i 9 a te Amtsblan der Bürdermeisterämter Seckenbeim. dlvesheim Rleckarhausen und Edingen — ͤ.— Abonnementepreis: Monatlich 4.— Mk. mit . Jahrg. 12 278 anefgl bestehen täglich. Donnerstag, 10. Februar 1921 mit Ausnahme der onn⸗ und Feiertage. Inſerationspreis: Die einſpaltige Petitzeile 80 Pfg. Reklamen 2.50 Mk. Poſtſcheckkonto: Karleruhe Nr. 19819. Bei öfterer Anfnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. No. 34 Tagesſchau. 1 Das Auswärtige Amt hat der franzöſiſchen Botſchaft mit⸗ geteilt, daß es die Einladung nach London annehme unter er Vorausſetzung, daß auch die deutſchen Gegenvorſchläge r Beratung kommen. 8 Unter den 42 000 bei den Eisenbahnen Elſaß⸗Lothringens edienſteten befinden ſich noch 6000 Deutſche. Nach einer b itteilung aus Paris beſtehe dort nicht die Abſicht, dieſe . Teil in höheren Stellen beschäftigten Beamten durch —— raſche Veränderung auszuſchalten. Zahlreiche Aus⸗ rein derungen der deutſchen Eiſenbahner haben übrigens be⸗ eits ſtattgefunden. Mi die Demiſſion des engliſchen Kolonialminiſters Lloyd ilner iſt zur Tatſache geworden. Der König hat den wfrückgetretenen Miniſter in Andienz empfangen. Churchill — en einigen Tagen die Nachfolgerſchaft Milners über⸗ n. vo, Ein Funkſpruch aus Moskau meldet, daß Tſchitſcherin — der rumäniſchen Regierung telegraphiſch eingeladen Borden ſei, in Friedensverhandlungen einzutreten. Die ukareſter Regierung bezeichnet einen Ideenaustauſch auf rahtloſem Wege als ungenügend und ſchlägt die Wahl von * vor, die in Riga zu einer Konferenz zuſammen⸗ 0 Deutſchland und Amerika. Amerikaniſche Blätter behaupten, die deutſche Regie⸗ rung hätte der amerikaniſchen Regierung durch den ame⸗ rikaniſchen Geſchäftsträger in Berlin ein Friedensange⸗ ot gemacht. Tatſache iſt indeſſen, wie ich zuverläſſig bre, daß Deutſchland ſich niemals an Amerika mit ſol⸗ n Vorſchlägen wenden würde, vor allem jetzt nicht, da augenblicklich die ungeeigneteſte Zeit dazu wäre. Wie man mir an maßgebender Stelle verſichert, muß die deutſche ſegierung zunächſt die Regierungsübernahme durch Har⸗ ing abwarten. Dieſer wird wahrſcheinlich ſein Pro⸗ gramm, das auch den Frieden mit Deutſchland umſchließt, ſofort in die Tat umzuſetzen verſuchen und ſich daher elbſt an Deutſchland wenden. Man rechnet in deutſchen reiſen mit Beſtimmtheit damit, daß ſchon kurz nach der ebernahme der Regierung durch Harding, was am 4. ärz der Fall iſt, die Verhandlungen wegen eines deutſch⸗ amerikaniſchen Friedens einſetzen und die Verhandlun⸗ gen von Amerika ihren Anfang nehmen. Deutſchland hat allen Grund anzunehmen, daß Amerika ihm wohl will und daß es einen Frieden des Rechts und der Gerechtig⸗ eit, nicht im Wilſonſchen Sinne, ſondern im Sinne der ähler Hardings wünſcht. Wenn wir auch keine großen daffnungen auf die Hilfe Amerikas ſetzen dürfen, ſo iſt So ſicher, daß der Frieden mit Amerika uns weiten 8 pielraum für unſere Wirtſchaft geben wird. Der Frie⸗ zen mit Amerika kann auch, wie man annimmt, die Revi⸗ fon des Verſailler Vertrages im Gefolge haben, der ja Und doch, At amerikaniſcher Hilfe aufgebant iſt und Lücken auf⸗ weiſen könnte, falls Deutſchland und Amerika ein Frie⸗ densinſtrument ſchaffen, das dem Verſailler Vertrag wi⸗ derſpricht. Jedenfalls fürchtet die Entente heute ſchon dieſen deutſch⸗amerikaniſchen Sonderfrieden und ſucht ihn zu hintertreiben. Nach zuverläſſigen Informationen an Berliner Regierungsſtellen ſind Entente⸗Diplomaten am Werke, Amerika zu beſtimmen, den Frieden mit Deutſch⸗ land nach dem Verſailler Muſter abzuſchließen und mög⸗ lich Anlehnung an den von Wilſon mit vorgenommenen Frieden zu ſuchen. Alle Hintertreibungen aber ſind von amerikaniſcher Seite bisher abgelehnt worden, mit dem Hinweis, daß die jetzige Regierung noch gar keine Vollmacht habe, über⸗ haupt den Friedensgedanſen zu ventilieren. Das wird der Regierung Harding überlaſſen, die eigene Wege gehen dürfte, ohne Rückſicht auf die Wünſche der Entente. Hinzu kommt, daß die Strömung in Amerika immer ſtärker wird, die entſchieden Proteſt gegen die in Paris beſchloſſene Ausfuhrabgabe erhebt. Amerika will es nicht dulden, daß Deutſchland derart belaſtet wird und der Austauſchhandel mit Amerika hierdurch eine Be⸗ ſchränkung erfährt. Und der Wunſch der wirtſchaftlichen amerikaniſchen Kreiſe wird ſchließlich der Regierung An⸗ laß geben, wenn nicht anders mit Deutſchland einen Wirtſchaftsvertrag abzuſchließen, der die Ausfuhrabgabe mißachtet. Man geht durchaus nicht fehl in der An⸗ nahme, daß Amerika ſelbſtverſtändiich ſeinen eigenen Vor⸗ teil lebt, und daß es um dieſes Vorteils willen auch die nötigen Druckmittel anwenden wird, um England und Frankreich zur Reviſion ſeiner Pariſer Beſtimmung zu veranlaſſen. Einerſeits ſcheint es, als ob Amerika die Vernichtung Deutſchlands verhindern will, andererſeits aber ſteht feſt, daß es lediglich ſein eigenes Ziel verfolgt. Und gerade deswegen können wir damit rechnen, daß es in konſequenter Weiſe die Pariſer Bedingungen bekäm⸗ pfen wird. Deutſchland. Gibt Bayern nach? Berlin, 9. Febr. des„Berliner Tageblatts“ hört, fand Dr. v. Kahr in der geſtrigen Sitzung des bayeriſchen Miniſterrats für die Wahrung des bayeriſchen Standpunktes in der Entwaff⸗ nungsfrage die Zuſtimmung aller Kabinettsmitglieder. Doch wurde die Notwendigkeit einer einheitlichen Pha⸗ lanx gegenüber den Pariſer Beſchlüſſen und der Wunſch zur Beilegung zwiſchen Berlin und München betont, was mehr eine Frage der Taktik als des Prinzips ſei. Die Regierungsparteien gegen den deutſchnationalen Standvunkt. Wie unſer Berliner Vertreter erfährt, iſt es nunmehr Das alte Lied. Roman von Fr. Lehne. (Nachdruck verboten.) Stimme fuhr der Marcheſe fort. 5 Madonna—,“ er trat ſo dicht an ſie heran, aß ſein heißer Atem ihre Wange ſtreifte,„dieſe Stunde 1 9 eine Vergeltung fur mich haben— Ihe Herz wird dach Liebe ſchreien und ſich nach Freiheit ſehnen, wenn as Abwechſelnde ſeinen Reiz für Sie verloren hat und ie Alltäglichkeit in ihr Recht tritt— und dann immer immer wieder den alten Mann ſehen, dem Sie Ihr Ar en verkauft haben— o, ich ſage Ihnen, Sie werden der Sehnſucht nach Liebesglück untergehen! Blicken ie mich nicht ſo abweiſend an, ich kenne Sie, beſſer Sie ahnen—— und darum kann ich es nicht faſſen, S5 meine Worte unerhört verhallen sollen! Ich habe ie einmal das Lied vom alten König und dem blonden en. ſingen hören— und wie— atemlos habe ich or Ihrem Fenſter geſtanden und gelauſcht— in Ihren 3 lag Ihr Herz— das war echt! Kommt aber znſtmals der blonde Page, ſo denken Sie daran, daß Li ihm niemals gönnen werde, die Seligkeit von ihren 1 zu trinken, die mir verſagt worden iſt!“ Ohne n zu unterbrechen, ließ ſie ſeine Worte über ſich ergehen; . 8 Jortſetzung. Mit leidenſchaftlicher 2 Stat ihr leid; vielleicht war ſie auch nicht ganz ohne wind ſie hatte gefühlt, was ſie ihm war— und nicht 5 ſeinem heißen Empfinden gerechnet— und nun ar die Stunde da, in der ſeine Leideuſchaft alle Schran⸗ mal durchbrach— und ſie konnte ſie ihm nicht ein⸗ Aal ſo entgegentreten, wie ſie es wohl gemußt hätte 11 7 0 Etwas war da in ihr, was dagegen war, was ſie 55 unterdrücken konnte, das mit heimlichem Beben lauf geimlichem Glück ſeinen leidenſchaftlichen Worten ei chte. Liebte ſie denn den Mann da vor ihr? Nein, niche ſchrie zes in ihrer Seele; aber doch war er ihr ſeine gleichgmutig; doch hing ihr Auge mit Entzücken an ie r blühenden Kraft und Mannesſchönheit—— aber nahm ſich zuſammen; ſie wollte ja ehrlich bleiben, Lee le bie- Ban wolle die Stunde der Anfechtung ſiegreich überwinden. Wie der Münchener Berichterſtatter — als feſtſtehe d zu betrachten, daß nicht, die Deutſchnatio⸗ malen eine Erweiterung der Regierungskoalition nach rechts verhindert haben, ſondern vielmehr die Regier⸗ ungsparteien der Teilnahme der äußerſten Rechten an der Regierungskoalition ablehnend gegenüberſtehen. Ins⸗ beſondere haben Zentrum und Demokraten deutlich er⸗ kennen laſſen, daß ſie den Deutſchnationalen in der Hand⸗ habung der Entſchädigungsfrage nicht auf dem Wege fol⸗ gen wollen, nunmehr weitere Auseinanderſetzungen mit den Alliierten abzubrechen und die Teilnahme an der Lord wer Konferenz grundſätzlich abzulehnen. Demo⸗ kran und Zentrum wollen vielmehr alle Mößalichkeiten benutzen, um einen ernſten Konflikt mit der Entente zu vermeiden. Aus dieſem Grunde erſcheint den Parteien die Teilnahme der Deutſchnationalen an der Regierungs⸗ koalition hinderlich und gefährlich, zumal ſie fürchten, in Paris und London könnte dies als eine Kampfanſage Deutſchlands angeſehen werden. a Die Vorberatungen für die Londoner Konferenz. Von wohlinformierter Seite erfährt unſer Berliner Vertreter, daß die Vorbereitungen zu der Löſung des Entſchädigungsproblems und der nach London einzu⸗ berufenden Konferenz innerhalb der deutſchen Regierung nunmehr vor ihrem Abſchluß ſtehen. Die deutſche Re⸗ gierung wird im Laufe dieſer Woche an die alliierten Re⸗ gierungen eine Mitteilung richten, in der deutſche Gegen⸗ vorſchläge über das Entſchädigungsproblem angekündigt werden. Im übrigen wird jedoch ſtreng vermieden wer⸗ den, den ablehnenden Standpunkt der deutſchen Regie⸗ rung in die Form einer prinzipiellen Verweigerung der Anerkennung der Pariſer Beſchlüſſe zu bringen. Eine deutſche Note gegen die Entwaffnungs forderungen. Von unterrichteter Seite erfährt unſer Berliner Ver⸗ treter, daß das Auswärtige Amt in den nächſten Tagen wegen der an Deuntſchland geſtellten Entwaffnungsfor⸗ derungen an die alliierten Regierungen eine Note rich⸗ ten wird, in der ſie darauf hinweiſt, daß ein Teil der ge⸗ ſtellten Forderungen bereits erfüllt iſt, ein anderer Teil geht über das Abkommen von Spa und über den Frie⸗ densvertraa von Verſaflles hinaus, während es ſich bei den hauptſächlichſten ſtrittigen Punkten lediglich um Meinungsverſchiedenheiten handele, die nach einer beſon⸗ deren Ausſprache mit den alliierten Regierungen beſeitigt werden können. In der Note wird feſtgeſtellt, daß die deutſche Regierung alles getan habe, um der Entwaff⸗ nungsyflicht nabenkommen. 7 Die Auseinanderſetzungen in der Kohlenlieferungsfrage. Vie unſer Berliner Vertreter erfährt, werden nach der Regelung der Entſchädigungsfrage weitere Verhand⸗ lungen über die Kohlenlieferungen ſtattfinden, bei denen die deutſche Regierung den Standpunkt einnimmt, daß 2 „Ceſare, laſſen Sie mich und gehen Sie! Vergeſſen Sie dieſe Stunde, Ceſare, wie ich 15 vergeſſen 85 und laſſen Sie uns als gute Freunde ſcheiden, die wir bisher geweſen ſind,“ ſagte ſie bittend und ſtreckte ihm die Hand entgegen, die er mit feſtem Druck ergriff. Schmerzlich ſah er die ſchöne Frau an, und ſchmerz⸗ lich kam es von ſeinen Lippen— „Freundſchaft!— Freundſchaft will ich nicht— ich wollte Liebe— ich kann es nicht vergeſſen, Madonna! — Sie wollen mir Balſam geben und ſehen doch nicht, wie weh Sie mir tun mit Ihren Worten.“ Einen Augenblick ſchwieg er, dann ſagte er in gänzlich verändertem Tone: „Der Graf iſt noch immer nicht zurückgekommen; es wird doch zu lange, darauf zu warten. Wollen Sie, bitte, meine ergebenſten Empfehlungen ausrichten und meinen Dank für die Gaſtfreundſchaft, die ich in ſeinem Hauſe genießen durfte.— Und Sie, Conteſſa,“— bei dieſen Worten bebte ſeine Stimme etwas—„und Sie behüte die Madonna! Vergeben Sie meine Unbeſonnen⸗ heit und denken Sie meiner ohne Exoll. Ich werde Sie niemals vergeſſen!“ Tief beugte er ſich über ihre weiße Hand, die er inbrünſtig küßte, und ſie fühlte, wie eine heiße Träne darauf fiel. Ohne daß ſie es verhindern konnte, füllten ſich ihre Augen mit Tränen, und ihre Stimme war ſehr unſicher, als ſie ſagte: „Leben Sie wohl, Ceſare, Gott ſei mit Ihnen.“ Da riß er ſie in ſeine Arme; ein glühender Kuß flammte auf ihren Lippen; dann ſah ſie ſich allein und laut aufweinend ſank ſie zuſammen. Endlich kam ihr Gatte. Freundlich und liebevoll trat ſie ihm entgegen— ſie wollte gut machen, was ſie geſündigt hatte und ihm doch verbergen mußte. „Du warſt ſo lange fort, Adalbert? Ich hatte während der Zeit Beſuch— Marcheſe Conechi— er läßt ſich Dir 1— 5— Ich fand ihn recht bleich und krank aus⸗ ehend.“ a „Ich glaube, daß er überhaupt nicht wieder geſund uf ſeine Arm und ſagtes! wird. Sem Arzt befürchtet, daß jener Sturz ihm fürs! Leben geſchadet hat, um ſo mehr, da er des A es Ver⸗ ordnungen ſo wenig befolgt. Er muß ſeine bisherige, tolle Lebensweiſe gänzlich aͤndern!“ ö „Es tut mir leid, das zu hören,“ ſagte ſie ruhig,„er ſelbſt legte der Sache gar keine Bedeutung bei. ea l von Eſchwege wird ihn ſicherlich ordentlich beaufſichtigen. Wie ſie mir ſagte, iſt er ihr teuer wie ein Kind.“ Graf Rodenberg beobachtete ſeine Frau ſcharf, während ſie mit einander ſprachen, und ſeine Bruſt hob ein be⸗ freiender Atemzug. Wenn ſie ſo ruhig und gelaſſen über die Krankheit des Marcheſe ſprechen konnte, dann liebte ſie ihn auch nicht. Aber doch war er froh, daß die Abreiſe ſo nahe war. Sein ſchönes Weib gehörte ihm allein— und hier war ſie von ſo vielen Seiten in Au⸗ ſpruch genommen. Nun wurde es wieder anders. 6. Kapitel. Es war ein ſchöner Page, Blond war ſein Haar, leicht war ſcin Er trug die ſeidne Schleppe Der jungen Königin. Vier Jahre waren vergangen, vier Jahre, die Graf Rodenberg mit ſeiner Gattin meiſt auf Reiſen verbracht hatte,— in Wien, Paris, an der See, im Gebirge, wo es ihnen beliebte, bis er durch einen heftigen Rheu⸗ matismus gezwungen wurde, an den Quellen Wiesbadens Heilung zu ſuchen. Lange lag er krank, aber Regina war unermüdlich bemüht, ihm durch ſorgſamſte und liebe⸗ vollſte Pflege ſeine Schmerzen zu erleichtern. Tag und Nacht war ſie bei ihm, jeden Augenblick ſeines Rufes ge⸗ wärtig; denn er konnte nicht ohne ſie ſein, und ge⸗ duldig ertrug ſie ſeine Launen— er war ein eigenwil⸗ liger Kranker, dem ſchwer etwas recht gemacht werden konnte. Wiederum war er aber von einer rührenden Dankbarkeit gegen Regina, und wenn ſie an ſeinem Bette ſaß, faßte und ſtreichelte er ihre Hände. „Du tuſt Dir zu viel, mein Liebling,“ pflegte er dann zu ſagen,„ſiehſt ſo blaß und ſchmal aus, ſchone Dich!“ 15 i Gortſetzung folgt)) 3 . Simn, 2 ECC——„ ³˙ܹwmm ˙. Frnanzmintſter und ſeinen Mitarbettern Anerkennung uns, weil ſie es verſtanden haben, die Staatsfinanzen in ernſter Zeit in Ordnung zu halten. Der Redner beleuchtete die Pariſer Beſchlüſſe und ging auf verſchiedene Steuerfragen ein. Er vertrat dahei auch eine Eingabe der Forſtbeamten über eine Reſorm der Organiſation der Forſtverwaltung, durch die eine höhere Einnahme erzielt werden konnte. Mit der Reichsregjerung müſſe man ſich ſolidariſch erklären. Abg. Dr. Schoſer(Ztr.] ſchloß ſich den Dankesworten des Vorredners für den Finanzminiſter an. Bei den Kompe⸗ tenzen für die Geiſtlichen habe der Staat nicht das geleiſtet, Die umfangreichen Kohlenlieferungen Deutſchſands an Frankreich die Leiſtungsfähigkeit der deutſchen Wirtſchaft außerordentlich beſchränken und es nahezu unmöglich machen, Entſchädigungszahlungen an die alliierten Regie⸗ rungen zu richten. Unter Hinweis auf die Nutzloſiakeit eeiner weiteren Fortſetzung der gewaltigen Kohlenliefe⸗ runden an Frankreich will die deutſche Regierung den Antrag ſtellen, einen Teil der Kobſenlieferungsſumme in den Dienſt der Reparationen zu ſtellen und ſie in der, was gerechttertigt geweſen wäre Das Aus führungsgeſetz deutſchen Wirtſchaft für die Entſchädigungen zu verwen⸗ zum Landesſteuergeſetz ſcheine etwas mehr Schwierigkeiten den. 5 gemacht zu haben, als man früher glaubte. folgung der Steuerſünder ſollte man in erſter Linie ſich mit den Großen befaſſen. Jedenfalls müſſen wir ſparen.(Zu⸗ ruf des Abg. Dr. Zehnter(Ztr.): Man ſieht aber nichts da⸗ von!) Abg. Dr. Schofer, fortfahrend, bemerkte, man ſehe ſchon etwas davon, denn das beweiſe der jetzige Nachtrag. Redner befürwortete die Wiedereinführung der zweifähri⸗ gen Haushaltsperibde denn dadurch würde man jährlich 500000 M. ſparen Auch die Parlamente ſollten verkleinert werden. In der Caritas ſei die Privgttätiokeit der amt⸗ lichen vorzuziehen. Redner berührte ebenfalls das Thema der Vereinfachung der Staatsverwaltung, wodurch viel ge⸗ ſpart werden könnte. Zu wünſchen ſei, daß man in Bayern in der höchſten Not unſeres Vaterlandes den Weg dahin findet, wohin ihn auch die andern Länder gegangen ſtnd. Abg. Dr. Maner⸗Karlsruße(D. R.) befaßte ſich ebenfalls mit dem Ententediktat von Paris. Die Stellung der Deutſch⸗ nationalen zu den einzelnen Poſitionen werden in der Ein⸗ zelberatung dargelegt. Zu den Hauntanforderungen an einen Kulturſtaat gehöre die Aufrechterhaltung des Beam⸗ ſtentums. An einen Abbau der Ausgaben für die Beamten ſei in abſehbarer Zeit nicht zu denken. Die Abwälzung der Schullaſten von 35 Millionen Mark auf die Gemeinden ſei nicht gleich. Die Steuermoral wird gehoben, wenn der Steuerzahler merkt, daß man ſein Geld nicht verſchleudert. Das Reich läßt aber immer neue Aemter aus dem Boden ſchießen, die viel Geld koſten.. Am Mittwoch wird die Debatte fortoeſetzt. Kein Getreidemonopol der Regierung. Von maßgebender Seite erfährt unſer Berliner Ver⸗ treter: In linksradikalen Kreiſen wird die Behauptung aufgeſtellt, die Reichsregierung habe die Abſicht, die Ge⸗ treideeinfuhr aus dem Auslande, ſowie die nur noch zu 50 Prozent unter die Zwangswirtſchaft zu ſtellenden Ge⸗ treidevorräte des Inlandes unter ein Reichsmonopol zu bringen, während die Landwirte die übrigen 50 Prozent verfüttern oder im freien Handel verkaufen können. Dieſe Behauptungen ſind vollkommen unzutreffend. Der Gedanke an ein Reichsgetreidemonopol iſt zwar ernſthaft in Erwägung gezogen worden, kann aber im gegenwär⸗ tigen Augenblick nicht als ſpruchreif angeſehen werden. Außerdem iſt nicht beabſichtigt, 50 Prozent der Inlands⸗ getreidevorräte der Zwangswirtſchaft vollkommen zu ent⸗ ziehen. Im übrigen iſt aber darauf hinzuweiſen, daß nicht, wie angedeutet worden iſt, die Möglichkeit zuge⸗ laſſen wird, deutſche Getreidevorräte an das Ausland zu verkaufen. 5 Czernin Botſchafter in Berlin? Wien, 9. Febr. Dem früheren Miniſter des Aeuße⸗ ren der ehemaligen öſterr.⸗ungariſchen Monarchie wurde der öſterreichiſche Geſandtenpoſten in Berlin angeboten. Czernin hat ſich Bedenkzeit erbeten. Beſtätigung des Hamburger Stadtſchulrats. Berlin, 9. Febr. Der Oberbräſident bat die Wahl des zum Oberſtadtſchulrat gewöhſten Hamburger Leh⸗ renrs Paulſen beſtätigt. Die Beſtätigung erfolgte auf Grund eines von der Hamburger Schulbehörde ausge⸗ gebenen außerordentlich günſtigen Gutachtens. Zum Auslieferungsantrag des Vikars Jung. Straßburg, 9. Febr. Die franzöſiſche Regierung hatte bekanntlich vor einiger Zeit auf Veranlaſſung der Zaber⸗ ner Staatsanwaltſchaft von Deutſchland den wegen Mordanſchlags und Brandſtiftung verfolgten Vikar Jung zur Auslieferung verlangt. Jung, zuletzt Profeſſor an einer höheren Schule in Wildbad, wurde verhaftet und ging dann flüchtig. Zur Vorgeſchichte teilt die Straß⸗ burger Preſſe mit, daß bei dem Wangenburger Pfarrer Mazzoni der exkommunizierte Prieſter Jung Aufnahme gefunden hatte. Zwiſchen dem Pfarrer und den beiden Lehrern des Ortes ſollen Streitigkeiten beſtanden und jeſe anonyme Drobbriefe erhalten haben und auch nachts auf ihre Fenſter Flintenſchüſſe abgegeben worden ſein. An dieſen Anſchlägen, ſowie an dem Inßrandſetzen des Förſterhauſes ſoll Jung, der ſich auch ſonſt keines guten uſw. hinzugekommen. Für eine Neueinſchätzung der Liegen⸗ ufes erfreute, beteiligt haben. Der Pfarrer, ſeine ſchaſten fehle es an Beamten, Zeit und Mittel. In ſeinen Schweſter und deren Freundin wurden verhaftet, er weiteren Ausführunggen bemerkte der Miniſter, die Aufhe⸗ f 2 571 bung der Zweigſtelle Baden des Reichsverkehrsmini⸗ 5 e Jung gelang, noch rechtzeitig ſtertums zei Unter Forwen geſchehen, dis öisher nicht üblich über den Rhein zu entfliehen. geweſen ſeien und auch die Art und Weiſe, wie man ver⸗ Ausland. ente badiſche Beamte der Zweigſtelle zur Ruhe ſetzte, habe Fortſetzung der Debatte in der franzöſiſchen Kammer. allgemeine Verſtimmung hervorgerufen. Das Staatsmini⸗ ſterium werde darum beim Reichskanzler Beſchwerde führen. Paris, 8. Febr. Die Kammer wird heute Nachmit⸗ ag die Interpellationen über die Reſultate der Pariſer Der Ausbau der Reichsfinanzverwaltuna in Baden gehe ſeinem Abſchluß entgegen. Von einer Aufhebung der Landes⸗ Konferenz fortſetzen. Es wird nur noch ein Interpel⸗ ant das Wort erhalten; für die Diskuſſion werden jedoch finanzämter könne keine Rede ſein. Eine Herabſetzung des Zinsfußes der Kriegsanleihe ſei nicht möglich. Am Schluß ſeiner Ausführungen lehnte der Miniſter die neuen For⸗ derunget der Entente ab. In der weiteren Ausſprache 77 75 Abg. Duffner(Ztr.) Wünſche zur Schonung des aldes vor. 14 Redner das Wort erhalten. Da die Regierung ſel f Fortſetzung der Ausſprache Donnerstag vom. 9 Uhr. ber noch zum Wort kommen will, nimmt man an, daß Schluß 1 Uhr. die Debatte heute nicht zu Ende gehen wird. Sie wird am Mittwoch beendet werden oder am Donnerstag, falls e Kammer dem Gebrauche folgend nicht tagen wird. Paris, 9. Febr. Der franzöſiſche Miniſterpräſident Briand hat vorgeſtern morgen den amerikaniſchen Bot⸗ chafter empfangen, mit dem er ſich lange unterhalten hat. Kurze Anfragen im Badiſchen Landtag. Die franzöſiſche Bevölkerunasſtatiſtik. Karlsruhe, 9. Febr. g neten Kieslich und Gen, haben folgende Kurze Anfrage im Straßburg, 9. Febr. Nach der franzöſiſchen Bevöl⸗ iti für das erſte Halbjahr 1920 beträgt die —— — 9.25 Uhr von Vizepräſident Ihrig eröffneten Sitzung beant⸗ 6 wortete Finanzminiſter Köhler eine kurze Anfrage des Abg. i Wittemann üher die Anrechnung der Kriegsjahre der Be⸗ amten dahin, daß die badiſche Regierung dem Landtage eine Vorlage machen werde, ſobald das Reich die Angelegenheit geregelt hat. Weiterhin wurde auf eine Anfrage des Abg. Dr. Kraus(Soz.) über die Karlsruher Majolika⸗Manufak⸗ tur mitgeteilt, daß auf die künſtleriſchen und ſozialen For⸗ derungen in dem Pachtvertrag mit einer G. m. b. H. Rückſicht genommen ſei. In der fortgeſetzten Ausſprache über das Finanzminiſterium erörterte der Abg. Martzloff(Soz.) die Frage, ob die breiten Maſſen neue Mehrbelaſtungen tragen könnten und regte die Herabſetzung des Zinsfußes der Kriegsanleihe an. Vizepräſident Ihrig begrüßte hierauf den neuen Arbeitsminiſter Dr. Engler, der für die Wahl dankte und erklärte, im Dienſte des Landes zu arbeiten. Finanz⸗ miniſter Köhler antwortete hierauf noch auf verſchiedene Anregungen und gab ein Bild unſerer Finanzlage. Der Miniſter dankte dafür, daß die Vertreter aller Parteien den Beamten des Miniſteriums und ihm ſelbſt Anerkennung ausgeſprochen haben. Die Abhängigkeit der Landesfinanzen von den Reichsfinanzen mache ſich immer fühlbarer. Der Staat habe zwar noch Domänen und Forſten. Die Abhol⸗ zung müſſe aber ſehr vorſichtig durchgeführt werden. Die Vereinfachung der Staatsverwaltung müſſe Schritt für Schritt durchgeführt werden. Die Beamten verdienten volles Vertrauen. Die Vorſchüſſe für die Beamten ſind auf rück⸗ ſichts volle Weiſe zurückerhoben worden. Seit der Verlegung des Etats am 2. Dezember v. Is. ſind unerwartete For⸗ derungen in Höhe von 65 Millionen Mark für Kinderzu⸗ lagen, für Ruhegehaltsempfänger, für Teuerungszuſchläge Regierung dieſe Tatſachen bekannt und iſt die Regierung gewillt, in Berlin ganz energiſch vorſtellig zu werden, da⸗ mit dieſe unverſtändliche Maßnahme, die erneute Beunrhi⸗ gung in die Grenzhevölkerung hineinbringt, ſofort von der Regierung aufgehoben wird? 8 2. Iſt der Regierung ferner bekannt, daß ſeit einigen Tagen das Taſchengeld nur noch 10 Franken betragen darf, wenn man die Schweizer Grenze überſchreitet, im Gegen⸗ ſatz zu 100 Franken früher? Dadurch wird das Grenzpubli⸗ kum vom Einkauf verbilligter Lebensmittel in der Schweiz wenig Gebrauch machen können. N. Landtage eingereicht: 1. Die Schweiz läßt im kleinen Grenz⸗ verkehr Brot⸗ und Mehlausfuhr in unbegrenzten Mengen zu. Die Grenzbevölkerung macht von dieſer Vergünſtigung in erheblichem Umfange Gebrauch. Die Reichsregierung hat nun die Einführung von Brot und Mehl auf 1 Kilogramm beſchränkt und es muß jeder, welcher über 1 Kilogramm Bevölkerung Frankreichs unter Einrechnung von Elſaß⸗ Lothringen 41 476 272 Seelen. Seit langer Zeit iſt wie⸗ der einmal ein Geburtenüberſchuß, und zwar von 67 966 Geburten zu verzeichnen. Dieſe augenblickliche Erhöhung iſt auf die zahlreichen Eheſchließungen nach dem Kriege urückzuführen, iſt aber nicht in allen Departements zu Brot oder Mehl einführen will, die Einfuhrbewilligung beim Reichskommiſſar in Berlin einholen. Sind der bad. verzeichnen; in einigen kommen auf 100 Todesfälle nur 37 Geburten. N — Badiſcher Landtag. Abstimmung über das Kultusminiſterium. Ausſprache über i das Finanzminiſterium. Karlsruhe, 8. Febr. Zu Beginn der um 3.50, Uhr von Präſident Dr. Kopf eröffneten Sitzung wurde die Geſamt⸗ Abſtimmung über den Nachtrag des Steuervoranſchlags, Hauptabteilung Ministeriums des Kultus und Unterrichts. vorgenommen. Einſtimmia angenommen wurde ein An⸗ trag Dr. Schofer(Ztr.) und Gen über die Unterſtützung der Drucklegung hochwiſſenſchaftlicher Werke und ein An⸗ trag Dr. Gothein(Dem.) über die Unterſtützung der wiſſen⸗ ſchaftlichen Laboratorien und Inſtitute und die Förderung uger Gelehrter, die an ihnen arbeiten.— Die zurückge⸗ ellte Poſttion für das Badiſche Landestheater in Karlsruhe wurde mit den Stimmen der Sozialdemokraten und Demo⸗ kraten gegen Zentrums⸗ und deutſch⸗nationale Stimmen angenommen, Hiernach wurde einſtimmig der Voranſchlag es Kultus und Unterrichtsminiſteriums angenommen. Namens des Hausholtausſchuſſes berichtete im folgenden Abg. Senbert(Ztr.) über die im 2. Nachtrag zum Stagts⸗ oranſchlag enthaltenen Forderungen für das Miniſterium nanzen. „In der allgemeinen Ausſprache wies Abg. Dr. Glockner (Det. auf die ſchwierige Finanzlage hin, in der ſich die er und Gemeinden befinden. Ein Lichtblick 5. 5 den der 8 aats k Karlsruhe, 10. Febr. niſter, Dr. Engler, wurde am Dienstag, namens des Staats⸗ eingeführt. Der letztere ſtellte den Beamten des Arbeits⸗ miniſteriums ihren Chef vor und wies auf die ſchwierigen Zeitverhältniſſe hin, welche von den Beamten den vollen Einſatz ihrer Arbeitskräfte verlangten. Bisher hätten die Beamten auch ihre Schuldigkeit getan, wenn auch da und dort werde. b Arbeitsminiſter Dr. Engler betonte, daß es ihm ſchwer gefallen ſei, ſeinen bisherigen Wirkungskreis zu verlbaſſen Schwierigkeiten unſerer Lage wieder Namens der Beamten dankte Miniſterialdirektor Dr. Fuchs lichen Worte der beiden Miniſter. Die Beamtenſchaft brächte dem neuen Arbeitsminiſter volles Vertrauen entgegen, um ſo mehr, als ihnen bekannt ſei, mit welchem Erfolge er ſchon Baden und Nach bargebiete. Die Bautätigkeit Badens. des über Im Auftrage tiſtiſche Landesam 920 autätiakeit in 2 2 Bei der Ver⸗ * Karlsruhe, 9. Febr.(Drahtmeldung.) Zu Beginn der Die ſozialdemokratiſchen Abgeord⸗ Die Einführung des neuen Arbeitsminiſtets Der neugewählte Arbeitsm miniſteriums durch den Miniſter des Innern, Remmele, von unverantwortlicher Seite einmal anderes behauptet und daß er an der Hoffnung feſthalte, daß es gelinge, die zu überwinden. für die von allen Beamten dankbar empfundenen freund⸗ ſeither auf ſozialem Gebiete tätig geweſen ſei. 3 Arbeitsminiſteriums nahm das Sta- Bautätig Ende Okte ——— ——— —:. ͤ— Standpunkt vertreten, die Wiedergutmachu Entwaffnungs trachtet und 5 Dung vor. bis 31. Oktober 1920 teils durch Neu- teils durch Um⸗ oder Einbauten im ganzen 12 856 Wohnungen und zwar 8746 Dauerwohnungen und 4110 Notwohnungen fertiggeſtellt wurden. Anfangs November 1920 waren außerdem noch 3188 Dauer⸗ oder Notwohnungen in der Ausführung be⸗ griffen. Von den fertiggeſtellten oder noch im Bau befind⸗ lichen Wohnungen(16 044) entfielen 1245 auf Karlsruhe und 2540 auf Mannheim. Dieſen Zahlen gegenüber iſt zu be⸗ rückſichtigen, daß am 1. Juli 1920 insgeſamt 18 437 Fami⸗ lien ohne beſondere Wohnung waren. . zes Karlsruhe. 9. Febr. Der Geſamtvorſtand des Bad. Philologenvereins beſprach in ſeiner letzten Sitzung noch⸗ mals den Oſterbeginn der höheren Lehranſtalten und er⸗ klärte dazu, daß er auf dem Standpunkt beharre, der Sſter⸗ beginn ſei verfehlt.— Eine Elternverſammlung der Ober⸗ realſchule Karlsruhe nahm einſtimmig eine Entſchſießung an, in der zum Ausdruck kommt, daß an dem Herbſtſchluſſe für die Schulen feſtzuhalten iſt. * Pforzheim, 9. Febr. Bei einer karnevaliſtiſchen Ver⸗ anſtaltung gingen einige der Teilnehmer gegen Schutzleute tätlich vor, als dieſe Feierabend boten. 6 der Haupttäter ſind feſtaeſtellt worden. ** Maunheim, 9. Febr. Vor wenigen Tagen wurde in den Abendſtunden ein 17 jähriger Ausläufer von einem 30 bis 40 jährigen unbekannten Mann auf der Straße ange⸗ ſprochen und gebeten, ihm den Weg nach dem Bezirksamt zu zeigen. Unterwegs zog der Unbekannte, unzweifelhaft ein Werber der Fremdenlegion, ſein mit einer betäubenden „Flüſſigkeit getränktes Taſchentuch aus der Taſche, ſo daß der Ausläufer die Beſinnung verlor. Als er wieder er⸗ wachte, befand er ſich in der Nähe von Worms auf einem franzöſiſchen Militärbüro, wurde aber, angeblich weil un⸗ tauglich, noch in der gleichen Nacht entlaſſen. * Maunheim, 9. Febr. Ein 35 jähriger Taglöhner und ſein 9 Jahre alter Sohn wurden an der Ecke der Kron⸗ prinzen⸗ und Lange Röcker⸗Straße, wie wir gemeldet haben, von einem Zigeunerfuhrwerk überfahren. Die Zigeuner ergriffen die Flucht, das Fuhrwerk konnte jedoch in Feu⸗ denheim mit einer Anzahl Frauen und Kindern feſtgehalten werden. Die männlichen Mitglieder der Bande haben ſich jedoch rechtzeitig aus dem Staube gemacht. di Heidelberg, 9 Febr. Der Mörder Ruſch von Leimen iſt nicht, wie die hieſigen Blätter zuerſt melden, ſeinen Ver⸗ letzungen erlegen, ſondern befindet ſich auf dem Wege der Beſſerung. ei Heidelberg, 8. Febr. Geſtern nachmittag fand auf dem Ludwigsplatz unter Mitwirkung der bürgerlichen Par⸗ teien eine von der Studentenſchaft veranſtaltete Proteſt⸗ kundgebung gegen die Pariſer Ententebeſtimmungen ſtatt. zen Heidelberg, 9. Febr. Am 26. und 27. Februar findet hier der 2. Treffiag demokratiſcher Studenten der ſüddeut⸗ ſchen Univerſitäten ſtatt. e Kehl, 10. Febr. An der Rheinbrücke wurden einem Straßburger Baumeiſter 58 000 M. deutſches Papiergelt ab⸗ genommen, das er nach Straßburg ſchmuggeln wollte.— Die Poltlzei verhaftete mehrere Angehörige einer Familie Pſirrmann. die eine umfangreiche Schieberzentrale aufrecht e Ihre Sendungen ſollen in die Hunderttauſende gehen. ö e Lahr, 9. Febr. Die Frage des Zuſammenſchluſſes von Lahr und Dinglingen wird allem Anſchein nach nicht ſo ſchnell erfolgen In einer Sitzung der beteiligten Stadt⸗ und Gemeinderäte wurden lebhafte Bedenken der Ding⸗ linger Landwirte gegen den Zuſammenſchluß vorgebracht. Schließlich bildete man einen Ausſchuß, der verſuchen ſoll, die ſtrittigen Fragen zu löſen. z Kappelwindeck, 9. Febr. Unter dem Verdacht, falſche 50 Markſcheine in den Verkehr gebracht zu haben, wurde laut„Freiburger Tagespoſt“ Frau Ratſchreiber Schneider in Unterſuchungshaft genommen. ir Freiburg, 9. Febr. De“ Bad. Bauernverein hat an das Reichsernährungsminiſterium einen Antrag gerichtet, mit der Bitte bei den Vertragsverhand⸗ lungen mit Italien über Weineinfußr auf die Lage des Ba⸗ diſchen Weinbaues entſprechend Rückſicht zu nehmen. z Ihringen, 9. Febr. Im Weingeſchäft iſt es recht ruhig geworden. Für badiſche Kaiſerſtuhlweine wurde pro Ohm Qualitätsware 1300 M., für geringere Qualitäten 9001000 Mark bezahlt Dre ſtark fallende Tendenz iſt auf die Ein⸗ fuhr der elſäßiſchen und franzöſiſchen Weine zurückzuführen. n Konſtanz, 9. Febr. Kommerzienrat Wilhelm Stie⸗ geler, der Leiter der Lagerhausgeſellſchaft, Kohlengroßhand⸗ lung und Reederei M. Stromeyer, feierte vorgeſtern ſeinen 50. Geburtstag. * Konſtanz, 9. Febr. Zu der wegen Raubverſuchs er⸗ folgten Verhaftung des früheren Jahnders Maas wird noch berichtet, daß der Verhaftete ſchon ſeit einiger Zeit im Ver⸗ dacht unregelmäßiger Dienſtführung ſtand. So ſoll er als Fahnder des Landespreisamts einer Frau für Salvarſan 1500 Franken abgenommen haben, worauf er beſtritt, das Geld erhalten zu haben. e Konſtanz, 9. Febr. Der Bodenſee⸗Verkehrsverein hielt in Friedrichshafen zum erſten Male ſeit 1914 wieder eine ordentliche Jahresverſammlung ab. Durch Zuruf wurde zum 1. Vorſitzenden Oberbürgermeiſter Dr. Möricke⸗ N zum 2. Vorſitzenden Buchhändler Stettner⸗Lindan gewählt. Ackermann⸗Konſtanz wurde zum Ehrenmitaliede kommende Sommerhalbjahr zu erhalten. Letzte Drahtnachrichten. Berlin, 10. Febr.(Drahtmeldung.) Nach den bis Hierbef wurde feſtgeſtellt, daß vom 1. Kurt 1918 telegraphiſchen Der ſeitherige verdienſtvolle Schriftführer Ernſt ernannt. Der Verein beſchloß an die Eiſenbahn⸗ und Dampfſchiffver⸗ g waltungen des Bodenſeegebiets mit Geſuchen heranzutreten, um beſſere Zugs⸗ und Schiffahrtsverbindungen für das zum Montag vorliegenden Nachrichten aus dem Reiche ſind insgeſamt 1121 Proteſtverſammlungen gegen die Pariſer f Beſchlüſſe abgehalten worden. Berlin, 10. Febr. finanzminiſterium ſtehen die deutſchen Gegenvorſchläge Konferenz der Reichsregierung mit den Miniſterpräſi⸗ denten der Einzelſtaaten am verga die bayeriſche Regierung als ein snote der Entente müſſe als G ehandelt werden, und daß ſich ole auf affnu ü 8 E ee eee S 5 1 1 ſezuſanke Werk des Einzelnen nicht; hier muß Nächſtenliebe ſtrecken müßte. dem Forderungen der Wiedergutmachung er⸗ zecen m Dagegen ſteht die Reichsregierung und mit ihr die Einzelregierungen auf dem Standpunkt, daß 0 Wiedergutmachungsforderung als unannehmbar ab⸗ 5 ehnt werden müſſe, daß jedoch die Entwaffnung ent⸗ lbwechend der von uns eingegangenen Verpflichtungen 5 hal durchgeführt werden müßte. Das Kabinett Kahr at ſich nun offenbar vor den Beratungen ſo ſehr feſt⸗ gelegt, daß es ihm nicht leicht ſein wird, einen Ausweg 5 finden. Es iſt alſo leicht möglich, daß Miniſterprä⸗ dent von Kahr heute ſein Amt niederlegt. Doch iſt man wir lig im Unklaren, wer die neue Regierung bilden cheuerlichen St Bremen, 9. Febr. Drahtmeldung. Zum geſtrigen apellauf des Dampfers Hindenburg“ traf General⸗ eldmarſchall von Hindenburg mit ſeinem Sohne und mem Schwiegerſohne hier ein. Sein Beſuch oeſtaltete ich zu einer großen nationalen Kundgebung. Die Stadt ar mit ſchwarz⸗weiß⸗roten Fahnen geſchmückt. Dichtge⸗ kängte Menſchenmengen umſtanden das Hotel, in dem indenburg abgechſtiegen war, um immer wieder den g 5 eldmarſchall am Fenſter erſcheinen zu laſſen. Ein Ver⸗ treter der„Weſer⸗Zeitung“ hatte eine Unterredung mit iſt FJeldmarſchall. Dieſer ſagte u. a.: Unſer Unglück 5 unſere Eigenbrödelei. Auf das Gebiet der großen zolitik kommend, betonte der Generalfeldmarſchall, daß de militäriſchen Führer Frankreichs die Angſt vor eutſchland nicht los werden könnten. Das Verlangen auf Beſetzung des Ruhrgebiets ſei eine durchaus ernſt⸗ hafte Gefahr und die Regierung dürfe ſich durch nichts einſchüchtern laſſen. In Amerika habe ſich, nach dem Teldmarſchall gewo: enen Berichten, ein Umſchlag in der Stimmung vollzogen. Die Vorgänge in Polen müßten abſchreckend gegen Polen wirken.— Auch Ludendorff weilte bei dem Stapellauf in Bremen. 3 n D eee Und das will ein Deutſcher ſein! 5 Im„Chriſtlichen Volksblatt“ Nr. 4, vom 23. Januar, em Organ des Volkskirchenbundes, wird unter der ubrik„Aus Welt und Zeit“ folgendes ausgeführt: de„In der vergangenen Woche haben wir am 18. Januar n Gedenktag der Reichsgründung gefeiert. Wem a dies etwa entfallen war, dem haben es Reichs⸗, Landes⸗ und linden regierung und die Zeitungen mit genügender Deut⸗ wökeit ſchon vorher eingehämmert. Die Schuljugend und, Ain man hört, auch einige Parteien ſind auf dieſe Weiſe zu ihnem Kaiſergeburtskags⸗Erſatz gekommen und beide haben kire wohl auf ihre Weiſe gefeiert. Was haben wir Volks⸗ ta chler zu unſerem Teil vom 18. Januar gedacht? Ein Feſt⸗ All im Sinne alter herrlicher Erinnerungen an Thron und ei tar iſt er wohl keinem von uns geweſen; aber doch wohl 1, Erinnerungstag. An die Jahrzehnte des ſogenann⸗ den Aufſtieges. An die Jahrzehnte, da in weiten Kreiſen glü deutſchen Volkes eitel Jubel und Sonne und Zukunfts⸗ 0 ck war. Aber dies Glück war auf ſchwachen Sand gebaut. Frun die deutſche Reichsgründung war Bucht eines Krieges, und ein ſchlechter all arm kann keine guten Früchte bringen. Ver⸗ les 1871 oder Verſaflles 1919: beides ſind Schlußſtriche w ter der großen Sünde, die von den Völkern begangen nich de wider das Gebot. Du follſt nicht toten! Du ſollſt det töten, nicht deinen Landsmann und nicht deinen Bru⸗ 9 lenſeits der Grenze. Die Gebote Gottes ſind groß und te valtig: ſie gelten nicht nur für jeden einzelnen Menſchen, Kt gelten auch für alle Völker. Das haben die chriſtlichen perchen, nicht nur in Deutſchland, in den Jahren 1871921 Bugeſſen gehabt. Das iſt ihre Sünde und dafür müſſen ſie einde tun, ſanſt ſind auch ſie vor Gott ein tönend Erz oder 15 klingende Schelle. Und eine zweite Sünde iſt in den ſeroren ſeit der Reichsgründung wirkſam geweſen in un⸗ mit m Volk: das iſt der Mammonsdienſt. Man nenne es Wen drächtigen Worten wirtſchaftlicher Aufſtieg, friedliche g Stietroberung, Pionierarbeit des deutſchen Kaufmanns, ſchönger ang der Kultur und wie alle dieſe nen Namen heißen. In Wahrheit aber war es * da Kampf des Kapitals um ſeine Macht in dieſer Welt. Nicht ot Mammon war ſo recht der Fürſt unſerer Welt. Ge t nur bei einzelnen, nicht nur in der Tat, auch in der Wi nung und zuletzt auch im ganzen ſtaatlichen Leben. lltiewurden immer mehr in dieſen Jahren ein großkapita⸗ dariiber Wirtſchaftsſtaat. Die Sünde nun lag an ſich nicht Reich daß wir reicher wurden, ſondern darin, daß unſer waldtum nicht ein Reichtum des Volkes, der Algemeinheit liche daß trotz der Milliarden Volksvermögen“ das eigent⸗ — Volk, Bauern, Arbeiter. Beamte, Angeſtellte kaum hat⸗ Uebeb as ihnen not war. Aber gegen ſo große und gewaltige el, die ſich über Millionen erſtreckten, hilft die Liebe und Fordern organiſiert werden, ſoweit eben eine religiöſe derung ſich„organiſieren“ läßt. Und ſie läßt ſich recht es Organiſieren, wenn man nur will. Der Name, den . Okganiſation der Nächſtenliebe trägt, iſt Sozialismus. d 5 gerade dagegen hat das Deutſchland der Reichsgrün⸗ . von 1871 angekämpft. Man glaubte mit ein paar dier ben den kranken Körper zu heilen. Aber Ganz ente überall. wo es um letzte Dinge geht, hilft nur ein kläftnee Und aus dieſer Sünde entſtammt die innere Zer⸗ unztung und der innere Zuſammenbruch unſeres Volkes, 5 auch an ihm trägt die Kirche mit einem Teil Schuld. leben Weinſtock hatte dürre Reben; Chriſtus war nicht mehr miendig in der Fülle unſeres Lebens, Nun hat der Gärtner raſchem Schnitt die ſchlechten Früchte abgeſchnitten, und aus einem neuen Frühling quillt neuer Saft vom Weinſtock 5 duten erden die Reben nun gedeihen? Werden wir einer rute entgegenwachſen...“ 55 Wir möchten Herrn H. auf dieſe Frage folgende Ant⸗ 9 erteilen, zumal ſeine Ausführungen gewiſſermaßen Prototyp der leider allzuvielen durch den Zeitgeiſt verirrten und verwirrten opfe anzuſprechen ſind. Iſt ſich der Verfaſſer dieſer dene ſaloppen wie oberflächlichen Ausführungen jener wufft ſcch e n Geſchichte der letzten Jahrhunderte be⸗ 6 ßt, für die das Jahr 1871 den mühſam erreichten undſtein bildet, dem wir es heute noch verdanken, aß das Reich blicndergefallen iſt? Schämt er ſich nicht, im Augen⸗ — Salam negferk, das Ausland könnte kriumphieren, wenn dieſe Ausführungen in einer größeren Zeitung ſtänden, denn eine Deutſcher ſelbſt verhöhnt darin die Pio⸗ nierarbeit des deutſchen Kaufmanns, unſere friedliche Welteroberung uſw. Ich glaube, es erübrigt ſich, an dieſer Stelle eingehender hiſtoriſch aufzuzeigen, was eigentlich jeder auch nur oberflächlich gebildete Deutſche wiſſen muß, wenn es ſich um den Weg zur deut⸗ ſchen Einheit und die Entwicklung der letzten fünf⸗ zig Jahre handelt. Der Verfaſſer ſpricht von Nächſten⸗ liebe, die ſozuſagen organiſiert werden muß. Wie weit aber dabei ſein eigener Verrat am deutſchen Volke im Lichte der Nächſtenliebe gerechtfertigt er⸗ ſcheint, darüber bleibt er uns die Antwort ſchuldig und wird dieſelbe auch niemals geben können. Von ſeinem kommuniſtiſchen Standpunkt aus mag er ja die Welt mit den Augen des Ideologen betrachten, aber er ſollte bh bewußt ſein, welche treibenden völkiſchen Kräfte erſt ausgelöſt werden müſſen, bevor wir über⸗ haupt an einen endlichen Glückszuſtand der Welt denken können. Gerade Chriſtus wird nur dann in der Fülle unſeres Lebens lebendig werden, wenn wir uns wieder in die ſittlichen Grundfeſten völkiſcher Gemeinſchaft ver⸗ ankern, um von da aus nur ganz allmählich dem Licht des Daſeins entgegenzuwachſen. An eine Mutation vom Menſchlichen ins Göttliche zu denken, lag Chriſtus ebenſo fern als wohl der Gedanke, ſeine derzeitige Beſtimmung heute mißbraucht zu ſehen. Gewiß, wir werden und können einer guten Ernte entgegenwachſen, aber nicht in der Weiſe, wie es Herr H. unternimmt. Er mag bei Lenin und Trotzki Anklang finden, aber auch nur ſolange, als dieſe ihn für ihre brutalen Zwecke aus nützen können. Dann mag er ſich bei den Franzoſen und Eng⸗ ländern erkundigen, ob ſie evtl. bereit ſind, dem Weinſtock neuen Säftefluß zu geben. Hohn und Mitleid werden die Antwort ſein. So ſehr ich den verdienſtvollen Vor⸗ ſitzenden des Volkskirchenbundes und den gleichzeitig ver antwortlichen Schriftleiter des„Chriſtlichen Volksblattes ob ſeines politiſch vornehmen Handelns ſchätze, ſo wenig kann ich es aber begrüßen, daß er derartige Ausführun⸗ gen mit ſeiner Verantwortlichkeit deckt, Ausführungen, die ob ihrer Naivität ja nicht weiter tragiſch genommen zu werden brauchten, wenn ſie andererſeits aber unſer Nationalbewußtſein nicht der verwerflichſten Schändung preisgäben. Ae Vermiſchtes. Hermes für die Beſeilenng der Zwanaswirtſchaft. Bremen, 9. Febr. In einer vor Vertretern des Bremer Handels gehaltenen Rede verſicherte Reichser⸗ nährungsminiſter Dr. Hermes, daß mit dem Abbau der Zwangswirtſchaft fortgefahren werde, und er ein Gegner aller Gebilde ſei, die in ihrer Struktur an die Zwangs⸗ wirtſchaft erinnerten. Die Förderung des Handels be⸗ zeichnete er als vaterländiſche Aufgabe, die mit allen Mit⸗ teln durchgeführt werden müßte. Mit der Förderung des Handels ſei der Schutz des Verbrauchers zu verbin⸗ den. In der Getreidewirtſchaft müſſen wir zu einem Syſtem kommen, welches der Landwirtſchaft mehr Rech⸗ nung trage; deshalb müßte das Wirtſchaftsleben entpoli⸗ tiſiert werden. Gegen ein Getreidemonopol habe er das größte Bedenken, und werde dieſen Gedanken auch mit allem Nachdruck vertreten. 5 Ein Schiffsraub im Schwarzen Meer. Konſtantinopel, 9. Febr. Diebe hatten ſich im Bos⸗ porus des Dampfers„Alembar“ bemächtigt und waren mit ihm nach dem Schwarzen Meer entflohen. Ein fran⸗ zöſiſches Aufklärungsſchiff entdeckte den geſtohlenen Dam⸗ pfer. Ein franz. Offizier und vier Seeleute ſchifften ſich auf dem wiedergefundenen Fahrzeug ein, um es nach Konſtantinopel zurückzubringen. Sie wurden jedoch auf der Fahrt von der Beſatzung überwältigt und das Schiff lief in Heraklea ein. Die Nationaliſten in Herak⸗ lea wollten die franzöſiſchen Seeleute als Gefangene ver⸗ haften. Infolge der Entſendung eines Kriegsſchiffes entſchloſſen ſie ſich ſeh“ 56. die Seeleute freizugeben. 5 Was wird mit Oberſchleſien? In amtlichen Aeußerungen deutſcher Regierungsmän⸗ ner iſt auf die Unmöglichkeit hingewieſen worden, die Ent⸗ ſchädigungsfrage zu löſen, bevor die Gewißheit darüber beſteht, ob Oberſchleſien an Deutſchland fallen wird oder nicht. Wie unſerem Berliner Vertreter auf Anfragen von amtlicher Seite beſtätigt wird, iſt die Reichsregierung entſchloſſen, unter keinen Umſtänden ein Abkommen zu der Entſchädigungsfrage zu treffen, ohne daß genau prä⸗ ziſierte Vereinbarungen hinſichtlich Oberſchleſiens getrof⸗ fen ſind. Insbeſondere verlangt die deutſche Regierung eine ſofortige Entſcheidung hinſichtlich der Vornahme der Abſtimmung in Oberſchleſien und die Anerkennung der gegen die getrennt vorzunehmende Abſtimmung von deut⸗ ſcher Seite erhobenen Einwände. Die Beratungen der Secnerſtändigen. Berlin, 9. Febr. Gegenwärtig beginnen, wie das „Berl. Tagebl.“ hört, in Berlin die grundlegenden Bera⸗ tungen der Sachverſtändigen zur definitiven Formulie⸗ rung der Gegenvorſchläge. Es werden an ihnen dieſelben Fachleute teilnehmen, die auch an den Beſprechungen in Spa und Brüſſel teilnahmen: Warburg, von Strauß, Prof. Bonn uſw. Das neue Preußenparlament. Berlin, 9. Februar. Der neugebildete Landtag ſoll, wie amtlich bekannt gegeben wird, ſchon am 10. März einberufen werden, ſodaß noch vor der Karwoche der Landtag konſtituiert, der Miniſterpräſident ernannt und das Kabinett gebildet wird. f Berlin, 9. Febr. Die Wahlen zur preußiſchen Land⸗ wirtſchaftskammer ſind auf den 20. März verſchoben worden. 88 Berlin, 9. Febr. Von Regierungsſeite wird mitgeteilt, 19. daß der Verwalter des deutſchen Vermögens in Dar⸗es- 1 deutſche Grundſtücke verſteigern demnächſt 14 Kriegsbefthahigte Lorzugsweiſe berückſichtigt worden. Zweibrücken, 8. Febr. Der Streik der Buchdrucker erſtreckt ſich auf das ganze Saargebiet. Die geſtern ein⸗ geleiteten Verhandlungen ſind bisher ergebnislos ver⸗ laufen. Die Buchdrucker verlangen eine wöchentliche Zulage von 50 Mark. Mit Ausnahme der„Saar⸗ brückener Volksſtimme“ erſcheinen keine Zeitungen. g London, 9. Febr. Herald“ gemeldet: Als die drei Delegierten der griechiſchen ſozialiſtiſchen Partei, die ſich nach Moskau begeben haben, ſich auf dem Rückweg befanden, wurde das Schiff, an deſſen Bord ſich die Delegierten befanden, im Schwarzen Meer von türkiſchen Piraten gekapert und die drei Dele⸗ gierten getötet. Kein weiteres Porzellangeld. Die Einführung des Por⸗ zellangeldes in Sachſen wird in den anderen Ländern kaum Nachahmung finden. Das Porzellangeld iſt erſtens teurer als Eiſen⸗ oder Blechmünzen und kann ſchon aus techniſchen Gründen gar nicht in der genügenden Zahl hergeſtellt wer⸗ den, wie es für den Umlauf notwendig wäre. Derartige Projekte ſind nicht neu, man braucht ſich nur daran zu er⸗ innern, daß ſchon Peter der Große ein in Leder geſtanztes Geld herausgegeben hat Der verkannte Hermelinmantel. Ein Hamburger Kauf⸗ mann, der ſich bei Ausbruch des Krieges in Rußland befand und erſt vor einigen Monaten nach Deutſchland zurück⸗ kehrte, verſuchte, da er ohne Mittel war, einen ſeiner Fran gehörenden Pelzmantel zu verkaufen. Dieſen Mantel hatte ſeine Frau von einer ruſſiſchen Gräfin geerbt, die ihn. was dem Ehepaar unbekannt war, von der früheren Kai⸗ ſerin von Rußland zum Geſchenk erhalten hatte. Da es dem Kaufmann nicht möglich war, den Pelzmantel um 15 000 in Berlin anzubringen, verſuchte er ſein Glück in Ham⸗ burg. Eine Schneiderin, die er mit dem Verkaufe beauf⸗ tragte, bot den Mantel im Hotel Atlanta aus, wo er als echter Hermelinmantel erkannt wurde, der mindeſtens eine halbe Million Mark wert iſt. Man glaubte zuerſt an Diebſtahl, doch konnte der Kaufmann die Rechtmäßigkeit des koſtbaren Stückes nachweiſen. Er iſt nunmehr nach Berlin zurückgekehrt, wo es ihm, da der Mantel auf das Dreißig⸗ fache im Wert geſtiegen iſt, jetzt eher gelingen wird, einen Käufer dafür zu finder. Das erſte Saar⸗Poſtwertzeichen. Als eigenes Poſtwert⸗ zeichen des Saargebiets iſt ſoeben eine 40⸗Pfg.⸗Poſtkarte, ausgegeben worden Die eingedruckte Marke trägt die Ueberſchrift„Saargebiet“ und als Bild die charakteriſtiſchen Wahrzeichen der Induſtrie⸗Landſchaft: Schlackenhalde und Fördergerüſt. Bisher dienten dem ſaarländiſchen Poſtwert⸗ zeichen die reichsdeutſchen bezw. bayeriſchen Wert⸗ zeichen mit dem Ueberdruck erſt„Sarre“, dann„Saar⸗ gebiet“. Das neue Wertzeichen iſt im übrigen recht ge⸗ ſchmackvoll und ſollte für die Reichspoſt ein neuer Anſporn ſein, daß die Germania bald verſchwindet. 1 2 5 Die Heilbeßandlung der Kriegsbeſchädigten. Ueber die Heilbehandlung der Kriegsbeſchädigten gab in einem Reichsausſchuß ein Regierungsvertreter folgende Auskunft: Die Heilbehandlung der Kriegsbeſchädigten wird nach dem Reichsverſorgungsgeſetz den Krankenkaſſen übertragen. Die Krankenkaſſenärzte haben künftighin Ge⸗ legenheit, zu den Fragen der Dienſtbeſchädigung Stellung zu nehmen. Bei den Verſorgungsämtern und Hauptverſor⸗ gungsämtern muß eine ausreichende Zahl beamteter Aerzte vorhanden ſein die die Gutachten nachprüfen und dem Reiche die ſonſt erfordertichen Gutachten in Verſorgungsangelegen⸗ heiten erſtatten körnen. Bei der Beſetzung der Angeſtell⸗ ten⸗ und Beamtenſtellen bei den Verſorgungsbehörden ind — Lokales. Mitteilungen aus der Gemeinderatssitzung vom 7. Februar 1921. 1. Der Gemeinderat ſchlägt zur Auswahl für Aufſichts⸗ ratsmitglieder der gem. Bau⸗ und Spargenoſſenſchaft ſechs Herren vor. 2. Die fertiggeſtellten Pläne zur Erbauung von 3 Wohn⸗ häuſern an der Neckarauerſtraße ſind ſofort dem Bezirksamt zur Erwi kung der Baugenehmigung auf den Namen der Gemeinde einzureichen. Der§ 6 Ziffer K der Vereinbarung mit der Bau⸗ genoſſenſchaft wird entsprechend abgeändert. Dem Co. Jugendbund hier wird obe halb der Gänſe⸗ weide ein Spielplatz überlaſſen. platz des Jungmännervereins beſtehen keine Bedenken. Zwei Pachtübertragungen bezgl. Kleingä ten werden genehmigt. a Dem Antrag der Holzmacher auf Er böhung der Mindeſtverdienſtſätze wird nicht entſp ochen. Zur Prüfung der Anmeldungen für Streu wird eine Kommiſſton beſtehend aus den Herren G meinderäten Heierling, Volk und Treiber ernannt. 9. Ein Geſuch um Ermäßigung der Luſtbarkeitsfleuer wird abgelehnt. l „, S. 8 wird Kenntnis genommen 5 Anſtelle des zum Beiſitzer ernannten Leonhard Volz wird Hermann Bauer als Vo ſitz nder des Wahl⸗ ausſchuſſes für Arbeinnehmer für die Gewerbegerichts⸗ wahl beſtwumt. Zum angebo enen Bürgerrecht wird Schreiner Auguſt Rudolph zugelaſſen. Als Ortsbürger werden aufgenommen: Bahnarbeiter Peter Treiber Rangierer Karl Schleich. Zur Tagfahet vor dem Bezirksrat i. S. Ortsarmen⸗ 11. 12. 13. verronds Bammental gegen den Ortsarmenverband Seckenheim wird Herr Bürgermeiſter Koch bevoll⸗ mächtigt. i Von der Amtsniederlegung des Wohnungskommiſſtons⸗ vo ſitzenden Seitz wird Kenntnis genommen. 14. 15 Herren verſchiedener Parteien in Vorſchlag gebracht. Die Ueberteuerungszuſchüſſe für die neu zu erſtellenden Wohnhäuſer in der Neckarauerſtr. 37, 39 und 41 übernimmt die Gemeinde. Das Sägen des Stammholzes wird dem Submittenten 16. 17. Carl Engelhorn, Schwetzingen zum Angebotspreis 1 übertragen. 18. zimalwaage beſchofft werden. nehmigt. Aus Athen wird dem„Daily Gegen die Umſt lung der Torſtangen auf dem Sport⸗ Von den Kaſſenſtur-protokollen der Kaſſen der Gemeinde Zur Bildung der Bezirksſteuerausſchüſſe werden acht Es ſoll für das Gemeindehaus Bahnhofſtr. eine De⸗ Verſchiedene Rechnungen werden zur Anweiſung. 8 2 ——— Skizze von L. v. Winterfeld⸗ Plate 1. 85 Sie ſaßen in der tiefen, getäfelten Stube zu ebener Erde, . Buchenſcheite im Kamin ſtöhnten und kniſterten. Sie ſaßen eng zuſammengedrängt um den kleinen Rauchtiſch unter der Hängelampe und ſuchten mit ausgeſtrecktem Zeigefinger auf der zerriſſenen Generalſtabskarte den Ort, wo ſein Regiment vor wenigen Tagen zum Angriff vorgegangen war. Als ſie ihn endlich gefunden hatten, mit Brille und Vergrößerungs⸗ glas, ſaßen ſie ganz ſtill und falteten die Hände im Schoß. Der Novemberwind fuhr haſtig in kurzen Stößen pfeifend um das alte Haus, fuhr ſogar polternd den Schornſtein hin⸗ gab, daß die Flammen im Kamin ſich ängſtlich duckten und der zierliche Dreimaſter an der Holzdecke langſam zu ſchwan⸗ ken begann. f b Da ſah der Vater die Mutter an und fuhr ſich mit der Hand durch das ſchneeweiße Haar. „Es ſind heute acht Tage her, daß wir keine Nachricht von ihm haben, Mutter“, ſagte er leiſe, und ſeine Stimme zit⸗ terte ein wenig dabei. Sie atmete ſchwer und faltete die Hände im Schoß. Es kam wie Seufzen durch den großen dämmerigen Raum. Da kam langſam vom Kamin her, wo er auf einer alten Decke gelegen, der große, braune Jagdhund. Schmei⸗ ſchelnd rieb er ſeinen ſtruppigen Kopf am Knie des alten Herrn. Der ſtrich ihm liebkoſend mit der runzeligen Hand über das Fell. „Lump, wo iſt Herrchen? Willſt du nicht dein Herrchen ſuchen?“ Da hob der Hund den Kopf und ſah aus guten, treuen Augen empor. Mit dem buſchigen Schwanz klopfte er wedelnd auf den Fußboden. f Stärker ging der Wind ums Haus. Jetzt hob der Hund lauſchend den Kopf und ſchlug an. Die beiden Alten fuh⸗ ken zuſammen, denn es hatte draußen an den Fenſter laden geklopft. Da ſtand der alte Herr kangſam auf mit zittern⸗ den Knien und ſchob den Riegel vom Fenſter. Draußen ſtand der Poſtbote und reichte ein Telegramm hinein. Man hörte deutlich in der ſtillen Nacht ſeinen ſchweren Schritt wieder auf der Straße verhallen. Nun war auch die alte Frau ſchnell herbeigerrtyvelt und ſaß ibrem Maun neugierig über die Schulter als er das Papter öbinete. Dann ging ein weher, irrer Schret durch den Raum. Mit der zerkuit⸗ terten Depeſche ſpielle ſein Lump am Fußboden.— 5 2 im Dorf waren überall Lichter angezündet und Kinderjubel drang hinaus in die verſchneiten Straßen. Nur im Herren⸗ haus war alles dunkel. Doch da— am Ende der langen Zimmerflucht, in dem letzten, kleinen Gemach brannte eine trübe Lampe. Da ſaß die alte Frau und packte mit zittern⸗ den Händen Wäſche und Uniformſtücke aus einem kleinen, e. O, ſie kannte alles ſo genau— jedes ein⸗ zelne Stück. Sein Lump ſtand daneben und beſchnupperte eifrig die blutigen, beſchmutzten Sachen. Dabei bellte er hell auf von Zeit zu Zeit und wedelte aufgeregt mit dem Schwanz. Die alte Frau ſchüttelte den Kopf. „O Lump, wie biſt du ſo kalt und herzlos! Ach Gott, ja. du biſt ja auch nur ein Hund. Und doch habe ich ſchon von anderen Hunden gehört, die vor Gram und Schmerz Tag und Nacht heulten, als ihr Herr gefallen war. Du biſt herz⸗ Jos, Lump, und warſt doch ſein Liebling. O, wie iſt er hier zimmer mit dir hernungetollt durch Hof und Garten in ſeiner blühenden Jugend, iſche!“ And ſie ſtützte den Kopf in die Hände und weite bitterlich. Da ſpraug der Hund an ihr empor und leckte ibr die Hand, als ob er ſie tröſten wollte. Aber ſie ließ ſich nicht tröſten. An ve e Weihnachtsahende dachte ſie, wo ihr Sohn wo der hölzerne Dreimaſter von der Decke hing und ſchwere Weihnachten lag über der ſtinen Erde. In den Häusern —— —.— — —— — . or fürkt Iachendem Geſtch Zum ral gefommeft und der SU nenſchein geweſen. Aber was hatte nur Lump? N Zur Tür jagte er und kratzte und krotzte— als ob es wn micht mehr hielte im Zimmer. Und dann ſprang er hoch an ihr mit bettelndem Blick, als ſollte ſie ihm helfen. Mecha⸗ niſch und in tiefen Gedanken öfſuete ſie ihm die Haustür. Da ſchoß er davon, laut bellend. Das klaun ſo hell und froh wie in alter Zeit. Und dann ſaßen die beiden Alten Hand in Hand am Ka⸗ min und dachten nicht daran, daß heute Weihnachten wir. Die alte Standuhr ſchlug Mitternacht. und das Feuer be⸗ gann langſam zu erle M. 5 Sie ſahen ſich an. Warum bellte denn Lump da draußen mit einem Male ſo hell und ſroh? Hatte denn der Hund kein Hera, daß er es heute ſo trieb wie in ſeliger Friedens⸗ zeit? Immer näher kam das Bellen. Undes war ein Klang darin ſaſt wie ein Weihnachtsjauch⸗ zen. Der alte Herr fuhr hoch. 1 „Hat den avump gar kein Herz? Wenn er wirklich an unſerem Jungen ſo gehangen, wie er immer tat, ſo würde er heulen and klagen mit eingezogenem Schwanz in dieſer Mitteruachtſtunde. er ſo? Ich kann das tolle, kindiſche Belleu nicht mehr anbören. Morgen ſchiehe ich ihn tot.“ „Er liebt dich nicht mehr! Er liebt dich nicht mehr! Deine Jugend verrauſcht, wenn die Roſen welken!“ Und da— weinte ſie Die Bäume. Von Werner Peter Larſen. (Nach einem ruſſiſchen Motiv.) ——.—ʒ In der Allee ſtehen ſich zwei Bäume gegenüber.— 5 ein Studentenheim erbaut werden, wobei die Studenten 8 . Es kommt der Frühling mit Veilchen und Liedern, mit einen bedeutenden Teil der Bauarbeiten ſelbſt übernehmen junger Luſt und grünem Rauſchen, es wandert der Frühling wollen. 8 „Wir fürchten nicht den Donner der Kanonen.“ Bei der kommuniſtiſchen Demonſtration am Sonnabend in Berlin drang ein Zug der Demonſtraten die Linden entlang auf das Brandenburger Tor zu, und zwar unter dem Geſange des ſchönen Liedes: 5 Wir fürchten nicht den Donner der Kanonen, Wir fürchten nicht die grüne Polizei: Dem Karl Liebknecht haben wir's geſchworen..“ In dieſem Augenblick gab die Wache am Brandenburger Tor drei Warnungsſchüſſe in die Luft ab; und ſiehe da: die ſo⸗ eben noch ſo ſelbſtbewußt ſingenden Demonſtranten ſtoben in wildem Eutſetzen auseinander.— Sie fürchten nicht den Donner der Kanonen 5 Die Kohle vertreibt die Herzöge von Schottland aus den Gräbern. Das Mauſoleum, das in der Nähe des berühm⸗ ten Hamilton⸗Palace in der ſchottiſchen Stadt Hamilton ge⸗ legen iſt, und in deſſen Gruft die erſten Herzöge von Schott⸗ land den ewigen Schlaf ſchlafen, iſt durch die Erweiterung der dortigen Kohlengruben vom Einſturz bedroht. Die Koh⸗ lenflöze ziehen ſich unter der Gruft hin, und da man jetzt da⸗ ran gegangen iſt, iſt dieſe Flöze abzubauen, ſo ſind die Fun⸗ damente des Mauſoleums durch die Aufſchlußarbeiten ſtark erſchüttert worden. durch verſtärkt, daß die Waſſer des Clyde, der hier mit dem Avon zuſammenfließt, infolge der ungewöhnlich ſtarken Re⸗ genfälle dieſes Winters das Gelände, auf dem das Mauſo⸗ leum ſteht, überſchwemmt haben. 1 — Ein nachaßmenswertes wefſpiel. Zur Linderung der Wohnungsnot und zur Ver! Studierenden der Techniſchen Hochſchule wird in Stuttgart Vermiſchtes. — Die Gefahr des Einſturzes wurde da⸗ zung der Lebenshaltung der durch das Land, blumen⸗ und ſchellenbehangen—, da heben die Bäume das Haupt. Und wärmer wird es. Und Winde wehen, laue Winde. Alles erwacht und jauchzt auf. Die Bäume recken ſehnſüch⸗ tig die grünen Arme, nach rechts, nach links, nach allen Sei⸗ ten— empor zum Licht, der Mutter, der ewigen, der Sonne zu.— Wieviel Schönheit, wieviel Pracht! 5 5 Die Kronen flüſtern verſtohlen miteinander, und aus ver⸗ borgenen Tiefen ſteigen geheime Ströme, brauſen empor in 8 5 winden um ſie ein lächelndes und jubelndes a 5 Die Bäume neigen ſich zueinander. Sie ſchließen ſich in die Arme. Wieviel Glück, wieviel Liebe! 5 Des Himmels Blau— ihr Throndach, der Vögel Sang — ihr Schlaflied, die Frühlingsnacht— ihr Traum. 105 vergeſſen ſich ineinander———— Und es weht ein 1 Nachts ſterben die Blumen. Jede Nacht. Die Vögel ziehen ſort, der Wärme, der Sonne nach. Ohne Sonne kein Leben, kein Lied. Die Kranken nur bleiben zurück. — Die Bäume ſtehen fremd. Die Bäume ſtehen einſam. Wo kam der Frühling hin? Und die ſtrahlenden Mai⸗ wolken? Vergeſſen, vergeſſen! Schauerlich ragen die kahlen Aeſte in die Leere Drunten in der iTefe aber— o, drunten, da tobt ein wilder, erbitterter Kampf der Wur⸗ Zeln um einen winzigen Tropfen Naß, um den letzten Hauch Wärme „Kommt denn der Sommer nie mehr?“ fragt die tot⸗ kranke Schwalbe. „Karr“, krächzt der Rabe. Er duckt ſich, er fliegt auf. „Nie— nie— nie mehr—“ Der Tag iſt ſtill. Der Tag iſt einſam. is weht ein Wind.—— —g»k——— „Er kommt nie mehr.“ - Eden-Kino Seckenheim. Nur heute Donnerstag Abend punkt 8 Uhr 5 rug. Mnsnahme programm 3 „Das Todesfall“ Sensatlonsdrama aus dem amerikanischen Bürgerkrieg in 4 Akten. „Der Todeskampf“ mit dem Häuptling der Sioux-Indianer. Original Amerik. Wild-West- Film. v Ferner das köstliche 3 Akter-Lustspiel „Dienstmann Wuppke“. Zu zahlreichem Besuche ladet freundlichst ein Die Direktion. 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