1 5 Hmtsblatt der Bürqermeisterũmter Seckenheim. Zlwesheim ſleckarhausen und Edingen Abonnementspreis: Monatlich 4.— Mk. mit mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Trägerlohn. Durch die Poſt bezogen pro Quartal g 21. Jahrg. 12 aue Seegen. deen lich Mittwoch, 16. Februar 1921 Inſerationspreis: Die einſpaltige Petitzeile 80 Pfg. Reklamen 2.50 Mek. P eſtſcheckkonto: Karleruhe Nr. 19819. Bei öfterer Anfnahme Rabatt. — Fernſprechanſchluß Nr. 16. No. 39 Tagesſchau. Im Reichsminiſterium des Junern wird der Entwurf . neuen Geſetzes über die Einwohnerwehren ausgear⸗ beite Die polniſchen Truppenanhänfungen an der dentſchen Oſtgrenze haben die Reichsregierung zn Einſprüchen bei den Ententegroßmächten veranlaßt. Die bayeriſche Regierung hat in Berlin das Ergebnis der Beratung des Münchener Miniſteriums überreichen laſ⸗ ſen; es wird als vertraulich nicht veröffentlicht. Nach Pariſer Meldungen eines Londoner Blattes hängt das Schickſal Briands völlig von der Londoner Konferenz ab. Aus Newnork wird das raſche Umſichgrei iner Schlaf⸗ krankheitsepidemie gemeldet. ch ſichgreifen einer Schlaf Nach engliſchen Meldungen beſteht, gemäß einem Antrag taliens, die Abſicht, die Orientkonſerenz erſt nach Ablauf ren dergutmachungs konferenz in London ſlattfinden zu Ueber Thrazien iſt von der griechiſchen Regierung das Standrecht verhängt worden. 8 Das portugieſiſche Kabinett iſt zurückgetreten. Wo bleibt der Sparſamkeitsdiktator? Man ſchreibt uns: Die Organiſation der Behörden im neuen Deutſchland bildet ein beſonderes Kapitel für ſich in der Fülle der weiſen Entſcheidungen, die von oben getroffen werden. Bisher wurden die Penſionsanſprüche der Kriegsopfer durch die Penſionsregelungsbehörden befriedigt. Dieſe ſollen umgebaut werden zu Abteilungen der Hauptver⸗ ſorgungs⸗ und Verſorgungsämter des deutſchen Reiches. Bisher hat man 44 lokale Abteilungen gehabt, die mit annähernd 3000 Angeſtellten ihre ſehr umfangreichen Aufgaben recht gut erledigt haben. Das Sparſamkeits⸗ prinzip erfordert es anſcheinend, daß die Zahl der Be⸗ hörden vermehrt wird. Aus dieſen 44 lokalen Abteilun⸗ gen ſollen jetzt 350 beſondere Abteilungen bei den Ver⸗ ſorgungsbehörden gebildet werden. Die Tätigkeit des Finanzdiktators hindert das Arbeitsminiſterium nicht daran, für die Neukonſtruktion der Penſionsregelungs⸗ behörden in dem zur Beratung ſtehenden Etat vorläufig nur 1000 neue Beamtenſtellen zu fordern. Die Zahl b des Geſamtperſonals würde dadurch auf 4000 ſteigen. Die Aufbringung der Steuern iſt ja ſo leicht! Bei der Verpürokratiſierung wird natürlich damit die Endzahl nicht erreicht ſein. Der Staatsſekretär a. D. Auguſt Mül⸗ er hat einmal von den„Vielzuvielen“ geſprochen. Das Arbeitsminiſterium ſcheint etwas anderer Anſicht zu ſein. aß man gegen die Angeſtellten im Staatsdienſt mit größter Rückſichtsloſigkeit durch Entlaſſung bei anderen Dienſtſtellen vorgeht, ſei nur nebenbei bemerkt, aber Be⸗ amte werden ſie nicht. Die Kriegsbeſchädigten werden ſehr erfreut ſein, zu hören, daß nach Urteil der im Pen⸗ konsregelungsweſen erfahrenen Fachleute die Umorga⸗ niſierung eine recht weſentliche Verzögerung in der Rege⸗ — 1 ö lung und Anweiſung der Penſionen und Gehührniſſe eſſp⸗ treten wird. Der in ſeiner Tätiakejt bisher ſo erfolgreich verhinderte Finanzdiktator ſoll hier einmal zeigen, was er kann.„Der Knabe Carl fänat an, mir fürchterlich zu werden“; das Reichsarbeitsminiſterium ſcheint anderer Anſicht zu ſein; es denkt:„Wo alles liebt, kon Carl allein nicht haſſen.“ Deutſchland. Simons Echo. Die große Programmrede, die der deutſche Außen⸗ miniſter Dr. Simons in Stuttgart gehalten hat, wird durch die Sachlichkeit, den guten Willen und die feſte Entſchloſſenheit ſicherlich auch im Auslande Eindruck ma⸗ chen. Um dieſe Wirkung möglichſt ſchon im Keime abzu⸗ ſchwächen, bringt der„Petit Pariſien“, ehe er den ge⸗ nauen Inhalt der deutſchen Miniſterrede überhaupt ken⸗ nen konnte, eine Entgegnung, in der die franzöſiſche wahnwitzige Verblendung und gemeine Habgier von neuem zum Ausdruck kommt. Mit wilder Haſt und ſchriller Stimme erklärt das Blatt, von einer Verminde⸗ rung der auf der Pariſer Konferenz feſtgeſetzten Schuld⸗ ſumme dürfe nie und niemals die Rede ſein. In Lon⸗ don werde Frankreich in dieſem Punkte unnachſichtlich ſein, und man dürfe hierbei wieder auf Lloyd George zählen. So ganz ſicher ſcheint Frankreich aber gerade des wankelmütigen Lloyd George nicht zu ſein, obwohl er bekanntlich aus Gründen der internationalen Politik (England und Amerika!) in letzter Zeit um die franzö⸗ ſiſche Zufriedenheit förmlich geworben hat. Auf jeden Fall aber wird der„Petit Pariſien“ und werden die an⸗ deren Politiker an der Seine jetzt die Rede Dr. Simons und die Kommentare der deutſchen Preſſe in ihren Hän⸗ den haben. Hoffentlich erkennen ſie, daß die deutſche Re⸗ gierung, geſtützt auf die einmüitge Entſchloſſenheit des ganzen deutſchen Volkes, in London nicht umfällt, und gleichzeitig mit vernünftigen eigenen Vorſchlägen für eine gerechte Kriegsentſchädigung den Milliardenforderungen der Pariſer Konferenz ihr unerſchütterliches Nein wieder⸗ holen wird. Die Rede Dr. Simons wird wegen ihres be⸗ tonten Hinweiſes auf das Produktionsproblem, deſſen Löſung für den Wiederaufbau und für die rein finanziel⸗ len Fragen unbedingt vorangeht, gerade auch die ernſten Wirtſchaftspolitiker auf der gegneriſchen Seite zum Nach⸗ denken zwingen. Da bis zur Londoner Konferenz noch einige Wochen Zeit iſt, kann das von entſcheidender Be⸗ deutung werden. Der Inhalt der bayeriſchen Antwort. Berlin, 15. Febr. Halbamtlich wird gemeldet: Das geſtern durch den bayeriſchen Geſandten dem Reichskanz⸗ ler übergebene Schreiben der bayeriſchen Regierung vom 12. d. M. gibt den Standpunkt der bayeriſchen Regierung in dr Einwohnerwehr⸗ und Entwaffnungsfrage wieder, Das alte Lied. * Roman von Fr. Lehne. 20. FJortſetzung.(Nachdruck verboten.) „Bravo, das heiße ich recht gehandelt!— Wie lange abe ich Sie eigentlich nicht geſehen, lieber Gernot? Es mögen wohl ſieben Jahre her ſein— Sie waren wohl damals noch ein junges Bürſchlein von zweiund⸗ zwanzig Jahren! Iz es nicht ſo? Da war ich zuletzt in Kirchbach bei Ihrem Vater und wir haben luſtige age verlebt. Ich erinnere mich noch ſehr gut— es war da ein Oberförſter—“ f Ja, Herr Graf, der alte Haberland, das Original. Leider iſt er ſeit Jahren tot. Mein Vater hat ihn auf⸗ richtig betrauert; er iſt ihm nie wieder erſetzt worden.“ 85 wie lange wollen Sie hier bleiben?“ ſagte der „Wollen? O, davon iſt gar keine Rede. err Graf lieber: müſſen! Das hängt von manchen Umständen ab. ich weiß es ſelbſt nicht. Nur das eine weiß ich: Trübſal wird nicht geblaſen. Ich mache mir das Leben ſchon einigermaßen erträglich. Wäre es nach mir gegangen, ſo ſäße ich drunten in Afrika und ſchlüge mich mit den Wilden herum. Aber mein alter Herr wollte 5 nicht gern, ich tat ihm ſchließlich den Willen und lieb, wenn es mir auch manchmal in den Gliedern zuckt und ich Sehnſucht nach der weiten Welt habe!“ 3 Wohlgefallen hörte der Graf ihm zu und mit ohlgefallen ruhten ſeine Blicke auf dem Sohn ſeines F Ein nicht gerade ſchönes, aber ſehr charakteri⸗ ſüiſches, ſchmales Ariſtokratengeſicht, große, durchdringende, graue Augen, eine etwas gebogene Naſe über dem ener⸗ . 1 gezeichneten Mund, ein kurzer, G ſuurrbart und eine ſchlanke, breitſchulterige, elegante Woſalt, dann eine liebenswürdige Offenheit und ein un⸗ derſtehliches Weſen— einer jener Glücklichen, deren fluß ſich ſo leicht niemand entziehen ka Fragen 2 5 f das dunkelblonder wonach die Einwohnerwehr für das bayeriſche Volk eine Lebensnotwendigkeit darſtellt. Das Schreiben betont fer-* ner, daß die bayeriſche Regierung den Beſchluß der Reichsregierung, vor den Londoner Verhnadlungen an die Entwaffnungsfrage heranzutreten, für verhängnis⸗ voll erachtet. Wenn die Reichsregierung gleichwohl Maß. nahmen zum Vollzug der Entwaffnung trifft, ſo muß die bayeriſche Regierung die Verantwortung für dieſe Maßnahmen der Reichsregierung überlaſſen.. Bergmanns Miſſion. Paris, 15. Febr. Der„Temps“ beſpricht heute die Reiſe Bergmanns nach Paris. Das Blatt nimmt die Meldung auf, wonach Bergmann Träger von Mitteilun⸗ gen an die franzöſiſche Regierung über die Zahlung der Wiedergutmachungsſumme ſei und wonach Deutſchlands Haltung auf der Londoner Konferenz davon abhängen wird, welchen Empfang man in Paris den durch Berg⸗ mann überreichten Vorſchlägen bereiten wird. Der „Temps“ meint, die franzöſiſche Regierung ſei gern be⸗ reit, Bergmann Gehör zu ſchenken. doner Konferenz ausſprächen. Er machte aber den Vor⸗ behalt, daß von den Pariſer Beſtimmungen kein Jota ab⸗ 9 geändert werden dürfe und daß die Verhandlungen höch⸗ ſtens über den Zahlungsmodus geführt werden können. Zum Beiſpiel könne feſtgeſtellt werden, welcher Teil dern Wiedergutmachung in Waren, ein wie hoher Teil in Bar zu leiſten ſei. Zu den Ergänzungen, die das Pariſer Ab. kommen nötig habe, rechnet der„Temps“ die Frage der Diskontierung der Annuitäten. 4 Berlin, 15. Febr. Bergmann weilt keinesfalls in einer offiziellen Miſſion, die mit den Londoner Verhand⸗ lungen zuſammenhängt, wieder in Paris. Er iſt viel⸗ mehr nur zur Aufarbeitung der ſchwebenden wichtigen Angelegenheiten in der franzöſiſchen Hauptſtadt, ſo be⸗* ſonders wegen der Verhandlungen über die Veränderung des Spa⸗Abkommens und wegen der Beſtimmung des Artikels 256 des Friedensvertrages. Die Vorbereitun⸗ gen für die Londoner Verhandlungen, insbeſondere die 1 Wertreter in London, ſind für einige Frage der deutſchen J etret a ich die meiſten Tage ausgeſetzt, Wahlreiſen betinden.. Aus den beſetzten Gebieten. e Mainz, 15. Febr. Der Reichskommiſſar für die be⸗ ſetzten rheiniſchen Gebiete hat in Anbetracht der bevor⸗ ſtehenden Wahlen zur Erleichterung des Wahlverfahrens und der Wahlpropaganda die Interalliierte Rheinland? kommiſſion erſucht, in der Zeit vom 6. bis 20. Febr. die vorherige Anmeldepflicht für politiſche Verſammlungen aufzuheben. Der Reichskommiſſar kam mit dieſer Vor⸗ ſtellung den zahlreichen Wünſchen ſämtlicher Parteien des beſetzten Gebietes nach, denn gerade die Verordnung 3 Art. 16(Anmeldepflicht politiſcher Verſammlungen) wird in dieſen Tagen beſonders drückend empfunden. Leiden „Recht, lieber Freund, daß Sie geblieben ſind. Sie können ſich auch hier dem Vaterland nützlich machen. Ihr Vater hat nur Sie noch, da kann ich mir lebhaft denken, wie er an Ihnen hängt!— Wenn Sie ein Stündchen übria haben, dann kommen Sie zu uns, Sie find uns immer willkommen.“ „Herr Graf kommen meiner Bitte zuvor,“ erwiderte Gernot,„denn Zweck meines Beſuches war, mich vor⸗ zuſtellen, Grüße meines Vaters zu überbringen und dann um gütige Erlaubnis zu bitten, Ihre Gaſtfreundſchaft genießen zu dürfen. Da weiß Papa mich in guter Hut und braucht ſich nicht um ſeinen Jungen zu ſorgen!“ „Er hat, wie mir ſcheint, viel Grund dazu gehabt,“ ſcherzte Graf Rodenberg,„dieſe Sorge will ich ihm gern abnehmen.“ „Meinen verbindlichſten Dank, Herr Graf! Ich ver⸗ ſpreche, Ihnen ſo wenig wie möglich Mühe zu machen.“ Dann wandte er ſich das erſte Mal mit der direkten Frage an Regina, ob ſie muſikaliſch ſei. 705 wenig, Herr von Schönſtedt,“ lautete ihre Ant⸗ wort. „O, das iſt herrlich, Frau Gräfin,“ ſagte er.„Wenn es nicht unbeſcheiden iſt, möchte ich wohl den Wunſch ausſprechen, dann und wann mit Ihnen zu muſizieren; ich ſpiele Violine—“ „Gern, Herr von Schönſtedt, wenn Sie mit meinem geringen Können fürlieb nehmen werden,“ erwiderte ſie, —„Uebrigens feet wir Donnerstag unſeren Empfangs⸗ tag! Da wird fleißig muſiziert, beſonders wenn Fräulein von Brandner zugegen iſt, die über einen herrlichen Sopran verfügt. Ich hoffe, Sie dann auch jedesmal unter unſeren Gäſten zu ſehen.“ Er ſtand auf und verneigte ſich dankend. Sie hatte chen, was ihm nicht entgangen war. Vielleicht zürnte ſie ihm wegen der Szene von heute morgen; aber ſic wenn ſie hatte mit keiner Miene verraten, daß ſie ihn ſchon freundlich, aber doch mit gewiſſer Zurückhaltung geſpro⸗ die ihren beharrlich ſuchte. Begegnung nicht zu erwähnen. Der Gedanke, in dieſem Hauſe ein⸗ und ausgehen zu können und die Nähe dieſer ſchönen Frau zu genießen, verſetzte ihn in Entzücken. Für jetzt war es Zeit, ſich zu verabſchieden. Graf Roden⸗ berg forderte ihn in freundlicher Weiſe auf, am nächſten Tage, der ein Sonntag war, das Mittagsmahl bei ihnen einzunehmen, was er mit großem Dank annahm.—— Er lernte da Reginas Angehörige und ſie ſelbſt als ſor⸗ gende Hausfrau kennen und er mußte bei ſich geſtehen, daß er ſelten einen angenehmeren Tag verlebt hatte. Und bei Tiſch war es, wo er dem Grafen erzählte, daß er ſo gut wie verlobt ſei. Er ſah gar wohl, daß er bei ſeinen Worten ſehr angenehm überraſcht ſchien— und aus welchen Gründen, konnte er ſich auch ſehr gut denken. Er ſagte: „Mein lieber Vater hat in jeder Hinſicht für mich geſorgt, ſo auch in dieſer. Als ich Weihnachten zu Hauſe war, hatte ich Gelegenheit, meine Bekanntſchaft mit Baroneſſe Armgard Rittner zu erneuern. Die Vä⸗ ter fanden, daß ihre Kinder gut zueinander paßten, und wir wurden miteinander verlobt— das heißt offiziell noch nicht; das ſoll erſt ſein, wenn Armgard ihren achtzehnten Geburtstag feiert.— Mein guter Vater kann die Zeit kaum erwarten, mich als ſoliden Ehemann zu ſehen. So muß ich ihm zuliebe meine goldene Freiheit opfern!— Ja, ja!“ „Haben Sie ein Bild der Baroneſſe?“ fragte Regina. „Wenn es Sie intereſſiert, gnädigſte Gräfin,“ er ent⸗ nahm ſeiner Brieftaſche die Photographie eines ſehr hüb⸗ ſchen, etwas nichtsſagenden, noch ſehr kindlich ausſehenden Mädchens, das Regina aufmerkſam betrachtete. „Ein ſüßes Geſichtchen! Ihm zu Liebe kann es Ihnen doch nicht ſchwer fallen die goldene Freiheit zu opfern,“ meinte ſie, vermied aber ſeinem Auge zu begegnen, das (Fersen„ Es könne nur voen Nutzen ſein, wenn die Parteien ſich ſchon vor der Lon: . ik das Erſuchen des Reichskommiſſars erfolglos gebſſe⸗ ben, die Rheinlandkommiſſion hat die Bitte abgewieſen. Sämtliche politiſche Verſammlungen unterliegen alſo nach wie vor der vorherigen Anmeldepflicht. 5„Es gibt keine Saarländer“. Berlin, 15. Febr. Wie halbamtlich mitgeteilt wird, hat die Reichsregierung in letzter Zeit verſchiedene Noten aan die Regierungskommiſſion des Saargebiets und den Veolkerbund gerichtet, die gegen die Uebertragung der Ver⸗ tretung der Auslandsintereſſen der Bewohner des Saar⸗ gebiets an die franzöſiſche Regierung Stellung nehmen. So erklärt die Reichsregierung in einer Note, daß die Wahrnehmung dieſer Intereſſen durch Frankreich mit dem Verſailler Vertrag unvereinbar iſt, da das Saar⸗ gebiet dem übrigen Deutſchland gegenüber nicht Ausland iſt und die Frage, ob es aufhört, Reichsgebiet zu ſein, erſt im Jahre 1935 auf Grund einer Volksabſtimmung entſchieden wird. Vor kurzem hat das amtliche Blatt der Regierungskommiſſion des Saargebiets ein Schreiben der franzöſiſchen Regierung veröffentlicht, wonach ſich dieſe bereit erklärt hat, den im Ausland anſäſſigen„Saar⸗ ländern“ den Schutz der franzöſiſchen diplomatiſchen und konſulariſchen Agenten angedeihen zu laſſen. In einer Note hat die Reichsregierung demgegenüber darauf auf⸗ merkſam gemacht, daß es keine Saarländer, ſondern nur Bewohner des Saargebiets gibt. Die Londoner Konferenz. London, 15. Febr. Man hat bereits mit den Vorbe⸗ kreitungen für die Londoner Konferenz begonnen. Nach authentiſchen Mitteilungen wird ſie nunmehr ſicher am 5 21. d. M. ihren Anfang nehmen. Die franzöſiſche Regie⸗ tung hat den Wunſch geäußert, alles zu vermeiden, was zu einem Aufſchub der Konferenz führen könnte. Die ö ren zerfällt in zwei Teile: Am 21. Februar nimmt die ſogenannte Orientkonferenz ihren Anfang, deren Dauer auf ſechs Tage bemeſſen wird. Am 27. werden dann die Verhandlungen mit Deutſchland beginnen. Die Entwaffnungsfrage ſoll nicht mehr zur Erörterung kom⸗ men. Die Ankunft des franzöſiſchen Miniſterpräſidenten Briand und des Herrn Bertelot, Generalſekretär im Mi⸗ niſterium des Auswärtigen, wird am kommenden Sams⸗ tag erwartet. Dieſe beiden franzöſiſchen Vertreter ſind dazu beſtimmt, an der Orienkonferenz teilzunehmen. Für die Beſprechungen mit Deutſchland wird ihnen Un⸗ terſtützung beigegeben, nämlich Finanzminiſter Doumer und Wiederaufbauminiſter Loucheur. Die engliſche Re⸗ gierung betrachtet die Konferenzteilnehmer als ihre Gäſte und wird für ſämtliche Unterhaltungskoſten aufkommen. Der„Daily Mail“ zufolge rechnet man auf eine Teil⸗ nahme von etwa 200 Perſonen, die in verſchiedenen Ho⸗ tels Londons untergebracht werden ſollen. g KRouynſtantinopel, 15. Febr. Die Abordnung der Re⸗ gierung von Konſtantinopel iſt nach London abgefahren. Kaonſtantinopel, 15. Febr. Nach einer Havas⸗Mel⸗ dung hat die Abordnung der Pforte, die ſich zur Abreiſe rüſtet, von ihren Forderungen Cypern und Aegypten ge⸗ ſtrichen. Dafür wird ſie verlangen, daß ihr der Land⸗ beſitz zugeſichert wird, wie er zur Zeit des türkiſchen Waf⸗ fenftillſtandes im Oktober 1918 beſtand. Außerdem wird ſie eine Abänderung der Verwaltung der Türkei berüb⸗ ren Die Abordnung geht mit ſehr entgegenkommenden Abſichten nach London, wird ſich aber allen Verletzungen nationaler Grundſätze entgegenſtellen. Sie wird die Ho⸗ heitsrechte der Türkei und die finanzielle und wirtſchaft⸗ iche Unabhängigkeit verteidigen. 1 ee 1 Ausland. Ambildung des engliſchen Kabinetts. 3 ELondon, 15. Febr. Die Umbildung des engliſchen Kabinetts wird nunmehr amtlich bekannt gegeben. Die Demiſſion von Lord Milner als Kolonialminiſter und Sir Walter Long als 1. Lord der Admiralität wurde an⸗ genommen. Winſton Churchill iſt zum Kolonialminiſter, Lord Evan zum Kriegsminiſter und Lord Lee zum 1. f Lord der Admiralität beſtimmt worden. . Die Pläne für eine Weltrevolution. Paris, 15. Febr. Das„Journal“ meldet: Die Prü⸗ fung der beſchlagnahmten Papiere in der Affäre der Kommuniſten hat ergeben, daß dieſe eine revolutionäre Bewegung vorbereiten, die am 1. Mai in Frankreich, Ita⸗ lien und Spanien ausbrechen ſollte, daß Sowjets, die in den größeren Städten bereits früher errichtet werden ſoll⸗ ten, an dieſem Datum ſich der Macht bemächtigen ſollten. Die Zeitung erklärt, daß weitere Verhaftungen bevor⸗ ſtehen. In Marſeille ſind geſtern zwei Ungarn wegen kommuniſtiſcher, anarchiſtiſcher und antimilitäriſcher Pro⸗ paganda verhaftet worden. i Die meuternden ruſſiſchen Matroſen. London, 15. Febr. Ueber Kopenhagen kommt die telegraphiſche Meldung von der ſchweren Meuterei unter den Matroſen von Kronſtadt, die infolge ungenügender Verpflegung ausgebrochen ſei. Eine von den Matroſen an die Sowjetregierung entſandte Delegation wurde ein⸗ fach verhaftet, worauf die Matroſen ihrerſeits zur Ver⸗ haftung mehrerer bolſchewiſtiſcher Kommiſſäre ſchritten. Die Truppen im Innern Rußlands haben erklärt, daß ſie nicht gegen die Matroſen vorgehen werden. Peters⸗ burg ſteht im Bereich der großen Schiffsgeſchütze der Meu⸗ terer, die zum Aeußerſten entſchloſſen zu ſein ſcheinen. 5 Polen und Sowjet⸗Rußland. 5 ublik an Polen i ieſem St nahezu den Werk eines Goldrübels hat. Zur Illuſtra⸗ tion dieſer Forderung der Sowjetdelegation ſei eine Notiz aus dem„Narod“ mitgeteilt, nach der an der Grenze der neutralen Zone in Bardyskow für 100 pol⸗ niſche Mark 40 000 Sowjetrubel bezahlt wurden. Es wurden alſo 5000 Sowjetrubel auf eine deutſche Papier⸗ mark bezahlt. Kommende Kriegsgefahr? Waſhington, 15. Febr. Die Weigerung der japani⸗ ſchen Kammer, die Seerüſtungen zu vermindern, hat in Waſhington tiefen Eindruck gemacht. Man führt den Beſchluß der japaniſchen Kammer auf die Erklärung der amerikaniſchen Marinekommiſſion zurück, daß die Ver⸗ einigten Staaten keine geringere Flotte haben dürften als irgend eine andere Macht. Dre Senator Borah ſagte am Freitag im Senate wörtlich:„Ich bin vollkommen ſicher, daß der Nichtabſchluß eines Abkommens zwiſchen den Großmächten in der Marinefrage zum Krieg führen muß. Dies iſt ſo ſicher, wie der Nacht der Tag folgt. Ich will alle Anſtrengungen machen, um Vereinbarungen in der Seerüſtungsfrage herbeizuführen.“ 3 London, 15. Febr. Ein Telegramm aus Waſhington meldet, daß Präſident Harding den bekannten Pittsbur⸗ ger Bankherrn Mellon zum Finanzminiſter auserſehen B 8 hat. 8 Wirtſchaftliches. Die Umſtellung der Getreidewirtſchaft. Der Reichswirtſchaftsrat berät einen Entwurf zur Umſtellung der Getreidebewirtſchaftung für den Reichs⸗ tag. Der Entwurf ſieht, wie die B. S.⸗Korreſpondenz meldet, die Schaffung einer der Reichsregierung unter⸗ ſtellten Zentralſtelle für die Beſchaffung von Auslands⸗ 5 getreide vor, das zur Ergänzung der heimiſchen Beſtände ———— einen faſt bedenklichen e benötigt wird. Von dem geernteten Inlandsgetreide ſol⸗ len 40 Prozent durch Umlage ſichergeſtellt und der ſtaat⸗ lichen Bewirtſchaftung zugeführt werden. Von dieſen 40 Prozent gehen jedoch das Deputat⸗ und Saatgetreide ab. 60 Prozent der Körnerernte ſollen dagegen dem freien Handel zugeführt werden. Infolgedeſſen würde ſich auch eine Abänderung der Brotverteilung ergeben. Zunächſt ſoll an der Brotration von 1900 Gramm feſtgehalten wer⸗ den. Darüber hinaus aber ſoll Brot, das aus dem im freien Handel befindlichen Inlandgetreide hergeſtellt iſt, ohne Marken verkauft werden können. Ob der freihän⸗ dige Brotverkauf zunächſt größeren Umfang annehmen kann, würde davon abhängen, ob nicht die Regierung zur Sicherſtellung der Rationen ſelbſt einen erheblichen Teil der Inlandsernte erwerben wird. Nach dem Entwurf würde auch der Brotpreis für rationierte Ware nicht er⸗ höht werden, während nach den aufgeſtellten Berechnun⸗ gen das Brot im freien Verkauf etwa ſich auf 6 Mark ſtellen würde. Der Geſetzentwurf, an dem auch Vertreter der Landwirtſchaft und der Induſtrie mitgearbeitet ha⸗ ben, hat im großen und ganzen die Billigung der Ge⸗ werkſchaftsverkreter im Reichswirtſchaftsrat gefunden, nur ſind die Gewerkſchaftsführer beſtrebt, eine Herauf⸗ ſetzung des Brotpreiſes nach Möglichkeit zu vermeiden. Außer dieſem Entwurf wird ſich der Reichstag noch mit einigen anderen Vorſchlägen über die Umgeſtaltung der Getreide⸗ und Brotbewirtſchaftung zu befaſſen haben, die ſämtlich im Reichsminiſterium für Ernährung und Land⸗ wirtſchaft auf ihre Durchführbarkeit geprüft worden ſind. Badiſche Politik. * Karlsruhe, 15. Febr. Der Haushaltausſchuß des Bad. Landtags hat die Beratung des Geſetzentwurfs über die Re⸗ gelung der Ruhegehalts⸗ und Hinterbliebenenbezüge fort⸗ geſetzt. Falls das Reich das Sperrgeſetz nicht auf die Pen⸗ ſionäre ausdehnt, ſollen dieſen, ſoweit dies möglich iſt, auch die Beförderungsſtellen(gehobene Stellen) zugute kommen. Im neuen 8 14 wurde Vorſorge getroffen, daß die bereits penſionierten Hochſchullehrer und deren Hinterbliebene, de⸗ ren Ruhe⸗ und Verſorgungsgehalte und Kinder⸗ und Teue⸗ rungszuſchläge vertraglich geregelt waren, nicht ſchlechter daran ſein ſollen, als wenn ſie geſetzlich zu behandeln wä⸗ ren. Das Geſetz über die Erhöhung der Teuerungszuſchläge zum Grundgehalt und Ortszuſchlag von 50 auf 55, 60, 65, 67 und 70 Proz., je nach der Ortsklaſſe, gemäß dem Vorgange im Reich, wurde einſtimmig angenommen. 0 * Karlsruhe, 15. Febr. Auf dem Landesparteitage der Badiſchen ſozialdemokratiſchen Partei in Baden⸗Baden war beſchloſſen worden, daß die Landesgruppe der ſozialiſtiſchen Geiſtesarbeiter nicht als geſchloſſene Organiſation beſtehen könnte, ſondern daß lediglich die Gruppen der Geiſtesarbei⸗ ter als Arbeitsausſchüſſe der ſozialdemokratiſchen Partei einzugliedern ſeien. Die Arbeitsgemeinſchaft der ſozialde⸗ mokratiſchen Geiſtesarbeite. hat nun der Parteileitung in Baden Vorſchläge gemacht über die Art und Weiſe, wie ſie ſich eine ſolche Eingliederung denkt. Darauf bekam die Arbeitsgemeinſchaft die Antwort, daß es ausgeſchloſſen ſet. daß der Bezirksvorſtand der ſozialdemokratiſchen Partes für Baden auf die Vorſchläge eingehen könne, da ſie der⸗ Organiſationsſtatute der Partei widerſprechen. Insbeſon⸗ dere ſei es unmöglich. wie der Arbeitsausſchuß es vorge⸗ ſchlagen hat, einen Landeswerbeausſchuß der Beamten bde⸗ ſtehen zu laſſen, der eigene Landesverſammlungen abhält. Dadurch würden für Baden alljährlich zwei Parteitage ſtattfinden, wodurch die Gegenſätze zwiſchen Geiſtes⸗ uns Handarbeiten verſchärft würden. Ganz undenkbar ſei. daß Mittel für eine ſolche Landesverſammlung aus der Re zirkskaſſe zur Verfügung geſtellt würden. Es ſollen este lich zur Agitation unter den Beamten Werbeausſchüſſe ge⸗ bildet werden, die im Einvernehmen mit den örtlichen Par teileitungen Haus⸗ und Betriebsagigation vornehmen und Verſammlungen abhalten ſoll. V Soziales. Abſchaffung der Zwangspenſionierung in Baden. Baden war das erſte Land im Reich, das die Zwangs⸗ penſionierung der Beamten, ſobald ſie das 65, Lebens fahr zurückgelegt hatten, eingeführt hat. Schon das Beamtengeſetz vom Jahre 1908 hatte der Regierung das Recht gegeben, einen Beamten nach Zurücklegung des 65. Lebensjahres in den Ruheſtand zu verſetzen. während andererſeits der Be⸗ amte das Recht hat, von dieſem Zeitpunkt an ohne Angabe des Grunds ſeine Zuruheſetzung zu verlangen. Von dieſer Vorſchrift iſt aber nahezu gar kein Gebrauch gemacht wor⸗ den, ſo daß die Ueberalterung der Beamtenſchaft in Baden Grad erreicht hatte. lb unterm ai 1171 m halb — 0 255 daß ihr fuhres nicht um ihre Verapſchfedung nachgeſucht haben ohne weiteres in den Ruheſtand verſetzt werden müßten, ſofern nicht in beſonders begründeten Ausnahmefällen der Be⸗ amte auf Anſuchen noch länger im Dienſt behalten wird. Durch dieſe zwangsweiſe Zuruheſetzung hat der Staat viel⸗ ſach auch noch recht wertvolle Beamte, die ihm noch mehrere Jahre ſchätzenswerte Dienſte hätten leiſten können, verloren, Und vielfach war er gar nicht in der Lage, alsbald für die verabſchiedeten Beamten Erſatz zu finden. Ein Antrag der et demokratiſchen und Zentrumsabgeordneten verlangt nun, Die daß in Hinkunft ein Beamter nach Zurücklegung ſeines 65. ein Lebensjahres nur dann in den Ruheſtand verſetzt werden ſen. ſoll, wenn er es ſelbſt beantragt, oder wenn er wegen kör⸗ mel perlicher oder geiſtiger Leiden ſeinem Dienſte nicht mehr ge⸗ wa wachſen iſt. Mit der Annahme dieſes Antrags im Landtag auc iſt nicht zu zweifeln, da auch die Deutſchnationalen für ihn Id eintreten und nicht alle Sozialdemokraten Gegner des An⸗ der trags ſind. ü 5 1 5 a gen ö bed 5 ö eb Baden und Nachbargebiete. dal kf Karlsruhe, 15. Febr. 8000 Mark wurden am Sonn 5 tag nachmittag einem hier wohnhaften Handelsmann, als da; er im angetrunkenen Zuſtande nach Hauſe gina, aus der un Hoſentaſche entwendet. f O5 e Karlsruhe, 15. Febr. Der Verein ſelbſtändiger Den⸗ dot tiſten Mittelbadens(Sitz Offenburg) hielt am Sonntag der hier im Fortbildungsinſtitute der Dentiſten unter dem bis Vorſitze von Dentiſt Barthel eine Generalverſammlung ab, lit die überaus ſtark beſucht war. Am Vormittag wurde über bl Gegenſtände geſchäftlicher Natur verhandelt, am Nachmittag wurden wiſſenſchaftliche Vorträge mit Demenſtrationen ge⸗ halten, die von den Zuhörern mit Intereſſe engegen ge⸗ nommen wurden. g * Pforzheim, 15. Febr. Der Stadtrat hat beſchloſſen, beim Mieteinigungsamt einen weiteren Stadtrechtsrat an⸗ zuſtellen, da die Tätigkeit des Mieteinigungsamts ſich von 1822 Fällen im Jahre 1919 ſich auf 3318 Fälle im Jahre 1920 erhöht hat. g i Achern, 15. Febr. In Oensbach fand eine Verſamm⸗ lung der Oberbadiſchen Tabakbau⸗ und Verkaufs organiſa⸗ tionen ſtatt, die aus den Aemtern Achern, Oberkirch, Lahr und Ettenheim beſucht war. Von den Rednern wurde den Tabakbauern empfohlen, die 1920er Tabake, die ein ſehr gu⸗ tes Gewächs darſtellen, um die zur Zeit erhältlichen Preiſe nicht abzugeben, ſondern ſie vielmehr zur Gährung zuſam⸗ menzuſetzen und in vergohrenem Zuſtande zu verkaufen. z Ottenhöfen, 15. Febr. Der verheiratete Landwirt Albert Volz von Gamshurſt wurde an der ſcharfen Stra⸗ ßenbiegung beim Hagenſtein vom Rad über das Straßen⸗ geländer in das etwa 6 Meter tiefe felſige Bett der Acher geſchleudert und erlitt lebensgefährliche Verletzungen. An der Unfallſtelle ſind bereits früher zwei Perſonen tödlich verunglückt. Schwaibach b. Gegenbach, 15. Febr. Die neulich ſtatt⸗ gefundene Bürgermeiſterwahl, bei der der ſeitherige lang⸗ jährige Bürgermeiſter Zapf in Schönberg mit 111 Stim⸗ men dem Gegenkandidaten. Hofbauer Schilli, der 120 Stim⸗ ö men erhielt, unterlag, iſt angefochten und wird der Bezirks⸗ rat demnächſt ſich mit der Sache befaſſen. Angefochten wurde die Wahl, weil ſie in dem zur Gemeinde Schwalbach gehöri⸗ EI gen Teil der Kreispflegeanſtalt Fußbach nicht ortsüblich be⸗ ef kannt gemacht wurde, ſodeß die dortigen Wahlberechtigten 1 nicht teilnehmen konnten. Schon vor dem Kriege war man K nahe daran, die Zugehörigkeit der Anſtalt Fußbach für iu einen Teil zur Gemeinde Schwaibach und für den anderen 1 Teil zur Gemeinde Berwerrzbach zu beſeitigen, aber der S Krieg ſelbſt unterbrach ie Berhandlungen. N kt ** Oberkirch 15. 1 1e Der Vadiſche Lehrerverein hält 5 am 21., 22. und 23. März im Lehrerbeime in Bad Freierk⸗ v bach ſeine ordentl. Vertreterverſammlung ab. Der Haupt⸗ ch punkt der Tagesordnung iſt die Beſprechung der Ver⸗ d bandsaufgaben des deutſchen Lehrervereitnes, ferner ſoll* über die Feſtſetzung der Vereinsaufgaben für das kom⸗ 8 mende Jahr verhandelt werden. u kee Donaueſchingen, 15. Febr. Hier und in Konſtanz ſind Salvarſanſchwindler feſtgeſtellt worden die Alaun als Sal⸗ varſan zu verkaufen ſuchten. Dabei hat ſich herausgeſtellt, 5 daß es ſich hier um eine weitverzweigte gut organiſierte Be⸗ 1 trügerbande handelt, die ihren Hauptſitz in Ulm und Mün⸗ 0 chen hat, woſelbſt es inzwiſchen gelang, einige der Haupt⸗ 1 ſchwindler feſtzunehmen. 5 5 3* k Donanueſchingen, 15. Febr. In Neudingen wurde in r der Fürſtlich Fürſtenbergiſchen Gruftkapelle ein Kirchen⸗ 1 raub verſucht. Der Einbrecher war bemüht, die in einem f ſteinernen Türgeſtelle befindliche eichene Sakriſteitüre zu 9 öffnen. Der Einbrecher hatte damit aber keinen Erfolg und 1 mußte unverrichteter Dinge wieder abziehen. a 5 zn Liggeringen b. Radolfzell, 15. Febr. Durch Feuer iſt a das Rathaus vollſtändig eingeäſchert worden. Eine darin 1 ſowie ein Korbmacher wohnende Zimmermeiſtersfamilie, und eine 8bjährige Witwe konten nur das nackte Leben ret⸗ ten. Die Entſtehungsurſache des Feuers, dem auch die neue Dreſchmaſchine zum Opfer fiel, iſt noch unbekannt. — g Die Fiſchereiverordnung für den Unterſee und den Rhein. 1 Durch eine Vereinbarung zwiſchen Baden und der Schweiz wurde die Fiſchereiverordnung für den Unterſee und Rhein in folgender Weiſe abgeändert: Die Führung eines Zuggarns iſt nur zuläſſig, wenn nachgewieſenermaßen find eingetragene Fiſcher daran gleichberechtigt beteiligt Ein Interview des Prinzen Max von Baden Salem b. Ueberlingen, 15 Febr. Das von den Blättern erwähnte Interview, das Prinz Max von Baden der „Daily News“ gewährte, hatte, wie uns mitgeteilt wird, folgenden Wortlaut: ö Ihre Anfrage über meine Auffaſſung von den letzten Forderungen der Alliierten möchte ich dahin beantworten: 1. Die alliierten Staatsmänner müſſen wiſſen, daß ihre Forderungen unerfüllbar ſind. Illuſionen über die deutſche finanzielle und wirtſchaftliche Kraft können in den maß⸗ gebenden Kreiſen nicht mehr beſtehen. Die ſich über Mo⸗ nate erſtreckenden Beſprechungen zwiſchen den Sachverſtän- digen und Unterhändlern haben jede nur erdenkbare Auf⸗ klärung gebracht. Es unterliegt auch keinem Zweifel, daß die zahlloſen alliierten Kommiſſionen, ſoweit ſie mit autem Willen die Wahrheit ſuchten— und es gab deren viele leugnen würden, daß Deutfchland in der Lage iſt, zu leiſten, was von ihm gefordert wird. 60 2. So halte ich die Theorie für falſch, daß Frankrei bona fide Deutſchlands Zahlungsfähigkeit überſchätzt. Im Gegenteil, es werden mit vollem Bedacht unerfüllbare For⸗ derungen geſtellt, damit die„Sanktionen“ in Kraft treten können. Die Sanktionen ſollen das letzte Ziel der fran? zöſiſchen Politik, die Sprengung des Reſches, herbeiführen Man fordert von uns mehr, als wir leiſten können, damit man uns zur Strafe ruinieren kann— und man will uns ruinieren.. b 3. In der engliſchen Preſſe wird uns! und dort zwi⸗ ſchen den Zeilen der folgende Vorſchlag zur Güte gemacht: Unterzeichnet nur dieſes Abkommen; wir wiſſen ja ſehr die Dauer nicht zahler N „ enn rr Regierung Fehrenbach⸗Simons wird nicht unterzeichnen. ——— Nee 7˙˙§§. ed Nan A d N Ausſchaß des Deutſchen Sängerbundes trat hier zu einer 88 Sitzung zuſammen. Frankreich ſchon zur Vernunft kommen.— Dieſer Vorſchlag deutet mit anderen Worten folgendes: Frankreich be⸗ trügt ſein Volk, wir Enaländer betrügen Frankreich und unſer eigenes Volk, helft uns, damit wir die Komödie durchführen können. Darauf iſt zu ſagen: f i Möglich, daß es der Entente gelingt, chaotiſche Zuſtände in Deutſchland herbeizuführen, die eine Regierung ans der bringen, bereit, jedes Diktat zu unterzeichnen. Die die beiden Männer ſind außerſtande, ihren Namen unter eine Lüge zu ſetzen. Das hat Simons in Verſailles bewie⸗ ſen. Die alliierten Machthaber können es ſich offenbar nicht mehr vorſtellen, daß es Staatsmänner aibt, denen die aus⸗ wärtige Politik kein unehrliches Gewerbe iſt, ſondern die auch dem Feinde Wort halten wollen, weil ihnen die großen Ideen heilig ſind, die, wie ſich herausgeſtellt hat, im Munde er andern nur Propaganda und Kriegsliſt waren. gen der Feinde kein Bluff find— und der Einmarſch Frank⸗ reichs, die Befetzung des Ruhrgebiets kann die Kataſtrophe bedeuten. Ich weiß, daß wir kein Machtmittel in der Hand haben, um dies zu hindern, und die angelſächſiſchen Völker würden Frankreich gewähren laſſen. Aber wir müſſen auch die Kataſtrophe auf uns nehmen, ehe wir unſere Hand azu bieten, die Ketten, die uns heute bedrücken, auch für unſere Kinder und Kindeskinder unzerreißbar zu ſchmieden. hne eine raſche Reviſion des Vertraas iſt Mitteleuropa och verloren, und ich fürchte, die öffentliche Meinung in den alliierten Ländern wird dieſe Reviſion nicht erzwingen, is durch neue ſenſationelle Tatſachen die franzöſiſche Po⸗ litik in ihrer ganzen Vernunftloſigkeit und Grauſamkeit bloßgeſtellt iſt. Vermiſchtes. Zum Waffenfund in Weſtend. Berlin, 16. Febr. Wie erinnerlich, beſchlagnohmte die Polizei vor mehreren Tagen in Weſtend eine Anzahl Waffen und ſtellte feſt, daß dieſe insgeſamt 39 Maſchinen⸗ gewehre, 35 Karabiner, 46 Seitengewehre, zahlreiche M.⸗G.⸗Munition und M.⸗G.⸗Gerät verſchiedenſter Art, von einem Aſſeſſor Heil und Gen. nach Weſtend verbracht worden ſind. Die polizeiliche Unterſuchung hat geſtern ergeben, daß Dr. Heil die Waffen aus einem leer ſtehen⸗ den Gebäude der früheren Oberfeuerwerkerſchule in Ber⸗ lin in der Leerterſtraße abgeholt hat. Die Nachforſchun⸗ gen an Ort und Stelle führten zur Beſchlagnahme eines weiteren außerordentlich umfangreichen Waffenlagers. als deſſen Hauptbeſtandteil 2000 Infanteriegewehre, Mo⸗ dell 98 zu erwähnen ſind. Bei den genannten Beſtän⸗ den, die ſich noch in der Leerterſtraße befanden und in⸗ zwiſchen von dort fortgeſchafft worden ſind, handelt es ſich offenbar um Waffen und Munition einer militäri⸗ ſchen Zeitfreiwilligen⸗Jormation, die nach Zeugenaus⸗ ſagen vor etwa 1½ Jahren Vorräte genannter Art in dem Gebäude untergebracht hat. N Selbſtmord eines Volksſchülers. In einem Hauſe in München hat ſich ein 13 Jahre alter Volksſchüler, der Sohn eines ſeit Mai v. Is. arbeitsloſen Schloſſers, erſchoſſen. eber den nicht alltäglichen Vorfall wird mitgeteilt. Der abe hatte ſeit einiger Zeit aus dem Schlafzimmer eines m gleichen Hauſe wohnenden Wirtes verſchiedene Geldbe⸗ träge entwendet, während ſeine 10 Jahre alte Schweſter Schmiere ſtand. Mit dem Geld kaufte er ſich ein Faſchings⸗ koſtüm und ähnliche Dinge. Der Wirt entdeckte die Dieb⸗ ähle, er machte dem Knaben Vorhalt, und als deſſen Ba⸗ ter heimkam, teilte er ihm ſeine Wahrnehmung mit. Dies 5 vernahmen Sohn und Tochter Nach der Angabe des Mäd⸗ chens erklärte darauf der Knabe:„Entweder wir brennen durch oder ich erſchieß mich. Es iſt am geſcheiteſten, ich erſchieß mich!“ Wenige Minuten ſpäter fand man ihn als Leiche. Er hatte ſich mit einer Piſtole eine tödliche Verletz⸗ ung an der Schläfe beigebracht. Der Film bringt's an den Tag. Das Sprichwort:„Es iſt nichts ſo fein geſponnen, es kommt doch ans Licht der Son⸗ nen!“ dürfte ins Moderne übertragen etwa folgender⸗ maßen lauten:„Was man nur heimlich hat gewollt, das hat 950 Film jetzt abgerollt!“ Einen entſprechenden Kommen⸗ ar gibt ein Vorfall, den ein amerikaniſches Blatt erzählt. n Kanſas Eity beſuchte ein Ehemann eine Kinovorfüh⸗ rung, die u. a. die Silveſter⸗Feierlichkeiten in einem größe⸗ 72 0 Lokal zeigte. Und mitten in der ſehr angeregten Geſell⸗ Haaf erblickte der bis dahin glückliche Gatte ſeine beſſere älfte, die ſich im traulichen Verein mit dem Inhaber des okals glänzend amüſierte. Den Schluß lieferte hier der uſchauer ſelbſt, indem der betrogene Ehemann gegen ſei⸗ nen Nebenbühler eine Klage auf Zahlung von 100 000 Dol⸗ nate, und zwar wegen Entziehung der Liebe ſeiner 1 f Ausſtand. Teisburg, 15. Febr. Der Ausſtand der Fahrleiter und Arbeiter im Transportgewerbe in Duisburg und üllheim geht weiter. Die Dortmunder und Eſſener Transportarbeiter haben beſchloſſen in einen Unter⸗ ſtützungsſtreik einzutreten, wenn nicht bald Verhandlun⸗ gen begonnen werden. Italien und die öſterreichiſche Anſchlußfrage. Klagenfurt, 15. Febr. In letzter Zeit ſcheint es, als ob ſich in verſchiedenen politiſchen Symptomen, ſo auch in dem Expoſe des italieniſchen Außenminiſters eine ge⸗ wiſſe Schwenkung der italieniſchen Außenpolitik erkenn⸗ bar macht, welche auf die Stellung Italiens zum Anſchluß Deſterreichs an Deutſchland rückwirken dürfte. Danach iſt die Verhinderung des Anſchluſſes nicht mehr ein un⸗ mittelbares Erfordernis für die Abwehr der Italien bedrohenden Gefahr einer Donauföderation. 3 Abſetzung des Sultans? a. London, 15. Febr. Dem„Daily Erpreß“ wird aus Konſtantinopel gemeldet, daß die Kemaliſten den Sultan don Konſtantinopel für abgeſetzt erklärten und Osman uad zum Sultan proklamiert haben ſollen. Osman Fuad gibt ſich als Sohn des Abdul Hamid aus. Er iſt 1 erzogen worden, wo er als Freund des Exkai⸗ galt. Kerusver, 14. Febr.(Drahtmeldung.) Der Geſamt⸗ 5 5 Es wurde beſchloſſen, daß der nächſte Sängertag an Pfingſten in Regensburg ab⸗ * werden ſoll. Das deutſche Sängerbunds⸗Feſt U 1924 in Hannover abgehalten werden. Am Sams⸗ ſtatte. der Geſamtausſchuß dem Generalfeldmar⸗ 8 Beſuch ab. Hindenburg einen gungsworte des Vorſitzenden, W̃ 4. Ich bin mir vollſtändig darüber klar, daß die Drohun⸗ — ũꝗ——- —.— Auf die Be⸗ walt Liſt, —̃— Lokales. A Arbeiterrückfahrkarten. Die Eiſenbahngeneraldirek⸗ tion Karlsruhe teilt mit: Am 1. März ds. Is. werden die Beſtimmungen für Arbeiterrückfahrten geändert und die Fahrpreiſe um etwa 50 Prozent erhöht. Die Karten wer⸗ den künftig auf Entfernungen von 21 bis 100 Tarifkilo⸗ meter für die 4. Klaſſe zur Fahrt zwiſchen Wohn⸗ und Ar⸗ beitsort an die gegen Gehalt oder Lohn beſchäftigten Per⸗ ſonen(Beamte, Angeſtellte und Arbeiter) ausgegeben, fer⸗ ner an Beamtenanwärter, Lehrlinge und andere zur Be⸗ rufsbildung beſchäftigte Perſonen. Einzelne Perſonenzüge können ausgeſchloſſen werden. Die Benutzung von Schnell⸗ zügen iſt auch in Ausnahmefällen nicht geſtattet. Die Ar⸗ beiterrückfahrkarten werden auch künftig nur gegen Vor⸗ lage eines Ausweiſes abgegeben. Der Preis der Vordrucke zu den Ausweiſen beträgt für 100 Stück 7,50 Mk., für ein Stück 10 Pfg. Die am 28. Februar 1921 gelöſten und zur Hinfahrt benutzten Arbeiterrückfahrkarten zum alten Preiſe dürfen bis zum Ablauf der Geltungsdauer auch nach dem 1. März 1921 zur Rückfahrt benutzt werden. In Ausnahme⸗ fällen, die aber eingehend begründet ſein müſſen, können mit Genehmigung der Eiſenbahngeneraldirektion Arbeiter⸗ rückfahrkarten auf Entfernungen bis zu 250 Tarifkilometer ausgegeben werden. —k*k Der badiſche Lehrerverein hat ſeinen Bezirksvereinen Leitſätze zur Staatsbürgerkunde, zur ſtaatsbürgerlichen Er⸗ ziehung und zur Reichsverfarung zur Aeußerung zugehen laſſen. Dieſe 5 Leitſätze lauten: 1. Die ſtaatsbürgerliche Er⸗ ziehung kann nur im Rahmen dre allgemeinen Erziehung erfolgen; ſie iſt in erſter Linie eine ſittliche Erziehung. 2. Deshalb ſind Unterricht und Schulleben ganz auf die ſoziale Gemeinſchaftsidee einzuſtellen. 3. Nur auf einem derart vorbereiteten Boden iſt die Pflege des ſtaatsbürgerlichen Urteils von Wert. 4. Staatsbürgerkunde als Fach iſt in der Volksſchule abzulehnen. Durch einn Durchdringung des ganzen Lehrſtoffs in ſtaatsbürgerlichem Sinne wird die Volksſchule ohne weiteres die notwendigen Kenntniſſe über den Staat vermitteln. 5. Die Herausarbeitung der unmit⸗ telbaren, praktiſchen, perſönlichen Beziehungen des Einzel⸗ nen zum Staate, alſo Verfaſſungs⸗, Verwaltunas⸗, Geſetzes⸗ kunde ſind Angelegenheiten der Fortbildungsſchule. —* Berufswahl der Schüler und Schülerinnen. Das badiſche Unterrichtsminiſterium hat auch jetzt wieder die Lehrer und Lehrerinnen der oberſten Knaben⸗ und Mäd⸗ chenklaſſen beſonders in den Schulen der größeren Gemein⸗ den darauf hingewieſen, die abgehenden Schüler und Schü⸗ lerinnen darauf aufmerkſam zu machen, wie wichtig es für ſie iſt, ſich alsbald nach der Schulentlaſſung einem Beruf, der ſie ſpäter ernährt, oder einer geeigneten Beſchäftigung zuwenden, was ſie tun müſſen. um ſich für den gewählten Beruf gründlich auszubilden und welche Schritte die Eltern hierwegen zu tun haben. Für die Aufklärung über die Berufswahl ſtehen Fragekarten und Führer, die von den —* Die Lage des Arbeitsmarktes. Eine wirkliche Beſſe⸗ rung des Arbeitsmarktes konnte auch in der Woche vom 3. bis 9. Febr. nicht feſtgeſtellt werden. Die Zahl der unter⸗ ſtützten Erwerbsloſen iſt zwar um ein geringes gefallen, was jedoch auf die allgemeine Lage nicht von Einfluß iſt. Unterſtützt werden augenblicklich 3903 Männer und 152 Frauen. Die Zahl der wirklich Erwerbsoſen dürfte aller⸗ dings in Baden mit annähernd 10000 Männern u. Frauen nicht zu nieder angegeben ſein. Sehr ungünſtia hat ſich die 14 in der Schmuckwaren⸗ und in der Holzinduſtrie geſtal⸗ 25 g — Fremdenkontrolle. Die Bezirksämter wurden er⸗ neut auf die Notwendigkeit von Fremdenkontrollen in Gaſt⸗ höfen, Fremdenpenſionen und dergleichen mit größtem Nach⸗ druck hingewieſen. Die von den Aemtern angeordneten regelmäßigen Kontrollmaßnahmen und die größeren Nach⸗ ſchauen(Razzias) müſſen mit aller Schärfe durchgeführt wer⸗ den, damit das Land Baden nicht der Zufluchtsort für uner⸗ wünſchte Ausländer wird. Ausländer mißbrauchen ihren Aufenthalt in Deutſchland erfahrungsgemäß häufig zu uner⸗ laubten Zwecken. Sofern Anlaß zur Ausweiſung vorliegt, wird beſchleunigt verfahren, da längeres Zuwarten meiſt nur zu Schwierigkeiten und zu Härten für den Betroffenen führt, der dann vielleicht ſchon auf längeren Aufenthalt ge⸗ rechnet hat.. — Der Hagelſchaden in Baden. Feſtſtellungen beträgt der in Baden im Jahre 1920 durch Hagel verurſachte Schaden an Feld⸗ und Gartengewächſen, Weinbergen und Wieſen, insgeſamt 8 910 200 Mk. und über⸗ ſteigt damit die während des Jahrzehnts von 1911 bis 1920 ermittelten Schadenſummen um ein beträchtliches. Der Um⸗ fang der geſchädigten Fläche iſt verhältnismäßig gering, während ſich der angerichtete Schaden, entſprechend dem derzeitigen Geldwert der betroffenen Gewächſe, außer⸗ ordentlich hoch berechnet. Bei den Getreide⸗ und Hülſen⸗ früchten beläuft ſich der Schaden auf 2.2 Millionen, bei den Obſtbäumen auf 427000 Mark und beim Tabak auf 165 000 Mark, ö. Zur Frage der Erhöhung der Poſtgebühren. Angeſichts der bevorſtehenden Erhöhung der Poſt⸗, Tele⸗ graphen⸗ und Feruſprechgebühren iſt es nicht unwichtig zu erfahren, daß das Reichspoſtminiſterium bei der jüngſten Gebührenerhöhung ſelbſt den Nachweis geführt hat, daß eine weitere Erhöhung für das deutſche Wirtſchaftsleben uner⸗ träglich wäre. In der Begründung ſ. Zt. des der National⸗ nerſammlung vorgelegten Geſetzes über Poſtgebühren leſen wir die nachfolgenden Sätze: Die Froge, ob die Poſt⸗, Tele⸗ graphen⸗ und Fernſprechgebühren in dem Maße geſteigert werden können daß daraus 2½ bis 3 Milliarden Mark Mehreinnahme zu gewinnen wären, muß verneint werden. Wenn das das Ziel wäre, träte eine derartige Steigerung ein, daß das Wirtſchaftsleben unter ihr ſchwer leiden müßte. Eine Ueberſpannung der Gebühren könnte überdies den beabſichtigten Zweck völlig vereiteln, da es eine Grenze gibt, von der an errechnete Mehrerträge ſich in tatſächliche Fehl⸗ beträge verwandeln, weil zu hohe Gebühren den Verkehr einſchränken. Die Poſtverwaltung befindet ſich hier in einer anderen Lage als die Eiſenbahnverwaltung bei ihren Ta⸗ rifen für den Güterverkehr, die bis auf das Sechsfache der Friedensſätze geſteigert worden ſind, während mit der Stei⸗ gerung der Poſt⸗, Telegraphen⸗ und Fernſprechgebühren nicht ſo hoch gegangen werden ſoll. Der Abſender einer Eiſenbahnſendung unterliegt in der Regel einem Zwange, dem er ſich nicht entziehen kann. Bei den Briefpoſtſendun⸗ gen, den Telegrammen und den Ferngeſprächen ſind aber Einſchränkungen möglich. Deshalb iſt bei der Poſt die Ge⸗ fahr eines Mißerfolges durch Ueberſpannung der Gebühren größer als bei der Eiſenbahn. Für die Poſt muß die Frage ſo geſtellt werden, bis zu welcher Grenze bei der Erhöhung ohne Gefährdung des finanziellen Zweckes und der Volks⸗ wirtſchaft gegangen werden kann. f Einſchränkung des Kuchenbackens. Der Reichsrat genehmigte eine neue Verordnung über die Bereitung von Kuchen. Dieſe Verordnung enthält kein allgemeines Verbot des gewerblichen Kuchenbackens, wie Nach den amtlichen es in einer Reſolution des Reichstages verlangt worden war. Die Verordnung beſchränkt ſich vielmehr darauf, zu um gewerblichen Verkauf Mehl aus Brotgetreide nur bis zu 30 Prozent verwendet werden darf. Außerdem wird beſtimmt, daß zur Bereitung von Kuchen und Torten, die gewerblich verkauft werden, Butter, Butterſchmalz, friſche Milch oder Sahne nicht verwendet werden dürfen. Ferner bleibt es dabei, daß die Herſtellung von Schlagſahne gegen Entgelt verboten iſt. Die Strafen wegen Uebertretung der Verord ſind Gefängnis bis zu einem Jahre und Geld⸗ 1 ßerdem können die Betriebe beſtimmen, daß zur Herſtellung von Kuchen und Torten —— Schulärsiliche Unkerfuchungen. Im Hinblick auf Ser ſchlechten Geſundheitszuſtand vieler Schulkinder hat das Ministerium des Kultus und Unterrichts angeordnet, daß die Bezirksärzte in jedem Jahre wenigſtens einen vorge⸗ ſchriebenen Beſuch der Schulen vornehmen. Der Beſuch darf aber nicht mit den Impfterminen in den einzelnen Ge⸗ meinden zuſammenfallen. Fußball. F.⸗G. os Mutterſtadt I.— F ⸗Vgg. Seckenheim J. 4: 1. Die hieſige Vereinigung weilte am Sonntag in Mut⸗ terſtadt, um ſich im Freundſchaftsſpiel mit deren erſten Elf zu meſſen. Mutterſtadt nimmt in der A-Klaſſe des Pfalzkreiſes denſelben Platz in der Tabelle, wie die bleſige Vireinigung ein. So wären die Vorbedingungen zu einem ſchönen, intereſſanten Kampf, bei ſchönem Fußballwetter gegeben g⸗weſen, wenn nicht beide Mannſchaften, beſonders Seckenheim mit Erſatz angetreten wären. Sehr ſtark machte ſich bei der hieſtigen Mannſchaft das Fehlen beider Verteidiger bemerkbar und ſo iſt auch die Niederlage nicht verwunderlich. Schon in der 6. Min. konnten die Pfälzer durch den Halblinken, der die treibende Kraft des Stur⸗ mes iſt, einfenden. Bis zur Halbzeit muß dann der Tor⸗ wächter von S. noch zweimal den Ball aus dem Netze bolen. Nach Halbzeit iſt das Spiel mehr ausgeglichener. A. Bühler, der nun als Mittelſtürmer ſpielte, konnte auch ſchon nach 2 Min. durch prachtvollen Schuß, das Ehren⸗ tor erzielen. Der Ball war für den äußerſt ſicheren Tor⸗ wächter unhaltbar. Nach dem nun gezeigten Spiele des Sturmes hätte man glauben können, daß der Ausgleich noch geſchaffen würde, aber es fehlte eben die nötige Kraft in der Verteidigung und ſo konnte auch nicht verhindert werden, daß der Halblinke den 4. Treffer für ſeine Farben erzielte.— Das faire Treffen endete mit dem verdienten Siege der Pfälzer, wenn auch das Ergebnis dem Stärke⸗ verhältnis nicht entſp uicht. Während bei Seckenheim die Stä ke im Sturme lag, war Mutterſtadt durch eine gute Verteidigung und einen ſicheren Torwächter vertreten. Ein beſonderes Sytem verſtändnisvoller Zuſammenarhbett konnte man bei den Pfälzer auch nicht bemerken. Bei Seckenheim iſt Bühler im Sturme und Bauer in der Läuferreihe zu erwähnen.— Der Schiedsrichter war zufriedenſtellend. 1 1 Weneralverſammlung der Gtmeinnühigen gan- u. Spargenoſſeuſchaſt e. C. u. h. g. Am 10. d. Mts. hielt die Genoſſenſchaft im Rathaus⸗ ſaale ihre erſte Hauptverſammlung nach Ablauf des erſten Geſchäftsjahres ab. In Vertretung des erkrankten 1. Vor⸗ ſizenden gab Herr Seetzer den Jahresbericht des Vor⸗ ſtandes. Er ſchilderte vor einer aufmerkſamen Zuhörer⸗ ſchaft den Werdegang des jungen Unternehmens, dem von Anfang an ſich faſt in den beſonderen Seckenheimer Verhältniſſen ſind, in den Weg ſtellten. zeitraubender Arbeit und Hemmniſſe überwunden werden mußten Doch beſlehe jetzt, wo der Grſtellungspreis der 3 Zimmerwohnung im neuen Einfamilien Dopp lhaustyp der Genoſſenſchaft gegenübe dem Herſtellungspreis der 3 Zimmerwohnung im Mehr⸗ familtenhaus der Gemeinde keinen ins Gewicht fallenden Unterſchied mehr aufweiſe, begründet H ff na in abſeh⸗ barer Z it mit dem Bau ſolcher Genoſſ ſchaftshäuſer beginnen zu können. Herr Seeger betonte b ſonders, wie gerade die Unterhaltungs⸗ und Verwaltungs kon im Ein⸗ familienhaus nach den E fahrungen anderer Baugenoſſen⸗ ſchaften am niedrigſten ſeien. rates unterſt ich und erweiterte Herr P'arrer Joſt die Ausfüh ungen des Vorſitzenden. In der Aus ſp lache for⸗ derte Gem⸗Rat Volz die Anweſenden zur regen Mitarbeit nicht nur in der Genoſſenſchaft, ſondern auch d außen dei der Bevölkerung, die noch viel mehr über die Ziele der Genoſſenſchaft aufgeklärt werden müßte, auf. Nur in zäher Arbeit, Schritt für Schritt könnten die noch be⸗ ſtehenden Widerſtände niedergerungen werden. Den Koſſen⸗ bericht gab Herr Rheinſchmidt. Aus ſeinen Darlegungen war zu erſehen, daß die Anteile zum großen Teil einbe⸗ zahlt und zinstragend angelegt ſind. Die Reviſion der Bücher ergab, daß dieſelben muſterhaft und einwandsfrei geführt wurden und alle Ausgaben durch Belege gedeckt waren. Hie auf fanden die Wahlen ſtatt. An Stelle der durchs Los auseſchiedenen Mitglieder wurden in den Aufſichts at gewählt die Herren: Pfarrer Joſt, Architekt Zahn und Kaufmann Schmeiſer. Einem Verlangen des Arbeits miniſt⸗ rium entſp echend wurden einige Statuten⸗ änderungen vorgenommen Da nach kam die Verleſung des Vitrages mit der Gemeinde. Nach längerer Debatte wurde auch dieſer angenommen. Zuletzt genehmigte die Verſammlung auf Vorſchlag des Vorſtandes und Auf⸗ ſichts rates Anteilzahlungen über 100 Mk. mit dem üblichen Die Diskuſſion über die einzelnen Punkte waren oft recht lebhaft. Um 11½ Uhr ſchloß der Vorſitzende des Aufſichtsrates die anregend und harmonſſch Zins fuß zu verzinſen. verlaufene Verſammlung Hühneraugen⸗ Operation. Operation— kein ſchönes Wort. Der Bauer ſchüttelt ſeinen Kopf Das Blut wird ſtarr in Adern, Das wird ſo recht nichts geben; Doch oftmals geht's nicht ohne ſie Da gibts kein Zögern, Hadern. In ein'm Abteil der Eiſenbahn Da ſaß ein Herr, ein feiner, Und neben ihm ein andrer Mann Ein Bauer wohl, ein kleiner. Es wär's erſtemal im Leben. So hack ich ihm den Kopf gleich ab Und koch mir Brüh im Topfe. Der Bauer fragt den fremden Herrn: Was dieſer tät betreiben? Dem Anſchein nach ſchafft er . nicht viel, Lebt wohl v. Dichten. Schreiben? Das nicht, mein guter, beſter I Mann! Operiere Hühneraugen,. Und möchte mich bei Ihnen gleich Um Muh ee 1 5 unüberwindliche Schwierigkeiten, die begründet Er zeigte, wie in mühſamer in endloſen Verhandlungen dieſe Im Bericht des Aufſichts⸗ Es fällt mir nicht im Traume ein Iſt eines meiner Hühner krank. Am Aug', auch ſonſt am Kopfe, Vermiſchtes. Große Veruntreuungen. Dortmund, 15. Febr. Zu den Millionen⸗Vetrügereien auf der Dortmunder„Union“ teilt die ſtädtiſche Nachrich⸗ tenſtelle mit, daß nach den bisherigen Erfahrungen die Dortmunder„Union“ um etwa 5½ Millionen Mark ge⸗ ſchädigt wurde. Der Hauptſchuldige iſt der Kaufmann van den Oord aus Dortmund, der nachdem die Dortmun⸗ der„Union“ den Betrug aufgedeckt und ihn entlaſſen hatte, vier fingierte Firmen in Eſſen, Bochum und Hagen gründete. Unter dieſen Firmenbezeichnungen ſchrieb er der Dortmunder„Union“ Rechnungen auf Waren, die in Wirklichkeit nicht geliefert wurden. Ungetreue Angeſtellte haben mit gefälſchten Stempeln die Betrügereien van den Oords ermöglicht, 9 Perſonen wurden deshalb verhaftet; 3% Millionen Mark konnten in Waren oder Geld be— ſchlagnahmt werden. Die Unterſuchung der Verbrechen der Schwarzen im 5 Rheinland.. Amſterdam, 15. Febr. Aus Paris wird gemeldet: Nach einer Erklärung des Quai d'Orſay wurden die von der deutſchen Regierung gegen die ſchwarzen Beſatzungs⸗ truppen vorgebrachten Anklagen unterſucht, aber nur 72 von 227 Anklagen wurden begründet gefunden, darunter befanden ſich 9 Fälle von Ueberfällen auf Frauen. 28 Mann wurden mit Gefängnis beſtraft, einer zu Zwangs⸗ arbeit, ſieben zu kurzen Strafen, 23 zu Diſziplinarſtrafen verurteilt. 60 Anklagen wurden als völlig grundlos, 96 als zweifelhaft erklärt. Die franzöſiſche Preſſe zur Stuttgarter Rede Dr. Simons. Paris, 15. Febr. Der„Petit Pariſien“ ſchreibt zu der Stuttgarter Rede dens Reichsminiſters Dr. Simons: Die Rede des deutſchen Außenminiſters hat wenig Neues gebracht, ſie enthüllt nicht einmal die Inſtruktionen, die n v. Bergmann gegeben wurden, der ja nach Paris zurückkehren wird. Aber einige Punkte dieſer Rede for⸗ dern trotzdem eine ſoforkige Antwort. Herr Simons leß en Unterkunft fanden. Die Verpflegung wär Dürche vernehmen, daß Deutſchland in London verlangen werde, daß man die auf der Pariſer Konferenz feſtgeſetzte Summe vermindere. Dieſe Verminderung wäre wahr⸗ ſcheinlich die einzige Sache, die die Alliierten nicht gewäh⸗ ren können. Ueber den Reſt der Abmachungen von Pa⸗ ris und über die Modalitäten ſchreibt das Blatt weiter: Herr Simons ſcheint dem Syſtem der Erhebung einer Taxe von 12 Prozent feindlich gegenüberzuſtehen. Es handelt ſich hier vor allem um ein Mittel, das beſtimmt iſt, den veränderlichen Teil der deutſchen Annuitäten der wirtſchaftlichen Entwicklung des Reiches anzupaſſen. Kön⸗ nen die Deutſchen ein anderes Barometer zur Feſtſtellung ihres Aufſtiegs vorſchlagen, ſo iſt es nicht unmöglich, daß man ihnen Genüge tut, falls es ſich nicht um einen Ver⸗ ſuch der Täuſchung handelt. Ebenſo wenn ſtatt der 42 Annuitäten, die gemäß den Abmachungen von Paris feſt⸗ geſetzt ſind, 30 Annuitäten vorgeſchlagen werden, wie dies im Friedensvertrag vorgeſehen iſt. Mit anderen Worten, ſchließt der„Petit Pariſien“, die Alliierten wer⸗ den Deutſchland wegen der Zahlung ſeiner Schulden kein ſofortiges Syſtem vorſchlagen. Aber keine Aenderung darſ die Wirkung herbeiführen, daß die deutſche Schuld, wie ſie auf der Pariſer Konferenz feſtgeſetzt wurde, ver⸗ mindert werden könnte. Es wäre überraſchend, wenn Lloyd George anderer Meinung wäre. Deutſche Siedler in Rußland. Außer deutſchen Ar⸗ beitern ließen ſich auch deutſche Bauern nach Rußland locken. Sie wollten ſich dort anſiedeln. Sechs ſind drüben an Ruhr geſtorben, ſechs ſind zurückgekehrt. Sie erzählen Fürchterliches. Die Siedler, die, wie man ihnen in Deutſch⸗ land verſprochen hatte, im Gouvernement Bjatka angeſie⸗ delt werden ſollten, ſind in Wirklichkeit in das Wolgagebiet, und zwar in das Gouvernement Saratow weitergeleitet worden. In der Nähe der Stadt Saratow wurden die An⸗ ſtedler auf einem völlig verwahrloſten Gute untergebracht. Für die Ankunft der Siedler war nichts vorbereitet. Die Frauen und Kinder wurden in einer leerſtehenden Schule, die bisher als Seuchenlazarett gedient hatte, untergebracht, Mwäbrend die Männer, von ihnen getrennt, in zwei Scheu⸗ unzureichend. Da die Nahrung bei der ſchweren Arbeit bis 12 Stunden täglich und auch Sonntags— nicht aus⸗ reichte, ſahen ſich die Siedler gezwungen, auf den umlie⸗ enden ruſſiſchen Dörfern und in den deutſchen Kolonien (lein⸗Baſel und Friedenav) durch Tauſch von aus Deutſch⸗ land mitgebrachten Nägeln, Schlöſſern, Türbeſchlägen uſw. ſich Nahrungsmittel zu verſchaffen. Die Siedler waren auch durchaus unzureichend gekleidet. Infolgedeſſen muß⸗ ten ſie allmählich ihr Handwerkszeug, ihre Uhren und ſon⸗ ſtigen Habſeligkeiten gegen warme Kleider und Filzſtiefel eintauſchen. Schon im Oktober wollten die meiſten Siedler wieder nach Deutſchland zurück. Die ſchlechte Unterkunft, mangelhafte Ernährung, Krankheiten und das rohe Vor⸗ ſeeliſch und körperlich zuſammenbrechen. Wie der Kommu⸗ nismus in der Praxis gehandhabt wird, zeigt eine kleine Geſchichte, die einer der zurückgekehrten Siedler erzählt: Mit unendlicher Mühe hatte er mit Hilfe eines Anverwand⸗ ten einen Schweineſtall umgebaut und einzelne Kammern in ihm gergerichtet, um ein einigermaßen erträgliches Ob⸗ dach für ſich zu haben. Nachdem er eine Kammer mit ein von ihm ſelbſt hergeſtellten Ofen ausgetrocknet hatte u eingezogen war, wurde ihm vom bolſchewiſtiſchen Gul beſitzer befohlen, ſofort auszuziehen und ein anderes Zim⸗ mer zu ſuchen, da das Zimmer, das der Siedler für ſich hergerichtet hatte, für den Gehilfen des Gutsverwalters be⸗ ſtimmt ſei. Von dieſer Art Kommunismus hatte der deut⸗ ſche Siedler nun genug. „Eine neue Rieſentalſperre. Die Saaletalſperre, die größte Talſperre Europas, dürfte nunmehr nach den Plä⸗ nen der Karl Zeiß⸗Werke mit einem Koſtenaufwand von gehen der bolſchewiſtiſchen Kommiſſare ließen die Siedler 650 Millionen Mark gebaut werden nachdem der bekannte thüringiſche Geologe Hundt, der ſich im Auftrag der preußi⸗ ſchen geologiſchen Landesanſtalt ſeit Jahren mit der geolo⸗ giſchen Erforſchung Thüringens beſchäftigt, feſtgeſtellt hat, daß keine Beſorgnis geologiſcher Art für die Errichtung der Sperrmauer bei Saalburg beſtehen. Beſtrafte Steuerhinterziehung. Das Finanzamt in Salz⸗ wedel erkannte gegen den Kaufmann Adolf Müller wegen Verantwortlich fur die Redattion: Ph. Deffren, Decken hein? 5 wiſſentlich unrichtiger Angabe ſeiner Steuererklärung auf eine Geldſtrafe von 238 000 Mark, ſowie auf Einziehung der verſchwiegenen Vermögensteile. e 2 . * 0 Aumlliche Benunntmachungen. Die Verleihung von Ehrenzeichen an Mitglieder der freiw. Feuerwehren betr. Aufgrund der durch Verordnung des Staats⸗ miniſteriums vom 3. November 1920 über die Verleihung von Ehrenzeichen an Mitglieder der freiw. Feuerwehren dem Miniſterium des Innern erteilten Ermächtigung wurde das Ehrenzeichen für 28 ⸗jähr. Dienſtzeit an nachgenannte Mitglieder der freiw Feuerwehren verliehen: I. Freiwillige Feuerwehr Mannheim: 1. Friedrich Hebel, 2. Wilhelm Sommer, 3. Otto Fellcht, Ludwig Mayer, 5 7 10 Kilthau, Chriſtian Wittemaier, Martin Hoock, . Valentin Hill, 9. Adam Kraſtel, I. Freiwillige Feuerwehr Ladenburg: 1. Peter Weinmann, 2. Peter Günther, 3. 32550 Lay, 4 Jakob Stumpf, III. Freiwillige Feuerwehr Schriesheim: 1. Johann Adam Moraſt, 2 n Wilhelm Gabor II. 5 IV. Freiw. Fabrikfeuerwehr der Mannheimer Maſchinenfabrik Mohr& Federhaff: 1. Christian Kuhner, 2 Friedrich Völker. V. Freiw. Feuerwehr der chemiſchen Fabrik Wohlgelegen in Mannheim: 1. Adolf Anton, 2. Gottlob Fallmezger, f 3 Heinrich K ämer. VI. Freiw. Fabrikfeuerwehr der Zellſtoff⸗ Fabrik Mannheim⸗Waldhof: 1. Georg Kraſtel, 2. Johann Gottlieb Daunke. Mannheim, den 7. Februar 1921. Bad. Bezirksamt— Abt J. Bekanntmachungen der Gemeinde Seckenheim Weinbaukurſus des bad. Weinbau⸗ inſtituts in Freiburg i. Br. betr. In der Zeit vom J. bis 4. März hält das neu errichtete badiſche Weinban⸗ inſtitnt ſeinen erſten Vortragskurſus im Botaniſchen Inſtitut in Freiburg ab. . Etwaige Intereſſenten wollen ſich bis leängſtens 18. Februar 1921 bei uns meiden. N Seckenheim, den 16. Februar 1921. ö Bürgermeiſteramt: 7 Noch. SOAD Lebensmittelamt. 8 Kochmehl verteilung. Morgen Donnerstag Nachm. von 1— 5 Uhr wird auf die Kochmehlmarke Nr. 4 j 1 Pfund Kochmehl ausgegeben zum Preiſe von 4.60 Mk. das Pfund. Die Verteilung findet nach folgender Anordnung ſtatt: Nr. 1 bis 375 von 1—2 Uhr Nr. 376 bis 750 von 2—3 Uhr Nr. 751 bis 1125 von 3—4 Uhr Nr. 1126 bis 1500 von 4—5 Uhr Um Drängen und langes Warten zu vermeſden, erſuchen wir die Haushaltungen die angegebene Zeit genau einzuhalten. 5 Eingang durch den Schulhof. J Lebensmittelomt. Mürutrgeſangvrrein Sechenhein 1 gegr. 1861. Unſere Probe findet für die morgen Donnerstag ſtatt. 5 1 Eiſcheinen ara ſe Woche Zur empfehle 11 Konfirmation u, Kommunion baba baer U. Ml Amaunammnmnmamdatanmnmndannamnnussannannmbmmnmunpumſamnatadahnanumnumananmnumumunn in reieher Auswahl. sowie klassische und ehristliche Vergissmeinnicht und Buchzeichen. + Zögern 3 f zu geben! U 0 0 wird von faaddaadadgaddnnaddaaaauunannnunnngnbanaangandaddgagggggaanaaan Fran dg. Zimmermann Wu. 8 2 82 2 8 2 2 2 Fr. Wagner manmmaaadadodddddddd doom addanaadadddd dnn gnanaahaaeuunaugaggnuanlntügmunadndadntaadsaaduaaangaange n 58000000 Gοοοοοο,ο t lhrem Kinde regelmäßig Lebertran wie auch Lebertran-Emulsion wirkt nährend und kräftigend. Jetzt ist die richtige Zeit, mit einer Lebertran-Kur zu beginnen. In stets bester Qualität zu haben, bei Germania- Drogerie Sie nicht mehr länger 8 8 Lebertran 1 Lebertran-TmUsien 21 f 8 2 8 8 8 Die wohlschmeckende Emulsion jedem Kinde gern genommen. Nachf.— Inhaber: W. Höllstin. Beichsbund der Kriegsbrſchüdigten. Briegste.l⸗ nehmer und Kriegshinte bliebenen. Befirksgruppe Heckenheim. Unſere Mitglieder- Versammlung findet heute Mittwoch Abend 8 Uhr im Lokal zum„Goldenen Hirſch“ ſtatt. Zahl, reiches und pünktliches Erſcheinen aller er⸗ wartet a Der Obmann. Brieftauben Verein „Luftbote“ gegr. 1911. * 20 Mk. Abſchußprämie zahlt der Brieftaubenverein„Luftbote“ für ein paar Fänge der den Brieftauben g fäh⸗ lichen Raubvögel wie Wanderfalken, Sperbe und Hühne habicht. Näheres bei J Wolf Uh macher, Neckarſtraße. Den Mttgliedern zue Kenntnis, daß die 1920er Derbytauben bis Sonntag, den 20 ds. Mts. bet unſerem Geſchäftsführer ge melder ſein müſſen. Der Vorſtand: ſilclor-Dorcialgung Jemenbeſm. Heute Abend ½j8 Nor in der Pfalz“ „ Verſammlung der Mieter in den Gemeindehänſern. Tagesordnung: 1. Berichterſtattung; 2. Verſchiedenes. Der Mieterausſchuß. Die Organiſationsleitung. Grund- u. Hausbesſtzer-Oerein Morgen Donnerstag Abend 8 Ahr im„Schwanen“ Verſammlung. Referent: Herr Verbandsvorſitzender v. Aue. Tagesordnung: 5 Wohnungskommiſſion. Mieteinigungsamt. SEinladung. Donnerstag, den 17. Februer, abends ½'8 Uhr, im Saale des„Deutſchen Hofes“ a Lichtbilder- Vortrag über„Hochisegfisdierei“ Redner: Herr R. Laube, Direktor des „Kosmos“ in Leipfig. Eintritt 1 Mark Uachmitiags /5 Ahr für Kinder üben Deutsche Märchen u. Städtswanderungen 2 Sooo οõ,ẽ8̃o wäscht schneeweiß, ersetzt Rasenbleiche, schont und erhält die Wäsche, Spart Arbeit elie u. Kohlen. Bestes selbsttätiges Waschmittel Preis Mk. 4.— das Pakel. Henkel 4 Cie., Düusseldori. 17 2 i Eintritt 50 Pra Bildungsausſchuß der Sofialdemokr. Partei. Heute Mittwoch ee 1/28 Uhr ii „Lamm g Gezeral⸗ Oersammlung. Die Tagesordnung lauten: 1. G ſchäfts bericht. 2. Ke ſſenbericht. 3. Neuwahl der Leitung. 4. Verſchiedenes. g Der Wichtigkeit halber iſt es Pflicht jeder Mitgliedes zu erſch inen. 5 Auch die Mitglieder der hieſigen Arbeite ⸗ Jugend ſind hierzu eingeladen. Der Obmann. Turnverein Seckenbeim E. U. gegr. 1898 Mittwoch, den 23. Februar, abends 8 Ahr im Lakal zum„Schlot“ ußerord. Milggeder. Lerlammlung agesordnung: 1. Verſchmelzung mit der Freien Turnerſchaft Seck enheim. 2. Veſchiedenes. N n Der Wichtigkeit halber wird vollähliges und pünttliches Eiſcheinen erwartet Skactische Spatrhassè Sehwetzingen uit Gemeindebũrgsebhaſt mũndelsIoh, ostscheekROnto Harlstube, 295 Telephon e. 0 Spareinlagen werden oom Tage der Hinsahlang du 42 4½ 0% Einlagen duf Scheck. u. Cirokonto a ꝰονν berainst Hussgoustundlan Samstags o 7 7 47 7 8 2 8 a Agantnestolle Geord Röser Sechenn Geſangverein, Wir verweiſen noch⸗ mals auf den morgen Abend im Schulhaus Heckenhei 9 Morgen Donne 30h Abend punkt 8 Uht Probe beginnenden Born Unterrichts-Kursus. Honorar Mk. 25.— ein⸗ ſchleßlich Lehrbuch. Dauer des Kurſus etwa 2½ Monate. Auf all gemeinen Wunſch können die Unterrichtsſtunden auch verlegt werden. J. A.: Herm. Lorentz. Haup' ſtraße 191. Monatsdienſt nimmt entgegen.(b . preiswert zu ve kauf Ukrig. Im Hauſe in ans Feuers ein 34 Ilvesheim, Haupiſt⸗ ift zu verkaufen: 4 Lauf r ſchw 8 große Gäuſe⸗ a. 15 Ztr. 5 — 40d L* ab ges Dossel 5 „Liedertaie“ Ein aut haltenen Herd 17 35 Gandſtzale 1, 5 a