Himtsblart der Bürgermeisterämter Seckenhbeim, dlvesheim ſleckarhausen und Edingen ern 5 99— HN Ob⸗ 1 2 e Jſt 4.— 9 8 f. 1 K terer 9 8 Pfg. 9 rägerlohn. Dur ie Poſt bezogen pro Quarta 5 eklamen 2.50 Mk. Bei öfterer Anfnahme Rabatt. 1 21. Jahrg. 12.8 Mb. ausſchl. Beſtelgeld. esche täglich Donnerstag, 17. Februar 1921 e ae e e No. 40 1* mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. Poſtſcheckkonto: Karloruhe Nr. 19819. 5 J N e 5 , Tagesſchau. gleicher Weiſe der Welt den ſchmerioen Charakter der[ Londoner Konferenz ſchon am 21. Februar zu beginnen, „Am kommenden Freitaa werden die Beratungen des deutſchen Finanzen vor Augen füßren wollen.. auch wenn die Delegation Muſtafa Kemal Paſchas nicht die] engeren Sachverſtändigenausſchuſſes für die in London zu Ueßer die Ansgaßen ſaat der Bericht, daß das Gleich⸗ rechtzeitig eintrifft. Was die Erfüllung der Verpflich⸗ e de Es Handelt ich anne um die Feldene ber falt. gewicht der esſenbabnen wieder hergeſtent werden müßte. kungen Deutſchlands anbetrifft, ſo ſei man bereit, die nie] hen Daten über die Belaſtung der einzelnen Induſtrie⸗ Von den 19 Milliarden Defizit dürfen 6 Milliarden, die deutſche Delegation in London anzuhören. Man glaubt, ßi. ägweige. für Erneuerungen angeſetzt ſeien, ſich nicht wiederholen; daß dieſe darauf ausgehen werde, Deutſchland die Er⸗ 0 1 Das Reichskabinet hat ſich in ſeiner letzten Sitzung mit 6 Milliarden müſſen durch Entlaſſungen geſpart werden laubnis zur Aufnahme einer internationalen Anleihe zu ing der Antwort der bayeriſchen Regierung in der Entwaff⸗ und 6 Milliarden des Defizits müßten durch Erhöhung erwirken, wobei engliſche, amerikaniſche und neutrale Fi⸗ Aungsfrage beſchäftigt. Danach erkennt Bayern au. daß die erantwortlichkeit und Zuſtändigkeit dieſer Frage bei dem eiche liegt und daß es Sache der Reichsregierung iſt, nach Maßgabe der Geſchäfte das Erforderliche zu veranlaſſen. Der„Times“ wird aus Warſchan gemeldet, daß die Volks⸗ abſtimmung in Oberſchleſien am Sonntag den 20. März für die Bewohner Oberſchleſiens und 14 Tage ſpäter für die außerhalb Oberſchleſiens wohnenden Stimmberechtigten attfinden werde. Die Geſamtzahl der Stimmberechtigten beträgt 1 100 000, wovon 140 000 außerhalb des eigentlichen leſtens wohnen. Aus Barmen wird gemeldet: Die Lohnkommiſſion der Straßenbahner des rheiniſch⸗ weſtfäliſchen Induſtriebezirks und die Leitung des Transportarbeiterverbandes haben auf Grund des Ergebniſſes der Abſtimmung, bei der 8564 für und nur 476 gegen den Ausſtand waren, als Zeitnunkt der rbeitseinſtellung den 17. Februar feſtgeſetzt. Von dem usſtand werden 34 Straßen⸗ und Kleinbahnen betroffen. Die deutſchen Finanzen unter Kontrolle der Alliierten. Brüſſel, 16. Febr. Der Schlußbericht der alliierten Sachverſtändigen bei der Brüſſeler Konferenz enthält eine ſtarke Kritik des deutſchen Budgets, die ohne Zweifel auf die Forderungen Deutſchlands in London vorberei⸗ ten ſoll. Die Deckung des deutſchen Defizits von 33 Mil⸗ liarden durch eine Auslandsanleihe wird in dem Bericht abgelehnt, dagegen eine weitgehende Herabſetzung der Ausgaben und eine Erböhung der Einnahmen für not⸗ wendig gehalten. Im Einzelnen beſchäftigt ſich der Be⸗ kbicht mit den Koſten für die Unterhaltung der Okkupa⸗ tionsarmee und der Durchführung des Friedensvertrags. Four die Zahl von 15 Milliarden für die Beſatzungskoſten ſagt der Bericht, hat die deutſche Regierung in keiner Form Belege, dagegen betragen die vom Reichstag be⸗ willigten Kredite im Dezember 1920 4591 Millionen; an Zahlungen geleiſtet ſeien von den bewilligten Krediten dur 78 Prozent, der Reſt hätte auf 1921 verſchoben wer⸗ den müſſen. Im Dezember 1920 waren von den für Ausführung des Friedensvertrags bewilligten Milliar⸗ den noch 24837 Millionen unverausgabt. Trotz aller achſamkeit und aller Bemühungen der Wiederautma⸗ chunaskommiſſion ſeien bis zum 1. Dezember 1920 nur 17 Milliarden auf die im ganzen bewilligten 42 Milliar⸗ en bezahlt worden, d. i. nur 40 Prozen der vom Reichs⸗ keag angeſeten Summe, vom Waffenſtiſlſtand an gerech⸗ net ab. Der Bericht ſaat, überhaupt ſcheinen dieſe Zah⸗ en in den ordentlichen Ausgaben von einer Regierung einom Merſamenf feſtgeſtoſt n ſein. die boide in —— — der Tarife ausgealichen werden. Die Zuſchüſſe zum Han⸗ delsſchiffhau müßten verſchwinden, die Lehensmittelzu⸗ ſchüſſe würden überflüſſig, ſobald die deutſche Handels⸗ bilanz wieder im Gleichgewicht ſei. Deutſchland müſſe möglichſt bald wieder zum freien Lebensmittelhandel zu⸗ rückkehren. Die Einkommenſteuer wird höchſt wahrſchein⸗ lich mehr als die im Budget 1921 eingeſetzten 340 Mil⸗ liarden Erteig hab en. Es wird ausdrücklich zugegeben, daß die deutſchen direkten Steuern die Höchſtarenze er⸗ reicht haben und daß man ſogar daran denken müſſe, im Intereſſe der wirtſchaftlichen Erhaltung Deutſchlands gewiſſe Handels⸗ und Induſtriezweige treffende Steuern herabzuſetzen. 5 Deutſchland. Die bayeriſche Sozialdemokratie für ein Nein. München, 16. Febr. Die Mehrheitsſozialdemokraten nahmen geſtern in einer Maſſenverſammlung zur politi⸗ ſchen Lage Stellung. Der Parteiführer Auer erklärte, daß derjenige, der das Pariſer Diktat unterzeichne, ſich des Landesverrats ſchuldig mache. Er kritiſierte die Einwohnerwehr als militäriſche Spielerei und verlangte, daß ſie in einen wirklichen Schutz der Bevölkerung umge⸗ ſtaltet werde. Der Standpunkt der Regierung Kahr in der Einwohnerfrage müſſe zu Zwangsmaßnahmen der Entente führen und beeinträchtige die Stellung der deutſchen Vertreter in London aufs ſchwerſte. Die Parteien und die Regierung. Bei der Beſprechung zwiſchen dem Reichskanzler und den Parteiführern kam eine weitgehende Uebereinſtim⸗ mung der Auffaſſungen der einzelnne Parteien und der der Regierung zum Ausdruck. Es wurde feſtgeſtellt, daß die Haltung der Reichsregierung vollſtändig korrekt iſt, daß insbeſondere das Projekt der deutſchen Gegenvor⸗ ſchläge, ſoweit man gegenwärtig in der Lage iſt, ſich dar⸗ über ein Urteil zu bilden, geeignet ſei, eine Entwirrung der Lage herbeizuführen. Parteiführern kam es insbeſondere zu Erörterungen über den deutſchen Gegenvorſchlag. Da das Projekt erſt in der Ausarbeitung begriffen iſt, konnte nach' dieſer Richtung hin noch keine Einigung feſtgeſtellt werden. Die Anſichten der Parteien über den Gegenvorſchlag gehen in einzelnen Punkten auseinander. Wie man ſich die deutſchen Gegenvorſchläge denkt. Paris, 16. Fehr. In Paris drinat man darauf, die Das alte Lied. Roman von Fr. Lehne. 21. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) * Nun, Regina, Du haſt mir gar nicht geſagt, welchen druck der junge Schönſtedt auf Dich gemacht hat,“ ragte der Graf, als er noch eine Taſſe Tee vor dem a 1 Regina hatte ſie ihm wie üblich 4 emacht und ſagte nun in gleichgültigem Ton 3 3 dem fie ſich aber zwingen mußte: N g 1 Abe ganz gut! Er iſt ſehr amüſant und unterhaltend. er er warum haſt Du mir eigentlich nie von der Familie e hast Du mir aigentlih 5 Warum nicht? Du hätteſt doch kaum Intereſſe ge⸗ 160 dart und offen— geſtanden— hab ich auch nicht f d 5 gedacht. Sein Vater war mein beſter Freund; — bir ſtanden in einem Regiment, bis er, als er einige Jahre 5 en meister geweſen, durch ein Leiden gezwungen wurde, 1 11 9 0 zu quittieren. So bebaute er ſeine Scholle Nec rchbach. Er hat viel durchmachen müſſen— die au und zwei blühende Kinder in kurzer Zeit verloren— Jind ſchon viele Jahre her. Er war damals in Ver⸗ 83 lang durfte. nicht allein i Mi gegen Deutſchland Briand lobend, greift er ihn trotzdem in ſchärfſter Weiſe Bei der Ausſprache mit den nanzleute durch Bergwerke, Eiſenbahnen und einzelne Im „Matin“ fordert Poincars die Alliierten wieder auf, energiſch vorzugehen. Scheinbar induſtrielle Unternehmungen ſichergeſtellt würden. an. Der Gewerkſchaftsring zum Friedensdiftat. Der Vorſtand des Gewerkſchaftsringes deutſcher Arbei⸗ ter⸗, Angeſtellten⸗ und Beamtenverbände weiſt mit Ent⸗ rüſtung die wirtſchaftlichen Friedensbedingunden zurück, deren Schärfe in kraſſem Gegenſatz zu den Beſtimmun⸗ gen des Verſailler Vertrages und zu den moralischen Zie⸗ len ſteht, die vom Völkerbund ſtets betont worden ſind. Die Durchführung dieſer Beſtimmungen würde die dauernde Verſklavung des deutſchen Volkes, jeglichen Ver⸗ zicht auf kulturellen Aufſtieg, beſtändige Bedrohung des inneren Friedens durch Förderung der ſtaats⸗ und wirk⸗ ſchaftsfeindlichen Kräfte zur Folge haben. lähmen und damit die Erfüllung der im Verſailler Ver⸗ gänzlich unmöglich machen. g 5 Der Gewerkſchaftsring richtet an die deutſche Reichs⸗ regierung die Aufforderung, die verlangte von 226 Milliarden, welche ſich zum erheblichen Teil aus Zinſen und Zinſeszinſen zuſammenſetzt, abzulehnen, ebenſo die als Erdroſſelungsſteuer wirkende Ausfuhr⸗ weis der wiedergutmachenden Schäden, ſowie die Anrech⸗ leiſtungen zu verlangen. Die Berechnung von Zinſen bereit iſt, den ſofortigen Wiederaufbau der zerſtörten Gebiete mit Hilie deutſcher Arbeitskräfte und Rohſtoff⸗ lieferungen von ehmen, und die entſprechenden Ange⸗ g bote der deutſchen Regierung bisber unbeachtet geblieben ſind.— Der Gewerkſchaftsring fordert die Arbeiter, An⸗ geſtellten und Beamten zu feſtem Zuſammenſchluß auf, der Tarifverträge abzuwehren und erwartet, daß die in⸗ ternationale Arbeiterſchaft, ſoweit ſie nicht aus allgemei⸗ nen menſchlichen Gründen gegen die einſeitig kopitaliſti⸗ ſchen Friedensbedingungen ihrer Regierungen Einſpruch erhebt, ſich im eigenen Intereſſe gegen die Verſklavung trag übernommenen Wiedergutmachungsverpflichtungen 0 Geſamtſumme abgabe, und in den Gegenvorſchlägen zunächſt den Nach⸗ nung der bisherigen und der laufenden Geld⸗ und Sach⸗ a und Zinſeszinſen iſt abzulehnen, weil das deutſche Volk 8 um die Gefahren des Friedensvertrages, die Bedrohung der deutſchen Arbeiterſchaft wendet, weil die jahrzehnte⸗ lange Ueberſchwemmung des Weltmarktes mit billiaen der ihm geblieben. Ich finde es ſehr begreiflich, daß er ſich nicht von ihm trennen will. Jeden Wunſch hat er dem Jungen erfüllt; er ließ ihn in eins der vornehm⸗ ſten Kavallerie-Regimenter in Berlin treten. Es muß wirklich zwingend geweſen ſein, ſonſt hätte Schönſtedt ſeinen Jungen das Regiment nicht wechſeln laſſen. Ein bißchen ſehr toll ſcheint es danach der Gernot getrieben zu haben, denn der alte Schönſtedt kann ſchon eine ganze Menge vertragen, ehe es ihm zu viel wird. Es tut mir jetzt eigentlich leid, daß wir ſo außer Verbindung ge⸗ kommen ſind— aber wie das ſo manchmal geht! Den⸗ noch haben wir ein ſtarkes freundſchaftliches Gefühl für einander behalten, wie das ja von ſeiner Seite deutlich gezeigt iſt dadurch, daß er mir ſeinen Sohn geſchickt 55 Im Briefſchreiben ſind wir beide nicht groß ge⸗ weſen.“ „Alſo daher die Bekanntſchaft, Adalbert,“ meinte Re⸗ gina, und dann, in dem Wunſch, allein zu ſein,„ich bin doch etwas ermüdet und möchte ſchlafen gehen. Gute Nacht Adalbert.“ Sie reichte ihm die Hand und wollte gehen. Er ließ ſie aber nicht frei und legte den Arm um ihre Taille und wollte ſie küſſen.. N „Ach, laß mich doch,“ ſagte ſie ungeduldig und ſah ihn mit einem ſchwer zu beſchreibenden Blick an— den Mann da vor ihr küſſen? Nein, nimmermehr wäre ſie dazu heute imſtande geweſen— es ſchüttelte ſie vor Grauen, wenn ſie daran dachte. „Regina,“ bat er,„Du biſt gar nicht—“ „Adalbert ſiehſt Du nicht, wie ich nervös bin? So laß mich doch! Ich bin müde und möchte ſchlafen,“ ſagte ſie etwas gereizt, und mit einem leiſen Seufzer ließ er ihre Hand los.— d Endlich allein! Endlich eine Stunde für ſich. Sie atmetete tief auf und breitete beide Arme aus, wie von einer ſchweren Laſt befreit. 3 öffnete ſie das nd in dem kleinen 3 in verſchwenderiſcher Fülle verſtreut waren. dem Kopf und dachte nach. Mit grauſamer Deutlichkeit war ihr jetzt ſchon klar, daß Gernot Schönſtedt das Verhängnis ihres Lebens werden würde. An ihm würde all ihre Feſtigkeit, ihre ſchwer angelernte Ruhe ſchei⸗ tern——1 Er hatte es, ihr von der erſten Minute ihres Sehens angetan— er war der Mann, dem ihr Herz entgegen jauchzte— gleichviel, ob er wie ſie gebunden war— ſeine goldene Freiheit war ihm noch lieber als die Braut, wie ſie aus ſeinen Worten zu hören gemeint hatte. Und ſie hatte ihre hingegeben um ein Nichts, um ein trü; geriſches, glänzendes Los, das ſie ſofort hinwerfen könnte, um mit dem Manne, ihrer Liebe, wenn es ſein ſollte, auch in Dürftigkeit zu leben und doch reicher zu ſein als jetzt, wo ſie in vergeblicher Ohnmacht an dem Gitter ihres goldenen Käfigs zu rütteln begann, das aber doch feſter als ihre ſchwachen Hände war. Ach, ſie ſehnte ſich danach, aus der Fülle ihres Herzens, ihrer heißen, lei⸗ denſchaftlichen Seele zu ſpenden, und der Durſt nach Glück wuchs rieſengroß in ihr. O, nur nicht denken müſten, nicht denken! i Sie mußte ſich ja zuſammennehmen, damit niemand ahnen konnte, was in ihr vorging. * Es dauerte gar nicht lange, ſo war Gernot von Schön⸗ ſtedt ein häufiger Gaſt im Hauſe des Grafen, der ihn ſehr gern hatte, denn ſeine Friſche und Fröhlichkeit, ſein heiteres Weſen belebten die ſonſt allzu große Stille ſeines Hauſes. Regina war ihm gegenüber immer von der etwas automatenhaften Liebenswürdigkeit, die ihr eigen war ſeit der letzten Zeit. 5 1 Gortſezung folgt): f 1 N Fen⸗ 1 higen 8 Sie warf ſich auf die Chaiſelongue, verſchränkte die Arme unter Sie würde die Arbeitsfreudigkeit der Arbeitnehmerſchaft dauernd gerechnet werden. hamer Feſtrede ſchlägt nicht alle Brücken ück⸗ wärts ab. f 1 N Seükſchen Wären die Verewigung der jehigen We zur Folge haben würde. 8 8 i Der Abſtimmungstermin in Oberſchleſien. Berlin, 15. Febr. Die„Times“ läßt ſich aus Warſchau berichten, daß man dort die Volksabſtimmung in Ober⸗ Tie ſchleſien für die einheimiſchen Oberſchleſier am Sonntag den 20. März ſtattfinden laſſen wird; die außerhalb Oberſchleſiens wohnenden ſtimmberechtigten Oberſchleſier ſollen am erſten Aprilſonntag abſtimmen. Wie wir von 8 zuverläſſiger Stelle hierzu erfahren, iſt der Abſtim⸗ mungstermin für Oberſchleſien von der Entente noch immer nicht feſtgeſetzt. Bei der Meldung aus Warſchau f kann es ſich demnach nur um einen errechneten Termin handeln, den man aus Gründen der Stimmugsmache publiziert. In erſter Linie iſt darauf hinzuweiſen, daß auch heute noch keineswegs feſtſteht, daß die Abſtimmung für die einheimiſchen und zugereiſten Oberſchleſier an verſchiedenen Tagen ſtattfinden wird. Vielmehr iſt noch immer begründete Hoffnung vorhanden, daß die Abſtim⸗ mung an einem Tage vonſtatten gehen wird. Des weite⸗ ren aber iſt nicht anzunehmen, daß die Abſtimmung am Palmſonntag und an dem den Oberſchleſiern wegen der Erſtkommunion der Kinder außerordentlich wichtigen, ſogenannten Weißen Sonntag nach Oſtern ſtattfindet. Es dürfte demnach doch der 13. März aus techniſchen Gründen nicht mehr in Frage kommen, früheſtens mit dem zweiten Aprilſonntag kann als Abſtimmungstermin Die Entſcheidung über den Termin ſteht jedoch wie geſagt noch aus. Ausland. Frankreichs Handel mit den Saarkohlen. Nachdem die Verhandlungen über den Austauſch von „Kuhrkohle gegen Saarkohle zwiſchen der deutſchen und der franzöſiſchen Regierung geſcheitert ſind, verfolgen, wie unſer Berliner Vertretr erfährt, die Franzoſen das Ziel, Deutſchland zum direkten Einkauf von Saarkohlen zu veranlaſſen. Die Franzoſen hatten jedoch bei ihren früheren Angeboten ſo hohe Preiſe gefordert, daß eine Einigung nicht zuſtande kam. Es ſcheint nun aber eine Herabſetzung der Preiſe für die Saarkohle geplant zu ſein, was unter Umſtänden eher eine Möglichkeit für den 7 Einkauf von Saarkohle für Deutſchland zuließe. 755 Die amerikaniſchen Schulden der Alliierten. London, 15. Febr. Aus Waſhington wird gemeldet, Präſident Wilſon habe amtlich dementieren laſſen, daß er auf der Pariſer Friedenskonferenz verſprochen habe, ſeinen Einfluß geltend zu machen, damit die europäiſchen Kriegsanleihen in Amerika annulliert werden. In dem amtlichen Dementi wird allerdings noch geſagt, daß eine ſolche Annullierung nicht im Parlament hätte eingebracht werden können, bevor der amerikaniſche Senat den Ver⸗ ſailler Vertrag ratifiziert hätte. Der Finanzminiſter hat bekanntlich vorgeſtern vor der Senatskommiſſion für das Auswärtige erklärt, daß der engliſche Finanzminiſter vor einigen Tagen in Birmingham die Wahrheit geſagt habe, als er ſich äußerte, England habe bei der amerika⸗ niſchen Regierung mehrmals angefragt, ob ſie geneigt ſei, die engliſche Kriegsſchuld in Amerika zu annullieren. Der Finanzminiſter verſicherte, daß die engliſche Regie⸗ rung das erſte diesbezügliche Geſuch ſchon vor zehn Mo⸗ naten gemacht habe und zwar in Form einer Anregung, daß alle Länder, die gegen Deutſchland gekämpft baben, 5 untereinander ihre Auslandsſchulden annullieren mögen. Der Senat hat nun einen kleinen Ausſchuß beauftragt, als Zeuge den ſeinerzeitigen franzöſiſchen Oberkommiſſar in Amerika, Tardieu, zu vernehmen. Tardieu hat nun⸗ mehr das Wort. Der Kreuzen weg nach London. Das deutſche Volk darf alſo ſein Kreuz eine Station weiter ſchleppen, die Einladung nach 280 iſt angenom⸗ men worden.„Unter der Vorausſetzung“— heißt es in der Antwort der deutſchen Regierung auf die förmliche Einladung aus London—,„daß die Verhandlungen der Konferenz ſich auch auf die noch zu übermittelnden Vor⸗ ſchläge der deutſchen Regierung erſtrecken werden“. Sol⸗ len wir in dieſer Vorausſetzung etwas Ernſtes ſehen oder iſt ſie bloß der Strohhalm, an den der Ertrinkende ſich klammert? Oder iſt ſie etwa ſo anzuſehen, daß die Regierung ihr Gewiſſen damit für alle Falle wahren, daß ſie auch die letzten Möglichkeiten erſchöpfen will, ehe ſie vor das deutſche Volk tritt mit der Notwendigkeit, die Dr. Simons ſchon angekündigt hat: das Letzte zu leiden und dieſes Leiden bewußt in ſeinen Willen aufzunehmen! Daß die Regierung, daß insbeſondere der Außenmini⸗ ſter Dr. Simons feſt bei ihrem„Unannehmbar“ bleiben wird, das zu bezweifeln, liegt auch nach der Annahme der Einladung kein Grund vor. Sie iſt die logiſche Folge aus der Erklärung der Regierung vor 570 eie a Wohl, die Hoffnung mag nicht ſehr groß ſein, daß gegen⸗ über den unannehmbaren Pariſer Forderungen etwas zu erreichen iſt, was entſcheidend wäre. Immerhin, wenn die Regierung feſt, geſchloſſen und unerſchütterlich bei dem unannehmbar bleibt, wenn das ganze Volk in allen Län⸗ dern, allen Parteien und allen Schichten ihrer Feſtigkeit den ſtarken Rückhalt gibt, dann mögen den Feinden doch Bedenken kommen, ob es nicht klüger iſt, uns Vernünfti⸗ ges, Mögliches mit Zuſtimmung der deutſchen Regierung aufzuladen, ſtatt das Unmögliche mit Gewalt doch nicht herausholen zu können. Auch unter den Betetiligten von Paris ſelber iſt man ſich durchaus nicht über alle Einzel⸗ fragen klar und einig, und Briand hat doch recht bedenk⸗ liche Gewaltmittel anwenden müſſen, um Lloyd George und den Grafen Sforza zu bluffen. In Italien hat ſo⸗ gar ſtarke Kritik in der Kammer eingeſetzt, die ſich beſon⸗ ders dem Unſinn der Ausfuhrbeſteuerung zugewendet hat. Und auch Lloyd Georges janusköpfige Birming⸗ 1 — — ——————— gesordnung übergehen. die auf die Reviſion der Beſoldungs reform Bezug nehmen aſſo nicht am Platz. Die Regferüng, die verankwortlich iſt, muß die letzten Möglichkeiten erſchöpfen. Was ſollen wir ſonſt tun? Proteſtieren? Jawohl, das auch! ſo laut und ſo anhaltend und ſo allgemein, daß die Regie⸗ rung weiß, daß alle bis zum letzten Mann mit ihrem „Unannehmbar“ einig ſind! Und dazu an all den feier⸗ lichen Tribünen, deren Worte beſonders ins Ausland klingen. Auch das Ausland, das das Märchen von unſe⸗ rer Schuld auch zu durchſchauen beginnt, muß hören, daß wir Gewalt Gewalt heißen und nicht ſchweigend hinneh⸗ men. Aber retten wird uns kein Proteſt und wenn wir Engelszungen und einen himmliſchen Progagandadienſt hätten. Und die Waffe der Männer iſt ſchließlich nicht die Zunge. Oder ſollen wir auf die Vereinigten Staaten oder auf das Zerwürfnis zwiſchen England und Frank⸗ reich warten? Die Riſſe zwiſchen dieſen zwei Keimſtaa⸗ ten der Entente, die der verbrecheriſche Verſailler Ver⸗ trag doch wie mit Eiſenfeſſeln aneinandergeſchmiedet hat, werden noch Jahre lang dadurch zuſammengelötet wer⸗ den, daß man uns kräftiger in den Schmelztiegel ſtößt. Und die Vereinigten Staaten? Mag unſere Regierung Briands Beiſpiel folgen und ſich bittend an ihre Regie⸗ rung wenden— den Beſiegten ſteht dieſe Rolle immerhin weniger ſchlecht— die Vereinigten Staaten werden vor dem Präſidentenwechſel ſich auf entſcheidungsſchwere Be⸗ ſchlüſſe nicht mehr einlaſſen, und gleich nachher auch nicht. Und nicht grundlos wollen die Träger der Pariſer Be⸗ ſchlüſſe anfangs März, gerade bei Hardings Regierungs⸗ antritt, ſo raſch wie möglich vollends fertig machen. Nein, darauf kann die deutſche Regierung auch nicht bauen. Sollte ſie aber etwa denen Gehör ſchenken, die den Kanonendonner der Weltrevolution gegen den Pari⸗ ſer Imperialismus beſchwören? Kanonendonner, nach⸗ dem die Verbandsmächte uns wohlweislich die ſcharfen Granaten aus dem Rohr und auch die Rohre dazu ge⸗ nommen haben? Den Gedanken aufwerfen, heißt ihn ſchaudernd ablehnen. Die Regierung mußte einmal nach London gehen. Wenn die Hoffnungen noch geringer wä⸗ ren, ſie würde wenigſtens Zeit gewinnen; und die Zeit arbeitet jedenfalls nicht für unſere Feinde. Allerdings, wenn wir die letzten Tage nach Paris ge⸗ ſchaut haben, dann will die Hoffnung ſchwinden. Frank⸗ reichs Haltung iſt nach den Kammerverhandlungen über die Pariſer Beſchlüſſe vollkommen eindeutig. Wohl, Bri⸗ ands Mehrheit in der langen Nachtſitzung vom Mittwoch auf Donnerstag hat bloß 387 gegen 125 Stimmen betra⸗ gen, während er am 22. Januar vor der Pariſer Konfe⸗ renz 475 gegen 68 Stimmen für ſich hatte. Aber der Gang dieſer Beratung, die die franzöſiſche Politik der Geſte wieder ſo deutlich verraten hat, zeigt klar, daß die 125 im weſentlichen die ſind, denen die Briand, Doumer und Loucheur nicht weit genug gegangen ſind, die radikal⸗ ſten franzöſiſchen Catone und Vernichtungspolitiker, wie Forgeot, der die Ruinen von Köln, Frankfurt und Kob⸗ lenz an die Wand malte, wie Dubois und Tardieu, die an dem bequemſten Satz feſthalten, daß Deutſchland „alles“ bezahlen ſolle. Nein, Frankreich iſt unſer unbarmherziger, unbelehr⸗ barer Feind bis zum letzten. Und niemand wird die Männer beneiden, die als Vertreter Deutſchlands in Lon⸗ don mit Briand zu ringen haben. Unſere Vorausſetzung für die Annahme der Einladung kann man uns auch in Paris ruhig zugeben. Nicht darauf kommt es ja an, ob unſere Vorſchläge„verhandelt“ werden, ſondern darauf, ob irgend welche Ausſicht beſteht, daß nach ihrer Anhö⸗ rung die Gegner nicht kühl alles ablehnen und zur Ta⸗ Das wird der entſcheidende Augenblick werden. Die deutſche Regierung hat die Hoff⸗ nung nicht aufgegeben. Ihre Stellung in London iſt aber umſo beſſer, je ſicherer ſie der feſten Entſchloſſenheit des deutſchen Volkes ſein darf, in dieſer neuen Entſchei⸗ dung über unſere Zukunft einmütig und unter Zurück⸗ ſtellung aller Sonderwünſche und aller Abtönungen ſie in ihrer Feſtigkeit zu unterſtützen, ſei es allen ſchwerſten Widerſtänden zum Trotz zu einem Erfolg, ſei es dann ſchließlich doch, wenn nichts anderes bleibt zu dem letzten „Unannehmhar!“ Badiſcher Landtag. Karlsruhe, 16. Felr. Der Landtag hielt geſtern nach⸗ mittag nur eine kurze Sitzung ab. Sie wurde um 3,20 Uhr von dem Präſidenten Dr. Kopf eröffnet, der mitteilte, daß die Abgeordneten abends 6 Uhr in den Räumen des Staats⸗ miniſteriums an einer Zuſammenkunft mit dem Reichs⸗ miniſter Dr. Simons teilnehmen. 55 Eine Anfrage des Abg. Schöpfle(D. N.) über falſche An⸗ wendung des Güterſperrgeſetzes wurde von einem Regie⸗ rungsvertreter dahin beantwortet, daß den Beteiligten in ſolchen Fällen der ordentliche Rechtsweg offen ſtehe. Hierauf wurde in die Tagesordnung eingetreten. Abg. Dr. Zehnter(Ztr.) berichtete über die Abänderung des Ge⸗ ſetzes vom 24. Februar 1880, über den Verwaltungsgerichts⸗ hof und das verwaltungsgerichtliche Verfahren.— Das Ge⸗ ſetz wurde ohne Debatte einſtimmig angenommen. Hierauf berichtete Abg. Marum(Soz.) über den Geſetz⸗ entwurf betr. die vorläufige Regelung des Staatshaushal⸗ tes. Nach dem Geſetzentwurf ſollen die am 22. Dezember 1920 in Höhe von 50 Proz. feſtgeſetzten Teuerungszuſchläge zum Grundgehalt und zu den Ortszuſchlägen mit Wirkung vom 1. Januar 1921 erhöht werden. Der Geſetzentwurf wurde ohne Ausſprache in erſter Leſung und anſchließend daran auch in zweiter Leſung einſtimmig angenommen.— Die Beratung des Landpwirtſchaftskammergeſetzes wurde von der Tagesordnung abgeſetzt.— Damit war der Tag⸗ ungsſtoff erledigt.— Nächſte Sitzung unbeſtimmt. ze Karlsruhe, 16. Febr. Der Haushaltsausſchuß des Landtags beriet am Dienstag nachmittag das Penſionser⸗ gänzungsgeſetz in zweiter Leſung und ſtimmte ihm in der Faſſung der Beſchlüſſe erſter Leſung einſtimmig zu. zen Karlsruhe, 16. Febr. Der Haushaltausſchuß des Landtags hat neben ſeinen laufenden Aufgaben vor Oſtern noch das Ertragsſteuergeſetz zum Landesſteuergeſetz(Ver⸗ teilungsgeſetz) zu beraten. Obwohl ihm die Geſetzentwürfe noch nicht zugegangen ſind, hat er in einer ſeiner letzten Sitzungen jetzt ſchon die Berichterſtatter beſtellt, um dieſen zu ermöglichen, ſich ſchon im Stadium der Vorberatung mit den ſchwierigen Geſetzesvorlagen zu befaſſen. Berichterſtat⸗ ter ſind für das Ertragsſteuergeſetz Abg. Dr. Zehnter(Ztr.) und für das Verteilungsgeſetz Abg. Freudenberg(Dem.). zn Karlsruhe, 16. Febr. Dem Badiſchen Landtag gehen noch immer Geſuche verſchiedener Beamtenoragniſationen zu, 9 Aub fre pefbrberen Wunſche u zzern. Auch der ſitzung lag eine Reihe ſolcher Geſuche vor, die dem Haushalt⸗ ausſchuß überwieſen wurden.— Ferner iſt dem Landtag von dem Juſtizminiſterium der Entwurf eines Geſetzes über die Aufhebung der Stammgüter zugegangen. ö 2 un Karlsruhe, 16. Febr. Aus Anlaß der Anweſenheit des Reichsminiſters Dr Simons fand geſtern nachmittag Uhr eine Sitzung des Stagtsminiſteriums ſtatt. Abends um 6 Uhr war im Staatsminiſterium eine Beſprechung der Landtagsabgeordneten mit dem Reichsminiſter Dr. Simons. Abends um 8 Uhr waren Reichsminiſter Dr. Simons und die, Führer der Landtagsfraktionen Gäſte des Staatspräſi⸗ denten und deſſen Gemahlin. l Baden und Nachbargebiete. Lohnbewegung in der oberbadiſchen Textilinduſtrie. * Lörrach, 16. Febr. Die in der oberbadiſchen Textil⸗ induſtrie zur Zeit der Revolution tariflich feſtgeſetzte 46⸗ Stundenwoche iſt von den Arbeitgebern auf Mitte Februar gekündigt worden. Die Arbeiterſchaft widerſetzt ſich dieſer Kündigung und will gemäß den von der Zentralleitung ge⸗ gebenen Direktiven den äußerſten Kampf annehmen. Aus dieſem Grund fand am Sonntag unter freiem Himmel eine Demonſtrationsverſammlung der Textilarbeiter ſtatt, in der die Arbeiterſchaft aller Betriebe des vorderen Wieſentals ge⸗ gen die Maßnahme der Arbeitgeber heftigen Einſpruch er⸗ hob. Die Arbeiterſchaft fordert außerdem eine Lohnzulage von mindeſtens 3 Proz. auf die geltenden Tarifſätze. 8 z Karlsruhe, 16. Febr. Die Stadtverwaltung wird ver⸗ ſuchsweiſe in den nächſten Tagen kleinere Mengen Mager⸗ milch aus der Schweiz einführen, die an die diejenigen Per⸗ ſonen abgeben wird, welche Vollmilch nicht beziehen. Der 3— einen Liter ausländiſcher Magermilch beträgt „ ark. z Bruchſal, 16. Febr. In Neudorf wurde zu mitter⸗ nächtiger Stunde ein Einbruch in die Pfarrkirche verſucht, der aber mißlungen iſt. er Pforzheim, 16. Febr. Schon wieder iſt ein Diebſtaol in einer hieſigen Edelmetallfabrik unternommen worden. In der Nacht zum Montag ſtiegen mehrere Diebe in eine hieſige Fabrik ein und ſtahlen etwa 15 Kilo Silberabfälle, 12 Kilo ſilberne Halbfabrikate, ſowie noch andere wertvolle Halbfabrikate. Für die Ermittelung der Täter iſt eine Be⸗ lohnung von 2000 M. ausgeſetzt.. zee Pforzheim, 16. Febr. Ein Schuhmacher wurde in ſei⸗ ner Wohnung bewußtlos aufgefunden. Der Mann litt un⸗ ter den Folgen einer Gasvergiftung. Bisher konnte nicht e werden, ob Unvorſichtigkeit oder ein Selbſtmord vorliegt. zu Mannheim, 16. Febr. Einen böſen Reinfall erlebte eine Bauersfrau. Sie erſchien dieſer Tage in einer hie⸗ ſigen Bank und legte einen auf 5000 M. lautenden Scheck vor, den ſie von einem Käufer für ein Schwein und ein Kalb erhalten hatte. Die Prüfung des Schecks ergab, daß das Guthaben ſeines Verfaſſers 0,00 M. betrug. Schwer ent⸗ täuſcht zog die übers Ohr gehauene Bauersfrau nach Hauſe. i Mannheim. 16. Febr. Eine Kaufmannsehefrau, die ſeit Jahren leidend war, hat ſich durch Einnahme einer grö⸗ ßeren Menge Arzneimittel vergiftet.— Ein 35jähriger Hoteldkener aus Peterszell, Amt Villingen, wurde in ſei⸗ ner Wohnung tot aufgefunden. Wahrſcheinlich iſt er an den Folgen einer Alkoholvergiftung geſtorben.— Eine 70. jährige Dreherswitwe iſt in einem Hauſe in Neckarau die Treppe heruntergeſtürzt; die Unglückliche brach die Wirbel ſäule und war ſofort tot. ö 17 7 un Heidelberg, 16. Febr. Aus dem Büro einer hieſigen hene wurden am Samstag 44 000 ſtohlen. f * Heidelberg, 16. Febr. Die Schweſtern Croneberg in Stuttgart, Nichten des verſtorbenen Kunſtmalers Happel, haben den ſtädtiſchen Sammlungen 20 gerahmte Oelgemälde von Karl Happel und ein Oelgemälde von Verags:„Hei⸗ delberg in Abendſtimmung“, ferner Oelſkizzen, Aquarelle,. Zeichnungen uſw., zuſammen 105 Stück, geſchenkt. 470 en Heidelberg, 16. Febr. Der erſt vor kurzem zum erſten Ehrenbürger der Univerſität ernannte Fabikant Dr. Fritz Behringer in Bielefeld iſt dort geſtorben. Er hat ſich durch die Stiftung eines Inſtituts für Eiweißforſchung ein blei⸗ bendes Verdienſt um die Heidelberger Univerſität erworben. db Heidelberg, 16. Febr. Eine ſehr ſtark beſuchte Ver⸗ ſammlung der Eltern der Schüler und Schülerinnen aller Mittelſchulen Heidelbergs nahm gegen eine verſchwindende Minderheit eine Entſchließung an. in der geen die übereilte Feſtlegung des Schulbeginnes auf Oſtern energiſcher Ein⸗ ſpru erhoben wird. i i Oſterburken. 16. Febr. Das Sekretariat des Unter⸗ länder Landbundes iſt von Heidelberg nach Oſterburken ver⸗ legt worden. Zum erſten Gauvorſitzenden wurde Landwirt Gottfried Rinker in Tauberbiſchofsheim und zu ſeinem Stellvertreter Landwirt Stahl in Leibenſtadt gewählt. 5 k Baden⸗Baden, 17. Febr. Im Alter von 57 Jahren iſt hier Regierungsrat Max Diſchler geſtorben. Der Entſchla⸗ fene war im Jahre 1889 in den badiſchen Finanzdienſt ein⸗ getreten und längere Zeit Oberzullinſpektor bei der Zoll⸗ „ am Bahnhof Baſel und von 1911 ab hier ätig. ** Kehl, 17. Febr. Die Straßburger Militärverwaltung hat einen Teil der dortigen Polyaonerweiterung an die Siadt abgetreten, die die dadurch verfügbar gewordene Fläche von rund 31 Hektar zu landwirtſchaftlichen Zwecken verpachten und zu Kleingärten verwenden will. ** Kork b. Kehl, 17. Febr. Die Unterſuchung in der Schleichhandelsangelegenheit der Brüder Karl und Georg Pfirrmann hat ergeben., daß die Verhafteten mit ihrem Vater ſeit Auguſt 1919 in großem Maßſtab Butter und Mehl ee und die Lebensmittel im In⸗ und Ausland ab⸗ etzten. Lahr, 16. Febr. Die im Schwarzburg⸗Bund vereinig⸗ ten Verbindungen der ſüddeutſchen Univerſitäten, Techniſchen Hochſchulen und Handelshochſchulen hatten hier eine Zu⸗ ſammenkunft, um über innere Verbandsangelegenheiten zu beraten. Im Anſchluß daran fand ein Kommers ſtatt, der viele Alte Herren und Gäſte vereinigte. Wolfach, 17. Febr. Der Bürgerausſchuß hat nahezu einſtimmig die Summe von 800 000 M. zur Erſtellung von zwei neuen Wohnhäuſern mit zuſammen 10 Wohnungen ge⸗ nehmigt. Ferner bewilligte er einen Betrag von 200 000 M. für den Einbau des Finanzamts in den ſüdlichen Schloß⸗ flügel. Es ſind 10 Dienſträume vorgeſehen, für welche der Staat jährlich 9000 Miete zahlt.. en Freiburg, 16. Febr. Wie der„Freiburger Bote“ mit⸗ teilt, findet die feierliche Inſtallation des Domkapftulars Dr. Höſch heute vormittag 12 Uhr im Chore des Lieb⸗ frauenmünſters ſtatt. ** Freiburg, 16. Febr. Bei den Neuwahlen zum allge⸗ meinen Studentenausſchuß der Univerſität erhielt der Hoch“ ſchulring Deutſcher Art 24 Sitze, der Hochſchulverband ka⸗ tholiſcher deutſcher Studierender 14 Sitze, die Freie Hoch⸗ ſchulliſte 4 Sitze, die Sozialiſtiſche Chemikerſchaft und nat math. Tachſchaft, owie die nativ naljüdiſchen Studenten ſe einen Sitz. Run 68 Prozent der e hatte eee lebe eee bee ee Mark*. dentengruppe und die deutſchen Studierenden jüdiſchen Glaubens ſe 2 Sitze, die n von ihrem Wahlrecht Gebrauch ge, S eg g. A pg ſchen nee daß der weitere Abbau der Zwangswirtſchaft * Freiburg, 16. Febr. hes Zaſtlertales in Betrieb genommen worden. Das Werk verſorgt 19 Gebäude mit elektriſcher Kraft. Ak Schönau i. W., 16. Febr. Bezirksamt nicht die endgültige Dienſtentlaſſung aus⸗ 88 ihn ſchwebende Unterſuchung vorläufig ſeines Amtes ent⸗ doben. Die beiden Ratſchreiber Kunz und Böhler wurden vollſtändig entlaſſen. en Schopfheim, 17. Dez. In der geſamten Umgegend iſt g sc 6 jähriger Unterbrechung am letzten Sonntaa die alte öne Sitte des„Scheibenſchlagens“ wi-der zur Ausführung ekommen. Ungeheuere Menſchenmengen ſtrömten in den endſtunden auf die Höhen, um das feuerige Faſtnachts⸗ treiben mit Schibi und Schibo mitzumachen. Mächtige Holz⸗ öße ſtanden in Flammen und nach Einbruch der Dunkel⸗ heit flogen die glühenden Scheiben in die Höhe. Keichsminiſter Simons in Karlsruhe Daden geſchloſſen hinter dem Außenminiſter. Karlsruhe den 16. Februar. Der Reichsaußenminiſter Dr. Simons traf geſtern nach⸗ mittag um 3 Uhr aus Stuttgart in Karlsruhe ein; er machte um 5 Uhr dem Staatspräſidenten ſeinen Beſuch. Im An⸗ ſchluß daran fand eine Sitzung des Stgatsminiſteriums in gveſenheit ſämtlicher Mitglieder der Regierung ſtatt. Um Uhr hatte ſich der Landtag in den oberen Räumen des Stagtsminiſteriums verſammelt. Hier begrüßte Staats⸗ präſident Trunk den Reichsminiſter. Er führte aus: Baden erkenne die außerordentliche Schwierigkeit der Verhältniſſe nd den ganz beſonderen Ernſt der Lage insbeſondere als Grenzland zu Frankreich. Die badiſche Staatsregierung ehe zur Reichsregierung in ihrer programmatiſchen Stel⸗ ungnahme, den Friedensvertrag loyal zu erfüllen in den renzen des wirklich Möglichen. Sie ſtimmt dem Reichs⸗ außenminiſter auch zu im Verſtändnis für die Bedürfniſſe und Lebensnotwendigkeiten der bisher feindlichen Länder, sbeſondere Frankreichs.. Baden ſteht unentwegt treu zum Reich: es erwartet und will keinerlei Sonderbehandlung und Son⸗ dervorteile. Es iſt f geſchloſſen in den Parteien 1 und in allen Schichten der Bevölkerung und entſchloſſen, das dem Reiche zugedachte und zufallende Schickſal zu teilen. Der eutſche iſt vertragstreu, und weil wir vertragstreu ſein wollen, deshalb darf nur zugeſagt und unterſchrieben wer⸗ en, was geleiſtet werden kann. Wir müſſen für uns und die folgende Generation verhindern, vertragsbrüchig werden zu müſſen. Dem Reichsminiſter ſtimmen wir durchaus zu, lieber ein Diktat des Unrechts huzunehmen. Baden ver⸗ chert den Miniſter für ſeine unſägliche ſchwere und verant⸗ wortungsvolle Aufgaben 5 des vollſten Vertrauens. Landtagspräſident Dr. Kopf erinnerte an die füngſte ein⸗ ütige Kundgebung des badiſchen Landtages und verſicherte erneut, daß ſich ſämtliche Parteien hinter die im Reichstag abgegebene Erklärung des Außenminiſters ſtellen. 5 Reichsminiſter Dr. Simons 15 dankte für die warme Begrüßung und hob die Notwendiakeit r den auswärtigen Miniſter des Reiches hervor, ſeine Po⸗ itik ſtets im Einklang mit dem Empfinden des geſamten deutschen Volkes zu führen; denn die Diplomatie ſei heute keine Geheimwiſſenſchaft mehr.„Ich habe die Spanne Zeit, während welcher die Sachverſtändigen in Berlin die deut⸗ ſchen Gegenvorſchläge im Einzelnen ausarbeiteten, gerne benutzt, um ferne von der Haſt des Berliner Dienſtes ſelbſt meine Auffaſſung zu klären und mit den deutſchen Stäm⸗ men, befonders auch mit dem Süden des Reiches, in Ver⸗ bindung zu treten. Ich halte unentwegt an dem in meiner Reichstagsrede ent⸗ wickelten Standpunkte feſt. Bei dem großen Auſſchwung, den Deutſchland in den letzten Jahrzehnten vor dem Kriege genommen hat, iſt vielleicht gichts ſo wertvoll geweſen, wie der durch die induſtrielle Blüte bedingte Aufſtieg in der Lebenshaltung der arbeiten⸗ den Bevölkerung. Man muß uns die Hoffnung laſſen, uns wieder emporarbeiten zu können. Kein deutſcher Staats⸗ mann kann es wagen, dem deutſchen Volke 42 jährige Fron⸗ arbeit unter den von der Entente geſtellten Bedingungen zuzumuten. Man muß es deshalb ablehnen, einen der⸗ artigen Staatsvertrag zu unterzeichnen. Angeſichts der mög⸗ ichen Folgen iſt es für mich von entſcheidender Bedeutung Moveſen, heute den Willen des badiſchen Volkes durch den und ſeiner berufenen Vertreter zu vernehmen. „Die Lage Deutſchlands muß ſich in den nächſten Wochen klären. Bei dieſer Klärung ſpielen zwei Faktoren eine we⸗ entliche Rolle: einmol, ob Deutſchland das in wirtſchaft⸗ licher Hinſicht ungeheuer wichtige oberſchleſiſche Gebiet debalt. und ferner, wie ſich die Beziehungen Deutſchlands zu Im Vereinigten Staaten von Nordamerika aeſtalten werden. 5 übrigen beſtehen auch über die Auslegung der geane⸗ jüſchen Vorſchläge noch bedeutende Unklarheiten. Ich er⸗ 5 fünere nur daran, daß mir hinſichtlich der praktischen Durch⸗ hrung der 12 prozentigen Ausfuhrabgaben auf der anderen eite nicht weniger als vier Auffaſſungen entgegen getreten „dere: Verwirklichung ſich bei näherer Prüfung als iehr oder weniger unmöglich erweiſt. u der ſich anſchließenden ft Ausſprache a delten einige Mitglieder des Landtages u. a. Anfragen über die künftige Haltung Amerikas, das polniſche Problem und Ru eventuelle Wiederaufnahme der Handelsbeziehungen mit land. 5 9 Der Reichsminiſter nahm zu den ſämtlichen Fragen ein⸗ ehend Stellung. 15 Der Staatspräſident gab der Befriedigung der Verſamm⸗ dan über die Darlegungen des Reichsminiſters Ausdruck, dankte ilm nochmals herzlich für ſein Erſcheinen und die a 3 wertvollen Mitteilungen und ſchloß hierauf die Beſprechung. 14.**. uns Anlaß des Beſuches des Reichsminiſters Dr. Si⸗ . in Karlsruhe hat der Landesverband badiſcher Haus⸗ Karlauvereine folgendes Telegramm an Dr. Simons nach 0 lsruhe geſandt:„Anläßlich der Anweſenheit Euerer Er⸗ ihrem in Karlsruhe möchten auch die badiſchen Hausfrauen diser ſchärfſten Proteſt gegen die Ungeheuerlichkeit der Pa⸗ — Beſchlüſſe zum Ausdruck bringen und erklären, daß ſie wi 15 Ablehnung der Forderungen, die die deutſche Volks⸗ 2 ſchaft und dadurch die deutſche Familie vernichten müſ⸗ i einmütig hinter der Regierung ſtehen. Landesverband Vadiſcher Hausfrauenvereine.“ N —— Wuirrtſchaftliches. Die Frage der Zwangs wirtſchaft. n, 16. Febr. Auf dem Parteitag des Bayeri⸗ Bauernbundes erklärte Landwirtſchaftsminiſter 1 Münche b in ein raſches Temvo kommen werde. Er könne aber wwrechen. daß ſie vollkommen aufgehoden werde. 1 Letzter Tage iſt das Kraftwerk Gegen Bürgermeiſter En⸗ geſſer, der unter dem Verdacht des Meineids ſteht, wurde geſprochen, ſondern er wurde mit Rückſicht auf die gegen ö 1 1 —— Der Meiler wandte ſich gegen den Gedaftken des Nus⸗ tritts des Bayer. Bauernbundes aus der Koalitionsregie⸗ rung, ſonſt würde der Bayer. Bauernbund zur vollſtän⸗ digen Einflußloſigkeit verurteilt ſein. Keine Erhöhung der Brotpreiſfe. Wie unſer Berliner Vertreter erfährt, iſt bei den Ver⸗ handlungen über die Erhöhung der Getreidepreiſe erwo⸗ gen worden, trotz der erforderlichen Mehraufwendung des Reiches zur Stabiliſierung der Preisbildung auf dem Brotgetreidemarkt von einer Erhöhung der Brotpreiſe abzuſehen. Das Reich wird die Preiserhöhung durch bleibt. morgen trat unter Vorſitz von Staatsſekretär Stieler der Sachverſtändigenbeirat des Reichsverkehrsminiſteriums zuſammen, um zu den vom Reichsverkehrsminiſterium und der zuſtändigen Tarifkommiſſion ausgearbeiteten Vorſchlägen für die Erhöhung des Gütertarifs ein Gut⸗ achten abzugeben. In der Eröffnungsrede machte Staatsſekretär Stieler auch Mitteilung über die beab⸗ ſichtigte Erhöhung des Perſonentarifs. Die Fahrpreiſe ſollen ſich auf Einheitsſötzen aufbauen und betragen je Kilometer für die 4. Klaſſe 13, für die 3. Klaſſe 19,5, für die 2. Klaſſe 32,5 und für die 1. Klaſſe 58,5 Pfennige. Gegenüber den Friedensfahrpreiſen bedeuten dieſe Sätze eine Steigerung von 550 Prozent für die 4. und 3. Kl., von 622 Prozent für die 2. Klaſſe und von 735 Prozent für die 1. Klaſſe. Soziales. 65 Die Neuregelung der Arbeitszeit. Wie unſer Berliner Vertreter erfährt, ſieht das Ge⸗ ſetz über die Neuregelung der Arbeitszeit, das dem Reichs⸗ tag ſowohl als auch dem Reichswirtſchaftsrat zugegangen iſt, die 48ſtündige Arbeitswoche vor, und zwar ſoll es dem Einvernehmen der Arbeitgeber mit den Arbeitneh⸗ mern vorbehalten bleiben, die beiden Mehrſtunden ſo zu verteilen, daß für den Samstag der 6ſtündige Arbeits⸗ tag bleibt und dafür an anderen Tagen der Woche zwei⸗ mal 9 Stunden gearbeitet werden kann. Mit dieſer in Ausſicht genommenen Regelung würden, wie beſtimmt verlautet, die Gewerkſchaften nur dann einverſtanden ſein, wenn die Induſtrien voll beſchäftgit ſind, und nicht, wie es jetzt der Fall iſt, mit verkürzten Schichten gearbei⸗ tet werden muß. Ueber die Neuregelung der Arbeitszeit haben alle Gewerkſchaftsvertreter im vorläufigen Reichs⸗ wirtſchaftsrat ihrerſeits eine Gegenvorlage eingebracht, 75 855 eine zweckmäßigere Schichteneinteilung verlangt ird. i Wirkung des Beamteninerrgeſetzes. Berlin, 15. Febr. Gegen die lippiſche Beſoldungs⸗ ordnung der Beamten und Angeſtellten, die der alte lip⸗ piſche Landtag vor ſeiner Auflöſung erledigte, hat, wie das„Berle Tagebl.“ erfährt, das Reichsfinanzminiſte⸗ rium auf Grund des ſogen. Sperrgeſetzes Einſpruch er⸗ hoben. Die Regierung hat daher die Arbeit an der faſt vor dem Abſchluß ſtehenden Eingruppierung der Beam⸗ ten und Angeſtellten eingeſtellt. Maſchinentechnik und Handwerk. Eine alte Tatſache iſt die daß viele Handwerker den ſelt⸗ ſamen Ehrgeiz beſitzen, ſich als„Fabrikanten“ aufzuſpielen. Hat der Handwerker einen einfachen Motor gekauft, ſo glaubt er mitunter, nun Fabrikant geworden zu ſein. Ueber die Grenzen zwiſchen Fabrik und Handwerk iſt ſchoa viel geſchrieben worden. Wir wiſſen alſo recht gut, daß irgend eine Maſchine noch nicht ohne weiteres einen handwerks⸗ mäßigen Betrieb in einen fabrikmäßigen verwandeln kann. Allerdings denkt man heute, wenn vom Handwerk geſpro⸗ chen wird, an perſönliche Geſchicklichkeit der menſchlichen Hand, während die Induſtrie in umfangreicher Weiſe Ma⸗ ſchinen zur Gütererzeugung verwendet. Das Syſtem der Erzeugung von Sachgüterg hat ſich eben gegen früher we⸗ ſentlich verändert. Das Handwerk iſt aus dem urſprüng⸗ lichen Syſtem verdrängt worden; an die Stelle der Hand trat vielfach die Maſchine. Schon im Erfurter Programm heißt es diebezüglich:„Die ökonomiſche Entwicklung führt mit Naturnotwendigkeit zum Untergange des Kleinbetriebes.“— In ſeiner Schrift„Berufsſtändiſche Gemeinſchaftsarbeit im rhein.⸗weſtf,. Handwerk“(München⸗Gladbach, Volks⸗ vereins⸗Verlag, Preis 4,80 M.) tritt Dr Heiarich Lübbering dieſer letzteren Auffaſſung entgegen. Das Erfurter Pro⸗ gramm, ſo heißt es, ſetzte hierbei voraus, daß insbeſondere die Verwendung der modernen Produktionsinſtrumente durch den Großbetrieb dem Mittel⸗ und Kleinbetrieb eine„völlig erdrückende“ Konkurrenz mache. Dieſe Vorausſetzung wäre jedoch durch die Erfindung und Ausgeſtaltung der Kleinmotoren als falſch erwieſen. Kein Geringerer als Werner von Siemens hatte ſchon 1886 vorausgeſagt, daß es der Technik uaſehlbar gelingen werde, billige mechaniſche Arbeitskraft in die Kleinbetriebe zu bringen, denn das Endziel der Entwicklung des Zeitalters der Maſchine ſei nicht„eine Menge großer Fabriken in den Händen reicher Kapitaliſten, in denen Sklaven der Arbeit ihr klägliches Daſein friſten, ſondern die Rückkehr zur Einzelarbeit.“ Dr. Lübbering führt nun aus, daß dieſe Prophezeiung in ihrem erſten Teile zugetrofſen wäre, während das End⸗ ziel, nämlich die Rückkehr zur Einzelarbeit, noch ausſtehe. Die Betriebsſtatiſtik wird als Bewefs dafür angeführt, daß die Großbetriebe ſich verhältnismäßig ſchneller und ſtärker entwickelt haben als die Mittelbetriebe, und dieſe wieder bedeutender als die Kleinbetriebe, die relativ ſogar zurück⸗ gegangen ſind. Nachdem wir hören, wie es gekommen iſt, daß der Anſtoß zu den großen Veränderungen, die einge⸗ treten ſind, nicht auf dem Gebiete der Produktionstechnik liegt, ſondern in der Hauptſache auf dem Gebiet der Be⸗ dürfnisgeſtaltung, gibt Dr. Lübbering, ein genauer Kenner des Handwerks, ſeiner Ueberzeugung Ausdruck und bhehaup tet:„Trotz der umfangreichen Einführung der Arbeits- maſchinen in das Handwerk iſt und bleibt dieſes Handwerk.“ In den Maſchinen erblickt er nämlich nichts weiter als ver⸗ beſſerte Werkzeuge. Aber der ſpringende Punkt in der neuzeitlichen Entwicklung des Handwerks wäre nicht die Herſtellung und Anwendung des mechaniſch bewegten Werkzeuges. Die Großinduſtrie hätte ihre gewaltigen Er⸗ folge zum großen Teil dem Umſtande zu verdanken, daß ſie ſtets bemüht war, die vollkommenſten Arbeitsmaſchinen in ihren Betrieb einzuſtellen Es müſſe deshalb auch das Handwerk mit aller Kraft dafür eintreten, in dieſer Bezie⸗ hung zu lernen. Dann heißt e⸗:„Die Propaganda für die Verwendung von Maſchinen und die Erleichterung ihrer Anſchaffung durch die Gewerbeförderungsanſtalten baben ſogar dahin geführt, daß das Handwerk heute viel⸗ 1 3 1 3 n 2 Zuſchüſſe decken, ſo daß der Brotpreis auf der alten Höhe Die Erhöhun gdes Perſonentarifs. 5 Berlin, 15. Febr. Halbamtlich wird mitgeteilt: Heute fach mehr mechaniſch bewegte Werkzeuge in ſeine Bekriege eingeſtellt hat, als ihm frommt. Die mit ſtaatlichen Mitteln unterſtützte Zentralgenoſſeaſchaft zu Darmſtadt hat berich⸗ tet, daß ſie ihren größten Erfolg darin ſähe, Handwerker vor der Anſchaffung von Maſchinen zu warnen, wenn die nötigen Vorausſetzungen, wie Kapital, Aufträge uſw., nicht vorhanden ſiad. 3 Die Fälle ſind nicht ſelten, wo der Handwerker im blin⸗ den Vertrauen darauf, daß Zahl und Umfang der Aufträge die ihm gelegentlich in einem kaum zu bewältigenden Maße zuſtrömen. nicht ab, ſondern zunehmen werden, Maſchinen angeſchafft hat, die ſeinen Ruin herbeiführen. Sind ſel⸗ bige einmal da, dann muß er ſie ausreichend beſchäftigen, 1 um die Koſten ihrer Unterhaltung und Verzinſung aufzu⸗ bringen. Da er aber nicht auf Vorrat, ſondern auf Be⸗ ſtellung produziert, ſo iſt es ihm in der Regel gar nicht mög⸗ lich, eine gleichmäßige Beſchäftigung ſeines Betriebes auf die Dauer herbeizuführen. Die Maſchinen zwingen ihn alsdann, um jeden Preis Aufträge hereinzuholen. Sie wirken dann, wie böſe Dämonen, die ihm Tag und Nacht keine Ruhe mehr laſſen, die ihn in einen Zuſtand der Ver⸗ zweiflung bringen und ihn dau führen, alle geſunden Grundſätze der Kalkulation beiſeite zu ſchieben, wenn er von ſchlauen Auftraggebern im Wettbewerb mit ſeinen Kollegen vor die Wahl geſtellt wird, entweder in der Preis⸗ bemefuna der billigſte zu ſein, oder auf den Auftrag zn verzichten.“ e Eine ſchlechte Kalkulation kann allerdings in dieſer Be⸗ ziehung recht weitgehende Folgen haben, zumal der Hand⸗ werker nicht immer mit notwendiger Sorgfalt Bücher führt. Er weiß dann nicht, wie teuer er arbeitet; er glaubt viel⸗ leicht, billig liefern zu können, weil es„ja nur Maſchinen⸗ arbeit iſt“. Dann ginge er allerdings langſam dem Ruin entgegen. Dieſe Gedanken ſollen unſerer Meinung nur zur Beſonnenheit anregen. denn keines oegs kann das Hand⸗ werk die Maſchine miſſen. Autor ſagt auch unzweideutig, daß die Technik in ihrem neueſten Stadium dem Hand⸗ werk zugute komme, wenn es verſtehe, den richtigen Ge⸗ brauch davon zu machen:„Die verbeſſerten Werkzeug⸗ maſchinen nehmen dem Handwerk die körperlich anſtren⸗ gendſten Verrichtungen ab und ſchaffen dadurch der Kunſt⸗ fertigkeit und Geſchicklichkeit der Hand entſprechend grö⸗ ßeren Spielraum. Die Technik bietet in der Elektrizität das wirkſamſte Hilfsmittel dar zur Dezentraliſation und damit zu einer Stärkung handwerklicher Arbeit, denn ſie iſt eine Naturkraft, die wie geſchaffen iſt, ſich der Eigenart individuell ſchaffender Handwerksbetriebe anzuſchmiegen. Sie ermöglicht es, daß der Handwerker in demſelben Augen⸗ blick, wo er ſein mechaniſch bewegtes Werkzeug für kurze Zeit gebraucht, den Motor ſofort laufen und wieder ſtill⸗ ſtehen laſſen kann. wenn er das Werkzeug nicht mehr ge. braucht. Das iſt bei der Verwendung don Dampf und Gas in dem Maße längſt nicht möglich. Deshalb hat das Hand⸗ werk ein Lebensintereſſe daran, daß ihm die elektriſche Kraft ſo umfaſſend und ſo bil la zur Verfügung geſtellt wird, daß die Verſuchung, Gas oder Dampf mit ungleich höherem Anlagekapital uad Riſiko zu verwenden, ausgeſchaltet wird.“ Tokales. Steuogrophie. Wir verweiſen nochmals darauf hin, daß der Unterrichtskurs heute Abend 7½ Uhr im Schulhaus Zimmer 9 beginnt. Für di⸗ jenigen, die auf die Feder als ihr hauptſächliches Berufswerkzeug angewieſen find, ift die Gab lsbergerſche Schnellſchrift eine unerſetzliche Hilfe und Wohltäterin. Durch die Vertiefung in das Weſen der Stenographie wird das tiefere Ve ſtändnis und die Beherrſchung der Mutterſprache gefö dert. Das kleine Opfer der Erlernung ſteht in keinem Verhältnis zu dem ſchönen Bewußtſein mitgewükt zu haben an der 0 Pflege und Verbreitung eines Kulturgutes, wie die 1 Stenographie es tatſächlich iſt. 2. Evang Kirchengemeinde Seckenheim. Zu Gunſten unſerer Kleinkinderſchüle veranſtaltet der Kirchenchor eine theatrsliſche Aufführung im Saale des Reichsadlers. Alles Nähere wird im Anzeigeteil dieſes Blattes bekannt⸗ gegeben. Wir empfehlen unſeren Gemeindegliedern ſich rechtzeitig mit Karten verſehen zu wollen. — Der Lichtbudervortrog für die Jugendvereinigungen findet am Donnerstag, den 24. F bruar ſtatt. Näheres wird im Anzeigenteil b kannt gegeben. Zwei gute Freunde. Guten Tag Paul— Guten Tag Fritz. Wie war die Hühnerzucht voriges Jahr? Schlecht lieber Paul, Dei Hühner mit vierzig Eier g'ſetzt Die Hälft davon war faul. 8 Das nennt man Pech, mein lieber Fritze, Da alles iſt ſo teuer, 5 Denk was du verloren haſt An den vielen Cier. Ich weiß es wohl mein lieber Paul, Das tat mir damals leid;. Verdorben habe ich mir dadurch Meine ganze Freud. Beruhige dich mein lieber Freund, b Ich weiß für dich einen Rat, 1 Bei Guſtab Müller Hanpiſtr. 110 u. Wilhelmſtr. 52 Kauft mau einen Eierprüfer Apparat. 1 Anweiſungen werden beigegeben, Wie mancher es ſchon weiß. Der Apparat, der iſt nicht teuer, Eine Mark beträgt der Preis. Gott ſei Dank mein lieber Freund, Daß dieſes nun erreicht, 3 f Mit deinem Rate haſt du mir a 1 Das Herze jetzt erleicht. f Da meine Zeit ſo koſtbar iſt, 1 So kauf ich in der Eil g 0 Den Eierprüfer⸗ Apparat Im Haus von Schloſſer Pfeil. Für deine Auskunft Dank ich dir, Jetzt Aber will ich gehen; Being einen Gruß von mir nach Haus, N 1 Leb wohl, auf Wiederſehen. Ph. Roth. Bei unregelmäßiger Zuſtellung unſerer Zeitung bitten wir die verehrlichen er Abonnenten Beſchwerden an die Expedition des Blattes einzureichen. Verlag des„Hecar- Beten“. 8 3 BNBaotgardiſten vor Gericht. Die grauenvollen Szenen am Eſſener Waſſerturm RNotgardiſten erſchießen Verwundete. Eeſſen(Ruhr), 13. Febr. In der Waſſerturm⸗Tra⸗ gödie, die zurzeit vor dem hieſigen Schwurgericht ihr ge⸗ Lichtliches Nachſpiel hat, iſt jetzt nach dreitägiger Dauer die Vernehmung der Angeklagten abgeſchloſſen. Täglich kommt es zwiſchen dem Vorſitzenden und den Verteidi⸗ gern zu ſcharfen Auseinanderſetzungen, in der Haupt⸗ ſache wegen der Verhandlungsleitung, die nicht immer nach den Wünſchen der Verteidiger gehandhabt wird. Der Prozeß beginnt allmählich in das dramatiſche Stadium einzutreten, das durch die Aufrollung der Vorgänge am Waſſerturm ſelbſt eingeleitet wird. Obwohl von den 150 geladenen Zeugen erſt zwei Tatzeugen vernommen wor⸗ den find, haben ſich doch ſchon abſchreckende Bilder der grauenhaften Metzelei entrollt. Ein dem Waſſerturm gegenüber wohnender Zeuge, der die blutigen Vorgänge in den Vormittagsſtunden beobachtet hat, ſchildert ſie fol⸗ gendermaßen: Nachdem die Rotgardiſten die Waſſerturm⸗ ſtellung mit Minenwerfern und Maſchinengewehren ſturmreif geſchoſſen hatten, ſah ich, daß auf dem Turm die weiße Flagge gehißt wurde. In dieſem Augenblick ſtürmten die Rotgardiſten mit wildem Hurrageſchrei gegen den Eingang des Turmes vor. Die Kommandan⸗ ten des Waſſerkurms verhandelten von dem offenen Fen⸗ ſter aus mit den Ratgardiſten wegen der Uebergabe Dann wurde die Tür geöffnet und die Uebergabe voll⸗ zogen. Zwei Offiziere traten heraus. Der erſte wurde ſofort mit dem Gewehrkolben niedergeſchlagen. zog ihm die Schuhe von den Füßen und revidierte zam die Taſchen. Der andere ſuchte zu entfliehen. Er ge⸗ wann die Straße, wurde verfolgt und eingeholt und wi. Gewehrkolben erſchlagen. Dann kamen die anderen Vers ſteidiger einer nach dem anderen aus dem Turm heraus. Alle waren nur mit Hemd und Hoſe bekleidet. Die Rot⸗ gardiſten bildeten gewiſſermaßen Spalier und ließen ae Verteidiger hindurchgehen. Auf den Treppenſtufen wur⸗ den die Wehrloſen rücklings die 30 Stufen hohe Treppe hinabgeſtoßen und dann einer nach dem andern in furcht⸗ barer Weiſe mit dem Kolben niedergeſchlagen. Elf Tote lagen neben und übereinander vor dem Treppenaufgang. Auch auf der Straße vor dem Waſſerturm lagen die To⸗ ten umher. Mehrere Verteidiger, denen es gelunegn war zu flüchten, wurden in den Nachbarſtraßen nach längerer Brfolgung eingeholt und erſchlagen. Ein anderer Zeuge beobachtete, wie ein Verwundeter auf dem Fahrdamm der Straße lag. Als ſpäter ein Rotgardiſt an dem Ver⸗ wundeten vorbeikam, beugte er zich über ihn, legte das Ohr auf das Herz, um feſtzuſtellen, ob er noch lebe, dann ſetzte er ihm das Gewehr auf die Bruſt und erſchoß ihn. Ein anderer Verteidiger, der haſtig über die Straße da⸗ herlief, um ſich in Sicherheit zu bringen, lief einem Rot⸗ gardiſten in die Arme, der einen Degen in der Hand trug. Dieſer gab einem anderen Rotgardiſten ein nicht mißzu⸗ verſtehendes Zeichen, worauf dieſer den Fliehendn mit 2 Man ee eee ö N dem Wewehrkolben erſchlug. Ein Angerragter, der San: täter bei den Rotgardiſten war, gab bei ſeiner Verneh⸗ mung an, er habe vor dem Waſſerturm einen Mann un⸗⸗ terſucht, der anſcheinend tot war, ſich aber nur tot ſtellte. Als er ihn verbinden wollte, kam ein Rotgardiſt W einem Dolchmeſſer, um den Verwundeten zu töten. Der Angeklagte habe, um den Rotgardiſten fortzutreiben, ge⸗ ſagt, er ſei einer von den Unſrigen. Gleich darauf kam ein anderer Rotgardiſt, zog ein Meſſer und ſtieß es dem Verwundeten in die Herzgegend. Es ſind grauenhafte Bilder, die der Prozeß entrollt. Im weiteren Verlauf der Beweisaufnahme ergibt ſich, daß die Waſſerturm⸗ beſatzung noch mehrere Stunden lang weitergekämpft hat, als die Stadt bereits von den Rotgardiſten übergeben worden war. Da die Fernſprechleitungen unterbrochen waren, konnte der Beſatzung keine Nachricht überbracht werden, und Kuriere wurden durch die Reihen der Rot⸗ gardiſten nicht durchgelaſſen. „Gefährliche“ Ritterrüſtungen. Aachen, 16. Febr. Schwere Strafen hat das belgiſche Militärgericht über verſchiedene Inhaber von Koſtüm⸗ perleihgeſchäften verhängt. Bekanntlich gehören zu Ko⸗ ſtümen auch Waffen; nichtsdeſtoweniger hat das Militär⸗ gericht in Aachen die Beſitzer von ſolchen Geſchäften, ob⸗ wohl ſie die Erlaubnis zur Zurückbehaltung der Waffen erhalten hatten es handelt ſich um Speere, Wurfſpieße, Hellebarden, Lanzen, verſchiedene Feuer⸗ ſteinflinten, alte Reiterpiſtolen, Gewehre der verſchieden⸗ ſten Art, darunter natürlich auch einige neue Gewehre— zu 6000 M. Geldſtrafe und Einziehung des ganzen Waf⸗ fenfundes im Werte von nahezu 2000 M. verurteilt. Die Einſprüche des Reichskommiſſars für die beſetzten rheini⸗ ſchen Gebiete gegen dieſes Urteil, das das Unternehmen vernichtend trifft und zahlreiche Arbeiter und Angeſtellte brotlos macht, da Koſtümlieferung ohne Waffen wertlos iſt, wurde von dem belgiſchen Kommiſſar zurückgewieſen. In einem ähnlichen Falle wurde der Inhaber eines Ko⸗ ſtümverleihgeſchäftes in Vierſen ſogar zu 2 Monaten Gefängnis und 1000 M. Geldſtrafe verurteilt, obwohl er ſämtliche Waffen ordnungsgemäß angemeldet hatte; auch“ hier wurde der Einſpruch de sReichskommiſſars ohne Be⸗ gründung abgewieſen. Die belgiſche Beſatzungsbehörde ſcheint eine beſondere Angſt vor dieſen„Rüſtungen“ zu haben, denn in einem dritten Fall wurde der Beſitzer eines Krefelder Verleihgeſchäftes für hiſtoriſche Koſtüme, der nachweislich nur Rokokodegen, Kreuzſchwerter, Ge⸗ wehre von 1813 und Säbel und Seitengewehre aus den 70er Jahren beſaß, dieſe allerdings ohne Erlaubnis der belgiſchen Behörde zum Zwecke eines hiſtoriſchen großen Aufführung im Stadttheater zurückgeholt hatte, zu 6 Monaten Gefängnis, 1000 M. Geldſtrafe und Ein⸗ ziehung der Waffen verurteilt. Auch trifft das Urteil einen völlig harmloſen Geſchäftsmann; die Einziehung der Waffen bedeutet hier die Brotlosmachung vieler Ar⸗ beiter und Angeſtellten und den Ruin des Geſchäftes. mehr der Arzt aus Waging herbeigeholt werden, der den tage ausſcheidet. Der Dichter Georg Kaiſer wurde wegen Unterſchlagung in 3 Fällen zu 1 Jahr Gefängnis, ſeine Frau zu 4 Monaten Gefängnis verurteilt. 4 Eine Roßkur. Der Mechanfker Vinzenz Gaßner in Teng⸗ ling(Bayern) wollte ſich ſeinen Kropf ſelbſt operieren, brachte ſich mit einem Schlachtmeſſer einen großen Längs⸗ ſchnitt am Halſe bei und wollte ſich weiter„häuten“ Der Verſchönerungsverſuch mißlang vollſtändig. Es mußte viel⸗ Blutüberſtrömten nähte, wobei Gaßner ſelbſt die Zange hielt er, der ſonſt auch zu Roßkuren geneigt iſt, wurde i ukenhaus verbracht. 1 430 000 deutſche Gräber in Frankreich. Nach amtlichen franzöſiſchem Material gibt es in Frnkreich im ganzen 430 000 Gräber deutſcher Soldaten. Die franzöſiſche Re⸗ gierung hat einen Geſetzentwurf eingebracht, nach dem dieſe deutſchen Gräber in der gleichen Weiſe behandelt werden ſollen wie die in Frankreich liegenden Grabſtätten der franzöſiſchen und alliierten Soldaten.— Das franzöſiſche Volk muß alſo erſt durch ein Geſetz auf dieſe ſelbſtverſtänd⸗ liche Pflicht jedes Kulturvolkes hingewieſen werden. 4 Engliſche Offiziere als Leiermänner. In den eleganten Vierteln des Londoner Weſtens erſcheinen immer häufiger maskierte Männer die ſich als frühere Offiziere der eng⸗ liſchen Armee ausgeben und als Drehorgelſpieler das Mit⸗ leid der Vorübergehenden auf ſich ziehen. Zweifellos haben ſich verſchiedene frühere Offiziere dieſem Gewerbe zuge⸗ wandt, das für ſie ſehr einträglich iſt. Man hat feſtgeſtellt, daß dieſe maskierten Leiermänner im Tg 10 Pfund ver⸗ dienen, und einer von ihnen lehnte einen Poſten, der ihm angetragen wurde, mit der Begründung ab, er mache mit ſeiner Drehorgel wöchentlich 100 Pfund. Der engliſche Offi⸗ ziersbund ſtellt in den Blättern feſt, daß die verabſchiedeten Offiziere bedeutende Penſionen und Zuwendungen erhal⸗ ten, ſodaß ſie nicht mit dem Leierkaſten ihr Brot verdienen müſſen. Es iſt aber nachgewieſen, daß verſchiedene dieſer Leiermänner in verſchiedenen Hotels wohnen und ſich einem ſehr luxuriöſen Leben hingeben. Sie betreiben alſo dieſe Art der Bettelei, weil ſie beſonders einträglich iſt. Auch die Polizei wendet jetzt den maskierten Leiermännern ihre beſondere Aufmerkſamkeit zu und hat bereits einige von fene el ſich als Ex⸗Offiziere bezeichnen, als Betrüger Schwere Ausſchreitungen. Eine größere Anzahl von Holzhauern aus dem Taunusort Wunges, die die Arbeit eingeſtellt hatten, zogen in geſchloſſenem Zuge nach Stein⸗ fiſchbach im Taunus, bekneipten ſich dort gründlich und verübten im Dorf Ausſchreitungen ſchlimmſter Art; ſie zer⸗ ſchlugen in den Wohnungen der Einwohner die Möbel und Fenſter, wer ſich ihnen widerſetzte, wurde niedergeſchlagen und mit Meſſern bedroht, auch der Bürgermeiſter wurde von der Rotte mißhandelt. Schließlich verſammelten ſich die Ortsbewohner und jagten die Bande zum Orte hinaus. Mehrere der Holzhauer trugen bei dem Kampfe ſo ſchwere Verletzungen davon, daß ſie ins Krankenhaus überführt werden mußten. ö Die Demokratin Lüders ſcheidet aus dem Reichstage aus. Berlin, 16. Febr. Das Wahlprüfungsgericht hat die Ergebniſſe in einer Anzahl von Wahlkreiſen Heſſen⸗ Naſſaus für ungültig erklärt. Dadurch fällt den Demo⸗ kraten in Heſſen⸗Naſſau ein zweites Mandat zu, welches der Landwirt Triſchmann antritt. Dagegen verlieren die Demokraten wiederum auf der Reichswahlliſte ſoviel Stimmen, daß die Abg. Frau Lüders aus dem Reichs⸗ — —— Dein eigenes Geld! Scheckkonten— provisionsfrei. Gewährung von Darlehen. Wahrung und Verwaltung von solchen. Einzug von Wechseln und Schecks. Beschaffung von Devisen zu günstigen Kursen. 1 1 * Bezirks- Sparkasse unter Bürgschaft von 6 Gemeinden— mündelsicher. Filiale Seckenheim. nge deln dell zur ul. Du ener pn Annahme von Spareinlagen mit täglicher Verzinsung. Eröffnung von laufenden Rechnungen, sowie von An- und Verkauf von Wertpapieren, sowie Ver- Einlösung von Zinsscheinen und verlosten Effekten. Einlösung und Beschaffung von ausländischem Geld. Rleiderschränke, Sofa, Uipl.⸗Schrelbtisch, pol. kompl. Beit, Beitstelle mit Roſt u. Malrotz', Beitstelle mit Roſt, 2 eiſerne Bettstellen. Tische, pol. Kommode. ſelben werden morgen Mittag Sämmei⸗ Anzeiger cu für Wiiglieser der Jausw. Ein u. 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Eingang durch den Schulhof. Lebensmittelamt. Grund- u. Hausbesitzer-Cerein Beute Abend s Uhr im„Schwanen“ Verſammlung. ent: Herr Verbandsvorſitzender v. Aue. Tagesordnung: i W gskommiſſion 1 5 guundeludge Kusbenchor demenheim führt zu Gunsten der evangelischen Kleinkinderschule im Saale zum„Reichsadler“ hier an folgenden Tagen Theater- Aufführungen auf. am Sonntag, den 20. Februar, mittags 13 Uhr beginnend für Kinder Abends 7 Uhr beginnend für Erwachsene. am Dienstag, den 22. Februar, abends ½8 Uhr für Kinder u. Erwachsene. am Mit woch, den 23. Februar, abends ½8 Uhr für Kinder u. Erwachsene am Freitag, den 25. Februar, abends ½8 Uhr für Kinder u. Erwachsene. Der Eintrittspreis beträgt für die Kinder- Lokal zum„Stern“ Witglieder- Versammlung ſtatt. Der außerordentlichen Wichtigkeit halben iſt pünkiliches und zahlreiches Eeſcheinen ſämtlicher Mitglieder dringend erfo derlich. Der Par ſt and Städt. Sparkasse Mannneim unter Garantie der Stadtgemeinde Mannheim . 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