rte. 00 5 E — 5 5 5 — kimtsblan der Bürger —— p/ ˖ ˖ ˖. B. Abonnementepreis: Monatlich 4.— Mk. mit 1 Trägerlohn. Durch die Poſt bezogen pro Quartal A. Jahrg. 12.— Mk ausſchl. Beſtellgeid.— Erſcheint täglich N isterämfer Seckenbeim. Jlvesheim 5 12 71 ſteckarhausen und Edingen n mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Die Londoner Konferenz. Berlin, 7. März(Drahtmeldung). Die aus London vorliegenden Meldungen und Berichte tragen im großen und ganzen fämtlich den Stempel der Un⸗ erheit und müſſen, was die Haltung der dentſchen Dele⸗ gation anbelangt, als Vermutungen bezeichnet werden. Si⸗ dürfte ſein, daß die dentſche Delegation, obwohl ſie heute neue Vorſchläge unterbreiten wird, wie der Vertreter des Reuterbüros bei Herrn Dr. Simons erfahren haben Will, im Prinzip auf dem Standpunkt der Ablehnung der Pariſer Beſchlüſſe beharren wird. Anderſeits ſagt eine Ha⸗ vasmeldung. daß die Verhandlungen ſofort abgebrochen werden würden, falls Dr. Simons nur ſolche Vorſchläge Macht, die vom Pariſer Abkommen abweichen. was unwahr⸗ ſcheinlich ſei. Mit dieſer Mitteilung deckt ſich auch eine Reu⸗ termeldung aus London, die aber weiter geht und beſagt, aß einige Punkte in den deutſchen Vorſchlägen ziemlich vernünftig, aber die darin eingeſchloſſenen Schlußfolgerun⸗ 777 weniger als vernünftig ſeien. Wenn teilweiſe befrie⸗ igende Vorſchläge unterbreitet würden, welche ſeitens Dentſchland das Beſtreben, ihrer wahren Lage gerecht zu werden, erkennen ließen, dann würden ſie von den alliier⸗ ten Sachverſländigen geprüft werden, wenn auch Deutſchlands rüheren unüberlegte Handlungen recht bedeutende Aen⸗ ngen 9 müßten. Die Reichsregierung ihrerſeits gat die aus London vorliegenden Meldungen bereits ge⸗ ern in zwei Kabinetts⸗Sitzungen unter dem Vorſitz des Reichspräſidenten beraten. Zwiſchen den beiden Sitzungen and eine Beſprechung der erreichbar geweſenen Sachver⸗ ſtändigen ſtatt. Auf Grund der Beratungen ſind an die De⸗ legation Inſtruktionen zu der heute ſtattfindenden Ver⸗ ſammlung der Konferenz ergangen. Lloyd George hatte am Sonntag für 7 Uhr abdens in leine Londoner Wohnung eine Verfammlung der alliierten elegationen einberufen. nachdem am Vormittag bei Lord urzon eine Unterredung zwiſchen Dr. Simons einerſeits dem engliſchen und franzöſiſchen Miniſterpräſidenten anderſeits ſtattgefunden hatte und am Nachmittag die eng⸗ iſchen, franzöſiſchen und italieniſchen Sachperſtändigen mit deutſchen zuſammengetreten waren. Die deutſche Ab⸗ ordnung hielt in den Abendſtunden eine Sitzung ab. Baſel, 6. März.(Drahtmeldung.) „Mancheſtler Guardian“ berichtet, daß in der Frage der Sanktionen zwiſchen Llond George vnd Marſchall Noch inſo⸗ Differenzen eutſtanden. als der kranzöſiſche Marſchafl für die geſamte Beſetzung des Ruhrgebietes. Badens Würt⸗ nbergs und Banerns eintrat. Der engliſche General ilſon hieß den Vorſchlaa Lord Gerges gut. der lediglich die Besetzung Duſſeldorfs und des Ruhrgebietes ins Ange faßt. Die franzöſiſchen und beleiſchen Delegierten befür⸗ inen gleichfalls eine Beſetzung. wie ſie Lloyd George vor⸗ chlug. 2 London, 5. März. Die Tandoner Konferenz ſieht bis Montag vor der Frage. ob ſie als eine Zuſammenkunft lediglich zum Zwecke eines dolitiſchen Machtfpruches über Dentſchlands und Enropas irtſchorgleben zu Ende gehen will oder ob ſie als eine ſolche weifergeführt wird, die den Anfang des Wiederauf⸗ us Eurrpes bedeutet. Die Frage iſt, ob ſich die Inhaber r enronziſchen Macht von der reinen Machtpolitik zu einer wirtſchaftlich viientierten. verſtändnisvollen Politik beleh⸗ ren laſſen werden. Heute iſt noch keinerlei Prorhezeiung möglich. ununterbrochen kommen und gehen im Haupt⸗ guartier der deutſchen Delegation die gukklärungmünſchen⸗ Beſucher. und die Neugierigen vertoleen die Doloaier⸗ — Dienstag, 8. März 1921 Juſerationspreis: Die einſpaltige Petitzeile 80 Pfg. Reklamen 2.50 Mk. Bei öfterer Anfnahme Rabatt. No. 56 Fernſprechanſchluß Nr. 16. ten auf Schritt und Tritt. Aßer das eineig Totſöcklſcke iſt. daß zwiſchen dem Savoy⸗Hotel und der Bilbelmſtraße der Draht ununterbrochen geht. Geſtern abend waren die Dinge noch vollſtändia in der Schwebe. In der„Dailn News“ beſchäftigt ſich Wilſon Harris mit der Konferenz. Er iſt um eine friedliche Löſung bemüht und beſchöftigt ſich mit den Möglichkeiten einer ſolchen. Er erblickt e in einer Kombination der Brüſſeler Vorſchläge mit 3 Milliarden Annnitäten und einer aleitenden Skala für 30 Jahre und der Zuſicherung durch die Alliierten, daß ſie nach 5 Jahren gemäß der wirtſchaftlichen Lage nachge⸗ prüft werden ſollen. Harris nimmt an, daß beide Parteien auf dieſer Gru age zuſammenkommen können. Miniſter Simons babe den Altierten eine nicht veröffentlichte Fi⸗ nanzdene'ſariſt übenxeichl, cus der hervorgeht, daß Deutſch⸗ land die in den Pariter Belchitßen geforderten Annuitäten unmöglich zallen ksune. Die Denkſchrift habe bei den Al⸗ liiertenſachbertündigen lebhafte Beachtung gefunden. London, 5. März. In einem Artikel, überſchrieen„Die Gefahr der Ueber⸗ eilung“ führt der„Marcheſternardian“ aus: Die Beſet⸗ zung deutſcher Städte und die Abtrennung der Rheinlande würde die deutſche Zahlungsfähigkeit nicht nur nicht ſtei⸗ gern, ſondern vermindern. Wenn der Vertrag Deutſchland zu etwas zwingen ſoll. was es nicht leiſten kaun, ſo würde niemand etwas dee: gewinnen. Das ett bezeichnet das Ultimatum als recht zweifelhaft. denn Deutſchland habe bis⸗ her ſeine Zahlungen nicht verſäumt, es habe nur in gering⸗ fügigen Punkten Widerſtand geleiſtet, ſo in den Kohlenlie⸗ ferungen. Das könne ſtrenge Maßregeln nicht rechtfertigen. Deutſchland könne eines beabſichtigten Verſäumniſſes nicht bezichtigt werden, bevor man die Verſäumniſſe nicht genan feſtgeſtellt und ihm nicht eine vernünftige Friſt geſtellt habe. Die von Frankreich gewünſchte Abtrennung des Rheinlan⸗ des entſpräche nicht der engliſchen Politik. Das Blatt warnt Lloyd George vor dieſem Weg. Es iſt dabei zu beachten, daß dies Blatt heute weite Kreiſe hinter ſich hat. 0 London, 5. März. Die Aufregung der letzten Tage iſt heute ein wenig ab⸗ geflant. Lloyd George konferierte eine kurze Zeit mit dem Admiral Beatty. In den Kreiſen der deutſchen Delegier⸗ ten wird weiter mit großem Eifer daran gearbeitet, die Stellungnahme der dentſchen Delegation zu der Rede des engliſchen Miniſterpräſidenten zu präziſieren. Man erwar⸗ tet, daß Reichsminiſter Dr. Simons am Montag eine detail⸗ lierte Antwort auf die Rede des engliſchen Miniſterpräſi⸗ denten geben wird. Durch die Nachrichtenagentur News wird in London die Nachricht verbreitet, daß das Berliner Kabinett Vorſchläge auf neuer Baſis ausarbeitet. Der amerikaniſchen Preſſe wird im Gegenſatz dazu von ihrem Londoner Vertreter be⸗ richtet. daß das deutſche Kabinett die Haltung des Miniſters Simons vollkommen billige. Man denke nicht daran. Dr. Simons durch einen anderen Delegationsvorſitzenden zu erſetzen. In einer Unterredung mit dem enaliſchen Preſſe⸗ vertreter erklärt ein deutſcher Delegierter, daß die deutſche Preſſe ehenſo feſt wie die dentſche Regierung die Anſicht ver⸗ trete, daß die Pariſer Entſcheidungen unmöglich für Deutſch⸗ land ſeien. Er widerſprach den Gerüchten von einer Erſet⸗ zung Dr. Simons durch irgend einen anderen Delegierten. Es ſei auch die Frage, wem man dieſe verantwortungs nolle Anfgabe anvertrauen könne. Er richtete dann eine War⸗ nung an die enolſſchen Preſievertreter. Es habe keinen Zweck, die Verhandlungen fortauſetzen, wenn die Alliierten auf dem Standpunkt ſtärden. ſie hätten es in der dentſchen Delegation mit gefährlichen Banditen und Uumenſchen zu tun.. Poſtſcheckkonto: Karlarnhe Nr. 19819. ö Die enaliſche Preſſe nudmet ihre heutigen Morgenan gaben nicht der deutſcken Renargtionstrage. ſondern der An⸗ trittsrede Hardings. Da die erſten Nachrichten noch nichts Weſentliches betonen, beſchrönkt man ſich darauf, anzuneh⸗ men, daß ſich der amerikaniſche Vräſident nicht in die enro⸗ päiſchen Angelegenheiten einmiſchen wird. Beſonders be⸗ merkenswert iſt es, daß man das Fehlen einer Aeußerung Hardinas über die Entſchädigunasfrage als ein Zeichen da⸗ fär angibt, daß Harding den Allſierten freie Hand in dieſer Angelegenheit laſſen wird. Es iſt hierbei jedoch zu bemer⸗ ken, daß Hardings Rede nur ein allgemeines Programm darſtellt, während ſeine Stellungnahme zu den Londoner 8 in einer geſonderten Rede festgelegt werden wird. In den Kommentaren zu der deutſchen Entſchädigungs⸗ frage mird darauf hingewieſen, daß Deutſchland verſuchen wird, die Gefahr des Kommunismus als drohendes Ges ſpenſt beraufzubeſchwßren. Die deutſche Delegation wird wahrſcheinlich verſuchen noch Zeit zn gewinnen und zwar bis nach Montag. Die„Evening News“ glaubt, daß die Deutſchen nach der Rede Lloyd Georges davon überzeugt worden ſeien. daß die Alliierten gerechte und gnädige Be⸗ dingungen geſlellt batten. Deshalb könne man auch eine Aenderung in ihrer Haltung erwarten. 5 „Gazette“ ſchließt aus den früheren Konferenzen zwi⸗ ſchen den Alliferten und den Deutſchen, daß die dentſche Re⸗ gierung die Pariſer Beſchlüſſe nicht hätte annehmen können, bevor im Lager dre Alliierten nicht Gewitterwolken und Donnerſchläge aufgetaucht wären. Man hätte dem dentſchen Volk erſt die Nolwendigkeit der Unterſchrift zeigen müſſen. um den Aufſtand gegen die einmal geleiſtete Unterſchrift zu verhüten. Deulkeher Reichstag. Due, Müfler⸗ranken(Soz.) erklärte hierauf die Pa⸗ riſen Rorberung für vicht durchführbar und äußerte, daß Lloyd George mit Recht den Vorwurf bezſiglich der Enk⸗ waffnung gemacht habe. Mit der Rechten ſei eine Ein⸗ heitsfront nicht möglich.. Abg. Trimkern(Itr.) verlas eine Erklärung zelner Partei, man müſſe die Verantwortung der„„ rung überleſſen. Eine Annahme der Por'ſer! ſei noch wie vor unmöglich. Die deutſchen 8 gingen bis zur äußerſten Grenze der Leiſtangs fh 2 Es werbe nichts unterſchrieben werden, was nicht ern werden löane. ee, Abg. Hergt(D. N.) polemiſierte gegen den ſozial⸗ demokratiſchen Redner bezüglich der Entwaffnung und äußerte, ſeine Partei ſei mit der Regierung nicht ganz einverſtanden, weil ſie glaube, daß letztere über das Maß unſeres Könnens hinausgehe. f Abg. Breitſcheid(Unabh.) kritiſirete in ſcharfer Weiſe den Miniſter Dr. Simons, der nicht der geeignete Mann für die Verhandlungen ſei. 12 95 Abg. Streſemann(D. Volks.) verteidigte Simons: man könne Deutſchland unmöglich die ganze Schuld auf⸗ bürden. Beſtehe die Entente auf ihrem Schein, dann folge das Chaos. Die Sanktionen widerſprächen dem Friedensvertrag. 2 Das alte Lied. Roman von Fr. Lehne. 37. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) 13. Kapitel. ä wie nie. Weihnachten war vergangen, ſo trübſelig für Regina Wie üblich brachte ſie den heiligen Abend und zweiten Feſttag mit ihrem Gatten bei den Eltern zu. Sie hatten von Diakonus Pfeiffer eine Verlobungs⸗ anzeige bekommen. Seit einem Jahr bekleidete er die Stelle des Geiſtlichen an einer großen Gefangenenanſtalt, en günter umher. und dort hatte er„ſein Glück“ gefunden, wie er ſchrieb. Die Tochter des Direktors, ein nicht mehr ganz junges, aber liebes, kluges Mädchen, hatte es verſtanden, durch ihr ſanftes, ſtilles Walten und Wirken ſeine Sympathie und Liebe zu erringen. Und da ſie beide auf nichts mehr zu warten hatten, wollten ſie auch ſchon im März heiraten. a N „Ich bin ſehr froh darüber,“ ſagte Paſtor Hartmann, „mir war immer, als ob ich etwas gut zu machen hätte an ihm, deshalb habe ich mich bemüht und für ihn geſprochen, daß er jene Stelle bekam. Und zu ſeiner Hochzeit werde ich zu ihm fahren!“—— Silveſter, der letzte Tag im Jehre, war herangekommen. Nach dem Gottesdienſt, dem das gräfliche Paar nicht bei⸗ gewohnt hatte, war Pfarrer Hartmann zu ſeiner Toch⸗ ter geeilt, die müde in ihrem Zimmer auf der Chaiſe⸗ longue lag. „Du kommſt ſchon, Vater, biſt Du ſchon fertig?“ „Ja, mein Kind, mich treibt die Sorge um Dich hier⸗ her; ich habe Dich in der Kirche vermißt!— Sieh, heute iſt der letzte Tag im Jahr,“ ſagte er ernſt und faßte liebreich ihre Hand,„und ich möchte, ehe die andern kommen, in der Stille Deines Zimmers ein paar rte mit Dir reden.“ „Weshalb, Vater? Quäle mich nicht!“ und unruhig Ee ae ente „Mein Kind! Nichts liegt mir ferner, als in die Vergangenheit zurückzugreifen. Ich will Dich nur bitten, erleichtere mir Dein Herz; ich will Dir tragen helfen. Denn es tut mir in der Seele weh, wenn ich ſehe, wie Du unter irgend einem Druck dahinſiechſt, Du mein liebes Kind! Blick' in den Spiegel— erſchreckt Dich denn Dein Ausſehen nicht?“ „Ach, Vater, ich bin nervös— elend— krank—“ „Aber nicht körperlich— Du leideſt ſeeliſch. Von Deiner Ehe will ich nicht weiter ſprechen— nur ſo viel, daß es jetzt anders zwiſchen Euch als im Anfang iſt — iſt ein Mißverſtändnis zwiſchen Euch getreten? Ich will verſuchen, es aufzuheben— ſprich Dich aus; ich möchte Dir ſo gern helfen.“ Da lächelte ſie traurig und ſchlug den Vorhang vor dem Fenſter zurück, daß der ſternklare Himmel in ſei⸗ ner ſtillen unendlichen Majeſtät ins Zimmer blickte. „Kannſt Du mir die Sterne da herunterholen?“ Und als er wehmütig den Kopf ſchüttelte—„ſo wenig kann mir einer helfen!“ „Du weißt nicht, was Du ſprichſt, Regina; verſün⸗ dige Dich nicht,“ wies er ſie ernſt zurück,„haſt Du ganz vergeſſen, wie es in der Schrift heißt: Kommet her zu mir alle, die ihr mühſelig und beladen ſeid— kannſt Du Dich nicht mehr auf Deinen Herrn und Heiland beſinnen?“ „Ich kann nicht mehr beten, Vater, ich habe es verlernt.“ So troſtlos klang ihre Stimme, daß es ihn bis ins Innerſte erſchütterte. Liebreich legte er den Arm um ſie und blickte tief in ihre Augen. „Jetzt laſſe ich Dich nicht, Du erleichterſt mir Dein Herz— biſt Du Dir einer Schuld bewußt, dei Dich e e 1 Da durchlief ein Zittern ihre Geſtalt; ſie barg ihr Haupt an ſeiner Bruſt und ſtöhnte auf:„Vater, ſie haben ihn mir genommen— nun iſt er tot, und ich habe ihn nicht noch einmal geſehen!“ 90 Mit einem Male begriff er alles. Leiſe ſtreichelte er das blonde Haar und drückte ihren Kopf an ſich. „Mein armes, armes Kind!“ flüſterte er traurig— „alſo das iſt es— ſag' mir, wie kam es doch— 2“ „Wie es kam?“ fragte ſie träumeriſch, und ihr Auge ſchaute in weite Ferne.„Wie es kam? Ich weiß 9 ſelbſt nicht mehr, erlaſſe es mir auch, Vater! Genug, ich habe gekämpft— wie, das weiß nur Gott allein!“ „— und er allein weiß, warum er Dir das Kreuz auferlegt hat. Seine Wege ſind unerforſchlich! Ich will nicht weiter in Dich dringen und Dich fragen, was alles— haſt Du das Unrecht auch bedacht, deſſen Du 905 Deinem edlen Gatten gegenüber ſchuldig gemacht aſt?“ 3„ 1 „Ich kann nichts dafür—“ ee „So gehe jetzt wenigſtens in Dich und ſuche, was hinter Dir liegt, zu vergeſſen. Raffe Dich auf und fange das neue Jahr im Vertrauen auf den Herrn an. Nä⸗ here Dich Deinem Manne wieder— Du biſt ihm viel ſchuldig, und überlaſſe Dich nicht nutzloſem Grübeln! i — ſei mein Kind, Regina,“ ſagte er bedeutungsvoll. „Ich will es verſuchen, Vater!“ entgegnete ſie leiſe. „Und ich bete für Dich, daß Gott Dich wieder auf den rechten Weg führt. Und wenn Dein Herz Dir allzu ſchwer wird und Du Dich durch eine Beichte befreien willſt, ſo weißt Du wo, nicht wahr, geliebtes Kind?“ Und er breitete die Arme aus, in die ſie hineinflüchtete wie ein müdes Vögelchen———. 79 3 Sortſezung folgt.) e RT d ee 7 1 15 — Neichskanzler Fehrenbach nahm Simons gegen die Angriffe Breitſcheids in Schutz; das unbedingteſte Ver⸗ trauen zu Simons ſei in keiner Weiſe erſchüttert. Abg. Schiffer(Dem.) führte aus, ſeine Partei laſſe unter den gegenwärtigen Verhältniſſen der Regierung völlig freie Hand. Es dürfe nichts unterſchrieben werden, was wir nicht halten könnten. Es freut uns, daß die beſetzten Gebiete und beſonders die Arbeiterſchaft dieſer Gegend zu uns hält. Allmählich beginnt man in Ame⸗ rika einzuſehen, daß wir, nicht die Schuld am Kriege tra⸗ gen. Bald wird der Tag kommen, der uns freiſpricht, und noch ſchneller der Tag, an dem der Zuſammenbruch der Weltwirtſchaft die Einſicht bringen wird. Diann ſprachen noch Stöcker(Komm.), Leicht(Bayer. Volksp.), Eiſenberger(Bayr. Bauernbund) und Alters (Welfe).. Naächſte Sitzug Montag nachmittag. Tagesordnung: Reederei⸗Abfindungsgeſetz. Kleinere Vorlagen. Schluß gegen 8.30 Uhr. Deutſchland. Kundgebungen aller Bevölkerungskreiſe. Berlin, 7. März. Sowohl bei der deutſchen Regierung wie bei Dr. Si⸗ mons in London iſt aus allen Teilen Deutſchlands eine Fülle von Kundgebungen eingegangen, in denen Han⸗ delskammern, Landwirtſchaftskammern, Gewerkſchaften, Verbände und Vereine aller Art Dr. Simons und die Reichsregierung beſchwören, feſtzubleiben und unter keinen Umſtänden gegenüber den Fordecungen der Entente Konzeſſionen zu machen, die über die Leiſinnas⸗ fähigkeit Deutſchlands hinausgehen. Deutſchen Schiffen deutſche Namen! Auf der deutſchen Werft Finkenwerder wurde dieſer Tage ein für die Hamburg⸗Amerikalinie beſtimmter Frachtdompfer Aleſia getauft. Wie viele von denen, die an dem Schiff mitgebaut hatten, wie viele von denen, die es bei einen Fahrten erblicken, wiſſen wohl, woher der Name ſtammt? Was hat die alte Keltenſtadt im heu⸗ tigen Frankreich, in der einſt Cäſar den Verrinpetorix zur Ergebung zwang, mit einem deutſchen Schiff zu tun? Gewiß ſind ſchon viele deutſche Schiffe auf fremde Na⸗ men getauft worden; ſie mögen auch für das Ohr recht ſchön klingen. Aber gibt es nicht in deutſchen Landen und in deutſcher Geſchichte bedeutungsvolle Namen genug, um unſere, leider ſo kleine Handelsflotte darnach zu kaufen. Die Auslanddeutſchen aber während des Krie⸗ ges ſchwere Leiden ertragen. Sie haben in ihrer über⸗ wiegenden Mehrzahl treu zu Deutſchland gehalten. Wir müſſen alles tun, abgeriſſene Bande neu zu knüpfen, die erhaltenen zu feſtigen. Unſere Reedereien, die der deut⸗ ſchen Sache ſchen ſo viele wertvolle Dienſte geleiſtet haben, die eben jetzt daran gehen, unter Opfern unſere Han⸗ delsflotte wieder aufzubauen, könnten das ihrige dazu beitragen, das Auslandsdeutſchtum nicht nur wirtſchaft⸗ lich, ſondern auch moraliſch zu ſtärken, wenn ſie ihren Schiffen deutſche Namen geben. Wohl hebt es das Selbſib⸗wußtſein unſerer Landsleute in Ueberſee, wenn ſie die dentſche Flagge wieder ſehen, allein es muß ſie doch ganz anders anheimeln, wenn ſie vom deutſchen Schiff auch in deutſcher Name grüßt. Gerade jetzt haben ſie jede Stärkung beſonders nötig. Gerade jetzt, wo man beginnt, eine deutſche Handelsflotte faſt aus dem Nichts zu ſchaffen, iſt der richtige Zeitpunkt mit der Ueberlie⸗ ferung zu brechen und den Grundſatz aufzuſtellen: Drt⸗ ſchen Schiffen deutſche Namen! Das Urteil im Kommuniſtenvrozeß. 8 N Kaſſel, 6. März In dem vor dem hieſigen Schwurgericht verhandelten Kommuniſtenprozeß wurde heute nach nach 14 tägiger Verhandlung das Urteil gefällt. Es lautet für Klink⸗ müller auf 9 Monate Gefängnis, für die Angeklagten Schröber und Zaißer auf je 4 Monate Gefängnis, für Herbich und Rabiſch auf je 2 Monate Gefängnis. Allen Angeklagten wurde ein Monat Unterſuchungshaft an⸗ gerechnet. Die Angeklagten Lothagen und Küſter wur⸗ den freigeſprochen. Nach der Urteilsverkündung hatten ſich vor dem Gerichtsgebäude einige hundert Perſonen mit einer roten Fahne zu einer Demonſtration einge⸗ funden, die ohne Bedeutung war. Ausland. Tumult in der franzöſiſchen Kammer. Paris, 5. Märö. N Im Laufe der geſtrigen Kammerdebatte über die Einbe⸗ krufung der Jahresklaſſe 1951 ſtellte General Caſtelnau die Frage, wie die augenblickliche Lage Frankreichs ſei. Er ſagte:„Wir ſind am Rhein und wir haben eklatante Be⸗ weiſe unſerer Mäßigung gegeben. Wir nähren keine ag⸗ greſſive Politik gegen Deutſchland. Wir wollen nur haben. was es uns ſchuldig iſt. Wir wollen nicht zur Gewalt zu⸗ rückkehren, aber wenn Deutſchland uns zum äußerſten zwingt, dann muß es wiſſen, daß, wenn wir einmal dort ind, wir nicht ohne Garantien uns zurückziehen werden. Dentſchland kann gegen uns nichts mehr unternehmen, wir aber alles gegen Deutſchland. Die Heereskommiſſion ver⸗ tritt den Standpunkt, daß die Stunde noch nicht gekommen ei, die militäriſche Schraube zu lockern.“ Ein großer Tu⸗ mult entſland nach der Rede des Kriegsminiſters, als der kommnuniſtiſche Abgeordnete Reuaul, ein Kriegsverletzter, einen Proteſt der kemmuniſtiſchen Gruppe verlas, bei dem er den bolſchewiſtiſchen Standpunkt zum Ausdruck brachte. Hierauf proteſtierte Kriegsminiſter Barthon, namentlich ge⸗ gen die Behauptung. der franzöſiſche und der deutſche Im⸗ Perialismus ſtänden ſich einander gegenüber. Frankreich ſei überfallen worden und zwar unter Bedingungen, daß die Kammer einmütig dagegen Stellung genommen hätte. Auch in dieſem Augenblick gebe Frankreſch den Beweis der Mä⸗ kigung, deshalb könne er Frankreich nicht beleidigen loſen. Der kommuniſtiſche Projekt e eine Schande. Der neue Kurs der Vereinigten Staaten. 80 Newyork, 7. März. von den F Sreunden Aliebe inkernakfoncler Verſtändigung und Abrüffung mik leb⸗ hafter Befriedigung aufgenommen, obwohl die Abnei⸗ gung gegen den Abſchluß von Bündniſſen, die die Union in die europäiſchen Verhältniſſe hineinziehen könnten, in der Kundgebung ſtark unterſtrichen iſt. Der Paſſus der Rede, der auf die Schutzzollpolitik hindeutet, mutet trotz der einſchränkenden Klauſeln altmodiſch an. Die Frage der Wiederherſtellung des Friedenszuſtands mit Deutſchland ließ der neue Präſident unerwähnt. Man nimmt an, daß er ſich in einiger Zeit darüber in einer Sonderbotſchaft ausſprechen wird. Der Präſidentenwechſer in Amerika. Paris, 6. März. Wie Hares aus Washington meldet, gehörte zu den letzten Amtshandlungen des ſchen Unterſeebooten verſenkten Schiffe, die Privateigen⸗ tümern gehören, ſollen ſich auf 60 Millionen Dollar be⸗ laufen. Eine große Petroleumgeſellſchaft fordere 30 Mill en on Dollar für die Zerſtörung ihres Eigentums in Rum knien. Badiſche Politik. Karlsruhe 7. Marz. Der Landtag beginnt am nächſten ienstag nachmittag mit der Beratung der im 2. Nachtrag im Staatsvoranſchlag enthaltenen Forderungen für das 2 0 8 Arbeitsminiſtertum. Berichterſtatter iſt Abg. Dr. Glockner (Dem.). In Verbindung mit dieſer Beratung ſteht die vom Zentrum eingebrachte Förmliche Anfrage über die Einrich⸗ tung eines großen Pachthofes auf dem Truppenübungs⸗ platz Heuberg und die Anträge der Abgg. Niederbühl(Dem.) und Gen. über die Berückſichtigung der Verhältniſſe beim Handwerk bei der Regelung der Arbeitszeit und der Abgg. Rige!(Ztr.) und Gen. über die Anſtellung von Frauen an den bad. amtlichen Fürſorgeſtellen für Kriegsbeſchädigte. Baden und Nach bargebiete. Tagung des Verbandes badiſcher Arbeitsnachweiſe. Freiburg. 7. März. Der Verband badiſcher Arbeits nach⸗ weiſe hielt jüngſt hier eine zahlreich beſuchte Mitglieder⸗ verſammlung unter dem Vorſitz des Bürgermeiſters Sauer⸗ Karlsruhe ab. Den Verhandlungen wohnten Vertreter des badiſchen Arbeitsminiſteriums, des Landesamts für Ar⸗ beitsvermittlung und des Statiſtiſchen Landesamts bei. Außerdem waren das württembergiſche Landesamt und der Verband bayeriſcher Arbeitsnachweiſe vertreten. Die Verbandsverſammlung nahm zuerſt Stellung zu dem im Januar d. J. eingerichteten ſtaatlichen badischen Landesamt für Arbeitsvermittlung, das die weſentlichſten Aufgaben, die ſich der Verband badiſcher Arbeits nachweiſe 5 88 hat, übernommen. Die Verbandsverſammlung ——— atte als erſte Aufgabe die Frage zu löſen, ob noch ein Be⸗ dürfnis für das Weiterbeſtehen des Verbandes vorliegt, was einſtimmig bejaht wurde. Der Verband wird jedoch ſeine Satzungen ändern und ſich künftig darauf beſchrän⸗ ken, die Intereſſen der Gemeinden, ſoweit die gemeind⸗ lichen Arbeitsnachweiſe in Frage ſtehen, dem Staat gegen⸗ über zu vertreten. Der Verband iſt der Auffaſſung, daß damit auch den ſtaatlichen Intereſſen gedient iſt, da die Staatsbehörden in allen Fragen des Arbeitsnachweiswe⸗ ſens nur mit einem einheitlichen Verband zu arbeiten brau⸗ chen. Im Laufe der weiteren Verhandlungen wurde der ae dens, Entlaſtung für die Rechnungsführung er⸗ eilt. An die Verbandsverſammlung ſchloß ſich eine Verwal⸗ terbeſprechung an. Die Direktoren der größeren badiſchen Arbeitsämter hatten Referate übernommen und behandel⸗ ten die zu erwartende geſetzliche Regelung des Arbeitsnach⸗ weisweſens, die Verordnung über die Freimachung von Arbeitsſtellen, die Berufsberatung und Lehrſtellenvermitt⸗ lung und ſchließlich auch die Erwerbsloſenfürſorge und den Arbeitsnachweis. An die Reſerate ſchloß ſich eine lebhafte Ausſprache an, die folgende Entſchließung als Ergebnis hatte: Das Landesamt für Arbeitsvermittelung iſt die ein⸗ zige berufene Stelle in Baden, die die Leitung der Berufs⸗ beratung und Lehrſtellenvermittelung in Baden als Zen⸗ tralſtelle zu übernehmen hat. Die von Mannheim aufge⸗ ſtellten Richtlinien werden als geeignete Grundlage für die Neuorginiſation der Berufsberatung und Lehrſtellenver⸗ mittlung in Baden angeſehen. Die Richtlinien ſollen dem badiſchen Landesamt für Arbeitsvermittelung überwieſen werden zur weiteren Behandlung der Angelegenheiten im Einvernehmen mit dem Verband badiſcher Arbeitsnachweiſe. Zu der geplanten Aufhebung der Verordnung über die Freimachung von Arbeitsſtellen nahm die Verbandsver⸗ ſammlung mit nachſtehender Entſchliezung Stellung: Die Verſammlung kann ſich mit der Aufhebung der Verordnung über die Freimachung von Arbeitsſtellen vom 20. April ein⸗ verſtanden erklären, aber nur, wenn den Arbeitsnachwei⸗ ſen diejenigen geſetzlichen Mittel an die Hand gegeben wer⸗ den, die es ermöglichen, in ähnlicher Weiſe wie bisher auf dem Arbeitsmarkt ſozial gerecht ausgleichend zu wirken und gegen die übermäßige Belaſtung des örtlichen Arbeits⸗ nachweiſes durch auswärtige Arbeitskräfte wirkſam Ein⸗ ſpruch zu erheben.— Die Verſammlung iſt damit einver⸗ ſtanden, daß den Arbeitsämtern am Sitze eines Demobil⸗ machnugsausſchuſſes deſſen Aufgaben übertragen werden, jedoch nur unter der Vorausſetzung, daß die dadurch ent⸗ ſtehenden Koſten von der Staatskaſſe übernommen werden. * Katäruhe, /. März. Der Schulausſchuß des Landtags befaßte ſich am Freilag mit dem von der Zentrumsfraktion eingebrachten Antrag über die Einführung des Religions⸗ unterrichte in den Gewerbe⸗ und Handelsſchulen. In der Ausſprache über dieſen Antrag wurde von dem Regierungs⸗ vertreter erklärt, daß ſich das Staatsminiſterium mit der Frage noch nicht beſchüftigt und zu dem Antrag noch keine Stellung genommen habe. Der Redner der Sozialdemo⸗ kratie erklärte, ſeine Fraktion lehne den Antrag ab, wie ſie ſeinerzeit ſchen gegen die Enfiührung des Religionsunter⸗ richts in der Fortbildungsſchule geweſen ſei. Von einem Mit⸗ glied der Demnukratiſchen Fraktion wurde eine probeweise Einführung des Regionsunterrichts in den fraglichen An⸗ ſtalten angeregt, während ein anderer Vertreter der Demo⸗ kraten gegen den Zentrumsantrag war. Von deutſchnatio⸗ naer Seite lwurde dem Antrag Sympathie entgegenge⸗ bracht. Eine Abſtimmung fand nicht ſtatt. Sie ſoll erſt erfolgen, wenn ſich das Staastminiſterium zu dem Antrag geäußert und die Fraktionen nochmals darüber geſprochen haben. ke Karlsruhe, 7. März. Der Lanitagsausſchuß für Rechtspflege und Verwaltung hat ſich in der vergangenen Woche noch einmal mit dem Landwirtſchaftskammergeſetz befaßt, da mehrere neue Abznderungsanträge eingegangen waren Bei dieſem handelte es ſich im weſentlichen um Be⸗ ſtimmungen über eine Aenderung des Wahlverfahrens zur Vertretung in der Kammer. Nach den Beſchlüſſen des Aus⸗ ſchuſes ſol die Landwirtſchaftskammer künftig aus 56 Mit⸗ beſtehen. wovon 36 8 rn b E * Riedern am Wald abgetreten. f erſcheint. für Handlungsreiſende. Durch Verordnung des Badiſchen K 2 gen Landwirte bilden. Die land⸗ und forſtwirtſchaftuchen Arbeiter ſollen 8 Mitglieder wählen, und außerdem foll die Kammer nach ihrem Zuſammentritt noch 12 Mitglieder aus der Reihe der Sachverſtändigen in der Landwirtſchaft beſtimmen. k Karlsruhe. 6. März. In Vollzug eines Landtags⸗ beſchluſſes wurden die Bezirksämter angewieſen, ſämtliche ſportlichen Wettſpiele am erſten Tage von Weihnachten, Oſtern und Pfingſten, ſowie am Karfreitag und Fronleich⸗ namstag zu unterſagen. 5 Karlsruhe, 6. März. Der Arbeitsmarkt hat neuer⸗ dings eine weitere Verſchlechterung erfahren. Verſchiedene Betriebe, insbeſondere der Metallinduſtrie, ſahen ſich zu weiteren Einſchränkungen genötigt. Die Zahl der unter⸗ tützten Erwerbsloſen iſt von 4369 auf 4438 geſtiegen. Die Summe der an ſie ausbezahlten Unterſtützungen Jelief ſich auf 326646 M. Außerdem wurden an 501 Männer und 212 Frauen Kurzarbeiterzulagen im Betrage von 58 224 Mark ausbezahlt. Mit Notſtandsarbeiten wurden 3349 Arbeiter beſchäftigt. 1 . Karlsruhe, 6. März. Die Strafkammer beſchäftigte ſich geſtern mit der AOnklage gegen den Maſchintſten Karl Wilhelm Herlan aus Karlsruhe, der anfangs Dezember be⸗ leidigende Aeußerungen gegen den Reichspräfidenten Ebert und die ſozialdemokratiſchen Mitglieder der badiſchen Re⸗ gierung getan hatte. Er ſtellte u. a. die Behauptung auf, der Reichspräſident ſei bei ſeinen Beſuchen in Karlsruhe und Baden betrunken geweſen und die ſozialdemokratiſchen Mitglieder der badiſchen Regierung füllten ſich die Taſchen. Herlan wurde zu 2 Wochen Gefängnis und den Koſten ver⸗ urteilt. Bei der Strafbemeſſung wurde in Betracht gezo⸗ gen, daß der Angeklagte die Aeußerungen in kleinem Kreiſe getan batte und einen guten Leumund beſitzt. ** Mannheim, 7. März. Zwei falſche Kriminalbeamte erſchwindelten ſich hier in den letzten Tagen zwei Ballen Stoff im Wert von 5000 Mk. Die Schwindler wurden in der Perſon eines Bahnpolizeimanns und eines Taglöhners von hier ermittelt.— Ein 16 jähriger Volentär wurde auf dem Heimweg von einer Fabrik von einem Unbekannten räuberiſch überfallen, zurch drei Meſſerſtiche verletzt und ſeiner Brieftaſche beau e Mosbach, 7. März. Die Maiſenbacher Mühle iſt amt⸗ licherſeits geſchloſſen worden, nachdem dort über 100 Ztr. zurückgehaltenes Getreide beſchlagnahmt worden war. 1. 0 F e 4 Rejlingen b. Hockenheim, 7. März In der Wohnung 1 des Joſef Vogel kam Sprengpulver, das zum Sprengen der 5 fi Baumſtümpfe verwendet wird und unter dem Ofen getrock⸗ i 1 net wurde, durch die Unvorſichtigkeit des 9jährigen Töchter⸗ 5 chens zur Exploſion. Das Kind erhielt ſchwere Verletzungen 80 und das Haus wurde ſtark beſchädiat. 5 ** Pforzheim, 7. März. Auch hier ſind vereinzelte Krank⸗ i heitsfälle vorgekommen, die man als Schlofkrankheit bezeich⸗ net. Von einem epidemieartigen Auftreten kann aber nicht die Rede ſein. N ** Pforzheim, 7. März. Eine Reihe von Golddiebſtählen, 8 die in einer hieſigen Fabrik ſeit längerer Zeit ausveführt n wurden, haben nun zur Ermittlung der Täter geführt. In d. Frage kommt zunächſt ein in der Fabrik beſchäftigter Arbei⸗ ft ter, der nach und nach im Ganzen über 1 Kilogramm Gold, ſt und daneben auch noch Silber geſtohlen hat. Zwei weitere d. Arbeiter wurden als Hehler ermittelt, die das Edelmetall 8 bei einem heſigen Metallhändleri abſetzten. ö N ** Urloffen b. Offenburg, 7. März. Für den augenblick⸗ 8 lich hier verwogenen Tabak werden von Händlern nur noch 1 500 Mk. für den Zentner bezahlt. g 9 * Kehl, 7. März. Im Kehler Hafen ſind nach dem. deutſch⸗franzöſiſchen Abkommen in nächſter Zeit folgende 2 Arbeiten auszuführen: Erweiterung der Gleisanlagen un 2 Herſtellung weiterer Uferbauten, Bau einer Nothalle für 2 eine an die franzöſiſche Verwaltung überlaſſene Werfthalle, u ſowie verſchiedene kleinere techniſche Veränderungen. Die v. Geſamtkoſten betragen 12 100 000 Mk., wovon die erſte Teil⸗ 1 forderung mit 10 Millionen im Reichshaushalt für 1920 ** Freiburg, 7. März. Die Strafkammer beſchäftigt ſich augenblicklich mit einem großen Schokoladeſchieberprozeß, in den 18 Angeklagte verwickelt ſind. Das Anklagematerial i ſo umfangreich, daß faſt zwei Jahre zu ſeiner völligen Sich⸗ tung nötig waren. Hauptangeklagte ſind der Badeanſtalt⸗ beſitzer Albert Weber aus Baſel und der frühere Geſchäfts⸗ leiter des Kommunalverbandes Lörrach⸗Stadt, Reviſor Oskar Schemenau aus Karlsruhe. ** Baduweiler. 6. März. In der Bürgerausſchusſitzung teilte der Kurdirektor mit, daß für die Reklame 100000 M. erforderlich ſeien. Beſonders ſoll die Auslandsreklame be⸗ trieben werden, vornehmlich in Holland und den nordiſchen Ländern. Der Bürgermeiſter wurde auch beauftragt. bei der Realerung dahin vorſtellig zu werden, daß die läſtigen e Schikanen dem Ausländer gegenüber endli aufhören. e Lörrach. 6. März. Geſtern abend wurde hier eine gräßliche Mordtat begangen. Der 23jährige Ausläufer Müller ſchlug nach vorausgegangenem Familienſtreit ſeinen Vater nieder und brachte ihm ſchwere Wunden am Kopfe bei Dem Bewußtloſen ſchnitt er dann die Kehle durch, ſo daß der Bedauernswerte in kurzer Zeit verblutete und ſeinen Geiſt aufgab. Der Täter konnte ſofort verhaftet werden. Er hat die grauſige Tat in ihren Einzelheiten eingeſtan⸗ den, ohne jedoch Reue zu zeigen. In der Familie des Gott⸗ fried Müller waren ſchon ſeit längerer Zeit große Unzu⸗ 12 friedenheit und ſich fortgeſetzt wiederholende Streitigkeiten a f an der Tagesordnung. 5 5 f ** Triberg, 6. März. Das Projekt einer Talſperre S oberhalb des Triberger Waſſerfalles iſt nun ſoweit ge⸗ de diehen, daß eine gründliche Unterſuchung der geologiſchet Verhältn' ſſe des Untergrundes für das Staumauerwer beſchloſſen wurde. Die Koſten dieſer Unterſuchung ſtellen ſich auf 115000 Mark. Das Projekt dürfte mit 252: nicht zu hoch veranſchlagt ſein. 5 n zleberlingen, 6. März. Das Wobn⸗ und Oeonome. gebäude des Landwirtes Julius Ernſt in Katzenſteig, E meinde Hottenweiler, iſt bis auf den Grund niedergebrann Der Schaden iſt beträchtlich. 5 zen Ueberlingen(Bonndorf), 6. März. Im Frühſab⸗ 1916 mußte die hieſige mechaniſche Buntweberei ihren Be trieb einſtellen. Nunmehr ſoll die Fabrik in einen Hol, bearbeitungsbetrieb umgewandelt werden. Der bisherige Teilhaber Emil Beringer iſt ausgetreten und hat feine Anteil am Geichäft an den Kaufmann Fritz Morath Lokales. —k Gebühren für Ausſtellung von Legitimationskarten Ministeriums des Innern vom 24. Dezember 1920 iſt für die Ausstellung einer Legitimationskarte für Handlungeref jende von dem Antragſteller eine Tare von 201000 Mae zu entrichten. Dieſe Beſtimmung hat der Handelskamh⸗ Karlsruhe beſonders mit Rückſicht darauf, daß die Geb, renſätze in den andern Ländern des Reichs weſeatlich d gs SS Sg Ss 2 82 b Län⸗ dern erhaben wird. Bei den jetzt gültigen Worſchriſ en Nn Kann enn rr * nne AN N Nerds R NF XNA SN Sean n S. A& A SAA W a ſchcganaomt werden. en katen Gefängnis. 18 derur miftſſe: die Forae hiervon werde ein Rückgang im Waren⸗ Uumſatz der bediſchen Firmen ſein. „— Die neue Kuchen verordnung. Der Volkswirtſchaft⸗ liche Ausſchuß des Reichstages erlediate dieſer Tage den Entwurf einer Verordnung über die Bereitung von Ku⸗ chen. Der angenommene 8 1 ſnricht aus, doß bei Bereitung von Kuchenteſa und Tortenmaſſe in gewerblichen Betrieben, äckereien, Konditoreien, für Backware zum Abſatz gegen Entgelt nur bis zu goprozentige Mehle verwendet werden dürfen. In L 2 wird beſtimmt, daß in den genannten Be⸗ trieben, hei Bereftung von Kuchenteig, Torken und Eis⸗ ſpeiſen, Butter, Butterſchmalz und kriſche Milch nicht ver⸗ wendet werden darf. Die Verordnung tritt am 11. März in Kratt. — Die Lage des Arbeitsmarktes hat neuerdings eine weitere Verſchlechterung erfahren. Verſchiedene Betriebe, insbeſondere der Metallindaſtrie, ſahen ſich zu weiteren Ein⸗ ſchrän fungen genötigt. Der ungünſtigen Entwicklung ent⸗ ſprechend iſt auch die Zahl der unterſtützten Erwerbslosen um rund 100 auf 4438 geſt'ezen Die Summe der an ſie be⸗ zahlten Unterſtützungen belief ſich apf rund 329 646 Mk. Ußerdem wurden an 500 Männer uns 212 Frauen Kurz⸗ arbeiterzulagen im Betrag von rund 58 224 Mk. ausbezahlt. Mit Natſtandsarbeiten wurden 3 349 Arbeiter beſchäftigt. ngünſtig iſt die Lage vor allem in der Induſtrie der Steine und Erden, in der Metall- und Maſchineninduſtrie, in der Tabakfabrikat im Baugewerbe. im Vervielfältigungs⸗ gewerbe und in der chemiſchen Induſtrie — Auslaudsſeife und Kernſeife. Es wird von dem kaufenden Publikum vielfach angenommen, daß die Aus⸗ landsſeiſe mit dem Stempel„72 Prozent“ beſſer wäre, als ie deutſche Kernſeife, weil ior Fettgehalt 10 Prozent höher fei In Wirklichkeit wird durch den Stempel nach franzö⸗ ſiſcher Zählung der Gehalt an Fettſäure und Alkalien an⸗ geben, nach deutſcher Methode aber nur der Fettgehalt. ieſe 7 prozentigen Seifen ſind tatſächlich alſo nichts an⸗ deres als die deutſchen Kernſeifen, die 60—62 Prozent Fett⸗ äure enthalten. Es kommt ſogar nicht ſelten vor, daß die Mit„72 Prozent“ 5 Kernſeiſen noch nicht einmal Prozent Fettgehalt nach deutſcher Meſſung haben. Das Ausland weiß ſehr wohl, wie leicht ſich die deutſchen Haus⸗ auen täuſchen laſſen und noch immer ihre Vorliebe für Ausländiſche Seifen recht teuer bezahlen. Sogar deutſche eifenfabrikanten von der Saar machen dieſe offenſichtliche Täuſchung mit und ſtempeln ihrer Kernſeife auch„72 Pro⸗ zent“ auf. Es dürfte ebenſo im Intereſſe der Verbraucher als der deutſchen Induſtrie und ihrer Arbeiter liegen, wenn e dieſe meiſt viel teureren„72prozentigen“ Auslandsſeifen zurückweiſen, zumal genügend deutſche Seifen in eher noch eſſerer Beſchaffenheit zu haben ſind. Deutſche, kauft alſo Rur deutſche Seife! ö Gerichts ſaal. Karlsruhe, 5. März. Sitzung der 4. Strafkammer. Vorſitzender Landgerichtsdirektor Wolf; Vertreter der atsanwaltſchaft Hilfsſtaatsanwalt Eha.— Der Taglöh⸗ ner Leonhard Walther aus Weiher bei Bruchſal wurde von em Elektromonteur Vinzens Stather aus Weiher aufge⸗ rdert mit ihm zu kommen, un einen größeren Tabakdieb⸗ ſtahl in Tiefenbach auszuführen. In Zeuthern trafen ſie en Zigarrenarbetter Simon Böſer aus Weiher und den igarrenarbeiter Wilhelm Steinel aus Zeuthern, die ſich den beiden ebenfalls anſchloſſen. In Tiefenbach ſtieg Bö⸗ er in eine Fabrik ein, die andern drei hatten ihn zu dieſem ecke in die Höhe gehoven und ſtanden während Böſer ſich in der Fabrit befand, Schmiere. Böſer fand aber nur 10 Pfund Tabak vor und etwa 2— 300 Zigarren, die Hauptvor⸗ räte at er gar nicht gefunden, weil ſie im Keller lagen. Den Tabak verteilten die Burſchen unter ſich. So bekam Walther 2—3 Pfund Tabak, die er ſeiner Mutter brachte. Dieſe gab ihm dann 40 Mark für die Kirchweih. Böſer und die andern verarbeiteten den Tabak zu Zigarren und perkauften dann die Ware; ſie erhielten ſo aus dem Erlöſe je 50—60 Mark. In der Nacht auf den 16. November 1919 ln 28a Böſer und Stather in das Tabaklager einer Fabrik in Weiher und entwendeten 40 Pfund Sumatratabak. Das eſtohlene Gut verkauften ſie für 1600 Mark in Bruchſal. us dem Erlös erhielt jeder von ihnen 800 Mark. Böſer hatte die Verhältniſſe in der Fabrik gekannt, weil er früher drinnen beſchäftigt war. In der Nacht zum 21. März 1920 und in der Nacht zum 19. Mai 1920 ſtieg Böſer in Stettfeld in eine Fabrik ein und ſtahl dort 48 Pfund Sumatratabak m Werte von 4000 Mark. Böſer behauptete allerdings, er be nur 15 Pfund geſtohlen. Auch dieſen Tabak verkaufte er weiter, wie er ſagte, an einem Schieber in Langenbrücken r 800 Mark Am 19. Sept 1920 verübte Böſer mit dem Metzger Rudolf Baron aus Bruchſal in Bruchſal in das Diortige Schloß ein und entwendeten aus dem Lager des bad. aubundes Möbelſtoffe im Geſamtwerte von 20 000 Mark. ußerdem ſtahlen ſie den Koffer eines Angeſtellten des Bau⸗ undes mit Kleidungsſtücken und anderen Gegenſtänden. Ferner verſuchten ſie noch andere Gegenſtände zu entwen⸗ en und durchſuchten zu dieſem Zwecke ſämtliche Schubladen, die ſie in dem Raume vorfanden. Mit den Stoffen fuhr Eeker nach Berlin und verkaufte ſie dort für 3000 Marx. Es handelte ſich dabei um ungefähr 150 Meter. Von dem Erlöſe erhielt der eine 700 Mark, der andere den Reſt. In der Nacht zum 18. November 1920 entwendete Baron in 3 eiher ein größeres Quantum Tabak: er gab zu, er habe 5 Zentner geſtohlen, der Geſchädigte erklärte jedoch es Lien 5 Zentner geweſen im Weret von 17900 Mark. Den FKabak brachte er nach Neibsheim zu den Eltern ſeiner ver⸗ ſtorpenen Frau. Dort konnte ein Teil des Tabaks wieder Das Gericht verurteilte wegen chweren Diebſtahls den Baron zu 1 Jahr 3 Monaten Ge⸗ Fnonis, den Böſer zu 1 Jahr 8 Monaten Gefängnis, den Stalßer zu 6 Monoten Gefängnis und den Walther und 8 Seinel zu je 3 Monaten Gefängnis. An den Strafen bi die verbünte Unterſuchunastoft ou Der tuhrmacher Kart Stefan Bauſchlicher aus Hilsbach 1 det wendete in Durlach am 29. Auguſt und am 28. Septem⸗ r Wäſcheſtücke. Wegen Diebſtahls in zwei Fällen wurde zu einer Geſamtſtrafe von 4 Monaten Gefängnis ver⸗ urteilt, die durch die Unterſuchungshaft verbüßt ſind. 1 Der Bäcker Chriſtian Pfand aus Thalmöſſing, der ſchon zelfach vorbestraft iſt, entwendete im Bezirk Karlsruhe ein Rabea. Das Gericht verurteilte ihn wegen Diebſtahl im Nückfalle zu 1 Jahr 3 Monaten Zuchthaus und zu 5 Jahren Eorverluf 1 er Knecht Albert Gabler aus Oberderdingen entwen⸗ e zum Teil allein, zum Teil mit dem Arbeiter Cziſchek Harburg 3 Stück Großvieh aus verſchiedenen Stellen. de Stück davon kaufte ihm der Landwirt Hermann Gun⸗ 5 linger aus Gochsheim ab. Die Strafkammer verurteilte Gabler wegen mehrfachen ſchweren Diebſtahls zu 2 8 daßren 3 Monaten Gefängnis, den Cziſchek zu 9 Monaten efängnis und den Gundelfinger wegen Hehlerei zu 5 Mo⸗ . Der Blechner Friedrich Karl Koch aus Daxlanden ent⸗ bh te einem Hausgenoſſen ein Fahrrad im Werte von aur N. Als der Diebstahl entdeckt war, brachte er das Nad nafack Wegen Diebſtahls im Rückfalle wurde er zu 4 Mo⸗ Arte ani abzüglich 2 Monaten Unterſuchungshaft Der Müller Guſtav Scholl aus Flehingen entwendete aus 5 Müßle in Flehingen die einem Verwandten gehörte Jun e Dezember einen Puckfack, ein paar Stiefel, Klet⸗ ugsſtücke und anderes r 5 am 28. Dezember 2 Speck⸗ 8 18 onaten Gef it verurteilt. in Berlin begangen. * Vermiſchtes. Steuerbelaſtung in Deutſchland und Frankreich. Der franzöſiſche Wiederaufbau⸗Miniſter Loucheur hat vor einiger Zeit die in Frankreich bereits eingebürgerte Meinung vertreten, der deutſche Steuerzahler ſei niedriger belaſtet als der franzöſiſche. Die„Deutſche Allgemeine Zeitung“ hat demgegenüber auf die der internationalen Finanzkonferenz zu Brüſſel im Herbſt vorigen Jahres vor⸗ gelegte Denkſchrift des Völkerbundes verwieſen, in der das Durchſchnittseinkommen in Deutſchland mit 3900 Mark, in Frankreich mit 3200 Fr. auf den Kopf der Bevölkerung an⸗ genommen wurde. Somit ergibt ſich, da die Geſamtbela⸗ ſtung an Steuern und Abgaben in Deutſchland auf den Kopf der Bevölkerung 753,37 Mark und in Frankreich nach der Denkſchrift des Völkerbundes 416,80 Fr. beträgt, unter Zugrundelegung des Kurſes vom 31. Januar bei der Um⸗ rechnung in Dollar das folgende Bild: Emkommen auf den Steuerbelaſtung auf Kopf der Bevölk. den Kopf der Bevötk. in Deutſchland 60 84 Dollar 11,75 Dollar in Frankreich 7 29,42„ In Deutſchland muß daher die Beröfkerung 20 v. H. ihres Durchſchnitts⸗ Einkommens an den Staat abführen, während für den Franzoſen nur 13 v. H. in Betracht kom⸗ men. Berückſichtigt man, daß kleinere Einkommen viel weniger abgabefähig ſind als größere, ſo erſcheint die ſteuer⸗ liche Belaſtung um ſehr Vieles ſchwerer als in Frankreich. In weiteren ſehr bemerkenswerten Betrachtungen iſt die „Deutſche Allgemeine Zeitung“(Nr. 73) auf Grund der bis⸗ herigen Ergebniſſe des Lohnabzuges, deſſen jährlichen Er⸗ trag man, falls ſich das Einkommen der ihn aufbringenden Steuerzahler nicht vermindert, auf 6 Milliarden Mark ſchätzen kann, zu dem Ergebnis gekommen daß die Annahme eines deutſchen Gurchſchnittseinkommens von 3900 Mark viel zu hoch iſt. Man kann bei einem nach dem Lohnabgug errechneten deutſchen Volkseinkommen von 140 Milliarden Papiermark nur ein Durchſchnittseinkommen auf den Kopf der Bevölkerung von 2333 Papiermark uder 233% Gold⸗ mark annehmen. Davon müſſen in Deutſchland 75 ¼% Gold⸗ mark oder 323 v. H. Steuern gezahlt werden Der Einbrecher mit dem Blumenſtranß. Ein großer Einbruch wurde bei einem Rittmeiſter am Siegmundshof Hier verſchaffte ſich der Einbrecher in der Maske eines harmloſen Gratulanten Eingang in das Haus. Mit einem Blumenſtrauß in der Hand ging er an der Pförtnerfrau vorbei unter dem Vorwande, daß er einer Familie gratulieren wolle. Die argloſe Frau wies ihn noch im Hauſe zurecht und erfuhr erſt ſpäter, daß ſie einem Einbrecher den Weg gezeigt hatte. Dieſer Mann mit dem Blumenſtrauß wurde jetzt in der Perſon eines Kaufmanns Paul Matuſek ermittelt und feſtgenommen. Die große Sil⸗ berbeute, die er damals machte, kam in eine Schmelze und die Beſchreibung des Verkäufers führte auf die Spur des Einbrechers. In ſeiner Wohnung in Charlottenburg fand man dann auch noch einen goldenen Ring mit einem gro⸗ ßen und 21 kleinen Brillanten, der aus einem Einbruch in der Dreyſeſtraße ſtammt, bei dem dem Täter außer Bril⸗ lantſchmuck auch noch bares Geld in die Hände fiel. Was die Wünſchelrute alles entdeckt. Der Wünſchel⸗ zutengänger Otto von Gräve aus Gernrode will mit ſei⸗ ner Wünſchelrute in Tauberbiſchofsheim drei bedeutende Untergrundſtröme entdeckt haben, ebenſe ein Lager mit Eiſenerz. Man will verſuchen, durch Bohrungen einen Un⸗ tergrundſtrom zu erſchlleßen. 2— r R Nanbmordverſuch. In dem einſamen Forſthauſe Gam⸗ bachbhaus im Harz wurde die Frau des Förſters von einem Kinde entbunden. Die aus Thale herbeigekommene Heb⸗ amme ſollte die Nacht im Forſthauſe zubringen. Trotz allen Zuredens beſtand ſie aber darauf, die Nacht noch nach Thale zurückzukehren, und erbat ſich die Begleitung des Förſters. Der Förſter legte beim Fortgange ſeiner Frau einen ge⸗ ladenen Revolver ins Bett. Kaum hatten der Förſter und die Hebamme das verſchloſſene aHus verlaſſen, ſo ſtand vor dem Bette der Wöchnerin ein Mann mit geſchwärztem Ge⸗ icht und verlangte das im Hauſe befindliche Geld. Der äuber machte ſich nunmehr daran, die Schränke zu öffnen. Nachdem die Frau ſich vom erſten Schreck erholt hatte, griff ſie nach dem Revolver und ſchoß den Räuber nieder. Als der Förſter zurückkam, fand er die Leiche des Verbrechers und glaubte im erſten Augenblicke, daß ſeine Frau, die ohn⸗ mächtig war, ermordet ſei. Am nächſten Morgen kam in aller Frühe die Hebamme, um gleich nach dem Kinde und der Wöchnerin zu ſehen. Sie mußte in der Leiche des Ver⸗ brechers ihren eigenen Mann erkennen. Da ſie der Mit⸗ wiſſenſchaft dringend verdächtig erſcheint, wurde ſie ſofort verhaftet. Deutſchlands erſter Milliardär. Als der deutſch⸗franzöſiſche Krieg ſiegreich beendet wor⸗ den war, als der Milliardenſegen ſich über unſer Vaterland ergoß, wurden in Deutſchland ſtattliche Vermögen erwor⸗ ben: das heißt, für damalige Begriffe. Auf jenen Krieg folgte ein beiſpielloſer wirtſchaftlicher, vor allem induſtriel⸗ ler Aufſchwung; während bis dahin die großen Rentiers und Finanzleute an der Spitze geſtanden hatten, übernah⸗ men jetzt die Schwerinduſtriellen die Führung, die Männer von Kohle und Eiſen, im Weſten und Oſten Deutſchlands. Aber was waren jene und beſonders die großen Berliner Vermögen— ſelbſt die eines ſo vielbeſtaunten Mannes wie Friedländer⸗Fuld oder Arnhold—, gegen die nach dem verlorenen Weltkriege entſtandenen Rieſenvermögen? Wäh⸗ rend Deutſchland unter der Laſt ſeiner Schulden zuſammen⸗ bricht, während unſere Valuta verelendet, während der Staatshaushalt trotz aller Rechenkünſten und Steuern nicht ins Gleichgewicht zu bringen iſt, während uns Tag für Tag erzählt wird, wir ſeien ein„Volk von Bettlern“ geworden, wurden zu gleicher Zeit, innerhalb weniger Jahre, Rieſen⸗ vermögen erworben, zum Teil von ſolchen Leuten, die vor dem Kriege gar nichts beſaßen; eine neue Schicht von Multi⸗ millionären iſt entſtanden, die Otto Wolff, Hartmann, Blu⸗ menſtein, Markiewicz, Herzfeld uſw., und in den Tagen der allgemeinen Auspreſſung iſt uns ſogar der erſte Milliardär in Deutſchland beſchieden worden, Herr Hugo Stinnes. Bis⸗ her galt der Beſitz richtiger Milliarden als eine Eigentüm⸗ lichkeit des amerikaniſchen Dollarlandes, obwohl in Wirk⸗ lichkeit ſelbſt die größten Geldmagnaten und Truſtherrſcher — weder Morgan noch Harriman— bei ihrem Tode eine Milliarde Dollars hinterließen, ſondern ſtets nur etliche Millionen. Erſt das beſiegte, holbverhungerte, ausgepreßte Deutſchland ſchuf nach ſeiner Niederlage, nach der militäri⸗ ſchen, politiſchen, wirtſchaftlichen und finanziellen Kata⸗ ſtrophe, den wirklichen Milllardär. Erſt im„ſozialiſtiſchen, antikapitaliſtiſchen“ Zeitalter konnte dieſer Typus entſtehen, und das iſt ein beſonders anmutiger Witz der Weltgeſchichte. Worin beſteht das Geheimnis des Erfolges dieſes viel⸗ genannten und vieſbeneideten, vielumſtrittenen und vielge⸗ ſchmähten Mannes? In zwei Faktoren vor allem. Einmal in einem fabelhaften Fleize und Arbeitseifer, dann in der glücklichen Gabe, kommende Konfunkturen lange voraus⸗ zuſehen und danach zu ban dein. Als Dentſchland abgeſchnit⸗ ten von der ganzen Welt war, als die Blockade ihren eiſer⸗ nen Ring immer feſter um unſer Land legte, als die Ham⸗ burger und Bremer Kaufherren und Reeder mit Wehmut und Verzweiflung auf die gänzlich verödeten Höfen, in denen jedes Leben erſtorben war, ſtarrten, als von den bisher„neu⸗ tralen“ Nationen eine nan dern die in ihren Häfen liegenden deutſchen Dampfer beſchlnanahmten. begann Herr Den Achtſtundentag, möglichkeiten. 5 Stinnes, Schiffe Und Schiffahrtsaktien zu käufen. Man der⸗ ſtand das nicht; die Schifſseigner, die ihre Dampfer gänz⸗ lich entwertet ſahen, waren froh, überhaupt etwas für dieſe nutzlos daliegenden, Unkoſten und Zinſen freſſenden Ob⸗ tinnes vorausſah, daß jekte zu bekommen, während Herr r . iförgum nahezu un⸗ einſt eine Zeit kommen werde, wo am bezahlbar ſein werde; gleichviel der Krieg ausgehen er kluge Mann hatte ſich in ſeinen großzügigen Wil de. Ns ſer klug Kombinationen niemals auf Sieg eingeſtellt; ſeine Rechnun⸗ gen mußten ſtimmen, gleichviel, ob der Krieg gewonnen oder verloren würde, und inſofern iſt Stinnes niemals der Typus eines waghalſigen Spekulanten geweſen, der nur dann Erfolg hat, wenn die Karte, auf die er geſetzt hat, auch wirklich ſchlägt. Vor allen ſeinen Standesgenoſſen zeichnete er ſich aber dadurch aus, daß er niemals einſeitig war, ſich niemals auf ein einzelnes Gebiet feſtlegte. Ganz im Ge⸗ genſatz zu den Klöckner, Thyſſen Stumm, Haniel, Spaeter und den anderen großen Montanherren, die nur Kohle und Eiſen kennen und kennen wollten. Hugo Stinnes, der Sohn des Gewerken Matthias Stinnes, hat zwar auch von der Kohle ſeinen Ausgang genommen; aber er hat ſich darum nicht darauf beſchränkt; er hat alles in ſeinen Intereſſen⸗ kreis einbezogen: Schiffahrt, Automobilbau, Maſchinenfa⸗ brikation, Papier, Zeitungen, Holz, Bäder, Hotelweſen; ein Mann von einer erſtaunlichen Vielſeitigkeit, und überall gleich gut zu Hauſe. Seit ein paar Wochen redet man dei uns vom„verti⸗ kalen Aufbau“ der Wirtſchaft, der die Zukunft gehöre, und glaubt damit ganz etwas Neues entdeckt zu haben. Herz Dr. Rathenau insbeſonders und Herr von Rauner tun ſich auf dieſe„Entdeckung“ beſonders viel zugute. Herr Stinnes hat dieſes Syſtem ſchon lange in der Praxis durchgeführt; er hat nicht nur Zeitungen erworben, ſondern auch Papier⸗ fabriken, die ihnen das Druckpapier liefern, und Waldungen, die wiederum die Papierfabriken mit dem Rohmaterial, dem Holz, verſorgen. Er hat den Rhein⸗Elbe⸗Konzern, der Kohle und Eiſen umfaßt, den Siemens⸗Schuckert⸗Konzern „vertikal“ angegliedert; er verſchiffte ſeine Kohle auf eige⸗ nen Dampfern an ſeine eigenen Automobilfabriken. Kurz⸗ um, was andre als höchſte Zukunftsmuſik verkünden, hat er lange bereits als richtig erkannt und in die Praxis umge⸗ — 8 Nur hat er keine ſelbſtgefälligen Reden darüber gehal⸗ n.- i Warum wird eigentlich dieſer Mann ſo maßlos ange⸗ ſeindet? Eigentlich nur, weil er Erfolg gehabt hat; das ge⸗ nügt. Hugo Stinnes iſt niemals Fürſtendiener geweſen, hat ſich früher nicht vor der Majeſtät des Thrones und ſpäter nicht vor der Majeſtät der Straße gebeugt. Er gehört nicht zu i den Leuten, die ſich adeln ließen und die im November 1918 die rote Fahne auf den Zinnen ihres Palais hißten. Er hat weder den Kommerzienrats⸗ noch den Geheimen Kom⸗ merzienrats⸗Titel erſtrebt, weder Ehren noch Würden noch den Adel oder eine Berufung ins Herrenhaus. Obwohl er das alles hätte haben können. Dabei hat er für humani⸗ täre und wiſſenſchaftliche Zwecke große, ſelbſt für ſeine Ver⸗ e hältniſſe ſehr große Summen gegeben und zwar erſt in aller⸗ jüngſter Zeit. Er hat von ſeinem Gelde und ſeiner Macht den in dieſer Zeit anſtändigſten Gebrauch gemacht: Er hat vielen Tauſenden Arbeit und Brot gegeben; trotzdem er es f für ſeine eigenen Bedürfniſſe wirklich nicht nötig hätte. Herr Stinnes iſt ein ganz einfacher, anſpruchsloſer Mann In ſeinem Verwaltungsgebäude in Müllheim gibt es keine luxuriöſen Vorzimmer, wie in manchen Berliner Miniſte⸗ rien; der ganze kaufmänniſche Apparat auf der Dortmun⸗ der Unton beſteht aus 17 Perſonen; wenn Herr Stinnes— was ſehr oft vorkommt— in Berlin zu tun hat, ſo benutzt er immer den Nachtzug; er nimmt dann mit einem ſeiner Söhne ein Schlafwagenabteil, aber dort werden vor dem Einſchlafen noch mehrere Stunden hindurch ſchriftliche Ar⸗ beiten erledigt, ſo gut das in dem engen Raum möglich iſt. dieſe glorreiche revolutionäre Er⸗ rungenſchaft, kennt Herr Stinnes nur für ſeine Arbeiter; für ſich ſelbſt nicht; er arbeitet ſeinerſeits zehn bis zwölf Stunden, nach Bedarf auch ein paar Stunden mehr, was ſebs »konterrevolutionär“ und verdächtig iſt. l Der Mann mag auch ſeine Schwächen, ſeine Schattenſei⸗ ten haben; aber es bedeutet für Deutſchland ſein Glück, daß es Perſönlichkeiten von ſolchem Schaffensdrang, ſolchem Ar⸗ beitseifer und ſolcher Tatkraft gibt. Denn ſchließlich könnte Herr Stinnes heute auch von ſeinen Renten leben, und wer hätte letzten Endes den Nachteil davon, wenn er keine neuen Pläne ausarbeitete, keine neuen Fabriken errichtete, keine ehemals notleidenden Betriebe gewinnbringend geſtaltete? Es würde in Deutſchland zwansig⸗ oder dreißigtauſend Ar⸗ beitsloſe mehr geben, und denn würde man zwar wahr⸗ ſcheinlich ein beſonderes Miniſterium zum Studium der Arbeitsloſenfrage errichten und dadurch die Klubſeſſelfabri⸗ kation in Nahrung ſetzen, aber auf die Dauer würde das nicht viel nützen. Augenblicklich ſieht Herr Stinnes nach Oſtpreußen; dort hat er ein neues Feld für großzügige Betätigung entdeckt; Oſtpreußen, vom übrigen Preußen abgeſchnitten, hat heute ganz andere Wirtſchaftsbedingungen und Entwicklungs⸗ Eine Induſtrialiſierung der alten Agrar⸗ provinz ſchwebt Herrn Stinnes vor; und dann Schiffahrt. Herr Stinnes wird noch viel Millionen verdfenen, er wird noch viel angegriffen werden und vielbeneidet(denn beides hängt aufs engſte miteinander zuſammen); man wird vom Stinnes'ſchen„Herzogtum“ und vielleicht ſogar von ſeinem„Königreich“ reden, und Herr Stinnes wird un⸗ ſchmis⸗ verdroſſen weiter arbeiten, nene Pläne und Broſekte den, der erſte Milliardär im„ſozaliſtiſchen Staate“. Vorbildlicher Preisabbau in München 1 Wie aus den„Münchner Neueſt. Nachr. erſichtlich ist, haben ſich die Bauern einiger bayeriſchen Ortſchaften, 5 der Notlage des Volkes gerecht zu werden, entſchloſſen, die Eier zu 60 Pf. das Stück und Butter zu 9 M. das Pfunßs abzugeben, aber nur an Private, nicht an Aufkäufer. bestes 2 Seiflenpulver preis Mk. 2.25 das Paket. Alleinige Fabrikanten: enkel& Cie., Dusseldor!. 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No. 3, 4 Stock. 1 Hund, Pinſcher(Baſtard), männlich, ſchwarzweiß, bei Kraner führer Chriſtian Groh, Langſtr. 40 1 Hund, Pinſcher, männlich, braun, bei Karl Furth. Langſte 125. 1 1 Hund, Pinſcher, männlich, weiß, bei Eugen Wolz, 5 Kaiſer Wilhelmſtr 14. 1 Hund, Schnauzer, Salz und Pfeffer, bei Georg 3 Schönhardt, Schwetzingerſtr. 37. helm S.itz, Neckarauerſtr. 89. 1 Hund, Schnauzer, männlich, hellgrau, bei Auguſt Naeumeiſter, Ried eldſtr. 68 a. l 1 Hund, Schnauzer, männlich, grau, bei Jakob Schmitt, Sandſtr. No 2. 1 Hund, chnauzer, weiblich, gelb, bei Bernhard Bärenklau, Kaferne Z. 79 Bau II. 1 Hund, Schnauzer, männlich, grau, bei Adolf Herrmann, Schutzmann, R nnershofſtr. 5 1 Hund, Schnauzer(Sitzer), weiblich, ſchwarz, bei Karl Parth, Kaſerne Bau 4, Zimmer II. 1 Hund, Schnauzer, männlich, ſchwarz und weiß gefleckt, bei Martin Klamm, Wirt, Morchfeld⸗ ſtraße No. 17, Neckarau. 5 1 Hund, Schnauzer, männlich, ſchwarz und weiß —— 1 onrad Karl, Schiffbauer, Werft⸗ 52 raße 29. 1 Hund, Fox, männlich, weiß und gelb, bei Adam Wiegandt, Kriegerſtr. No. 5, Sandhofen. 1 Hund, Fox, Kreuzung, weiblich, ſchwarz u. weiß gelbe Kopf, bei Chriſtian Oberländer, Neu⸗ gaſſe 11, Neckarau. 1 Hund, Fox, männlich, ſchwarzbrau, bei Friederike f Krauth Wwe., Zehntſtr. 16. 1 Hund, Fox, mänalich, weiß und braun gefleckt, bei Friedrich Moritz, Hafenſtr. 74. 5 1 Hund, Dobermann, männlich, ſchwarz, bei Chriſt. N Grall, Däniſcher Tiſch 21, Rheinau. 1 Hund, Dobermann, männlich, ſchwarzgelbe Füße, bei Joſef Würz, Sandhoferſtr. No 315. 1 Hund, verkreuzter Dobermann, männlich, ſchwarz mit gelben Füßen, Bruſt, bei Wilhelm Weitzel, Schwanenſtr. 26 in Feudenheim. 1 Hund, Krauzung Wolf und Schnauzer, männlich, braun, bet Heinz Ehresmann, Poſtaushelfer, 5, 4, 1. Stock. 1 Hund, Kreuzung Wolf und Schnauzer. männlich, braun mit dunkle m Rücken, bei Adam Teutſch, 8 Schwetzingerſtr. No. 148. 1 Hund, altdeurſcher Schäferhund, weiblich, grau, 5 bei Wilhelm Heckmann, Kepplerſtraße 16 II. 8 Hageeſen Ce 20. männlich, ſchwarz, dei Robert ö erſon,„20. f 1 Hund, Deutſcher Schäferhund, männlich, dunkel⸗ rau, gelber Kopf, bei Philipp Wörns, Luiſen⸗ ſtraße 15 Mannheim⸗Neckarau. 1 Hund, Unbekannt, weiblich, grau meliert, bei Franz Höttner, Metzgerſtraße 3. 1 Hund, Jagdhund, männlich, ſchwarz, bei Hermann Mat r, Beilſtr. 7. 1 Hund, verb. Dachshund, männlich, gelb, bei Crliſe Ditſch, Bürgſtr 19. 1 Hund, Baſtard, weiblich, ſchwarz⸗gelb, bei Greta Bucher. Rheindammſtr. 21. 1 Hund, Foxtercier, weiblich, weiß und ſchwarz gefleckf, bei Seitz Karl, Maxſtr. 61 Neckarau. 1 Hund, Foxterrier, weiblich, weiß und ſchworz, bei Grete Bensheim, Auguſta⸗Anlage 22. 1 Hund, Foxterrier, männlich, ſchwarz, weiß un“ gelb, dei Chriſtian Grohe, Langſtr. 40. 1 Hund, Foxterrier, männlich, ſchwarz, weiß, gelb, f f i 3 Rottermann, Bürgermeiſter Fuchs⸗ raße 12. 1 Hund, Baſtard, weiblich, ſchwarz⸗braun, bei Karl Leopold, Alphornſtr. 33. Bezirksamt— Polizeidirektion. Maul⸗ und Klauenſcuche. Nachdem in mehreren Gehöften des Voro lte. Mannheim⸗Feudenheim die Maul⸗ und Klauen ſeuche ausgebrochen iſt, werden folgende Anoed nungen getroffen: A. Sperrbezirk. Die Gehöfte Wilhelm Brauch, Weiherſtr. 5, 5 Kampf, Weiherſtr. 12, Philipp Schäfer, Neckarſtr 67 und Georg Gember, Pialzſtl. 16 bilden je einen Sperrbezirk i. S. der 88 161 ff, der Aus⸗ führungsvorſchriften des Bundesrats zum Reichs⸗ . 60 Beobachtungsgebiet. g Um den Sperrbezirk(A) wird ein Beobach⸗ tungsgebiet im Sinne der 995 165 ff. der Aus⸗ führungsvorſchriften zum Reichsviehſeuchengeſetz beſtehend aus dem Vorort Feudenheim gebildet. annheim, den 3. März 1921. ame ekanntnachunen. 1 Hund, N männlich, rotbraun, bei Wil⸗ hann mrnuugungeantatdaltadatanatuinaniidugamnmnnumnmnmnmn Cancserbnung 1 1 faf 99 ee 1 1 1 1 9 85—— dende Bezirksratſitzung(Bezirksamtsgebäude, 2 5 1 e eme b). Zur Die Maske I. Oeffentliche Sitzung.—— a) Verwaltungsſtreitſachen. IS 2 1 U— 1. J. S. des Ortsarmenverbands Mannheim S. des Todes egen die bad. Staatskaſſe wegen Eiſatzes von S i 5 2 f betend für 1 Struntz Witwe. 8 b) Ve waltungsſachen.— 151 2 7 des e e 15 um Ha— empfehle 8* ur Verlegung ſeines perſönlichen Schankwirt⸗ 1 m 1— ſchaftsrechts mit Branntweinſchank von dem— Eden-KRind. 8571 ene 19 nach dem Hauſe S 5 3 „4„Neues Brauhaus“.—. tt wyoch u. 3. Geſuch des Adam Seitz in Neckarau um Er⸗ 5— laubnis zum Kleiupertauf don Branntwein in ß umme 1 een den Hauſe Katharinenstraße 39 2 in Neckarau. i mmm nmnnunnnunmnnidünnnmnnmmmunummn, Ss 5 4.. 2 hier um Erlouenis S in veicher Auswahl,— Reine zum Ausſchank von Brann wein in feiner 5— e eee 91„zur Heinrichs⸗ 5 sowie klassische und christliche Uorstfellong. 5. Geſuch des Karl Jung in Mannheim um Er⸗ 5 inn f 5 Eine g oße weiße teilung eines Wan dergewerbeſcheines— Form. B Vergissmeinnicht und Buchzeichen. 8 Gans 6. Geſuch des Karl 9 in Abeſch ne— 8 1 um Erteilung eines Wandergewerbeſcheines S 2 mit grauem Kopf ent⸗ — Form. A f W l N a 0 b e dee Frau dg. Zimmer mann uëw. bn w Erteilung eines Erlaubnisſcheines— Form. G=.— hnun W 5 O. 8 Mannheim um waere neee Tuiſenſtroze 20. polizeiliche Genehmigung zum zweigleiſigen a— Ausbau u d G Kung der Nibenbahn Fetangaimachu ngen la. Friſchgebr. Kaffee, Tee, Kakao, Manrheim⸗Heidelberg für die Streck“ Mann⸗ 5 1 3 5 e; N 1 Hein, Scenhenn und Verlegung der Gebäu⸗ der Gemeinde Seckenheim feinſte Nudeln,—— Maccaront, lichkeiten dei der Feudenheuner Fähre. 1 0 Geſuch der O E. G. Mannheim um waſfer⸗ polizeiliche Genehmigung zur Vornahme vo Veränderungen am linksſettigen Neckar amm oberhalb und unterhalb der Riedbahnbrücke. Geſuch der Stadtgemeinde Mannheim um waſſerpol Genehmigung zur Verbreitung des Neckarhochwaſſerrarametz in Verlängerung des Paul⸗Martin⸗Ufers. Feſtſetzung der Entſchädigung für ein wegen Rotz getötetes Pferd des Fuhrmanns Kar! Reute in Neckarau. I. Nichtöffenkliche Sihzung. Die Vergütung von Le ſtungen fur die feind⸗ lichen Heere im beſetzten Reichsgebiet. Geſuch der Johanna Kirſchner in Ladenburg um Verleihung der Ausſteuer⸗Stiftung aus der Pfarrer Herrmann'ſchen Stiftung. Nachtrag. 10 a Geſuch des Bor tsdau'rs Guſtav Klein in Mannheim⸗Käfe tal um Erteilung der Geneh⸗ migung zur Errichtung einer Bootsverleihan⸗ ſtalt im Neckar beim ſtädt. Straßenbahndepot dahier betr. Die Handels-Kurse für schulentlassene Knaben und beginnen am 4. April in der Privat-Handelsschule Sehüritz Mannheim N 4, 17 Kunststr. Gewissenh. Privatunterricht für Damen und Herren. Beste Empfehlungen. Mässiges Honorar. Auskunft und Prospekte kostenlos Quieta- Kaffee mit Bohnenkaffee- zusatz in Paketen zu ½ und 1 Pfund empfiehlt 5 Germania- Drogerie kr. Wagner 9 Nachf. Inh. W Höllstin Bad. Bezirksamt— Abt Ia. Verordnung. Den Verkehr mit Topinamburs bet. Einziger Paragraph. AUnſere. vom 41 März 1918, den Verſehr mit Topinamburs betreffend,(Geſetz⸗ und Verordnungsblatt Seite 59), wird mit ſofortige Wirkung aufgehoben. Karlsruhe, den 19. Februar 1921. Miniſterium des Innern. Braun. : Offer ier 1 J G funden und auf dem Rathaus Zimmer 7 abzuhol n iſt ein Kinder lz. Feckenheim, den 7 März 1921. Bürgerm iſteramt: Koch. Fleiſch⸗ Verkauf. Heute Nachmittag von 5 Ühe ab be⸗ ginnend wird auf der Ferbark daher Kuf fi. iſch ausgehauen das Pfund zu 6 Mark. Seckenheim, den 8. März 1921. . 8 och. Schmitt. Lebens mtttelemt Mehl-Oerteilung. Sonderzuteilung von Kochmehl. Morgen Mittwoch, den 9. ds. Mis., kommt eine Sonderzuteilung von Kochmehl zur Verteilung und zwar 750 Gramm po Kopf der Haushaltung zum Preiſe von 4 50 Mk pro Pfund und zwar an alle Brotbezugs berechtigte gegen Vorzeigung des Brotausweiſes in nachſtehender Einteilung: Nr. 1501 bis 1875 von 1 bis 2 Uhr Nr. 1876 bis 2250 von 2 bis 3 Uhr Nr. 2251 bis 2625 non 3 bis 4 Uhr Nr 2626 bis 3000 von 4 bis 5 Uhr Um Drängen und langes Warten zu derme'den, erſuchen wir die Haushaltungen die angegebene Zeit genau einzuhalten. Seckenh⸗ im, den 8. März 1921. O benemitielomt. Roh en-Husgabe. Morgen Mittwoch, den 9. ds. Mts. erhalten bei der Ko lenhandlung Jakob Volz, Herdtſtraße 2 die Haushaltungen mit der Nr 101- 275 gegen Abgabe des Abſchnittes 6 des Kohlenausweiſes je 2 Fenetzer Braunkohlen⸗Brikett zum Preiſe von 15 60 Mk. pro Zentner in folgender Einteilung: 0 I Ne. 101 bis 150 von 8 bis 9 Uhr vormittags 1 15¹ 1 200* 9„. 10 77 7. 5 201 W 0 251 275 1 0 Die Kohlen der eingeteilten Nummer müſſen an dem Tage beſtemmt abgeholt werden. Lebensmittelamt en e nen ui ur! nt tür mignteser der gans Ft: ertasſsuenaßes ice Die Mitalieder werden an die Zihlun dur Rücknände von 1920 erinnert. Ebdenſo find noch einige Miglieder mit der Einzahlung h Geſchäftsontefle im Rückſtande. De Pieis fü Torfſtſeu beträgt 18 Mk., Wohlt mon 72 Mk v. 3 Der Vorſt end Empiehle bi ligst: la reines Schweineſchmalz Cocosfett, Süßmargarine, Salatöl, Backöl, Maizena,— Gries,— Paniermehl, Corimihen, Roſinen, Sultaninen, Mandel, Haſelnußkern, Backpulver, Vanillzucker, Ci ronen, Orangen, friſche Eier, Dofenmilch, Zwetſchgen. feinſten Tee, Kakao, Chocolade, Ia Cülplamen ber pfd. 4.— ff. la. Hübnerſufter, gem. Pogofſuler. la. Niohnfamon(olaugr), la. Deulſcher Riee, f ö la. CWiger filoe(pr benen Fall, rassigen Fahrradgummi übernommen. 1 287 1 Eil bol. Lalerb unge Ale). e Ses e. friſch gebr. Kaffee, Nudel, Maccaroni. (Grora Röſer. Fährradgummi Habe wieder den Verkauf von erst- b 1 Tämtliche Vackartikel, Backpulver, Zimmt, Nelken, Vanill⸗ zucker, Corinthen, Sultaninen, Mandel und Haſelnußkerne, Puddingpulver, feinſte Marmelade, Kunſthonig, Tafel“ margarine, la. Salatöl, Alle Euppeneinlagen empfiehlt zu billigen Tagespreiſen: C. Schläfer GW. Bet ſämt ichen Metzgern koſtet das Pfd. Rindfleiſch 12 Ml. „„ Kalbfleiſch 14„ Fleiſch⸗Wurſt 1. Leber⸗ u. Griebenwurſt 10„ Meizgerinnung. Di⸗ bad. Tandwirtſchaftskammtt veranſtaltet von morgen ab im Hauſe de Metzger meifers Hartmann einen Verkauf eines großen Transports 00 Läuferschweine — ꝗ8—̃—. 2, Ahn-Praxis Karl Rühle Spezialität: Goldarboiten. Un arbeiten nicht passender Gebisse unter Garantie. Sprechstunden: Werktags von 9-12 und 2 6 Uhr Sonntags von 10 12 Uhr. Eddddadncngnadgdnmdanmendgne la. Schlachtgewurze Selpeter, Wurstkordel- empfiehlt fahnen tamgitüthünennnhnana Allmen Cäeilt 9e Ver in L Seckenheim. a, udn Heute Abend 8 Ut H un Abend 8 Gesamt- Prob probe Pünktliches und voll⸗ für die derten de. eee eee ü e I HTdülwoſße bun Kaufgelestuheit! ntdaufen. Ab uge b? Diplomatenſchreibiſſch, Sofo, Schränk, Kom- mode, Tiſche, Aus zieh uiſch, Rourſtüble, V. tekom, Betten m. Röfte und Matratzen, zw ſchöne Bilder, faf euer Anzug f. 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