Abonnementspreis: Monatlich 4.— Mk. mit 12.— Mk. ausſchl. Beſtellgeld.— mit Ausnahme der Bonn⸗ und Feiertage⸗ Trägerlohn. Durch die Poſt e Kalte ein 8 flmtsblatt der Bürqermelsferamtet Seckenheim. qwesheim lleckorhuusen und Edingen —.. ̃̃̃̃ px] ß pp p ß ß, p. Montag, 14. März 1921 Juſerationspreis: Die einſpaltige Petitzeile 80 Pfg. Reklamen 2.50 Mk. Bei öfterer Anfnahme Rabatt. Poſtſcheckkonro: Karleruhe Nr. 18819. No. 61 — Fernſprechanſchluß Nr. 16. A. Jahrz. Tagesſchau. 5 Nom, 11. März. Hier verlautet, daß unmittelbar nach der Abſtimmung Oberſchleſien eine neue Reparatiouskonferenz mit Deutſchlaud in Streſe im Lago Magogre ſtattfiuden werde. 0 Berlin, 11. März. Die britiſche Beſatzungsbehörde zenſuriert ſeit dem 9. März die Briefe zwiſchen Köln und Berlin und Köln und München. Von der interalltierten Rheinlandkommiſſion werden Telegramme zwiſchen der frauzöſiſcherſeits beſetzten one nach Frankreich zeuſuriert, ebenſo Telegramme nach dem Saargebiet. Der 7 Rundſchau“ iſt ferner die Mit⸗ teilung zugegangen, daß die Franzoſen in Mainz eine all⸗ gemeine Ueberwachung des Fernſprechverkehrs eingeführt ben, und zwar im Orts⸗ wie im Fernverkehr. . Düſſeldorf, 11. März. Mit dem Hinweis auf die Ereigniſſe von überſehbarer Tragweite, die über die Stadt hereingebrochen ſind, eröff⸗ nete Bürgermeister Dr. Köttgen die Sitzung der Stadtver⸗ ordneten. Die Anſprache ſchloß unter Zuſtimmung mit fol⸗ genden Worten: An uns Düſſeldorfern iſt es jetzt, in Ge⸗ zuld und nochmals in Geduld auszuharren in dem uner⸗ lchüttterlichen Glauben an die Gerechtigkeit in inniger und heitzer Liebe zu unſerem ſchwer geprüften deutſchen Vater⸗ ande und in der feſten Hoffnung auf künftige beſſere Tage für Deutſchland und Düffeldorf. ö ö Wien, 11. März. SGeſtern gab der Präſident des Nationalrats, Dr. Weiß⸗ 5. die ſchon geplante Sympathiekundgebung für Deniſchlands ab, in der er warme Töne fand und den leb⸗ 6 5 Beifall des ganzen Hanſes ohne Unterſchied der Par⸗ tei bekam. ö 8 b 1 Eſſen, 12. März.(Drahtmeldung.) Im Waſſerturmprozeß wurden sämtliche 15 Angeklagte freigeſprochen. 8 g * 5 Deutſcher Reichstag. 5 Berlin, 11. März. Am Regierungstiſch: Dr. Koch. Präſident Loebe eröffnet die Sitzung um 1.20 Uhr. 2 Anfragen. —— 2—— Abg. Dr. Mumm(Deutſchn.) fordert Maßnahmen gegen die Einwanderung ſtammesfremder Perſonen aus dem Often. Miniſterialrat Hering erklärt, daß die Reichs⸗ regierung nach Kräften bemüht iſt, den Gefahren ent⸗ ö gegenzutreten, die ſich aus der unerlaubten Einwande⸗ kung von Ausländern nichtdeutſchen Stammes in wirt⸗ ſchaftlicher, kultureller und politiſcher Hinſicht ergeben. Die Paßvorſchriften und die Maßnahmen der Fremden⸗ polizei ſind verſchärft worden, bei den Sichtvermerken auf Einreiſeerlaubnis größte Sorgfalt walten zu laſſen. Die renzüberwachung iſt verſchärft worden. Eine Maſſen⸗ Abſchiebung unerlaubt Eingewanderter an der Oſtgrenze cheitert an dem Widerſtand der polniſchen Regierung. Solche Verſonen, die nicht gleich abgeſchoben werden kön⸗ nen, deren Aufenthalt nicht zuläſſig iſt, werden in beſon⸗ eren Lägern untergebracht werden.— Abg. Mumm ——— (Deutſchn.): Wie erklärt die Regierung die volle Wir kungsloſigkeit ihrer Maßnahmen?— Eine Antwort wird nicht erteilt. N Abg. Däumig(Komm.) macht Angaben über die Tä⸗ tigkeit verkleideter Werber in Berlin. Es ſeien bereits Angeworbene nach Wismar transportiert worden.— Major v. Schleicher teilt mit, daß der Regierung nichts davon bekannt ſei, daß aber Ermittelungen ſchweben. Abg. Dr. Marum(Deutſchn.) bringt zum vierten Male eine Anfrage ein, in der über Hausſuchungen bei Führern der Rechtsparteien im Sigerlande Beſchwerde geführt wird.— Oberſt Künzler lieſt eine ausführliche ſchriftliche Antwort vor. Sie enthält den Bericht des Re⸗ gierungspräſidenten von Arnsberg. Darnach waren in der rheiniſchen Preſſe Nachrichten über die Organiſation der Orgeſch im rheiniſch weſtfäliſchen Induſtriebezirk er⸗ ſchienen, die in der Arbeiterſchaft Beunruhigung erweck⸗ ten. Um der Sache auf den Grund zu gehen, fanden die Hausſuchungen ſlatt, die durchaus ſchonend vorgenom⸗ men wurden. Ein poſitives Ergebnis hatten ſie nicht. Der Miniſter des Innern war mit dem Vorgehen einver⸗ ſtanden. Im Siegerland wurden etwa 300 Gewehre er⸗ mittelt, die nicht vorſchriftsmäßig angemeldet waren. Weitere Erhebungen konnten noch nicht gemacht werden. Abg. Kunert(Unabh.) wendet ſich in einem Antrag gegen die angeblich beabſichtigte Auflöſung der Eiſenbahn⸗ direktion Halle. Vom Reichsverkehrsminiſterium wird erwidert, daß es die Frage der neuen Abgrenzung der Direktionen überhaupt noch nicht näher getreten ſei. Abg. Krüger⸗Hoppenrade(D. N.) beklagt ſich über die ſchlechte Lagerung von 15—20 Eiſenbahnwagen Brot⸗ getreide auf dem Bahnhof Rheinsfeld in Holſtein, das nicht vermahlen werden konnte, während viele kleine Müh⸗ len ſtill liegen. Die Regierung erklärt, daß die Mühle die Lagerung im Freien eigenhändig vorgenommen habe. Schaden habe das Getreide nicht gelitten.— Abg. Ker⸗ ner(D. N.) macht darauf aufmerkſam, daß das Reich durch die Bewirtſchaftung der Fette und Oele, die im Preiſe ganz bedeutend geſunken find, einen Schaden von 34 Milliarden erlitten habe. Die Regierung gibt zu, daß der Reichsausſchuß für Oele und Fette zurzeit noch über 47 000 Tonnen Rohſtoffe verfüge. Der Reederei⸗Abfindungsvertrag. Es folgt die zweite Leſung des Reedereiabfindungs⸗ vertrags. Der Ausſchuß fordert einen Zuſatzvertrag, wo⸗ nach das Reich an den Gewinnen aus dem Schiffsneubau beteiligt werden ſoll. 5 Abg. Hneke(Unabh.): Das Großkapital hat ſich jetzt auf die Reederei geworfen und übt dort eine ungeheuere wirtſchaftliche Macht aus. Wenn die Arbeiter heute die Macht haben würden, dann würde ich den Reedern ſagen, ihr bekommt nichts. Staatsſekretär Müller teift mit, daß für die Klein⸗ 5 l Abg. Schumann Platz zu machen.—— Abg. Höllein: keeder ebenfalls geſorgt wird. Frü die Seeleüre fend etwa 60 Millionen zur Verfügung geſtellt. 135 Abg. Höllin(Komm.): Die kapitaliſtiſchen Regſerun⸗ gen ſind nur die Verwaltungsausſchüſſe der kapitaliſti⸗ ſchen Geſellſchaft. Mit allen Mitteln der Hinterliſt hat man verſucht, dieſen Millionenraub aus den Taſchen der Bevölkerung uns ſchmackhaft zu machen. 6,3 Milliarden Mark hat man ſchon in die Taſchen der notleidenden Ree⸗ 5 der, Stinnes und Genoſſen geſpielt. Als der Redner der 0 ſchamloſe Lügen vorwirft wird er zur Ordnung gerufen. a * Lärmſzenen. In folgenden beſpricht Abg. Höllein(Komm.) wirt⸗ ſchaftliche Fragen. Er wird dabei vom Präſidenten zwei⸗ mal zur Sache gerufen und auf die Folgen eines dritten Rufes zur Sache aufmerkſam gemacht. Als der Redner ſich nicht darum kümmert, ſtellt der Präſident an das Haus die Frage, ob es den Redner weiter anhören wolle. Er ertönt hierauf der Ruf„Nein!“ 5 Vr.izepräſident Bell: Ich entziehe ſamit dem Redner das Wort. N 15 5 Abg. Höllein(Komm.) weigert ſich die Rednertribüne; zu verlaſſen. Unter großem Lärm der äußerſten Linken wendet ſich Abg. Höllein zum Präſidenten und ruft: Ich bleibe hier. f 2 Vizepräſident Bell unterbricht die Sitzung auf eine Viertelſtunde.—— Als die Sitzung wieder eröffnet wurde, hatte ſich das Haus inzwiſchen gefüllt. Abg. Höllein(Komm.) begab ſich ſofort zur Rednertribüne und verharrt dort in abwartender Haltung.—— Das Wort hat der Abg. Schumann(Soz.).—— Großer Lärm bei den Unabhängigen.—— Abg. Remmele (Komm.) ſtürzt nach vornen und ſchreit: Höllein hat das Wort. Große Unruhe im ganzen Hauſe. Die Kommu⸗ niſten rufen andauernd: Höllein hat das Wort.— Abe. Höllein dreht ſich zum Präſidenten um und ſagt: Ich zleide hier ſtehen und habe das Wort.—— Vize präldent Vell: Das Wort hat der Abg. Schumann.— Die Kommuniſten ſchreien: Höllein hat das Wort.—— Die mehrheit des Houſes ruft: Nein, nein, nein! Die Kommuniſten rufen dem Vizepräſidenten Schimpf: worte zu. Allgemein großer Lärm.—— Vizepräſident Beb zu dem Abg. Höllein: Ich habe Ihnen das Wort ent⸗ zogen.—— Abg. Höllein: Ich bleibe hier ſtehen.— Rufen Sie doch den Leutnant und 10 Mann her.—— Vizepräſident Bell: Ich kann mich auf weitere Auseinan⸗ derſetzungen nicht einlaſſen. Ich erſuche nochmals den Abg. Höllein, die Rednertribüne zu verlaſſen und dem Ich werde den Platz nicht verlaſſen.—— Vizepröſident Bell: Dann unterbreche ich die Sitzung auf eine halbe Stunde und bitte den Aelteſtenrat, zuſammentreten 4 wollen. 2 2 eee eee Ein Frühlingstraum. Eine Erzählung aus dem Leben von Fr. Lehne. 1. Fortſetzung. f(Nachdruck verboten.) Wenn alle Schmerzen auch ein Herz durchbohren, 15 m man ſein Liebſtes ſenkt zur Grube nieder, ö och glaubt es leichter hier: wir ſeh'n uns wieder, . Es ſind die Toten uns nicht ganz verloren. f 1. Teil. Es war ein wunderſchöner, warmer Septembertag. Ein wolkenloſer blauer Himmel lachte auf die ſchon etwas herbſtlich geſchmückte Erde herab, und die Sonne ſtrahlte im wahrhaft ſommerlicher Glut, als wollte ſie die Men⸗ ſchen über das Nahen der rauheren Jahreszeit hinwegtäu⸗ ſchen. Mir wurde der Kragen zu warm; ich nahm ihn von den Schultern, während ich meinem Lieblingsaufenthalte, dem St. Annenkirchhofe, zuſtr bte. Dort umfängt mich ſtets eim tiefer Friede, wie ich ihn ſelbſt im Gotteshaus nie empfinde; eine himmliſche Ruhe überkommt mich, und bosgelöſt von allem Irdiſchen iſt dort meine Seele. Wie Du weißt, habe ich in meinen jungen Jahren ppiel gekämpft und gelitten, und als ich das Glück end⸗ lich zu halten glaubte, da wurde es mir von neidiſcher Hand entriſſen— mein heißgeliebter Mann ſtarb mir plötzlich nach ſechsjähriger glücklicher Ehe, und mein ü einziges ſüßes Kind folgte ihm nach einem Monat ſchon. Von meinem Schmerze will ich nicht ſprechen; ſtill habe ich ihn in mir niedergekämpft— meine Tränen Lenau. RN * 1 Leid nicht in die Welt hinausſchreien, aber mein Haar it grau geworden und mein Auge trübe;— die Hände habe ich mir wund anne im Kampf mit meinem Sczmerd und gar 7 5 0 ſich in 1 Verzweif⸗ ng un den gr ügel der mein debe. fe f. n e. ſah nur Gott allein! Ich kann mein Unglück und mein meine angegriffene Geſundheit und Linderung für meinen Schmerz gefunden, und dort auch habe ich mich durch⸗ erungen zu einer Ruhe und Ergebenheit, wie ich ſie früher nie für möglich gehalten; da habe ich die ſtür⸗ miſchen Wünſche und Hoffnungen der Jugend für immer begraben. Das mir beſchiedene Glück habe ich genoſſen — mehr als viele andere— und mehr als viele andere habe ich dem Erdenleid und Erdenſchmerz meinen Tribut zollen müſſen. Das hat mich indeſſen nicht hart und ſelbſtſüchtig gemacht; ich habe ein warmes Herz für an⸗ dere behalten, wenn ich auch einſam und allein bin! Doch davon will ich weiter nicht reden, ſieben Jahre ſind ſeitdem vergangen, und die Zeit lindert ja alles! — Meine Erholung iſt der täg! Gang nach dem Friedhofe, wo ich die Gräber men Lieben ſchmücke, und wo ich ſo gern eine Stunde ſtiller Beſchaulichkeit verlebe.— Doch wenn man ſo oft wie ich an jener Friedensſtätte weilt, bekommt man auch Intereſſe für andere Gräber und für diejenigen, die darin ruhen. Da frage ich mich wohl: Woran iſt er geſtorben?— Hat ihn der Tod mitten aus dem blühenden Leben ge⸗ riſſen? Kam er unerwartet oder ſchmerzlich herbeige⸗ ſehnt? Und mächtig bewegt ſind dann oft meine Ge⸗ danken. So ſtehe ich gar häufig ſinnend vor einem einfachen Grabhügel, der ganz von Efeu überſponnen iſt— nur ein einziger Roſenſtock, der herrliche weiße Blüten trägt, iſt darauf gepflanzt. Eine ſchwarze Marmortafel trägt die kurze Inſchrift: 8 Mary Winters. Geb. am 26. Juni 18. Geſt. am 18. Dezember 18. Ruhe ſanft! Wer mochte das junge Weſen ſein, das in der Blüte der Jahre 1 und hier zur N abe i Erden nie li vom Friedhofwärter und ſeiner Frau notdürftig in Ord⸗ 5 gehalten, wie ich beobachtet habe. Einmal habe ich den Mann danach gefragt, der hat aber nur die Achſeln gezuckt und mir kurz erwidert, er wüßte es nicht; er beſorge das Grab im Auftrag eines Dr. Hamann, der kürzlich verzogen ſei! Jedoch bemerkte ich, wie ſein Auge feucht wurde und wie es um ſeinen Mund zuckte. Ich hatte mir vorgenommen, ihn doch nochmals dana zu fragen; damals wollte ich nicht weiter in ihn dringen, wer weiß, weſſen Geheimnis er hüten wollte!— Mir tut das einſame Grab, das mir ein mir ſelbſt unerklär⸗ liches Intereſſe einflößt, leid, und hin und wieder lege ich ein einfaches Sträußchen darauf nieder.— i Dann iſt mir in der Nähe des Eingangs noch eine Grabſtätte beſonders bemerkenswert, die zwei Gräber enthält— ein es und ein kleine 8 Ruheſaule der Familie Wolfsburg. 180 Die Platte auf dem dandergrab trägt die Inſchrifte Unſer Haſſo. 5 Geb. 10. Juli 18. Geſt. 10. Oktober 18. e Wie einfach und rührend die Worte: Unſer Haſſo! Welch eine Fülle von Schmerz und Liebe bergen ſie! Ach, ich kann mir wohl denken, was die armen Eltern gelitten haben, ihren Liebling dahinzugeben! Die arme Mutter— der arme Vater— doch er iſt ja mit ſeinem Kinde vereint; denn die andere Grabſtätte birgt ſeine ſterbliche Hülle. Auf koſtbarer Marmortafel iſt zu leſen: Hier ruhet mein heißgeliebter Mann Haſſo Wolf Freiherr von Wolfsburg— 8 Hauptmann im 10. Infanterieregiment geb. 2. Aprik 18. 3 geſt. 1. Juli 18. 0 Groß ift mein Schmerz! etzung folgt) Die neue Sſthung wurde um 4.10 Uhr von Präſißenft Loebe eröffnet. Er erklärte: Auf Wunſch meines Kol⸗ legen Dr. Bell habe ich den Vorſitz übernommen. Wegen der großen Unruhe am Schluß der zuerſt abgebrochenen Sitzung ſind verſchiedene Worte des Vizepräſidenten nicht verſtanden worden. Der Präſident ſtellt auf Grund des Stenogramms feſt, daß eine regelrechte Abſtimmung über die Wortentziehung ſtattgefunden hat, aber ſie iſt vom größten Teil des Hauſes nicht bemerkt worden. Abg. Levi(Komm.): Wir ſtehen der Geſchäftsfüh⸗ rung des Vizepräſidenten Dr. Bell mit dem größten Miß⸗ trauen gegenüber. N Präſident Loebe: Der Aelteſtenausſchuß hat in ſei⸗ ner großen Mehrheit die Unparteilichkeit des Dr. anerkannt. 2 Darauf werden die Verhandlungen fortgeſetzt. Abg. Schumann(Soz.): Der Abg. Höllein hat ſich faſt gar nicht mit der Vorlage beſchäftigt und ſoweit er es tat, waren ſeine Ausführungen von Sachkenntnis we⸗ nig getragen.(Lebh. Zuſtimmung.) Ich ſtimme ir übrigen nicht leichten Herzens der Vorlage zu, ſie iſt aber volkswirtſchaftlich notwendig. 5 Abg. Henke(Unabh.): Wir lehnen ſie glatt ab. Abg. Hoch(Soz.): Es handelt ſich jetzt darum, ob Tap ſende von Werftarbeitern auf der Straße liegen oder beſchäftigt werden ſollen. Nur aus dieſem Grunde Find wir für den Vortrag. 5 Artikel 1 wird angenommen gegen die Kommuniſten und Unabhängigen. N Abg. Höllein(Nomm.): Wir lehnen dieſe Liebesgabe an Stinnes und Gen. mit aller Rückſichtsloſigkeit ab. Ter Vertrag wird darauf in zweiter Leſung ange⸗ nommen. Das Haus vertagt ſich auf Samstag 10 Uhr: Ent⸗ gegennahme einer Erklärung der Reichsregierung über die Verhandlungen in London. Schluß ½6 Uhr. Berlin, 12. März, 10 Uhr vormittags. Am Regie⸗ kungstiſch: Reichskanzler Fehrenbach und die Miniſter HSCeinze, Dr. Simons, Drt, Wirth, Koch, Geßler und von Raumer. N Dias Haus iſt gut beſucht. Die Tribünen ſind über⸗ füllt. In der Diplomatenloge wohnen zahlreiche Ver⸗ treter fremder Staaten den Verhandlungen bei. Ein Antrag auf Einleitung des Strafverfahrens ge⸗ gen den Abg. Höllein(Komm.) wegen Beleidigung geht an den Geſchäftsordnungsausſchuß. Von der vorläufigen Landesregierung Kärnten iſt ein Telegramm eingegangen, wonach die Landesver⸗ fſammlung mit tiefem Bedauern Kenntnis nimmt von der Beſetzung weiteren deutſchen Gebietes durch die En⸗ tente. Sie spricht dem deutſchen Volk ihre herzliche An⸗ Zugehörigkeit zum deutſchen Volk durch die Gewaltmaß⸗ nahmen der Feinde nicht vermindert werde. Sie gibt der Hoffnung Ausdruck, daß deutſche Tatkraft, edutſcher Fleiß und deutſche Einigkeit auch die Folgen der neuen Gewalt⸗ tat überwinden werden.(Lebhafter Beifall.) 5 Die Rede des Außenminiſters Dr. Simons. Als einziger Punkt ſteht auf der Tagesordnung die Ent⸗ F der Reichsregierung über die Verhandlungen London Außenmmiſter Dr. Simons: Die Erklärung, die ich heute namens der Reichsregierung vor Ihnen abzu⸗ geben habe, wird ſich darſtellen als eim Rechenſchaftsbericht i der deutſchen Delegation über ihre Tätigkeit auf der Konfe⸗ enz in London, und als eine Mitteilung über die Abſichten, die die dentſche Regierung angeſichts der Ergebniſſe in Lon⸗ don im Auge hat. Der Miuiſter ging in ſeinen folgenden Ausführungen auf die Vorgeſchichte der Londoner Konfe⸗ Lenz ein und legte dar, un er welch ungünſtigen Auspizien die Borbereitungen für London unternommen wurden. Hierbei dankte der Miuiſtſer den Sachverſtändigen. daß ſie ſich aus ihren Berufsgeſchäften heransgeriſſen haben, um elan: ihre Keuntniſſe zur Verfügung zu ſtellen. eifall)! a Bestimmte Vorſchläge der deutſchen Reichsregſerung in den Reparationsfragen waren ſo lange faſt unmöbolich ſo lange der Umfang bes deuſſchen Wirtſchafts ebietes ſchon allein in terriotrialer Beziehung infrage geſtehlt war wie 1 es durch den Friedensrertrag geſchehen war. Ich will gar 8 nicht hinweiſen auf die Verhältniſſe im Saargebiet und im Rheinland, ſondern nur auf den Punkt, der uns jetzt beſon⸗ [ders am Herzen liegt, auf die Unſicherheit in Oberſchleſien. 1 Was auch geſagt werden kann, Oberſchleßen iſt und bleibt flür Deutſchland eine Lebensfrage(Lebhefte Znſtimmung). Die deutſchen Wirtſchaftskräfte hingen in der Zukunft da⸗ von ab, ob Oberſchleſiens Induſtrie be: Denitchland bleibt 1 oder nicht. Ein weiterer Punkt iſt der. daß für die nächſten i Jahre aufgrund des Verſailler Friedens vertrages der de uu⸗ ſche Handel in den verſchiedenſten Nichtungen gefährdet iſt. . So lange das deutſche Gewerbe und der dentſche Handel 10 nicht von dieſen Feſſeln befreit ſind ſo lange wir nicht wuß⸗ 15 ten, daß wir wieder eintreten mit dem gleichen Recht in die 5 Reihe der anderen Nationen. ſo lange war jede Rechnn ng unmöglich. Für uns war es eine Pflicht mit klaren Ge⸗ genvorſchlägen zu kommen. Zwei Faktoren mußten mit⸗ spielen: Schadloshaltung der Gegner und Leiſtungsſähiakeit unſerer Wirtſchaft. Wir haben den Geſamtwert der eſten Annuitkten genommen und ihn zurſkgerechet auf den Ge⸗ genwartswert. Dieſe Operation war unbedingt erforderlich, 1 weil wir die Abſicht hatten und ſie auch haben mußten, alle N diejenigen wirtſchaftlichen Leiſtungen und Werte, die Deutſch⸗ . kand bereits erfüllt hat und die nach dem Friedensvertra [anf die Reparation angerechnet werden dürften, auch auf die Pariſer Forderungen anzurechnen.(Sehr richtig.) Je nach ö dem man die Annuität nach dem Jahresbetrag berechnet 1 5 oder nach den halbjährigen Naten, kommt man auf eine ver ⸗ schiedene Summe. Außerdem hatten die Pariſer Beſchliine vorgeſehen, daß, wenn wir den ganzen Wert der Aunnitkten jetzt gleich bezah ten würden, innerhalb der erſten 2 Jahre, N daß uns dann die Rediskontierung zu 8 Prozent angeboten werden ſollte. So kamen wir zu unſerem Angebot von rund 33 30 Milliarden Goldmark, abzüglich der Varleiſtungen. die * den Gegnern ia bereits bekannt waren, und die den Betrag 1 van 20 Milliarden Goldmark ausmachten. Der Mipilter ging ſodann auf den Gedanken einer in⸗ „tatlonclea Auleihe ein und sprach die Anſicht ans, daß 1 ei de. ricinen Durchkührung dier Idee wir zu ganz er⸗ heb lichen weialieten kommen würden. Tinanzm'inn ee, auf ren u% ich ieh: vertraue, haben mir den wahrſchein⸗ chen Ee fals ent 8 Milliarden geſchünt. Wir haben nun un⸗ ren On. lad ſo ensgzbant, daß wir neben der Avleite 15— diefer Verzinſun⸗ 5 Jehres⸗ 2. 15 Ben teilnahme aus mit der Verſicherung, daß das Gefühl der ihrer Aufgabe vollſtä „ Detinitam. der De Trport eingeführt worden. Dieſe Form mußken lehnen, weil ſie wirtſchaftlich in ihren Folgen nicht in über⸗ ſehen war. Wohl aber waren wir uns bewußt. daß die Graner immer wieder verlangen würden, in einer Erhö⸗ hurg der Leiſtung der dentſchen Wirtſchaft in irgend einer Forw zr partizipieren. a 8 Der Miniſter ging im folgenden auf die Londoner Kon⸗ ferenz ſelbl. ein und teilte mit, er habe ſeine Red⸗ dort ab⸗ kürzen müſſen gegenüber den Anzeichen der Erregung auf der Gegenſeite ſlebh. Hört, hört! und Bewegung.] Er führte ſobaun weiter ans, er habe ſich in London beſondere Mühe gegeben, den Geſichtspunkt einer Mitwirknnn am Wiederauf: ban Frankreichs in den Vordergrund zu rücken. Dabei traten uns von der Gegeuſeite außerordentliche Beſorgniſſe vor der dentſchen Tätigkeit gegenüber. Die Frenzoſen bes drchteten, daß wir große Arbeiterkolonnen nach Frankreich ſezickten und dazu kam die Furcht der franz. Unternehmer vor der deutſchen Konkurrenz.(Hört. hörtl) Nach dem Schel⸗ tern unſeres Vorſchlages verſuchten wir daun ein Prop ſorinm, dieſes iſt aber durch die Nariſer Beſchläſſe zerſchla⸗ gen worden Wir haben es deshalb zuletzt für uyfſere Pflicht gehalten noch den letzten Verſuch zu machen, um mit den Gegnern auf einen Weg der Verſtändigung dau Somme. b Inzwifchen war von der deutſchen Negierunz eine Wei⸗ ung eingegangen, aufgrund nener Gegenvorſchläge eine Vertagung de enz zu beantragen. Dieſe Weiſung 2 4 8 52 3 2 2 11 ſetzte aber eine Situation voreus. die nicht mehr beſtan d. Ich habe inſolgodeſſen die ſchwere Veraut wortung übernom⸗ meu, iber die Weiſung der Regierung hinauszugehen, was taktiſch nußebingt geboten war. Die Rezierung hat mir für 5 er Weisungen ihre Zuſtimmung 2 i die Geduld betten. 1 Das Letzte was die Antwort Lloyd Georges enthielt, war ch vro⸗ ſich haben. [Lebh. Beifall] Diejenigen Sanktionen, die ſich auf eine Betetzung weiteren den ſchen Gebietes beziehen, ſind in dem gibt dort Ich wieder ole hier den Proteſt, den ich in London erhoben habe, vor der deutſchen Oeffentlichkeit und vor der ganzen Welt.(Le hafter Beifall.) N Welche Haltung hat nun die Regbeurung zunächſt einzu⸗ Gegner gemacht haben, 5 wäre 5— auch falſch. Wir ſind beriet den Friedensvertrag u erfüllen. f 8 In den Mi zelpunkt ſeiner Ausführungen hat nun aber Lloyd George die Frage der Verantwortung, der Schuld am Kriege geſtellt. Wir haben zwar unterſchrieben, daß Dentſch⸗ land Schuld am Kriege iſt, aber Deutiſchland iſt nicht der einzige Schuldige. Die Geſchichte wird die Wahrheit an das Licht bringen. Als Führer der deutſchen Delegation erwarte und verlange ich nicht von Ihnen. daß Sie jeden Schritt der Delegation in Londea billigen, aber für Eines bedarf ich auch im Namen der Negierung einer k Er⸗ klärung dieſes hohen Hauſes, daß Sie die Ablehnung der Alliieret Forderungen durch uns durch Ihre Zuſtimmung decken. Sonſt iſt es allerdings richtiger, daß Sie jemand anders ſuchen, der künftiahie Ahre Verhandlungen mit der Gebenkeite führt. Zn Verhandlungen wird es ja einmal kommen miſſen und daun werden ſie nur von einer nes gierung und von einem Außen mieiſter geführt werden kön⸗ nen, der Ihr Vetrcnen hat.(Lebhafter Weffall und Hinde⸗ klatſche auf den Tr ien.) 8**. Der Antrag der Reglerungsparteien hat folgenden Wo; Stag bil'gt, Par ſer terwerfung unter die unerf zogen hat.“ 9 In narzen tick glb mmung wird dieſer Antrag mit 268 gegen 9 S. en(Unabhang⸗ge u. gem muniſten) angen n e Die große außenpolitiſche Ausſprache im Reichstag. Berlin, 11. März. Der Auswärtige Ausſchuß des Reichstags ſetzte heute vormittag die vertraulichen Be⸗ ſprechungen über die Londoner Konferenz fort. Eine zeitlang wohnte den Verhandlungen auch der deutſche Botſchafter in Paris, Dr. Mayer, an. Wie das„Berl. Tagbl.“ hört, hat Stinnes heftige Angriffe gegen Dr. Simons und die neueſten deutſchen Gegenvorſchläge ge⸗ richtet. Um 12 Uhr wurde die Sitzung abgebrochen, da um dieſe Stunde der Reichstag zuſammentrat. Urſprünglich war geplant, am Samstag im Reichs⸗ tag in die große volitiſche Debatte über die Londoner Konferenz einzurteten. Dieſe Ausſprache wird aber erſt am Montag beginnen und dürfte am Mittwoch ihren Ab⸗ ſchluß finden. Nach dem Gang der Verhandlungen im Ausſchuß darf ſchon heute geſagt werden, daß der Reichs⸗ tag die Haltung der deutſchenz Delegierten und insbeſon⸗ dere des Augeyminiſters Dr. Simons billigen wied, ſo daß weder Dr Simons noch das geſamte Kabinett Ver⸗ anlaſſung hätten, aus einer Sinnesänder nne des Par⸗ laments die Konſegnenzen zu ziehen.' Sewaltmaß⸗ nahmen werden eis ein Bruch des N er Friedens⸗ vertrags angeſehen und das Parlament wird einen Aus⸗ ſchuß beauftragen, die ſich daraus ergebende Rechtsfrage zu flizzieren. Im übrigen wird man eine abwartende Stellung einnehmen, da die Verhandlungen in London nicht von uns, ſondern von der Entente abgebrochen wor⸗ den ſind. Vertrauensvotum für Dr. Simons. Brlin, 12. März. In der Erörterung des Auswär⸗ tigen Ausſchuſſes des Reichstags über die Berichte des Außenminiſters Dr. Simons hat dieſer zu den einzelnen Punkten ausgiebig Stellung genommen. Trotz der An⸗ ſtände im Einzelnen ergab ſich im weſentlichen eine Uebereinſtimmung darüber, daß die deutſche Delegation ig gerecht geworden iſt. Ueber das gungen in London der Un⸗ üllburen Forterungen vorge⸗ — Bekäkungsſtoffes zr einer zwerken Sigung zuſam mem Geplant iſt, daß Dr. Simons danach auch noch vor dm Auswärtigen Ausſchuß des Reichsrats ſprechen ſoll. 9 * 5 * 3 8. „daß die Reichsregierung die die das ſtädtiſche Milchamt mit den zuſtändigen Stellen in 4 läßt ſich im allgemeinen noch begleitenden Deutſchland. 5 Der Reichspräſident an die Oberſchleſier. 7 3 Berlin, 12. März. Zur Verabſchiedung von Ober⸗ ſchleſiern hatten ſich Reichspräſident Ebert und der preu⸗ ßiſche Miniſterpräſident Braun auf dem Görlitzer Bahn⸗ g hof eingefunden. In ſeiner Anſprache führte der Reichs 1 präfident u. a. aus: Sie wollen durch die Abgabe Ihres f Stimmzettels bekunden, daß Oberſchleſien deutſch und mit dem größeren Vaterland auf immer verbunden blei⸗ ben ſoll. Sie legen aber darüber hinaus auch Zeugnis 1 davon ab, daß wir Deutſche zuſammengehören, nicht 9 allein in guten Tagen, ſondern auch in Zeiten ſchwerſter 131 Not. Einig und gemeinſam müſſen wir uns aus der 4 Not der Zeit herausarbeiten und eine beſſere Zukunft erkämpfen. Dieſe Zuverſicht bitte ich Sie auch denen zu überbringen, die in Oberſchleſien auf dieſen Tag der Ent⸗ a ſcheidung gewartet haben. N 8 Kündigung des Ueberſchichtenabkommens. Eſſen, 12. März. Die Verhandlungen über die Er⸗ 0 neuerung des Ueberſchichtabkommens im Ruhrbergbau f ſind endgültig geſcheitert. Von jetzt ab werden auf den i Zechen keine Ueberſchichten mehr verfahren. Die gleich⸗ zeitig geführten Verhandlungen über die neuen Lohn⸗ 0 forderungen der Bergarbeiter endeten ebenfalls ergebnis⸗ 1 los. In dieſer Angelegenheit ſoll demnächſt ein Schieds⸗ ö gericht zuſammentreten. g 2 Die Bergarbeiter im Ruhrgebiet fordern 30prozentige a 5 Lohnerhöhung. 5 Eſſen, 11. März. Der Deutſche Schnelldienſt meldek: 0 Bei den Beratungen im rheiniſch⸗weſtfäliſchen Bergbau 2 iſt von den Arbeitern eine Lohnerhöhung von 5 M. pro ö Schicht für Gedinge und 6.40 M. für ſonſtige Arbeiten 2 verlangt worden. Außerdem wurde auch für die, na d dem Willen des Bergarbeiterverbandes in Zukunft weg⸗ 5 fallenden Ueberſchichten eine allgemeine Lohnerhöhung 8 von 10 M. für die Schicht gefordert. Die Forderungen 2 bedeuten eine Lohnerhöhung von 30 Prozent des bis⸗ J herigen Betrags und würden die Selbſtkoſten der Tonne 1 Kohlen um 50 bis 60 M. erhöhen. 1. 5 5 Eine bürgerliche Regierung für Preuß n? N Wie unſer Berliner Vertreter erfährt, hal die eutſch„ g nationale Fraktion des preußiſchen Landtages in ihrer d erſten Sitzung vom 9. März ſich eingehend mit der poli⸗ tiſchen Lage, insbeſondere mit der Regierungsbildung in 2 Preußen beſchäftigt. Da die Mehrheitsſozialiſten ſich der. Bildung einer gegen den Druck des Feindbundes gerichte⸗ n ten Notkoalition im Reiche wie in Preußen verſagt ha⸗ u ben, hat die deutſchnationale Landtagsfraktion nunmehr an die Fraktionen der Deutſchen Volkspartei, des Zen⸗ ſe trums und der Deutſch⸗Demokraten die Anregung geri 2 tet, in Beſprechungen über die Horftehtung einer gemein⸗ b. ſamen Regierungsg undlaget für Freußen einzul teten. 0 a Vaden und Nachbargebiete. 8 Rektor und Senat der Techniſchen Hochſchule Karlsruhe haben verliehen: die Würde eines Doktor⸗Ingenieurs: bi 1. an Herrn Heinrich Benzinger ſen. in Freiburg 1. 8 B. in Anerkennung ſeiner Verdienſte um die Entwicklung 10 des Beton- und Eiſenbetonbaues und um die Gründung 1 und Ausgeſtaltung des Deutſchen Betonvereins; f 8 2. an Herrn Leo Jodowics, Verlags buchhändler in 5 Leipzig, wegen ſeiner Verdienſte um die Herausgabe und f Vermittlung wiſſenſchaftlicher, insbeſondere chemiſche phyſikaliſcher Literatu ee 1 4 Karlsruhe, 12. März. Die Stadt Karlsruhe trägt ſich ſchon ſeit längerer Zeit mit der Abſicht der Erſtellung eines fünften Hafen beckens am Rhein, um auch weitgehendſten dürfniſſen Rechnung zu tragen. Leider ſcheint dieſes wirt⸗ ſchaftlich für Karlsruhe ſo bedeutſame Projekt vorerſt den ganz abnormen Koſten zu ſcheitern. Wie Oberbürger meiſter Dr. Finter in der geſtrigen Sitzung des Bürgeraus⸗ ſchuſſes mitteilte, kann die Erbauung eines 5. Hafenbecken ſelbſt noch nicht ausgeführt werden, da die Koſten für dieſ Becken über 40 Millionen betragen würden. 8 88 0 f 12. 709 500 der J vom 29. Mai 4 . et hier da jährige Jubiläums ſchi bieſiaen Schützengefell aft Hatt. e * Karlsruhe, 12. März. Infolge von Verhandlungen, der Schweiz gepflogen hat, kommen ſeit etwa 14 Tagen täg- N Sagen pi i 8 Liter] Magermilch aus ber S ierher, die zu einem Durchſchnittspreis vo durch die Händler verteilt 9 5 e eee karlsruhe, 12. März. In der Zeit von Anfang No⸗ vember 1920 bis mit Januar 1921 wurden durch die hieſigen Gerichte 41 Perſonen wegen Preistreiberei, verbotenen Han dels, ſowie wegen Zuwiderhandlungen gegen die Vorſchriſ in der Brot-, Fleiſch⸗ und Milchverſorgung teils mit Geld bis zu 2000 M., teils mit Gefängnis neben der Geldſtraſe bis zu 4 Tagen rechtskräftig beſtraft. wird * Karlsruhe, 12. März. Im April dieſes Jahres eine beſchränkte Anzahl von Anwärtern für das Gerichts ſchreiberamt(Juſtizanwärter) aufgenommen. * Mannheim, 11. März. Eine Salvarſanſchiebung führte den Eiſenbahnaſſiſtenten Wilhelm Seeholz von Kä⸗ fertal vor das hieſige Schöffengericht. Er hatte ſich von Ludwigshaſen ein Kilo Salvarſan verſchafft, das er einem Manne zum Kaufe anbot. Dieſer Käufer war aber ein Grenzbeamter und Seeholz war in die Falle gegange⸗ 5 Das Schöffengericht verurteilte ihn zu 300 Mk. Geldstrafe Das Salvarſan war gefälſcht; Seeholz hatte für das ein 5 Kilo 24000 Mk. verlangt. 5 ö au Mannheim, 11. März. Bei dem ungeheueren Maſſer. 0 verkehr, der in den letzten Tagen von der Pfalz her ag f die Rheinbrücke herrſchte, um vor Errichtung der Bede ſchranken noch Waren über den Rhein zu bringen, wu 0 vor allem Wein und Tabak in ungeheueren Mengen a un der Pfalz ausgeführt. f 5. er Mannheim, 11. März, In der Sellſioffabrik gerte ge der Vorarbeiter Friedrich Schnell in die Transmiſſ⸗ Ar und wurde heruntergeſchleudert und ſo ſchwer verletzt, 3, er ſtarb.— Zu großen Ausſchreitungen kam es Donne, tag abend. Zwei Kohlenſuhrleute waren mit einem e Fuhrmann in Streit geraten. Als ſich Vor, bergehende einmiſchten, tam es zu einer Schlägerei, bei iu Srimtalkommißär und einige, Schulen ein kucken konnten aber ſchliebuch überwältigt und ins Ge⸗ fängnis gebracht werden. 5 i Heidelberg, 11. März. Die med. Fakultät der hieſi⸗ gen Univerſität hat den Direktor des zahnärztlichen In⸗ ſtituts Prof. Dr. Georg Bleſſing aus Freiburg zum Ehren⸗ oktor ernannt. z Seidelberg, 11. März. Der Heidelberger Botaniker, Prof. Dr. L. Joſt. hat den an ihn ergangenen Ruf nach Mar⸗ urg angenommen. 1 Heidelberg, 12. März. In der morgen Sonntag hier 1 ſtattfindenden Beſprechung der ſuddeutſchen Staaten, ſo⸗ wie Thüringens über die Regelung des Fremdenverkehrs im Sommer 1921 wird das bayeriſche Verkehrsminiſtertium r die Beſeitigung aller Verkehrshemmungen eintreten, beſonders für die Aufhebung der Bettenkontingentie⸗ rung in den Gaſthöfen und Fremdenheimen. * Mosbach, 11 März. Die Nachricht, daß die beiden Detektive, die die Deutich emerikaner Bergdoll und ſeinen 1 egleiter in Eberha⸗ hren wollten, aus der Haft ent⸗ aſſen ſeien, in niz tig. Die Angeklagten befinden ſich ä ui in Amtsgefängnis in Mos bach. e Mosbach, 12. März. In Daudenzell brach in der Nacht zum Mittwoch ein Großfeuer aus, durch welches das Wohn⸗ und Oekonomiegebäude des Wilhelm Himmelmann nieder⸗ . brannte. Der Schaden wird auf ungefähr 200 000 M. ge⸗ ſchätzt. Die Urſache des Brandes iſt bis jetzt noch unbekannt. a Schloſſau bei Buchen, 11. März. Die Leiningſche Standes herrſchaft hat ſich bereit erklärt, einen Teil ihres Waldes zu Siedelungsgzwecken abzutreten. in Wieſen verwendet werden. ** Bruchſal, 12. März. Wie mitgeteilt wird, ſind bis jetzt Aus der Gefangenſchaft 161 Bruchſaler in die Heimat zu⸗ 5 Kxeückgekehrt. f 1 Philippsburg bei Bruchſal, 11. März. Auch hier bat 1 e in Ausſicht geſtellte Einführung der Zollgrenze am Rhein einen großen Verkehr hervorgerufen. Vor allem herrſchte in der Nacht zum Donnerstag in Rheinheim und uttenheim ein lebhafter Verkehr von Fuhrwerken und raftwagen. Vor allem kamen von Pirmaſens eine Menge Meubwaren, außerdem Wein und Tabak in größeren ngen. e Pforzheim, 11. März. Der Bahnhofumbau zieht ſich immer weiter in die Länge. Letzter Tage legte eine Abordnung der Eiſenbahngeneraldirektion dem Stadtrat, en Vertretern der Handelskammer und den Parteiführern 5 Bürgerausſchuſſes die Pläne über die Umgeſtaltung s Empfangsgebäudes des Pforzheimer Bahnhofes dar. In der Ausſprache ergab ſich mit der Auffaſſung der Gene⸗ zaldirektion darin Uebereinſtimmung, daß der frühere lan der Neuerſtellung eines Aufnahmegebäudes angeſichts er pöllig veränderten Finanzverhältniſſe keinerlei Aus⸗ ſicht auf Verwirklichung mehr habe. Man war ſich darüber einig, daß durch erhebliche bauliche Aenderungen am jetzi⸗ gen Aufnahmegebäude die Mißſtände verbeſſert werden dllen. Der von der Generaldirektion vorgelegte Plan be⸗ keiebigte aber nichl. Die geäußerten Wünſche werden von er Generaldirektion einer Nachprüfung unterzogen. e Lahr, 12. März. Die Arbeiter in den hieſigen Ton⸗ blenfabrikn⸗ die ſich wegen Lohnſtreitigkeiten im Ausſtand r nunmehr eine Einigung zwiſchen Arbeitgebern und Arbeit⸗ nehmern erzielt worden iſt. Der Streik hat ungefähr 2 Mo⸗ nate gedauert. * Freiburg, i. Br., 12. März. Der erſte Transport ober⸗ dümleſiſcher Abſtimmungsberechtigter aus Freiburg und Um⸗ 1 ebung hat nunmehr auch unſere Stadt verlaſſen. Die batimmungsberechtigten werden in Mannheim die für die diſchen Abſtimmungs berechtigten bereitgeſtellten Sonder⸗ 99 805 beſteigen. Ein herzliches Glückauf zur Fahrt wurde hnen zugerufen. Ein zweiter Transport geht in der Nacht dom Samstag zum Sonntag mit Nachtſchnellzug 12.50 von Freiburg ab. f 51* Freiburg i. Br., 12. März. Im Zeugenzimmer des Siligen Landgerichts kam es zu einer Rauferei. Ein wegen 1 lichkeitsvergehens angeklagter Maler wurde nach Ver⸗ i digung des Urteils, das ihn freiſprach, von einem hier⸗ 13 A er verärgerten Belaſtungszeugen tätlich angegriffen. Der ringegriffene ſetzte ſich zur Wehr. Schließlich mußten Ge⸗ in ichtsdtener und grüne Polfzei dem Streit ein Ende be⸗ 10 reiten. 10 der u. Von der württembergiſchen Grense, 11. März. Auf f 10 Rauhen Alb bei Ebingen wurde am Montag früh 6 Uhr Ba kurzer, aber ziemlich ſtarker Erdſtoß mit den üblichen egleiterſcheinungen wahrgenommen.— Kriminalbeamte ch Ra Grenzpolizeiſtelle Friedrichshafen haben den Täter des es Dau bmordverfuches an der Witwe Hoher in Berg ermittelt. 15 er Täter hat ein Geſtändnis abgelegt. 9 5 en Aus dem Elſaß, 11. März. Der Vogeſendurchſtich bei 10 naßang und bei St. Dis ſoll nunmehr durchgeführt werden, 8. 15 Söpdem das Projekt Belſort⸗Thann⸗Colmar wegen der 1 öhe der Koſten, die auf 100 Millionen Franken berechnet 0 0 5 1 erden, fallen gelaſſen worden iſt. Der Vogeſendurchſtich Aeg. Bußang ſoll mit zweigleiſtger Linfe für Schnellzugs ver⸗ s or durchgefuhrt werden. „55 5 2 8 22 „ Dur Verufswahl der Schüler. in od Die Zeit vor Oſtern iſt für Eltern, welche einen Jungen g, volle ein Mädchen im letzten Schuljahr haben, eine ſorgen⸗ „ dene, Gilt es doch, einen Beruf ausfindig zu machen, zu N. 5 Luſt, Lebe und Beföpigung vorhanden ſind, einen rauf, der einem wirklich Febensinhalt ſein kann Keine und o bedarf daher ſo eingehender, gründlicher Prüfung nd Erwägung als derade die Berufswahl. . as ſofoctioc Geldverdienen gilt in vielen Fällen für wir Haupttache bei der Berufswahl. In Familken, deren N be vane derart il, daß die Kinder möglichſt ſo⸗ babe zn den Uaterhal ungskoſten beitragen müſſen mag ſich eit e die Wah eines ungeleruten Berufes als Notwendig⸗ ihres weiſer. Zedoch ſind ſolche ungelernten Arbeiter trotz s derzellſgen hahen Verdiendes ſtets den Schwankungen * Sietewaftlicher Koufunklaren en, geſetzt, ſie werden bei 3 brockungen im geſchäftlichen und ind eſtriellen Leben zuerſt ng. kaptlos. Abgeſehen von der Unſicherheit der Lebenslage dä-. der ungelernte Arbeiter auch nie zur Selbſtändigkeit on das en, niemals hat er alleiniges Verfügungsrecht über 1. 1 rodukt ſeiner Arbeit. 1 oft es iſt ein großer Fehler, daß die Eltern ihre Kinder it, we n Berufe drängen, fur die ſie keine Befähigung haben. 1 die ſte aber fur die einzig„ſrandesgemaßen halten, das ſchente. Akademiker⸗ und Beamtenlaufbahn. Solche Men- balte können dann mit ihren Nebenmenſchen kaum Schritt en, wur ſie kommen nur langſam vorwärts und ſind ge⸗ ber rieb gen, ein Leben zu führen, das ſie weder innerlich be⸗ oll igt, noch einen äußeren Erfolg verſchafft.. 19% körperlichen Be fahians Handwerk verlangt neben der k a und img auch einen guten Schulſack. Die bochentwickelte Hanz mmer noch entwicklungsfähige Technik ſtellt an den 5 genl. werter hohe Anforderungen. Dieſen kann er nur And 8 2 wenn er auf ſicherer Grundlage, auf guter Schule irbeite nder Lehre auſbauen kann. Gut ausgebildete Fach⸗ 11 und Gesellen ſind ſtets geſucht und gut bezahlt. buen, muſen zum mindeſtens die erſten Klaſſen ule erſolgreich durchgemacht haben. Gründliche efanden, haben die Arbeit wieder aufgenommen, nachdem 8 terlenigen, die heute noch den kaufmänniſchen Beruf er⸗ Der benin Sakrale, Eewanotbeit ung Sicher- Der aus dem ß Holz fallende Erlös von 30 000 Mk. ſoll zur Umwandlung heit im Rechnen ſind unerläßliche Bedingungen. Insbeſon⸗ dere müſſen die jungen Leute auch prartiſch veranlagt, geißig geweckt und ſürlich gefeſtigt ſein. Gute Schulkennt⸗ niſſe bieten im augemeinen noch keine Gewähr dafür, daß die jungen Leute ſich fur den Stand eignen. Nur denen, die ganz beſondere Vorrenntniſſe und Fahigkeiten für den Beruf beſitzen, können wir, ſofern eine Lehrſtelle eine gute Ausbildung gewährleiſtet, heule noch den Eintritt in die Kaufmannsleyre empfehren. Allen, denen die Grundbedin⸗ gungen fehlen, müſſen wir davor abraten. Durch den ungeheueren wirtſchaftlichen Zuſammenbruch nach dem ſo unglücklich verlau enen Kriege und die weiteren Einſchrän⸗ kungen durch die Friedensbedingungen iſt ohnehin ein ganz bedeutender Ueberfluß an kaufmänniſchen Angeſtellten vor⸗ haden und der Daſeinskampf in dem Berufe beſonders hart. Könnten wir Oberſchleſien entbehren? Ein Wort zur Aufklärung von M. Rogalla von Bieberſtein⸗Boehm. Seit dem üblen Waffenſtillſtand und„Friedensſchluß“, der ſeinen Namen zum Spott führt, haben wir Deutſchen genug Sorgen und Nöte gehabt. Aber in dieſem Augen⸗ blick iſt keine ſo brennend wie die Abſtimmungsfrage in Oberſchleſien! Heute war ich Zeuge eines Geſpräches auf der Stra⸗ ßenbahn. Ein Herr ſagte:„Mein Himmel, das müßten wir doch ſchließlich noch verſchmerzen können, wenn wir Oberſchleſien verlieren, dieſen Dreckwinkel, in dem ein, 1 5 Schornſteine rauchen und wo noch die Wölfe heu⸗ en!“ Iſt es denkbar, daß in einem tadelloſen Pelz ſoviel Unbildung und vaterlandsloſe Geſinnung einherſpaziert? Aber leider habe ich allen Grund anzunehmen, daß— beſonders in unſerer teils überarbeiteten, teils gleichgül⸗ tigen Frauenwelt— ſich noch viele befinden, für die Ober⸗ ſchleſien ein recht dunkler Begriff iſt. Dieſen möchte ich in kurzen Zeilen ſagen: nein, das können wir nie ver⸗ ſchmerzen, wenn wir dieſe ſchöne, mit Naturſchätzen ſo überreich geſegnete Provinzhälfte verlören. Paul Warncke ſagt ſo ſchön: Land der Obſt⸗ und Aehrenfelder, Das mit Frucht und Brot uns labt, Wo durch dämmerdunkle Wälder Still des Märchens Einhorn trabt! Land des Eiſens, Land der Kohle, Edlen Silbers ſchönes Land. Gierig ſtreckt der ſchmutz' ge Pole Auch nach dir die Diebeshand! Gelänge ihm dieſer Raub, dann würden wir Deut⸗ ſchen erſt frieren lernen, auch die, welche bis jetzt noch nicht gefroren haben, denn in der Hauptſache ſind es die „ſchwarzen Diamanten“, welche Oberſchleſien ſo unerſetz⸗ lich für uns machen. Arbeitsloſigkeit und bittere Not würden die Folge ſein! Man muß ſich klar darüber ſein, daß die augenblick⸗ liche Kohlen förderung. derjenigen von ganz Deutſchland iſt, zweimal ſo groß wie die von Rußland und die von Belgien. Sie wird, abgeſehen von England, Amerika und dem Ruhrgebiet nur noch von Frankreich erreicht. In den letzten 46 Jahren iſt die Förderung auf 43 Mil⸗ lionen Tonnen im Jahre geſtiegen, d. h. um 570 Pro⸗ zent. An Steinkohlenbriketts wurden im Jahre 1917 620 000 Tonnen im Werte von über 13 Millionen Mark hergeſtellt. Die Koksfabrikation kommt hauptſächlich der dortigen enormen Eiſeninduſtrie zugute. Beſonders wichtig it ber überaus reiche Ertrag an Zink. Oberſchleſien lieferte von der Geſamtproduktion des Reiches, d. h. ehe uns die Reichslande und das Saar⸗ gebiet fortgenemmen wurden, an Rohzink 63 Prozent, an Rohblei 20 Prozent, an Roheiſen 6 Prozent, an Koh⸗ len 23 Prozent. Außer dieſen Produkten finden ſich dort auch Schwe⸗ fel, Steinſalz. Selquellen, Kaolin, Ton, Cöleſtin, Sand⸗ ſtein, Marmor, Baſalt, Kalk, Zement uſw. Doch genug der Statiſtik! Liebe Hausfrau! Sobald du dein Bett zu fleißigem Tagewerk verläſſeſt, muß dir klar werden, daß Einſchüt⸗ tungen und Bezüge aus Oberſchleſien ſtammen, vielleicht auch die Gänſefedern und die Roßhaare in deiner Ma⸗ tratze. Was auf deinem Toilettentiſch ſteht an Porzel⸗ lan und Glas, auch das Gerät auf dem Frühſtückstiſch, wird alles in Oberſchleſien angefertigt, vermutlich auch das Mehl deines Brotes und der ſo wichtige Zucker. Die Oefen und der Herd werden mit oberſchleſiſchen Kohlen geſpeiſt. Nachdem du der Köchin oberſchleſiſche Nahrungs⸗ mittel— ſei es Fleiſch, Obſt, Mühlenfabrikate oder Kar⸗ toffeln— zugeteilt,— keine deutſche Provinz erzeugt ſo viel Kartoffeln wie Schleſien!— greifſt du nach Hut und Mantel, beide aus oberſchleſiſcher Wolle gefertigt. Der Fuchs, den du als Pelzkragen umwirfſt, iſt in den dorti⸗ gen Wäldern erlegt. Auf einer kleinen Fahrt mit der Vorortbahn benutzeſt du einen Wagen, der in Oberſchle⸗ ſien gebaut wurde. Unterwegs kaufſt du eine Tafel Schokolade, da haſt du gleich zwei Erzeugniſſe dieſes Lan⸗ des, die Schokolade(natürlich mit importiertem Kakao bereitet) und das Staniol. Zurückgekehrt, betrittſt du in der heimiſchen Schwelle oberſchleſiſchen Granit, da fällt dir ein, daß ja auch dein Haus mit oberſchleſiſchem Ze⸗ ment ſo feſt gefügt daſteht. Der Läuferſtoff, die Schrau⸗ ben, Nägel, Oefen, ja der Draht in deinem Hutrand lö⸗ ſen denſelben Gedankengang bei dir aus. Ermübdet ſetzſt du dich wieder und greifſt zur Zeitung. Wieder haſt du ein ſehr wichtiges oberſchleſiſches Fabrikat in Händen! Ich will nicht behaupten, daß alles, was du anrührſt, verbürgt, aus Oberſchleſien kommt, aber ſicher iſt, daß faſt alle Maſchinen, die zur Herſtellung der erdenklichſten Gegenſtände dienen, auch in Oberſchleſien gemacht wer⸗ den: alle landwirtſchaftlichen und Induſtriemaſchinen, beſonders Dampfpflüge, Mühlenwerke, Kühlanlagen, Meßapparate, Gasometer, Baggermaſchinen, Eiſenbahn⸗ — Mwohnenden Oberſchleſtiern darf keiner die Reiſe zur Ab⸗ men wir Düngemittel, Holz, viel Holz zu Bauzwecken und zu Möbeln, Papier, Papierſtoffe, Tonwaren, Leinen⸗ Baumwoll⸗ und Wollgewebe, und nicht unbedeutend ſind die Staniol⸗, Bürſten⸗, Zigaretten⸗, Schokoladen⸗ und Kunſtdruck⸗Induſtrien. f f Wie ſagte doch jener Herr! Wir brächten Oberſchle⸗ ſien nicht und könnten es ſchließlich entbehren? ö Ach, wir brauchen es bitter nötig! Aber die Ober⸗ ſchleſier brauchen auch uns! Sie ſehen an unſeren Brü⸗ ö dern und Schweſtern im jetzt polniſchen Poſen und Weſt⸗ 1 preußen, was ihrer wartet, wenn auch ſie unter die pol. niſche Knute kämen. 0 1 Die beiden Teile rechts und links der Oder ſind ganz 1 auf einander angewieſen, hier Induſtrie, hier blühende 1 Landwirtſchaft. Sie ſollen gewaltſam getrennt werden, 1 eine Hälfte an die Polen, eine an die Tſchechen fallen. 5 Damit wäre alle deutſche Kultur zum Tode verurteilt 1 und die denkbar ſchlimmſte Irredenta würde eintreten. 1 Aus wäre es jetzt mit jeder ſozialen Fürſorge der arbei⸗ tenden Klaſſen, aus mit Invaliditätsrenten uſw.— Ob⸗ wohl Oberſchleſien einmal 150 Jahre lang zu Polen ge⸗ hörte, vor⸗ und nachher iſt es kerndeutſch geweſen und muß es unbedingt bleiben! i f 4 Was können und müſſen wir nun tun in dieſen ſchick⸗ 9 ſalsſchweren Tagen? Wir müſſen uns gegenſeitig die Treue halten! Wir müſſen dem fleißigen oberſchleſiſchen 4 Bergmann, den taufenden von braven Land⸗ und Fabrik. arbeitern dort helfend nahe ſein. Von den auswörts ſtimmung ſcheuen. Was er durch die wenigen Tage der Fahrt dorthin zu vrſäumen oder am Verdienſt zu ver⸗ 1 lieren ſcheint, wird ihm und den Seinen durch einen deutſchen Stimmenſieg tauſendfach wieder vergütet. Und wir anderen? Wir müſſen, jeder ein Scherflein, nehme auch ein Mäde 19 dem ſie ihren Mann dem Vaterlande geopfert, jetzt noch 9 ihre Stimme in Oberſchleſten abgeben will. Die Kleine 1 ſoll es gut bei mir haben, verlaßt euch drauf! 1 Wir alle aber ſollten uns täglich ſagen: was wir für unſer geliebtes Deutſchland tun, tun wir ja ſchließlich für uns ſeibſt. 0 „An's Vaterland. an's terre, ſchließ“ dich an ie deinerd ganzen Herzen! Sie unt die eren erte detnrr Tat“ . Die Luxusſteuerpflicht von Prival. „ e dene f perſonen. 3 Leider mehren ſich in der letzten Zeit die Fälle, in denen Privatperſonen infolge Nichtbeachtung der Vorſchriften des Umſatzſteuergeſetzes über die Luxusſteuerpflicht von Privat⸗ 1 perſonen nachträglich zur Steuer herangezogen und wegen 5 Steuerzuwiderhandlung beſtraft werden. Es iſt dies wohl 1 darauf zurückzuführen, daß die maßgebenden Beſtimmun⸗ gen des Umſatzſteuergeſetzes im Publikum wenig oder gar nicht bekannt ſind. Ihre Kenntnis iſt aber für jede Privat⸗ perſon, die einen luxusſteuerpflichtigen Gegenſtand verkau⸗ fen will, unbedingt erforderlich, denn ſie wird den Verkäufer in die Lage ſetzen, die Steuer in den Preis einzukalkulieren und ſie ſo von ſich auf den Käufer abzuwälzen. Kennt der Verkäufer die Beſtimmungen jedoch nicht, ſo muß er, wenn das Umſatzſteueramt ihn nachträglich zu der Steuer heran⸗ zieht, die Steuer allein tragen und hat außerdem zu erwar⸗ ten, daß er in Straſe genommen wird. Das Geſetz ſieht eine 1 Strafe bis zum 20fachen Betrag der Steuer vor, oder Ge⸗ 1 fängnis und Aberkennung der Ehrenrechte. Aber auch der Käufer derartiger Gegenſtände hat ein ehrliches Intereſſe daran, daß der Steuerpflicht genügt wird, denn auch er tet für die Steuer, und auch ihm ſind Pflichten bezüglich der Zahlung auferlegt, deren Nichtbeachtung ihm Strafe ein⸗ bringen kann. Eine kurze Ueberſicht über die luxusſteuer⸗ pflichtigen Gegenſtände und die Art der Entrichtung der Steuer ſoll daher Aufklärung geben über dieſe Steuer. Nach§ 23, Abſ. 1, Ziffer 3 des Umſatzſteuergeſetzes vom 24. Dezember 1919 und§ 179 der Ausführungsbeſtimmun⸗ gen zum Umſatzſteuergeſetz hat eine Privatperſon eine Luxusſteuer von 15 v. H. des vereinnahmten Entgelts beim Verkauf folgender Gegenſtände zu zahlen: 5 Gegenſtände der Gold⸗ und Silberſchmiedekunſt, aus eden Metallen, ſowie aus unedeln Stoffen, letztere wenn ſte mit Platin, Gold oder Silber belegt ſind, Halbedelſteine., Gegen⸗ ſtände aus Bernſtein, Korallen, Elfenbein, Meerſchaum, Perlmutter oder Schildͤplatt, Schmuckſachen aller Art, Mu⸗ ſikinſtrumente, Phonographen uſw., Waſſer⸗, Land⸗ u. Luft⸗ fahrzeuge, Pelzwerk, Teppiche, Originalwerke der Plaſtik, Malerei und Graphik, Antiquitäten. 1 Privatperſon iſt derjenige, der außerhalb einer gewerb⸗ lichen Tätigkeit liefert, aber nicht nur derjenige der eine ge werbliche Tätigkeit überhaupt nicht ausübt, ſondern aucß derjenige, der zwar eine gewerbliche Täigkeit ausübt, bei 1 dem aber dieſe gewerbliche Tätigkeit mit andere Lieferun⸗ gen umfaßt als die Lieferung des in Betracht kommenden Gegenſtandes. Privatperſonen wie alſo z. B. ein Rentner, der ſeinen Pelz verkauft und ferner ein Fabrikant, der ſich ausſchließlich mit der Herſtellung von Automobilen befaßt, wenn 5 97 ihm gehörigen Flügel an eine dritte Perſon veräußert. a Die Bezahlung der Umſatzſteuer erfolgt nicht auf G rung einer Steuererklärung, ſondern entweder durch Verwen⸗ dung von Quittungsſteuermarken oder durch Bareinzahlungng beim Umſatzſteueramt. Der Verkäufer iſt verpflichtet, inner⸗ halb von zwei Wochen nach Erhalt der Zahlung dem Käufer eine Quittung auszuſtellen über die gezahlte Kauſſumm. Auf dieſe Qufttung klebt er die Quſttungsſtempel marken in Höhe der 15prozentigen Steuer und entwertet die. ken, indem er den Tag der Zahlung auf die Marken f 5 Der Käufer hat die Quitlung 10 Jahre lang autzubewabren Er wird gut daran tun, ſich zu vergewiſſern, vd die Steneg entweder durch Verwendung von Stempelmarken ode: 5 Barzahlung entrichtet iſt, denn er iſt, falls die Steuer bezahlt iſt, verpflichtet, binnen zweier Wochen die Sen ſelbſt zu entrichten. Hat der Käufer eine Quittung nicht er⸗ halten, ſo muß er dies dem IImſatzſteuereamt iunerhar, eines Monats mitteilen und gleichzeitig die Saener ent 5 ten. Nur wenn Verkäufer und Könfer alle diete B ten befolgen, ſchünen ſie ſtch vor Strafe. In beſonderen Fällen kann eine Vergütung der beauftragt werden, und zwar dann wenn z..* mente für beruſtiche oder gewerbliche Zwecke ver leun wer den oder Perſonenwagen ausſchließlich der Amate ernes Griverbes oder Berufes dienen 5 5 Saen. Brigenteile und FTlufichiffe. Von dort ben Lokales. Das neue Auslandsporto. Nach Mitteilung von zu⸗ ſtändiger Stelle ſoll das Auslandsporto künftig betragen fur gewöhnliche Briefe 1,20 Mark, für Poſtkarten 0,80 M., für einfache Druckſachen(erſter Gwichtsſatz) 30 Pfg. Der Welt⸗ poſtkongreß in Madrid hat das Aus landsporto für gewöhn⸗ liche Briefe auf 50 Centimes, für Poſtkarten auf 30 Cen⸗ times und für einfache Druckſachen auf 10 Centimes feſt⸗ geſetzt. Nach dem amerikaniſchen Dollarkurs umgerechnet würden dieſe Sätze in deutſchem Gelde für gewöhnliche Briefe 5 M., für Poſtkarten 3 M. und für einfache Druck⸗ ſachen 1 M. ausmachen. Bei Paketen und Telegrammen iſt eine niedrigere Berechnung der Satze praktiſch nicht mög⸗ lich. Bei Paketen und Telegrammen erfolgt die Feſtſetzung der Gebühren nach den Tranſitgebühren, d. h. die Gebühren ſetzen ſich zuſammen aus ſo vielen Anteilen in Franken, als Länder der Beförderung beteiligt ſind. Die oben⸗ genannten neuen Portoſätze für Poſtkarten, Briefe und Druckſachen werden vermutlich gleichzeitig mit den neuen Inlandspoſtgebühren in Kraft treten, die noch zur Be⸗ ratung im Reichstag ſtehen. — Vorteile des neuen Gepäcktarifes. Der neue Ge⸗ päcktarif, der am 1. April eingeführt wird, bringt, abge⸗ ſehen von der Erhöhung, verſchiedene Vorteile für die Rei⸗ ſenden. Zur Vermeidung von Irrtümern iſt darauf auf⸗ merkſam zu machen, daß der neue Perſonentarif nach wie vor zum 1. Juni vorgeſehen iſt. Ein Gepäckſtück von 30 Kg. koſtet jetzt auf eine beliebige Entfernung, ſelbſt über 800 Kilometer 9 Mk. Erweiſt ſich das Stück als nur wenig ſchwerer, ſo ſpringt der Satz bei einer Entfernung von 80¹ Kilometer und mehr von 9 auf 45 Mk.. Auf 300 Kilometer Entfernung ſpringt er in dieſem Falle von 4.60 Mk. auf auf 13,60 Mk. Der neue Tarif beſeitigt dieſe Sprünge, in⸗ dem er in Stufen von je 10 Kg. und den alten Entfernungs⸗ zonen ſteigt. Der Erſatz der Vorſtufe durch drei Stufen von 10,20 und 30 Kg. macht es möglich, kleinere Gepäckſtücke zu billigeren Sätzen aufzugeben.— Die neuen Schnellzüge von Oſtende Calais und Paris nach Berlin und Warſchau, die pom Weſten zum erſten Male am 15., von Warſchau am 18. abgehen, führen durchlaufende Wagen 1. und 2. Klaſſe, ſo⸗ wie Schlafwagen von Oſtende, Calais und Paris nach War⸗ ſchan und zurück, ſowie einen Speiſewagen zwiſchen Köln und Schwiebus. — Der Dentiſtenberuf. Wir erhalten folgende Zik⸗ schrift:„Für alle Eltern, die Söhne oder Töchter dem Den⸗ tiſtenberuf zuführen wollen, iſt es von hohem Werte, zu wiſſen, daß dieſe nur dann zur ſtaatlichen Prüfung zuge⸗ laſen werden können wenn ſie eine mindeſtens Zjährige A 1 Auf dieſe Weiſe wird die Ausbildung an einer vom Ver⸗ band der Dentiſten im Deutſchen Reiche geſchaffenen oder einer ſonſtigen ſtaatlich anerkannten Lehranſtalt bis zu 1 Jahre angerechnet. Der Beruf iſt übrigens überfüllt und den berreffenden Eltern wird empfohlen, vor der Berufs⸗ wahl ihrer Söyne und Töchter ſich über die Fragen der Ausbildung und des ſpäteren Forttommens außer bei den Berufsberatungsſtellen auch beim Verband badiſcher Den⸗ tiſten zu erkundigen.“ 5 — Die Badiſche Kindererholungsfürſorge hat im Jahre 1920 eine ungemein ſegensreiche Tätigkeit entfaltet. Mehr als 14000 Kindern konnte Erholungsfürſorge gewährt wer⸗ den. Davon konnten über 11000 in Baden untergebracht werden, aber auch jener Teil des Auslandes, der ſchon früher in den Zeiten größter Not ein warmes Herz für un⸗ ſere notleidende Jugend zeigte, trug zur Erholungsfürſorge unſerer Kinder bei. So konnten 1017 Kinder in ſchweize⸗ 9 Familien etc. untergebracht werden und in Schwe⸗ en 78. 5 — Verbeſſerte Fernſprechverbindungen. Das Bodenſee⸗ Fernſprechkabel zwiſchen der Ziegelhütte bei Dingelsdorf und Wallhauſen iſt nunmehr in Betrieb genommen worden. Damit dürfte der Fernſprechbetrieb mit den jetzt nur ſchwer erreichbaren Bodenſeeorten Ueberlingen uſw. ein weſent⸗ ilche Beſſerung erzielen. Im Verkehr mit der Schweiz iſt durch die Fertigſtellung einer weiteren Leitung zwiſchen Freiburg und Baſel bereits eine ſehr erhebliche Verbeſſe⸗ rung erreicht worden. — Die Bildung einer landwirtſchaftlichen Miniſterial⸗ abteilung. Die deutſch⸗nationale Fraktion im bad. Landtag hat folgenden Antrag eingebracht:„Die Unterzeichneten be⸗ antragen, der Landtag wolle beſchließen, eine neue Abteilung für Landwirtſchaft, in der ſämtliche Angelegenheiten für Landwirtſchaft zu vereinigen ſind, zu bilden. Eingereiht könnte die Abteilung vielleicht dem Finanzminiſterium wer⸗ den, bei dem ſich ſchon die Abteilung für Forſten und Do⸗ mänen befindet.“ Für die Reiſe nach Oberſchleſien. Bei den Prüfungs⸗ ſtellen beim Eintritt nach Oberſchleſien zur Abſtimmung fin⸗ det eine ſcharfe Unterſuchung des Gepäcks zur Vermeidung des Waffenſchmuggels ſtatt. Es empfiehlt ſich, daß die Rei⸗ ſenden zur Vermeidung einer gewaltſamen Oeffnung des Gepäcks ſich am Packwagen an der Paßprüfungsſtelle ein⸗ finden, und das Gepäck auf den Zielſtationen möglichſt bald abholen laſſen. — Hunde fürs Heer. Hundebeſitzer, denkt ans Vater land, ehe der Steuertermin heranrückt! Die Heeresverwal⸗ tung braucht noch dringend eine große Anzahl deutſche Schä⸗ —— ä Die Heilkraft des echten Honigs. Die naßkalke, wech⸗ ſelvolle Witterung bringt eine Reihe von Katarrhen: der Kehlkopf. die Atmungsorgane und die Lunge ſind beſonders gefährdet. Anfangs wird das kaum beachtet, iſt das Lei⸗ den aber heftiger, ſo ſucht man allerlei Hausmittel, mant mal in verkehrter Weiſe, zu gebrauchen oder muß im ſchlimmen Zuſtande zu teuren künſtlichen Heilmitteln grei⸗ fen. In dem naturreinen Bienenhonig, dem edelſten Safte aus der duftenden Blütenwelt, iſt uns ein allerbeſtes Heil⸗ mittel gegeben, das in Milch, Kaffee oder ſchwachen Tee aufgelöſt eine lindernde, ſchleimlöſende und heilende Kraft beſitzt, die Beklommenheit raubt, den Mißmut verſcheucht und neuen Lebensmut erweckt. Die uralte Wahrheit, daß Milch und Honig die allererſten und zugleich billigſten Nah⸗ rungsmittel ſind, iſt in der Zeit des„Erſatzes“ halb ver geſſen. Ebenſo wahr iſt, daß bei Magen⸗ und Darmerkran⸗ kungen Honig und Milch oft die allein erträglichen Nah⸗ rungsmittel ſind. Im Kunſthonig, in den meiſten Ausß⸗ landshonigen und in dem auf warmem Wege ausgepreß⸗ ten Heidehonig iſt dieſe Heilkraft nicht voll enthalten. Des⸗ halb ſuche man das beſte Heilmittel bei einem zuverläſſi⸗ gen Bienenzüchter oder in Geſchäften, die garantiert natur reinen, deutſchen Blütenſchleuderhonig verkaufen. Der Käufer hat dann die vollkommene Gewähr, daß dieſer Ho⸗ nig ſeine ganze Heil⸗ und Nährkraft beſitzt. 4 — Fußball. Fußballklub Viktoria Seckenheim ſpielte geſtern gegen Schriesheim 1. und 2. Mannſchaft und gewann 1. Mann“ ſchaft 4 1, 2. Mannſchaft 3:0 Toren. Deutſche Jugendkraft. K. J. M. V. Plankſtadt I.— K. J. V. Seckenheim J. 121. — i Berichtigung. In dem Artikel des Tu nvereins„Was ift Wahrheit und was die freie Turnerſchaft will“ am Same tag, den 12. März iſt ein Fehler unterlaufen. Anſtatt Akriba det freien T. muß es heißen Aktion der freien T. und al“ ſtatt zuwider muß es heißen zu nieder. Die Redaktion — Bei unregelmäßiger Zuſtellung unſerer dem Lehrzeit bei einem in der Zahntechnik und operativen Zahn⸗ Beilkunde ausgebildeten Leßrßerrn nachweiſen. Des weite⸗ eine ninueſtens Zjäh⸗ „näkztes der Dentiſten. ren iſt erſorde ch der Nachweis rige Tätigkeit als Geßirſe eines ſtraße g 2. ferhunde, Dobermannpinſcher, Rottweiler, Airedale⸗Terrier und Boxer im Alter von 10 Monaten bis zu 2 Jahren. Man wende ſich an die Dienſthundmeldeſtelle Stuttgart, Auguſten⸗ des Blattes Zeitung bitten wir die verehrlichen Abonnenten Beſchwerden an die Exveditien einzur v ichen. Verlag des„Reckar- Beten“ Bekanntmachung. Die Aufnahme in die Volkschule betreffend. Auf Beginn des neuen Schuljahres— 30. März 1921— werden alle diejenigen Kinder ſchulpflichtig, die in hieſiger Gemeinde ihren dauernden Aufenthalt haben und das ſechſte Lebensjahr am 30. April d. Js. zu⸗ rückgelegt haben. Die Eltern oder deren Stellvertreter— aber nur der von auswärts zugezogenen Rinder— werden aufgefordert, ihre ſchul⸗ pflichtigen Kinder(auch die zurzeit erkrankten) — geboren in der Zeit vom 1. Mai 1914 bis 30. April 1915 einſchließlich— im Schul ⸗ hauſe, Zimmer 18, zum Beſuch der Volks⸗ ſchule perſönlich anzumelden. Die Anmel⸗ dung wolle im Laufe dieſer Woche in der Zeit von 11—1 Uhr geſchehen. Das religioͤſe Bekenntnis iſt anzugeben; Impf⸗ u. Geburts⸗ ſcheine ſind mitzubringen Seckenheim, den 14. März 1921. Die Ortsſchulbehörde: Der Vorſitzende: Der Rektor: Koch. Banſchpbach. — Lebensmittelamt. je 2 Ztr. Braunkohlen⸗Brikett zum P.leiſe von 15.60 Mk. pro Ztr. in folgender Einteilung: trio,„ 2„ nachmittags 7. 5 77 1200 77 2 75 8 7. 77 1201 1800 3 45 ro,„ 5, 4 01„ 1490 6 5 Die Kohlen der einggteillen Nr. müffen an genannten Tage beſtimmt abgeholt werden Lebensmittelamt. Ausgabe der Broimarken findet morgen Dienstag, 15 d. Mts., nachm von 1—b Uhr auf dem Lebensmittelamt in folgender Einteilung ſtatt: Nr. 1 bis 750 von 1 bis 2 Uhr „ ds, 5 bl„ 2250 3„ 4 ö Der Brotaus weis iſt vorzulegen. Alle Marken müſſen ſtreug wi⸗ angegeben abgehslt werden. Die Ausgabe der Marken auf der Hoch ſtätt findet am gleichen Tage von ½7— 7 Uhr nachmittags ſtatt. Levensmittelamt. Butter- Ausgabe. Morgen Dienstag Nachm. von 1 bis 5 Uhr erhalten die Butterbezugsberechtigten, das ſind ſämtliche Haushaltungen mik Ausnahme der Kuhhalter ½ Pfd. ungeſalzener Süßrahmbukter pro Kopf der Haushalkung zum Preiſe von 18 Mk. pro Pfd. und zwar: Nr. 1321-1840. Der Lebensmitklelausweis iſt border Der Verkauf findet in den üblichen Verkaufs⸗ räumen Eingang durch den Hof ſtatt. Die Bewohner der Kolonſe und Steinzeug⸗ 2 erhalten ihre Butter bei Fenske und Wäſchel ttſelbſt, 6 Ausdruſch von Brotgetreide, Gerne u. Hafer aus der Ernie 1920 bei, Diejenigen landwirtſchaftlichen Ben riebe, die ihre Ausdruſchgeſchäfte noch nicht reſtlos beendigt haben, fordern wir hiermit auf, dies bis ſpäteſtens Mittwoch, den 16. ds. Mts beim Lebensmittelamt anzumelden. Seckenheim, den 14. März 1921. Lehensmiitelamt. brlgg., Folebalk. u. Kegs-Ausgabe. Morgen Nachmittag von 1—5 Uhr wie an alle Milchbezugs berechtigte gegen Vorzeigung des Milchausweiſes 2 Pfund Weizengries zun P eiſe von 4 Mk., ½ Pfund Friedrichsdorfen Zwieback 3 90 Mk., ½ Pfund feks zum Preiſe von 3.60 Mk. aus icgeben. Lebensmittelamt. Morgen Otenstag Abend ½8 Ah im„Hi ſch“ bffentache ſfteter-Verfammlung N To ma: Wohnungsnot und Bautätigkeit Rü ferenten: Har ptlihrer Kamm und Richis⸗ anwalt D. Otto Simon, Mannheim. Freie Aus ſprache Mieter: Es gilt Stellung zu nehm gegen die immer ugerträ licher werdend Wohnungsnot und die ſich mmer weiter vn ſchlechternde Mietve⸗hältniſſe. Darum er ſcheint zahlreich zu der Verſammlung. Auch die Mitglieder der Baugeneſſenſchaft ſind herzlich eingeladen. Mietervereinigung Seckenheim. Meiterer Selfenabschlag! Flummor elfe Sars if. 3.40 Delllſche forfiſelſo Devote„ 4.0 Dolliſche Rornſolſo rege„ 4.9. Perſtt, öl. Ohommſons delfenpulber, Dxln, Fammer gelfennulver. Sleichsoda, Raloderma, Collelteselſe. Georg Röser. Verein Hundeſport Seckenheim. 0 n Morgen Dienstag Abend 8 Uhr im Bier⸗ keller Vorstands-Sitzung. Es iſt Pflicht eines j den Vor ſtandsmugliede⸗ vei dieſer Sitzung pünktlich zu erſch inen. Der Vo ſtand. NB. Den Mitgliedern zur Kenntuis, bat ein schwatze deutsche Schälethündin entauk 18 Angaben zur Wieberbeibrigung ſtend au Herr Fwkenberger, Untere Gartenſtr. 3 zu richien, Wir können anbieten: Rücken- Truckenfnffer„Pl bestes, gebrauchsfertiges, zuverlässigstes, billigstes Ideal-Aufzuchtmittel für alles Hausg ausgeschlossen; wird kaum durch Kückenfutter übertroffen. Hunhner inter. fachmännische, Ideal-Mischung. Jungiier- NHufzudifintter, zur Aufzucht von Kälbern, Schweinen, Ziegen, Schaflämmern usw. D Hundekndien, 3 Corten. Hirse, Spratis, Weischkkorm, Hafer- 3 Rnockenschrot, locken. Leias aal. Fisch- H Garneselenmehnl. Greulich& Herschler Fil. 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