— dA TAK A888. 8 Pe 2 V ren Fe Hmtsblatt der Bürgermeisterdmfer Seckenheim, dlvesheim. ſtackarhuusen und Edingen hört, um 10 Uhr vormittags in dem früheren Herrenhauſe, 5. A 4.— 1 rägerlohn. Dur ie Poſt bezogen pro Quartal 2. Jahrg. 13.— Mek. ausſchl. Beſtengeld.— Erscheint täglich Inſerationspreis: Die einſpaltige Petitzeile 80 Pfg. Reklamen 2.50 Mk. 0 5 75 Bei öfterer Anfnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. No. 64 mit Ausnahme der Bonn⸗ und Feiertage. 22 7 ö Tagesſchau. Wie das„Neue Wiener Tageblatt“ erfährt, erwartet man Anfang April neue Verhandlungen zwischen den Entente⸗ mächten und Deutſchland in der Entſchädigungsfrage. Di- auf nächſten Freitag einberufene offizielle Sitzung der Sachverſtändigen, die an der Vorbereitung der Londoner Konferenz mitgewirkt haben, wird, wie die„B. Z. a. M.“ f dem gegenwärtigen Sitzungsgebäude des Neichswirtſchafts⸗ rates, eröffnet werden. Außer den Sachverſtändigen ſind auch der Reichsminiſter des Aeußeren ſowie die Reichsmi⸗ niſter der Finanzen und der Wirtſchaft zu dieſer Sitzung eingeladen worden. An der heutigen Beratung des Reichs⸗ wirtſchaftsrates wird vorausſichtlich Reichsminiſter Dr. Si⸗ mons ebenfalls teilnehmen. Der Miniſterpräſident Dr. von Kahr hat geſtern im Land⸗ tage über die Einwohnerwehren und das Eutwaffnungsge⸗ ſetz geſprochen. Er erklärte, daß die Entwaffnungsfrage nach dem Abbruch der Verhandlungen in London und nachdem die Sanktionen durchgeführt wurden, vollſtändig in den Hintergrund getreten ſei. Bei den Londoner Beſprechungen ſei zum Ausdruck gekommen, daß die Einwohnerwehrfrage gegenüber der Reparationsfrage von untergeordneter Be⸗ Jeutung ſei. Trotzdem erklärte die Reichsregierung, an dem Entwaffnungsdekret von Paris feſtgalten zu wollen. Durch dieſes Vorgehen des Reiches ſei die bayeriſche Regierung vollkommen überraſcht worden. Sie hatte Grund zn der Annahme, daß nach dem Abbruch der Verhandlungen in London auf die Entwaffnungs frage nicht zurückgekommen werde, und ſie hat gegen das Vorgehen der Reichsregierung entſchiedenen Proteſt erhoben. Wie nun auch der Entwurf nach der Ansſchußberatung in Berlin ausfallen werde, die bayeriſche Regierung werde von ihrem Standpunkt nicht ab⸗ gehen. Der Zeitpunkt, die Einwohnerwehren aufzulöſen und zu entwaffnen, ſei noch nicht gekommen und die Gefah⸗ ren, gegen welche die Einwohnerwehren geſchaffen wurden, dauern fort. Die Staatsregierung würde unverantwortlich handeln, wenn ſie den Schutzwall vorzeitig einreißen würde, den ſich das deulſche Volk ſelbſt geſchaffen hat. Die bayeriſche Regierung ſei ſich einig mit der Mehrheit der bürgerlichen Fraktionen. Wortlaut der deutſchen Note. 5 f ö s Berlin, 16. März. Amtlich wird der Wortlaut der Note bekannt gegeben, die die deutſche Regierung an den Völkerbund gegen die Sanktionen gerichtet hat. In der Note wird zunächſt dar⸗ auf hingewieſen, daß ſeine der in Frage kommenden Be⸗ ſtimmungen des Verſailler Vertrages. auf den ſich die Alli⸗ ierten berufen, geſtattet, deutſchen Boden außerhalb des Gebiets öſtlich des Rheins neu zu beſetzen. 8 16 der Anlage drei zum Teil acht des Vertrages erlaubt nur wirtſchaft⸗ liche Maßnahmen wegen Nichterfüllun gder Reparations⸗ verpflichtungen. Ein Verſtoß gegen die Reparationsver⸗ flichtungen liegt aber nicht vor. Der Termin an dem nach Artikel 235 des Vertrages 20 Milliarden Goldmark in bar oder Sachleiſtungen an die Alliierten überführt ſein ſoll, iſt noch nicht eingetreten. Nach deutſcher Schätzung errei⸗ chen überdies die Sachleiſtungen ſchon jetzt den vorgeſehe⸗ nen Betrag. Keinesfalls könnte von einer grundſätzlichen Vertraas verletzung die Rede ſein. ſieht. Donnerstag, 17. März 1921 Die als 2. Sanktion angeführte teilweiſe Beſchlagnahme des Kaufpreiſes deutſcher Waren widerſpricht den aus⸗ drücklich Zuſicherungen„die die Regierungen von Belgien Italien und England wegen des Verzichts auf die Anwen⸗ dung des§ 18 gegeben haben. Die 3. Sanktion, die Einführung eines eigenen Zoll⸗ regimes im Rheinland iſt deshalb nicht als Strafe aunwend⸗ bar, weil der Artikel 270 ſie zunächſt davon abhängig macht, daß die zur Wahrung der wirtſchaftlichen Intereſſen der Rheinlandbevölkerung erforderlichen Umſtände zu beachten ſind. 5 Die Note weiſt ferner darauf hin, daß die Alliierten be⸗ abfatigen mit den Zwangsmaßnahmen Deutſchland hin⸗ sichtlich der Aunshme ihrer Vorſchläge zur Erfüllung der Repatallonen geſünig zu machen. Eine Verpflichtung zur Annahme dieſer Vorſchläge, die eine vom Vertrag abweichende Regelung vorſieht, beſteht nicht. Das Vorgehen der Alliierten iſt, wie in der Note ausgeführt wird, als eine un verantwortliche Störung des Friedens anzuſehen. Die deulſche Regierung, welche die Völkerbundakte nicht unterzeichnet hat, richtet daher an den Völkerbund das Erſuchen, die obliegenden Schritte zu dem in den Aken vorgeſehenen Schlichtungsverfahren zu tun und dafür Sorge zu tragen, daß die von den Alliierten eingelei⸗ teten Gewaltmaßnahmen ſofort aufgehoben werden. Berlin, 16. März. Zwei Jahre nach dem Friedensſchluß hat die Repara⸗ tionskommiſſion der deutſchen Regierung die Zuſammen⸗ ſtellung der Eutſchädigungsanſprüche der alliierten und aſſoziierten Staaten übermittelt. Sie beträgt nach vorläu⸗ figer Umrechnung nicht weniger als 180 Milliarden Gold⸗ mark. Dieſe Forderungen ſind nicht geſtellt, aufgrund Artikel 234 des Friedens vertrages, der die Berückſichtigung der Leiſtungsfähigkeit Deutſchlands fordert, ſondern auf⸗ grund Artikel 232, der eine ſolche Berückſichtigung nicht vor⸗ Die Reparationskommiſſion ſtellt der deutſchen Re⸗ gierung für die vorgeſchlagene Summe eine Friſt von 1 bis 2 Wochen. Dabei ſind die Unterlagen der Forderungen ſehr dürftig. Die Friſt von 1 bis 2 Wochen iſt eine Aus⸗ ſchlußfriſt, d. h., wenn ſie nicht inne gehalten wird, ſo iſt die Feſtſetzung der Reparationskommiſſion eine endgültige, nachdem Deutſchland billiges Gehör gegeben worden ſei. Die Reparationsbill angenommen. London, 16. März. Das Unterhaus hat vorgeſtern die Wiedergutmachung betr. der 50prozentigen Ausfuhrabgabe auf die deutſche Ausfuhr angenommen. Wie zu erwarten war, opponierten nur die Sozialiſten und die liberale Min⸗ derheit und daneben noch einige Mitglieder der gouverne⸗ mentalen Koalition, letztere als Wortführer der Handels- welt. Die Vorlage wurde vom Finanzminiſter Chamberlain eingebracht und begründet. An der Diskuſſion beteiligte ſich namentlich Asquith. Nach Schluß der Diskuſſion ſprach Lloyd George in längeren Ausführungen. Die Grundlage des Reparationsgeſetzes ſei der Verſailler Vertrag. Die Doktrin der deutſchen Regierung, daß die Frage der Kriegs⸗ Poſtſcheckkonto: Karlsruhe Nr. 19818. e d eee 8 ſchuld und der Verantwortlichreit von keinem Vertreter und von keinem Dokument feſtgeſtellt werden könne, ſondern dem Urteil der Geſchichte vorbehalten bleiben müſſe, rüttle an der Grundlage des ganzen europäiſchen Friedensſyſtems. Dieſe deutſche Doktrin bedeutet, daß, ſobald Deutſchland wieder ſtark genug ſei, um gegen den Verſailler Friedens⸗ vertrag zu trotzen, der Verſailler Vertrag nur noch ein Fetzen Papier und daß die Unterſchrift unter den Verſgil⸗ ler Vertrag keine Ehrenſchuld mehr ſei. Die Hartnäckigkeit, mit der der engliſche Miniſter immer wieder auf die juri⸗ ſtiſche Doktorin von Dr. Simons zurückkommt, beweiſt, daß die Entente ihrerſeits das ganze Verhältnis zu uns nicht als ein freundſchaftliches, ſondern als ein Gewaltverhältnis beurteilt. Das geht ſo recht hervor aus den weiteren Aus⸗ führungen des Finanzminiſters Chamberlain. Er erklärte. das Reparationsgeſetz ermögliche den Betrag der Wieder⸗ gutmachung einzutreiben, wenn Deutſchland verſuchen ſollte ſich der Bezahlung der Wiedergutmachung zu entziehen. Be⸗ ſonders wird die Blockade, die die Alliierten gegen Deutſch⸗ land errichten, genügend betont, um Deutſchland zur Ver⸗ nunft zu bringen. Aus dieſem Satz geht hervor, daß die Entente in London beſchloſſen hat, eventuell, wenn die Zwangsmaßnahmen zu keinem poſitiven Ergebnis führen, die Hungerblockade zu errichten und den Krieg gegen die deutſche Zivilbevölkerung und gegen die deutſchen Frauen und Kindern fortzuſetzen. Chamberlain erklärt noch, Deutſch⸗ land dürfe ſich nicht einbilden, daß es möglich ſei, den eng ⸗ liſchen Handel dadurch zu ruinieren, indem es ſich weigert, an England zu verkaufen. Es gibt nichts, was Deutſchland an England lieſere, das England nicht entbehren könne Der Finanzminiſter ſchloß mit dem Appell an die Einigkeit des Hauſes und erſuchte um ſofortige Annahme der Vorlage. Der Vertreter der liberalen Minderheit, Bottomley, ein bekannter Nationaliſt, begründet ſeinen Verwerfungsanrag mit der bereits vor einigen Tagen bekanntgegebenen Theo⸗ rie, daß eine richtige Satisfaktion der Entente nur in Ber⸗ lin ſelbſt zu holen ſei, und daß die einzig richtige Maßnahme diejenige ſei, ſofort nach Berlin zu marſchieren. Asquith erklärte, das Unterhaus und das Land ſeien zwar einſtimmig der Anſicht, daß die Anſprüche gerecht ſeien aber der Geſetz⸗ entwurf der Regierung würde wohl das gewünſchte Ziek nicht erreichen, denn die deutſchen Exporteure würden dieſes Geſetz umgehen, indem ſie den Preis ihrer Erzeugniſſe er⸗ höhten. Die Vorlage der Regierung wird nur den eng⸗ liſchen Handel ſelbſt treffen. Lloyd George kritiſterte ne mentlich den Autrag Bottomleys. Er möchte gerne wiſſen was Bottomley zu erhalten elaube von Deuichland, wenn Berlin beſetzt iſt. Für eine Beſetzung Dentſchlands würde eine ſtarke Armee erforderlich ſein, um die Verbindung und die Verkehrslinjen zu halten. Er perſönüch ſei der Anſichs daß die Vorlage für den deutſchen Hande! einen ſchweren Schlag bedeute, daß Deutſchlar d nicht zögern merde, zu k Pine ß Deutſchland. Rücktritt der bayeriſchen Miniſterpräſidenten. Berlin, 16. März. Einem Berichterſtatter des„Lok.⸗ Anzeigers“ gegenüber erklärte der Bauernführer Dr. Heim, er rechne beſtimmt damit, daß der bayeriſche Mi⸗ niſterpräſident v. Fahr zurücktreten werden, wenn der Entwurf über die Auflöſung der Selbſtſchutzorganiſatio⸗ nen durchgehen ſollte. Der bayeriſche Miniſterpräſident ſei nicht gewillt, ſeinen Standpunkt aufzugeben. Man würde dann wahrſcheinlich zu Neuwahlen ſchreiten. Dr. Heim ſchloß, in der Entwaffnungsfrage liege wohl Kon⸗ 9——ð— Ein Frühlingstraum. 1 Eine Erzählung aus dem Leben von Fr. Lehne. 4. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) Von ſeiner Frau ſprach er nicht; ich ſtellte auch nur die unumgänglich nötigen Fragen nach ihr, da ich gleich merkte, daß da etwas nicht im klaren war. Nachher hörte ich denn auch, daß er in ſehr unglücklicher Ehe lebte und einige Wochen nach ſeinem Beſuche bei mir trug ſich denn das Schreckliche zu, das die ganze Welt in Aufregung brachte— der Selbſtmord Wolf von Wolfs⸗ burgs—— der in einem Anfall von Geiſtesgeſtört⸗ heit geſchehen ſein ſollte! Heute abend nun fange ich an, das, was ich von den alten Leuten gehört habe, ſowie das, was mir die alte 5 Jinde zugeflüſtert hat, zuſammenzuſtellen und Dir, liebe Freundin, in Form einer Erzählung widmen, in der Hoffnung, daß du ſie nicht ungünſtig aufnehmen wirſt! Es iſt ja nur eine einfache ſchlichte Begebenheit, wie ſie ſich ſo oft im Leben zuträgt— vielleicht iſt ſie für mich nur darum ſo ergreifend, weil ich den Leutnant Wolfs⸗ burg ſo gut gekannt habe: aber ich hoffe, daß auch Du mit — 10 gutem Herzen Teilnahme für jene beiden haben rſt! II Du biſt wie eine Blume, So hold und ſchön und rein; Ich ſchau Dich an und Wehmut Schleicht mir ins Herz hinein. Mir iſt, als ah ich die Hände Aufs Haupt Der legen pollt. Betend, daß Gen Dich schalte So rein und ache an bold. 0 5 95 8 Heine. . Oi aſſo Wolf von Welfedurg war aten der beliebteſten Offiziere in Z. Sein nie kmüdender Fleck, ſeine un⸗ 8 nlichen Kenntatſſe, ſeine Tüchtigkeu im Dienſt und 5 8 5 f 5 rg n 5419 Haan das, wie der Sohn bald bemerkte, hatten ihn dazu gemacht. Dabei war er von einer wahr⸗ haft rührenden Beſcheidenheit; er machte ſich gar nichts aus dem geſellſchaftlichen Leben, das er, ſeiner Stellung wegen, doch nicht aufgeben konnte. Sein Ehrgeiz ging höher, als nur dahin, ein gefeierter Salonheld zu ſein. Unermüdlich arbeitete und ſtrebte er, ohne doch jenem faden Strebertum, das ſo unangenehm berührt, zu ver⸗ fallen. Sein Wunſch war, etwas Großes in ſeinem Berufe zu leiſten, dem er mit Leib und Seele anhing. Am liebſten verkehrte er in dem Hauſe des Stabsarzles Dr. Schöne, den er ſich zum Freunde erkoren hatte; dort fühlte er ſich wahrhaft„zu Hauſe“; ſo ſagte er wenig⸗ ſtens. Leider wurde ihm dieſes„zu Hauſe“ nicht lange vergönnt, da dieſer ſeltene Mann ganz plötzlich an den Folgen einer Erkältung ſtarb. Wolfsburg war ein ſchöner Mann und übte auf alle, die ihn kannten, beſonders auf die Frauen, einen unwiderſtehlichen Zauber aus. Ter Kopf mit dem leichtgelockten dunklen Haar war ein An⸗ tinouskopf; die Züge waren wie gemeißelt und trugen das Gepräge großen Ernſtes— aber wenn er lächelte, flog es wie Sonnenſchein über ſein Geſicht, und das verlieh ihm einen hinreißenden Ausdruck. Das Schönſte an ihm waren ſeine großen, dunklen Augen mit dem durchdringenden eigentümlichen ruhigen Blicke, den ſo leicht niemand vergeſſen konnte, den er getroffen. Für ſeine Jahre war der junge Offizier von einem ſeltenen Ernſt, der ihn älter erſcheinen ließ, als er war. Aber die Verhältniſſe in ſeinem Vaterhauſe hatten aus dem ſonnig heiteren, ſorgloſen Jünglinge einen ernſten, gereiften Mann gemacht. Sein Vater, ein hoher Fünf⸗ ziger, hatte nach dem Tode ſeiner Frau nochmals gehei⸗ ratet, und zwar ein armes, aber blendend ſchönes Weib, von raffinierter Koketterie war, und das ſich ſelbſt nicht entblödete, ihre Netze nach ihm, dem ſchönen Jünglinge auszuwerfen, der ihr beſſer gefiel, als ihr alternder Gemahl. Er aber wollte ihre Lockungen nicht verſtehen: dafür verleum⸗ dete ie ihn beim Vater. D ihren Tränen und Schwüren mehr Glauben ſchenkte, als des Sohnes Manneswort, ſodaß dieſer um Verſetzung bat und tief gekränkt die Vaterſtadt verließ, in der er damals gerade in Garniſon ſtand. So waren mehrere Jahre vergangen; der Gaam über das Zerwürfnis mit ſeinem Vater, den er ſo ſehr liebte, drückte ihn ſchwer; er war aber zu ſtolz, ſich ihm ein zweites Mal zu nähern, da er das erſte Mal dank dem Einfluſſe der Stiefmutter, kurz zurückgewieſen worden war. Ja, er mußte die koſtſpielerige Laufbahn des Kavallerieoffiziers mit der eines Infanteriſten vertauſchen, während ſein Bruder Erwin, der diplomatiſcher war als er, das Leben in vollen Zügen genoß. Wolf mußte ſich ſogar einſchränken, da ihm nur ein kleines mütter⸗ liches Erbteil zur Verfügung ſtand, denn auf den Zuſchuß von ſeinem Vater hatte er ſtolz verzichtet. Doch er ent⸗ behrte nichts, da er von einer wahrhaft ſpartaniſchen Bedürfnisloſigkeit war. 1 Sehr häufig wurde er von dem reichſten Bankier der Stadt eingeladen, und es war gar kein Geheimnis, wa⸗ rum— die einzige, verwöhnte Tochter des Hauſes, eine üppige Blondine, zeigte ihm ganz unverhohlen ihre Zuneigung. Er blieb jedoch gänzlich unempfindlich hier⸗ gegen und beſchränkte ſeinen Verkehr in jenem Hauſe auf das nötigſte. Die ſchöne Gabriele war untröſtlich; bis jetzt war ihr jeder Wunſch erfüllt worden— und gerade dieſer eine, der brennendſte, ſollte unerfüllt blei⸗ ben. Sie gelobte ſich aber, alles daran zu ſetzen, ſein Weib zu werden, gleichviel, ob er ſie liebte oder nicht! Während er ſelbſt von den Frauen vergöttert wurde, machte er ſich gar nichts aus denſelben und ſtand ihnen mit abſoluter Gleichgültigkeit gegenüber— keiner konnte ihm ein galantes Abenteuer nachſagen, ſo ſehr ihn die Kameraden auch beobachteten. Doch drohten ſie ihm wohl, daß auch ihn einmal das Verhängnis ereilen und Gott Amor ſich für dieſe Geringſchätzung rächen würde. Er aber verlachte die Warner und meinte, er e . wäre abſolut gefeit!— ö 3 8 N 0 ares Ne lo 2 1 1 nung vom Reiche kommen, Den Gefallen werde Bayern Frankreich nicht tun. i Frankfurt, 12. März. Wie der„Frankf. Zig.“ von gut informierter Seite verſichert wird, hat der Vertreter Bayerns beim Reichsrat bei der Beratung des Geſetzes über das Verbot der Selbſtſchutzorganiſationen im Auf⸗ trag ſeiner Regierung in aller Form die Oppoſition Bayerns zum Ausdruck gebracht. Zum Dynamitattentat. Berlin, 15. März.(Drahtmeldung.) Wie die Sachverſtändigen, die den Inhalt des Spreng⸗ pakets unterſucht haben, dem 8 Uhr⸗Abendblatt mittei⸗ len, wäre bei der Exploſion nicht nur die Siegesſäule vollſtändig zertrümmert worden, ſondern auch das Bis⸗ marcks⸗Denkmal, das Rollſche Etabliſſement und der auf den Königsplatz hinausgehende Flügel des Reichstags⸗ gebäudes wären beſchädigt worden. Hunderte von Men⸗ ſchen, die bei dem ſchönen Wetter um die Siegesſäule pherumſtanden, wären ums Leben gekommen. i . Berlin, 16. März. Wie der„Lokal⸗Anzeiger“ aus Kreiſen der bayeriſchen Volkspartei erfährt, iſt mit dem Austritt der Fraktion aus der Regierungskoalition kaum noch zu rechnen. Die Ver⸗ handlungen zwiſchen Bayern und der Reichsregierung ſind fortgeſetzt worden und es iſt nach dieſen Mitteilungen gelun⸗ gen, eine Einignnasbaſis zu finden. Der Ausſchuß zur Be⸗ katung der Entwaffnungsvorlage dürfte voraus ſichtlich heute ſeine Beratungen aufnehmen. Man rechnet, daß in der Vor⸗ lage einige Beſtimmungen abgeändert werden, ſo daß es der bayeriſchen Volkspartei ermöglicht wird, ihren Widerſtand aufzugeben. Die Vorlage wird dann vorausſichtlich in den nächſten Tagen im Plenum zur Beratung kommen. 5 Ein politiſcher Mord. 3 Berlin, 16. März. Geſtern vormittag gegen halb 12 Uhr wurde vor einem Hauſe in der Hardenbergſtraße in Charlottenburg ein älterer Herr von einem Ausländer hinterrücks erſchoſſen. Der Täter warf den Revolver weg und verſuchte zu flüchten, wurde vom Publikum aber angehalten und dann verhaftet. Man ſtellte in ihm den 24 jährigen Studenten Salomon Teilirian, gebürtigt in Salmas in Perſien feſt. Zuerſt hätte man angenommen, daß der Ermordete der türkiſche Großveſier Talaat Bey, der als Flüchtling in Berlin wohnt, ſei. Nach vorgefun⸗ denen Viſitenkarten ſcheint der Ermordete uber der tür⸗ kiſche Untertan Sali Ali Bey zu ſein. 5 Ausland. Rußlauds Bemühen um Handelsabſchlüſſe. i London, 16. März. Der Abſchluß eines engliſch⸗ruſſi⸗ ſchen Handelsabkommens iſt in weite Ferne gerückt. Der Daily Herald beſchuldigt Briand, Lloyd George überredet zu haben, ein Abkommen nicht vor dem 1. Mat abzuſchließen. 8 Nom, 16. März. In Rom iſt die ruſſiſche Handels⸗ delegation, beſtehend aus 22 Perſonen eingetroffen. 5 . Der Kampf um die Macht in Rußland. Helſingsfors, 16. März. Der Artilleriekampf zwi⸗ ſchen Kronſtadt und Petersburg iſt von neuem aufge⸗ nommen worden. Für die Gerüchte über eine Beſſerung der Lage zu Gunſten der Bolſchewiſten iſt keine Grund⸗ lage vorhanden. London, 16. März. Wie gemeldet wird, hat Kreer in einem Sonderzug Kraſſnaja⸗Gorka verlaſſen, um nach Petersburg zurückzukehren. Sein Zug entging nur wie durch ein Wunder in der Umgebung von Oranjenbaum, wo das Feuer von Kronſtadt einen Teil der Bahnlinie zerſtörte, der vollſtändigen Vernichtung. Oranjenbaum ſteht im Flammen. Der Transport bolſchewiſtiſcher Truppen von Südrußland nach dem Norden wird durch einen Eiſenbahnerſtreik behindert. Polniſch⸗ruſſiſche Annäherung. Warſchau, 16. März. In Warſchau hat ein Kon⸗ ferenz von Vertretern der Witosgruppe(Demokraten) und der ruſſiſchen Vereinigung für die Wiedergeburt Rußlands ſtattgefunden. Das Prinzip der Anerkennung der Unabhängigkeit der Randſtaaten ſoll die Grundlage künftiger guter Beziehungen zwiſchen der polniſchen und kruſſiſchen Nation bilden. Die Blätter bezeichnen die Annäherung der polniſchen Demokraten an die ruſſiſchen republikaniſchen Parteien, die bei der gegenbolſchewiſti⸗ ſchen Bewegung eine hervorragende Rolle ſpielen, als ein Ereignis von größter Tragweite. 8 Der Wettbewerb um den Sitz des Völkerbundes. Paris, 16. März. Ueber eine Unterredung mit Bour⸗ geois betreffend die evtl. Verlegung des Sitzes des Völ⸗ kerbundes von Genf nach Lyon befragt, erklärte der Bür⸗ germeiſter von Lyon: Es liegt eine neue Tatſache vor. Die Stadt Lyon anerbietet dem Völkerbund einen Palaſt und eine jährliche Subvention von 100 000 Franken. Die Frage iſt jedoch ausſchließlich Sache des Völkerbunds⸗ rates. Wir gedenken, auf Koſten Genfs kein Ueberan⸗ gebot zu machen. Unſer Angebot wurde allein in der 5 Annahme gemacht, daß der Völkerbundsrat beſchließen ſolle, Genf zu verlaſſen. Ein Aufruf der franzöſiſchen Sozialiſten. Paris, 16. März. Die franzöſiſchen Sozialiſten ha⸗ ben einen Aufruf an alle Arbeiter der ganzen Welt ge⸗ richtet, in dem geſagt wird, daß die Verantwortung für die Kriegszerſtörungen bei Deutſchland liegen. In dem Aufruf werden alle Kriegszerſtörungen, alle Kriegsver⸗ brechen, alle planmäßigen Zerſtörungen, denen ſich Deutſchland ſchuldig gemacht haben ſoll, aufgeführt. Der Aufruf fordert am Schluſſe die deutſchen Arbeiter auf, die Abſichten des Kapitals zu vereiteln. 5 Veerbandsultimatum zur Entſchließungs frage. Paris, 16. März. Die Wiedergutmachungskommiſ⸗ ſion hielt geſtern eine Sitzung ab, in der 5 5 1 nd a dern ti 0 6 * 1 l 4 1 1 fliktsſtöff aber niemals würde es deshalb zur Tren⸗ ——-—-— — gen feſtſetzten. der Au ſich Artikel beſagt, daß Deutſchland bis zum 1. Mai 1921 20 Milliarden Goldmark bezahlen müſſe. Die allierten Sachverſtändgen wieſen nach, daß es ſich um einen Irr⸗ tum handle, wenn Deutſchland behaupte, bereits 21 Milliarden Goldmark bezahlt zu haben. Die Wieder⸗ gutmachungskommiſſion einigte ſich dahin, daß Deutſch⸗ land kein weiterer Aufſchub gewährt werden ſolle. Sie wird ſich auch in kürzeſter Zeit mit der Durchführung des Artikels 233 befaſſen und wird noch vor dem 1. Mai die Geſamtſummed er deutſchen Entſchädigungszahlun⸗ s Hinrichtung von Sinfeiner. London, 16. März. Die 6 Sinfeiner, die kürzlie; wegen Teilnahme an einem Ueberfall auf engliſche Tr.: 9p pen vom Dubliner Kriegsgericht zum Tode verurteilt worden waren, ſind geſtern früh zwiſchen 6 und 8 Uhr im Montjoie⸗Gefängnis durch den Strang hingerichtet worden. Die Bevölkerung veranſtaltete ſofort nach Be⸗ kanntgabe der Vollſtreckung des Urteils eine impoſante, wegen der abſoluten Ruhe doppelt eindrucksvolle Sym⸗ pathiekundgebung. Die Gemeindebehörde von Dublin nahm in ihrer Sitzung am Montag eine Entſchließung an, in der ſie ihrer Bewunderung für den Mut, mit dem dem die ſechs am Morgen hingerichteten Sinfeiner in en Tod gegangen ſind, Ausdruck verleiht. 1 . g.*. 2 N Vaden und Nach bargebiete. Ein Laudesmilchausſchuß. 55 ö * Karlsruhe, 15. März. Bürgermeiſter Dr. Horſtmann in Karlsruhe fordert in der„Badiſchen Landeszeitung“ die amtliche Einſetzung eines Landesmilchausſchuſſes als pari⸗ tätiſch zuſammengeſetztes Schredsgericht, das die Aufgabe hätte, den Milchpreis künftig für das Land zu regeln, wobei natürlich nicht an einen einheitlichen Preis für fämtliche Gebiete gedacht iſt. Auf dieſe Weiſe kann nach ſeiner Mei⸗ nung der Aubahnung einer Verſtändigung zwiſchen den bei⸗ derſeitigen Organiſationen der Erzeuger und Verbraucher am beſten in die Wege geleitet werden. An der Spitze des Ausſchuſſes ſoll ein von beiden Teilen gewählter unpartei⸗ iſcher Vorſitzender ſtehen, der, wenn keine Einigung über ihn erfolgt, durch den Präſidenten des Verwaltungsgerichts⸗ hoſes zu ernennen wäre. Dieſer Landesmilchausſchuß ſoll die Befugnis haben, ſelbſtändig kraft eigener Machtvollkom⸗ menheit den Milchpreis feſtzuſetzen oder Richtlinien auf⸗ zuſtellen, innerhalb deren ſich die freie Preis vereinbarung 4 9 1 0 f zwiſchen den Städten und ihren Lieferungsgemeinden zu bewegen hat. Dr. Horſtmann hält es ferner für wichtig, mit den heutigen Zwangslieferungsgemeinden ſchon jetzt durch Lieferungsverträge Beziehungen für die ſpätere Zeit der freien Wirtſchaft anzubahnen. Am liebſten würde er es ſehen, wenn die landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaftsverbände auf der Grundlage einer G. m. b. H. mit den Städten eine Arbeitsgemeinſchaft bilden, die die geſamte Milchverſorg⸗ ung durch Bildung von Milchgenoſſenſchaften in die Hand nimmt. Daneben ſcheint ihm das baldige Zuſtandekommen einer einheitlichen Reichsmilchverordnung notwendig, die die die jetzige, mit dem Odium der Zwangswirtſchaft behaf⸗ tete Regelung der Milchwirtſchaft durch eine den Bedürf⸗ niſſen der nächſten Zukunft angepaßte reichsgeſetzliche Rege⸗ lung ablöſt. 5 Freigabe der Einfuhr von Oelſämereien und Oelfrüchten als Margarine⸗ und Speiſeöl⸗Rohſtoffe. Der weitere Abbau der Kriegswirtſchaft hat es nunmehr ermöglicht, die Einfuhr von Oelſaaten und Oelfrüchten, die 55 die Herſtellung von Speiſeölen und als Margarine⸗ ohſtoffe in Betracht kommen, freizugeben. Die Aufhebung der Kontingentierung der Einfuhr und der dadurch notwen⸗ digen Einfuhrkontrolle bringt den beteiligten Induſtrien und dem Handel die erforderliche Bewegungsfreiheit beim Einkauf der ausländiſchen Rohſtoffe, die insbeſondere die Geſtaltung der Preiſe für die Fertigfabrikate günſtig be⸗ einfluſſen wird. 115 Die Einfuhr von Oelen und fertiger Margarine bleibt dagegen im Intereſſe der Beſchädigung der heimiſchen In⸗ duſtrien weiterhin grundſätzlich verboten. 1 5 f * k Karlsruhe, 15. März. Vor dem unvorſichtigen Auf⸗ und Abſpringen von der fahrenden Elektriſchen kann nicht oft genug gewarnt werden. So wurde am Samstag nachm. am Mühlburger Tor einem 17jährigen Lehrmädchen aus Darmſtadt, das beim Aufſteigen auf den in Fahrt befind⸗ 3 Straßenbahnwagen abſtürzte, das linke Bein abge⸗ fahren. ze Karlsruhe, 15. März. Der unerlaubte Handel mit Salvarſan ſteht immer noch in Blüte. Dieſerhalb wurden hier letzter Tage ſieben Perſonen feſtgenommen. * Karlsruhe, 15. März. Der letzte Transportzug hei⸗ mattreuer Oberſchleſier, verließ geſtern kurz nach halb 8 Uhr den hieſigen Bahnhof. Zur Begrüßung und Verabſchiedung hatte ſich zahlreiches Publikum eingefunden. Oberbürger⸗ meiſter a. D. Siegriſt., Staatspräſident Trunk und Oberbür⸗ germeiſter Dr. Finter richteten Worte herzlicher Begrüßung glücklicher Fahrt u. erfolgreicher Wahl an die Abſtimmungs⸗ berechtigten. Das Hoch auf Oberſchleſien fand begeiſterte Aufnahme. In Mannheim beſtieg noch eine Anzahl Pfäl⸗ zer den Sonderzug. n Mannheim, 16. März. Die Vernehmung der jugend⸗ lichen Mörder, die bei München einen Automobilbeſitzer und deſſen Chauſſeur ums Leben brachten, brachte intereſ⸗ ſante pſychologiſche Einblicke. Der kaum 17jährige Oberreal⸗ ſchüler Eugen Rieger ſtand im Sommer 1920 bei der Frem⸗ denlegion. Er wurde krank, flüchtete aber ſchließlich aus dem Lazarett in Metz und wandte ſich wieder nach Mann⸗ heim. Aufgenommen in die Oberſekunda erwies er ſich als äußerſt ſchlechter Schüler. Seiner würdig zeigte ſich der 16 Jahre alte Kaufmannslehrling Willi Fritſch, der die Ober⸗ ſckunda in der Zeit vom 11. September bis 20. November v. J. nicht weniger als zehnmal ſchwänzte. Der Dritte im Bunde, der 17jährige Mechanikerlehrling Kund Englert, lernte durch Fritſch den Rieger kennen und ließ ſtch von bei⸗ den, denen es daheim nicht mehr gefallen wollte, leicht zu ihren Abenteuern überreden. Ueber die Mordtat werden noch folgende Einzelheiten bekannt: Nach den Schüſſen ſprang Englert aus dem Auto und verſetzte dem bereits tödlich getroffenen Bauer noch ſieben Dolchſtiche. Die Bur⸗ ſchen ſchafften ſobann die Leichen ins Wageninnere und fuh⸗ ren mit Englert am Steuer davon. Unweit Patenkirchen blieben ſie ſtecken. Englert war überdies inſolge der Auf⸗ regung nicht mehr fähig, richtig zu ſterern. Seine im Wa⸗ gen verlorene Manſchette, die wahrſcheinlich unter einer Neitche lag, ließ er im Stich. Dieſer Umſtand ſollte dem Vrbrechern zum Verhängnis werden. Nach Mannheim zu⸗ rückgekehrt— ſie hatten ſich inzwiſchen auch in einem Freu⸗ deuhauſe außerhalb Heidelbergs aufgehalten— miet sten ſie ſich in einer kleinen Wirtſchaft ein. Als das Geld alle war, wollte Engler ſeine Uhr verkaufen. Zufällig kam ſein Va⸗ ter am Laden vorbei und überantwortete den außenſtehen⸗ den Jritſch(der bekanntlich vor der Fahrt nach München ſeinem Lehr berrn mehrere taufend Mark unterſchlagen batte) der Polizei, Euglert vemerkte di⸗ien Vorgane und ent ſch'oß ſich mit Rieger zu fliehen. Veie ꝛugen ſich mit ſich für die rote Armee in Rußland anwerben kamen bis nach br Vunſch oli 1, 8 Allein auch Bieſes Streben waf Umfouſt And vörtos kehrfeit beide nach Mannheim zurück, wo ſie den Angehörigen und der Gerechtigkeit in die Arme liefen.— Rieger, Fritſch und Er glert haben ſtch zunächſt vor dem Mannheimer Jugend⸗ gericht wegen Unterſchlagung und Hehlerei zu verantwor⸗ ten und werden dann nach München transportiert, um we⸗ gen Doppelmordes abgeurteilt zu werden. * Marteim, 15. März. Wegen Dieb taul und Heble⸗ rei zum Nachteil der Eiſenhandlung Nauen in B 4 wurden von der Strafkammer zehn Perſonen zu Gefängnisſtrafen von ein d sechs c ter verurteilt. Fünf Angellagte wur⸗ den freigeſprochen. Die Firma erlitt einen Leſamtſchaden ron do Mark. z Heidelberg, 16. März. Die 21jährige Ehefrau eines Telegraphenarbeiters wurde verhaftet, weil ſie ihr drei Monate altes Knäblein in ihrem Bett vorſätzlich erſtickte⸗ ae Heidelberg, 16. März. Die hieſigen Metger haben zum erſten Male ſeit Kriegsſchluß wieder Schweine auß Jugoſlawien erhalten. Die Tiere ſind beſonders fett. e Königsheim b. Tauberbiſchofsheim, 16. März. Land⸗ wirt Julius Berthold wurde mit 484 von 683 Stimmen zum Bürgermeiſter unſerer Gemeinde gewählt. 15 ze Steinfurt Amt Sinsheim, 16. März. Bei der Bür⸗ germeiſterwahl wurde der bisherige Bürgermeiſter Theo⸗ dor Braun wieder gewählt. ö ** Pforzheim. 16. März. Die ſilberne Rettungsmedaille wurde am Samstag Kaufmann Alfred May, hier, vom Be zirksamt überreicht. May hatte anfangs 1917 den Volks⸗ ſchüler Auguſt Baumbuſch vom Tode des Ertrinkens geret⸗ tet. Nachdem er nun am Samstag das 18. Lebensjahr er⸗ reicht hatte, erhielt er die Medaille ausgefolgt. ö Königsbach, Amt Durlach, 16 März. Die Bahnan⸗ lagen in Königsbach werden ſeit Jahren durch Schlacken und andere Koksabfälle aufgefüllt. Dieſe Abfälle ſtehen ſeit 2 bis 3 Monaten im Inneren in Brand. Die hierbei ent⸗ ſtandenen giftigen Gaſe atmete der 10jährige Volksſchüler e Storr beim Koksſuchen ein, was ſeinen Tod herben rte. g *. Kehl, 16 März. Am Mittwoch vergangener Woche war aus Anlaß des Beſuchs eines höheren franzöſiſchen Offiziers in Straßburg die Rheinbrücke zwei Stunden lang für jeden Verkehr geſperrt. Wie wir hören, handelte es ſich um den Beſuch des Marſchalls Foch. a Freiburg, 16. März. Bei den letzter Tage abgehal⸗ tenen Nutzholzverſteigerungen wurde auf Nadelholz über haupt kein Gebot abgegeben, dagegen wurde Laubholz mit durchſchnittlich 7 Prozent überboten abgenommen. Nach Ahorn, Linde und Erle, iſt die Nachfrage z. Zt. eine beſon⸗ ders gute. ö z Donaueſchingen, 16. März. Die Plenarverſammlung der Schwarzwälder Handelskammer ſprach ſich dahin auß, daß eine weitere Begünſtigung der ſüddeutſchen Induſtrie durch eine verſtärkte Staffelung der Eiſenbahngütertarife gefördert werden muß. Für die Forderung einer verſtärk⸗ ten Staffelung der Gütertarife fiel insbeſondere der Um⸗ ſtand ins Gewicht, daß der ſüddeutſchen Induſtrie manche Produktionsvorteile verloren gegangen ſind, die früher einen Ausgleich für die hohen Frachtunkoſten bildeten.— Anläßlich des 25jährigen Beſtehens der Schwarzwälder Han⸗ delskammer ſoll eine Jubiläumsſchrift herausgegeben wer⸗ den, größere Feſtlichkeiten ſollen jedoch im Hinblick auf den Ernſt der Zeit nicht ſtattfinden. * Stockach. 16. März. Am letzten Sontag fand hier eine aus der ganzen Gegend ſtark beſuchte Bauernverſammlung ſtatt, die ſich mit der Schaffung einer ſtraffen Bauernorgani⸗ ſation befaßte. Geſchäftsführer Füller⸗Karlsruhe ſprach übet landwirtſchaftliche Fragen und der Vorſitzende des Ober- badiſchen Bauernbundes, Klaiber ⸗ Gundelfingen berichtete über die Entwicklung der Vereinigung mittlerer und kleiner Landwiste. i e Konſtanz, 16. März. In dieſen Tagen wird der baye⸗ riſche Luft⸗Lloyd München Probeflüge auf der Strecke Mün⸗ chen Schleißheim—Konſtanz unternehmen. Der regelmä⸗ ßige Flugverkehr auf den genannten Strecken ſoll am 2 März aufgenommen werden. Wirtſchaftliches. Wettbewerb für die wandelnde Meßreklame in Frankfurt. Die Veränderung, der das Straßenbild der Meſſeſtädte durch die in den Meſſetagen veranſtalteten Reklamen unter⸗ worfen wird, gereicht ihnen bekanntlich nicht zum Vortei weil die angewandten Werbemittel in ihrer Mehrzahl einen allzu notbehelſsmäßigen Charakter haben und den Wunſch⸗ auch äſthetiſch zu befriedigen, faſt durchweg vermiſſen laſſen. Hier Wandel zu ſchaffen und für die Frankfurter Meſſen eine vorbildliche Tradition herauszubilden, iſt das Beſtreben der Ortsgruppe Groß⸗Frankfurt des Vereins der Plakat⸗ freunde, die gemeinſam mit dem Meßamt während der Früh⸗ jahrsmeſſe, die vom 10, bis 16. April ſtattfindet, einen Wet, bewerb zunächſt für die wandelnden Meßreklamen durch⸗ ſührt, an den ſich alle Veranſtalter ſolcher Reklamen koſten⸗ los beteiligen können. Die Auszeichnung findet in vier Gruppen(1. tragbare Reklamen, 2. fahrbare Reklamen, 8. Reklamegruppen, 4. Tiere uſw.) ſtatt und zwar ſollen die beſten Leiſtungen in dieſen Gruppen je einen 1. 2. und. Preis in Geſtalt eines künſtleriſch ausgeführten Diplom erhalten. Innerhalb der Preisträger wird diejenige Lei ſtung, welche die beſte überhaupt iſt, noch beſonders ausge zeichnet. Alle Veranſtalter wandelnder Meßreklame ſetzen ſich am beſten mit der Geſchäftsſtelle der Ortsgruppe Gro Frankfurt ds V. d. P. Walfgangſtraße 1, in Verbindung Das Ergebnis des Wettbewerbs wird in der Tagespreſſe 5 1 CCC ²˙ i. ĩ˙.. E ö K re e ö e eee — ieee PPCFTCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCcCGVTTVTTTTCTCTJTJVTCVTCTCTVTVTVTCTCTVTVTCTTTTTTVTVTVT—TſTTTTTVTTTWTT—T—T—T—TT+TTTTTTWTTTW++rTTVTETTTT bekannt gegeben. Ein Schritt vorwärts in der produktiven Erwerbs loſen⸗ ürſorge. „Da von der Erhöhung der Produktion heute alles ab⸗* hängt, ſollte man keine Gelegenheit verſäumen, die 55. Möglichkeit bietet unter Ausnützung jetzt brach liegende? Arbeitskräfte Werte von großer volkswirtſchaftlicher Be deutung zu ſchaffen. Im beſten Sinne des Wortes pro, duktive Erwerbsloſenfürſorge und gleichzeitig in allgemein* volkswirtſchaftlicher und jeweils lokaler Hinſicht von größ⸗ 12 Bedeutung iſt der Kanaliſations⸗ und Waſſerleitun 0 au. Die Mehrzahl aller Ortſchaften unter 3000 Einwohnern iſt heute noch ohne Waſſerleitung und Kanaliſation. Vo f Städten und Gemeinden von 300010000 Einwohnern be.. trägt die Zahl der nicht mit Waſſerleitung verſehenen 45 ca. 250; bedeutend höher noch iſt der Prozentſatz bei denen,* die keine Kanaliſation beſitzen. In den größeren Städte bedürfen die Anlagen infolge Vernachläſſigung währen. der letzten 6 Jahre dringend des Ausbaues und größere Reparaturen. Wie kann unter den heutigen Umſtänden die Erbauung dieſer Anlagen in die Wege geleitet werden? „, Für die Finanzierung ſtellt das Reich ſeine Un ehe ſtützung in ganz bedeutender Höhe zur Verfügung tg0 Reichsvrrordnung über Erwerbsloſenfürſorge vom 15 Januar 1920 und Ausführungsbeſtimmungen dazu vom n. April 1919, beſonders Ziffer 1 Abſatz 5). Braucht 5 kleine Stadt von 5000 Einwohnern etwa ein Jahr 3 Fertigſtellung einer Waſſerlitungsanlage und beſchälte ſie dabei 75 Arbeitsloſe, ſo ergibt das bei rund 300 Tag 22 500 Arbeitstage, die der Erwerbsloſenfürſorge entzon werden. Bei einer Vergütung von 12 Mk. pro 0 Mann kommt die Geſamtlohnaufwendung auf 270 000 Auf Grund der genannten Erlaſſe wird das Reic ründetem Antraa etwa d te der 8 c * * an en 5 — * AAN Kang r AKA 87 NIN A NSS cee 1 5 8 3 Praic geweſen. euern, da es ſich um Unternehmünzen von hervorragen⸗ der volkswirtſchaftlicher Bedeutung handelt. tit einem ir Vage ſein, den Bau der Anlage in Angriff zu nehmen. Die Gemeinde oder Stadt genießt während des Baues den großen Vorteil, daß auch die einheimiſchen Arbeiter und Handwerker ſohnenden Verdienſt finden. Die in Be⸗ trieb befindliche Anlage iſt eine etwa innerhalb 35 Jahren ch ſelbſt amortiſierende ſichere Einnahmegnelle., hebt die ibt dem Orte Möglichkeiten, ſich auszudehnen, fördert den remdenverkehr. Auch das Feuerlöſchweſen wirs ſich we⸗ entlich vervollkommnen. Um die Baukoſten der Anlage Wöglichſt niedrig zu halten, muß auch von der einſchlägiger Induſtrie verlangt werden. daß ſie auf einen übermäßigen ewinn verzichtet, und daß ſie ihre Kalkulationen ſo nie⸗ rig wie möglich ſtellt. Es iſt daher erfreulich, zu hören, daß der„Verband deutſcher Waſſerleitungsunternehmer „V., Sitz Frankfurt am Main“ im Intereſſe dieſer volkswirtſchaftlich n wichtigen Anlagen das ſeinige tun will um die Pretſe ſo niedrig wie möglich zu halten. Wenn die Stadt⸗ und Gemeindebehörden die Initiative ergreifen und raſcheſt die finanzielle Unterſtützung durch das Reich beantragen, ſo können die Waſſerleitungs⸗ und Kanaliſa⸗ kionsarbeiten rechtzeitig im Frühjahr begonnen werden. —— Die Ausſichten für Oberſchleſten. Die„Deutſche Allgemeine Zeitung“ veröffentlicht einen Artikel ihres Beuthener Mitarbeiters, der einge⸗ hend die Lage in Oberſchleſien und die Ausſichten Deutſchlands für die bevocſtehende Abſtimmung ſchildert. ie Ausführungen ſeien hier wegen ihrer großen Beder⸗ kung der oberſchleſiſchen Abſtimmung, die eng mit dem zukünftigen Wohl und Wehe Deutſchlands verknüpft iſt, wiedergegeben. Was zu Zeiten des wildeſten polniſchen Terrors kaum möglich war, nämlich die Stimmungen der ober⸗ eſiſchen Bevölkerung auf ihre deutſche oder polniſche Geſinnung einzuſchätzen, läßt ſich heute mit einfger Scherheik feſtſtellen. Zeichen der wahren Geſinnung machen ſich bemerkbar und laſſen eine Schlußfolgerung auf den Ausgang der Abſtimmungzu. Wer den großen Nationalitätenkampf im Abſtimmungsgediet ſeit einem Jahre verfolgt und mitten in ihm ſteht, und ſich über⸗ Dies bemüht hat, vor der oberſchleſiſchen Abſtimmung in Schleswig und in Oſt⸗ und Weſtpreußen die Pſychologie r Bevölkerung zu ſtudieren, der vermag bereits gewiſſe orausſagen für das Endergebnis zu machen, die viel⸗ eicht hier und da kleine Abweichungen zeitigen, im all⸗ gemeinen doch das Richtige treffen werden. Um es vorweg zu nehmen: der deutſche Gedanke bricht ſich Bahn. Es ſteht gut um die deutſche Sache in Ober⸗ chleſien. Rein deutſch iſt das linke Oder⸗Ufer, deſſen edeutendſter Ort die Stadt Leobſchütz iſt. Hier ſind alle polniſchen Hetz⸗ und Propagandaverſuche völlig ver⸗ Hier dürfen wir auf einen ähnlichen rozentſatz deutſcher Stimmen rechnen, wie in Maſuren und Ermland. Gut deutſch iſt ferner Nordoberſchleſien, h. das zum Abſtimmungsgebiet zugeſchlagene Stück, Kreiſes Namslau(Mittelſchleſien) und die Kreiſe Kreuzburg und Roſenberg. Auch hier hat der polniſche Hehfeldzug kläglich Schiffbruch gelitten. Wohl gibt es in den Wäldern Nordoberſchleſiens einzelne polniſche Enklaven, aber ſie ſpielen weder moraliſch noch prozen⸗ al eine Rolle. Rein deutſch ſind ferner die Städte 0 0 Oppeln, Ratibor, Ceſel, Gleiwitz, Kattowitz. Taruowitz. 1 . r 1 57 die die ſich haben einſchreiben laſſen, in ihrem Entſchluß, ublinitz. Auch in ihnen können wir, die Summe aller bſtimmungsberechtigten zuſammengezählt, mit einem Ergebnis von 90 Proz. zu unſeren Gunſten rechnen. An⸗ nähernd die gleiche günſtige Ziffer werden wir in Beu⸗ hen, Königshütte, Pleß, Sohrau und Rybnik erwarten biuürfen. Mit etwa 65 bis 70 Prozent deutſchen Stimmen önnen wir Hindenburg und Miſlowitz einſchätzen. Rech⸗ nen wir nun hinzu, daß ſich im Induſtriegebiet große Ge⸗ meinden mit vielen Zehntauſenden von Einwohnern be⸗ inden, deren Bevölkerung deutſch geſinnt iſt, daß man auch hier mindeſtens dreiviertel deutſcher Stimmen⸗ mehrheit(Zaborze, Friedenshütte, Bismarckhütte) er⸗ warten kann, rechnen wir ferner damit, daß eine Anzahl mittlerer Landgemeinden ſich faſt bis auf den letzten Mann für Deutſchland entſcheiden wird— genannt ſeien Schönwald, Anhalt, Kruppamühle, Neudeck— und daß ie Zahl der Gemeinden mit einer polniſchen Mehrheit nicht gerade groß ſein dürfte, ſo ergibt ſich ganz klar daß ir einen deutſchen Stimmenſieg mit Fug und Recht er⸗ offen dürfen. Weſentlich mithelſen müſſen die heimattreuen Ober⸗ ſchleſier aus dem Deutſchen Reiche und dem Ausland, die a in erfreulich großer Zahl ihr Kommen zugeſagt haben. Leider ſcheint es, als ob doch mancher ſich durch die Gren⸗ elberichte aus Oberſchleſien, die verurſacht wurden durch n polniſchen Terror, in ſeinem Entſchluß, ſeiner alten oberſchleſiſchen Heimat den Treuſchwur zu leiſten, bat abſchrecken laſſen. Korfanty ſetzt ſolche Meldungen aft mit voller Abſicht in die Welt. Auch die Berichte der eutſchen Preſſe über die bedrohlichen polnſſchen Fry. ben konzentrationen ſind ihm nur erwünſcht: boffte er och, daß viele Reichsoberſchleſier zu furchtſam ein wer⸗ ben, zur Abſtimmung zu kommen. N Mee 4 9 Korfanty wird ſich täuſchen. Auch die Stimmung der leichsoberſchleſier ſcheint ſo deutſch und ſo gut, daß ſich ihrer alten Heimat in deren Schickſalsſtunde den Treueid a 15 leiſten, nicht werden wankend machen laſſen. Und 8 alle, in deren Bruſt ein deutſches Herz ſchlägt und ie ihrer Heimat eine friedliche, freie Zukunft ſichern vollen, ihre Stimme für Deutſchland abgeben, wenn ſie Nas ihre Pflicht tun, ihrer alten Scholle, ihren alten deachbarn und oberſchleſiſchen Landsleuten gegenüber, 0 dn wird Korfantys Korruptions⸗, Haß⸗ und Terror⸗ — 80 zerſchellen an dem einigen Willen der Oberſchle⸗ Das eigentliche Kleinod des oberſchleſiſchen Abſtim⸗ gebietes iſt das Induſtriegebiet im Dreieck Tarno⸗ 50 ff.. ·—· N Zuſchuß von 5410000 Mk. wird aber die Gemeinde ſicher in allgeme ine hygteniſchen Zuſtände um ein Bedeutendes und mungstermins iſt dieſer Bann vielfach gewichen. ſchildern, wie ſie wirklich iſt. Und die iſt gut. entſcheiden. triebevölkerung hat ſich in ich bemerkbar gemacht. Die Berichte über die ſchlechten Ar⸗ beitsverhältniſſe und über die ſoziale Unkultur in Polen haben den Eindruck an die oberſchleſiſche Arbeiterſchaft nicht verfehlt. Gegen die gewaltige Ziffer der Mitglieder der deutſchgeſinnten Gewerkſchaften aller Parteiſchattie⸗ rungen iſt die Zahl der in der polniſchen Berufsvereini⸗ gung organiſierten Arbeiter entſchieden in der Minder⸗ heit. Fraglos iſt eine große deutſche Mehrheit unter den Arbeitern der Hüttenwerke und der Metallinduſtrie zu erwarten. Von Korfantys Verſprechungen benommen und verhetzt iſt lediglich ein Teil der Grubenarbeiter. Der intelligente Arbeiter iſt faſt ausnahmslos für Deutſch⸗ land und gegen Korfanty. Die Beamtenſchaft hat in nicht mißzuverſtehenden Kundgebungen Korfantys Ab- ſage erteilt, die beleidigend deutlich waren. Und die Land⸗ bevölkerung? Sie ſtellt das Element der unſicheren Kantoniſten dar. Lange Monate hindurch war ſie gezwungen, mit den Wölfen zu heulen. So kam es, daß mancher, der im Herzen treu deutſch war, ſeiner wahren Stimmung nicht Ausdruck verlieh. Nach der Bekanntgabe des l N wählt auch heute ein großer Teil der oberſchleſiſchen Landbevölkerung noch die vorſichtige Schweigſamkeit als den beſſeren Teil, ſo wird, wie die Berichte aus verſchie⸗ denen Kreiſen beſagen, Korfanty am 20. März doch eine unliebſame Ueberraſchung erleben. Es wäre ſinnlos, ſich einem ungerechtfertigten Opti⸗ mismus hinzugeben. Dies ſoll auch keineswegs der Zweck dieſer Zeilen ſein. Sie ſollen lediglich auf Grund per⸗ ſönlicher Eindrücke und gewiſſer Feſtſtellungen 155 Lage o, wie die Polen bei den Kreuzburger Wahlen zur Stadtver⸗ ordnetenverſammlung eine denkbar klägliche Abfuhr er⸗ litten haben,— ſo wie in Hohenlohehütte die Kirchen⸗ wahlen ein deutſches Ergebnis zeitigten, ſo wird auch ganz Oberſchleſien am Tage der freien Selbſtbeſtimmung Der Geiſt des Vater Rhein in Straßburg. Ausgehend von einer Veröffentlichung in der„Frank, furter Zeitung“ hat in den jüngſten Wochen ein Brief erne Reihe deutſcher Blätter durchlaufen, welchen ſeinerdett der unlängſt verſtorbene Bildhauer Profeſſor Hildebrand anus Florenz in Beantwortung der Anfrage einiger Straßburger Lyzeiſten, die über den von ihm geſchaffenen wohl auch bier ſattſam bekannten Monumentalbrunnen, genannt Vater Rhein, einen Auſſatz zu fertigen hatten, an Neſe gerichtet hat. Prof. Hildebrand erläutert das, was er mit der ge⸗ wählten Geſtaltung zum Ausdruck bringen wollte, wier folgt:„Was iſt die Natur der Rheinländer?— Heiter, dern, voller Humor und guter Laune. Ihr Wein hilt wen mit — es gibt ja keinen anderen, der ſo zur Heizer dent HMmms. Und da der Apfel nicht weit vom Stamm fällt, lews eb nor eine ähnlich geſtimmte Gottheit ſein, die da warde Mer redet die Natur ein frohes Wort mit den Menschen, ſic trinkt Schmollis mit ihnen, ſie iſt in der Gebelaude und freut ſich am frohen Menſchen. Drum, wenn man denkt, 7 daß den Fluten des Rheins ein Waſſergeiſt entſtiege, ſo wird er nicht fremd und vornehm tun, ſondern gleich gemütlich mit den Menſchen verkehren, einen guten Spaß auf den Lippen. Nun, ſo ſteht er auf dem Brunnen da. Den Schif⸗ ferhaken in der einen, einen Salm in der anderen Hand, tritt er zu den Seinen als väterlicher Freund mit menſch⸗ lichem Fühlen und unverwüſtlich guter Laune. Man muß alſo die üblichen Begriffe eines Vater Rhein zu Hauſe laſſen, ſie ſind zu ſentimental oder zu pathetiſch— es iſt eine neue Rheingottheit. Und warum ſoll eine Figur einen vor⸗ handenen Begriff illuſtrieren, warum ſoll ſie nicht einen neuen ſchaffen, eine neue Anſchauung? Es iſt der gutmütige Waſſergott des Rheins, weder zum Fürchten noch zum Ver- neigen. Trauben umranken ihn, heitere Kinder bringen ſeinen Reichtum und ſeine Waſſer rauſchen herbei, im brei⸗ ten Fall einigen ſie ſich zum Ganzen gleichwie in der Natur und alles iſt in architektoniſcher Form vereint zum heiteren Brunnen, zur Freude und Luſt und lebendigen Genießen. Wenn die Leute ſich noch nicht hineinfinden, ſo iſt es des⸗ halb, weil ſie mit hergebrachten Gedanken drangehen ſtatt zu nehmen, was ich ihnen da gebe. Das Nächſte liegt oft am weiteſten ab. Es wird ihnen aber ſchon aufgehen und „Freund schein“ ſchon ſeinen Weg finden zu ihnen— das glauben Sie mir! Mit beſten Grüßen Prof. Hildebrand!“ Fraglos hat ſich derſelbe ſehr gut aus der Affäre gezogen und ſo klar wie möglich gemacht, wie er ſeine Schöpfung verſtanden hat und aufgefaßt wiſſen wollte. Zu der Bitte der an ihrer Aufgabe verzweifelnden Schüler des Straß⸗ burger Lyzeums an ihn um Aufklärung bez. zu ſeinem Schreiben wäre es aber wohl ſchwerlich gekommen, wenn die jungen Herren der Feier der Enthüllung des Vater Rhein bei Uevergabe des Reinhardbrunnens an die Stadt beigewohnt oder von dem Vorgange, der ſich dabei zutrug und im Folgenden mitgeteilt werden ſoll, Kenntnis erhal⸗ ten hätten. ö Die zu der Veranſtaltung Geladenen hatten nach dem früheren Generalkommando zu dicht am Brunnen Auf⸗ ſtellung genommen, ſo daß ſie halbſeitliche Ausſicht auf das zu enthüllende Standbild gewannen. Als mit einem Ruck die Hülle fiel und Vater Rhein in plaſtiſcher Nacktheit em⸗ portauchte, rauſchte eine mächtige Lachſalve der Feſtgenoſſen auf,— Profeſſor Hildebrand bezeichnet ſein Weſen an vier Stellen des obenerwähnten Briefes als heiter und belegt ſeine Lippen mit einem derben Spaß, die Wirkung war alſo wohl die gewünſchte— und der unter den Verſammelten befindliche Stagatsrechtslehrer Profeſſor Dr. Laband ſprach in ſeiner trockenen Weiſe ſcharf und beſtimmt den Namen „Althoff“ aus. Das befreiende Wort löſte die allgemeine Spannung. In der Tat, der in jeder Bezjehung hüllenloſe Waſſergott, deſſen Partner auf dem Böcklin'ſchen Bilde„Des Meeres und der Liebe Wellen“ zu finden ſind, glich dem früheren Lehrer des franzöſiſchen Rechts in Straßburg und nachmaligen Berliner Miniſterialdiektor dieſen Namens auf ein Haar. Nicht nur die Züge des runden Geſichts und der Schnitt des Bartes, ſondern auch die weichen Profile der von der Fülle des Stoffes bereits einigermaßen be⸗ meiſterten Formen des Körpers entſprachen vollſtändig der wohlbekannten behaglichen Erſcheinung Althoffs. Da nicht anzunehmen iſt, daß dieſer Profeſſor Hildebrand Modell geſtanden hat, erklärt ſich die unverkennbare Aehnlichkeit aus dem Umſtande, daß Profeſſor Althoff den Typus, n Pr V. —— U dürftenden Lyzeiſten durch ſeinen Hinweis auf Profeſſor Althoff als Urbild ohne weiteres auf die in der Hildebrand ſchen enthaltenen Zuſammenhänge geführt worden ſein würden. 1 De mortuis nil nisi bene! Stifter, Schöpfer, Althoff und Laband ſind tot, und der dauerhafteſte der Beteiligten, Freund Rhein, iſt der franzöſiſchen Zerſtörungswut gegen alles Deutſche zum Opfer gefallen. Der Reinhardbrunnen iſt vom kleinen Broglie, wo er wohl aus Gründen der Pietät gegen Dr. Reinhard, der den größten Teil ſeiner Straßburger Zeit nacheinander in den Eckhäuſern Blauwol⸗ kengaſſe⸗Meiſengaſſe und Studentengaſſe⸗Münſtergaſſe, ſo⸗ zuſagen am Broglieplatze gewohnt und gewirkt batte, er⸗ richtet war, ohne bislang anderwärts wieder zu erſtehen, verſchwunden.. Kein Urteilsfähiger wird dem Vater Rhein das Zeug⸗ nis verſagen, daß er ein tadelloſer Akt und im Euſſe treff⸗ lich gelungen war. Eine alles in allem zufammenfaſſende Würdigung von autoritärer Seite ſei zum Schluſſe beige⸗ gt. 5 Als die kleine Verſammlung nach En hüllung des Stand bildes auseinanderging, verweilte Verfaſſer noch einige Augenblicke in ſtiller Betrachtung neben dem Senatsſekre⸗ tär und ſpäteren Direktor des Kunſtgewerbemuſeums Dr. Schricker, der als nächſter Freund des verſtorbenen Stifters die Braut d. h. im vorwürfigen Falle den Brunn „weggegeben“ hatte, wie die Engländer ſagen. Beide fſan⸗ den ſich zunächſt in erfreulicher Uebereinſtimmung im Hin⸗ blick darauf, daß dem an öffentlichen Brunnen ſo armen Straßburg ein ſolcher und überdies in hochkünſtleriſcher Ausgeſtaltung gerade von altdeutſcher Seite— Dr. Rein⸗ hard war Eingewanderter— geſpendet worden war. Daun ſchmunzelte Dr. Schricker dem Vater Rhein zu und meinte: 05 8 iſt ein prachtvoller Kerl und wird alle Tage ſchöner!“. N * Auf die Erwiderung, das ſei jedenfalls erwünſcht und in reiferen Jahren beſonders auertennenswert, murmelte er etwas von Patina und ſchloß: 17 „Und wer Sockel und Uucban nicht ſchön findet, der ver ſteht gleich gar nix!“ Damit war alles erledigt. Erſchüttert dankte Verfaſſer und empfahl ſich.. P. M, N 728 1 0 Gerichtsſaal. 8s Karlsruhe, 16. März. Die Strafkammer verurteilte geſtern den Mechaniker Erwin Volz aus Pforzheim wegen Betrugs und Urkundenfälſchung zu zwei Jahren 6 Monates Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverluſt und den Kaufſmaus Alexander Kiefer aus Stuttgart wegen des gleichen* brechens zu 2 Jahren Gefängnis. Volz und Kiefer einem belgiſchen Deporter zwei Barren wertloſes ö Met als Gold verkauft und dafür 440 000 M. Papiergeld, ein Stück Platin im Werte von 70000 M. und einen Scheck übe den Betrag von 135 000 M. erhalten. Den Deporter patten ſie außerdem durch Uebergabe eines gefälſchten Prohlerſchins über das angebliche Gold getäuſcht. f Aus den Parteien. 2 Karlsruhe, 16. März. Die deutſchnationale Volkspartei hielt vor einigen Tagen im Tiergartenreſtaurant. 5 Sitzung des Landesausſchuſſes ab, die gut beſucht war. Man beſprach die bevorſtehenden Landtagswahlen und die politiſche Lage. Uebereinſtimmung herrſchte darüber, daß es für die Deutſchnationalen kein Paktieren mit der Sozialdemokratie gebe und daß die ſoziale Frage nur vom Standpunkte des Arbeitsfriedens aus, nicht von dem des Leuf wirtſchaftlichem Gebiete ſei die reſtloſe Aufhebung der Zwangswirtſchaft zu Klaſſenkampfes gelöſt werden könne. 1055 1 fordern. Im Namen des katholiſchen Ausſchuſſes der Par⸗ tei legte Freiherr Konrad von Stotzingen den Standpunkt der deutſchnationalen Katholiken dar. Frl. Sturm ⸗Ueber⸗ lingen gab im Namen zahlreicher Katholiken des Seege⸗ bietes ein Bekenntnis zur deutſchnationalen Volkspartei ab. Landtagsabg. Kayer⸗Karlsruhe ſprach als Proteſtant den Willen aus, gemeinſam mit den katholiſchen Parteigenoſſen ſich auf den Boden der chriſtlichen Weltanſchauung zu ſtellen im Kampfe gegen das Antichriſtentum. N Beteiligung der Tſchecho⸗Slowakei an den Zwangs⸗ 1 maßnahmen. l Prag, 16. März. Der Prager Berichterſtatter des Kaſſi Naplo veröffentlicht eine Unterredung mit dem tſchecho⸗flowakiſchen Handelsminiſter Dr. Hotewath. Ex fragte ihn auch nach der Durchführung der Sanktionen bei der Ttſchecho⸗Slowakei, worauf Dr. Hotoweth an⸗ wortete, daß in allen Dingen, wo es ſich um die Ausfuhr für den deutſchen Eigenverbrauch handle, die Sanktionen nichts daran ändern werden. Sobald aber die Durch⸗ fuhren durch Deutſchland geſtört werden, werden die Maßnahmen der Entente natürlich einen ungünſtigen Einfluß auf unſeren Handel ausüben. Ueber die, Han⸗ delsform der Tſchecho⸗Slowakei befragt, gab der Miniſter folgende Auskunft: In vier Monaten hoffen wir mit der ſtaatlichen Kontrolle der Ein- und Ausfuhr endlich bre⸗ chen zu können. Wir ſind im Begriffe, einen neuen Zoll- tarif auszuarbeiten, der keine prohibitiven Fälle vor⸗ ſieht, ſondern einen rechtlichen Zollſchutz unſerer Erzeu- gung. Nach Feſtſetzung des Zolltarifs werden wir ſor fort die Ausfuhrkontrolle aufheben. 3 — 58 1 g Fußball.. K. J. V. Plankſtadt I.— K. J. V. Seckenheim J. 121 K. J. V. Bühl J.— K. J. V. Seckenheim II. Fußballwetter obige Mannſchaften. Plankſtadt ſt Ute eine 622 Am vergangenen Sonntag trafen ſich bei berrlichem gut trainierte Mannſchaft, während Seckenheim mit Gcſatz antreten mußte. ſodaß es. eine Freude war mit zuzuſehen. Plankſtadt begann ein ausgeglichenes Spiel wandert von Tor zu Tor. Doch die Verteidiguggen beider⸗ ſetts waren in guter Form und ließen kein⸗ E folge zu. Torlos wurden die Setten gewechſelt. Nach der Pauſe Mit An ſoß dasſelbe Bild, bis es in der 30. Minute Plantftant geungt die Verteidigung S. zu umſpielen und duſch gutgezielten Schuß vom Rechtsaußen die Führung an ſich zu reißen. S. ſtellt um, der linke Verteidiger geht in den Sturm und 5 Minuten vor Schluß gelingt auch Seckenheim ein feiner Durchbruch. der den Ausgleich herſtellte. Mit dem Stande 1: 1 extönte gleich darauf der Schlußpfiff des Schiedsrichters der das Spiel zur Zufriedenheit aller leitete. EI ſur die Nokon: W De en Das Leder Um es vornweg zu ſagen, es wurde ein äußerſt ruhiges, faires und doch ſcharfes Spiel vorgeführt, Leipziger Muſtermeſſen und gewerblicher Betrachtungen von Otte Gehrke. Der ungeheure Aufſchwung, den die Leipziger u der Behauptung, daß dieſe Meſſen nunmehr epräſentanten der deutſchen Induſtrie angeſehen erblichen Mittelſtand angehören. a 5 Allzu groß dürfte dieſer Prozentſatz nicht ſein: für eine Meſſe ausgeben? Wer kann 8—10 Tage das richtig? Müßte die Meſſe, die doch erhebliche . Mittelſtand. meſſen in den letzten Jahren genommen haben, war Grund treues Spiegelbild des geſamten deutſchen Gewerbefleißes darſtellten, denn die 15000 Ausſteller können füglich als Stimmt dieſe Behauptung? Es wäre jedenfalls intereſſant d höchſt lehrreich, einmal ziffernmäßig feſtzuſtellen, wie ch diefe 15000 Ausſteller zuſammenſetzen. Ganz beſonders Hrreich wäre eine ſolche Statiſtik im Hinblick darauf, feſt⸗ zuſtellen, wie viele von dieſen 15000 Ausſtellern dem ge⸗ f denn bei 0 heutigen Meſſepreiſen dürfte es nur wenigen Hand⸗ werkern und Kleinfabrikanten möglich ſein, die Meſſe als usſteller zu beſchicken. Wer kann 1000 Mark und mehr eſchäft fernbleiben? Das iſt den allermeiſten einfach ganz unmöglich! Gehören aber die Handwerker und Kleinfabri⸗ kanten nicht zur deutſchen Induſtrie? Iſt alſo die Leipziger Meſſe ein Spiegelbild des deutſchen Gewerbefleißes? In Wirklichkeit ſind ja auf der Leipziger Meſſe auch Rur die Großinduſtrie und der Großhandel vertreten. Iſt kaats⸗ und Kommunal⸗Unterſtützungen erhält, nicht für jeden erreichbar ſein? Hat zu dieſen Unterſtützungen, die der Großinduſtrie zugute kommen, nicht auch der kleine Mann fein Scherflein beigetragen? Wie kommt es, daß mit ſeinen Geldern die Großen unterſtützt werden? Wie iſt es zu Muſter⸗ —— ͤ— ein ge⸗ werden. ſeinem Reichs⸗ ſeinen Grund. die Beſchickung der Meſſen trotz der hohen Ich frage daher erneut:„Warum ſollen nur die kapitalkräftigen Firmen der Segnungen der Leipziger Meſ⸗ ſen teilhaftig werden? Warum ſollen nur dieſe an den öffentlichen Geldern partizipieren dürfen? auch der gewerbliche Mittelſtand?“ Ja, warum? Muß er denn zurückſtehen? Nein, das Auch der Handwerker und Kleinfabrikant hat die Möglichkeit, die Leipziger Meſſen zu beſchicken und ſich die Vorteile derſelben zu ſichern. Jeder Handwerker oder Kleinfabrikant oder zwei geſchützte Artikel als Spezialität. zialartikel ſtelle er in Leipzig aus und nehme dort Auf⸗ Mit dieſen Spezialartikeln iſt er leiſtungs⸗ und konkurrenzfähig und iſt alsdann auch in der Lage, ſeinen Betrieb wieder aus einer Reparaturwerkſtatt zu einem ſelbſtändigen zu machen, ihn weiter auszubauen, Leute zu beſchäftigen, ſeine Familie zu ernähren und— Letzten Endes würde alſo auch echnung kommen. lohnt. muß er nicht. träge auf ſie entgegen. ſeine Steuern zu bezahlen. der Staat auf ſeine R Aber der Kleine kann doch nicht ausſtellen! Wie geſagt, er kann! Allerdings nicht als ſelbſtändiger Ausſteller; die rechtfertigen, daß von den ca. 140 000 Maſſebeſuchern nür die Großen und Kapitalkräfrigen Nutzen ziehen dürfen? Oder iſt der gewerbliche Mittelſtand ſo unwichtig, daß er im Volkswirtſchaftsleben gar nicht mitzählt? Das beſtreite ich ganz entſchieden! Und wäre es ſelbſt ſo, ſo müßten ſchleunigſt Maßregeln ergriffen werden, um dem entgegen⸗ zuwirken! Wohin iſt der einſt ſo blühende gewerbliche Mit⸗ telſtand gekommen? Flick⸗ und Reparaturwerkſtätten! Und dazu haben die Meſſen viel, ſehr viel beigetragen. Denn der Andrang der Großinduſtrie zu dieſen Meſſen hat doch Sie haben eben herausgefunden, daß ſich gen. ſich mehrere zuſammentun. tragen. Dann verteilen ſich die erdrücken würden, auf die jeder trägt nur einen Teil. Dieſe Gedanken waren es, we finder⸗Verband E. V., Berlin W. Meſſeſpeſen Patent⸗ und Gebrauchsmuſter⸗Ve fabrikate auszudehnen. Die von Warum nicht geführt werden kann. fabrizieren daß auch jeder Handwerker und 8 Leipziger Meſſen ausſtellen kann. Und dieſe Spe⸗ 5 5 e 75 Auskunft. Anmerkung des Verfa möchte ich darauf verweiſen, daß von M. 50.— annimmt. Hierfür der Muſter, deren Vorführung, uſw. und nimmt die 8 Koſten und die Zeit kann er ſelbftverſtändlich nicht aüfbrin⸗ Aber, was dem einen unmöglich iſt, gelingt, wenn Dann hilſt einer dem andern Schultern der Geſamtheit, und veranlaßten, ſich mit dem Leipziger Meßamt in Verbindung 3u ſetzen, um die von ihm bereits eingeführten Patent⸗ und Gebrauchsmuſtermeſſen als Kollektivausſtellungen für ten Gründe waren auch dem Meßamt einleuchtend, und in weiteren eingehenden Verhandlungen iſt es dem Verbande gelungen, ſo große Ausſtellungsräume von dem Meßamt zu bekommen. daß nunmehr der Gedanke einer Kollektivaus⸗ ſtellung des deutſchen gewerblichen Mittelſtandes durch⸗ Gegen Zahlung einer ganz mini⸗ malen Ausſtellungsgebühr iſt es deshalb nunmehr möglich, dingungen gibt die Geſchäftsſtelle des genannten Verbandes Verband E. V. Ausſtellungsgegenſtände ſchon zum Preiſe Aufträge entgegen. ——— Laſten, die den einzelnen lche den Allgemeinen Er⸗ 50, Ansbacher Straße 28, rwertungen auf Fertig⸗ dem Verbande angeführ⸗ Kleinfabrikant auf den Ueber die näheren Be⸗ ſers: Zur Orientierung der Allgemeine Erfinder⸗ bietet er die Ausſtellung Beleuchtung, Bewachung — N 2 E 0 Hermann 5 on den pſcir n eben der Hauptpost uchs) Donnerstag creitag Die günstige Kaufgelegenheit der Reste-Tage ist stadtbekannt. a 5 in posten Baumwollwaren u. Waschstoftreste Ein Posten Waschstoffreste doppeltbreit, Wert bis 42.50... jetzt Rleter 16.5 Wert b. 39.50 ul nabeben. Wären, Reste-Jage Baumwollwaren, Weiss Kleiderstoffe! Wert bis 19.50 jetat Meter 9 50. %% 63.50 Jung bonn Mleider- und Kostümstoffreste letzt 15. 29.50 75. 6 120.— 18. 930 duntliche Benannimachungen. Der Schaden, der alljährlich dadurch hervorge⸗ rufen wird, daß Blitzſchläge in Gebäude ohne Blitzableiter treffen, veranlaßt uns, die Hausbe⸗ ſitzer darauf hinzuweiſen, wie notwendig es iſt, Blitzableiter an den Gebäuden anzubringen. 5 Nach den heutigen Anſchauungen über die weckmäßige Anlage von Blitzableitern iſt es mög⸗ ich, auf einfache Weiſe unter Benützung der ſchon an jedem Gebäude vorhandenen metalliſchen Leiter wie Regenabfallröhren, Dachrinnen, Dunſtrohre und dergl. eine ſolche allen Anforderungen ge⸗ nügende Anlage auszuführen. Es ſollte deshalb bei jedem Neubau von vorn⸗ herein eine Blitzableiteranlage vorgeſehen werden Geradezu unerläßlich iſt jedoch ein Blitzableiter bei einzelſtehenden u. überragenden Gebäuden(Scheu⸗ nen, Bauernhöfe, Kirchtürmen, denn dieſe werden am häufigſten von Blitzſchlägen getroffen. Obwohl eine Verpflichtung zur Prüfung der Blitzableiter nicht mehr beſteht, empfi hlt es ſich von Zeit zu Zeit, etwa alle 4—5 Jahre und außerdem nach allen Vorkommniſſen, welche auf Beſchaffenheit des Blitzableiters von Einfluß ſein können(Dachreparaturen, heftige Stürme, Blitz⸗ ſchläge) eine Nachprüfung vornehmen zu loſſen i Die Herſtellung und Prüfung der Blitzableiter ſollte nur ſachverſtindigen Perſonen anvertraut werden, als ſolche kommen außer den el ktrotech⸗ niſſchen Spezialfiemen vor allem Handwerker in Betracht, welche den Nachweis erbringen können, daß ſie einen der am Landesgewerbeamt in Karls⸗ ruhe veranſtalteten Meiſterkurs im Aulegen und Prüfen von Blitzableitern mit Erfolg beſucht haben. Mannheim, den 8. März 1921. Bezirksamt— Poltzeidirektion. Verhütung von Waldbränden. . Zur Verhütung von Waldbränden wird gemäß 868 Ziffer 8 R. Str. G.B. und 8§ 28 Ziffer 1 b. P. Str. G. B. das Rauchen in ſämtlichen Waldungen 5 des Amtsbezirks Mannheim bis 1. Oktober d. J verboten. Außerdem beſtimmt 8 64 des Forſtgeſ tzes, daß in Waldungen oder in einer Nähe derſelben von 50 Schritten ohne beſondere Erlaubnis des Forſt⸗ amts, das mit Erteilung derſelben zugleich die 8 1 Sicherheitsmaßregeln anzuordnen hat kein Feuer angezündet werden darf. g Darnach iſt das Abkochen im Walde oder am Waldrand während des ganzen Jahres ohne Erlaubnis des Forſtamts verboten. N Zuwiderhandelnde werden vorbehaltlich etwaiger Verfolgung wegen Brandſtiftung an Geld bis 60 Mk. oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft. 5 Die Bürgermeiſterämter bezw. Stabhalter⸗ ämter werden angewieſen, dies in ihren Gemeinden auf ortsübliche Weiſe bekannt zu machen, das Waldhutperſonal zu genauer Aufſicht anzuhalten und Anzeige gegen Ortsangehörige durch Straf⸗ verfügung zu erledigen, ſolche gegen Nichtortsan⸗ gehörige aber zur Verfolgung hierher abzugeben. Der Vollzug dieſer Verfügung iſt anher anzuzeigen. Mannheim, den 8. März 1921. ad. Bezirksamt— Abt. IIa. Tussballklub„Oiktorta“ 1908 E. V. Neckarhauſen. Sonntag, den 20. März, nachm. n ub 8 Pokal-MWettspiel deer 1. Mannschaft des 7 U heckarhausen gegen Ligamannschaft des Turn. u Sport- 8 Veieln Manaheim-⸗Feudenbelm uſen. Hierzu benfolls den [Quartett mitwi'⸗ ken. NB. Heute Abend pu kt 8 Uh Zusammenkunf der Sänger Damen, welche im gemiſchten Der Vo ſtand. Cbang. Jugendbund Seckenbeim. Samstags Abend 8 Nyr im Lokal Zusammenkuntt d. Abteilung! zwecks Stellungnah ne zu den in der General verſammlung gefaßten Beſchlüſſen. Die Einberufer. 7 5 ift im Gelingen der Verein Hundeſport Seckenheim. D Samstaa, den 19. d Mis, aberde g punkt 7 Uhr bei Mitglied Joſef Roge „Ne ckartel“ Nebenzimmer Augerord. ſllkalleder-Verſammüng. Jatepeſſ⸗ und für ein gutes Schau am Oſtermontag ſeh erwünſcht, datz ſich ſämtliche Mitglieder pünkt⸗ lich ei ibefinden, denn nur geeint kann groß 8 g leiſtet werden Nochmu ählig und ſämtlicher Mannſchaften. Vollzähliges u. pünktlich s Erſcheinen dringend rm ſcht De) Spi⸗lausſchuß no mittags von 8—12 Uhr auf dem Rathaus Zimmer 7 anmelden. Focke nbeim, den 16. März 1921. — (Zum Hauspuiz Bezirks- Sparkasse, 7 1 5 1 25 Sportabteilung. Zum Hauspulz 1 Par SS Heute Abend 8 115 8 Dixin, Flammer, Thompsons unter Bürgschaft von 6 Gemeinden— mündelsicher. 1. ee f Seifenpulver— Putztücher 212 0 im Lokal. Vollzählise“ Sehrubbe, Futsbus en Filiale Secken heim. e,, Fensterleder e— 2 f Geſangverein ge I geolin— Salmiakgeist— Sido ringe doll Cold llt filſſſo. Uu Unlwerfoſt L„Lledertaiel“ ka I Slitzblank-Scheuersand, Vim Seckenhei n 1 55 Schmirgel, Henkel's Ata und Dein eldenes Held! Heute Abend 8 Uhr ist Krisit, Ofenwichse, Ofenlack Annahme von Spareinlagen mit täglicher Verzinsung. 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Bekanntmachungen ..—— der Gemeinde Seckenhem e e e e 2 1. le 8 Nuy⸗ 1 Lokal Die Gemeinde 15 noch dan wie. 1 f ö. 72 N Wellen abzugeben. l ktanten wollen t Die Aktivität · 2K e ersamm ung am Freitag. den 18 Mä; 1921, N 2 Städt. Spa- kasse Mannneim Bürgermeiſteramit: unter Gerantie der Stadtgemeinde Mannheim Koch. 8 mündelsicher. 2. l Annahme von Spareinlagen; tagweise Ver- Lebenaemiteſz mi zinsung. r 5 Aunahmestell:: Gg. Lsonb. Bünlor, Seckenheim Nah en-Hnsgabz. len 18. ds. Mts. erhas wohnhaft an den Planken. Scheck- Giroverkehr kostenlos. Kostenlose Einzahlungen auf Postscheckkonten: Ludwigshafen a. Rh Nr. 620.— Karlsruhe (Baden) Nr. 1788. und 15 60 Mk. pro 3 Hypotheken gegen mässige Zinssätze, 2101 2150 9 8 e Spesen, und nrovisionsfrol.„ 2151„ 2200 10 1„ i 2201 2,. i indl- Bonbons] 88933 . U Dro 9 22. 5 5 e 2 Ztr. 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