—. ß flmtsblan der Bürgermeisteramfer Seckenheim. Alvesheim Neckarhausen und Edinge 1 mit Ausnahme der Gonn⸗ und Feiertage. i Deutſcher Reichstag. 3(79. Sitzung.) Berlin, 9. März. Am Regierungstiſch: v. Raumer. Präſfident Loebe eröffnet die Sitzung um 1.20 Uhr. Auf der Tagesordnung ſteht zunächſt die Interpella⸗ on Adergolt(Unabh.) über die Preisſteigerung und die Arbeitsverhältniſſe in der Kaliinduſtrie. Der Reichs UVeurtſchaftsminiſter läßt mitteilen, daß er bereit iſt, die Interpellation innerhalb der geſchäftsordnungsmäßigen Beit zu beantworten. 1 Reichsſchatzminiſterium(4. Tag). Die Aus sprache wird fortgeſetzl. Abg. Hammer(D. N.) begründet einen Antrag, in welchem ein Reichsgeſetz verlangt wird, durch das für die ergebung von Leiſtungen und Lieferungen für die Ver⸗ waltung des Reichs, der Länder und ſonſtiger Verbände des öffentlichen Rechts Grundſätze aufgeſtellt werden, die ich namentlich auch auf die Vergebung ſolcher Aufträge an Handwerker und Handwerkervereinigungen beziehen. Durch ein Reichsrahmengeſetz müſſen die Landesregie⸗ kungen zur Aufſtellung weiterer Richtlinien für das Ver⸗ dingungsweſen gezwungen werden. Die gerade zu wahn⸗ Funnigen Unterbietungen von ſeiten der Handwerker er⸗ fordern nunmehr eine gründliche Abhilfe. Dem Hand⸗ werk muß gegeben werden, was ihm zukommt. Abg. Lange⸗Hegermann(Ztr.) beantragt die Einbe⸗ kufung eines Sachverſtändigenausſchuſſes zur Ausarbei⸗ kung von einheitlichen Grundſätzen für die Vergebung öf⸗ lentlicher Arbeiten. Auch die Arbeitnehmer müſſen zuge⸗ zogen werden. N Abg. Havemann(D. N.): Es empfiehlt ſich Berückſich⸗ ung der Richtlinien, die der Reichsverband des Hand⸗ r 5 9 nigſt eingebracht werden. Abg. Simon⸗Franken(Unabh.) ſtimmt dem Zen⸗ trumsantrag zu. „Der Antrag Hammer wurde darauf im Hammel⸗ pprung mit 202 gegen 54 Stimmen abgelehnt, der Zen⸗ un emtreg angenommen. a g. Viener(D. N.): Rüſſen verſchwinden. Das Miniſterium hat Richtlinien N Sgegeben, wonach die Garniſonsbäckereien auch an⸗ 3 als militäriſche Anſtalten verſorgen ſollen. Das iſt aun weitgehende Schädigung des Handwerkerbetriebes. Abg. Bruhn(D. N.): Die Intereſſen der gewerb⸗ Rien Unternehmungen werden vom Reichsſchatzminiſte⸗ mein keiner Weiſe berückſichtigt. 1 Abg. Hartlieb(Soz.) beſpricht die Arbeitsverhältniſſe in den Reichsbetrieben. A Reichsſchatzminiſter v. Raumer: Das Mißtrauen des Dig. Kahmann iſt darauf zurückzuführen, daß er alle a. inge vom Geſichtspunkt politiſcher Theorien aus be⸗ dachtet. Für mich kommt es auf die Produktivität an. 3 8 Kahn⸗Vertrag iſt durch unſer Eingreifen weſentlich 85 ſichbeſſert worden. Wir haben den Mittelſtand berück⸗ ſchtigt und werden das auch weiter tun. Die Garniſons⸗ gückereien werden nur inſoweit erhalten, als ſie für die teichswehr und die Polizei notwendig ſind. Wir haben nicht nur ein Organiſationsgeſetz für die Elektrizitäts⸗ nuftſchaft geſchaffen, ſondern auch ein Konzeſſionsgeſetz 00 ein Leitungsbaugeſetz. Abg. Hoch(Soz.): In Ha⸗ hör. kann man bei Geſchäftsleuten haarſträubende Dinge 0 die bei der Verwertung von Heeresgut vorgekom⸗ men ſind. Als Redner einen Beamten des Reichsſchatz⸗ miniſteriums angreift, weiſt Reichsſchatzminiſter v. Rau⸗ mer dieſen Angriff zurück. dar Abg. Dorſch(D..): In Heſſen wird jezt bei den den dwirten beſonders ſcharf recherchiert. Man nimmt n Landwirten die teueren Pferde weg. N Abe. Hoch(Soz.) erklärt, daß er ſein Material dem iniſterium bereits zur Verfügung geſtellt habe, indem le Gründe zu ſeinem Angriffe gegen den betr. Beamten b es Reichsſchatzminiſteriums niedergelegt ſind. 5 1 wurde der Haushaltplan des Reichsſchatz⸗ Auch die Verpflegungsämker iſteriums angenommen. 1 Miniſterium des Innern. . gu dem Haushaltplan des Miniſteriums des Innern ent ein Antrag der Unabhängigen vor, der einen Geſetz⸗ 5 urf fordert, Grundſätze für die Erteilung von Reli⸗ . 1 unterricht an den öffentlichen Schulen aufzuſtellen. gur weiterer Antrag der Unabhängigen wünſcht Vor⸗ 10 ung der Noten über die Einwohnerwehren in Bayern, ben der Reichsregierung und der bayeriſchen fentlichen Schulen. ſchreiber(g 5 Abonnementspreis: Monatlich 4.— Mk. mit 21 Jah 1 Durch die Poſt bezogen pro Quartal ö g. 12.— Mk. ausſchl. Beſtellgeld.— Erſcheint täglich — werks aufgeſtellt hat. Ein Handwerkergeſetz muß ſchleu⸗ ſatsregierung gewechſelt worden ſind. Eine weitere uſchließung fordert Ablöſung des Religionsunterrichts Del 5 7 3 5 Freitag, 11. März 1921 Inſerationspreis: Die einſpaltige Petitzeile 80 Pfg. Reklamen 2.50 Mk. Poſtſcheckkonto: Karlarnhe Nr. 19818. Bei öfterer Anfnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. No. 59 Abg., Dr. Braun(Soz.) mahnte zur äußerſten Spar⸗ 1 ſamkeit. Daran fehle es in den Staatsbetrieben. Red⸗ ö ner wandte ſich gegen das Reichswanderungsamt. Die⸗ ſes rät von der Auswanderung ab. Dafür braucht man ö keinen großen Beamtenapparat. Dieſes Amt iſt eine gegen revolutionäre Einrichtung. Es iſt der kaiſerlſche Jagdklub, nur unter anderem Namen; hierfür darf die Reichsregierung keine Mittel hergeben. a Abg. Dr. v. Delbrück(D. N.): Der überſpannte Par⸗ lamentarismus hat ſich nicht bewährt. Er hat uns nur eine ſchwache Regierung gebracht. Den Antrag Schiffer, der dem Reichstag einen Teil ſeiner Geſetzesbefugniſſe nehmen will, lehnen wir ab. Manches Miniſterinn; ſcheint nur errichtet zu werden, um Aemter zu ſchaffen. Es iſt durch nichts gerechtfertigt, daß die Kriegsorgani⸗ ſationen zu neuen Aemtern umgewandelt werden. Wir müſſen zurück zur alten Einfachheit. Es iſt undenkbar, daß in denſelben Angelegenheiten Reichsbehörden und Landesbehörden nebeneinander herarbeiten. Die Sicher⸗ heitspolizei ſollte grundſätzlich Sache der Länder ſein. Die Schlichtungsordnung ſteht leider noch immre aus. Die Grundlage für die Einſetzung der Techniſchen Not⸗ hilfe muß durch ein Geſetz ſichergeſtellt werden. Redner ſchließt mit dem Aufruf: Landaraf worde hakt!!! Reichsminiſter des Innern Dr. Koch: Sparſamkeit bei kulturellen Zwecken würde zu einer erheblichen Schä⸗ digung unſeres geiſtigen und wirtſchaftlichen Lebens füh⸗ ren. Geſetzgeberiſches Uebergreifen gibt es in meinem Miniſterium nicht, viele Kritiken der Redner haben aber neue Geſetze verlangt. Das Jugendwohlfahrtsgeſetz iſt in Vorbreitung. Das Geſetz über den Volksentſcheid liegt ſeit Dezember dem Reichsrat vor. Es wird dem Reichs⸗ tag in den nächſten Wochen zugehen, ebenſo das Geſetz über die Schlichtungsordnung. An die Stelle des Parla⸗ mentarismus kann in Deutſchland zur Zeit eine andere Autorität nicht geſetzt werden. Die Schwierigkeiten lie⸗ gen nicht bei einem überſpannten Parlamentarismus, ſondern in dem verlorenen Krieg. Die parlamentariſche Tätigkeit muß beſſer eingeteilt werden, ſonſt iſt es den Miniſtern unmöglich, einen Teil des Jahres zur Vorbe⸗ reitung neuer Geſetze zur Verfügung zu haben. Unſer „Parlament muß veredelt werden. Der Sparſamkeits⸗ kommiſſar Karl iſt mit ſeinen Vorſchlägen geſcheitert. Ich bin auch für eine Verringerung der Miniſterien und für eine Verminderung der Verwaltung. Die großen finan⸗ ziellen Aufgaben können nicht gelöſt werden durch neue Steuern und Vermehrung der Beamten, ſondern durch Mitarbeit der geſamten deutſchen Volkswirtſchaft. Reichsregierung und Preußen arbeiteten nicht immer im beſten Einverſtändnis. Auch unter dem alten Regime war das der Fall. Um die Zuſammenarbeit zu fördern, iſt eige innere Fühlungnahme zwiſchen dem Reich und Preußen notwendig. Von einer Zerſchlagung Preußens kan keine Rede ſein. Das iſt im Hinblick auf die Be⸗ ſetzung neuen preußiſchen Gebietes im Weſten auch un⸗ möglich. Den Gedanken des Einheitsſtaates, den Prä⸗ ſident Karl im Hinblick auf die Finanzämter vertreten ——— ECC ᷣ2;... ß Gebiet der Belagerungszuſtand verhängt. Alle Bergwerke, hat, lehnt die Reichsregierung ab. Das Reich muß nur in den ganz großen Fragen führend ſein. In den Ein⸗ wohnerwehren und im Orgeſch bin ich Unitariſt, in allen übrigen Fragen aber für Dezentraliſation. Auf dem Gebiet des Zollweſens muß der Zuſtand der früheren Zeit, in der ſich das Reich um das Zollweſen nicht küm⸗ merte, ein⸗ für allemal aufgegeben ſein. Vor der Aus⸗ wanderung qualifizierter Hand. und Kopfarbeiter iſt dringend zu warnen. Wir brauchen auch eine Reichs⸗ kriminalbehörde. Am Schluß ſeiner Rede dankte dern Miniſter den Beamten im beſetzten Gebiet für ihre Zuver⸗ läſſigkeit und ihr treues Ausharven.(Beifall.) 85 Fortſetzung der Beratung Donnerstag 1 Uhr.— Schluß 7 Hör. i 5 Deutſchland. . Berlin, 10. März.(Drahtmeld ung). Reichsminiſter Dr. Simons iſt geſtern abend mit der ge⸗ ſamten deutſchen Delegation auf dem Potsdamer Bal 0 eingetroffen, wo er vom Reichskanzler Fehrenbach empfan⸗ gen wurde. Der Potsdamer Platz und die angrenzenden Straßen waren mit gewaltigen Menſchenmengen beſetzt. Ohne Unterbrechung ertönten vieltanendſtimmige Hochtn auf Dr. Simons und Deutſchland. Nur mit großer 8 lounten ſich die Autos einen Weg durch die Menge bahnen. Bei der Abfahrt der Autos brach die Menge ernent in Hoch? rufe aus. In Elberfeld hatte der Zug längeren Aufenſ. alt. Unabſehbare Menſchenmengen hatten den Bahnhof zeſetzt und brachten Dr. Simons Ovationen dar. Der Ober⸗ bürgermeiſter von Elberfeld[Elberfeld iſt die Vaterſtadt von Dr. Simons. Die Redaktion.) hielt eine Anſprache auf die Dr. Simons antwortete; die Delegation habe in London alles getan um die Feinde von weiteren Maßnahmen abzuhalten. Es ſei aber nicht möglich geweſen, mehr zu versprechen. als Deutſchland zu halten imſtande ſei. Das Vaterland würde aber alles überſteben, weun nur die Dentſchen tren zuſam⸗ menhalten. Zuſtimmungsrufe aus tauſenden von 8 antworteten dem Miniſter. Belagerungszuſtand für das beſetzte Gebiet. Duſelborf, 9. Mün. wurde über das 92 1 In den gestrigen Abendſtunden Eiſenbahnen, die im Betrieb ſtehen, Schiffahrt und Tele⸗ graph wurden General Degontte unterſtellt. Düſſeldorf ruhig. 5 Düſſeldorf, 9. März. In Düſſeldorf hat die ſtädt. Verwaltung die Kaſernen räumen laſſen, um den frem⸗ den Truppen Unterkunft ſchaffen zu können. Für Offi⸗ ziere ſind Hotels als Quartiere vorgeſehen. Die ſtaat⸗ liche Schutzpolizei bleibt in Düſſeldorf. Der ſtaatlichen Polizei ſind Notquartiere in den Schulen angewieſen. Ueber die Stimmung der Bevölkerung iſt zu fagen, daß dieſelbe äußerſt ruhig und beſonnen der Beſatzung ent⸗ gegenſieht. Auch in Duisburg und Ruhrort werden Vor⸗ kehrungen für die Beſatzung getroffen. 255 Die wirtſchaftlichen Sanktionen. 957 London, 9. März. Die franzöſtſche Hegierung hat geſtern abend noch dem Pröfidenten der All ierten Kammiſſſon. Teurd. Anmeiſund Das alte Lied. 8 Roman von Jr. Lehne. 40. Fortſetzung. Nachdruck verboten.) „Ja, Herr Graf, und ich wagte auch nicht, zu ſtören. Frau Gräfin waren geſtern abend ſehr müde und ſagten mir, ich ſollte mit dem Kaffee warten, bis ſie darnach verlange, da ſie gern ausſchlafen wollten.— Sonſt nahmen Frau Gräfin den Kaffee jeden Morgen um neun Uhr im Bett zu ſich,“ berichtete das hübſche Kammermädchen mit geläufiger Zunge,„das Bad ſollte ich auch nicht vor zehn bereit halten.“ Es wurde halb elf— elf, und noch immer ertönte aus ihrem Schlafzimmer kein Lebenszeichen. Da erfaßte Betty eine Unruhe. „Herr Graf, wenn nur Frau Gräfin nicht krank ge⸗ worden ſind— ſie ſah aus!“ Mit ſeltſamer Bangigkeit eilte der Graf in Reginas Zimmer, was er ſeit langer Zeit nicht getan, und klopfte an die Tür ihres Schlafzimmers. Keine Autwort⸗. a 5 5 C Da öffnete er die Tür, die ſie nicht verſchloſſen hatte. Aber ſo eigentümlich ſchwer und kalt lag ihre Hand 2 in der ſeinen. Eine heiße Angſt ſchnürte ihm die Kehle zu. 1 Er eilte ans Fenſter, zog haſtig die und riß beide Flügel auf. 1 1 geſtern abend ſehr angegriffen Gardinen zurück Goldig ſlutete die Sonne ins Zimmer und feigte ih. Mit beiden Händen griff er nach ſeinem Kopfe. Er ſtürzte auf ſie zu, riß die Decke weg, öffnete das Hemd über der Bruſt und ſuchte ihr Herz zu fühlen. 15 Doch umſonſt— keine Spur von Leben in dem ſchs⸗ nen Körper! a 325 Mit einem ächzenden Wehlaut ſank er vor dem Bett ins Knie. Da ſah er das leere Fläſchchen auf dem Nachttiſch ſtehen— haſtig griff er darnach „Morphium—?“ ö N. 5 Herr Gott im Himmel, ſollte ſie ſelbſt e ihm e das anzutun! 755 i Mit fieberhafter Haſt durchſuchte er alles in ihrem Schlafzimmer und Boudoir nach einem letzten Lebens⸗ zeichen— aber nichts, nichts! 715 Ohne letzten Gruß war ſie von ihm gegangen, ohne Aufſchluß über ihren Beweggrund zu geben. N Oder— vielleicht war es doch nur ein Verſehen? Sie hatte ja immer über Schlafloſigkeit geklagt und dabei vielleicht zu viel von den verhängnisvollen Tropfen genommen? 1 O Gott, wer konnte ihm Aufſchluß geben?“? 5. Und ſtöhnend barg er ſein Geſicht in ihrem Lager 6 1 45 Und die Sonne verklärte mit ihren leuchtenden Strah⸗ 0 len das bleiche, ſchöne Fraueugeſicht und leuchtete mit⸗ leidig auf das greiſe Haupt des Mannes, der gebrochen am Bett ſeines toten, jungen Weibes kniete. d — Ende 4 geeinigt tenen hre n ce 0 5 r Zölle an der Weſigren:e und Errichtung einer Zol, grenze am Rhein, vorzubereiten. Franzöſiſche Kulturträger. 5 Marſeille, 10. März. Sue galfchügen ſind nach der Rheingrenze aboegargen. BVerrſailler Vertrag und Wiedergutmachungs kommi en. 5 Paris, 9. März. Die Londoner Gerüchte von geſtern abend, daß ofſiziss weiter verhandelt werde und daß der Bruch nit ſo vollfän⸗ dig ſei, wie es den Anſchein hatte, werden hente dementiert. Man erfährt auch. daß nunmehr die deutſche Delegation mit allen Experten abgereiſt iſt. Auf die Frage, was nun geſcheben werde, geben die Abend⸗ blätter eine andere Antwort als die Morgenpreſſe. Das Journal de Debats ift der Anſicht, daß es nun mit dem Pa⸗ riſer Abkommen entgültig vorbei ſei, und daß die dentſchen Regierungen wieder alle Parteien auf den Boden des Ver⸗ ſailler Vertrags ſtelle. Das Kabinett Briand habe in der Hoffnung eine gütige Regelung und regelmäzige Bezahlung erreichen außerordentliche Zugeſtändniſſe gemacht, die ankreich in eine ſehr gefährliche Situation gebracht hätten. Es ſei nun wieder frei. Die Wiedergutmachungskommiſſion trete wieder in alle ihre Rechte ein und ihre erſte Aufgabe werde ſein vor dem 1. Mai den Geſamtbetraa der deutſchen Schuld zu beſtimmen. rten 5 8 Dann könnten die intereſt Staaten wieder über ein neues Konkordat verhandeln. Wenn Deutſchland Reklamationen zu präſentieren habe, ſo müſſen te nun wieder an die Wiedergutmachung ommißion ge⸗ langen, die nach dem Verſailler Vertrag allein qualifiziert ſei, alle Streitfragen über die Genergtionen zu entſcheiden. Der Verſailler Vertrag iſt nicht revidiert worden, er bleib: alſo in Kraft. Es ſcheint höchſt wabßrſcheinlich, daß vor der 1. Mai die für diesmal geſcheiterte Geſamtlzinng der Wie⸗ dieſe Dinge ollein zuſtſndige Wiedergutmachung s kommi n aber veranſchſact die deutſche Nezahlung nur auf 8 Milli- arden, ſodaß alſo in den wenigen Wochen noch 12 Piilliarden zn leiſten wäre. d Der„Temrs“ deen Auffaßnuna ſich im fibrigen wit dem „Journal de Debats“ deckt, fordert die Alliierten auf in Lon ⸗ don noch berüber zu beſtimmen. wie diele Fnrderung ein⸗ zutreißen ſei. Wie der„Temps“ ſich das Eintreiben vorſtellt. darüber ſagt er nichts. N Diüſſeldorf, 10. März. * Ceſtern und auch heute ſind weitere alliierte Truppen, darunter auch in erbeblicherem Maße als bisner enalſiche Truppen durch Düſſeldorf marſchiert. Men ſchätzt die Zahl der im Nußrgebiet eingerückten fremden Truppen auf 5005 Menn. Die Oberbürgermeiſter der nen beſetzten Stſdte mußten ſich verpflichten, daß ſie für die Sicherheit der Be⸗ ſatzungstruppen bürgen. 5 Eſſen, 10. März. . Die Verlabung der Kohlen im Koblenha'en Ruhrort un⸗ erliegt ſeit geſtern frül ſtrengſter Kontrolle durch alliierte jere. Auch das Kohlenzechengebiet wurde inzwiſchen 8 Infanterie und Maſchinengewehrtrupps g. 2. Coblenz, 10. März. Ein Teil der franz ſiſchen Rhßeinflotte aus der Richtung aßburg kommend hat letzte Nacht Coblenz naſſiert. In Sberkaſſel und Ruhrort ſind bisher 12 franzöſiſche Truppen · transporte auf Schiffen eingetroffen. * a 7 58 5 9 Amerika zur neuen Lage. f Die Auſichten Hardings. Nenyork, 8. März. Hardings hat erklärt, daß ſein Plan, den Friedenszuſtand mit Deutſchland wiederherzuſtellen, Ddiurch die Kriſe in der Wiedergutmachungsfrage gekreuzt worden ſei. Er iſt der Anſtcht, daß die Annahme der Reſo⸗ Intion Knor in dem Angenblick, in dem die Alliierten gegen Deutſchland Gewalt anwenden, um die Annahme der Rena⸗ Kkationsforderungen zu erzwingen, als ein Affront der All'⸗ ierten betrachtet werden könnte. Er hat deshalb den drei Senatoren nahe gelegt, einſtweilen mit der Beratung des mit ber Nepublik Columbien abzuſchließenden Vertrages ſortzufahren und auch die anderen Verträge zu erledigen, dafür aber mit der Friedens reſolution zu warten, wei Deutſchland nach Herſtellung normaler Beziehungen an die Vereinigten Staaten appellieren köunte. 5 5 2 2 Das Gebot der Stundel Die Londoner Verhandlungen ſind abgebrochen. Ueber internationale Wirtſchaftsvernunft ſiegte franzöſiſche Maffiloſigkeit, nationaliſtiſche Unvernunft. Da unſere Vertreter, getragen vom Willen des geſamten deutſchen Volkes, ablehnten, was auszuführen unmöglich war, läßt der Feindbund die Sanktionen in Kraft treten. Düſſel⸗ dorf iſt bereits beſetzt, Ruhrort und Duisburg folgen. Eine Verſchärfung der angedrohten Sanktionen iſt in Ausſicht geſtellt. Alſo vielleicht weitere Veſetzungen. Da⸗ zu die Zollgrenze am Rhein und teilweiſe Beſchlagnahme deutſcher Warenverkäufe in Ententel ändern. Wer bei die⸗ ſer ſcheinbar verzweifelten Lage alles Heil von einer In⸗ tervention Amerikas erwartet, verkennt die polit!ſchen Zuſammenhänge vollſtändig. Das deutſche Volk iſt jetzt auf ſich ſell t geſtellt! In ſeinem Inneren birgt es die Kräfte, die es zur Selbſt⸗ . behauptung brauchen wird. Stets wird ein großes Volk nur dann beſtehen können, wenn es für ſein Daſein vor aller Welt eintritt. Darum darf über allen Erw! gungen heute uur eine Parole ſtehen: Die deutſche Einig⸗ keit. Was die Bekanntgabe der Pariſer Forderungen vor der Londoner Konferenz vermochte, das muß jetzt, nachdem man mit Gewalt verſucht, ſie zu verwirklichen, erſt recht unſer ganzes deutſches Volk durchdringen: die Einmütigkeit von rechts bis links, das Zuſammenſtehen von„Bürger“ und„Arbeiter“; die deutſche Notgemein⸗ ſchaft, die ſich bildete, muß eine Dauergemeinſchaft wer⸗ den! Denn nun kommt erſt die ſchwere Prüfung: 4 N N U Was En. 5 —— pörung, ſie muß Ann in der Zeit der Berik zur glanzend and wärdig verlaufen war. Er teilte mit, daß ein feſten Wall innerer Einmütigkeit werden. Keine Partei darf in Parlament oder Land Sonderpolitik treiben, keine Berufsgruppe ſich vom großen Ziele tren⸗ nen, kein Einzelner darf ſich um egoiſtiſcher Pläne willen der allgemeinen Sache verſagen. Denn einem in ſich ge⸗ ſchloſſenen Volke gegenüber können Forderungen, die den Möglichkiten und dem Willen dieſes Volkes widerſprechen, niemals mit Gewalt durchgeſetzt werden. Dieſe Erfahrung wird auch die Entente machen müſſen. Wir aber müſſen deu Folgen, die ſich aus den gegen uns getroffenen Maßt⸗ nahmen ergeben, ruhig ins Auge ſehen. Das Bewuftt⸗ ſein, das unſerem geſchloſſenen Willen gegenüber die Gewaltpolitik des Feindbundes nicht zum Ziele gelangen wird, gibt uns die Kraft, das vorläufig Unvermeidliche zu ertragen. f Oberſchleſien. Berlin, 9. März. Die Verhandlungen mit Tſchechoflovakiſchen Regierung über die Zulaſſung der ſtimmberechtigten tſchecho⸗flovakiſchen Staatsangehörige haben ein erfreuliches Ergebnis gezeitigt. Die tſchecho⸗ ſlovakiſche Regierung hat zugeſtimmt, daß alle abſtim⸗ mungsberechtigten Staatsangehörigen einſchließlich der⸗ 3 Huldſchiner Ländchens an der rsübung indert werden ſollen. In⸗ 770 Sei. 3 0 gen Des 1 9 Stimmrechts nicht derh den Stand täglich ein amtlicher 2 8 We— r 8 Die Lage in Rußland. Helſingfors, 9. März. Nach Berichten aus dem In⸗ nern Rußlands und nach aufgefangenen Funkſprüchen der Sowjetregierung hat die außerordentlich ſtrenge Maß⸗ nahme der Räteregierung, wie die Beſchlagnahme des Eigentums derjenigen Einberufenen, die dem Befehle nicht Folge leiſteten, Maſſenhinrichtungen bis zu nen Fünftel der Bevölkerung, Entſendung von Straf- detachements praktiſch foſt keinen Erfolg gehabt. Die jungen Bauern weigern ſick faſt alle, dem Einrückungs⸗ befehl Folge zu leiſter, und leiſten in den Dörfern be⸗ waffneten Widerſtand. Die Zahl der Deſſerteure nimmt beſtändig zu; die Soldaten verlaſſen die rote Armee aus Furcht vor der Bevölkerung, die die Bolſchewiſten haßt und jede Gelegenheit benützt, für die erlittenen Entbeh⸗ rungen und Gewaltmaßnahmen Rache zu nehmen. Baſel, 10. März. Die„Morning⸗Poſt“ meldet aus Helſingfors: Die Moskauer Regierung bat einen allge⸗ meinen Rätekongreß für den 20. März nach Moskau einberufen, um der inneren Unruhen Rußlands Herr zu werden. Jekaterinoslaw und Kiew ſind von der Sow⸗ jetregierung abgefallen. Baſel, 10. Marz. Die„Times“ bringt einen Funk⸗ ſpruch aus Kronſtadt. wonach die ruſſiſche Oſtſeeflokte ſich unter den Befehl der neugebildeten ſozialiſtiſchen Re⸗ gierung Nordrußlands geſtellt hat. 5 Ermordung des ſpaniſchen Miniſterpräſidenten Dato. Madrid, 9. März. Als Miniſterpräſident Dato am Dienstag abend von der Kammer im Automobil nach Hauſe zurückkehren wollte, werden von Individuen meh⸗ rere Schüſſe auf ihn abgegeben, die ihn töteten. Eduard Dato hat ſeine politiſche Karriere durch hervorragende Tätigkeit auf dem Gebiete der Sozialp litik gemacht. Er war der Präſident und Hauptgrunder der Nationalen Verſicherungsanſtalt. Einem Kabinett hat er zum erſten⸗ mal 1899 als Innen miniſter unter Silpela angehört, Premierminiſter wurde er zum erſienmale im Auguſt 1913 als Nachfolger Romanones. Seine diesmolige Mi⸗ niſterpräſidentenſchaft, die nun ſo tragiſch geendet hat, dauerte ſeit dem 5. Mai 1920. Teden und Nac“ bargcbiete. — Aufhebung der Fremdes verkehrsbeſchran zungen a eſei⸗ ßen würden. Frühjahrsmeeting des Badiſchen Baueruvereins. Der Badiſche Bauernverein ſchreibt für den 1.., 5. und 8. Mai ſein Frühjahrs⸗Meeting aus. Gelaufen werden 28 Rennen mit Geſamt⸗Jreiswerten von über 600 000 M.„Ba⸗ denia“ als Herrenreiten mit 40 000 M. und„Preis der Stadt Mannheim“, ein Jockeyreiten mit 32 000 M., ſind die Hauptrennen. Jnbduſtrieſpende für die deutſche Wiſſenſchaft. Wie uns die Handelskammer Karlsruhe mitteilt, ſind ihr als Induſtrieſpende für die deutſche Wiſſenſchaft weiter⸗ hin von der Firma Karlsruher Parfümerie⸗ und Toilette⸗ 5, G. m. b. H., 15000 M. und von der Firma Sinner A.⸗G. 25 000 M. zur Verfügung geſtellt worden. Es iſt zu erhoffen, daß noch recht zahlreiche Spender dieſem dankenswerten Beiſpiel folgen. e Maunheim, 9. Mä der geiamte Hauptausſa a denkfeier des Allgemeinen ö lungenſaal des Roſengartens in 19. Februar 1921 vorbereitet ha G. v. Neitenſtein(Burſchenſchaſt die Reichsgründungs⸗Ge⸗ en Waffen rings im Nibe⸗ Mannheim am Abend des e. Der Vorſitzende, Herr Gia Freiburg) dankte ihre Bemühungen, in eder Sele Ueberſchuß von M. 7000.— der Grenzſpende für Oberſchle⸗ ſien und der Reſt von M. 4000.— den vier Hochſchulen Hei⸗ delberg, Karlsruhe, Freiburg und Darmſtadt für die Stu⸗ dentenhilfe überwieſen werden ſollte. Herrn v. Neuenſtein wurde von dem Hauptausſchuß für die Anregung der Feier und für ſeine große Arbeit eine Dankſagung in Form eines Salamanders dargebracht. a Heidelberg, 9. März. Ein Mann aus Ludwigshafen, der in Eiſenbahnzug von hier nach Jagſtfeld Leute zur Fremdenlegion anwerben wollte, wurde verhaftet. ** Schwetzingen, 9. März. In einer von der ſozialdemo⸗ kratiſchen Partei veranſtalteten öffentlichen Verſammlung⸗ die aus allen Kreiſen der Einwohnerſchaft ſehr ſtark be⸗ ſucht war, ſprach der Miniſter des Innern Remmele über die Stellung der Sozialdemokratie zu den Entente⸗Forde⸗ rungen. Der Miniſter betonte dabei, daß bei dieſen For⸗ derungen Frankreichs Abſichten unverhüllt dahin gehen, Deutſchland zu zerreißen. So ſchwer auch die Sanktionen zu tragen ſeien, noch unerträglicher, unerfüllbarer ſeien die Pariſer Forderungen geweſen. Bis in die jüngſte Zeit hinein ſei der Regierung, beſonders aber der Sozialdemo⸗ kratie, von links und von rechts her die Verantwortung für die jetzigen Zuſtände zugeſchoben worden. **x Emmendingen, 9. März. Einem 183jährigen Mädchen, das in den Anlagen auß einer Bank ſaß, wurde ihr ſchöner, langer Zopf abgeſchnitten. Der unbekannte Täter entkam. * Staufen, 9. März. In der Nähe des Dorfes Hart⸗ heim vernichtete ein Waldbrand für 50000 Ml. Rutzholz. Das Feuer entſtand auf einer Holzverſteigerung, vermut⸗ lich durch leicht ertiges Umgehen mit Streichbölzern. u Kirchhofen bei Staufen, 9. März. Im 90. Jebenszahr iſt hier der Jubelprieſter, Geiſtlicher Rat Dekan a. D. Leo⸗ ——— pols Streicher geſtorben. Der Entſchlafene war laute Jahr hindurch Pfarrer in Mundelſingen. * Wembach bei Schönau, 9. März. Die Ortskranken⸗ kaſſen Säckingen⸗Waldshut haben beſchloſſen, das Kurhaus Rabenfels zu einem Preis don 275 000 Mk. anzukaufen, um ein Erholungsheim für die Krankenkaſſenmitgliede; einzurichten. a Stühlingen, 2. März. Der bereits gemeldete ſchwere Autounfall iſt vermutlich darauf zurückzuführen, daß der Wagen unbeleuchtet war und der Führer weder mehr ſehen konnte, daß die Eiſenbahnſchranke geſchloſſen war, noch bei dem ſtarken Gefäll der Landſtraße das Gefährt rechtzeitis zum Stehen bringen konnte. g Badiſcher Landtag. Zu Beginn der um 9 Uhr 20 Min. von dem Präſidenten Dr. Kopf eröffneten Sitzung wurden einige kurze Anfragen geſtellt und beantwortet. Auf eine ſolche des Abgeordneten Mayer⸗Karlsruhe(D. N.) über die Penſionierung der Be⸗ amten im 65. Lebensjahr, antwortete Miniſterialrat Zim⸗ mermann, die Regierung werde in dieſer Frage dem Land⸗ tage eine Denkſchrift vorlegen und wenn dieſe beſprochen ſein wird, endgültige Beſchlüſſe faſſen. Auf eine Anfrage des Abgeordneten Richter(Soz.) über die Höhe des Taſchengeldes für die nach der Schweiz gebende Bevölkerung, die auf 10 Fr. herabgeſetzt worden iſt, teilte ein Regierungsvertreter mit. daß in der Angelegenhett Er⸗ hebungen ſtattfinden. 7 Präſident Dr. Kopf verlas einen deutſchnationalen An⸗ trag, in dem gefordert wird, die Wahlen zur Landwirtſchafts⸗ kammer im April ſtattfinden zu laſſen. Der Antrag wurde ſofort zur Beratung geſtellt. Ein zweiter deutſchnationaler Antrag zur Errichtung eines landwirtſchaftlichen Miniſte⸗ riums wurde dem Haushalt⸗Ausſchuß zugewieſen. Sodann wurde in die Tagesordnung eingetreten. Die Beratung über das Landwirtſchaftskammergeſetz lei⸗ tete Abg. Wittmann(Ztr.). Der Berichterſtatter ſtellte den Antrag, den Geſetzentwurf in der Geſtalt, wie ihn der Aus⸗ ſchuß ausgearbeitet hat, zu genehmigen. In der Ausſprache erklärte Abg Hertle(D. N.), ſeine Fraktion werde gegen den Antrag des Abg. Straub(Ztr.) ſtimmen, der die 7*⸗Mehr⸗ heit bei einer Abſtimmung in der Landwirtſchaftskammer eingeführt wiſſen will. Abg. Geck(Soz.) ſtimmte namen ſeiner Fra!'ian dem Geſetzentwurf zu und erklärte, daß der Landwirtſchaſtskammer möglichſte Bewegungsfreiheit gege⸗ ben werde Abg. Vielhauer(Dem.) führte aus. das Mini⸗ ſterium des Innern ſolle lediglich ein Nofſichtsrecht über die Landwirtſchaftskammer haben. Die Mittel zur Förderung der Land miriſchaft müßten von dieſer ſelbſt aufgebracht wer⸗ den. Abg. Straub(Ztr.) begründete ſeinen Antrag auf Ein⸗ führung der z4⸗Mehrheit bei Abſcimmang in der Landwirt⸗ ſchatfs kammer. geſchäfte der Landwirtſchaftsfammer avs. Um 1 Ur nvertagte ſich das Haus zue Turtſetzung der Beratung en Donnerstag vormſiog 3 Uhr. — Die große Lüge. Die Alliierten haben den Krieg gewonnen vor allem durch das Lügennetz, mit dem ſie die geſamte neutrale Welt nebſt dem gläubigen Michel und nicht zuletzt die Bevölkerung ihrer eigenen Länder überzogen. Fortgeſetzt wurde das Werk des Betruges im Friedensvertrag von Verſailles mit ſeinem erpreßten Artikel 231, in dem die Deutſchen die Schuld am Kriege auf ſich nehmen und ſich „als Urheber für alle Verluſte und Schäden verantwort⸗ lich“ erklären mußten. Auch das war eine Lüge; unter ihr haben nicht nur die, die ſie unterſchrieben, bis heute unſäglich leiden müſſen; auch für die, die ſie erpreßten, erweiſt ſie ſich jetzt verhängnisvoll. Wie es ſchon wäh⸗ rend des Krieges bei jeder Zerſtörung, deren ſich die Al⸗ lierten ſchuldig machten, hie„Le boche payera“, ſo h, ben die vom Artikel 231 eingeleiteten Beſtimmungen de N Friedens bei den Ententevölkern die Hoffnung auf maß⸗ 5 und grenzenloſe Entſchädigungszahlungen Deutſchlands großgezogen. So ſehr hat ſich die Vorſtellung von der unnWP endlichen Zahlungsfähigkeit Deutſchlands in den Gehirn? nen beſonders der Franzoſen feſtgeſetzt, daß die Staats⸗ männer der Entente ſelbſt die märchenhaften deutſchen Anerbietungen zurückweiſen müſſen, weil ſie der erhitzten Volksphantoſie als unzureichend erſcheinen. So rächen ſich die Lügen von einſt, Denn wenn wir den Ernſt der Lage, in der wir uns 5 befinden, auch keineswegs verkennen wollen, diejenigen die ſich durch den Abbruch der Londoner Verhandlungen feſtgerannt haben, ſind nicht wir, ſondern unſere Gegn Sie waren es, die das deutſche Angebot ablehnten, das wie wir jetzt ja ruhig geſtehen können, das Maß unſer Leiſtungsfahigkeit wahrſcheinlich ſchon recht weit über ſchritten hätte. Daß ſie mehr niemals bekommen 17 den, wiſſen die wirtſchaftlich geſchulten Köpfe in Londo und Paris genau ſo gut, wie wir es wiſſen. Wenn di Briond und Genoſſen zich und ihre Völker ſo tief in Lü v e e Redner ſprach ſich auch gegen die Handels⸗ En — E — * e sten aus Angſt um ihre Miniſterſeſſel und ſhre Volks⸗ gunſt, ſo werden ſie darum auf das„Wedergutmachungs“. konto nicht einen roten Heller mehr Einnahme verbuchen nen. Noch ſo raffiniert ausgedachte Sanktionen wer⸗ den das nicht bewirken können. So wenig man Ideen mit Kanonen totſchießen und Gedanken verbieten kann, o wenig vermögen Gewaltmaßnahmen wirtſchaftlichen Entwicklungen ihre Wege zu weiſen, im Zeitalter der Weltwirtſchaft ſchon gar nicht. Hätten die Gegner ſich auf Grund unſerer ſehr frei⸗ gebigen Anerbietungen mit uns geeinigt, ſo wäre ein rei⸗ r Strom von Werten und Gütern aus unſeren Gren⸗ zen in die Ententeländer gefloſſen und hätte der dortigen Wirtſchaft und in der Folge der Weltwirtſchaft geſundes Blut der Verjüngung zugeführt. Leiſtungen aber, die uns ſelbſt ruinieren und demzufolge mit der Zeit lei⸗ tungsunfähig machen, nützen niemand. Deshalb lag un⸗ er feſtes Nein ebenſowohl im wohlverſtandenen Inter⸗ eſſe aller anderen Völker, einſchließlich der Entente, als in unſerem eigenen. Deshalb können wir dem, was jetzt ommt, mit gutem Gewiſſen der moraliſch ſich im Recht efindenden entgegenſehen. i Dr. Simons hat in London den Erpreſſern nochmals entgegengehalten, daß der Fried rirag den Alliierten ein Recht bietet zu dem, wofür dite die ſo feierlich klin⸗ gende Bezeichnung Sanktion e hu hat der deutſche Mi bdunds vertrag hingewieſen, der Dorliegenden, Gewalt und Frieden Friedensbruch iſt es, wenn jtit 8 eutſche Hoheitsrechte links des Nye Taufleue en Hrem Hut and die ſchznen Reden ner gdf tenteſeite üder Recht unt 1 ken, richten ſich auch deger dad. Was uns unternomteen wie; z e⸗h derhietet dero rige Nerſidwa. Wie der ien= der Nacht, wie der Need vz cegring ung Nolch den har'wigſen Bürger, ſo überfallen ſie das wehrloſe Deutſchland. Im Zeitalter der Völkerverſöhnung, der Selbſtbeſtimmung er Nationen uſw. Unſere Gegner haben uns durch ihr praktiſches Verhalten zwar gelehrt, über den Wert mora⸗ licher Faktoren in der Politik etwas ſkeptiſch zu denken. Wir erinnern uns aber doch an das Wort des deutſchen Dichters, daß die Weltgeſchichte das Weltgericht iſt, und erden in unſerem Vertrauen nicht enttäuſcht werden, daß die Geſchichte auch über dieſe Niederträchtigkeit ihr 88 Gericht nicht nur ſprechen, ſondern auch vollziehen „ e eee n eln rn dert gegen l al Wen r Denn für heute können wir nichts als die Zähne zu⸗ ſammenbeißen und uns feſt zuſammenſchließen. Der Ge⸗ walt Gewalt entgegenſetzen zu können, iſt uns verſagt, und jeder offene Ausbruch der Wut und Empörung muß unterbleiben, da ſich ſeine Folgen gegen uns ſelbſt rich⸗ en würden. Unbeſonnenheiten ſind das ſchlimmſte, was wir jetzt begehen könnten. Gerade unſere Beſonnenheit iſt unſere ſtärkſte Waffe, wie unſere ruhige feſte Haltung uns zu unſerem moraliſchen Sieg von London verhalf. Anſere Gegner haben ſich ins Unrecht verſtrickt, ſie wer⸗ den ſich immer mehr darin verwickeln, bis ſie keinen Aus⸗ . beg mehr haben, denn rohe Gewalt iſt bei Meiſterung eines ſo diffizilen Inſtrumentes, wie es die Weltwirtſchaft t, auf die Dauer kein Ausweg. Dann wird der Tag emmen, der wenig beneidenswert zwar für die heute an der Macht befindlichen ſog. Tührer der Entente, der 1 ren belogenen und betrogenen Nölkern die Binde der 5 Lüge von den Augen reißt. Dann wird, unter gleich⸗ 1 eitiger allgemeiner Reviſion des Friedensvertrages, die ahn frei ſein für eine Einigung über die deutſchen Lei⸗ tungen, die für uns erträglich sind, nic't unſern Ruin 0 edeuten, und damit nicht den allgemeinen Wiederaufbau Vefährden. 7 8 Vor den ſchweren Gefahren, die ſo in dem Krieg der dauente— wie ſollte man es anders nennen?— gegen das entwaffnete Deutſchland beſchloſſen liegen, die Augen 1 du verſchließen, wäre unmännlich, wäre feig. Die Gefahr 9 erkennen und ruhig ihre Abwehr erwägen, heißt anfangen mit ihrer Ueberwindung. Der eiſenfeſte Wille, der En⸗ eute zum Trotz zu leben und uns zu erhalten als Nation, 1 t uns allein hinweg über Not und Gefahr. Das iſt es ja, was die Feinde wollen: Ausſtreichung Deutſchlands dus den Nationen der Erde mit dem Brandmal der riegsſchuld, verleumdet durch die größte Lüge der Welt⸗ geſchichte. Mit dieſer Lüge haben ſie den Strafvertrag Li Verſailles zu rechtfertigen verſucht und nur auf diefer uge konnte der Vertrag aufgebaut werden. Fällt ſie, W Wan 5 e * 4 fan fällt der ganze ohnehin ſchon von der Entente zer⸗ f öte Vertrag. Darum die ſtändige Wiederholung der dero, darum noch des erreste Wehren Lloyd Georges in Nr etzten Sitzung gegen die Feſtſtellungen Dr. Simons, 8 Mittag noch einmal die Schuldanklage gegen 7 Red ſchland zurückgemicſen hatte, der. in ſeiner lebten 1 de noch einmal Gelegenheit ghabt böte, Lend George 1 ie ganze Wucht der Anklagen ins Geſicht zu ſchleudern, 3 ruſſiſchen und belgiſchen Arck gen, aus Aeuße⸗ en 2 5 und freiwilligen und unfreiwilligen Bekenntniſ⸗ Krie on Ententemännern ſich erheben als Zeugen für die Word ch der Entente, der Llond George mit dem 5 in Lo häite konfrontieren müßſen, das vor Wochen erſt daß ondon fiel aus dem Munde eben dieſes Mannes, von 8 keiner der verantwortlichen Staatsmänner 4 den Krieg gewollt hat. „die größer iſt als Deutſchland und als die Entente, das wof für Wahrheit und Recht! . e ei Deutſchen, die des Vaterlan⸗ ſind. des Not erbarmt, zur Front und zur erweiterten Regie⸗ rung der nationalen Not! Die Schickſalsſtunde muß Par⸗ teigezänk auslöſchen; was ſtreiten politiſche Parteien und verunglimpfen ſich, die doch dem Volke dienen wollen? Mögen Parteiführer die Zeichen ber Zeit erkennen; die Entwicklung geht nicht nach Parteiſcheblonen; ſie wird ohne ſie den feſten Block ſch und letztes Bekenntnis iſt: Das Vaterland über alles! —— 4* Wir Amerikaner. Von S. Miles Baurton. Seit mehreren Jahren leſe ich grundſätzlich alle von Deutſchen über die Vereinigten Staaten verfaßten Bü⸗ cher, die zu meiner Kenntnis kommen. Die meiſten ſind mir bekannt. Cs lann immer nützlich ſein, ſich ſelbſt durch anderer Augen betrachten zu dürfen,„to see our- selves as others sce us“, wie der Dichter Robert Burns geſchrieben hat, wenn auch, wie es oft der Fall iſt, dieſes Sich⸗durch⸗anderer⸗Augen⸗Betrachten dann und wann nicht beſonders ſchmeichelhaft ausfällt. Für ihre Betrach⸗ tung„des amerikaniſchen Menſchen“ hat Annaliſe Schmidt nicht nur eine(darf man es ſagen?) bon rau kaum zu erwartende Objektivität, ſondern kanten Sch lick und eine tiefgehende lksgeſchichte und Volksſeele aufgebracht. Das Ergebnis iſt ein in der Deutſchen Verlagsanſtalt für Politik und Geſchichte erſchienenes Büchlein, das einen zeben, ber die Amerikaner beſſer verſtehen möchte, nu⸗ eintpfohlen trerden kann. Gleich im erſten Kapitel,„der Amerikaner als Erbe ſeiner Vergangenheit“, deckt Frau Schmidt ihren Leſern den roten Faden auf, der ſich durch das ganze amerika⸗ niſche Leben und Weſen zieht— den geiſt, ſinn⸗ und ſeelentötenden Puritanismus. Am Anfange, wo es hieß, Wälder roden, Brücken bauen, Eiſenbahnen legen, alſo lauter äußerliche Dinge, war dieſe Religion nötig und im allgemeinen für alle gut.„Jetzt, da die Anzahl von Seß⸗ haften und Wohlhabenden in der zweiten Generation ſchon viel größer iſt, wo alſo damit die Anfänge einer Verinnerlichung, einer äſthetiſchen Lebensanſchauung, eines Künſtlertums da wären, wirkt eben des Puritanis⸗ mus Rationalismus auch hemmend da, wo er nicht mehr nötig iſt.“ Immer wieder in den anderen Kapiteln kommt die Verfaſſerin auf dasſelbe Thema zurück, wie es ein jeder muß, der das amerikaniſche Weſen gründlich ſtu⸗ Einer auch einen ma Kenntnis der * diert hat und kennt. „ Es iſt ſeit jeher Mode geweſen, die Amerikaner als ausgeprägte Individualiſten und Amerika als das Mu⸗ ſterland des Individualismus zu betrachten. Beſonders wir Amerikaner ſelbſt hegen dieſe Meinung. Im Mai 1919 beſuchte ich Amerika wieder, zum erſten Male ſeit acht Jahren, und blieb dort mehr als ein Jahr. Vieles ſah ich mit anderen Augen als vorher, und beſonders fiel es mir auf, daß dieſer Glaube an unſeren ſtarken Indivi⸗ dualismus nur zum Teil gerechtfertigt war. In einer öffentlichen Rede ſagte ich damals:„Wir ſind Individua⸗ liſten nur inſoweit, als es ſich ums Geldverdienen han⸗ delt, darüber hinaus gleichen wir eher den Schafen.“ Jetzt ſchreibt Frau Schmidt:„Nur in wirtſchaftlicher Be⸗ ziehung herrſcht jener ungeregelte Individualismus, von deſſen Schreckniſſen unſere Berichte über Amerika voll In jeder anderen Hinſicht iſt man konſervativ.“ Ein ſcharfſinniges und treffendes Urteil! Die Verfaſſe⸗ rin ergänzt es ſpäter:„Noch etwas anderes hilft, den amerikaniſchen Konſervatismus zu erhalten: das iſt die Normaliſierung oder beſſer Standardiſierung aller Indu⸗ ſtrieprodukte, die einen gleichen Lebensſtil und deſſen Ver⸗ berrlichung mitbringt. Alle Welt kleidet ſich gleich, hat öbnliche Möbel, ißt und trinkt gleich— und damit bildet ſich ein Stil, der bindend iſt.“ Kurze Zeit bevor Amerika zum Führen des Krieges die allgemeine Dienſtpflicht annahm, wandelte ein Freund von mir durch eine Newyorker Straße mit einem leiten⸗ den engliſchen Propagandiſten— einem hohen Beamten. Mein Freund erwähnte die Pläne, die allgemeine Dienſt⸗ pflicht einzuführen, und meinte, ein ſo individualiſtiſches Volk wie die Amerikaner würde es ſich nicht gefallen laſ⸗ ſen.„Ach, was!“ unterbrach ihn der Engländer. Er deutete auf die vorbeigehenden Menſchen.„Schauen Sie mal“, ſagte er,„alle tragen ſie dieſelben Hüte, alle dieſel⸗ ben Schuhe, alle dieſelben Kleider. Schafe ſind es, mein Lieber, Schafe.“ Ein hartes Urteil, aber die Ereigniſſe rechtfertigten es. Dieſe Seite des Volkscharakters iſt es, die Frau Schmidt hier auch zum Ausdruck bringt. Frau Schmidts Urteile über die amerikaniſche Frau ſind höchſt intereſſant und, was Charakter und Weſen an⸗ geht, zweifellos ſehr zutreffend. Ich zweifle aber, ob die Beweggründe gewiſſer weiblichen Tätigkeiten nicht viel oberflächlicherer Natur ſind, als Frau Schmidt ſie ſchil⸗ dert. Und ich vermag auch nicht die Arbeit der amerika⸗ niſchen Frau auf ſoziologiſchem und politiſchem Gebiet ſo hoch zu bewerten, wie es die Verfaſſerin tut. Quantita⸗ tiv iſt dieſe Arbeit impon rend, ob auch qualitativ, ob dem allgemeinen Wohle dienend, das iſt nicht ſo ohne weiteres zuzugeben. Ich geſtehe freilich zu, daß ich ein überzeugter Gegner des Frauenwahlrechts bin, was meine Anſicht in dieſer Sache gewiß ſtark beeinfluſſen kann, und möchte deshalb Frau Schmidts Urteil nicht rundweg für falſch erklären. Eine bekannte Anekdote erzählt von einem Verfaſſer, der ein Buch über Irland ſchrieb. Die Ueberſchrift eines Kapitels heiß: Die Schlangen Irlands. Das ganze Ka⸗ pitel beſtand aus dem einen Satze: Es gibt keine Schlan⸗ gen in Irland. Nicht ganz ſo kurz und apodiktiſch ſchreibt Frau Schmidt über„das amerikaniſche Volk und ſein Verhältnis zur Kunſt“. Dieſes Urteil ſchwächt ſie in den folgenden zwölf Seiten etwas ab, im großen ganzen aber bleibt es beſtehen. Und— ein ehrlicher Amerikaner muß es zugeben— das Urteil bleibt mit Recht beſtehen. Auch hier findet die Verfaſſerin, daß der Puritamsmus einer der Han 2 Sehr zutreffend und an⸗ Der Ame 1 Fre 1 — Mer, deſſen koke Hand noch auf ms allen kaftet, als Gott und den Menſchen“, das auch einen Ausdruck in * „entmenſchtes, gottloſes, humorloſes Verhältnis zwiſchen „den weißen, gottloſen Kirchen Neu⸗Englands“ fa f Dieſe Religion, meint die Verfaſſerin mit Recht, hätte nie einen Maler von der Innigkeit eines Fra Angelico her⸗ vorgebracht. Aus dem Reiche. N Ein Finauzminiſter als Steuerhinterzleher. 4 In Schwerin wurde in der Sitzung des mecklenbur⸗ 1 giſchen Landtags eine ſozialdemokratiſche Anfrage einge, bracht, die nähere Auskunft über ein Gerücht wünſcht/ wonach der frühere Finanzminiſter Dettmann ſich wäh⸗ rend ſeiner Miniſtertätigkeit der Steuerhinterziehung ſchuldig gemacht haben ſoll. Finanzminiſter Peterſen, antwortete, daß durch die Unterſuchung tatſächlich die Ueberführung des Veſchuldigten erfolgt ſei. Das Lan⸗ desfinanzamt habe gegen Dettmann Strafantrag geſtellt. Ein Zeutrumsmann als preußiſcher Miniſterpräſident. . Wie das„Berl. Tagbl.“ hört, hal Verlin, g. Mi das Ze Abg. Porſch als ſeinen eventl. Kandi⸗ daten Vorausſicht⸗ iniſterpoſten bezeichnet. e ander * rz. Die Einnahmen des Reiches ſindd auch im ar um über 30 Prozent hinter den Aus⸗ gaben zurückgeblieben. Die Reichseiſenbahnen hatt im Februar rund 1 Milliarde, die Reichspoſt nahez % Milliarde Fehlber ag. 5 Lokales. . 4. Name des Abſenders und Abgabe⸗Ort. Gründen konnten nur dieſe beiden Telegramm⸗Abg 5 ſtationen eingerichtet werden. Jeder Abſtimmnugsberech? tigte muß eine dieſer Stationen berühren. Der Abſend. muß ſich bei der örtlichen Stelle der Vereinigten Verbände erkundigen. ob der Sonderzug, in dem der Adreſſat fährz, über Breslau oder Neiße geht. Die Vertreter des ö ſchen Schutzbundes werden in den Sonderzügen die einge⸗ Einen Telegramme ausruſen laſſen. Meldet ſich den pfänger nicht, ſo bleiben die Telegramme bei dem— ſteigleilter liegen und können dort von Reiſenden, die aus irgend einem Grunde ihren Sonderzug nicht benützen konn- ten, abgeholt werden. Nach Beendigung des allgemeinen Hin⸗ und Rücktransportes werden die Telegramme, die nich angebracht werden konnten, durch die Poſt als unbeſtellbas wieder zurückgeſtellt. 1 — CEinſchneidende Fahrplauänderungen treten vom W März ab auf den Eiſenbahnen in Baden in Kraft. Der Mitt⸗ wochs, Freitags und Sonntags verkehrende Expreßzug 1 68 (Kehl ab 5 Uhr 20 Min.) fällt aus; die Wagen dieſes Zuges werden an den genannten Tagen in Straßburg dem Expreß⸗ zug 1 63 beigeſtellt, der etwas früher verkehrt, und zwar Kehl ab 4.22 Uhr früh. Ebenſo fällt der in der Nacht vom Dienstag auf Mittwoch, vom Donnerstag auf Freitag und vom Samstag auf Sonntag verkehrende Expreßzug 1 64 (Stuttgart ab 8.59 Uhr abends) aus. Die Wagen dieſes Zu⸗ ges werden an den genannten Tagen ab Stuttgart dem Erxpreßzug 1 62 beigeſtellt. Ferner treten Fahrplanände⸗ runngen ein auf den Strecken Baden⸗Oos⸗Baden⸗Baden, Appenweier⸗Offenburg, Offenburg⸗Lahr, Mannheim wet- zingen. Schnellzug D 60, München ab 5.05 früh, und den Gegenzug haben geänderte Fahrzeiten. Da in der Nacht zum 15. März in den linksrheiniſchen beſetzten Gebieten die weſteuropäiſche Sommerzeit, die mit der mitteleuropaiſchen Zeit übereinſtimmt, wieder eingeführt wird, treten auf ven⸗⸗ ſchiedenen Strecken zum Teil weſentliche Fahrplanänderun⸗ gen ein. Dieſe Aenderungen werden an den Stationen aus⸗ gehängt und ſind außerdem in einem am 14. März erſcheil⸗ 2 1 52 des Eiſenbahnkursbuches für Baden be⸗ rückſichtigt. 3 . Gerichtsſaal. a 88 Karlsruhe, 9. März. Sitzung der 3. Strafkammer, Bo ſitzender Landgerichtsdirektor Dr. Schick. 25 Der 18jährige Schloſſerlehrling, Ludwig Jakob 8 a aus Raſtatt hatte an den beiden 6 und 9 Jahre alten Töch⸗ tern ſeiner Hauswirtin unſittliche Handlungen vorgenom⸗ men. Wegen Verbrechens nach§ 176 Ziff. 3 St.⸗G.⸗B. wurde er zu 5 Monaten Gefängnis, abzüglich der Unterſuchungs⸗ haft von einem Monat, verurteilt. 43 Der Händler Emil Alfred Grabenſtätter aus Staufenberg bei Gernsbach war durch den Preisſturz im letzten Jahre in Schulden geraten. Als ſeine Gläubiger einen Teil ihrer Guthaben einklagten, beging er, um ſich aus der Notlage zu retten, einen Einbruch in eine Gaſtwirtſchaft und stadt 40 Pfund Rauchfleiſch. Dann erbrach er an einer anderen Stelle einen Laden und entwendete 70 Pfd. Schweinefleiſch Nach ſeiner Verhaftung konnte das Fleiſch wieder beſchlag⸗ nahmt werden. Grabenſtätter erhielt von der Strafkammer wegen mehrfachen ſchweren Diebſtahls eine Geſamtſtrafe von 7 Monaten Gefängnis, worauf ihm die Unterſuchungs⸗ haft mit 7 Wochen angerechnet wird.. 5 Turnen, Spiel und Sport. — Die deutſche Hochſchule für Leibesübungen gibt ihr Vorleſungs⸗ und Uebungsverzeichnis für das Sommey⸗ Semeſter 1921 vom 2. Mai bis 13. Auguſt 1921 heraus. enthält folgenden Unterrichtsplan: Praktiſcher Unterricht; Anfänger, 1. teſter r A. Fortgeſchrittene, Semeſter= F. zeſuch der nur mit A und ohne A und F angegebenen Vorleſungen und Uebungen iſt jedem Stu⸗ dierenden freigeſtellt. 1. Leichtathletik 10 Wochenſtunden, 2. Vorbereitende Uebungen 2 Wockhenflunden, 3. Turnen 4 Wochen ſtunde, 4. Sommerſpi unden, 5. Schwim⸗ men é Wochenſtunden, 6. ntuuden, 7. Ringen 2 Wachenſunden, 8. Nudern e en flanden, 9. Lawn⸗ Tenni? 4 Wochenſtunden. min den einzelnen Fäthden zpverden nach Zedar in abaabalten. antwoltuch 8 * die Nedaktion: Ph. Seffte n, Becken gem. Steinbach's billiger Verkauf wird Sie veranlassen, jetzt Ihren Bedarf an Kleidung zu decken. Ich offeriere: für Herren 5 zu Mark 350, 425, 550. 650, 750, 800 kleidsame Formen gute, Stoffe Konfirmanden und Kommunikanten au MK 275, 350, 380, 450, 300 für Ruaben zu Mk. 93, 130, 160, 200 grosse Auswahl, schöne Qualitäten für Herren, dũnglinge und Knaben aussergewöhnlich billig Steinbach Mannbeim 5 l, 2 Empfehle: bendenueln. 7.50. 9.50 Spagheltt, Mattaroni, Suppenteig Miſchobt P. 4.50, 5.50, 12.50 pflaumen— Apfelringe Jenuſchie marmelade 3. 3. Ruunſtbonig 1 Pfd.⸗Paket 4.70 Helvetia-Konfituren offen und in Gläſern (pft(Plage J Futavex- Das e für die Fussböden Breitestr 0 IE 3 Erster Teil Der Sensations film„Dis Maske des Todes“. v. Lutz und James Bauer. mit dem Silberskelett“. vornehmes Spiel! T Aan mt dan d. Ein hochramantisches Drama nach einer altfranzösischen Idee von Siegfried In der Hauptrolle der berühmte deutsche Film- schauspieler Hans Meierndorf als Baron Cèsar von Artois. Die„Maske des Todes“ ist eine der schönsten Fimschöpfungen die die Produktion 1921 heraus- brachte; wer den kurzen Reklamenfilin am letzten Sonntag gesehen hat, kann sich 80 ungefahr ein Bild machen von dem Inhalt des 1. Teiles„Der Mann Die gesamte deutsche Presse beurteilte diesen Film als ein Meisterwerk ersten Ranges; der erste Teil spielt Ende des 18 Jahr- hunderts in Paris. Grossartige Aufmachung! Herrliche Ausstattung! Ritterlich Dieses Filmwerk stellt alles bisher Gesehene in den Schatten! Von Akt zu Akt steigende Spannung! Kommen Sie sehen Sie u. staunen! Sonntag Nachm. 3 Unr grosse Kinder- Vorstellung. 1 Edeu-Ring Eden-Rind — Samstag, Sonntag und Montag E l= 8 Adllabaunntaadungacgtggt 8 mm- ua p dun- up Ussböden!! anannaanngganangccanntagautgaadgantl Y Dl Bohnerwachs la. LE 77 77 ..— 9 Dll L 21 farblos, harttrocknend, hochglänzend Lacköl 8 Leinöl-Firnis garantiert rein, gekocht Bodenlackfarben.o 1 ie Dose 59 pro 1 Pfund-Dose Fussbod enöl la. staubbindend, geruchlos pro Ltr. Mk. H pro 1 Kilo-Dose Mk. 15. pro Ltr. Mk. 4.50 1. 17.50 5 NM 17.— O 8.50 8.50 Mk. Stachelbeeren, Erdbeeren, Schling- u. andere Rosen, Rhabarber, Pfeffer- münz, Dahnen, Begonien und Mombretien- Knollen Alle Pflanzen in prima Qualität und den besten Sorten. Alle feinen Gartensamen in bester Samen Qualitat, zum grossten Teil auf meinem Gut in Sandtorf selbt gezogen. Off. ferner auf Moorboden gez Stangenbohnen in den besten Sorten, die sich durch anhaltendes Wachstum und Tragbarkeit bis zum Herbst auszeichnen. Saatgntzüchtferei F. 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Miniſterium des Innern. Vo ſtehendes bringen wir hiermit zur öff ntlichen Kenntnis. S eckenheim, den 7. Mäcz 1921. Bürgermeiſteramt: Koch — Den Verkehr mit Topinambuts betr. Einziger Paragraph. Unſere Ve ordnung vom 1 März 1918, den Veit he mit Topinamburs betreff end, (Geſetz und Verordnungsblatt Seite 59), wird mit ſofortiger Wi kung aufgehoben. Karlsruhe, den 19. Feb uar 1921. Miniſterium des Innern. Vo ſtehende Verordnung bringen wir hiermit zur öffentlichen K nntnts. Mannheim, den 1. März 1921. Bad. Bezirksamt Abt. 1 gez. Steiner. Vo' ſtehendes bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. Seckenheim, den 8. Mäcz 1921. Bürgermeiſteramt: Roch — — Leobenamttieſ ante Butter- Ausgabe. Morgen Samstag Vorm. von 9 bis 12 Uht erhalten die Butterbezugsberechtigten, das ſind ſämtliche Haushaltungen mit Ausnahme Kuhhalter J¼ Pfd. ungeſalzener Süßrahmbutter pro Kopf der Haushaltung zum Preiſe von 18 129 Pfd. und zwar: Nr. 1001-1320. Der Lebensmittelausweis iſt vorzuzeigen. Der Verkauf findet in den üblichen Verkaufs“ räumen Eingang durch den Hof ſtatt. 5 Die Kranken und Kriegsbeſchädigte können ihr zuſtehenden Zulagen ebenfalls in Empfang nehme en, Die Bewohner der Kolonie und Steinzeng abrit erhalten ihre Butter bei Fenske und Was 8 Ml. Probe e die err ſtets vortätig in der Inh. W. Nells tin. —. r ,,. ſchel 13 3