„ r poſt ſehr tief einſchneiden werden, eine Erhöhung der Poſt: ſehr ſchnell ein Kabinett zuſtande zu bringen und ſo di⸗ Abonnementspreis: Monatlich 4.— Mk. mit 21 Jahr Trägerlohn. Durch die Poſt dec pro Quartal 5 J. 12.— Mk. ausſchl. Beſtellgeld.— Erſcheint täglich 8 mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. PVTTTT—TTTVTVTTT—T—T—T—T—T—T—T—T———— Amtsblan der Zürgermeisteramter Seckenbeim, dlvesheim leckurhqu sen und Edingen Donnerstag, 20. Januar 1921. Juſerationspreis: Die einſpaltige Petitzeile 60 Pfg. Reklamen 2.50 Mk. Poſtſcheckkonto: Karlsruhe Nr. 19819. Bei öfterer Anfnahme Rabatt. No. 16 Fernſprechanſchluß Nr. 16. Tagesſchau. Aus Karlsruhe wird gemeldet, daß heute Arbeitsmin ſter Rückert zurücktreten wird. Der Rücktritt dürfte mit der e ei des Hagenſchießunteruehmens zuſammen⸗ ängen Wie unſer Berliner Vertreter erfährt, wird zum Zwecke der Deckung der durch die Neuregelung der Beamtenbeſol⸗ dungen entſtehenden Deffſzite, die beſondecs in der Reichs tarife geplant. Dem Reichskabinett wurbe von den vier bürgerlichen Parteien Oſtpreußens ein Proteſt genen die geſorderte Eui⸗ waffnung der oſtprenßeſchen Feſtunnen ber mittelt. Wie unſer Berliner Vertretes erkäßri. wizd vom Zen⸗ trum und von der Tausche. Bulkgpartei der Vorſchlag ae⸗ macht, unter den varlamenteziſchen Nertcien alle Streitia⸗ keiten ſo lange begraben zu laßen, bis die Belksab im mung in Oberſchleſien vorüber iſt. in Mozsen ſör zen prcußſmen Landtag und die Erg zs ungswohlen in Neichstog ſollen ebenfalls aus dieſen Gründen bivausgelcoben werden. Zur Wiederanknäpfung und Pflege der teirtſckaftlichen und kulturellen Beziehnnzen mit den nordiſchen Ländern wird im Juni d. J. in heck eine Nordiſche Woche ver⸗ anſtaltet werden. Von unterrichteter Seite erfährt uner Berliner Ver⸗ treter, daß die Berichte des Vorſthenden der futeralliierten Militärmiſſion in Berlin, General Nollet, keſonbers auf dis Gefährlichkeit der Orgeſch hinweiſen. Die Alliierten hallen. wie verſichert wird, auf Grund dieſer Berichte die Orgeſch für äußerſt gefährlich und verlangen, daß ſie in Deutſchland verboten bleibt. 5 Das Kabinett Briand. Es iſt anders gekommen, als es zuerſt den Anſchein hatte. Briand hat die Bildung des Kabinetts in Frank⸗ reich übernommen gehabt, und es iſt ihm auch gelungen. die ſich angeblich noch bis heute in dieſe Woche eng N Ein Syſtemwech⸗ bedeutet dieſes Kabinett nicht. Vielmehr eine Verlängerung des bisherigen Zuſtaudes. Briand folgt ſo ziemlich den Fußſtapfen Leygues.“ Er iſt kein hervorragender Politiker, keiner, der über eigene Gedanken verfügt und die Fähigkeiten beſitzt, der fran lischen Politik eine andere Wendung zu geben. Aus f ſeiner Geſchichte wiſſen wir, daß er ein Mann der Sen- ſation, der Stimmung iſt, daß er ſich den Verhältniſſen anzupaſſen verſucht. So wählte er denn auch ſein Kabi⸗ nett derart, daß es mehr als Konzeſſions⸗Kabinett, weni⸗ ger als eine aus dem Rücktritt des alten Kabinetts ſprin⸗ gende Notwendigkeit gelten darf. Seine außenpolitiſchen Fähigkeiten ſind ſo gering, daß er ſchon in ſeinen frühe⸗ ren Aemtern ſich des Botſchafters Cambon bediente. Wahrſcheinlich wird er dieſen auch diesmal als ſeinen Fühler küren. Allein wird er die Außenpolitik Frank⸗ reichs nicht zu ſteuern vermögen. Einmal hat er den Ausſpruch getan, daß er nicht für die Annektion des Rheinlandes, ſondern nur für deſſen langfriſtige Be⸗ ſetzung ſei. Im Grunde bedeutete dieſe Aeußerung, die ibm Teindſchaft eintrua, indeſſen nichts anderes, als eine Kriſe, hinzuziehen drohte, ſofort ſel, der beabſichtigt war, — andere, dann wird und muß er Konzeſſion an die damalige Stimmung und an England. Jedenfalls erſieht man aus dieſem Verhalten des jetzt führenden Mannes in Frankreich, daß ſich in der Politik Frankreichs zu Deutſchland nichts ändern wird. Briand wird ſich von den Strömungen drängen laſſen, er wird vielleicht durch ſeine Konzeſſionsſucht zu Vergleichen nei⸗ gen, aber niemals es vermögen, der Richtung in Frank- reich Herr zu werden, die Deutſchland vernichten. möchte. Wenn man auch annimmt, daß das Kabinett Briand ſich mehr und mehr der Linken der Kammer zuneigen muß, um feſt zu ſein, ſo kann daraus doch nicht gefolgert wer⸗ den, daß die Linksparteien der bisher maßgebenden An⸗ nexions⸗Richtung Einhalt tun. Die einzige Möglichkeit einer Aenderung liegt darin, daß Briand als Mann gilt, der ein beſſeres Verhältnis mit England zu ſchaf⸗ fen vermag. Dieſes Verhältnis aber wird wahrſchein⸗ lich von England nur dann begrüßt und freundlicher auf⸗ genommen werden, wenn Frankreich ſeine Annexions⸗ pläne gegen Deutſchland eindämmt. Briand könnte alſo über England zum zahmen Mann werden, niemals durch jein Kabinett, niemals K. f wenigſten aus eigenem Antrieb. Dieſe Kabinettsbil⸗ dung beſtätigt, was man bereits zu Anfang der Kabi. nettskriſe vermutete: Im Grunde bleibt alles zwiſchen Frankreich und Deutſchland beim alten! Paris, 19. Jan. Briand hat ſein Programm den parlamentariſchen Kollegen mit folgenden Worten vor⸗ gelegt: Wir können uns nicht mit einer langfriſtigen Politik befaſſen; wir müſſen die jetzige Lage zur Geſun. dung zu bringen ſuchen. Es iſt daher nötig, möglichſt raſch die Summe zu beſtimmen, die Deutſchland zu be. zahlen hat, ſowie den Betrag der Jahresraten in Waren und Geld und den Anteil am Gewinn der deutſchen In⸗ duſtriegeſellſchaften. Vor allem aber ſind Vereinbarun⸗ gen mit den Alliierten zu treffen, um die von Deutſch⸗ land auszuſtellenden Wechſel auf dieſe oder jene Weiſe verwerten und in den Handel bringen zu können. Aus dieſen allgemeinen Pichtlinien iſt noch nicht zu erkennen, in welchem Geiſt Briand ſeine Politik betrei⸗ hen will. Und davon hängt alles ab. Will er, wie es den Anſchen hat, den tatſächlichen Verhältniſſen Rech⸗ nung tragen, oder wird er, wie das die franzöſiſchen Chaupiniſten verlangen, auf der Erfüllung des Verſail⸗ ler Vertrages nach dem Buchſtaben beſtehen? Tut er das eine, dann darf er auf Erfolge hoffen, tut er das mii ſeiner Politik ſchei⸗ tern, und zwar ſchon ſchneller, als ſeine Vorgänger ge— ſchoitert ſind. —— Deutſchland. Die Kohlenlieferungsverhandlungen. Wie unſer Berliner Vertreter erfährt, werden in die⸗ ſer Woche in Paris die Verhandlungen über die Exneue⸗ rung des Kohlenabkommens fortgeſetzt. Man hofft, daß auch in der Frage der Fortzahlung der Goldmarkprämie eine Einigung erzielt wird. Die Verpflichtung, als Er⸗ ſatz für den Ausfall von Kohlenileferungen infolge des durch die Kammer und am Wagenmangels, 200 000 Tonnen Kohlen mehr monarlich 56 liefern, iſt bereits von deutſcher Seite anerkannt wor⸗ en. a Weitere Zwiſchenberatungen für die Sachverſtändigen⸗ konferenz. 5 Wie unſer Berliner Vertreter erfährt, werden die Beſprechungen zwiſchen dem Staatsſekretär Bergmann und dem Führer der franzöſiſchen Delegation Saydour über die Entſchädigungsfrage jetzt fortgeſetzt. Die Wei⸗ tertagung der Brüſſeler Sachverſtändigenkonferenz dürfte ſich nur noch um kurze Zeit verzögern laſſen. Say⸗ doux hat namens der franzöſiſchen Delegation weitere Entſchädigungsvorſchläge zur Diskuſſion geſtellt. Die Entſcheidung über Oberſchleſien. * Wie unſer Berliner Vertreter von beſtinformierter Seite erfährt, wird ſich der Oberſte Rat in ſeiner kom⸗ menden Sitzung auch mit den deutſchen Proteſtnoten in der oberſchleſiſchen Frage beſchäftigen. In Berliner Re⸗ gierungskreiſen erwartet man eine Entſcheidung über die Frage der getrennten Abſtimmung erſt nach der Sitzung des Oberſten Rates. i Die Einigung mit den Eiſenbahnern. 3 Berlin, 19. Jan.(Drahtmeldung.) Aus Berlin wird gemeldet, daß die Aufforderung des Sechzehnerausſchuſ⸗ ſes der Eiſenbahner, den Vorſchlag der Regierung anzu⸗ nehmen, Ausſicht hat, von einer abſoluten Majorität der Eiſenbahner gebilligt zu werden. Die Gefahr eines Eiſenbahnerſtreiks kann mithin als beſeitigt gelten. Die Abſtimmung über den Vorſchlag der Regierung und der Sechzehnerkommiſſion ſoll auf dringenden Wunſch der Eiſenbahner möglichſt ſofort vorgenommen werde. Neue Forderungen der Berliner Müllkutſcher. Berlin, 19. Jan. Abermals ſind die Berliner Müll⸗ kutſcher mit neuen Forderungen an die Wirtſchaftsge⸗ noſſenſchaft Berliner Grundbeſitzer herangetreten. Sie fordern 400 M. Wochenlohn bei nur 105 Kaſten täglich (die Friedensleiſtung betrug mindeſtens 135 Kaſten). Hierzu einen Zuſchlag von 12 M. für Fahrten mit 3 Pferden, ferner 3 M. für Pferd und Monat für das Beſchlagen der Pferde, 12 M. für das Reinigen der Pferde an Sonntagen, bezw. 16 M., falls acht Pferde ge- reinigt werden. Dazu drei Arbeitsbluſen im Jahr uſw. Außerdem verlangen ſie einen Sommerurlaub von 8 bis 24 Werktagen, vollbezahlte Kranken⸗, bezw. Verhinde⸗ rungstage 1—6 Wochen jährlich, entſprechend. bis 5jähriger Dienſtzeit, wobei die Kregsjahre voll einge⸗ rechnet werden. Für die Schaffner werden 370 Mark Wochenlohn gefordert. Ein Müllkutſcher würde alſo, abgeſehen von ſeinen oft ganz anſehnlichen Trinkgeldern, ein Einkommen von mindeſtens 22 000 M. im Jahre haben. 5 5 0 Steuerſtreik der Stadt Suhl. 5 Halle a. S., 19. Jan. Der Bürgermeiſter der Stadt Suhl in Thüringen, Hertkis, erklärte der Stadtverord⸗ netenverſammlung gegenüber: Nachdem die Stadioer⸗ ordneten große Projekte bewilliat haben, ohne für Dek Die Tochter des Miniſters. 5 Roman von Ernſt Georgy. (Nachdruck verboten.) Urheberrecht 1918 oͤurch Greiner u. Comp., Berlin. „Soſo! Wiſſen Sie vielleicht den Namen?“ „Nein, mein Herr, den kenne ich nicht. Sie ſind erſt ſeit geſtern hier und ſie ißt nicht mit an der Fouriertafel und kommt nie aus dem Zimmern. So⸗ eben konnte ich ſie zum erſtenmale anſprechen,“ ent⸗ gegnete der Leibjäger gereizt. „Dann werden Sie ſich vie leicht irren, ſie wird wohl die Geſellſchafterin und nicht die Jungfer ſein!“ meinte der Herr forſchend. „Bedaure, aber im Fremdenbuch ſteht ſie ſo an⸗ geführt. Der Portier kennt die Herrſchaften ſchon lange und zeigte mir die Geſellſchafterin. Es iſt ein altes, grauhaariges Fräulein.“ 0, nun dann täuſchte mich eine gewiſſe Aehn⸗ Lchkeit“, ſegte der Fremde,„ich danke Ihnen.“ Wie⸗ der lüftete er ſeine Kopfbedeckung und ging gleich⸗ falls auf die Straße hinaus. 5 Es war Doktor Woerne, der von einem kurzen Ausflug einer von elner groben. Dampfſchiffgeſell⸗ ſchaft veranſtalteten Mektelmeerreiſe zurückkehrend, in Genua Halt gemacht hatte und den Heimweg über die Alpen antreten wollte. Er war ſeit längerer Zeit f Beſitzer einer ſehr in Aufnahme gekommenen Kuran⸗ ſtalt in Baden⸗Baden und hatte die große Praxis und ſeine zahlreichen Patienten für einige Wochen den beiden angeſtellten Aerzten überlaſſen. Ihn, den Weitgereiften, den Einſamen, trieb mit zwingen⸗ der Gewalt von Zeit zu Zeit Reiſeluſt in die d Mit ſich ſelber zürnend, ſchritt er in das ſchengewühl der überbelebten Halengegen g. (00 — bn 2e bei wieder ertappte er ſich auf dieſem reſtloſen Suchen nach der Einen— Einzigen, die ſeines Herzens We⸗ ſen und Inhalt geweſen war. Immer wieder ſchreckte ihn irgend eine Aehnlichkeit mit ihr auf, daß ſein Inneres in welden Aufruhr geriet. Und heute war dies ganz beſonders der Fall! Dieſe zierliche, feingliedrige Geſtalt, dieſes ſilber⸗ blonde Haar, dieſer unnachahmlich ſtolze Gang! Das konnte nur ſie ſein, die Geſuchte, Geliebte, Ent⸗ behrte! Aber Jungfer? Beſſeres Dienſtmädchen? Nein, das war nicht möglich! Sollte ſie in der wei⸗ ten Welt mit ihren Fähigkeiten keine andere Stel⸗ lung gefunden haben? Ausgeſchloſſen! „Schneller, als er ſelbſt gewollt, kehrte er in das Hotel zurück und wandte ſich unter dem Vorwand von Erkundigung nach den Zügen in die Portierloge. „Sagen Sie“, meinte er anſcheinend gleichgültig, „ich habe da vorhin oben im Gang eine alte Lands⸗ männin von mir geſehen. Eine Baronin mit ihrer grauhaarigen Geſellſchafterin, oder habe ich mich ge⸗ täuſcht?“ „O nein, das kann ſchon möglich ſein, das wird unſere Baronin mit Fräulein Wald geweſen ſein! Andere ſolche Damen haben wir augenblicklich gar nicht unter unſeren Gäſten, Herr Doktor!“ „Richtig, das werden ſie ſein,“ fuhr Hoerne ge⸗ ſchickt fort.„Die Damen hatten früher ein auffallend hübſche Zofe.“ Der Arzt unterdrückte eine Bewegung.„Wie heißt ſie doch weiter?“ i 5 „Ja, das weiß ich nicht! Sie ſchreiben ja nur immer„und Bedienung“ auf die Meldezettel. Wenn aber dem Heern Doktor daran liegt, kann ich mich lieh heute bei Fräulein Wald erkundigen. Ich ſ *„6 n amm pe 4 Minen age „Ja, tun Sie das Portier!“ Hoerne ſteckte ihm ein paar Lireſtücke zu und ging davon, um im Leſe⸗ ſaal die Zeitungen einzuſehen. a 1 Nach dem großen Früſtück näherte ſich der Portien mit einer gewiſſen Vorſicht den Arzt. Die Mütze in der Hand, machte er ſeine Meldung über den Ab⸗ gang des gefragten Zuges und fügte leiſe mit pfiffi⸗ gem Ausdruck und zwinkernden Augen hinzu:„Herr Doktor, ich habe den Namen von dem Mädchen her⸗ ausbekommen.“ 3 3 Hoerne fühlte ein ſtürmiſches Herzklopfen „Nun?“ fragte er kurz. 1 „Sie heißt Der Italiener neigte ſich zu ihm: Gertrud Meinhard. Hier iſt der Zettel.“ Der Arzt beugte ſich mit gewaltiger Selbſtbeherr⸗ ſchung über das Blatt Papier. 255 „Die Damen haben ein Auto genommen und ſind nach Nervi gefahren, und die Jungfer iſt auch mit. Sie kommen erſt ſpät am Abend zurück.“ 8 „Beſorgen Sie mir auch ſofort einen guten Kraft wagen“, befahl Hoerne. Er wollte ihr nach. E wollte nicht eine Stunde mehr unnütz verlieren.. Es war Hoerne eine Wohltat, als er gegen den Wind durch die Landſchaft ſauſte. Ein wahres Fie⸗ ber verzehrte ihn und, den Hut in der Hand haltend, ſetzte er den glühenden Kopf der friſchen, von der See geſeuchteten Luft aus. Und dann, als ſie in dem köſtlichen, kleinen Rivierabad anlangten, begab er ſich auf die Suche. Schnell genug erſpähte er die bei⸗ den Damen, die auf der nach dem brandenden mit weißem Wellenſchaum gekrönten, tiefblauen Meer hinausführenden Teraſſe eines Luxushotels ſaß von almen beſchattet.. Fung zu ſorgen, ſteht die Stadt dor dem finanziellen terer Steuern an den Staat eingeſtellt. Ich weiß, daß ich mich dadurch ſtrafbar mache, aber ich bin zu dieſer Maßnahme gezwungen, weil ich ſonſt für die Beamten keine Gehälter und für die ſtädtiſchen Arbeiter keine Löhne mehr zahlen könnte. 2 3 g Dieſes Schickſal dürfte auch andere Gemeinden bald erreichen. VT 3000 Franken für ein deutſches Unterſeeboot. Paris, 19. Jan. Aus dem Kriegshafen von Cher⸗ bourg wird gemeldet, daß daſelbſt am 14. Januar 7 ein⸗ . 5 e deutſche Tauchboote, welche von Deutſchland ausge⸗ lllliefert worden waren, öffentlich an den Meiſtbietenden verkauft werden ſollten. Dieſe Auktion war ein voll⸗ ſtändiger Mißerfolg, denn es hatte ſich nur ein einziger bieten wollte. a 3 Die Frankenzahlung im Saargebiet. 5 Saarbrücken, 19. Jan. Zu der Frage der Lohnzah⸗ lung an die Eiſenbahner in Frankenwährung wird ge⸗ meldet, daß nunmehr Miniſter Lambert dem von den Gewerkſchaften gemachten Vorſchlag zugeſtimmt hat und eeine allgemeine Urabſtimmung der Eiſenbahner über dieſe Frage ſtattfinden wird. 5. Die Oſtjuden⸗Frage. Im Hauptausſchuß des Reichstages präziſierte zu . der von unabhängiger Seite angeſchnittenen Frage der HOdſtjuden der Reichsminiſter des Innern Koch ſeinen 8 Standpunkt dahin, es läge kein Anlaß vor, irgend wel⸗ (chen Ausländern Vorzugsrechte einzuräumen. Aus⸗ nahmemaßnahmen zugunſten der Oſtjuden ließen ſich ggnaicht aufrecht erhalten, ſchon um deswillen nicht, weil 1 die Auswanderung der deutſchen Arbeiter erſchreckende Formen angenommen habe. Jeder Einwanderer von 1 Oſten bedeute im Weſten einen auswandernden gutquali⸗ Itizierten deutſchen Arbeiter. Er ſei nicht in der Lage, die ergriffenen Maßnahmen zu ändern, die ſich frei hiel⸗ ttlen von jedem Vorurteil. Auf die Anfrage von deutſch⸗ nNationaler Seite, was zur Erfüllung der Forderung des Reichstags, daß der Einwanderung der Oſtjuden gewehrt werden müſſe und daß Internierungslager geſchaffen werden müßten, bisher geſchehen ſei, erklärte Miniſter Koch, von der Reichsregierung werde alles getan werden, um dem Willen des Reichstages, dem Einwanderungs⸗ 5 58 einen ſtarken Damm entgegenzuſetzen, gerecht zu 0 n. * 5 Verlauf des 18. Januars. Nirgends Zwiſchenfälle. Berlin, 19. Jan.(Drahtmeldung.) Zu irgendwel⸗ chen ernſtlichen Zwiſchenfällen iſt es anläßlich der geſtri⸗ den Gedenkfeier nicht gekommen. e ee 8 Ein Erlaß des Reichspräſidenten. ges folgende Kundgebung erlaſſen: Am 18. Januar ſind 50 Jahre de deutſchen Stämme zu einem einheitlichen Staatsgebilde vergangen. Die Sehnſucht unſerer Vorfahren, das heiße Verlangen weiter Schichten des Volkes in all deutſchen Gauen fanden hierdurch ihre ſpätere Erfüllung, und dieſe Erfüllung blieb von Dauer in allen. ſchrecklichen Verluſten, die uns jetzt durch Krieg und Frieden betrof⸗ fen haben, und es iſt uns faſt als einziges das eine große Unglück erſpart geblieben, daß die deutſchen Län⸗ ö r auseinandergefallen ſind. Sie halten aneinander feſt, darüber wollen wir uns freuen, wenn wir auch mit Hheſonderer Trauer in dieſen Tagen zu alten deutſchen Landesteilen hinüberblicken müſſen, die gegen ihren Wil⸗ len von dem ihnen ſtammverwandten Lande getrennt ſind, und auf das beſonders ſchwer leidende Oeſterreich, das mit dem Herzen zu uns ſtrebt wie wir zu ihm. Un⸗ ſere innerſtaatliche Einheitlichkeit weiter zu erhalten und zu feſtigen, muß unſer aller feſter Wille ſein. Wenn uns auch politiſche und wirtſchaftliche Anſchauungen, mehr als gut iſt, trennen, in einem ſind wir alle einig: Grenzen ſollen uns nicht trennen, die Einheitlichkeit un⸗ ſeres deutſchen Vaterlandes iſt für alle ein Stück unſe⸗ res Glaubens, unſerer Liebe und unſerer Hoffnung. Berlin, 18. Januar 1921. f 145 Der Reichspräſident: gez. Eber k. Der Reichskanzler: gez. Fehrenbach. Eine Kundgebung des Chefs des Heeres. Berlin, 19. Jan. General der Infanterie v. Seeckt hat folgende Kundgebung erlaſſen: Vor 50 Jahren ging aus einmütigem Willen das Reich hervor. Kraftvoll war d 5 Einmütigkeit in dem Zuſammenwirken der deutſchen Waffen zum Ausdruck gekommen. Gemeinſame Frie⸗ densarbeit und gemeinſame Kriegsjahre haben das Land enger und enger geſchmiedet. Heute iſt das Heer ein Wahrzeichen der unauflöslichen Reichseinheit, ein Unter⸗ pfand der Zukunft, die in der Einheit und Einigkeit ein Licht ſein wird. i ſeit der Einigung der 2 5 Ausland. Wiede bauminiſter Loucheur über Deutſchlands Wirt⸗ 75 ſchaft und Finanzen. s B., 19. Jan. Der franzöſiſche Wiederaufbau⸗ miniſter Loucheur gewährte dem Vertreter des Pariſer „Journal“ eine Unterredung, worin er ausführte, daß das Entſchädigungsproblem in Frankreich das ganze Intereſſe der Preſſe und der Oeffentlichkeit in Anſpruch nehme. Loucheur ſagte, wenn Deutſchland ſo weiter wirtſchafte, wird die Mark durch die immer neue Ausgabe von Papiergeld fortgeſetzt verſchlechtert und wenn es 195 keine neuen Anſtrengungen macht, größere Sparſamkeit eaeeintreten zu laſſen, wird es eines Tages ſeinen Bankerott erklären müſſen. Aber ſolange wird die Entente nicht warten. Denn die Entente und namentlich Frankreich haben das größte Intereſſe an der Wiederaufrichtung Deutſchlands und werden nicht davor zurückſchrecken, alle erforderlichen Maßnahmen mit Ameritk Zuſammenbruch. Ich habe deshalb die Ablieferung wei⸗ Käufer gemeldet, welcher 3000 Franken für das Stück g merika durchzuführen. Voucheur entwickelte dann den Plän über die Maß⸗ nahmen der Entente gegenüber der deutſchen Verwal⸗ tung, die er eine ehrenhafte Liquidation nannte. Man werde zunächſt die Mark auf ihren wirklichen Wert herab⸗ ſetzen und ſie werde dann nur noch den vierten odr fünf⸗ ten Teil ihres heutigen nominellen Wertes haben. Lou⸗ cheur ging dabei auf einzelne Maßnahmen ein, die die Entente und beſonders Frankreich ergreifen würden, um ihre Forderungen zu ſichern. Zunächſt werde man das deutſche Budget in Ordnung bringen. Dazu gehöre die ſofortige Erhöhung der deutſchen Eiſenbahntarife, der ö Poſtgebühren und der Steuern, um dieſe auf die gleiche Höhe zu bringen wie die Steuern, die der franzöſiſche Staatsbürger zu zahlen habe. Er habe ſich über die deut⸗ chen Kohlenförderungen genau unterrichtet und ſei zu g der Anſicht gekommen, daß Deutſchland eine Jahresrate von 8 Milliarden in Kohlen zahlen könne. Die Zeit zum N Handeln ſei gekommen. 5 1 ö N 2 0 55 VBadiſcher Landtag. Reichsgründungsfeier im Badiſchen Landtag. Karlsruhe. 19. Jan. Nach längerer Pauſe trat der Land⸗ tag am Dienstag nachmittag 4 Uhr wieder zuſammen. Die Sitzung wurde von dem Präſidenten Dr. Kopf mit einer Anſprache eröffnet, in der er der Bedeutung des Tages der Reichsgründung gedachte und dazu u. a. ausführte: Leider kann das deutſche Volk dieſen Gedenktag der Erfüllung der jahrzehntelangen Sehnſucht und der Begründung eines ö geeinten Vaterlandes nicht mit lautem Feſtesjubel begehen. Wir ſeufzen unter dem Druck eines erbarmungsloſen Frie⸗ densvertrages. In den fünfzig Jahren ſeines Beſtehens habe das Deutſche Reich bedeutendes geleiſtet; allerdings bleibe gerade auf dem wichtigſtem, dem ſozialen Gebiete noch vielerlei zu tun. Auf dem Gebiete der Arbeiterverſicherung, des Arbeiterſchutzes und der übrigen ſozialen Geſetzgebung habe unſer deutſches Vaterland mehr und Beſſeres geleiſtet, als wie jeder andere Staat. Alle dieſe Fortſchritte ſeien nur möglich geweſen bei weitgehender Wahrung der Selb⸗ ſtändigteit der Einzelſtaaten. Allein ein Rückblick auf die umfangreiche Arbeit, die der Badiſche Landtag ſeit 1871 ge⸗ lleiſtet hat, werde belehren, daß den Wünſchen und Bebürf⸗ niſſen der einzelnen Bundesſtaaten ein weiter Spielraum belaſſen war. ö Auf die letzten 6 Jahre zurückblickend, betonte der Land⸗ tagspräſident, daß das deutſche Volk zwei hohe Güter ge⸗ rettet hat: Unſere deutſche Ehre und unſere Waffenehre. ECEbenſo haben wir die Einheit des Reiches aufrechterhalten, die uns auch das zweite Verſailles nicht hat nehmen können. ö Das ganze deutſche Volk iſt einmütig entſchloſſen dieſe Ein⸗ heit des Reiches zu wahren. 5 Alle Hoffnungen, ſo ſchloß der Präſident, können ſich nur , verwirklichen, wenn wir im Innern vor ſchweren Erſchüt⸗ N terungen bewahrt bleiben. Das ſollten auch Jene bedenken, g die ſich mit der neuen Staatsform noch nicht befreunden kön⸗ nen. Auch der Badiſche Landtag bekennt ſich einmütig und entſchieden zum Reichsgedanken und werde jeden Verſuch der Untergrabung der deutſchen Einheit, woher er auch komme, mit Entrüſtung zurückweiſen. Wir ſind entſchloſſen unſere ganze Kraft einzuſetzen zur Erneuerung unſeres Volkslebens, ſoweit unſer Einzelſtaat dazu berufen iſt. Sott erhalte, Gott ſchütze und ſegne unſere teure deutſche Heimat.(Beifall). Auf Antrag ds Abg. Wittemann(Ztr.) beſchloß das Haus im Hinblick auf die Bedeutung des heutigen Tages die Sitzt ung abzubrechen. Nächſte Sitzung Mittwoch früh 9 Uhr. Beratung des 2. Nachtrags zum Staatsvoranſchlag. Schluß der Sitzung 4,15 Dr. Wirth und die badiſchen Eiſenbahner. [In den letzten Tagen wurde in den Tageszeitungen von Baden ein Brief des derzeitigen Reichsfinanzmini⸗ ſters Dr. Wirth veröffentlicht. In der Verſammlung der Gewerkſchaft Deutſcher Eiſenbahner erwähnt und den Rednern der Gewerkſchaft Deutſcher Eiſenbahner, Lan⸗ desverband Baden,„unberechtigte Kritik“ vorgeworfen. Die Vorſtandſchaft des Landesverbandes Baden wird, wie ſie ſchreibt, in einer Vorſtandsſitzung am kommenden Freitag Stellung nehmen zu den Aeußerungen des Reichsfinanzminiſters Dr. Wirth. Aus dieſen Gründen unterbleibt vorerſt eine Richtigſtellung von ſeiten der angegriffenen Sekretäre der Gewerkſchaft Deutſcher Eiſenbahner, Landesverband Baden. — Noden und Nach bargeb lee. Die badiſchen Müller zur Getreidezwangswirtſchaft und Mühlenkontrolle. * Karlsruhe, 19. Jan. Der Badiſche Müllerbund hielt vor wenigen Tagen hier unter dem Vorſitz von F. Deetken⸗ Mosbach eine Ausſchußſitzung ab. Der Vorſitzende berich⸗ tete dabei über die- Mahllohnfrage und führte aus, nach den heutigen Produktions koſten unter Berückſichtigung der Er⸗ höhung der Löhne und der erhöhten Koſten der Hilfskräfte Benzin, Elektrizität uſw.) wird je nach Lage der Verhält⸗ niſſe ein Mahllohn von 9 Mark, 12 Mark für den Zentner für Selbſtverſorger und von 8 Mark für Kommunalver⸗ bandsmühlen als angemeſſen erachtet. Einer eingehenden Beſprechung wurde dann die Ge⸗ treidezwangswirtſchaft unterzogen, welche in der heutigen Form unhaltbar geworden ſei. An der Forderung der Aufhebung des Mahlſcheinzwangs wurde feſtgehalten. Die Mühlenkontrolle iſt im nächſten Wirtſchaftsjahr unter allen Umſtänden aufzuheben. Dieſe Forderung wird, wie Al⸗ bietz⸗Wehr berichtete, vom Müllergewerbe in ganz Deutſch⸗ land einmütig erhoben. Er wies darauf hin, daß auch der bekannte ſozdemokratiſche Wirtſchaftspolitiker Richard Calwer ſeit Jahren gegen die Zwangswirtſchaft ankämpft. Die Einführung des Achtſtundentags im Mühlengewerbe wurde als unmöglich abgelehnt. Weiter berichteten dann Hiller⸗Stuttgart und Kraut⸗Weinheim über Organiſations⸗ fragen. Die Vorſchläge der Referenten wurden angenom⸗ men. Schließlich berichtete der Vorſitzende Deetken⸗Mos⸗ bach noch über ſeine an die Regierung und die Handwerks⸗ kammern erſtatteten Berichte in verſchiedenen Fragen. Proteſtverſammlung der badiſchen Krankenkaſſen. Offenburg, 19. Jan. In einer von der Arbeitsgemein⸗ ſchaft der bad. Krankenkaſſenverbände einberufenen Ver⸗ fſammlung badiſcher Orts⸗, Innungs⸗ und Betriebskranken⸗ kaſſen wurde gegen die vom Reichstag in überſtürzter Weiſe beſchloſſene Erhöhung der Invalidenverſicherungsbeiträge Stellung genommen. Die Verſammlung, welche aus dem ganzen Lande außerordentlich ſtark beſucht war, wurde vom Abg. Ziegelmaier⸗Oberkirch geleitet. Nach einem Referat des Verwalters Oſtermeyer⸗Konſtanz wurde in einer ein⸗ ſtimmig angenommenen Entſchließung gegen die Art und Weiſe des Zuſtandekommens und der Inkraftſetzung des Geſetzes Widerſpruch erhoben, ebenſo auch gegen die allen bisherigen Gepflogenheiten widerſprechende willkürliche Auslegung des Geſetzes durch die Reichsſtellen und die Lan⸗ desverſicherungsanſtalten. Es wurde einmütig beſchloſſen, die Arbeitgeber und Krankenkaſſen aufzufordern für die Zeit N ſach dem 20. Dezember 1920 die erhöhten Beiträge zum ein⸗ en udesverſicherungsanſte i ——— —— Nach einem weikren Neferake des Verwerters Sammer Villingen, welches ſich mit der Frage der Einzugsgebühren 3 befaßte, wurde eine weitere Entſchließung angenommen, in welcher gegen die beabſichtigte Herabſetzung der Vergütung auf 3 Prozent aus dem einfachen Markenwerte eneraiſcher Widerſpruch erhoben und eine den tatſächlichen Aufwendun⸗ gen der Kaſſe entſprechende Erhöhung dieſes Satzes gefor⸗ J 9 dert wird. Sollte die Landesverſicherungsanſtalt dieſer For⸗ dreung nicht ſtattgeben, ſo lehnen die Krankenkaſſen den weiteren Einzug der Invalidenverſicherungsbeiträge ab. Schließlich wurde weiter gefordert, daß die Vergütung auch den Betriebskrankenkaſſen gewährt werden ſoll.— Die zum Teil ſehr erregte Ausſprache ergab die einmütige Auffaſ⸗ ſung zu den Ausführungen des Referenten. Die Landes⸗ verſicherungsanſtalt Baden war durch Regierungsrat Jung⸗ Karlsruhe, welcher ſich ebenfalls an der Ausſprache betei⸗ ligte, vertreten. Mehrfach wurde in der Verſammlung ge⸗ rügt, daß das badiſche Arbeitsminiſterium trotz mehrfacher e einen Vertreter zu der Tagung nicht entſandt atte. i 3 3 8 1 251 ede 1 e eee es 25 1255 * Mannheim, 19. Jan. hat die Deutſche Volkspartei vor den Denkmälern Bis⸗ marcks und Kaiſer Wilhelm des I. Kränze mit Schleifen in den Farben der Reichsgründung, ſchwarz⸗weiß⸗rot, an denen ſte in Treue feſtgehalten hat und feſthält, niedergelegt. Die Schleife am Bismarckdenkmal trägt die Inſchrift„Dem Gründer des Reiches“, die Schleife am Kaiſerdenkmal trägt die Inſchrift„In treuem Gedenken“. Weiter hat, wie der „Mannheimer Generalanzeiger“ mitteilt, der Ortsverein Mannheim an die Großherzogin Luiſe von Baden ein Te⸗ legramm mit folgenden Wortlaut abgeſandt: Am 50. Jah⸗ restage der Reichsgründung gedenken wir der ehrwürdigen Tochter des unvergeßlichen Kaiſer Wilhelm mit Dankbarkeit 8 5 Ortsverein Mannheim d. Deutſchen Volks⸗ partei. z Obrigheim bei Mosbach, 19. Jan. Bahnwark a. D. Peter Gottmann und deſſen Gemahlin Karoline, geb. Rau⸗ en können heute das Feſt der goldenen Hochzeit be⸗ gehen. n Kehl, 18. Jan. In Straßburg aging am Sonntas als zweite Wagneroper allerdings in franzöſiſcher Uebertra⸗ gung vor ausverkauftem Haus„Tannhäuſer“ in Szene. Die Aufführung fand trotz ſtarker Mängel begeiſterten Beifall. en Donaneſchingen, 19. Jan. Im Schloſſe zu Wechſel⸗ burg in Sachſen fand geſtern die Vermählung des Prinzen Max zu Fürſtenberg mit der Gräfin Wilhelmine von Schönburg⸗Glauchau ſtatt. Als Feſtgeſchenk der Bürgerſchaft von Donaueſchingen wurde dem jungen Paare mit einer Glückwunſchadreſſe eine hübſche Standuhr, ein Erzeugnis der ſchwarzwälder Induſtrie, überreicht. Aus Anlaß des Feſtes hat der Vater des jungen Ehemannes, Fürſt Max Egon zu Fürſtenberg für die Armen und Bedürftigen der Stadt Donaueſchingen den Betrag von 10000 M. zur Ver⸗ fügung geſtellt. ö ze Badiſch⸗ Rheinfelden, 19. Jan. Auf 1. April iſt die Eingemeindung der Gemeinde Warmbach in Badiſch⸗ Rheinfelden in Ausſicht genommen. Die nahe gelegene Ge⸗ meinde Warmbach zählt etwas über 500 Einwohner und 2 hört ſind dieſe mit der Eingemeindung einver⸗ anden. ö ** Unterſimonswald bei Waldkirch, 19. Jan. Durch Feuer iſt der umfangreiche Winterbauernhof vollſtändig eingeäſchert worden. Eine Rettung des Viehbeſtandes und der Fahrniſſe war, da das Feuer außerordentlich ſchnell um ſich griff, nicht mehr möglich. Infolgedeſſen ſind 16 Stück Rindvieh, viele Schweine, Schafe und Hühner im Feuer um⸗ gekommen. Man nimmt an, daß das Feuer aus Rachſucht gelegt worden iſt. Unter dem Verdacht der Brandſtiftung iſt eine Verhaftung erfolgt. zk Salem bei Ueberlingen, 19. Jan. Auf dem hieſigen Bahnhofe wurden in den letzten Tagen 7 Kilogramm Zucker beſchlagnahmt, die der Beſitzer einer Gaſtwirtſchaft in Weildorf nach Konſtanz verſchieben wollte. z Konſtanz, 19. Jan. Im Alter von 73 Jahren iſt einer unſerer bekannteſten Mitbürger, Altſtadtrat Franz Mar⸗ rendt, am letzten Sonntag verſchieden. Der Verſtorbene be⸗ trieb lange Jahre am hieſigen Platze ein Zimmergeſchäft, und gehörte als Mitglied der nationalliberalen Partei jahrelang dem Stadtrat an. Eine Sehenswürdigkeit fur Konſtanz war der Tiergarten, den er ſich bei ſeinem idyl⸗ liſchen Anweſen in der Emmishoferſtraße vor etwa 25 Jah⸗ ren angelegt hatte und den er mit Rehen, Eichhörnchen uſw. bevölkerte. 1 —— Die Sportverhältniſſe im Schwarzwald. „Am Dienstag tobte im Schwarzwald, hauptſächlich im ſüdlichen Gebirgsteil, ein heftiger Schneeſturm. Auf dem Feldberg erreichte die Schneedecke eine Höhe von 40—50 Zentimeter. Im nördlichen Schwarzwald war der Schnee⸗ fall weniger ergiebig. Doch liegt der Schnee auf der Hor⸗ nisgrinde auch in einer Höhe von 20—25 Zentimeter. Die Sportbahnen ſind im ganzen Schwarzwald oberhalb 600 Meter in auter Verfaſſung. 5 Letzte Drahtnachrichten. Berlin, 19. Jan.(Drahtmeldung.) Das Abkom⸗ men zwiſchen den Eiſenbahnern und der Regierung iſt geſichert. In den beiden letzten Tagen haben die beiden Großorganiſationen der Eiſenbahnbeamten und Arbeiter zu dem Angebot der Regierung Stellung genommen. Obwohl ſich in den einzelnen Verbänden Widerſpruch gegen die Zugeſtändniſſe der Regierung bemerkbar machte, he—die Organiſationen doch die Annahme der Teuerungszaſchläge durchzuſetzen verſucht. Der erwei⸗ terte Verbandsvorſtand des deutſchen Eiſenbahnerver⸗ bandes hat das Abkommen mit einer Zweidrittelmajori⸗ tät angenenwen. Die übrigen Organiſationen werden in Kürze fran. Berlin, 20. Jan.(Drahtmeldung.) Wie in der Konferenz der deutſchen Finanzminiſter in Berlin mit⸗ geteilt wurde, ſind die Veranlagungen zum Reichsnot⸗ opfer entgegen der Erzbergerſchen Vorausſetzung um 8 Prozent hinter den Erwartungen zurückgeblie⸗ en. 918 „Berlin, 20. Jan.(Drahtmeldung.) Aus Berlin wird gemeldet, daß zwiſchen dem Reichsfinanzminiſte⸗ rium und den Berliner Großbanken Verhandlungen auf⸗ genommen worden ſind, die auf vorbereitende Maßnah⸗ men für das Projekt einer Zwangsanleihe aufgefaßt werden. a f Berlin, 20. Jan.(Drahtmeldung.) Die Morgen⸗ blätter erfahren aus Sowjetrußland, daß in Berlin eine 8 ruſſiſche Handelsdelegation eingerichtet wer⸗ den ſoll. f portarbeiterverband hat ſich zur 3. Internationale be⸗ kennt und iſt damit die erſte Gewerkſchaft, die ſich für das 177 1 Am Tag der Reichsgründung f 1 Dresden, 19. Jan.(Drahtmeldung.) Der Trans⸗ 5 . 5 8. 1 „ „ — . 3 über hundert engliſche Firmen intereſſiert ſein. Millionen Pfund Sterling erleichtert werden auf die S. Die Verhandlung mit Kraſſin. Stockholm, 19. Jan. Kraſſin iſt geſtern von Berlin hier eingetroffen. Zuſammen mit Prof. Lononoſow ver⸗ handelt er mit einer Reihe von Firmen, die ſich für den Handel mit Sowjetrußland intereſſieren. Kraſſin ver⸗ weigert der Preſſe jede Auskunft. Das deutet darauf hin, daß er ſeinerſeits nichts tun will, um die noch immer in der Schwebe befindlichen Verhandlungen zwiſchen Lon⸗ don und Moskau zu beeinträchtigen. In London wurde eine Britiſch⸗Baltic Aſſociation zwiſchen England einer⸗ ſeits und Finnland, Eſtland, Lettland und Danzig an⸗ dererſeits gebildet. An der neuen Geſellſchaft ſollen In England rechnet man damit, aus den genannten Län⸗ dern Holz, Celluloſe, Papier, Flachs und Häute zu gün⸗ ſtigen Preiſen zu bekommen und dafür große Mengen Garn, Maſchinen und andere Waren liefern zu können. Die Geſchäfte ſollen durch Kredite bis zur Höhe von 10 Vermiſchtes. Deutſchlands Jubeltag(18. Jan. 1921). Trotz aller Sorge, allem Leid,— die hart bedrohen Deutſchlands Frieden,— iſt uns ſelbſt in der trübſten Zeit— ein lichter Sonnenblick beſchieden,— der in Er⸗ inn'rung rückwärts führt,— daß jeder Deutſche Stolz verſpürt— den Segen von der Väter Stärke,— die Ausdruck fand im Einheitswerke.—— Ein einig deut⸗ 88 2 ſches Vaterland— erſtand vor nunmehr fünfzig Jah⸗ ren,— es fanden ſich, die ſtammverwandt— ſich wuß⸗ ten, und getrennt noch waren,— ſie fühlten ſich als Deutſche gleich,— das war ein Tag an Ehren reich,— an Freude groß,— die Glocken klangen,— da war ge⸗ ſtillt ein heiß Verlangen!—— Da floß ein lichtes Mor⸗ t— um Deutſchlands neu geweihte Fahnen,— ie in den Farben„ſchwarz⸗weiß⸗rot“— ſtolz flatterten auf ſonnigen Bahnen.— In ſeliger Erinnereung— wird heut manch Alter wieder jung— und aus der Gegenwart Miſäre— ſteigt leuchtend auf der Tag der hre!—— Erinn'rung birgt ein koſtbar Gut,— ſie läßt den beſten Troſt uns finden— und gibt uns Kraft und gibt uns Mut,— die ſchwerſte Not zu überwinden. — Iſt auch der Himmel trüb gefärbt,— was von den Vätern wir ererbt— das woll'n wir hoch und heilig hal⸗ ten— und treu behüten und verwalten.—— Der Schwur erſchallt!— Und ſind wir heut— auch nicht wie einſt, das Volk in Waffen,— ein Volk, das Müh und Laſt nicht ſcheut,— hat auch die Kraft, ſich aufzu⸗ raffen— und wenn die Not noch höher ſteigt,— wer unverzagt und ſtark ſich zeigt,— ſteigt aufwärts, iſt der Weg auch ſteinig,— wenn er den Ruf beherzt: ſeid einig!——. Sei einig nach der Väter Brauch— und gib dein Recht nicht aus den Händen,— mein deutſches Volk,— dann wird ſich auch— dein Schickſal bald zum eſſern wenden.— Halt einig allen Stürmen Stand,— die Liebe zu dem Vaterland— ſei deiner Taten Stern und Leiter,— ſo mahnt der Jubeltag!—— z 1 a Ernſt Heiter. Ein rätſelhafter Fall. Im September vorigen Jahres wurde in Stuttgart ein ungefähr 18 Jahre altes Mäd⸗ en in der Nähe der Polizeidirektion weinend angetroffen. jede Verſtändigungsmöglichkeit mit ihm ausgeſchloſſen war, wurde es der Poltzeiſorgerin übergeben. Allmählich ergaben ſich jedoch gewiſſe Anhaltspunkte, daß das Mädchen aus dem Orient ſtammen müſſe, doch blieb ihre Sprache un⸗ verſtändlich. Wie das Mädchen nach Stuttgart verſchleppt 8 konnte noch nicht aufgeklärt werden. Das Mädchen, as dieſer Tage auf das Bureau des für ſie beſtimmten unde; eines Rechtsanwalts, gebracht wurde, hat ſich 1794 von dort unter Anwendung von Gewalt entfernt und ſt ſeitdem ſpurlos verſchwunden. f Ein ſtrenges Urteil. Das Wuchergericht Frankfurt a. M. Uturteilte, wie man uns von dort meldet, den Geſchäfts⸗ 4 hrer des Rathaus⸗Reſtaurants, wo man im Monat Okto⸗ fän 5 Pfund Butter gefunden hatte, zu einer Woche Ge⸗ angnis und 3000 Mark Geldſtrafe. Der Staatsanwalt be⸗ merkte, eine entehrende Strafe außer einer Geldbuße ſei e für die Wirte am Platze, welche ſich über die geſetz⸗ 5 en Beſtimmungen für Butter und Milch hinwegzuſetzen uchten, und das Gericht führte in ſeinem Urteil aus: Die 5 ilch würde ſich beim Produzenten ſchmer erfaſſen laſſen, len ſo beſſer aber die Produkte aus der Milch an den Stel⸗ 5 u, wohin ſie gebracht würden. Dem Angeklagten falle eine Mandere Verantwortung zu, weil ſich der Betrieb in den auern des Rathauſes vollziehe. Kohleuſchieber. Nachdem in der vorigen Woche durch 05 Eſſener Polizei ein umfangreicher Kohlenſchleichhandel Kulge deckt worden war, kamen jetzt, wie man uns drahtet, riminalbeamte in Eſſen wieder drei Schiebergeſellſchaften 2 pur, die unabhängig voneinander waggonweiſe 1 ohlen und Koks an den Mann brachten. Die Banden ſetz⸗ en ſich aus Bureauangeſtellten, Maſchiniſten, Zugabferti⸗ 7 5 uſw. zuſammen. Eine dieſer Schiebergeſellſchaften and ihren Abſatz im beſetzten Gebiet. EEE Mönch und Lebemann. Der J i i 1 6 8 Franziskanermönch Fra Welvatore Ciarolino in Neavel wurde vom Schwurgericht 5 5 Mordes zu 24 Jahren Zuchthaus verurteilt. Es Ve 1 t ſich hier um einen Aberteurer, wie er ſelten in der 5 rechergeſchichte zu finden iſt. Der noch ſehr junge Pa⸗ * als Sobn eines Neapler hohen Beamten geboren ſteckt 1. von ſeinem Vater in ein Domikanerkloſter ge⸗ 2 55 ründlich verdorben, wur⸗de er bald von den Brü⸗ 25 5 die Luft geſetzt. Später ging Salvatore ein zwei⸗ Alm, al ins Kloſter, und zwar zu den Franziskanern. pee er es mit der Zeit weit brachte, nämlich zum Faſten⸗ 1 8 der mit ſeiner Macht das weibliche Neapel hypno⸗ ee Die Frauen liefen ihm nach wie die Ratten und 500 5 dem Rattenfänger Hammeln. Er wußte die armen 8 2 be zu behexen, daß ſie das Unerhörte ihres Tuns die 2 Tage en So geſchah es einer dortigen Gräfin, Meff ages in der Kirche die aroße Aehnlichkeit des die 505 zelebrierenden Mönches mit dem heiligen Ludwig v. An 45 ihrem Lieblingsheiligen, bemerkte. Von dieſem 1 nblick an gehörte ſie innerlich dem jungen Mönch, den 0 5 57 als Geweihten des Herrn, dann als Mann mit 7 5 eidenſchaft anbetete, die ſinnlos war. Dabei war die ichen 5 einem römiſchen Grafen. Mitglied des diploma⸗ n Korps verlobt. Als praktiſcher Mönch erpreßte Fra 85 alvatore bei vielen ſeiner Freundinnen Geld, fonſt drohte r, würde er ſie verlaſſen. Und da er eine dämoniſche Macht ausübte, ſo opferten ihm die Frauen alles, was ſie hatten. 1 0 ld ve er dann in Freudenhäuſern, bender als Dirne koßüntert den Fartrott tanzte, 75 Nacht⸗ lokalen, w i 55 1. Das erbeutete Geld verpraßte Het ſch aar Stund elgte, um ein 1 vatore war ader auch ern großer Fechter vor dem Herrn, forderte die erſten Raufbolde Italiens zum Duell, kurz: er war der vollendete Lebemann. Das Ende vom Liede war dann, daß Fra Salvatore ſeinen Prior und Protektor, den er im Beſitze von 400 000 Lire glaubte, erſchlug. Nach dem Mord ging er, als wäre nichts geſchehen, ins Kloſter zurück, aß ſein und des abweſenden“ Priors Abendeſſen auf und ſpielte noch ͤrei Stunden lang mit anderen Mönchen Kar⸗ ten. Dann verſchwand er zu einer Soubrette die ihn, den großen Don Juan, beherrſchte. VTV „Die Liebestragödie eines Primaners. Eine Liebestra⸗ gödie, der ein 18 Jahre alter Oberprimaner und die beiden unmündigen Töchter ſeiner um 20 Jahre älteren Geliebten zum Opfer gefallen ſind, erregt in Hannover großes Auf⸗ ſehen. Dort bewohnt in der Karolinenſtraße 7 ſeit einem Jahrzehnt der Juſtizrat Wilhelm Noelke die Wohnung im zweiten Stock mit ſeiner Ehefrau, zwei erwachſenen Töch⸗ tern und ſeinem Sohn, dem Gymnaſiaſten Hans. Vor einem Jahr ſtellte der Juſtizrat zwei ſeiner Zimmer dem Woh⸗ nungsamt freiwillig zur koſtenfreien Verfügung. Die Woh⸗ nungsbehörde brachte eine aus Braſilien nach Deutſchland gekommene Frau, die 38 Jahre alte Anna Zerwig mit ihren beiden Töchtern von 7 und 5 Jahren in den Zimmern unter. Am 14. Januar fand man morgens das Zimmer des Ober⸗ primaners leer vor. Als man zufällig die Schlafſtube der Braſilianerin betrat, bot ſich die furchtbare Erklärung. Auf dem Boden lagen mit tödlichen Schußwunden die beiden Kinder. Auf dem Bett, mit dem Geſicht auf dem Kiſſen, fand man Frau Zerwig bewußtlos. Vor ihr lag der Oberpri⸗ maner tot, mit einem Revolver in der Hand; er hatte ſich mit Hilfe eines Spiegels in den Hals geſchoſſen. Auf dem Nachttiſch wurde eine große Tüte mit amerikaniſchem Cyan⸗ kali⸗Konfekt entdeckt, von dem ein Teil verzehrt war. Ein Arzt ſorgte für die Ueberführung der Frau in ein Kranken⸗ haus. Die polizeilichen Ermittelungen ergaben, daß die 38⸗ jährige Frau Zerwig ſeit Weihnachten mit dem 18jährigen Primaner ein Liebesverhältnis eingegangen war und den unerfahrenen ſchönen Menſchen völlig in ihren Bann gezo⸗ gen hatte. Im Hauſe hatte man von dieſen Beziehungen keine Ahnung. Man neigt zu der Anſicht, daß die anormale und hyſteriſche Frau in der Todesnacht in einem Anfall gei⸗ ſtiger Umnachtung ihre Macht über den Jüngling dazu be⸗ nutzt hat, ihn zu bewegen, daß er gemeinſam mit ihr und ihren Kindern aus dem Leben ſcheide. Als das Gift nach zwei Stunden nicht ſeine Wirkung tat, griff der Primaner wahrſcheinlich zur Waffe, tötete erſt die Kinder, dann ſich ſelbſt. Frau Zerwig hat dann aber anſcheinend angeſichts der drei Leichen den Mut verloren, ſich zu erſchießen. Frau Zerwig bleibt als Pulizeigefangene im Krankenhaus; ihr Zuſtand iſt noch ernſt. 1 Eines der Bayreuther Originale, der wohl jedem Feſt⸗ ſpielbeſucher bekannte„Muſenwirt“ Chriſtian Sammet iſt im Bayreuther Krankenhaus geſtorben. Der„exprimitive Chriſtian“, wie er ſich ſelbſt nannte, war Beſitzer des ſeiner⸗ zeit vielbeſuchten Caffee Sammet, in welchem er eine Un⸗ menge Andenken an Richard Wagner aufgeſtapelt hatte. Er kannte jeden Künſtler und gar manchmal hat es Erſtaunen hervorgerufen, wenn er von ſeinem Garten aus während der Feſtſpielaufführungen mit Poſaunenklängen zum Hügel hinauf grüßte. In den letzten Jahren iſt es ihm nicht gut gegangen per mußte ſein Etabliſſement verkaufen und brachte ſich mit Verkauf Poſtkarten⸗ Photographien ſchlecht und recht durch. 5 Beſondere Qualifikation. In einem badiſchen Blatte leſen wir folgendes Inſerat: Zahntechnikerlehrling. Ein jüngerer Friſeurgehilfe(guter Proteſtant), welcher Luſt hat die Zahn⸗ technik zu erlernen, kann unter günſtigen Bedingungen ſo⸗ fort eintreten. Mufikfreund bevorzuat.“ 5 Auf der Nepp⸗Tour. „Wie gewonnen, ſo zerronnen“— darf der Kaufmann Dobringhaus aus Düſſeldorf ſagen, der vor dem Berliner Gericht als Zeuge auftrat und in der Urteilsbegründung beſcheinigt erhielt, daß er, obwohl um mehr als 100 000 M. beraubt, keinerlei Mitleid verdiene. Der Zeuge hat im September vorigen Jahres folgendes Abenteuer in Berlin erlebt: Er langte eines Tages, von Hamburg kommend, in offenbar ſehr unternehmungsluſtiger Stimmung in Ber⸗ lin an. In Hamburg hatte er ein Geſchäft abgeſchloſſen, das ihm einen Gewinn von 133 000 M. eingebracht hatte. Er trug das Geld in Scheinen bei ſich und ſtürzte ſich in Berlin alsbald in den Vergnügungsſtrudel mit dem Er⸗ gebnis, daß er zwei Tage ſpäter frühmorgens auf einer Landſtraße erwachte und nicht nur ſein bares Geld, ſon dern auch ſeine goldene Uhr und ſein goldenes Zigarettenelnis los war. Er hatte nämlich gleich aw orgen ſeiner Au⸗ kunft in eine Bar in der Luthe raße beſuct und war dort einer Geſellſchaft in die Häude geraten, Die eine regelrechte Nepptour mit ihm veranſtaltete. In der Var lernte Dobringhaus den ehemaligen Grauglendreher und an⸗ geblichen Artiſten Fritz Schmidt kennen., der ſich in Beglet⸗ tung der angeblichen Stütze. Martha Gläſer befand. Die Gläſer führte in ihren Kreiſen den Spitznamen die ſchwarze Roſe“ und pflegte häufig in jener Bar zu ve ehren. Zu den dreien geſelletn ſich dann noch ein Kellner, ein Dach⸗ decker ſowie ein Schankwirt und deſſen Ehefrau. Und nun begann eine fidele Kneiperei, in deren Verlauf der ſtark angezechte Dobringhaus die Touſend⸗ und Hundertmark⸗ ſcheine bündelweiſe aus den Taſchen zog und auf den Tiſch warf. Seine Zechgenoſſen machten ſich das ſelbſtverſtändlich alsbald zunutze.„Die ſchwarze Roſe“ ſorgte dafür, daß einige Tauſendmarkſcheine zu Boden fielen, die ſie geſchickt mit dem Fuße unier das Sofa praktizierte, um ſie dann in ihrem Strumpfe nerſchminden zu laſſen. Als die Stimmung ihren Höhrpunki erreicht hatte, erklärte Schmidt daß er er⸗ gentlich von Beruf Buxer wäre. Er zog ſeinen Rock aus forderte Dobringhaus zu einem Match heraus. Dobring⸗ haus legte nun ebenfalls den Rock ab, wobei er aber ver⸗ von gaß, das in den Nyektaſchen befindliche Geld zu ſich zu ſtecken. Die Folge war, daß abermals fünftauſend Mark verſchwanden. Später beſuchte man dann noch ein anderes Lokal, in dem eine große Sektzeche gemacht wurde: alle an⸗ weſenden Gäſte ußten mittrinken. Von dort aus lotſte man Dobringkaus in das Lokal eines der Mitangeklagten, wo der Schwer betrunkene, nachdem er noch einige Kognaks zu ſich genommen htte, in einen totenähnlichen Schlaf ver⸗ fiel. Er iſt der Anſicht, daß dem Getränk irgend ein Be⸗ täubungsmittel öeigemiſcht war. Der Vorsitzende der Strafkammer brachte in der Urteils⸗ begründung zum Ausdruck, daß jemand, der ſich ſo leicht⸗ fertig, wie der Zeuge, in öffentlichen Lokalen bewege, wirk⸗ lich nicht zu deklagen wäre, wenn ihm von zweifelhaften Elementen das Held abgenommen würde. Das Urteil lau⸗ tete gegen Schmitt auf zwei Jahre, gegen die Gläſer auf zehn Monuie weföngnis. Die übrigen Angeklagten wur⸗ den, obwohl bar Geticht einen gewiſſen Verdacht für vorlte⸗ gend erachtete. den der Anklage der Mittäterſchaft frer⸗ geſprochen. Das fremde Mädchen in Sinttgart iſt feſtgeſtellt. Wie zu erwarten wac, handelt es ſich um eine Geiſteskranke. Sie iſt keine Aroberin, ſondern das 25 jährige Dienſt⸗ mädchen Berta Weger aus Luzern, eine in Wangen im All⸗ gäu beheimatete württembergiſche Staatsangehörige. Die Weger die zuletzt in Ulm in Stellung war, war ſchon län⸗ gere Zeit in Irrenanſtalten untergebracht. Nachahmung von heidniſchem Nomadenkult.— Es iſt noch feſtzuſtellen, daß der Kaufmann Rudolf Formis, der die Erörterung in der Preſſe herbeiführte, ſch it 26. De ember 1920 den Sachverhalt genau 75 N. ge f Ihre Seele iſt ſeit Kindheit beherrſcht von einer Zwangsvorſtellung zur ———— 1 des Blattes einzureichen. Lokales. 2. Evangelische Kirchengemelnde Seckenheim. Weihe der neuen Glocken am vergangenen Sonntag nahm einen erhebenden Verlauf. Am Samstag Nachmittag fand in Anweſenheit der Kirchenbauinſpektion und anderer Sach⸗ verſtändiger das Probeläuten ſtatt und beſtätigte den guten Ruf, der unſeren Glocken ſchon von der in Bochum vorgenommenen Prüfung her voranging. Das Geläute iſt gegoſſen auf die Töne d!— f.—- asl, alſo den„verminderten Dreiklang“. An Klangfülle und Tonſchönheit ſtehen die Glocken nicht hinter Bronzeglocken zurück. Alles in allem: „einkklang⸗ und kraftvolles Läuten in harmoniſcher Ton⸗ folge“— ſo ſchließt Herr Univerſttätsmuſikdirektor Dr. Poppen aus Heidelberg, der das Geläute abnahm, ſein Gutachten. Die beiden Feſtgottesdienſte am Sonntag fanden unter ſtärkſter Beteiligung der geſamten evangeliſchen Gemeinde ſtatt. Viele mußten an den Türen des über⸗ füllten Gotteshauſes wieder umkehren. Der Weihegottes⸗ dienſt wurde eröffnet durch den vom Mannheimer Po⸗ ſaunenchor geblaſenen Choral:„Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre“. Der Chor hatte vorher ſchon vor der Kirche einige Choräle geſpielt Weihevolle, unvergeßliche Augenblicke waren es, als nach Verleſung der einzelnen Glockeninſchriften die betr. Glocke ihren ehernen Ruf er⸗ ſchallen ließ, zuerſt die„Gebetsglocke“:„Höre die Stimme meines Flehens!], Pf. 28,). Manches Auge ward feucht, als die„Jedächtnisglocke“ ſprach: „Ich gedenke der vorigen Zeiten“(Pſ. 148,5), uns mah⸗ nend an die, die ihr Leben für die Heimat dahingaben. Dann küundete die„Chriſtusglocke“ mit mächtigem ernſtem Klang von dem, der geſprochen hat:„Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben: niemand kommt zum Vater, benn durch mich“.(Joh 14.) In harmoniſchem Dreiklang trugen hierauf die 3 Glocken Gebet und Gelübde zu Gott empor, während die lobſingende Gemeinde ihre Stimme mit denen der Glocken vereinigte. Predigt des Ortsgeiſtlicken ſang der Kirchenchor, der vor dem Weiheakt einen Feſtchoral zum Vor tra) gebracht hatte, unter Orgelbegleitung das Niederländiſche Dankgebet. In der 7. Abendſtunde rief zum erſtenmal wieder nach langer Zut der Glocken metallener Mund die Ge⸗ meinde zum Gotteshaus zu einem liturgiſche Feſtgottes⸗ dienſt, der als Jugend ⸗Glockenfeier gedacht war. Mit Lied, Gedicht und Muſik grüßte unſere Jugend die drei Schweſtern im ehernen Gewand, die nun fortan das heran⸗ wachſende Geſchlecht grüßen und geleiten auf allen wichtigen Stufen des Lebens. Die Nach der Alles Nähere auf die denkwürdigen Glock ntage Be. zügliche, die Beſchreibung der Glocken, der Vorlauf des Weiheaktes, die bei der Einholung und Weihe gehaltenen Anſprachen, die Namen derjenigen, die an der Vorbe⸗ reitung und Durchführung beteiligt waren u. a. m. ſoll in einer Feſtſchrift für kommende Zeiten feſtgehalten werden, die in 2—3 Monaten vorliegen dürfte. Bemerkt ſei, daß bis zu. Wiederinſtandſetzung den Turmuhr noch einige Zeit vergehen dürfte. Liedertafel ecken heim. Am 15. Januar d. J. hielt der Verein im Lokal ſeine diesjährige Hauptver⸗ ſammlung ab. Dieſelbe hatte einen guten Beſuch aufzu⸗ weiſen. Nach E ſtattung des Geſchäfts⸗ und Kaſſenberichts, die volle Anerkennung fanden, wurde zur Wahl des Vor⸗ ſtandes geſchritten: 1. Vorſitzender Wilh Weißling, 2. Vor⸗ ſitzender Adam Hauck, 1. Schriftführer P Lenz, 2. Schrift⸗ führer Wilh. Herzer, Kaſſier Ludwig Kettner, Beiſſtzer Gg. Rudolf, Karl Reuther, Erypſt Reuther und Ernſt Grube; 1. Fähnrich Joſef Gropp. Vize⸗Fähnrich Hermann Volz und Aug. Obermeier; Archivverwalter Hermann Bickon. Zum Diener des Vereins wurde wiederum Auguft Hauck ernannt. In den Vergnügungsausſchuß wurden folgende Sänger gewählt: Otto Hurſt, Vorſitzender, Wilhelm Hauck, Albert Rieſenacker und Karl Vogler. Den 100% gen Probenbeſuch haben verſchiedene Sänger erreicht, welche ſchnittliche Probenbeſuch war 83,4%, nahm einen in allen Teilen würdigen Verlauf und es konnte die Wahrnehmung gemacht werden, daß jeder Lieder⸗ täfler alles aufbieten will, um den Verein auf der Höhe der Zeit zu halten. Gesangverein Sängerbund gegr. 1865. Am vorletzten Sonntag, am 9. Januar hielt der Verein ſeine diesjährige General⸗Verſammlung ab. Nach Begrüßung durch den 1. Vorſitzenden Herrn Jak. Hauck wurde Geſchäfts⸗ und Raſſenbericht vom Schriftführer und Kaſſter, deren beide Geſchäfte in muſtergültiger Weiſe geführt waren, verleſen und es folgte daraus ein gutes Reſultat vom vergangenen Hierauf folgten die N uwahlen die ſo ziemlich bei dem ſeitherigen Vorſtand blieben. Dann folgten Geſchäftsjahr. noch die verſchiedenen ſchon vorher bekannt gegebenen Punkte, die alle glatt erledigt wurden. Beitragserhöhung wurde wie folgt angenommen: Aktiv 1.— Mk., Paſſivo 50 Pfg. pro Monat. auf ein gutes Geſchäftsjahr zurückblicken. Hezirksſparkaſſe Jadenburg— Filiale Setenheim Tuiſenſtraße 3 8 macht auch an dieſer Stelle darauf aufmerkſam, daß. einem Erlaß der Reichsbank die 50 Mark, Scheine m Datum 30. November 1918(weiße Scheine mit brauner 5 Einfaſſung) vom 31. Januar 1921 ab nicht mehr als ge⸗ ſetzliches Zahlungsmittel gelten. Es iſt deshalb notwendig, ſolche Scheine baldigſt an der Kaſſe einzuliefern, bezw. umzutauſchen. Bei unregelmäßiger Zuſtellung unſerer Zeitung bitten wir die verehrliche Abonnenten Beſchwerden an die Expedition Verlag des„neckar- Beten“ auf Grund deſſen mit Geſchenke beehrt werden. Der durch⸗ 5 Die Verſammlung Nach verſchiedenen Ausſprachen 1 wurde die Verſammlung geſchloſſen und der Verein kann Die letzten Tage vor Kriegsausbruch s(Mitteilungen aus franzöſiſcher Quelle.) Paris, 18. Jan. Der frühere franzöſiſche Botſchafter in Petersburg, Paléologue, der unter Millerand Gene⸗ ralſekretär des Miniſters der auswärtigen Angelegen⸗ heiten war, veröffentlicht in der„Revieu des deur mon⸗ des“ ſeine Erinnerungen an die Tage vor dem Kriegs⸗ ausbruch. 1 S Zar Nikolaus verſicherte ihm noch am 23. Juli, nach der Abreiſe Poincarés, er glaube nicht an den Krieg, denn Kaiſer Wilhelm ſei trotz dem widerſprechenden An⸗ ſchein zu vorſichtig, um ſein Land in ein ſolches Aben⸗ teuer zu ſtürzen, und Kaiſer Franz Joſeph wünſche nur noch im Frieden zu ſterben. Am nächſten Tag empfahl Palsologue dem ruſſiſchen Miniſter des Aeußern eine „Politik der Feſtigkeit“. Auf den Einwand Saſſanows, daß eine Politik der Feſtigkeit zum Krieg führen könnte, erwiderte der franzöſiſche Botſchafter, das ſei nur dann richtig, wenn Deutſchland und Oeſterreich⸗-Ungarn ohne⸗ ies zum Krieg entſchloſſen ſeien. Der engliſche Bot⸗ ſchafter äußerte in dieſer Unterhaltung zu dreien die Anſicht, England könne nur durch eine entſchloſſene Hal⸗ tung Deutſchland zum Einlenken zwingen. 4 Am 28. Juli traf Paléologue den deutſchen Botſchaf⸗ ter Grafen Pourtales in dem Vorzimmer Saſſanows nachmittags 3 Uhr, während der engliſche Botſchafter mit dem ruſſiſchen Miniſter konferierte. Der Franzoſe ſprach den Grafen Pourtales freimütig an und fragte, ob Deutſchland ſeinen Bundesgenoſſen in Wien beruhigt habe. Pourtales erwiderte, in Petersburg müſſe man ſich beruhigen und auf weitere Aufhetzung Serbiens ver⸗ zichten. Paléologue erklärte dann, er gebe ſein Ehren⸗ wort darauf, daß er zu jeder verſöhnlichen Löſung bereit ſei, aber Deutſchland verlange etwas Unmögliches von Rußland, wenn es die Zuſtimmung zur Vernichtung Serbiens fordere. Pourtales antwortete trocken:„Wir können unſeren Verbündeten nicht im Stich laſſen.“ Als der franzöſiſche Botſchafter unter Betonung der Gefahr . f eines europäfſchen Krieges auf die Notwendigkeſfk einer Beilegung des öſterreichiſch⸗ſerbiſchen Konfliktes beſtand, rief Pourtales Gott zum Zeugen der friedfertigen Ab⸗ ſichten Deutſchlands an und erklärte weiter, die Ge⸗ ſchichte werde beweiſen, daß das Recht auf der Seite Deutſchlands ſei. Pourtales ſchloß die Unterhaltung mit dem dreimal wiederholten Ausdruck:„Wir können unſeren Ve eten nicht im Stich laſſen.“ Der öſterreichiſch-ungariſche Botſchafter, der das Vor⸗ zimmer betrat, nachdem Pourtales den engliſchen Bot⸗ ſchafter im Kabinett Saſſanow abgelöſt hatte, beſchränkte ſich darauf, die ungeduldigen Fragen Paléologues und Buchanans mit der wiederholten Erklärung zu beant⸗ worten:„Le machine roule!“ Am 29. Juli, um 11 Uhr abends, teilte die ruſſiſche Regierung dem franzöſiſchen Botſchafter mit, Rußland habe ſich nach dem anmaßenden Ton, in dem der deutſche Botſchafter ſich am Nachmittag geäußert habe, entſchloſ⸗ ſen, in der kommenden Nacht die Mobilmachung der 13 gegen Oeſterreich beſtimmten Armeekorps anzuordnen und heimlich die allgemeine Mobilmachung zu beginnen. Palsologue fragte erſchrocken, ob man ſich nicht zunächſt mit einer Teil⸗Mobilmachung begnügen könne. Er er⸗ hielt die Antwort, das ſei techniſch nicht möglich, ohne Rußland für den Fall eines deutſchen Angriffes größe⸗ rer Gefahr auszuſetzen. Paléologue erwiderte, der ruſ⸗ ſiſche Generalſtab dürfe keine Maßnahmen vor Verſtän⸗ digung mit dem franzöſiſchen Generalſtabe treffen. Er lenkte die Aufmerkſamkeit Saſſanows mit allem Ernſt darauf hin, und erſuchte um eine Antwort vor Ablauf der Nacht. Am 31. Juli erklärten der Zar und Saſſanow noch dem Grafen Pourtales, daß ſie bereit ſeien, die Verhand⸗ lungen fortzuſetzen und Oeſterreich nicht anzugreifen, ſo⸗ lange eine Ausſicht auf Erhaltung des Friedens beſtehe. Am 1. Auguſt, abends 7 Uhr, überbrachte Graf Pour⸗ tales der ruſſiſchen Regierung die deutſche Kriegserklä⸗ rung. — Vermiſchtes Die Marſeillaiſe in der Kirche. Ein empörender Vorfall ſpielte ſich in der Emmaus⸗ kirche anläßlich der in der evangeliſchen Schulfrage abgehal⸗ tenen Elternverſammlungen ab. Bei Beginn der Anſprache des Pfarrers Moſchütz von der Emmausgemeinde erfolgte aus der Mitte der Kirche die Frage, ob eine Diskuſſion ſtattfinde. Als dies mit dem Hinweis auf die Heiligkeit des Ortes verneint wurde, wünſchte der Frageſteller als erſter Redner zum Worte zu kommen. Als auch dieſer Wunſch mit der Begründung abgewieſen wurde, daß in einer Kirche nur berufene Redner ſprechen ſollen, erhob ſich eine Anzahl von Perſonen, die ſich im Innern der Kirche verteilt hatten, und ſtimmte die Marſeillaiſe an. Zur Ab⸗ wehr ertönte gleich darauf der Geſang des Lutherſchen Schutz⸗ und Trutzliedes„Ein feſte Burg“, worauf die Ruhe⸗ ſtörer das Gotteshaus verließen. 1 Faſt 10 Millionen Mark für einen Artikel. Das grsgte Angebot, das jemals für einen Aufſatz gemacht worden ſſt⸗ wurde dem Präſidenten Wilſon dieſer Tage zuteil. Wie aus Waſhington berichtet wird, ra ein amerikaniſcher Verleger an ihn mit der Bitte heran, ihm einen Artikel über irgend⸗ ein beliebiges Thema, das er felbſt wählen ſolle, zu ſchrei⸗ ben. Als Honorar bot er dem Präſidenten 125 000 Tesllat, was nach dem heutigen Stand der Valuta einer Summe von faſt 10 Millionen Papiermark entſprechen würde. Wil⸗ ſon aber lehnte dies Angebot mit der Erklärung ah, dies Honorar ſei zu groß und kein Artikel könne ſo viel werk ſein. Ein empfehlenswerter Theaterdirektor. Aus Halberſtadt wird berichtet: Intendant Sioli vom Halberſtadter Stadt⸗ theater iſt der breiten Oeffentlichkeit im Lauf der vergange⸗ nen Jahre verſchiedentlich durch wohlgelungene Urauffüh⸗ rungen aufgefallen, aus denen ſein geſunder künſtleriſcher Geſchmack zu erſehen war. Voriges Jahr machte er da⸗ durch von ſich reden, daß er auf eine ihm von der Stadt an⸗ gebotene Gehaltserhöhung erklärte, er komme mit 20 000 Mark gut aus. Die Stadt Halberſtadt hat nun im vorigen Jahr um Sioli ſeiner finanziellen Sorgen zu entbinden, das Theater in ſtädtiſche Regie übernommen und einen Zu⸗ ſchuß von 300 000 Mark bewilligt. Wie ſich jetzt, nach Ab⸗ lauf des Theatersjahres herausſtellt, hat Sioli davon nur 183 000 Mark in Anſpruch genommen. Intendant Sioli, der einen Ruf nach Breslau erhalten hat, iſt weiter für Halber⸗ ſtadt verpflichtet worden.. Prantwotlich fur die Nedäktion: Ph. Deffren, Seckenheim. Bezirks- Sparkasse unter Bürgschaft von 6 Gemeinden— mündelsicher. Filiale Seckenheim. dime den bel zur fle. bu deln eigenes geld! Annahme von Spareinlagen mit täglicher Verzinsung. Eröffnung von laufenden Rechnungen, Scheckkonten— provisionsfrei. Gewährung von Darlehen. Einzug von Wechseln und Schecks. EULA Kassenstunden: 812 Uhr und 1—3 Uhr, Samstags von 8—1 Ur. An- und Verkauf von Wertpapieren, sowie Ver- wahrung und Verwaltung von solchen. Einlösung von Zinsscheinen und verlosten Effekten. 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Bei der Wichtigkeit und Deinglchkeit der Tagesordnung bitten wir unſere Mit⸗ glieder um zahlreiches und pünktliches Er⸗ ſcheinen. Der Vorſtand. Gewerbeverein Seckenheim. Montag, den 24. d. Ms., abends ½8 Uhr findet in unſerem Lokal Gaſthaus zum„Löwen“ unſere diesjährige Soeneral- Versammlung mit folgender Tagesordnung ſtatt: f Geſchäftsbericht pro 1920. Raſſenbericht. Ergänzungswahl des Vorſtandes. Verſchiedenes. Wir bitten unſere Mitglieder um recht zoblreiches Erſchelnen. De Vas ſtand. Kruntenberein„Einigkeit“ Seen. Nach§ 21 unſerer Satzungen, berufen wir unſere diesjährige General⸗Cersammlung D N 9 0— paſſioen Mitglieder, ſowie F „Sängerbund“ Seckenheic. (Gegründet 18035). Am Y msteg, den 29. Jaunar, abends 7 Uhr hält der Verein im Saale „iu n Riſerhgof“ ſeinen diesjährigen Vereins- Hall ab. Wir laden unſere Ehrenmitglieder, oktive und paſſioe Mitglieder, ſowie Freunde und Gönner des Vereins freundlichſt ein. Der Vorſtand. „Curnberein Seckenheim . gegr. 1898 Heute Abend von ½8 bis 9 Uhr 6 Gegründet 1873. e. — „ Strassburgs Altestes Konfekktionsbaas Ohne Rücksſeht auf den reg. Wert: garn. u. dabken- Röcken Blusen Nur Keine für den Ausverkauf angeschaffte Massenware Iwentüp-Ausverscaufl Die belspiellos billigen Serienpreise Ubertreffen alle Angebote! Mantel 00 09 00 297 700 305 Mleider „20 46 68 95 120 290 Ustrachan-, Plüsch- u. Negenmäntel Morgenräcke, Sgort- u. Stricklacken Serie I II III IV V 57 95 168 296 420 699 glsichfalis bedeutend im Preise ermässigt. gediegene moderne Stückel Beachten Sle bitte meine Schaufenster Machen Sie einen Versuch ö In allen Lägern dann bleiben Sie mein dauernde: Kunde grösste Auswahl] 3 ä Turnstunde. 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