Hmtsblaft der Bürgermeisferämfer Sackenheim. Jlvesheim ſleckarhausen und yu...———:.!.;!,- k—K— m—— Edingen Abonnementepreis: Monatlich 4.— Mk. mit 21 Jahrg. 12 Me Durch die Poſt bezogen pro Quartal 5 8.12. Mk, ausſchl. Beſtellgeld.— Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. „I Freitag, 18. Februar 1921 Inſerationspreis: Die einſpaltige Petitzeile 80 Pfg. Reklamen 2.50 Poſtſcheck Mk. Bei öfterer Anfnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. konto: Karleruhe Nr. 19819. No. 41 ee eee eee eee e Tagesſchau. 8 In dieſen Tagen fanden beim Reichskohlenkommiſſar in erlin Beſprechungen ſtatt, an denen die Leiter der Un⸗ lievetteilungsſtellen der Länder teilnahmen. Die monat⸗ iche Belieferung von zwei Zentnern ſoll erhöht werden, doch ürften die bereits zugeſagten vier Zentner nicht zur Ver⸗ teilung gelangen. Der neue Verteilungsmodus wird bereits von Februar ab zur Durchführung gebracht. 5 Das führende Organ der bayeriſchen Volkspartei,„Der 8 titariſche Kurrier“, gibt in einem aufſehenerregenden Ar⸗ 1 9— ſeines Londoner Vertreters au, daß Lloyd George ſich 4 urch die inneren politiſchen Verhältniſſe in England ge⸗ Fwungen ſehe, in Paris ein„Ich gebe nach“ auszuſprechen. i er Londoner Vertreter meldet weiter, daß dieſes Wort auch n London gegenüber Fraukreich fallen wird. A. Der aus den Kreiſen der Sachpnerſtändigen gewählte engere ſelchuß für Vorbereitung der deutſchen Reparationsvor⸗ ä läge wird, wie die„Frankfurter Zeitung“ aus Berlin er⸗ ährt, unter dem Vorſitz von Direktor Krämer zur Fortſetz⸗ ung der Verhandlungen zuſammentreten. 2 Die deutſchen Kohlenlieferungen beliefen ſich nach franz. ngaben auf 1 681.699 Tonnen. Davon erhielten Frank⸗ reich 1069 075, Italien 207 011, Belgien 274696 und Luxem⸗ burg 130 112 Tonnen. ö 8 Die„Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Zeitung“ meldet daß die vier ergarbeiterverbände auf ihrer geſtrigen Konferenz be⸗ ſchloffen haben, die Ueberſchichten zu kündigen. Auf Veranlaſſung des Unterſuchungsrichters in Paris 9 e geſtern der Direktor des Journals Evillien ſowie 1 aporte, der Sekretär des Kommuniſtiſchen Jugendbundes, verhaftet wegen Aufhetzung des Militärs zum Ungehorſam und anarchiſtiſcher Verſchwörung. Die Verhaftung von La⸗ Forte ſoll mit kommuniſtiſchen Verſchwörungen in Algier u. unis in Zuſammenhang ſtehen. 5 Die„Times“ melden aus Tokio, daß der Miniſterpräſi⸗ ent erneut ſeine Entlaſſung eingereicht habe wegen der Em⸗ örung, die im Volke anläßlich der Hofintrignen bei der Verlobung des Prinzen Tayana, herrſcht. 32 ² A dee * * Senne nd ens ———— r Sen ern Reichsminiſter Simons in Karlsruhe Preſſekonferenz. Ausführungen des Reichs miniſters. Empfang der wirtſchaftlichen Organiſationen. Karlsruhe, 17. Febr. Geſtern vormittag 9 Uhr fand in der Wohnung des Staatspräſidenten eine Beſprechung es Reichsminiſters des Aeußern Dr. Simons mit Ver⸗ tretern der Preſſe ſtatt. An der Beſprechung nahmen eil Staatspräſident Trunk, die Miniſter Remmele und öhler, die Leiter der Karlsruher Tageszeitungen und der Nachrichtenbüros, die Mitglieder der Preſſeabteilung er badiſchen Regierung, verſchiedene Vertreter auswär⸗ tiger Zeitungen und der Vorſitzende des Südweſtdeut⸗ chen Zeitungsverlegervereins, Dr. Knittel. Reichsmint⸗ ter Dr. Simons begrüßte die Vertreter der Preſſe und legte ſeine Abſichten über die Förderung der Beziebun⸗ gen zwiſchen Preſſe und Auswärtigem Amt dar. Chef⸗ redakteur Scheel⸗Mannheim dankte namens des Landes⸗ verbandes der ſüdweſtdeutſchen Preſſe dem Miniſter ſür Tre Nusföbrungen. i —. A —— ͤ ͤ— Anſchließend an dieſe Preſſekonferenz fand im klei⸗ nen Feſthalleſaal eine Beſprechung der Vertreter der Behörden, der bad. Mitglieder des Reichstags, der Land⸗ tagsabgeordneten, der Vertreter der wirtſchaftlichen Oor⸗ ganiſationen u. a mit Miniſter Dr. Simons ſtatt. ö Den Vorſitz führte Staatspräſident Trunk, den in ſeiner Begrüßungsanſprache u. a. folgendes ausführte: Die Stimmung in Baden iſt einhellig durch alle Par⸗ teien hindurch für ein Nein auf die Pariſer Beſchlüſſe. Wir wiſſen die ungeheure Verantwortung und die un- — geheuerliche Gefahr der Stunde wohl zu würdigen. Wir wollen nicht darüber ſtreiten, wer an dem Kriege ſchuld iſt, was wir getan haben, taten wir in dem Glauben, daß es um unſere Exiſtenz geht. Wenn wir den Frie⸗ densvertrag überblicken, kommen wir immer wieder zu dem Ergebnis, daß das Ziel unſerer Feinde die Aus⸗ ſchaltung der deutſchen Konkurrenz geweſen iſt. Der Staatspräſident verſicherte am Schluſſe ſeiner Ausfüh⸗ rungen, daß Baden auch in den ſchwerſten Stunden dem Reich die Treue ben werde. f i Reichsminiſter Dr. Simons führte hierauf aus: Ich danke für die eben ausgeſprochenen Worte der Ermuti⸗ — gung und für das Vertrauen, deſſen ich für die vor mir liegende Arbeit ſo dringend bedarf. Wer jetzt für das deutſche Volk Außenpolitik betreibt, muß ſich ununter⸗ brochen von dem Willen des Volkes getragen wiſſen. Um mich von dieſem Gefühl zu überzeugen, bin ich nach Süddeutſchland gereiſt. Die Reichstagsſitzung, die un⸗ mittelbar nach dem Bekanntwerden der Berliner Be⸗ ſchlüſſe ein ſo einſtimmiges Bild von der Aufnahme der Forderungen des Gegners gab, genügte nicht. Inzwi⸗ ſchen haben wir Zeit gehabt, uns die Dinge zu über⸗ legen. Sie in Baden haben dieſe Fragen nicht nur mit Sorgfalt, ſondern auch mit der heißen Sorge geprüft, die man hier auf dem Außenpoſten des Reichs mehr als anderswo gegenüber den Pariſer Beſchlüſſen empfindet. Denn, wenn wir nicht nach dem Willen unſerer Gegner handeln, tritt die Beſetzung weiteren deutſchen Gebietes ein, was für Baden von außerordentlich ſchwerwiegender Bedeutung iſt, Doppelt wichtig war für mich deshalb, in Baden die Stimmung und Stellungnahme den Pa riſer Beſchlüſſen gegenüber zu erfahren. 50 Dr. Simons gab dann einen Rückblick auf die Vorge⸗ ſchichte der jetzigen Pariſer Beſchlüſſe, legte die ſchweren Folgen des Verſailler Friedensvertrages dar und fuhr dann fort: Die Franzoſen haben ſich durch ihre Mini⸗ ſter während und nach dem Kriege ungeheuerliche Ent⸗ ſchädigungsziffern vorreden laſſen, die von den beſiegten Gegnern aufgebracht werden ſollten. Nun ſind ſie tief enttäuſcht, daß ſie finanziell noch von der Hand in den Mund leben müſſen. Von den dem franzöſiſchem Pudli⸗ kum vorgegaukelten Ziffern haben ſie ſchon etwas zu⸗ rückgehen müſſen, aber die Franzoſen haben jetzt die Hoffnung, aus dem deutſchen Export noch die ungezähl⸗ ten Milliarden herausholen zu können. Sie werden in Paris iſt die Unvereinbarkeit der beiden Standpunkte. beiden Punkten die Rechnung ohne den Wirt gemacht haben und es wird unſere Aufgabe ſein, ihnen nachzu⸗ weiſen, daß ſie auf dem Holzweg ſind. Sie werden aus der Preſſe der verſchiedenen Länder erſehen haben, daß die öffentliche Meinung langſam beginnt, von den Pari⸗ ſer Beſchlüſſen abzurücken und eine andere Löſung 8 Auge zu faſſen, in der die ganze Welt mitbeteiligt wird an dem ſchweren Problem des Wiederaufbaues der zer⸗ ſtörten europäiſchen Wirtſchaft. Hierbei wird Deutſch⸗ land durch ſeine Arbeitskraft eine Sicherheit dafür zu gewähren ſuchen, daß dieſe Mitarbeit auch von Erfolg gekrönt wird. Ich ſehe der Londoner Konferenz mit we⸗ nig Optimismus entgegen. Durch die Beſchlüſſe von vor der Welt dargelegt.. Wir müſſen vollkommen klar darüber ſein: es iſt vis ö zu einem gewiſſen Grad wahrſcheinlich, daß die Londoner Konferenz in ihren erſten Verſuchen zu keinem Ergebnis der Verſtändigung kommt. Die Verſuche einer Ver⸗ ſtändigung über die Reparation ſind geſcheitert und es bleibt bei den Beſtimmungen des Friedensvertrags. Nach dieſen Beſtimmungen muß die Reparationskommiſ⸗ ſion der deutſchen Regierung die Summe der Schadens⸗ anſprüche der Gegner und die Summe der Zahlungsver⸗ pflichtungen des Reiches mitteilen und darüber Entſchei⸗ dung treffen, wie Deutſchland dieſen Verpflichtungen nachzukommen habe. Außerdem kommt noch die Be⸗ ſtimmung der Reparationskommiſſion gegenüber den Schuldverſchreibungen des Reiches in Frage, die das Reich bereits am 10. Januar 1920 ausgegeben hat. Werden wir in London auf die Beſtimmungen des Friedensvertrags zurückgewieſen, ſo bedeutet das die Dauererklärung der Unſicherheit in Deutſchland und in Europa. Der Miniſter betonte dann, wie notwendig Ruhe und Verſtändnis für unſere Lage ſeien, um aus dem jetzigen Elend herauszukommen. Zu den Wenigen, 4 was wir aus unſerem Zuſammenbruch gerettet haben, gehört die unverſehrte Einheit unſeres Reichs. Es gibt kein Land in Deutſchland, in dem der Reichsgedanke ſo lebendig iſt, wie in Baden. Laſſen Sie mich nach Lon⸗ don hinüheraehen mit dem Gefühl, daß die Einheit aus dem deutſchen Herzen durch unſere Gegner nicht heraus⸗ geriſſen werden kann. Dann werden Sie mir Kraft und Mut geben, unerfüllbaren Forderungen gegenüber dasjenige Nein zu ſagen, das mir mein Gewiſſen und das Gewiſſen der deutſchen Regierung vorſchreibt.(Star⸗ ker Beifall.) n An die Ausführungen des Reichsminiſters ſchloß ſich eine Ausſprache, in der der Vizepräſident der Handels⸗ kammer Karlsruhe, Fabrikant Kölſch, dem Reichsmini⸗ ſter für ſeine Ausführungen dankte und Reichstagsabg. Schöpflin⸗ Karlsruhe namens der ſozialdem. Arbeiter⸗ ſchaft betonte, daß der deutſche Arbeiter die Verhandlun⸗ gen in London mit entſchloſſenem Willen begleite. Als Vertreter der Handelskammer Mannheim und Vor⸗ fitzender des Süddeutſchen Ervortvereins ſprach Kom⸗ N Das alte Lied. Roman von Fr. Lehne. (Nachdruck verboten.) 5 1 0 22. Fortſetzung. N erbat verſtand ſie es, ſich zu beherrſchen, daß n Blick, kein Wort den Zuſtand ihres Innern verriet. Und doch wartete ſie mit Sehnſucht auf ſein Kommen, und das Muſizieren mit ihm war ihr eine Quelle des reinſten Genuſſes, wenn ſie auch ſchwer dazu zu bewegen g war. Denn er ſpielte die Violine mit großem Talent und Gefühl, und ſelbſtvergeſſen lauſchte ſie den ſüßen Klän⸗ gen, die ſo ſehnſüchtig und ſchwermütig, dann wieder ſo liegesbewußt und jauchzend durch das Zimmer ſchwebten. Nanchmal auch, aber ſehr ſelten, begleitete er die Lieder, die ſie ſo innig und herzergreifend zu ſingen verſtand manchmal nur— denn was ſollte ſie ſingen? Lie⸗ beslieder— das konnte ſie nicht, das ging über ihre Kraft deshalb wählte ſie mit Vorliebe italieniſche Sachen, die ſie ſich damals in Rom zu eigen gemacht. Je öfter Gernot mit Regina zuſammen war, deſto mehr fühlte er, wie ſehr ſie ſeine Seele beherrſchte. 5 Tage, an denen er ſie nicht ſah, zählte er zu den verlorenen. Niemals wohl hatte er ein ſchöneres Weib geſehen, und immer von neuem berauſchte er ſich an un Anblick. Für ihn war alles vergeſſen, Heimat, Traut, Vater— nur ein Gedanke lebte in ihm: Regina! Gar oft fragte er ſich: wie ſoll das enden? Er nahm ſich vor, das Haus ſeines väterlichen Freundes zu meiden T und wenn der Tag kam, an dem er erwartet wurde, 8 war jeder Vorſatz vergeſſen. d Uf Mit elementarer Gewalt zog es ihn zu ihr; er fühlte, hase beörten zuſammen. Und daß ſie ebenſo dachte wie er, daß ihm faſt zur unumſtößlichen Gewißheit geworden: ſebſ ſie kämpfte und innerlich litt, darüber konnte ihn * ſt die meisterhafte Selbſtbeherrſchung nicht täuschen; 8 ſah tiefer und las in den traurigen, ſehnſüchtigen der ſchönen Fr 8 5 ganze Geſchichte ver⸗ es ihm ihr Geſang verraten; denn in wahrhaft erſchüttern⸗ der Weiſe hatte er ſie das Lied ſingen hören:„Nur wer die Sehnſucht kennt, weiß, was ich leide.“ Er ſah und ſchwieg; mit keinem Blicke gab er ihr zu verſtehen, was ſie ihm war, was ihn für ſie erfüllte und ihm manchmal die Beſinnung nehmen wollte— nein, wenn dies auch ſtärker war als er, ſo wollte er doch kein Ehrloſer werden, der den Frieden und die Ruhe ſeines väterlichen Freundes ſtören wollte— deſſen Weib ihm heilig wie ſeine Mutter ſein mußte— wenn er auch nicht hindern konnte, daß in ſeinen Gedanken ſie ihm alles war. Und beide verſtanden ſich ſo mei⸗ ſterhaft zu beherrſchen, daß der Graf nicht das Ge⸗ ringſte von der Leidenſchaft der beiden zueinander be⸗ merken konnte. Wie ein Blitzſtrahl war es über die zwei gekommen, und jeder fühlte inſtinktiv vom anderen, daß er ihm etwas galt— es konnte ja gar nicht anders ſein!— Doch ſie wußten ſich ſo gut zu beherrſchen, daß es keine böſe Zunge in Z. gab, die etwas Auffälliges oder Verdächtiges in dem Verkehr Gernot Schönſtedts bei Graf Rodenberg ſah. 8. Kapitel. So kam der Hochſommer heran. Ein unſtätes Weſen hatte ſich der jungen Gräfin bemächtigt, das ſie mit Macht in die Ferne trieb; ſie mußte fort— fort aus gehen. Ihn alle Tage ſehen, imm förmlich gegen ihn ſein, während ihre Seele nach en ſchrie— das ging über ihre Kraft. So beſtimmte e ihren Gatten, mit ihr nach San Sebaſtian zu gehen, wie er es ihr einmal verſprochen. Der Graf war glücklich, daß ſie endlich einmal wieder einen Wunſch äußerte, obwohl die weite Reiſe für ihn beſchwerlich war.— Aber auch dort fand ſie keine Ruhe; die majeſtätiſche Natur hatte keinen Einfluß mehr auf ſie— zu tief ſaß die ver⸗ Schönſtedts Nähe; denn länger konnte es nicht ſo weiter derbliche Leidenſchaft. Sie war nervös lebendig leicht Auch war ſie etwas ſchlanker, eine Folge der inneren Kämpfe und ſchlafloſen Nächte. e Die Wogen rauſchten ihr ſeinen Namen zu: ſein Antlitz ſchaute aus ihnen zu ihr empor, wenn ſie ſtunden⸗ lang an einſamer Stelle am Ufer ſaß und über das unendliche Meer blickte. Mit geheimnisvoller Gewalt zog es ſie immer wieder dorthin, und die Wellen lockten und lockten: komm zu uns; wir tragen dich auf weichen Armen ins Land der Vergeſſenheit; dann hat dein Seh⸗ nen ein Ende, und du biſt befreit von allem Leid der Erde!— Ja, ſie käme wohl gerne; doch einmal wollte ſie erſt noch glücklich ſein— glücklich in des Geliebten Armen! Wenn ſie an die ſeligen Briefe der Schweſter dachte, die in ihrer jungen Liebe ſchwelgte, zog ſich ihr das Herz zuſammen vor 15 und Neid. Ja, Neid — kleinlicher Neid war es. Und eine Erbitterung auf ſich, auf das Los, das ſie ſich doch ſelbſt bereitet, über⸗ kam ſie manchmal, daß ſie am liebſten getobt hätte— es half ihr aber alles nichts! Sie mußte ſich fügen und warten— warten auf den Tod ihres Mannes, der ihr trotz ſeiner Güte ſo unſagbar zuwider geworden war, daß ſie bei der geringſten unſchuldigſten Zärtlichkeit voͤn ſeiner Seite innerlich zuſammenſchauerte! Aber wohin führten ihre Gedanken, zu welchem Ab⸗ grunde verirrten ſie ſich? Es war nicht gut, das ein⸗ ſame Träumen am Meeresſtrande. i f 95 Und wenn ihr Gemahl wirklich ſtürbe,— hätte ſie da en ein Recht auf den geliebten Mann? War da nicht ein Mädchen, das ihm Vertrauen geſchenkt, dem er ſein 1 Wet gegeben hatte? Ah, was war das? Das Wort 5 war wieder einzulöſen, wenn er ſie liebte, und das tat er doch. Jeder Herzſchlag rief es ihr zu: er liebt dich, muß dich ja lieben!— Ihr beide ſeid für einander keſtimmt, und ihrer ſchrankenloſen Liebe muß jedes Recht, jedes Geſetz weichen! 5 N 5 255(Fortſetzung folgt.) 6 Milliarden Exportüberſchuß herauszuwirtſchaften. Für den deutſchen Beamtenbund ſprach Miniſterialſekre⸗ tär Ott, der betonte, die badiſche Beamtenſchaft wiſſe, was es bedeutet, wenn die Regierung ſtark bleibt und die Entente die Folgerungen zieht. Aber trotzdem müſſe die Regierung in London hart und ſtark bleiben; die badiſche Beamtenſchaft ſtehe hinter ihr.— Kommer⸗ Zzienrat Stöß⸗Heidelberg erklärte, die Induſtrie ſei ge⸗ willt, alles zu leiſten, was in ihren Kräften ſtehe.— Landtagsabg. Heurich führte aus, auch die chriſtliche Ar⸗ beiterſchaft ſei bereit, alles zu tragen, was über ſie komme. An der Einheit des deutſchen Volkes dürfe nicht gerüttelt werden.— Alle dieſe Reden wurden mit ſtarker Zuſtimmung aufgenommen. Staatspräſident Trunk dankte für die einmütige Kundgebung, worauf Miniſter Dr. Simons in einem Schlußwort erklärte, die Aeußerun⸗ gen der heutigen Reden hätten ihn für ſeine Reiſe nach London geſtärkt. Der Außenminiſter ſchloß mit dem Ruf: Durch alles ſchwere Leid, das n de den heit gebracht, die Gegenwart bringt und die Zukunft noch vielleicht bringen wird: Es lebe das badiſche Land und Volk, es lebe durch alle Not und Gefahr unſer liebes deutſches Reich und Vaterland!(Lebhafte Zuſtimmung.) Inm Anſchluß an die Verſammlung empfing Reichs⸗ miniſter Dr. Simons eine Reihe von Vertretungen des Handels, der Induſtrie und der Arbeiterſchaft. Zu⸗ nächſt brachten die Vertreter der Handelskammern und der Handwerkskammern Badens ihre Wünſche vor. Es ſprachen für die Handelskammern Kommerzienrat Spielmann ⸗ Mannheim und Kommerzienrat Freuden⸗ berg⸗Weinheim, für die Handwerkskammer Reichstags⸗ abgeordneter Iſenmann⸗Bruchſal, für den badiſchen Großhandel Kaufmann Neumann⸗Karlsruhe. Darauf übrachten die Vertreter der Stadtverwaltung und der Pforzheimer Induſtriellen und der Arbeiterſchaft ihre Wünſche vor. Für die Pforzheimer Vertreter ſprachen Oberbürgermſtr. Dr. Gündert für die Stadtverwaltung, Kommerzienrat Kollmar als Präſident der Handels⸗ kammer, Abg. Habermehl für den Arbeitgeberverband und Abg. Hamann für die Arbeiterſchaft. Die Redner wieſen beſonders darauf hin, daß durch die von der En⸗ tente geforderte Ausfuhrabgabe hauptſächlich die Pforz⸗ heimer Indurſtie getroffen werde, die 34 ihrer Waren ins Ausland zu bringen pflegt. Abg. Habermehl be⸗ handelte dann noch die Kohlenfrage und wies auf deren Bedeutung für die geſamte Induſtrie hin. Dann wurde noch eine Deputation des Verbandes ſüdweſtdeutſcher Induſtrieller unter Führung von Kommerzienrat Stöß⸗ Heidelberg und Syndikus Dr. Mieck⸗Mannheim empfan⸗ gen. 12.20 Uhr hatten dieſe Beſprechungen ihr Ende i 85(gefunden. 22225 8 4 ecerere e ct Deutſchland. Beratung der Sachverſtändigen. Berlin, 17. Febr. Kommenden Freitag werden, wie das„Berl. Tagbl.“ erfährt, die Beratungen des engeren Sachverſtändigen⸗Ausſchuſſes, der zur Beratung der in London zu unterbreitenden deutſchen Gegenvorſchläge eceeingeſetzt wurde und damit zu ſeiner zweiten Sitzung zu⸗ ſammentritt, fortgeſetzt worden. Es handelt ſich zunächſt um die Feſtſetzung der ſtatiſtiſchen Daten über die Be⸗ llaſtung der einzelnen Induſtriezweige. i 0 Wie unſer Berliner Vertreter erfährt, dürfte Staats⸗ ſekretär Bergmann bereits Anfang nächſter Woche nach Berlin zurückkehren, um an den Sitzungen des engeren Sachverſtändigen⸗Ausſchuſſes teilzunehmen, die ſich mit der Beratung der deutſchen Gegenvorſchläge in der Ent⸗ ſchädigungsfrage befaſſen. Staatsſekretär Bergmann wird übrigens, wie jetzt hier verlautet, nochmals eine Beſprechung mit dem Führer der franzöſiſchen Sachver⸗ ſtändigendelegation Seydoux haben. Oeſterreichs Teilnahme auf der Londoner Konferenz. Wien, 17. Febr. Geſtern war das Gerücht verbreitet, der Bundeskanzler und andere Mitglieder der Regierung würden ſich zur Konferenz nach London begeben. In Wirklichkeit wurde nur mit dem diplomatiſchen Vertreter Englands in Wien Fühlung genommen, ohne daß es bisher zu einem Ergebnis gekommen wäre. 5 905 1 Gegen die Lieferung von Milchkühen. Hamburg, 17. Febr. Der Deutſche Bund für Ge⸗ werbe und Induſtrie und 34 andere Organiſationen des Gewerbes und der Landwirtſchaft hatetn geſtern nach⸗ mittag zu einer Proteſtkundgebung gegen die Ausliefe⸗ rung der 810 000 Milchkühe aufgefordert. Die ſtark beſuchte Verſammlung nahm nach mehreren Vorträgen nachſtehende Entſchließung an: Die aus Stadt und Land ſtark beſuchte Proteſtverſammlung gegen die Ablieferung der vom Feindbund verlangten 810 000 Milchkühe for⸗ dert Regierung, Volksvertretung und die weiteſte Oef⸗ fentlichkeit auf, geſchloſſen gegen dieſe Forderungen Stellung zu nehmen. Hunderte unſchuldiger Frauen und Kinder ſind ſchon durch die ſchamloſe Hungerblockade unſerer Feinde während des Krieges hingemordet wor⸗ den. Werden die neuen Forderungen durchgeführt, ſo würde unſere Jugend zu Millionen dem Hungertode und dauerdem Siechtum ausgeſetzt ſein. Daher gilt es, die⸗ ſem unerhörten Verlangen nur ein einmütiges uner⸗ Iſchütterliches Nein unſeres ganzen deutſchen Volkes ent⸗ gegenzuſetzen. ö 1 85 e e * Ausland. Die Parlamentseröffnung in London. ö 1 London, 17. Febr. Der König und die Königin 90. f ben geſtern die Seſſion des Parlaments im Rahmen der vor dem Kriege üblichen Zeremonien eröffnet. Der Kö⸗ nig verlas im Parlament folgende Thronrede: Unſere eziehungen zu den ausländiſchen Mächten fahren fort, einen freundlichen Charakter zu haben. In kürzeſter Zeit wird in London eine Konferenz ſtattfinden. Unſere Brebündeten aus dem letzten Kriege, die Vertreter eutſchlands und der Türkei werden daran teilnehmen. aufrichtig, i ort⸗ daß auf d ieſe Weiſe neue merzienrat Spielmann, der erklärte, es wäre unmöglich der Wiederherſtellung der Einkrächt in Europa und im nahen Orient geſchaffen werden. Ich hoffe, daß die Un⸗ terhandlungen zur Wiederaufnahme der Handelsbe⸗ ziehungen zu Rußland einen befreienden Abſchluß fin⸗ den werden. Die Lage in Irland iſt für mich ein Anlaß, betrübt zu ſein, denn ein außerordentlich bedeutender Teil des iriſchen Volkes fährt fort, gewaltſame Methoden anzuwenden, um eine unabhängige Republik herzuſtel⸗ len. Die Thronrede erwähnt dann weiter, daß dem Parlament ein Projekt unterbreitet wird, die Arbeits⸗ loſigkeit zu beheben und um die Intereſſen der Induſtrie zu wahren. Schließlich ſtellt die Thronrede die Wieder⸗ herſtellung der Freiheit des Kohlenhardels in Ausſicht. Baden und Nachbargebiete. Neichsminiſter Dr. Simons über ſeine Eindrücke in Baden. * Karlsruhe, 17. Febr. Beim Empfang der Preſſever⸗ treter erklärte Reichsminiſter Dr. Simons, er habe von dem bisherigen Verlauf ſeiner Reiſe durch Süddeutſchland die allerbeſten Eindrücke empfangen. Er habe den Eindruck ge⸗ wonnen, daß ſich die Bevölkerung mehr gefeſtigt hat und auch entſchloſſener iſt, unter Umſtänden große Opfer zu bringen, um der dauernden Verelendung und Verſklavung des deutſchen Volkes zu entgehen. Von feiner Reiſe nach Süddeutſchland habe er die größte Stärkung und innere Kräftigung für ſeinen Weg nach London empfangen. Sehr bedeutſam ſei, daß man auch heute an dem erſten Entſchluß feſthalte, nachdem längere Zeit zu reiflicher Ueberlegung vergangen iſt. Das ſei ein Zeichen unerſchütterlicher Ent⸗ ſchloſſenheit. Was die Unterrichtung der deutſchen Preſſe über die Londoner Verhandlungen angehe, ſo werde die Re⸗ gierung ihr Möglichſtes tun, es müſſe dabei aber auch auf die techniſchen Schwierigkeiten hingewieſen werden. Die „techniſchen Störungen“, wie ſie bei verſchiedenen wichtigen Beratungen außerpolitiſcher Natur eingetreten ſeien, hoffe man überwinden zu können. Wenn nicht vorher abſolute Sicherheit dafür geboten würde, daß die Drahtverbindung zwiſchen London und Berlin der deutſchen Delegation in notwendigem Umfange freiſtehe, werde man überhaupt nicht nach London gehen. Was die Reparationsanſprüche betreffe, ſo ſeien einige Staaten mit der Anmeldung ihrer Anſprüche noch im Rückſtand. 5 N 5 b Karlsruhe, 17. Febr. Das Staatsminiſterium hat anſtelle des zurückgetretenen Arbeitsminiſters Rückert deſſen Nachfolger, Dr. Engler, zum ſtellvertretenden Bevollmäch⸗ tigtn zum Reichsrat ernannt. * Karlsruhe, 17. Febr. Die badiſche Kirchen regierung hat Pfarrverwalter Hemmer zum Pfarrer der neuerichteten Südweſtpfarrei ernannt, obwohl er bei der Pfarrwahl eine Mehrheit der Stimmberechtigten bei zweimaligem Wabl⸗ gang nicht auf ſich vereinigen konnte. J * Karlsruhe, 17. Febr. Durch umfangreiche Spenden der Landbevölkerung iſt hier eine Beſſerung in der Kar⸗ toffprſorgung für die Minderbemittelten eingetreten. Ver⸗ ſchiedene Gemeinden haben die Kartoffeln ſogar unentgelt⸗ lich abgegeben. kk Karlsruhe, 17. Febr. Eine hier tagende Delegierten⸗ ſitzung des Ortsverbandes Karlsruhe im Deutſchen Gewerk⸗ ſchaftsbund erklärte zu den Pariſer Beſchlüſſen des Feind⸗ bundes, daß angeſichts der ſchon jetzt unerträglichen Folgen des Verſailler Vertrags es völlig ausgeſchloſſen iſt, daß die Reichsregierung den in Paris aufgeſtellten neuen Forde⸗ rungen zuſtimmen darf. Die im Deutſchen Gewerkſchafts⸗ bund zuſammengeſchloſſene chriſtlich⸗nationale Arbeiterſchaft, Arbeiter, Angeſtellte und Beamte, erhebt einſtimmig gegen die Pariſer Beſchlüſſe Einſpruch. Die Arbeitnehmerſchaft lehnt es ab, im Dienſte des feindlichen Imperialismus und Kapitalismus Sklavenarbeit auszuführen. ai Durlach, 17. Febr. Die kommuniſtiſche Partei hat dem Gemeinderat die Mitteilung gemacht, daß ſie ihr bis⸗ heriges Mitglied, Gemeinderat Kindermann, aus der Par⸗ tei ausgeſchloſſen habe. 5 ai Maunheim, 17. Febr. Der niedere Waſſerſtand des Rheins übt ſchon wieder ſeine unheilvollen Erſcheinungen aus. Die Stockung der Schiffahrt iſt ganz erheblich. Ueberall tauchen die Sandbänke wieder auf. Verſchiedentlich ſind Schiffe feſtgefahren. Von den Ruhrhäfen aus kann nicht mehr voll geladen werden. a Mannheim, 17. Febr. Die Badiſche Anilin⸗ und Sodafabrik hat für das pfälziſche Hilfswerk zugunſten der notleidenden Bevölkerung der Pfalz die Summe von 20 000 Mark geſtiftet. z Freiburg, 17. Febr. Im Alter von 77 Jahren iſt dieſer Tage Med.⸗Rat Meiſter geſtorben, der 40 Jahre hin⸗ durch hier die ärztliche Praxis ausübte und daneben faſt ebenſolang noch die Pflichten eines Theaterarztes erfüllte. Dreimal, und zwar in den Feldzügen 1866. 1870 und 1914 hat er als Militärarzt dem Vaterland gedient. ae Ueberlingen, 17, Febr. Der Luftſchiffbau Zeppelin liegt noch immer infolge des Bauverbotes ſtill. Die beiden Verkehrsluftſchifſe„Bodenſee“ und„Nordſtern“ könnten allerdings ſtündlich ihre Fahrten aufnehmen. Sie liegen in den Friedrichshafener Hallen. Ob ſie, wenn dem Verlangen der Entente auf Abbruch der großen Friedrichshafener Halle, der bis zum 31. Juli fertig ſein ſoll, nicht ebenfalls abgebaut werden müſſen, ſteht noch nicht feſt. Die zu den Zeppelin⸗ unternehmungen gehörenden Flugzeugwerke haben ein neues See⸗ und ein neues Landflugzeug gebaut, das ſich bei 61155 beflügen ſehr gut bewährt hat. Die Laybach⸗Mokor⸗ werke trag nach London 2 8 eee ae Hofſtetten b. Haslach, 17. Febr. Nachdem auch die Schweſter Helene des„Schneeballen⸗Wirts“, des verſtorbe⸗ nen Jörg Gießler, aus dem Leben geſchieden iſt, iſt von der Familie niemand mehr im Schneeballehaus vertreten, das bekanntlich Gegenſtand ausführlicher Schilderungen in mehreren Werken Hansjakobs iſt. N z Schönau⸗Wembach, 17. Febr. Das bekannte Kurhaus Rabenfels iſt durch Kauf in den Beſitz der gemeinſamen Bezirkskrankenkaſſen Waldshut und Säckingen übergegan⸗ gen, die darin ein Erholungsheim für ihre Mitglieder ein⸗ richten. Wie Deutſchland zahlen kann. 8 Von unſerem Berliner Vertreter. b Bei uns zerbricht man ſich den Kopf, wie das Budget abgeſtimmt werden kann. Man weiß nicht, woher die Mittel genommen werden ſollen, die zur Inſtandhaltung der Staatsmaſchine notwendig ſind, weiß nicht, woher die Gelder fließen ſollen, die ein durch den Krieg überall zer⸗ ſtörtes Land zum Wiederaufbau nötig hat, iſt ohne jede Ausſicht, Milliarden daneben aufzubringen, um ſie der Entente auf den Tiſch des Hauſes legen zu können. Steuern werden geſucht. Eiſenbahn und Poſt wirtſchaf⸗ ten mit Unterbilanz und erhöhen ihre Tarife, um endlich 8 allein ſich erhalten zu können. Und doch iſt das nicht mög⸗ lich. Dort, wo das Reich früher Geld erhielt, muß es zu⸗ hlen. Aus neuen St ern iſt nicht viel herauszuholen. zeldſack leer. Jede Steuer. A nd ſehr gut beſchäftigt, und haben einen großen Auf⸗ ö 4 i Deükſchland noch erfunden wird, iſt und muß problematiſch ſein, da ſie einen Rückgang der Produktion, eine Erſchwerung des menſchlichen Lebens bis zur Uner⸗ träglichkeit r Und obwohl wir ſo in der Schwebe leben, ſuchend und unſicher, finden ſich ſogenannte Sachverſtändige, die Sach⸗ verſtändigen der Brüſſeler Konferenz und geben ein Gut⸗ achten über das deutſche Budget ab, das einmal der Welt und uns auch beweiſen ſoll, wie ſchlecht in Deutſchland gewirtſchaftet wird und was geändert werden kann. Iſt es ſchon ein Kurioſum, daß Männer, die keinen genauen Einblick in unſere Verhältniſſe haben, ſich erkühnen, uns gute Vorſchläge zu geben, ſo iſt es gewiß herausfordernd, wenn ſie es wagen, uns mit Vorwürfen zu begegnen. Selbſtverſtändlich behaupten ſie, Deutſchland nehme Ver⸗ ſchleierungen ſeiner Bilanz vor. Dieſe Behauptung iſt es ja auch, die Frankreich nicht ſchlafen läßt, das immer wie⸗ der behauptet hat, Deutſchland verſtehe ſich als Notlei⸗ denden hinzuſtellen, während es in Wahrheit dort gut gehe. Man dürfe den deutſchen Berechnungen und Ge⸗ ſtöhne nicht glauben. Wir verſchleiern! Wie die Sach⸗ verſtändigen zu dieſer Anſicht kommen, iſt ihr Geheimnis. Eines mag vielleicht ſtimmen: die deutſchen Finanzen ſind ſo zerrüttet, daß ſich ein genauer Ueberblick nicht geben läßt. Und das mag eine Verſchleierung, aber doch eine ungewollte ſein. Klarheit zu ſchaffen, vermögen die Brüſſeler Sachverſtändigen auch nicht. Darum bemühen ſich genug Deutſche, denen es nicht gelingen will. And die Vorſchläge, die die Sachverſtändigen machen, um die deutſche Lage zu beſſern, haben ſelbſtverſtändlich den Zweck, Deutſchland dahin zu führen, daß es leben und zahlen kann. Leben freilich nur beſcheiden, zahlen deſto mehr. Man iſt nicht der Anſicht, daß wir eine Anleihe verdienen. Wir könnten uns allein helfen. Dieſes Ver⸗ trauen ehrt uns ja, aber leider wird es mit dem Allein⸗ helfen nichts werden. Die Vorſchläge, die uns die wür⸗ digen Männer aus Brüſſel machen, können unſere Kaſſen nicht füllen. Es ſind teils Vorſchläge, die in Deutſch⸗ land ſchon geprüft wurden, und wo geſpart werden konnte, wird jedenfalls ſchon mit großen Abſtrichen gear⸗ beitet. Die Verſchwendung, die freilich noch an einigen Reichsſtellen zu finden iſt, wird allein einmal aufhören, wenn ſich die Parteiverhältniſſe geändert haben. Dabei kommen zwar Millionen heraus, aber nicht Milliarden, mit denen auch die Sachverſtändigen rechnen. Sie reden um Dinge, die in der Tat ganz anders ausſehen. So wollen ſie die deutſche Operationsarmee beſchränken. Deutſchland brauche ſie nicht. Und es könne dabei viel Geld ſparen. Als ob wir nicht bis zur äußerſten Grenze in der Abrüſtung gegangen wären. Die 100 000 Mann, die uns noch belaſſen ſind, brauchen wir aber, um unſere inneren Verhältniſſe zu ſichern. Würden wir nicht das Geld für dieſe kleine Söldnertruppe haben, ſo könnte es leicht geſchehen, daß durch eine Umwälzung noch ganz andere Ziffern ergeben, die durchaus nicht im Intereſſe der Milliarden fordernden Entente lägen. Die Sachver⸗ ſtändigen ſind dafür, daß die Teuerungszulagen an Be⸗ amte nicht in dem Maße ausgegeben werden. Eben wohl, weil ſie nicht wiſſen, daß das Beamtentum bei uns unter der Teuerung zugrunde gehen muß, wenn es nicht die kleinen Zulagen erhält, die durchaus nicht im Einklang mit der Steigerung der Preiſe ſtehen. Das beweiſt aber ſchon, wie mangelhaft das Gutachten der Männer iſt, die ſich anmaßen, uns Vorſchriften zu machen, aber nicht ein⸗ mal die Verhältniſſe in Deutſchland verſtehen und kennen gelernt haben. Wenn ſie glauben, unſer Leben verbilli⸗ gen und unſere Taſchen weiter öffnen zu können, indem ſie den Vorſchlag machen, die freie Wirtſchaft in Deutſch⸗ land müßte ſchnell wieder eingeführt werden, ſo kommen ſie auch mit dieſer weiſen Vorſchrift zu ſpät; denn wir wiſſen allein, was wir aus dem Freihandel haben können, jedenfalls eine Verbilligung auf der ganzen Linie, aber doch keinen Vermögenszuwachs. So viel würde ſich auch ein deutſcher Primaner ſagen können, daß eine Verbilli⸗ gung des Lebens, eine Verbilligung der Rohmaterialien auch eine geringere Einnahme, einen minderen Geld⸗ umlauf bringen müßte. Der Wert unſerer Mark würde ſteigen, aber doch nur in dem Verhältnis, daß wir in ge⸗ ordnete Verhältniſſe kämen, niemals aber reich dabei wür⸗ den. Ein Ausgleich zwiſchen Lebensbedingungen und Einnahmen, das wäre alles, was erreicht werden könnte. Die Hauptſache aber iſt(und das muß von uns feſt⸗ gehalten werden), daß die Sachverſtändigen ſelbſt der Anſicht ſind, Deutſchland könne höhere direkten Steuern nicht mehr ertragen. Dieſe hätten, ſagen ſie, die Höchſt⸗ grenze bereits erreicht. Sie ſind ſogar der Anſicht, daß hier ein Abbau vorgenommen werden müſſe. Das wird aber niemals der Fall ſein, wenn uns die Vorſchläge der Fachmänner von Brüſſel Leitmotiv werden würden. Dann kämen wir wahrſcheinlich dahin, daß wir die direk⸗ ten Steuern noch weiter erhöhen müßten, weil alle guten Anregungen undurchführbar ſind und in die Tat umge⸗ ſetzt ergeben müßten, wie wenig dadurch für den Staat erübrigt werden könnte. In Frankreich wird man übri⸗ gens nicht gerade erbaut darüber ſein, wenn man hört, Deutſchland zahle zu hohe direkte Steuern. Loucher hat behauptet, in Deutſchland würden lange nicht ſo viel Steuern bezahlt wie in Frankreich und England. Er möge ſich mit den Sachverſtändigen auseinanderſetzen. Vielleicht klären ſie ihn auf. Wir unſerſeits wollen gerne zugeben, daß die Alkoholſteuer in Deutſchland nicht ſo viel einbringt wie in England. Das kommt aber wahr⸗ ſcheinlich daher, weil in Deutſchland nicht mehr ſoviel Alkohol verkonſumiert wird. Aber dagegen, daß hier die Steuerſchraube noch einmal anſetzt, haben wohl die we niaſten etwas auszuſetzen. Mit Zucker⸗, Tee⸗ und Kaffee⸗ Steuererhöhungen hat man auch in Deutſchland bereits geſpielt und aus dem Volke die Antwort erhalten, daß unverantwortlich wäre, den lebensnotwendigen Zucker noch weiter im Preiſe zu ſteigern. Wir werden nun ein der Alliierten und ihrer Sachverſtändigen. Dabei fahren wir jedenfalls beſſer, weil wir unſere Lage am beſten ken⸗ nen. Das einzige Entgegenkommen, das uns h * die Vernunft der Alliierten, uns nicht, mal allein nuit uns fertig werden müſſen, ohne Vorſchläge uunangen aufzuzwingen, die unerfüllbar ind. Wollten ſie ſich von Deutſchen und nicht von Deutſchland fremden Sochverſtändigen unterrichten laſſen, würden ſie jeden⸗ alls ein anderes Urteil über das deutſche Budget haben. Der Ring um Deutſchland. — 11 Man hat es in Paris für gut befunden, durch eine f. er⸗ 4 iche gemeinſame Kundgebung der franzöſiſchen und pol⸗ niſchen Regierung wieder einmal alle Welt auf die be⸗ rühmte Zange hinzuweisen, in die Deutſchland durch das polniſch⸗franzöſiſche Bündnis genommen werden ſoll. Die ariſer Konferenz hat bei der Ungeheuerlichkeit ihrer Forderungen nicht zuletzt auch den Zweck verfolgt, der polniſchen Agitation in Oberſchleſien ein wirkſames — 7 erbeſtück zu geben, das man dort dringend brauchte. Deie polniſche Agitation, die ſich bis nach Berlin vorge⸗ N wagt hat, hat auch wie auf ein verabredetes Zeichen mit demmem ganzen Chor von Verſammlungsreden und Flug⸗ — dlättern den Pariſer Wink befolgt. Die Reiſe Pilſudskis lach Paris hat die ſo eingeleitete Zermonie zu ihrem Höhepunkt geführt, der nichts weniger bedeutet als eine perſchärfte militäriſche Bedrohung Deutſchlands. Be⸗ Unnlic ſoll ja Oſtpreußen, das, nebenbei bemerkt, im Vorjahr Polen durch ſein bloßes Vorhandenſein und feine Wachſamkeit gegen den Bolſchewismus vor einem Sedan größten Stils bewahrt hat, nach den neueſten * riſer Forderungen jedes ernſtzunehmenden militäri⸗ . ſchen Schutzes beraubt werden. Polen fühlt ſich durch Deutſchland militäriſch bedroht; es iſt die bekannte Art, Raubluſt mit Notwehr zu begründen. Die Deſperados 1 der Weichſel haben es jedenfalls verſtanden, ihre In⸗ ereſſengemeinſchaft mit den Unerſättlichen an der Seine auszunützen. Polen muß ſich bedroht fühſen können, muß kiegsbereit ſein können, muß die öſtliche Filiale des Pariſer Chauvinismus ſein können, wenn nicht neben 4 einem weltbekannten finanziellen auch ſein politiſcher 1 Dankerott offenkundig werden ſoll. Es iſt natürlich kein FJaußfall, daß dieſe feſtliche Einigkeftsbekundung ſo prompt 1 der Pariſer Konferenz folgte; ſie war, wie ſo verſchie⸗ 1 machen und gewiſſermaßen auf diplomatiſchem Weg das Vorhandenſein einer militäriſchen Lage zu betonen. Die franzöſiſche Diplomatie arbeitet Deutſchland gegenüber noch immer mit jenen Mitteln, die man im Kriege bei 5 Waffenſtillſtandsverhandlungen dem Feind gegenüber zu gebrauchen pflegt. Immerhin ſind die Batterien, deren 1 fene Schlünde die franzöſiſch⸗polniſche Kundgebung be⸗ kuchten wollte, nicht ganz feuerbereit, wie man es in Warſchau haben und in Paris weniaſtens Deutſchland gdalauben machen möchte. Denn die ruſſiſche Bedrohung r Polen beſteht immer noch fort, und wir wollen uns keinesfalls durch dieſe neuerliche Nariſer Konfernz bän⸗ ger machen laſſen, als uns die Pariſer Konferenz machen bunte. Beiden Vorgängen können wir bei innerer Einig⸗ keit gefaßt begegnen. Es iſt nicht einmal ausgemacht, ob 5 4 dliplomatiſch klug war, durch Säbelraſſeln den Deut⸗ 1 ſchen es noch deutlicher zu machen, wie ſehr ſie in dieſer Karikatur eines Völkerfriedens doch mitten in Krieg 1 leben. Entwaffnungsforderungen durch Kriegsdrohungen unterſtützen, beißt gerade den Geiſt, den man in Paris zu bekämpfen vorgibt, ſtärken und auch ſonſt vielleicht mögliche Zugeſtändniſſe erſchweren. Wenn man in Frank⸗ reich bewußt darauf ausgeht, den ewigen ſeeliſchen Kriegs⸗ zuſtand zwiſchen den beiden Völkern zu verewigen, dann allerdings hat man die beſten Mittel gewählt. Im übri⸗ den wiſſen wir genau, welcher Art der Nachbar an unſerer Itlichen Grenze iſt und weſſen wir uns von dieſem achbund Frankreichs zu verſehen haben. Das Paar dincars und Korfanty ſcheint weniaſtens zu Einſchüch⸗ krungszwecken auf einige Wochen von der Verhandspoli⸗ ik verwendet werden zu ſollen; da aber auf Frankreich er Schatten Amerikas und auf Poſen der Rußlands fällt, ſo wird das genannte Paar wohl kaum zum Jahres- „Wenn wir das gewußt hätten 0 Die„Poſt“ ſchreibt:„Wenn wir das gewußt hätten“, ird in dieſen Tagen mancher im deutſchen Reiche ſagen, er in dem Glauben an den„edlen Feind“ oder aus an⸗ 5 ren Gründen mit zur Wehrlosmachung Deutſchlands 19 betragen hat. Jetzt iſt es zu ſpät. Aber im Oktober 18, da hatte Deutſchland die 50 000 Geſchütze und 5 ausgeliefert hat. Damals waren noch viele Millio⸗ en deutſcher Männer unter Waffen, arbeiteten zablloſe 5 Fabriken nichts als Kriegsmaterial, ſtanden die Strom⸗ darrſeren der Maas und des Rheins, das deutſche i eſtungsſyſtem, der nahe Winter noch als feſt unüber⸗ windliche Schwierigkeiten vor den ermüdeten Feinden. 0 mals konnten wir zwar nicht mehr um den Sieg, aber gehr wohl um einen anſtändigen Frieden kämpfen“. fei Der„Tag“ ſchreibt: Seit dem 11. November 1918, ö 57 jenem Tage, den nun alljährlich die Briten aller Erd⸗ eile durch Stillſtehen, Mundhalten und Hutabnehmen eiern, ſeit jenem größten und unverhoffteſten Gottes⸗ näſchent an die Entente und ihren Oberherrn haben wir ichts mehr zu hoffen. Es ſcheint, daß endlich— endlich 5 eine Ahnung davon auch denen aufdämmert, die da⸗ als in Deutſchland ſich vor Freude blähten, daß unſer Ferilitarsmus“ nun tot ſei.„Das deutſche Volk hat auf 50 ganzen Linie geſiegt!“ verkündete Scheidemann von r Freitreppe des Reichstages aus. Nun hat er die 5 ung in Händen. Sie bedeutet, daß jedes neuge⸗ 5 Kind in Deutſchland mit 60 000 Mark Schulden U die Entente zur Welt kommt. Ob dieſes Ungeheuer⸗ chen ſtockt ſelbſt unſeren Reichstagsabgeordneten, und as will viel ſagen, der Atem. Als der Außenminiſter ons den Eingang der Pariſer Forderung, die auch ſchri den italieniſchen und japaniſchen„Freunden“ unter⸗ r iſt, im Reichstage kurz erwähnt und, ohne auf en Inhalt einzugehen, um Aufhebung der Sitzung bittet, der Unabhängige Ledebour einige Schritte auf die zu, will wah ühlt 5 8 aan denes andere, dazu beſtimmt, Deutſchland mürbe zu Tegenten am politiſchen Himmel Europos werden können. . 5 000 Maſchinengewehre noch, die es ſeitdem zerſtört bar aber die Glie⸗ ment ſchweigt. Wenn man endlich vor ſeinem Ziele ſtehk, vor dem friſch geſchaufelten Grabe, da hört der Rede⸗ drang auf. Stille. Totenſtille. Ein unbekannter Brief Bismarcks. In der Reichstagsſitzung vom 19. Februar 1878 äußerte Bismarck, das Verhältnis zu Oeſterreich ſei zur⸗ zeit deshalb günſtig, weil er ſich gegenüber den Miniſter Grafen Andraſſy habe, bei dem er von der Wahrheit deſ⸗ ſen, was er auf ſein Wort verſichere, überzeugt ſei.„In früheren Zeiten“, fuhr er fort,„war es anders; da habe ich öſterreichiſche Kollegen im Bunde mir gegenüber ge⸗ habt, denen habe ich geſagt: Es iſt mir gleichgültig, ob —— Sie reden oder ob der Wind durch den Schornſtein geht, ich glaube kein Wort von dem, was Sie ſagen.“ N Da öſterreichiſche Zeitungen dieſe Aeußerung ungenau nur mit den Worten wiedergaben:„Wenn Bismarck früher mit öſterreichiſchen Miniſtern verhandelt habe, ſo ſei es ihm geweſen, als hörte er den Wind im Schorn⸗ ſtein“, ſo fühlte ſich der ehemalige öſterreichiſche Reichs⸗ kanzler Graf Beuſt betroffen und ſandte folgende Verſe an Bismarck: Soll ich das Kompliment auf mich bezieb'n? Wenn früher ſprachen Oeſterreichs Miniſter, So glaubte Deutſchlands Kanzler im Kamin Zu hören nur ein windiges Geflüſter. Ich bin ein Freund des Scherzes, der verträgt Den Scherz, auch dann, wenn um ihn ſelbſt ſich's han⸗ i delt. Denn ſeht, der Wind, der durch den Schornſtein fegt, g Hat manches Feuer ſchon in Rauch verwandelt. Und ward der Rauch zum Weihrauch dann für ihn Den Sieger, ich von Herzen ihm mich beuge 1 Und wünſch' ihm nur, daß künftig im Kamin 2 Kein Wind je einen ſchlimmern Qualm erzeuge. Darauf antwortete Bismarck: Berlin, 2. März 1878. Ich bin dem Mißverſtändnis dankbar, welches mir ein ſo freundliches und witziges Autograph wie das vom 26. verſchafft hat. Im Intereſſe der Wahrheit und des Wertes, den ich auf unſere perſönlichen Beziehungen lege, muß ich aber feſtſtellen, daß meine unüberlegte Einſchal⸗ tung ſich auf Prokeſch bezog, mit dem ich, und er ſo gut wie ich, einige Male zu bundesfreundlichen Expektoratio⸗ nen außerhalb der Grenzlinien des diplomatiſchen Sprachgebrauchs gelangt bin. Der ſtenographiſche Be⸗ richt meiner Rede hat die Wendung„Kollegen im Bunde“. Jedenfalls iſt es eine angenehme Erfahrung für mich, daß der Verdacht einer unüberlegten Aeußerung mir bei einem Manne von Geiſt nur eine liebenswürdige Erinne⸗ rung von Gaſtein und einen eleganten Versbau als Strafe ins Haus bringt. Die Hoffnung auf Wiederſehen in Gaſtein. „Der Ihrige v. Bismarck. Sonntagsruhe im Begräbnisweſen? Der Verbands der Friedhofsbeamten Deutſchlands hat in einer Eingabe an den Reichsarbeitsminiſter um den Erlaß einer Verordnung gebeten, durch die Beeerdi⸗ gungen an Sonn⸗ und Feſttagen verboten würden. Bei Prüfung der Eingabe hat ſich herausgeſtellt, daß die Ver⸗ hältniſſe in den einzelnen Ländern und Gegenden ſehr verſchieden liegen. Insbeſondere lehnt die überwiegende Mehrzahl der gehörten Stellen für die ländlichen Gemein⸗ den ein Verbot als unzweckmäßig oder zum mindeſten un⸗ nötig ab. Auf dem Lande ſei namentlich zu berückſichti⸗ gen, daß alte Sitten und Gebräuche im Beerdigungs⸗ weſen eine weſentliche Rolle ſpielen, und ein Bruch mit dieſen Sitten Erbitterung in der Bevölkerung hervorru⸗ fen würde. Oft hat auch gerade die arbeitende Bevöl⸗ kerung am ſtärkſten den Wunſch, die Beerdigung auf den Sonntag zu verlegen, um durch die Teilnahme keine Ein⸗ buße am Verdienſt zu erleiden. In den Städten dagegen hat ſich die Sonntagsruhe im Begräbnisweſen auch ohne geſetliche Verordnung bereits vielfach durchgeſetzt. So finden nach einer Umfrage des Deutſchen Städtetages bei etwa 75 Prozent der befragten Städte Beerdigungen an Sonn⸗ und Feiertagen ſchon jetzt in der Regel nicht mehr ſtatt. Ein geſetzliches Verbot der Sonntag⸗Beerdi⸗ gungen würde aber falls es erlaſſen würde, von vorn⸗ herein nur für größere Städte in Betracht kommen, die eine Leichenhalle beſitzen, und auch für dieſe Städte wür⸗ den Ausnahmen für die Zeiten der Hitze ſowie bei Epide⸗ mien, Unglücksfällen uſw. bewilligt werden müſſen. Un⸗ ter dieſen Umſtänden hat der Reichsarbeitsminiſter den Erlaß eines für das ganze Reich geltenden Verbots und überhaupt eine allgemeine geſetzliche Regelung abgelehnt. Dem Verband der Friedhofsbeamten als Antragſteller wurde anheimgegeben, in den größeren Städten, welche Leichenhallen beſitzen, bei den Stadtverwaltungen und Kirchenbehörden, gegebenenfalls auch bei den Landeszen⸗ tralbehörden, im Sinne der Eingabe vorſtellig zu werden, da die Frage nur örtlich und unter Berückſichtigung der Landesgewohnheiten geregelt werden könne. — Soziales. Der Anſpruch des gewerblichen Angeſtellten auf Tan⸗ tisme. Das Reichsgericht hat in einem kürzlich gefällten Ur⸗ teile ausgeſprochen, daß ein Handlungsgehilfe auf eine ihm als Teil ſeines Einkommens zugeſicherte Tantisme auch dann einen klagbaren Anſpruch hat, wenn über deren Be⸗ trag oder Prozentſatz keine Beſtimmung getroffen iſt. Sie iſt alsdann in der Regel nach 8 59 HGB. in ortsüblicher oder angemeſſener Höhe zu leiſten. Jetzt hat das Reichs⸗ gericht erkannt: Das Gleiche muß aber auch für die tech⸗ niſchen Angeſtellten gelten, da§ 612, Abſ. 2 BGB. ſachlich dieſelbe Vergütungsvorſchrift wie F 59 HGB. enthält und es für eine unterſchiedliche Behandlung der Handlungs⸗ und Gewerbegehilfen in bezug auf ein Tantieme⸗Verſprechen des Prinzipals auch an einem inneren Grunde fehlt. Auch auf der Tagung des Verbandes deutſcher Gewerbe⸗ und Kaufmannsgerichte im Jahre 1910 wurde bei der Erörterung tifikationsfragen erſichtlich davon tlich ihrer 1 und Hand⸗ 2 und der Reichswirtſchaftsminiſter ſetzte eine Unterſuchungs⸗ auf Verſorgung mit Brotgetreide durch den Kommunal⸗ f e 0. N 38„„ wem, ſondern daß der Prinzipal eine Tantisme als Neuſt⸗ entlohnung zugeſagt hat, iſt das Entſcheidende, und es iſt nicht abzuſehen, weshalb die Beſtimmung ihrer Höhe nicht nach dem, was nach Ort und Art des Geſchäfts⸗ oder Fa⸗ brikbetriebs üblich iſt, möglich ſein ſollte.— In dem zur Entſcheidung ſtehenden Rechtsſtreite hatte der Gewerbe⸗ gehilfe, ein Oberingenieur, dem„eine Tantieme, die ſich nach dem Reingewinn des Geſchäfts bewertet, die aber mindeſtens 2000 Mark betragen ſoll“, zugeſagt worden war, im Klage⸗ wege die Vorlegung der Bilanz gefordert, um die Höhe der Tantieme berechnen zu können. Landgericht Berlin und Kammergericht gaben der Klage ſtatt, ebenſo das Reichs⸗ gericht, das in dieſer Hinſicht noch bemerkt: Wollte die be⸗ klagte Firma die Einſicht des Klägers in ihre Bilanz ver⸗ hüten, ſo ſtand es ihr frei, ſich durch einen entſprechenden Vorbehalt dagegen zu ſichern. In der Tantisme⸗Verein⸗ barung aber, wie ſie nun einmal getroffen iſt, kann ein ſolcher nicht gefunden werden. Lokales. —* Vorſicht mit Karbidrückſtänden. Für die Benutzer von Karbid als Beleuchtungsmittel ſei mitgeteilt, daß die Karbidrückſtände nicht in den Abort geworfen werden dür⸗ fen, da das unabſehbare Folgen nach ſich ziehen kann. In einem Hauſe in der Kanalſtraße in Ludwigshafen wurden von unbekannter Seite Karbidrückſtände in ein Kloſett ge⸗ ſchüttet. Es entſtand eine Exploſion und riß drei Stock⸗ werke hindurch die Grubenrohre zuſammen. Ganz abge⸗ ſehen davon, welche hohen Koſten eine derartige Reparatur erfordert, ſo iſt es nur einem glücklichen Zufall zu verdan⸗ ken, daß Menſchen nicht zu Schaden kamen. ö —* Umſatzſtenerpflicht der Vereine. Die Preſſeabtei⸗ lung der bad. Regierung teilt mit: Umſatzſteuerpflichig ſind nicht nur Geſchäftsunternehmen ſondern auch die zahlreichen Vereine, die ſich der Pflege der Kunſt, des Sports und der Geſelligkeit widmen, wenn ſie bei ilren Veranſtaltungen von ilren Mitgliedern und ſonſtigen Teilnehmern Eintritts⸗ gelder erheben. Neben den Eintrittsgeldern unterliegen der Umſatzſteuer auch ſonſtige Einnahmen, die der Verein als Entgelt für ſeine Leiſtungen bei ſolchen Veranſtaltungen erzielt, z. B. Einnahmen aus dem Verkauf von Program⸗ men, aus der Abgabe der Kleider und dergleichen, aus der Verabreichung von Erfriſchungen uſw. Die Mitgliederbei⸗ träge ſind nicht umſatzſteuerpflichtig. Nähere Auskunft er⸗ teilt das Finanzamt. — Die neuen Eiſenbahnperſonentarife. Nach den von der Eiſenbahn verwaltung vorgeſchlagenen Erhöhungen der 5 Perſonentarife ſoll künftig der Fahrpreis für 1 Kilometer betragen in 4. Klaſſe 13 Pf., in 3. Klaſſe 19.5 Pf., in 2. Klaſſe 32,5 Pf. und in 1. Klaſſe 58,5 Pf. Die Vorſchläge werden vorausſichtlich angenommen werden. — Zur Aufhebung des Kleinbackverbots wird von amt⸗ licher Seite mitgeteilt, daß nach wie vor die Herſtellung und der Verkauf von Weizenkleingebäck, Laugenbretzeln, Salz⸗ ſtangen, runden Wecken und derglechien nicht zugelaſſen iſt. Das jetzt zugelaſſene Kleinbrot darf nur aus Mehl gleicher Miſchung mit den Streckungsmitteln, wie es für Großbrot verwendet wird, hergeſtellt werden. —* Warur iſt die Seiſe ſo teuer? Dieſer Frage geht die„Berliner Morgenpoſt“ auf den Grund. Sie ſchreibt:? Wir hatten vor längerer Zeit die Preispolitik der Seifen⸗ Herſtellungs⸗ und Vertriebsgeſellſchaft einer ſcharfen Kritik unterzogen, da dieſe Geſellſchaft in unzuläſſiger Weiſe die Verbraucher übervorteilte. Auf unſere Angaben hin iſt die Angelegenheit auch im Reichstag zur Sprache gekommen 5 — 1 kommiſſion ein. Mit dieſer Kommiſſion aber wurde, wie der Zentrumse bgeordnete Schlack jetzt mitteilt, der Bock zum Gärtner gemacht, den von den ſechs Mitgliedern der Kommiſſion waren drei Mitglieder der Seifenherſtellungs⸗ und Vertriebsgeſellſchaft, alſo Richter in eigener Sache, die natürlich kein Intereſſe an einer unparteiiſchen Unter⸗ ſuchung hatten. Das Ergebnis der Unterſuchuna iſt auch da⸗ nach. Einen ausſchließlich durch die Schuld der Geſellſchaft angerichteten Schaden ſollen Handel und Verbraucher zu 92% Prozent tragen, während die Geſellſchaft ſelbſt trotz ihrer gewaltigen Gewinne nur 7% Prozent übernehmen will. Wirklich rührend! Dieſes Unterſuchungsergebnis hat die Geſellſchaft übermütig gemacht. Sie hält noch heute an ihrer Preispolitik feſt. Zum Schaden der Verbraucher werden ſo den Seifenfabrikanten riſikolos ungeheure Ge⸗ winne in den Schoß geworfen. Dazu kommt noch, daß die Einfuhr von Rohleinöl zur Seifenherſtellung nur durch die Geſellſchaft ſelbſt erfolgen darf, und daß das eingeführte Oel nur an die Mitglieder des Seifenſyndikats zur Vertei⸗ lung kommt. Was das heißt, geht daraus hervor, daß die dem Syndikat nicht angeſchloſſenen Fabrikanten ſich bereit erklärt haben. die Seifen um 15 bis 20 Prozent billiger zu liefern. Dieſe Geſellſchaft ſcheint uns unter Umſtänden überfällig zu ſein und ſollte ſchleuniaſt aufgelöſt werden. Der Widerſtand gegen ihre Auflöſung wäre um ſo ver⸗ ſtändlicher, wenn es richtig iſt, was man uns zuverläſſig mitteilt, daß gerade in der letzten Zeit die Geſellſchaft reich⸗ lich verſchwenderiſch gewirtſchaftet hat. —* Landaufenthalt für Sladtkinder. Der Verein Land⸗ aufenthalt für Stadtkinder, E. V., Berlin, hat zum erſten Mal für das Jahr 1920 Prämien für die Aufnahme von Kin⸗ dern auf dem Lande bereit geſtellt. Nach Baden fließen auf dieſem Wege rund 94000 Mark, die ihrer Beſtimmung nach ausſchließlich der ländlichen Wohlfahrtspflege zugute kom⸗ men ſollen. Die caritativen Verbände, durch die die Aus⸗ ſendung von Kindern erfolgt, werden in der Hauptſache die Verteilung der Prämien in den kleineren Gemeinden über⸗ nehmen, in welchen Kinder Erholungsaufen l halt gefunden haben. Auch für das Jahr 1921 ſind ſolche Prämien wiede⸗ rum ſichergeſtellt und es iſt zu hoffen, daß die ländliche Be⸗ völerung, angeregt durch dieſe Hilfeleiſtung, ihre Häuſer wieder den erholungs bedürftigen Kindern öffnen wird. —* Die badiſche Weinmoſternte 1920. Nach den Meldun⸗ gen der Vertrauensmänner aus 281 Reborten, die über insgeſamt 86 Prozent der badiſchen Rebfläche berichtet haben, berechet ſich der Geſamtertran der Weinmoſternte des ab⸗ gelaufenen Jahres im ganzen Land auf 376 150 Hektoliter. Der Geſamtwert dieſes Weinmoſtertrages beziffert ſich auf 356,5 Millionen Mark. Davon entfallen rund 309 000 Hekto⸗ liter auf Weißwein mit 237.5 Millionen und 37 000 Hekto⸗ liter auf Rotwein mit 42 Millionen. Der Reſt entfällt auf gemiſchten Wein. An der Spitze der Weinbaugebiete ſteht der Breisgau; es folgt der Kaiſerſtuhl, die Seegegend, das Oberrheintal, die Markgräfler Gegend und die Bühler Ge⸗ gend. Mit dem Geldwert des geſamten Herbſtergebniſſes ſtehen die Markgräfler Gegend und der Kaiſerſtuhl obenan. — Der Tabakanbau im Jahre 1921. Das Miniſterium des Innern hat ſoeben eine Verordnung erlaſſen, in dern beſtimmt wird, daß der Anbau von Tabak im Jahre 1921 nur denjenigen Landwirten geſtattet iſt, die im Jahre 9165 oder aufgrund einer inzwiſchen erteilten Ausnahmebewils⸗ ligung in den folgenden Jahren Tabak gepflanzt haben und in der Lage ſind, ſich und ihre Wirtſchaftsangehörigen aus den Erträgniſſen ihres Betriebs mit Brotgetreide und Kar⸗ toffeln ſelbſt zu verſorgen und das erforderliche Sagtgut zu ziehen. Wer hiernach zum Anbau von Tabak berechtigt iſt, darf im Jahre 1921 keine größere Fläche als im Jahre 1918 mit Tabak bebauen. es ſei denn, daz ihm in den folgenden Jahren eine Ausnahmebewilligung erteilt wurde. Dem Bürgermeiſteramt iſt Anzeige über den beabſich tigten Tabak⸗ anbau zu machen Wer Tabak anbaut, hat keinen Anſpruch erband. . 5 abe des Abſchnittes 5 des Kohlenauswei ka nan der Gemeinde Seckenheim Unterſtützungen aus dem kurpfäl⸗ ziſchen Waiſenfond in Mannheim für das Jahr 1921 betr. f Geſuche um Unterſtützung aus obigem Fond für das Jahr 1921 ſind bis ſpäteſtene 31. März 1921 hier her einzureichen. Mannheim, den 8. Februar 1921. Badiſches Bezirksamt— Abt. IV b. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. Seckenheim, den 16. Februar 1921. Burgermeiſteramt: Noch. Die Eröffnung des Landesbades in Baden i Bei genügenden Anmeldungen wird da⸗ Landesbad in Baden⸗Baden auf 1. März 1921 wieder eröffnet werden. Schon mehrfach ist darauf hingewieſen worden, wie günſtig di Erfolge einer Kur auch im Winter ſind. Sämtliche Badeeinrichtungen und die Zentral heizung ſind in Betrieb. Die Kranken ſind beim Gebrauch ihrer Kur unabhängig von Witterungseinflüſſen und können nach dem Bad unmittelbar in ihre Zimmer gelangen Alle Kurmittel ſtehen zur Verfügung. An Unterkunftsräumen ſind neben gemeinſamen Schlafſälen zahlreiche ein⸗ und zweibettige, gut eingerichtete Zimmer vorhanden. Es dürfte noch zu wenig bekannt ſein, daß das Landesbad auch Pitvatperſonen (Penſionspreis 14 Mk. bei Benützung ge meinſamer Säle, 17 Mk. bei Benützung von Einzelzimmern) aufnimmt, die Gelegenheit haben, die Kur ohne erheblichen Koſtenauf wand zu gebrauchen. Es empfiehlt ſich dieſe Gelegenheit bald zu benützen, da mit einer Erhöhung der Preiſe gerechnet werden muß, wenn dieſe auch in Zukunft viel niedriger ſein werden, als die ſonſt bezahlten Preiſe. Bäder und ärziliche Behandlung ſind in dem Preis inbegriffen. Aufnahmegeſuche ſind an das Bezirksamt Baden zu richten. Vordrucke für die ärzt⸗ lichen Zeugniſſe ſind ebenfalls beim Bezirks⸗ amt Baden und bei der Verwaltung des Landesbades erhältlich. Seckenheim, den 16. Februar 1921. l Bürgermeiſteramt: Koch. TLebensmittelamt. ——T—T—————.—..——ç6— KRohlen-Husgabe. Morgen Samstag, den 19. ds. Mts. erhalten bei der Kohlenhandlung Jakob Volz, Herdtſtraße die Haushaltungen mit der Nr. 20712600 99; 8 je tr. Ruhr⸗Eßſtück⸗Steinkohlen zum Preiſe von 20.30 Mk. pro Zentner in folgender Einteilung die beſtimmt eingehalten werden muß: Nr. 2071 bis 2150 von 8 bis 9 Uhr vormittags 2151 2250. 5 210„ 11 5 t 2326. Nr. 2401 bis 2475 von 1 bis 2 Uhr nachmittags 22, ᷣ 2„„ 5 3526„ 2600„ 3 1 Seckenheim, den 18. Februar 1921. 25 Lebensmittelamt. Kleinhandels⸗Höchſtpreiſe für Kohlen, Koks und Brinkells gültig ab 14. Februar 1921. Ru Nu a ab Eiſenb. Sorte: waggon: ab Lag.: Ruhr⸗Eß⸗Stückkohlen 19.40 20.30 Ruhr⸗Stückkohlen 19.30 20.20 Ruhr⸗Fettſchrot u. maſcinentohlen 1830 19.20 Ruhr⸗Fettnuß I und II. 19.70 20.60 Rubr⸗ ettnuß III. 19.70 20.60 5 znuß 1 und II 3 „Eßnuß III 20 40 21 30 Au r⸗Schmiedenußkohlen III. 19 70 20 60 Ruhr⸗Schmiedenußkohlen EV. 19 30 0.20 r Melierte Schmiedekohlen 18.60 19.50 Ruhr⸗Anthrazit⸗Nußkohlen 1. 21.— 21.90 5 r⸗Anthrazit-Nußk' hlen II 22.80 23 70 uhr⸗Anthrazii⸗Nußkohlen III 21— 21.90 bebrozt Nuß ohlen II der 5 5 Zeche Langenbrahm„ 23.80 Ruhr⸗Anthrazit⸗Eiformbriketts 28.40 29.80 Ruhr⸗Steinkohlenbriketts 5 28.40 29 80 Ruhr⸗Grobkoks en 23.40 24.50 Ruhr⸗Brechkoks! 25.50. 26.40 uhr⸗Brechkoks II 25 50 26 40 Ruhr⸗Brechkoks III. 24.40 25.80 de; Conſoltdation. 25.60 26.50 Ruhr⸗Brechkoks ll, 5 25 60 26.50 Ruhr⸗Brech oks ll, 24 50 25.40 Braunkohlenbriketts„Union 14.70. 15 60 Braunkohlenbrikets. Mitteldeutſche 16.90 17 80 Braunkohlenbrike tts, Sächſiſche 16.90 17.80 Offen in 0. frei vors Haus: per Zentner mehr als ab Lager. In Stücken 55 Körben frei ins Haus: 90 Pfg. per Zentner mehr als ab Lager. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur nl chen Kenntnis. Seckenheim, den 17. Februar 1921. Lebensmiitel mt. Kartoffelpreſſe betr. Unter Hinweis auf den halbamtlichen Artikel in der Karlsruher Zeitung vom Samstag, den 5. Februar 1921 Nr. 30 machen wir darau auf⸗ merkſam, daß das Miniſterium des Innern mit Rückſicht auf den durch die Lagerung der Kartoffeln erfahrungsgemäß eintretenden Schwund im Ein⸗ vernehmen mit dem parlamentariſchen Ernährungs⸗ beirat von jetzt ab bis auf weiteres einen Erzeu gar. f preis von bis zu 30.— Mk. für den Zentner Kar⸗ toffeln frei Bahnſtation des Erzeugerorts als an⸗ gemeſſen erklärt hat. Vorſtehendes 2 wir hiermit zur. Kenntnis. ar 192 a r Saatgutpreiſe betr. Nach ehem Rundſchreiben des Vertrauens⸗ mannes der geeichsgetreideſtelle für den Saatgut⸗ verkehr in Baden wurden die Saatgutpreiſe für das Frühjahr 19.1 per 100 Kg wie Peet feſtgeſetzt: Weizen Roggen. Gerſte u. Hafer I. Abſ. 310 Mk. 295 Mk. 290 Mek. 1 275„ 2 III. 270 255 250 2 Die Preiſe“ für Spelz betragen jeweils 7⁰ 0% vom Weizenpreis. Preiſe für Original und Handelsſaatgut ſtehen noch aus. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffent⸗ lichen Kenntnis. Seckenheim, den 17. Februar 1921. Lebensmitt lamt. Dergrügungs Gefellöchaf „Amanel“ 1919. Achtung! Achtung! Am Sanntag, den 20. Februar, von abends ½7 Uhr ab findet im 5 zum„Deutſchen Hof“ ein Heater⸗ Abend mit abwechſelndem und Teichbaltigem Pro⸗ gramm ſtatt. Saalöffuung 6 Uhr. Hierzu 17 höflichſt ein. Der Vergnügungs⸗Ausſchuß. 5 Fußball⸗Vereinigung Seckenheim. . Abend 8 Ahe findet im Lokal zum„Stern“ Mitglieder Versammlung datt. Der außerordentlichen Wichtigkeit halbe ſt pünktliches und zahlreiches Geſcheiner ſämtlicher Mitglieder dringend erfo derlich. Der Vorſtend Brieftauben⸗ Verein „Lufthote“ gegr. 1911. 20 Mk. Abſchußprämie zahlt der Brieftaubenverein„Luftbote“ für ein paar Fänge der den Brieftauben gefäh⸗ lichen Raubvögel wie Wanderfalken, Sperber und Hühne habicht. Näheres bei J. Wolf, Uhrmacher, Neckarſtraße. Den Mitgliedern zur Kenntnis, daß die 1920er Derbytauben bis Sonntag, den 20 ds. Mis. bet unſerem Geſchäftsführer ge⸗ meldet ſein müſſen. Der Vorſtand. Verein Hundeſport Seckenheim. „ 3 Samslag Abend 8 Nhe im Lokal zum„Reichsadler“ Vorstands-Sitzung. Sonntag, den 20 Fehrnar, nach⸗ Iiichzucker! mittags 3 Nh daf klüſt Auger ord. faltadleder versammlung. Es ist Pfl c eines J den pünktlich und vba. ig zu e ſcheinen. Tages ordnung wird im Lokal bekannt gegeben. Der Vo ſtand R NI 7 Senne, 20. Febr. 8 Tageswanderung Neckasſteivoch—3 Bu g= 75. T ffpunkt Ecke Welh lm Af und Hildaſtr aße ½7 Uh: Abfah t 72“ Uhr ab Friedrichsfeld bad. Bahn. Führer Gg. Braun. Freunde des Wander ſports freundl. willkommen. Der Obmann been, bal,,„d bagenbhean H. Peckenheim. Gs 0 d 8 aufmerkſam gemacht, daß es Pflicht jedes Mitgliedes iſt, mindeſtene den ſtatutengenäßen Ratenzahlungen ſeines Pflichtanteils nachzukommen, da nur diejenigen bei Verteilung der Wohnungen berückſichtigt werden können die ihre Anteile voll eingezahlt! haben. 2 Der Vorſtand. Keichsbund der Krirgsbeſchädigten, griegsteil⸗ nehmer und Kriegshivte bliebenen. Bezirksgruppe Seckenheiem. Den Mitgliedern zur Kenntnis, daß der „Reichsband No. 4“ eingetroffen iſt und kann bei den Mitgliedern M Fey, J. Einy und A. Ullrich 8 werden. Der Obmonn in tete zu haben in der Mita liebes Schwalbenneſt Mü chel 5 3 de thauſen- Schlierbach Fe Sind ihre E AHne in ordnung? Wenn nicht, so besuchen Sie das neu eröffnete Jabn-Rleller Albert ötoberling. ft 2.9 Ich empfehle mich im Anfertigen von sämt- lichem Zahnersatz in Gold und Kautschuk. Eig. Laboratorium, daher de billigst. Preiss möglich Reparaturen in einigen Stunden fertig. Konsultationen, nebst Auskunft kostenlos. Sprechstunden von 8½ vorm bis ½7 Uhr nachm. Nach 5. jähr. fachärztl. Ausbildung, zul an der Breslauer Universit-Hautklinik(Geh.-Rat Prof Dr. JADASSO HN) habe ich mich zur gemeinsamen Auspildung d Praxis mit rn SPEZIALARZT DR. HEINRICH LOEBR in MANNHEIM M 7, 17 als Fecherzt für Haut-,. Liohtbehandlung niedergelassen. SPRECHZEITENWERKT AGS: Dr. Martin Friedmann 9—11 u. ½5— 6 Unr Dr. Heinrich Loeb ½12—1 u. 9 ½5 Uhr Samstag nachmittag keine Sprechstunde. Dr. med. Martin Friedmann MANNEEIM M 7, 17 1: Ft RNNOF 1401 Brennholz. Margen Hamstag von 8 Ahr 0 ve kaufe ich Dpeich⸗ U. Harttzolz chnitten 16.— Mk. pro Ztr. g. Erhardt, Schloßſtraße 15. Garantiert reines, blütenweißes güblweineschmals n. 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