po ag ab * * f l 2 32 enen kannten Finanzmannes Robert Mathis. Himtsblamt der Bürgermeisterdmfer Seckenbeim, dlvesheim ſleckarhausen und Edingen 12.— Mk. ausſchl. Beſtellgeld.— mit Ausnahme der 21. Jahrg. onn⸗ und Feiertage. Abonnementspreis: Monatlich 4.— Mk. mit Trägerlohn. Durch die Poſt e pro Quartal rſcheint täglich Inſerationspreis: Die einſpaltige Petitzeile 60 Pfg. Reklamen 3 2 Sb tag Ne 1 5 ernſprechanſchluß Nr. 16. Poſtſcheckkonto: Karleruhe Nr. 19819. Donnerstag, 27. Januar 1921 Tagesſchau. Wie unſer Berliner Vertreter erfährt, iſt beabſichtigt, ze⸗ gen Mitte Februar abermals eine Zuſammenkunft der Fi⸗ nanzminiſter der Einzelſtaaten zu dem Reichsſinanzminiſter einzuberufen. Bei der neuen Zuſammenkunft ſoll insbe⸗ ſondere die Frage der Belastung der Einzel ktaaten bei den Entſchädigungsforderungen der Alliierten geprüft werden. Wie das„Berliner Tageblal:“ von unterrichteter Seite erfährt, hat ſich die Behörde für Brotverſorguna mit Ge⸗ treide bis Mitte Mai eingedegt. Die Einkaufgmöalichkeiten d angeſichts der großen Werensorräte uicht nagünſtig. m Zuſammenhang damit ſteht das Sinken des Dollars. Eine Kriſis in der Brotverſorgung wie im vorigen Jahre iſt nicht zu befürchten. Der„Progres“ meldez, die Crienze beſäſſe die Geheim⸗ niſſe der Bohſſchen Aninlinfabrik in Judwigsbafen zur künſtlichen Fabrikatien von Bein. g e Aufſehen erregt in Straßburg zas Berſchwinden des be⸗ 5 0 Wie die Ftraß⸗ burger Zeitungen berichten, foll Mathis darch ung tückticke Spekulationen und burch die ſaſt clarmeiae Iudullzielriie in große Schwierigkeiten gekemen ſein and ſe angenblitz⸗ lich in Berlin befinden. Seis Amt als Fraßdent ber Ssraß⸗ burger Handelskammer hat er niedergeleu. Zur Zeit fiudel die Ausgrabung der auf dem Garimeuns⸗ weilerkopf liegenden franzöſiſchen zun deutſchen gefsllenen Soldate⸗ ſtatt. Die Leichen der feunzöſiſchen Krieger serben auf dem zwiſchen Sennheim und Ufſholg antetegten franz. Friedhof, die der Deutſchen ar; einge aenen Frieder ſüd⸗ lich de: Bahnlinie beſtattet. Aus Rom wird gemeldet, daß der Pat fich in elgem Auf⸗ kel, für eine Hilfsaktion in Oeſterreich Kuſetzt, um dieſes lebensfähig zu geſtalten. Eine Moskaner Meldung tritt den in Keſi⸗ und Mittet⸗ ropa verbreiteten Gerüchten von rufeiſchen Anariffsab⸗ ſichten für das Frühjahr entgegen. Deeſe Verßchte entbehr⸗ ten jeder Grundlage und die Ansſtren enger keien nur auf neue Verſchwörungen und Pläne der internatiouglen Ge⸗ genrevolution zurückzuführen. Die„Morning Poſt“ meldet aus Herſngfors: Der Hafen von Kronſtadt iſt in der Hand aufrüheriſcher Matroſen. Der bolſchewiſtiſche Oberkommandierende der Flo iſt von den euterern gefangen genommen worden. Die Bewegung gegen die Sowjetregierung hat den großten Teil den Oitſee⸗ flotte erfaßt. Petersburg wurde, weil bedroht, von der Sow⸗ e ene in den verſchärften Belagerungszuſtand ver⸗ etzt. Deutſchland. Die Sozialdemokraten und die Landtagswahlen. Van parlamentariſcher Seite erfährt unſer Berliner zertreter, daß die Sozialdemokraten es von dem Ausfall der Preußenwahlen abhängig machen werden, ob die Neurbahlen zum Reichstag veranſaßt werden ſollen oder nicht. Sollten die Landtagswahlen, wie man in ſozial⸗ de mokratiſchen Kreiſen rechnet, einen Rückgang der Skint⸗ men der Nechtsparteien und des Zentrums bringen and die demokratiſchen und ſozialdemokratiſchen Stimmen dermehren, ſo würde dies für die Mehrheitsſozialiſte der Anfaß ſein, bei der erſten Gelegenheit die Regierung Jehrenßach zu Fall zu bringen, um ſofortige Reichs zügs neuwahlen herbeizuführen. Die Spaltung der Un⸗ anhängigen hat einen ſehr erheblichen Rückſprung der gamiſierten Arbeiter zur Sozialdemokratiſchen Partei im Gefolge gehabt. Die Mehrheitsſozialiſten glauben auch, daß die Rechtsparteien wieder ganz erheblich an Stimmen verlieren würden, weil die Regierung Fehren⸗ bach, die nach Auffaſſung der Mehrheitsſozialiſten nur aus den: Wahlſieg der Deutſchen Volkspartei hervorge⸗ gangen iſt, nicht die Wünſche erfüllt hat, die in Kreiſen des Mittelſtandes und der Angeſtelltenſchaft vor den Reichstagswahlen gehegt worden waren. Insbeſondere aber ſpekuliert die Sozialdemokratie auf die Stimmen der mittleren und unteren Beamten, weil ſie ſich den Ausgang der Verhandlungen mit der Regierung als Er⸗ folg aurechnet. 7 8 ö„, Die Mehrheitsſozialiſten und die preußiſche Frage. Wie unſer Berliner Vertreter erfährt, hat der Lan⸗ desvorſtand de ſozialdemokratiſchen Partei zu der Frage der Neugliederung Preußens Stellung genommen und iſt zu dem Schluß gekommen, daß mit Ausnahme der oberſchleſiſchen Angelegenheit kein Sozialdemokrat der Loslöſung einer Provinz von Preußen zum Zwecke der Errichtung eines autonomen Bundesſtaates ſeine Stim⸗ me geben darf. Auch in der Frage der provinziellen Autonomie wollen die Sozialdemokraten nicht üßer die bisherigen Zugeſtändniſſe hinweggehen. Die provinzielle Autonomie müßte nach Anſicht der Sozialdemokraten da⸗ zu führen, daß im Staatsrat eine bürgerliche Neben ⸗ regierung gefährlichſter Art geſchaffen werden könnte, die die. der Verwaltung in Preußen ſtören würde. Die Demokraten zur Steuerfrage. Aus parlamentariſchen Kreiſen erfährt unſer Ber⸗ liner Vertreter, daß die demokratiſche Reichstagsfraktion ſich in ihren nächſten Sitzungen mit der Reviſion des Steuerprogramms der Regierung befaſſen wird. Die Meinungen ſind im Kreis der Fraktion außerordentlich verſchieden. Während Dernburg dafür eintritk, daß die Beſitzſteuer unbedingt reduziert werden müſſe, ſteht der linke Flügel der Demokraten auf dem Standpunkt, ein ſolcher Umſchwung in der Steuerfrage würde eine außer⸗ ordentlich ungünſtige Rückwirkung auf die Steuerlyſt ausüben. Die Gegenſätze ſcheinen demnächſt auf einem Höhepunkt anzulangen, der möglicherweiſe zu ſchwermie⸗ genden Folgen führen wird, weil der linke Flügei der Demokraten unter keinen Umſtänden den Rückzug in der Steuerfrage mitmachen will. N. e Steuerausſchuß. Berlin, 26. Jan. Im Steuerausſchuß des Reichstags ſchlug Reichsfinanzminiſter Dr. Wirth bei Beratung der Veranlagungsbewertung landwirtſchaftlicher Grundſtücke zum Reichsnotopfer vor, den geäußerten Wünſchen da⸗ durch entgegenzukommen, daß auch noch das Jahr 1912 und 1913/14 für die Berechnung mit herangezogen wür⸗ den. Schließlich wurde die Berstung ohne Beſchlußfaf⸗ ſugg abgebrochen. Bei der Beratung d Einfsmmen⸗ Bei öfterer Anfnahme Rabatt. No. 22 ſteuẽr zeigte ſich Errigkeit im Nusſchuß Narſßber, daß der Lohnabzug die wirkliche Steuer darſtell. Die Regierung wünſcht gleichfalls, daß die Parteien ſich über etwaige Tarifänderungen noch dor dem 4. Februar Har werden müßten. Auch ſie erſtrebten das Ziel, daß der Lohnab⸗ zug das Sienerganze ſein ſoll. Niederlage der Linksparteien im Lippiſchen Landtag. Dortmund, 26. Jan. Bei den geſtrigen Wahlen zum Lippiſchen Landtag wurden abgegeben: Für die Deutſch⸗ nationalen 17 600(Reichstagswahlen 18 000), für die Deutſche Volkspartei 15 200(18 000), für die Mehrheits⸗ ſozialiſten 25 400(23 000), für die Unabhängigen 2400 (6000), für die Kommuniſten 3400. Nach dieſem Ergeb⸗ nis iſt die bisher im lippiſchen Landtag beſtehende ſazia⸗ liſtiſche Mehrheit gebrochen. Von 21 Abgeordneten ent, fallen auf die Mehrheitsſozialdemokraten 7, die Demo⸗ kraten 2, die Deutſchnationalen 5. die Deutſche Valks⸗ partei 4, den Gewerkſchaftsbund 1, die Kommumiſten 1; die Unabhängigen gehen ohne Maudat aus. Ein Man dat ſteht noch aus, da die Ergebniſſe der bröeflichen Wohl die zum erſtenmal in Deutſchlend in Lippe eingeführt worden iſt, erſt morgen bekannt gegeben wird. Das Zen trum hatte mit den Demokraten ein Wahlabzemmen troffen, die Wähler ſind aber nicht geſchloßſen der Wahl⸗ parole gefolgt. Die Regierungsbildung wird in Anbe⸗ tracht dieſes Wahlausfalles gewiſſe Schwierigkeiten bereiten. 15 ee e 1 Eine wichtige Beſtimmung für die Abſtimmmm in 5 Oberſchleſien. e eee Berlin, 26. Jan. Die Regierungskor miſſion in Oppeln hat folgende für die Abſtimmung wichtige Euk⸗ ſcheidung getroffen: 1. Alle Stimmberechtigten der Kate gorie B(in Oberſchleſien gebürtige aber nicht anſäßſige Perſonen) erhalten von den paritätiſchen Ausſchüſſen eine Benachrichtigung, ob ſie in die Liſten eingetragen ſind oder nicht und zwar durch die Poſt gegen Rückſchein. 2. Für die Schreibweiſe der Namen wird am beſten die auf den Geburtsurkunden gewählt. Die paritätiſchen Ausſchüſſe ſollen in dieſen Fragen ſich entgegenkommend zeigen. Es ſoll ausreichen, wenn die Schreibweiſe den Klang der Namen widergibt. 3. In dem Antrag auf Eintragung in die Stimmliſte(Kategorie B, Anlage 1 der vorläufigen Vorſchriften) ſind unter Nummer 15 anzugeben das Datum, wann der Stimmberechtigte ſei⸗ nen Wohnort in Oberſchleſien verließ. Eine ungefähre Angabe genügt, wenn der genaue Zeitpunkt nicht mehr angegeben werden kann. 4. Das Service de Plebiscite iſt damit einverſtanden, daß die Eintragungen in die Ab⸗ ſtimmungsliſten durch die Organiſationen des deutſchen und des polniſchen Plebiszitkommiſſariats den paritäti⸗ ſchen Ausſchüſſen übermittelt wird. ö 8 Die Hetze gegen die Organiſation Eſcherich. Wie berichtet, ſind ſämtliche in der Waldenburger Angelegenheit verhafteten Mitglieder des Heimatſchutz⸗ verbandes verfaſſungstreuer Schleſier wieder aus der Das alte Lied. Roman von Jr. Lehre. 3. FJortſetzung.(Nachdruck verboten.) „So etwas höre ich Dich nicht gern ſagen, Find, über⸗ lege Deine Worte,“ mahnte er.„Mir tut es ſehr leid, dieſen Herzenswunſch begraben zu müſſen. Doch genug, ſprechen wir nicht mehr darüber!“ „Verzeih mir, Vater,“ bat Regina leiſe. Zärtlich küßte er ſie auf die Stirn, und ſein Blick ruhte voll Vaterſtolz auf der Tochter. Er hatte auch ein Recht dazu,— das junge Mädchen war eine voll- endete Schönheit. Die hochgewachſene, ebenmäßige, ſehr ſtolz getragene Figur, das blaſſe Geſicht mit dem üppigen, tiefroten Mund und den faſt klaſſiſch zu nennenden Zü⸗ gen, umrahmt von herrlichem Blondhaar, und die dunkel⸗ bauen, leuchtenden, großen Augen, von dunklen Brauen überwöebt, machten ſie zu einer Erſcheinung, die überall, wohin ſie kam, auffallen mußte.— „Pfarrer Hartmann war der erſte Geiſtliche an der Sankt Markuskirche in Z. Sein mildes, leulſeliges Weſen, eine wahre Frömmigkeit, die ſo gar nichts mit Fröm⸗ nierei zu tun hatte, ſein herrliches Rednertalent und nicht deßtzt ſeine große Wohltätigkeit hatten ihm die Liebe der Gemeinde in hohem Grade gewonnen. Seine Kin⸗ mer hatte deren fünf, wurden einfach und ſtreng er⸗ egen. Maria Regina war die älteſte. enermüdlich ſorgte Pfarrer Hartmann für ſeine Ge⸗ meinde und ſuchte die Herzen ſeiner Mitbürger für die Armen zu erwärmen. So hatte er auch die Bekannt⸗ ſchaft des Graſen Rodenberg, des ehemaligen Hofmar⸗ ſchalls eines Kleinſtaates, gemacht, der immer und reich⸗ lich gab wo es nur verlangt wurde.—— „Der Graf, ein Mann von einigen ſechzig Jahren, beſaß im vornehmſten Teile der Stadt eine prachtvolle der er ziemlich einſied⸗ Villa mit herrlichem Park, in Alexiſch lebte. Verheiratet war er nie 75 2 Aen. en (vor. Den größten Teil des Jahres brachte er auf Reiſen zu. Bei ſeinen Spazierfahrten hatte er Regina öfter gejchen und, von ihrer ungewöhnlichen Schönheit be⸗ troffen, ſich nach ihr erkundigt. Bald hatte er erfahren, wer ſie war. Oefter als einmal hatte er Gelegenheit genommen, ihrem Vater in bezug auf ſie einige ſchmeichel⸗ hafte Worte zu ſagen. ö Der Pfarrer legte, da ihm dies ſchon oft geſchehen war, der Sache keine weitere Bedeutung bei, da er unmöglich ahnen konne, wie groß das Intereſſe des Grafen für ſeine ſchöne Kochter war. Auch Regina, mit ihrem weib⸗ lichen Inſtin?, hatte bemerkt, daß ſie ihm aufgefallen war. Aber ohne ſich etwas dabei zu denken, hatte ſie jene Aeußerung der Mutter gegenüber getan, die auch der Vater gehört hatte, der es für ſeine Pflicht gehalten, ſeiner Tochter die Mahnung zu geben, keine unnützen Luftſchlöſſer zu bauen. Er war doch etwas beſorgt, da er glaubte, daß ſie auch von anderer Seite von dem Intereſſe des Grafen für ſie gehört hatte. Und Regina war ehrgeizig. Wer weiß, ob ſie da nicht törichte Hoff⸗ nungen hegen würde, die nie zu erfüllen waren. 2. Kapitel. Juni war's und die Roſen ſtanden in voller Blüte. An einem ſchönen, warmen Nachmittage machte Maria Regina mit ihrer jüngeren Schweſter Ida einen Kranken⸗ beſuch. Ihr Vater hielt ſie dazu an, und ſie tat es auch ſehr gern, überall willkommen, wo ſie mit einem ſonnigen warmen Lächeln eintrat, das ſo ganz ihre Herzensgüte widerſpiegelte. Zuweilen nahm ſie die Schwe⸗ ſter mit, wie heute. Da es ſo ſchön war, machten ſie einen Umweg und kamen dabei nach der Wallſtraße, einer vornehmen, ſtillen Straße, die größtenteils von der reichen Welt von Z. bewohnt wurde. Unter munterem Geplauder verging ihnen die Zeit. N „Du, Reni, ſieh die Villa vom alten Rodenberg,“ Late. da. darin. muß Weißt. Bin anner 05 iſt er doch zu alt! Schwiegerſöhne würde er gleich riegen.“ 17 55 Die jungen Mädchen blieben einen Augenblick ſtehen, die Villa, die von herrlichen Parkanlagen umgeben war, ſich näher zu betrachten. Da tönte ein klägliches Miauen an ihr Ohr. Regina wandte ſich um und ſah ein kleines Kätzchen auf dem Fahrwege entlang hinken. Gleich ſprang ſie hinzu, das Tierchen zu ſtreicheln, das auch ganz ruhig ſtehen blieb. 5 „Die Katze gehört gewiß in eins der Häuſer,“ meinte ſie, ſie ſieht ſo ſauber und wohlgepflegt aus—!“ „Reni, um Gotteswillen! Sieh Dich vor, ſchnell, komm!“ rief da Ida mit angſterfüllter Stimme. Die Angeredete hob den Kopf.„Was iſt?“ fragte ſie. Aber ehe ſie recht wußte, was war, fühlte ſie ſchon einen heftigen Stoß, fiel um und ſchlug mit dem Kopfe auf die ſcharfe Kante des Trottoirs. Der Uebeltäter, ein Radfahrer, war ungeſchickt ausgebogen und hatte den Unfall veranlaßt. Mit ſcheuen Augen ſah er ſich um und machte ſich aus dem Staube, während Ida angſt⸗ voll um die Schweſter bemüht war, die bleich und mit geſchloſſenen Augen dalag. Aus einer Wunde am Hinter⸗ kopfe ſickerte Blut hervor. Ratlos nickte der Backfiſch um ſich, ſah aber Niemand der ihr hätte behilflich ſein können. Vergeblich hatte ſich Ida bemüht, die Schweſter empor zu heben— da lief ſie kurz entſchloſſen die paar Schritte bis zu dem ſchmiedeiſernen Torweg der vorhin bewunderten Villa und begehrte Einlaß. Ein ältlicher Mann in Livree öffnete und fragte nach ihrem Be⸗ gehren. Haſtig entgegnete ſie: 83 „O, meine Schweſter iſt von einem Radfahrer umge⸗ worfen worden und liegt draußen ohnmächtig. Könnten Sie mir etwas behilflich ſein? Ich— ich—“ 5 5 Tränen erſtickten ihre Stimme. Ehe der Diener etwas ſagen konnte fragte eine gütig klingende Stimme: Was hat. das kleine. Träulein 2 Warum mein 5 55 entlaſſen worden. Zu der Freilaſſung gibt der Rechtsvertreter des Heimatſchutzverbandes verfaſſungs⸗ treuer Schleſier(Organiſation Eſcherich E. V.) noch be⸗ kannt: Der Ankläger des Berliner Sondergerichts hat alle Angeſchuldigten noch einmal eingehend vernommen, euch die Zeugen gehört, und iſt zu dem Ergebnis gekom⸗ mien, daß gegen die Beſchuldigten nicht das geringſte Strafwürdige vorliege. Ausland. Große Meinungsverſchiedenheiten in der Entwaffuungs⸗ . frage. London, 26. Jan. Im Gegenſatz zu den geſtrigen Meldungen über den Verlauf der Pariſer Konferenz ſchreibt der Pariſer Berichterſtatter der Times, das Er⸗ gebnis des 1. Verhandlungstages ſei ſo negativ, daß es Enttäuſchungen hervorrufen müſſe. In der Entwaff⸗ nungsfrage wünſche die britiſche Delegation von neuem mit den Deutſchen zu beraten, während die Meinung der Franzoſen dahin gehe, es ſei jetzt genug geredet und es ſei an der Zeit, ſtrenge Maßnahmen zu ergreifen. Von anderer Seite, die als gut unterrichtet bezeichnet werden kann, erfährt der Berichterſtatter noch, daß der Anſicht der britiſchen Delegation die Anſicht der franzöſiſchen diametral gegenüberſtehe. Llond George und ſeine Kolle⸗ gen ſeien der Anſicht, man könne Deutſchland noch ein⸗ mal eine Verzögerung geſtatten, Frankreich und Belgien wollten aber von einer neuen Friſt nichts wiſſen. So⸗ mit ſei das Ergebnis des geſtrigen Konferenztages ſehr gering. 5 e e Italien auf der Pariſer Konferenz. Paris, 26. Jan. Der italieniſche Delegierfe, Graf Sforza, ſchlug auf der Konferenz vor. die Lage Oeſter⸗ reichs ſo ſchnell wie möglich zur Beratung zu bringn. Er wies auf die ganze Schwere dieſes Problems hin und belegte ſein Anſuchen mit Informationen, die er von dem Marcheſe della Foretta, der eigens von Wien nach Paris gefahren iſt. erhalten hatte. In der Ausſprache über die Entwaffnung trat Italien der Meinung der franzöſiſchen % 6 2 4 Badiſcher Landtag. 10. Kfentliche Sitzung 3 Karlsenhe. 25. Jankar. Präsident Dr. Nopf eröffnete um 2 Uhr 50 die Sitzung. Vor Eintritt in die Tagesordnung begründete Abg. Dr. Schofer(Ztr.) eine Förmliche Anfroge. in der nach Angabe der Gründe verlangt wird, die die Regierung denimmt ha⸗ ben, den für den 18. Januar von der Karkstuher Studen⸗ tenſchaft geplanten Fackelzug zu verbieten. Aiſter Pem⸗ mele beantwortete die Anfrage und bemerkte Schon die Tatſache, daß die Regierung gegen die Fackelzüge in Frei⸗ hurg und Heidelberg nichts unternommen hat, gibt mir das Recht, zu ſagen, daß die Entſcheidung der Polizei im Auf⸗ trage des Miniſters des Innern in Kaelsruhe nicht von politiſchen Erwägungen, die als unfreundlich gegen die Stu⸗ denten angeſehen werden könnten, ausging Es waren Kück⸗ ſichten auf die allgemeine Sicherheit, für die der Ninitter des Innern verantwortlich iſt. Nachdem grplant worden war, daß die Regierung die Reichsgründungeleſer ſelhſt Beranſtalten wolle, wurde bekannt das im Anſchluß an dieie Feier ein Fackelzug geplant ſei. Der Staatspräfident und ich waren der Anſicht, es ſei wünſchenswert, wenn die Sen⸗ dentenſchaft auf ihn verzichte; der E agtspräſident vertrat den Standpunkt, es ſei aus außervpoltiſchen Eränden witn⸗ ſchenswert, bei den unruhigen Verhältnißen es auf der Straße leicht zu Komplikationen kemmen könnte. Die Stu⸗ Dentenſchaft beſchloß trotzdem, den Fackelzug abzuhakten. In Karlsruhe war eine Spannung entſtanden und won halte mit einer Gegendemonſtration gegen den Fackelzug zu rech⸗ nen. Deshalb war ich der Meinung, daß die Aufrechterhal⸗ zung der Ruhe nicht gewährleiſtet war. Im Nu feht an die Feſtlichkeit ſind kommuniſtiſche Unruhen vor der Feſt⸗ balle vorgekommen, die Unruheſtifter konnten nambaft ge⸗ macht werden. In der Ausſprache billigte Abg. Dr. Kraus(Soz.) dle . der Regierung.— Abg. Dr. Mayer ⸗ Karlsruhe Dl): Das Verbot des Fackelzuges hat außerhalb des Hauſes Erſtaunen erregt. Das beweiſen auch die Anfragen, die aus der Mitte der Regierungsparteien hervorgegangen ind. Man kann ſich nur freuen daß in unferer Seuden⸗ zenſchaft und dem überwiegenden Teile der Venglkerung ein Geiſt vorhanden iſt, der ſich die Erinnecung an Deufſchtands große Vergangenheit nicht verekeln läst. Auſere Siuden⸗ kenſchaft ſtellt einen wertvollen Beſtandteil unferer Volks⸗ kraft dar den wir zur Wiedergutmachung im Innern brau⸗ chen. Die Regierung hätte anſtatt den Fackelzug zu ver⸗ bieten für beſſere Ruhe und Ordnung ſorgen igen. Abg. Dr. Schoſer(Ztr.): Auch ich bin der Meinung, die Schärfe des Geſetzes hat ſich gegen die zu richten, die die Orönung Tun zu hindern. Gegen die Angriffe gegen den Staats⸗ präſidenten Trunk müſſen wir uns wenden und wir werden ihn verteidigen und ſchützen, wenn er angegriffen wird, mie dies in der„Südd. Zeitung“ der Fall war. Für gie Hal⸗ kung der Regierung haben wir Verſtändnis, und die Sti⸗ dentenſchaft hätte das Opfer des Verzichts auf den Packel⸗ zug bringen ſollen.— Staatspräſident Trunk verteidigte die tung der Regierung, ebenſo auch nochmals Piniger Remmele.— Abg. Dr. Glackner(Dem.) führte ans: Die 3 rechtliche Begründung des Verbots iſt nicht zu bezwerfeln, über wir waren anderer Meinung, ob es mirklich notmendig war, das Verbot durchzuführen. Die Erklärungen des Staatspräſidenten und des Miniſters des Innern Miiligen ir.— Das Haus nahm darauf einen ſozialdemakretiſchen Antrag mit 68 gegen 2([Deutſch⸗Nationale) Stinaner an, wonach es die Erklörung der Regierung billigt. 8 Hierauf befaßte ſich das Haus mit der Fortfetzung Fer rietnug des 2. Nachtrags zum Staats voranſchlag. Abg. Dr. Zehnter(tr.) berichtete über die Behandlung gerſchie⸗ Daerr Anträge im Ausſchuß. Die Abgg. Pielhauer(Pem), Spang tr.] und Martin(Ztr.) brachten Wünſche der Jand⸗ Wietſchaft vor. Um 7 Uhr wurde die Fortſetzung der Be⸗ katung auf Mittwoch vormittag 9 Uhr vertagt. 5 Baden und Nach bargebiete. 18 Eine mißgläckte amerikaniſche Verhaftung. Eberbach, 26. Jon. Ein Auſſehen erregendes Verkomm⸗ nis hat ſich am legten Samstag kler zugetragen. Zmes in den Vereinigten tagten von Nordame rita geborene Söhne deutſcher Amerika⸗Ein wanderer, die ſich geweigert hatten, gegen Deutſchland den don matik zu leiſten, hatten ſein eim. ſtören. Deswegen hätten die erſten Maßnahmen gegen dieſe Elemente gerichtet ſein ſollen, um ſie in ihrem geſetzwidrigen ————————2 willige Gabe von 2500 Franken zuunſpruche waren dfeſer gäbonfügt, gas Litter der Wife en ſcherſe Schüſſe ab. Eine ian dam Kraftwagen ſitzende Hoch⸗ Zeisgrſellſchaft kam urtt dem Schrecken Japon; eiter Ver⸗ wandten ber Braut wurde darch eine Sar die rechte Hand durchbohrt. Die Angreifer, die in einem Kraftwagen vor dem Bahnhof angefahren waren, beſtiegen nun wieder ihr Auto, in der Abſicht, die Verfolgung enfzunehmen. Einem beherzten Mann gelang es im letzten Augensnick, den Kraft⸗ wagen zum Stehen zu bringen unn die brei Jaſaſſen der Gendarmerie zu übergeben. Die Unzerſuchung ergab, daß der Wagen von Speyer aus unter Führung von zwes anze⸗ rikaniſchen Beamten und vier durch Geld gewonnene deutſche Burſchen hierher gekommen war, um Fir bveiben Deutſch⸗ Amerikaner zu verhaften. Die Amerikaner hatten ſcharſe Waffen und Handſchellen bei ſich. Sämtliche 6 Wagcninisf⸗ ſen ſind verhaftet. Die Verhafteten ſind die beiden amert⸗ kaniſchen Detektive Karl Neaf⸗Mailand und Franz immer⸗ Denver, ſowie die Deutſchen aus Speyer Chauſſeur Wyk. Hildenbrand⸗Mechtersheim, Guſtavy Adam Steiger ⸗Spener, Gottlieb Keim⸗Widdern(Württbg.) und Auguß Jarwigach⸗ Ottersſtadt. Die amerikaniſche Regierung hatte für die Er⸗ greifung der beiden geſuchten Amerikaner ein Noßſgeld von 6000 Dollars ausgeſetzt. Jeder der 6 Teilnehmer an der Verfolgung ſollte 50 000 M. erhalten. * 5 0* zen Heidelberg, 26. Jan. Der Bau des Neitkarkanals ſcheint jetzt endgültig geſichert zu ſein. Wie die„Bad. Poſt“ mitteilt, haben letzter Tage zwiſchen dem Reiche aggabge⸗ ordneten Dr. Curtius⸗Heidelberg und den zuſtändigen Ster⸗ len im Reichsverkehrsminiſterium Beſprechungen ßgeſun⸗ den, aus denen hervorgeht, daß der Kanal geber wirs wad zwar vom Reich. Der Reichstag bürfte die für dens nöchſte Etatsjahr anzufordernden 150 Millionen Mork bewzlligen. Die Frage, in welcher Weiſe das Reich die finanzielle VBer⸗ antwortung auf eine breitere Baſis ſegen kann, iſt nuch nicht endgültig entſchieden, es ſchweben darüber Verhandlungen mit den Berliner Großbanken. Außerdem finde: in den nächſten Tagen in Karlsruhe eiue Veſürechung zwiſchen Mi⸗ niſterialdirektor Kirchſtein und den zuſtändigen Referenten der badiſchen und württemborgiſchen Regierung end vor⸗ ausſichtlich auch der am Kanal beteiligten Gemeinden und der zuſtändigen Handelskammer ſtatt. Die beſonderen Wünſche Heidelbergs ſollen endgültig erſt bei der Plonauns⸗ legung berückſichtigt werden. * Heidelberg, 26. Jan. Der hieſigen Polizei ſtellten ſich zwei junge Burſchen aus Frankfurt, die in die Fremden⸗ legion verſchleppt werden ſollten. Die Werber hatten ihnen Zigaretten angeboten, durch die ſie betäubt wurden. Erſt im beſetzten Gebiet erwachten ſie, aber es grkaug ihnen ſchließlich, zu entfliehen. * Seckenheim b. Heidelberg 28 Jan. Beim Transport eines Weinfaſſes wurde der Küfer Riſcht kotgedrückr. „ Heidelberg, 27. Jan. Der Bürgerausſchuß bewikligte nicht weniger als 47672000 Mart für den Neubau au Woß⸗ nungen im laufenden Jahre. Es ſyllen 557 neue Wohnun⸗ gen erbaut werden und zwar in Miethänfern wie in Kleir⸗ häuſern der Stedelungsart. Alleig etwa 250 Wohnungen ſollen auf den Vorort Handſckußstzeim entfallen, di⸗ übrigen auf Wieblingen, Kirchheim, Pfaffengrund und an⸗ dere Stadtteile. Die Deckung iſt noch nicht einmal ſicher⸗ geſtellt, da ſie durch die vom Reich in Ausſicht genommene, aber noch nicht genehmigte Wohnabgabe geſchehen ſoll. ** Heidelberg, 27. Jan. Der von der hieſigen Mufte verlagshandlung Karl Hochſtein einberufene 2. Dirigenten⸗ tag war von über 200 Teilnehmern beſucht. Nach Be⸗ grüßungsworten des Vertreters der„Süddertſchen Sän⸗ gerzeitung“ und des erſten Vorſtandes des Jadiſch⸗pföl⸗ ziſchen Sängerbundes ſprach Geſangspädagoge Richard Ar⸗ nold aus Weilheim über die Technik des Geſanges. An den Vortrag ſchloſſen ſich praktiſche Beiſpiele, Im Verlaufe 2 dieſes Jahres ſoll hier ein mehrtägiger Kurs für Dirigen⸗ ten von Männergeſangvereinen ſtattfinden. u Mannheim, 26. Jan. Ohne jede Veranlaßung fenerte der 20jährige ledige Landwirt Peter Galle von Käfertal in; Stall der elterlichen Beſitzung drei ſcharfe Revolverſchüſſe auf ſeinen 58jährigen Vater ab und verletzte dieſen ſchwer. Der Täter ſoll ſeit einigen Monaten Spuren von Geiſtes⸗ geſtörtheit gezeigt haben. W ** Pforzheim, 26. Jan. Zwei junge Leute von hier be⸗ Togen einen Mann von auswärts um 600 000 Mark, indem ſie unter Vorlage eines gefälſchten Probierſcheines ihm einen„Goldklumpen“ anhängten, der ſich hinterher als 1 5 85 0 erwies. Die frechen Burſchen konnten verhaftet werden. i Pforzheim, 26. Jan. Ein nichtswürdiger Bubenſtreich iſt an einem der letzten Tage in einem e n der Nähe von Dillweißenſtein unternommen worden. Beim 4. Wagen wurde mutmilligerweiſe die Luftleitung abge⸗⸗ ſperrt, ſodaß der Lokomptivführer nur bie drei vorderen Wagen bremſen konnte, während zie ausseren 29 Wagen vollſtändig von der Bremſung auegeſchloſſen waren und hinten nachſchoben. Infolgedeſſen überfuhr der Jug das Ausfahrſignal in Dillweißenſtein uns konnte ert in der Mitte des Tunnels zum Halten gebracht werden. Die Sache iſt noch gut abgelaufen, ſie hätte aver auch ſehr leicht zu einem Zuſammenſtoß und zu einem furchtbaren knglück führen können. * Achern, 26. Jan. Bei einer ungeſchickten Handhabung eines Revolvers hat ſich der Schnetderrieiſter Bruder er⸗ ſchoſſen.— Wegen mehrere Frauen in Sasbachried, Sas⸗ bach und Achern ſchevebt augenblicklich ein Strafverfahren wegen Abtreibung. r Offenburg, 27. Jan, Infolge unglücklicher Famkrien⸗ verhältniſſe machte der Schuhmachermeiſter Winkler ſeln eiu Leben durch Erhängen ein Ende. a Fahr, 27. Jan. Bei Entleerung der Abanerude am alten Bahnhofsplatz murde die Leiche eines neugeborenen 1 gefunden. Die Mutter des Kindes iſt nsch nich' er⸗ mittelt. 5 „ Villingen. 27. Jan. Eine neue Uhrenfabrir wars hier durch den Fabrikanten Brändlin aus Schreenningen errichtet werden, der die frühere Bärenbrauerei zum Press von 175 000 Mark gekauft ban. * Vöhrenbach b Furtwangen, W. Jan. Im bennchgar⸗ ten Wolterdingen iſt eine Schiebe raffäre größeren Umfangs aufgedeckt worden. Wie das„Furtw. Tag lait“ mittelt, ſind Sägewerksbeſitzer Troll und Ziegeleibeſttzer Schüle in die Angelegenheit verwickelt. Bef der Schiebpng handelt es ſich ul große Holzſchiebungen für das Heer. Die beiden Beſchuldigten haben Hand in Hand gearbeitet. Der von der Heeresverwaltung mit großen Holzlieferungen beauftragte Sägewerksbeſitzer Troll behielt die als abgeſondt gemelde⸗ ten Holzwagen zurück, während der ſeinerzelt als Denor⸗ verwalter amtierende Ziegeleibeſitzer Schüle die Warenlie⸗ 1 beſtätigte und auf das Konto der Heeres verwaltung uchte. a e Lottſtetten b. Säckingen, 28. Jan. Au Silvester dag 1919 war der Müller Lang von bier beim verſehenklichen Heberſchreiten der Grenze erſchoſſen worden, weil er infolge ſeiner Schwerhörigkeit den Anruf des ſchpeizeriſchen Grenz⸗ puſtens nicht beachtete. Die duutſche 6 Deſchaft in Bern hatte daraufhin Anſpruch auf Entſchädigursg für die Frau und die Kinder des Getöteten erhoben. Die Schweis lehnte aber ab, hat aber jetzt der Witwe und den Kindern eine frei⸗ N. 1 N n KLanſtanz, 23 Jan. In eine i05 Sal von 5 Sauitwagen aß zwar r Birsfe den, Amvan⸗ Rheinfelden, Riederſchwoörſts dt, Säckingen und Dogern Kon⸗ zeſſtonsgeſuche vuzliegen. Ein Kmerikaniſches Konſortium intereſſiere ſich für den Attssau der Beſamtwaſſerkräfte am Oberrhein. In den Arbeirscusſcheeß wurde eine Anzahl von Parlamentariern und Vertretern von Handels⸗ uns? Handwerkskammern neugewählt. Auch die badiſche Re⸗ gierung hat in der Vorſtand des Verbandes ein Mitglied entſandt Der Pheinſchifſohrtererband beſaßre ſich dann mik der Frage der Schaffung einer Intereſſengemeinſchaft mi! anderen ſüßbeutſchen Waſſerwirtſchaftsverbänden, beſon⸗ ders mit dem Südmweſtseutſchen Kanalverein. Hierzu wurde einſtimmig der Beſchluf angenommen, der lautet:„Es wird ein freundſchaftliches entſchicdenes Zuſammenarbeiten mit den Zielen einer einheitſichen. gegenſeitgen Förderung und Regelung der ſüdweſtdeutſchen Waſſerwirtſchaft(Waſſer⸗ wege, Waſſerkräfte, Kraftverſorgug uſw.) vereinbart. Gleiche Ziele verfolgende Kreiſe ſind zur Mitarbeit aufzufordern.“ „ der Finanzen ſoll eine Lotterie veranſtaltet werden. k Konſtanz, 27. Jan. Das Schwurgericht hat Nen 54. jährigen Kanzleiaſſiſtenten Richaröb Schaer wegen Urkun⸗ denbeſeitigung zu 1½ Jahren Zuchthaus, 2000 Mark Geld⸗ ſtrafe und 5 Jahre Ehrverluſt derurteilt. Schaer hatte iin verfloſſenen Jahr beim hieſigen Güteramt durch Beſer⸗ tigung von Frachtbriefen Waren im Wert von 183 M. unterſchlagen. Das dafür erlöſte Weiß brachte er mit ſeiner Geliebten durch, während ſeine mehrköpfige Familie in bit⸗ terſter Not lebte. b e e: a liches. 5 ö Abbau der Kriegsgeſellſchaften.* Seit zwei Jahren wird der beſchleunigte Abbau der Kriegsgeſellſchaften von weiten Kreiſen des deutſchen Volkes gefordert. Dieſe Kriegsgeſellſchaften haben ſich reichlich unbeliebt gemacht. Je mehr in ihre Tätigkeit hin⸗ eingeleuchtet wird, umſo unerfreulichere Bilder zeigen fich. Nach amtlicher Auskunft gab es im Kriege 198 Kriegsgeſellſchaften. Dieſe gewaltige Zahl wird noch vermehrt durch Dutzendegvon„Reichsſtellen“ aller Art, die im Grunde dasſelbe waren wie die Frieze eſelſat⸗ ten. Es mußte bei uns ja alles„bewirtſchaftet“ werden, und die geräucherten Aale, die Hadern und die eiſernen Flaſchenhaken hatten eigene Kriegsorganiſation. Nach einer Mitteilung der zuſtändigen Stellen ſind von den 196 großen Kriegsgeſellſchaften 73 völlig aufgelöſt, 53 ſind in der induſtriellen Selbſtverwaltungskörpern oder in privaten Intereſſente-werbänden aufgegangen; die reſtlichen 50 wollen ſich in Liquidation befinden; 20 ſind noch in Tätigkeit. Die Auflöſung der eingehenden Kriegsgeſellſchaften vollzieht ſich nun freilich ungewöhn⸗ lich langſam. Von einigen ſind noch immer ein paar Beamte mit einer Scheuerfrau vorhanden, um die Reſte aufzuarbeiten. Bei anderen iſt ein ſolcher Stab noch zurückgeblieben, um den Ausgang ſchwebender Prozeſſe abzuwarten, die ſich noch jahrelang hinziehen können. Wie der Telegraphen⸗Union gemeldet wird, iſt es richtig, 5 daß die Reichsregierung ſich bemüht, mit den Kriegs⸗ 0 geſellſchaften ein Ende zu machen. Sie ſtößt aber in dieſem Beſtreben auf bürokratiſche Hinderniſſe, deren ſie noch nicht Herr werden konnte. Der Reichstagsausſchuß zur Prüfung des Geſchäftsgebarens der Kriegsgeſell⸗ ſchaften ſollte hier kräftig eingreifen. 5 Berlin, 27. Jan.(Drahtmeldung.) Als Folge der Weltmarktkriſis iſt im Laufe der letzten 8 Tage in Würt⸗ temberg und Baden in allen Textilwaren ein Preisrück⸗ gang von 30 Prozent, auf dem Produktenmarkt ein ſol⸗ cher von 15 Prozent erfolgt. Die Preisſenkungen halten im allgemeinen an. 5, Baſel, 26. Jan. Die Mark notierte heute 11,25 zu 11,50. Letzte Drahtnachrichten. f Paris, 26. Jan. Drahtmeldung. Die Pariſer Kon⸗ ferenz beſchloß am 21. ds. Mts., in London weiter zu verhandeln. In dieſer Konferenz ſollen die Alliierten und auch griechiſche und türkiſche Vertreter teilnehmen, um die Regelung der Orientfrage herbeizuführen. Berlin, 26. Jan. Drahtmeldung. Militäriſche, äro⸗ nautiſche und Marineſachverſtändige haben geſtern unter dem Vorſitz des Marſchalls Foch im Büro des franzöſi⸗ ſchen Generalſtabes eine Sitzung abgehalten, in der drei g Berichte abgefaßt wurden, ein militäriſcher, ein äronau⸗ tiſcher und ein Bericht über die Marine. Die drei Berichte wurden in einen einzigen zuſammengefaßt, der heute der Konferenz unterbreitet werden ſoll. Der Pariſer Son⸗ derberichterſtatter will erfahren haben, daß in der geſtri⸗ gen Sitzung der militäriſchen Sackverſtändigen beſchloſ⸗ ö ſen wurde, von Deutſchland die Ablieferung von mehre⸗ ren tauſend kleinkalibrigen Kanonen, von 1½ Mill. Flinten und von Flugzeugmaterial zu verlangen. Die Einwohnerwehren müſſen innerhalb 3 Monaten auf- gelöſt werden. Bei Nichterfüllung dieſer Beſtimmungen werden die Franzoſen zur Beſetzung des Ruhrgebietes ſchreiten. e FCC Berlin, 27. Jan. Mik den deutſchen Kohlenſieferun · gen an Frankreich, die im Monat Dezember im Rückſtand geblieben waren, muß Deutſchland auch im Monat Ja⸗ nuar im Rückſtand bleiben.„ 9 Berlin, 27. Jan. Der Reichskommiſſar für die Ent⸗ waffnung hat in einer allgemeinen Verordnung an die Bundesregierungen den Endtermin der Entwaffnung auf den 15. Februar feſtgeſetzt. Nach dieſem Termin tritt gegen die Verheimlichung ablieferungspflichtiger 0 Waffen ohne weiteres die gerichtliche Verfolgung in Kraft, die bekanntlich Zuchthausſtrafen vorſieht. Berlin, 27. Jan.(Drahtmeldung.) In Potsdam ſſt geſtern aus Schloß Doorn die Nachricht eingetroffen, daß das Befinden der Kaiſerin ſich weiterhin verſchlechtert habe. Die Tochter der Kaiſerin, die Herzogin von Braunſchweig, iſt inzwiſchen in Doorn eingetroffen. —— 1 2 2 „Die Lage Oeßzerreichs und die aris, 26. Jan 1 ten. 3 um ½2 Uhr. Sie beſchäftigte ſich mit der Lage Oeſter⸗ reichs. Zuerſt ſprach Seydoux: Oeſterreich brauche 80 Millionen Dollars, dafür ſollten Lebensmittel und Roh⸗ ſtoffe gekauft werden. Ferner brauche Oeſterreich für die nächſten Jahre 170 Millionen Dollars. Seydoux machte dann verſchiedene Vorſchläge, wie dieſe Vorſchüſſe zuſtande kommen könnten. Hier unterbrach ihn Lloyd George: Man wiſſe nur nicht, wer dieſe Summe zur Ver⸗ fügung ſtellen wolle. Die Lage ſei in einem ganz uner⸗ freulichen Zuſtande. Seydoux ſchlug vor, die 8 Millio⸗ nen, Dollars zur Verfügung zu ſtellen, die ſich noch in den Händen des amerikanſichen Hilfskomitees für Oeſter⸗ reich befinden. Auch müßten die ungeheueren Koſten er⸗ laſſen werden, die der Aufwand der verſchiedenen inter⸗ nationalen Kommiſſionen in Wien verurſachen. Als Graf Sforza erklärte, daß die Alliierten an der gegen⸗ wärtigen zerrütteten Lage des öſterreichiſchen Staates Schuld hätten, erklärte Lloyd George, das ſei nicht der Fall, Oeſterreich habe ſelbſt ſchuld an ſeinem Unglücke und zum Beweiſe ſagte er, eine Kugel, die einen Soldaten ſchwer verwundet, hat keine Schuld daran, ſondern der Soldat ſelbſt, der in den Krieg gezogen ſei. Nach länge⸗ rem hin und her wurde beſchloſſen, die Interalliierte Kommiſſion in Wien in einigen Wochen aufzulöſen und die Wiedergutmachungskommiſſion in ihrem Umfange zu beſchränken. Paris, 27. Jan. Nach einem Vortrage des franzö⸗ ſiſch⸗engliſch⸗italieniſchen Sachverſtändigen über die Lage Oeſterreichs iſt das Studium der Frage einer kleinen Kommiſſion überwieſen worden. Dieſe beſteht aus dem franzöſiſchen Miniſter Loucheur, dem Engländer Sir Ro⸗ bert Horoe und dem Italiener Giannini. Die Beratun⸗ gen ſollen ſo beſchleunigt werden, daß noch vor dem Aus⸗ einanergehen der Konferenz ein Beſchluß gefaßt werden kann. Es handelte ſich im weſentlichen darum, auf welche Weiſe die 250 Millionen Dollars, die Oeſterreich in 5 Jahren gegeben werden, beſchafft werden können, ob durch Vermittlung der Banken oder durch direkte Hilfeleiſtung der alliierten Neaierungen. Der Fluch der böſen Tat. 5 Aus Elſaß⸗Lothringen wird uns geſchrieben: Im November 1918 hat es begonnen. Da flaggten diele, die früher deutſche Fahnen herausgehängt hatten, blau⸗weiß⸗xot, da wurden die mehr oder weniger ge⸗ ringen franzöſiſchen Sprachkenntniſſe hervorgeholt, da verſicherte man ſich gegenſeitig, daß„man es ja immer geſagt habe“ uſw. Da machten faſt alle elſaß⸗lothringi⸗ ſchen Blätter der herannahenden Jungfer Marianne die brünſtigſten Liebeserklärungen. Es war eine verkehrte Welt. Und das hat ſich bitetr gerächt! Wir hätten uns doch nicht ſo bedingungslos den ranzoſen in die Arme werfen ſollen! So und ähnlich haben dieſelben Blätter ihrer Enttäuſchung in den letz⸗ ten Monaten ſchon öfter Ausdruck verliehen. Daneben gibt es aber auch Elſäſſer und Lothringer, die ſich krampfhaft bemühen, die Fiktion von der reſtloſen Zu⸗ friedenheit mit der Befreiung und den Befreiern nicht nur im Lande ſelbſt, ſondern vor allem in Frankreich und im neutralen Ausland aufrecht zu erhalten. Zu dieſen gehört offenbar auch ein Forbacher Blatt, mit dem ſich das„Metzer Freie Journal“(Nr. 294) beſchäftigt. — 5. ein Ueberpatriot ſich folgendermaßen ge⸗ ert: a „Geſtern kam ich von einer Reiſe zurück mit betrüb⸗ tem Herzen ob all der böswilligen, gehäſſſigen Auslaſ⸗ ungen gegen Frankreich, die mir in Warteſälen, auf Bahnſteigen und im Zuge zu Ohren gekommen.“(Hier wird alſo offen zugegeben, was ſonſt immer lebhaft be⸗ ſtritten wird.) Der Verfaſſer fährt dann fort:„Es wird zurzeit ſo viel geklagt über, ſo viel gehetzt gegen Frank⸗ reich. Mit Recht??“ Der Verfaſſer hat eine Entſchuldigung für das ſo ſehr angegriffene Frankreich. Er ſchreibt in ſemer köſt⸗ ich naiven Weiſe: „Man weiß in Frankreich, daß während des Krieges othringer und Elſäſſer mit Preußen, Bayern u. 3. ge⸗ wetteifert haben in Patriotismus; man weiß, daß Loth⸗ dinger und Elſäſſer das wiedergefundene Vaterland um illionen betrogen haben beim Geldumwechſeln nach Vorwurf daraus zu. ge“. Das„Metzer 5(Alſo auch in Lothringen, das bisher immer als franzöſiſch geſinnt gelten mußte.) — ä́— — 4%ꝙͤͤ:.— Volke ſtürmiſch verlangte Kritik äußern zu dürfen. Ein uns aus unſerer früheren Tätigkeit in Elſaß⸗Lothringen gut befreundeter elſäſſiſcher Journaliſt äußerte ſich auf 95 Vorwurf wegen dieſer Verlogenheit in folgender eiſe: 5 „Der Redakteur, der das nicht mitmachen will, iſt erledigt. Kein Verlag wird ihn behalten. Ihr habt kei⸗ nen Begriff von der franzöſiſchen Praxis. Bei jeder Präfektur iſt eine gutorganiſierte Stelle zur Ueber⸗ wachung der Preſſe, die mit allen Mitteln die freie Mei⸗ nung zu unterdrücken verſteht. Und wenn wir einmal etwas kritiſieren wollen, müſſen wir vorher in der über⸗ ſchwenglichſten Weiſe unſere Liebe und Ergebenheit zum Mutterlande betonen. Einem kritiſchen Artikel müſſen mindeſtens zwei Lobhudelartikel vorangegangen ſein. Und ſo wie uns behandelt man einzelne und vor allem die Vereine, beſonders die der Beamten. Und dabei wird es jeden Tag ſchlimmer, ſchlimmer in den Verhältniſſen, die zur Kritik immer ſchärfer herausfordern, aber auch ſchlimmer in der Bedrückung. Wahrhaftig, wir ſind nicht zu beneiden!“ 5 1 Wir haben unſerm Freund verſtehend die Hand ge⸗ drückt. Die verlorene Heimat iſt wahrlich nicht zu be⸗ neiden. Sie ſteht im Zeichen des Fluches der böſen Tat, die nun fortzeugend Böſes gebiert! S. N. 5 1 Straßburg, 26. Jan. Die„Action francaiſe“ hat einen royaliſtiſchen Kalender für Elſaß⸗Lothringen herausgegeben, der ganz in deutſcher Sprache abgefaßt iſt. In der Einleitung wird geſagt, daß die royaliſtiſche Bewegung zu den Bewohnern Elſaß⸗Lothringens in der Sprache reden will, die ſie verſtehen. Das hat nicht uner⸗ hebliches Aufſehen erregt und einige Zeitungen ſprechen von einem Skandal und von deutſcher Propaganda. i ———»„— Juternationale Bergarbeiterkonferenz in London. London, 26. Jan. Hier iſt am Tage der Eröffnung der Pariſer Konferenz der große Vollzugsausſchuß des Internationalen Verbandes der Grubenleute. unter dem Vorſitz von Smillys, des Vorſitzenden der engliſchen Gru⸗ benarbeitergewerſchaft, zuſammengetreten. Die deutſchen Grubenarbeiter ſind vertreten durch Otto Hue und durch Buſſemann. Es ſind im ganzen 9 Länder vertreten. Die Verhandlungen ſind ſtreng geheim und finden hin⸗ ter verſchloſſenen Türen, unter Ausſchluß der Preſſe⸗ ſtatt. Der Ausſchuß hat indeſſen geſtern eine Reſolution bekanntgegeben, in der die Sozialiſierung der Gruben⸗ induſtrie in allen Ländern gefordert wird. Heute wird die Konferenz mit der Lage der deutſchen Bergarbeiter infolge der Durchführung des Verſailler Vertrages ſich beſchäftigen. Auch die Londoner Grubenarbeiterkonfe⸗ renz wird ſich, wie die Ententekonferenz in Paris, der Reviſion des Verſailler Vertrages widmen. Es wird noch mitgeteilt, daß die engliſchen Vertreter in der Kon⸗ ferenz ſich ſehr beſorgt zeigen über die großen deutſchen Kohlenlieferungen an Frankreich und Belgfen. Dadurch würde der enaliſche Kohlenerport ſchwer beeinträchtigt, was bekanntlich zu der Arbejitsloſigkeit und den Lohn⸗ herabſetzungen in der engliſchen Kohleninduſtrie beige⸗ tragen hätte. 8 1 Die Bewegung unter den Arabern. Konſtantinopel, 26. Jan. Ein erneutes Zuſammen⸗ gehen der Araber mit den Türken gegen die Alliierten unter dem Schutz der Kemaliſtenbewegung, die von Mos⸗ kau unterſtützt wird, wird von verſchiedenen Seiten ge⸗ meldet: Die Zeitungen in Angora veröffentlichen eine Proklamation, unterzeichnet von den Führern der 12 größten Araberſtämmen in Meſopotamien, in der gegen die imperialiſtiſchen Pläne der Alliierten in der moſlemi⸗ tiſchen Welt proteſtiert wird. Sie predigen eine Allianz zwiſchen Muſtafa Kemal Paſcha, den ſie als ihren Führer anerkennen. Die wachſende Popularität der kemaliſti⸗ ſchen Bewegung iſt auch aus dem Beſuch des Scheichs Ahmed, Führer des Senuſſi, der kraftvollſten Sekte, zu erſehen. Er kam von Marokko, um Kemal Paſcha zu informieren, daß alle afrikaniſchen Moslems, Aegypten inbegriffen, Anhänger ſeiner Bewegung ſind, und alles tun, ihn zu unterſtützen. Die beiden Führer beſprachen die Errichtung eines Königreichs Meſopotamien, das die arabiſche Bewegung für Unabhängigkeit dirigieren ſoll. Unruhen in Irland. London, 26. Jan. In Cork kam es nach dem Zapfen⸗ ſtreich zwiſchen Soldaten und der Menge zu einem Zu⸗ ſammenſtoß, wobei ein 12jähriger Knabe erſchoſſen wurde. Die Hilfspolizei nahm über 80 Verhaftungen vor. Im Verlauf des geſtrigen Tages kam es erneuf zu Zuſammenſtößen, die Menſchenleben forderten. In London wurde eine Kaſerne von 100 Bewaffneten über⸗ fallen. Ein Angreifer wurde erſchoſſen. Lokales. 2 2 1 —* Eine Dienſtprüfung für Volksſchulkandidaten wird in Karlsruhe am Dienstag, den 5. April 1921 und den fol⸗ genden Tagen abgehalten. Die Vorausſetzungen für die Zulaſſung zur ordentlichen Dienſtprüfung ſind in 8 1 Abſ. 2 und 3 der Verordnung vom 30. Juli 1912 näher beſtimmt. Geſuche um Zulaſſung ſind mit dem in 8 5 der Verordnung vorgeſchriebenen Inhalt und den dort bezeichneten Belegen ſpäteſtens bis 1. März 1921 auf dem in 8 6 der Verordnung e Wege beim Unterrichtsminiſterium einzu⸗ 1* 5 8 51 — Die Heeresabwicklungsſtellen in Baden ſind, einer Mitteilung von zuſtändiger Seite zufolge, ſoweit gefördert, daß ſie vorausſichtlich bis Ende März ds. Is. zum ſchluß gebracht werden können. — Die Ausfuhrerklärungen zu Paketen nach dem Aus⸗ land, die zur zollamtlichen Prüfung der Ausfuhrfähigkeit dienen, dürfen vom 1. Februar an nur noch auf einem Vor⸗ druck zur grünen Zollinhaltserklärung ausgeſtellt werden. ſie ſind nach wie vor am Kopfe mit„Ausfuhrerklärung. Für Zwecke der deutſchen Zollverwaltung“ zu bezeichnen. Die 30 Verwendung von ſtatiſtiſchen Anmelde g kannten Are in dam glelgen Beltbankf an unc mb: b vom alel eee ee — Die Aufnahme in die höheren Schulen. Ueber die Aufnahme von Schülern und Schülerinnen in die höheren Schulen hat das Miniſterium des Unterrichts folgendes be⸗ 1 ſtimmt: Ohne Prüfung ſind nur ſolche Schüler aufzunehmen, die vier Klaſſen der Volksſchule durchgemacht haben und im Leſen, Rechnen und Schreiben die Zeugnisnote gut aufwei⸗ ſen. Alle übrigen haben ſich der Aufnahmeprüfung zu un⸗ terziehen. Schüler und Schülerinnen, die die ſeſtgeſetzte Al⸗ tersgrenze nicht erreicht haben, dürfen nicht au genommen werden. xk Lehrerprüfung. Die nächſte Lehrerprüfung wird am 5. April in Karlsruye beginnen. Die Anmeldungen ſind bis zum 1. März beim Unterrichtsminiſterium einzureichen. — Keine Faſtnachtsferien. Das Miniſterium des Kul⸗ tus und Unterrichts hat folgendes angeordnet: Mit Rück⸗ ſicht auf die Zeitlage kommen auch im laufenden Schuljahr die Faſtnachtstage Montag und Dienstag als ſchulfreie Tage in Wegfall. Dagegen wurde die Ermächtigung, am Aſcher⸗ 5 den Unterrichtsbeginn auf 10 Uhr feſtzuſetzen, er⸗ teilt. — Deutſche Wohnungseinrichtungen in Paris. Ende des vergangenen Jahres ging durch die deutſche Preſſe die Nachricht, daß alle nach den Magaſins Genéraux Francais, 236 ruc Championnet, Paris, verbrachten Möbel etc. in aller⸗ nächſter Zeit öffentlich zur Verſteigerung gebracht werden ſollten. Anträge auf Rückgabe der perfönlichen Effekten, Gegenſtände von geringem Wert, Familienandenken ete. gemäß des deutſch⸗franzöſiſchen Abkommens vom 6. Februar 8 1920, müſſen deshalb ſofort durch Vermittlung des Bundes der Auslands deutſchen, Abteilung Frankreich, Berlin C. 2. Kloſterſtraße 75, eingereicht werden. Ohne dieſe Formulare iſt eine Rückerlangung der Gegenſtände unmöglich. Eine 5 namntliche Liſte der Betroffenen, deren Mobilar im Februar zur Verſteigerung kommt, liegt in der Abteilung Frankreich auf und alle Frankreich⸗Deutſchen, welche Kenntnis davon haben, daß ihr Mobilar nach den Magaſins Generaux Fran⸗ cais, 236 rue Championnet Paris, verbracht worden iſt, wer⸗ den hiermit aufgefordert, dieſe Liſte einzuſehen. Die Liſten liegen ferner auf in allen Ortsgruppen des Bundes der Auslandsdeutſchen. Die im Reiche wohnenden Frankreich⸗ Deutſchen wollen ſich deshalb an ihre Ortsgruppen wenden, damit ſie noch das eine oder das andere retten können. Wiederholt wird, daß Anträge nur durch Vermittlelung der Abteilung Frankreich des Bundes der Auslands⸗ deutſchen, Berlin C. 2, Kloſterſtraße 75, übermittelt werden 5 können. 721 Ernſte Betrachtungen zum Vortrag des Herrn Prof. Ehrenberg⸗Heidelberg am nächſten Lonntag Abend. Durch den urglückſeligen Krieg ſind wir in eine Wohl gibt es beſtimmte Kreiſe, die die furchtbare Notlage und das unermeßliche Elend, troſtloſe Lage geraten. 8 wie es weite Volkskreiſe ergriffen hat, noch nicht am eigenen Leibe empfunden haben, die nicht nur gerade ſo wie vor dem Krieg, ſondern beſſer, üppiger und luxurisſer leben. Ein Teil unſeres Volkes darbt, während der andere kaum irgendwelche Sorgen hat. zweijähriger formeller Beendigung des Kriegs blüht ein Wucher. und Schi bertum wie nie zuvor. Auch heute noch, trotz über Wie wir aus dieſem Elend, dieſem unerträglichen Zuſtand heraus kommen können, das iſt die große Frage und bange Sorge, die 8 alle ſich machen, denen an der Wiederaufrichtung un⸗ ſerer Volkswirtſchaft, unſerer Ordnung, vor allem unſeres moraliſchen und ſittlichen Lebens am Herzen liegt. Es hat aber gar keinen Sinn, ſich immer und immer in Be⸗ trachtungen zu ergehen über die Schuldfrage, weil ſie unſer Volk nicht einander näher bringt, ſondern immer mehr ent⸗ zwett und damit den Aufbau immer ſchwieriger macht. Die große, ungeheuer ſchwierige und wichtige Frage iſt aber, wie und auf welchem Wege kommen wir aus dem uner⸗ träglichen und auf die Dauer unhaltbaren Zuſtand heraus. Mit Verordnungen, Geſetzen und Strafandrohungen kommen wir aber ſo wenig auf geſundere Bahnen, wie durch Se⸗ walt, Terror oder Diktatur. geweckt, das Verantwortungsgefühl geſtärkt werden. Die ſittlichen Kräfte 1 1 ie ſchädlichen Auswüchſe, wie ſie eine rein kapitaliſtiſche, nur allein auf materiellen Gewinn eingeſtellte Wirtſchaftsord⸗ * nung hervorbrachte, die Verwilderung, Planloſigkeit und Unordnung, in die ein extremer Individualismus unſere Wirtſchaft gebracht hat, konnen nur durch andere, höhere, nicht das nackte perſönliche, ſondern das Allgemeinintereſſe in den Vordergrund ſtellende Formen unſeres wirtſchaft⸗ lichen Lebens, wirkſam bekämpft und beſeitigt werden. Es geht auf die Dauer nicht mehr an, ſowohl im wirtſchaft⸗ lichen Leben, wie auch im diplomatiſchen Verkehr, andere Grundſätze der Moral und Sitte anzuwenden, als wie ſie 2 im geſellſchaftlichen, ſozialen und religisſen Leben üblich 5 und nötig ſind. Ohne jede Scheu und Voreingenommenheit und mit voller Objektivität müſſen heute alle wahrhaft ge⸗ bildeten Mer ſchen mit den geiſtigen und religisſen Strͤm⸗ ungen, wie ſie durch unſer Volk ziehen, betrachten und er⸗ östern. Die bedeutendſten geiſtigen Fragen der Gegen⸗ wart: Sozialismus und Religion oder Chriſtenuum und Sozialismus, die beide in ſich ſo viel ſittliche und mora⸗ liſche Kräfte bergen, daß jeder Verſuch gemacht werden muß ſie für unſer Geſamtwohl auszunutzen, müſſen wir einer eingehenden Prüfung unterziehen. unaustilgbare Faktoren in unſerm Geſamtl ben die Stellung einnehuen, die ihnen ihrem ethiſchen und ſittlichen Wert nach zugebilligt werden muß. Eine ſachkundige Würdigung Sie müſſen als werden dieſe Fragen kommenden Sonntag Abend 7 Uhr in einem Vortrag des Herrn Profeſſors Ehrenberg von Heidelberg im Saale des„Lamm“ finden. Wer ſich nicht bewußt abſeus des geiſtigen Lebens ſtellt, wird ſich den Beſuch des Vortrags nicht entgehen laſſen. Volz. Deutſchlands Zukunft. 1 Es wird kein Reich geſchmiedet, Was eitel Stückwerk war! Es liegt kein Rech umfriedet, In Aragliſt und Gefahr! Vom Alpenglühn zum Meere, Vom Haff zur Moſel weht, Kein Banner deutſcher Ehre Von junger Majeſtät, Das Banner„Deutſcher Ehre“ Das hat der Stu em verweht! Hoffmann II f b. ehem. II. Garde⸗Feldartl.⸗Rgt., V. — 1 5 1 1 . ——— 5 4 SK Vermiſchtes. * 9— Ein alter Schwindel. 5 Agenten einer Kölner„Photo⸗Auſtalt“ durchziehen die Lande und ſuchen Dumme, um Aufträge auf Porträtvergrö⸗ ßerungen zu ergattern. Wie Honigſeim träufeln ſchöne Re⸗ den von ihren Lippen, bis Opfer einen ſogenannten Beſtellſchein unterſchreiben. Durch dieſen wird die Firma erſucht, die ihr übergebene a „ en le zum Preiſe von 25 Mark in der Rohvergrößern eigen, damit der Be⸗ ihrn ſich von der Aehnlichkeit überzeugt, die Art der Aus⸗ ührung, ob in Sepia, Bromſilber oder koloriert, ſowie die Einrahmung beſtimmen kann.„Bei dieſer Gelegenheit“, ſo heißt es im Beſtellſchein weiter,„werde ich eine dem Preiſe des Bildes entſprechende Anzahlung leiſten. Mündliche Ver⸗ einbarungen haben keine Gültigkeit.“ Nach acht Tagen erſcheint dann ein anderer Beauftragter der Firma, der die„Rohvergrößerung“ vorlegt. Der Be⸗ ſteller, der natürlich geglaubt hat, für 25 Mark ein Porträt zu bekommen, erhält dann die von ihm tatſächlich beſtellte „Rohvergrößerung“ vorgelegt, die für ihn, da ſie nur die äußeren Umriſſe zeigt, natürlich wertlos iſt, da man ſie nicht als Bild ansprechen kann. Und jetzt wird das arme Opfer bearbeitet, einen neuen Beſtellſchein für ein richtiges Bild zu unterſchreiben, das aber weit mehr koſtet, viel mehr als man beim anſäſſigen Fachmann zu bezahlen hätte. Oben⸗ drein verſucht man, dem Beſteller dann auch noch einen viel zu teuren Rahmen aufzuhängen. Die Agenten ſuchen meiſt Arbeiterfamilien heim und wiſſen es ſo einzurichten, daß ſie immer dann erſcheinen, wenn die Männer abweſend ſind. Leichtgläubige Frauen unterſchreiben dann auch in ihrer Argloſigkeit die Beſtell⸗ ſcheine und der Ehemann kann hinterher zuſehen, wie er die von der Frau eingegangenen Verpflichtungen erfüllt. Da der Reiſende gegen Proviſton arbeitet, ſucht er natürlich möglichſt hohe Preiſe einzuſetzen, ſo daß die Bezahlung für die gleiche Arbeit oft ganz bedeutende Preisunterſchiede auf⸗ weiſt. 5 Die Agenten können aber auch ſehr frech werden. Na⸗ mentlich dann, wenn man ihnen bezw. der Firma mit einer Krage droht. Sie geben dann kaltlächelnd zu, daß die Fra mit Klagen nur ſo überſchüttet wird, weil das von ihr Ge⸗ lieferte oft nicht der Beſtellung entſpricht. 8 Wir können nur immer und immer wieder davor war⸗ nen, Bilderreiſenden irgendwelche Beſtellungen zu machen. Jeder ortsanſäſſige Photograph fertigt Vergrößerungen an, beſſer und billiger als die auswärtigen Photoanſtalten, da ſie keine Reiſenden zu unterhalten brauchen, deren Speſen und Gehalt auf den Bilderpreis geſchlagen wird. Zudem iſt das anſäſſige Geſchüft ſchon mit Rückſicht auf ſeinen guten Ruf gehalten, die Bilder in beſler Ausführung zu liefern, wie es ja auch auf die Sonderwünſche des Beſtellers jede billige Rückſicht nimmt. 8 Darum nochmals: unterſtütze niemand ſolche Schwindel⸗ firmen, ſondern man wende ſich an den auſäſſigen Geſchäfts⸗ mann. Dann hat man die Gewähr, gut und preiswert be⸗ dient zu werden.. l Studium der Volksſchullehrer an der Univerſität Jena. Eine ſoeben erſchienene Verordnung des Kultusminiſteriums in Weimar regelt die Zulaſſung von Volksſchullehrern zum Studium an der Univerſität Jena. Danach iſt die Ergän⸗ zungsprüfung der Volktsſchullehrer mit Semeſter⸗Abgangs⸗ zeugnis an einer neunklaſſigen höheren Lehranſtalt, für die der Prüfling das Reifezeugnis zu erwerben wünſcht, vor Be⸗ ginn des Studiums Oſtern oder Michaelis abzulegen. Die Prüfung muß einer ordentlichen Reifeprüfung nach Maß⸗ gabe der Prüfungsordnung für höhere Lehranſtalten ent⸗ ſprechen und erſtreckt ſich für das Gymnaſium auf Latein und Griechiſch, für das Realgymnaſium auf Latein, Fran⸗ zöſiſch, Engliſch, Mathematkk und Naturwiſſenſchaften. Die Prüſung kann nur einmal wiederholt werden. Ihr Beſtehen wird auf dem Lehrer⸗ und Lehrerinnenzeugnis durch ein Vermerk beſcheinigt, ebenſo das Nichtbeſtehen. 5 Ein Roman aus dem Leben. In Marlenbad iſt ein Mann verhaftet worden, der ſich G.eaf Viktor Anton Maria Lavauß⸗ Breitenfurt, Freiherr v. Wrecourt nannte. Seine Angaben im Meldezettel ſtimmten mit den im Gothaiſchen Taſchen⸗ buche für gräfliche Familien eingetrahenen Perſonaldaten des Grafen gleichen Namens überein. Der Polizei fiel aber auf, daß er deutſchoſtafrikaniſche Jägeruniſorm mit dem ä———— — Bande des Ekſernen Kreußes frug md ſich als Graf und Freiherr in den Meldezettel eintrug, während die Tſchecho⸗ Slowakei dieſe Tittel abgeſchafſt hatte, ferner, daß er Brief⸗ umſchläge mit dem Aufdruck„Forſt⸗ und Jägermeiſter Sr. Majeſtät des deutſchen Kaiſers und Königs von Preußen“ verwandte. Eine Hausſuchung bei ihm förderte viel echte und gefälſchte Papiere zutage. Schließlich iſt die Perſönlich⸗ keit des Grafen als die des Forſtgehilfen Alexander Karl Friedrich Eſchenbach aus Dresden⸗Löbtau feſtgeſtellt worden. Dieſer E. hat auch im Rieſengebirge eine Rolle geſpielt. Er war Forſtgehilfe bei der gräflich Schaffgotſchſchen Verwal⸗ tung und wurde entlaſſen, weil er ſich ſchon damals wider⸗ rechklich einen Adelstitel beigelegt hatte. In Petersdorf fand er Eingang in eine vermögende Kaufmannsfamilie und klebte dann mit deren Tochter längere Zeit zuſammen. Nach deren Bermögensverfall trennte er ſich von ihr und hatte dann das Glück gehabt, ſich mit einer aus ſehr vermögender Patrizier⸗ familie ſtammenden jungen Dame zu verheiraten. die aber bald nach der Hochzeit ſtarb und ihn zum alleinigen Erben ihres mit über eine Million betragenden Vermögens machte. Nun hat ihn aber das Schickſal ereilt. ö 5 Eine Grubenkataſtrophe im Vogtland. Auf dem Schacht der Gewerkſchaft Deutſchland bei Oelsnitz ereignete ſich geſtern vormittag ein ſchweres Bergwerksunglück, wie es in dieſer Gegend ſeit 8 Jahren ncht zu verzeichnen war. Durch ſchlagende Wetter kamen 38 Bergleute zu Tode, während 27 ſchwer verletzt geborgen werden konnten. Ueber das Schick⸗ ſal bon 8 Vermißten läßt ſich noch nichts Näheres in Er⸗ fahrung bringen. Der Schacht iſt dauernd von zahlreichen Angehörigen umlagert, die um ſchwerer Sorge um das Schickſal der Eingefahrenen ſind. Von Zwickau und Lugau ſind Rettungszüge mit Sauerſtoffapparaten eingetroffen, die ſich an den Bergungsarbeiten beteiligen. Die Arbei⸗ ten 7 der ganzen Schachtanlage ſind zunächſt eingeſtellt worden. f a 8 5 Bei unregelmäßiger Zuſtelung unſeter Zeitung bitten wir die verehrlichen Abonnenten Beſchwerden an die Expedition des Blattes einzureichen. Verlag des„eckat-Beten“ Bekanntmachungen der Gemeinde Seckenheim Aus der Plarter heimann'schen Jung- trauen⸗Nussteuerstiſtung in Heidelberg ſind für 1921 zwei Ausſteuerpreiſe von je 500 Mk. an arme, in jeder Beziehung würdige Jung⸗ frauen des vormaligen Badiſchen Neckar⸗ kreiſes ohne Unterſchied des chriſtlichen Be⸗ kenntniſſes zu vergeben. Zu den berechtigten Orten gehören alle Orte des Amtsbezirks Mannheim. Bewerbungen ſind binnen 4 Wochen unter Anſchluß von Zeugniſſen über Alter-, Familien⸗ und Vermögensverhältniſſe, bisherige Beſchäftigung, Bedürftigkeit, ſtit⸗ liches Wohlverhalten und Würdigkeit bei der Gemeindebehörde des Wohnorts einzureichen, welche die Geſuche nach Benehmen mit dem betr. Pfarramte dem vorgeſetzten Bezirksamte mit gutächtlicher Aeußerung vorlegen wird. Nur ſolche Bewerberinen können berüͤckſichtigt werden, die zur Zeit der Verleihung der Aus⸗ ſteuergaben noch unverehelicht ſind. Karlsruhe, den 6. Januar 1921. Verwaltungshof. Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis Seckenheim, den 26. Januar 1921. Bürgermeiſteramt: Koch. Die Aufnahme von Zöglingen in die von Stulz⸗Schriever'ſche Waiſen⸗ anſtalt in Baden⸗Lichtental betr. In der von Stulz⸗ Schriever'ſchen Waiſen⸗ anſtalt Baden⸗Lichtental ſind auf Oſtern 1921 zwei Freiplätze für katholiſche Kuaben zu beſetzen. Aufnahmefähig ſind vater⸗ und mutterloſe arme Kinder beiderlei Geſchlechts. Etwaige Geſuche ſind bis längſtens 10. Februar 1921 hierher einzureichen. 5 Seckenheim, den 26. Januar 1921. Bürgermeiſteramt: Koch. Lebensmittelamt. Kochmehlverteilung. Heute Nachmittag von 1— 5 Uhr wird auf die Kochmehlmarke Nr. 3 je 1 Pfund Kochmehl ausgegeben zum Preiſe von 4.60 Mk. das Pfund. Die Verteilung findet nach folgender Anordnung ſtatt: Nr. 1501 bis 1875 von 1—2 Uhr Nr. 1876 bis 2250 von 2—3 Uhr Nr. 2251 bis 2625 von 3—4 Uhr Nr. 2626 bis 3000 von 4—5 Uhr Um Drängen und langes Warten zu vermeiden, erſuchen wir die Haushaltungen die angegebene Zeit genau einzuhalten. Eingang durch den Schulhof. Lebensmittelamt. Rohten-Husgabe. Morgen Freitag, den 28. Januar erhalten bei der Kohlenhandlung Emil Seitz, Neckarſtraße die Haushaltungen mit der Nr. 2201— 2919 gegen Abgabe des Abschnittes 1 des Kohlenausweiſes je 2 Ztr. Steinkohlenbrikett zum Preiſe von 29.10 Mk. pro Zentner in folgender Einteilung: Nr. 2201 bis 2300 von 8 bis 9 Uhr vormittags „ 2301 10 7 „ 2401 i 1 a Il, 12„ 77 r. 2601 bis 2700 von 1 bis 2 Uhr nachmittags e 2, 5 2801„ 291 9. 3* 4., 5 Wir biiten die üblichen Vorſchriften beim ab⸗ holen der Kohlen zu beachten. . Diejenigen Kohlenkarten⸗Inhaber von Abſchnitt 1 die bei der letzten Ausgabe nicht beliefert wurden, i g dieſer Ausgabe mitbeliefert. Nur vom bei iet lchntte dürfen dem Allgem. Ortskrankenkasse Seckenh im. Infolge Ablebens des ſeitherigen Ge⸗ ſchäftsführers iſt die Stelle des 9* 5 Geſchäftsführers ſofort neu zu beſetzen. Die Bewerber haben ſich als Nachweis ihrer fachlichen Befähigung einer Prüfung zu unterziehen. Bewerber, deren Befähigung auf Grund der vorgelegten Zeugniſſe vom Vorſtand über einſtimmend anerkannt wird, ſind von Ab⸗ legung der Prüfung entbunden. Dies gilt insbefondere für Bewerber, welche die Prüfung für den mittleren ſtaatlichen Verwaltungs⸗ dienſt mit Erfolg abgelegt haben. Geeignete Bewerber wollen ihre Geſuche mit der Ueberſchtift„Bewerbung“ verſehen unter Anſchluß eines ſelbſtgeſchriebenen Lebens⸗ laufes ſowie beglaubigter Zeugnisabſchriften bis zum 4. Februar 1921, mittags 1 Uhr, bei der Geſchäftsſtelle, woſelbſt die Bedingungen eingeſehen werden können, einſenden. Seckenheim, den 25. Januar 1921. Der Vorstand der Allgemeinen Ortskrankenkasse Seckenheim. Medizinal⸗Verband Seckenheim. An Hanntag, deu 30. ds. Mis, nuch mittags 3 Uhr, findet im Gaſthaus zum „Engel“ unſere General- Versammlung ſtatt, wozu die Mitglieder mit der Bitte um vollzähliges Erſcheinen höflichſt eingeladen werden. Tages⸗Ordnung: . Richenſchaftsbericht. Kaſſenbericht. Deckung des vorhandenen Defizits. Wahl des Vorſtandes. Verſchiedenes. Der Vorſtand. 2— Frings vel bell zur fußt, du Scheckkonten— provisionsfrei. Gewährung von Darlehen. Einzug von Wechseln und Schecks. Kassenstunden: Bezirks-Sparkasse unter Bürgschaft von 6 bemeinden— mündelsicher. Filiale Seckenheim. Dein eigenes beld! Annahme von Spareinlagen mit täglicher Verzinsung. Eröffnung von laufenden Rechnungen, An- und Verkauf von Wertpapieren, sowie Ver- wahrung und Verwaltung von solchen. Einlösung von Zinsscheinen und verlosten Effekten. Einlösung und Beschaffung von ausländischem Geld. Beschaffung von Devisen zu günstigen Kursen. Geſangverein „Liedertafel“ Seckenheim. Heute Abend 8 Uhr beſangs-probe. Um vollzähliges und pünktliches Erſcheinen bittet Der Vorſtand. enworleſt sont 1 1 15 Geſanugverein „Sängerbund“ gegr. 1865. Heute Abend 8 Uhr Probe Erſcheinen aller er⸗ wartet Der Vorstand. sowie von Arbeiter · Geſaugverein fl„Vorwärts“ Seckenheim. fl Heute Abend 8 Uhr Probe Pünktliches Erſcheinen aller erwartet Der Vorſtand. Fuß ball⸗Vereinigung Seckenheim, Heute Abend ½8 Uhr im Lokal zum „Stern“ Vorstands⸗Sitzung. Anſchließend ½9 Ahr gaußerordeutliche Mitglieder⸗OJersammlung Wegen Wichtigkeit der Tagesordnung iſt vollzähliges Erſcheinen dringend erforderlich. Der Vorſtand. Gesang ⸗Cerein„Liedertafel“ Seckenheim. Unſer diesjähriger Vereins- Hall findet dommenden Famstag. den 29. d. M. abends punkt 7 Uhr in unſerem Lokal zum„Schwanen“ ftatt. e Wir laden hierzu unſere ſämtlichen Mit⸗ glieder, ſowie Freunde unſeres Verein⸗ ergebenſt ein und bitten um zahlreiche Be⸗ teiligung. a Der Vorſtand. Turnverein Seckenbeim E. U. gegr. 1898 Einladung. Am Samstag, den 29. Jan 1921. abends 8 Uhr, findet im Lokal z.„Schloß“ (oberer Saal) unſere diesjährige brdlenlüche Hauntverſammlung ſtatt. Tagesordnung: Verleſung des Protokolls. Jahres“, Geſchäfis⸗ und Kaſſenbericht. Neuwahl des Turnrats. Beratung des Bo ranſchlags 1921. Anträge. Verſchiedenes. Wir laden hiermit alle unſere aktiven und paſſipen Mitglieder freundbichfſt ein und bitten wegen Wichtigkeit der Tagesordnung um pünktliches and vollzähliges Elſcheinen. Der Schriftführer: Den Vorband: S do- Herrmann. Möll. r Uergnügungs-Geſellchat „Iinigeil“ 1919. 0. Morgen Abend ½8 Uhr Vorstands-Sitzung Um 8 Ahr Oeneral- Versammlung. Tages⸗Ordnung: 1. Kaſſenbericht. 2. Neuwahl des Geſamtvorſtandes. 3. Wünſche und Anträge. 4. Verſchiedenes. Um vollzähliges und pünktliches E ſcheinen bittet Der Vorſtand. Städt. Sparkasse Mannheim unter Garantie der Stadtgemeinde Mannheim mündelsicher. Annahme von Spareinlagen; tagweise Ver- zinsung. Annahmestellz: 6g. Leonh. Bühler, Seckenheim wohnhaft an den Planken. Scheck- und Giroverkehr kostenlos. Kostenlose Einzahlungen auf Postscheckkonten: Ludwigshafen a/ R Nr. 629.— Karlsruhe (Baden) Nr. 1788. 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Heute Abend 8 Uhr Probe er Uorstan d Friſche Landei eingetroffen. 4—6 Uhr Neckar ſtr. 2 angeſehen werden. Em faſt neuer Auzug für Jungen von 14 b. 16 Jahren ſehr preis- wert zu verkaufen. Anzuſehen Wilhelm r. 42, 1 Tr. Ein gutethaltenes Fahrrad zu verkaufen. 4 Houptfraße 118. Samt⸗Jacket u · Mädchenmantel zu verkaufen. Zu er⸗ Ph. Hirſch fragen in d. Exp⸗ditton zwang jeden Tag von