A. Jahrg. Dre eee eee e 28e, 1 N Hmtsblart der Bürgermeisferdmter Seckenheim. divesheim .. m, 7²˙0·. ſteckarhausen und Edingen en eee Abonnementspreis: Monatlich 4.— Mk. mit Trägeriohn. 12.— Mk. ausſchl. Beſtellgeld.— mit Ausnahme der onn⸗ und Feiertage. Durch die Poſt bezogen pro Quartal rſcheint täglich Inſerationspreis: Die einſpaltige Petitzeile 80 Pfg. Dienstag 15 Maͤrz 192 1 Reklamen 2.50 Mk. Bei öfterer Anfnahme Rabatt. 2*— Fernſprechanſchluß Nr. 16. No. 62 Deutſchland. Hamborn„aus Verſehen“ beſetzt? Zurückziehung der Truppen.— Der Kohlenhafen bleibt beſetzt. i Hamborn, 10. März. Die interalliierte Kommiſſion hat geſtern abend Hamborn wieder verlaſſen mit der emerkung, daß eine andere Kommiſſion folgen werde. an vermutet, daß die Beſetzung Hamborns auf ein Verſehen der alliierten Truppen zurückzuführen iſt. Die ruppen werden bereits aus der Stadt und von der Zeche Neumühl zurückgezogen, nur der Hafen Sweloern een der der Auguſt⸗Thyſſen⸗Hütte) bleibt be⸗ Die franzöſiſchen Gelüſte nach dem Rheinland. Von gut informierter Seite erfährt unſer Berliner Vertreter: Der„Temps“ und die offiziöſe Regierungs⸗ preſſe Frankreichs verſuchen mit allen Mitteln, jeden Verbacht von franzöſiſchen Annexionsplänen auf das heinland mit aller Entſchiedenheit zurückzuweiſen. Dieſe eußerungen ſind aber nur ein amtlicher franzöſiſcher Berul:gungsverſuch gegenüber dem Maßtrauen Eng⸗ lands, das den wachſenden Anſtreugungen einflußreicher franzöſiſcher Kreiſe, der Propaganda des Separatismus int Rheinlande neue Wege zu öffnen, als einen Verſuch anſieht. ben alten franzöſiſchen Plan nach Wiederherſtel⸗ lung der Fheingrenze zur Ausführung zu bringen. Be⸗ kanntlich arbeitet die franzöſiſche Beſatzungsbehörde ins⸗ beſon dere unter dem Oberkommiſſar Tirard nach dem Syſtem der„friedlichen Durchdringung“, wo mit gemeint iſt, im Rheinlande durch allerlei Lockmittel und Verſpre⸗ chungen eine franzoſenfreundliche Stimmung zu erzeu⸗ gen. Das franzöſiſche Separatiſtenblatt„L'Echo du 7 Rhin“ behauptet beiſpielsweiſe in lügenhaft aufgemachten Teudenzberichten aus Düſſeldorf und Duisburg, die Be⸗ dölkeruig der neubeſetz'en Gebiete habe die alliierten Be⸗ ſazungstruppen mit einem Gefühl der Erleichterung und er Befriedigung begrüßt, denn ſie ſeien unter der deut⸗ ſcken Fuchtel nicht zufrieden geweſen. Das eine iſt klar, daß die Franzoſen nichts mehr wünſchen, als die Beibe⸗ haltung des gegenwértigen Zuſtandes der Beſetzung und der wirtſckartlichen Strafmaßnahmen, damit das Rhein⸗ and vom übriger Deutſchland wirtſchaftlich getrennt und dantlic unter franzöſiſchen Einfluß gebracht werden N Aus dem nen beſetzten Gebiet. Duisburg, 14. März. Im Laufe des gerſtigen Tages ſind andauernd weitere alliierte Truppentransporte hier eingetroffen. Alle Anzeichen deuten darauf hin, daß die lierten in den nächſten Tagen beabſichtigen, weitere Ortſchaften zu beſetzen, und zwar zunächſt Mülheim a. d. uhr. Seit geſtern iſt in ganz Rheinſand⸗Weſtfalen ein vollkommener Stillſtand in der Geſchäftsabwicklung ein⸗ getreten. — Hindenburg für Oberſchleſien. Beuthen, 12. März. Die oberſchleſiſche Landeszeitung veröffentlicht einen Aufruf des Generalfeldmarſchalls Hindenburg an die Oberſchleſier. Er lautet: Oberſchle⸗ ſier! Wir ſtehen unmittelbar vor der Entſcheidung über das Schickſal Euerer Heimat. Ich glaube feſt, daß Liebe, Treue, Dankborkeit und ruhige Ueberlegung Euch zei⸗ gen, wohin Ihr gehört. Weiter brauche ich Euch nichts in dieſer ernſten Stunde zuzurufen. b d Zuckerbrot und Peitſche. Düſſeldorf, 12. März. Das Straßenverbot für die Zeit von 10 Uhr abends bis 4 Uhr morgens iſt aufge⸗ hoben worden. Die Beſatzungsbehörde erklärt, daß das ruhige und vernünftige Verhalten der Bevölkerung die Maßnahme überflüſſig mache. Sie ſchneiden ſich ins eigene Fleiſch. London, 12. März. Die Rheinzollinie wird von dem Kölner Vertreter der„Times“ als zwecklos bezeichnet, da Zölle an der Weſtgrenze und ein wirkſamer Zoll an der Oſtgrenze die rheiniſche Induſtrie lahmlegen und dann ſicherlich keine erhebliche Entſchädigung einbringen werde. Im„Daily Herald“ erklärt der Bankmann Criſp, der wiederauflebende engliſche Handel würde durch die geplante Verkaufsabgabe getötet und die engliſche Bal welt der Hauptleidtragende ſein. Waffenfund im Korfantyſchen Hauptquartier. Rybnick, 12. März. Der Landrat des Kreiſes Ryb⸗ nick, Regierungsaſſeſſor Strzoda, iſt von der interalliier⸗ ten Kommiſſion aus Rybnik ausgewieſen worden. Als Grund wird Inſubordination gegenüber den Anweiſun⸗ gen der interalliierten Kommiſſion angegeben. Landrat Streoda iſt gebürtiger Oberſchleſier und hat ſich bei ſei⸗ ner Amtsführung für das Deutſchtum ſtets große Re⸗ ſerve auferlegt und in Aufrufen an die Bevölkerung immer zur Ruhe und Beſonnenheit gemahnt. Zweifel⸗ los iſt Landrat Strzoda das Opfer polniſcher Treibereien geworden.— Im Lomnitz Hotel, dem polniſchen Haupt⸗ quartier in Beuthen, wurde geſtern früh eine Hausſu⸗ chung ſämtlicher Räume nach Waffen durch eine Abtei⸗ lung engliſcher Truppen vorgenommen. Das Ergebnis dieſer Unterſuchung war ein überraſchendes, denn es wurde eine große Anzahl ſchwere Maſchinengewehre und viele andere Waffen vorgefunden. Allem Anſchein nach wird auf Grund dieſer Waffenfunde das Korfantyſche Heuptquartier von den Polen vollſtändig geräumt wer⸗ den müſſen. e 0 Die bayeriſchen Selbſtſchutzorganiſationen. München, 12. März. Wie die„Münch. Neueſt. Nachr.“ vernehmen, hat geſtern eine Miniſterratsſitzung ſtattge⸗ funden über die Selbſtſchutzorganiſationen und die Maß⸗ nahmen, die vom Reiche bezüglich der bayeriſchen Ein⸗ Poſtſcheckkento: Karlbruhe Nr. 19819. eee e eee eee digung der Sitzung kraten die Landkägsfraknonsführer mit der Negierung zur Beſprechung der Lage zuſammen. Polen wünſcht ein Mandat für Beſetzungen in Deutſch⸗ a 0 f ö 1 webnerwehren in Ausſicht genommen ſind. Nach Been⸗ land. 4 Danzig, 14. März. Die„Gazetta Gdanska“ bringk aus Paris die Meldung, daß die Koalitionsmächte bereit ſind, Polen das Beſetzungsmandat der deutſchen Oſtge⸗ biete zu übertragen für den Fall, daß Deutſchland ſich weigern ſollte, die Beſtimmungen des Friedensvertrages betr. Entſchädigungen und Beſtrafungen der Kriegsſchul⸗ digen zu erfüllen.— An amtlichen Danziger Stellen war eine Beſtätigung dieſer Meldung nicht zu erlangen. 1 Um die Ausfuhrabgabe. 1 Wie unſer Berliner Vertreter erfährt, ſind ſich die alliierten Regierungen auch jetzt noch nicht über die Frage der Erhebung einer Ausfuhrabgabe einig gewor⸗ den. England hat die Beratungen vorläufig vertagen laſſen. Es iſt dem Einfluß Lloyd Georges zuzuſchrei⸗ ben, wenn Frankreich und Belgien vorläufig die Aus⸗ fuhrabgabe als noch nicht durchführbar rund abge⸗ lehnt haben. In franzöſiſchen Regierungskreiſen hat ſich nämlich neuerdings die Auffaſſung verbreitet, die Er⸗ hebung der Ausſuhrabgabe liege lediglich im Intereſſe Englands, da es die läſtige deutſche Konkurrenz damit beiſeite ſchieben will. Wenn nun Lloyd George trotzdem für die Hinausſchiebung dieſes Problems eingeteten iſt, ſo glaubt man insbeſondere in Frankreich, die engliſche Politi- wolle lediglich die Neutralen ſich beruhigen laſſen und dann doch noch zur Erhebung der Ausfuhrabgabe ſchreiten. ä Proteſtaktion Bayerns gegen das Entwaffnungsgeſetz Pee 9 München, 13. März. Die„Münchener Zeitung“ meldet: Der Miniſterrat ha beſchloſſen, gegen das Vorgehen der Berliner Regierung in Sachen der Einwohnerwehr in ſchärfſter Form zu pro⸗ teſtieren. Die bayeriſche Volkspartei hat beſchloſſen, ſofort aus der Regierungskoalition im Meiche auszuſcheiden. Dr. Heim hat ſich nach Berlin begebe. General von Seeckt über die Londoner Konferenz.. Berlin, 14. März. Vor den Offizieren und Beamken des Reichswehrminiſteriums ſprach geſtern General von Seeckt, der Chef der Heeresleitung, über ſeine Eindrücke in London. Er faßte dieſe kurz dahin zuſammen, daß England, und vor allen Dingen ſein Miniſterpräſident Lloyd George, die Abſicht gehabt hätte, die Verhandlun⸗ gen in irgendeiner Weiſe zu einem poſitiven Ergebnis zu führen und ſich nur widerwillig dem Drängen der Fran⸗ zoſen auf Stellung eines Ultimatums und ſchließlich auf Abbruch der Konferenz gefügt habe. Die Kraft, die mit aller Macht zu einem Abbruch der Konferenz trieb und ein Eingehen auf die deutſchen Vorſchläge a limine abge⸗ lehnt habe, ſei Loucheur geweſen und unter ſeinem Ein⸗ fluß Briand. 4 Ein Frühlingstraum. 3 4 Eine Erzählung aus dem Leben von. Fr. Lehne⸗ 2. Fortſetzung. 1 64(Nachdruck verboten.) Wie hat ſie mir leid getan, die Frau, der das Schick⸗ ſal ebenſo wie mir mitgeſpielt— die ebenfalls ihr Liebſtes hat hin geben müſſen— wie mußte ſie leiden eim Anblick der beiden Gräber, beſonders des letzteren, das noch ſo unheimlich friſch iſt.— So waren meine Gedanken, und ich war begierig, die Frau jenes Mannes 8 ſehen, den auch ich gekannt als den ſchönſten ſchnei⸗ igſten Offizier ſeines Regimentes. f Und ich habe ſie vor einigen Wochen geſehen! Eine große, volle, faſt zu üppige Erſcheinung, der ie hochelegante Trauertoilette ſehr gut zu dem weiß⸗ londen Haar und der roſigen Geſichtsfarbe ſteht! Ich habe ſie beobachtet, wie ſie auf jedes Grab einen Kranz legte, den ihr der Diener reichte, wie ſie ſich dann im graziöſer Haltung auf der Ruhebank niederließ—— — 5 nach einer kleinen Weile einen Taſchenſpiegel in die Hand nahm, vor dem ſie ſich die Stirnlöckchen zu⸗ Wich a— Was mochte in ihrer Seele vorgehen?— M faßte ein förmlicher Haß gegen dieſes üppige, ſo keſand ausſehende Weib— nein, ſie hatte das Mit⸗ ö eid fremder Leute bei dieſer Seichtheit des Empfindens nicht nötig, und da begriff ich auch, wie der Mann zmit dem großen und edeldenkenden Herzen unmgölich der Seite eines ſolchen Weſens glücklich werden konnte. mag in ihm vorgegangen ſein, was muß er ge⸗ haben, ehe dieſer Hügel ſeine ſterbliche Hülle 1— Da ruht er nun, der Herrlichſten einer— er das ſſets mit den herrlichſten Blumen geſchmückt it. e + 8 renne und ehrenvollen Widmungen liegen noch da; doch was haſt du davon, du armer Mann! Du verlangſt ſicher nicht danach— was du ſuchteſt, war Ruhe, und die haſt du ja endlich gefunden, du und jenes junge Weib, das da hinten an der großen Linde ſchlummert unter dem einfachen ſchmuckloſen Grabhügel. —— Die Luft hatte mich müde gemacht; ich chte mein Lieblingsplätzchen auf— eine ſchlechte Bank unter jener alten ſchönen Linde— vor mir meine beiden Gräber und nicht weit davon das von Mary Winters! Da ſitze ich nun und denke— die laue Luft um⸗ ſchmeichelt mich koſend, warmer Sonnenſchein liegt auf all' den Gräbern, daß die weißen und ſchwarzen ver⸗ goldeten Kreuze flimmern, ſo daß ich, davon geblendet, die Augen ſchließe. Ueber mir rauſcht es ſo geheimnis⸗ voll in den Zweigen des Baumes, und mich überkommt eine ſüße Mattigkeit— es iſt hier auch ein ſo welt⸗ verlorenes einſames Plätzchen, wohin ſich ſelten jemand verirrt. Eine eigene Stimmung bemächtigte ſich meiner — es rauſcht ſtärker, geheimnisvoller über mir, und mir iſt, als hörte ich eine ſanfte, unendlich ſüße Stimme, und ich ſehe auch das Weſen, dem dieſe Stimme angehört — ein wunderholdes, blondes Mädchen mit unergründlich tiefen Augen, aus denen eine Welt von Schmerz und Leid ſpricht. Sie hebt die ſchmalen, kinderkleinen Hände — doch als ich genauer nach ihr blicke, zerfließt es in weichen Nebel. Die alte Linde aber raunt mir zu: Höre, ich will Dir von jenem Grabe erzählen; ich weiß alles. Aufmerkſam lauſche ich den Worten— es war eine ergreifende Geſchichte von zweien, die nicht zueinander kommen konnten. ——— Da fühlte ich mich am Arme gepackt. Er⸗ ſchreckt ſprang ich auf. Vor mir ſtand der alte Berger, 5. verlegen ſeine Mütze in der Hand altend. „Entſchuldigen Sie nur.“ ſagte er,„aber ich meine, es wird zu kühl, und die Frau Doktor könnten ſich leicht etwas zolen. Sie haben nämlich lange geschlafen!“ „Wahrhaftig, Alter,“ entgegnete ich einen Blick W der Sonne werfend, die ſchon tief am Horizontr ſtand, „wahrhaftig, ich glaube, ich habe geſchlafen! denken Sie, was mir Sonderbares im Eci jene Mary Winters iß mir erſchienen und a geſprochen.“ 2 lafe met—5 Ungläubig ſchittelte er den Tee „Ja, ja, Berger, Sie können es mir glauben! Ieb zie ens, wollen Sie mir denn nicht die Geſchichte von renn Leben erzählen?“ bat ich. 255 8 „Ich weiß nichts,“ beharrte er. 4 „O doch,“ erwiderte ich,„wenn Sie nur wollen könn ten Sie mir ſicher erzählen! Ich verſpreche Ihnen, za ſchweigen— und ich ſollte meinen, daß Sie mich ge⸗ nügend kennen, Berger!“ 15 „Ja, Frau Doktor, das tue ich,— und Sie haben recht, ich weiß alles. Nur ſpreche ich nicht gern darüber, weil es gar zu traurig iſt.“ e „Ach, Sie haben Mary Winters gekannt?“ N „Ja, und ein ſchöneres Mädchen gab es wobl nicht:? wie ein wirklicher Engel ſah ſie aus mit ihren lun⸗ den Locken und dem weißen Geſicht. Sie har wir auch ihr Bild gegeben!“ e „Darf ich das Bild ſehen?“ fragte ic. „Dann müſſen Sie ſich ſchon zu mir bemühen,“ ent⸗ gegnete er,„meine Alte hat es in Verwahrung, und dann wollen wir Ihnen auch erzählen, was wir wiſſen — aber nicht darüber ſprechen!“ ö So ging ich mit ihm nach ſeinem ſchmucken Häus⸗ chen, das gar lauſchig inmitten hochragender Bäume lag. Wir beide kannten uns ſchon lange. Damals vor ſieben Jahren hat er meinen Mann und mein Kind begraben und mich manchmal durch ſeine ſchlichten Worte getröſtet, wenn mich der Schmerz an den friſchen Gräbern zu über⸗ mannen drohte. Während der langen Zeit meiner Ab⸗ f 128 175 weſenheit aber hat er gar treulich für die Gräber meiner Lieben geſorgt, und ſo etwas bringt die Herzen einander näher, als manches andere. 1 ö anmres * 22 e n Efntwaffnungsfrage iſt in London überhaupk micht zur Verhandlung gekommen. i Endlich glaubte General von Seeckt vor Angriffen auf Dr. Simons im Intereſſe unſerer Stellung in London, Paris und Brüſſel und vro allem im Intereſſe des deut⸗ ſchen Volkes warnen zu müſſen. Seiner Anſicht nach wäre die Außenpolitik Deutſchlands und die Leitung un⸗ ſſerer Delegation in London durch Dr. Simons in den ſdeſten Händen geweſen. General von Seeckt ſchloß ſeine Ausführungen mit der Verſicherung, daß er der Entwicklung der Lage im Weſten mit Ruhe entgegenſehe, daß ſeine Sorge vielmehr * zin erhöhtem Maße dem deutſchen Oſten zugekehrt ſei, wo die nächſten Wochen bereits entſcheiden würden. Dort ſei die deutſche Regierung ebenfalls entſchloſſen, auch die legten Konſequenzen zu ziehen, falls es dort entgegen dem Friedensvertrag von Verſailles zu Zwiſchenfällen 5 in deutſchen Gebiet kommen ſollte. . Die Botſchafter bleiben vorläufig in Berlin. f Die deutſchen Botſchafter in London, Paris und . werden, wie unſer Berliner Vertreter erfährt, vorläufig noch in Berlin bleiben, bis die Situation das Stadium de Strafmaßnahmen einer endgültigen Ent⸗ ſcheidung zugeführt werden kann. Gegenwärtig werden noch immer Maßnahmen erwogen, um einen völkerrecht⸗ ichen Proteſt gegen den Friedensbruch der Entente in die Wege zu leiten. In politiſchen Kreiſen iſt die Frage erwogen worden, ob ſich die deutſche Regierung durch das ich an die Regierungen aller Staaten der Welt mit einem Proteſt zu richten. Es wird bezweifelt, ob dieſer Weg als der gangbarſte und richtige eingeſchlagen werden kann. In irgend einer ähnlichen Form dürfte aber der deutſche Proteſt auch an die geſamten Kulturbölker ge⸗ langen. f Die Kabinettsbildung in Preußen. Wie wir aus parlamentariſchen Kreiſen hören, zeigen ſich in den Verhandlungen über die Kabinettsbildung in Preußen große Schwierigkeiten, weshalb auch die Ver⸗ tagung des Landtages beſchloſſen worden iſt. Dieſe iſt hauptſächlich deshalb erwünſcht geweſen, weil man glaubt, bis zum 7. April ſich einigen zu können. Die Demokra⸗ ten und das Zentrum wollen durchaus nicht mit den So⸗ — brechen, wenn ſie auch gerne die Deutſche Volkspartei in die Koalition aufnehmen möchten. Kei⸗ nesfalls iſt bisher bei ihnen die Neigung vorhanden, eine bürgerliche Mehrheit zu bilden und ein Miniſterium aus bürgerlichen Vertretern. Das Zentrum neigt jetzt ſogar dazu, mit den Sozialdemokraten weiter zu arbeiten und lieber die Deutſche Volkspartei fallen zu laſſen, weil, wie es heißt, dem Zentrum führende Miniſterpoſten von den Sozialdemokraten angeboten worden ſind. f Strenge Turchführung der Entwaffnung. Wie unſer Berliner Vertreter erfährt, liegt in Berlin eine Mitteilung Ler alliierten Regierungen vor, in der ausgeführt wire, N Alliierten beſtänden auf die ſtrengſte Durchfüßrung den Entwaffnungsverpflichtungen des Abkommens on Sys durch die deutſche Regierung. Ver⸗ fäumniſſe eder eine. ztausführung der geforderten Entwaffnung der Einwohnerwehren würden von den al⸗ literten Regſerungen als eine direkte Weigerung der deutſchen Regierung angeſehen, ſich der Entwaffnung zu untezriehen. 2 5 Fe. Vorgehen der Entente veranlaßt ſehen ſoll, Ausland. Das engl. Geſetz über die Einziehung der Reparations⸗ 5 g beträge. 5 London, 14. März. Der Wortlaut der Geſetzesvor⸗ lage über die Einziehung der Reparationsbeträge, welche dem Unterhaus vorgelegt wurde, iſt nunmehr veröffent⸗ licht worden. Danach werden die Kaufleute, welche deutſche Waren in England einführen, verpflichtet ſein, an die Hauptverwaltung der Zölle und Steuern einen gewiſſen Teil des Wertes dieſer Waren abzuführen, der nicht über 50 Prozent hinausgehen ſoll. Die genaue Höhe wird von Zeit zu Zeit durch das Schatzamt beſtimmt werden. Dieſe Beträge werden zur Deckung der von Deutſchland durch den Verſailler Vertrag übernommenen Verpflichtungen verwendet werden. Dieſe Beſtimmun⸗ en werden nicht auf deutſche Waren zur Anwendung ge⸗ agnen, die nur zur Wiederausfuhr nach Deutſchland ein⸗ geführt worden waren. „% Wahrheit oder Ententemache? Waſhington, 12. März. Aeußerungen führender Per⸗ ſönlichkeiten der Hardingſchen Umgebung laſſen erken⸗ nen, daß innerhalb der Regierung das Vorgehen der En⸗ tente gegenüber Deutſchland für berechtigt gehalten werde, weil Deutſchland den Friedensvertrag nicht vollkommen ausgeführt habe. Man erklärt hier, daß es Frankreich weniger um die Regelung der einzelnen Fragen zu tun wäre, als daß die Furcht vor dem Wiederaufleben des deutſchen Militarismus die Triebfeder ſeiner Hand⸗ Hungsweiſe geweſen ſei. 82 b N Folgen der Ueberſättigung mit deutſcher Kohle. Brüſſel, 12. März. In den Kohlenminen, in denen infolge der Ueberſchwemmung mit deutſchen Kohlen an einem Tage in der Woche gefeiert wurde, ſoll demnächſt an zwei Tagen gefeiert werden. In Charleroi wird vom 16. März ab an zwei Tagen in der Woche die Förderung ausfallen. 5 5 25 Briand über die Londoner Konferenz. a Paris, 12. März. Miniſterialpräſident Briand iſt geſtern abend nach Paris zurückgekehrt. Er empfing nach ſeiner Rückkehr verſchiedene Vertreter der Pariſer Preſſe und erklärte dieſen: Ich verſprach vor meiner Abreiſe nach London, von den Pariſer Abmachungen nicht abzu⸗ weichen. Ich habe Wort gehalten. Aber das war nur ein Teil meines Programms und vielleicht der ſchwie⸗ b nach er hen: nänlich in voller ———— den erſteren nicht zu erwarten. 1 anderen beraten und genehmigt. Einbernehmen mit den Alliferken zr bleiben Ich häbe die Gewißheit, daß die deutſchen Delegierten, als ſie nach London kamen, vollſtändig überzeugt waren, daß ſich Frankreich und Großbritannien in der Entſchädi⸗ gungsfrage niemals vollſtändig einigen werden. Das erklärt ihre Haltung auf der Konferenz(2) Die deut⸗ ſchen Delegierten rechneten mit den Feindſeligkeiten in Großbritannien gegenüber den Zwangsmaßnahmen. Die Bedenken, die in England beſtehen, haben wir glücklicher⸗ weiſe in einer Atmoſphäre voller Herzlichkeit und vollen Vertrauens zerſtreut. Heute flattert in dem neubeſetzten Gebiet die engliſche Fahne neben der franzöſiſchen. Das iſt ein Ergebnis von beträchtlicher Bedeutung, welches unſere beiden Länder für die Zukunft verbindet. Unſere Armeen werden erſt zurückgezogen werden, wenn folgen⸗ den drei Punkten vom deutſchen Volke voll entſprocheng wird: 1. den Forderungen in der E 2 2. den Forderungen in der derungen in der Beſtrafung der S ntſchädigungsfrage; ge; 3. den For⸗ 1. 4 Abrüſtun 1 7 —— — n„ 3. 8 Baden und Nach bargebiete. Badiſche Verbraucher kammer... Die Badiſche Verbraucherkammer hat ſich am 6. März 1921 in Karlsruhe neu konſtituiert. Auf Einladung des Verbandes ſüdweſtdeutſcher Kouſumvereine fanden ſich 52 Vertreter von 20 Konſumenten⸗Organiſationen aus zahl⸗ reichen Orten des Landes ein, um zur Frage der Schaffung einer geſetzmäßigen Vertretung der Verbraucherintereſſen Stellung zu nehmen. Die Regierung war vertreten durch Herrn Amtmann Klein vom Miniſterium des Innern und Herrn Regierungsrat Schoch vom Arbeitsminiſterium. In enem eingehenden Vortrage führte Herr Regierungs⸗ rat Prull⸗Karlsruhe den Anweſenden vor Augen, daß ſo⸗ wohl der Handel wie das Handwerk und die Landwirtſchaft geſetzlich anerkannte Breufs⸗ bezw. Intereſſen vertretungen beſitzen, daß aber eine Vertretung der großen Maße der Verbraucher bisher nicht vorhanden ſei. Die Notwendigkeit einer geſetzmäßigen Vertretung der großen Maſſe der Ver⸗ braucher bisher nicht vorhanden ſei. Die Notwendigkeit jener geſetzmäßigen Vertretung der Konſumentenimntereſſen ſei zwar allſeitig anerkannt und auch die Regierung ſtehe der Sache wohlwollend gegenüber. Außer der während des Krieges entſtandenen Verbraucherkammer, die ihre Auf⸗ löſung zu Gunſten der nunmehr geplanten Neugründung beſchloſſen habe, ſei aber bisher die Frage von niemand ernſthaft behandelt worden. Gegenwärtig beſtehe keinerlei einflußreiche Organiſation, die die Intereſſen der Verbrau⸗ cher den Staats⸗ uſw. Behörden gegenüber wirkſam zu ver⸗ treten berufen ſei. Die Schaffung einer ſolchen Organiſa⸗ tion ſei eine unbedingt Notwendigkeit, um den von den Be⸗ hörden eingeforderten Gutachten und Beurteilungen der Handels⸗, Handwerks⸗, Gewerbe⸗ und Landwirtſchaftskam⸗ mern über alle Fragen des öffentlichen Lebens auch ſolche der Verbraucherkammern entgegenſtellen zu können. Die Intereſſen der Produzenetn ſeien andere als die der Kon⸗ ſumenten. und deshalb ſei die Vertretung der letzteren von Die Verbraucherkammer müſſe aufgebaut ſein auf den beſtehenden Organiſationen, insbeſondere den Konſumvereinen und den Baugenoſſen⸗ ſchaften. Die einzelnen Verbraucherkammern, die in ganz Deutſchland errichtet werden, ſollen dann in den zu bilden⸗ den Bezirkswirtſchaftsräten und in dem Reichswirtſchafts⸗ rat, wie ſie von der Reichsregierung bereits vorgeſehen find, vertreten ſein. Den Verbrauchern muß neben dem Handel, dem Gewerbe und der Landdwirtſchaft eine gleichberechtigte Vertretung zugeſtanden werden. Die Verbraucherkammern müſſen zunächſt als freiwillige Kammern gebildet werden, deren geſetzliche Anerkennung mit allen Mitteln anzuſtre⸗ ben iſt. Die Hamburger Verbraucherkammer iſt bereits ge⸗ ſetzlich anerkannt und arbeitet erfolgreich im Dienſte der Konsumenten. Der Sitz der badiſchen Kammer würde Karls⸗ ruhe ſein und deren Tätigkeit ſich auf das Land Baden er⸗ ſtrecken. Die abgeſchloſſenen Organiſationen entſenden Ver⸗ treter zu den Vollſitzungen der Kammer, im übrigen wer⸗ den die Geſchäfte durch einen aus ſieben Perſonen beſtehen⸗ den Vorſtand geführt. Die entſtehenden Koſten werden durch Umlageverfahren von den angeſchloſſenen Organiſatio⸗ nen aufgebracht; die Gewährung von aatlichen Zuſchüſſen ſei anzuſtrehen. Redner empfahl die Gründung einer ſol⸗ chen Verbraucherkammer und verſprach ſich davon eine wirk⸗ ſame Vertretung der Konſumentenintereſſen. Nach einer kurzen Ausſprache wurde die Gründung einer Verbraucherkammer einſtimmig beſchloſſen. Hierauf wurde der vorgelegte Satzungsentwurf durch⸗ In den Vorſtand wurdne gewählt Herren Meißner⸗ Mannheim, Thomann ⸗ Karlsruhe, Obermeier⸗Freiburg, Reinede⸗Weinheim, Waſem⸗Baden, Kübler⸗ Triberg und Schi: der Karlsruhe. Als Syndikus wurde Herr Regierungsrat Prull⸗Karlsruhe ernannt. An⸗ fragen, Anmeldungen uſw. ſind an die Geſchäftsſtelle der Badiſchen Verbraucherkammer, Karleruhe, Roonſtraße 28, Fernſprechanſchluß 922 und 923, zu richten. Die Genoſtenſchaft badiſcher Blinder die hielt kürzlich in Karlsruhe ihre Generalverſammlung aß. die aus allen Teilen des Landes gut beſucht war. Der bah. Heimatdank hatte zu der Verſammlung eben ſalls einen Ver⸗ treter entſandt. Der vom Geſchäſtsführer, Herr Loeb. er⸗ ſtattete Geſchärtsbericht ließ erkennen. daß das Geſchäfts⸗ jahr 1820 befriedigend verlauſen iſt. Außer der Belieſerung der Mitzlieber mit nur erſtklaſſigen Nohmaterialien ſorgte die Genoſſenſchaſt den arbeitſuchenben Genoßſen und Genoſ⸗ ſinnen für lohnende Heimarbeit. Im verfloſſenen Geſchäfts⸗ jahr wurden 83 500 Mark Arbeitsjuhne an Blinde ausbe⸗ zahlt und eine Rabottvergütung von 100 900 Mark an bie Mitglieder gewührt. Der Geſchäfts führung war es gelun⸗ gen, euch im Auslande in ihren Erzengniſſen Fuß zu faſſen, a rorbentlich ſchwer hält, im eigenen Lande erhaſten. Die Genveſraſchaft zählte am gangenen Jahres 200 Miigtieder, davon ſind 47 ziziegen linde und 153 Priedensblinde. Die Genoſſenſchaſt hat ire Büro- und Lagerräumlichkeiten in Karlsrube. Schloßbezirk 10 und 11, und unterhält dort auch eine Lehr⸗ Eude drs ve werkſtätte für Bürten⸗ und Korbmacher. Im Oktober vori⸗ gen Jahres erwarb die Genoſſenſchaft mit Unterſtützung des Badiſchen Heimatdankes von den Lehrbetrieben für Indu⸗ ſtriearbeiter 1. Liqu. das Holzwerk St. Trudpert bei Stau⸗ ſen im Münſtertale. Die Herſtellung der nötigen Bürſten⸗ hölzer durch eigenen Betrieb iſt dadurch ſichergeſtellt. *. e Mannheim, 14. März. Die Stadtverwaltung beab⸗ ſichtigt das domänenärariſche Gut Sandtorf öſtlich der Ried⸗ bahn zum Zweck der Erſchließung für klein bauerliche Siede⸗ lungen zu erwerben.— Weiterhin hat der Stadtrat die Um⸗ geſtaltung der Anlagen vor dem chriſtlichen Hauptfriedhof als Notſtandsarbeit in Ausſicht genommen. Der Aufwand hierfür beträgt nahezu 400 000 Mark. * Heidelberg, 14. März. Die Ueberfüllung des zahn⸗ ärztlichen Inſtituts der hieſigen Univerſität zwingt dazu, den Lehrgang für konſervierende Zahnheilkunde für Klini⸗ ker und die Poliklinik der Zahn⸗ und Mundkrankheiten im Sommerſemeſter 1921 für Studierende zu sperren, die en Univerſitäöten neu zuzieben. been von —— loyd und der Stadtverwaltung Konſtanz haben Verhand- diefer Maßnahme bleiben die badiſchen Stüdie renden Zahnheilkunde. 5 * Kehl, 14. März. Wie wir erfahren iſt die Verord⸗ nung der interalliierten Rheinlandkommiſſion über eine Zenſur des geſamten Telegraphen⸗ und Fernſprechverkehr⸗ auch auf das Brückenkopſgebiet Kehl ausgedehnt worden. z Kehl, 12. März. In der Gemeinde Marlen ſcheute das Geſpann des 50 Jahre alten Küfers Martin Werl aus Goldſcheuer. Dabei geriet der Wagenführer unter das Fuhrwerk und wurde überfahren. Schwer verletzt wurde der Bedauernswerte in das Krankenhaus Kehl eingeliefet⸗ wo er ſeinen Verletzungen erlegen iſt.— Von einem Aute angefahren wurde in der FJautenbacherſtraße in Achern ein 1 Fuhrwerk aus FJautenbach. Wagen und Pferd wurden die Böſchung hinuntergeſchleudert, während ſich der Führer as den Aeſten eines Baumes feſthalten konnte. Das Pferd er litt erhebliche Verletzungen, das Auto iſt mit zertrümmerten Scheiben und Schutzglas davongefahren. 1 * Vom Kehler Brückenkopf. Die frauzöſiſche Beſatzung richtet ſich immer mehr häuslich ein. Am äußerſten Rande des beſetzten Gebietes, am ſogen. Nammbach, wird zur Zeit die 3 Wachſtube durch einen ſoliden Backſteindaz erſetzt. 3 * Lahr, 12. März. Die„Lahrer Zeitung“ berichtet von einer eigenartigen Sammeltätigkeit. Hler batte ſich ein Ber ein für Blinden- und Krüppelfürſorge gebildet, der acht junge Leute als Mitglieder zählte, dis ihrem Voerſitzenden, einem gewiſſen H., von hier der ſich ſeit neumehr 10 Jahres in Amrika aufhält, Abbildungen von Schwerkriegsbeſchädig⸗ zen ſandten. Dieſer verauſtaltete uc dieſen Abbildungen eine umfangreiche Propaganda und Sammlungen fär die ſe Schwerkriegsbeſchädigten. An den hiefſigen Verein gelan ten bisher 300 000 Mark. Da man aber der Sache n traute, nahm man eine Unterſuchung vor. Eiue direkt ſer bare Handlung konnte den Mitgliedern des Vereins ni nachgewieſen werden, jedoch erregte es Mißtrauen, daß der in Amerika wohnende Vorſitzende angeorduen batte, dotz 9 Prozent der hier eingehenden Gelder wieder an ihn zurn geſandt werden ſollten. Aus dieſem Grunde wurde den Ver⸗ einsmitgliedern jede weitere Tätigken in der eich⸗ rigen Richtung unterſagt und das vorhandene Geld beſchlagnahmt⸗ ae Offenburg, 13. März. Am kosmenden Dienstag wird die neue Kraftwagenlinie Offerurg—eol in Be⸗ trieb genommen werden. b un Bad Dürrheim, 12. März. Bei der Wirtſchaft zum „Rößle“ ſtieß man bei Erdarbeiten in 2½ Meter Tiefe auf eine Waſſerader, die 16 Prozent Salz enthält. Mau hat feſtgeſtellt, daß man es mit Quellwaſſer zu tun hat, das von einer oberen Salzſchicht abläuft, die nur in geringer Tiefe ſein kann. Zweifellos wird die Gemeinde der Sache ihre Aufmerkſamkeit ſcheken. we Triberg, 12. März. Einem Triberger Bürger be⸗ hagte es nicht mehr, daß andere an ſeinem Brennholzvorrat teilhatten. Er verfiel daher auf den Gedanken, eine Anz Holzſtücke mit Brennſtoff zu laden. Die Folge war, da der Kachelofen eines Mitbewohners des Hauſes mit einem 1 zerſprang. Der Nachweis des Holzdiebſtahls war 1 racht. 5 J e Brendeun, Amt Bonndorf, 12. März. In unſerem Kirchlein wurden die großen Hoſtien aus der Sakriſtei ent wendet. Die Kirchendiebe ſind bereits feſtgenommen worden. zei Freiburg, 14. März. Die ordentliche Landesverſamm⸗ lung der Teutſchen Demokratiſchen Partei in Baden findet am 16. und 17. April in Freiburg ſtatt. Auf der Tagung werden die geſchäftlichen Angelegenheiten der Partei erle⸗ digt werben; außerdem ſollen verſchiedene wichtige politiſche Referate ſtattfinden. So ſoll der Reichswehrminiſter T Geßler einen Vortrag halten.— In der Zeit vom 29. März bis 2. April wird die Deutſche Demokratiſche Partei in Karlsruhe einen politiſchen Oſterkurs abhalten. An 38 Kurſus können Parteimitglieder ens dem ganzen Land ten nehmen. 8„ ak Badenweiler, 13. März. Schloß Hausbaden iſt an den Charitasverband für das kathol. Deutſchland in Freiburg verkauft worden. In dem Hauſe ſoll ein Kinderſanato⸗ rium und ein Kurhaus eingerichtet werren. za Konſtanz, 13. März. Nach langer ſchwerer Krank- heit iſt der ehemalige Landtagsabgeordnete der Zentrums partei für den Bezirk Engen⸗Immendingen, Emil Go ſchmidt, Beſitzer des Hotel Falken in Immendingen im hie⸗ ſigen Krankenhauſe verſtorben. Der Verſtorbene wur 1910 in den genannten Wahlkreis in den Landtag gewählt und war wegen ſeines offenen und ſchlichten Weſens allge⸗ mein beliebt. Die Zentrumsſache hatte in ihm einen eifri⸗ gen Fürſprecher. ze Konſtanz, 13. März. Zwiſchen dem Bayeriſchen Luft⸗ lungen ſtattgefunden zwiſchen Münſchen und Konſtanz. Der Stadtrat genehmigte, daß die Rheinfähre am Pulverturm wegen zu geringer Benutzung außer Betrieb geſetzt wird. e Von der ſchweizer Grenze, 14. März. Unſer Nach⸗ barland wendet ſich jetzt der Funkentelegraphie zu. Del Marconi⸗Whireleß⸗Telegram⸗Compagny in London iſt zu Händen einer zu gründenden ſchweizeriſchen Geſellſchaft die Konzeſſion für den Bau und Betrieb einer drahtloſen Tele graphenſtation erteilt worden. Die Reichweite dieſer con⸗ tinentalen Station ſoll auf 2000 Kilometer eingeſtellt werden Sie wird in München⸗Buchſee eingerichtet werden, währe das Abſendbüro in Bern inſtalliert wird. Die Konzeſſion iſt auf die Dauer von 25 Jahren erteilt worden, doch kann der Bund die Station ſchon vorher jederzeit zurückkaufen. Bürgermeiſter Dr. Brandner als Vertreter der Stadt gemeinde St. Blaſiens hat Hans Thoma den nunmehr fel tiggeſtellten Ehrenbürgerbrief überreicht: eine künſtleriſch angelegte Ledermappe, die innen auf der einen Seite eine Totalanſicht St. Blaſiens in Aquarellmalerei enthält, wäh⸗* rend die andere Seite den Text zur Urkunde und die Unte!? ſchriften des Gemeinderats St. Blaſiens zeigt. Der Schi ler des Meiſters, der Kunſtmaler Otto Leiber aus Königs feld. hat die Fertigstellung des Ehrenbürgerbriefes übe nommen. Hans Thoma dankte für das wohlgelungene Werk ſowie für die Wiederherſtellung ſeiner Geſundheit. Die Zuſtände in Rußland. 8 Kowno, 4. März. Die Not in Rußland wird erschreckend groß. Da, wirtſchaftlich ohnmächtige Rußland tritt wieder in de kritiſche Zeit der Frühjahrsmonate, die ſtets in den letz ten Jahren ein Anſchwellen von Mangel und Elend in den Städten und in allen auf Zufuhr angewieſenen Gou vernements bedeuteten. In dieſem Jahr iſt die Lac 1 aber beſonders ernſt. Aus allem, was aus Rußlan, 5 herüberdringt, was die bolſchewiſtiſchen Zeitungen geradezu zyniſcher Offenheit berichten, erwächſt ein ſchütterndes Bild furchtbarſter Erſchöpfung. Neben 72 ſchon im Kriege einſetzenden und während der R ol iton Kerenskis und Lenins mit unheimlicher Kraft ft ausbreitenden, alles zerſtörenden allgemeinen Zerſetzun gehen diesmal eine Reihe elementarer Ereigniſſe, die Lage furchtbar verſchärft haben: die Mißernte des vor gen Jahres, der warme ſchneeloſe 1 und die ktörungen der Bahnkörper, vor allem der P ¼——K. ñĩ. H/ ⁵ͤ TV.... ²⁵ ðĩ¼ifrücõßr,p].. ß, 8 8 c a land 2 f falten. Brücken in Süden eine Folge der ewigen Kämpfe in der aine. Die Dürre vom vorigen Jahre hat zu einer Mißernte geführt, die weite Gebiete Rußlands erfaßt hat. ir liegen Angaben aus den Gouvernements Rjaſan, Tula, Orel und Kaluga vor, die, zum Teil wenigſtens, als Ueberſchußgebiete anzuſehen waren. Schon zu An⸗ fang des Winters begann der Mangel fühlbar zu werden. Heute herrſcht in dieſen Gebieten Hungersnot, die be⸗ reits jetzt zur Vernichtung des letzten wichtigen Produk⸗ tionsmittels, des Viehs, führt. Der Viehbeſtand ver⸗ ſchwindet buchſtäblich. Vor dem Kriege kamen auf 1000 Einwohner ungefähr 200 Pferde. Anfang 1920 war dieſe Zahl bereits auf 80 geſunken. Das Jahr 1920 ver⸗ nichtete nun mit furchtbarer Gewalt dieſe letzte Reſerve der bäuerlerlichen Wirtſchaft. Aus allen Teilen des Reichs kommen troſtloſe Nach⸗ richten. Die Mißernte an Futtermitteln zwingt die Bauern, die zur Seltenheit gewordene Ware„Pferd“ zu Spottpreiſen abzugeben. As dem Tambowſchen, Rjaſan⸗ chen, Tulaſchen wird berichtet, daß die Bauern ihre Pferde für drei Schachteln Zündhölzer oder für 1½ fund Salz verkaufen. Das einzige Rettungsmittel, die Zufuhr von Futtermitteln, iſt bei den heutigen ransportverhältniſſen unmöglich. Weite Gebiete Zen⸗ tral⸗ und Südoſt⸗Rußlands werden im Frühjahr bei der Beſtellung der Felder ohne Pferde ſein. Was das be⸗ deutet, weiß jeder. Man ſucht nun das Unglück dadurch zu mildern, daß man durch Prämien die Bauern veran- laßt, ſtatt des Pferdes die letzte Kuh zu opfern, damit die für die Feldbeſtellung und für die Zufuhr von Le⸗ nsmitteln nach den Städten unentbehrlichen Zugkräfte erhalten bleiben. Alſo keine Rettung, kein Aufhalten des rderbens, ſondern nur Ablenkung auf einen andere“ densnotwendigen Teil der Wirtſchaft. Zu der Hungersnot kommt, ihre Bekämpfung unend.⸗ lich erſchwerend, eine verſchärfte Kriſe der Heizmateria⸗ lien. Nach ruſſiſchen Angaben ſollte in dieſem Jahre die Bereitſtellung von Holz in den Wäldern erfolgreich darch geführt und das vorgeſehene Programm ſogar nicht are erheblich überſchritten worden ſein. Der ſchneeloſe Bin ter, der die Abfuhr des Holzes zu den Bahnen und r ſen unmöglich macht, hat alle dieſe Berechnungen Ader den Haufen geworfen. Auch die Zufuhr von Kohle aus dem Donezgebiet ſtockt. Noch iſt es nicht gelungen, die i den Denikin⸗ und Wrangelkämpfen und den ſtände⸗ gen Unruhen in der Ukraine zerſtörten Brücken herz ſtellen. Es iſt nicht einmal möglich, die an ſich ſchon ge⸗ ringe Produktion des Donezgebiets nutzbar zu machen und die Kohle nach den Induſtriezentren abzufahren. Te: olgen ſind verhängnisvoll: in Petersburg ſind in den letzten Wochen aus Mangel an Heizmaterial 64 Betriebe darunter die Putilow⸗Werke, geſchloten worden. Bo allem aber droht die Heizmaterialkriſis zu einer völligen N zu führen. Mit faſt ay ahmlegung der Eiſenbah i dieſe Tatſache in den Gern verſtändlicher Offen hen letzeitungen zugegeben und beſprochen. Die Verſorgung der Hungersnotgebiete wird durch dieſe Verkehrsſtockung zur Unmöglichkeit. Schon ſind in den Städten die Extra⸗ detionen wegen mangelnder Zufuhren aufgehoben wor⸗ en. So iſt die augenblickliche Notlage in Sowjetrußland groß. Es wird der fraglos ungeheuren, rückſichtsloſen Energie der Sorojetregierung gelingen, durch Zuſam⸗ menraffen aller noch verfügbaren Kräfte auch diesmal vielleicht das Aeußeſte zu verhindern. Aber bei der furchtbaren Erſchöpfung aller Hilfsmittel, bei den er⸗ chreckend geringen noch verfügbaren Kräften iſt eine Ueberwindung der Not kaum möglich, es kann ſich höch⸗ dens um eine zeitweilige Verdeckung der böſeſten Schä⸗ en handeln, die dann nur zu bald wieder an einer an⸗ eren Stelle zum Ausbruch kommen. Energie allein iſt aber noch kein Heilmittel. Es muß zum mindeſten die ähigkeit hinzutreten, die Geſamtlage zu überſchauen, ſie klar zu durchdenken und aus dieſer Erkenntnis heraus 18 2 5 wirklichen Arbeitsplan zu faſſen und auch durchzu⸗ ö ren. Statt deſſen geben die bolſchewiſtiſchen Zeitun⸗ gen das Bild einer troſtloſen Zerfahrenheit. Man rührt bald an eine Frage, bald an eine andere, ſchiebt bald die⸗ es Problem, bald jenes in den Vordergrund— und nur zu oft ſind es Nebenfragen, ja Nichtigkeiten, mit denen an ſich abgibt, während das Verderben ungehemmt wei⸗ ergeht. Und geradezu erſchütternd, man möchte faſt ſa⸗ gen, lächerlich, wenn es nicht ſo ernſt wäre, ſind vielfach ie Mittel, die empfohlen werden. Ein Beiſpiel mag das Ligen: Die Feidbeſtellung, die das Schickſal des nächſten d hres beſtimmen wird, ſteht vor der Tür. Alles hängt davon ab, ob genügend Land beſtellt und beſät wird. Wie fall man das erreichen? Ein Rundſchreiben eines der zu⸗ tändigen Zentralorgane weiß es: man ſoll Meetings der bäuerlichen Jugend zuſammenrufen und bei ihr das In⸗ ereſſe für die Notwendigkeit der Feldbeſtellung zu wek⸗ en ſuchen! Und der ſchweren Heizmaterialkriſe will man urch Agitation unter den Bauern, freiwillig mehr Holz n die Bahnen zu fahren, ſteuern. hi Noch eine Tatſache von tiefgehender Bedeutung muß ter erwähnt werden: die das ganze bolſchewiſtiſche Ruß⸗ zurzeit bewegende Diskuſſion über die Frage„hin zur Arbeiterdemokratie“, die Lenin aufgerollt hat und ie Trotzki erbittert bekämpft. Die Beendigung des Krie⸗ 10 hat offenbar bereits ihre Wirkung getan. Die un⸗ Feiſchränkte Diktatur, die mit Rückſicht auf die äußeren winde von der Arbeiterbevölkerung hingenommen Larde, ſcheint jetzt nicht mehr aufrecht zu erhalten ſein. 985 hat daher die Parole nach erneutem Heranziehen 8 f breiteren Arbeitermaſſen ausgegeben und dieſe Pa⸗ dle iſt trotz Trotzkis energiſchem Widerſtand überall gdrungen. Die Arbeiterverbände ſollen wieder grö⸗ wegungsfreiheit und Mitbeſtimmungsrecht er⸗ oll Die Sewjets in den Städten und Fabrikorten en wieder hergeſtellt werden und durch häufigere Neu⸗ Nen mit den Arbeitermaſſen in lebendige Wechſel⸗ lehungen geſetzt werden. Man erhofft davon eine rwindung der ſtark angewachſenen Unzufriedenheit 1 ö ö „ 1 0 lem auch eine Belebung der erttarrten Sow⸗ Jetburecaukratie, dic gänzlich unvörankworklich zu Han deln begann. Eine Folge aber dieſer Entwicklung iſt, daß die ſtraff angezogenen Zügel ſich lockern und die an praktiſche ſtaatliche Arbeit ungewohnten Maſſen wieder die Möglichkeit bekommen, beſtimmender als bisher ein⸗ zugreifen. In einem Augenblick, wo die wirtſchaftliche Situation mehr als ernſt iſt, kann das von verhängnis⸗ voller Wirkung für das Bolſchewiſtenparadies ſein. e eee Zur Kommunion 5 sehöne S agnifikate Zu haben bei Frau Gg. Zimmermann Witwe.& 8 SSssssessssesssssse Turnen, Spiel und Sport. Der moderne Turn⸗ und Sportlehrer. Von Hans Hoske, ſtud. med. et rer. gymn. In Berlin iſt im Mat vorigen Jahres vom Deutſchen Reichsausſchuz für Leibesübungen die Deutſche Hochſchule für Leibesübungen eröffnet nit dem doppelten titut zur ns bilhung Zweck als Forſchungs und ſtt a rage der Notwendigkeit D 8 8 8 2 8 2 S von Turn⸗ und Sportlehren. Die 7 von Turn⸗ und Sportlehrern iſt einfach damit zu erledigen, daß bereits heute, wo die Entwicklung der Leibesübungen noch im Werden begriffen iſt, von Gemeinden, Verbänden und Vereinen eine große Nachfrage nach ſolchen Lehrrn beſteht. Unwillkürlich drängt ſich die Frage auf: Welche Aufgaben hat ein Turn⸗ und Sportlehrer zu löſen?. Als wichtigſte Aufgabe wird man ohne Zweifel die Kräftigung des Körpers anſehen. Einen Vergleich von großer Bedeutung bildet hier der griechiſche Weltweiſe Plato, wenn er ſagt:„Hinſichtlich der der Heilkunſt ver⸗ wandten Kunſt der Gymnaſtik können wir nicht umhin zu behaupten, daß ſie wichtiger daſteht als die Heilkunſt, in demſelben Grade nämlich als die Geſetzgebung der Rechts⸗ pflege vorgeht. Denn die Gymnaſtik ſoll die Heilkunſt un⸗ nötig machen, ſo daß dieſe höchſtens nur für einen Notfall gebraucht wird.“ Das würde nichts mehr und nicht we⸗ niger bedeuten, als daß der Gymnaſtiklehrer der Arzt für Geſunde im Gegenſatz zum Arzt für die Kranken wird. Das iſt alſo die große Kunſt, wir ſollen den Menſchen nicht erſt krank werden laſſen und ihn dann durch langwierige und meiſt koſtſpielige Behandlung heilen, ſondern von An⸗ fang an Sorge tragen, daß er nicht erſt krank wird. Würde dieſes Prinzip einmal durchgeführt, ſo brauchten wir in abſehbarer Zeit keine neuen Krankenhausbauten. Aber nicht nur für den geſunden, ſondern auch für den kranken Menſchen hat die Leibesübung einen großen Wert. Daß ſie als Heilmittel nicht mehr angewandt wird, iſt eine Schuld unſerer Aerzte, die ſich mit dieſer Frage durchaus nicht beſchäftigen wollen. Es wäre wünſchenswert, daß jetzt bei der Neuordnung des mediziniſchen Studiums die Be⸗ ſtimmungen ſo getroffen werden, daß ſich die Jünger Aes⸗ kulaps etwas mehr mit den Leibesübungen in dem an⸗ gedeuteten Sinne beſchäftigen müſſen. 5 Der Grieche Philoſtratos meint nun von der Gymnaſtik, ſie ſetze ſich aus der Heilkunde und Erziehungslehre zuſam⸗ men,„eine Wiſſenſchaft vollſtändiger als die Erziehungs⸗ lehre, jedoch nur einen Teil der Heilkunde bildend“. Daß die Heilgymnaſtik nur ein Teil des ganzen mediziniſchen Gebietes iſt, erſcheint ohne weiteres klar, aber inwiefern ſind die Leibesübungen„eine Wiſſenſchaft vollſtän der als die Erziehungslehre“? Die Erziehungslehre iſt bisher, ab⸗ geſehen von der elterlichen Obacht, das unumſtrittene Ge⸗ biet der Schule geweſen, ihr Verbreiter der Lehrer. Die Klaſſe ſteht ihm als Geſamtheit gegenüber und er muß die Maſſe erziehen, ſelten kann er ſich einmal mit dem ein⸗ zelnen beſchäftigen. Das Kind aber ſieht in ihm nur die zwingende Macht, der es gerne entrinnen möchte. Der Lehrer bleibt ihm immer fremd und nur in den oberſten Klaſſen der höheren Schulen bemerkt man engere Beziehun⸗ gen zwiſchen Lehrer und einzelnen Schülern. Ganz anders wird dagegen der erzieheriſche Einfluß des Turn⸗ und Sportlehrers wirken— vorausgeſetzt, daß er das notwendige pädagogiſche Wiſſen und, was mir noch wichtiger erſcheint, einige Menſchenkenntnis und Lebens⸗ erfahrung beſitzt. Schon der Unterricht bringt Schüler und Lehrer viel enger zuſammen. Beim Spiel und Wettkampf, auf der Wanderung, beim Baden ſind ſie nicht Lehrer und Schüler, ſondern beide Kameraden. Das Kind aber wird den älteren Gefährten um ſo mehr achten und ſeinen Leh⸗ rern nacheifern, je mehr ſich der Lehrer der Idealfigur des Helden in der kindlichen Phantaſie nähert. Hiermit iſt alſo auch eine Begründung gegeben, daß der Lehrer nicht nur einiges in der Ausführung der praktiſchen Uebungen ken⸗ nen muß, ſondern daß man ganz erhebliche Leiſtungen nach Maß und Zahl von ihm fordern muß. Und muß ein ſolcher Lehrer nicht viel mehr Einzelheiten aus des Schülers Le⸗ ben erfahren, wenn beide auf der Wanderfahrt bei gemein⸗ ſchaftlichem, ſelbſtgekochtem Eſſen als Gefährten beieinander ſitzen? Iſt nicht da oft eine kameradſchaftliche Mahnumg linder und wird williger, unbewußter aufgenommen, als ob ſie vom Katheder als höchſte Moral und Weisheit ver⸗ kündet wird? Kann der Wandergefährte ſeine jungen Ge⸗ noſſen nicht draußen in Feld und Wald, Eis und Schnee die Schönheit der Natur nicht ſehen— nein, erleben laſſen? Kann er ihn nicht bei Spiel und Wettkampf ſein eigenes Ich, die Geſamtheit der Seele, Nerv und Muskel ſpüren und in helljauchzendem Sieg oder ruhig getragener Niederzwin⸗ gung— erleben laſſen? Was heißt denn Charakterbildung? Doch nur Erleben! Den Stahl aber härtet man nicht anders denn im Feuer, darum ſoll ihnen der Lehrer auch ein Führer durch Wettkampf, Sieg und Niedergang ſein. Darum iſt Waitzers Wort:„Erziehen heißt nicht lehren. erziehen heißt erleben laſſen!“ eine Aufgabe für den Turn⸗ und Sportlehrer, und wir verſtehen den Griechen, wenn er von der Gymnaſtik ſagt. ſie eine Wiſſenſchaft„voll⸗ ſtändiger als die Erziehn lehre iſt“, denn ſie erzieht nicht, fondern gibt mehr, ſi mi das Ich des Menſchen. 5 1 5 3 — 55 e e e 15 Fuß boll E aebniſſe van Sante. Die repräſentatioen Kreisſpi le zeizen folgende Ergebniſſe: Hſſen— Sürmam 3: 1, Sünbayern— Nosdboy en 4:4, Saar— Südweft 24, Odenwald— Pfalz 5:2. Berlin— Budapeſt 2: 2, W'udeutſchland— Oß holland 2: 1, Spielog. Fürth— Kickers Stultgart O: 0 10 1e 1 Lokales. e Amtlicher Nachweis von Kriegergräbern. 4 Der Kriegergräbernachsweis und die Kriegergräberfür⸗ ſorge ſind eine von der Reichsregierung anerkannte Ehren⸗ pflicht des deutſchen Reiches, zu deren Uebernahme das Reich hinſichtlich der feindlichen Gräber auch durch den Friedens⸗ vertrag verpflichtet iſt Mit der Durchführung der großen Aufgabe im In⸗ und Auslande iſt das Zentral⸗Nachweiſe⸗ amt für Kriegerverluſte und Kriegergräber, Berlin N. W. 7, Dorotheenſtraße 48, beauftragt. 4 Geſtützt auf die während des Krieges an der Front und in der Heimat entſtandenen und ſtändig weiter bearbeiteten Gräberakten und Pläne, ſowie auf die laut Friedensvertrag von den ehemaligen Feinden fortlaufend weitergelieferten Unterlagen und auf Grund ſonſtiger Nachforſchungen weiſt das Zeutral⸗Nachweiſeamt die genaue Lage jedes deutſchen Kriegergrabes nach. Es regelt die erforderlichen oder ge⸗ wünſchten Umbettungen und den Grabbeſuch im In⸗ und Auslande und erteilt allgemein koſtenlos jede gewünſchte Auskunft über alle Kriegergräber betreffenden Fragen. Grabnachforſchungen unmittelbar im Auslande durch Pri⸗ vate und Vereine ohne Vermittlung des Zentral⸗Nachweiſe⸗ amts verurſachen den Angehörigen unnötige Koſten und be⸗ wirken überdies eine unerwünſchte Zerſplitterung und Ver⸗ zögerung der amtlichen Geſamtnachforſchungstätigkeit. Das Zentral⸗Nachweiſeamt für Kriegerverluſte und Krie⸗ gergräber regelt die geſamte deutſche Kriegergräbe fürſorge lande und ſorgt im beſonderen für eine h einfache, aber würdige Her⸗ richtung gräbnisſtätten und ihre dauernde Pflege. Soweit nach bem Friedensvertrage die fremden Re⸗ gierungen dazu verpflichtet ſind, nimmt das Zentral⸗Nach⸗ weiſeamt die Intereſſen der Angehörigen an einer geord⸗ neten Gräberpflege wahr. Dabei iſt zu bedenken, daß dei dem ungeheuren Umfange der Gräberarbeiten im früher feindlichen Auslande nicht alle Gräber zugleich hergerichtet werden können. Einzelne Gräber auf noch unfertigen Friedhöfen vor der endgültigen behördlichen Fertigſtellung herzurichten, iſt unzweckmäßig, unwirtſchaftlich und auch in hohem Maße unſozial. Die Angehörigen werden daher ge⸗ beten, von derartigen Wünſchen zunächſt abzuſehen. Um die Durchführung aller dieſer Aufgaben für die Ane ⸗aßrigen ge⸗ fallener Krieger koſtenlos zu geſtalten, hat das Reich erheb⸗ liche Geldmittel bereitgeſtellt. Alle Anfragen wolle man an das„Zentral⸗Nachweiſeamt, Berlin N. W. 7, Dorotheen⸗ ſtraße 48“ richten. 1 a — Der Drahtrerkehr zwiſchen Deutſeslaad und Amerik. Für den Junkentelegrapheuveriehr zwiſchen Deutſchland und den Vereinigten Stoalen ven Nordamerika, der infolge ſeiner Unabhängigkeit von fremdländiſchen Kabeln an ſt ſchon ſchneller als der Drahtverkehr im allgemeinen vor* geht, iſt jetzt die Möglichkeit einer weiteren Beſchleunigung gegen früher gegeben. Für die aus Deutſchland herrüh⸗ rende wie auch f. Deutſchland beſtimmte Funkentelegramme iſt die direkte Beförderung möglich. Die Gebühr beträgt das dreifachſte der gewöhnlichen Wortgebühr.. 2 — Keine Richtpreiſe für Vieh und Fleiſch. Auf Ein ladung des Landeskommiſſärs für die Kreiſe Karlsruhe und Baden, Geh. Rat von Witzleben, fand am Samstag vormft⸗ tag im Sitzungsſaal des Karlsruher Bezirksrats eine Be⸗ ſprechung von die Feſtſetzung der Richtpreiſe für Vieh ued Fleiſch ſtatt. Erſchienen waren Vertreter des Miniſteriums des Innern, des Landespreisamtes, dee Stattsanwaltſchaft, der Bezirks⸗ ämter, der Bezirkspreisprüfungsſtellen aus dem Landes⸗ kommiſſariatsbezirk Karlsruhe, weiter Vertreter der land⸗ wirtſchaftlichen Organiſationen, der Viehhändler, der Metz⸗ ger, des Beamtenbundes, der Gewerkſchaften und des Hans⸗ frauenbundes. Geh. Rat von Witzleben und der Leiter des ntereſſenten der verſchiedenen Gruppen über 1 Landespreisamtes, Oberreg.⸗Rat Hecht, erſtatteten kurze, einleitende Referate, worauf eine lebhafte Ausſprache be⸗ gann. Es beteiligten ſich daran Vertreter der verſchiede⸗ nen Berufsgruppen aus den Landeskommiſſarbezirken Kon ⸗ ſtanz, Freiburg und Mannheim, die ihre Erfahrungen über die Feſtſetzung der Höchſtpreiſe mitteilten. Das Ergebnis der Ausſprache wurde in folgender Feſtſetzung niedergelegt: Von der Feſtſezung von Richtpreiſen für Vieh und Fleisch 8 1255 Bezirk des Landeskommiſſars Karlsruhe wird ab⸗ geſehen. Vom Landespreisamt ſoll in Fühlung mit den örtlichen Preisprüfungsſtellen wie bisher die Preiſe über⸗ wachen und auf einen Ausgleich und eine Senkung der Preiſe hinwirken. örtſichen Preisprüfungsſtellen überlaſſen werden. Warenverſand nach Italien. Aus Berlin wird uns ge- meldet: Dem Auswärtigen Amt iſt es gelungen, zu er⸗ b 1 8 wirken, daß die Friſt für die Zulaſſung von einfuhrverbo⸗ 1 tenen Waren im Poſtverſand nach Italien bis zum 1. April ds. Is. verlängert wird. Es können demnach bis einſchließ⸗ lich 31. März derartige Waren bei deutſchen voftämtere ohne vorherige Einholung einer Einfuhrbewilligung auf⸗ gegeben werden. Die Einfuhrverbote ſind übrigens, wie neuerdings aus zuverläſſiger Quelle verlautet, nicht abſo⸗ luter Natur, da nach wie vor Einfuhrbewilligungen beim Im Uebrigen ſoll die Preisregelung den italieniſchen Finanzminiſterium über den Weg der zuſtän. digen italieniſchen Handelskammern beantragt und von die, ſen erteilt werden können. Der Antrag auf Einfuhrbewilli⸗ gung muß nach dem bisherigen Verfahren von dem italieni⸗ ſchen Käufer geſtellt werden. Vermiſchtes. Der Kampf um die guädige Frau. Vor einiger Zeit ux ein Mann vom Schöffengericht in Berlin verurteilt worden der einen Beamten durch einen Federſtrich beleidigt hatte. 135 Er hatte, nachdem er unter eine ſchriftliche Eingabe bereit das Wort hocha tungsvoll geſetzt, dieſe Höflichkeitsfloskel wieder durchgeſtrichen. Das Gericht erblickte darin die Ab⸗ ſicht der Beleidigung. An dieſen Fall wurde man erinnert durch eine Verhandlung, die vor dem Berliner Schöffenge⸗ 5 richt jetzt ſtattfand und ſich gegen eine Frau von Lojamski richtete; ſie war der Beleidigung des Rechtsanwalts Dr. Max Kantorowicz angeklagt. trage eindes von ihm vertretenen Generalmajors im Ver⸗ laufe eines Zivilprozeſſes an Frau von L. einen Brier gerichtet, in dem er die Anrede„Sehr geehrte Frau“ ge⸗ brauchte. auf dieſen Brief folgendes Schreiben:„Ich vermiſſe die un⸗ ter gebildeten Leuten übliche höfliche Anrede. Ich werde ihre Briefe nicht mehr annehmen und mir überlegen, ß ich Ihnen nicht meinen Mann zuſchicke, damit er Ihnen 0 einſachſten Formen der Höflichkeit und des Anſtandes be bringt. Ich habe mindeſtens Auſpruch auf die„Gus ö Frau“.— Dieſe an ſich gewiß ouch nicht übermäßig höfliche Belehrung über die Formen der Höflichkeit nahm der An⸗ walt nicht ruhig hin, ſondern ſtellte Strafantrag wegen Be. leidigung. Das Ger Riell das Schreiben für durchaus beleidigend und verurteilte Frau v. L. zu fünfzig Mar Geldſtrafe. Nach der Urteilsverkündung fraate Frau v. 8 den Vorſtitzenden, iro vielleicht a bezahle auf den vorgef a und verließ Stimm zie wurde von dem Richter trfe. i n ordnungsmäßigen Weg verwieſen eſchrie ner darauf, den Saal. Der Anwalt hatte im Auf⸗ Vrantwortlich far die Redoktſon: Ph. Deffren, Secken gem. 5 iſcheinend in keineswegs gedrückten Zu ſeiner Verwunderung erhielt er als Antwort 15 ) lächelnd, ob ſie die Kleinigket, —— 2 Vermiſchtes. Termins. mals, weil Arbeitsüberlaſtung vorgege. wird. f 5 Der Spielklub im Keller. ſpiels zu verantworten. ſeurgeſchäft nächtigte, verſchleppt und dure um 30 000 Mark erleichtert zu haben. Der 2 nicht überzeugen und ſprach die Angeklagten n Die falſchen Würfel wurden eingezogen. 5 Marktpreis und Preistreiberei. Warum das Feiſch nicht billig blieb. ße Schlächterfirma in Potsdam zeigte ſeinerzeit E 7 1 2 2 E 2 2 2 — 2 = —— 70 2 E 2 12 24 2 8 1 D 8 8 * 2 — * = 2 — E 08 * A S. 0 2 2 0 * geſpannt ſein, zu was für einem Ene dieſe Sache kommen g Ihnen wurd zur Laſt gelegt, dem Fabrikanten Adolf Hoffmann io zinem Spiel lub, der s einem Kellerlokal in der Schützeuſtvaße enter einem frei.. 7 f Kriminalinſpektor von Manteuffe! wies an der Hand der; beſchlagnahmten Würfel nach, daß ie mit Klei gefüllt ſeien und mithin ſtets auf beſtimmte Zahlen fallen mußten. Die Verteidiger beantragten trotzdem die Frei peechung der: An⸗ geklagten, da gar nicht erwieſen worden ſei, daß die falſchen Würfel durch die Angeklagten in das Snie! getommen ſeien. Auch das Gericht konte ſich von der Schuld der Angeklogten Schröter frei, Jenderke wurde wegen Beteiligung an einem öffentlichen Glücksſpiel zu 300 Mark Geldſtrafe verurieilt. ſprochen und daran fr künftige Entſcherdungen der Sr gezogen, es werde Preistreiberei nicht als vorliegend be⸗ trachtet, wenn der reguläre beim Abſatz einer Ware an worden ſei. Seite geſchrieben wird, nicht . Der ten habe. erklärt, welchem der gericht lege ſeinen Reich zeif für ein g eiſen gebilligt, ſondern ſie nun 0 f internehmerlohn und Unterneh⸗ mordet habe. 2 3 In einem anderen Fall hat das Reichsgericht erklärt, daß eines neuen Peſtenbandel daun. ui 50 wenn der Preis, den der Verbraucher zu 31 en Verkehrswert der Ware 18 1 95 Kit Anerſteige oder ſogar Aus bi N e Würfel chwerfändige den d efaßt w Das Weißbuch der Reich Albrecht und Dieſer Schluß iſt, wie uns von unterrechteter hat ſich in dem erwähnten Falle ſowohl auf die beſonderz hohen Geſtehungskoſten ſeiner Ware berufen, wie er gel⸗ tend machte, daß ſein Preis den Tagespreis nicht üterichrit⸗ Das Wuchergericht hat zwar den vorgebrachten Gründen des Angeklagten Rechnung getragen, jedoch richt Vorteidigungsgründe es ausſchlag⸗ gebenden Wert beigemeſſen hat. Auch die vielfach laut gewor Entſcheidungen runde, da es bei allen Poſten der Kalkulation eine Berück⸗ gericht hat es ausdrücklich abgelehnt, die Anpaſſung der Verlaufspreiſe an die Marktlage ſchlechthin zuzulaſſen m Urteil hat man ſchließen wollen, das iligte einen übermäßigen Gewiun erzielt dpreis den Verkehrswert der Ware reiberei f feſtgehalten werden, daß die bis⸗ für die gerichtliche rten Ur faß orden ſind. daß demnach die Krctpedc 1 dor Beurteilung von en non Prete⸗ . den Marktpreis ſchlochthin torfannt bat d Das Weißbuch über die Londoner Konferenz. regierung über den Verlauf der Londoner Konferenz iſt nunmehr in ſeinem Wort⸗ laut im Auswärtigen Amt fertiggeſtellt worden. Es wird in kürzeſter Zeit veröffentlicht werden. Für ſeine Weiter⸗ verbreitung in der ganze: Welt iſt Sorge geiragen. Marktpreis oder Tagespreis den Verbraucher eingehalten zutreffend. Der Angeklagte dene Behauptung, das Peichs⸗ die Tagespreiſe zw⸗ Das cht die Verückſichtigung den er n der Kalkulation nament⸗ 1 Ich hinter demſelben zurück⸗ ———— den Tatbe⸗ u Urteil die Natwendig⸗ nereine ſind uh nicht jeder einzelne, am nicht Ginhaltung vorllenen dann. Worten, daß iratz Arrerrtennung des teile nicht ruhig nfedergege⸗ Das Dunkel über die Vorgänge in Rußland. London, 14. März. Der Schleier, der über den neue ſten Vorgängen in Rußland liegt, wird nicht, wie man ann hmen ſollte, durch einen ausgedehnten Berichterſtat“ tungsdienſt gelüftet, ſondern das Dunkel des Hin un Hers breitet ſich durch die verbreiteten widerſprechenden Meldungen nur noch mehr aus. Lenin hat in Moskau anläßlich der Eröffnung des 10. ruſſiſchen Parteitags der Kommuniſten eine Rede gehalten, in der er kaum auf die gegenrevolutionären Aufſtände einging, ſie jedenfalls als nicht erheblich hinzuſtellen ſuchte. auch„Daily Expreß“ über Warſchau, daß die antibolſche⸗ wiſtiſche Revolte in Petersburg vollſtändig unterdrück ſei. Andererſeits ſoll die Gegenrevolution in Weiß⸗ und Zentralrußland, ſowie in der Ukraine an Umfang gewin⸗ nen.—„Daily Mail“ meldet, daß die Garniſon von Minsk gemeutert und die bolſchewiſtiſchen Kommiſſare er⸗ Die Frage der Getreidebewirtſchaftung. 5 In der letzten Sißung der deutſchen Bauernvereine in Berlin wurde neben der einen Reſolution betr. Milch⸗ und Butterbewirtſchaftung auch noch dieſe andere gefaßt, welche die Getreidebewirtſchaftung betrifft.„Die deutſchen Bauern Freigabe der Getreidebewirtſchaftung zu einer ausreichen den Förderung der Getreideproduktion führen kann und nut dieſe geeignet iſt, uns in der Brotverſorgung vom Aus lan allmählich unabhängig zu machen. die Getreidebewirtſchaftung aufgewandten Koſten und die Surch die Bewirtſchaftung hervorgerufenen Störungen d Wirtſchaftslebens und der Produktion in keinem Verhalt⸗ nis zu den geringen Getreidemengen, welche heute tatſä lich erfaßt werden. Deutſchlands in der Getreideverſorgung der deutſchen völkerung und damit Beſſerſtellung der Ernährung des de ſchen Volkes iſt aber die Grundlage für unſeres Wirtſchaftslebens. Das in Ausſicht genommene Um lageverfahren wird nach unſerer Ueberzeugung in dieſer Beziehung nicht den Erfolg haben, den die bringen würde, zumal das Umlageverfahren zum Teil überwindliche techniſche Schwierigkeiten bieten wird. jedoch dieſes Verfahren zur Einführung gelangen, ſo muß bei der Feſtſetzung der Umlage die Größe des Betriebes, die Ertragsfähigkeit des Bodens der betr. Gegend und der 1 Allerdings meldet Wirtſchaftliches. der Ueberzeugung, daß grundſätzlich nur die Außerdem ſtehen die für Die grundſätzliche Selbſtſtändigkei den Wiederaufbau frei Wirtſchaſt un⸗ Soll 1 der Gemeinde Seckenheim Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß die Taxen für das Fahren des Rrankenwagens wie folgt neu feſtgeſetzt wurden: bei Tag nach Mannheim 60 Mk bei Nacht nach Mannheim 80 Mk bei Tag nach Heidelberg 80 Mk. bei Nacht nach Heidelberg 100 Mk. Heckenheim, den 10. März 1921. Gemeinderat: Koch. Fabrnis-Uersteigerung. Auf Antrag der Auguſt Blümmel Witwe verſteigere ich am Donnerstag, den 17. März ds. 25. 1 nachmittags 2 Uhr im Hauſe Adlerſtraße Nr. 5 dahier, ver 5 ae aus dem Nachlaß des Auguſt Blümmel herrührende Fahrnisgegenſtände wie Wagen, ckergeräte, Mähmaſchine, Fuhr⸗ und Hand⸗ geſchirr; ferner 2 Pferde und 1 Rind öffent⸗ lich meiſtbietend gegen Barzahlung wozu Steigliebhaber eingeladen werden. 5 Sickenbeim, den 15. März 1921. C L. Schmitt, O tarichter Lebensmitte mt Roh en-Husgabe. Morgen Mittwoch, den 16. ds. Mts. erhalten bei der Kohlenhandlung W. Stengel, Wilhelmſtr. 42 die Haushaltungen mit der Nr. 14912060 gegen Abgabe des Abſchnittes 6 des gohlenausweifes je 2 Zentner Braunkohlen⸗Brikett zum Preiſe von 15.60 Mk. 1 e in folgender Einteilung: , 1491 0,„nachmittags 7. 1601, 1 70⁰ 7. 2 7 8 7,. „ 1701 1800 n 5 „ 1801 o 7 „ 1901 N Die Kohlen der eingeteilten Nr. müfen an dem genannten Tage beſtimmt abgeholt werden. 5 Lebensmittelamt. Hchfi ung! Pflma junges Kubfleſch Pfd. 10 f. „ munafleid„ 12„ Oropp u. Gruber. 5 Fahrufs-OJerkauf. 1 zweiſpänner Bordwagen, zweiſpänner Heuleitern, einſpänner Heuleitern, 1 Pflugkarren, 1 Pflug, 1 eiſ. Egge, 1 Hackpflug, 1 Häufelpflug, 1 Wind⸗ mühle, 1 Schubkarren, Rübenmühlc, Heuböcke und ſonſtige Fahrniſſe zu verkaufen. Gg. Leonh. Karl 40 neben der Kirche. Minwach. 16. Mä; abends ½8 Uhr im Lamm Versammlung. Muſikinſtrumente mit⸗ bringen. 8 2 In tester Zeit wurde verſchiedentlich in der Freße ein eee ee diesjährige Anbau grundlegende Berückſichtiguna finden. Urteil des Wuchergerichts beim Landgericht 3 in Berlin be⸗. 5 e Bekanntmachungen E 8 E— 0 0112 8— 2 2 8 ſter⸗Karlen HE 2 Hi in ſchöner u. großer Auswabl empfiehlt . 5— 1— Frau Geerg Simmermann Pitwe E 0110 1 0110 8110 Frei Feuer weht Seckenhbeim Einladung! Honntag, den 20. März, nachm 2 Nhr findet unſere die jäh ige Haupt- Versammlung im Bürgerſaal(Rar haue) ftatt. Anzug. Mütz, 1. Rock, Gurt und Tuchhoſe. Di jenigen Kameraden die noch kein. Mütze haben, haben in Zivil zu erſcheinen. Tagess dnung 1. Jahresbericht. 2. Kuſſe berſcht. 3. F ſtſetzung der Uebungen für 1921. 4. Ve. ſchiedenes. 5 Die Kameraden haben zu dieſer Ver ſammlung pünktlich und voll ählig zu erſcheinen. Gl ichzeitig wird den Kameroben bekannt gegeben, aß wir dieſes Jahn g nau Inventur vorn hmen müſſen; ſo hat eig j der bei dieſe⸗ Verſammlung einen Z ttel arzugeben auf dem ſein Name ſteht und was er on Unforn und Aus ftungsgegenſtände im B ſitze hat. Auch laden wir junge ſowie auch älte n Leute die geſonnen ſind unſerer Wehr bet zutreten zu dieſer Verſammlong höflichſt ein. Ds Raymande: L. R doſph. Coll, Jugenabund elfenbein. ametag Auend 8 Rur en Lokal Zusammenkunft d. Abteilung! zwecks Stellungnahme zu den in der Geu⸗ ſalverſammlung gefaßten Beſchlüſſen. 7 Die Ein be ufer. Pferde zuchtverein Secksnbeim. Margen Mitwoch Abends 8 A Hebe Dieustas Auead ½'8 Uher im„ ſch? Offonlliche fiele. Lerſammung 4 a: Wohnungsnot und Bautätigkeit. R' ferenten: Hunptiehrer Kamm und Röchis⸗ anwalt Di. Otto Simon, Mannheim. Freie Aussprache. Mieter: Es gilt Stellung zu nehmen gegen die immer unerträglicher werdend Wohnungsnot und die ſich immer weiter ver⸗ ſchlechternde Mietve hältniſſe Darum er ſcheint zahlreich zu der Verſammlung. Auch die Mitglieder der Baugenoſſenſchaft ſin⸗ herzlich eingeladen. Mi te vereinigune« Seckenbeim Verein Hundeſport Seckenheim. H 5 koller Vorstands-Sitzung Es iſt Pflicht eines j den Nos ſtandsmitgliede⸗ vei dieſer Stzung pünktlich zu erſch inen. Der Vorſtand. NB. Den Mitgliedern zur Kenntnis, daß eine schwarze deutsche schäkerhündin entlauf ist Angaben zur Wieder berbringung ſind an Herrn Finkenberger, Untere Gartenſtr. 3 zu richten Der Odige. Diejenigen Landwirte, welche noch Zuckerrüben anbauen wollen, möch⸗ ten ſich ſofort anmelden wegen Ab⸗ ſchließung der Liſte bei Ga. Fey,„zur Roſe“. aer eee Stück Stühle Sekretär Roh z flacht, moſſto Mahagon, pol, mit Eichen, gewichſt, ſeh Zusammenkunft im 8e e benwfächer, ihr(b vr iwer zu verkaufen. Rauen Sie 2 Seifenpulver preis Mk. 2.25 das Pakel. filleinige Fabrikanten: enkel 4 Cie., Dusseldor!. — Gewerbeschue Ladenburg. Am Samstag, 19. März, vorm. 91 ⁵⁶. Uhr findet in dem alten Volksſchulg⸗ bu“ 1. Sock Zimmer No. 2(Eingang vom Schul⸗ 1 hof die 1 öffentliche Unterrichtsprobe gatt. Im Anſchluß hieran erfolgt die Er öffnung der Schüler⸗ und Lehrlingsar beiten 1 Ausſtellung in der Gewerheſchule. Di ſelbe 5 in der Zeit von Sonntag, 20 März bi Oſtermontag, 28 März, jeweils von 10. a 12 und 2 bis 5 Uhr zur B. ſichtigurg g öffcn 1 Die ſtaal. u. hät. B hörden, Ange hörige der Schüler, Lehe meiſter, ſowie 1. 1 Freunde des Handwerks und Gönner unſer? Schule werden hiermit höfl. eing laden Der Schulvor and: A Moſiror. * 4* ä Gebrüder Velten g Speyer⸗Mannheim Samendau Jamenbandluld Alte zuverläſſige leiſtungsfähige Bezugsquelle a Feld- u. Garten⸗ Sämereien aller Art, bei Gewähr für hohe— Sieimkraft un Sortenechtheik. Verkaufsſtellen: 165 Mannheim, Breiteſtr. 8 1, 6 u. Schwetzingerſte t. Prompter Verſand nach auswärts. Preieliſte ume. Zu verkaufe Tg- U. Sab 6 Simmenthale Cäcilien⸗Vere in Seckenheim. Heute Abend 8 Uh Gesamt- Probe G0 ich c). Kalb, t. äh — in der Kirche Näheres zu fe Pünktliches und voll⸗ i Fritz Ma zähliges Elſcheinen er⸗ walter De, Vorſtand G0. Hicenqor Secenhei(a. Heute Abend 8 Uhr m''heim Feudendg Zetgenſtraße 16. „ ee 1