S1 4 Abonnementspreis: Monatlich 4.— Mk. 21. Jahrg. 12.— Mk. ausſchl. Do— mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Tagesſchau. Wie aus Preßburg berichtet wird, hat ſich im Auftrag des tſchecho⸗ſlowakiſchen Handelsminiſteriums Miniſterial⸗ kat Ottis nach Berlin begeben, um die Verhandlungen mit en dortigen Zentralſtellen über eine erleichterte Holzaus⸗ uhr aus der Tſchecho⸗Slowakei zu führen. Trotzki erklärte, daß nach Abſchluß des Handelsabkom⸗ Tens mit England Verhandlungen mit den Vereinigten tagten zum Abſchluß eines ähnlichen Vertrags eingeleitet werden ſollen. 5 Holland hat die alliierten Regierungen verſtändigt, daß 35 lich dem Artikel des Verſailler Vertrages bezügl. der Aheinſchiffahrt anſchließt. Aus Baſel wird gemeldet: Die Mark ſtieg auf 10,20 Geld und 10,30 Brief. N 9 Die nahende Abſtimmung. Die Apſtimmungspropaganda in Oberſchleſien hält ſich durchaus, ſoweit die deutſche Werbearbeit in Betracht zommt, in den Grenzen der Sachlichkeit. Man wirft zwar öffentlich, meidet aber jede Unwahrheit, ſchon deshalb, weil die alliierte Beſatzung unweigerlich jeder Fälſchung nachgehen würde. Die oberſchleſiſche Preſſe ſteht unter ener ſtrengen Zenſur und darf nichts ſchreiben, das die zolen verletzen könnte, noch weniger aber offen gegen Ae einſeitige Bevorzugung der Polen durch die Franzoſen Stellung nehmen. Zeitungsverbote ſind an der Tages⸗ ordnung und Beſchwerden haben keinen Erfolg. Da⸗ gen darf die polniſche Propaganda ſich alles leiſten. as Sprengen von Verſammlungen iſt an der Tages⸗ ordnung. Kein franzöſiſcher Soldat, ſelbſt wenn er um Hilfe gebeten werden würde, würde zu Ungunſten der olen eingreifen und deutſche Verſammlungen ſchützen. ie Polen dürfen nicht nur mit Stöcken bewaffnet in ge⸗ loſſene Verſammlungen eindringen, ſie ziehen auch in ganzen Banden auf und jagen, ſchwer bewaffnet, die eutſchen auseinander. Daß es ſo ſelten zu Zuſammen⸗ ſtößen kommt, iſt lediglich der Einſicht und Ruhe der eutſchen zuzuſchreiben, die ihre ſchwierige Lage kennen und in entſcheidenden Augenblicken lieber nachgeben, um e haarſträubenden Vorfälle ſpäter zu verwerten. Und abei kommt es vor, daß von den Beſatzungsbehörden erboten wird, Tatſachen weiter zu verbreiten. Oft konn⸗ en die polniſchen Ausſchreitungen und Willkürakte nur on Mund zu Mund weiter getragen werden. Die Polen nicht allein, ſondern auch die Franzoſen entrüſten ſich krüber, daß die Deutſchen hinweieſn, Polen könne ſich us ſelbſtändiges Land niemals lange halten, ſelbſt die nterſtützung Frankreichs werde ſchließlich doch den Zu⸗ ammenbruch des polniſchen Reiches nicht verhindern kön⸗ nen. Einmal weiſt man mit Recht auf die Geſchichte hin, ann aber auch auf die augenblicklichen Zuſtände in Po⸗ len, die nach zuverläſſigen Meldungen und Berichten von ugenzeugen zum Himmel ſchreien. Oberſchleſien in volniſ ürt jſchen Reiche nichts her de d niſchen Reiche nichts Aicher Hand würde dem vol mit Trägerlohn. Durch die Poſt bezogen pro Quartal rſcheint täglich fimtsblum der Bürdermeisrerdmter Seckenbeim. dlvesheim leckarh — te ausen und Edingen Freitag, 11. Februar 1921 nützen können, ſondern nur ebenſaus mit in den Verfall kommen. Es iſt leicht erklärlich, wenn die Polen ſich gegen dieſe Wahrheiten wenden und die Franzoſen ihnen beiſpringen, dieſe zu verhindern. Aber doch geht ſelbſt in polniſchen Kreiſen Oberſchleſiens die Anſicht um, daß es ein Fehler wäre, das arbeitſame, aufſtrebende Ober⸗ ſchleſien der polniſchen Hand zu überantworten. Pol⸗ niſche Grundbeſitzer und Eigentümer, Fabrikbeſitzer und Induſtrielle wollen lieber bei Deutſchland bleiben. Freilich dürfen ſie das nicht offen ſagen. Sie wür⸗ den vom Haſſe ihrer Stammesgenoſſen verfolgt werden. Sie werden ihre Anſicht bei der Abſtimmung aber nicht verhehlen. Und ſo iſt es erklärlich, daß die Deutſchen mit den beſten Hoffnungen zur Abſtimmung gehen. Nie⸗ mand glaubt hier, daß Oberſchleſien Deutſchland verloren gehen könne, wenn die ſchikanöſen Maßnahmen auch noch ſo ungheuerlich ſind. Die Reiſe Pilſudskys nach Paris wurde von den Polen als neuer Agitationsſtoff ausge⸗ beutet. Und die gemeinſame Erklärung der polniſchen und franzöſiſchen Regierung wurde heute bereits durch polniſche Extrablätter verbreitet. Das ſoll heißen: Polen könne ruhig ſein und den deutſchen Behauptungen gegen⸗ über hinweiſen, es werde in Frankreich eine ſtarke Stütze haben und ſich durchzuſetzen vermögen. General Le Rond führt ein ſtrenges Regiment gegen die Deutſchen. Er iſt die Gerechtigkeit ſelbſt, wenn es ſich darum handelt, deutſche Uebergriffe zu verhindern oder zu beſtrafen. Aber die polniſche Preſſe darf jetzt ſchon ſo tun, als ob Oberſchleſien polniſch wäre. In den polni⸗ ſchen Zeitungen werden lange Namenliſten Deutſcher ver⸗ öffentlicht, die ſich als Führer der deutſchen Propaganda hervorgewagt haben. Korfanty hat das Syſtem der ſchwarzen Liſten nunmehr eingeführt, und mit Eifer und Nachdruck liegen die Polen dem ob, die ſchwarzen Li⸗ ſten zu erweitern. Es gibt keinen Deutſchen mehr, der öffentlich hervortrat und nicht von polniſchen Zeitungen an den Pranger geſtellt wurde. Sie alle ſollen, alſo hat Korfanty verheißen, beſtraft werden, wenn die Abſtim⸗ mung Oberſchleſien zu Polen geſchlagen hat. Keine fran⸗ zöſiſche Hand rührt ſich, die dieſes verhindert, niemand legt ſich für die Deutſchen ein und verbietet der polniſchen Preſſe die Namenveröffentlichung. Die deutſche Preſſe ſollte aber ja nicht wagen, es der polniſchen gleich zu tun. Dann würde das Gerechtigkeitsempfinden der alliier⸗ ten Kommiſſion ſchwer betroffen werden. Wenn immer noch aus deutſchen Kreiſen öffentlich und bei jeder Gelegenheit der Wunſch ausgedrückt wird, die franzöſiſche Beſatzung möge noch vor der Abſtim⸗ mung durch engliſche und italieniſche Truppen abgelöſt werden, ſo entſpringt dieſer alte Wunſch der Erfahrung, daß bei dieſen Beſatzungstruppen immer noch Hilfe zu holen und Unparteilichkeit zu finden iſt. Sie ſind aber jetzt in der Minderheit und vermögen gegen die franzöſi⸗ ſchen Oberbefehle nichts zu tun. Wiederholt hatten ſie eingegriffen, um Raub, Plünderungen. Ausſchreitungen Das alte Lied. 2 Roman von Fr. Lebne. (Nachdruck verboten.) und ſorge Dich nicht,“ 16. Fortſetzung. „Laß nur, Adalbert, ſie freundlich ab,„ich unter meiner ſtanden Pot. es Dir wirklich nicht läſtig, mit mir haſt!“ forſchte er weiter. a ſah ſie ihn mit den „Wie Du nur immer zuch meine Pflicht. ich viel, viel mehr tun könnte!“ Dankbar! Der Graf ſeufzte leiſe. er mehr verlangen! Er a er ein 5 durfte geſehen, daß er ſelten, ſo fragen kannſt! da er merkte, arunter 1 itt. früher b Unbehagen, wenn ſie mit Bekannten eren— nur ihm gehö Gefühl des Auen dacht, er fühlte es wohl. Ju ſchärfſte Gegenſatz! ugend und Schönheit. 3 ohne jedoch den a 55 zu haben, und ihr Weſen war von einer f Auf Ruhe und Vornehmheit. g Kehnſuch nach d 11 c weg 1 ſie bisher mehr fortſetzen, Eile Reg 755 2 geführt hatten, da es ihm zu a Ain Cntichlu B m uſtrengen wehrte bin geſund und freue mich, daß Du 5 Pflege ſo große Fortſchritte in der Ge⸗ eſung gemacht hat; die ſchlimmſte Zeit iſt ja über⸗ ſolchen ungeduldigen atienten zu haben? O, ich weiß, daß Du viel Mühe großen Augen ſo eigen an. Es iſt doch Und ich bin Dir ſo dankbar, daß Wie konnte er hatte ſich beſcheiden gelernt, ſie mit ſeiner Liebe nicht quälen Auch die Eiferſuchtsſzenen wiederholten ſich ſehr 5 e, wie er ſich ſein Weib dadurch d imer mehr entfremdete und wie der Frieden ihrer Ehe Aber dennoch bereitete es ihm mehr als freundli laüderte— er gönnte ihre Freundlichkeit keinem 115 ſie!— Und dann das nagende Die Krankheit hatte ihn alt ge⸗ Er und ſein Weib waren Regina prangte in blühender Ihre Geſtalt war voller gewor⸗ Eindruck der Mägdchenhaftigkeit abge⸗ ſeinem Krankenlager war Graf Rodenlager von er Heimat und nach Ruhe ergriffen. Das konnte er künftig d war. ich bitte Dich.“ Inſerationspreis: Reklamen 2.50 Mk. P ſtſcheckkonto: Karlernhe Nr. 19819. Die einſpaltige Petitzeile 80 Pfg. Bei öfterer Anfnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. No. 35 ——— 5 von polniſcher Seite zu verhindern. Aber die Befehle er⸗ reichten ſie entweder zu ſpät oder gar nicht. Sie ſind ſelhſt ſprachlos über die Aufreizungen, die ſich die Polen unter franzöſiſchem Schutze leiſten dürfen, aber ihre Macht iſt gering. b 5 Die große Propaganda, die im inneren Deutſchland für das deutſche Oberſchleſien getrieben wird, fällt den Polen ſchwer auf die Nerven. Die Begeiſterung für die deutſche Sache wird ihnen unheimlich, ſo iſt ihre Drohung zu verſtehen, ſie würden ſchon zu verhindern wiſſen, da die innerdeutſchen Oberſchleſier zur Abſtimmung gelan⸗ gen. Wie ſie es zu verhindern planen, hat man bisher noch nicht ergründen können. Doch iſt ſelbſt mit Gewalt⸗ ſtreichen zu rechnen, wenn auch die Sicherheit der zureiſen⸗ den Oberſchleſier durch die interalliferte Kommiſſion ver⸗ bürgt wird. Im übrigen werden ſich ſelbverſtändlich die deutſchen Oberſchleſier nicht nehmen laſſen, die zureiſen⸗ den Stimmberechtigten zu ſchützen. Dentſchland. Die Antwort des bayeriſchen Miniſterrates. i Berlin, 10. Febr. Der Beſchluß, den das bayeriſche Miniſterium geſtern gefaßt hat, iſt wie die„Voſſ. Ztg.“ hört, der Reichsregierung durch einen beſonderen Abge⸗ ſandten, Staatsrat Meinel, mitgeteilt worden, der dem Reichsminiſter des Aeußern, Dr. Simons, heute vormit⸗ tag einen längeren Beſuch abgeſtattet hat. Eine offizielle Mitteilung an die Oeffentlichkeit iſt bisher nicht erfolgt. Es iſt aber Grund zur Annahme vorhanden, daß die bayeriſche Regierung, vor die Frage geſtellt: Reichs⸗ oder Einwohnerwehr, ſich im Sinne des Reichsgedankens ent⸗ ſchieden und dabei die Zuſtimmung aller Parteien des bayeriſchen Landtags gefunden hat. Simons und Wirth gehen nach London. Berlin, 10. Febr. Von dem engliſchen Botſchafter in Berlin iſt heute der deutſchen Regierung eine ſchrift⸗ liche Einladung zur Londoner Konferenz zugeſtellt wor⸗ den. Der Wortlaut wird zuſammen mit der deutſchen Antwort noch veröffentlicht werden.. Czernin geht nicht nach Berlin. Wien, 10. Febr. Graf Czernin erklärte, daß er den ihm angebotenen Berliner Geſandtſchaftspoſten nicht übernehmen werde. Von großdeutſcher Seite war übri⸗ gens gegen ſeine Entſendung nach Berlin lebhaft Ein⸗ ſpruch erhoben worden. 5 a Ein italieniſche Stimme gegen den Pariſer Wahnſinn. Rom, 10. Febr. Der bekannte Wirtſchaftspolitiker Miniſter Ancona weiſt in einem Leitartikel des„Giarnale d Italia“ ausdrücklich nach, daß Deutſchland die neuen Bedingungen zu erfüllen nicht in der Lage ſei, wenn es nicht 42 Jahre von Waſſer und Brot leben wolle. Aber dazu werde das deutſche Volk ſchwerlich bereit ſein. auch einverſtanden war. Sie war ebenfalls dieſes auf⸗ reibenden Lebens müde und ſehnte ſich auch nach ihren Angehörigen, die ſie nur einige Male auf kurze Zeit geſehen hatte. Und doch bangte ihr etwas vor der kom⸗ menden Zeit. So ganz allein Tag für Tag mit dem alten Mann zuſammen zu ſein, das war wirklich keine beſondere Ausſicht. Durch ihren häufig wechſelnden Wohnſitz, durch den Verkehr mit immer anderen Men⸗ ſchen war ihr ihre Ehe noch gar nicht ſo in dem Lichte erſchienen, in dem ſie ſie jetzt betrachtete— denn jetzt bei dem zurückgezogenen Leben hatte ſie ſo recht Zeit, über alles nachzudenken. Sobald es der Geſund⸗ heitszuſtand des Grafen erlaubte, baden, um nach Hauſe zu fahren. Groß war die Freude bei Pfarrer Hartmanns, das geliebte Kind wieder zu ſehen. In einer Stunde, da der Pfarrer allein mit ſeiner Tochter war, zog er ſie zärtlich an ſich. „Nun, ſage mir, Kind, biſt Du glücklich?“ er, liebevoll in ihre dunklen Augen ſehend. „Glücklich?“ wiederholte ſie träumeriſch,„ja— mir fehlt doch nichts! Ich habe es ja ſo gut wie ſelten ein Menſchenkind! Das weißt Du doch, lieber Vater! Warum fragſt Du da noch?“ „Warum ich frage? Du ſiehſt ſo müde aus, Kind, und biſt ſo ruhig— ſo ruhig, wie ich es bei Dir nie gedacht hatte!“ „Aber, Väterchen, ſoll eine würdige Frau Gräfin noch verließen ſie Wies⸗ forſchte ſolche Torheiten im Kopfe haben, wie ein dummes Pfar⸗ rermädel? Nein, nein,— das geht doch nicht! Ich bin in einer guten Schule geweſen— der Schule der vornehmen Welt! Und denke, Deine Regina iſt blaſiert, wirklich etwas blaſiert! Sie hat in ſo kurzer Zeit zu viel Schönes uund Sehenswertes gekoſtet— es war doch zu viel auf einmal, und nun tritt natur⸗ gemäß ein Rückſchlag ein. Sei um mich ohne Sorgen, gefunden. Regina hatte ſich ſchnell in Sie konnte die der Villa ausgeſtattet, und man hatte ſich einen kleinen. Gäſten den Aufenthalt ſo an⸗ Dabei war ſie in Gatte war in jeder Beziehung zufrieden mit ihr. Gy trauen,“ beg zun ace an n borden war, war häufig bei ihr. „Weißt Du, Regina, ich möchte Dir etwas anver⸗ einmal, als ſie luſtwandelnd i 0 . 8 8 88 * Soo 2 7 8 * verband tatſächlich über Waffen verfügt. Ancona ſchließk mit dem Ausdruck der Entrüſtung, daß die Rheinlande der ſyphilitiſchen Barbarei von Neger⸗ ſtämmen ausgeliefert ſei, was ein unerhörtes Attentat gegen die Ziviliſation bedeute. 1 Nom, 10. Febr. Die römiſche Preſſe kritiſierte ein⸗ ſtimmig die Pariſer Konferenz und bezeichnete es als unnormal, daß man die kommende deutſche Generation für die Sünden der Väter büßen laſſen will. Der Waffenfund in Weſtend. 1 Berlin, 10. Febr. Zu der in einem Teil der Preſſe erſchienene Nachricht über einen Waffenfund in Weſt⸗ end teilt das Polizeipräſidium mit: Die Ermittlungen der letzten Tage haben ergeben, daß der Berliner Heimat⸗ Es wurden nämlich am 5. Februar in Weſtend etwa 40 Maſchinen⸗ gewehre, 40 000 Schuß Munition, ſowie ein Karabiner polizeilich beſchlagnahmt. Die Ermittlungen über die Herkunft der Waffen ſind noch nicht abgeſchloſſen. Verkauf deutſcher Schiffe. 3 London, 10. Febr. Es wird bekannt gemacht, daß von den 300 Schiffen, die früher den Feinden gehörten, die aber auf Grund des Friedensvertrags England zuge⸗ wieſen worden ſind, 151 verkauft wurden. Unter den verkauften Schiffen befanden ſich Paſſagierſchiffe von insgeſamt 5 755 531 Brutto⸗Regiſtertonnen. Die noch nicht verkauften Schiffe haben einen Inhalt von 332 654 Brutto⸗Regiſtertonnen. Es ſind Paſſagierſchiffe. Das deutſch⸗jugoſlawiſche Handelsabkommen. Berlin, 10. Febr. Handelsminiſter Kokorek hat, wie uus Belgrad gemeldet wird, im Miniſterrat über die Ver⸗ handlungen mit den deutſchen Delegierten Bericht er⸗ ſtattet. Der Miniſterrat nahm den Bericht zur Kenntnis und beſchloß, über die angeſchnittenen Fragen weiter zu 1 verhandeln. An Berliner amtlichen Stellen iſt eine Mel⸗ R 1288 zeichnet. Wiederherſtellung zu realiſieren. dung über die Ergebniſſe der deutſch⸗jugoſlawiſchen Ver⸗ 3 handlungen, die den Abſchluß eines Handelsabkommens erſtreben, noch nicht eingegangen. 1 Ausland. Proteſt gegen das britiſche Mandat über Paläſtina. London, 10. Febr. Emir Feſſal hat im Namen ſeines Vaters, des Königs von Hedſchas, bei der engliſchen Re⸗ gierung wegen des britiſchen Mandates über Paläſtina Proteſt eingelegt. Dieſes Mandat wird als im Wider⸗ ſpruch zu früheren Zuſicherungen Englands ſtehend be⸗ f Es wird der Vorſchlag gemacht, das britiſche Mandat durch die Errichtung eines arabiſchen Reiches mit britiſchen Beratern zu erſetzen. Innerhalb des neuen Reiches würden die Araber ſelber für die Aufrechterhal⸗ tung der Ordnung ſorgen: ſie würden die politiſchen In⸗ treſſen wahren, dafür müſſe England der arabiſchen Re⸗ terung finanziell unter die Arme greifen. Als Sicher⸗ beit bietet die arabiſche Regierung die Reichtümer Meſo⸗ potamiens an, welches Land ſchon in kurzer Zeit zu einem zweiten Aegypten ausgebaut werden könnte. Eine Entſchließung der franzöſiſchen Kammer. Paris, 10. Febr. Die Kammer nahm eine Entſchlie⸗ zung an, in der es heißt: Die Kammer vertraut der Regierung, daß ſie die begonnenen Verhandlungen in vollem Einvernehmen mit unſeren Alliierten fortführen wird, um die volle Abrüſtung herbeizuführen, die Rechte Frankreichs und ſeine Wiedergutmachungsanſprüche u wahren und die unerläßlichen Maßnahmen für ſeine Sie rechnet auch auf die Feſtigkeit der Regierung in der Antrendung aller Sanktionen, die notwendig dazu beitimut ſind, die Aus⸗ führungen des Friedensbertrages zu garantieren. Eine japaniſche Spende für die deutſchen Kinder. Berlin, 10. Febr. Der Veſitzer der beißen geſeſenſten, japaniſchen Zeitungen Tokios Niſchi⸗Niichh und Cſaka⸗ Mairiſchi Herr Motyama hat 300 000 W. für die deut⸗ ſchen Kinder geſpendet. 1 Meuternde ruſſiſche Matroſen. Kopenhagen, 10. Febr. Blätter brach Ende Jannar unter den Matroſen don Kronſtadt eine Meuterei aus. Die Matrosen derhafteten den Oberbefehlsbaber der Flotte und beſetzten den Hafen. Aus Moskau ſourden vier Regimenter zur Unterdrekung des Aufruhrs abgeſandt. Die Matroſen beſetzter, Peters⸗ burg. Wie es heißt, nahmen die Matroſen den Koglef gegen die Truppen an. Die Kemaliſten gegen den Sultan. London, 10. Febr.„Dailn Mail“ meidet eus Kon⸗ ſtantinopel: Da der Sultan ſich weigert, die Legierung von Angora anzuerkennen, beſchloß die gatirnaltſtiſche Partei, den Sultan als enithront zu betrachten. Die Le⸗ maliſten wenden alles auf, am die Hauptſtadt Angoru zu einem bedeutenden Platz zu machen. Uns-ähr 8000 gut bezahlte Arbeiter ſind beſchäftigt. Ein Fixater, eine Univerſität und eine Bibliothek ſind bereits gebaut wor⸗ den. a London, 9. Febr. Laut Nachrichten aus Konſtankin⸗ opel hat Muſtafa Kemal Paſcha, der Führer der Natio- naliſten, dem Sultan die Auszahlung der kaiſerlichen Gel⸗ der garantiert, wenn der Sultan eine Verordnung er⸗ läßt, worin beſtätigt wird, daß die Verwaltung in Angora die einzige geſetzliche türkiſche Regierung ſei und befugt iſt, für die türkiſche Nation zu verhandeln. Der Groß⸗ weſir ſandte daraufhin eine ſcharf gehaltene Aniwort nach Angora, worin er die Weigerung des Sultans für dieſen Vorſchlag mitteilt. Auch beſchloſſen die Nationali⸗ 80 daß die alliierten Regierungen die Regierung in ngora als die einzige türkiſche Regierung anzuſehen hät⸗ ten, bevor die Abordnung nach London abreiſt. Nach Moeſhungen ruſſiſchen miniſters des Aeußern Dr. Simons wird heute Nach mittag eine große Zahl von Sachverſtändigen zur Be⸗ * ratung über die Ententenoten, vornehmlich über die Wie⸗ dergutmachungsnote zuſammentreten. An ihr werden nicht nur die Sachverſtändigen und die beteiligten Miniſter, ſondern auch hervorragende Perſönlichkeiten aus allen Gebieten der Privatwirtſchaft teilnehmen. Es iſt wahrſcheinlich, daß auch aus Kreiſen der Sachverſtän⸗ digen Vorschläge zur Wiedergutmachungsfrage gemacht werden, boch kann und wird die letzte Entſcheidung uur 011 der Regierung getroffen werden. Berlin, 10. Febr.(Drahtmeldung.) Nach Infor⸗ mationen des„Berliner Lokalanzeiger“ wird Miniſter des Auswärtigen Simons feſtbleiben und auf ſeinem Sandpunkt, den er im Reichstags kundgegeben hat, feſt⸗ e WMkuchen, 10. Febr.(Drahtmeldung.) Die Verhand⸗ (zen ber Parteien über die Antwort des bayeriſchen Kabꝛnetts an die Reichsregierung wurde am geſtrigen Tage forkgeſetzt und führten zu einer Einigung. In der Entmaffnungsfrage wird ſich die Regierung den Anord⸗ nungen der Reichsregierung fügen. Die Verantwortung zberlaſſe man jedoch der Reichsregierung. Badiſcher Landtag. . Karlsruhe den 10. Februar. Präſident Kopf eröffnete die Sitzung 9 Uhr 10. Ein Re⸗ gierungsvertreter beantwortete zunächſt eine Anfrage des Abg. Küchlich über die Beſchränkung der Einfuhr von Brot und Mehl aus der Schweiz und des Taſchengeldes von 100 auf 10 Franken. Wie mitgeteilt wurde, beſchäftigt ſich das Miniſterium des Innern und der Finanzen mit der An⸗ gelegenheit. Dann wurde in die Tagesordnung, die Be⸗ ratung des 2. Nachtrages zum Staatsvoranſchlag, eingetre⸗ ten. Abg. Dietrich(Dem.) führte aus, es ſei zu hoffen, daß die Beamtenſchaft der Länder in dem jetzigen guten Zu⸗ ſtand erhalten wird. Dazu ſei erforderlich, daß ein gutes Gehalt gezahlt wird. Die Sorge um die Beamten ſei die größte Sorge der Republik. Streikdrohungen der Beamten ſeten geeignet, das Vertrauen zu ihr zu erſchüttern. Der Redner erörterte im Folgenden eine Reihe Finanzfragen und forderte eine durchgehende Reviſion der Steuergeſes⸗ gebung, Die Steuerorgane ſeien nicht in der Lage., den Gang der Steuervorſchriften zu kennen. Die Erxwerbs⸗ loſenfürſorge ſei ein Wahnſinn für ſolche, die arbeiten lön⸗ nen. Man ſollte die Erwerbsloſen für Meliorationen und Wohnungsbauten verwenden. Es ſei immer beſſer, wenn ein Erwerbsloſer nur 50 Proz. der regulären Arbeit leiſte, als wenn er gar nichts tue. Dieſes Nichtstun habe eine demoraliſierende Wirkung. Für Wohnungsbauten ſollte man unverzinsliche Darlehen ausgeben, um damit Neu⸗ bauten auszuführen. Erfreulicherweiſe ſei das Verhältnis zwiſchen Staat und Kirche ein autes. Unſere Politik müſſe von dem Gedanken ausgehen, aus dem heutigen Elend her⸗ auszukommen, Vorausſetzung dafür ſei eine gute Finanz⸗ wirtſchaft. Abg. Weißmann(Soz.) erblickt in der heutigen Finanzpolitik, die ſozial und gerecht ſei, einen Sieg des Sozialismus und wünſcht den Ausbau des direkten Steuer⸗ ſyſtems. Mit der Heranziehung der Landwirte ſeien wir ein ganzes Jahr zu ſpät gekommen. Wenn wir im Jahre 1919 nicht noch einmal mit den Steuern ſcharf zugegriffen ätten, wäre die Finanzlage Badens nicht ſo günſtig. Abg. tager(deutſch.⸗natl.) gab einleitend eine Erklärung zu dem ſogenannten Fall Mager und erklärte ſich bereit, denjenigen Mitgliedern des Hauſes, die den Ausgang des Prozeſſes nicht abwarten könnten, das Aktenmaterial zur Verfügung zu ſtellen. Der Redner gab dann eine Reihe von Anregungen zur formalen Umgeſtaltung des Voranſchlags, in dem mehr Sparſamkeit hätte vorwalten ſollen. Die wirt⸗ ſchaftlichen Unternehmungen des Staates müßten nach kauf⸗ männiſchen Grundſätzen verwaltet werden. Der Redner ſprach ſeine Bedenken aus gegenüber der ungeheuer großen Zahl der Beamten und wünſchte, daß die Stellung des Fi⸗ nanzminiſters den anderen Miniſtern gegenüber geſtärkt würde. Abg. Heurich(Ztr.) begrüßt die Schaffung von Be⸗ amtenwohnungen und wünſcht die ſofortige Vornahme der Einſchätzung der Liegenſchaften. Die Arbeiterſchaft habe die Finanzlage des Staates geſtärkt, indem ſie ohne großen Widerſpruch den Steuerabzug vornehmen ließen. Redner polemiſierte im Folgenden gegen die Sozialdemokratie, weil ſie auf der Tagung in Geuf erklärt habe, Deutſchland trage die größte Schuld am Kriege. Abg. Großhans(Soz.) ver⸗ tritt die Steuergeſetzgebung Erzbergers und tritt für die produktive Erwerbsloſenfürſorge ein. Mit dem Zentrum gehe die Sozialdemokratie darin einig, daß der Verſailler Vertrag nicht mit Gewaltmitteln bekämpft werden kann. * Karlsruhe, 10. Febr. Im bad. Ladtag hat Abg. Zie⸗ gelmaier⸗Oberkirch(Ztr.) folgenden Antrag eingebracht: Vom Jahre 1920 an wird zu den aus der Fürſorgekaſſe für Gemeinde⸗ und Körperſchaftsbeamte zu zahlenden Ruhege⸗ hältern und Hinterbliebenenbezügen ein Zuſchlag von 40 v. H. ihres Jahresbetrags, mindeſtens aber 150 Mark bezahlt. Ergeben ſich bei der Berechnung des Zuſchlags Bruchteile einer Mark, ſo ſind ſie auf eine volle Mark abzurunden. Die Beſtimmung des§ 46 Abſ. 1 und§ 47 Abſ. 3, Ziffer 2, des Geſetzes über die Fürſorge für Gemeinde und Körper⸗ ſchaftsbeamte vom 3. Sept. 1906 findet entſprechende An⸗ wendung. Der Zuſchag wird nur den bei Verkündung die⸗ ſes Geſetzes noch am Leben befindlichen Empfängern von Ruhegehalt und Hinterbliebenenbezügen gewährt. z Karlsruhe, 10. Febr. Der Landtagsausſchuß für Ge⸗ ſuche und Beſchwerden befaßte ſich in ſeiner letzten Sitzung mit einem Geſuch der Beamten der Deutſchen Waffen⸗ und Munitionsfabriken in Karlsruhe. Die Fabrik hatte 32 ihrer älteren Beamten und Meiſter penſioniert und die Penſion beträgt 100 bis 300 Mark im Monat. Eine Erhö⸗ hung dieſer Sätze wurde von der Fabrikdirektion abge⸗ lehnt, weil der Penſionsfonds im Jahre 1920 2 Millionen Zuſchuß erfordert habe. Die venſionierten Beamten und Meiſter wandten ſich nun an den Staat mit der Bitte, die Penſionen zu erhöhen unter Hinweis darauf, daß ſie ihre Arbeitskraft im Intereſſe der Allgemeinheit verbraucht ha⸗ ben. Der Landtagsausſchuß beſchloß dem Landtag vorzu⸗ ſchlagen das Geſuch durch Uebergang zur Tagesordnung zu erledigen, da es ſich um ein Privatunternehmen handelt. — Weiter befaßte ſich der Ausſchuß mit einem Geſuch des Gaues Baden der„Naturfreunde“, die einen einmaligen Zuſchuß von 10000 Mark und ein Darlehen von 100 000 M. zum Bau von Ferienhefmen, Jugendherbergen und Schutz⸗ hütten wünſchen. Der Ausſchuß nahm einen Antrag auf empfehlende Ueberweiſung in dem Sinne an, daß die Re⸗ gierung den Verein an dem im 2. Nachtrag angeforderten Summe mit einem entſprechenden Betrag partizipieren läßt. Poden und Nach bargebiete. ke Karlsruhe, 10. Febr. In den letzten Tagen aing durch die Zeitungen die Nachricht, daß die ſtändige Tarif⸗ kommiſſion beim Reichsverkehrsminiſterium eine Vorlage beſchloſſen habe, die eine Erhöhung der Schülertarife um 60 bis 90 Prozent vorſehe. Nach einer Meldung aus Ber⸗ Frage der Erhöhung der 5 t worden ſind. zmäßiger Schl Bfehſchle f Er war vom Schöffengericht Calw zu 6 Wochen Gefängnis eichhunder von Württemberg nach Bahen bekreibr und 1000 Mark Geldſtrafe und vor einiger Zeit vom Wu⸗ chergericht Tübingen zu 6 Monaten Gefängnis und 2000 Mark Geldſtrafe verurteilt worden. Außerdem verurteilte ihn Ende letzten Jahres das Schöffengericht Calw aber⸗ mals zu 2 Monalen Gefängnis und 1500 Mark Geldſtrafe. Gegen dieſes Urteil legte Widmaier Berufung ein, mit dem Erfolg, daß ihn die Strafkammer Tübingen freiſprach. zn Heidelberg, 10. Febr. Auch ein Elternabend der hieſigen Oberrealſchule ſprach ſich für die Beibehaltung des Herbſtſchulſchluſſes aus. ö z Heidelberg, 11. Febr. Die Proteſtverſammlung der Studentenſchaft und Bürgerſchaft gegen die Ententeforde⸗ rungen hatte noch ein Nachſpiel. Ein kommuniſtiſcher Stu⸗ dent, der gegen Ende der Verſammlung ſprechen wollte. mußte zu ſeiner perſönlichen Sicherheit in Schutzhaft ge⸗ nommen werden. Er wurde in die alte Kaſerne gebracht, vor der ſich eine größere Menſchenmenge enſammelte, die aber ſchlfeßlich ohne nennenswerte Zwiſchenfälle zerſtreut werden konnte. ** Adelsheim, 10. Febr. Zur Angelegenheit der Badiſchen Haferpräparate⸗ und Grünkernfabrik in Merchingen und Wieblingen erfahren die„Heidelberger Neueſte Nachrichten“ noch folgendes: Der durch den Gläubigerausſchuß verwal⸗ teten Geſellſchaft iſt vom Amtsgerichte die Erlaubnis zur Weiterführung des Betriebes auf 4 Wochen erteilt worden. Nach dieſer Friſt wird das Gericht von neuem prüfen, ob der Konkurs über das Unternehmen verhängt werden muß. Die Geſellſchaft will in den 4 Wochen ſoviel Waren abſtoßen, daß ſich ein günſtiger Vermögensſtand ergibt. Wie ſich er⸗ geben hat, haben die flüchtigen Gebrüder Rohnheimer in betrügeriſcher Weiſe manche Warenkoſten doppelt verpfändet. Ferner haben ſie der Geſellſchaft gegenüber Privatſchulden, ſodaß ihre Verpflichtungen über je 150 000 M. betragen. Eine gewiſſe Sicherheit hat die Geſellſchaft in den beiden Hausgrundſtücken dieſer ehemaligen Geſchäftsführer in Hei⸗ delberg und in Neckargemünd. Die Beſchlagnahme des in Mannheim lagernden Suppenmehles im Werte von 2 Millionen Mark durch die Regierung ſoll erfolgt ſein, weil zu der Bereitung der Suppenmehle nicht beſchlagnahmefreie Getreide in erheblichen Mengen verwandt wurde. Ueber den Verbleib der Gebrüder Rohnheimer iſt noch nichts be⸗ ſtimmtes bekannt geworden. Sie ſollen mit dem Kraftwagen nach Frieoͤberg gefahren ſein und ſich dann nach Holland be⸗ geben haben. * Gamshurſt b. Bühl, 10. Febr. Der 16fährige Sohn des Landwirts Hermann Volz geriet infolge Scheuens der Pferde unter den ſchwergeladenen Wagen, wurde über⸗ fahren und ſofort getötet. zen Lahr, 10. Febr. Am letzten Sonntag fand hier eine aus allen Teilen Badens beſuchte Zuſammenkurft ehemali⸗ ger Angehöriger des Feldartillerieregiments 66 ſtatt. Es wurde beſchlofſen, alle 2 Jahre eine ſolche Zuſammenkunft in die Wege zu leiten. i z Kehl, 10. Febr. Der Brotpreis beträgt hier 420 M. Die politiſchen Parteien haben nun gemeinſam Schritte beim Kommunalverband unternommen, damit dieſer eine genaue Aufſtellung über die Geſtehungskoſten des Brotes gebe. Man hat nicht die Abſicht, den gegenwärtigen Brot⸗ preis weiter zu bezahlen, nachdem alle anderen Kommunal⸗ verbände niedrigere Preiſe haben. f ze Kehl, 11. Febr. In Lauterburg wurden 4 Deutſche feſtgenommen, die pharmazeutiſche Waren nach Frankreich ſchmuggeln wollten. Zwei wurden wieder freigelaſſen, die beiden anderen, ein Dentiſt aus Baden⸗Baden und ein Schloſſer aus Köln, wurden zu einigen Wochen Gefängnis verurteilt und ihnen eine Geldbuße von 2845 Fr. auferlegt. z Freiburg, 10. Febr. Einige hundert Vertreter der Freiburger Jugendoganiſationen zogen geſtern abend vor verſchiedene Freiburger Gaſtwirtſchaften und Kaffees und proteſtjerten gegen den Faſchingsbetrieb. Sie verbreiteten Flugblätter in denen es hieß:„Pariſer Beſchlüſſe⸗ Deutſches Kinderelend! Euere Antwort: Faſtnachtsrummel. Freibur⸗ ger Jugend“. Vor den Lokolen wurden Anſprachen gehal⸗ ten und ſchließlich eine Entichljeßung angenommen, in der gegen das Treiben der Z. er und Wucherer und gegen, den Faſchingstrubel in heutiger Zeit proteſtiert wurde. An der Kundgebung waren Jugendvereinigungen aller poli⸗ tiſchen und kirchlichen Richtungen, bürgerliche und akade⸗ miſche, beteiligt. * Waldshut, 10. Febr. Der Albbote hatte einen Ja⸗ ſchingsſcherz über eine angebliche Rheinverſickerung aebracht, mit der ſich die ſchweizeriſchen Waſſerbaubehörden befaßt hatten. Faſt ein Drittel des Rheinwaſſers am oberen An⸗ fang einer Kiesbank verſickere. Auf dieſen hübſchen Faſt⸗ nachtsſcherz iſt ein großes Nachrichtenbüro hereingefallen und hat ihn als bare Münze an die von ihm bedienenden Zeitungen weitergegben. Aus dem dritten Bande der„Gedanken und Erinnerungen“. Die Macht der Tatſachen hat ſich ſtärker erwieſen als das papierene Urteil eines Berliner Gerichtshofes. Der Gang der Ereigniſſe iſt darüber hinweggerollt, und damit über die eigenſinnigen Verſuche, dem deutſchen Volke ein hiſtoriſches Dokument vorzuenthalten, für deſſen richtige politiſche Würdigug Bismarck dieſes ſelbe deutſche Volk ſchon vor einem Vierteljahrhundert für reif gehalten hat. Wie ſchlecht der Kaiſer beraten geweſen iſt, als er dem Drängen der Gruppe um Geheimrat Kriege nachgegeben hat, ſein formales Urheberrecht an drei in dem dritten Bande der„Gedanken und Erinnerungen“ enthaltenen Briefen geltend zu machen, kann die Oeffentlichkeit heute noch gar nicht ermeſſen. Es iſt von einem neuen Ent⸗ gegenkommen, einem letzten Anerbieten des Verlages Cotta die Rede, das die Vertreter des Kaiſers„aus prin⸗ zipiellen Gründen“ abgelehnt haben. Nun, eines Tages wird man jedenfalls auch das erfahren, und dann wiſſen, wie jene in ihrem Treiben geradezu verhängnisvolle Ber⸗ liner Gruppe den Kaiſer um eine letzte Gelegenheit ge⸗ bracht hat, durch einen Verzicht auf ſein Einſpruchsrecht zugunſten der Aermſten des deutſchen Volkes ſich rein menſchliche Sympathien zu erwerben. Man hat dieſen Augenblick verſäumt, und was eines Tages eintreten mußte angeſichts der Tatſache, daß im Auslande fremdsprachige Ausgaben des dritten Bandes in Vorbereitung waren, iſt geſchehen: Das Urteil des Berliner Gerichtes iſt durchlöchert und zerfetzt und in ſeiner Wirkſamkeit vernichtet worden wie ein Papfer⸗ reifen in einem Zirkus. Das Ausland iſt mit der Ver⸗ S* 3 öffentlichung des politiſchen Teſtamentes Otto von Bis, 5 marcks glatt durchs Ziel ocgangen, und das dente Volk iſt darum gebracht worden, d ten. d Bezeichnend für die groteske Sachlage iſt es, Rotterdamer Mitarbeiter, der uns vor einiger Zeit 5 5 110 mi 15 er K 0 E! jeſes Vermächtnis des Reichsgründers in einer ſeiner Bedeutung entſyrechenden, in aller Rube und ſorgſam vorbereiteten Form zu erhal⸗ a daß 1 10 JJJJJ%%%ꝙꝙCC0ͤͥͤͥͤͤ ͤ ͤͤÄ0 a!, FE A ͤ rr d oer 3 . e eie e r N * 8 * een 5 F * — anne. ener een 1 . 1 wenige von den Berichten empfangen zu haben. nig . 1 ſie dann dem Kaiſer vorzulegen. 1 1 2 ᷣòn. ñ211 l 1 li er Hiſtoriker Profeſſor Schiemann übernehmen ſolle, uns heute mitteilt, in Holland halte ſich das Gerücht, das Einſpruchsrecht des Kaiſers gegen das Bismarckſche Buch ſei hauptſächlich deshalb geltend gemacht worden, um ein wöglichſt gleichzeitiges Erſcheinen der in der Entſtehung begriffenen Memoiren des Kaiſers mit dem Bismarck⸗ ſchen dritten Bande zu ermöglichen... Genug, der 5 f N Schleier des Geheimniſſes iſt gelüftet. Nach einigen Mel⸗ ingen ſoll ſogar die engliſche Ausgabe ſchon erſchienen ein; jedenfalls gehören die von dem„Nieuwe Rotter⸗ damſchen Courant“ abgedruckten Kapitel fortan der Ge⸗ 8 ſchichte und damit der Oeffentlichkeit an. In Fortſetzung unſerer bisherigen Mitteilungen geben wir nach einem Auszuge der„Rhein. Weſtf. Ztg.“ aus dem Texte des holländiſchen Blattes noch das Folgende wieder: 5 Bismarcks Entlaſſung. Nachdem am 14. März der Kaiſer ausdrücklich die Zurücknahme der Ordre von 1852— wonach der Mini⸗ ſterpräſident in wichtigen prinzipiellen Fragen vor Ein⸗ holung der königlichen Entſcheidung durch die Miniſter unterric! werden mußte— gefordert hatte, ein Be⸗ fehl, den Bismarck für ſich beſchloß, einſtweilen„ins Sonntagsfach“ zu nehmen, hatte ſich der Konflikt ſo zuge⸗ ſpitzt, daß Bismarck am 17. März durch General von Hahnke den Befehl erhielt, ſofort ſeinen Abſchied einzu⸗ reichen. Gleichzeitig kam eine Anzahl von Berichten eines Konſuls in Rußland— in Kiew— dieſen lag ein offe⸗ ner, durch die Bureaus gegangener Zettel von der Hand des Kaiſers bei: f „Aus dieſen Berichten geht deutlich hervor, daß die Ruſſen den ſtrategiſchen Aufmarſch begonnen haben und en Krieg beginnen wollen. Ich muß ſehr. Sie hätten mich han ſeit langer Zeit auf die ſchrecklich drohende Gefahr aufmerkſam machen müſſen. Es iſt die höchſte Zeit, die Oeſterreicher zu warnen und Gegenmaß⸗ nahmen zu treffen. Unter dieſen Umſtänden kann natür⸗ ich von meiner Reiſe nach Rußland keine Rede mehr ſein. Die Berichte ſind hervorragend. Wilhelm.“ Bismarck führt dann aus, wie ſich die Sache mit den Konſularberichten verhielt. Der in Frage kommende Konſul, der ſelten Gelegenheit hatte, Berichte einzuſen⸗ den, hatte auf einmal 14 Schriftſtücke geſchickt, zuſammen etwa 100 Seiten. Einer davon war ſchon mehrere Mo⸗ nate alt und er enthielt vermutlich nichts, was nicht auch dem Generalſtab ſchon bekannt war. Solche Berichte wur⸗ den, wenn ſie militäriſche Dinge enthielten, an den Kriegsminiſter und Chef des Generalſtabes geſchickt, welche die neuen und wichtigen ausſcheiden mußten, um 0 Infolgedeſſen hatten dier dieſer Berichte bereits dem Kaiſer vorgelegen und ſechs, die ausſchließlich militäriſche Fragen behandelten, waren an den Kriegsminiſter geſchickt worden. Der Kai⸗ ſer glaubte, daß Bismarck dieſe vier Berichte ihm vorent⸗ halten wolle. Er ſagte, wenn er das hätte tun wollen, hitte er ſie ficher nicht an den Generalſtab geſchickt, denn deren Leiter ſeien nicht ſeine beſten Freunde und auch nicht an den Kriegsminiſter Verdy. militäriſche Vorkommniſſe in ſeinem Diſtriktsbericht, zeinige drei Monate alt“, u. a. ſagte, daß einige Schwa⸗ ronen Koſaken an der öſterreichiſchen Grenze ererzieren, mußte ſofort Oeſterreich alarmiert und Rußland mit land abgeſagt werden, den er ſelbſt angekündigt hatte. nd daraus, daß dieſer Bericht zu ſpät eingetroffen war, wurde mir ſpäter der Vorwurf gemacht, daß ich ein Lan⸗ abrerräter. ſei, weil ich wichtige Dinge geheimgehalten e. Der Zufall wollte es, daß am Morgen desſelben Tages Graf Schuwaloff aus Rußland eingetroffen war mit der klärung, daß er ermächtigt ſei, wegen der Verlängerung des Rückverſicherungsvertrages Verhandlungen einzulei⸗ ten, und er ſagte, daß dieſe Verhandlungen mißglücken ürden, wenn Bismarck nicht Reichskanzler bleibe. In dem für denſelben Tag einberufenen Miniſterrat erklärte Bismarck, er ſei nicht verpflichtet geweſen, dem 8 aiſer dieſen Konſulatsbericht vorzulegen, habe es aber 5 gen Kaiſer im Wege bin. Kabinett einen Bericht bekommen, daß der Kaiſer meinen im dieſem Falle getan, da er volles Vertrauen auf die friedliche Politik des Zaren habe. Es heißt dann am Schluß der Erklärung:„Ich freue mich, wenn ein König bon Preußen ſelbſt regieren will. Ich gebe zu, daß mein ücktritt für das Reich Nachteile mit ſich bringt, und es erlangt mich noch nicht nach einem tatenloſen Leben, da meine Geſundheit noch gut iſt. Aber ich fühlte, daß ich Ich habe offiziell von dem ücktritt wünſcht. Dem Befehle gehorchend habe ich mei⸗ dien Abſchied eingericht.“ Das Protokoll dieſer Sitzung lei nach einer Mitteilung Miauels ſpäter aus den Akten ile wanden und wabredeinlich auf die Initiatvie Bit chers hin vernichtet worden. W Später erſchien Lucanns bei Bismarck und fragte, darum ſein Abſchiedsgeſuch noch nicht eingereicht ſei. ismarck antwortete, der Kaiſer könne ihn ja in einem mugenblick verabſchieden, auch ohne formelles Geſuch. Er 8 nicht gegen den Willen des Kaiſers im Amte blei⸗ 2 8 Aber das Entlaſſungsgeſuch wolle er ſo aufſetzen, er ſpäter veröffentlichen könne. Er wolle nicht, a koß die Verantwortung für ſeinen Abſchied auf ihn allein 1 e indeße geſest wurde was er mit Rückſcht auf ſein lter als 55 Das Gefühl der Verletzung wurde umſo größer, tet war, bereits einen Teil der Dienſtwohnung des Kanz⸗ in Beſitz nahm und er alſo gewiſſermaßen auf die aprivi, noch bevor das Entlaſſungsgeſuch beantwor⸗ . 8 eine Dienſtzeit als eine Roheit bezeichnet. 09 Am 18. März ſchickte Bismarck ſein Entlaſſungsgeſuch im, An demſelben Tage hatte der Kaiſer die Generale vorlagen. Der Kaiſer hielt eine Anſprache und im S Militee län eigenen Memoierrn, deren Ueberarbeitung dann ber Ber⸗ Es heißt dann weiter:„Weil ein Konſul über einige ieg bedroht werden und der Beſuch des Kaiſers in Ruß⸗ loß verſammelt in Verbindung mit den neuen ——— die Hände. auch Moltke nicht. Nur ſaate dieſer auf der Treppe: „Das iſt eine bedenkliche Geſchichte. Der junge Mann wird uns noch vor manches Rätſel ſtellen.“ f Nachdem Bismarck ſeinen Abſchied erhalten hatte, kam Graf Wedel zu ihm und ſagte, er ſollte Einfluß auf ſeinen Sohn Herbert ausüben, damit dieſer nicht ſeinem Beiſpiel folge. Bismarck antwortete, ſein Sohn ſei groß⸗ jährig. Am 20. März nachmittags brachten Hahnke und Lucanus die Entlaſſung in zwei blauen Kuverts. Luca⸗ nus war vorher bei Herbert Bismarck geweſen und hatte im Namen des Kaiſers dieſen gebeten, herauszufinden, ob ſein Vater den Herzogstitel und eine Dotierung anneh⸗ men würde, welche bei dem Landtag beantragt werden ſoll. Herbert antwortete ſofort aus ſich heraus, daß bei⸗ des ſeinem Vater unerwünſcht und peinlich ſein würde; und nachmttiaas nach Rückſprache mit dem Kanzler ſchrieb er an Lucanus, daß die Verleihung des hohen Titels nach der Art und Weiſe, wie der Kanzler in der letzten Zeit von dem Kaiſer behandelt worden ſei, pein⸗ lich und die Annahme von Geld mit Rückſicht auf die finanziellen Verhältniſſe des Staates und aus perſön⸗ lichen Gründen unannehmbar ſein würde. Nichtsdeſto⸗ weniger wurde der Herzogstitel verliehen. Dann foſat der Tert der Verleihungsurkunde. Schluß ſaat edr Kaiſer: „Ich hoffe, daß Ihr Rat. Ihre Energie und Ihre treue Hingabe Mir und dem Vaterlande auch ferner nicht fehlen werden.“ Mein Rat— ſo fügt Bismarck hinzu— iſt ſeitdem niemals weder direkt noch indirekt eingeholt worden. Im Gegenteil, man ſcheint meinem Nachfolger verboten zu Zum haben, mit mir über Politik zu ſprechen. Ich habe den Eindruck, daß bei allen Offizieren und Beamten, die an ihre Stellung gebunden ſind, ein Boykott gegen mich be⸗ ſteht ſowohl politiſch wie geſellſchaftlich. Dieſer Bapkott hat in den diplomatiſchen Schriftſtücken meines Nachfol⸗ gers wegen der darin enthaltenen Diskreditierung ſeines Vorgängers im Auslande einen eigentümlichen Eindruck gemacht. N Am 26. März nahm Bismarck perſönlichen Abſchied vom Kaiſer. Der Kaiſer ſagte, daß er nur aus Rückſicht auf die Geſundheit Bismarcks den Abſchied bewilligt habe. Bismarck erwiderte, daß er ſich ſeit längerer Zeit nicht ſo wohl gefühlt habe, als gerade in dem vergangenen Winter. Die Bitte, mir die Veröffentlichung des Entlaſſungs⸗ geſuches geſtatten zu wollen, wurde abgeſchlagen. Am 29. März verließ ich Berlin unter dem Zwange einer übereilten Räumung meiner Wohnung und unter den durch den Kaiſer auf dem Bahnhof befohlenen militäri⸗ ſchen Ehrenbezeigungen, die ich mit Recht als ein Be⸗ gräbnis erſter Klaſſe bezeichnen kann. Lokales. Die Entlohnung der Hausangeſtellten. Dieſer Tage hat eine Beſprechung ſeitens der Haus⸗ frauenorganiſationen von Karlsruhe mit den Organiſatio⸗ nen der Hausangeſtellten ſtattgefunden. Es wurden fol⸗ gende Sätze als Richtlinien für die Entlohnung der Haus⸗ angeſtellten. Putz⸗ Waſch⸗ und Monatsfrauen einſtimmig angenommen. Ab 1. Januar ſind die Hausangeſtellten fol⸗ gendermaßen zu entlohnen: J. Dienſtboten bei voller Verpflegung. Monatslöhne: * 14—16 jährige Anfängerin, im 1. Vierteljahr 5060 M., nach dem 1. Vierteljahr 60—70 M., 2. Allein⸗Mädchen ohne Kochen 80100 M., 3. Allein⸗Mädchen mit Kochen 115—125 Mark. ſelbſtändig⸗ Haushälterin oder Wirtſchafterin 150 bis 170 M. 5. Kindermädchen(nicht Kinderpflegerin) 90 M., 6. einfache Köchin 125 M., 7. perfekte Herrſchaftsköchin 180 bis 200 M., 8, einfaches Hausmädchen 80—100 M., 9. einfaches Zimmermädchen 115—125 M., 10. Zimmermädchen mit Bü⸗ geln und Nähen 130—150 M., 11. Jungfer 180200 M. II. Monatsfrauen wenn Koſt nicht gewährt wird: bei 1 Stunde Arbeit pro Stunde 3 M., bei 2 und mehr Stunden pro Stunde 2.50 M., bei 1 ſtündiger, nur einmal vorkom⸗ mender Gelegenheitsarbeit 5 M.(für Sonntagsarbeit 75 Prozent Zuſchlag). Bei einer Arbeitszeit bis zu 3 Stunden wird für Zu⸗ und Abgana das Fahrgeld nach den bestehenden Sätzen beſonders vergütet, wenn der Weg zur Arbeitsſtelle mehr als eine Piertelſtunde beanſprucht. III. Für Waſch⸗ und Putzfrauen, wenn Köſt nicht gewäßrt wird: bei„etägiger Beſchäftigung(4 Stunden) 10 M., bei 1tägiger Beſchäftigung(8 Stunden) 18 M. IV. Parkettbodenreinigen und Entfernen von Weißbin⸗ derſchmutz pro Stunde 5 M. Die Koſt wird in allen Fällen mit täglich 4 M. berechnet. Die Einkommensſteuer, ſowie die geſetzlichen Anteile der Arbeitnehmer an den Beiträgen zur Kranken-, Alters⸗ und Invalidennerſicherung werden am Lohn in Abzug gebracht. Dieſe Sätze ſtellen lediglich die Minimallöhne dar und wird beſonders ſeitens der beteiligten Organiſationen(Ar⸗ beitnehmer wie Arbeitgeber) zum Ausdruck gebracht, daß Leiſtung und Tüchtigkeit durch höhere Löhne bewertet wer⸗ den ſoll. Verſchlechterungen dürfen durch die Feſtlegung dieſer Grundſätze keineswegs ſtattfinden das heißt, wo bis⸗ her ſchon mehr bezahlt wurde, darf nicht nach dieſen Sätzen entlohnt werden. Die Hausfrauen⸗Organiſationen richten den Appell an alle diejenigen, die Hausangeſtellte Putz⸗, Waſch⸗ und Monatsfrauen beſchäftigen, nach dieſen Grund⸗ ſätzen zu entlohnen. 4 —“* Eiſenbahnverkehrsſperren. Eil⸗ und Frachtautwa⸗ genladungen nach Simbach und Salzburg Ort und Ueber⸗ gang mit Ausnahme von Lebensmitteln, Brennſtoffen, Düngemitteln Umzugsgut und leeren Möbelwagen. Wei⸗ tere Ausnahmen können nur unter Vorlage der Original⸗ rachtbriefe bei der Eiſenbahndirektion München beantraat werden. Paſſay Ort und Uebergang für alle Wagenladun⸗ gen ohne jede Ausnahme; Sperre f. Frachtgutwagenladun⸗ gen nach Kufſtein Ort und Uebergang beſteht die Sperre weiter. Ausnahmeſperre für Eil⸗ und Frachtgutwagenla⸗ N nach Saarbrücken Hauptgüterbahnhof iſt aufgeho⸗ en. — Verbeſſerung der Militärrentenbezüge. Der Kriegs⸗ beſchädigtenausſchuß des Reichstages kam nach einer Reihe von Sitzungen zu folgendem Ergebnis, das mit Ausnahme der U. S. P. und K. P. D. von allen Parteien angenommen wurde: Die Reichsregierung ſolle unverzüglich Schritte un⸗ ternehmen, von der im 8 87 des Reichs⸗Verſ.⸗Geſetzes erteil⸗ ten Ermächtigung Gebrauch zu machen und 1. Die Teue⸗ rungszulage mit Wirkung vom 1. Januar 1921 von 25 auf 35 vom Hundert zu erhöhen; 2. Im§ 45 Abſ. 2 den Betrag von 1500 Mark auf 3000 Mark zu erhöhen; 3. Die Stufen des einkommenſteuerpflichtigen Einkommens(8 63 Abſ. 1 Ziffer 1) je um 2000 Mark zu erhöhen. Ein weitergehender Antrag der linken Parteien wurde abgelehnt. —* Ein neuer Hundertmarkſchein kam uns heute in Im Gegenſatz zu den neuen Fünfzig⸗Mark⸗ ſcheinen iſt er in ſeiner Ausführung auch ſchön zu nennen. Ein breiter weißer Rand um das Bild herum läßt den 5 n größer erscheinen als er iſt und ſcheint 4 üder⸗ üſſig. Brieftaſchenfabrikan ten werden wieder Maſſenauf — . Umſatzſteuererklärungen. Das Landesfinanzamk abt bekannt: Wer im Kalenderjahr 1920 durch eine ſelbſtändige gewerbliche oder berufliche Tätigkeit Roheinnahmen erzielt hat, war verpflichtet, innerholb des Monats Januar 1921 eine Umſatzſteuererklärung abzugeben. Wer dieſe Friſt ohne Entſchuldigung verſäumt hat, kann vom Finanzamt einen Zuſchlag zu ſeiner Steuerſchuldigkeit auferlegt erhalten, der bis zu 10 v. H. betragen kann. Wer die Steuererklärung noch nicht abgegeben hat, tut gut daran, ſie ſchleunigſt ein⸗ zureichen; wohnt der Steuerpflichtige am Sitze des Finanz⸗ amts, iſt ſie dortſelbſt, ſonſt bei der Steuereinnehmerei dez Wohnorts abzugeben. Bel dieſen Stellen erhält man auch die Vordrucke für die Erklärungen. Keine Ueberſchreitun⸗ gen der Abgabefriſt wird das Finanzamt nachſichtig be⸗ 1 urteilen. —. Der gleichmäßige Schuljahrbeginn. Aus dem Reiche miniſterium des Innern wird mitgeteilt: Ueber die Abſich⸗ ten des Reiches auf Herbeiführung eines gleichmäßigen Schuljahrsbeginns ſind unrichtige Nachrichten verbreſtet. Es iſt niemals in Frage gekommen, im Weg reichsgeſetzlichen Zwanges eine Gleichmäßigkeit herbeizuführen. Vielmehr haben auf Wunſch der deutſchen Landesſchulverwaltung im Reichsſchulausſchuß unter der Leitung des Reſchsminiſte⸗ rims des Innern Verhandlungen ſtattgefunden, um auf dem. Wege der Vereinbarung die von allen Seiten, beſonders auch von der Reichsſchulkonferenz, anerkannten Schwierig⸗ keiten zu beſeitigen, die die heutige Verſchiedenartigkeit des Schulbeginns Eltern, Schülern und Schulverwaltungen mit ſich bringt. Bei dieſen Verhandlungen ſind die Gründe für und wider Frühjahrs⸗ und Herbſtbeginn eingehend darge⸗ legt und gewürdigt worden. Schließlich haben ſich die Ver⸗ treter ſämtlicher Landesſchulverwaltungen für den Früßh⸗ jahrsbeginn entſchieden. Nur die baneriſche Regierung hat dagegen Bedenken geltend gemacht, ſie aber angeſichts der Haltung der übrigen Länder und der von ihnen dargelegten Vorzüge für den Frühjahrsbeginn erneut zu prüfen in Ausſicht geſtellt. Wenn Bayern nunmehr mit Rückſicht auf die dort beſtehende Ueberlieſerung beabſichtigen ſollte, am Herbſtbeginn feſtzuhalten, ſo ſtehen einem ſolchen Entſchluſſe keine anderen Hinderniſſe entgegen, als daß Bayern damit freiwillig auf die Gleichmäßigkeit ſeines Schulbeginns mit den übrigen Ländern verzichtet. Denn es iſt nicht anzuneh⸗ men, daß infolge einer etwaigen Nichtbeteiligung Bayerns an der gepſanten Vereinbarung die übrigen Länder ihrer⸗ ſeits den Vorteil eines gemeinſamen Schul⸗Anfangs, und zwar im Frühjahr, aufgeben werden. 5 — Beförderung von Kriegsbeſchädigten. Die 1 ſchädigten Kriegsteilnehmer, die bei der Beförderung auf der Eiſenbahn beſonderer Fürſorge bedürfen, ſind mit Aus⸗ weiſen von ziegelroter Farbe verſehen, in denen dem nach Namen und Wohnort bezeichneten Inhaber beſtätigt wird, daß er zu dieſen Perſonen gehört. Der Ausweis iſt mit Stempel und Unterſchrift der Kriegsbeſchädigten⸗ und Für⸗ ſorgeſtelle verſehen, die ihn ausgeſtellt hat, und ſoll die eigen⸗ händige Unterſchrift des Inhabers enthalten. Folgende Vergünſtigungen ſind ihnen eingeräumt: Es ſind ihnen Sitzplätze zu verſchaffen, nötigenfalls ſind andere Reiſende zu erſuchen, Sitzplätze frei zu machen. Die Beſtimmung. daß bei Platzmangel in einer Wagenklaſſe den Reiſenden zeitweilig ein Platz in der nächſthöheren Wagenklaſſe ange⸗ wieſen werden kann, iſt den Schwerkriegsbeſchädigten gegen⸗ über beſonders entgegenkommend zu handhaben. Sie dür⸗ fen an die Fahrkarten⸗ und Gepäckſchalter von der Abgangs⸗ ſeite her zur bevorzugten Abfertigung herantreten. Auch an der Bahnſteigſperre ſind ſie nach Möglichkeit vorzugsweise abzufertigen. Gelähmte Kriegsteilnehmer, die ihren Kran⸗ kenfahrſtuhl nicht verlaſſen können, dürfen die Reiſe mit dem Stuhl im Packwagen zurücklegen, ſofern der Gepäck⸗ verkehr es zuläßt. Sie haben in den in einzelnen Zügen laufenden beſonderen Wagen„Für Schwerkriegsbeſchädigte“ Anſpruch auf einen Sitzplatz. Andere Reiſende ſind nötigen⸗ 4 . falls zu veranlaſſen, ihre Sitzplätze freizugeben. Zur Zwangswirtſchaft für Getreide. Wird es notwendig ſein, die Zwangswirtſchaft für Ge⸗ treide beizubehalten oder wird es möglich und ſogar beſſer ſein, dieſelbe ſo ſchnell wie möglich zu beſeitigen? Zu dieſen das geſamte deutſche Volk angehenden Fragen. hat der Ausſchuß 1 für Volkswirtſchaft und Agrarpolitik und der Vorſtand der badiſchen landͤwirtſchaftlichen Verbände Stellung genommen. Darnach muß die badiſche Landwirt⸗ ſchaft die Zwangswirtſchaft in jeder Form ablehnen. Auch das von der Reichsregierung geplante Umlageverfahren für Getreide wird bei den klienbäuerlichen Betriebsverhältniſſen Badens für undurchführbar erachtet. Mit einem Einfuhr⸗ monopol für Getreide iſt die badiſche Landwirtſchaft grund⸗ ſätzlich einverſtanden. Ein Inlandsmonopol muß dagegen abgelehnt werden, weil die Durchführung ohne Zwangsmaßnahme nicht mög⸗ lich iſt. Die Badiſche Landwirtſchaftskammer iſt der Auf⸗ faſſung, daß nur bei möglichſt baldiger Beſeitigung der Zwangswirtſchaft die Produktion im Inland wieder kräftig gehoben werden kann und der bedenkliche Rückgang im Ge⸗ treidebau beſeitigt und der Ertrag wieder auf die frühere Höhe und darüber hinaus geſteigert werden kann. 12 Die Badiſche Landwirtſchaftskammer und die übrigen landwirtſchaftlichen Körperſchaften ſind ſich ihrer wichtigen Aufgabe und Verantwortung dabei bewußt. Sie ſind ge⸗ willt, mit allen Kräften auf die Hebung der Produktion hinzuwirken, aber ſie müſſen eine ſchaffſensfreudige und nicht eine verdroſſene Landwirtſchaft hinter ſich haben. geben müſſen, zum Wohle der geſamten Deutſchen Volks⸗ wirtſchaft großenteils erſpart werden können.„ — —* Die evangeliſchen Schulſynoden. Die evangelſſchenn Schulſynoden zur Beratung des neuen Lehrplans für den evangeliſchen Religionsunterricht werden in der Zeit zwi⸗ ſchen dem 29. März und dem 9. April abgehalten werden. N Der Geiger. Er ſetzt die Geige an das Kinn Die alte Geige nicht mehr blank; Sein ganzes Leben lag darin Und ſeine Geige ſang— ſie ſang. Ste ſang mit ihm aus alter Zeit Sie weckte manch Erinne ung. Sie ſang mit ihm von Freud und Lid Von Jugendjahren bis zur Stund. Wenn dann ein tiefes, ſchweres Leid Aus dieſer kleinen Geige ſchrie, Wars allen Jenen fremd und weit Wenn ihm die Geige Töne lieh? Er ſingt und ſpielt ſo immerfort Bis einſt die letzte Saite ſprang. Dann gönnet ihm ein Plätzchen dort 5 An ſtiller, ſchatt'ger Friedhofswand.* Dort ruht er aus in fremder Erd, Zier'n Blümchen wohl ſein Hügel auch? Ach nein, das war er gar nicht wert. Dort wuchert nur ein Jo ſpalßrauch. et-. Läßt man der Steigerung der Produktio nfreien Lauf, ſo werden die vielen Milliarden, die wir heute für Getreide ins Auslans . ken, daß bel den Teilwahlen in Wäles der Kändidak der Koalitioniſten, Sir Evans, der Schwiegerſohn Lloyd Ge orges, gewählt werde, und gleichzeitig erſuchte er die Ver⸗ a ſammlung, ihm auch fernerhin ihr Vertrauen ſchenken zu wollen. Raubmord. In Potsdam wucde die 50 Jahre alte Frau Beek, die in der Schwertſegergaſſe ein Schönheitspflege⸗ inſtitut betrieb, in ihrem Geſchäft ermordet und beraubt noch eine Lebens rage bedeutet. Auch bei der neuerlſchen Prüfang aller Geſichtspunkte ergibt ſich, daß dieſer Standpunkt auch durch die neue Lage nicht umgeſtoßen werden kann. Die Einheit des Reiches ſteht für alle da⸗ bei Beteiligten niemals in Frage. Dem Reparationsge⸗ danken iſt von keiner Seite auch nur ein Augenblick Raum gewährt worden. Die endgültige Faſſung der an die Reichsregierung zu richtenden Note ſoll heute, Donners⸗ Vermiſchtes. Polizeiliche Aufhebung einer Tanzgeſellſchaft. München, 10. Febr. In der vorletzten Nacht hob die Polizei in einem erſtklaſſigen Hotel eine Tanzunterhal⸗ tung auf, an der ſich zahlreiche Mitglieder des Hofadels beteiligten. Etwa 140 Perſonen mußten in Begleitung der Polizei und Polizeiwehr zur Polizeidirektion kom⸗ men, wo ihre Perſonalien feſtgeſtellt wurden. Nach der tag, feſtgelegt werden. Die ſozialdemokratiſche Partei aufgefunden. Der Täter iſt flüchtig. Räumung wurde der Saal geſchloſſen. Frankens veröffentlicht einen Aufruf an die nordbayeri⸗ Auf dem Faſtnachtball. Das Faſtnachttreiben im großen U *. Saal hat ſeinen Höhepunkt erreicht. Alles lacht und fauchzt in Lebensluſt. Es iſt gelungen: was geſtern noch auf den Gemütern an Drückendem lag, vergeſſen iſt es, vergeſſen, ſche Bevölkerung, in dem es u. a. heißt: Kommt die Regierung in München nicht in letzter Stunde zur Be⸗ ſinnung, läßt ſie es auf einen Bruch mit dem Reiche an⸗ als ſei es nie geweſen. Prickelnde, ſinnenluſtweckende Mu⸗ verdächtiger Korb geöffnet. Als man den Deckel aufhob, kommen, dann wird die arbeitende Bevölkerung von ſik ertönt. In drangvoller Enge wirbeln die Paare durch erblickte man im Innern einen bewußtloſen Mann und fand Nordbayern das Tiſchtuch mit München zerſchneiden und den Saal: 1 8 den 5 tönt 15 8 Geknall der neben ihm und in ſeinen Taſchen manniafaltiges Einbruchs⸗ de„ hampagnerpfropfen. uf einmal entſteht eine Störung. werkzeug. Die Krimialpolizei erkannte in dem Manne ſic auf die Seite des Reiches ſtellen. Ein e das 1 8 5 8 8 197 [eeinen gewerbsmäßigen Einbrecher wieder. Allem Anſcheine gagende Geſtalt erſcheint; um ſie herum bildet ſich ein eerer 5 8 von. ein Einbruch auf dem Spandauer Raum. Ein blonder Rieſe mit ſchlaffen Muskeln und tief⸗ Güterbahnhof, wohin der Korb adreſſiert war, geplant wor⸗ Der Dieb im Korb. Nie arbeiteten die Diebe mit ſo viel Fantaſte wie heute. Vor einigen Tagen wurde auf dem Güterbahnhofe Wuſtermark ein infolge ſeiner Feuchtigkeit 7 ²˙ A Lloyd George verteidigt ſeine Politik. London, 10. Febr. Lloyd George hielt geſtern in Beenden Augen. aus denen die Not beransſchaut und die N 5 175 ch Wuſtermark 55 5 5 a Verzweiflung, an Händen und Füßen gekettet, ſchreitet durch 55 7er Pingeſclo ene. Helfershelfern Weſtminſter vor 60 Delegierten der Liberalen Iriſchen den Saal. Ganz von felbſt bildet ſich vor ihm eine Gaſſe nicht befreit werden. Vor Hunger wurde er bewußtlos, da Vereinigung eine bedeutſame politiſche Rede. Der eng. durch die Menge. Wo er hinkommt, erſtirbt das luſtige Lachen. Jedermann ahnt, was der Mann ſagen will: das iſt Deutſch nds Schickſaal. beſtimmt im Rate der Völker. Die Feſtoroͤner treten herzu und fragen entrüſtet: Wer ließ den Mann herein? Niemand weiß es, wie das geſchehen. Hatte der Mann vielleicht zuerſt eine andere Verkleidung, en war. liſche Miniſterpräſident unterſtrich die gegenwärtige anor⸗ male Lage der Welt und betonte die Unmöglichkeit, gegen⸗ wärtig des Land bereiſen und einen Schnellzug zur Ver⸗ teidigung ſeiner Politik unternehmen zu können. Seine er ſchon drei Tage in dem Korb eingeſchloff Ein dreiſter Gauner. In Dortmund probierte eine Ver⸗ käuferin ein Hemd, das ein Kunde kaufen wollte, über der ö „Kleidung an. Der Kunde befeſtigte es unbemerkt mit Steck⸗ ö 5 en 18 8 e er. 1 85 Anweſenheit in London ſei zur gegenwärtigen Stunde e hahe mer e kit n ans 5 6 al 3 nter ste e abe An 1 1 5 Zoderm, dort ſetzt er ſich nieder, er vergräbt ſein Geſicht in in dem ſonderbarxen Aufenge für eine Wahnfinnige gehalten, unerläßlich. Kaum zwei Jahre ſind verfloſſen, erklärte die Hände, an denen die Ketten klirren, krampfhaft ſchluchzt der Premier, ſeit der Krieg zu Ende iſt und es iſt durch⸗ aus nicht verwunderlich, wenn in einer ſo kurzen Zeit die ganze Kriſis, welche die Welt durchſchreitet, noch nicht beigelegt werden konnte. Der geſamte Organismus iſt tatſächlich desorganiſiert; alles muß wieder in Senkel geſtellt werden. Neue Nationen, die ſich ihrer ſelbſt noch nicht bewußt geworden ſind, ſind entſtanden und ſind ſo daß es dem Dieb leicht war, zu entwiſchen. er auf Dann ſteht er auf . 5. und verläßt gebeugt den Saal. Die Feſtoroͤner geben ſich a f 0 le Mühe, die frohe Stimmung wieder herzustellen. Die Faſtnachtſtimmung will nicht mehr recht aufkommen. Viele ſchimpfen darüber. daß die Entente nicht mit der Aufſtellung ihrer Forderungen, die aus unſe⸗ rem Volke einen Sklaven der Völker machen ſollen, zuge⸗ wartet hat— bis die deutſche Faſtnacht vorüber war. g Das Märchenbuch.„Ich möchte meinen Kindern gern ein ſchönes illuſtriertes Märchenbuch ſchenken— aber das iſt jetzt ja ſo furchtbar teuer.“—„Da kann ich Ihnen aus⸗ helfen. Ich habe noch den illuſtrierten Preiskatalog eines Warenhauſes von 1913.“ Ein Diamantenſchlucker. Im Zuchthaus zu Horſens in Dänemark ſitzt gegenwärtig ein internationaler Dieb na⸗ mens Karl Auguſt Schmidt, der ſeinerzeit von der ſchwedi⸗ ſchen Polizei wegen Diamantendiebſtahl verhaftet worden iſt. Man hat bisher vergebens etwa dreißig Diamanten geſucht die einen Teil der Beute bildeten, die er gelegentlich eines i einem Jumelier in Stockholm gemacht hat. Einbruchs be Jetzt hat indeſſen einer ſeiner Mitgefangenen erzählt, daß r Metallkapſel verberae, die Schmidt die Diamanten in eine er verſchluckt. Er beſitzt noch 25 Diamanten. Nun will man eine Röntgenaufnahme machen, um feſtzuſtellen, ob die Be⸗ hauptung des Gefangenen richtig iſt. Wenn das der Fall iſt, ſo will man die Kandel nötigenfalls durch einen operati⸗ ven Eingriff herausholen. Baſel, 11. Febr.(Drahtmeldung.) Der Senatsaus⸗ ſchuß hat mit 14 gegen 5 Stimmen einen Antrag ange⸗ nommen, der die Verlegung der in Paris gefaßten Be⸗ ſchlüſſe in Bezug auf den Handel mit Deutſchland for⸗ dert. 0 5 78 10 noch trunken von Freiheit. Ich habe Beſſeres tun als Paris, 11. Febr.(Drahtmeldung.)„Echo de Paris anf de gegen Nich heit. Ich h leres zu en zufolge iſt die von Deutſchland überreichte Denkſchrift, 9 güne ten A und in e 9 wonach Deutſchland vom 1. Februar ab nur noch 1,8 Mil⸗ heemkungen gerichteten Angriffe zu antwor e 5 ä r Aufgabe, die ich zu vollenden habe, iſt tatſächlich eine un⸗ lionen Tonnen Kohlen monatlich liefern ſoll, der Wieder⸗ eheuere. Ich kann mich nur auf die Liberale 7 aufbaukommiſſion überwieſen worden. In der Wieder⸗ geheuere. Ich;.„e, Libetoken 5 Paukommiſſtion ist der err che Vorſchla„ Das Land ſteht vor zwei Alternativen: Entweder muß .. g 5 ee ſchlag die nationale Einheit aufrecht erhalten werden, bis die Mezuchen, 10. Fehr Srahkmeldung.) Geſtern abend gegenwärtigen Schwierigkeiten beſeitigt ſind, oder man wurde fol ende 8 Verlautbarung ausgegeben: Die muß wieder zu den alten Parteikämpfen zurückkehren, Berli 9 ef d denn ae n ohne ſich um die großen Probleme, die ſich zur Stunde 5 Bayern Anlaß zu en 85 geg ben Im aufdrängen, zu kümmern. Das Land muß ſich folgende 5. Aenne 89. 8* r 85. 88 75 6 15 1 2 5. . Mittelpunkt dieſer Verhandlungen ſtand natürlich der Frage NVö„w jede Gefahr beſcitiat? Am Schluſſe 5 g f 5— een ne ſeiner ſehr beifällig aufgenommenen sführungen bat 5 7 n 5 5 e 1 e Llond George die anweſenden Delegierten, dahin zu wir⸗ g au der Einwobnerweßhr. deren Erhaltune ah f Betanntmachungen Bekaantmäachung. der Gemeinde Seckenheim Zwecks Regelung des Ackerpachtes bitt⸗ Die Erſparnis von Brennſtoffen ich ſämtliche Pächter und zwar mit Buchſtaber und Veleuchtungsmitteln. 4 A- M Fonniag 13. Tehe. 1 Die Feſtſetzung der Polizeiſtund⸗. b ah 1 Mhz e ä. . 5 5 5 1 eghidten u geben 6 40 160 8 l Deilbewährke — e garomatische P N Hebe. b, ua L ueber, Cale, 0 n, de, nelle, pur, lain, Wir bieten an: Ff. Uaſelol g. Elk. 22.— fu. mit der Verordnung vom 24. 12. 1920 iſt die Paoylizeiſtunde wieder allgemein auf 11 Ahr ſetzliche ſowie für den einzelnen Fall ver⸗ N- Soauntag, 20 Fehr. ſich bei mir einfinden zu wollen. Luiſe Seitz Witwe Luiſenſtraße 14. * betreffend. Aufgrund der Verordnung vom 31. März . 0 1920 G. ſ. u. V. O. Bl. S. 89 in Verbindung feſtgeſetzt worden. Soll die Polizeiſtunde verlängert werden, ſo müſſen fragliche Geſuche um Verlängerung vechtzeitig bei uns durch das Bürgermeiſter⸗ amt eingereicht werden. f 5 Die Polizeiſtunde wird von uns grund⸗ ſätzlich nur noch bis 12 Uhr verlängert werden g Nur bei beſonderen Veranſtaltungen von Vereinen, geſchloſſenen Geſellſchaften, Berufs⸗ organ ſationen ete. wie Vereinsjubiläen uſw. können weitergehende Verlängerungen zuge⸗ laſſen werden. In ſolchen Fällen iſt das Geſuch ein⸗ gehend von den Geſuchſtellern zu begründen. Die Gendarmerie iſt verſtändigt, die ge⸗ Fele Curnerſchaft Fockonbeim. Heute F eitag findet Keine Uebungsstunde ſtatt. Der Turnrat. Soammei⸗Anzeiger Zur für Atiglieder der gaubw. Kix, 3 Verkanfsgenofe nicht Im Lager eingetroffen: Schwefelſ. Ammoniak, Schweine maſtfutter, Reisfuttermehl, Darismehl, Fl iſchfutter⸗ mehl für Hühner. Der Vo ſtand. Fußball⸗Veretutgung Seckenheim, Heute Abend 8 Uhr bei unſerm Mitglied Albert Bihler zun!„Deutſchen Hof“ Spieler- Uersammlung ſämtlicher Maunſchaften. längerte Polizeiſtunde ſtreng zu überwachen. Mannheim, den 4. Februar 1921. Bad. Bezirksamt. Vorſtehendes bringen wir öffentlichen Kenntnis. 2 Seckenheim, den 7. Februar 1921. Bürgermeiſteramt: Koch. hiermit zur * Um vollzähliges E ſcheinen erſucht Der Spielausſchuß Di jeniden Herren, die noch in dem B⸗ ſize von Rollenmaterſal und Bücher ſind werden hiermit gebeten, dieſelben bis ſpäteſtene morgen Abend im Lokal abzugeben, Die Nergnügungskonmiſſſon. Fig bah und Regs-Rus unde orgen Vormittag von 8— 12 Uhr mirk Empfedle zu äusserst billigen Preisen 8 von 1.80 Mk. das Pake mein grosses Lager in Weckenheim, den 11. Februar 1921. Lebensmittelamt. Konfirmanden- und Kommunikanten- Wir machen darauf aufmerkſam, daß an die zukünftig zu Verheirateten nur dann Waldhelz für das Jahr 1921 zugeteilt wird, wenn bis zu dem Tage der Ausgabe ein Ehe⸗Aufgebot erfolgt iſt. a Die Ausgabe erfolgt in den nächſten Tagen. Anmeldungen obig genannter, ſowie jung verheirateten die noch kein Holz zugewieſen ommen haben, müſſen dies bis(päteſtens ds. Mis, vormittags von 8—12 Uh funſerm Büro anmelden. Spätere Reklamationen ung. 1E Stiefel. Schuhs Meiekum Ielef. 23 Seckenhelm alef. 23 . 5 ätte. b Mass. abruar 1921. Eigene. ü 1 5 eee ee re, + f finden keine Berückſichis ä LD—— ss buten Reis f. pfd. 2.50 Faferflocfken 3.— faken ore, 30 Irüupen e Perl. Uu... 53.500 Fun„ Liilaen 4 80 M. u. 5.80 M. n. pf. öwwlobeln J. Pfd. 1.— fl. Palddingpulber versch. Geschm. Cihlon Sionenhonig— Malz Rafe 85 Uuulela Hübn 2*— 2* Germania , ae uke, Cienbelbs: Goll, 8„„.. 8„ bbb Su herben in ofſelen d. Crugern. Aang, e en Eſfaci Gm iS Niederlage bei: Drogerie Fr. 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