* 6 4 N dern ſofortige Erörterungen der Londoner Hmtsblan der Bürgermeisterämfer Seckenheim. dive Sbeim ſteckarhuu sen und Edingen Abonnementepreis: Monatlich 4.— Mk. mit 21 Jahr Trägerlohn. Durch die Poſt bezogen pro See . 4.12— Mek. ausſchl. debelgen. gen deli 3 Sonn⸗ und Feiertage. f mit Ausnahme der Montag, 7. März 1921 Inſerationspreis: Die einſpaltige Petitzeile 80 Pfg. Reklamen 2.50 Mek. Poſtſch Bei öfterer Anfnahme Nabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. eckkonto: Karlsruhe Nr. 19819. No. 55 8 Tagesſchau. Der„Exxelſior“ veröffentlicht felgendes Telegramm aus London: Man verſichert, daß die deutſche Delegation geſtern nachmittag neue Vorſchläge unterbreitet hat. Man glaubt ſowohl auf alliierter wie auch auf deutſcher Seite, daß dieſe neuen Vorſchläge eine Löſung herbeiführen könnten. In den Nachmittagsſtunden lag endlich der Schluß der geſtrigen Rede Lloyd Georges im engliſchen Wortlaut vor. ie enthält die genaue Formulierung des Ultimatums. anach läßt ſich feſtſtellen. daß von der deutſchen Regierung verlangt wird, ſie ſolle bis zum Montag entweder ihr Ein⸗ verſtändnis mit den Pariſer Beſchlüſſen erklären oder Vor⸗ chläge formulieren, die in anderer, aber gleichwertiger eiſe der für Dentſchland feſtgeſetzten Entſchädigungsypflicht genügen würde. Davon, daß die Pariſer Beſchlüſſe bis ontag unterſchrieben werden müſſen und daß keine an⸗ deren Ausführungsvorſchläge von Dentſchland gemacht wer⸗ den dürfen, hat Lloyd George nicht geſprochen. Die franzöſiſchen Kreuzer„Paris“ und France“ haben vom Marineminiſterium Befehl erhalten ſich bereit zu hal⸗ ten, um nach der Nordſee abzugehen und dort mit einem eualiſchen Geſchwader an der Blockade von Hamburg teil⸗ zunehmen„falls dies nötig werden ſollte. Das Kommando ber die beiden Kreuzer führt Vizeadmiral Charlier. Berlin, 4. März. Wohl unter dem Eindruck der bis⸗ igen Verhandlungen der Londoner Konferenz beſchäftigt man ſich innerhalb der Fraktionen erneut mit der Frage r Regierungserweiterung. Zwiſchen den Deutſchnationa⸗ len und der deutſchen Volkspartei wurde ernent wegen des intritts der Deutſchnationalen in die Regierung verhan⸗ li. Von deutſch⸗nationaler Seite wird betont. daß die Frakrien an ſich bereit iſt, in die Regierung einzutreten. ES in unklar, wie ſich die Mehrheitsſozialdemokraten ver⸗ halten und ob ſie nunmehr bereit ſind, unter dem Druck von außen parteitaktiſche Erwägungen zurückzuſtellen. Unwürdige Sturmſzenen . im Reichstag. N(78. Sitzung.) Berlin, 4. März. Am Regierungstiſch Dr. Koch. Präſident Löbe eröffnet die Stziung um 1.20 Uhr und erklärt, daß auf ſeine Anfrage die Reichsregierung erwiedert habe, daß ſie augenblicklich noch nicht in der Lage ſei, im Reichstage ſich zu den Londoner Forde⸗ rungen zu äußern. Der Präſident teilte weiter mit, daß er mit derk Reichsregeirung in ſtändiger Fühlung bleiben werde und daß der Reichstag rechtzeitig über die Stellungnahme der Regierung unterrichtet werden ſolle. Der Abg. Ledebour(Unabh.) und Levi(Komm.) for⸗ a Vorgänge. dar Antrag wird gegen die Unabhängigen und Kommu⸗ niſten abgelehnt. Eein Schreiben der Regierung, in dem die Bildung einer gemiſchten Kommiſſion zur Vereinfachung und Verbilligung der Verwaltung empfeohlen wird, geht an —— Aufragen. Auf eine Anfrage des Abg. Giebel(Sozd.), wird er⸗ wiedert, daß auch beim Finanzminiſterium eine Ver⸗ ordnung über die Bildung von Geſamtbetriebsräten in Vorbereitung ſei. Auf eine Anfrage des Abg. Leuthen⸗ ßer(D. V.) wird beſtritten, daß die bisher über Halle geleiteten Schnellzüge Berlin München in Zukunft über Leipzig—Hof geleitet werden ſollen. Ueber die Vorlegung eines Reichswohlfahrtsgeſetzes— Anfrage Frau Juchacz(Soz.)— iſt noch kine Entſcheidung ge⸗ troffen.. Es folgt die erſte Beratung des mit der Treuhan⸗ delsgeſellſchaft bereits abgeſchloſſenen Abfindungsvertrag. Abg. Schiffer(Dem.) beantragt, mit Rückſicht auf die außenpolitiſche Lage Abſetzung von der Tagesordnung. Abg. Vogtherr(Unabh.): Es ſoll der Eindruck erweckt werden, als ob eine Einheitsfront vorliege. Das wird Ihnen nicht gelingen.(Unruhe.) Wir wollen den Stet⸗ tiner Generalſtreik beſprechen. g Abg. Müller⸗Franken(Sozd.): Von größerer Be⸗ deutung iſt, was ſich in London abgeſpielt hat. Nach weiterer lebhafter Geſchäftsordnungsausſprache wird der Antrag Schiffer gegen die Unabhängigen und Kommuniſten angenommen. 1 5 Die engliſche Erklärung. Präſident Löbe: Es iſt mir ſoeben der amtliche Wort⸗ laut der wichtigſten Erklärung des engliſchen Premier⸗ miniſters Lloyd George zugegangen. Sie beſagt: Wenn nicht bis Montag Deutſchland bereit iſt, die Pariſer Be⸗ ſchlüſſe anzunehmen oder Vorſchläge zu unterbreiten, um auf anderem in gleicher Weiſe befriedigendem Wege ſeine Verpflichtungen aus dem Vertrage von Verſailles— unter Berückſichtigung des in den Pariſer Vorſchlägen gemachten Zugeſtändniſſe— zu erfüllen, ſo werden wir von dieſem Zeitpunkte ab auf Grund des Friedensver⸗ trags folgendermaßen vorgehen: 5 Die Alliierten ſind übereingekommen: 1. Die Stadt Duisburg⸗Ruhrort und Düſſeldorf auf dem rechten Rheinufer zu beſetzen. 2. Von ihren Parlamenten Vollmachten zu verlan⸗ gen dahingehend, von ihren Staatsangehbörigen zu for⸗ dern, einen gewiſſen Anteil von den an Deutſchland für deutſche Waren geſchuldeten Zahlungen an ihre verſchie⸗ denen Regierungen abzuführen. Dieſer Anteil ſoll für Reparationsrechnung zurückgelegt werden. Dieſer be⸗ zieht ſich auf Waren, die in dieſem Lande oder einem anderen alliierten Staate von Deutſchland erworben werden, n a) der Betrag der Abgaben, die von deutſchen Zoll⸗ ämtern an der äußerſten Grenze der beſetzten Gebiete er⸗ hoben werden, iſt an die Reparationskommiſſion zu zahlen. 0 — eee e — 5) Dieſe Zölle werden weiter nach dem deutſchen Zoll⸗⸗ 1 0 tarif erhoben werden. e) Am Rhein und an der Grenze der Brückenköpfe, 4 die von den alliierten Truppen beſetzt ſind, ſoll zeitweilig eine Reihe von Zollämtern errichtet werden. Der auf dieſer Linie für Ein⸗ und Ausfuhr von Gütern anzu⸗ wendende Tarif ſoll von der interalliierten Rheinland- kommiſſion in Uebereinſtimmung mit den Weiſungen der alliierten Regierungen feſtgeſetzt werden.„ 4 Lloyd George erklärte, daß die zweite Sanktion fol⸗ Güter, die von den alliierten Ländern in Deutſchland gekauft werden. Ein gewiſſer Anteil davon wird in die hieſige Staatskaſſe(London) eingezahlt und der Reſt wird mit einer Quittung der Staatskaſſe über den ein⸗ 1 gezahlten Betrag an Deutſchland geſandt werden. Das Haus hatte dieſe Mitteilung ruhig angenom⸗ men, nur von den Kommuniſten wurden hin und wieder 4 Zwiſchenrufe laut. Präſident Loebe füget hinzu, daß in dieſem Hauſe wohl niemand ſei, der dieſe Beſtimmun⸗ gen mit dem Verſailler Friedensvertrag für vereinbar halte.(Stürmiſche Zurufe und Lärm bei den Kommu⸗ niſten.) Der Kommuniſt Abg. Hoffmann verſuchte nun das Wort zu nehmen. Der Präſident erklärte jedoch, daß er das Wort zur Geſchäftsordnung nicht erteilen werde. Punkte der Tagesordnung über. f anhielt, vertagte der Präſident die Sitzung auf 3.30 Uhr. .** Schon bald nach 3 Uhr ſammelten ſich zahlreiche Reu⸗ gierige auf den Tribünen des Sitzungsſagles; auch die Preſſetribüne war ſtark beſetzt. Zur feſtgeſetzten Stunde, um 3.30 Uhr, erſchien der Präſident nicht im Saale i Erſt um um 4.45 Uhr wurde mitgeteilt, daß heute keine Sitzung Man erfuhr, daß der Aelteſtenausſchuß tagte. mehr ſtattfinde. Samstag ſein. werden. f i 8 An sſchüſſe. 8 Der Hauptausſchuß des Reichs⸗ Die Sitzung wird wahrſcheinlich am Berlin, 4. März. tages miniſteriums fort. i Entſchließung Dr. Jachnicke(Dem.) angenommen, die erheblich höhere Mittel für den zahnärztlichen Dienſt, insbeſondere für die Bekämpfung der Tuberkuloſe for⸗ dert. Debatte auf Montag vertagt. a Der Reichstagsausſchuß für das Verdrängtenſchaden⸗ geſetz ſchloß heute die erſte Leſung ab. Nach längerer Debatte wurde beſchloſſen, zunächſt eine nochmalige Prü⸗ Genaue Mitteilung wird noch gemacht ſetzte die Beratungen über den Etat des Verkehrs⸗ Nach längerer Debatte wurde eine Die Weiterberatung wurde nach weiterer längerer einen Ausſchuß. Das alte Lied. 5 4 Roman von Fr. Lehne. 36. Fortſetzung. Er war für eine Stunde aufgeſtanden und ſaß, ber gehüllt, in einem bequemen Stuhl. —ů— tiefernſten Geſicht ein. f „Mein heutiger Veſuch hat leider eine traurige Ver⸗ (Nachdruck verboten.) in Mellin, eine ſchlanke ſympatiſche Geſtalt, trat mit einem anlaſſung,“ ſagte er„doch geſtatten Herr Graf zuvor, daß ich mich nach Ihrem Befinden erkundige—“ „Danke, lieber Mellin!— Doch nichts von Bedeu⸗ tung! Sie müſſen mich aber entſchuldigen, daß ich hier 0 o sans facon—“ „O, ich bitte, Herr Graf!— und Frau Gräfin? J 0 hoffe ſie wohlauf. Lange habe ich nicht das Vergnügen gehabt, ſie zu ſehen!“ „Sie haben ſich auch ziemlich ſelten blicken laſſen, mein lieber Mellin!“ 185 1 Na trat in demſelben Augenblick die Gräfin ein; der junge Offizier ſprang auf und machte ihr eine tiefe erneigung. Lippen führte. Freundlich reichte ſie ihm die Hand, die er an ſeine „Sehe ich Sie auch einmal, Herr von Mellin? Sie geſſen zu haben.“ ſie glitt. Himmel, wie ſah das Weib aus! ſcheinen unſere Donnerstage in letzter Zeit ganz ver⸗ Er entſchuldigte ſich, während ſein Blick prüfend über Krank, elend, mit müden Augen und matter Stimme— und eine Ahnung ſagte ihm, daß Herfurths Behauptungen doch vielleicht nicht ganz aus der Luft gegriffen Nach eini lich zum 0 n, von dem Sie jedenfalls ſchon untert Stadt i ig voll danen. ſeien—! en gleichgültigen Worten ſagte Mellin ſchließ⸗ rafen von Rodenberg,„ich nehme an, daß Graf etwas Näheres über jenes unglückliche Duell 0 et Rodenberg nickte nur, während Reginas Blick angſt⸗ voll an dem Geſicht des jungen Offiziers hing, der fortfuhr: e b „Schönſtedt verkehrte viel in Ihrem Hauſe— ein Vorzug, um den wir alle ihn beneidet haben, und ich hielt es für meine Pflicht, die Herrſchaften aufzuſuchen und darüber zu berichten. Ich war ſein Sekundant.“ „— und wodurch entſtand jener unglückliche Zwiſchen⸗ fall?“ fragte der Graf.„Schönſtedt war mir ein lie⸗ ber junger Freund,— und ich beklage ihn herzlich,“ kam es etwas zögernd von ſeinen Lippen. „Auch wir alle bedauern ſeinen Tod aufs ſchmerzlichſte. Der Oberſt war ganz von Sinnen, als er es erfuhr. Schönſtedt war eben überall ſehr beliebt.— Vorgeſtern abend hatte er uns zu einer Abſchiedsbowle geladen, ehe er einen zehntägigen Urlaub antrat. Und in der Weinlaune erlaubte ſich von Herfurth eine abfällige Be⸗ merkung über eine Dame, die von Schönſtedt ſcharf ge⸗ rügt wurde. Folge war Duellforderung. Heute morgen fand es ſtatt. Verſöhnungsverſuche wurden ſchroff zu⸗ rückgewieſen und die Bedingungen waren die ſchärfſten. Beim zweiten Kugelwechſel bekam unſer Freund einen Schuß ins linke Auge, der ihn ſofort niederſtreckte. Her⸗ furth muß ebenfalls ſchwer büßen. Der rechte Arm iſt ihm total zerſchmettert. Uns bangte mehr um deſſen Le⸗ ben, da Schönſtedt doch ein anerkannt guter Schütze war.“ d „Hot er viel zu leiden gehabt?“ fragte Regina leiſe. „Nein, gar nicht, Frau Gräfin!“ Einen Augenblick herrſchte Schweigen. Mellin ſah Regina an, aus deren Auge eine Träne tropfte. Aber ſonſt veränderte ſich keine Miene ihres totenblaſſen Antlitzes. f a „Entweder hat ſie ſich doch nichts aus ihm gemacht, oder ſie kann ſich meiſterhaft beherrſchen,“ dachte Mellin und fuhr dann fort, indem er ſich mit dem Tuch über Augen uhr. während keine Stimme bebte „Ich kann nicht beſchreiben, wie mir war— dieſe Stunde vergeſſe ich in meinem Leben nicht— ich habe geweint wie ein kleines Kind— dieſer prächtige Menſch ſollte dahin ſein— es war mir unfaßlich— wie ein böſer Traum!“ 5 85 „Iſt ſein Vater benachrichtigt?“ b „Ja, Herr Graf, Hauptmann von Mühlen iſt gleich 1 (Lebh. Beifall bei der Mehrheit, großer Larm bei den Kommuniſten.) Immer wieder verſuchten der Abg. Hoffmann und auch andere kommuniſtiſche Ab⸗ geordnete, das Wort zu erhalten. Es herrſchte minuten⸗ langer toſender Lärm. Der Präſident ging zum nächſten Als der Lärm weiter nach Kirchbach gefahren, ſeinen Vater ſchonend vorzube⸗ reiten. Der alte Herr, ob er den Schlag überwinden wird? Am letzten Abend noch ſagte uns Schönſtedt, daß er zum Frühjahr heiraten wollte.“ i Mit einem großen anklagenden Blick ſah da Regina zu ihrem Gatten hinüber. 155 In dieſem Blick ſtand geſchrieben—„ſiehſt Du, das iſt die Rechtfertigung, und du wollteſt ſie nicht hören!“ Mellin erhob ſich. i 4 „Geſtatten die Herrſchaften, daß ich mich entferne.— Heute abend noch will ich nach Kirchbach.“ 8 Regina ſtreckte ihm mit einem mühſamem Lächeln die Hand entgegen. a 125 „Unſeren Dank, Herr von Mellin und gute Reiſe!“ Ehrerbietig verneigte er ſich. N „Sagen Sie dem armen Schönſtedt meine innigſte Teil⸗ nahme. Sobald es mir möglich iſt, ſchreibe ich ſelbſt, trug ihm der Graf auf, und zu ſeiner Frau gewandt, als Mellin gegangen—„alſo doch noch um Deinetwillen hat er den Tod erlitten!— wie weit mögt Ihr ge⸗ kommen ſein, daß ſie wagen, über Dich zu ſprechen— denn nur Du kannſt ja gemeint ſein— daß mein Name in den Staub gezogen wird!“ Als er genauer nach Regina ſah, bemerkte er, daß ſie ö ohnmächtig im Seſſel lag. 1 N (Sortſetzung folgt.) 41 fung des Geſetzes mit ſeinen bisherigen Ahpänderungen vorzunehmen und ſodann unter Vorbehalt eine dritte Leſung in der Beratung der beiden anderen Geſetze für Kolonialſchäden und Auslandsſchäden einzutreten. Die Londoner Konferenz. Kriegsminiſter Barthou äußert ſich über die Londoner „ f Konferenz. 8 8 3 Paris, 4. März. Der franzſiſche Kriegsminiſter Barthou iſt geſtern abend 9.25 Uhr in Paris eingetroffen. Von Journaliſten befragt, erklärte Barthou: Ich komme ſehr zufrieden von London zurück. Ich hatte ſehr ſchwierige Aufgaben zu erfüllen. Wir haben die Orientfrage und die Frage der Erfüllung des Vertrages von Verſailles in günſtiger Weiſe erledigt. Lloyd George war glänzend und Briand hat die franzöſiſchen Antereſſen in bewundernswerter Weiſe vertreten. Wir können uns darüber freuen. Es iſt ein vollſtändiges Ein⸗ vernehmen unter den Alliierten über die Maßnahmen ge⸗ troffen worden, die gegen Deutſchland evtl. ergriffen wer⸗ den ſollen. 8 5 b London, 4. März. Im Anſehluß an die Beſprechungen mit den hieſigen De⸗ legierten wird Dr. Simons noch heute einen ausführlichen Berieht nach Berlin erſtatten, um von dort Fuſtruktionen entgegenzunehmen. Es wäre jetzt gerade ein verhängis⸗ eller Fehler, wenn aus dem ſog. freundſchaftlichen Tone i Lloyd Georges in der geſtrigen Konferenz opti niſtiſche Schlüßſe gezogen würden. Von Nachgiebigkeit auf der an⸗ ren Seite iſt nirgends etwas zu bemerken. Daß Deutſch⸗ Vorſchläge machen könnte die, wie es in dem Ultima⸗ tum heißt, den Pariſer Beſchlüſſen gleichwertig ſein ſollen, muß als ausgeſchloſſen bezeichnet werden. In den Wandelgängen des Reinstags. 9 705 Berlin, 4. März. In den Wandelagängen des Reichstags beſchäſtiate man i euch heute wieder lebhaft mit den bisher vorliegenden Nachrichten aus London. Die Stimmung läßt ich daben Finſammenfaſſen. daß wir in London unter allen Umſtänden eſt bleiben müſſen. Deutſche Flugblätter in London. London, 5. März. Die„Daily Mail“ Entrüſtung, die deutſche Abordnung habe in London 5 einige deutſche Flugblätter drucken laſſen, die an die Mit⸗ glieder des Unterhauſes verteilt worden ſeien. In einigen dieſer Flugblätter werde betont, daß die deutſchen Steuern im Verhältnis viel höher ſeien als die Steuern in England und Frankreich. Eine Kundgebung von Landwirtſchaft, Induſtrie. 2 Berlin, 5. Febr.(Drahtmeldung.) Der Reichsverband der deutſchen Induſtrie, der Reichsausſchuß der deutſchen Landwirtſchaft und der Zentralverband des deutſchen Großhandels haben an den Reichsminiſter Dr. Simons folgende telegraphiſche Kundgebung geſandt: Induſtrie, Handel und Landwirt⸗ ſchaft Deutſchlands erwarten von Ihnen, Herr Miniſter, in dieſer ſchickſalsſchweren Stunde unbedingte Feſtigkeit egenüber dem Ultimakum der Entente. Wir erneuern e Verſicherung, für die Folgen der Ablehnung der Lon⸗ doner Beſchlüſſe, ſo ſchwer ſie auch ſein mögen, voll und ganz einzuſtehen. g meldet voll Handel und Die engliſche Preſſe. London, 4. März. Die Morgenpreſſe gib thre Zuſtimmung zu der geſtrigen Rede Lloyd Georges. Ihr Ton iſt ziemlich gemäßigt. Von der Berufung der Sachverſtändigen nach London wird man abſehen. Sie würden anch zu ſpät kommen. Hardings Programm. London, 5 März. Geſtern, am 4. März, trat Harding, Woodrow Wilſon, 2 Mann mit den 14 Punkten ablöſend, ſein Amt als Prä⸗ nt der Vereinigten Staaten von Nordamerika an. Aus Waſhington wird dazu gemeldet: Die Mitglieder des Kongreſſes. die an den Konferenzen mit Harding teilgenommen haben, ſind der Anſicht, daß ſein Amtsantritt als der Anfang einer ſtark naionaliſtiſchen ans⸗ wärtigen Politik bezeichnet werden muß. Sein Motto wird u Gegenſatz zu der Wilſonſchen Politik, anderen zu helfen und Amerika leer ausgehen zu laſſen. Mit dieſem Ziel vor Augen habe Harding ſich über alle Verhältniſſe des Aus⸗ landes zu unterrichten verſucht und dieſes Ziel habe er bei ſeinem Beſuch in Marion verſprochen. Der erſte Teil des Hardingſchen Programms wird darin bestehen, von denjenigen Intereſſen der Vereinigten Staa⸗ ten, die durch den Internationalismus Wilſons, beſonders ihn überzeugt, daß Amerika von großem Glück ſagen kann, aß es von einer Verwickelung in die im Kriege üppig emporgewachſenen Eiferſüchteleien, Begierden und imperia⸗ liſtiſchen Ideen der europäiſchen Nationen befreit geblieben iſt. denen es ohne Zweifel durch eine Ratifikation des Ver⸗ iller Vertrages anheim gefallen wäre. Harding iſt mehr wie je davon überzeugt, daß Amerika ſich aller Teilnahme au enropäiſchen Angelegenheiten enthalten und ſich ſtreng an die Grundsätze der Monroe⸗Doktrin beſchränken ſoll und aß die europäiſchen Mächte ihre Finger aus den amerika⸗ n Angelegenheiten herauslaſſen müſſen. Unter dieſen mſtänden bezweifelt der neue Präsident, den Frieden von erſailles ohne einſchneidende Aenderungen anzunehmen, t nur bezüglich der Völkerliga, die unter allen Um⸗ n aus dem Friedensvertrag ausgeſchieden werden 5. ſondern auch mit Rückſicht auf die eigentlichen Frie⸗ dens bedingungen. für welche es notwendig ſein wird, die Vereinigten Staaten aus der Unmenge der Kommiſſionen zu ſtreichen, welche die Geſchicke Europas auf Jahre hinaus beſtim men ſollen. Jedoch wird Harding dem naturwidrigen und unhalt⸗ baren Zuſtand mit Deutſchland ein Ende machen und iſt geneigt, den Frieden auf geſetzgeberiſche Weiſe wieder her⸗ zuſtellen, wie Knox! Reſolution vorſchlug. Die kürzlich ver⸗ öfentlichten Tagesberichte über den Boykott und anderen erwerflichen Strafen, die die enropäiſchen Nationen über die Vereinigten Staaten verhängen werden, wenn ſie ſich nicht der Völkerliga anſchließen, werden von Harding und nen Ratgebern als eine amüſante Propaganda für die angeſehen und ſo bewertet. Auf Grund der non Har⸗ ding eingeholten authentiſchen Ausſyrüche ſind jetzt die Ver⸗ einigten Staalen in einer vorhrerſckenderen Stellung als damals, als Wilſon nach Europa ging. Europa iſt mehr 8 5 1. weniger von En ropa abhängig 2 1 1 — daten ind nicht aur das 1 N 1 d Maunheim. 5. März. Ein großes Feuer, das auch daunten aus ſeiner Stellung als Werigranbiger verbrüi Europa kann nicht die Vereinigten Staaten boykottieren, es würde bei dieſem Verſuch verhungern. Es bedarf Amerika in jeder Weiſe. Es heißt ſogar, daß es bereitwillig die gegenwärtige Völkerliga zum alten Eiſen werfen und auf die amerikaniſche Idee einer neuen Vereinigung der Na⸗ tionen eingehen werde. England ſucht die Gunſt der Ver⸗ einigten Staaten, ſeines Glänbigers. Seine Staatsmän⸗ ner haben Hardinas vertrauten Ratgebern verlauten laſſen, daß ſie einer Gleichheit der beiden Flotten zuſtimmen, daß alſo die Vereinigten Staaten mit ihrem Flettonprogramm fortfahren, während England die Bautätigkeit einſtweilen einſtellt. Das iſt einer der Gründe, weswegen die Beſtim⸗ mung für eine Beſchränkung des Flottenbaues anf 50 Pro⸗ zent von der Reſolution geſtrichen war. Deutſchland. Die Verhandlungen gegen die„Kriegsſchuldigen“. Berlin, 5. März.(Drahtmeldung.) Wie die„Deutſche Allgemeine Zeitung“ erfährt, fin⸗ det die 1. Hauptverhandlung vor dem Reichsgericht gegen die Kriegsſchuldigen in wenigen Wochen ſtatt. Der Vor⸗ wurf einer Verſchleppung ſei weder von den engliſchen noch den belgiſchen Regierungsvertretern erhoben wor⸗ den. Die Vorwürfe Llond Georges in dieſer Angelegen⸗ heit auf der Londoner Konferenz dürften demnach auf ungenügende Informationen beruhen. ö Baden und Nachbargebiete. Nus der Beamtenſchaft. Das Staatsminiſterium hat den Direktor Alois Meidel am Gymnaſtum in Raſtatt auf ſein Anſuchen in den Ruyhe⸗ ſtand verſetzt und den Direktor am Realvrogymnaſium in Buchen, Karl Krotz,, zu ſeinem Nachfolger in Raſtatt er⸗ nannt. Die Forſtaſſeſſoren Wilh. Brandenburg aus Bronn⸗ acker, Chlodwig Burger aus Tiegen und Rudolf Knoll aus Pforzheim wurden zu Forſtamtmännern ernannt. 9 Steuerblätter ſlatt Steuerkarten.. Der Reichsfinanzminiſter hat genehmigt, daß die Steuer⸗ marken ſtatt in die vorgeſchriebene Steuerkarte auf ein loſes Blatt nach vorgeſchriebenem Muſter geklebt werden, das dem Arbeitnehmer bei der Lohn⸗ oder Gehaltszahlung aus⸗ gehändigt wird. Vorausſetzung für die Anwendung dieſes Verfahrens iſt, daß die Lohn⸗ oder Gehaltszahlung für einen Monat oder für einen längeren Zeitraum erfolgt. Auch muß der Arbeitgeber die Steuerblätter ſelbſt auf eigene Koſten beſchaffen. Anträge auf Zulaſſung des Ver⸗ fahrens ſind bei den Finanzämtern zu ſtellen, die nähere Auskunft erteilen. Erhöhung der Eiſenbahn⸗Güter⸗ und Tiertariſe. Vom 1. April ab werden die Frachtſätze im Güter⸗ und Tierverkehr wie folgt erhöht: a) Güterverkehr. Bei den Stückgutklaſſen Le, I f. II. Um rund 85 v. H., bei der Klaſſe A um rund 80 v. H., bei der Klaſſe B um rund 75 v. H., bei der Klaſſe CO um rund 70 v. H., bei der Klaſſe D um rund 60 v. H., bei der Klaſſe E um rund 50 v. H. e b) Tierverkehr. Bei allen Klaſſen um 55 v.. Aus dieſem Anlaß werden zum 1. April 1921 neu aus⸗ gegeben: 1. Der Frachtſatzzeiger(Heft O1 a, Tf. 200) unter Auf⸗ hebung des vom 1. Dez. 1920 gültigen Frachtſatzzeigers: 2. eine Umrechnungstafel zum Tierfrachtzeiger vom 1. Dez. 1920. Die Ausnahmetarife werden ebenfalls vom 1. April 1921 ab erhöht werden. Die Erhöhung wird durch⸗ ſchnittlich etwa 55 v. H. der jetzigen Sätze betragen. Beſon⸗ dere Bekanntmachung dieſerhalb folgt. Die neuen Druckſachen können etwa vom 20. März 1921 ab von den deutſchen Eiſenbahnverwaltungen käuflich be⸗ zogen werden. 1 ** Karleruhe, 4. März. Am letzten Sonntag tagte hier der Geſchäftsführende Ausſchuß des Landesverbandes Ba⸗ den der Deutſchen Volkspartei unter dem Vorſitz von Prof. Weber⸗Baden⸗Baden. Vor Eintritt in die Tagesordnung wurde einmütig beſchloſſen, an Geh. Rat Dr. Paaſche in Neckargemünd ein Glückwunſchtelegramm zu ſeinem 70. Ge⸗ burtstag abzuſchicken. In den weiteren Verhandlungen wurden ſodann die Spitzenkandidaten der 7 Wahlkreisliſten und der Landesliſte für die Wahlen zum Badiſchen Landtag aufgeſtellt. An den Verhandlungen nahm zum erſtenmal der neue Generalſekretär des Landesverbandes Baden, Herr Kollbach, der bisher in Aachen im Dienſte der Deutſch⸗Libe⸗ ralen Volkspartei wirkte, teil. 5 ** Karlsruhe, 4. März. Am letzten Sonntag fand hier eine Zuſammenkunft der ſtaatlich geprüften Desinfektoren Badens ſtatt, um zur Hebung ihrer berechtigten ſozialen Intereſſen ſich zu einem Verein zuſammen zu ſchließen. Zu dieſem Zweck waren Vertreter von faſt allen Gauen Badens erſchienen, die alle den Wunſch und den Willen äußerten, die ins Leben gerufene Fachorganiſation mit allen Kräften zu unterſtützen, damit in aller Bälde etwas er⸗ ſprießliches für den von den Behörden anſcheinend ganz vergeſſenen ſchweren und verantwortungsvollen Beruf ge⸗ leiſtet wird. Nachdem die Gründung der Organiſation be⸗ ſchloſſen war und eine rege Ausſprache der Vertreter ſtatt⸗ gefunden hatte, wurde Oberdesinfektor Georg Bauer⸗Hei⸗ delberg(untere Neckarſtraße 108), an den auch alle An⸗ meldungen zu richten ſind, zum erſten Vorſitzenden ge⸗ wählt. Reichen Beifall zollten die Anweſenden dem lehr⸗ reichen und intereſſanten Vortrag des Prof. Dr. von Giercke, welcher ſich in bereitwilliger Weiſe zur geiſtigen Fortbil⸗ dung dem Verein für den Gründungstag zur Verfügung ſtellte. Dem Verein haben ſich ſchon ungefähr 120 Mitglieder angeſchloſſen. Die Vereinsleitung fordert einen jeden noc fernſtehenden Kollegen auf, dem Vereine beizutret und die mit vieler Mühe ins Leben gerufene Organiſation zu Anterſtützen. b 5 ki Karlsruhe, 5. März. Zu der Waffenbeſchlagnahme in Bodman am Bodenſee ſchreibt die Preſſeabteilung des Mi⸗ niſteriums des Innern u. a.: In der Nacht vom 25. zum 26. Februar brachte der Oberleutnant a. D. Fritz Keller aus dem Württembergiſchen einige Waffen nebſt Munition nach einem im Bezirk Bodman gelegenen Gut des Grafen von Bodman. Eine Gendarmeriekontrolle erhielt von den Vorgängen Kenntnis. Das zuſtändige Bezirksamt vollzog bereits am 26. Februar im Auftrage des Entwaffnungs⸗ kommiſſars die Beſchlagnahme und am 28. übernahm die Sicherheitspolizei von Sigmaringen 13000 Gewehre. 10 Ma⸗ ſchinengewehre und 20000 Schuß Munition, um ſie zum Zwecke der Vernichtung der Reichstreuhandgeſellſchaft zu⸗ zufahren. Man wird es der ſtaatsanwaltſchaftlichen Unter⸗ ſuchung überlaſſen müſſen, ob die mit dem Waffentransport angeſtellten Betrachtungen richtig ſind. al Mannheim, 5. März. Der Zopfabſchneider treibt hier immer noch ſein Unweſen. In der großen Wallſtadtſtraße wurden geſtern abend um 7 Uhr der 13 Jahre alten Tochter eines Monteurs die Zöpfe abgeſchnitten, die der Täter am Orte zurückließ, aber entkommen konnte. Der Mann ſoll 36 bis 38 Jahre alt ſein. 9 5 4 7 1 5 Fruchthallenſtraße 11 aus. mit gruppen bisher geleiſtete Mitarbeit und ug, das der Ta in den O Brachte, brach geſtern Mittag im einem Sarzdan iu der 10 1 77 5 Da ſich in dem Gebäude außer großen Holzvorräten auch noch eine Schreinerwerkſtätte be⸗ fand, ſo breitete ſich das Feuer ſehr raſch aus. Beim Ein⸗ ſturz des Dachſtuhles konnten ſich die Feuerwehrleute nur mit knapper Not retten; dem Wehrmann Volz wurde leider eine Zehe abgequetſcht. Der Schaden beträgt über 50 000 M. * Mannheim, 5. März. Der Direktor der Badiſchen Bank, Julius Wagenmann, iſt in Heidelberg im Alter von 60 Jahren geſtorben. Direktor Wagenmann ſtammte aus einer württembergiſchen Theologenfamilie, ſein Vater war Profeſſor der Theologie und erſter Vorſitzender des Evan⸗ 5 geliſchen Bundes. In frühen Jahren widmete ſich der Ver⸗ 5 ſtorbene dem Bankfache und erhielt eine leitende Stelle in der Frankfurter Filiale der Deutſchen Bank. Im Jahre 1901 wurde er Aufſichtsrat der Badiſchen Bank in Mann⸗ heim und ſpäter deren leitender Direktor. In ſeinem Be⸗ rufe genoß der Heimgegangene ein großes Anſehen. Er war ein eifriger Förderer des Diakoniſſenbauſes und ein großer Freund des Alvinenſportes. Die Feuerbeſtattung wird in Heidelberg ſtattfinden. i 1 zn Heidelberg, 5. März. In der nächſten Woche findet auf Antrag der württ. Regierung eine Beſprechung der Vertreter der ſüdd. Staaten über die Frage der Regelung des Kurfremdenverkehrs in dieſem Jahre ſtatt. zen Heidelberg, 4. März. Die Nachricht, daß der alt⸗ berühmte Gaſthof„Perkeo“ an eine Bank verkauft ſei und ſeinen Betrieb einſtellt, beſtätigt ſich erfreulicherweiſe nicht. Der„Perkeb“ wird unverändert weiter betrieben, ebenſo das Hotel„Roter Hahn“, bei dem lediglich eine Verlegung 5 Wirtſchaftsräume innerhalb des Hauſes ſtattgefunden abe. a FFC CTVCCCCCCCVCCCCCC * Heidelberg. 5. März. Der Stadtrat hat ſich grundſätz⸗ lich bereit erklärt, ſich an der zu gründenden Aktiengeſell⸗ ſchaft zur Finanzierung des Neckarkanals zu beteiligen.— In der Gutlauthofkapelle im Stadtteil Schlierbach wurden durch das Abfallen von Putz mittelalterliche Wandgemälde aufgedeckt, die nun freigelegt werden ſollen.— Der Stadt⸗ rat hat dem Bezirksamt auf deſſen Anfrage vorgeſchlagen, das im Vorjahr zum erſten Male geſtattete Baden im freien Neckar innerhalb des Stadtgebiets bezw. den Aufenthalt Badender am Ufer zu verbieten. zi Ernſttal Amt Buchen, 5. März. Ein krankes Pferd, das der Bierführer Grimm in Behondluna hatte, ſchlug aus und traf den Grimm auf die linke Bruſtſeite, daß er ſofort umſank und nach einigen Minuten ſtarb. * Elzach. 5. März., Der Maſchinenſchuppen des Schrei⸗ nermeiſter Baier geriet aus unbekannten Urſachen in be 2 0 brannte vollſtändig nieder. Der Schaden iſt edentend. ** Pforzheim, 4. März. Der Stadtrat hat ein Baupro⸗ gramm für das Jahr 1921 ausgearbeitet, das die Erſtellung von rund 1000 Wohnungen vorſieht. Es ſollen ſofort 85 Wohnungen mit einem Koſtenaufwand von 1112000 M. er⸗ ſtellt werden.— Eine in Turnerkreiſen bekannte Perſön⸗ lichkeit, Turnlehrer a. D. Hermann Scheuffele, iſt im Alter von 68 Jahren geſtorben. Er war Jahrzehnte hindurch Turnlehrer an der Oberrealſchule und Gauturnwart. 0 a Pforzheim, 5. März. Im Laufe des Februar mußten etwa 70 bis 80 Schmuckwarenfabriken hier Betriebsein⸗ ſchränkungen mit ein⸗ bis dreitägiger Arbeitsverkürzung vornehmen. Davon werden etwa 1000 männliche und 1400 a weibliche Arbeitskräfte betroffen. Am 15. Februar wurde 8 in einer hieſigen Fabrik 1 Kilogramm skarätiges Gold ent⸗ 80 wendet. Durch die Ermittlungen der Polizei wurde feſt? n geſtellt, daß ein Arbeiter der Fabrik das Gold und früher 88 auch Silber aus der Fabrik entwendet hatte. Das Edel⸗ an metall trug der Dieb einem anderen Arbeiter zu, der es E bei einem Preſſer umſchmelzen ließ. Das Gold konnte wieder beigebracht werden, das Silber iſt vermutlich an i einen Händler verkauft worden. In der aleichen Fabrik fte haben im letzten Vierteljahre zwei andere Arbeiter nach und in nach über 1 Kilogramm ökarätiges Gold entwendet. Dieſes a Gold murde an einen bieſigen 2. er verkauft. ur Sämtliche Perfonen, die ſich bei den beiden Gerchäften fraſ⸗ da barer Handlungen ſchuldig gemacht haben wurden verhaftet. ſo a Offenburg. 5. März. Während der letzten Tage fand. in Offenburg die 9. Vertrauensverſammtung der in der Landesgruppe Baden zuſammengeſchloſſenen 26 Ortsgrup⸗ pen der vertriebenen Eliaß⸗Lothringer ſtatt. Nach An⸗ hörung des Jahres⸗ und Kaſſenberichtes wurde Freiburg wieder als Vorort der Landesgruppe gewählt und der bis⸗ herige Vorſtand unter allgemeiner Anerkennung der von be ihm geleiſteten Arbeit eintimmig wiedergewählt. An der 9 Spitze des Vorſtandes ſteht Herr Bongartz⸗Freiburg i. Br., 8 der auch als Vertreter der Landesgruppe Baden dem Bei⸗ 0 le rat für elſaß⸗lothringiſche Angelegenheiten im Reichsmini⸗ m ſterium des Innern angehört. Der frühere Direktor der pu Straßburger Univerſität und Landesbibliothek Geheimrat Wi Profeſſor Dr. Wolfram in Oberkirch hielt dann einen vor⸗ trag über das wiſſenſchaftliche Inſtitut für die Elfaß⸗Loth⸗ ei ringer im Reich, das vor einiger Zeit gegründet wurde und m ſeinen Sitz in München erhält. Dieſem Inſtitut obliegt zu. Ai nächſt die Schaffung einer elſaß⸗lothringiſchen Bibliothek de ung die Pflege der elſaß⸗lothringiſchen Geſchichte und Kul⸗ tur, wobei alle politiſchen Beſtrebungen ausgeſchaltet wer⸗ al den, Die Vertreter erklärten ſich bereit, das Inſtitut nah ge Kräften zu unterſtützen, und wählten einen mehrgliedrigen la Ausſchuß, der die Arbeiten hierzu in Baden zu überneh⸗ de men hat. Ein Bericht über die ſeinerzeit vom Hilfsbund 99 ins Leben gerufene Darlehenskaſſe ſtellt feſt, daß im a- e gelaufenen Jahre durch die Landesgruppe Baden 653 Dar- d lehnsgeſuche im Geſamtbetrage von 4439 820 M. an den n Hilfsbund geleitet wurden. Hiervon wurden genehmigt wi 471 Darlehnsgeſuche im Betrage von 2046 270 M. Einen breietn Raum in der Beſprechung erforderte die Fürſorge: mm tättakeft in Baden. In der Oeffentlichkeit ſind in dieſern ge Beziehung ganz falſche Anſchauungen verbreitet. Die Zahl in der in Fürſorge ſtehenden Vertriebenen, d. h. der Unter! be ſtützten, iſt in keinem Stadium jemals ſo groß geweſen, wie allgemein angenommen wurde. Im Januar 1920 betrug ſie nur 2578, im Juli 1920 war ſie ſchon geſunken auf 1 D und im Dezember 1920 gar auf 1090. Die Ortsgruppen kel des Hilfsbundes in Baden haben ſich im Benehmen mit den Fürſorgeſtellen redlich bemüht, die Vertriebenen wieder in 15* geregelte Wohn⸗ und Erxwerbsverhältniſſe hinein zu brin⸗ Ven gen. Dieſen vereinten Bemühungen iſt es gelungen, tro un der ſchwierigen Verhältniſſe den Abbau der Fürſorge in Ei Baden am meiſten zu fördern, bezgl. des Abbaues wurden nu mit dem Reichskommiſſar für Vertriebenenfürſorge Regie⸗ rungsrat Bachmann vom Reichsminiſterium des Innern, der an den Verhandlungen teilnahm, Richtlinien die ſprochen, die allſeitige Zuſtimmung fanden. Seit etwa Jar, e resfriſt ſind in Baden fünf Ausſchüſſe zur Feſtſtellung de?“ de Kriegsſchäden in Elſaß⸗Lothringen tätig(Konſtanz, Freiz a di burg, Offenburg, Karlsruhe und Mannheim), die auf Grun 10 des Geſetzes vom 3. Juli 1916 und der Richtlinien vom da 9. Januar 1920 Vorſchiſſe, Beihilfen und Unterſtützungen! Cl Schadensfällen gewähren können. Ueber die Vorſchriften St der erwähnten Geſetze, das Verfahren, die Höhe der Ent 1157 ſchädigungen uſw. wurde eingehend beſprochen und dabe, 3 5 auch erwähnt, daß das Reichsfinanzminiſterium fortgeſetzt Ar durch Verordnungen und Anweiſungen verſuche, die in den Ri; erwähnten Geſetz bezw. Richtlinien enthaltenen Beſtim⸗ j mungen zu ungunſten der Vertriebenen auszulegen. Ei ‚ Reihe von Entſchließungen faßte das Ergebnis der Ver⸗ ſammlung zuſammen. Nach Beſprechung verſchiedener zelfragen ſchloß der Vorſitzende die Vertreterverſammlun dem Danke an die Vertreter für die in ihren mit der Auffo Ortsgruppen fru ſenburg hat 2 ker verworfen. Bekanntlich hatten einige Perſonen des N rterperſonals der Kreispflegeanſtalt Fußbach, die in dem fduf Gemarkung Schwaibach liegenden Teil der Anſtalt un⸗ dtergebracht ſind, Einſpruch erhoben weil die Wahl nicht Stktsütlich bekannt gemacht wurde. Der Bezirksrat war der uſicht, daß ſowhl Pfleglinge wie das Perſonal ihren Woßhnſitz in Bermersbach haben, weil ihnen von der Ver⸗ baltung der als wirtſchaftlich zuſammenhängendes Ganzes die Unterkunftsräume uſw. angewieſen werden. Bei der letzten Bürgermeiſterwahl in Bermersbach blieben etwa 50 ahlberechtigte von der Wahl fern, weil mit der Anfechtung r Wahl gedroht wurde, falls Anſtaltsiuſaſſen von der Schwalbacher Gemarkung zur Wahl erſcheinen würden. eſe glaubten nun, ihr Wahlrecht in Schwaibach ausüben u können. Die Abgewieſenen können nun dieſe Sache dem Verwaltungsgerichtshof zur Entſcheidung vorlegen. Freiburg, 5. März. Der in Berlin verſtorbene be⸗ babmte Kehlkopfforſcher Geh. Rat Prof. Dr. Killian iſt auf em gieſigen Friedhof zur letzten Ruhe beſtattet worden. e. Beteiligung an der Trauerfeier war eine ſehr große. Stadtpfarrer Jaeger führte die kirchlichen Zeremonien . ch, worauf Geh. Rat Prof. Dr. Hahn, Dekan der medi⸗ . Alchen Fakultät, Geh. Rat Prof Dr. Diehl, derzeitiger ARektor der Univerſität und Geh. Rat Prof. Dr. Kahler, der vatbach b. Gengenbach, 5 März. Der Bezirksrak die Einſprache gegen die Bürgermeiſterwahl ben Einwanderung unter alſen Umſtänden und mit allen Mitteln zu widerſetzen, und zwar mit Recht, da es gilt, ihre Raſſenreinheit zu wahren. Aber nicht nur dieſer Kampf ſei unvermeidlich, ſondern ebenſo unver⸗ meidlich ſei, daß Afrika und das von den Europäern be⸗ herrſchte Aſien verſuchen werden, die europäiſche Herr⸗ ſchaft abzuſchütteln, und dieſer Kampf, der überall ſchon vorbereitet wird, werde ſich in erſter Linie gegen das britiſche Rei richten. Die praktiſchen Folgerun⸗ gen gibt Me Clure, ein überzeugter Anglophile, in folgen⸗ den Sätzen: W Man erſieht daraus, daß die vitalſten Intereſſen I Feckfolger des Verstorbenen an der hieſigen Klinik, die Ver⸗ enſte würdigten. Weiter ſprachen noch der Vorſitzende der Vereinigung Schweizer Aerzte für ſchwere Hals⸗ und A cteneskrankungen und der Vorſitztzende der Wiener Laryn⸗ ä 5 logiſchen Geſellichaft, die ebenfalls Killian als den gro⸗ 55 en Schöpfer und Reformator der modernen Saryngologie 3 5 w ihren Nachrufen bezeichneten. Ausland. ö 1 Was geht in Rußland vor? Die Nachrichten aus Moskau und Petersburg ſind 1 o widerſpruchsvoll, daß man ſich vorläufig über die Lage ein klares Bild machen kann. Während die einen Mel⸗ 5 diungenvon einem an Umfang und Erfolg wachſenden Aufruhr gegen die Sowjetregierung ſprechen, vom IAebergang der baltiſchen Flotte zu den Revolutionären, I Auten die aus bolſchewiſtiſcher Quelle ſtammenden Nach⸗ dachten weſentlich anders. Danach ſoll der Aufruhr be⸗ deits im Keime erſtickt worden ſein. . folgende eigene Drahtmeldungen: T. London, 5. März. Fortwährend laufen Mel⸗ dungen über Helſingfors ein, die beſagen, daß die anti⸗ 1 bolſchewiſtiſchen Aufſtände in Rußland raſch an Gebiet gewinnen. Bedeutende Perſönlichkeiten der roten Armee nd bereits zu den Aufrührern übergegangen. Die Räte⸗ degierung hat eine Erhöhung der Lebensmittelration an⸗ geordnet, um dadurch die Arbeiter zu beſchwichtigen. Dem * 25 change Telegraph“ wird heute aus Helſingfors ge⸗ rahtet, daß in Petersburg eine Truppenrevolte ausge⸗ rochen ſei. Die Leninſchen Truppen ſtänden mit 80000 Arbeitern im Kampf. Eine große Zahl von Toten und Verwundeten wird gemeldet. Nach Nachrichten aus anderen Teilen Rußlands hat die Revolte auch ſchon auf Noskau und andere Städte übergegriffen. 0 ser, London. 5. März. Im Auswärtigen Amt traf ge⸗ zern die Beſtätigung der Meldung über ſchwere Unruhen „. Petersburg ein. Dort habe ein Regiment gemeutert 7 05 ſämtliche Offiziere getötet. Das Regiment wurde dann nach dem Kaukaſus geſchickt. Die baltiſche Flotte Jell ebenfalls zu den Revolutionären übergetreten ſein und Petersburg beſchoſſen haben. Neue Weltkrieg⸗Perſpektiven? bei Die Pariſer Machthaber erwecken den Eindruck, daß dei ihnen der Blick für das Weltbild und die Erwägung en Zukunft⸗Möglichkeiten überhaupt keine Rolle ſpie⸗ 1 1 Den nationaliſtiſchen Inſtinkten ihrer Kammer⸗ . uehtheiten Genüge zu leiſten, scheint ihr einziger Geſichts⸗ 0 h Denn ſonſt hätten ſie ſich ſagen müſſen, daß die 58 ſchaftlichen Bedingungen ihres Paktes unmöglich ohne 5 e gewiſſe Fühlung mit den anderen großen Welt⸗ 2 urkt⸗ Mächten vereinbart werden konnten. Von n aus wird ihnen denn auch ſchon jetzt ziemlich 0 lich dieſe Verſäumnis vorgehalten. Daran kann vor . chen der engliſche Staatsmann nicht achtlos vorüber⸗ 8 8 Denn, wie Lloyd George ſelbſt letzthin ſagte, Eng⸗ 5 iſt den Vereinigten Staaten finanziell noch ſehr ſtark 1 geſrllichtet. Ebenſo, wenn nicht noch mehr, kommt in 3 31525 daß Englands Weltpolitik vermutlich ſchon bald 21 ie Entſcheidung über die Stellung zum amerika⸗ wi ch⸗japaniſchen Widerſtreit geſtellt werden imme Die engliſche Preſſe beſchäftigt ſich denn auch 5 ges er wieder mit dieſen Weltproblemen und verfolgt mit in kannteſter Aufmerkſamkeit alles, was auswärts, bald Wir verzeichnen 5 Die„Times“ brachte kürzlich mit der Ueberſchrift: 5 eſten gegen den Oſten einen langen Arti⸗ grü es amerikaniſchen Publiziſten Me Clure, des Be⸗ nders der ſeinen Namen tragenden Monatsſchrift, un rauf hinausläuft, daß ein Krieg zwiſchen Amerika En ldapan ſo unvermeidlich ſei, wie es der Krieg zwiſchen and und Deutſchland geweſen ſei.„Japan nimmt Ffentlite ſagt er,„bis zu einem gewiſſen Grad in der lele ichen Meinung den Platz ein, den Deutſchland ſo rie Jahre innehatte“, und England müſſe in dieſem Fenn auf der Seite von Amerika kämpfen, weshalb es die Hauch nur im englischen Intereſſe gelegen ſei, daß ſich 1 ereinigten Staaten eine mächtige Flotte 85 Me Clure erkennt dem kommenden Kampf den * 8 einer wahren Tragödie zu, da er nicht ein 1 75 zwiſchen Recht und Unrecht, ſondern zwiſchen Recht 7 2 cht ſein werde. Er beſchreibt, wie mehr Land und nis ſind derung für kein Land ein ſolches Lebensbedürf⸗ gilt nd wie für Japan, und wie ähnliches auch für China dee wie das angewieſene Land für die Befriedigung N Bedürfniſſes die wenig bevölkerten Rieſengebiete Aneſten der Vereinigten Staaten, in Auſtralien, in ada und Südafrika, ſind, und weiſt dann auf die Tat⸗ daß die Vereinigten Staaten wie d großen * ———ä4— daraufh fend Englands und Amerikas identiſch ſind. Nicht nur ſo; dieſe Intereſſen ſind auch identiſch mit denen aller Völker Europas und die wichtigſte Aufgabe iſt daher, die Völker Europas auszuſöhnen und das Wohlergehen Europas wiederherzuſtellen. Wenn Rußland die Politik ſeiner heutigen Herrſcher fortſetzen und ſich auf die Seite Aſiens ſtellen ſollte, ſo würden wir einen Konflikt vor uns ſehen, der viel ſchrecklicher wäre als der letzte Weltkrieg. Zum großen Teil infolge der neuen Erfindungen, beſonders der Entwicklung der Flugmaſchine und des Unterſeeboo⸗ tes, ſind die Vereinigten Staaten viel weniger ſicher, als ſie es vor dem Krieg waren, und gerade ſo, wie England... die Hauptlaſt dieſes Kampfes auf dem Land wird tragen müſſen, ſo werden die Vereinigten Staaten mit ihrer gewaltigen Küſtenlinie, die am Stillen Ozean ſchwer zu verteidigen iſt, die Hauptlaſt der kom⸗ menden Kämpfe im Stillen Ozean tragen. Heute ruht die Sicherheit der Welt in erſter Linie auf der britiſchen Flotte und in zweiter Linie auf der Flotte und den Hilfs⸗ quellen Amerikas. Es folgt daher, aus den hier ent⸗ wickelten Tatſachen, daß je größer und mächtiger die Flotte Amerikas iſt, es um ſo beſſer für England und die Völker Europas iſt. Die Behauptung iſt weſenlos, daß Amerika und England Rivalen zur See ſein können“. Es iſt charakteriſtiſch für die engl. Politik, die darauf gerichtet ſein muß, eine Wahl zwiſchen Amerika und Japan ſo lange wie möglich hinauszuſchieben, daß die Times ein ſolches Plaidoyer für eine engliſch⸗amerika⸗ niſche Allianz gegen Englands Alliierten überhaupt ab⸗ druckt und dann zugleich von allen ſeinen Schlüſſen nur den gelten läßt,„daß dauernde Freundſchaft zwiſchen dem Britiſchen Reich und Amerika eine Sache ſein ſollte, die über jeden Zweifel erhaben iſt“. Das Blatt meint, daß die Ausführungen des Amerikaners„nicht ohne etwas Wahres ſind, daß ſie aber den meiſten britiſchen Leſern doch ſeltſam übertrieben und ganz unnötig alar⸗ miſtiſch vorkommen werden“. Die Times will nicht be⸗ ſtreiten, daß Japan mehr Land braucht, meint aber,„es gebe andere dünn bevölkerte Gegenden viel näher ſeiner Küſte“. Die Gärung in der öſtlichen Welt ſei ohne Zwei⸗ fel ernſt, aber England dürfe hoffen, ſie durch eine feſte und weiſe Politik kontrollieren zu können. Die amerikaniſchen Politiker wollen jede wirkliche engliſch⸗amerikaniſche Verſtändigung davon abhängig machen, daß England definitiv von Japan abrückt und zu dieſem Zweck die Allianz mit Japan nicht erneuert. Amerika will England nicht erlauben, in dem heraufziehenden Konflikt zwiſchen ihm und Japan mit derſelben zweideutigen Rolle zu manöverieren, die es bei dem Widerſtreit der europäiſchen Mächte ſpielte. Amerika will kein Weltgleichgewicht der Macht dulden, bei dem England der entſcheidende Draußenſtehende wäre; es würde ein ſolches vorziehen, in das England mit eingeſchloſſen wird. Die engliſchen Publiziſten, North⸗ cliffe voran, haben die Amerikaner förmlich überſchüttet, daß die engliſch⸗japaniſche Allianz ihnen gegenüber nichts bedeute, ohne auf ſie irgendeinen Eindruck zu machen. Die Amerikaner aber wollen von England nicht diploma⸗ tiſche Beſprechungen, ſondern eine Tat. Und wie recht ſie damit haben, zeigen folgende Sätze Harold Spenders, eines perſönlichen Freundes von Lloyd George, der mit Bezug auf die erwähnten Beteuerungen eines North⸗ cliffe ſchreibt:„Wer kann mit Bezug auf die Zukunft etwas prophezeien? Schließlich waren wir doch alle dieſe Jahre die Alliierten Japans. Wir haben aus dieſer Allianz iin Fernen Oſten enorme Vorteile gezogen. Was hilft alle Verſtellung? Iſt nicht ganz klar, daß wir, wenn Japan Gefahr liefe, von Ameröka erdrückt zu werden, eingreifen müßten, um es zu retten?“ Wenn der eng⸗ liſche Botſchafter in Waſhington letzthin nach London eilte, ſo war ſein Hauptzweck vielleicht gerade der, dem engliſchen Kabinett klarzumachen, was bei der Erneue⸗ rung der Alllanz auf dem Spiel ſteht. . Berlin, 3. März.(Drahtmeldung.) Nach zuverläſſigen Meldungen ſind in den ehemaligen preußiſchen Gebietsteilen Poleus die gedienten Mann⸗ ſchaften zur Bildung von Freiwilligenkorps aufgefordert worden. Die in Poſen und Bromberg liegenden Regi⸗ menter ſind nach der polniſch⸗oberſchleſiſchen Grenze ab⸗ kommandiert weden. e e 170 N 7 5** . Lokales. * Einreiſe nach Elſaß⸗Lothringen. Von amtlicher Seite wird darauf aufmerkſam gemacht, daß Deutſche, welche ſich nach Elſaß⸗ Lothringen begeben wollen, ſich an die fran⸗ zöſiſchen Konſulatsbeamten in Deutſchland zu wenden haben. Ein franzöſiſches Konſulat befindet ſich in Karls⸗ ruhe, Bernhardſtraße 19. Gegen Luxus und Luſtbarkeiten. Die Auswüchſe des öffentlichen und teilweiſe auch des privaten geſellſchaftlichen Lebens und die überhandnehmenden Luſtbarkeiten, die in ſo ſchreiendem Mißverhältnis zu der Not und dem Ernſt der Zeit ſtehen, haben den Vorſitzenden des Deutſchen Roten Kreuzes veranlaßt, in einem Schreiben an den Reichspräſi⸗ denten auf die den Ernſt unſerer Lage verkennende Lebens⸗ führung, beſonders der beſitzenden Klaſſen, hinzuweiſen. Der Reichspräſident hat daraufhin an den Reichskanzler die Bitte gerichtet, er möge bei den Regierungen der Länder nachdrücklich dahin wirken, daß, mehr als es bisher ge⸗ ſchehen iſt, im Rahmen der geſetzlichen Mögſichkeiten dieſen Auswöüchſen entgegenzutreten. Der Reichskanzler hat ſich n mit den Landesregierungen Maßnabmen „ wegen der zu ergrei⸗ „. ——— 2 vorgeſehen: gewinn per 31. Dezember 1920 in Höhe von f 785 Gemeinden, die Beſtellung von freier Handelsware, welche Lohnſtener anſtatt Steuerabzug. Eine zeitgemäße und den Teuerungsverhältniſſen Rech⸗ nung tragende Aenderung des Reichseinkommenſteuerge⸗ ſetzes ſteht bevor. Von dem Reichsfinanzminiſterium iſt in jüngſter Zeit dem Steuerausſchuß des Reichstags eine Denk⸗ ſchrift zugekommen, deren Grundcharakter die Umwandlung des Steuerabzugs in eine Lohnſteuer iſt. 5 Bei dem niederen Einkommen, wozu heutzutage alle Ein⸗ kommen unter 20 000 M. zu rechnen ſind, ſoll das reine Ein⸗ kommen aus Lohn oder Gehalt bis zu genannter Höhe einem Einheitsſatze von 10 Prozent unterworfen werden, und wenn keine ſonſtigen Einkommensbezüge irgend welcher Art vor⸗ liegen, zu keiner weiteren Veranlagung herangezogen wer⸗ den. Ueber dieſe 20 000 M. hinaus iſt folgende Staffelung für die nächſten 2000 M. ſteuerbares Einkommen 20 Proz alſo Geſamt⸗Einkommen 22 000 M., Steuer 2400 M., für die nächſten 2000 M. ſteuerbares Einkommen 22 Prog. alſo Geſamt⸗Einkommen 24000 M., Steuer 2840 M., für die nächſten 2000 M. ſteuerbares Einkommen 24 Proz., alſo Geſamt⸗Einkommen 26000 M., Steuer 3320 für die nächſten 2000 M. ſteuerbares Einkommen 27 Proz., alſo Geſamt⸗Einkommen 28 000 M., Steuer 3860 M., für die nächſten 2000 M. ſteuerbares Einkommen 30 Proz., alſo Geſamt⸗Einkommen 30 000 M., Steuer 4460 M. für die nächſten 10000 M. ſteuerb. Einkommen 30 Prog., alſo Geſamt⸗Einkommen 40000 M., Steuer 7960 M. für die nächſten 20000 M. ſteuerb. Einkommen 40 Proz., alſo Geſamt⸗Einkommen 60 000 M., Steuer 15 960 M, für die nächſten 20 000 M. ſteuerb. Einkommen 45 Prog, alſo Geſamt⸗Einkommen 80 000 M., Steuer 24960 M., für die nächſten 20 000 M. ſteuerb Einkommen 50 Proz. alſo Geſamt⸗Einkommen 100 000 M., Steuer 34 960 g für die nächſten 40 000 M. ſteuerb. Einkommen 55 Prog, alſo Geſamt⸗Einkommen 140 000 M., Steuer 56 960 M. für die weiteren Beträge 60 Proz. 5 „Falls dieſe Sätze die Annahme des Reichstags finden würden, würde eine bedeutende Entlaſtung der geringeren Einkommen eintreten, während allerdings die hohen Ein⸗ kommen, die aber eine ſtärkere Belaſtungsprobe aushalten könnten, ſchlechter wegkommen als nach den ſeitherigen Sät⸗ zen. So würde z. B. ein Einkommen von 11000 M. ſtatt bisher 1650 M. nur 1100 M., ein Einkommen von 16 000 M. ſtatt 2800 M. nur 1600 M., und ein Einkommen von 20 000 Mork ſtatt 3840 M. nur 2000 M. Steuern entrichten, dagegen müßte ein Einkommen von 100 000 M. ſtatt bisher 34 300 M. 34960 M. entrichten. Die ſeitherige Staffelung wäre alſo bei Einkommen von 100 000 M. ſchon eingeholt und würde bei noch höheren Einkommen ziemlich überſprungen. Z. B. würde ein ſteuerbares Einkommen von 500 000 M. ſtatt ſeit⸗ her ca. 259 000 M. künftig 272 960 M. bezahlen müſſen. Es iſt anzunehmen, daß dieſe Denkſchrift im Reichstag angenommen wird, und es wäre dies umſo mehr zu begrü⸗ ßen, als dann vorausſichtlich eine gewiſſe Stabilität in die Sätze der Staffelung kommen dürfte, und die ſeitherige Un⸗ gewißheit vieler Steuervflichtigen über die Höße der von ihnen zu entrichtenden Steuer verſchwinden würde, 5 Situngsbericht des Kommunalverbandes Maunheim-Jand. In der Kommunalberbandsausſchußſitzung am 1. März wurde der Antrag verſchiedener Gemeinden auf Verbilligung von Lebensmitteln beſprochen und beſchloſſen, den Rein⸗ 109 579.01 Mk. reſtlos zur weiteren Verbilligung der Hülſenfrüchte aus der Winterreſerve, welche dem Verband vom Miniſterium des Innern zugewieſen wurden, zu verwenden. Hieraus ergibt ſich ein weiterer Nachlaß von 2.— Mk. per kg der ſeiner⸗ zeitigen Geſamtzuweiſung. Die Verbilligung anderer Lebensmittel, wie Cornedbeef, Reis, Doſenmilch uſw. wurde abgelehnt. Da die Gemeinden einen Teil der Hülſenfrüchte ſchon abgeſtoßen haben, die Verbilligung ſich aber für die ſeinerzeit zugewieſene Geſamtmenge beläuft, können von den Gemeinden die hieraus gukommenden Beträge auch zu der angeſtrebten Verbilligung anderer Lebensmittel Verwendung finden. Die Beſchwerde eines Ausſchußmit⸗ gliedes wurde beſp ochen. Der Antrag wurde, weil zurück⸗ gezogen, hinfällig. Die Ausſtellung von Kohlenbezugſcheinen wunde e ö tert. Von der Beſchwerde der Kinderkreis⸗ erztehungsanſtalt Ladenburg wegen ſchlechter Kohlenbe⸗ lieferung wurde Kenntnis genommen. Aufgrund des ein⸗ geholten Sachverſtändigengutachtens wurde die Sache als erledigt betrachtet. Der ablehnende Standpunkt zweier Gemeinden, den ſtie der Einrichtung einer Bezirkspreis⸗ prüfungs elle gegenüber vorbringen, wurde beſp ochen. Die Gemeinden ſollen nochmals davon unterrichtet werden, da es ſich um eine Anordnung des Miniſteriums des Innern handle, welche die Emrichtung der Stelle vorſchreibe und dieſe nicht von dem Gutdünken abhängig mache. Geneut wünſchte der Ausſchuß, daß ſich der Kommunalverband weiter im freien Handel betätigen ſoll und empfahl den von der Geſchäftsleitung zum Nutzen der Bevölkerung beſchafft werden könne. Die derzeitige Herſtellung des Eiah usmiſchmehles wurde vom Ausſchuſſe gutgeheißen. Dem Antrag auf Uebertragung der Miſchung an eine ande e Firma wurde eine Folge nicht gegeben. Dem von der Geſchäftsführung als vorläufig bekanntgegebenen Klein⸗ brotverkaufspeeiſe von 30 Pfg. per 100 gr. deſſen Her⸗ ſtellung neuerdings vom Miniſterium erlaubt wurd, iſt zugeſtimmt worden. Die ſeitens der Bäckerzwangsinnung beantragte E höhung des Mehlkleinverkaufspeiſes um 5 Pfg. per Pfund konnte der Ausſchuß, trotz B.fü-wo tung durch die Geſchäftslettung, nicht gutheißen. Mut 10 gegen 2 Stimmen wurde bei namentlicher Abſtimmung der Antra abgelehnt. Der Aufkauf von Stireckmehlen im freien Handel ſeitens der Bäckereien und Mehlhandlungen wurde mit der Herſtellung eines guten Brotes nicht für gereinbart erklärt. Die Beſchwerde der Pa- teilung de u S. P. Ladenburg und des Gewelkſchaftskartells dorti⸗loft wegen Kü zung der Zwi⸗back⸗ und Kronkenmehlratſon für Kinder unter 2 Jahren wurde bekanntgegeden. Die vorgettagen Gründe, die die Kürzung notgedrungen veranlatzten, wurden zur Kenntnis genommen. Der Ausſchuß ſtimmte der Vorgehen zu. Einem Aatrage auf U bergabe des Mobiliars an die Gemeinden im Falle der Auflöſung des Verbandes wurde ſtaitgegeben. Die Einrichtungsgegenſtände ſollen zum Anſchoffunaswert? Zi. aba-deden werden. 8 Die ſonnägigen Fuß boll⸗Grgebniſſee: Kr⸗isſpele um die ſüdbeurſche Me. ſterſchaft: Eintracht Frankfurt— Sportberein Waldhof 2.0; Offenbach . N b, finanziellen und wirtſchaftlichen Sachv erſtänidger zum Dinge in London ſind nicht die Schreier der irreführen⸗ e e ee e Trutz 7 te Verſprechungen zu machen: Die deutſche den Blätter und der leicht irrezuführenden Maſſe ent- 9 9 Fanz Regierung hat nichtsdeftowen ger feſte Zifſern gebracht, ſcheidend, ſondern die Haltung Briands und Lloyd Die Rede Dr. Simons. Liondon, 3. März. In ſeiner Rede in London am 1. März führte Reichsminiſter Dr. Simons u. a. fol⸗ gendes aus: Die Schwierigkeit, die ſich bei der Aufſtel⸗ lung der Gegenvorſchläge ergab, lag in dem inneren Wi⸗ derſpruch des Problems. Finanziell, ſollte aus der deut⸗ ſchen Wirtſchaft die denkbar höchſte Leiſtung herausgeholt werden, was nur möglich wäre, wenn der deutſche Han⸗ del auf den früheren Grad der Leiſtungsfähigkeit He⸗ bracht würde. Andererſeits will man die deutſche In⸗ duſtrie auf ein ſolches Niveau herabdrücken, daß ſie für andere Länder wenig oder gar keine Konkurrenzgefahr bildet. Beide Zwecke ſind offenbar auf der Pariſer Kon⸗ ferenz beſprochen worden. Die Aufgabe iſt aber nach Anſicht der deutſchen Regierung durch die Nebenein⸗ anderſtellung der Annuitätenzahlungen und der Aus⸗ fuhrabgaben nicht richtig gelöſt. Die von den deutſchen Sachverſtändigen ausgearbeitete deutſche Denkſchrift bil⸗ det zugleich eine Antwort auf das ausführliche Gut⸗ lands überreicht haben. Ich kann feſtſtellen, daß dieſe Denkſchrift in vielen Punkten der Denkſchrift der Al⸗ liierten recht gibt. Ich bitte aber zu bedenken, daß jeder Satz das Ergebnis eingehender und gewiſſenhafter Prü⸗ fung der Sachlage iſt. Auf die Pariſer Beſchlüſſe muß ich nur ſoweit eingehen, um zu zeigen, wie wir von dieſen Beſchlüſſen ausgehend zu ſcheinbar ſehr entgegengeſebie Folgerungen gekommen ſind. Alle Welt iſt darüber einig, daß dieſe ungeheure Summe nur herausgewirtſchaftet werden kann aus dem Ueberſchuß der Ausfuhr über die Einfuhr. Um aber einen ſolchen Ueber ſchuß von ſechs Milliarden Goldmark. iſt eine Ausfuhr notwendig, die den jährlichen Ausfuhrüberſchuß um ein mehrfaches überſteigt. Das kommt daher, daß De utſch⸗ land in höchſtem Maße angewieſen iſt auf die Einfuhr von Rohſtoffen und Lebensmitteln. Wir haben durch den Krieg wichtige Gebiete verloren, die uns beides zur Verfügung ſtellten. Unſere Sachverſtändigen haben be⸗ rechnet, daß etwa das Vierfache der Annuitäten aus⸗ geführt werden muß, um das Verlangte zu leiſten, d. h., es müßten, wenn ſechs Milliarden Goldmark zu zahlen ſind, ungefähr 24 Milliarden ausgeführt werden. Ich will nicht auf Einzelheiten eingehen und nur auf die —— Geſchr Finndelſen, die für den Handel der ganzen Welk in einer ſolchen deutſchen Ausfuhr liegt. Deutſchland wäre gezwungen, auf dem Weltmarkte den anderen In⸗ duſtrieſtaaten eine Konkurrenz zu machen in einer Weiſe, wie ſie die Geſchichte noch nie geſehen hat. Die Schwierig⸗ keiten würden durch die 12prozentige Ausfuhrabgabe noch vermehrt werden; denn auch dieſe wird man ja nur leiſten können durch eine weitere Steigerung der Aus⸗ fuhr. Entweder wird ſie vom Auslande getragen, weil der Preis der Ware um die 12 Proz. erhöht werden kann, oder aber die Induſtrie wird durch die Uebernahme der 12 Proz. konkurrenzunfähig. 5 würde ſie auf die Dauer zum Erliegen bringen. Augenblicklich ſind die deutſchen Erportinduſtrien noch 1 5 niedrige Produk⸗ tionskoſten in der Lage, billig zu 1 Das wird aber nicht 10 lange der Fall Die gegenwärtige Lage! 05 der ichen Induſtrie iſt b ledige durch den ſchlech⸗ ten Stand de r deutſchen Valuta. Im Hinblick auf die ſchwierig ge 5 der deutſchen Wirtſchaft muß man ſchon ein rechter Optimift ſein, um den Bedenken d der deutſchen weil ſie 9 F vertraut, daß das deutſche Volk die größ⸗ ten Entbehrungen auf ſich nehmen und hirtere Arbeit leiſten wird d, wenn es die Ausf icht hat, ſich in beſtimmter un! umte Verpflis chtungen des Frie⸗ 5 tſche Volk wird 5 9 man gsverpflichtun⸗ A Für den zahler in den alliierten Ländern wie für 1. dn Einwohner in den zerſtörten Ge⸗ bieten iſt es kein Troſt, zu wiſſen daß wir noch viele Jahrzehnte Annuitäten zahlen müſſen, deren heutige Werte nicht für ihn beſtimmbar ſind. Die deutſche Re⸗ gierung glaubt daher, daß ein anderes Syſtem an die Stelle der Annuitäten geſetzt werden müßte, nämlich die feſte Zahlung von auf Gegenwartswerten berechneten Summen, die auf die gewöhnliche Weiſe zu verzinſen und . ſind. Letzte Drahtnachrichten. Baſel, 4. März.(Drahtmeldung.) e meldet aus London: Die eingetroffenen Alliier⸗ 1 1 4 ken⸗Botſchafter haben ſich gutachltich behing ehend geauß daß die Stellungnahme der Botſchafter analog den Beſchl⸗ ſen der Alliierten ſei. Paris, 3. März. Das„Echo de Paris“ meldet, daß die Oſtbahn Weiſung erhalten habe, ſich für Truppentransporte nach Deutſchland bereit zu halten, damit ſofort ein Regiment Kavallerie einmarſchieren könne. Berlin, 4. März. gation die wirkliche nach Hinzuziehung der Zinſen ent⸗ ſtandene Endſumme des deutſchen Angebots genannt hätte, ſchreibt das„Berliner Tageblatt“: Die alliierten Männer wie Lloyd George, Briand, Chamberlain, und der höchſt zahlenkundige Lord d'Abernoon haben ſelbſt ebenſogut Staatsmänner, die am Konferenztiſch ſaßen, wie jeder deutſche Journaliſt begriffen, daß dieſem An“ gebot von 50 Milliarden die Zinſen hinzuzuzählen ſind! C ſie haben während der Rede des Dr. Simons die Ge⸗ ſamtſumme herausaddiert. Für die Entwicklung der Georges. Niemand kann glauben, daß die Entſchlüſſe, die ſie jetzt gefaßt haben, oder faſſen werden, irgendwie anders ausſehen werden, wenn in den deutſchen Gegen vorſchlägen nicht die gegen augenblickliche Gegenwarts⸗ ſumme ſtand, ſondern der geſamte auf Zins und Zin⸗ ſeszins ſich häufende Wert. N London, 2. März. die im Falle einer Weigerung Deutſchlands die Ent⸗ waffnungsbeſtimmungen auszuführen zur Anwendung gebracht werden ſollen, werden faſt von der ganzen eng N liſchen Preſſe beſprochen. Der„Daily Expreß“ gibt fol⸗ genden Oberg iansplan wieder, den er aus guter fran⸗ zöſiſcher Quelle zu erhalten vorgibt: Darnach würden die Belgier die Gegend von Dortmund beſetzen, währen die Franzoſen ſich der Stadt Frankfurt bemächtigen ſol⸗ len, um dann ſpäter in Süddeutſchland einzudringen, unter Umſtänden ſogar bis München. Auf dieſem Wege will man dann die Einwohnerwehren mit Gewalt der Waffen berauben. einer alliierten Flotte blockiert werden; wenn England ſich dazu nicht hergeben wird, werden die— au dieſe Sanktion ſelbſt übernehmen. an den Planken neben der Hauptpost * Handtuchstoffe Weis Drell 46 em breit.. Mtr. 9 80 Grau Drell 6o em breit. Mtr. 11.50 Rot gestreiftes Wischtuch 46 em br, 12 50 Wees Gerstenkorn nalblein, 50 em breit 14.80 Hemdentuche e Nur solange Vorrat reicht: erstklassiges. Edeltuche feinſädig e 5 0 statt 17.50... nur 0 Hausmarke Frauenstolz blüten weiß u. kräftig 3 0 starkfädig 02 1 90 0 statt 18 50 nur statt 18.90 — Billige Hemdentuche neter nur 10.5 und 9.50 K Weisse Flockköper schöne Qualitäten. 18.“ 0 14.90. 1200 Edel-Fmet wundervolle 10 50 wollige Ware statt 24.50 Mtr. 4 n Schöne neue Dessins Beit-Hattun a solide Qualität r. 13.50 * Einfarhige Moltons Für Bettùcher: Eten r 27.50 la. 160 em breite Haustuche derb und kräftig Mtr. 31.50, 29.80 4 17 doppelt- Imerikan. 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Besonderen Dank Hierin 4 8 „„ 8 u.„„ deren Dank den barmherzigen eNlelfern. 5„ orte. „ mehr als 6 37 Schwestern für ihre liebevolle Wo ant die Exp 1 lles Todes. Dirigent Bau er für seine liebevollen Weft. Der Preis beträgt po Pfund 8.50 Mk. Abzuholen iſt der Zucker nur in den Hand⸗ lungen wo die Haushaltungen ihren Mund zucker für Monat März erhalten haben, da wir die Zuckermenge genau nach der auf geſtellten Liſte des Mundzuckers für Mona März den Handlungen zugewieſen haben. 5 Seckenheim, den 7. März 1921. Zurückgekehrt vom Grabe un- serer lieben Entschlafenen sagen wir allen denen, die letzten Ruhestätte geleiteten, Pflege, sowie für die vielen Kranz- und Blumenspenden Seckenheim, den 7. März 1921. Die trauernden Hinterbliebenen: Familie Georg Kilz G ſa af 8 ft le.(5 ebenem Eine Eat- e Auslandszucker⸗Verteilung. 1. zug laufen. Abzubole⸗ 135 5 Kk e baer., Danksagung. d:, Danksagung kommt bei allen Kolonialwarenhändler eine 0 Midah 0 Wir danken hiermit dem Gesangvetel Zu ves kaufen 1 in in p. ner Bo dwagen sie zur un- „ Bestes ene Wale 1 Abzug 05 1 b) Noſenſtraße 4 Die Maske Anichtegüton ſtets zu haben Druckerei Zimmermann er an unserm Silberhochzeitstage zur Dai Herzlichen Dank nochmals in der D OD . Adalb. Zimmermann Das Blatt betont aber, Frankreich werde keinen militäriſchen Schritt ohne die Zu⸗ ſtimmung der übrigen Alliierten unternehmen. Zu der Bemerkung einiger Blät⸗ 1 ter, daß es beſſer geweſen wäre, wenn die deutſche Dele⸗ 1 Die Sanktionen der Franzoſen, Der Hafen von Hamburg ſoll von Betti-Damaste 33 130 em breit, Bandstreifen Mtr. ö 90 b Stück 18.50. 6.50. 100 N r e e „Vorwärts“ für seine schönen Lieder 0 1 Familie Peter Klumb-* 1 Sede Seeg? ami tel mt Michael Kilz E IslU= 8 Sede Se 0 5 Jakob Ki 2 5. 5 2 Mmehl-Oeriellang. Karl 3 0 44. H T U N i! 8 nn den moch. 8 8 ele 92 1 55 Ich verſchleiße ſo lange Vorrat reicht G 8 Morgen Dienstag und Mittwoch, den 5 85 J 8. und 9. ds. Mis. kommt eine Sondeczu Dima Deutsche n d tellung von Kochmehl zur Verteilung und 8 0 5 4 zwar 750 Gramm pro Kopf der Haushaltur g i S Or. Sufleb's Futterwürz und zwar an alle Brotbezugs berechtigte gegen Sammel- Ane iger 2 F 1— 2 1 8 2 U. Gnllanne des Brotausweiſes in nachſtehender zur lit N igllever der ganbm A 55 U „ nte ung: N 0**. N*. Nienstag, den 8. März: Vertanfagru fenf net„Doppelſtück 4.30 Mk. Nr. I bis 375 von 1 bis 2 Uhr Im Lager 3 8 5„ 8 J 5 Nr. 376 bis 750 von 2 bis 3 Uhr Schwefelſaur. Amonſak, Leutewitzer u. Gggers⸗. 3 1 Nr. 751 bis 1125 non 3 bis 4 Uhe döfer Rübenſamen, Deutſcher und ewiger 5. Hirſch Scloßſt 64 Nur in Paketen erhältlich bei 1 Nr. 1126 bis 1500 von 4 bis 5 Uhr Kle ſamen Deu Vorftand. 18 25 Oermania- Drogerie 4 5 N Um Drängen und langes Warten zu Daſelbſt ſind auch 1 In 8 Fr. N 1. V. fönst 3 85 vermelden. ir die Haushaltungen a u hab en. T. Wagner Nac H- Saen l gene s len Trauer-Papiere au haben 8 b. Wat Arr. Ala el