— — 2 2 en,. 3 kungen ſtellen zu können. fimtsblan der Bürqermeisteramter Seckenheim. ... ͤ P«0.0 Ilvesheim, ſbeckarhuusen und Edingen Abonnementspreis: Monatlich 4.— Mk. mit 21 Jahr Trägerlohn. Durch die Poſt bezogen pro Quartal . 9.12 Me. ausſchl. Beſtellgeld.— Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. Donnerstag, 24. Februar 1921 Juſerationspreis: Die einſpaltige Petitzeile 80 Pfg. Reklamen 2.50 Mk. Poſtſcheckkonto: Karl ruhe Nr. 19819. Bei öfterer Anfnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. No. 46 Tagesſchau. Der bdeuſſche Staatsgerichtshof iſt geſtern öffnet worden. * hat eine Kundgebung an das engliſche Volk ge⸗ et. Das franzöſiſch⸗polniſche Abkommen, deſſen Inhalt jetzt bekannt wird, enthält u. a. Vereinbarungen über den wirt⸗ ſchaftlichen Aufbau und ein Defenſivbündnis. Die Landesverſammluna der bayr. Königspartei nahm das vom Grafen Bothmer entworfene Programm an, wo⸗ 8 der Bund zu einer ausgeſprochenen politiſchen Pa ird. Regierungsumbildungen. Von unſerem Berliner Vertreter wird uns geſchrieben: Nach den erſten Zahlen behaupteten die Mehrheits⸗ ſozialiſten, in Preußen bliebe es beim alten. Die Wahl zeige, daß die Koalition noch ſtark genug ſei, ſich zu be⸗ haupten. Mit einer Umbildung der preußiſchen Regie⸗ rung wolle man einverſtanden ſein, aber die Mehrheits⸗ ſozialiſten hätten nicht die Abſicht, das Heft aus der Hand zu geben. Der erſte Eindruck indeſſen wurde ge⸗ ſtört durch die Wahlergebniſſe, die dann folgten. Sie ſagten ſehr bald, daß die Koalition in Preußen keinen Beſtand mehr habe. So viel man jetzt ſieht, iſt keine, oder doch nur eine ſchwache Mehrheit aus Mehrheits⸗ ſozialiſten, Demokraten und Zentrum herzuſtellen. Des⸗ halb waren die Mehrheitsſozialiſten durchaus geneigt, ſofort die Verhandlungen mit den anderen Parteien über eine Erweiterung der Regierungskoalition aufzu⸗ nehmen. Die Verhandlungen ſind jetzt im Gange. Man geht dabei von dem Sandpunkt aus, es müſſe von vornherein eine ſichere Baſis für die neue Regierung geſchaffen werden. Der Zutritt der Deutſchen Volks⸗ dartei zur Regierungskoalition in Preußen genüge nicht. eil man aber nicht ohne weiteres die Deutſchnationalen aufnehmen will, ſo verſuchen es jetzt die Parteien, auch die Reichsregierung umzubilden, ſie auf eine breitere Grundlage zu ſtellen und die Verhandlungen wegen der Bildung der preußiſchen Regierung mit der Umbil⸗ dung der Reichsregierung zuſammen zu legen. Daraus derſprechen ſich die Mehrheitsſozialiſten den größten 1 5 Erfolg. Die Verhandlungen geſtalten ſich ſehr ſchwierig. da die Verhandlungen wegen Umbildung der Reichs⸗ regierung abgebrochen waren und jetzt wieder neu an⸗ gebahnt werden mußten. Selbſtverſtändlich wird die wahre Urſache dieſer neuen Verhandlungen möglichſt vermieden. Die Haltung der Deutſchnationalen ſteht noch nicht feſt. Man will zunächſt das Endreſulat der Preußenwahlen abwarten, um darauf fußend die rich⸗ tigen Folgerungen zu ziehen und die gegebenen Forde⸗ Man glaubt in politiſchen reiſen, daß die ganze Woche mit dieſen Verhandlungen ausgefüllt werden und es möalich ſein wird, am kom⸗ menden Sonntag ſowohl eine breitere Baſis für die Reichsregierung gefunden zu haben, wie auch die preußi⸗ 0 ſche Regierung mit neuen Männern beſetzen zu können. Perſonen ſind bisher noch nicht genannt. Man verſucht ſich zunächſt darüber zu einigen, welche Parteien in den Regierungen vertreten ſein ſollen und will namentlich in der demokratiſchen Partei und der Deutſchen Volks⸗ partei ſowohl die Deutſchnationalen wie die Mehrheits⸗ ſozialiſten bewegen, daß ſie ſich an beiden Regierungen beteiligen. Ergebnis der Preußenwahren. Die abgegebene Stimmenzahl. 1 Berlin, 23. Febr. Nach der nunmehr abgeſchloſſenen vorläufigen Berechnung: Deutſchnationale 2 392 667 Stimmen, Geſamtmandate 73; Deutſche Volkspartei 2 266 587 Stimmen, Geſamtmandate 56; Zentrum 2 964 202 Stimmen, Geſamtmandate 83; Demokraten 977463 Stimmen, Geſamtmandate 25; S. P. D. 4171 286 Stimmen, Geſamtmandate 111; U. S. P. D. 1 055 023 Stimmen, Geſamtmandate 28; Kommuniſten 1 207 695 Stimmen, Geſamtmandate 30; Wirtſchaftspartei 187 345 Stimmen, Geſamtmandate 2; Welfen 346 472 Stimmen, Geſamtmandate 6. Abgegeben wurden 15 951338 Stimmen. Berlin, 23. Febr. Deutſchnationale 72 Mandate 1 oberſchleſiſches Mandat, Deutſche Volkspartei 56, Zen⸗ trum 72 + 11 oberſchleſiſche, Demokraten 24 + 1 ober⸗ ſchleſiſches, Sozialdemokraten 104 + 7 oberſchleſiſche, U. S. P. 26. 2 oberſchleſiſche, Kommuniſten 30, Mittel⸗ ſtandspartei 2, Welfen 6. Frankfurt a. M., 23. Febr. Nach amtlichen Ermitte⸗ lungen ſtehen für den 19. Wahlkreis(Heſſen⸗Naſſau) bisher folgende Ergebniſſe feſt: Fraktionsloſe Partei 60, Wirtſchaftspartei 1768, S. P. D. 307 244, Zentrum 126 701, U. S. P. D. 37 236, V. K. P. D. 42 818, Demokra⸗ ten 81881, Deutſchnationale 144 058, Chriſtl. Vpt. 456, Deutſche Vpt. 148 712. Danach können als gewählt be⸗ trachtet werden: 3(2) Deutſchnationale, 3(1) Deutſche Vpt., 3(5) Demokraten, 7(9) Sozialdemokraten, 0(0) Unabhängige, 1(0) Kommuniſten. Die eingeklammer⸗ ten Ziffern beziehen ſich auf die alte Verteilung in der preußiſchen Landesverſammlung. Kiel, 22. Febr. Auf Grund der nunmehr vorliegen⸗ den vollſtändigen Ergebniſſe der Reichstagswahl in Schleswig⸗Holſtein entfiel auf die Demokraten 1 Mandat (Botſchafter z. D. Graf Bernſtorff), Deutſchnationalen 2 Mandate, Deutſche Vpt. 2 Mandate, Sozialdemokraten 4 Mandate. f Oſtpreußen. Da die Wahlen zum preußiſchen Land⸗ tag ähnliche Zahlen ergeben, wie für den Reichstag, dürf⸗ ten gewählt ſein: 6 Deutſchnationale, 2 Zentrum, 3 Deutſche Volksparteiler, 1 Demokrat. 5 Mehrheitsſozial⸗ demokraten(darunter Miniſterpräſident Braun), 1 Un⸗ abhängiger, 1 Kommuniſt. N 1 17. Wahlkreis Weſtfalen⸗Nord: Zentrum 400 749(10), Demokraten 30 991(infolge Li⸗ ſtenverbindung iſt Oberbürgermeiſter Dominikus ge⸗ wählt), Mehrheitsſoz. 106 211(4), Unabhängige 22 927 1 1 e Deutſchnationale 1 90 027 Stimmen(2 Sitze), Deutſche Vpt. 91 480(2), N (0), Kommuniſten 48 884(1). 1 5. Wahlkreis Frankfurt an der Oder: Deutſchnatio⸗ nale 247 353(6), Deutſche Vpt. 99 419(2), Zentrum 46 449(1), Kommuniſten 21 199, Chriſtliche Vpt. 10 030. 13. Wahlkreis Schleswig⸗Holſtein: Deutſchnationale 141 354(3), Deutſche Vpt. 123 177(3), Zentrum 5575, Demokraten 59 335(1), Mehrheitsſoz. 250 943(6), Un⸗ abhängige 21004, Demokraten 41 160(1), Landespartei: 27 628, Schleswigſcher Verein 4684. i 19. Wahlkreis Heſſen⸗Naſſau: (2), Deutſche Vpt. 128 651(3), Zentrum 103 020(2), Demokraten 59 872(1), Mehrheitſoz. 231 249(5), Un⸗ abhängige 25 875, Kommuniſten 32 652, Wirtſchafts⸗ partei 3025. Es fehlt u. a. Stadtkreis Frankfurt a. M. 21. Wahlkreis Koblenz-Trier: Gültige Stimmen 531 492. Davon Deutſchnationale 26 554, Deutſche Vpt. 59 450, Zentrum 338 595, Demokraten 14 721, Mehr⸗ heitsſoz. 61 250, Unabh. 2012, Kommuniſten 11 953, ChriſtlicheVpt. 13 094. Verteilung der Sitze: Deutſche Vpt. und Mehrheitsſoz. je 1, Zentrum 8. Die Frak⸗ tionsloſe Partei erhielt 67 Stimmen. Deutſchland. Eine bürgerliche Regierung in Preußen? 8 „Wie unſer Berliner Vertreter in erfährt, ſind die Deutſchnationalen nicht der Anſicht, daß es ratſam ſei, in Preußen die Regierung mit dn Mehrheitsſozialiſten zu bilden. Sie würde im Notfall darauf verzichten, ſich an der Reichsregierung zu beteili⸗ gen, und legen größeren Wert darauf, daß die bürger⸗ lichen Parteien zu einer Regierungsbildung in Preu⸗ ßen ohne die Mehrheitsſozialiſten kommen. Die bür⸗ gerlichen Parteien, die Deutſchnationalen, die Deutſche Volkpsartei das Jenkrum und die Demekraten würden eine ſtarke Mehrheit gegen die Mehrheits'ozialiſten die Unabhängigen und Kommuniſten ergeben. Die Deutſchnationalen dringen in den Verhandlungen bei den übrigen bürgerlichen Parteien darauf, die Regie⸗ rungsbildung zunächſt von dieſem Geſichtspunkt zu er⸗ örtern. Doch bat man in demokratiſchen Kreiſen wenig Neigung, die Mehrheitsſozialiſten auszuſchalten. Auch Deutſchnat. 118 148 letzter Stunde i . 3 im Zentrum herrſcht die Anſicht vor, daß man mit Rück⸗ 5 ſicht auf die Koalition im Reiche, die einer mehrheits⸗ ſozialiſtiſchen Oppoſition nicht gewachſen ſei, auf die Mehrheitsſozialiſten Rückſicht nehmen müſſe. Es hängt jedenfalls von dieſen beiden Parteien ab, ob in Das alte Lied. Roman von Fr. Lehne. 27. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) Als er geendet, blickte er auf die Frau ihm gegen⸗ N Bleich, mit gefalteten Händen, ſaß ſie da, den blonden Scheitel tief geſenkt, und leiſe wiederholten ihre Über. Fiacen: „So 5 es enden denn Mit langer, langer Ruh!“ Plötzlich ſah ſie auf und gerade in die ſchmerzlich ſie gerichteten Augen des jungen Offiziers. Und auf wie eine Erleuchtung überkam es ſie: „Sie wollen fort, Schönſtedt, fort für immer,“ ſchrie ſie faſt,„ja, lügen Sie nicht, daher der Urlaub, daher —7, kam ſie nicht weiter; wie ein plötzlicher Krampf überfiel es ſie; ſie konnte nicht weiter denken. „Ja,“ ſagte er leiſe,„ich muß!“ 907 „Und warum—? N Das fragen Sie mich! Heut wollt ich es Ihnen ſagen, ich wollte Abſchied nehmen—“ „Abſchied nehmen,“ wiederholte ſie faſt unhörbar. „Ja, Abſchied! Mein Vater wünſcht, daß ich ſobald wie möglich das Gut übernehme und dann zum Frühjahr Er iſt ziemlich gebrechlich geworden, und ich heirate. möchte ihm nicht gern entgegen ſein.“ So ruhig kamen dieſe Worte von ſeinen Lippen, als ob er eine ganz gleichgültige Tatſache feſtſtellte, und ebenſoruhig entgegnete ſie ihm, ſich übermenſchlich be⸗ herrſchend: Me Natürlich, Herr von Schönſtedt, müſſen Sie Ihrem Vater gehorchen und ihm die Stütze ſein, die er für ein Alter nötig hat.“ 5 „Mein Abſchiedsgeſuch iſt geſchrieben, und meinem Va⸗ ber habe ich mitgeteilt, daß ich mir jezt zehn Tage Ur⸗ b geben laſſe, um in dieſer Zeit alles Nötige mit em zu beſprechen— und— und—,“ er brach ab; ſie Regina ſtand noch ſo da wie vorhin: nur hatte ſie beide vollendete mit mühſamem Lächeln— zund die Verlobung mit Baroneſſe Rittner jetzt ſchon zu ver⸗ öffentlichen; nicht wahr, das wollten Sie doch ſagen?“ „Gräfin!“ mit verhaltener Qual rief er das aus. Sie „ es jedoch und ſprach weiter in ihrer ſtarren uhe: „Leſen Sie doch weiter, Schönſtedt! Wo waren wir nur ſtehen geblieben—“ „Erlaſſen Sie es mir, Frau Gräfin, ich kann nicht!“ Stumm ſaßen ſie ſich gegenüber und wagten nicht, ſich anzufehen. Aber das war nicht zu ertragen: er warf einen Blick auf die Uhr— der Graf mußte bald zurück⸗ kommen, und ihm in diefer Seim ung entgegentreten, war unmöglich. Er ſtand deshalb auf. „Wollen Sie mich für heute beurlauben, Frau Grä⸗ fin, und dem Herrn Grafen meine beſten Empfehlungen ausrichten. Meinen Dank für die mir erwieſene Gaſt⸗ freundſchaft werde ich morgen ſelbſt noch ausſprechen, da mir jetzt die Zeit fehlt, zu warten, bis der Graf zurück⸗ kommt.— Und Ihnen, gnädige Gräfin, kann ich nicht ſagen, wie groß meine Verehrung für Sie iſt, ohne banal zu werden.“ Er verneigte ſich und drückte einen inbrünſtigen Kuß auf ihre Hand, die wie leblos in der ſeinen lag. Noch einmal verſuchte er in ihre ſchönen Augen zu ſehen; ſie hielt ſie aber geſenkt, während es förmlich: „Leben Sie wohl, lieber Schönſtedt, bewahren Sie uns ein freundlich Gedenken— und viel Glück—“ von ihren Lippen kam. 7 Mit traurigem Blick überflog er die ſchöne Geſtalt und das in der ſtarren Ruhe faſt unheimlich erſcheinende Geſicht der jungen Frau— dann wandte er ſich zum Gehen. Als er die Hand auf den Türgriff legte, konnte er nicht anders— er mußte ſich noch einmal umſehen. Hände auf ihr Herz gepreßt, und ihre Augen trugen einen todestraurigen Ausdruck. Da, als ihre Blicke ſich trafen, ſchrie ſie plötzlich auf, indem ſie ſehnſüchtig die! Arme nach ihm ausſtreckte:„Gernot, Gernot, gehe nicht von mir!“ 1 Durch ihren Ruf wurde dem Manne ihre mühſam zurückgedrängte Leidenſchaft offenbar und nahm ihm ſeine ganze Selbſtbeherrſchung. Mit einigen Schritten war er neben ihr, ſlützte ihre ſchwankende Geſtalt und führte 1 ſie zu dem Seſſel am Kamin. Er kniete vor ihr nieder, barg ſeinen Kopf in ihrem Schoße und flüſterte mit 1 halb erſtickter Stimme: „O Du, Du— mache es mir doch nicht ſo ſchwer, ein ehrlicher Mann zu bleiben!“ Ihre Hand ſpielte in ſeinem dichten Haar und liebkoſend ſtrich ſie darüber hin. 0 „Warum willſt Du gehen und mich allein laſſen? Ich hätte das nicht ertragen können! Nicht wahr, Du bleibſt?“ flehte ſie. 8 Er richtete ſich auf. „Weißt Du, warum ich gehen wollte? Weil ich mußte. Ich wollte nicht zum Ehrloſen an dem Manne werden, der mir ſo ſelbſt'os ſein Haus geöffnet hatte, nicht zum Ehrloſen an dem Mädchen, das mir vertraut— denn ſeit ich Dich geſehen habe, liebte ich Dich— und darum war es— denn Du biſt mir teurer als alles in der Welt— doch unſere Ehre, die muß ich wahren!“ Feſt und klar ſprach er und ſie hörte mit geſenktem Haupte ihm zu.„Wenn Du wüßteſt, Regina, wie ich gekämpft und gelitten habe, Tage und Nächte, Du würdeſt Mit⸗ leid mit mir haben. Und wie hat mir vor dieſer letzten ſchwerſten Stunde gebangt—“, unbewußt hatte ſich das „Du“ über ſeine Lippen geſtohlen. 5 „Mehr als ich kannſt Du nicht gekämpft haben, Ger⸗ 3 8 not,“ flüſterte ſie in bezwingender Weiſe,„ich kann ja nicht mehr leben ohne Dich!“ Und in ausbrechender Leidenſchaft ſchlang ſie ihre Arme um ſeinen Hals— „wüßteſt Du, wie ich mich nach Dir küſſe mich doch, mein Geliebter—“ geſehnt habe 5 Preußen eine rein bürgerliche Regierung ans Ruder kommt. Sollten ſich die Deutſchnationalen verpflichten, die Reichstagskoalition(ſchließlich auch ohne Zutritt in die Regierung) in allen Fällen zu unterſtützen, ſo wird es wahrſcheinlich möglich ſein, die Mehrheitsſozialiſten ganz auszuschalten und die Demokraten und das noch ſchwankende Zentrum für eine bürgerliche Regierung Ju gewinnen. 5 Wie die Linke die Wahlen beurteilt. Berlin, 23. Febr.(Drahtmeldung.) Das Geſamt⸗ ergebnis der Landtagswahlen wird von der„Roten Fahne“, dem Organ der K. P. D., als gut bezeichnet. Es überträfe die Erwartungen aller Genoſſen. Berlin, 23. Febr.(Drahtmeldung.) Zu dem tat⸗ ſächlichen Wiedererſtarken der Sozialdemokratie führt der„Vorwärts“ aus, daß wenn die Reichsregierung durch ihr Auftreten in London, beweiſe, daß ſie entſchloſ⸗ N 5 die Politik der Deutſchnationalen ablehne, aber umſo deutlicher im Sinne der Wähler in London handeln werde, würde es ihr gelingen, den Schaden wieder auszu⸗ gleichen, den die Deutſchnationalen verurſacht hätten. Berlin, 23. Febr.(Drahtmeldung.) Zu den 393 neugewählten Abgeordneten treten noch hinzu die 22 Abgeordnete des Kreiſes 9(Oberſchleſien), ſo daß die Geſamtzahl 421 beträgt. Es erhielten: Sozialdemokraten 113, Demokraten 26, Zentrum 90, Deutſche Volkspartei 57, Deutſchnationale 78, Wirtſchaftspartei 4, Unabhängige 28, Kommuniſten 20 Sitze. . 77FF 8 * 55 Gegen den monarchiſtiſchen Gedanken. Kaſſel, 23. Febr. Geſtern um 4 Uhr nachmittags wurde in ſämtlichen Fabriken die Arbeit eingeſtellt. Etwa 20 000 Arbeiter verſammelten ſich auf den Ruf der ſo⸗ zialdemokratiſchen Partei auf dem Friedrichsplatz, um gegen jeden Verſuch, den monarchiſtiſchen Gedanken wie⸗ i ber aufleben zu laſſen, zu proteſtieren. Verbot der„Münchner Neueſten Nachrichten“ im beſetzten . Gebiet. Koblenz, 23. Febr. Havas meldet: Die interalliierte Kommiſſion hat die„Münch. Neueſten Nachrichten“ im beſetzten Gebiet für 1 Monat verboten, weil ſie lügen⸗ ite und beleidigende Artikel gegen die franzöſiſchen Be⸗ ungstruppen veröffentlicht habe. Die Londoner Konferenz. Briand gibt in der oberſchleſiſchen Frage nach. Paris, 23. Febr. Nach Berichten des„Echo de Paris“ at ſich Briand geſtern in London in der oberſchleſiſchen rage auf den Standpunkt geſtellt, die von dem Oberſten Rat früher getroffenen Maßnahmen müßten aufrecht er⸗ alten werden und die gefaßten Beſchlüſſe der getrennten Abstimmung dürften nicht rückgängig gemacht werden. Was Lloyd George auf dieſe Ausführungen erwiderte, weiß das„Echo de Paris“ nicht zu berichten. Die Unter⸗ redung ſei äußerſt unangenehm geweſen und habe 155 i Stunden gedauert. Danach habe Briand beſchloſſen, u unterwerfen. Berlin, 23. Febr. Die deutſchen Gegenvorſchläge für die Londoner Konferenz, die bis zum Donnerstag fertig⸗ geſtellt ſein dürften und an dieſem Tage auch vertraulich den Parteien mitgeteilt werden ſollen, werden, wie die „Deutſche Ztg.“ berichtet, Ende der Woche den Entente⸗ regierungen überreicht werden, da die Deutſchen dem Wunſche der Entente nachkommen wollen, ihre Gegenvor⸗ . vor Beginn der Konferenz bekannt zu geben. Die f eutſchen Abgeordneten, die morgen beſtimmt werden, werden am Samstag die Fahrt nach London antreten. Reichsregierung und Reichstag werden wahrſcheinlich vor Beginn der Konferenz und nach Bekanntgabe der deut⸗ ſchen Vorſchläge an das Volk Kundgebungen erlaſſen, die dieſe Vorſchläge näher begründen und nochmals den feſten Entſchluß der Reichsregierung darlegen. ges f * fort Die Sachverſtändigenberatungen. digen wurden auch die Reichsminiſter geladen, um an der endgültigen Ausarbeitung der deutſchen Gegenvorſchläge mitzuwirken. Die Verhandlungen wurden heute fort⸗ geſetzt. Es iſt bereits mit der Formulierung der wirt⸗ ſchaftlichen Gegenvorſchläge begonnen worden. Ausland. N Rüſtungen in England. a Baſel, 23. Febr.„Daily Mail“ meldet: Alle Lords der britiſchen Admiralität ſtehen dem unverzüglichen Bau einer Anzahl GGroßkampfſchiffe günſtig gegenüber. Das britiſche Kabinett beſchloß, demgemäß die Löſung der Schiffbaufrage herbeizuführen. Ein ungariſches Magnatenhaus. f Wien, 23. Febr. In der ungariſchen Nationalver⸗ ſammlung wurde ein Geſetz zur Wiedererichtung eines ungariſchen Magnatenhauſes eingebracht. Dieſes iſt als 5 Senat mit etwa 125 Mitgliedern gedacht, von denen ein Teil ernannt, die meiſten aus Vertretern der wirtſchaft⸗ lichen Vereinigungen und wiſſenſchaftlichen Korporatio⸗ nen gebildet werden ſoll. e i Aufſtand in Monte neger. Baſel, 23. Febr. Die„Preß⸗Information“ meldet Sepinje: Die monten die ſerbiſchen Truppen erhob Berlin, 23. Febr. Zu der Sitzung der Sachverſtän⸗ ontenegriniſche Bevölkerung von würde Cetinfe von 2 ſerbiſchen Bakaillönen beſetzt. Die — haben die Lage iſt äußerſt ernſt, da bereits Zuſammenſtöße zwiſchen der Bevölkerung und den Truppen ſtattgefunden haben. Amerika und Sowjet⸗Rußland. Baſel, 23. Febr.„Chicago Tribune“ meldet: Der amerikaniſche Unterſtaats⸗Sekretär Davis erklärte vor der Parlaments⸗Kammer für Auswärtiges, daß gegen⸗ wärtig ſich zwei Drittel Rußlands weigere, die Regierung der Sowjet anzuerkennen. Wenn die Union die Regie⸗ rung der Sowjet anerkennen würde, ſo würde ſie dies nachher ſicher zu bereuen haben, denn der größte Teil Rußlands wäre damit unzufrienden. Wan müſſe des⸗ halb ſchon jetzt von einem derartigen Entſchluß Abſtand nehmen. Abberufung der italienſchen Kommiſſion aus Wien. Mailand, 23. Febr. Die Blätter melden, daß die ita⸗ lieniſchen Deelgierten der interallſierten Kommiſſion in Wien von der Regierung zurückberufen worden ſind. General Zuccari, der die Kommiſſion präſidierte, alle Funktionäre und Beamten der italieniſchen Delegation öſterreichiſche Hauptſtadt verlaſſen. Kraſſin auf dem Wege nach London. Riga, 23. Febr. Am Sonntag traf in Riga der nach London reiſende Sowjetminiſter Kraſſin ein. Er bleibt einige Tage in Riga, um durch perſönliche Verhandlun⸗ N gen mit dem polniſchen Finanzminiſter Steozkowski die vielumſtrittene Goldfrage zu klären. In Moskau fand eine Konferenz ſämtlicher ruſſiſcher Handelsagenten ſtatt. Ueber das Reſultat der Beratungen erklärt Kraſſin, daß ein detailierter Import⸗ und Exportplan ausgearbeitet ſei, der zur Hebung des Transportweſens, der Landwirt⸗ ſchaft und der Induſtrie beitragen ſoll. Der Verſuch ausländiſcher Börſen, das ruſſiſche Gold zu boykottieren, nannte Kraſſin eine goldene Blockade Rußlands. Ruß⸗ land ſei bereit, auf ſeine Propagandatätigkeit zu verzich⸗ ten, ſobald die Großmächte mit Moskau rechtmäßige Ver⸗ träge abgeſchloſſen haben. In Berlin beabſichtigt Kraſſin Verhandlungen über aus Deutſchland zu beziehende Wa⸗ ren anzuknüpfen. Die Unterzeichnung des Vertrags in London wird ſicher im Laufe des März erfolgen. Die Malaria in Rußland. 1 London, 23. Febr. Nach einem Telegramm des „Daily Herald“ wird Rußland von einer erſchreckenden Malariaepidemie heimgeſucht. Die Zahl von der Krank⸗ heit befallenen Perſonen beträgt über 10 Millionen. Die Krankheit dehnt ſich infolge des Mangels an Chinin ſchnell aus. Der Prozentſatz der Todesfälle hat bereits 3 Prozent überſchritten. Während die Krankheit zuerſt ſich auf den Südoſten beſchränkte, iſt ſie jetzt über ganz Rußland ausgedehnt. Viele Opfer fordert auch die Tu⸗ berkuloſe. Tiflis in der Hand der Bolſchewiſten. Zürich, 23. Febr. Havas meldet, die Stadt Tiflis wurde von den Bolſchewiſten nach kurzer Beſchießung ein⸗ genommen. Die georgiſchen Truppen ſind größtenteils von der roten Armee gefangen genommen worden. Italiens Widerſtand gegen die deutſche Ausfubrabgabe. Rom, 23. Febr. Der außenpolitiſche Kammeraus⸗ ſchuß verurteilte den Plan einer Abgabe auf die deutſche Ausfuhr. Verſchiedene Redner ſtellten feſt, Italien müſſe die Wiederherſtellung Deutſchlands nach Kräften fördern und ſolle Proteſt gegen die deutſche Ausfuhrabgabe er⸗ heben. Darauf wurde eine Unterkommiſſion zur Aus⸗ arbeitung des Reſultates der Debatte ernannt. Nach dem„Giornale d'Italia“ erklärte Giolitti in den Wan⸗ delgängen der Kammer, er werde den Deutſchen in Ita⸗ lien einen eigenen Wahlkreis einrichten, damit alle ihre dae wegen einer nationalen Vergewaltigung wog⸗ ielen. Paden und Noc borceblele Badiſcher Grundbeſitzerverband. Karlsruhe, 23. Febr. In allen deutſchen Staaten. a Baden, haben ſich ſchon ſeit einiger Zeit Verbände der Grundbeſitzer gebildet, um die gemeinſamen Rechte zu wah⸗ ren und die dem Grundbeſitz zugefallenen Aufgaben einer wirtſchaftlich brauchbaren Löſung entgegen zu führen Dieſe Verbände haben ſich kürzlich in einem Reichsgrundbeſitzer⸗ verband zuſammengeſchloſſen. Der Wunſch, eine entſpre⸗ chende Organiſation auch für Baden zu ſchaffen führte eine große Anzahl von Grundbeſitzern aus allen Ständen und Größenklaſſen am 19. Februar in Karlsruhe zuſammen. Die Vertreter von ungefhr 50 000 Hektar land⸗ und forſt⸗ wirtſchaftlichen Grundbeſitzes beſchloſſen die Gründung eines badiſchen Grundbeſitzerverbandes und erklärten ihren Bei⸗ tritt. Zweck des Verbandes iſt der Zuſammenſchluß zur Förderung und Wahrung der gemeinſamen Intereſſen des Grundbeſitzes als ſolchen, Beratung ſeiner Mitglieder in Rechts⸗ und Steuerfragen, Verbindung mit anderen Ver⸗ bänden ähnlicher Intereſſen, Anſchluß an den Reichsgrund⸗ beſitzerverband Berlin. Parteipolitiſche, ſowie wirtſchaftlich⸗ techniſche Betätigung iſt ſatzungsgemäß ausgeſchloſſen. Zum Vorſitzenden wurde Graf Douglas⸗Langenſtein, zum ſtellv. Vorſitzenden Gutsbeſitzer Duffner⸗Furtwangen gewählt. Um die erwünſchte Fühlungnahme mit den in Baden be⸗ ſtehenden großen Verbänden zu ſichern, wurden führende Mitglieder derſelben in den Vorſtand des neuen Verbandes gewählt; ſo vom landwirtſchaftlichen Verein und dem Ge⸗ noſſenſchaftsverband Karlsruhe Gutsbeſitzer Zimmermann, Bremerhof⸗Wiesloch, von der Landwirtſchaftskammer Guts⸗ beſitzer Stoll⸗Meckesheim, vom Badiſchen Bauernverein Freiherr von Stotzingen⸗Steißlingen ferner ein Vertreter des bad chen Waldoeſitzerverbandes.— Eine Geſchäftsſtelle wird in Karlsruhe errichtet werden. Beitrittserklärungen und Anfragen werden an den Vorſitzenden, Graf Doualas⸗ Langenſtein, Poſt Eigeltingen, erbeten. Der Bad. Grund⸗ beſitzerverband wird alles aufbieten, das Seinige zu tun zur Erhaltung des ländlichen Grundbeſitzes in den heutigen Ge⸗ fahr drohenden Zeiten. f * Karlsruhe, 23. Febr. Zum Präſidenten der Ober⸗ direktion des Waſſer⸗ und Straßenbaues iſt der frühere erſte Bürgermeiſter der Stadt Karlsruhe und jetzige Miniſterial⸗ rat im Miniſterium des Innern Dr. Kaſimir Paul ernannt worden, den bisher Staatsrat Dr. Krems innehatte. Die Oberdirektion des Waſſer⸗ und Straßenbaues wird jetzt laut „Freiburger Tagespoſt“ dem Arbeitsminiſterium angeglie⸗ dert werden, aber als ſelbſtändige Einrichtung weiterhin be⸗ neue Präſident der Oberdirektion, Dr. Paul, And am 29. November 1908 einſtimmig zum erſten Bürgermeiſter der Stadt Karlsruhe gewählt worden. Als nach der Revolution die Bürgermeiſterneuwahl auf dem Karlsruher Rathaus erfolgte, ſcheiterte ſeine Wiederwahl an politiſchen Geſichtspunkten. Dr. Paul trat wieder in den Staatsdienſt zurück, wo er bald zum Regierungsrat ernannt und ihm das Ernährungsweſen übertragen wurde. Vor einigen Monaten erhielt er den Titel Miniſterialrat. ki Karlsruhe, 22 Febr. Aus Anlaß des Jahreswechſels hatte Großherzogin Luiſe aus den Kreiſen des Badiſchen Frauenvereins zahlreiche Glückwunſchſchreiben erhalten, auf die ſie in einem Rundſchreiben dankt, dem wir folgendes entnehmen:„Unſer lieber Badiſcher Frauenverein iſt eine der nieverſagenden Freuden meines langen Erdenganges, und die Dankbarkeit für jede Kundgebung einer feſten Ver⸗ bindung mit ihm iſt eine Stärkung in prüfungsvoller Zeit. Treue um Treue iſt ein inhaltsvolles Wort, und in wärm⸗ ſter Dankbarkeit ſpreche ich es Ihnen aus, wie gern ich ihre für mich ſo wertvolle Segenswünſche erwiedere Daß es mir immer noch vergönnt iſt, trotz mancher Umwandlung durch die fortgeſetzten Mitteilungen des Zentralkomitees Allem folgen zu dürfen, was die Entwicklung unſeres Ver⸗ eins betrifft, indem mir ſo viele Jahrzehnte hindurch Mit⸗ arbeiterin ſein zu können vergönnt war, iſt mir ein tief⸗ empfundener Troſt Wenn auch keine perſönliche Mitarbeit mehr möglich iſt, bleibt mir ein Mittragen und Miterleben aller Ereigniſſe im Verein doch unendlich wertvoll...“ „ee Bruchſal, 23. Febr. Die Polizei verhaftete zwei junge Leute, die im Verdacht ſtehen, den Raub von 7 Wertpaketen aus den hieſigen Bahnpoſträumen ausgeführt zu haben. zn Wiesloch, 23. Febr. Ein hieſiger Volksſchullehrer hat ein Naturaliſationsgeſuch nach Frankreich gerichtet. Das Geſuch kam in die Hände der badiſchen Behörden. Der Leh⸗ rer hatte eine Franzöſin zur Frau. Wie die„Heidelberger N. Nachr.“ melden, gehen die Eltern der die Klaſſe des betr. n Lehrers beſuchenden Kinder mit dem Gedanken um, ihre Kinder nicht mehr zu dieſem Lehrer in die Schule zu ſchicken. in Mannheim, 23. Febr. Ein Rheinſchiffskapitän hatte ſich wegen Zigarettenſchmuggel vor Gericht zu verantwor⸗ ten. Er hat auf ſeiner Fahrt nach Baſel 72 000 Stück Ziga⸗ retten erſtanden, die er nach Holland zu verkaufen gedachte. Zufällig fand der Käufer aber hier in Mannheim, ſeinem Wohnſitz, wo er anlegte, einen Käufer. Er will aber nicht mehr die Zeit gefunden haben, der Zollbehörde von den in ſe'ner Wohnung lagernden unverzollten und inverſtenerten Zigaretten Mitteilung zu machen— ſo wenigſtens gibt er an. Als der Käufer einige Tauſend Zigaretten in der Woh⸗ nung des Kapitäns abholte, wurde er erwiſcht und die Sache kam heraus. Der Kapitän erhielt einen Strafbefehl über 28000 M. und verlangte gerichtliche Entſcheidung. Das Schöffengericht reduzierte die Strafe auf 13 224 M., außer⸗ dem hat er 3300 M. Zollabgaben und 2900 M. Zigaretten⸗ ſteuer zu zahlen, während die Zigaretten eingezogen blei⸗ ben. Das Gericht ging bei der Urteilesfällung davon aus, daß es dem Angeklagten darum zu tun geweſen ſei, die Zigaretten gebührenfrei einzuführen. * Eppingen, 23. Febr. Wegen Nichterrichtung eines Finanzamts und Zuteilung der hieſigen Stelle des Steuer⸗ kommiſſärs zum Finanzamt Bretten oder Sinsheim a. E., ebenſo Verlegung der Stelle des Bezirksbaukontrolleurs nach einer dieſer Amtsſtädte fanden in faſt allen Orten des Bezirks Proteſtverſammlungen ſtatt. Die entſprechenden e wurden an die zuſtändigen Miniſterien ge⸗ ſandt. )( Durmersheim, 22. Febr. Durch einen frechen Dieb⸗ ſtahl wurde ein hieſiger Bürger ſchwer geſchädigt. Derſelbe ſchlachtete vergangen Woche ein ſchweres Schwein, legte das Fleiſch ins Salz und ſtellte es dann in den Keller. Als nun die Frau am Sountag morgen Fleiſch für das Mittaa⸗ eſſen heraufholen wollte, war dasſelbe bis auf einige kleine Stücke verſchwunden. 5 k Donaueſchingen, 23. Febr. Am Sonntag fand im Hotel zum Adler eine Verſammlung der dem Landesver⸗ bande der ſüdweſtdeutſchen Preſſe angehörigen Redakteure aus Oberbaden ſtatt. Erſchienen waren die Redakteure der Zeitungen in Freiburg, Waldkirch. Donaueſchingen. Villin⸗ gen, Konſtanz, Waldshut und Singen. Der Vorſitzende des Landesverbandes, Chefredakteur Scheel aus Mannheim, be⸗ richtete über die Beſtrebungen der Organiſation, mit den Zeitungsverlegern einen Vertrag abzuſchließen. An dieſen Vortrag knüpfte ſich eine Ausſprache an, in der die Ge⸗ haltsfrage eingehend erörtert wurde. ** Bachheim b. Donaueſchingen, 23. Febr. Bei der Bür⸗ germeiſterwahl wurde der bisherige Bürgermeiſter Kramer wiedergewählt. z Todtnau, 25. Febr. Der Hauſierer Robert Tenn aus Ludwigshafen am Rhein wurde hier feſtgenommen, weil er drei goldene 10 Markſtücke zu je 100 M. zu verkaufen ver⸗ ſuchte. Bei dem Verhafteten fand man noch eine Anzahlt alte Reichsbanknoten zu 100 Mark vor, die er offenbar auch zu höheren Preiſen verkaufen wollte. * fullendorf, 22. Febr. Zu dem Vatermord, der ſich jüngſt hier zugetragen hat, wird weiter ergänzend berichtet, daß die Eliſe Schnopp, die ihren Vater erſchlug, in Frei⸗ burg keinen Liebhaber hatte, ſondern mit einem dort allge⸗ mein geachteten Manne verlobt war. Ihr Vater ſoll ihr nach einer im„Freiburger Boten“ gegebenen Darſtellung wohl die Mittel zur Heirat verſprochen, aber nie heraus⸗ gegeben haben. Die eigenen Erſparniſſe des Mädchens und das mütterliche Vermögen reichten zur Beſchaffuna der Aus⸗ ſteuer nicht aus. Dieſe finanziellen Fragen waren der Grund des Unfriedens zwiſchen dem Landwirt Schnopp und ſeiner Tochter. Vorgängen nichts. u Freiburg i. Br., 23. Febr. Dem Bürgerausſchuß iſt eine Vorlage zugegangen auf Bewilligung eines verzins⸗ baren Darlehens von 10 000 Mk. als Anteil der Stadt an die „Badiſche Bauſtoffbeſchaffung G. m. b. H. Karlsruhe“. Fer⸗ ner ſoll die Ermächtigung erteilt werden, zur Uebernahme eines Stammanteils von 16 000 Mk. von 20 000 Mk. ſoll durch Kapitalaufnahme aufgebracht wer⸗ den. Die Geſellſchaft will den Einkauf im Großen beſor⸗ gen und den Verbänden der Bauſtoffproduzenten eine ge⸗ ſchloſſene Organiſation der hauptſächlichſten Verbraucher gegenüberſtellen. Ihr Verlobter wußte von den ſchrecklichen„ 5 Der Geſamtbetrag 1 * Freiburg. 23. Febr. Den Bemühungen der Kontroll⸗ 9. organe beim ſtädtiſchen Lebensmittelamt iſt es gelungen, betrügeriſchen Machenſchokten auf die Spur zu kommen. Es wurden einige Dutzend Perſonen ermittelt, welche mit den Lebensmittel⸗Stammkarten länaſt Weagezogener ſeit Jahr und Tag hochwertige Lebensmittel, wie Zucker, Mehl und Butter erlangten. ** Freiburg, 23. Febr. hier verſtorbenen Wirkl. Geh. Rates und Geſandten a. D Die Witwe des im Jahre 1920 Johann Ferdinand Freiherr von und zu Bodman Alexan⸗ dra Freifrau von Bodman geb. Offenſandt von Berckholtz iſt hier im Alter von 81 Jahren geſtorben. * Staufen. 23. Febr. Die Waſſerkröfte von Neuhof, Glashof und Storen ſollen mit dem beſtehenden kleineren Elektrizitätswerk im oberen Münſtertal zu einem gemein⸗ ſamen Werk vereinigt werden. werden. ze Meßkirch, 23. Febr. In der letzten Zeit wurden hier zahlreiche Einbruchsdiebſtähle begangen. den Tätern auf die Spur gekommen zu ſein. Geſtern Nach entdeckte die Nachtwache im Güterſchuppen einen Einbrn diebſtahl. Beim Gang durch die Stadt wurden dann zw Burſchen dabei ertappt, als ſie gerade das fruhrwerk mit kannheim und w Jahre 1896 als Nechts⸗ ben ehen i 0 5 dem„ fortgeführt werden ſollten, einſpannen rein Dieſes neue Werk dürfte für den ganzen Bezirk Staufen von erheblicher Bedeutung Nun ſcheint ma, 5 gelegenteit verwickefter hier anſtiſſoer Händſer namens mmer, der der geiſtige Leiter der Geſellſchaft zu ſein cheint. 0* Waldshut. 23. Febr. In der letzten Bürgerousſchuß⸗ kung wies Bürgermeſſier Kupferſchmid auf die ſchweren edingungen hin, die die Entente erneut unſerem Volke auferlegen will. Badens Volk und Regierung hätten in der Ablehnung dieſer Bedingungen einmütig hinter die eichsregjerung geſtellt. Auch die Vertretung der Woldz⸗ huter Einwohnerſchaft nähme, wie er feſtſtellen konnte, die gleiche Haltung ein. 5* Konſtanz, 22. Febr. Verhaftet wurde ein Arbeiter, der beim Stromeyerdorf beſchäftigt war Man fand bei ihm * en Hauſe einen ganzen Bera non Wolldecken und Zellſtof⸗ . 8 die er in der Fabrik geſtohlen hatte.— Selbſtmord eging der 57 Jahre alte Fabrikarbeiter Hugo Birſner von + ſic Umatingen wegen eines ſchweren Leidens. Er erſchoß dib auf dem Exerzierplatz.— Der Fahnder Haas, der in . ver roͤſtetten bei Villingen ſchwere ränberiſche Erpreſſung berſuchte, hat ein umfaſſendes Geſtändnis abgelegt. i Konſtanz. 22 Febr. Nachdem erſt vor zue! Tagen in ridrichshafen 3 Silberſchieber, Galizier, wit je einem halben Zentner Silbergeld. das ſie in Gurten und Schmuaa⸗ erweſten auf ſich trugen, verhaftet worden waren, gelang es geſtern der hieſigen Polizei einen noch beſſeren Fana; machen. Die Kriminalpolizei hatte in Erfahrung gebrachl. aß von Wiesbaden ein bedeutender Silber transport in konstanz zu erwarten ſei. Das Auto wurde be ſeiner An⸗ unft in Konſtanz angehalten, als die Schieber gerade daran waren, den darin verſteckten Zentner Silbergeld in einem affee zu verſtecken. Die beſchlagnahmte Summe betrug 500 Franken. Es war natürlich beabſichtigt, dieſes Geld 8 ber die Grenze nach der Schweiz zu verſchieben. Zwei der 1 Dldteber wurden ſofort verhaftet, der Dritte am andern g Schergen in ſeiner Wohnung. Es ſind bekaunte Konſtanzer tetbieber Bei einer Hausſuchung bei einem der Verhafte⸗ en fand man in einem Schrank weitere 4000 Franks. e Konſtanz. 23. Febr. Der Kreis Konſtanz wird in den Rnhüchſten Tagen eme Beſprechung über die Finanzierung der felmelegenhert der Ausnützung der Waſſerkräfte der See⸗ elder Aach abhalten. Darauf ſoll eine Sitzung der im De⸗ Ember vorigen Jahres in Ueberlingen gebildeten drei Lommiſſionen ſtattfinden, wobei die Bildung einer Inter⸗ eſſengemeinſchaft geprüft werden ſoll. 1* Ueberlingen, 20. Febr. Hier ſand eine von allen Par⸗ * auen der Stadt Ueberlingen gegen die Pariſer Beſchlüſſe dufgerufene Volksverſammlung att. Nach dem vom Sän⸗ erverein geſungenen Niederländiſchen Dankgebet hielt ealſchuldirektor Volk eine Anſprache, in der er die das lenutſche Volk auf Generatione: hinaus in Sklavenketten f kegenden Ententeforderungen in ihrer ganzen Vein eit eunzeichnete und an deren Schluß ſich die den großen Saal er Turnhalle vollſtändig füllende Volkmenge zu dem mit 1 nalldbebung erfolgenden Ruf„Niemals“ erhob. Das Natto⸗ 6 Bal ed„Deutſchland. Deutſchland über alles“ wurde mit . Sdggeiſterung ſtehend geſungen. Die gegen das Pariſer chmachverlangen beſchloſſene Reſolution hatte folgenden 5 reictlaut:„Eine aus allen Volkskreiſen Ueberlingens zahl⸗ . Eich beſuchte Proteſtverſammlung erhebt den allerſchärfſten eimſpruch gegen die unerhörten Ententeforderungen die auf 1 2 0 Verſklavuna des deutſchen Volkes und eine völlige Er⸗ Miſſeluna des deutſchen Wirtſchaftslebens hinauslaufen. 0 it dem Gelöbnis zur unbedingten Reichstreue, komme, u 8 wolle, fordere ſie einmütig und ringend agichts zu unterſchreiben, was mit den Lebens möglichkeiten und der hre eines freien, ſelbſtändigen Volkes unvereinbar iſt. Der Ruck nach Rechts. 1 1 Die Wahlen ſind geſchlagen. In der Provinz war der Wahlkampf heftiger, intenſiver, wirkender als in den 1 detoßſtädten. Man muß ſich deshalb wundern, daß in den Großſtädten eine ſolch große Wahlbeteiligung zu ver⸗ geichnen war. Die politiſche Situation trieb viele an die ahlurne, zwang die meiſten zur Erfüllung der Wahl⸗ N Flich. Nach den bisherigen Feſtſtellungen haben rund Prozent aller Wahlberechtigten gewählt. Das Er⸗ ! g bernis der Wahlen, deren Endreſultat noch immer nicht i nleichstagswahlen brachten einen großen Aufſtieg für die 1 die hängigen und die Deutſche Volkspartei. Dort, wo 1 Deutſche Volkspartei neuen Boden zu bearbeiten gulte⸗ in Oſtpreußen, hat ſie auch diesmal gute Erfolge alte während ſie in den anderen Wahlbezirken nur ihre 5 Stimmenzahl behaupten konnte, die indeſſen teil⸗ weise noch durch deutſchnationalen Zuwachs geſchmälert 955 Die Unabhängigen dagegen haben auf der gan⸗ 0 455 Linie Fiasko erlitten. Mit ihnen haben die Demo⸗ aten faſt überall verloren, während der Verluſt aber galden Demokraten wenig in die Wage fällt, ſchreien die förblen, die jetzt die Unabhängigen für ſich nur buchen b Sunen. Und das war eigentlich vorher zu ſehen. Die 5 kbaltung der Partei muß den Unabhängigen eine Nieder⸗ J bei den Wahlen bringen. So macht ſich der ſtarke der dachs der Kommuniſten erklärlich und die Zunobme 1 döhanehrheitsſozialiſtiſchen Stimmen. Die früheren Un⸗ Di ängigen ſind alſo nach links und rechts abgewandert. deff Mehrheitsſozialiſten konnten, was ſie immer ſchon tei ten, aus der Teilung der Unabhängigen ihre Vor⸗ wise ziehen und ſo war es ihnen möglich diesmal nicht auf bei der Reichstagswahl Verluſte zu zählen, ſondern zu der ganzen Linie Gewinne, die freilich nicht aus Liebe berden Mehrheitsſozialiſten dieſen zugefallen ſind, ſon⸗ 8 weil eine weitere Rechtsſchwenkung den erwachen⸗ Ab „„ *„Proletariern“ augenblicklich nicht angängig ſchien. Reiſ, dennoch muß auch feſtgeſtellt werden, daß aus den 8 mien die Radikalen viele Stimmen ganz nach rechts ge⸗ ö ders ſind. Die Unabhängigen und Kommuniſten und ſ0 Zuwachs, den die Mehrheitsſazia“ en erhielten, zu. benmengenommen reichen nicht aus, den großen Verluſt gerl nabhängigen zu decken. Er iſt alſo weit in die bür⸗ Sſtuchen Reihen zerſtreut. Ein Zeichen der politiſchen ſch in tion die dieſe Wahlen beherrſchte. Es offenbart gen üdieſen Wahlen die alte Erfahrung, daß in ſchwieri⸗ se dentelitiſchen Lagen die Wähler nach den Extremen und en. So iſt's auch diesmal: ſie gingen nach links nm nach rechts. Und es wird ſich in folgenden Wahlen finder mehr zeigen, daß die Mittelparteien nicht beliebt N offt ſondern die Geſundung von den beiden Flügeln er⸗ g n Von den Kommuniſten erhoffens die Un⸗ bür gien, die Idealiſten, von den Deutſchnationalen die den Wich denkenden, ſachlich und nach Tatſachen urteilen⸗ 2 hler. Die Enttäuſchung, die die bisherige Innen⸗ a ußenpolitik gebracht hat, ſpiegelt ſich in dem Wahl⸗ nis wieder. Das Volk ſucht nach Rettung, wünſcht Hand. Die kommuniſtiſchen Wähler glauben, ührern, die Deutſchnationalen in de 8— e n . * annt iſt, bringt mancherlei Ueberraſchungen. Die —— es Tatſacke daß in den Gegenden, wo hauptſächlſch Ar⸗ beiter wählen mußten, die Wahlbeteiligung auffallend gering war. Wir wiſſen aus den letzten Wahlen, daß hier faſt bis zu 90 Prozent gewählt wurde. Jetzt war es anders. Und das trotz der guten Wahlorganiſationen der Linken, trotz beſter Liſtenführung und größtem Druck und Schlepperdienſt. Die Erklärung dieſer Erſcheinung liegt darin, daß die Anhänger der Linksparteien von früher erkannt haben, wie wenig ihre Parteien die gege⸗ benen Verſprechungen gehalten haben. Sie haben genug der unentwegten Hetze, genug der Mißwirtſchaft von Lot⸗ terie, ſo verzichteten ſie, weil ſie es nicht übers Herz brach⸗ ten, jetzt bürgerlich zu wählen, lieber darauf, ihre Stimme abzugeßen. Und das iſt als ein Moment der Geſundung zu beachten. Wan will andere, beſſere Zuſtände, will nicht mehr die Schreier und Großtuer am Ruder ſehen oder in den Parlamenten krakehlen hören. So blieb man lieber zu Hauſe. Doch wohl in der Hoffnung, daß nicht 1 Stimmen der Ausdruck der Enttäuſchung „5. Daß jede Partei das Wahlergebnis ſo zu färben ver⸗ ſucht, als ob ſie es erwartet hätte, nicht überraſcht ſei, und dort, wo es günſtiger iſt, als ſie annahm, den Er⸗ folg ihrer Arbeit zuſchreibt, verſteht ſich. So behaupten die Mehrheitsſozialiſten, die Wahlen bewieſen, wie das Volk die Arbeit der Mehrheitsſozialiſten in der preußi⸗ ſchen Regierung beurteile. Es verurteile dadurch, daß es ſich ſo für die Mehrheitsſozialiſten einſetze, die Angriffe, mit denen die mehrheitsſozialiſtiſchen Miniſter in Preu⸗ ßen tagaus, tagein bedacht worden ſeien. Die Mehr⸗ heitsſozialiſten könnten alſo ruhig daran denken, ihre Stellungen in der Regierung zu behaupten. Selbſtver⸗ ſtändlich wiſſen die Mehrheitsſozialiſten ſehr genau, daß ihnen das Waſſer zugefloſſen iſt, das die Unabhängigen verloren. Und wenn es ſich nicht weiter nach rechts durch⸗ ſchlagen konnte, ſo liegt das in der politiſchen Volkspſyche begründet. Ein günſtiges Urteil für die Mehrheitsſozia⸗ liſten hieraus zu leſen, vermögen nur die, die eben ſo von ihren Taten eingenommen ſind, wie Herr Severing und Genoſſen. Die Unabhängigen tröſten ſich, es werde der Tag kom⸗ men, der es den verbohrten Mehrheitsſozialiſten und Kommuniſten heimzahlen werde. Sie glauben immer noch an ihre Zukunft, behaupten, ſie wären durchaus nicht vom Ausgang der Wahlen überraſcht. Aber die nötige Aufklärung werde es dahin führen, daß ſie ihren alten Anhängerſtamm wieder erhalten. Ihre Kampf⸗ anſagen richten ſich gegen die beiden angrenzenden Par⸗ teien. Der Jubel der Kommuniſten tut ihnen aber doch weh. Man merkt es deutlich: ſie mißgönnen gerade ihnen den Zuwachs nicht und haben gehofft, die Wahlen wür⸗ den beweiſen, daß die Mospowiter ein Verbrechen be⸗ gingen, als ſie ſich vor der Stammpartei trennten. Es iſt nicht unſere Aufgabe, die Gefühle der Linksradi⸗ kalen zu unterſuchen. Für uns genügen die Beweiſe, die in dem Wahlergebnis liegen, zu der Feſteſtllung, daß das Volk aufwacht. Es hat genug der traurigen Zeiten ur Taten erlebt, jetzt iſt die Linksentwickelung endaültig be⸗ endet, jede Periode vorbei, die nach der Revolution kom⸗ men mußte. Der Bürger ſieht, wie wenig Gutes die Re⸗ volution und ihre Männer gebracht haben, und er kehrt ſich den Parteien zu, die dem Wohle des Volkes dienen, nicht nur verſprechen, ſondern auch zu halten pflegen, was ſie verſprechen. Und wenn der Kampf gegen die Rechtspartejen auch mit noch gröberem Geſchütz und noch ſtärkeren Mitteln geführt wird. Es wird dazu dienen, ſie mehr zu befeſtigen, zu ſtärken. Der 20. Febrnar war ein glücklicher Tag für Preußen. In den Wahlen liegt ein gefunder Zug. Geht's ſo weiter, ſo geht's voran! Vermiſchtes. Franzößeche Drohungen. Straßburg, 23. Febr. Die„Neue Zeitung“ meldet aus Paris: Die franzöſiſche Regierung iſt entſchloſſen, falls die Londoner Konferenz durch die Deutſchen ſchei⸗ tern würde, die militäriſche Beſetzung von Deutſchland zu verſchärfen oder auszudehnen. Die Armee am Rhein wird vorläufig im Alarmzuſtand erhalten. Ferner be⸗ abſichtigt man an leitender Stelle die einſtweilige Zurück⸗ haltung der Jahresklaſſe 1919 unter den Fahnen. Simons und der franzöſiſche Botſchafter. Der Außenminfſter Dr. Simons hatte am Montag nach ſeiner Rückkehr von der ſüddentſchen Reiſe eine längere Beſprochung mit dem franzößiſchen Botſchafter Laurent in Berlin. Die Unterredung beſchäftiate ſich mit der Entſendung der deutſchen Vertreter für London, ſowie mit den dentſchen Gegenvorſchlägen. Dr. Simons machte dem franeßſichen Botſchafter einzelne Mittallem⸗ gen über die beabſichtiaten Gegenvorſchläge. Die Gegen vorſchzae und die Entwaffnung. Wie unſer Berliner Vertreter erfährt, trifft die Nach⸗ richt nicht zu, daß ſich die Regierung dahin entſchieden habe, gegenüber den militär⸗ und marinepolitiſchen For⸗ derungen der Alliierten nachzugeben und nicht if Lon⸗ don zur Verhandlung zu bringen. Wie zuverläſſig ver⸗ lautet, hat der Außenminiſter auf ſeiner ſüddeutſchen Reiſe mit den einzelſtaatlichen Regierungen über dieſe Frage verhandelt, ſie nahmen aber die Stellung Banerns ein, daß in London unbedinat die Entwaffnunasfrage behandelt werden müſſe. Die Regierung ſei ebenfalls der Anſicht, daß man die Entwaffnung in Bavern und Oſt⸗ preußen nach den Forderungen der Entente nicht durch⸗ führen könne. Sie habe aber die boyeriſche Zuſtimmung erhalten, daß, falls ſich Schwierigkeiten in dieſer Frage ergeben follten. zu Gunſten der Reparotionsfrage nach⸗ zugeben ſei. Dabei geht die bapetiſche Regierung immer von dem Grudſatz aus, daß aber niemals ohne weiteres der Entwaffnung zugeſtimmt werden dürfe. Sie würde es auch zu einem Konflikt mit der Entente kommen laſ⸗ ſen, falls ſich ergeben ſollte, daß man zunäöchſt die dentſche Unterſchrift für die Entwaffnung f erderte, ohn Hnto⸗ Lokales. Neue Verteuerung des Reiſens. N Die ſeit Wochen drohende neue Erhöhung der Eiſenbahn⸗ tarife hat jetzt greifbare Geſtalt angenommen. Der Sachver⸗ ſtändigen⸗Beirat des Reichsverkehrsminiſteriums war am Dienstag verſammelt, und bei dieſer Gelegenheit wurden zum erſten Male amtliche Mifteilungen gemacht über die geplante„organiſche Neuordnung der Perſonentarife“. Wenn eine Behörde bei uns ron einer organiſchen Neuord⸗ nung ſpricht, ſo dient allemal die Sprache dazu, um die Ge⸗ danken zu verbergen Es kommt jedesmal eine recht kräf⸗ tige Steigerung der Tarife heraus, die mit dieſem abgeſtan⸗ denen Begriff ſchandhaft verbrämt wird. Gegenüber den Preiſen von Kriegsbeginn bedeuten die jetzt geplanten Sätze für die vierte Klaſſe eine Steigerung von 600 Prozent, für die dritte Klaſſe ebenfalls von 600 Prozent, für die dritte Klaſſe ebenfalls von 600 Prozent, für die zweite Klaſſe von 622 Prozent und für die erſte Klaſſe von 736 Prozent. Mit anderen Worten: Man fährt jetzt in der vierten Wagenklaſſe etwa doppelt ſo teuer wie früher in der erſten Klaſſe. Oder: ſelbſt die internationalen Luxuszüge mit ihren abſchreckend hohen Zuſchlägen warer im Vergleich zu heute ein billiges Volksbeförderungsmittel. Auch die Schnellzugszuſchläge werden weiter erhöht. Zwar verdienen dieſe Züge die Bezejchnung Schnellzug immer weniger, da⸗ für aber werden die Zuſchläge für ſie immer weiter ver⸗ teuert. Geht es nach den Abſichten des Verkehrsminiſteiums, ſo machen allein die Schnellzugzuſchläge künftig ein viel⸗ faches des Betrages aus der früher für die ganze Fahrt an⸗ gelegt zu werden brauchte. Man ſieht, daß man ſich heute mit Kleinigkeiten nicht mehr aufhält. Während früher um Tariferhöhungen, die auch für lange Reiſen nur wenige Groſchen ausmachten, in den Parlamenten wochenlang ge⸗ kämpft wurde, werden jetzt Verdoppelungen ſogar unſe⸗ rer ſchon beträchtlich erhöhten Tarife im Handumdrehen be⸗ willigt: ja, das Miniſterium wacht mit einer Peinlichkeit, die einer beſſeren Sache würdig wäre, ängſtlich darüber, daß der Entſcheidung des Parlamentes auch wirklich nur die Tarife unterbreitet werden, die dem Parlament nach dem Geſetz unterbreitet werden müſſen. Was auf dem Verord⸗ nungswege gemacht werden kann, wird„verordnet“. — Die Ausſichten des techniſchen Berufes. Wieder naht ein neues Sommerſemeſter und Tauſende jfunger Leute, die die Schule verlaſſen, ſtehen vor der ſchwierigen Frage der Berufswahl. Seit Beendigung des Krieges iſt der Zudrang zum techniſchen Studium ſo groß, daß nicht nur ſämtliche Schulen überfüllt ſind, ja, daß ſogar neue Schulen gegrün⸗ det werden und— die Genehmigung der Behörden erhalten. Es iſt gerade ſo, als ob die heutige Jugend ihr Heil nur in techniſchen Berufen zu finden hofft. Es iſt aber ſelbſtver⸗ ſtändlich nichts dagegen einzuwenden, ja es iſt ſogar zu be⸗ grüßen, wenn junge Leute mit ausgeſprochener Befähigung und Neigung Techniker werden wollen; aber wie viele wen⸗ den ſich dieſem Berufe nur infolge falſcher Selbſturteilung und falſcher Beratung zu. Wir ſtehen noch immer in einer der ſchlimmſten Wirtſchaftskriſen, die es je gegeben hat. Wenn die techniſchen Hochſchuſen im vergangenen Sommer⸗ ſemeſter 20 000 Studierende zählten, wenn ſich an den priva⸗ ten techniſchen Lehranſtalten mehr als 10 000 Schüler, an den ſtaatlichen Schufen mindeſtens ebenſoviel befanden, dann muß jedermann, der ein Herz für die Jugend und ein Ver⸗ anworfunosgeffhl für die Nolkswirtſchaft hat. in banger Sorge fragen, was dieſes Heer von Technikern nach Beendi⸗ gung ſeines Studiums beginnen ſoll. Sogar der zweifel⸗ hafte Rat, etwa nach den andern Indnſtrieländern auszu⸗ 5 wandern, kann angeſichts der Weltwirtſchaftskriſe nicht ge⸗ geben werden, weil auch dort eine ähnliche Arbeitsloſiakeit herrſcht wie bei uns. Man möae ſich durch Erlernung eines Handwerks die Möglichkeit ſchaffen, über etwaige trübe Zei⸗ ten als Handwerker hinwegzukommen. Wer heute das tech⸗ niſche Studium erareift, mu Zeit, Geld und Hoffnungen nutzlos geopfert zu haben. b Mitteilungen aus der Gemeinderatsslizung vom 22. Februar 1921. 1. Die Fürſo gekommiſſion fü Ecwerbloſe wird aufgelöſt. Der Gemeinderat erledigt die Anträge gemeinſam mit dem Leiter der Ortsſtelle. 2. Sämtliche größere Acbeiten der Gemeinde ſind in Hinkunft in öffentlicher Submiſſion auszuſchreiben. Die Ausſſch»eibung hat jeweils im Neckarboten und in der Gewe bezeitung zu erfolgen. 85 erneut auszuſch eiben. g * Rathausglocke zu geben. 0 öffnet. Der Vertrog mit der Steinzeugwarenfabrik S und vollzogen. 2 Vo ſitzender: aus den Kreiſe der H usb ſitzer: Stellvertreter: Herr Bürgermeiſter Koch Georg Joſef Volz Joſef Koger i Bäckermeiſter Hörner Wilhelm Knoch Otto Seeger i Heinrich Blümmel Nikolaus Gramlich Johann Rheinſchmidt. aus dem Kreiſe der Mieter: Stellvertreter: U Geſuch des Karl L hnann Betrieb der Giſtwirtſchaft mit Branntweinſchank zum Bahnhof wird befürwortet, da es ſich um eine be⸗ ſtehende Wiriſchaft handelt. S 0 8 10 11. Eine Hypothek nübertr gung wird genehmigt. der Almendverteilung ausgeſchieden. Abg lehnt werden: i g 1. Ein Antrag auf Befreiung von der Hundetoxe. 2. Ein Geſuch um Ueberlaſſung von Holz für Er⸗ ſtellung einer Enfriedigung.— 5 Als Bü⸗ger werden angenommen f Glundarbeiter Philipp Flößer Kaufmann Leonhard Raufelder. Als O tsbü ger wird aufgenommen: Bahaarbeiter Hermann Geſchwill. Verſchiedene Rechnungen werden zur Anweiſung nehmigt. 12. 13. 14. bitten wir Beſchwer den an die Expedition lag des 1-Boie Zeitung Abonnenten ß es auf die Gefahr hin kun, 77 Die Waſſerleitungsarbeiten für die Kleingärten ſind Das Feuerſignal iſt in Hinkunft durch die kleine „Die Gänſewelde wird ab I. März 1921 wieder er uͤber die Stlaßen beleuchtung vor der Fabrik wird genehmigt Die Wohnungskommiſſton wird wie folgt neu gebildet: um die Eclaubnis zum Zu einer Belp chung über die Finanzierung des Necka ke nals ſoll Herr Bürgermeiſter Koch teilnehmen. Die Schula mend der 3 Hauptlehrerſtellen wird aus ge- Bei unr⸗gelmäßiger Zuſtelung unſerer die verehrlichen 2 Viel Lärm um nichts. Der Wiener Schriftſteller A. 5 Vermiſchtes. die zwei Stunden gedäuerk haße. Briand habe ſic0h * Regierungsbildung in Preußen. ſchließlich unterwerfen müſſen. N eden N einigen Jahren eine Schrift„Reigen“ ge⸗ 33 Berlin, 23. Febr. Amtlich wird gemeldet: Heute fand Günſtiges Vorzeichen für die Stimmung in der Oſtmark. inge zkemlich ſchwuülftig behandelt en e eine Beſprechung zwiſchen den in der Reichsregierung Berlin, 23. Febr. Wie aus Marienwerder gemeldet blieb ſo gut wie unbeachtet, bis kürzlich ein geſchäſtskun⸗ vertretenen Parteien über die durch die preußischen Wah⸗ wird, wurden bei der Wahl am letzten Sonntag im ehe⸗ diger Theatermann in Berlin auf den Einfall kam, die Len geſchaffene Lage ſtatt. Es beſtand volle Einmütigkeit. mals weſtpreußiſchen Kreiſe Stahm, der bei Sensen Fd pe e b de e o e darüber, daß auf eine Löſung hingewirkt werden müſſe, verblieben iſt, für die polniſche Liſte nur 3523 Stimmen vom TNA An ber 189 8 3 bei der die Regierungen im Reiche und in Preußen von abgegeben. Dies verdient nicht nur deshalb Beachtung,] war in heutiger Zeit nicht zu zweifeln, denn die Bühnen⸗ Verfelben Parkeftoclifton getragen werden. Es wurde weig noch bei den Reichstag mahlen dertareie JJ/ c vereinbart, daß von dieſem Geſichtspunkte ein einheit⸗ mehr als 47 Prozent polniſch gewöhlt hat, ſondern auch ö 3 55 ſicher e In Be Andenkens aus. Das„Vombengeſchäft 5 liches Vorgehen der in der Reichsregierung vertretenen deshalb, weil das Ergebnis für Deutſchland weſentlich ö Verſuch. e een eee, Parteien bei der Neubildung der preußiſchen Regierung günſtiger iſt als das Abſtimmunasergebnis bei der[ kum das es dazu„bat“ und zwar im großen Saal des Kon- 5 angeſtrebt werden ſoll. Volksentſcheidung im Juli vorigen Jahres.„ 5 zurzeit an eine Theaterdirektion ver⸗ . Das Echo der Preußenwahl in Frankreich. f. ö Aufführung eee e ee e a Paris, 23. Febr. Ueber die Preußenwahlen hält ſich Die Rhenmatismuskur im Backofen. Aus München bot das Stück aus ſittenpolizeilichen Gründen. Das Mink⸗ 2 die Pariſer Preſſe vorläufig noch zurück, bis alle Ergeb⸗ ſchreibt man uns: Die Volksmedizin iſt im baueriſchen(ſter ian, hob abef das erben wieder aur unde nun o das 5 5 cen werden Uebereinſti bis alle 0 Walde, beſonders in den Bezirksämtern Grafenau und„Sitten“⸗Stück ſeinen Triumphzug über den gewohnten . vorlieg rden. Uebereinſtimmend wird zur Wolfſtein⸗Frayung. ſehr im Schmunge. Es läßt ſich nicht Weg des Polizeiverbots angetreten. Natürlich nicht ohne l Kenntnis gebracht, daß der Wahltag ruhig verlaufen iſt einmal ſagen, daß dies etwa zum Nachteil der Bauern wäre, Widerſpruch denn die Vorgänge auf der Bühne widern 5 unnd der bereits erwartete Ruck nach rechts erfc at zu ſein allen fans zuin Nachteil! der Aerzte und Avotheken Regen Bet der Aufführung in Leipolg g r 75 cheint. Die Berliner Korreſpondenten melden über⸗ f e und Kräutertees, die überall im baneriſchen 5 der Aufführung in Leipzig gab es Lärm, in München— 8 468, daß die Wahlbeteilt 2. g Walde beliebt und berühmt ſind, erfreut ſich der Backofen am es zu einer Schlägerei und neueſtens in Wien zu einem 5 U 20 Die ahlbeteiligung ſehr gering war. Die„Li einer unbegrenzten Hochachtung. Er iſt geradezu das Kur⸗ großen Krawall. Zur Vorführung am 16. Februar waren bert“, die offenbar nach den erſten Telegrammen ur⸗ baus gegen die„verflixte Rheuma“. Einem Wächter aleich die altberühmten Kammerſpiele gewählt worden. Während 2 teilte, glaubt einen ſtarken Sieg der Rechten feſtſtellen 1 der Backofen neben jedem Bauernhauſe und außer zum des Spiels erhoben viele Anweſende Widerſpruch; man 5 zu können, während nach den letzten Nachrichten dieſer 8 en dient er noch als unſehlbarer Helfer gegen den ſchrie und johlte, Stinkbomben. wurden in den Saal gewor⸗ 1* 5 Sieg weniger ſtark erſcheint wenn„Intranſi n heumatismus. Seine Wirkung gegen die Rheuma iſt ver⸗ fen. Die Parteien für und wider gerieten ſich in die Haare, 7 t. heint, wenn„Intranſigeant“ in blüffend. Der Stobsarzt konnte ſich norönlich daven über⸗ die Vorſichtigen flüchteten, ließen ſich aber von den Theater 2 ſeiner Ueberſchrift ſchreibt:„Eine ſchwache Wendung deuten. Er erzählt: Ein ergrouter After hatte wieder ſo aufſehern beruhigen. Da zog eine Schar von Gegnern von 3 5 nach Rechts!“. barbariſch das Zwickerlein. daß er ſich gar nicht bewegen der Roten Turmſtraße her gegen das Theater. Die be⸗ i 8 Um die deut Koen ö konnte. Was machte der aute Mann? Er wartete, bis man waffnete Theaterwache wurde überrannt und das Haus ge⸗ 8 0 Ac ſchen Ko onien. die Brote aus dem Backofen geholt hatte. dann kroch er in ſtürmt. Drinnen ging es nun toll zu. Die Logen wurden f. 5 Baſel, 23. Febr. Die„Times“ meldet aus Paris, ö 5 noch hölliſch heißen Ofen. in dem er lange Zeit verblieb. beſetzt, Seſſel und anderes in den Saal und gegen die Bühne it daß der Botſchafterrot ſich mit der gutachtlichen Beſpre⸗ en een ne en e geſchlendert, fodaß der eiſerne Votnang berabaelaſſen we. chung der deutſchen Proteſtnote in der Frage der deutſchen am Stack tondern ſchritt gerades und lere Stare. Is Als die Feuerwehr an rückte. u Stückes wurden verprügelt. g Koloni 1 ote in der Frage der eutſchen verflixte Rheuma“ war im Backoken geblieben. Ich achtete Als die Feuerwehr anrückte, um durch kalte Strahlen die b 5 olonien befaßt habe. Der Botſchafterrat hat einer Ein⸗ nunmehr auf dieſen Volksoebrauch und konnte fedſtellen, daß, erhitzten Köpfe abzukühlen, wurden die Schläuche abge⸗ 8 gabe an den Völkerbund zugeſtimmt, welche die Gründe er ziemlich allgemein in Bayern neykreitet iſt. Auch an der ſchnitten und das ausſtrömende Waſſer überflutete den Zu⸗ 10 7 aufführen ſoll, die für eine Entſcheidung über die Se e o f 8 ebener b 1 5—— b viele bag 5 a 55 5 beſtes Mittel gegen Rheumatismus Verwenduna finden. 5 Ex. atte im ganzen Verlauf viele blutige 5 eutſchen Kolonien maßgebend geweſen ſind. wäre wirklich von aroßem Intereſſe. feſtzuſtellen, ob dieſer[Köpfe gegeben. Die zweite Abenb vorstellung— l 5 Zur Abſtimmung in Oberſchleſien. 5 Volksbrauch auch noch in anderen Gegenden Deutſchlands ſicherheits⸗ und baupolizeilichen Gründen verboten.— Eine 75 Paris, 23 1 1. anzutreffen iſt. Dann kürte won die Mheumalismuskur ſolche Aufregung iſt das Theatermachwerk ſicher nicht wert. 5 ſind dl„Febr. Wie das„Echo de Paris mitteilt, im Backofen ja als eine Art Volksmedizin anſyrechen..Die Maus im Brot. Als ein Konſument in einem Frank⸗ * ind es die beiden engliſchen und italienſchen Mitglieder Filfloſe Sänglinge. In Ilford, einer Londoner Vorſtadt, ſurter Spezereiladen ein Brot kaufte, fanden ſich darin Teile 0 der militäriſchen Miſſion von Oppeln geweſen, die die berrſcht gegenwärtig ein Streik der Elektrizitätsarbeiter. einer Maus eingebacken. Die Folge dieſer nicht gerade herz⸗ Entſcheidung zu Gunſten des Friedensvertrages über die Der Streik traf auch das ſtädtſche Entbindungsheim, wo die erqnickenden Entdeckung war, daß eine Anklage gegen den Aͤ,bſtimmung in Oberſchleſten gegeben hatt Durch Gefahr beſtand daß ein durch elektrischen Strom geheizten Heteſeöslefter einer Baret erheben wurde, in e e 1 1 die genannte Abſti bätt gegeben hatten. Durch Brutofen erkaltete, wodurch ein neun Wochen alter Säug⸗ bandlung vor dem Schöffengericht aber erklärten Sachver⸗ die g. nte Abſtimmung, hätten ſie erklärt, könnten die ling das Leben verloren hatte. Die Arbeiter beſchloſſen, ſtändige, daß der Betrieb gerade dieſer Bäckerei muſtergültig Fbeaolniſchen Einwohner Oberſchleſiens acht Tage nach der dak daß Kad chen ſollte, und vier Mann wurden komman⸗ zu neunen ei Naß men gszangt art dur ein Gewinde ö 9 Aͤbſtimmung der Einheimiſchen den Ankommenden und g 555 die C*NNCff 1 Reſerneranſchir in Gang mit Waſſer 5 die. vermiſcht ſich da J;;; S1 8 falten mußten.— 2 in Berlin, im Kaiſerin⸗Auguſte⸗ aha nd gela in eine verſchloſſene Mulde. 1 r 1. Sie hätten Biktenna Sluclinasheim ein Streik ausbrach, Jache 1 ſcheinlich ſprang das Ungeheuer in 8 Augenblic 1 f gefragt, ob man nicht eine angeb ich deutſche Ge⸗(der Streikenden an die hilflofen Säuglinge; und wenn die Mulde, als der Deckel aus irgendwelchen Gründen offen ft fahr beſeitige und eine polniſche Gefahr ſchaffe, die ebenſo; Techniſche Nothilfe nicht eingegriffen hütte ſtand. Da weder Vorſstzlichkeit noch Fahrlgzſſigkeit den ſon⸗ geeignet wäre, der Gerechtiakeit Abbruch 1 Und gegriff derbaren Fund verſchuldeten, ſo erfolgte J 1 155 12 8. 6 u tun. Un; l 18 a— 8855 f 105 7 Freiſprechung. ſchließlich hätten ſich nur 150 000 Schleier die glißer⸗ Ein ſchwever Verdacht. Auf Veranlaſſung der Staats⸗ Die Abkürzungsſuckt treibt immer tollere Blüten. Nen a belb Oberſchleſtens wohnte Wahl gef 1 8 8 1 anwaltſchaft Paſſau wurde in Moosburg die Ausgrabung iſt der„Mohohu“. Mancher denkt dabei an irgend einen 1 — ynten, zur Wahl geſtellt un nicht der Leiche des im Auguſt 1911 verſtorbenen Kupferſchmied⸗ Araberhäuptling, gemeint iſt aber der große Verein fü 50 000. Dieſes Kontingent werde nichts an der Ver⸗ gehilfen Georg Pirzer vorgenommen. Die Witwe desſelben Moſel, Hochwald und Hundsrück. ö teilung der 800 000 Stimmen der Einheimiſchen ändern. ſteht im Verdacht, ihren Ehemann durch Gift aus der Welt e 5 5 8 Dieſe Tatſache hätte Briand bekämpft. Er habe erklärt geſchafft zu haben. Nach dem Ableben des Pirner verhei⸗ Preisabban. Aus Rheinheſſen wird gemeldet: Der Preis 8 die letzte Entſcheid 5 2 abe erklart, ratete ſie ſich wieder mit dem Buchhalter Hödl und verzog für Eier iſt auf dem Lande z. B. Kreis Alzey auf 1.20 Mk. d die letzte Entſcheidung des Oberſten Rates ſei endgültig mit dieſem nach Paſſau. Im Sommer v. Is. ſtarb der zweite für Butter auf 12.50 Mk zurückgegangen. Ein Viertelliten und keine Regierung dürfe ſie in Frage ſtellen. Es ſei 5 Die Leichenteile und Kleiderreſte wur⸗ Wein iſt für 3,50 bis 4 Mk. erhältlich. 1e 5 zu einer unangenehmen Auseinanderſeb na gekommen, en zur Unterſuchung nach München geſchickt. Woran-Tlich- rie- Nba W- Beffr. See. 5 Bekanntmachungen 0 0 Frolg Fürnorſchaff Hock 7 der Oenenbe Seterhe ezIrks- Sparkasse F * einde a„ 5 Einladung. 1 arrenſtall. 5 end 8 Abt reitag Abend im Anſchluß an die 155 2 +—— 9 1 Wegen Anſterten des gige kene, Unter Bürgschaft zon 6 Gemeinden— mundelsicber. e 11 5 1 ſchlaes ſowie der Maul- und Klouen⸗ F t 1 5 7 bes Schicksal Mitglieder- Versammlung.“ 5—4 der Farrenſtall bis auf weiteres 1 1 al S 8 S ck— 1 h S 1 1. 5 Renate Jonge] Wir laden hierzu unſere Muglieder freund geſchleſſen. ö a 8 ie entkluidete Braut lichſt ein und bitten um vollzähliges E ſch inen. 2 zähliges E ſch in 0 n e den 24. Februar 1921.„ u. Bobbys Abenteuer Der Turnrat 8 1 2 rgermeiſteramt:.— 5 Noch Fringe vein beld zur Kuſſe. du entwerkeſt ſonft San lerenselge, Frauen-Oetein Seckendeim. * 0 amstag onntag Mi woch, den 2. ärz, abend? 5 45 5 3 3 zur öffentlichen deln elgenco held! 10 Ates 10 Akte] 7 Nr fiadet im Saale 1 hofes- 1 11 untnis, daß im Stalle des Eduard Vol; Annahme von Spareinlagen mit täglicher Verzinsun Iv N 1 f 2 band und Alagenſeuche aus 11 1 pareinlag 8 insung. 5 betektiy-Schlager] Unterbaltung mit Theaterauffüprungel“ AJebrochen iſt. Das Gehöft Luiſennr. 22 ff Eröffnung von laufenden Rechnungen, sowie von es Buch des Todes] und ayuſchließ ndem Nechenſchafta bericht 1 Sperrgebiet im Sinne der 88 161 ff. Aus⸗ Scheckkonten— provisionsfrei. CCC da f 05 führungsbeſtimmungen zum Wiehſeuchengeſetz Gewährung von Darlehen. 100% 1200 W N Karten an die Mitgliedes 3 5 Die Gemeinde Seckenheim iſt Beobach⸗ An- und Verkauf von Wertpapieren, sowie Ver- 0 ſi FTT e tungsgebiet gemäß 88 165 ff. Ausführungs⸗ wahrung und Verwaltung von solchen ¹ 0 Fl Ol ſchlußlich 2 Toſſen Kaff e und 2 Stück Kuchen beſtimmungen. Einlo Zinsschei e ten kauen, die Loſſen ans Life f eee, 1 Seckenheim, den 23. Februar 1921. I 85 ösung 15 885 7 15. verlosten Effekten. I Ver Zte. 450 m 2 I. Y äſtbenin 5 5 5 inzug von Wechseln und Schecks. 3 1 Bürgermeiſteramt:. 0. J. dez Epiehle- 5 Koch. Einlösung und Beschaffung von ausländischem Geld. 27 f . Beschaffung von Devisen zu günstigen Kursen Kartoffeln e. Schweineschmalz Ptd. M. 12 50. 5 ei——— 8 8 8 5 agen 2 bis 3 Fuhren Cocos-Fett Pid. M. 11 50 5 5—— Kassenstunden: 3 umzutauſchen. Zeste Margarine Pid. M. I2 u. 18.50 . Milchverſorgung. 812 Unt und I—3 Unr, Samstags von 8—1 Ur. 1 15 5 Pst. Salatöl p. Ltr. M. 2,09 . 336 Ab. 85 25 3 0 i a.* p. Ltr. M. 1.25 1 haben alle Milchbezugs berechtigte Anſpruch Jahn“* 1 r. gebr. Kaffee Pfd. M. 20 u. . urnerbund„Zahn Seckenhein 2 f 9 g„ . h* 25 5„ Aus C. 5 1 St 1„ FTeIW. Feuerwehr Zemusenudeln Pfd. M. 8, 9 u. 1 11 7* 5 0 n. 2 N . roter Ausweis 1 Liter Einladung! 7 Seckenheim. e e Eid.. 100. 3 blauer„ 8 Morgen Abend ½9 Uh nach der e outas 8 Odrrobst Pfd. M. 5.5 1 grauer„ 5 Turnſtunde im Lokal B 3 Suppenartikel zu den billigst. Preisen 15 brauner 1 Mitglieder 9 rosss neue Heringe p. St. M. 17 1 Versammlung Mereen Freitag Abend ½9 Ahr ge p. St M. Kontrollſtempel verſehen ſein, 5 dieſe dem Milchhändler Mulch zugeteilt wird 9 Seckenh⸗im, den 24. Februar 1921. a Lebensmiitelamt. Sammel⸗Anzeiger tur für Miiglieder der fand Ein- u. Verkanfsgrnofenſchaſt i Morgen früh von 8 bis 12 Uhr wird Faatger ſte. die 0 7 — . Nachmittags von 2 bis 5 Uhr die 5 No 151-250 Wir machen noch darauf aufmerkſam, daß nur nach obiger Nummernfolge ausge⸗ Tagesordnung wird im Lokal bekannt gegeben Um vollzähliges und pünktliches Erſch inen erſucht Der Vorſtand. ö Fußball⸗Vereinigung — N ö S 0 1 N Seckenheim, Heute Abend 8 Nur findet im„Deut, ſchen Hof“(Nebenzimmer) Spieler. Versammlung. ſtatt. Es iſt Pflicht eines jeden Spie pünktlich und vollzählig zu erſcheinen. Der Vorſtand. Die für heute Abend anberaumte Vorstands-Sitzung ers gegeben wird. Dünger⸗ oder Futtermiitel —1 an dieſem 2 ausgegeben. findet morgen Freitag Abend ½ An Verwaltungsrat-Sitzung im„Schwanen“ bei Kamerad Rieſenacker. Zugleich werden auch ſämtliche Obleute dazu eingeladen. Das Kommando: L. Rudolph Ein ſcöncs afſſſces Hünner-Fnig f 1 Afflullerſchwein Kauner- In, Städt. Sparkasse Mannheim ace a n n. Hünner- Hals unter Garantie der Stadtgemeinde Mannheim o. ein Schlachtschwein Uogel-Futfef, mündelsicher. f zu vertauschen. Aus ⸗ Fntter- WI 1. Annahme von Spareinlagen; tagweise Ver- kunft erteilt in Alves⸗ für Sebwel 0 Kinase ö zinsung. het Gäſſ-l No. 56 1 5 Annabmestells: 60. Leonh. Bühler, Seckenheim empfehlen wohnhaft 5 181 Planken. Scheck- und E. Z. V. Gebruder veltel iroverkehr kostenlos. i Sportabteilung Samenhandlung, Kostenlose Einzahlungen auf Postscheckkonten: Beute Abend 3 Uhr„ 15 Ludwigshafen a. Rh Nr. 629.— Karlsruhe] Spikler-Derſammlung 2 Schwetzingerate Gladen) Nr. 1788.. im Lokal. 1 Aſichlökur 0 N Hypotheken gegen mässige Zinssätze, Um voll zähl. Ecſcheinen f ſtets zu haben ii PF 7 1. t. Der. Vartan* Drucke—.— Aw