wird. Man heat aber den Verdacht, daß es ſich hier um Himts blatt der Zürgermeisterämter Seckenheim, Jwesheim. Hleckarhau sen und Edingen 12.— Mk. ausſchl. Beſtellgeld.— mit Ausnahme der onn⸗ und Feiertage. Abonnementspreis: Monatlich 4.— Mk. mit A. Jahrg. Trägerlohn. Durch die Poſt ce täglich Mittwoch, 26. Januar 1921 Inſerationspreis: Die einſpaltige Petitzeile 60 Pfg Reklamen 2.50 Mk. 5 g 50 Bei öfterer Anfnahme Rabatt- Fernſprechanſchluß Nr. 16. No. 21 Deutſcher Reichstag. Berlin, 25. Jan. Unſere Beziehungen zu Rußland, die durch die Interpellation der Unabhängigen zur Be⸗ dung geſtellt ſind, erfahren durch den deutſchen olksparteiler von Kemmnitz eine durchgreifende Beleuch⸗ tung. Unſere Beziehungen zu Rußland, ſo führt dieſer aus, waren von je ſeit Bismarcks Tagen die Richtlinie der deutſchen Politik. Die nachbismarck'ſchen Regierun⸗ gen haben es fertig gebracht, dieſe Kreiſe zu ſtören, und nachgerade die Sozialiſten waren es, die ſtets Rußland wegen des angeblichen Zarismus befeindet haben. Das durch den Bolſchewismus zerrüttete Rußland hat für uns keinen Wert. Mit dem bürgerlichen Rußland der Zu⸗ kunft wollen wir gern zuſammengehen.— Der Demokrat Gothein, wünſcht eine Treuhandgeſellſchaft zur Auf⸗ nahme der Handelsbeziehungen zu Rußland. Klara Zetkin iſt natürlich für ein rückhaltloſes Schutz⸗ und Trutzbündnis mit den Sowjets und gerät in Verfechtung dieſes Gedankens in ein kleines Geplänkel mit dem Un⸗ abhängigen Ledebour. Nachdem Breitſcheid noch ſeine Wiſſenſchaft über das Bolſchewiſtenland zum Beſten ge⸗ geben hat, iſt die Interpellation erledigt, und der Haus⸗ halt des Juſtizminiſteriums wird vorgenommen. In einer endloſen Rede ſucht der Kommuniſt Remmele zur Begründung der Interpellation über die Amneſtie aller⸗ lei ſchaurige Verbrechen der Juſtiz⸗ und anderer reak tionären Einrichtungen an eine raſſelnde Schnur zu rei⸗ hen und eine gründliche Weißwaſchung der unſchuldigen Kommuniſtenſchäflein vorzunehmen, mit dem Erfolg, daß das Haus ſich vollſtändig leert. In ſeinem Eifer ſchenkt er den Stenographen nicht die kleinſte Zeitungs⸗ notiz der kommuniſtiſchen Preſſe. Ungeduldig rückt der Juſtizminiſter auf ſeinem Platz, um auf die Produktions⸗ rede zu antworten. 1255 Deutſchland. Die Einſetzung des Preußziſchen Staatsrates. Wie unſer Berliner Vertreter erfährt, ſind bereits die Verhandlungen zur Einſetzung eines Staatsrates in Preußen zwiſchen dem Preußiſchen Staatsminiſterium und den provinziellen Behörden eingeleitet worden. Es kommt jetzt in erſter Linie darauf an, eine ſchleunige Regelung in der Frage der provinziellen Autonomie ein⸗ zuleiten, damit die einzelnen Mitglieder des Preußiſchen Staatsrates gefunden werden können. Allerdings muß 5 zur endgültigen Löſung die Preußen⸗Wahl erledigt Jein. 5 i 1 Die Enthüllungen der Roten Fahne.„ Wie unſer Berliner Vertreter erfährt, iſt man zur eit amtlicherſeits noch nicht in der Lage, zu den Ent⸗ üllungen der Roten Fahne Stellung zu nehmen, in denen der Oeffentlichkeit Kenntnis von einem angeblichen Putſchplan der Herren Ludendorff und Eſcherich gegeben eine nichtswürdige Tzlechung handelt und hät bereits eine ſtrenge Unterſuchung angeordnet. Erſchöpfende Auskünfte konnten bis zum gegenwärtigen Moment non, nicht eingeholt werden, doch dürfte eine Aufklärung amt⸗ kicherſeits ſchon in den nächſten Tagen bevorſtehen. Aufhebung der Amneſtierung des Oberleutnants Vogel Berlin 25. Jan. Auf Grund einer Eingabe des Rechts⸗ beiſtandes des Oberleutnants Vogel hat die Strafkam⸗ mer 3 des Landgerichts 2 die Amneſtierung des Ober⸗ leutnants Vogel ausgeſprochen. Ggen dieſe Entſcheidung des Landgerichts hatte der Anklagevertreter Beſcerde beim Strafſenat des Kammergerichts als der letzten a⸗ ſtanz erhoben. Dieſer hat ſich nun am Freitag voriger Woche mit dieſer Beſchwerde beſchäftigt und ihr nach ein⸗ gehender Beratung Fol e gegeben. Da eine höhere In⸗ ſtanz nicht eriſtiert beſteht alſo das Urteil des Feldge⸗ richts der Garde“ leriediviſion gegen den Oberleut⸗ nant Vogel zu N.. Ausland. Die Eröffnung der Pariſer Konferenz. Paris, 24. Jan. Die erſte Sitzung der Ententeallier⸗ tenkonferenz hat heute morgen um 11 Uhr begonnen. Nur die Chefs der Delegationen waren zugegen, und zwar für Frankreich Briand, unterſtützt von Berthelot, für England Lloyd George und Lord Curzon, für Italien Graf Sforza, Graf Bonin Longare und Torelli, für Belgien Außenminiſter Jaspar, für Japan Baron Eſht. Jede Delegation hat zwei Sekretäre. Es iſt beſchloſſen worden, daß die Sachverſtändigen erſt bei der Beſprechung derjenigen Fragen eingeführt werden ſollen, für die ihre Meinung eingeholt wird. i 5 Nach einigen Begrüßungsworten Briands wird ein Bericht über die Tagesordnung verleſen. Man beſchließt, als erſte Frage diejenige zu beſprechen, die die Konferenz veranlaßt hat, die Frage der Entwaffnung. Die Sach⸗ verſtändigen werden eingeführt, und zwar für Frank⸗ reich Barthou und Marſchall Foch, begleitet von den Generalen Weygand und Nollet, für England Marſchall Wilſon und General Bingham, für Belgien General. Maglinſſe, für Italien General Mariotti.— Marſchall Foch verlangt eine Zuſammenfaſſung der Feſtſtellungen des Berichtes des Verſailler Militärkomites vom 30. Dezember 1920. Er ſchilderte ſodann die gegenwärtige Lage Deutſchlands bezüglich der Entwaffnung und der Effektivbeſtände. Die Debatte über die Frage der Ent⸗ waffnung wird heute nachmittag um 4 Uhr fortgeſetzt werden. 5 Italiens Haltung zur Pariſer Konferenz. Paris, 25. Jan. Italiens Haltung in der Wieder⸗ gutmachungsfrage gründet ſich auf den geſunden Sinn ſeiner Staatsmänner, die vorurteilslos ſind und einer Verſöhnuna das Wort reden werden. Ihrer Anſicht nach muß Deutſchland geholfen werden, daß es ſich wieder erheben kann. Ferner wird der Friedensvertrag von Poſtſcheckkonto: Karlsruhe Nr. 19819. Sevres von Italien angeſchnſtten werden und das rüfſf⸗ ſche Problem zur Behandlung kommen: bezüglich der ruſſiſchen Frage geht die Meinung Giolittis dahin, daß man das ruſſiſche Experiment ruhig bis zu ſeiner Ban⸗ kerotterklärung kommen laſſen ſoll. Dieſe ſei unvermeid⸗ lich. Er rät von allen offiziellen Demarchen ab. Da⸗ gegen ſollten die demokratiſchen Staaten Maßregeln er⸗ greifen, um der Korruption, die mit den reichen Geld⸗ mitteln der ruſſiſchen Agenten getrieben wird, Einhalt zu tun. Sanfte Töne des„Petit Journal“. Paris, 25. Jan. Was über die Ergebniſſe der Kon⸗ ferenz jetzt ſchon in den Zeitungen ſteht, beruht natürlich auf Vermutungen. Ziemlich einmütig wird geſagt, daß es in der Entwaffnungsfrage nicht mehr auf das Prin⸗ zip ankomme, über das ſich die Alliierten einig ſeien, ſondern auf die Friſten, die Deutſchland gegeben werden ſollen, ſowie auf die etwaigen Strafmaßregeln. In dieſer Hinſicht iſt eine Bemerkung des„Petit Journ in⸗ tereſſant, die folgendes beſagt:„ Einige der Alliierten ſcheinen von uns(den Fran⸗ zoſen) eine Vorliebe für die ſtarke Methode zu befürchten. Die Rede Briands wird ſie darüber beruhigt haben. Die Regierung wird ſich feſt, aber nicht gewalttätig zeigen und Frankreichs öffentliche Meinung wird Geduld haben, ſo⸗ bald ſie die Gewißheit hat, daß ihr in einiger Zeit Genüge Schnelle Beendigung der Brüſſeler Verhandlungen. Wie unſer Berliner Vertreter erfährt, werden Brüſſe⸗ ler Sachverſtändigenverhandlungen höchſt wahrſcheir ich ſchon am 28. Januar und nicht erſt am Anfang Febrnar wieder aufgenommen werden. Kommt der Oberſte Rar zu einer Löſung der Entſchädigungsangelegenheit, ſo ſteht zu erwarten, daß die Brüſſeler Sachverſtändigenverhand⸗ lungen dann nur noch wenige Tage in Anſpruch nehmen werden, um vorläufig zu einem Gutachten zu gelangen. In franzöſiſchen Kreiſen wird darauf hingewieſen, daß die Reparationskommiſſion damit beauftragt werden ſoll, bis in alle Einzelheiten an' earbeitetes Abkommen fertig zu ſtellen, daß der deutſchen Regierung noch im Februar zur Unterzeichnung und zur ſchleunigen Ratifi⸗ zierung vorgelegt werden ſoll. In alliierten Kreiſen ſcheint man großen Wert darauf zu legen, die vorläufige Löſung des Entſchädigungsproblems noch im Februar zu — finden, damit andere ſchwerwiegende Entſcheidungen in der internationalen Politik und in der Weltwirtſchafts⸗ lage nicht durch die ungeklärte Lage der Wiederherſtel⸗ lungsangelegenheiten beeinträchtigt werden.. Untergang eines engliſchen Unterſeeboote. London, 25. Jan. Die britiſche Admiralität teilt mit, daß man Wrackſtücke des Tauchbootes K. F. aufgefunden habe. Es beſtätigt ſich, daß keine Hoffnung mehr vor⸗ handen iſt, daß das Schiff zurückkehrt. Es wird eine amtliche Verluſtliſte herausgegeben, die 10 Offiziere und 51 Mann umfaßt. e e eee 2 88525 Das alte Lied. . Roman von Fr. Lehne.“ 2. Jortſetzung. i(Nachdruck verboten.) „Aber warum nicht, Regina? Du kannſt doch keine großen Anſprüche machen. Heutzutage heiraten die meiſten jungen Leute nach Geld und der Diakonus iſt doch ein ſo netter Mann—“ f 5 „Liebe Mutter, höre mich, bitte, ein paar Minuten ruhig an,“ ſagte Regina, ſich neben die Mutter ſetzend und deren Hand faſſend,—„nicht wahr, Ihr wißt, wie lieb ich Euch habe? Wie ich alles gern tue, was in meinen Kräften ſteht? Wiederholt haſt Du mir geſagt, daß Du zufrieden mit mir biſt! Dies Lob war mir Belohnung genug und zugleich Anſporn, mich weiter zu vervollkomm⸗ nen, daß ich Deine Stelle ganz ausfüllen konnte, damit 3 und den Kindern während Deiner Krankheit nichts 92 Siehſt Du, Mütterchen, für Euch tue ich das alles gern— für Euch und mit Euch würde ich mich noch viel mehr einſchränken— freudig, ohne Murren! Aber wenn ich denke, für mich in meinem eigenen Haushalt nein!— Du ſiehſt mich verwundert an— halte es aber nicht für Egoismus oder Hochmut, wenn ich 0 rede!— Der Diakonus hat nur ſein Gehalt, kein Vermögen, wie er ſelbſt geſagt hat. Demnach müßte nicht Haushalt ſehr beſcheiden ſein, und das mag ich U— „Aber Regina, bei uns—“ erhältniſſe schicken, Tag für Tag das die Frage, werden wir auskommen? ich ihn liebte, das wäre etwas anderes— mit jener Liebe, wie ich es an meinen Eltern ſehe, von der Vater predigt— die alles glaubt, hofft, duldet, dann könnte ich es— aber ſich für einen gleichgültigen Menſchen in dieſer Beziehung opfern, halte ich für zwecklos!“ „Aber Regina, warum kannſt Du ihn denn nicht lieben? Er iſt ſo goldtreu— aufs Aeußere darf man nicht ſehen, das iſt Nebenſache— von der Schönheit allein kann man nicht leben!“ 5 „Ja, warum, Mutter— da fragſt Du zuviel! Genug, ich kann ihn nicht lieben— alles ſträubt ſich in mir bei dieſem Gedanken!—— Und wenn ich doch heiraten ſoll— ohne Liebe— dann müßte der Betreffende wenig⸗ ſtens reich ſein und mir eine Stellung in der Welt bieten, die mich für die Herzens leere entſchdigt!— Weißt Du, das iſt ſo mein Wunſch, recht reich ſein— v. wie würde l Gutes tun und den Leuten auch mit der Tat elfen—“ i „Das möchte wohl jeder, Kind, aber wozu derartige, unerfüllbare Wünſche hegen——“ 5 i „Ja, ſo reich wie der alte Graf Rodenberg.“ fuhr Regina lächelnd fort, ohne auf der Mutter Einwurf zu hören,„ſiehſt Du, das wäre gleich eine paſſende Partie für mich— und ich glaube, er hat ein Auge auf mich geworfen—“ ſcherzte ſie,„nicht wahr, der wäre Dir auch als Schwiegerſohn willkommen?“ Sie lachte laut auf, als ſie der Mutter ihr betroffenes Geſicht ſah— „geh, Mutting, ich mache doch nur Spaß.“— Dann in dem früheren, ernſten Tone—„alſo das iſt abgemacht, ich bleibe bei Euch, bis Ida erwachſen iſt. Dann gehe ich nach Berlin und werde Diakoniſſin—— das ißt doch viel beſſer, als eine Ehe ohne Geld und ohne Liebe! Gibſt Du mir nicht recht, Mütterchen? Du biſt ſo ſtill? Biſt mir wohl gar böſe wegen meiner Anſichten und wunderſt Dich darüber i. 5 Sag alſo dem Vater, er möge dem Diakonus recht ſchön beibringen, daß Maria Neging Hartmann ihn nicht hei legte ſich leicht auf ihre Schulter. Hel- I nicht, und unglücklich wollt Ihr mich doch auch nicht ſehen? Und das würde ich ſein!“ 5 „Nein, mein Kind, das wollen wir wirklich nicht—“ ertönte da des Vaters milde Stimme, und ſeine Hand 128 Erſchreckt ſprang das junge Mädchen auf. b „Ich habe Deine Ausführungen zum Teil gehört,“ fuhr der Pfarrer fort,„und ich werde gelegentlich darauf zurückkommen, mein Kind! Nur ſo viel will ich Dir ſagen, als Dein liebender Vater, gib Dich ſolchen Ge⸗ danken nicht ernſtlich hin, wie Du ſie vorhin ausgeſprochen, ein jeder kann nicht ſo mit irdiſchen Gütern geſegnet ſein, wie z. B. Graf Rodenberg, den Du anführteſt. Trotz ſeines großen Reichtums möchte ich noch nicht einmal mit ihm tauſchen— er iſt gegen mich ein armer freud⸗ loſer Mann, der kein Weib, kein liebes Kind ſein eigen nennt! So hat alles ſeine Licht⸗ und Schattenſeiten! Ueberleg Dir alſo genau, was Du von Dir weiſeſt— der Diakomis iſt ein edler Mann, der Dich innig liebt! Du hätteſt nur hören ſollen, in wie bewegten Worten er um Dich warb. Mit tauſend Freuden würde ich Dich, Du trures Kind, ihm geben— ich habe ihn erprobt, und er hat ſich bewährt! Gott würde ſeinen Segen über Euch walten laſſen, ſieh Deine Eltern an, ſie haben auch nicht anders angefangen und ſind ſo glücklich geworden—“ „Ja, Ihr auch— das iſt etwas anderes,“ entgegnete Regina.„Ihr hattet Euch lieb— ich aber kann dn Diakonus nicht heiraten; laßt mich bei Euch, und ſeid mir nicht böſe—“. a 5 3 5 „Wie Du willſt, mein Kind! Möge es Dich aber niemals gereuen, einen ſo braven Mann abgewieſen zu haben! Dies Thema iſt nun abgetan; wir wollen es nicht weiter berühren! Ich werde morgen Pfeiffer von der Ausſichtsloſigkeit ſeiner Bewerbung ſagen, ich binn traurig, ihm dieſen Schmerz zufügen zu müſſen. 1 Der: Mann iſt mir ſehr wert 5 „ und mir geht er auf die Nerven. Jagte. London, 25. Jan. Aus Konſtantinopel werden um⸗ fangreiche Vorbereitungen zu einer großen Offenſive Kemal Paſchas gegen die griechiſchen Truppen gemeldet. Zahlreiche Formationen ſeien in Bildung begriffen. Ali Paſcha, ein Onkel Enver Paſchas, rekrutiert in Anatolien Freiwillige. Enver Paſcha ſteht vor der Vereinigung mit den kemaliſtiſchen Truppen. Er wird die Freiwilli⸗ genn kommandieren. Aus Rußland treffen zu Waſſer und zu Lande ununterbrochen Waffen⸗ und Munitions⸗ trans porte ein. Milliardenverſchwendung für anmerinkaniſches Fleiſch. Wir leſen in der„Badiſchen Poſt“: Die deutſche Regierung war im Winter 1919 in einer ſchlimmen Lage. Das deutſche Volk brauchte Lebens⸗ mittel und Deviſen für den Einkauf ausländiſcher Waren ſtanden nicht zur Verfügung. Dieſen Umſtand machten ſich ameri kaniſche Fleiſchfirmen(Packer), darunter Swift in Chikago, zunutze. In den europäiſchen Häfen von Drontheim bis nach Dünkirchen hinab lagen Reſt⸗ beſtände amerikaniſcher Heereslieferungen an Fleiſch, Speck uſw., deren Geruch die Luft in der Umgegend er⸗ flüllte. Die amerikaniſchen Firmen boten durch die Herren Schäfer und Huber, zwei Herren, die in ihren Dienſten 3(davon der eine ſeit 25 Jahren), der deutſchen Regierung dieſe Reſtbeſtände an. Das Angebot ging an Herrn Pritſchow als den damaligen Regierungskom⸗ miſſar für Lebens⸗ und Futtermittel, der dem Ern äh⸗ krungsminiſter unterſtand.(Herr Pritſchow iſt zur Zeit Borſitzender des Aufſichtsrates der Deviſenbeſchaffungs⸗ ſtelle und des Deviſenbeirates.) Die amerikaniſchen Fir⸗ mien ſchlugen damals Herrn Pritſchow vor, die geſamte Mare ſollte angeblich von mittlerer Art und Güte ſein. Der Preis betrug 9 Millionen Dollars. Davon ſollten 25 Prozent ſofort gezahlt werden und weitere je 25 nach 3, 6 und 9 Monaten. Der Abſchluß war an ſich ſchon Aunkaufmänniſch, weil dadurch ein Monopol erteilt wurde und dieſelbe Ware auf dem freien Markt 33 Prozent billiger war. Bei der Abnahme entſtanden außerordent⸗ liche Schwierigkeiten, da ſich die ſämtlichen Beſtände als vollkommen verdorben und unbrauchbar herausſtellten. Die Berichte der Abnahmekommiſſion geben davon ein Bild, das an Beſtimmtheit und Unzweideutigkeit nicht zu überbieten iſt. Trotzdem beſtanden die amerikaniſchen Packer auf der Abnahme unter dem Hinweis darauf, daß Herr Pritſchow ihnen geſagt hätte, es würde alles über⸗ nommen werden. Tatſächlich iſt denn auch die ganze ver⸗ dorbene und unbrauchbare Ware letzten Endes übernom⸗ men worden. a Was den Amerikanern im erſten Mal nicht gelang, glückte durch das zweite P er⸗Abkommen, das im April 1920 abgeſchloſſen wurde und das die deutſche Regierung verpflichtete, alle aus dem erſten Abkommen ſtrittigen Poſten unter allen mſtänden zu übernehmen. Bei dem zweiten Aßpkemmen handelte es ſich um ein Geſchäft von 45 Mill. lars. Durch den Abſchluß dieſes Geſchäftes kam Deutſchland in den Beſitz einer Unmenge ſchlechter Waren, die im ganzen Volke, wie noch erinnerlich ſein Dürfte, Unzufriedenheiten hervorrief. Kein Menſch wollte Das ſchlechte Zeug kaufen. Die Unruhen im Ruhrkohlen⸗ und im oberſchleſiſchen Bergrevier ſind mit darauf zurück⸗ zuführen, daß den Bergleuten der Genuß dieſer unver⸗ wendbaren Waren zugemutet wurde. Infolge des all⸗ gemeinen Widerſtandes verſchwand dieſe Ware wieder aus den Vorräten der Regierung und kein Menſch weiß, wo ſie geblieben iſt. Es ſind alſo 4 Milliarden deutſche Reichsmark bei dieſem Geſchäft ohne jeden Effekt ver⸗ pulpert worden. Im Gegenteil: Der Verſuch, Ware ab⸗ er hat beträchtlichen innerpolitiſchen Schaden ge⸗ et. a Die Angelegenheit bedarf, wie jeder zugebn wird, un⸗ ingt der Aufklärung. Es muß unterſucht werden, welch Rolle Herr Pritſchow, der noch heute an außer⸗ ordentlich verantwortungsreicher amtlicher Stelle ſitzt, bei dieſem Geſchäft geſpielt hat. Es muß unterſucht wer⸗ 1 den, ob die Vertreter der amerikaniſchen Packer⸗Firmen ſich mit Recht auf ihn berufen haben. Ferner iſt feſtzu⸗ ſtellen, wie derartige Geſchäfte unter den Augen des da⸗ maligen Reichsminiſters Schmidt und des damaligen Staatsſekretärs Hirſch abgeſchloſſen und ausgeführt wer⸗ den konnten. Ein lebhaftes Intereſſe wird auch die ſozialdemokratiſche Partei an einer ſolchen Unterſuchung haben, da es ſich um die Frage handelt, wie ein ſozial⸗ demokratiſcher Ernährungsminiſter die Belieferung der Bergarbeiter mit einer derartigen Schundware zulaſſen konnte. Eine Aufhellung dieſer ganzen Angelegenheit iſt um ſo nötiger, als Herr Pritſchow neuerdings noch verſucht, den beiden Vertretern der amerikaniſchen Firma, den Herren Schäfer und Huber, eine Proviſion zu verſchaf⸗ 15 fen, die insgeſamt die Höhe von 20 Millionen Mark er⸗ reicht. Von Proviſion iſi bei dieſem Geſchäft früher nie die Rede geweſen. Man hätte ſonſt den Betrag in den Verkaufspreis mit einkalkuliert. Herr Pritſchow hat 755 denn auch der Reichsfett⸗ und der Reichsfleiſchſtelle von einer ſolchen Proviſion bei der Abnahme des Fleiſches keine Mitteilung gemacht, wie es anderenfalls hätte ge⸗ ſchehen müſſen. Trotz des Mangels dieſer Vorausſetzun⸗ gen hat Herr Pritſchow die Deviſen⸗eBeſchaffungsſtelle angewieſen, vorläufig einen Teilbetrag(62 000 Dollars) an die Vertreter der amerikaniſchen Firmen zu zahlen, und zwar unter Belaſtung der Reichsfett⸗ und der Reichs⸗ fleiſchſtelle. Er begründete die Zahlungen damit, daß es ſich um eine„Finanzierungs“⸗Proviſion handele, obgleich von einer ſolchen Proviſion nach dem ganzen Hergang des Geſchäftes abſolut keine Rede ſein kann. Nachdem vom Reichsfinanzminiſterium Anweiſung ergangen war, die Zahlung nicht 5 leiſten, hat Herr Pritſchow in einem Schreiben erneut die Zahlung angewieſen und dazu be⸗ kt, daß der W des Rei 323— 88 * melle könn 2 Nene mifftäriſche Vorbereftungen Kemal Paſchaͤs. chsfinanzminiſters nur n könnte. 1 7 — K——.—P—ͤ„ r—ß—ꝓ—wꝙ—:—êmſ Ü.ꝗ6D—— —————k— So ſtehen die Dinge heute!. Es ſcheint uns dringend notwendig, daß der Reichstag ſich einmal mit dem Skand der Dinge beſchäftigt und daß man dabei den früheren Reichsernährungsminiſter Schmidt und dem Herrn Un⸗ . Hirſch Gelegenheit gibt, ſich dazu zu äußern. 5 e Baden und Nachbargebiete. Landeskonferenz für alkoholfreie Jugenderziehung. 2 „Die erſte badiſche Konferenz für alkoholfreie Jugender⸗ ziehung wird am 10., 11. und 12. Februar zu Karlsruhe in der Aula des Gymnaſiums, Bismarckſtraße 8 abgehalten werden. Als Referenten ſind bis jetzt angemeldet unter anderem: Prof. Forel⸗Zürich, Prof. Niebergall⸗Heidelberg, Prof. Briſch, Pfarrer Wener, Pfarrſekretär Baumeiſter und Frau Anzlinger⸗ Karlsruhe, Hauptlehrer Bechtold⸗Mann⸗ heim. Reallehrer Bihler⸗Stuttgart. Der erſte Tag gilt der allgemeinen Einführung in die vorliegende Frage, der zweite der Beſprechung der Jugendorganiſationen, der dritte Tag dem umſtrittenen Thema: Alkohol und Schule. Alle Lehr⸗ kräfte der Volks⸗ und höheren Schulen und Jugendpfleger ſind zur Teilnahme herzlichſt eingeladen. Der Landesverband gegen den Alkoholismus vergütet auf Wunſch den auswärti⸗ gen Teilnehmern die baren Reiſeaufwendungen bis zum Höchſtbetrag von 100.— Mark, Tagungspläne verſendet, Aus⸗ künfte erteilt, Anmeldungen nimmt entgegen und, wenn möglich, Gelegenheit zum Unterkommen beſorgt die Ge⸗ ſchäftsſtelle des Badiſchen Landesverbandes gegen den Alko⸗ holismus, Karlsruhe, Hoffſtraße 10. ——ͤ— a Karlsruhe, 25. Jan. Im Landespreisamt fand am Samstag unter dem Vorſitz von Oberregierungsrat Dr. Hecht eine Sitzung der Vertreter der Handwerkskammern Mannheim, Karlsruhe, Freiburg u. Konſtanz und der Lan⸗ deszentrale des Badiſchen Einzelhandels ſtatt, die ſich in erſter Linie mit der Wiederbelebung der Preisprüfungs⸗ ſtellen befaßte. An einen Vortrag des Vertreters des Mini⸗ ſteriums des Innern, Regierungsrat Pfiſterer, über die Entwicklung und die Aufgaben der Preisprüfungsſtellen ſchloß ſich eine längere Ausſpache, in der die anweſenden Verbände die Unterſtützung der Preisprüfungsſtellen zu⸗ ſagten. Es wurde dabei, wie die„Karlsruher Zeitung“ be⸗ richtet, der Wunſch geäußert, daß die Preisprüfungsſtellen vor allem aufklärend in Verbraucherkreiſen wirken ſollten, ferner wurde die Fenhaltung unzuverläſſiger Elemente aus Handel und Gewerbe dringend gefordert. Dann wurde noch die Frage der Bruttogewinnzuſchläge im Kleinhandel und der Tarife für Werklöhne eingehend behandelt. * Maxau b. Karlsruhe, 25. Jan. Beamte der Rhein⸗ ſtrompolizei haben hier zwei Perſonen feſtgenommen, die im Rhein mit Sprengmunition fiſchten. Zahlreiche Fiſche wur⸗ den getötet, zum größten Teil konnten die Fiſchräuber die Fiſchleichen nicht aufſammeln. nik Schwetzingen, 25. Jan. Zu den Diebſtählen bei Schütte⸗ Lanz. über die ſchon mehrfach berichtet worden iſt, teilt der Betriebsrat der Firma mit, daß bis heute noch nicht feſtge⸗ ſtellt iſt, in welcher Höhe die Firma beſtohlen worden iſt. Bis jetzt ſeien 2 Fälle von Diebſtählen entdeckt worden, bei denen 5 Nerſonen überführt wurden. Tatſache ſet, daß bei wohl nahezu 100 Hausſuchungen die man vorgenommen hat, Aluminiumgeſchirr im Geſamtwert von ungefähr 4000 M. und an Kupſerlitze ungefähr 12000 M. erbracht wurden. en Mannheim, 25. Jan. In den letzten Tagen konnten von Beamten des Landespreisamtes, Zweigſtelle Mannheim, 5 Schleichhändler mit Butter und Mehl feſtgenommen wer⸗ den. Der eine davon hatte 33 Pfund Butter bei ſich, die er gerade in Mannheim an den Mann bringen wollte. Sie wurde beſchlagnahmt und dem hieſigen ſtädtiſchen Kranken⸗ hauſe zugewieſen.— In einer Wirtſchaft hatte ein Hollän⸗ der namens Jan van de Kraef wiederholt die Worte geru⸗ fen„Die Deutſchen ſind Schweinehunde!“. Da bei der heu⸗ tigen Valuta eine Geldſtrafe für den Unfried auf Pfennige e diktierte ihn das Schöffengericht vier Wochen aft zu. ze Mannheim, 25. Jan. Die ſüdweſtdeutſche Arbeitsge⸗ meinſchaft der Deutſchen Volkspartei hielt hier eine aus Ba⸗ den, der Pfalz, Heſſen und Württemberg ſtark beſuchte Ver⸗ ſammlung ab. Im Mittelpunkt der mehrſtündigen Erörte⸗ rungen ſtand die Frage des Verhältniſſes der Länder zum Reich. Die Verſammlung war darin einig, daß nicht ohne zwingende Not an dem hiſtoriſch gewordenen Gefüge des Reiches etwas geändert werden dürfte und daß nach wie vor eine ſtarke Zentralgewalt mit weitgehenſter Berückſichtigung der Eigenart der Stämme und Bundesſtgaten zu einem har⸗ moniſchen Ganzen vereinigt werden müſſe. Die Frage der Wirtſchaftsprovinzen wurde ebenfalls in den Kreis der Er⸗ örterungen gezogen und den Landesverbänden eine weitere Klärung dieſes Problems ans Herz gelegt, wie auch die Ar⸗ beitsgemeinſchaft ſelbſt ihm weiter größte Aufmerkſamkeit ſchenken wird. ze Maunheim, 26. Jan. In der Nacht zum 2. Januar war hier auf einer Straße der Schloſſer Jakob Schmidt von hier durch Meſſerſtiche getötet worden. Es wurde ein der Tat verdächtiger Mann verhaftet, er mußte aber jetzt wie⸗ der auf freien Fuß goſetzt werden. da es ſich ergab, daß er als Totſchläger nicht in Betracht kommt. k Heidelberg, 25. Jan. Wie das„Heidelberger Tagblatt hört, ſchwebt bei der Staatsanwaltſchaft ein Unterſuchungs⸗ verfahren gegen den Doktor Arnold Ruge, weil er öffentlich noch den Titel Privatdozent führt, obgleich ihm die Führung unterſagt wurde. 5 e Muckental. Amt Mosbach, 25. Jan. Beim Entzünden einer Spirituslampe im Gaſthauſe zum„Ißwen“ fiel die Lampe zu Boden und es entſtand eine große Flamme, durch 5 drei Kinder und die Ehefrau ſchwere Brandwungen er⸗ itten. * Neckarelz, 25. Jan. In Binau wurde bei einem Wirte ein Einbruch verübt, Der 19jährige Gaſtwirtſohn Streib verfolgte die Spur der Einbrecher durch Neckarelz. Nicht weit vom Bahnhofe begegnete ihm der Bahnarbeiter Fried⸗ rich Spörer. Ohne Wortwechſel wurde von Streib auf Spö⸗ rer geſchoſſen. Dieſer erhielt einen Lungenſchuß und war ſofort tot. Streib hat alſo in leichtfertiger Weiſe ſeinen Schuß abgegeben und dabei einen Mann getötet, der den Krieg mitgemacht hat und erſt vor kurzem aus der Gefan⸗ genſchaft zurückgekehrt war. e Tauberbiſchofsheim, 26. Jan. In Vilchband wurde Landwirt Johann Aegid Michel zum Bürgermeiſter gewählt. Lahr, 25. Jan. Ein Landwirt aus der Gemeinde Schönberg und eine Geſchäftsfrau aus Kuhbach erhielten wegen Steuerhinterziehung Strafbefehle über 125 000 Mark und 113 000 Mark. zer Freiburg, 25. Jan. Zum Raubüberfall im Schnellzug Baſel⸗Freiburg wird noch mitgeteilt, daß die bei der Schwetz beantragte Auslieferung des Täters Mutſchler bisher noch nicht erfolgt iſt. Seine Vernehmung durch die dentſchen Be⸗ hörden war bis dahin nicht möglich. So viel ſcheint aber nach Anſicht der Anklagebehörde ſeſtzuſtehen: wenn das Zug⸗ perſonal dem Erſuchen der Fahrgäſte, den von vornherein als Täter Bezeichneten feſtzunehmen oder die Türen des Waggons abzuſchließen, nachgekommen wäre, ſo würde elne . Mutſchlers in Freiburg nicht möglich geweſen ein. a 5 5 55 ö 1. a eng der deutſchen Hochſchule Erhöhu Kollegiengel der a a. di Im Februar findet eine Konfe⸗ Letzte Drahtnachrichten: beſchloſſen, daß die Sachverſtändigen für das Heer, die Turnen, Spiel und Sport. Die Sportverhältniſſe im Schwarzwald. Seit geſtern abend iſt abermals ein Witterungsumſchlag im Schwarzwald eingetreten. In der Nacht ſetzte ſtarker Schneefall ein, der heute früh bis in die Lage von 400 bis 500 Meter herabreichte. Es ſchneit ununterbrochen weiter. Die Temperatur liegt ſchon in 500 Meter Höhe unter dem Gefrierpunkt. Der Neuſchnee im nördlichen Schwarzwald beträgt 10 bis 15 Zentimeter. Vom ſüdlichen Schwarzwald werden 15 Zentimeter Schneehöhe gemeldet. Der Schnee iſt trocken und pulverig. Die Ski⸗ und Schlittenbahnen ſind oberhalb 800 Meter in beſter Verfaſſung. Paris, 25. Jan. Drahtmeldung. In der geſtrigen Nachmittagsſitzung von 4—7 Uhr hat die Konferenz die Prüfung der Entwaffnungsfrage fortgeſetzt. Es wurde Marine und das Luftfahrtweſen unter dem Vorſitz Frankreichs heute, Dienstagmorgen, eine Sitzung abhal⸗ ten werden, in der über die weiteren Maßnohmen beraten werden ſoll, die Deutſchland zu treffen habe, um die Klauſeln des Friedensvertrages, bezüglich der Entwaff⸗ nung durchzuführen. Der Konferenz werden nach der Sitzung die zur Sprache gekommenen Punkte und das Reſultat unterbreitet werden. Die heutige Sitzung be⸗ ſchäftigt ſich mit Oeſterreich, wahrſcheinlich auch der öſter⸗ reichiſchen Finanzlage.. Karlsruhe, 26. Jan.(Drahtmeldung.) Die ſüddeut⸗ ſchen Finanzämter haben die Termine für die Einziehung des Reichsnotopfers auf den 15. bis 31. März feſtgeſetzt. Berlin, 26. Jan.(Drahtmeldung.) Die Morgen⸗ blätter berichten: Die vom Reichsminiſter Hermes bean⸗ tragten Zwangsmaßnahmen zur Erfaſſung des noch vor⸗ handenen Getreides in der Landwirtſchaft unterliegen den Beratungen des Reichskabinetts. Vorausſichtlich wer⸗ den die neuen Zwangsmaßnahmen ſchon im Februar der Anwendung kommen, falls die Ernährungslage bis (Drahtmeldung.) Nach Pariſer hin nicht geregelt iſt. Paris, 25. Jan. Blättermeldungen hält die Pariſer Konferenz an der un⸗ bedingten und reſtloſen Entwaffnung Deutſchlands feſt. Hamburg, 25. Jan.(Drahtmeldung.) Seit 48 Stun⸗ den tobt in der Nordſee ein Orkan. Zahlreiche Schiffs⸗ unfälle ſind ſchon zu beklagen. Alle Küſtenſtationen ge⸗ 1. e ee aus. Die Küſtenſchiffahrt iſt ein⸗ geſtellt. f Berlin, 25. Jan.(Drahtmeldung.) Die Kommunk⸗ ſten haben gegen die Wahl des Berliner Oberbürgermei⸗ ſters Beſchwerde beim Oberpräſidenten eingelegt. e e 4 81 7. Sozialdemokraten und Kommuniſten im Metallarbeiter⸗- a verband. e Hamburg, 26. Jan. Bei der Urabſtimmung im Deutſchen Metallarbeiterverband, Verwaltung Hamburg, zu der Neubildung einer Ortsverwaltung unterlagen die Kommuniſten, die ſicher mit ihrem Sieg gerechnet hatten. Von den abgegebenen 16 500 Stimmen erhielten die Mehrheitsſozialiſten 10 781 und die Kommuniſten 5688 Stimmen. e Die Wirtſchaftskriſe in der Schweiz. Zürich, 26. Jan. Das ganze öffentliche Leben in der Schweiz ſteht unter dem immer ſchärfer werdenden Druck der unleugbaren allgemeinen Wirtſchaftskriſe. Täglich müſſen Fabriken ſchließen oder einen mehr oder weniger großen Teil ihrer Arbeit kündigen. Der Bundesrat wird mit Geſuchen um Einfuhrverbote überſchwemmt und will nun dieſem Drängen auch nachgeben. Nach dem vor⸗ läufigen Wortlaut des Entwurfs eines dringlichen Bun⸗ desbeſchluſſes über die Einſchränkung der Einfuhr wird der Bundesrat zum Schutze der nationalen Produktion, ſowie zur Vermeidung von Arbeitsloſigkeit die Einfuhr beſtimmter Waren einſchränken, oder ſie von einer Be⸗ willigung abhängig machen. Für die Erteilung von Ein⸗ fuhrbewilligungen wird der Bundesrat nun gewiſſe Ge⸗ bühren feſtſetzen. a Zürich, 26. Jan. Der Bundesrat hat die bereits an⸗ gekündigten Bundesbeſchlußentwürfe über Erhöhung der Einfuhrzölle und die Beſchränkung des Warenverkehrs angenommen. Die beiden Vorlagen werden in einer ein⸗ Aae Botſchaft den eidgenöſſiſchen Räten unterbreitet. ußerdem ſtellt der Bundesrat in Ausſicht, daß ſämtliche außerordentlichen Monopole, mit Ausnahme von Ge⸗ treide und Benzin, im Laufe dieſes Jahres allmählich abgebaut werden ſollen. e Demiſſion des ſpaniſchen Kabinetts. Madrid, 26. Jan. Bei der Uebexreichung der Demiſ⸗ ſion des ſpaniſchen Pabinetts durch Dato an den König erwiderte dieſer, daß er Dato volles Vertrauen ſchenke. Dato verblieb trotzdem bei ſeiner Weigerung. Der König hielt hierauf geſtern Beſprechungen mit verſchiedenen Staatsmännern ab, um die Kriſe ſo raſch als möglich zu beendigen. A Der Verband und Griechenland. Athen, 26. Jan. Die Verbandsnote vom 19. Januar hat hier Beunruhigung erregt. Sie ſpricht davon, daß die Pariſer Konferenz den türkiſchen Friedensvertrag prüfen werde, und ſagt dabei, daß die griechiſche Zukunft in Kleinaſien davon abhänge, ob König Konſtantin die dortige Aufgabe ohne Verbandshilfe durchführen könne. Gelänge das, ſo läge für den Verband kein Grund vor, auf Griechenland einen Zwang auszuüben. Die griechiſche Preſſe beſchäftigt ſich eingehend damit und erblickt darin eine Abſage. a 1 5 ö Kein Valutaoptimismus. l Die Mark ſteigt! Es wird gut ſein, wenn wir daran nicht allzu große Hoffnungen knüpfen. Die Mark iſt ſchon oft geſtiegen und ebenſo oft wieder gefallen. Sie wird das auch in Zukunft tun, d. h. heftigen Schwankun⸗ geſetzt ſein, wenigſ 5 1 4 2 auch nicht an halte Zeit aufgehoben worden. i das küröpaſche Wetddeſe wieder gefund zu machen Der Notenulauf in Deutſchland hat 80 Milliarden Mark erreicht. Er iſt weder in banktechniſchem Sinne gedeckt, noch entſpricht ſeine Höhe irgendwie der Erzeugungs⸗ kraft der deutſchen Wirtſchaft. Dieſe künſtliche Geld⸗ uhu muß notwendig zur Entwertung des Geldes hren. Auf dem inneren Markt kommt das in der ſo⸗ genannten Steigerung aller Preiſe zum Ausdruck, auf den ausländiſchen Märkten in der niedrigen Schätzung der Mark, die ſich in den Wechſelkurſen wiederſpiegelt. Es iſt klar, daß eine dauernde Beſſerung der Wechſel⸗ kurſe ebenſo wenig möglich iſt, wie ein Preisabbau im Innern, ſo lange ebenſo ſoviel Geldzeichen auf dem Markt ſchwimmen. Geldzeichen laſſen ſich nicht künſtlich chöpfen. Sie ſind kein Ding an ſich, ſondern von der Warenerzeugung und ſodann von dem Umlaufsprozeß der Waren abhängig. Den Wert des Geldes ſtellen im⸗ mer nur die Waren oder wirtſchaftlichen Güter dar, für die das Geld dann die Rolle des Tauſchmittels ſpielt. Der Wert der Geldzeichen kann alſo auch nicht zwangs⸗ weiſe geſchaffen werden. Wohl iſt es möglich, den Geld⸗ zeichen Zwangskurs zu verleihen, d. h. den Einzelnen zur Annahme zu verpflichten, aber man kann nicht an⸗ ordnen, daß ſo und ſo viel Ware für eine beſtimmte Menge Geldzeichen geliefert werden muß, daran iſt auch die deutſche Höchſtpreispolitik geſcheitert, da ſich die Ware aus dem gewöhnlichen Umlaufsprozeß in den Schleich⸗ handel flüchtete. 1 i Voher kommt nun die ſcheinbar unerwartete Beſſe⸗ rung des Markkurſes? Sie hat verſchiedene Urſachen, die an der einen Stelle ſtärker, an der anderen Stelle ſchwächer wirken. Wer nur die eine Stelle beobachtet, wird leicht dazu verführt, eine Generalurſache anzuneh⸗ men. Erinnern wir uns, daß im Auslande erhebliche Beträge deutſcher Reichsmark aufgeſtapelt ſind. Es tut nichts zur Sache, ob dieſe Aufſtapelung aus Warenliefe⸗ rungen oder aus Kapitalverſchiebungen ſtammt. Jeden⸗ falls ſind nach der Antwort der deutſchen Regierung auf die 31. Brüſſeler Frage etwa 25—30 Milliarden Papier⸗ mark im Auslande vorhanden. Sie werden täglich in . oder in geringeren Mengen angeboten. Be⸗ ſteht keine Nachfrage, ſo muß das auf die Wechſelkurſe drücken. Steigt die Nachfrage, ſo tritt eine Beſſerung der Kurſe ein. Wenn ein Ring ausländiſcher oder auch inländiſcher Spekulanten an Auslandbörſen deutſche Markbeträge aufkauft, ſteigt der Markkurs ſofort. Die⸗ ſer Aufkauf kann verſchiedene Urſachen haben. Es iſt noch immer möglich, auf deutſchen Märkten große Waren⸗ mengen zu kaufen, mehr ſogar, als das Ausland aufzu⸗ nehmen gewillt iſt. Wer in Deutſchland kaufen will, handelt wirtſchaftlich vorteilhaft, ſich Markbeträge zu ichern. Das kann er im Auslande beſſer, als in Deutſch⸗ nd. Der Tiefſtand der Wechſelkurſe wirkt fördernd auf die Ausfuhr. Steigen infolge der Nachfrage nach Mark die Kurſe, ſo vermag Deutſchland im Ausland wohlfeiler zu kaufen. Da aber unſer Einfuhrbedürfnis größer iſt, als unſere Ausfuhrmöglichkeit es ſein kann, o muß ſich bald eine rückläufige Bewegung der deutſchen echſelkurſe einſtellen. Das zeigt, daß nicht nur die Ordnung des Geldweſens die Wechſelkurſe entſcheidend beeinflußt, ſondern auch der Außenhandel. Wir würden das allemein ſchärfer erkennen, wenn ſich die deutſche Regierung dazu entſchließen würde, endlich wieder mit den ſtatiſtiſchen Veröffentlichungen über den Außenhan⸗ el zu beginnen. Die Geheimniskrämerei, die jetzt getrie⸗ ben wird, iſt nicht angebracht und verleitet im Inlande und Auslande oft zu falſchen Schlüſſen. 33 0 Warum wird nicht gebaut? Von Friedrich Huth, Architekt. Warum wird nicht gebaut? Man ſtellt jeden Tag aufs neue dieſe Frage; aber es gibt gar keinen ver⸗ nünftigen Grund für dieſe Unterlaſſungsgründe— ſon⸗ ern nur einen ganz unvernünftigen: die Behörden ver⸗ hindern das Bauen. Man hört ſagen, wir hätten Mangel an Bauſtoffen. Ja, es iſt wahr, nach Abſchluß des Krieges machte ſich der Mangel an Bauſtoffen ſehr fühlbar. Aber das hat ſich weſentlich geändert. Die deutſchen Portlandzement⸗ abriken können ihren Zement in Deutſchland nicht un⸗ terbringen, ſie leiden an Ueberproduktion, es müſſen große Mengen Zement nach England und Frankreich exportiert werden. Wir täten aber beſſer, bei unſerer mormen Wohnungsnot ſelbſt tüchtig zu bauen und den ement im eigenen Lande zu verbrauchen. Es fehlt iegelſteinen. Erſt vor wenigen Tagen 8 der Staatsſekretär Scheidt hervorgehoben, daß wir iegelſteine im Ueberfluß haben. Daß unſere Kalkſtein⸗ brüche und Mörtelwerke nicht den erforderlichen Kalk, unſere Wälder nicht das nötige Bauholz liefern könnten, wird im Ernſte doch niemand behaupten. Die Zwangs⸗ bewirtſchaftung der Bauſtoffe iſt ja auch ſchon vor län⸗ eit a Nichtsdeſtoweniger ver⸗ alten ſich die Behörden ſo, als ob wir noch ſchwer unter dem Mangel an Bauſtoffen zu leiden hätten; denn die — ſogenannte Luxusbau unſerm Wohnungsmanger mir abhelfen kann. Derartige Fälle gibt es zu Hunderten. Denn es fehlt durchaus nicht an Leuten, denen es ganz gleichgültig iſt, was das Bauen heute koſtet— ſie wollen ihr eigen Haus haben— ſie können es ſich leiſten. Warum läßt man ihnen nicht dieſe Freiheit? a Mit den Siedlungsbauten ſteht es ſchlecht. Es hat. ſich größtenteils gezeigt, daß die ſtaatlich bewilligten Zu⸗ ſchüſſe bei der enormen Verteuerung der Baukoſten zu wenig ins Gewicht fallen. Der Staat ſtellte z. B. im Jahre 1918 1½ Milliarden an Zuſchußgeldern für den Bau von Kleinwohnungen zur Verfügung. Man glaubte damals, daß ſich mit dieſem Zuſchuß eine ganz großar⸗ tige Siedlungstätigkeit entwickeln laſſe; aber ſehr bald ſtellte ſich heraus, daß dieſe 1½ Milliarden unter den heutigen Verhältniſſen nicht mehr bedeuten, als ein Tropfen auf einen heißen Stein. Da ſollte man doch denen, die für ſich ſelbſt zu bauen bereit ſind oder Geld⸗ leuten, die trotz aller Schwierigkeiten das Riſiko des Woh⸗ nungsbaus auf ſich nehmen wollen, nicht noch beſondere Schwierigkeiten bereiten. Im Gegenteil, man ſollte, wo es ſich um Mietswohnungen handelt, Zuſchüſſe zahlen, wo dies nur irgend möglich iſt. g Warum denn aber Zuſchüſſe? Weil die Mieten zwangsweiſe niedrig gehalten werden; ſie müſſen aber niedrig gehalten werden, ſolange nicht genügend Woh⸗ nungen zur Verfügung ſtehen, der Grundbeſitz alſo die Wohnungspreiſe er großen Nachfrage anpaſſen könnte. Würde 3. B. ein. efzimmerwohnung in einem neu er⸗ richteten Hauſe irgend einer Großſtadt 5000 M. koſten, dann würden auch die Preiſe für Wohnungen gleicher Art in den alten Mietshäuſern zu dieſer Höhe empor⸗ ſteigen. Hieraus würden ſich die ſchwerſten wirtſchaft⸗ lichen Kämpfe ergeben. Bei den enormen Baukoſten würden die neuen Wohnungen vielleicht das Zehnfache der zwangsweiſe niedrig gehaltenen Mieten der alten Wohnungen betragen, woraus ſich ergibt, daß es außer⸗ ordentlich ſchwer halten würde, die in neuen Häuſern geſchafefnen Räume zu vermieten. Namentlich aus die⸗ ſem Grunde zeigen ſich die Kapitaliſten und Unterneh⸗ mer ſehr zurückhaltend. Würden Staat oder Kommunen aber größere Zuſchüſſe zahlen, ſo könnten die Selbſt⸗ koſten des Unternehmers und damit auch die Preiſe der Wohnungen auf ein tieferes Niveau herabgedrückt wer⸗ den, ſo daß man mit einer gewiſſen Wahrſcheinlichkeit damit rechnen könnte, daß jede neue mit einem Sttats⸗ zuſchuß erbaute Wohnung das Freiwerden einer alten herbeiführen würde. e e Auch der Bau von Geſchäftshäuſern ſollte möglichſt gefördert werden; denn gegenwärtig werden in zahlrei⸗ chen Großſtädten viele größere Wohnungen in den Hauptverkehrsvierteln von Büros eingenommen, ſo z. B. von den Anwaltbüros, von den Agenturen der Verſicherungsgeſellſchaften, von Vertretungen auswär⸗ tiger Geſchäftshäuſer uſw. Würde min ihnen geeig⸗ nete Räume in neuen Bürogebäuden zuweiſen,— ich denke an den Bau von Holzhäuſern zu 8 bis 10 Stock⸗ werken— ſo würden zahlreiche, zum Teil ſehr große Wohnungen frei werden, die heute nur wegen ihren günſtigen Lage in ganz unzweckmäßiger, verſchwenderi⸗ 15 Weiſe für Bürozwecke Verwendung finden. Mit⸗ in könnte auch die Förderung des Baus von großen Bürogebäuden ſehr weſentlich den Wohnungsintereſſen⸗ ten dienen. Um dies durchführen zu können, müſſen aber unſere Bauordnungen von Grund aus geändert werden.„„ e Ferner müßte jedem, der ein Haus zu bauen bereit iſt, die Zuſicherung gegeben werden, daß das Wohnungs⸗ amt nicht die neu geſchaffenen Räume mit Beſchlag be⸗ legt. Jeder, der neu baut, müßte in Rückſicht auf das von ihm übernommene Riſiko auch die Freiheit genie⸗ ßen, innerhalb der baupolizeilichen Grenzen das Haus nach ſeinem Gutdünken anzulegen und einzurichten und die geſchaffenen Räume nach freiem Ermeſſen zu ver⸗ mieten. Baurat Mutheſius ſchreibt im„Berl. Tage⸗ blatt“ ſehr treffend:„Wenn man alle behördlichen; Barrikaden überdeckt, die der Wiederbelebung der Bau⸗ tätigkeit in den Weg geſtellt ſind, ſo hat man den Ein⸗ druck, im Staate der Schildbürger zu leben. Das große, volkswirtſchaftlich ſo bedeutende Gebiet des Baugewer⸗ bes liegt am Boden; daß es auf die Beine gebracht wer⸗ den muß, daran wird nicht gezweifelt. Wenn ſich aber jemand entſchließt zu bauen, und wenn es ihm gelungen iſt, den Stacheldraht der behördlichen Abwehr zu über⸗ winden, wenn er dann wirklich baut, ſo wird ihm, was er baut, beſchlagnahmt. Kann man ſich angeſichts der volkswirtſchaftlichen Nolwendigkeit, die Bautätigkeit zu heben, ſinnloſere behördliche Maßnahmen vorſtellen?“ In der Tat iſt dieſes Verfahren abſolut ſinnlos; das Gegenteil einer einleuchtenden, vernunftgemäßen Wirt⸗ ſchaftspolitik. Vielleicht wird es aber doch in nächſter Zeit etwas beſſer. Es ſoll die Steigerung der alten Mieten durch Auflegung einer Mietsſteuer herbeigeführt werden, wodurch der Vorteil der weiteren Mietsſteige⸗ rung nicht den Hausbeſitzern, ſondern der ganzen Bevöl⸗ kerung eines Ortes zufließen wird. Aus dem Steuer⸗ betrage ſollen dann die Staatszuſchüſſe für den Woh⸗ nungsbon ezahlt werden. Dieſe Steuer iſt natürlich nicht er iich, aber ſchließlich iſt der Mangel an Woh⸗ nungen noch viel unangenehmer, und es muß doch ein⸗ mal ewas geſchehen, um das Bauen zu fördern und dieſer außerordentlich drückenden Wohnungsnot ein Ende zu bereiten. e Aber einſtweilen hängt alles von dem guten Willen der Behörden und der Ueberwindung des Bürokratis⸗ mus ab. Wenn die Behörden die Bauluſtigen nicht mehr abſchrecken, ſondern ſtärken und fördern werden, dann wird gebaut werden— dann werden alle dem Bau⸗ weſen dienenden Gewerbe und Kunſtgewerbe wieder in lebhafte Tätigkeit verſetzt werden, und dann werden Ar⸗ beitsloſigkeit und Wohnungsmangel weit ſchnellen ver⸗ ſchwinden, als die Herren am grünen Tiſche ſich träumen laſſen. Das Baugewerbe iſt eine Großmacht, die vielen Hunderttauſenden Brot zu geben vermag. Es kann wir den. ern. aber nur, wer ——— und wird für unſer armes Reich wahre Wunder voll⸗ i A1 1 Zurodrrauls N Lokales. 5 — Die Teilnahme von Schülern an Vereinen. Das badiſche Unterrichtsminiſterium hat folgendes beſtimmt: Schüler dürfen vorbehaltlich der Genehmigung des Er⸗ ziehungsberechtigten an den Veranſtaltungen aller von Er⸗ wachſenen geleiteten Vereine teilnehmen, die ſatzungsgemäß der Pflege der körperlichen, geiſtigen oder ſittlich⸗religſen Ausbildung ſich widmen und mit dieſem Teil der Jugend⸗ erziehung beſonders geeignete Kräfte betrauen. Schüler der 3 oberen Klaſſen der neunklaſſigen Höheren Schulen und der Lehrerſeminare und Schüler der Gewerbe⸗, Handels⸗ der gewerblichen und allgemeinen Fortbildungsſchule dür⸗ ſen nach vollendetem 16. Lebensjahr Schülervereine zur kör⸗ perlichen und ſittlich⸗religiböſen Ausbildung gründen und als Mitglieder ſolchen Vereinen beitreten. Die Schule ſelbſt unterſtützt alle Vereine in gleicher Weiſe. Die Satzungen und Satzungsänderungen von Vereinen, bei denen ſich Schü⸗ ler beteiligen, ſind der Schulleitung zur Kenntnisnahme vorzulegen. Allen Vereinen ſind für Bildungszwecke und be⸗ ſonders für Jugendveranſtaltungen nach Möglichkeit Schul⸗ räume, Turnhallen und Spielplätze unentgeltlich zur Ver⸗. fügung zu ſtellen. Die Benſſtzung von Wirtſchaftsräumen und der Genuß von Alkohol ſind bei Schülerveranſtaltungen f und Schülerzuſammenkünften nur ausnahmsweiſe mit Ge⸗ nehmigung der Schulleitung geſtattet. Die Schulleitung oder die Ortsſchulbehörde kann einzelnen Schülern, das Unterrichtsminiſterium allgemein die Teilnahme und den Beitritt von Schülern zu Vereinen verbieten, durch deren Einfluß die Bildungs⸗ und Erziehungsarbeit der Schule ge⸗ ſtört oder untergraben wird, oder die in ſittlicher Beziehung zu Klagen Anlaß geben. Die Teilnahme an varteipoljtiſchen Vereinen iſt nur wahlmündigen Schülern geſtottet. Inwie⸗ weit geſellige Schüler verbindungen in den oberen Klaſſen der Vollanſtalten zugelaſſen ſind, wird durch für jede Anſtalt beſonders zu erlaſſenden Schulgeſetze“ deſtimmt. 4 Verein Fundeſport Feckenheim. zahlreich beſucht war, dankt der 1. Vorſitzende Herr Hans Finkenberger mit herzlichen Worten für den zahlreichen Beſuch und für das ſchöne Zuſammenwirken im ver⸗ floſſenen Vereinsjahr und erteilte dem Schriftführer Hern Peter Schmich das Wort zur Verleſung des Geſchäfts⸗ berichts, darauffolgend Rechenſchaftsbericht des Kaſſters Herrn Johann Eder, welcher durch die zwei gewählten und muſtergültiger Weiſe in beſter Ordnung befunden und begutachtet wurde. Den beiden Herren wurde von ſeiten der Mitglieder und der Vorſtandſchaft für ihre mühevolle Arbeit der Vereins⸗ intereſſen zum Wohle und Gedeihen der Kynologie der Reviſoren in tadelloſer beſte und innigſte Dank ausgeſprochen. Bei der Wahl des Geſamtvorſtandes nur kleine Veränderungen. unſer bekannter erfahrener Dreſſeur Herr Anton Braun, Gartenſtraße 15 als 1. Dreſſurleiter, Herr Bernh. Waibel An Stelle des nach 10 jähriger mühe⸗ voller, den Vereinsintereſſen gewidmeter Arbeit, aus Ge⸗ ſundheitsrückſichten und dienſtlichen Arbeiten behinderten Schriftführer Peter Schmich wurde als 1. M. Hirſch und Nach Giledigung verſchiedener Anträge, die mit regem Intereſſe ausgearbeitet als 2. gewählt. als 2. wieder Peter Schmich beſtimmt. und befürwortet wurden, ermahnte der 1. Vorſitzende die Mitglieder bei der am 28. März d. J.(Oſtermontag) im Schloß hier gattfindenden Poſtenſchau für Hunde aller Raſſen ſich tatkräftig zu betätigen, damit auch hier wieder den auswärtigen und einheimiſchen Hundefreunden was gutes geboten werden kann und dieſelben mit voller Zu⸗ friedenheit wieder von unſerer Veranſtaltung berichten können und iſt hier wieder allen Hundebeſitzer Gelegenheit unter aner⸗ damit ſie ſich bel der am 22. Mal d. J. in Mannheim ſtattfindenden großen Landes⸗Verbandes⸗Ausſtellung um die großen Geld⸗ und Ehren preiſen für alle Raſſen bewerben können. Nach Bericht der Verbandshauptverſammlung ſoll in Mannheim was ganz außerordentliches für alle Hundebeſitzer geboten Alſo nochmals alle Hunde zur Schau am 28. März hier melden, um ſich dann mit den beſten Ausſichten in Mannheim beteiligen zu können, denn gerade durch dieſe Schouen und der engere Zu⸗ ſammenſchluß aller fernſtehenden Hundebeſitzer kann Stel⸗ lung genommen werden für die auferlegten Pflichten (Hun deſteuer, Haftpflichtverſicherung für Perſonen u. Sach⸗ ſchaden) für die beſten und vorteilhafteſten Rechten ge⸗ ſchützt zu ſein. Darum ergeht der Ruf an alle Hunde⸗ beſitzer: Tretet ein in die Verbandsvereine, dort findet ihr Mit der herz⸗ lichen Ermahnung, ſtets alle Kräfte und Agitation zum Wohle, Blühen und Gedeihen der Kynologie, Hundezucht und deren Gebrauchsfähigkeit ſchloß der 1. 0 g boten, ihre Lieblinge am 28. März d. J. kannten Kartellrichtern bewerten zu laſſen, werden, gleich welcher Raſſe. volle Rechte und die nötige Aufklärung. ſo ſchön und lehrreich verlaufene Verſammlung. Geſchäftliches. Guten Morgen Herr Orth, Guten Morgen Frau Heilig Wohin mit dem Körbchen ſo eilig? Ich darf bei Ihnen nicht lang ſtehen, Will ſchnell zu Ph. Hirſch hingehen Schloßſtr. Nr. 64 wie vielen bekannt Da kann man kaufen allerhand: Alle Sorten Suppenſachen, Friſche Butter, Käs, Margarani, Rollmöps, Süßbücklin und Sardinen, Doſenmilch. Speiſesl und Schokolade, Roſinen, Bonbons und Marmelade, Gemüuͤſe, Malzkoffee und Kakao, Suppenwürze, Maccaroni, Kaffee und friſche Eier Alles gut und nicht teuer. Auch Putzlappen, Schrubber, Beſen und Stiefelſchmier Und ſo weiter bekommt man hier. Vergeſſen will ich nicht die Woll Ich glaub dann iſt mein Körbchen voll. Flaſchenbier, Zigarren, Zigaretten, Rauch- und Kautabak Wird beſtens auch empfohlen Das überlaſſe ich meinem Mann Das kann er ſelbſt dort he Bei der am Sonntag, den 9 Januar, im Lokal„Reichsadler“ ſtatt⸗ gefundenen Haupt⸗Verſammlung des Vereins, die von ſeiten der auswärtigen und einheimiſchen Mitglieder ſehr Es wurde Die Abſtammung des Menſchen 1 Von Wilh. Bölſ che. Wilhelm Bölſche, der bekannte, volkstümliche na⸗ turwiſſenſchaftliche Schriftſteller, feierte am 2. Jan. ſeinen 60. Geburtstag. Die Franckhſche Verlags⸗ buchhandlung in Stuttgart hat aus dieſem Anlaß von Bölſches klaſſiſcher Schrift„Die Abſtammung des Menſchen“ eine„Jubiläumsausgabe“ heraus⸗ gegeben, der mir nachſtehenden Abſchnitt entneh⸗ men.. Es war vor mehr als einer Million Jahren.. Wem damals vergönnt geweſen wäre, mit der Büchſe in der Hand als luſtiger Jägersmann unſeren heutigen Kul⸗ turerdteil Europa zu betreten, der hätte ein gar ſeltſames Land vor ſich geſehen. Nach unſeren Begriffen hätte er unbedingt meinen müſſen, er befinde ſich im tropiſchen Afrika. Woche um Woche hätte er in Südeuropa unabſeh⸗ bar weite Grasebenen durchzogen, aus denen nur einzelne dichte Haine gelegentlich auftauchten. Aus dieſem grünen Grasmeer hätte er entſprechend zahlloſe Scharen von An⸗ tilopen, von wilden pferdeartigen Tieren und von Giraffen aufgeſcheucht. In der Mondnacht am Quell gelagert, hätte er Koloß um Koloß zur Tränke oder zum Bade heranwan⸗ deln ſehen, wie einſt die erſten Jäger, die vom Kapland ins afrikaniſche Innenland vordrangen: Elefanten aller Art, mit zwei ud vier Stoßzähnen oder gar mit abwärts gekehr⸗ ten Walroßhauern, ſtattliche Nashörner und ungeſchlachte Nilpferde; hinter ihnen her wäre das Gebrüll von Löwen, Panthern und noch beſonders bewehrten ſäbelzähnigen Rie⸗ ſenkatzen erſchollen. Dann wäre er wieder, mehr nordwärts ziehed, in die lebhafteſten Kulturländer der Gegenwart hin⸗ ein, in undurchdringlichen Urwald eingetreten, jenem gleich, in dem Stanley im Herzen Afrikas alle Schrecken kühnſter Eroberung eines abſolut wilden Tropenlandes ausgekoſtet hat. Ueber dem zähen Dickicht des Unterholzes ſtiegen prachtvolle Palmen zum Licht. Bunte Papageien kreiſchten. Aus dem Bältterdach ſchaute plötzlich auf den verwegenen Eindringling das ſcharf forſchende Antlitz eines großen Menſchenaffen, unſerm Gorilla vergleichbar. Ueber allem aber brütete die Glut einer heißen Zone. unſer Wanderer erſtaunt ſein, wenn er erſt die Karte von heute genau mit ſeiner Wegroute verglichen hätte! Wo heute im Mittelmeer blaue Meeresfläche ſo offen ſich dehnt, daß dem Schiffe die letzten Ufer unter den Horizont ver⸗ ſinken, da wäre er trockenen Fußes durchgeſchritten, von Horizont zu Horizont nur Grasſteppe mit Giraffen und 5 Buſchwald mit Affen. Und wo heute um das grüne Glet⸗ ſchereis am Hochgebirgspaß in ſchwindelnder Höhe die rote Alpenroſe glüht, da hätte er nur ein waldiges Hügelland gefunden, an dem ſein geologiſch geſchulter Blick allerdings die Spuren langſam, aber unaufhaltſam fortſchreitender Hebung bemerkt haben könnte. Und wo heute nur heiß die Sonne auf einem kahlen Bergrande glüht, wie im Herzen Frankreichs, da hätte er bei Nacht, von fern heranwandernd, blutig roten Feuerſchein geſehen: die kochende Lava feuer⸗ ſpeiender Berge. Eine fremde Welt in unfaßbar ferner Zeit! Denn auch nur eine Million Jahre iſt bereits etwas ganz Ungeheuerliches für uns, die wir unſere menſchliche Kulturgeſchichte in geſchriebenen Urkunden nicht viel über ſechstauſend Jahre zurückverfolgen können. Ganze Biblio⸗ ken laſſen ſich füllen mit dem, was uns Menſchen in einem einzigen Jahrtauſend paſſiert iſt. Und nun ſollen wir tauſend ſolcher Jahrtauſende hintereinander reihen. Wen darf es wundern im Gende. wenn er im Spiegel der Wie aber würde Forſchung, der ihn in dieſe und noch weitere Urkace Arte verſetzt, ein anderes Europa. wenn er Meer und Land, Ge⸗ birge und Klima verſchoben ſieht? 5 3 iſt die ſogenannte„Tertiärzeit“, in die wir geſchaut haben. 5 In jener Tertiärzeit lebte bereits der Menſch.„ Kein Lied, kein Heldenbuch meldet davon. Aber wo die Stimme der Ueberlieferung, die Chronik der bewußten Menſchheit ſelber ſchweigt, da reden zu uns— die Steine. In dem Sande, der liegen blieb, als die Eisgletſcher wieder forttauten, in den Höhlen, die durch die gewaltigen ſtrudelnden Schmelzwaſſer in den Kalkfelſen ausgebohrt wurden, haben ſich die rohen, einfachen Steinwaffen noch gefunden, mit denen der Menſch Mammutelefanten gejagt hat. Auf der Wand ſolcher Höhlen hat man in Frankreich noch Bilder entdeckt, auf denen dieſer Meuſch der Eiszeit das Mammut ganz wohl erkennhar abgebildet hat: wir kön⸗ nen die Richtigkeit der Bilder zufällig genau prüfen, da uns im Eiſe Sibiriens noch heute wohlerhaltene Kadaver des Mammut mit Haut und Haaren aufbewahrt ſind. Wir haben auch die Schädel und Gebeine dieſer Menſchen ge⸗ funden, und ſo haben wir gegenwärtig eine ganz gute Vor⸗ ſtellung von ihnen, trotz der Tatſache, daß alle ſchriftliche und mündliche Tradition der noch lebenden Kulturvölker dieſes Eiszeitahnen vollkommen vergeſſen hatte, und auch unſer erhabenſtes fymboliſches Gemälde vom Werden der Kultur, die Bibel, ihrer nirgendwo Erwähnung tut. Aber gewiſſe Proben ſehr ſchlichter Steinwerkzeuge, ins⸗ befondere aus dem ſo leicht zu verarbeitenden Feuerſtein, die uns vom Menſchen als Zeitgenoſſen der Mammute ſo ſicheren Aufſchluß gegeben haben, ſte finden ſich gelegentlich auch noch in Geſteinsſchichten, die ſchon genau ſo dagelegen hatten, als jene Eiszeit mit ihren Gletſchern und Mam⸗ muten erſt eintrat. Es zeigen ſich da Reſte jener urtümlich⸗ ſten Menſchenkultur zuſammenliegend mit den Knochen eines rieſigen Elefanten, der nicht nur noch größer und an⸗ ders geſtaltet, ſondern auch älter war als das Mammut— des ſogenannten Süd⸗Elefanten(auf lateiniſch Elephas meridionalis benannt). Dieſer Süd⸗Elefant lebte aber in Frankreich und Deutſchland noch in Lorbeerhainen und un⸗ ter blühenden Magnolien, anſtatt bei Renntierflechten am Gletſcherrande, Wir ſtehen mit ihm eben bereits auf der Wende der echten Tertiärzeit. Mit dieſer Tertiärzeit kom⸗ men wir ja rückwärts, anſtatt in ein kälteres, jetzt um⸗ gekehrt gerade in ein immer wärmeres Klima hinein. In ihrer Mitte ungefähr ſtehen wir bei jenem Bilde, wie ich es oben zuſammenfaſſend gezeichnet habe: Europa beſaß die Giraffen⸗Ebenen und die von Menſchenaffen bewohnten Urwälder des heutigen Afrika. Und es ſcheint nun, daß die älteſten erkennbaren Steinwerkzeuge des Menſchen(gewiſſe bearbeitete Steinſplitter, die man als„Eolithe“ bezeichnet! bis über die Grenze ſogar dieſer heißen Tertiärzeit zurück⸗ gehen. Der Menſch paßt bereits in jene Umgebung, wie ſie oben gegeben iſt! Er ſelbſt iſt auf der Erde ſchon mindeſtens über eine Million Jahre alt— und zwar als ein Weſen, das ſich einfache, aber zum Kampfe mit den Rieſentieren jener Zeit bereits brauchbare Waffen und andere Werk⸗ zeuge aus Stein herſtellte, alſo die wohl erkennbaren An⸗ fänge einer„Kultur“ beſaß. eee Vermiſchtes. Die Macht des Gewiſſens. Im Sommer 1874 verlor der Bote einer Firma in Arnſtadt(Schwarzburg⸗Sonderhau⸗ ſen) auf dem Bahnhof einen Zehn⸗Talerſchein, den er nicht wieder erlangen konnte. Jetzt, nach 46 Jahren, erhielt der ———— Mark in Papierſcheinen, unterzeichnet„ein alter Mann“, an Der Brefſchreiber erzählt, wie er damals das Geld ge⸗ funden, es aber nicht zurückgegeben hatte, obwohl er den Verluſtträger gekannt habe; er habe ſich ſelbſt ſchwer in der Klemme befunden. Jetzt nachdem ihm das Gewiſſen keine Ruhe gelaſſen habe, fühle er ſich veranlaßt, ſeinen ſchon damals gefaßten Vorſatz endlich auszuführen und das Geld zurückzugeben, wiewohl er auch jetzt nicht im Beſttz großer Glücksgüter ſei. Er bäte den Magiſtrat, das Geld jenem Boten, der nun auch gleich ihm ein alter Mann wäre, auszuhändigen, oder, falls er ſchon aus dem Leben geſchie⸗ den ſei, ſeinen Nachkommen. Vielleicht werde er auch noch die Zinſen ſchicken können.— Ein weißer Rabe in unſerer ſittlich verkommenen Zeit.„ Der Junge im Kohlenſack. Kürzlich würde in Wien fok⸗ gende polizeiliche Anzeige erſtattet: Eine Partei hatte eine Fuhre Kohlen erhalten. Die Kohle wurde geliefert und die Hausgehilfin ſtand im Flur und hatte die Aufgabe, die Kohlenträger zu überwachen und die Zahl der in den Keller getragenen Säcke mit der Zahl der entleerten Säcke, die dann oben aufgeſchichtet wurden, zu vergleichen. Die Zah⸗ len ſtimmten, und es ſchien, als ob die Lieferung ohne die ſonſt üblichen Hinterziehungen erfolgt ſei. Zufällig kam noch während des Abtragens der Kohle der Hausbeſorger in den Keller. Auf der Treppe begegnete er einem kleinen etwa 14 jährigen Jungen, der ganz berußt die Treppe hin⸗ auflief. Angehalten und zur Rede geſtellt, was er denn eigentlich im Keller gewollt habe, gebrauchte er allerhand Ausflüchte, bis er ſchließlich geſtand. Auf Geheiß der Koh⸗ lenträger war er in einen leeren Sack geſchlüpft und em Abträger hatte den Sack mit dem Jungen auf die Achſel genommen und in den Keller getragen, als ob der Sack Kohle enthielt. Unten war der Junge aus dem Sack ge⸗ ſchlüpft und der leere Sack wurde dann zu den übrigen ge⸗ leerten gelegt. 5 4 3 Wie Hilfe für Deutſchland. 22 „Von einer ausgezeichnet informierten Perſönlichkeit erfährt unſer Berliner Vertreter, daß eine großzügige Hilfsaktion für Deutſchland bereits in unauffälliger aber nichts deſto weniger ſehr wirkſamen Weiſe eingeleitet iſt. Amerikaniſche und engliſche Finanzleute kaufen auf dem internationalen Geldmarkt deutſche Markbeſtände ein, um die deutſche Valuta zu ſtabiliſieren. Die Folge da⸗ don iſt, daß die deutſche Valuta gegenwärtig in einem recht erfreulichen Aufſtieg begriffen iſt. Von einem An⸗ halten der günſtigen Bewegung der Mark iſt zu erwar⸗ ten, falls die deutſche Wirtſchaftspolitik ſich auf die neue Situation einſtellt, daß wir mit einer erheblichen Beſſe⸗ rung ſowohl unſerer wirtſchaftlichen als auch finanziel⸗ len Lage zu rechnen haben werden. Es ſind außerdem gegenwärtig mit engliſchen und amerikaniſchen Handels⸗ geſellſchaften Verhandlungen im Gange, in denen eine bark dude Rohſtoffkredithilfe für Deutſchland verein⸗ art wird. 5 2. Evang. Rltchengemeinde Seckenheim. Wir machen nochmals aufmerkſam auf den heute Abend ½8 Uhr im Konfirmandenſaal ſtattfindenden Vortrag des Herrn Vereins⸗ geiſtlichen Stier:„Arbeit und Ziele der Inneren Mission in heutiger Zeit“. f i Aumullche Befanntmachungen. Tagesordnung zu der am 27. Januar 1921 stattfindenden Bezirksraksſitzung. I. Oeffenkliche Sitzung. Verwaltungsſachen: Wekanntmachungen der Gemeinde Seckenheim Farrendung. Am Donnerstag, den 27. Jauuar, ülfabrer-Geſollſchaft — D Lebensmittelamt. Kohten-Husgabe. Morgen Tonnerstag, den 27. Januar erhalten 10. . 12. 15 1. Geſuch des Franz Waworka hier um Erlaub⸗ nis zum Betrieb einer Schankwirtſchaft ohne Branntweinſchank in dem Hauſe Dalberg⸗ ſtraße 10„zum Platanengarten“ dahier betr. Geſuch der Roſa Waßmer hier um Erlaubnis zum Betrieb einer Schankwirtſchaft ohne Branntweinſchank im Hauſe F 4, 1„Wein⸗ reſtaurant J Schobert“ dahier betr. Geſuch des Karl Diesbach hier um Erlaubnis zum Betrieb einer Schankwirtſchaft Branntweinſchank in dem Hauſe Dalbergſtr. 21/25„zum Hummelsgarten“ dahier betr. „Geſuch der Firma Weinhaus Sereniſſimus G. m. b. H. hier um Erlaubnis zum Betriebe einer Schankwirtſchaft mit Branntweinſchank im Hauſe O 6, 20„Sereniſſimus“ betr. „Geſuch des Karl Stein hier um Erlaubnis zum Betriebe der Realſchankwirtſchaft in dem N 7 E 2, 14„zum goldenen Lamm“ dahier etr. s „Geſuch des Kath. Jugendheims e. V. hier um Verlängerung der Berechtigung zum Betrieb der den„zum Deutſchen Hof“ C 2, 16/18 dahier betr. Geſuch des Rudolf Kretſch hier um Erlaubnis zum Betrieb der Realgaſtwirtſchaft zum„Pfäl⸗ zer Hof“ D 1, 5/ dahier betr. Geſuch des Karl Neidig hier um Erlaubnis zur Verlegung ſeines perſößlichen Schankwirt⸗ ſchaftsrechts ohne Branntweinſchank von dem auſe Seckenheimerſtr. 172 nach dem Hauſe angſtr. 15 mit Branntweinſchank im letzteren Lokal betr. Geſuch der Luiſe Lauble hier um Erlaubnis ur Verlegung ihres perſönlichen Schankwirt⸗ ſchaftsrechts ohne Branntweinſchank von dem 95 Mittelſtr. 117 nach dem Hauſe Alphorn⸗ traße 53„zum Himmelreich“ dahier betr. Geſuch der Friederike Geſtle hier um Erlaubnis zum Ausſchank von Sodawaſſer und Limonade in der Verkaufsbude an der Teufelsbrücke da⸗ hier betr. g Geſuch des Walter Augspurger hier um Er⸗ laubnis zum Ausſchank von Wein in ſeinem Laden im Hauſe Mittelſtraße 52 dahier betr. Das Baugeſuch der Elektrizitätsgeſellſchaft Liebetrau u. Heſſel hier, Erſtellung einer ein⸗ ſtöckigen Ueberbauung und eines Glasdaches Liebigſtr 28/30 hier, Beſchwerde gegen eine baupol. Verfügung betr. II. Nichtöffenkliche Sitzung. Beihilfen an Angehörige der in Kriegsgefangen⸗ ſchaft geratenen, internierten und vermißten annſchaften, ier die Bewilligung einer einmaligen Beſchaffungs⸗ beihilfe für das Jahr 1920 betr. 0 Die Akten liegen während 3 Tagen zur Einſicht der Herren Bezirksräte auf diesſ. Kanzlei auf. annheim, den 24 Januar 1921. Bad. Bezirksamt Abt. J. 5 beſtände des Vorortes Feudenheim angeordneten Sperrmaßnahmen werden hiermit aufgehoben. Maul⸗ und Klauenſeuche in Feudenheim betr. Die am 30. November 1920 bezgl. der Vieh⸗ Die Maul⸗ und Klauenſeuche iſt erloſchen. annheim, 8 Januar 1921. ohne ffentlich meiſtbietend verſteigert. Seckenkeim, den 25. Januar 1921. Bürgermeiſteramt: Koch. 8 a Vordrucke zu den Beſcheinigungen, welch zur Stimmabgabe der As beitnehmer bei der am 9. Februar 1921 ſtatifindenden Gewerbe⸗ gerichtsbeiſitzer⸗Wahl erforderlich ſind, werden vom Mitwoch, den 2 Leb uar 1921 an bis zum 9. Februar 1921 einſchließlich, an Werktagen von vormittags 8— 12 Uh⸗ und nachmittags von 2—5 Uhr und am Samstag, den 5. Febrvar 1921, vormittags von 8—12 Uhr auf dem Rathaus Zimmer koſtenlos abgegeben. a Seckenheim, den 25. Januar 1921. Gemeinderat: a ch Holz- Ver kauf. Morgen Donnerstag wird von 12 Uhr ab kurzgescmiftenes, frucenes Brennholz per Oz. 34 Mk. verkauft. Emil Seitz, Kohlenhandlung b) Neckarstraße 8. Verein fur kath. Hau leute, Cechniker u. Hramte Seckenheim. f Morgen Donnerstag Abend 8 Uhr im„Neckartal“ f f Oeneral- Versammlung wozu höfl. einladet Der Vor ſtand Einladung! Honntag Abend 7 Ahr im„Lamm“ bfentlicher Vortrag des i Herrn Profe ſſors Ehrenberg Heidelberg üder: „Arbeiter und Kirche, Chriſtentum und Sozialismus“. Jedermann iſt freundlichſt eingeladen. Eintrittskarten zu 50 Pfg. im„Lamm“ erhältlich. r Norm. 10 Ahr wird der Farrendungz „Engel“ unſere Heute Verſammlung im Lokal. Pünktliches Erſcheinen erwartet Der Vorſtand. Medizinal⸗Verband Leckenheim. Am Fountag, den 30 ds. Mis., uach mittags 3 Uhr, findet im Gaſthaus zum General- Versammlung ſtatt, wozu die Mitglieder mit der Bitte um vollzähliges Erſcheinen höflichſt eingeladen werden. Tages⸗Ordnung: J. Rechenſchaftsbericht. f 2. Kaſſenbericht. 8 3. Deckung des vorhandenen Defizits. 4. Wahl des Vorſtandes.. 5. Verſchiedenes. Der Vorſtand. „Sängerbund“ Seckenheim. (Gegründet 1865). Am Somstag, den 29. Jannar, ubends 7 Uhr hält der Verein im Saale „zum Raiſerhof“ ſeinen diesjährigen Vereins⸗Sall ab Wir laden unſere Ehrenmitglieder, aktive und paſſive Mitglieder, ſowie Freunde und Gönner des Vereins freundlichſt ein. Der Vorſtand. Stadiische Sparhusse Sohibetæingen mit Gomeindeburgsehaft— mũndelsiehe: „ Harlstule Mo, 2950. elephon V. 0 Spareinlagen worden oom Lage der Hinsahlung an au 3 ½ 0% Einlagen auf Schock. u. Ciro konto zu 30% bersinst. Hassenstunden 8 1g und 14 Le Samstags oon Ihe ab geschlossen Agenturstelle Georg Röser, Seckennatn Eeeeeenbdbddddddmes la. Schlachtgewürze Salpeter, Wurstkordel empfiehlt i Fr. Waaner Nachf., Ing. ö. Höllfdin Had falt lluiutdu 2 Hande r. 251 bis 350 von 1 bis 2 Uhr nachmittags „ 351 451 J) 5 501* 580 N. 5.* 5 Wir bitten die üblichen Vorſchriften beim ab⸗ holen der Kohlen zu beachten. Seckenheim, den 26. Januar 1920. Lebensmfttelamt. FFF 8 Große Auswahl in Schokoladen Praliné, Tondant, Tee und Kakao finden Sie bei: Germania-DOrogerie Fr. Wagner Nachf. Inh. W. Höllstin. W — Nechnungen in ſauberer Ausführung liefert ſchnellſtens. Druckerei Zimmermann. urchencor T . ieee 00. Mod. Kücheneinrichl. Seckenheim. 850 und 1350 M. 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