N Need 1 . A MN en ee de e Feen SWSCEEFETCCCC c r ene * 21 A sede 8 28 See i Die Organiſation der Noten Armee 5 5 1920 in beſonders verſtärkter Weiſe gearbeitet worden. Die Organiſation hat durchaus militäriſchen Charakter. organiſiert. als einen Staat im kleinen mit Reſſorts, wie Finanz⸗ weſen, Arbeitsweſen, Zivilorganiſ t uſw. Das Militärweſen teilt ſich in die Militärpropa⸗ ganda(M. P.) und die Militärabteilung(M. A.). tion, wie ſie oben geſchildert iſt, und den Nachrichten⸗ dienſt, der die Beobachtung und Feſtſtellung der Stärke des Gegners zur Aufgabe hat und der beſonders durch einen ſtraff durchgeführten Kurierdienſt der kommuniſti⸗ ſchen Jugendorganiſationen verſehen wird. 4 werte Organiſationsakten gefunden worden: dungsweſen, Nachrichtendienſt, Verkehrsweſen, Fahrt⸗ bereitſchaften, Waffen⸗ und Munitionsbeſchaffung mit Liſten über Waffenlager der Reaktionäre und ausgefüll⸗ ten Waffenbeſtandsliſten der Regimenter. Akte: Bezirks⸗ kommando, Rekrutendepot, Werbebureau, Löhnung der weſen, Sanitätsdienſt, Soldatenräte. ö kommiſſion, Kaſſenbücher, Regiſtraturen. Befehlsbuch, Generalſtabskarten, Telegrammſchlüſſel für den Verkehr zwiſchen Zentrale Berlin und Düſſeldarf. Korreſpendenz Zwiſchen Berlin und Düſſeldorf, Oraanffationspläne. Hmtsblatt der Zürgermeisterdmter Seckenheim, Ilvesheim Hleckarhausen und Edingen 21. Jahrg. 12.— Mk. ausſchl. Beſtellgeld.— mit Ausnahme der Gonn⸗ und Feiertage. Abonnementspreis: Monatlich 4.— Mk. mit Trägerlohn. Durch die Poſt e pro Quartal rſcheint täglich .„ 7 e 1 ga. Dienstag, 25. Januar 1921 e benragechu ue ue Poſtſcheckkonto: Karlsru No. 20 he Nr. 19819. ſuchungen nach dem Beſtehen einer„Roten Armee“ am 19. d. M. in Eſſen, Düſſeldorf, Elberfeld und Lünen bei Dortmund gefundenen Beweismaterials und der Ge⸗ ſtändniſſe einzelner Feſtgenommener iſt, ſoweit die Er⸗ mittlungen bisher ergeben haben, folgender Sachverhalt als feſtſtehend zu erachten: Armee, welche von der politiſchen K. P. D. ins Leben gerufen iſt und die übergeordnete Stelle für mehrere Kommandobehörden bildet. a dobe hörden(Zentraloberleitung=.O. L.) befindet ſich in Eſſen und iſt wiederum die vorgeſetzte Stelle für vier Be⸗ .(B. L.), nämlich in Eſſen, Remſcheid, Biele⸗ 1 Caſſel. 0 die entſprechenden örtlichen Bezirke. Der Bezirk Eſſen iſt ſeinerſeits in drei Unterbezirke— Eſſen, Hamborn, Dortmund— gegliedert, und die Unterbezirke endlich zer⸗ fallen in Kreiſe mit Kreisſtäben, die Kreiſe in örtliche Organiſationen mit Ortsſtäben. er 3.8 Eſſen unterſtehenden Bezirken Eſſen, Remſcheid, Biele⸗ feld, Caſſel, beſteht noch ein beſonders organiſierter Be⸗ zirk mit einer von Eſſen unabhängigen militäriſchen Oberleitung(M. O. L.) in Düſſeldorf. aufgedeckt.. ö Auf Grund des bei den Durch Berlin, 24. Jan. In Berlin beſteht eine militäriſche Leitung der Roten Eine dieſer Kommandobe⸗ Dieſe B.L. ſind die Kommandoſtellen für Neben den der Z. O. L. An der Geſamtorganiſation iſt ſeit Anfang Dezember Die Rote Armee wird unmittelbar von der K. P. D. Die K. P. D. betrachtet ſich gewiſſermaßen ationen, Militärweſen Die M. A. umfaßt die eigene militäriſche Organiſa⸗ In der Militärabteilung ſind folgende bemerkens⸗ Akte: Feldgendarmerie, Verpflegungsweſen, Bekkei⸗ Außerdem wurden ein Stempel„Miliäriſche Ober⸗ leitung Düſſeldorf Rote Armee“ mit Soletſtern, eine Unmenge Soldbücher und Stammrollenaussuge beſchlag⸗ nahmt. a Die Stäbe ſelbſt hatten eine Dezernats Bern beitung. wie ſie früher in der Armee üblich war, ſo z. B. die Zentraloberleitung, ein Organiſations bureau, ein Opera; tionsbureau, ein Nachrichtenburean ud. Die Sitzungen der Militär⸗Oberletungen haben zum Teil in dem Bureau des kommmniſtiſchen Or⸗ gans Ruhr⸗Echo ſtattgefunden, ſo daß auch hieraus ein unmittelbarer Zuſammenhang zwiſchen Partei u. Kampf⸗ organiſation zu erkennen iſt. An Beweismaterial i außerdem eine überaus große Anzahl von Mobi machungsplänen, Stempeln roter Formationen, ſteno⸗ graphiſchen Berichten über militäriſche Sitzungen, Nach⸗ richten über Stärke des inneren Gegners, der als„Feind“ bezeichnet wird, Meldungen der Unterführer an die Ober⸗ führer über Zahl der Waffen der Orts⸗ und Kreisbehör⸗ den, über Waffenlager uſw. gefunden. Nach dieſem Be⸗ weismaterial ſind leichte und ſchwere Waffen, ſowie ſon⸗ ſtiges Kriegsgerät in erheblicher Menge vorhanden. Aus einer Niederſchrift iſt zu erkennen, daß die be⸗ waffnete Aktion im Anſchluß an den Hamborner Streik der Hüttenarbeiter, der zum Generalſtreik propagiert werden ſollte, geplant war. Nach einer Aeußerung des politiſchen Leiters der Vereinigten Kommuniſtiſchen Par⸗ tei in Eſſen, Schönebeck, hat jedoch ein Eintreten in die Aktion auf Grund einer Anweiſung der Berliner Zentral⸗ leitung nicht ſtattfinden können, weil dieſe eine Geſamt⸗ aktion im ganzen Reich zurzeit noch nicht für möglich hielt. Die Aktion ſollte infolgedeſſen vorläufig auf 14 Tage verſchoben werden. Durch die Aufdeckung der„Ro⸗ ten Armee“ iſt ſie e e 8 e Der Roten Fahne hat ſcheinbar ihre geſtrigen Ent⸗ hüllungen nur ihr ſchlechtes Gewiſſen diktiert. Die kom⸗ muniſtiſchen Kreiſe wußten wohl ſchon, daß wirkliche Ent⸗ hüllungen über ihre geheime Militärorganiſation bevor⸗ ſtanden, und ſie ſuchten die Wirkung einer ſolchen Ver⸗ öffentlichung durch Senſationslügen über eine Vaterlän⸗ diſche Königspartei abzuſchwächen, die jetzt auch vom Wolffſchen Bureau gebührend charakteriſiert werden: Vou zuſtändiger Seite wird mitgeteilt:„Die Rote Fahne vom 22. 1. veröffentlicht ein angebliches Dokument der„Vaterländiſchen Königspartei“. Das Schriftſtück trägt alle Merkmatle einer Fälſchung. Die Angelegen⸗ heit wird einer genauen Nachprüfung unterzogen und das Ergebnis der Ahffentiſchken mitgeteilt werden“ Wie unſer Berliner Vertreter erfährt, wird in amt⸗ lichen Kreiſen dem Ergebnis der Unterſuchung gegen die Kommuniſtenführer des weſtfäliſchen Induſtriegebietes große Bedeutung beigemeſſen. Die vorbereitete Be⸗ wegung ſcheint ſicherem Vernehmen nach durch die amt⸗ liche Unterſuchung in dieſer ganzen Gefahr bei weitem noch nicht beſeitigt. Vielmehr beſteht Anlaß zu der Be⸗ fürchtung, daß die radikalen Elemente im weſtfäliſchen Induſtriegebiet in kürzeſter Zeit zu putſchiſtiſchen Hand⸗ lungen ſchreiten werden. Aus dieſem Grunde wird die Regierung genötigt ſein, Sicherungsmaßnahmen vorzu⸗ bereiten, die aber ſehr erſchwert werden durch die Un⸗ möglichkeit, bewaffnete Sicherheitsorgane in die neutrale Zone zu ſchicken. Offenbar wurde das Treiben der radi⸗ kalen Elemente dadurch begünſtigt, daß, wie bekannt, nur ſehr ſchwache Kräfte der Sicherheitspolizei in der neutra⸗ len Zone ſchon gehalten werden dürfen. Die wiederhol⸗ ten Unruhen in Hamburg haben den Beweis erbracht, daß die kommuniſtiſchen Agitatoren nicht davor zurück⸗ ſchrecken, zu Gewaltmitteln und zum Generalſtreik zu greifen. i c Deutſchland. Verhandlungen im Arbeitsminiſterium. g Das Reichsarbeitsminiſterium verhandelt gegen⸗ wärtig, wie unſer Berliner Vertreter erfährt, immer noch mit den Führern der Gewerkſchaften über die Be⸗ ſeitigung der Arbeitsloſigkeit und über die zu ergreifen⸗ den Maßnahmen gegen Betriebsſtillegungen, ohne das auch nur annähernd ein Reſultat in Ausſicht ſteht. Nuss mehr hat der deutſche Gewerkſchaftsbund die Regierun; wieder auf die Gefahr aufmerkſam gemacht, die dur d teilweiſe Stillegungen der Metallinduſtrie entſtehen Auffälligerweiſe, ſo behaupten die Gewerkſchaftsvertre⸗ ter, hätten die Metallinduſtriellen ſoeben damit begon⸗ Da gerade im gegenwärtigen Augenblick die Varverßeand⸗ lungen über den neuen Metallarbeitertarif geführt wer den und die Unternehmer ſich durchweg ablehnend der⸗ halten, wirken die teilweiſen Betriebsſtillegungen d die Metallinduſtriellen auf die Arßeiterſchaft wie ein Druckmittel und wie eine Provokation. Der Augenblick ſei außerordentlich ernſt. Wenn die Regierung nicht ſchleunigſt einoreife, um dieſem Vorgehen der Arbeit⸗ geber in der Metallinduſtrie einen Riegel vorzuſchieben, eien ernſte Konflikte unausbleiblich. 4 Verſtändigung in der Sozialiſierungsfrag? Eſſen, 24. Jan. Der Verſtändigungsausſchuß der Sozialiſierungskommiſſion, der ſeit einigen Tagen hier mehrere Bergbau- und Hüttenanlagen, ſowie die elektri⸗ ſchen Kraftwerke beſichtigt hat, wird heute ſeine Verhand⸗ lungen abſchließen. Wie verlautet, iſt eine Verſtändigung erfolgt auf der Grundlage eines von Direktor Cremer auch das Profekt des chriſtlichen Bergarbeiterführers Im⸗ buſch übereinſtimmt. In der nächſten Woche ſoll in Eſ⸗ ſeits mit der Frage zu befaſſen. Das alte Lied. 5 Roman von Fr. Lehne. 1. Jortſetzung.(Nachdruck verboten.) Es war din alter König, 8 Sein Herz war ſchwer, ſein Haupt war grau— i Der arme alte König, Er nahm eine junge Frau. Kennſt Du das alte Liedchen? Es klingt ſo ſüß, es klingt ſo trüb, Sie mußten bebe ſterben, Sie hatten ſich viel zu lieb. N 1. Kapitel. „Sie mußten beide ſterben,— ſie hatten ſich viel zu lieb—,“ wiederholte leiſe das junge Mädchen am Näh⸗ tiſche in dem einfachen, aber freundlichen Zimmer, wäh⸗ rend es träumeriſch das Buch, in dem es geleſen, in den Schoß ſinken ließ. „Woran denkſt Du, mein Kind?“ fragte da eine matte Stimme vom Sofa her. „„Ich, Mütterchen? Augenblicklich an nichts! Wünſcheſt Du aber vielleicht etwas?“ Das junge Mädchen wollte aufſtehen. „Nein, nein, bleibe ſitzen, Kind— lies noch ein Weil⸗ chen, bis die anderen aus der Schule kommen, dann baſt Du ja wieder reichlich zu tun!— Ach, wenn ich Dich nicht hätte, was ſollte da aus den Kindern werden! Vater kann ſich nicht ſo um ſie kümmern, wie er wohl 5 möchte, da ihm die Zeit fehlt, und ich—? Seit Lochen liege ich nun ſchon— und alles ruht auf Dir!“ Ein leises Seufzen beendete ihre Worte. „Aber Mütterchen, rege Dich nicht auf— ich tue doch alles gern, und iſt es nicht meine Pflicht, Dich zu ver⸗ treten, wenn Du krank biſt?“ Und dabei war ſie zu Kranken geeilt, kniete vor dem Sofa nieder und streichelte liebevoll deren eingefallenen bleichen Wangen. Zärtlich blickte die Mutter auf die Tochter und ſtrich im mernde s „Ach Reni, wenn ich daran denke, daß Du einmal fortgehen wirſt von uns, wird mir das Herz ſchwer!“ „Aber wie kommſt Du darauf, Mutting? Hab ich je dergleichen verlauten laſſen? Wo ſollt' ich hin? Vor⸗ läufig habt Ihr mich doch ein bißchen nötig.“ „Weißt Du, mein Kind, ich fühle mich heut ganz gut, und da möchte ich gern etwas mit Dir beſprechen!“ „Da bin ich aber neugierig, was Du mir Wichtiges anvertrauen wirſt!— So, ich ſetze mich auf das Fuß⸗ bänkchen hier und höre Dir aufmerkſam zu,“ und zärtlich nahm Maria Regina der Mutter Hand in die ihre. „Sieh, mein Kind, Du biſt nun ſchon zwanzig Jahre! Da liegt der Gedanke nahe, daß Du einmal heiraten wirſt und von uns gehen—“ „Iſt das Deine Sorge? Dann ſei beruhigt! Ich— heiraten? Wen wohl? Nein, ich bleibe bei Euch!— Wie kommſt Du nur darauf?“ „Aber Regina, warum weiſeſt Du den Gedanken ſo weit weg?— Es iſt doch einmal unſere Beſtimmung—“ „Geheiratet zu werden? Dafür danke ich, Mutting, das habe ich nicht nötig!“ „Aber ſo unterbrich mich doch nicht, Kind, die Sache iſt zu ernſt, als daß Du darüber lachſt!— Ja, ja, um Dir kurz zu ſagen, Vater und ich würden uns ſehr freuen, wenn Du die Frau eines braven Mannes würdeſt!“ „Liebſte Mutter, wie Du nur ſprichſt— als ob Ihr gar ſchon ſolchen braven Mann für mich bereit hättet? — Ja? Iſt's nicht ſo? Denn ich, ich weiß von keinem Freiersmann— ich bin wirklich geſpannt auf den braven Mann, Mutting—“ „Regina, wenn Du weiter ſpotteſt, regſt Du mich nur auf—!“ N 5 „Aber liebſte Mutter, verzeihe mir! Es war nicht bös gemeint! Alſo— ich bin ganz Ohr!“ 8 „Nun 2 ſo höre! Diakonus Pfeiffer hat geſtern 1 Nachmittag Vater gefragt, ob er uns als Schwiegerſohn willkam u. 2 ſein—, er iſt ein durchaus ehrenwerter Mann, der Dich aufrichtig liebt und in Dir ſein höchſtes Glück ſieht— ſeine eigenen Worte!— Und Vaters und meine Anſicht iſt die, daß Du uns keine größere Freude machen kannſt, als ſeinen Antrag anzunehmen!“ „Ah, das iſt der brave Mann!“ a Regina ſprang auf und ging im Zimmer umher; dieſe Mitteilung kam ihr doch etwas unerwartet. „Nun, was ſagſt Du dazu? Iſt es nicht ein großes Glück? f 1 Geſpannt blickte die Frau in das ſchöne Geſicht der Tochter. 1 88 Dieſe zuckte die Achſeln. 18 „Anſichtsſache, Mutter! Weshalb aber hat er nicht den Mut, mich ſelbſt zu fragen? Doch es iſt ganz gut ſo! Ich hätte ihm doch keine andere Antwort geben können als„nein“!“ ö g Sehr verſtimmt meinte Frau Pfarrer: f „Ich begreife Dich nicht, Kind! Was willſt Du? Worauf warteſt Du eigentlich? Andere würden mit tauſend Freu⸗ den zugreifen! Sieh es doch ein, ich ſpreche nur zu Deinem Beſten! Uns würde es ja ſehr ſchwer fallen, Dich von uns zu geben,— aber wir ſind dann in bezug auf Deine Zukunft beruhigt!— Du weißt, eine arme Pfarrerstochter heiratet heutzutage ſo leicht niemand! Ida und Trudchen wachſen auch heran, die Jungen koſten immer mehr— und ſieh, wie nett wäre es, Du bliebſt ſogar an unſerer Kirche,— Vaters Herzenswunſch iſt es auch; er vertraut Dich, die Du doch ſein Liebling biſt, dem Digkonus gern an! Alſo ſage„ja“, Reni! Wenn Du es Dir recht überlegſt, kannſt Du ja zu keinem anderen Entſchluſſe kommen.“ 1 84 Und bittend blickte die Frau Pfarrer ihre Tochter an. „Liebe Mutter,“ entgegnete Regina,„ich habe Dir ruhig zugehört und gebe zu, daß Du von Deinem Stan: : 2 a Herren punkte aus recht haſt. Aber dennoch kann ich den Diako i me zH. ihn. auch ehr. hänge nen, überall die verkürzten Arbeitsſchichten einzuführen. die Beratungen wieder aufgenommen hatte und auch ausgearbeiteten Entwurfs, mit dem in der Hauptſache g ſen der große Ausſchuß zuſammentreten, um ſich ſeiner 5 Das Ergebnis dieſer Verhandlungen ſoll dann dem Reichswirtſchaftsrat vor⸗ 8* 1 1 U 1 gelegt werden. e 4 6 10 8 Proteſt der oberſchleſiſchen Lehrer. HOßpeln, 24. Jan. Der Kreislehrerrat in Koſel ſandte an das polniſche Abſtimmungskommiſſariat folgendes Schreiben: Das Kommiſſariat hat an die Lehrer und Lenhrerinnen des Kreiſes Koſel in Oberſchleſien ein Schrei⸗ hen gerichtet, in dem den Lehrern anheim gegeben wird, ſich von jetzt ab für den polniſchen Staat zu erklären. Der Kreislehrerrat proteſtiert energiſch gegen darin ent⸗ haltene Aufforderung zum Treubruch und erblickt in die⸗ ſem Anſinnen eine Beleidigung der treu deutſchgeſinnten Lehrerſchaft. 5 1 555 Abagbe von 200 000 Kaninchen an Frankreich. Nach Mitteilung des Reichskommiſſars der Wieder⸗ aufbauarbeiten der zerſtörten Gebiete iſt Deutſchland verpflichtet worden, an Frankreich 200 000 zahme Kanin⸗ chen zur Ablieferung zu bringen. Die preußiſche Lan⸗ desauftragsſtelle wendet ſich nun an die Verbände der Kaninchenzüchter⸗LVereine mit dem Erſuchen um ihre Mitwirkung in dieſer dem deutſchen Volke auferlegten Verpflichtung. i . Beziehungen zu Sowjet⸗Rußland. on gut informierter Seite erfährt unſer Berliner Vertreter, daß die Beziehungen zwiſchen der deutſchen Negierung und der Sowjet⸗Regierung durchaus keine bvezerlich' Aend: rung genommen hoben, wie vielfach in⸗ folge der Gerüchte über eine angebliche Abberufung Vis⸗ tor Kapps in der Preſſe geäußert worden iſt. Eine di⸗ relte Aufnahme des diplomatiſchen Verkehrs iſt be⸗ keanntlich nicht erfolgt; demnach könnte auch die etwaige Abberufung des Sowjet⸗Vertritreters in Berlin keinerlei Rückwirkungen auf die außenpolitiſchen Beziehungen gwiſchen Deutſchland und der Sowjet⸗Republik haben. In dieſem Zuſammenhang muß aber erwähnt werden. daß die deutſche Regierung ſchon ſeit einiger Zeit mit dem Gedanken umgeht, zur leichteren Abwicklung der zwiſchen den beiden Regierungen ſchwebenden Fragen eine ſtändige Vertretung in Moskau einzuberufen. Der kürzlich nach Moskau entſandte deutſche Regierungsver⸗ treter wird vorläufig die Intereſſen der deutſchen Re⸗ gierung in Moskau wahrnehmen und gleichzeitig genaue Berichte über die dortige Sitnation nach Deutſchland ge⸗ langen laſſen. Es dürfte ſich daher auch der Plan der Entſendung einer beſonderen Studienkommiſſion nach Kußland vorläufig gänzlich erübrigen. . e 8 8 Ausland. Niederlage der Moskau⸗Anhänger in Italien. i Rom, 24. Jan. Nach fünftägiger Debatte endete Horgeſtern der Sozialiſtentag von Livorno. Die Abſtim⸗ mung ergab 15 000 Zentriſten, 9800 Unitarier, 58 000 Intranſigenten. Noch in letzter Stunde hatte das Mos⸗ kauer Komitee abermals den unbedingten Anſchluß der Zentriſten gefordert. Das Reſultat bedeutet eine offen⸗ ſichtliche Niederlage Moskaus. Vorausſichtlich ſplittern nun die Irntanſigenten ab; jedoch dürften ihre Anhänger nur eine unbedeutende Fraktion bilden und die Zentri⸗ ſten und Unitarier noch einen anſehnlichen Parteiblock rſtellen. i i 5 Ernſte Lage in England? London, 24. Jan. Ber Sekretär der Arbeiterpartei, Artur Henderſohn, hatte einem Mitarbeiter des„Daily Herald“ folgende Erklärung abgegeben, wenn nicht un⸗ berzüglich Schritte getan würden, um den Arbeitsloſen zu Hilfe zu kommen, werden ſich auch die gemäßigten beiter nicht länger der Teilnahme an der Aktion von nie gekannter Tragweite widerſetzen können, um dadurch hen Druck auf die Regierung auszuüben. Wirtſchaftliches. Neue Erhöhung der Poſtgebühren. Im Reichspoſtminiſterium wurde mit deſſen Ver⸗ ekhrsbeirat unter Vorſitz des Reichspoſtminiſters der not⸗ wendig gewordene vorläufige Entwurf eines neuen Poſt⸗ und Telegraphengebührengeſetzes durchberaten. Nach die⸗ em Reichsrat und dem Reichstag vorzulegenden Entwurf heabſichtigt der Reichspoſtminiſter folgende neue Gebüh⸗ kenſätze vorzuſchlagen: für Brieef bis 20 Gramm 60 Pf., über 20—250 Gr. 1,20 M., für Postkarten 40 Pf., für Druckſachen bis 50 Gr. 20 Pf., über 50—100 Gr. 40 Pf., über 100250 Gr. 60 Pf., über 250500 Gr. 80 Pf., über 5001000 Gr. 1 M.; für Geſchäftspapiere(ebenſo wie für Miſchſendungen) bis 250 Gr. 60 Pf., über 250 bis 500 Gr. 80 Pf., über 500—1000 Gr. 1 M. für Wa⸗ renproben bis 250 Gr. 60 Pf., über 200—500 Gr. 80 Pf., r Päckchen(bis 1000 Gr.) 2 M.; für Pakete in der ahzone bis 5 Kg. 3 M., über 5— 10 Kg. 6 M., über 10 bis 15 Kg. 12 M., über 15—20 Kg. 18 M.; in der Fern⸗ zone dementſprechend 4, 8, 16, 24 M. Beabſichtigt iſt erner die Einführung einer Mindeſt⸗Jahresgebühr im Zeitungsverſandt von 1,80 M. für die Jahresnummer ſowie die künftige Erſtattung der der Poſt, wenn ſie die Verpackung der Zeitungen an Stelle des Verlegers be⸗ ſüorgt, hieraus erwachſenden Selbſtkoſten. Hierzu kom⸗ men einige Aenderungen, nämlich die Erhöhung der Ein⸗ chreibgebühr auf 1 M., der Eilbeſtellgebühr für Briefe, im Orts⸗ bezw. Landbeſtellbezirk auf 1 M. 50 Pf. und M., ſowie für Pakete auf 2 M. 50 Pf. bezw. 5 M.; ſerner beim Vekrauf der amtlich herausgegebenen Poſt⸗ arten, Poſtanweiſungen und Kartenbriefe die Erhebung eines Zuſchlages in Höhe der Selbſtkoſten für das Papier. Der Entwurf eines Geſetzes zur Aenderung des Poſt⸗ ſcheckgeſetzes ſieht ebenfalls weſentliche Gebührenerhöhun⸗ n bor. Nach einem weiteren Geſetzentwurf über die enderung der Telegraphengebühren ſoll die Wortgebühr für Telegramme künftig betragen bei gewöhnlichen Tele⸗ r —ů— das freiarbeitende Gewerbe. als die Hälfte der aus dieſen Gebührenerhöhungen zu rewartenden Mehreinnahmen wieder in Wegfall bringen. Die Entſcheidung über die endgültige Geſtaltung der neuen Tarife muß hiernach den geſetzgebenden Faktoren überlaſſen bleiben. d Sämtliche Vorlagen— eine weitere Geſetzesvorlage, betrefefnd die Aenderung der Fernſprechgebühren befin⸗ det ſich noch in der Vorbereitung— werden nunmehr dem Reichsrat zugehen nebſt einer Ueberſicht der vom Poſtbeirat angeregten Aenderungen. Von dieſen Aen⸗ derungen iſt der Reichspoſtminiſter bereit, dem Reichsrat die Einfügung einer Gewichtsſtufe beim Brieftarif für Briefe über 20—100 Gramm zum Gebührenſatz von 80 Pf. zu empfehlen, ferner bei den Druckſachen die Er⸗ mäßigung der beiden erſten Gebührenſätze von 20 und 40 Pf. auf 15 und 30 Pf., ſowie die Herabſetzung der Einſchreibgebühr auf 80 Pf., dies im iHnblick darauf, daß hierdurch das finanzielle Ziel der Vorlage voraus⸗ ſichtlich nicht in Frage geſtellt wird. 10 e Fortſchritte der Handwerkerbewegung. Das deutſche Handwerk hat ſich in Jena zu einer all⸗ umfaſſenden Berufsorganiſation zuſammengeſchloſſen. Der neugeſchaffene Reichsverband des deutſchen Hand⸗ werks umfaßt die Handwerkskammern, die Fach⸗ Innungsverbände, die ſüddeutſchen Gewerbevereine, die Genoſſenſchaften und die wirtſchaftspolitiſchen Hand⸗ werkerbünde. So verſchieden alle dieſe Verbände hin⸗ ſichtlich ihrer Tendenz und ihres Aufgabenkreiſes auch ſein mögen, bei allen iſt unverkennbar der Wille vor⸗ handen, daß deutſche Handwerk als Ganzes möglichſt einheitlich in die Erſcheinung treten zu laſſen. Hierin offenbart ſich ein ſichtlicher Fortſchritt der Geſamt⸗ bewegung, die früher vielfach den einheitlichen Zuſam⸗ menſchluß vermiſſen ließ und eben wegen der Zerſplit⸗ terung der Kräfte eine durchſchlagene Stoßkraft nicht erlangen konnte. i 5. Noch weſentlich bedeutungsvoller iſt nun die Arbeit, die neuerdings in verſchiedenen Gegenden, beſonders in Rheinland⸗Weſtfalen, geleiſtet wird, um das Handwerk, insbeſondere das Baugewerbe, zu befähigen, als Selbſt⸗ verwaltungskörper die volkswiriſchaftlichen Aufgaben der Gegenwart im Sinne des Gemeinwohls zu löſen. Das ſoll geſchehen durch das neugebildete Kartell der rheiniſch⸗weſtfäliſch⸗lippiſchen Haß owerkerfachverbände (Sitz Eſſen). Die dem Kartell bereits angeſchloſſenen Fachverbände haben alle erdenkliche Mühe darauf ver⸗ wandt, die Lage ihres Berufsſtandes mit allen Schwie⸗ rigkeiten und Gefahren ſich deutlich zu machen und dem⸗ gegenüber die Einrichtungen und die Arbeitskraft der Verbände auf ihre Unzulänglichkeit und ihren weiteren Ausbau zu prüfen. Das Ergebnis iſt einmütige Ent⸗ ſchloſſenheit, den Kräften eines über ſeine Grenzen hin⸗ ausgreifenden Kapitalismus, einer ſinnloſen Sozialiſie⸗ rung und Kommunaliſierung, die mit allen Mitteln ihres großen Einfluſſes das Wirtſchaftsleben in ihrem Sinne unter Anſchluß des Handwerks geſtalten wollen, nicht mit dem ſchwächlichen Geſchehenlaſſen eines Dul⸗ ders gegenüberzutreten, der ſeinen Buckel hinhält, da⸗ mit die anderen darauf ſchlagen. Im Gegenteil: ge⸗ ſtützt auf ſeine zähe und zum Teil langjährige Arbeit an ſich ſelber und nach außen will das Handwerk der Gegen⸗ wart und Zukunft mit dem feſten Willen gegenüber⸗ treten, mitzugeſtalten an den neuen Formen, unter denen ſich in Zukunft das Wirtſchaftsleben abſpielen ſoll. Weiterhin iſt man ſich im Handwerk klar darüber ge⸗ worden, daß die uns feindlichen Mächte entſchloſſen und in der Lage ſind, das geſamte Wirtſchaftsleben des deut⸗ ſchen Volkes ihren Zwecken dienſtbar zu machen. Da bleibt keine andere Wahl, als durch die vereinigte Kraft aller Berufsſtände dahin zu wirken, daß wir den Ver⸗ pflichtungen gegenüber unſeren Gegnern in möglichſt kurzer Zeit genügen können, um wieder die Freiheit zu erobern für unſer Vaterland, für jeden ſeiner Berufs⸗ ſtände und für jeden ſeiner Söhne. e Nicht zu verkennen iſt, daß die Erfüllung unſerer Vertragsverpflichtungen gegenüber der Entente eben⸗ falls die Zuſammenfaſſung der Kräfte des Handwerks notwendig macht. Mögen nun die Franzoſen ihre Angſt überwinden, deutſche Männer in großen Scharen nach Nordfrankreich hereinzulaſſen, damit ſie dort nach deut⸗ ſcher Ordnung das Aufbauwerk leiſten, oder mögen ſie ſich hierzu nicht aufſchwingen können: auf irgend einem Wege wird das Handwerk eine ganz bedeutende Menge Arbeit für den Wiederaufbau Nordfrankreichs zu leiſten haben. Das Kartell der Handwerker⸗Fachverbände will alſa Vorſorge treffen, daß die Produktivität des rhei⸗ niſch⸗weſtfäliſchen Handwerks vereinigt und befähigt wird, all dieſen Aufgaben gerecht zu werden. Bedeu⸗ tende Anforderungen wird auch die möglichſt ſchnelle Herſtellung von Bergmannswohnſtätten an das Bau⸗ gewerbe des Induſtriebezirks ſtellen. Es ſollen in den nächſten 4—5 Jahren jedes Jahr Bergmannswohnſtät⸗ ten für 50 000 Familien hergeſtellt werden, d. h. jedes Jahr ſoll eine neue Stadt von rund 150 000 Einwoh⸗ nern aufgebaut werden. Wird dieſe Aufgabe nicht ge⸗ löſt, ſo wird es unmöglich ſein, dem Feindbund die ver⸗ langten 2 Millionen Tonnen Kohlen monatlich zu lie⸗ fern und gleichzeitig Induſtrie und Gewerbe, Eiſenbahn und Verkehr im eigenen Lande aufrecht zu erhalten. Da in der nächſten Zeit ſolange keine andere Wohnungspolitik einſetzte, Bauaufträge in der Haupt⸗ ſache wohl nur ſeitens der Behörden vergeben werden können, ſo tritt das Submiſſionsproblem als das wich⸗ tigſte in die Erſcheinung. Die Form des Vergebungs⸗ verfahrens und der Weg der Preisbildung werden dar⸗ über entſcheiden, ob die handwerklichen Berufsfächer bei der Abwicklung der Arbeit beſtehen, verdienen oder un⸗ tergehen werden. Es ſind ſchon Produktiv⸗Genoſſen⸗ ſchaften der Bauarbeiter entſtanden, die die Maurer⸗ und Zimmerarbeiten übernehmen, den Gewinn unter die Arbeiter verteilen wollen und mit der Behauptung auftreten, ſie könnten die Bauten billiger herſtellen, als „ Dieſen 9 hat das Aua i werk ei 1 Seidelberg. heit und Uebereinſtimmung über Bodmans politiſche und Daß der Wenbſſenſchäkften aun Föffenk Mitteln eine Vorzugsſtellung eingeräumt wird und ſo⸗ dann, in der Hauptſache, einen beſtimmten Weg zu zei⸗ gen, wie die bauvergebenden Stellen gegen Ae lung geſichert werden können und gleichzeitig den Ar⸗ beitnehmerverbänden Sicherheit gegeben wird, daß der Lohn des Arbeiters vor dem Mißbrauch als Kampfmit⸗ tel eines wilden Wettbewerbes bewahrt wird. Dieſe Doppelaufgabe iſt von entſcheidender Wirkung für das Geſamtleben der bauhandwerklichen Berufsfächer und für deren inneres Verhältnis zwiſchen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Es iſt eine Rieſenaufgabe, die nur durch die vereinigten Kräfte der beteiligten Berufsfächer ge⸗ meinſam mit den Gewerkſchaften der Arbeiter gelöſt werden kann.„ 1 Es wäre nur zu wünſchen, daß dieſe kraftvoll be⸗ gonnene Aufgabe die Unterſtützung aller beteiligten Kreiſe fände und dadurch zu einem gedeihlichen Ergeb⸗ nis geführt werde. 0 — 5 Soziales. Die Durchführung der 48⸗Stundenwoche im Eiſenbahndienſt ., Karlsruhe, 24. Jan. In der Preſſe ſind Auslaſſungen darüber erſchienen, daß die Eiſenbahngeneraldirektion Karlsruhe für ihren Bereich mit Wirkung vom 17. Jauuat 4921 eine reine Arbeitszeit von 48 Stunden eingeführt und die durchgehende Arbeitszeit aufgehoben hätte, ohne vorher die Organiſationen zu dieſer Maßnahme zu hören. Die Ei ſenbahngeneraldirektion könne ſich auf einheitliche Per⸗ ſonalvorſchriften für die Reichsbeamten, ſowie auf den Dohntarif, der noch nicht vollſtändig iſt, nicht berufen. Gegen die Verwirklichung des reinen 8⸗Stundentags ſei nichts ein⸗ zuwenden, wenn ſie auch in den preußiſchen Direktions⸗ begtrken oder einheitlich für den ganzen deutſchen Eiſen⸗ bahnbereich Anwendung finde; bis dahin müßte die alte ee Regelung der 46% ⸗Stundenwoche beibehalten wer⸗ en. a „Zur Richtigſtellung wird von der Eiſenbahngeneral⸗ öirektion ausgeführt, daß die durch den Reichslohntariftetl⸗ vertrag mit der Arbeiterſchaft getroffene Vereinbarung eines Wochendurchſchnitts von 48 Arbeitsſtunden allein in Baden nicht durchgeführt war. Soweit Arbeiter betroffen find, handelt es ſich alſo nicht um eine neu zu treffende Ver⸗ Einbarung, ſondern lediglich um die Durchführung des von den Großorganiſationen der Arbeiterſchaft mit dem Reichs⸗ verkehrsminiſterium mit Wirkung vom 1. Auguſt 1020 ver⸗ einbarten Tarifvertrags. Da die Durchführung des Lohn⸗ tarifteilvertrags und die geordnete Dienſteinteilung des Perſonals ohne Uebereinſtimmung mit dem Arbeitsmaß der Beamten nicht möglich iſt, hat der Reichsverkehrsmint⸗ ſter angeordnet, daß mit ſofortiger Wirkung auch die Be⸗ 5 amten im Wochendurchſchnitt 40 Stunden reine Arbeitszeit zu leiſten haben. Der Gegenſtand iſt von den Organixra⸗ tionen mit dem Reichsverkehrsminiſterium— Zweigſtelle Baden— ſeinerzeit eingehend erörtert worden, ſo daß an⸗ geſichts der Entſcheidung des Reichsverkehrsminiſters auf die eingehende Berichterſtattung der vormaligen Zweigſtelle Baden zu einer nochmaligen Behandlung mit den Organt⸗ ſationen keine Möglichkeit gegeben war. Im übrigen iſt die Neuregelung des Arbeitsmaßes und der Dienſtſtunden 0 bei der Eiſenbahnverwaltung in Baden in Anlehnung an die übereinſtimmende Regelung der Angelegenheit ſeitens der Landesbehörden und der übrigen Reichsbehörden in Baden erfolgt, die die 4% ſtündige Arbeitswoche ſchon länger durchgeführt haben. Baden und Nach bargebiet 8 „** Karlsruhe, 23. Jan. Zum 70. Geburtstag des fruü⸗ heren badiſchen Staatsminiſters Freiherrn von Bodman bringt das Regierungsorgan die Karlsruher Zeitung einen Artikel, der uns bemerkenswert erſcheint und in dem es u. a., heißt:„Wenn es einen Badener gibt, der an einem ſolchen Tage ehrende Artikel der Preſſe verdient, ſo iſt es Bodman⸗ Er zählte zu den markanteſten Miniſtergeſtalten der Vor⸗ kriegszeit. Und wenn er auch im weſentlichen als ein Mann des alten Syſtems zu gelten hat, ſo iſt er doch gleichzeitig als einer der ſyſtematiſchen und befähigſten. Ja, wir behaup⸗ ten, daß Bodman bei ſeiner, das gewöhnliche Maß weit über⸗ ragenden ſtaatsmänniſchen Begabung noch viel glänzen⸗ dere Leiſtungen hätte vollbringen können. wenn eben dieſes Suſtem nicht geweſen wäre. Inwieweit Bodman deſſen Opfer geworden iſt, wird die ernſthafte Geſchichtsſchreibung ſpäter auseinander zu ſetzen haben. Die notwendige Klar⸗ geiſtige Bedeutung beſteht aber ſchon heute. Und ebenſowe⸗ nig wird über ſeine menſchlichen Eigenſchaften geſtritten werden können.. Am höchſten ſtellen wir ſeine lautere, 5 tief aus dem Herzen kommende Vaterlandsliebe eine Liebe, die ſich jeder Diskuſſivon entzieht und heute allen Parteien als Beiſpiel dienen kann. Aus dieſer echten Vaterlandsliebe erwuchs ſein ſtarkes und ausgeprägtes ſoziales Gefühl. u Mannheim, 24. Jan. In der Intendantenfrage har der Stadtrat beſchloſſen von dem außerordentlichen Kün⸗ digungsrecht gegen den vertragsbrüchigen Intendanten Schmitt Gebrauch zu machen, ferner dieſen wie die Stadt Bochum für allen Schaden, den Mannheim erleidet, haftbar zu erklären und beim Bühnenverein zu beantragen, daß Dr. Schmitt von keiner deutſchen Bühne mehr verpflichtet werden darf. 1 n Külsheim, b. Tauberbiſchofsheim 29. Jan. Im Alter von 77 Jahren iſt hier Stadtpfarrer a. D. Franz Weismann geſtorben. Der Entſchlafene, der aus Großrinderfeld ſtammte und im vorigen Jahr ſein 50 jähriges Prieſterfubkläum hatte begehen können, war Ehrenbürger der hieſigen Gemeinde. e Allmannsweier bei Lahr, 24. Jan. In einer in Non 5 nenweier abgehaltenen Ortsgruppenvorſtandsſitzung des Bauernverbandes des Bezirks Lahr wurde, nachdem mit⸗ geteilt worden war, daß die Händler und Fabrikanten den Tabak aus der Ernte 1920 wieder mit einem„Schundpreis“ bezahlen wollen. einſtimmig der Beſchluß gefaßt, daß die tabalpflanzenden Gemeinden des Bezirks Lahr ſofort den noch nicht verkauften Sandtabak zur Fermentation zuſam⸗ menſetzen und den Pflanzern für den Zentner 1000 Mark auszahlen. Das Obergut wird noch bis 1. Februar dem Verbauf ausgeſetzt, um den in Karlsruhe in einer Ver⸗ 7 ſammlung der Bezirksvertreter der tabakpflanzenden G... meinden Badens beſchloſſenen Preis und 7 5 als Höchſt⸗ preis 1300 Mark und als niedrigſten 1000 Mark. n Freiburg, 24. Jan. Wie Erzbiſchof Dr. Karl Fritz in Konſtanz und Karlsruhe anläßlich ſeines Beſuchs bei Konferenzen der Geiſtlichen bereits betonte, wird im Laufe dieſes Sommers hier eine Diözeſanſynode abgehalten wer⸗ den. In der nächſten Zeit werden in allen Dekanaten dar⸗ über Beratungen ſtattfinden und Wünſche und Vorſchläge zu dieſer Synode dem erzbiſchöflichen Ordinariat unter⸗ breitet.— Die hl. Firmung wird in dieſem Jahre geſpendet werden in den Dekanaten: Ettlingen, Wieſental, Säckingen Waldshut, Geiſingen, Engen, Hegau, Konſtaus(Land) und Linzgau, ebenſo in den Städten Manheim, Karlsruhe und Eee r —————— 2—— 2— 2——— 8—— 22 282 77 A R. co ee 5 2 rr r r rr rr . ——— n en e neee r ͤ—uk!n ⁵˙¾?8 ²— ů ͤ̃̃ m ²ͤͥ;; ̃ mp Ä. — r 77... ͤ 2 8 aan Karls rtsgruppe Achern, Baden⸗Baden, Bühl, 8 inba nner hier dewflligt hat, zu deſſen Direktor De. karl Müller, bisher an der kandwirtſchaftlichen Verſuchsan⸗ ſtalt Auguſtenberg bei Durlach tätig, ernannt worden iſt, it das Weinbauinſtitut ſeine Tätigkeit aufgenommen, Es B den Mittelpunkt der ſtaatlichen Weinbauförderung in Baden dar und umfaßt neben der Anſtalt in Freiburg noch die Rebzuchtanlage am Jeſuitenſchloß hier, ferner die Reb⸗ Deredelungsanſtalt in Durlach und die ſtaatlichen Verſuchs⸗ und Muſterrebanlagen des Landes. Das Jnſtitut hat die Aufgabe, den bad. Weinbau durch wiſſenſchaflliche Forſch⸗ ung und praktiſche Betätigung auf dem Geſamtgebiet des nbaues zu fördern und zur Verbeſſerung ſeiner Be⸗ ebsweiſe beizutragen. Seine Verſuche und die Ergehniſſe 1 iner Arbeiten ſollen den beteiligten Kreiſen durch Aus⸗ kunfterteilung, Vorträge, Kurſe, Ansſtellungen uw. mitge⸗ eilt werden. Zum Aufgabengebiet des Inſtituts gehört ferner die Leitung der ſtaatlichen Reblaus bekämpfung, wäh⸗ rend die amtliche Weinunterſuchung nach wie vor von ber appr. techn Verſuchsanſtalt Auguſtenberg durchge⸗ ö Wird. 1 5% N an Freiburg, 25. Jan. Mit zwei intereſſanten Fünen der Preisüberſchreitung beſchäftigte ſich das Wuchergeriche. r Händler Daniel Maiſch in Müllheim hatte in Baden weiler 77 Zentner Kartoffeln verkauft und für den Zentwer Mark verlangt. Vom Amtsgericht Müllheim erhielk er wegen ungerechtfertigter Preistreiberei 300 Mark Strafe And der Uebererlös von 385 Mark ſollte eingezogen werden er Beſtrafte legte Berufung ein; das Wuchergericht ſetzte ze Geldſtrafe auf 100 Mark herab und erkannte auf Etr⸗ giehung eines Uebererlöſes von 231 Mark. Das Wucher⸗ gericht war der Anſchauung, daß der Händler höchſtens ark für den Zentner Kartoffeln hätte fordern dürfen. eim Zwetſchgenaufkauf hatte der Bantechniker Heinrich chneider von Iſtein ſich der Preistreiberei verdächtig ge⸗ macht und war mit 18000 Mark in Strafe genommen wor⸗ en. Seine Einſprache hatte den Erfolg, daß er vom Wu⸗ rgericht freigeſprochen und die geſamten Koſten dar taatskaſſe auferlegt murden. Es wurde feſtgeſtellt, baß chneider infolge der Prefstreibereien der anderen Hard ebenfalls Preisſteigerungen hatte vornehmen m:, um geſchäl lich nicht ausgeſchaltet zu werden. * we 8 Letzte Drahtnachrichten. Berlin, 24. Jan.(Drahtmeldung.) Hier iſt eine ganiſation aufgedeckt worden, die in Berlin anſäſſige deutſche Staatsangehörige mit polniſch klingenden Na⸗ men veranlaſſen wollte, ins Abſtimmungsgebiet nach Oberſchleſien zu reiſen, um dort für Polen zu ſtimmen. Berlin, 24. Jan.(Drahtmeldung.) Die Verbände hohen Staatsbeamtenſchaft wenden ſich in einer Er⸗ en gegen die parteipolitiſche Beſetzung der Beamten⸗ en. Berlin, 25. Jan.(Drahtmeldung.) Nach Bekannt⸗ gabe der Betriebsräteverſammlung der Reichsdruckerei wurden im Dezember 234 Milliarden Mark neue unge⸗ deckte Noten durch die Reichsdruckerei geliefert. Der Mo⸗ nat Januar hat eine weitere Steigerung der Produktion gebracht und wird vorausſichtlich 3 Milliarden Mark neue Noten auf den Markt bringen. Berlin, 25. Jan.(Drahtmeldung.) Die Berliner Gewerkſchaften erheben erneut Einſpruch gegen die Auf⸗ rechterhaltung der bayeriſchen Einwohnerwehr, weil die einſeitige Entwaffnung vorwiegend reaktionärer Volks⸗ ile verhängnisvoll werden könnte. 8 Zur Vertrauenskundgebung für den Reichsfinanzminiſter. „Berlin, 25. Jan. Zur Vorgeſchichte der bereits ver⸗ öffentlichten Vertrauenskundgebung der Zentrumsfrak⸗ tion für den Reichsfinanzminiſter Dr. Wirth erfährt der Mitarbeiter des„Schwäbiſchen Merkur“: Die Erhöhung r Teuerungszulagen iſt durchaus gegen die Meinung und den Willen des Reichsfinanzminiſters erfolgt. Dr. irth war vor allen Dingen darüber ungehalten, daß das Kabinett zunächſt eine ſo ſchwerwiegende Entſchei⸗ dung, wie ſie die Sonderbewilligung für die Eiſenbahner darſtellt, in ſeiner und des Reichskanzlers Abweſenheit getroffen hat. Nach Anſicht Dr. Wirths hätte ſich das Kabinett durch die Drohung des Generalſtreiks nicht zur Nachgiebigkeit bewegen laſſen dürfen. Es ſei ſehr frag⸗ lich, ob das Kabinett nicht vor Oſtern ſchon wieder vor genau dieſelben Teuerungsfragen geſtellt werde. Aus allen dieſen Gründen war Dr. Wirth feſt entſchloſſen, von einem Poſten zurückzutreten. Um dies zu verhindern, drückte ihm die Zentrumsfraktion ihr Vertrauen aus und Miniſter Dr. Wirth erklärte ſich daraufhin bereit, weiter in ſeinem Amt zu bleiben. . Keine Konferenz in Genf. Von unterrichteter Seite erfährt unſer Berliner Ver⸗ treter, daß aller Vorausſicht nach die beabſichtigte Einbe⸗ rufung einer Wiederherſtellungskonferenz in Genf un⸗ erbleiben wird, da die dringende Notwendigkeit beſteht, die Verhandlungen zur Feſtſetzung einer Entſchädigungs⸗ umme ſo ſchnell wie möglich zu einem Ende zu führen. Turnen, Spiel und Sport. 155 Die Sportverhältuniſſe im Schwarzwald. der Die Wetterlage hat ſich ſeit geſtern etwas verändert. In Se höheren Schwarzwaldbergen iſt bis geſtern abend noch toner gefallen, während in der Nacht ein Temperaturan⸗ 15 erfolgt iſt. In den heutigen Morgenſtunden regnete — bis etwa 1000 Meter aufwörts und Tauwetter ſtellte ſich Schn in größeren Höhenlagen ein. Infolgedeſſen iſt der d nee durchweg naß und papvig. Seit heute vormittag iſt M. Witterung im allgemeinen wieder trocken, aber milde. an meldet vom nördlichen Schwarzwald durchſchnittlich dei 25 Zentimeter Schnee, fahrbar abwärts bis 700 Meter 1 Temperatur von + 2—3 Grad. Vom Feldberg⸗ Belchengebiet im ſüdl. Schwarzwald werden 0 Gras, 925 50 Zentimeter Schneehöhe und fahrbare Schneeſchuh⸗ de nen bis auf 600 Meter abwärts gemeldet. als nachmſtag eingelaufenen Berichten meldet Kurhaus du 15—18 Zentimeter Schnee,. 3 Grad und weichen Vanek. Von Hornisgrinde und Mummelſee werden 2 Grad Been gemeldet. Der Schnee liegt dort 30 Zentfmeter eiern iſt weich. Die Skibahn iſt abwärts fahrbar bis 650 8 Seen, ea n e Die Ski⸗ ettläufe ruhe, Mannheim, Raſtatt und Akad.⸗Ski⸗Klub Karls⸗ he S. C. S. bei Kurhaus Hundseck finden am 29. und 30. anuar an Schiedsrichter iſt Kohlhepp; Preisrichter ſind id, Par Volz. D nd für alle W Aßfißge 5 taßgeben Ae Wettläuſe Nach den Bühlertal, ner in Berlin eine Taft Vermiſchtes. Das Ehrenwort der Einbrecher. Einen ſtark übertriebenen Optimismus ſcheint ein Großberliner Geſchäftsmann zu beſitzen, der folgende An⸗ zeige in einer Vorortszeitung erſcheinen läßt: Einbrecher!„ Euer Ehrenwort war Schwindel. Heute habt ih Schreibmaſchine, Ideal 18 248, wieder geklaut. 4 Die letztgeklauten Maſchinen ſowie die heutige erwarte ich ſofort zurück. Mein Ehrenwort wegen Polizei 5 77 r meine Anſcheinend haben die Herren Einbrecher nach ihrer erſten Beſuch bei dem Kaufmann einen Zettelchen zurück gelaſſen, auf dem ſie ſich„ehrenwörtlich“ verpflichteten, den Beſtohlenen mit einem zweiten Beſuch zu verſchonen. Das ſie nicht Wort gehalten haben, hat den Geſchädigten ſchwe; gekränkt. Immerhin macht er noch einen letzten Verſus mit einem Appell an ihre Ehre. 5 f 2 Wenn man Konntags Briefmarken haben will. Der Papa gab am Sonntag dem Töchterchen einen Brief und ein Telegramm zur Beſorgung auf die Poſt mit,„ſieh mal zu, daß du Briefmarken zum Frankieren erhältſt, ich habe keine da“, waren die Begleitworte, mit denen die Kleine entlaſſen wurde. Am Schalter bat ſie höflichſt, ihr aus⸗ nahmsweiſe eine Marke zu 40 Pfennig zu verabfolgen. Aber der Beamte am Telegrammſchalter erklärte, daß er Sonntags keine Briefmarken verkaufen dürfe. Nun zahlte die Kleine das Telegramm mit einem Zwanzigmarkſchein. Der Beamte hatte kein Kleingeld, konnte nicht herausgeben — und verabfolgte Briefmarken als Wechſelgeld. Und das Mädchen konnte den Brief frankieren. 8 5 General Hoffmnus Feldzugsplan und die Bolſchewiſten. Wie unſer Berliner Vertreter erfährt, werden die Feldzugspläne des Generals Hoffmann gegen Sowjet⸗ Rußland in bolſchewiſtiſchen Kreiſen merkwürdiger Weiſe ſehr ernſt genommen. Beim auswärtigen Amt iſt von ſeiten der Berliner Sowjet⸗Vertretung die An⸗ frage geſtellt worden, was die deutſche Regierung zu tun gedenke, um derartige offene Feindſeligkeiten deutſcher Staatsbürger gegen Sowjet⸗Rußland zu verhindern. Im übrigen wird nochmals verſichert, daß die Bolſchewiſten keinerlei Angriffspläne gegenüber Deutſchland hegten. Wiederaufleben der deutſchen Handels⸗Schiffahrt. Wiie unſer Berliner Vertreter erfährt, ſind gegenwär⸗ tig die erſten Anfänge zum allmähligen Wiederaufbau der deutſchen Seeſchiffahrt, wenn auch nur in kleinem Maßſtabe, gemacht worden. In Hamburg und in Bre⸗ men haben ſich die Redereien organiſatoriſch zuſammen⸗ geſchloſſen, um eine geregelte Schiffahrt, insbeſondere um die Frachtbeförderung zur See wieder aufzunehmen. Die vielfach von engliſcher Seite aufgeſtellte Behauptung, daß die deutſche Schiffahrt gegenwärtig nur von der Unterſtützung großer amerikaniſcher Linien leben könne, trifft nicht zu. Vielmehr ſind die deutſchen Redereien mti den amerikaniſchen ſowohl als auch mit den engli⸗ ſchen mit Frachtverkehr in einen Konkurrenzkampf ein⸗ getreten, worunter zu verſtehen iſt, daß die deutſchen Redereien den überſeeiſchen Verkehr von und nach Deutſchland allmählich wieder den ausländiſchen Rede⸗ reien aus der Hand nehmen. e Die Bewegung unter den Bergarbeitern. Wie unſer Berliner Vertreter erfährt, wird der deutſche Bergarbeiterverband in ſeine Ende Mai ſtatt⸗ findenden Generalverſammlung zu den Tarif⸗ und Ueberſtundenfragen Stellung nehmen. Gegenüber den Treibereien linksradikaler Elemente wird der ſehr ge⸗ mäßigte, ſtark mehrheitsſozialiſtiſch orientierte Verband für die Fortführung der Ueberſchichtabkommen eintreten. Ueber die Lohnfrage iſt bisher noch nichts bekannt ge⸗ worden. Der Bergarbeiterverband nimmt hier eine ab⸗ watende Haltung ein. Sehr erfreulich iſt die Ent⸗ ſchließung des Bergarbeiterverbandes, in der Frage der Sozialiſierung keine übereilten Maßnahmen zu treffen. Auf der Tagesordnung der Generalverſammlung ſteht ausdrücklich die Beſprechung der Sozialiſierungsfrage, woraus hervorgeht, daß eine beſtimmte Entſchließung in dieſer Angelegenheit zur Zeit noch nicht vorliegt. Siche rem Vernehmen nach hat der Bergarbeiterverband ſich mit den chriſtlichen Bergarbeitern in Verbindung geſetzt, um über die bekannte Eſſener Reſolution des chriſtlichen Bergarbeiterverbandes Beſprechungen einzuleiten. In der Betriebsratsfrage dürften die Forderungen des Bergarbeiterverbandes Beſprechungen einzuleiten. In der Betriebsratsfrage dürften die Forderungen des Berg⸗ arbetierverbandes ziemlich weit über die gegenwärtige Regelung hinausgehen. 8 3 N Auch die Bibel iſt verfilmt worden. Nach der Meldung einer Korreſpondenz wird das deutſche Publikum in nächſter Zeit einen Film kennen lernen, der in 22 Akten die bibliſche Geſchiſchte von der Schöpfung bis zur Auferſtehung in Gott darſtellt. Der Film iſt in Italien hergeſtellt und auch dort bereits gezeigt worden. Ein neues amerikaniſches Leichtmetall, das Dow⸗Metall, wird in der Zeitſchrift„The Iron Age“ beſchrieben. Es be⸗ ſteht aus mehr als 90 vom Hundert metalliſchem Magneſium, ſoll viermal ſo leicht als Gußeiſen ſein und mit autem Er⸗ folg für Motorkolben von Fahrzeugmaſchinen, Flugzeugen und Motorbooten benutzt worden ſein. Das ſpezifiſche Ge⸗ wicht iſt mit 1,79 angegeben. In ſeiner Zuſammenſetzung ähnelt das neue Metall offenbar dem Leichtmetall„Elek⸗ tron“, das die chemiſche Fabrik Elektron auf den Markt ge⸗ bracht hat. Es wird nach den Angaben der amerikaniſchen Zeitſchrift auf elektrolytiſchem Wege gewonnen. Ein Dokument unſerer Zeit. Unſer zwölftes Kind ein kleines Mädchen— kam heute infolge Unterernährung der Mutter mit Friſchmilch tot zur Welt. Berlin-Rudolfſtadt, 13. Jan. 1921. 8 Paul Schweder, Journalliſt. 1 Anna Schweder, geb. Dollmann⸗Hertzſch. Seltſamer Fund. Zwiſchen Göſchwitz und Maue fanden Bahnarbeiter auf der Bahnſtrecke zwei verſtümmelte Lei⸗ hen, in denen der 15 jährige Sohn des Rangiermeiſters Otto von hier und die 13jährige Waiſe Hedwig Schmeißer kus Rudersdorf erkannt wurden. Beide ſollen ein Liebes⸗ gerhältnis unterhalten haben. Der eigentliche Grund zu der Tat iſt nicht bekannt. 5 Ein raffinierter Schwindlertrick. Mit unechten Gold⸗ waren arbeitete ein Schieberkonſortium, das auf eigene Art einen von ihm erbeuteten Goldverluſt ausbeutete. Die Mit⸗ glieder des Konſortiums veröffentlichten in einer Berliner Zeitung eine Anzeige, daß den Baten des Hoffuweliers Wer⸗ che mit 4 Barren Feinglod im don je 6800 Maärf verloren gegangen ſei, und daß Werner auf die Wiederbe haffung des Goldes eine Belohnung von 5000 Mark ausſetzte. In der gefälſchten Anzeige waren auch die angeblichen Zeichen der Barren, darunter der Stempel 550 und die Aufſchrift„Werner“ angegeben. Hierauf ließ nun das Konſortium Meſſingſtangen in der Größe der an⸗ geblich verloren gegangenen Barren vergolden. Mit dieſen unechten Goldbarren fuhren die Fälſcher dann in verſchte⸗ denen deutſche Großſtädte, um dort geeignete Leute zum Kauf zu bewegen. Um an der Echtheit der Goldbarren kei⸗ nen Zweifel aufkommen zu laſſen, legten ſie zugleich das Zeitungs inſerat vor, aus dem die Käufer erſehen ſollten, daß ſie es mit geſtohlenen Sachen zu tun hatten. In Hamburg gelang es den Schiebern, auf dieſe Weiſe 10000 Mark in Bar und ein Brillantkollier im Werte von 3000 Mark zu bekommen. Es murden in der Angelegenheit bereits einige Verhaftungen vorgenommen. 8 Lokales. eee a — Wichtige Eiſenbahnverkehrsſperre. Nach und durch Direktionsbezirk Eſſen für Frachtgut⸗Wagenladungen ohne jede Ausnahme. 7 — Die Lage des Arbeitsmarkts hat ſich nicht ver⸗ ändert, obwohl es in einigen Bezirken gelungen iſt, durch Schaffung von Notſtandsarbeiren mit Hilfe der produktiven F die Zahl der Erwerbsloſen zu ver⸗ mindern. — Ueber die Geſamttabaklage wird im„Mann. Gene⸗ ralanzeiger“ berichtet, daß im Neckartal und im Bruhrarn die reſtlichen Tabake im flottem Tempo unter Beteiligung von Fabrikanten und Händlern aufgekauft werden. Die angelegten Preiſe bewegten ſich zwiſchen 600—800 M. für den Zentner. Auch im badiſchen Oberland hat der Verkauf begonnen. in letzter Zeit etwas ruhiger. —* Schutz von Erfindungen, Muſtern und Warenzeichen auf der Frühjahrsmeſſe in Frankfur a. M. Der Reichsmi⸗ miſter der Juſtiz hat verfügt, daß der durch das Geſetz vom 18. März 1904(R. G.=Bl. Seite 141) vorgeſehene Schutz von Erfindungen, Muſtern u. Warenzeichen auch für die Früh⸗ e in Frankfurt, die vom 10, bis 16. April ſtattfin⸗ et, eintreten wird. Rauchtabak in geöffneten Packungen. Die Käufer von Rauchtabak haben häufig den berechtigten Wunſch. die Pack⸗ ungen zu öffnen, um den Inhalt zu prüfen. Dieſem Be⸗ dürfnis hat der Reichsminister der Finanzen jetzt dadurch entſprochen, daß er in die Tabakſteuer⸗Ausführungsbeſtim⸗ mungen folgende Vorſchriften aufgenommen hat: In den Verkaufs räumen dürfen von jeder Sorte ſeingeſchnittenem Rauchtabak und Pfeifentabak zwei Packungen zur Beſichti⸗ gung des Inhalts durch den Käufer in der Weiſe geöffnet werden, daß die angebrachten Steuerzeichen in allen Teilen erkennbar bleiben. Nötigenfalls kann das Finanzamt oder Nach überſeeiſchen Tabaken war die Nachfrage g Hauptamt das Oeffnen weiterer Packungen für dieſen Zweck 1 geſtatten. Derartige geöffnete Packungen dürfen nur mit ihrem urſprünglichen vollen Inhalt an Verbraucher abge⸗ geben werden. Der loſe Verkauf des Inhalts oder eines Teiles davon iſt unzuläſſig. 97 — Polizeiliche Reviſion von auszuführendem Umzugs⸗ gut. Der Reichsminiſter der Finanzen hat, um eine Ent⸗ laſtung der Grenzbahnhöfe herbeizuführen, angeordnet, daß die zollamtliche Vorabfertigung von auszuführendem Um⸗ zugsgut grundſätzlich am Verſendungsorte vorgenommen und dabei im Benehmen mit der Ortspolizeibehörde die po⸗ lizeilche Prüfung auf das Vorhandenſein von Waffen uſw. vorgenommen wird. Die in der Regel in die Wohnung des Abziehenden abzuordnenden Zollbeamten nehmen hierbei in die Unbedenklichkeitsbeſcheinigung des zuſtändigen Fi⸗ nanzamts und etwa vorliegende Ausfuhrbewilligung be⸗ dürfende Gegenſtände Einſicht und baſſen dann das Um⸗ zugsgut unter ihrer ſtändigen Aufſicht verpacken. Alsdann wird entweder gleich der Möbelwagen zollamtlich verſchloſ⸗ ſen oder das Gut wird unter Aufſicht in den Eiſenbahn⸗ wagen verladen und letzterer mit zollamtlichem Bleiver⸗ ſchluß verſehen. Auf dem Frachtbrief und der ſtatiſtiſchen Ausfuhranmeldung vermerken die Zollbeamten die für die Ausfuhr erforderlichen Erklärungen. 7 Der beteiligte Polizeibeamte beklebt ſchließlich den Transportwagen(„Möbelwagen ohne Umladung“ bezw. Eiſenbahngüterwagen) mit einem auf beide Flügel der Ver⸗ ſchlußtür bezw. Wagenſeitenwand und Verſchlußtür hinüber⸗ reichenden Zettel, der den Aufdruck„Polizeilich revidiert“ und einen Abdruck des polizeilichen Amtsſtempels trägt. 2. Evang. KRitchengemeinde Seckenheim. Morgen Mittwoch Abend ½8 Uhr wird der II. Geiſtliche des Landesvereins für Innere Miſſion Herr Miſſionar Stier über: Aufgaben und Ziele der Jnneren mission ſprechen. Dieſer Vortrag findet im Evang. Frauenbund ſtatt, Gäſte ſind aber willkommen.“ Heckenheim, 22. Jan. Einbruch. In der geſtrigen Nacht brachen Diebe durch ein Kellerfenſter im Hauſe des Herrn Wilhelm Herdt, Wöoͤthſt aße, ein, ſtablen dort faſt den geſamten Fleiſchvorrat enes erſt kürzlich geſchlachteten Schweines und entkamen wieder durch ein anderes Keller⸗ fenſter. In gleicher Nacht verſuchten Diebe einen Einbruch bei dem hieſtgen Muſiker Peter Braun, wurden dort aber durch den wachſamen Hund verſcheucht. Fußball. Ferichtigung. Neckarau⸗Käfertal 0: 1(nicht 1:0.) Das erſte Jeläut— ihr letztes Geleit. Es lieget matt im Bette Die Jungfrau krank und blaß. Die knöchernd Händ gefaltet Die Stirn vom Schweiße naß. Da hört ſte einzel Töne Des neu Geläut's und fragt: Was man darüber höret Was man darüber ſagt? Wem läuten würden Glocken Zur letzten Ruh erſt ein Dem Müden, der gebettet Im engen, kleinen Schrein? Die Antwort blieb man ſchuldig Der Jungfrau, krank und blaß; Der Muttermund auch ſchweiget Ihr Auge ward nur naß. Es läuteten die Glocken Erſtmal zur letzten Ruh'— Die Jungfrau, ausgelitten, Trägt man dem Grabe zu. 3 22 Wien iſt gegenwärtig die Stadt der ſtärkſten Gegenſätze; dicht neben dem üppigſten Luxus wohnt die furchtbarſte Not; dem aufdringlichſten Prunk iſt düſterſtes Elend be⸗ nachbart. Erſchütternde Bilder von dieſen Gegenſätzen zeichnet Karl Marilaun in einem„Die Stadt der arauen Sorgen“ überſchriebenen Aufſatz von Reclams„Univer⸗ ſum“.„Ich kenne eine Hofratswohnung in einer der pa⸗ triziſch altmodiſchen Gartenvorſtädte Wiens“, ſchreibt der Verfaſſer,„die von ſtillen, altgewordenen Leuten bewohnt iſt und vor einem Jahr noch unberührt ſchien von ſo manchem dunklen Schatten, der ſich ſeither auch hier ein⸗ geniſtet hat. Alte Bilder hingen— vor einem Jahr— an den Wänden. In ſchönen Biedermeierſchränken, vom Vater und Großvater ererbt, leuchtete das gedämpfte Blau und Weiß echten Altwiener Porzellans. Koſtbare Lederbände, alte Lexika, wertvolle Briefſammlungen verbargen ſich 5 57 den ſchon etwas verblichenen Seidenvorhängen der Bibliothek. Vergoldete, geſchnitzte Holzlüſter hingen von. der Decke, und wenn eine Stunde um war, huben rings an den Wänden die alten Stockuhren zu klingeln, zu läuten und anmutige Spieldoſenliedchen zu muſizieren an. Erb⸗ teil von Generationen einer Altwiener Patrizierfamilie. Ihr letzter Abkomme friſtet ſeine alien Tage von einer Hofratspenſion und— vom ſtückweiſen Verkauf des Haus⸗ rats, der zum Trödler und in die benachbarten Villen der meuen Reichen wandern. Der echte, alte Salzburger Ofen im der Ecke wanderte zuerſt aus. Die Uhren mit den Ala⸗ Haſterſäulen und den Drachen mit den geringelen Schweifen folgten. Heimlich, in ein Tuch geſchlagen, noch verſchämt, wurden ſie aus dem Haus getragen. Ein Lüſter folgte, Stock für Stück wurde das Porzellan verkauft, für die alten Briefe konnte ein Antiquar intereſſiert werden, und bald war man ſo weit, ſich nicht mehr ſchämen zu können, als einer der echten Biedermeierkaſten um den anderen abge⸗ holt und am hellichten Tage von den Möbelpackern auf einem Handwagen davongeführt wurde. Die wertvolleren Bilder ſind längſt verkauft; die lichten Flecke an der ver⸗ Tauchten Tapete ſind geblieben und verraten den Platz, an dem ſie ein Menſchenalter lang hingen. Die Muſik der alten Uhren klingt von Monat zu Monat dünner und trauriger. Von Monat zu Monat werden die Zimmer leerer, unwohnlicher und unheimlich geräumig. Sie ſind heute ſchon zu groß für die alten Leute, bald werden ſie elbſt ausziehen, das altmodiſche Häuschen einem ſoliden Preistreiber verkaufen und vom Erlös ihre nackte Armut irgendwo in einer Mietsſtube bei fremden Menſchen ver⸗ bergen 5 Die Sozialisierung in der Praxis. Im Juni 1919 hatten die ſtädtiſchen Körperſchaften in Neukölln beſchloſſen, alle Bauarbeiten durch die ſtädtiſche Gemeinde ausführen zu haſſen. Im Laufe der Zeit hatten die Baubetriebe einen ſo erheblichen Umfang angenommen, daß ſie am 1. April des letzten Jahres faſt 800 Perſonen umfaßten. Jetzt hat es ſich jedoch als notwendig herausgeſtellt, die Betriebe von der ſtädtiſchen Verwaltung loszulöſen und ſie in Form einer pärlamentariſchen Inſtanzen loszukommen und verwar⸗ tungsmäßig mit der Beweglichkeit, Entſchließungsfreiheit und Schnelligkeit zu arbeiten wie Privatbetriebe“. Da die Stadt Neukölln zu den Kommunen gehört, in denen infolge der unabhängig⸗komuniſtiſchen Mehrheit im Stadtparlament die Beobachtung ſozialiſtiſcher Gedankengänge bis zur äußer⸗ ſten Konſequenz ſelbſtverſtändlich iſt, muß angenommen wer⸗ en, daß ſie zu dieſem Schritt ſich erſt dann entſchloſſen hat, als alles andere verſagte. Beſonders beachtenswert iſt noch der Umſtand, daß ſchon nach einem Jahre die Ueberführung dr ſozialiſtiſchen Bürokratie in die indiridualiſtiſche Privat⸗ wirtſchaft etwas anderes iſt die Gründung einer G. m. b. H. nicht— ſich erforderlich machte. Wenn ſchon in einem ſo klein umgrenzten Kreis, wie der der Bauverwal⸗ 1 l dann kann man ſich unſchwer vorſtellen, zu welchem Zu⸗ ſammenbruch der Verſuch einer Sozialiſierung auf breiterer 1 3. B. auf dem Gebiete des Bergbaues, führen würde. 5.% GGGGGGGGGGGGGGGGGGGGGGGGGGGGGGGGGGGGGGGGGGGGA ae empfohlen werden. 5 zember 1920 ab gültigen neuen ür Zuchttiere eingetreten, die der Beachtung der ref — Schiebungen auf der Eiſenbahn. Die Eiſenbahnüber⸗ wachungsbeamten beim Landespreisamt haben im Dezem⸗ ber 1920 auf dem Eiſenbahngebiet in Baden insgeſamt 18 Eiſenbahnwagen und zahlreiche Einzelſendungen beſchlag⸗ nahmt. Es befanden ſich darunter 13 Wagen mit Brenn⸗ holz, je ein Wagen mit Papierholz, mit Obſt. mit Hafer, mit Miſchmehl, mit Grünkern. Unter den i befanden ſich vor allem ſehr umfangreiche Mehl⸗ und. treideſendungen. ferner Zucker und Bufterſendungen. Zeitung bitten wir die verehrlichen a N Abonnenten Beſchwerden an die Expedition des Blattes einzureichen. — —— 8 f eaten O bersehlesier! Die Frist zur Eintragung in die Stimmliste läuft in den a nächsten Tagen aàb. Eile tut not! Wer ſeine Photographie noch nicht beſchafft und ſeinen Stimmantrag noch nicht vollzogen hat, wende ſich ſofort an die nächſte Ortsgruppe der Uereinigten Jerbände beimattreuer Obersehlesſer falls er nicht bereits beſtimmte Anweiſung erhalten hat, die peinlichſt befolgt werden muß. Jetzt muß vor allem zunüchſt das Stimmrecht geſichert werden. Wer die Friſt Ver[Gdumt, gibt ſein Stimmrecht preis und übt damit Verrat am Vaterlande. Vereinigte Verbände heimattreuer Oberschlesier. e eee eee fee Aue Hammond Afannne nue 1 Verlag des„Deckar-Beten““ b in Kraft. Gräber lloſigkeit in Hinkunft unterbleibt und wir nicht 5 Nr. 1126 bis 1000 von 4—5 Uhr Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung ſelbſtändig zu machen. Nurwärts“ ſchreibt—„von der Vielzahl von um— wie der 1 Bekanntmachungen der Gemeinde Seckenheim Vernichtung von Keiegsluftfahr⸗ zeuggeräte betr. vom 30. Dezember 1920, betreffend Anmelde⸗ pflicht des zur Durchführung des Artikels 20 des Friedens vertrags beſchlagnahmten Luft. fahrzeugsgeräts iſt beftimmt worden, daß da⸗ entgegen einer bereits früher ergangenen Vor ordnung voch nicht abgelieferte Kriegsluftfahr⸗ zeuggerät noch his zum 31. Jannur 1921 Rraffrei abgeliefert werden kann und bis 5 dahin bei der Reichstreuhandgeſellſchaft zur Ablieferung angemeldet werden muß. Nach Ablauf diefer neuen Friſt treten für weitere Zurückhaltung hohe Strafen(Gefängnis dis zu 1 Jahr oder 100 000 Mk. Geldftrafe) Karlsruhe, den 12. Januar 1921. Miniſterium des Innern. gez. Remmele. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. Seckenheim, den 24. Januar 1921. Bürgermeiſteramt: 5 o ch Mütter beratungsſtunde. Die nächſte Mütterberatungsſtunde findet Dounerstag, den 27. Januar 1921, Nachm. von 3—4 Uhr Seckenheim, den 25. Januar 1921. - Bürgermeiſteramt: Koch. Nach Meldung Unſeres Friedhofaufſehers ſtatt ſollen unbegreiflicherweiſe bei Brerdigungen jeweils einige Teilnehmer bereits beſtehende rüͤckſichtslos betreten und ſelbſt Mahnungen hierwegen nicht beachten. Wir dürfen wohl erwarten, daß ſolche Pietät. genötigt werden ſtrafend einzuſchreiten. Seckenheim, den 25. Januar 1921. Bürgermeiſteramt: Koch. Lebensmittelanit. Kochmehlverteilung. Morgen Mittwoch Nachmittag von 1—5 Uhr wird auf die Kochmehlmarke Nr. 3 je 1 Pfund Kochmehl ausgegeben zum Preiſe von 4.60 Mk. das Pfund. Die Verteilung findet nach folgender Anordnung ſtatt: 0 f Nr. 1 bis 375 von 1—2 Uhr Nr. 376 bis 750 von 2—3 Uhr Nr. 751 bis 1125 von 3—4 Uhr Um Drängen und langes Warten zu vermeiden, erſuchen wir die Haushaltungen die angegebene Zeit genau einzuhalten. Durch das im Reichsgeſetzblatt 19215 Nr. 2 Seite 43/44 verkündete Reichsgeſez 1 Danksagung Heimgekehrt vom Grabe unserer lieben Entschlafenen sagen wir allen denen die sie zur letzten Ruhestätte geleiteten unsern auf- richtigsten Dank. Besonderen Dank Herrn Pfarrer Kunz für seine trostreichen Worte im Hause und am Grabe, den Kranken- schwestern für ihre liebevolle Pflege, sowie für die zahlreichen Kranz- und Blumenspenden. Seckenheim, den 25. Januar 1921. Die trauernden Hinterbliebenen: Katharina Klöpfer Hermann Klöpfer Erna Nööpfer, Kind. Krankenverein Einigkeit“ Ssckenheim Bekanntmachung. Wir geben unſeren Mitgliedern bekannt, daß laut Beſchluß der Generaglverſammlung das Krankengeld nicht mehr durch den Diener zugeſtellt wird, ſondern direkt beim Kaſſier abgeholt werden muß. Die erkrankten Mit⸗ glieder wollen ſich von nun an nicht mehr zuerſt an den Vorſitzenden, ſondern lediglich mit ihrem Krankenſcheine nur an den Kaſſter wenden. Gleichzeitig geben wir noch bekannt, daß die Beitſäge in der Frauenſterbekaſſe von 30 auf 60 Pfg. erhöht und das Sterbe⸗ geld auf 120 Mk. feſtgeſetzt wurde. Wir bitten unſere Mitglieder dringend, dieſe Be⸗ kanntmachung beachten zu wollen. Der Vorſtand. Zentrunspartei Feckenheim. Morgen Mitwoch Abend ½8 Uhr im Schweſternhaus Diskussions-Abend mit Vortrag von Herrn Pfarrer Joſt, wozu höfl. einladet Der Porſtand. Gesang⸗Oerein⸗„Lledertafel“ Seckenheim. Unſer diesjähriger Vereins⸗ Hall findet kommenden Samstag den 29. d. abends punkt 7 Uhr in unſerem Lokal zum„Schwanen“ ſtatt. N f Wir laden hierzu unſere ſämtlichen Mit glieder, ſowie Freunde unſeres Verein ulhof. 3 Lergebenſt ein und bitten um zahlreiche Be sSchweinemaſtfuster, amen, Darismehl, Fleiſchfuttermehl, Kleie für Pferde, Cbangelischer Frauenbund. Am Mittwoch, den 26. Jaunar, abends ½,8 uhr wird Herr Miſſtenar Stier, II. Geiſtlicher des Bad. Landes vereins für Innere Miſſton hier einen Vortrag halten über Arboll u. Sele der anneren minon. Wir bitten um vollzähliges Erſcheinen unſerer Mitglieder. Mäſte willkommen. Konfirmandenſaal. Kein Geläute. Telleropfer. Die P üſtdeutin: K. Kunz „Sammel⸗ Anzeiger E ffir Wfiglteker der garde. Fin, 2 Nerbanſegensfesſchafl 8 Im Lager vorrätig: Reisfuttermehl, Lein⸗ gemahlen, Biertreber, Leinkuchen Gerſtendünger, ſchwefelſ. Amoniak, Kali, Kainit Superphosphat, Rhenanſa⸗Phosphat, Thomas ⸗ mehl, Kalkſtickſtaff. Der Vorſtand auf der Mannheimer Straße. Abzugeben im Vage. Turnerbund„Jahn“ Jeckenheim E. V. gegr 1899 Einladung! Heute Abend 830 Ahr Turnrat-Sitzung. Hierzu lade ich die verehrl. Turnrats⸗ mitglieder freundlichſt ein und bitte um voll⸗ zähliges Erſcheinen. Der Vorſtand. Unſere Nebungsſtunden finden wie folgt ſtatt: Dienstag von 5—6 Uhr Schülernbieilung. Von 730—9 Uhr Turner und Zöglinge. Mittwoch Abend von 5—6 Uhr f Schülerinnen. Freitag von 750—9 Uhr Riegen“, Zöglings u. Männer turnen. Zu zahlreichem Beſuch der Uebungs⸗ ſtunden ladet Jedermann freundlichſt ein Die Leitung. 8888858888 6 88888 1 Hece Geffügelfuftef empfiehlt Fr. Wagner Nachf. 8 9 8 8568886656566 Inhaber W. Höllstin. Verloren eine waſſerdichte Decke Cäeilien⸗Verein Seckenheim. Heute Abend 8 Uhr Jesang⸗Probe für die Namen. Pünktliches und voll⸗ zähliges Erſcheinen er⸗ wartet Der Vorſtand. ü. chef Heckenheinz. Heute Abend punkt 8¼ Ubr Probe für die Herren im Lokal II. Der Varſtand. Heute Abend ½8 Uhr im Schwe ſternhaus Nedner⸗ Abteilung. Der Vos ſtand. Sofie belcgenbelt Zwei pol. Beitstellen mit Patentröſte, hell, Nußb. wie neu, pol. Schrank, 2 Sofa. 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