8— 7 3 Hmtsblan der Bürgermelsteramtfer Secke heim. Juvesheim Hleckarhausen und Edingen Abonnementspreis: Monatlich 4.— Mk. mit Durch die Post bezogen pro Quartal 12.— Mk. ausſchl. e Erſcheint täglich 21. Jahrg. Trägerlohn. mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. Montag, 21. Februar 1921 Inſerationspreis: Die einſpaltige Petitzeile 80 Pfg. Reklamen 2.50 ek. Poſtſcheckkonto: Karl ruhe Nr. 19819. Bei öfterer Anfnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. No. 43 Die Politik der vergangenen Woche war ausgefüllt bei uns durch die Rundreiſe des deutſchen Außenminiſters Dr. Simons in Süddeutſchland und bei der Entente durch promptes und hörbares Einſchnappen auf die Reden und Proteſte, die anläßlich der franzöſiſchen Verſklavungs⸗ verſuche laut wurden. Seit den Tagen der Revolution beſtand nicht mehr eine ſolche Einigkeit bei uns, als jetzt. In manchen Hir⸗ nen mag allmählich das Verſtändnis dafür aufgehen, was es bedeutet, wenn Deutſchland uneinig iſt. Alle ſchönen Reden und Phantaſtereien nützen hier nichts. Klar und nüchtern müſſen wir erkennen, daß außerhalb der deutſchen Grenzpfähle ganz Wenige ſich den Kopf darüber zerbrechen, ob das, was man von uns verlangt, möglich iſt oder nicht. Die Boches müſſen zahlen. Der „Temps“ ſchreibt:„Wenn den Deutſchen die Friſt von 42 Jahren übertrieben erſcheint, ſo wäre man ihnen dankbar, wenn ſie angeben wollten, wie man die geſamten Zahlungen in kürzerer Zeit leiſten kann. Wir ſind über⸗ zeugt, daß Deutſchland fähig wäre, in weniger als 42 Jahren zu zahlen, wenn man alle Hilfsmittel in Bewe⸗ N gung ſetzen würde.“ Das„Journual des Deébats“ ſchreibt:„Man darf den deutſchen Delegierten in Lon⸗ don auf keinen Fall erlauben, auch nur ein Wort über eine Reviſion zu reden.“ Man hat manchmal den Eindruck, daß überall in der Welt die Erkenntnis auf dem Marſche iſt, Frankreich könne auf dem bisherigen Weg brutaler Gewalt ſein Ziel nicht erreichen. In den neutralen Staaten, in Ame⸗ rika, ja ſelbſt in England und Italien mehrt ſich der Widerſtand gegen die rückſichltsloſe Politik Frankreichs, die ganz Europa noch ins Verderben ſtürzen muß. Man beginnt zu befürchten, daß Frankreich auf dieſem Wege in eine vollkommene Iſolierung geräten muß. Frank⸗ reich bemüht ſich verzweifelt, neue Bundesgenoſſen zu werben, die ihm einem erwachenden Deutſchland gegen⸗ über helfen ſollen. Es will die kleinen Staaten, wie Po⸗ len, Rumänien und Serbien, zu einem Staatenbund zu⸗ ſammenſchweißen. Aber bei dem allem iſt die Voraus⸗ ſetzung, daß Frankreich ſich ſeine Allianz mit England und Italien zu erhalten weiß. Gerät es in eine Abhän⸗ gigkeit, ſo werden ſeine neuen Bundesgenoſſen ihm nicht helfen. Frankreich wird alſo vernünftig werden, wenn England es ernſtlich will. In England ſind weite Kreiſ der franzöſiſchen Zerſtörungswut endlich müde; aber noch hat Lloyd George die Fäden feſt in ſeiner Hand. Es hat ſich bisher bei jeder Gelegenheit gezeigt, daß, wenn die engliſch⸗franzöſiſche Freundſchaft in Frage geſtellt war, Lloyd George ſtets das Opfer des Intellekts brachte und umfiel. Die vernünftigen Kreiſe bilden in England und Frankreich nur eine ſchwache Opposition. Der Außen⸗ miniſter Dr. Simons hat ſich auch aus dieſem Grunde in Karlsruhe außerordentlich peſſimiſtiſch über die Aus⸗ lichten dor Londoner Konferenz geäußert. Er iſt offen⸗ Politiſche Wochenſchau. bar der Meinung, daß durch die Pariſer Beſchlüſſe der Karren zu ſehr in den Dreck gefahren ſei, als daß man in London zu einer Verſtändigung kommen kann. Die Pariſer Forderungen und die deutſchen Gegenvorſchläge werden nach ſeiner Meinung ſoweit voneinander abwei⸗ chen, daß ein Uebereinkommen von vornherein unmöglich ſein wird. Er rechnet alſo damit, daß die Londoner Kon⸗ ferenz keine Ergebniſſe zeitigen wird. Was geſchieht aber dann? Simons ſieht erfreulicherweiſe die dann ent⸗ Ne Lage außerordentlich kühl an. Er läßt ſich durch ie franzöſiſchen Drohungen und die vielen tatſächlichen Sanktionen keineswegs einſchüchtern. Es bleibt alſo der Verſailler Friedensvertrag, der die Feſtſetzung der Ge⸗ ſamtſchuld bis 1. Mai 1921 vorſchreibt. Die Repara⸗ tionskommiſſion muß dann zuſehen, wie ſie die Zahlun⸗ gen von Deutſchland erhalten kann; aber auf dieſe Aus⸗ ſichten hin wird niemand den Franzoſen Vorſchüſſe geben. Frankreichs finanzielle Lage wird ſich immer bedrohlicher geſtalten. England und ganz Europa werden in den wirtſchaftlichen Niedergang hineingeriſſen werden. Drei Dinge brauchen wir jetzt in unſerer großen Not: Be⸗ ſonnenheit, kalte, feſte Entſchloſſenheit und Leidensmut. Zuerſt Beſonnenheit!l. Es wäre wahrlich kein Wunder, wenn unter den Schickſalsſchlägen unſere Nerven zuſam⸗ menbrechen würden. Eine ſolche Steigerung von Qualen wurde noch keinem Volk zugemutet. Glaubten wir ein⸗ mal auf der Höhe unſerer Leiden zu ſein, immer ſtiegen die Wellen noch höher. Aber trotzdem dürfen wir jetzt die Ruhe, die Würde und Beſonnenheit nicht verlieren. Wohl krampfen ſich unſere Hände und ballen ſich unſere Fäuſte. Aber doch wäre es Wahnſinn, ſich jetzt in Rache⸗ und Gewaltsgedanken verlieren zu wollen. In unſerer Lage iſt höchſte ſittliche Nflicht, ruhig den Dingen ſo in das Auge zu ſehen, wie ſie find. Wer ſein Vaterland und ſein deutſches Volk lieb hat, wer auch nur einiges Augen⸗ maß für die politiſchen Dinge hat, macht jetzt unſeren Feinden nicht auch noch die Schadenfreude, daß wir Ruhe und Nerven verlieren. Daher darf jetzt auch nichts ge⸗ ſchehen, was unſerer eigenen Regierung den Feinden gegenüber Schwierigkeiten machen könnte. Man darf nicht die Annahme der Einladung nach London jetzt ſchon als einen Canoſſagang brandmarken wollen. Der Reichs⸗ tag war einig darin, daß die wahnwitzigen Vorſchläge von Paris kein Diktat ſein dürfen und daß unſere Gegen⸗ vorſchläge als gleichberechtigt zur Verhandlung kommen müſſen. Unter dieſer Vorausſetzung iſt es nicht nur möglich, in London zu verhandeln, ſondern ſolche Ver⸗ handlung iſt überhaupt das einzige Mittel, die ſchreckliche Lage zu klären und zum Beſſeren zu wenden. Man wird erkennen, daß man ohne die freiwillige Unterſtützung Deutſchlands auf keine Weiſe zu den gewünſchten Zah⸗ lungen kommen kann. Dieſe Politik des Abwartens, die Dr. Simons ergriff, ſetzt allerdings ein einheitliches, feſt entſchloſſenes Deutſchland voraus, ſie läßt ſich nur durch⸗ führen, wenn die Entente ſieht, daß in Deutſchland eine feſt, ohne ſich von Drohungen einſchüchter Einheitsfront beſteht, innerhalb der es keine einzige Par⸗ tei gibt, die bereit wäre, irgend ein Zugeſtändnis über die. von uns eingereichten Gegenvorſchläge zu machen. Das deutſche Volk wird auf eine Probe ſeiner po“ chen Reife geſtellt werden! Bleiben alle Deutſchen ol mnterſchied des politiſchen Parteibekenntniſſes nach ar nig und beirren zu laſſen, dann wird der Augenblick kommen, in dem die Ententebevölkerung aus ihrem Siegesrauſch erwacht und erkennt, daß alle die ſchweren Wunden heilen müſſen, die der Weltkrieg hüben und drüben geſchlagen hat. 8 Tagesſchau. Wie unſer Berliner Vertreter erfährt, wird tatkrchlich dem Reichstag noch im März eine Vorlage auf Herabsetzung der Einkommenſteuer um 23 Proz. zugehen. 8 Gerüchtweiſe verlautet, daß als neuer Kultusminiſter für Braunſchweig der Landtagsabgeordnete Grotewohl auser⸗ ſehen ſein ſoll Grotewohl her noch nicht in nenneuswerter Weiſe an getreten. Wie das„Berliner Tagblatt“ die Oeffentlichkeit ö erfährt, it im Reichswirt⸗ ſchaftsminiſterium der Geſetzentwurf eines Süßſtofſgeſetzes zur beſchleunigten fertiggeſtellt worden und dem Reichstag Beſchlußfaſſung zugegangen. 1 Dari 5 9. grunbſätzliaß auc ff in wird beſtimmt, daß die Zukunft an der durch das Süß⸗ gehört der U. S. P. an und iſt bis⸗ ö ſtoffgeſetz von 1902 eingeführten Beſchränkung der Herſtel⸗ luna von Süßſtoff feſtgehalten wird zum Schutze des Zuk⸗ kers gegen den Wettbewerb des Süßſtoffes. Die Regierung in Chile hat einer dentſchen Firma zur 6 Errichtung einer Eiſen⸗ und Stahlinduſtrie eine von 300 Hektar in der Provinz Llanguihne gewährt. 5 Briton hat im Repräſentautenhaus in Waſhington eine dringliche Entſchließung eingebracht, der zufolge das Haus Konzeſſion die Regierung auffordert. bei Frankreich für eine baldige Zurückziehung der ſchwarzen Beſatzungstruppen aus Deutſchland im Intereſſe der Menſchlichkeit, des Chriſten⸗ 3 tums und der Ziviliſation zu intervenieren. Die„Times“ melden aus Neuyork, daß die neue Ein⸗ 5 ladung der Alliierten an die amerikaniſche Regierung zur Entſendung eines Vertreters zur Londoner Konferenz vom Ein Einſpruch Wil⸗ Präſidenten erneut abgelehnt wurde. 870 gegen die Pariſer Beſchlüſſe iſt bis jetzt noch nicht er⸗ Deutſchland. Reichsminiſter Dr. Simons in Darmſtadt. 1 Darmſtadt, 18. Febr. Auf ſeiner ſüddeutſchen letzten * 55 Station iſt Herr Reichsminiſter Dr. Simons heute vor⸗ mittag hier eingetroffen, um der heſſiſchen Regierun ſeine Aufwartung zu machen. In einer Sitzung de Geſamtminiſteriums begrüßte Staatspräſident Ullrich den Gaſt. Unter beſonderer Betonung der derzeitige außenpolitiſchen Lage des Reiches erklärte der Staats⸗ präſident, daß die heſſiſche Regierung und das heſſiſche Land an die Einheit des Reiches nicht rühren laſſen werde. Obwohl es bei Anwendung der drohenden Sank⸗ tionen den erſten Stoß auszuhalten haben werde, hält es Das alte Lied. . Roman von Fr. Lehne. 8 24. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) „Wie ſind Sie verbrannt, lieber Schönſtedt,“ ſagte ſie lächelnd,„kaum zum Wiedererkennen“ ende G nber „Ja, wir haben tüchtig'rangemußt, Kaiſermanöver! Und dann die Hitze!— Und wie hat es Ihnen in San Sebaſtian gefall? Es ſoll doch herrlich dort ſein.“ „O,“ ſagte ſie in müdem Tone,„dort iſt es auch nicht anders als in anderen Bädern— Meer und viele Men⸗ ſchen— es iſt überall dasſelbe! Zu Haus iſt's ſchließlich doch am beſten!“ Ihr Gatte ſtimmte lebhaft zu, doch vermied ſie, ihn anzuſehen— neben der friſchen, blühenden Männlichkeit Gernots erſchien er ihr doppelt hinfällig. „Wann können wir unſere Muſikabende wieder auf⸗ nehmen, gnädige Gräfin? Vorausgeſetzt, daß ſie Ihnen nicht langweilig werden?“ Faſt gegen ſeine Abſicht hatte er das gefragt— er hatte ſich doch vorgenommen, nichts zu ſagen; er wollte ja ſeine Beſuche einſchränken. Einen Augenblick zögerte ſie mit der Antwort; war es nicht beſſer, zu verzichten? Aber dann beraubte ſie ſich wiederum ihrer einzigen glücklichen Stunden— wo⸗ zu? Wer weiß, wie lange es noch dauerte; deshalb ſagte ſie ſchließlich:„Ich bin einverſtanden, Herr von Schönſtedt. Nur dieſe Woche noch nicht; ich bin noch 1 etwas angegriffen— vielleicht heut in acht Tagen?“ 5 Dartkend verneigte er ſic kt. Schönſtedt, wollen Sie nicht Urlaub Sit nicht Sehnfucht nach Haus?“ fragte Dab . A „ lr nen „Und nach der den Lippen. „Ich weiß noch nicht, wie diesmal der Urtaub aus⸗ fallen wird,“ umging er die direkte Antwort auf die Frage,„ich möchte wohl ſchon! Weihnachten wird es beſtimmt etwas mit meiner Reiſe nach Kirchbach werden.“ Nach einer Weile verabſchiedete er ſich von dem gräf⸗ lichen Paare und lenkte ſeine Schritte ſeiner eleganten Junggeſellenwohnung zu, die in der Nähe der Kaſerne lag. Ernſt war ſein Geſichtsausdruck, der ſich noch mehr vertiefte, als er auf ſeinem Schreibtiſche einen Brief von Armgard Rittner vorfand. Das arme Mädel! Wie lieb hatte ſie ihn— und wie gern hatte er auch das holde, unſchuldige Kind gehabt, ehe die andere in ſein Leben getreten war, die andere, deren Bild ſeine Sinne umgaukelte Tag und Nacht, die ſeine Gedanken ſo be⸗ e daß er manchmal meinte, verrückt darüber zu werden. Heute, als er ſie in ihrer berückenden Schönheit wieder geſehen, mit der heißen Zärtlichkeit in Auge für ihn, wurde es ihm von neuem klar, daß es nicht ſo weiter gehen konnte— ſie taumelten beide einem Abgrunde zu. Er konnte nicht mehr mit ihr zuſammen ſein— es ging über ſeine Kräfte. Einer mußte das Feld räumen 2 und i hem Er war es ſich ſelbſt ſchuldig— ſich, ihr und ihrem Gatten. Er konnte um Urlaub bitten, nach Haus fahren, ſeine Verlobung mit Armgard Rittner veröffentlichen und um ſeine Verſetzung in ein anderes Regiment nachſuchen. Das war das einzige, was er tun konnte, und damit wollte er auch nicht zögern. Ordentlich leicht wurde ihm bei dieſem Gedanken, und als ſein Blick auf ſeines Vaters Bild fiel, nickte er ihm zu. „Nicht wahr, alter Herr, ich habe recht, wenn ich ſo handle! Jeder hat ſeine Laſt zu tragen und muß leben, wie er damit fertig wird.— Nobleſſe obl. Braut?“ forſchte Regina mit 7 1 „ b.izb er wenigſtens ein anſtändiger Kerl, der noch den Auge ſehen konnte— vor allem ſeinemm alten Buer, der nicht das erleben ſollte, daß ſein Ein⸗⸗ jeden lrei ins ziger ſich wie ein Dieb in ſeines Nächſten Haus ge⸗ ſchlichen und deſſen Weib geſtohlen hatte. Nein, das wollte er nicht!— b 1 9 Die Verſuchung nahte jedem wohl einmal, und die war wohl die ſchwerſte, die in Geſtalt eines blonden, königlichen Weibes nahte— und da zu unterliegen, wäre erröten und die Augen niederſchlagen müßte—— und vor dem edlen, vornehmen Manne, der ihm ſo ver⸗ 1 trauensvoll ſein Haus geöffnet hatte.— Nein. Viel — einen dicken Strich darunter gemacht! Dann ſobald wie möglich heiraten und Kirchbach bewirtſchaften; die un Jahre beim Militär waren doch nur gezählt; dann am es wirklich auch nicht darauf an, wenn er jetzt ſchon den bunten Rock an den Nagel hing und ſeinen Kohl baute. Dem alten Herrn war das ſchon lange der liebſte Wunſch, das wußte er; wiederum wollte der Vater ihm aber noch gern einige Zeit beim luſtigen Soldaten ſtande gönnen, den er ſo ſehr liebte! So war es doch das Beſte, jetzt ſchon zu gehen, und zwar ſo bald wie möglich! i a Stunde. (ortſetzung folgt.)! 8 8 ii 20 wohl beareiflich geweſen,— aber nicht verzeihlich. So aber. Hände davon— und wenn es ihr auch bitter weh tun würde— es ging mit dem beſten Willen 195 353 und das wollte ſie doch woll nicht, daß er vor ſich ſelb 195 zu lange hatte er ſchon geſäumt; aber noch war nichts 1 verloren— alſo, Zähne zuſammengebiſſen und„durch“ Und mit feſter Hand ſchrieb Gernot von S önſtedt ſein Abſchiedsgeſuch noch in derſelben 9 1 fegt en ber Stellunznähme der Reichsregierung. Reichs miniſter Dr. Simons gab der Genugtuung Ausdruck über den freundlichen Empfang. Wenn ihn bisher die aft der Berufspflicht gehindert habe, ſo iſt es jetzt ge⸗ kade dieſe, die ihn zu ſeiner Reiſe veranlaßte. Im Falle die Londoner Verhandlungen ergebnislos verlaufen ſoll⸗ ten, könnten die Sanktionen nicht ohne weiteres zur An⸗ wendung gelangen, denn nach dem Friedensvertrag hätte ziunächſt die Reparationskommiſſion das Wort; erſt wenn alsdann Deutſchland ſich gleichwohl weigern müßte, ihre Auflagen zu erfüllen, könnten und dürften die angedroh⸗ teen Sanktionen eintreten. Die Regierung habe ihr Nein gegenüber den Pariſer Beſchlüſſen auf die ſo einheitliche 5 Kuffeſſung des deutſchen Volkes geſtützt und habe dieſes Neis auch nach reiflicher Prüfung aufrecht erhalten. Die einmütig zum Ausdruck gelangte Willenskundgebung des deutſchen Volkes habe auf ſeiner ſüddeutſchen Reiſe Be⸗ ſtätigung gfunden. Am Nachmittag fanden Beſprechun⸗ deen des Reichsminiſters mit führenden politiſchen und wirtschaftlichen Perſönlichkeiten ſtatt. 5 Geht Dr. Simons nach München? peinlich, daß der . AJn Bayern empfindet man es nlich, e Außenminiſter Dr. Simons auf ſeiner ſüddeutſchen Reiſe noch nicht Bayern berührt hat und auch noch nichts von ceeiner Abſicht bekannt geworden iſt daß Dr. Simons den Wunſch hege, der bayeriſchen Regierung in München einen Beſuch abzuſtatten. r ſiner Vertreter erfährt, in Erwägung Simons auch Bayern gezogen, daß Dr. 5 n und dem Reiche beſtehen. . Die Ausarbeitung der Gegenvorſchläge. Berlin, 19. Febr. Im großen Bundesratsſaal des AReichsminiſteriums des Aeußern iſt heute vormittag 10 Uhr die Sachverſtändigenkonferenz zur Beratung der Pa⸗ riſer Ententenote und zur Aufſtellung der deutſchen 5 Gegenvorſchläge zuſammengetreten. Den Vorſitz führte Direktor Krämer, Mitglied des Reichswirtſchaftsrats nnd Direktor der Ratophot⸗A.⸗G. Ferner nahmen an der Beratung teil Geh. Rat Dr. Wiedfeld von der Krupp⸗ G., Geh. Rat Dr. Duisberg von den Farbwerken in Leverkuſen, Geh. Rat Peter Klöckner, der führende Mon⸗ doninduſtrielle, Herr v. Braun, der Präſident des Reichs⸗ wirtſchaftsrats, Valtuſch für die chriſtlichen Gewerkſchaf⸗ teen, Silberſchmidt für die freien Gewerkſchaften, General⸗ Direktor Vögeſer. Dr. Walter Rathenau, der Präſident der A. E. G. Urkin, Geſchäftsinhaber der Diskontogeſell⸗ 2 aft, Dr. Karl Melchior vom Bankhaus Warburg in Hamburg, Dr. v. Staus, Direktor der Deutſchen Bank, 1 go Stinnes, Herr v. Havelſtein, Präſident der Reichs⸗ bank, Lübſen, Generaldirektor des Kohlenſyndikats, Cuno, Direktor der Hapag, Geh. Rat Hilger von der Laurahütte. Ferner haben Vertreter entſandt die Reichs miniſterien des Auswärtigen, der Finanzen, des Wiederaufbaus und der Reichswirtſchaft. Die Miniſter fſelbſt nahmen an den heutigen Verhandlungen nicht teil. 5 er heutigen Beratung iſt geſtern nachmittag eine mehr⸗ ſtündige Beratung des vorbereitenden. Unterausſchuſſes bvorangegangen, in der das in den letzten Tagen von be⸗ beiligten Perſönlichkeiten und von einer großen Reihe von Wirtſchaftskreiſen eingeforderte Material geſichtet wurde. Die Beratung ſelbſt gliederte ſich in drei Grup⸗ er: 1. Prüfung der Durchführbarkeit der Pariſer Be⸗ ſchlüſſe, 2. Prüfung der Unterlagen für die poſitiven deut⸗ ſchen Gegenvorſchläge, 3. Aufſtellung von Gegen vorſchlä⸗ 5 5 ſelbſt. Es iſt damit zu rechnen, daß die Sachverſtän⸗ bigenberatungen über die Mitte der nächſten Woche hin⸗ aus dauern werden. Es iſt unbedingt die Geheimhal⸗ tung des Ganges der Verhandlungen vereinbart. „Wahlkampf in Frankfurt am Main. Frankfurt, 19. Febr.(Drahtmeldung.) Frankfurt 55 geſtern im Zeichen des in letzter Stunde aufs eußerſte zugeſpitzten Wahlkampfes. Alle Parteien hiel⸗ ten Verſammlungen ab und hatten ſich hierzu ihre her⸗ vorragendſten Führer verſchrieben. Abg. Scheidemann ſprach für die Sozialdemokraten, Dr. Levi für die Kom⸗ muniſten, Criſpien für die Unabhängigen und Helfferich für die Deutſchnationalen. Am ſtürmiſchſten ging es in der deutſchnationalen Verſammlung zu, zu der ſich Teil⸗ nehmer der kurz vorher ſtattgefundenen ſozialdemokra⸗ tiſchen Verſammlung Eingang verſchafft hatten. Dr. Helfferich wandte ſich zunächſt den außerpolitiſchen Zu⸗ ſtänden zu und ſagte, es werde ihm ſchwer, die ſcharfe Klinge aus der Scheide zu ziehen. Das Verlangen von i 8 der Entente ſei ſo ungeheuerlich, daß das ganze deutſche Volk von den Deutſchnationalen bis zu den Kom⸗ muniſten einig zuſammenſtehen müßten. Der Redner ging dann auf die Tagesfrage, die Wahl, ein und er⸗ klärte, die wichtigſte Aufgabe des Miniſteriums des In⸗ nern ſei es, den klaffenden Riß zwiſchen Arbeiterſchaft und Bürgertum zu ſchließen. Wir wollen dafür ſorgen, daß für die Auswahl der Beamten künftig nicht mehr die politiſche Zugehörigkeit, ſondern die Kenntniſſe maß⸗ 9 ſind. Darauf wandte ſich Helfferich den auswär⸗ ligen Angelegenheiten zu und führte der Verſammlung vor Augen, wie trübe Ausſicht für Deutſchlands Zu⸗ kunft ſei. Bezüglich der Einheitsfront ſeien die Deutſch⸗ nationalen zu jeder Handlung bereit. Als Vorbedingung müßte jedoch unterſtrichen werden, daß in London die Forderungen nicht unterſchrieben werden. 15 Schikanierung des deutſchen Handels. Stettin, 18. Febr. Im Gegenſatz zu Meldungen, die letzthin in der Preſſe verbreitet wurden, iſt leider feſtzuz len, daß die Uebergriffe der Kontrollkommiſſion noch immer andauern. Sie begnügt ſich nicht mit der Revi⸗ ſion der Jol detlargtion, ſondarn verlangt die Schiffs⸗ könnte ſch eve a f 5 755. 181 Es wird daher, wie unſer Ber⸗ einen Beſuch abſtatten wird, um 8 beweiſen, daß keine ernſten Unſtimmigkeiten zwiſchen ge worden, 5 — Bolſchewiſtiſche Größen in Deutſchlansns. Der ehemalige Volkskommiſſar für das ruſſiſche Fi⸗ nanzweſen und ſpätere Sowjetgeſandte in Reval(Eſt⸗ land), Gukowski, weilt gegenwärtig in Berlin. Von größtem Intereſſe iſt es, daß Gukowski ſelbſt zugeben muß, daß, während das Ausland eine beträchtliche Menge von Waren nach Rußland geſchafft hat, Sowjetrußland ſo gut wie nichts ſeinerſeits geliefert hat. Der bolſche⸗ wiſtiſche Geſandte führt dieſen Umſtand auf die in Ruß⸗ jand herrſchenden Verkehrsſchwierigkeiten zurück. Wäh⸗ rend der 10 Monate währenden Tätigketi Gukowskis in Reval ſind aus der Sowjetrepublik nur gegen 1500 Ton⸗ nen Flachs, gegen 30 000 Kubikfuß Furnier und drei Waggons mit Krimer Champagner und ein Waggon mit Kaviar ausgeführt worden. Leider hat Gukowski es un⸗ terlaſſen, dem Vertreter des bolſchewiſtiſchen Blattes mit⸗ zuteilen, daß das ausgeführte Furnierholz von dem recht⸗ mäßigen Eigentümer, der Revaler Firma Luther, be⸗ ſchlagnahmt worden iſt, da es aus Beſtänden ſtammte, die ihm ſeinerzeit geraubt worden ſind. Da ferner der Champagner und der Kaviar wohl ausſchließlich für die Geſandten der„Arbeiter⸗ und Bauernregierung“ be⸗ ſtimmt ſind, d. h. für die zahlreichen ausländiſchen bolſchewiſtiſchen Agenten, ſo beſchränkt ſich die Ausfuhr⸗ leiſtung Sowjetrußlands in der angegebenen Zeit auf 1500 Tonnen Flachs. Nach all den bolſchewiſtiſchen Ver⸗ heißungen von den„Rieſenmengen“ zur Ausfuhr bereit liegender Roßſtoffe— wahrlich keine imponierende Zahl! l Der deutſche Arbeitsplan. f Berlin, 21. Febr. Wie wir erfahren, befindet ſich Außenminiſter Dr. Simons auf der Reiſe nach Berlin und wird vorausſichtlich am Montag vormittag hier ein⸗ treffen. Demnach wird der Außenminiſter auf der Rück⸗ reiſe München nicht mehr berühren. In Berliner politi⸗ ſchen Kreiſen verlautet, daß an den Verhandlungen der Sachverſtändigenkonferenz in der kommenden Woche Außenminiſter Dr. Simons, der Finanzminiſter und vielleicht auch der Reichswehrminiſter teilnehmen wird. Man glaubt nicht, daß Miniſter Simons noch Gelegen⸗ heit nehmen wird, auf die letzte Rede Lloyd Georges und Briands zu antworten. In Berliner politiſchen Kreiſen verurteilt man die Rede Briands, in der der Eindruck erweckt wird, als ſeien die Ententemächte vollkommen einig über die weiter zu verfolgenden Maßnahmen. Die Rede Briands ſoll andeuten, daß man die abnormſte Forderung zurücknehme, wenn Deutſchland ſich im übri⸗ gen dem Diktat beuge. Beachtenswert erſcheint die Aeu⸗ ßerung, daß die 12 Prozent Ausfuhrabgabe auf die Re⸗ paration angerechnet werden ſoll. 5 Die deutſchen Beratungen. Berlin, 21. Febr. Die Sachverſtändigenberatung über die deutſchen Gegenvorſchläge iſt heute vormittag im Aus⸗ wärtigen Amt fortgeſetzt worden. Während am geſtrigen Tag das Plenum vormittags und nachmittags arbeitete, findet heute nur eine Vormitagsſitzung ſtatt. Am Nach⸗ mittag um 4 Uhr wird im Reichswirtſchaftsminiſterium der erſte Unterausſchuß tagen, der geſtern eingeſetzt wurde. Die nächſte Vollſitzung der Sachverſtändigen wird am Montag morgen 10 Uhr zuſammentreten. Die Durchführung des Teiles V des Friedens vertrages. dieſe Maßnahmen zwar noch nicht beſchloſſen ſeien, daß ſie aber ins Auge gefaßt würden, ä—— 9 wnen es notwendig werden ſollte, Teutſchland zu zwingen, das Abkommen durchzufuhren. f. Ein engliſcher Plan. London, 21. Febr. Lloyd George hat ſich gegen eine Abtrennung der Orientfrage von der Londoner Konfe⸗ renz ausgeſprochen. Für die am 21. Februar beginnen⸗ den Verhandlungen ſind insgeſamt ſechs Tage auser⸗ —r...— Der„Reſidenzanzeiger“ bringt in der Nr. 18 vom 10. Februar 1921 eine Notiz unter der Ueberſchrift:„Baden unter fremder Kontrolle? Wie weit wir ſchon find!“ Wo⸗ nach am 8. Februar 1921 ein belgiſcher Oberſt als Vertreter der Ententekommiſſion in Abweſenheit des Herrn Präſiden⸗ ten in das Stuatsminiſterium gekommen ſei und„Krach ge⸗ macht“ habe. Er habe verlangt, daß die Zahl der Zollauf⸗ ſeher am Rhein bedeutend herabgeſetzt und mit den Ver⸗ hältniſſen vor dem Kriege in Einklang gebracht werden, da unſere Finanzen derartige Maßnahmen nicht geſtatten wür⸗ den.— Wir ſind demgegenüber in der Lage feſtzuſtellen, daß weder an dem genannten, noch an einem anderen Tage ein belgiſcher Oberſt weder im Staatsminiſterium noch bei einer ſonſtigen Behörde in Baden in der angegebenen An⸗ gelegenheit vorſtellig geworden iſt. Auch wurde bis jetzt ſonſtwie eine Forderung auf Verminderung der Zollauf⸗ ſeher am Rhein bei der badiſchen Regierung nicht geſtellt. Da es ſich hierbei um eine Zuſtändigkeit des Reiches handelt, könnte dieſe Angelegenheit überhaupt für das ganze Deutſche Reich nur einheitlich geregelt werden. N Ausland. Kriegsrat in Paris. Paris, 19. Febr. Die Redeturnee des Herrn von Simons hat zur Folge gehabt, daß man in Paris für den von Dr. Simons in Ausſicht geſtellten Fall des Miß⸗ erfolges der Londoner Konferenz alle notwendigen Ge⸗ genmaßregeln vorbereitet. Briand wird am Sonntag nach London reifen. Geſtern hat in ſeinem Kabinett eine Miniſterkonferenz ſtattgefunden, die einiges Aufſehen erregt hat. Es nahmen daran teil Kriegsminiſter Bar⸗ thou, die Marſchälle Foch und Petain, die Generäle Buat und Weygand, alſo Leute, die bei jeder militäriſchen Ope⸗ ration eine große Rolle ſpielen würden. Den offiziellen Anlaß für dieſen kleinen Kriegsrat gaben die Verhand⸗ lungen mit den Oſtſtaaten, aber es iſt ſicher, daß auch die militäriſchen Maßnahmen gegenüber Deutſchland beſpro⸗ chen wurden. Der franzöſiſche Generalſtab hat den Ope⸗ rationsplan ſchon bis in alle Einzelheiten vorbereitet und der geſtrige Rat diente jedenfalls dazu, dieſen Plan dem Miniſterpräſidenten zu unterbreiten. Die franz. öffentliche Meinung ſteht hinter der Regſerung wenn ſie 1 den Deutſchen zeigen will, daß es diesmal Ernſt gilt, und kein Ausweichen vom Bezahlen gibt. Auch die ſoziali⸗ ſtiſche Preſſe ſtellt feſt, daß Herr von Simons heraus⸗ fordernd war.. 1755 Joch zum Vormarſch bereit. Paris, 19. Febr. ſtern morgen, daß die geſtrige Konferenz der Miniſter⸗ präſidenten ſich nicht nur mit der Frage des Militär⸗ abkommens ſondern auch mit den Maßnahmen befaßt habe, die gegen Deutſchland getroffen werden ſollen, falls es das Pariſer Abkemmen ablehnen ſollte. Marſchall Foch habe bereits alle Einzelheiten des Vormarſches der alliierten Truppen ausgearbeitet, obwobl das Ziel des Vormarſches noch nicht bekonnt ſei. Tas(zerücht ſei 8 5 b 8 191 Das„Echo de Paris“ ſchrieb ge⸗ beſetzten Gebiete an ſehen. Da bis jetzt noch die Auffaſſung beſteht, daß die erſten zwei Tage faſt die Orientfrage allein ausfüllen wird, ſo iſt nicht anzunehmen, daß man dieſes Programm durchführen wird. Wahrſcheinlich werden ſich Kommiſ⸗ ſionen mit den einzelnen Punkten beſchäftigen müſſen, ſo daß deren Ergebnis in täglichen Vollſitzungen beraten werden kann. Engliſche Regierungskreiſe haben in Er⸗ fahrung gebracht, daß Frankreich gemeinſam mit Belgien etwaige deutſche Pläne ablehnen würde und die Möglich⸗ keit einer Zwangsmaßnahme ins Auge gefaßt. England will, falls ſich die endgültige Löſung der Entſchädigungs⸗ frage in London nicht bewerkſtelligen läßt, eine neue Kon⸗ ferenz in Brüſſel vorſchlagen. Nach einer Mitteilung des engliſchen Geſandten in Paris hat die franzöſiſche Regierung mit der belgiſchen über ihre Stellungnahme in London konferiert. Beide Regierungen ſind zu einer Uebereinſtimmung gekommen. — Allcaemeiner Verzicht auf 8 18. Rom, 21. Febr. Das dem Grafen Sforza nahe ſtehende„Giornale della Sera“ wird morgen die Nach⸗ richt veröffentlichen, Italien werde in London beantra⸗ gen, daß alle Verbündeten nach dem Vorgehen Belgiens auf den Paragraphen 18 des Verſailler Vertrages ver⸗ zichten, um die Wiederanbahnung der Handelsbeziehun⸗ gen mit den beſiegten Mationen zu erleichtern.. 1 Briand vor den Ausſchüſſen. Paris, 21. Febr. Vor ſeiner Abreiſe nach London, die morgen erfolgt, hat ſich Miniſter Briand geſtern abend in den Senat begeben, um vor dem Ausſchuß für Auswärtige Angelegenheiten und dem Finanzausſchuß Erklärungen über die politiſche Lage abzugeben. Poin⸗ care, der neue Präſident des Ausſchuſſes für auswärtige Angelegenheiten, leitete die Debatte. Leon Bourgeois, der Präſident des Völkerbundes und des Senats, war ehenfalls in der großen Geheimſitzung anweſend. Der „Matin“ berichtet darüber, daß aus den Erklärungen Briands hervorginge, Frankreich ſei mit den Alliierten über die 4 Sühnemaßnahmen gegen Deutſchland voll⸗ kommen einig: 1. Ausdehnung der Beſetzungsdauer der beſetzten Gebiete. Briand erklärte, daß nach ſeiner Mei⸗ nung die Friſt von 15 Jahren, die im Vertrag vorgeſehen iſt, noch nicht zu laufen begonnen habe und daß dieſe Klauſel erſt an dem Tage in Kraft trete, an dem Deutſch⸗ land ſeinen guten Willen zur Erfüllung ſeiner Verpflich⸗ tungen deutlich kundgebe; 2. Ausdehnung der militäri⸗ ſchen Okkupationsſzene. Die Regierung werde auf eine ſoſche Maßnahme niemals verzichten; 3. Aenderung der wirtſchaftlichen Beziehungen zu den Rheinlanden und den benachbarten Ländern.(Gemeint iſt Zollanſchluß der die Entente und Zollſperre gegen Deutſchland. Die Red.) 4. Zurückweiſung der Zulaſſung Deutſchlands zum Völkerbund. Poincaré fragt, ob über dieſe Angelegenheit an die Alliierten geſchrieben wurde. Gleichzeitiz wurde gefragt, warum man Deutſchland das nicht mitgeteilt habe. Briand erwiderte, daß Deutſchland darüber nicht mitzuſprechen habe. Ueber die Art, wie man — in London verhandeln wolle, drückte ſich der Miniſter⸗ präſident ſchlau aus: Die Abmachungen in Paris ſeien ein Minimum, das man nicht verringern könne. Die Alliierten behalten ſich die Möglichkeit vor, gewiſſe Aende⸗ rungen in der Zahlungsweiſe einzuführen, falls Deutſch⸗ lan) Anſtalten macht, ſeine Schulden ſchneller zu tilgen. Polens Sicherung gegen den Bolſchewismus. Paris, 19. Febr. Die franzöſiſch⸗polniſchen Ueberein⸗ kommen, die in wirtſchaftlicher und militäriſcher Hinſicht in Paris ausgearbeitet werden, ſehen für den Fall eines Angriffs auf Polen durch die Bolſchewiki eine Unter⸗ ſtürung Polens durch Entſendung von Kriegsmaterial vor. Die polniſche Armee ſoll zudem von franzöſiſchen Militärs reorganiſiert werden. Frankreich beabſichtigt, auch Rumänien und die Tſchecho⸗ Slovakei zu einem Böͤndnis mit Polen gegen die Sowjets zu veranlaſſen. Belgien und das Beſchlagnahmerecht. Unter der Ueberſchrift„Belgien verzichtet auf ſein Beſchlagnahmerecht“ brachte ein Teil der Preſſe eine Meldung:„Die belgiſche Regierung beabſichtigt nicht, von dem nach§ 18 der Anlage 2 zum Teil 8 des Frie⸗ densvertrages zuſtehenden Recht, das Eigentum der deutſchen Staatsangehörigen zu ſchädigen, Gebrauch zu machen.“ Dieſe Aeußerung hat zu bedauerlichen Miß⸗ verſtändniſſen geführt. Der Verzicht der belgiſchen Re⸗ ie ſagt nicht etwa, daß die während des Krieges eſchlagnahmten deutſchen Vermögen freigegeben werden ſollen, ſondern ſie ſagt, daß in Belgien das in Zukunf noch dort gebrachte deutſche Vermögen der Beſchlagnahme 1 nicht mehr unterliegen ſoll. Begründet iſt dieſes ſchein⸗ bare Entgegenkommen damit, daß der belgiſche Hafen Antwerpen auf Gedeih und Verderb mit dem deutſchen* Export zuſammenhängt. Solange nun eine Unſicherhei für deutſches Eigentum in Antwerpen beſteht, ſolange wird ſich der deutſche Export ausſchließlich deutſcher und holländiſcher Häfen bedienen. den Artikel 18 ſchon den höchſten Unwillen der Franzo“ ſen erregt hatte, die darin eine Preisgabe der im Verſail ler Frieden feſtgeſetzten Vorteile ſahen, war man in Pa⸗ ris anfangs über die Abſicht der Belgier, ſich dem Vor⸗ gehen Großbritanniens anzuſchließen, noch mehr en! rüſtet. Hoffte man doch, auf der Bahn des Militär Belgien allma kreichs zu N 1 1 Deshalb die ſcheinbare Großzügigkeit Belgiens, das übrigens nur dem Beiſpiel der Engländer gefolgt iſt. Während deren Verzicht auf ens * * 1 * 1 1 * I ir Faß als die Fürcht vor Frankreich, zumal dieſes im Intereſſe der Hebung der eigenen Häfen jede Erleichterung für ntwerpen ablehnte. Antwerpen ſah ſich von der Konkurrenz Rotterdams erdrückt, und ſo entſchloſſen ſich die Belgier, nachdem der franzöſiſche Botſchafter in Brüſſel, de Magerie, in einer viel beachteten Neufahrsrede noch einmal ſchroff alle Wünſche der Belgier für ein Entgegenkommen der Fran⸗ zoſen hinſichtlich der Eiſenbahntransporte nach Antwer⸗ den abgelehnt hatte, auf die Anwendung des Artikels 18 Verzicht zu leiſten. Mitbeſtimmend war dabei auch wohl der Gedanke, an England Anlehnung zu ſuchen und nicht völlig mit Frankreich zu gehen. Einſichtigen belgiſchen Politikern war vor der allzu liebevollen Umklammerung durch den franzöſiſchen Nachbarn doch bange, von dem es einſt im Zeitpunkt ſeiner Entſtehung als neuer Staat war. Die Belgier bemühen ſich daher eifrig, England in en Kreis der militäriſchen und politiſchen Abmachungen ineinzuziehen, die ſie zurzeit nur an Frankreich feſſeln. Letzte Drahtna hrichten. Paris, 19. Febr.(Drahtmeldung.) Der amerika⸗ niſche Delgierte Doyle, der an den Sitzungen der Repara⸗ tionskommiſſion teilnahm, ohne jedoch offiziell delegiert zu ſein, iſt von der amerikaniſchen Regierung abberufen orden. Die Vereinigten Staaten werden ſolange nicht offiziell in der Reparationskommiſſion vertreten ſein, ſelange der neue Präſident Harding einen Vertreter nicht beſtimmt hat. i Noden und Nach bargebiete. 10 a Karlsruhe, 19 Febr. Wegen Beleidigung des Stagts⸗ 5 Marum wurde die neueſte Nummer der humoriſtiſchen r„D'Latern“ von der Behörde beſchlag⸗ 8 Karlsruhe, 19. Febr. Der Dreher Katzenberger, der n einem Händler ein Beilhieb auf den Kopf erhalten tte, iſt ſeinen Verletzungen erlegen. * Heidelberg, 19 Febr. Reichsminiſter des Auswärti⸗ *. Dr. Simons, weilte, wie die„Heidelberger Neueſten tachrichten“ berichten, geſtern in Heidelberg. Er hielt ſich tät bei zwei Freunden aus ſeiner Straßburger Univerſi⸗ Szeit auf und iſt heute morgen weitergefahren. Sein Be⸗ hat alſo völlig privaten Charakter. r Heidelberg, 19. Febr. Auf die Ergreifung der Ge⸗ 4 der Joſef und Friedrich Rhonheimer, die ſich als Leiter on Nährmittelfabriken im badiſchen Frankenlande ſchwere ein toshen. zuſchulden kommen ließen und flüchtig gingen, iſt ne Belohnung von 6000 Mark ausgeſetzt worden.— Heute der t wurde aus einer verſchloſſenen Kraftwagenhalle in 57 Schlierbacher Landſtraße ein Perſonenkraftwagen, Fa⸗ rikat Daimler, im Werte vn 150000 Mark von unbekann⸗ it Tätern geſtohlen.— An der Schlafkrankheit erkrankt eine neunzehnjährige Näherin. Sie liegt jetzt ſchon zwei 1 ochen im Schlaf und wird künſtlich ernährt. Die Schlaf⸗ rankheit iſt nicht anſteckend. 5 e Mannheim 19 Febr. Eine überaus ſcharſe Kontrolle er pfälziſchen Eiſenbahnzüge wird gegenwärtig vorgenom- men. Die Schnellzüge werden von vier Kontrolleuren auf en ordnungsmäßigen Beſitz von Fahrkarten nachgeprüft. 5 Kehl 19. Febr. Die Unterſuchung in der Schieberan⸗ dalegenbeit der Brüder Karl und Geora Pfirmaß in Kork 101 ergeben, daß die Verhafteten mit ihrem Vater ſeit Aug. ig in großem Maßſtab Butter und Mehl aufkauften und verſchoben. 5* Windſchlag, 19. Febr. Die hieſigen Tabakpflanzer aben beſchloffen, infolge des niedrigen Angebots für ihren ak, ihr Produkt ſelbſt zu vergären. en Offenburg, 19 Febr. In einem Schnellzug Mann⸗ eim—Baſel verhaftete die Polizei eine gewiſſe Frau Erna dent und eine gewiſſe Ella Föhrenholz aus Köln unter and Verdachte des Silberſchmuggels. In ihrem Beize be⸗ kenden ſich 3895 ftalieniſche, belgiſche und franzöſiſche Silber⸗ anken. Die beiden Frauen waren wiederholt in Beglei⸗ ung eines jungen Mannes auf der Fahrt nach Konſtanz Lobachtet worden. Dieſer junge Mann konnte bei der Urchſuchug des Zuges nicht mehr aufgefunden werden. S Offenburg, 18. Febr Der vom Gemeinderat der Waadt Offenburg im Jahre 1872 zum erſtenmal veranſtaltete einmarkt wird auch dieſes Ihr wieder ſtattfinden und 5 5 77 zum 46. Male am Donnerstag den 31. März vormit⸗ ftir Der Markt iſt zunächt für die Ortenauer Weine be⸗ mmt, doch dürfen ſich auch Produzenten aus anderen badi⸗ N Weinbaugebieten beteiligen. Nichtbadiſche Weine ſind usgeſchloſſen. e Donaneſchingen, 19. Febr. Ein ſozialdemokratiſcher esch auf Einführung der Lehrmittelfreiheit in Donau⸗ me ngen wurde vom Bürgerausſchuß mit 32 gegen 27 Stim- Mit, bei einer Stimmenthaltung abgelehnt. itglieder der ſozialdemokratiſchen Partei gegen ihren An⸗ Aug geſtimmt. Darauf verließen die Sozialdemokraten mit dae ahme der drei erwähnten Mitglieder den Sitzungs⸗ a initens der Stadtverwaltung war mitgeteilt worden, Ueb infolge des bedeutenden Sturzes der Holzpreiſe die telf ernahme der erforderlichen 60 000 Mark für die Lehrmit⸗ reiheit jetzt nicht angängig ſei. ef Wolfach, 19. Febr. Das hieſige hat d minaftsleuten der Stadt mitgeteilt, daß wenn ſie nicht m deſtens ein Drittel der Koſten des Fernſprechanſchluſſes uin Stationsamt tragen den Anſchluß aufgehoben wird. Antal Freiburg. 19 Febr Das Bankhaus Krebs hat aus 5 aß ſeines 200jährigen Beſtehens dem Münſterbauverein en Betrag von 10000 Mark geſpendet. * Furtwangen, 19 Febr. Am 20 Januar ſind 150 Gries verfloſſen ſeit das bekannte und altangeſehene Hotel aber zum Ochſen in den Beſitz der Familie des ge⸗ Gaftzartigen Inhabers Alfred Grieshaber überging. Der aſthof war im Jahre 1771 vom Urgroßvater des heutigen Beſitz ge N Stationsamt hat den 0 ers übernommen worden. 5 5 Schwandorf. b. Stockach, 19. Febr. Geſtern wurde Ruſf ei einem hieſigen Landwirt beſchäftigter Knecht, ein a unde! mit aufgeſchlitztem Bauch in ſeinem Bette tot aufge⸗ lie 2 Es iſt jedoch nicht anzunehmen, daß Mord vor⸗ Heir. Allem Anſchein nach hat der Ruſſe, der onter heftigem uiſſen weh litt, aber unter den augenblicklichen Zeitverhält⸗ N gemacht. t heimkehren konnte ſeinem Leben ſelbſt ein Ende Dabei haben 3 Tochter ihren im Schlafe mit der Axt erſchlagenen Vater km Bette ſo gut zugedeckt hatte, daß von der Tat nichts zu ſehen war. Als man die Tochter ſchließlich telegraphiſch zurück⸗ gerufen hatte, brach ſie unter der Türſchwelle zuſammen und man fand den übel zugerichteten Leichnam ſowie unter dem Kiſſen die blutige Axt verſteckt. * Salem 19. Febr. Der frühere Reichskanzler Prinz Max von Baden hat dem ſchwäbiſchen Dichter Dr. Ludwig Finckh einen namhaften Betrag mit der Beſtimmung über⸗ wieſen, ihn der vom deutſchen Auslandsinſtitut veranſtalte⸗ ten Bücherſpende deutſcher Dichter zuzuführen. Der Betrag ſoll dazu dienen möglichſt viele Werke, auch badiſcher Dich⸗ ter und Verleger, an die in weiter Ferne verſtreut lebenden Landsleute zu ſenden. z Salem, Amt Ueberlingen, 19. Februgr. Es wird uns geſchrieben, daß der in Salem am 15. ds. Mts. abgehaltene Kartoffelbaukurs eine Veranſtaltung der badiſchen Land⸗ wirtſchaftskammer war. Dieſe hält z. Zt. im ganzen Lande derartige Kurſe mit großem Erfolge zu dem Zwecke ab, die Landwirte über die ertragreichſten Kartoffelſorten und Züchtungen aufzuklären und ſo für eine möglichſt raſche Verbreitung rer leiſtungsfähigſten Sorten zu wirken. Bis⸗ her wurden Kurſe abgehalten in: Raſtatt, Lauda, Mos⸗ bach, Radolfzell und Waldshut. Weitere Kurſe ſind in Aus⸗ ſicht genommen in: Donaueſchingen, Emmendingen, Offen⸗ burg, Heidelberog, Weinheim und Eppingen. Ueberlingen 19. Febr Am Luftſchiffhafen Löwental bei Friedrichshafen zeiat ſich ſeit einigen Tagen die Vernich⸗ tungsarbeit unſerer Feinde. Augenblicklich wird die Eiſen⸗ betondecke, die ein unterirdſches Gasreſervoir ſchützt, ge⸗ ſprengt und die Hochoͤruckbehälter müſſen je dreimal autoge⸗ niſch durchſchnitten werden. ** Freiburg, 19. Febr Um die Weiterführung des Thea⸗ terbetriebes in der Spielzeit 1921/22 zu ermöglichen, muß⸗ ten an dem Etat 210 000 Mark an Perſonalausgaben ab⸗ geſtrichen werden. Die Theaterkommiſſion hat eine Anzahl Verträge mit den Künſtlern nicht mehr erneuert, woraufhin nun die Stadt von den betreffenden Theatermitaliedern ſo⸗ wie vom Angeſtelltenausſchuß beim Schlichtungsausſchuß Freiburg auf Fortſetzung des Vertragsverhältniſſes ver⸗ klagt wurde. Dieſer Klage wird der Stadtrat entgegen⸗ treten und alle Verhandlungen zure Verpflichtung des künſt⸗ 1 1 85 Perſonals für die nächſte Spielzeit vorläufig aus⸗ etzen. en Karlsruhe, 20. Febr. Frau Alberta von Freydorf, geb. Freiin von Cornberg, konnte am Freitag ihr 75. Le⸗ bensjahr beſchließen. Die Jubilarin iſt die Witwe des im Jahre 1884 verſtorbenen Präſidenten des Miniſteriums des Großherzoglichen Hauſes, der Juſtiz und des Auswärtigen, Freiherrn von Freydorf, und hat ſich durch ihr Wirken auf den verſchiedenen Gebieten der ſozialen Fürſorge und Schriftſtellerin einen geachteten Namen gemacht. ze Bruchſal, 20. Jebr. In Freiburg iſt vor kurzem der frühere langjährige Direktor des hieſigen Zuchthauſes. Frei⸗ herr Joſeph von Stengel, geſtorben. Er ſtammte aus Dur⸗ lach, wo er 1845 geboren wurde, und ergriff die militäriſche Laufbahn. Als Offizier machte er die Feldzüge von 1866 und 1870/1 mit. Im Jahre 1894 nahm er als Major den militäriſchen Abſchied, um die Leitung des Männerzucht⸗ hauſes in Bruchſal zu übernehmen. Im Jahre 1899 wurde er zum Oberregierungsrat ernannt, 1910 trat er in den Ruheſtand. 5 * Heidelberg, 20. Febr. Stadtpfarrer Maas hat von der evangeliſchen Gemeinde in Bonn einen Ruf erhalten.— Wie das„Heidelberger Tagblatt“ hört, erhielt Prof. Dr. Oncken, der Hiſtoriker unſerer Univerſität. einen ehrenvollen Ruf an die Univerſität in Wien. Prof. Dr. Oncken gehörte früher der Erſten Kammer des Landtags an. a Heidelberg, 20. Febr. In einem Walde auf der Ge⸗ mäarkung Handſchuhsheim wurde ein 25jähriger Mann er⸗ hängt aufgefunden. a Pforzheim, 20. Febr. Von Ellmendingen wird dem ö„Pforzheimer Anzeiger“ folgender Vorfall gemeldet: Dort ſtarb vor etwa 8 Wochen die 24 Jahre alte, ledige Fabrik⸗ arbeiterin Mathilde Augenſtein, wie es hieß, an doppelſeiti⸗ ger Lungenentzündung. Es tauchten aber bald Gerüchte auf, daß es bei ihrem Ableben nicht mit rechten Dingen zu⸗ gegangen ſei. Die Leiche wurde ausgegraben und die Un⸗ terſuchung ergab, daß die Verſtorbene wahrſcheinlich das Opfer einer Abtreibung wurde. In der Angelegenheit ſind jetzt 3 Perſonen verhaftet worden. g * Radolfzell. 20. Febr. Geſtern fand hier eine Sitzung der Buchdruckereibeſitzer ſtatt. Es wurde beichloſſen, die Gehilfen aufzufordern. den wilden Stre k abzubrechen. Wer nicht bis heute mittag 12 Uhr die Arbeit aufgenommen habe, gelte als entlaſſen. Vermiſchtes. „Jede dritte Zigarette geſchmuggelt! Man ſchreibt uns: Unſere Finanzkünſtler ſind bemüht. immer neue Steuern — zu ſchaffen und die beſtehenden zu verſchärſeen. Wenn dabei die Erträge hinter den Erwartungen zurückbleiben, ſo liegt das daran, daß die Steuererfaſſung durchaus unzureichend iſt. So iſt z. B. feſtgeſtellt worden, wie wir von ſachver⸗ ſtändiger Seite erfahren, daß jede dritte Zigarette, die in Deutſchland geraucht wird, geſchmuggelt iſt. Wie der Schmuggel blüht, erſieht man daraus daß nach ſachverſtäu⸗ digen Schätzungen heutzutage auf drei Grenzzollbeamte et⸗ wa 1000 Schmuggler kommen. Die„Säuberung“ der Leſefibeln. Die Säuberung der Leſefibeln von chriſtlichen Beſtandteilen hat in Weſtfalen be⸗ gonnen. Dort ſchöpfen die Abeſchützen ihre erſte Weisheit aus der„Deutſchen Fibet“ von Seminardirektor Feſch. Im Leſeſtück⸗Anfang des Buches fanden ſich bis zum Jahre 1919 acht Stücke mit chriſtlichem Einſchlag. Daß ſie den Kleinen geſchadet haben, iſt nicht anzunehmen, gleichwohl hat man in der Auflage 1920 die gefährlichen chriſtlichen Stoffe getilgt und ſie durch Stücke nicht chriſtlichen Charakters erſetzt. Zeitſpiegel. Aus Hambura wird gemeldet: Alſo heute morgen fans ich zwiſchen den eingelaufenen Polizeimeldun⸗ gen folgende: 5 „Hinter Schloß und Riegel kam ein 20jähriger Burſche L. der feinen Vater beſtohlen hat. Im Beſitz des hoffnungs⸗ vollen jungen Mannes fand man verſchiedene Schriften, be⸗ titelt:„Wie verhalte ich mich im Falle meiner Verhaltung?“ „Wie kann ich mich ſelber erfolgreich verteidigen?“„Welchen Standpunkt nehme ich den Behörden gegenüber ein?“— Daß die Literatur durch die Herausgabe ſolcher Bücher eine wert⸗ volle Bereicherung erfährt, ſteht außer Frage. Hoffentlich ſind die Verfaſſer nicht nur Theoretiker. b Einem Aberglauben zum Opfer gefallen iſt ein Einwoh⸗ ner in Altorf. Im Volksmunde heißt es, daß man von Krankheiten verſchont bleibe, wenn man ein blühendes Korn dreimal zwiſchen den Lippen durchzieht. Das tat dieſer Mann vor mehr als Jahresfriſt. Bald darauf ſtellten ſich Vergiftungserſcheinungen ein, ſo daß der Schwerkranke noch vor Weihnachten 1919 in ärztliche Behandlung noch Plauen gebracht wurde. Es hatte ſich, wie erſt ſpöter in Leipzig feſt⸗ geſtellt werden konnte, eine ſchwere Spaltpilzvergiftung eingeſtellt, die zahlreiche eiternde Geſchwüre am Leibe her⸗ vorrief und von der es keine Rettung mehr gab. Bandenangriffe auf eiy Dorf. Einer Meldung zufolge wurde das Dorf Rajoch be. Aken an der Elbe von einer fünfzehn Mann ſtarken Rö berbande überfallen. Nachdem die Räuber bereits Geld. ertgegenſtände und Lebensmit⸗ ten, wurd ſie veriagt. e erden, 8 tel 8 Lat Einige Mitalieder Kerzen. i f 5 Eine dunkle Geſchſchte. 8 wWladimir iſt ein wahrhaft glücklicher Menſch. Und verhält ſich ſo: s 3 Das Zeitalter der Elektrizität batte vor dem Zeitakte f der Streiks Pleite gemacht. Einer der Kenknzüren dieſer aroßen Pleite war Wladimir. Wladimir iſt Kerzengroſſiſt; viel mehr noch, er iſt einen der größten Kerzenerzeuger, ⸗ſchleber und lagerbeſitzer der veruneinigten Staaten von Deutſchland und Umgebung; ia cr iſt ſchlechtweg der Kerzenkönig. 5 Fauür ihn brach die große Zeit an, als die große Zeit zu Ende ging. Generalſtreik ia Stuttgart, Berlin, Eſſen, Bres⸗ lau, Gemeindearbeiterſtreik in Leipzig, Dresden, Chemnitz — Streik, Streik und Streik. tätswerke ruhten und mit ihnen die ſchönſten 26kerzigen Osramlampen. 4 Da leuchtete Wladimirs Licht in der Finſternis. 5 Millionen Menſchen waren froh, wenn ſie ſetzt eige ein⸗ zige ſchwache Kerzenſtärke hatten, beſtehend aus irgendeinen Sen inerſatberſatz. Deun der Menſch will in ſo dunkles Zeiten erſt recht nicht ganz im Dunkeln leben. Die ſchlichts. Pee Kerze lam hoch in Ehren und noch böher in din Freiſe. Wladimir machte unermeßliche Geſchäfte. Kerzen, das würde ein Artikel, daß Speck dagegen zur Bagatelle ver⸗ blaßte. Dean der Menſch lebt nicht von Speck allein, und derten muß er haben wenn ihm jede andere Lichtquelle ver⸗ ſtopft iſt. 5. Wladimie pries ſein Glück und ſeine dunkle Vorausſicht, die ihn nicht getrogen, als er ſich ausgerechnet auf Kerzen gelegt hatte. Run ſah er ſeine Ausdauer belohnt, Abe er begnügte ſich nicht, ſein Glück zu preiſen und Geſchäfte zu, machen, ſondern er tat auch das Seine für die Idee. f Mit vollen Händen ſpendete er den bolſchewiſtiſchen LA mitees in Deulſchland, die ihrerſeits wieder die Streins reichlich mit Mitteln verſahen. Die Streiks blühten, infolgedeſſen gab eb kein Gas und kein elektriſches Licht, infolgedeſſen blühte der Kerzenhandel inſolgedeſſen auch Wladimir, infolgebeſſen benbete er den pbolſchewiſtiſchen Komitees nageheute„Tantiemen“, infolgs deſſen blühten die Streiks, infolgedeſſen Je dringlicher Kerzen gebraucht wurden, um ſo teurer wurden Fe. Wladimir ließ eine künſtliche Kerzenda⸗ eintreten, die Preis engen noch ſtraffer an er tene einen groß en Ke el,„ elte Millionen, gab Millionen, die floſſen in nde Streitkomitees, aus den Streikkomitees mit Zinſenzinſen wieder zurück an Wladi⸗ mir, der an der Verfinſterung Deutſchlands durch bolſche⸗ wiſtiſche Erleuchtung lebhaft intereſſtert war, weil er— mzig Millionen Kerzen auf Lager hatte. Wieder einmal ward die Politik aus dem Geiſte des G ſchäfts geboren Und deshalb nenne ich Wladimir einen wahrhaft glück⸗ lichen Menſchen; denn er lebt nicht nur dem Geſchäft, ſon⸗ dern auch der Idee, und dieſe durch jenes; und jene durch dieſes; und beides verſchmilzt in ihm zur vollkommenen Eiaßheit und Harmonie, und er tut wahrlich das Seine, um dee, ee Welt z being efchäftliches. 5 Schonung volle Behandlung der kostbaren Wäsche iſt aus allgemein wiriſchaftlichen Gründen zwingend gebo⸗ ten. Die Gas- und Elektrizi⸗ Von den wegen ihrer guten Wukung und bequemen 3 — Anwendungsweiſe beliebten Seifenpulvern ſind die mit Salmiak die am beſten geeigneten. ſich der altbewährte Salmiak auf dem Lager und wird geringwertig, doch iſt Allerdings verändert 4s der chemiſchen Fabrik Carl Gent⸗ ner in Göppingen gelungen, ein unveränderlich baltbares hochwertiges Salmiak⸗Terpentin⸗Seifenpuloer(D. R. P. 299986) h. zuſtellen, welches unter dem Namen„Dr. Gentner's Goldperle“ auf den Markt kommt u das weitaus beſte bisher bekannte F tiſeifenpulver darſtellt, welches für den Hausgebrauch in Frage kommt. Die ſauntäaigen Fußballergebniſſe. Pokalſpiele: VB. f R(Liga)— Germania Pfungſtadt (A Meiſter) (C Kioſſe.) 48; Käfertal(Liga)— Wieblingen(C) 5 03 F. G 1913 Mannbeim(C) Walldorf(A) 4: 1. P.ivatip ele: M. T. V. Augsburg— Waldhof 3 65 Wack Müschen(Meiſter in Südbayern)— Waldhon 1: 2; 08 Lindenbof(A-Kloſſe)— Rellingen 6. 3; FC. Prönſ Ef La— F. V. Seckenheim 8 183 Stenographie. Welche Wertſchätzung ſich die Stenographie in Secken⸗ heim bei Alt und Jung erfreut, beweiſt am beſten die raſche Entwicklung des im Dezember v. J. gegründeten Vereins. Wer die Gabelsberger'ſche Schnellſchrift als eine Befreierin von den F ſſeln eines läſtigen Schreibwerks kennen lernen will, wer es ermoglichen will, ſeine geiſtige Arbeit ſchneller zu leiſten, der erlerne Stenogrophie. Für die höchſten Anſp üche genügt die Gabelsberger'ſche Rede⸗ ſchrift, die ſich folgerichtig aus der Verkehrsſchrift ergibt. Dujenigen Herren oder Damen, die gewillt ſind, an den am vorigen Donnerstag begonnenen Anfängerkurs teil⸗ zunehmen, wollen ſich morgen Dienstag Abend 7/ Uhr im Schulhaus Zimmer 9 einfinden, wo ſelbſt noch An⸗ meldungen entgegen g nommen werden. 8 Zuve ſicht. Wenn die kleinen Hemmelserben In ihrer frühen Uaſchuld ſterben, Büßt man ſie nicht gerne ein. Doch ſie werden vom Vater oben In den Himmel aufg hoben Wo ſi' gut verwah et ſein. Tränen werden viel geweinet Wenn Ihnen Sonne nicht mehr ſcheinet, Wenn Junafrau, Jüngling von uns geht. Doch wie Vieles wurd erſparet Das den beiden noch geharret Und im Buch des Lebens ſteht. Trennt ſich eins vom Eh paare Das zuſammen viele Jahre Es wat zu früh, ſo wird geklagt. Doch die Ruhe woll'n wir göanen Vo bei wa Schoffen und auch Können Rah bis Euer Mo gen tagt. Und ſo kann man ſicher glauben, Daß alles was der Tod tat rauben Für den den's traf zum guten war. Und jene, die noch bleiben müſſen, Viell icht ſoll'n ſie noch länger büßen Bis licht und grau erft wird ihr Haar. 3 MWaschstoſe aus der neuen Kollektion Seide! Herrliche Künsfler-Seiden entzückende Farbenstellungen, gedruckt auf la Seiden-Cachemtre, China- Crepe, Wollstoffe! Qute reinwollene Stoffe 130 em breit, vorherrschend blau 48 86 4 Rohseide etc., 80 100 em breit.. 73.50 Mtr. 65.50, 67.50, 59.90, helle Dessins, Dirndel, Türsen ete 15. 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Auf Grund des 8 12 ff. der Bekanntmachung des Reichskanzlers über die Errichtung von Preis⸗ prüfungsſtellen und die Verſorgungsregelung vom 25 September 1915 in der Faſſung vom 4. No⸗ vember 1915, 5. Juni und 6. Juli 1916(Reichs⸗ Geſetzblatt 1915 Seite 607 und 728, 1916 Seite 439 und 673) wird mit ſofortiger Wirkung ver⸗ ordnet, was folgt: 11 Der Anbau von Tabak iſt im Jahre 1921 nur den Landwirten geſtattet, die im Jahre 1916 oder auf Grund einer inzwiſchen erteilten Ausnahme⸗ bewilligung in den folgenden Jas Tabak ge⸗ 95 1— t haben und in der Lage ſind, ſich und ihre 3 oe tsangehörigen aus den Erträgniſſen ihres Betriebs mit Brotgetreide und Kartoffeln ſelbſt zu 4 5 * Maul⸗ und Klauenſeuche betr. Die am 29. 12. 1920 bezgl. des Schweine- beſtandes des Gutshofes in Kirſchgarthauſen ange⸗ ordneten Sperrmaßnahmen werden hiermit aufge⸗ hoben, weil die Maul⸗ und Klauenſeuche daſelbſt erloſchen iſt. Mannheim, den 15. Februar 1920. Bad. Bezirksamt— Abt. II a. Seit 1. November v. J. iſt das Finanzamt 11 (Hauptſteueramt) Mannheim aufgehoben. Seine Geſchäfte mit Ausnahme der Geſchäfte der Zölle und Verbrauchsſteuern, ſowie der bad. Fleiſchſteuer ſind auf das Finanzamt 1 Mannheim übergegan⸗ en, das jetzt die Bezeichnung Finanzamt ann⸗ 155 führt. Der Geſchäftsbezirk des Finanzamts Mannheim umfaßt die Amtsbezirke Mannheim u. Weinheim. Die Steuerkommiſſärdienſte Mannheim und Weinheim bleiben als Zweigſtellen des Finanz⸗ amts Mannheim bis auf weiteres beſtehen. Karlsruhe, den 9. Februar 1921. e nnnanacuaddaadadadtaadgadastgaaldnaangadaadadasgadad hhntentudandnenetaa dg Zur Tſmafion u. K0 empfehle I Aude Hudndαiναiiνiαiiανuαναοαναiν in reicher Ausv uad 2 ſnunton caabd bücher U. Magni Eden- Theater. heute Montag Abend keine Uorstellung. Einige Zentner gelbe runde Rüben zu verkaufen. Nildahreße 30 5 Ziegen zu verkaufen oder zu (b faden Ahl, verſorgen und das erforderliche Saatgut zu ziehen. Der Präſident des Landes 881 sowie klassische hristliehe tauſchen geg. Schlacht ⸗ e de in de 8d dene gröber d.. Vergissmeinnicht und Buchzeichen. e 0 . als im Jahre 1916 mit Tabak bebauen, es ſei a b Friedrichsfeld, 5 denn, daß ihm in den folgenden Jahren eine Aus- Bekanntmachu ngen Gronzhaffl- abe 68. nahmebewilligung erteilt 5 Wer Tadak anbauen will. hat dies dem Bür⸗ germeiſteramt unter Angabe der Größe der vor⸗ geſehenen Fläche anzuzeigen. Das Bürgermeiſter⸗ amt gibt die Anzeigen an das Bezirksamt weiter. Dieſes ſtellt bei der Steuerbehörde feſt. welche läche der Anzeigende im Jahre 1916 oder auf rund der inzwiſchen erteilten Ausnahmebewilli⸗ ung in den folgenden Jahren mit Tabak bebaut 1 und trifft hiernach die etwa erforderlichen aßnahmen. 8 85 Wer Tabak anbaut, hat keinen Anſpruch auf Verſorgung mit Brotgetreide durch den Kommu⸗ nalverband. 5 8 4. a Der Bezirksrat kann Ausnahmen von den Be⸗ 5 ſtimmungen des 3 1 dieſer Verordnung zulaſſen. i f f N Deſuche Nam Ausdahmebewiltegung ſind 515 18. Bel der am 9. Februar 1921 vo. ge⸗ 2 zu geben! Die wohlschmeckende Emulsion Turvorlagen Marz 1921 dem Bezirksamt einzureichen. nommenen Wahl wurden folgende Herren bvird von jedem Kinde gern genommen. 2 Austreichbürstehen 5 g dl 8 ˖ a%% als Beisitzer des Gewerbegerichts Mannheim ObLebertran wie auch Lebertran-Emulsion wirkt 9 g Jumiderhandluagen gegen die Vorſchriften dieſer auf die Diuer von drei Jahren gewählt; 5 a 585 Reisstrohbesen Verordnung werden mit Gefängnis bis zu 6 Mo- N 0 5 2 nährend und kräftigend. Bei b 1 naten oder mit Geldſtrafe bis zu 1500 M. beſtraft. A. Aus den Kreiſe der Arbeitgeber 8 Jett ist die richtige Zeit, mit einer en, beiden Jetzteren Karlsruhe, den 7. Februar 19 1. Zn Frckenheim. ere Wiederverk. Rabatt). 5 1 des n 3 1. Bauer Hermann, Gipipermeiſter 8 9 3 L. Gllmer, ges. 1 ö Untere Gartenſtraße 7 2 In stets bester Qualität zu haben, bei Manpter aße 0 5 Vet dene Neomdnung des bod Muna 2. Kettner Jacob, 1 1 0 Ger ania Dro erie 9 ums des Innern briugen wir mit dem Anfügen Schloßſtraße 10. III— hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß verbots⸗ B. Aus dem Rreiſe der Aae 25 2 3—„ widrige Anpflanzungen auf Grund des 8 30 3 c 1 fr Wagner Nachf.— Inhaber: W. Höllstin. f P. Str. G. B. zwangsweiſe beſeitigt werden. u Secenheim 8 7 a 8 8 8 Jed. Montag Abend 8 Ahr Mannheim, den 16. Februar 1921. 1. Neubauer Adam, Former, Heldaftraße 46 UHebun sſtunde 6 Bad. Bezirksamt Abt. I. 2. Schmitt Gg. Michael, Fab ikarbeiter SOOOOOGOOOO00 00008808 4 Verordunnua. 75 Anbau von Topinamburs. 1 Auf Grund der 8 12 ff. der Bekanntmachung des Reichskanzlers über die Errichtung von Preis⸗ prüfungsſtellen und die Verſorgungsregelung vom 25. September 1915 in der Faſſung vom 4 No⸗ vember 1915, 5 Juni und 6. Juli 1916(Reichs⸗ Geſetzblatt 1915 Seite 607 und 728.1916 Seite 439 und 678) wird mit ſofortiger Wirkung verordnet, was folgt: 8 Einziger Paragraph. der Gemeinde Seckenheim Das Einſperren der Tauben während der Saatzeit betr Es wird hiermit zur öff itlichen Kennt nis gebracht, daß das Fliegen laſſen der Tauben während der Frühjah sſaalzeit, das iſt vom 21. Feb ua 1921 bis 15. März 1921 ver. zoten iſt. Zuwiderhandlungen werden gemäß § 134 P.⸗Str.⸗G.⸗B. mit Geld bis zu 60 Mk. oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft. Seckenheim, den 21. Februar 1921. Bu e meiſteramt: Roch. Hauptſtraße 1˙6. Beſchwerden gegen die Rechisaültigkeit der Wahl ſind binnen einer Ausſchlußfriſt von einem Monat nach der Wahl beim Gewerbe gericht oder beim Bad. Bezirksamt Mannheim anzubringen. Seckenheim, den 18. Februar 1921. Bürgermeiſt ramt: Koch. am Dienstag, aaa Frau dg. Zimmermann Wuw. Ein ſchlachtreifes Filllllaadanhnaaddaasdantnadaauiaudadatasacaatantaggeasdandanndnen tonne flbndandha da hütanasanatsdaunaaaandadndanagadtataadandadaadaannnnetaadngandaanütadnnnan Schwein Aadhadunnutgaudeantaantaeagead zu verkaufen.(b 7 SO OOOOOOG Zögern Sie nicht mehr 0005 . 2 OOOO D lhrem Kinde regelmäßig rtran d Lebertrau- Endl Neck auerir 3. Feldsalat zu verkaufen.(b Hildanr. 68 3. St. 1 küclige öleg zu ven koufen. 0 Fot edrichſte. 103. Neu eingetroffen: länger 8 2 — Un im Schnihans Der bbangefiſche Rürchenchor doetenbelim führt zu Gunsten der evangelisehen Kleinkindersehule im Saale zum„Reichsadler“ hier an folgenden Tagen Theater- Aufführungen auf den 22. Februar, abends Tanz-Lehr- Institut Mu x Wieklein, Mannheim B 6. 6. Gebe meinen werten Schülern, sowie der jugendlichen Einwohnerschaft in Secken- heim bekannt, dal ich meinen zur Zeit eröffneten Tanzkurs im Gasthaus zum „Schwanen“ wegen der Fastenzeit auf nach Ostern verlege, wozu noch Damen und Herren erwünscht werden N Die Neuanpflanzung von Topinamburs iſt ver ö ö boten. Im Jahre 51991 durfen nur diejentgen e Lebenemtte lend 18 Uhr für Kinder u. Erwachsene. Gebe näheres noch später durch —— cke,— bereits im Jahre 1918 mit a am Mit woch, den 23. februar, abends Zeitung bekannt. b 5 debut C Ruf lem Cebensmiktelamt Ill brhallen 728 Uhr fur Kinder u Erwechsene Hochachtungsvoll ZBauwiderhandlungen gegen dieſe Verordnung Schmalz kein, weitz Pfd. 13 50 Mt. am Freltae, den 25. 5 abends Max Wieklein. * 9 905 1 6 Monaten oder] Margarine 5 10.—„ 5½58 Uhr für Kinder u. wachsen. 5 * Zeuttrafe dis zu doo Mk. oeſtraft. Reis 7 2 40„ Der Eintrittspreis beträgt für die Rinder-. 1 3 de ee Dürrobſt. 3.50 5 vorstellung 1.— Mk., für die übrigen Vor- 777 b 1 gez. Remmele. gez. Braun. Kaffee ungebrannt I. Sorte„ 24—„ stellungen 2.— und 3.— Mk. Programm h 1555 P f Seife ½ Pfund 475„ 50 Pig. 2. I¹ TAXKIlS 3 Vorſtehende Verordnung des Bad. Miniſteri⸗ ums des Innern bringen wir mit dem Anfügen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß gegen Zu⸗ widerhandlungen auf das ſtrengſte wird einge⸗ 1 Paket Keks 180„ für einen wichtigen Zweck bestimmt sind, e ſchritten werden. a 8 i bitten wir um recht zahlreichen Besuch. 8 Spezialität: Mannheim, den 16. Februar 1921. Milcwausweis Kontrolle. Der Vorverkauf der Karten findet bei oldar beiten. Bad. Bezirksamt— Abt. I. Maul⸗ und Klauenſcuche betr. i Die am 16. November 1920 bezgl. der Rind⸗ viehbeſtände der Gemeinde in Ladenburg ange⸗ ordneten Sperrmaßnahmen werden hiermit auf⸗ gehoben, weil die Maul⸗ und Klauenſeuche daſelbſt Lerloſchen iſt. Mannheim, den 14. Februar 1921. Bad. Bezirksamt— Abt. II a. 0 Der Herr Reichsminiſter der Finanzen hat angeordnet: . Die Annahme von ungenügend oder nicht frei⸗ emachten Poſtſendungen von Privaten an . 8 Leben de benden e be,„, Grundstücks-Gersteigerung. de enen wied ie Fe o en, 8 ma; i 3 b. an Private* 0*— 85 ie egeichnung als portopflichtige Dlenſtſache“ Die Erben des Jakob Bertram in 1 9 1 W 0— l See der ue a0 en fee ee Frolo Turnerſchaft Jolhonbelm t t ird, iſt itens 5 5 ab. 5 8 1 e eee Plber, Sähmünnen, parfüm ſtändiger Anſchrift beizufügen, wideigenfalls in allen ällen, in denen es ſich lediglich um ein privates Intereſſe des Empfängers handelt, ein Beſcheid grundſätzlich nicht erfolgt. Mannheim, den 25 Januar 1921. 5 Hauptzollamt Parkring Hauptzollamt Hafen Gegen Vorzeigung der Brotkacte: 1 Pfund Weizengries 2— Mk. Wir erſuchen alle Milchvez e geber ſchtie t ihre Milchausweiſe am Dienstag f üh zw ucks genaue Feſtfiellung den V brauche menge a den Milchhändler, von welchem Sie ih e Mil! beziehen, abzuli fern. Die Milchhä dler wer⸗ den erſucht uns die geſammelten Ausweiſ zu Kontrolle ſofort vorzulegen. Nach der Kon— trolle wird den Milchhändlern nur für die⸗⸗ jenigen Ausweiſe Milch geliefert, welche mit bem neuen Kont,ollſtemp el verſehen ſind. Lehengmiitelamt. 10 Uhr im Rathaus zu Beckenhein⸗ 7723 qm Acker lend in 4 Stücken im Ge wann Niederfeld auf die Mannheimerſtraße, öffenlich an den Meiſtbietenden verſteigern. Am Dienstag und Freitag findet Pro- grammwechsel statt. Da die Veranstaltungen Friseur Wehnert, Buchbinder Behringer und im„Löwen“ statt. Der Vorstand. Karl Rühle Un arbeiten nicht passender Gebisse unter Garantie. Einladung. Morgen Dien teg Abend 7 Nh fiudet im„gie keller“ eine pp prechstunden::/ Werktags von 9-2 und 2 6 Uhr Sonntags von 10-12 Uhr. — Seſprochung fümllicher Arboftor dor Felnzeugwarenfabrin b. Heonhem nels zu gaben in der Druckerei Zimmermann. 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