Hmtsblart der Bür -!!!! ĩͤ v germeisterämfer Seckenheim, qwesheim eckarhausen und Edingen e eee eee, Abonnementspreis: Monatlich 4.— Mk. mit Trägerlohn. Durch die Poſt bezogen pro Quartal rſcheint täglich 21. Jahrg. 12.— Mk. ausſchl. Beſtellgeld.— — mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Montag, 4. April 1921 Inſerationspreis: Die einſpaltige Petitzeile 80 Pfg. Reklamen 2.50 Mk. — Fernſprechanſchluß Nr. 16. Bei öfterer Anfnahme Rabatt. No. 77 Der Staats ſtreichverſuch de⸗ Ex⸗Kaiſers. 1 Der„Secolo“ meldet: Der Reichsverweſer Horty hat in⸗ olge des Staatsſtreiches des Exkaiſers Karl gegen dieden einen Haftbefehl erlaſſen. Forty erwiderte auf die Proteſt⸗ Sue der alliierten Delegation in Budapeſt, daß er außer tande ſei den Militärputſch in Weſtungarn zu unter⸗ Packen, da die Budapeſter Garniſon mit einem gewiſſen die zentſatz mit dem Exkaiſer Karl ſympathiſiere und auch 4 übrigen Truppenteile nicht zuverläſſig ſeien. Die Wiener Morgenblätter melden, daß der Reichsver⸗ weſer Horty über Budapeſt und die weſtungariſchen Bezirke den Ausnahmezuſtand verhängt habe. Die Budapeſter Ar⸗ eiterſchaft hat zum Generalſtreik aufgerufen als Proteſt gegen den Militärputſch. N Die„Preß⸗ Information“ meldet aus Graz: Steiermär⸗ ſche Truppen ſind am Mittwoch zur Verſtärkung des derenzſchutzes nach der Oſtgreuze abgegangen. Der Greuz⸗ Die. zwiſchen Ungarn und Steiermark iſt unterbrochen. G e Polizei und die Grenztruppen haben Befehl eine renzüberſchreitung des Exkaiſers Karl zu verhindern, gegebenenfalls ſeine Feſtnahme vorzunehmen. Kriegserklärung an Ungarn? Belgrad, 2 April. 6 Die Belgrader Regierung betrachtet das Erſcheinen des wfgiſers Karl in Ungarn als caſus belli. Die Jugoſla⸗ ſche Regierung hat drei Armeekorps mobiliſiert. Als Re⸗ Kefalien beſchloß die zufoſlawiſche Regierung die dauernde Beſecrion des Kohlengebietes von Pecs und die militäriſche ſetzung der Stadt Szegedin. . g Bu dapeſt, 2. April. dens raf Andraſſy iſt zum Miniſterpräſidenten ernannt wor⸗ Proteſt der Tſchecho⸗Slowakei. Rom, 1. April. 9 Der iſchecho⸗ſlowakiſche Geſandte hat im Auftrag ſeiner danierung dem Grafen Sforza davon Mitteilung gemacht. T ein Verbleiben Kaiſer Karls in Ungarn ſeitens der gebecho⸗Slowakei über eine beſtimmte Friſt hinaus nicht Aühel det werden könne und als Kriegsfall angeſehen werden 2 te. Die ungariſche Regierung ſei von Prag aus ent⸗ rechend verſtändigt worden. 5 Prag, 2. April. 5 wie ein vom Auswärtigen Amt inſpiriertes Abendblatt Re det, hat die tſchecho⸗flowakiſche Regierung infolge der aleiſe des Kaiſers Karl nach Ungarn ſowohl in Budapeſt auch in Bukareſt, Belgrad, Paris, Rom und London ritte unternommen. Mit Oeſterreich wird gleichfalls kerbandelt Die tſchecho⸗flowakiſche Regierung, ſo heißt es dieſer Auslaſſung, ſei zu den energiſchſten Maßnahmen entſchloſſen. f Wien, 2. April(Drahtmeldung). er die Abendblätter melden, daß die Räckreiſe des Exkai⸗ 8 Karl mit Sonderzug erfolgen ſoll. Der Kaiſer ſoll un St dem Schutze der Entente ſtehen und von zwei englischen paſſtezofftsieren begleitet werden. Wien wird in der Nacht liert, die Stationen werden wähend der Durchreiſe ge⸗ pperrt. Die ungariſche Nationalverſammlung für Ausweiſung von Kaiſer Karl. f Budapeſt, 2. April. R Die ungariſche Nationalverſammlung forderte die Dierung auf, unverzüglich alle Schritte zu unterneh⸗ —— men, damit der Exkaiſer Karl aus dem Lande entfernt werde. Vorgeſtern wurde aus Stein am Anger berich⸗ tet, daß ſich Exkaiſer Karl immer noch dort aufhalte und die Aeußerung getan habe, er möchte gerne mit ſeiner Familie wenigſtens ſolange in Ungarn verbleiben, als ſeine Anweſenheit nicht zu kriegeriſchen Verwicklungen Anlaß gibt. Politiſche Kreiſe erklären, daß dieſem Wunſche nicht entſprochen werden könnte, vielmehr alles geſchehen müſſe, um ſeine ſofortige Entfernung durch⸗ zuführen. Zumal auch die Entente mit größtem Nach⸗ druck darauf beſteht, und die Regierung den Entente⸗ vertretern gegenüber erklärte, daß man den Exkaiſer als Eindringling betrachte. Paris, 2. April. In Paris wird der Reſtaurationsverſuch in Ungarn hinſichtlich ſeiner Rückwirkung ernſter aufgenommen. Man befürchtet allgemein, daß die Ohnmacht der Entente auch in Deutſchland gewiſſe Kreiſe ermutigen werde, ihren Plan zu verwirklichen. Der„Petit Pariſien“ fin⸗ es bedauerlich, daß die Tſchecho⸗Slowakei nicht ſofort mi⸗ litäriſch in Ungarn eingegriffen hat. Die Schweiz zur Rückkehr Kaiſer Karls. 1 Bern, 1. April. g Geſtern abend ſprach der ungariſche Geſchäftsträger in Bern bei Bundespräſident Schulthes vor und unter⸗ breitete die Anfrage, Exkaiſer Karl wieder nach ſeinem ſchweizeriſchen Aufenthaltsort Schloß Prangins zurück⸗ kehren dürfe bezw. ob die ſchweizeriſche Regierung ſich der Wiedereinreiſe des Exkaiſers Karl widerſetzen werde. Bundespräſident Schulthes äußerte die Meinung des Bundesrates dahingehend, daß eine Wiedereinreiſe und ein proviſoriſcher Aufenthalt nach der Sachlage von ge⸗ ſtern abend geſtattet werden könne, daß ſich die ſchwei⸗ zeriſche Regierung jedoch einen definitiven Beſchluß über die Weitergewährung des Aſylrechts vorbehalten müſſe. Ein ſolcher Beſchluß würde nicht zuletzt vom Ergebnis der vom politiſchen Departement durchgeführten Unter⸗ ſuchung der Angelegenheit abhängen. Inzwiſchen haben ſich die Ereigniſſe in Ungarn an⸗ ders geſtaltet, als geſtern vorauszuſehen war. Dieſe Beurteilung der Frage, ob der Exkaiſer wieder in die Schweiz zurückkehren dürfe, hängt ſelbſtverſtändlich von der Weiterentwicklung der politiſchen und militäriſchen Ereianiſſe in Ungarn ab. Unter allen Umſtänden wird die Schweiz vermeiden, durch irgendwelche Stellung⸗ nahme den Anſchein einer Anteilnahme an den un⸗ gariſchen Vorkommniſſen zu erwecken. Sollte dagegen die Rückreiſe des Exkaiſers Karl nach der Schweiz im Intereſſe des Friedens und der Beruhigung der öffent⸗ lichen Meinung in Ungarn als wünſchenswert oder not⸗ wendig erſcheinen, ſo würde nach der Auffaſſung im Bundeshauſe einem proviſoriſchen Aufenthalt des Er⸗ kaiſers in Prangins nichts im Wege ſtehen, doch bleibt zunächſt die weitere Entwicklung der Dinge abzuwarten. Poſtſcheckkonto: Karlsruhe Nr. 19819. Ein anderes Geſuch als die Anfrage des ungariſchen Geſchäftsträgers iſt bisher dem Bundesrat nicht unter⸗ breitet worden. Die Ereigniſſe in Ungarn liegen man⸗ gels direkter telegraphiſcher Meldungen im Unklaren. Der Bundesrat iſt über die Ereigniſſe durch einen Be⸗ richt des Sckweizer Geſandten Bourcart unterrichtet worden. i g 5 8 Zusammenbruch des ungariſchen Reſtaurationsverſuchs. 5 Wien, 3. April. Der Putſchverſuch des ungariſchen Exkönigs Karl hat ein raſches Ende genommen. Die alliierte Botſchafterkonferenz hat noch geſtern einen Beſchluß gefaßt, der ſich gegen die Wiedereinſetzung der Habsburger in Ungarn wendet und die Regierung auf die unglücklichen Nachwirkungen des Vers bleibens des Exkönigs in Ungarn hinweiſt. Zu gleicher Zeit hat ſich in Budapeſt die Nationalverſammlung gegen Erxkönig Karl ausgeſprochen und der Regierung Horty ihr Vertrauen bezeugt. In einer ſcharfen Reſolution wurde die Störung der beſtehenden Rechtsordnung durch König Karl mißbilligt. Der Exkönig ſoll ſich bereit erklärt haben. nach einem neutralen Lande zurückzukehren, wobei er aller ⸗ dings nicht auf den ungariſchen Thron verzichtet. Die Ab⸗ reiſe nach der Schweiz, die über Wien und Salzburg vor ſich gehen ſoll, ſteht unmittelbar bevor. 5 Paris, 3. April. 1 deren Nach einer Meldung des„Gaulois“ hat Exkaiſer Karl Stein am Anger bereits verlaſſen und befindet ſich auf der Fahrt nach der Schweig. 1 . Wieien, 3. April. Wie geſtern bekannt wurde, werden zwei Entente⸗Offi⸗ ZBiere den Zug des Exkaiſers begleiten. Auch zwei Mitglie⸗ der des Nationalrats werden die Reiſe des Exkaiſers beauf⸗ ſichtigen. Ein Großdeutſcher und ein Sozialdemokrat wur⸗ den von der Reichsregierung dazu beſtimmt. 5 5 5 a Wien, 3. April. Der Budapeſter Korreſpondent des„Neuen Wiener Tag⸗ blatt“ berichtet unterm 1. April: Exkaiſer Karl wird noch heute, ſpäteſtens Samstag, Stein am Anger verlaſſen, um über Oeſterreich nach der Schweiz zurückzukehren, wo ihm unter verſchärften Bedingungen der Aufenthalt geſtattet iſt. Der Exkaiſer wird die Reiſe unter Ententeſchutz zurücklegen. Exkaiſer Karl reiſt nach Spanien. 8 Wien, 3. April. Wie das„N. Wiener Tagbl.“ erfährt, ſollen auch Ver ⸗ handlungen zwiſchen der öſterreichiſchen Regierung einer ⸗ ſeits und den italieniſch⸗franzöſiſchen Regierungen anderer⸗ ſeits ſtattgeſunden haben, um dem Exkaiſer die Reiſe nach Spanen zu ſichern. Nach den letzten Dispoſitionen ſoll näm⸗ lich Spanien das künftige Aſyl für den Exkaiſer ſein und nicht mehr die Schweiz. In dieſem Falle dürfte die Reiſe Exkaiſer Karls über Straßburg— Paris gehen. Es iſt au⸗ zunehmen, daß ſie in der Nacht auf Sonntag erfolgen wird, da man bei Tag das Aufſehen des Sonderzuges vermeiden will. 8 1 Ein Frühlingstraum. Eine Erzählung aus dem Leben von Fr. Lehne. 17. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) „Sie kannten dieſe Dame?“ fragte er. e. Ei Dame“ gab Gabriele etwas ſpöttiſch zurück.„Dame? Gun Putzmacherin iſt's in dem Hutgeſchäft von Frau mandel. Sie hat entſchieden etwas Geſchmack im Gar⸗ neren; ich laſſe mich ſtets von ihr bedienen. Das iſt nie ganze Bekanntſchaft. Die Leute glauben dann, wenn man ihnen begegnet, grüßen zu müſſen.“ me, Jür eine Verkäuferin hätte ich ſie nicht gehalten,“ einte Wolf, um etwas zu ſagen. im Ja- ſie iſt ganz hübſch; das beſticht ja die Männer be mer. Auf der Straße und im Geſchäft ſieht ſie ganz ſcheiden und fein aus und doch taugt ſie nicht viel. 8 5 werden von ihr erzählt, na,— ich ſollte übrigens 7 auch Sie kennen dieſe Perſon, Herr von Wolfs⸗ 5 75 fügte ſie lauernd hinzu.„Sprachen Sie nicht inn lich mit ihr, als der„Zigeunerbaron“ gegeben wurde, N 55 73 „Da irren Sie ſich beſtimmt, meine Gnädige, ſagte Nel kühl, ſeine Erregung mit Mühe bemeiſternd. Sollte geh flüchtige Gruß, den er mit Mary ſo im Vorüber⸗ —— damals im Theater gewechſelt hatte, nicht unbe⸗ 5 t geblieben ſein? rie Dann iſt's eben ein anderer geweſen,“ verſetzte Gab⸗ ö 5 anſcheinend gleichgültig.„Tie Perſon war es be⸗ weiß und mit einem Offizier hat ſie geſprochen, das ich genau. Ich glaubte, Sie ſeien es!— Golche 1 155 haben ein weites Herz!“ ö ads Ab“ fuhr da Wolf auf. Ihm überlief es ſiedendheiß, jet er in ſolcher Weiſe von ſeiner Mary ſprechen hörte; bean bezwang er ſich, als er Ellas erſtauntem Blick Alete. Die durfte ja am allerwenigſten ahnen, „Mich ſetzt in Erſtaunen,“ ſagte er darum, ſich zu einem Lächeln zwingend,„daß Sie, gnädiges Fräulein, an dem Leben einer unbedeutenden Verkäuferin ſo viel Intereſſe haben—“ 5 „Aber ich bitte Sie, Herr von Wolfsburg, es iſt doch gerade intereſſant, ſo etwas zu wiſſen— man ſieht doch auch gern mal hinter die Kuliſſen und möchte gern aus jenen Kreiſen etwas wiſſen— muß ſehr amü⸗ ſant ſein. Leutnant Brenner macht manchmal Andeu⸗ tungen—“ „ und was für welche?“ —„o das ſage ich nicht, habe verſprochen, zu ſchweigen — nur das eine,„Stille Waſſer gründen tief,“ läche te Gabriele boshaft. „Ich verſtehe Sie nicht, mein Fräulein; Sie ſprechen in Rätſeln,“ N er kühl.——„Zu meinem Bedauern muß ich mich jetzt verabſchieden.“ „Schade, meinte ſie, ſtehen bleibend.„Aber nicht wahr, Sie kommen bald einmal— Sie müſſen doch Ihr Gutachten über mein Pferd abgeben— und einen recht flotten Namen möchte ich dafür haben— können Sie mir nicht helfen?“ „Augenblicklich fällt mir kein aparter und doch für ein Damenpferd paſſender Name ein. Ich werde nachſinnen und Ihnen dann einige aufſchreiben!“ „Ach ja, bitte— rief ſie freudig aus.„Kommen Sie . Vormittag und frühſtücken Sie bei uns, itte!“ „Ob es wegen des Dienſtes gehen wird? Ich weiß noch nicht; es gibt jetzt viel zu tun,“ entgegnete Wolf nachdenkend.. N „Machen Sie es nur möglich! Leutnant Brenner kommt doch ſo oft!“ „Ich werde ſehen! Einſtweilen bitte ich um eine Empfehlung an den Herrn Papa.— Auf Wiederſehen, mein gnädiges Fräulein.“ Flüchtig führte er die dar⸗ Stolz ging Gabriele weiter mit einem Kächeln be⸗ friedigter Eitelkeit mu den vollen Mund: ſie war en ſo und ſo vielen mit dem ſchönen Wolfsburg f worden— und ſie wußte, daß daran geknüpft wurden. Wie ſte ihn liebte— ſie mußte Fran von Wolſsburg werden, koſte es, was es wolle! Wenn er doch recht viele Schulden hätte— aber er war ja ſo un⸗ heimlich ſolide— wie nett wäre es da, wenn ſie ihn mit ihren Millionen beglücken könnte!— Für heute war ſie befriedigt, hatte ſie ihn doch geſehen und geſprochen — morgen kam er zum Frühſtück, und wer weiß, wi lange es noch dauerte, dann hatte ſie ihr Ziel errei: Sie liebte den jungen eleganten Offizier mit jener ha: näckigen Liebe, die eigenſinnige Kinder für etwas haben, das ſie nicht bekommen können oder das ihnen nur ſehr ſchwer erreichbar iſt! Und an ſeiner Seite würde ſie ſicher eine Stellung einnehmen, ganz verſchieden von ihrer jetzigen in der Geſellſchaft. Wolfsburg war ſehr angeſehen und beliebt, Kavalier vom Scheitel bis zur Sohle, dabei ſchön und klug— und ſo unbeſchreiblich vornehm. Sie ſann nach, wie ſie es wohl fertig bringen könnte, ihn an ſich zu feſſeln. Er ſollte eine kleine Liaiſon haben, wie Leutnant Brenner ihr angedeutet hatte— doch die hat ſchließlich jeder junge Mann was tat das! Wenn ſie nur wüßte, wer—? Sie hatte ſeit jenem Theaterabend auf Mary Winters einen Verdacht — o, ſie hatte ſcharfe Augen; ſie wußte genau, daß er mit ihr, wenn auch nur ganz flüchtig, mochte er auch leugnen— vielleicht war dies der Anfang geweſen! Na, gleichviel— das wollte ſie ſchon erfahren Darum machte ſie ſich keine und mußte es erfahren. Sorge! Mit Geld ſchafft man alles; davon hatte ſie genug—— und er hatte nichts!“ Wenn er nur ſpielte, vielleicht könnte er mal dazu animiert werden—— und ſie zerbrach ſich den Kopf, wie ſie ihn wohl am ſicher⸗ ſten fangen könnte!— (Eortſetzung folgt.) geſprochen hatte, J ĩðVv ĩͤ v Italien wünſcht Eingreifen in Ungarn. Rom, 3. April. Die offiziöſe„Agenzia di Roma“ droht, Italien werde ie kleine Entente nicht mehr vom bewaffneten Einſchreiten abhalten, wenn der Exkalſer Karl nach dem Eintreffen ſei⸗ nes öſterreſchiſchen Durchreiſepaſſes noch in Stein am Anger eis ——— Aus der Aufſtandsbewegung. 2 Zur Erſchießung Sylts. 9 l Berlin, 2. April. Der Obermaſchiniſt Wilhelm Sylts iſt in der ver⸗ gangenen Nacht in der Charite ſeiner Schußverletzung exlegen. Die in einigen Blättern wiedergegebene Be⸗ hauptung, daß Sylts keinen Fluchtverſuch gemacht habe, widerſpricht den ermittelten Tatſachen. Nach der Rich⸗ kung des Schußkanals und dem Befunde des Ein⸗ und Ausſchuſſes, iſt es ausgeſchloſſen, daß der Schuß aus unmittelbarer Nähe abgefeuert wurde. Alle bisher an⸗ geſtellten Ermittelungen beſtätigen vielmehr die An⸗ gaben des Beamten. Der Schuß muß aus großer Ent⸗ fernung abgeſchoſſen worden ſein und hat den Körper in ſchräger Richtung von unten nach oben durchſchlagen. Der Beamte hat zur völligen Klarſtellung des Sachver⸗ halts die Disziplinorunterſuchung gegen ſich beantragt. Polizeipräſident Richter hat den Betriebsräten der ſtäd⸗ iſchen Werke mitteilen laſſen, daß er bereit ſei, perſön⸗ ich der heute tagenden 0 N Funktionärverſammlung der kädtiſchen Werke ausführlichen Aufſchluß zu geben. Noch keine Entſcheidung für einen Demonſtrationsſtreik . für Sylts. f 55 Berlin, 2. April. Die Kommiſſion der Elektrizitätsarbeiter und einiger Angehöriger der Gewerkſchaftskommiſſion, haben ſich eſtern vormittag in das Polizeipräſidium begeben, um mit Genehmigung des Polizeipräſidenten Richter an einem lokalen Augenſchein an der Fluchtſtelle des er⸗ ſchoſſenen Sylts teilzunehmen. In der Verſammlung der Funkfionäre der Elektrizitätsarbeiter iſt bis zur 5 0 noch keine Entſcheidung über einen Streik ge⸗ en. 5 Eine neue Nebeuregierung in Berlin? 91 5 g i N Berlin, 3. April. Eutgegen den Beſchlüſſen der geſtrigen Funktionärver⸗ ſammlung der ſtädtiſchen Arbeiter, das Ergebnis der Unter⸗ uchung über Sylts Tod abzuwarten. bevor man zu weite⸗ en Maßnahmen ſchreite, ſind heute früh 6 Uhr, wie der „Voſſ. Zig.“ vom Betriebsrat mitgeteilt wird. die Arbeiter der ſtädt. Gas⸗ und Waſſerwerke in Lichtenberg in den Streik etreten. Sie verlangen ſofortige Aufhebung des Schieß⸗ demonſtrieren. Sie erklären weiter, daß ſie erſt dann wie⸗ die Arbeit aufnehmen werden wenn ihre Forderungen los bewilligt ſind. Notſtandsarbeiten ſollen ausgeführt werden. Auch die Lichtenberger Elektrizitätsarbeiter haben heute mittag eine Verſammlung einberufen, um über die leichen Maßnahmen zu beraten. Wie die„Voſſ. Ztg.“ hört, len auch ſie von der heutigen Nachmittags ſchicht ab in den teien. Das Sondergericht gegen die kommnniſtiſchen Aufrührer. . Halle, 3. April. Das erſte Sondergericht, das die Aufrührer zur Aburtei⸗ lung bringt, tritt am Montag zuſammen. Es ſetzt ſich aus zwei Berufs- und zwei Laienrichtern zuſammen. 15 ayeriſche Demokraten für die Selſtſchuorganiſationen. München, 3. April. Die demokratiſche Fraktion des eriſchen Landtags hat der Staatsregierung folgen⸗ den Vorſchlag unterbreitet: Die deutſche Reichsregierung ſoll von der bayeriſchen dringend erſucht werden, im Hinblick auf die blutigen Ereigniſſe in Mitteldeutſchland d die dadurch geſchaffene bedrohliche Lage bei der En⸗ ente unverzüglich neue Schritte zu unternehmen, um die Entwaffnungsbeſtimmungen bezüglich der Selbſt⸗ ſchutzorganiſationen bis auf weiteres außer Kraft zu etzen., zum mindſten die Termine für die Entwaffnung entſprechend hinauszuſchieben. Die Lage in Mitteldeutſchland. 0 Halle, 3. April. In Mitteldeutſchland iſt die Lage wenig verändert. Die Kämpfe der Schutzpolizei werden n der Reichswehr unterſtützt. Gegen die bewaffneten Banden nehmen die Maßnahmen ihren Fortgang. Im Laufe des geſtrigen Tages iſt es gelungen, wenigſtens 5 e dieſer Banden unſchädlich zu machen. Die Räuber⸗ horde, die in der Gegend von Wettin und Löbejün ge⸗ lündert und gebrandſchatzt hat und ſich dann nach Beſ⸗ elſtädt zurückgezogen hat, wurde dort von einem ſtarken olizeiaufgebote geſtellt. Es kam zu einem heftigen Ge⸗ echt, bei dem die Bande 18 Tote, zahlreiche Verwundete, 2 Gefangene verlor und 5 Maſchinengewehre, 150 Ge⸗ wehre, zahlreiche Munition und 25 bis 30 Fahrzeuge, darunter mehrere Kraftwagen fielen in die Hände der Polizei. Hölz, der dieſe Bande führte, iſt wieder ent⸗ kommen. Hölz hat ſich über die Saale überſetzen laſſen und wird von den Polizeimannſchaften verfolgt. In 5 ie übrigen Bezirken iſt die Lage wenig verändert. Streikbewegung iſt im Abflauen. Selbſt in kommu⸗ niſtiſchen Kreiſen wächſt die Abneigung, den Streik fort⸗ zuſetzen. In Halle, wo Kommuniſten erneut zum Streik aufgefordert haben, arbeiten alle größeren Betriebe. Nur in drei des Bezirkes und in einer Reihe kleinerer Werke wird geſtreikt. Auch aus dem Bezirke Erfurt wird von einem Abflauen des Streiks berichtet. 1025 N Verurteilung von Kommuuniſten in München. 5 München, 3. April. Das Volksgericht München ver⸗ urteilte geſtern den kommuniſtiſchen Reichs tagsabgeord⸗ Wendelin Thomas und d orſitzenden der ko rtei Tre efäng⸗ f decke abgeriſſen. 5 erlaſſes und wollen gleichzeitig gegen die Erſchießung Sylts gegen die Regierung üſw. Der dritte Angeklagte, der Oberrealſchüler Wagerer, wurde zu einem Jahr Ge⸗ fängnis verurteilt, unter Zubilligung mildernder Um⸗ ſtände f N 3 7 Berlin, 2. April. Wie dem„Berl. Lokalanzeiger“ aus Eſſen gemeldet wird, drang in Homberg im linksrheiniſchen Gebiet eine kommuniſtiſche Bande in die Wohnung des mehrheits⸗ ſozialiſtiſchen Führers des Stadtrates Zimmermann ein und mißhandelte dieſen ſchwer. Der Ueberfallene wurde lebensgefährlich verletzt. 1 5 Berlin, 2. April. Die geſtrige Morgenausgabe des Berliner Blattes „Der Tag“ wurde von der Berliner Kriminalpolizei be⸗ ſchlagnahmt. Wie der„Berliner Lokalanzeiger“ mit⸗ teilt, hat die Beſchlagnahme im Auftrage des Staats⸗ kommiſſars für die öffentliche Sicherheit ſtattgefunden, wegen eines Artikels von Friedrich Buſſon:„Was nun, Herr Severing?“.. Ententeopfer kommuniſtiſcher Anſchläge⸗ Breslau, 2. April. Wie die„Schleſiſche Zeitung“ meldet, wurde das dem Fürſten Lynar gehörende Schloß Lindenau im Kreiſe Hoyerswerda am Mittwoch von einer Bande Kommu⸗ niſten beſetzt, die den Generalbevollmächtigten verſchlepp⸗ ten und ſich am Donnerstag unter Mitnahme von Jagd⸗ gewehren entfernten. Am 2. Feiertag gegen 8 Uhr abends fuhr ein engliſches Militärauto in ſchnellſter Fahrt auf der Chauſſe Oppen—Groß⸗Strelitz gegen ein über den Weg geſpanntes Drahtſeil. Dem Chauffeur wurde der Kopf, einem enaliſchen Oberſt die Schädel⸗ Ein franzöſiſcher Offizier erlitt einen ſchweren Beinbruch. Die beiden erſteren ſind tot. 5 Neues Aufflammen der Kommuniſtenbewegung. N 8 Eisleben, 2. April. ö In Alsleben im Kreiſe Eisleben ſind lt.„Eisl. Tagblt.“ neue Unruhen ausgebrochen. Wie in Eisleben verlautet, ſollen dort das Landratsamtsgebäude in die Luft geſprengt und ein Gendarm von koramuniſtiſchen Beamten erſchoſſen worden ſein. Eisleben wird eine große Hilfsaktion für Alsleben vorbereiten. f i 3 Halle, 2. April. In Halle und in anderen Städten des Saalekreiſes werden unter den Arbeitern Handzettel verbreitet, mit der Aufforderung, ſich auf dem Petersberg zu ſammeln. In der Tat haben ſich in der Gegend nördlich und nord⸗ weſtlich von Halle ſtarke Banden geſammelt. Die roten Banden, die geſtern Wettin beſetzten und in der Stadt ſtark requirierten, nahmen dort gegen Abend eine Brückenkopfſtellung ein, ſind aber dann in der Richtung Beſſelſtädt abgezogen. Kreisſparkaſſe beſetzt und ausgeplündert, wobei ihnen 18 000 M. bares Geld in die Hände fiel. Bei Beſſel⸗ In Beſſelſtädt haben ſie die ſtädt iſt gegenwärtig ein ſchweres Gefecht mit der Reichs⸗ wehr im Gange. Die Schutzpolizei iſt nach dieſer Ge⸗ gend noch nicht vorgeſchoben. Die anderen Banden, die ſich um Jöbejun geſammelt haben, haben dieſe Stellung angeſichts des Vordringens der anhaltiſchen Schutzpolizei geräumt; ſie ſind nach Süden abgezogen. Sie liegen jetzt in Verſchanzungen um Petersberg herum. Berlin, 2. April.(Drahtmeldung.) Das erwartete Abflauen der Kommuniſtenunruhen im Reich iſt leider noch nicht überall eingetreten. Trotz Fortſchreitens der Säuberungsaktion in Miteldeutſchland entſtehen immer wieder neue Aufſtandsherde. Von großer Bedeutung iſt, daß auch in Königsberg und an⸗ deren oſtpreußiſchen Städten kommuniſtiſche Unruhen gemeldet werden. In einer der Auflöſung verfallenen Kommuniſtenverſammlung in Königsberg teilte ein kommuniſtiſcher Funktionär mit, daß Oſtpreußen die Etappenſtraßen bis 10. April für die Ruſſen vorzuberei⸗ ten habe, und daß die Ruſſen zum Durchmarſch über 2 5 über acht Armeekorps öſtlich von Wilna ſtehen ätten. 5 ö Berlin, 2. April.(Drahtmeldung.) ö Geſtern ſind wieder vor Berlin auf vorbeifahrende Eiſenbahnzüge verſchiedene Schüſſe abgegeben worden. Bei Bahnsdorff wurden große Steine auf die Schienen gelegt. In Spandau haben die radikalen Betriebsräte die Arbeiterſchaft zur Beſitzergreifung der ſtaatlichen Werke aufgefordert, die durch Reichswehrtruppen beſetzt wurden.. ö Naürnberg, 2. April.(Drahtmeldung.) In der vergangenen Nacht ſchlugen die Kommuniſten Plakate an mit der Ueberſchrift:„Ein Bündnis Mos⸗ kau— Berlin bringt Rettung.“ Die Polizei verhaftete 9 Kommuniſten. n 5 Magdeburg, 2. April.(Drahtmeldung.) Die Meldeſtelle des Oberpräſidiums teilt mit: Eine Abteilung der Schutzpolizei ſtellte eine kommuniſtiſche Bande bei Baſſenſtadt. Die Schutzpolizei hatte dabei keine Verluſte, der Gegner dagegen 18 Tote und eine entſprechende Anzahl Verwundeter. Es wurden 19 Ge⸗ fangene gemacht und 5 Maſchinengewehre, 150 Gewehre und Piſtolen ſowie eine größere Menge Munition ab⸗ genommen. . Eſſen, 2. April.(Drahtmeldung.) Auf der linken Rheinſeite dauern auf zahlreichen Schächten die Unruhen fort. Die zahlreichen Arbeits⸗ willigen können infolge kommuniſtiſcher Bedrohungen die Arbeit nicht aufnehmen. Ein Schacht der Zeche „Rheinpreußen“ wurde in die Luft geſprengt. Es wur⸗ den Schüſſe gewechſelt von denen ein Mann getötet und mehrere verwundet wurden.„ „VVV Eben, 2. April.(Drahtmeldung.) „„Während der Beisetzung der am Ostermontag ge⸗ tsteten drei Schutzpolizeiwachtmeiſter ereignete ſich auf dem Hofe des Polizeipräſidiums ein ſchwerer Unaglücks⸗ fall. Es platzte eine Handgranate, wovon drei M i Ber 715 Mann — ͤ ͤ—̃— 3 der„Oberſchleſiſche Kurier“ geſtern unter der Ueberſchrift gen droht, hat ein Jahr lang unter der Decke geſchwelt. ſern, Gerichtsgebäuden, Bahnhöfen, durch Raub, ſolcher Haltung der ſozialdemokratiſchen Partei, nich inter Oberſchleſen. . 7 12 Agitation für einen Freiſtaat 5 Breslau, 2. April. Die Anhänger der oberſchleſiſchen Freiſtaatbewegung haben erneut die Agitation für die utopiſche Forderung der Neutraliſierung Oberſchleſiens aufgenommen. Dem⸗ gegenüber veröffentlicht die Katholiſche Volkspartei eine Entſchließung, in der feſtgeſtellt wird, daß die Abſtim⸗ mung eine große Mehrheit für den Verbleib Oberſchle⸗ ſiens beim deutſchen Reich ergeben haben und daß Ober⸗ ſchleſien, daß eine wirtſchaftliche und kulturelle Einheit ſei, ungeteilt beim Reich verbleiben müſſe. Weiterhin wird eingetreten für die ſchnelle Durchführung der bun⸗ desſtaatlichen Selbſtändigkeit und kulturelle Gleichſtel⸗ lung der Oberſchleſier. Im Gegenſatz dazu veröffentlicht „An die Staatsmänner Deutſchlands, Polens und der Entente“ einen vier Spalten langen Artikel, in dem er auf das Vorbild Danzigs verweiſt und einen ähnlichen Ausweg für Oberſchleſien empfiehlt. Neben dieſer for⸗ mellen Propaganda für einen Freiſtaat hat eine Pri⸗ vatagitation, deren Haupt der Rechtsanwlt Dr. Skwo⸗ ronnek in Beuthen iſt, eingeſetzt. Ne Früchte der chlaumtier⸗ Lek. Das Feuer, das um die„fröhliche“ Oſterzeit 1921 . allerorten in Mitteldeutſchland aufgeflammt iſt und auf die Reichshauptſtadt und das Ruhrgebiet überzuſprin⸗ Die Regierung, die nach den Reichstagswahlen mit Ach und Krach zuſtande kam, war froh, wenn ſie das Leben hatte und vermied ängſtlich alles, was einem neuen Ausbruch beizeiten hätte vorbauen können. Die ſtärkſte Partei des Reichstages, die ſich nach den Wahlen in den Schmollwinkel zurückgezogen hatte, tat alles, was ſie tun konnte, um die heimlich fortſchwelende Glut nur nicht verlöſchen zu laſſen! Wenn dieſe Tage vorüber gehen, ohne daß eines Morgens wieder das ganze Reich in hellen Flammen ſteht, dann nur deshalb, weil die Maſſen inzwiſchen weitblickender geworden ſind als die Regierung und beſonnener als die Parteien, die ihnen Führer ſein ſollten. 8 0„„ Vor Jahresfriſt, als das Verbrechen aus Dummheir⸗ Kapp⸗Putſch genannt, das ganze Reich in maßloſe Ver⸗ wirrung geſtürzt hatte, erwies ſich Süddeutſchland als verläßlicher Hort des Widerſtandes. In Stuttgart war 9 die Reichsregierung in Sicherheit, dorthin berief ſie die altersſchwache Nationalverſammlung. Hätte jetzt die Regierung nur kräftig anfangen können zu regieren; Ruhe und Ordnung hätten in kurzer Friſt wiederher⸗ geſtellt ſein können! Aber in Stuttgart erſchien auch der Oberſchlaumeier der regierenden Partei, Herr Philipp Scheidemann, und der fand, daß eine Miniſterkriſe jetzt im Intereſſe der Partei dringend geboten und daher weit wichtiger ſei, als die raſche Wiederherſtellung von Ruhe und Ordnung im Reich. Dem ſchönen Philipp erſchien die Gelegenheit, ſeinem verhaßten Parteibruder ein Bein zu ſtellen und über ſeiner Miniſterleiche die Verſöhnung mit den Unabhängigen anzubahnen, in viel zu verlockendem Lichte, als daß Rückſichten auf das Reichsintereſſe ihn von ihrer Ausſchlachtung hätten ab⸗ halten können. Damit begann die unheilvolle Schau⸗ kelpolitik der Sozialdemokraten, die bis zum heutigen Tag die letzte Weisheit der Herren„Parteifunktionäre“ geblieben iſt und das Reich Ströme von Blut gekoſtet hat, die, zeitweiſe verſiegt, jetzt wieder friſch zu fließen anfangen. Schon im Wahlkampf ging das Nachlau⸗ fen hinter der U. S. P. an, das jede dauerhafte Feſtigkeit der Verhältniſſe im Reiche wie in den Einzelſtaaten ver⸗ hindert hat. Alle Wahlen, von denen zum Reichstag angefangen, ſtanden mehr oder minder im Zeichen des Zuges nach rechts und links, der Anwendung der Wäh⸗ ler von der bisherigen Regierungs⸗Koalition. Die So⸗ zialdemokratie wurde gebieteriſch vor die Entſcheidung geſtellt: ob ſie mit der Linken gegen die verfaſſungs⸗ mäßige Ordnung Sturm laufen, oder mit den bürger⸗ lichen Parteien der Mitte die verfaſſungsmäßige Ord⸗ nung verteidigen und ausbauen wollte. Die Herren Parteifunktionäre glaubten überaus ſchlan zu handeln, wenn ſie, angeſichts dieſes eindeutigen Entweder⸗oderr. die zweideutige Entſcheidung trafen: keins von beiden! 4 Sie stellten ſich der U. S. P. nicht gerade für den Kampf gegen die Verfaſſung zur Verfügung, aber ſie überließen die Verteidigung der Verfaſſung— einer bürgerlichen Minderheit. Im neuen Staatsweſen, deſſen parlamen⸗ tariſche Regierungsform ſich erſt bewähren ſollte! 15 Dieſe zweideutige, ſchwankende unſichere Haltung der ſtärkſten Partei iſt die letzte Urſache dafür, daß eine dauerhafte Beruhigung Deutſchlands von innen heraus nicht hat gelingen wolſon. Nichts war für die, die ein? Beruhigung nicht wollten, ſo ermutigend, wie der um ſtand, daß die ſtärlſte ſozialiſtiſche Partei es nicht mehr wagte, ſich als Regierungspartei für die i 1 verantwortlich mit einzuſetzen. Darin hat ſich auch nichts geändert, als die U. S. P. ſie ſpaltete und ihrn linker Flügel ſich bedingungslos unter das Kommands der Moskauer Diktatoren stellte. Während die Sozial demokratie ſich beharrlich weigerte, die Deutſche⸗ Volks“ partei als regierungsfähig, in ihrem Sinne anzuerken⸗ nen, hat ſie die von Moskau abhängigen Kommuniſten bereitwillig als regierungsfähig anerkannt. Sie ver warf für Sachſen die gegebene Koalition mit den ür“ gerlichen Mittelparteien und förderte die Bildung einer „rein ſozialiſtiſchen“ Regierung, die auf die Unter? ſtützung der Kommuniſten angewieſen war. Derſelben Kommuniſten, die heute durch Sprengung von i or und Plünderung, kurz durch Terror jeder Art das Jer⸗ ſtörungswerk der Entente an Deutſchland zu vollenden trachten. Mut die kommuniſtiſche Gelotgscheſe de, nehmen, daß derſelbe Sche etär 10 idemann, der als kaiſ erlihe, mokratiſche — HRrliffen d Porän 75. 5 e Moskauer e berhaupt Wert darauf legten, daß er ihnen eden Dienſt leiſte? Wenn die Aufklärung der radikalen ö altera wenn ihre Abkehr vom Glauben an den gemaſeligmachenden Terror nicht weitere Fortſchkitte f 0 hat, wenn der von Moskau abhängige Kommu⸗ deli us ein Jahr nach den blutigen Kämpfen im Ruhr⸗ worde und in Leipzig, wieder eine ernſte Gefahr ge⸗ dalden iſt— die Haltloſigkeit und Zweideutigkeit der ſo⸗ d mokratiſchen Parteipolitik trägt ein gerüttelt Maß eon Schuld daran. 94 geidenn um es zu rechtfertigen, daß ſie das allgemeine ald ntereſſe hinter kleinliche Parteiintereſſen zurück⸗ af e, erfand ſie die Gefahr des drohenden Rechts⸗ 5 Das Zentralorgan der Sozialdemokratiſchen 1 die unter ſozialdemokratiſcher Führung ſtehende 9 ſährzeſce Regierung, die von den Unabhängigen ge⸗ 0 Sach e, von den Kommuniſten abhängige Regierung in . Nose haben ſolange gegen die Orgeſch gehetzt, bis die skowiter glaubten, nun ſei ihr Losſchlagen hinläng⸗ .. i 1 ze cafe Iſt es nicht zum Lachen, daß der Vbuſta Orgeſch⸗Töter Hörſing heute den Belagerungs⸗ 1 e über ſeine Provinz verhängen muß, nicht zum .. gegen die F Orgeſch, ſondern zum Schutze gegen 5 eigenen Geſinnungsgenoſſen von der entſchiedenen 88 die im Nachbarlande Sachſen unentbehrliche 4 er üungsſtützen ſind? Ganz und gar nicht zum Lachen . 0 es, daß auch die Regierung Fehrenbach⸗Simons 1 den drgeſch⸗Heter glaubte moraliſch unterſtützen zu müſ⸗ . 185 ein Entwaffnungsgeſetz, das die Forderungen lie ntente noch überbietet. Ueberbietet in dem Augen⸗ g Rauber behandelt und, durch das Beiſpiel eines neuen 1 nere zuges gegen das wehrloſe Deutſchland, alle N 1 Feinde der Ordnung auch ihrerſeits kräftig er⸗ 1 er Es ſcheint ja freilich, daß in Deutſchland noch 1 nicht mehr entwaffnet werden muß als bisher, nur muß de gerade da angefangen werden, wo die Entente und N Fra Herren Hörſing, Severing, Scheidemann, Müller⸗ i nken, Lipinski und ihre Helfershelfer aus der Ber⸗ 4 cher demokratiſchen Preſſe anfangen möchten. Dring⸗ 1 ſchuhe als die Verminderung des kümmerlichen Selbſt⸗ nesdes, den Ordnung und Verfaſſung in Deutſchland ö dullh genießen, ſcheint uns denn doch die endliche und 5 glündige Entwaffnung der Ordnungsfeinde zu ſein. 0 n dieſe unfrohen Oſtertage etwas erwieſen haben, 1 1 5 die Richtigkeit des bayeriſchen Standpunktes, wie 1 im Eſcheriſch auf ſeiner letzten Rundreiſe vertreten hat: a zugenblick, wo die letzten Einwohnerwehren entwaff⸗ „ ſen ind, holen die Kommuniſten ihre verborgenen Waf⸗ 1 Fervor und beſcheren uns eine verbeſſerte Auflage 1 5 1 ihrer Räterepublik. 0 45 5 . er Terror mit der Waffe nicht ganz ferkig 9 hingt das ſoll die Generalſtreik⸗Hetze vollenden helfen. n hier hat die Schlaumeier⸗Taktik, die keinen plan⸗ N Debinen und zielſicheren Wiederaufbau der inneren 9 auf eemmen it, ſemere Verhinderungsſünden 14 m Gewiſſen. dem die Sozialdemokratie den doch nun einmal, mit ihrem 285 8 1 N 4 1 1 9„wo die Entente den Verſailler Vertrag als Fetzen in⸗ 5 2 5 8 E 2 . — . 2 2 D — 2 2 2 E 2 * — 2 5 — 2 — 2 2 —— E 2 1 5 2 — = 2 * 1 miſdurf nicht erſpart werden, daß ſie es ängſtlich ver⸗ 1 eden hat, dieſen Zuſtand in ſeiner Unhaltbarkeit vor 13 100 Volke bloszuſtellen, indem ſie eine Entſcheidung er⸗ 1 une Geſetze werden ja überhaſtet und in Ueberfülle 3 0 acht, nur die werden nicht gemacht, die zur Feſt⸗ „. der inneren Ordnung unentbehrlich wären. Ein fel 15 ſtungs⸗Geſetz iſt uns ſeit zwei Jahren abwech⸗ Da in„nahe“ und„nächſte“ Ausſicht geſtellt worden. dan die ſozaldemokratiſcen Reichskanzler in ihrer ö— 99 Angſt vor Unabhängigen und Kommuniſten ihr 5 mienſändetes Wort nicht einzulöſen wagten, braucht erlich d wunder zu nehmen. Wie aber will es die bür⸗ dec Regierung Fehrenbach verantworten, daß ſie in 85 Lebensfrage des wirtſchaftlichen Wiederaufbaues ſezial, die gleiche Verſchleppungstaktik betreibt, wie ihre du demokratiſchen Vorgänger? Denn daß die Regie⸗ * kung Fehrenbach das von ihr längſt verſprochene Schlich⸗ 5 Zwe- Geſetz nicht einbringen will, daran kann doch kein det fel ſein! Vielleicht iſt dieſes Nicht⸗Wollen begrün⸗ . Schult einem Nicht⸗Können, dann aber beſteht ihre ofen eben darin, daß ſie ihr Nicht⸗Können nicht längſt und eingeſtanden hat. Durch dies unſelige Vertuſchen weie Jortwurſteln wird die ſozialdemokratiſche Schlau⸗ deren Taktik möglich gemacht, die darauf beruht, an⸗ zu 5 die Verantwortung zuzuſchieben, die man ſelbſt tt. dagen— ſagen wir's deutſch und deutlich— zu feige 8 Will die bürgerliche Regierung auch jetzt wieder den zböſaldemokraten die Kaſtanien aus dem Feuer holen, Fort ommuniſten ihnen angezündet haben? Soll das 1 wurſteln einer Minderheitsregierung ſolange wei⸗ monhen, bis die parlamentariſche Republik dem Keit rchiſchen Verfaſſungsſtaate nachgereiſt iſt? Die N Mtwanahnt doch nachgerade dringlich genug, die Ver⸗ Drü end denen nicht länger zu erſparen, die durch de h ebergerei vor dem inneren Ordnungsfeind, uns N lutigen Oſtern des Jahres 1921 beſchert haben. eee r l Ausland. 8 Die Folgen des engliſchen Bergarbeiterſtreiks.. N London, 2. April. worden dem der Bergarbeiterſtreik geſtern zur Tatſache ge ⸗ arbeite: iſt. haben in zahlreichen Kohlengruben die Berg⸗ horse un Arbeit bereits eingeſtellt. Die Regierung hat wacht aßnatzmen getroſſen und ſich außerordentliche Voll⸗ beit n gelichert. Die Kohlenausſuhr aus England ist be⸗ von heute au verboten.. 2821 Die engliſche Bergarbeiterkriſe. 5. London, 2. April. und Transportarbeiter⸗ rr— * 4 der Eierkaun. L! Ein Telegierter der Transportarbeiter erklärte, Reichsverkehrsminiſterium über die ferenß der Delegſerten der briti ö zuberufen, um über ihre Haltung Beſchluß zu faſſen. wir ſind der Anſicht, daß der Konflikt nicht nur die Föderation der Bergleute angeht, wir betrachten die Situation als ſo ernſt, daß wir die Anſichten unſerer verſchiedenen Sektionen kennen lernen müſſen, um ihnen eine be⸗ ſtimmte Haltung vorzuſchreiben. Und das iſt der Grund, weshalb wir beſchloſſen haben, eine Konferenz für nächſten Dienstag einzuberufen. Miſter Camp, Sekretär der Nationalen Union der Eiſenbahnarbeiter, gab folgende Erklärung ab: Das Expoſs, das uns von⸗ ſeiten der Bergleute gemacht worden iſt, hat einen ſtarken Eindruck auf uns gemacht. Die Urſache der gegenwärtigen Kriſe ſcheint uns das Präludium einer Politik, welche dahin zielt, die Verhandlungen zwiſchen Arbeitgeber und Arbeitern zu verhindern. Deshalb haben wir beſchloſſen, daß alle unſere Sektionen genau auf dem laufenden gehalten werden. Ju dieſem Zwecke rufen wir die Delegierten zu einer Konferenz zuſammen. An dieſem Tage werden wir definitiv die Aktion be⸗ ſtimmen, die wir zur Verteidigung unſerer Intereſſen für notwendig halten. Dieſe beiden Beſchlüſſe wurden zur Kenntnis des Exekutivkomitees der Bergleute ge⸗ bracht. Die am Miktwoch von Handelsminiſter Sir Robert Horne den Delegierten der Bergleute vorgeſchla⸗ gene neue Konferenz, welche am Donnerstag ſtattfinden ſollte, wurde nicht abgehalten, da die Delegierten von London abreiſten. Sie fuhren in ihre Diſtrikte zurück, um die Leitung der Streikbewegung an Ort und Stelle zu übernehmen. Polniſche Finanzen. Kownp, 2. April. Geſtern demonſtrierte ein Trupp polniſcher Jana⸗ tiker gegen die Völkerbundskommiſſion in Wilna. Bei der Kundgebung wurde der Vorſitzende der Kommiſſion, der franzöſiſche Oberſt Bhardigny, mit Eiern beworfen, ſo daß er ſich in dem Zug der Völkerbundskommiſſion zurückziehen mußte. In der Gegend von Suwalki wer⸗ den neue polniſche Truppen zuſammengezogen. Lage wird in Wilna immer ſchlechter. Die Stadtver⸗ waltung konnte dieſer Tage die Löhne nicht auszahlen, weshalb die ſtädtiſchen Arbeiter in den Ausſtand traten. Waſſer⸗ und Lichtverſorgung wurden eingeſtellt. Amerika und die Alliierten. Paris, 1. April. Temps, der Vivianf als Berichterſtatter des„Matin“ begleitet, ſchreibt, das Amerika von heute ſei ein ganz anderes als das Amerika von 1918, das er zuletzt ge⸗ ſehen habe. Man ſei in Amerika mißtrauiſch geworden; dieſes Mißtrauen ſei auch dadurch verſtärkt worden, daß man in Europa unverzeihliche taktiſche Fehler beging, deren größter er der engliſchen Diplomatie zuſchreibt. inſofern, als ſie die Frage der interalliierten Kriegs⸗ ſchulden angeſchnitten habe. Das franzöſiſche Parlament und die franzöſiſche öffentliche Meinung würden ebenſo ſchwere Irrtümer begehen, wenn ſie ſich auf denſelben Weg drängen ließen. Viviani werde in einer Rede alle ſich daraus ergebenden Fragen klar ſtellen. Er werde 0 daß Frankreich alles, was es ſchulde, bezahlen werde. 15 3 eee 0 Aufforderung an Polen zur Teilnahme an den Sanktionen. . Warſchau, 2. April. Wie die Blätter melden, iſt die polniſche Regierung von Paris aus aufgefordert worden, ſich an den Sanktionen ge⸗ genüber Deutſchland zu beteiligen. insbeſondere eine 50⸗ prozentige Abgabe auf die Einfuhr aus Deutſchland zu le⸗ gen. Baden und Nach bargebiete. Sitzung des Badiſchen Eiſenbahnrats. Karlsruhe, 2. April. Vor wenigen Tagen fand im Ge⸗ bäude der Eiſenbahngeneraldirektion die 71. Sitzung des Badiſchen Eiſenbahnrats ſtatt, die ſich mit den verſchiedenen Erhöhungen der Perſonen⸗, Gepäck⸗, Expreßgut⸗, Milch⸗ Güter⸗ und Tiertarife befaßte. Obwohl von dem Vertreter des badiſchen Finanzminiſteriums als dem Vertreter der badiſchen Landesintereſſen in Eiſenbahnangelegenheiten als auch von verſchiedenen Mitgliedern des Eiſenbahnrats wurde lebhafter Widerſpruch dagegen erhoben, daß der Bad. Eiſenbahnrat nicht vor der Beſchlußfaſſung über die ein⸗ ſchneidenden Tariferhöhungen gehört worden ſei und jetzt vor vollendete Tatſachen geſtellt werde. Einſtimmig faßte die Verſammlung eine Entſchließung, in der es heißt: Der Badiſche Eiſenbahnrat erhebt den ſchärfſten Proteſt dagegen, daß ihm nicht ſo rechtzeitig Gelegenheit gegeben wurde, ſich zu den geplanten Tariferhöhungen zu äußern, damit eine nachhaltige Vertretung der badiſchen Wirtſchaftsintereſſen noch ermöglicht wurde. Er erwartet und muß beanſpruchen, daß in Zukunft die geplanten Veränderungen ihm mit allen Einzelangaben vor den Sitzungen der zentralen Beiräte zur Kenntnis gebracht und daß ſeine Anträge gebührend berückſichtigt werden. Der Eiſenbahnrat erwartet, daß das Bildung der verfaſ⸗ ſungsgemäß vorgeſehenen Eiſenbahnräte die Unterlagen be⸗ kannt gibt, damit ſie mit den Intereſſenten des Landes durch; beraten werden können. Zu den Erhöhungen der verſchiedenen Tarife wurde mit⸗ geteilt, daß der Gepäck⸗ Expreßgut⸗ und Miſchtarif auf 1. April, die Tariſe über Fahrkarten auf 1. Juni erhöht wür⸗ den. Aus der Verſammlung wurden gegen die beabſichtig⸗ ten Erhöhungen, insbeſondere in der vierten Klaſſe, ſowie bet Wochenkarten, Monatskarten, Schüler⸗ und Arbeiter⸗ karten ernſte Bedenken erhoben und Abänderungsanträge geſtellt. Zu der Erhöhung der Frachten im Güter- und Tierverkehr, die am 1. April in Kraft getreten iſt, wurde bekannt gegeben, daß dabei auf Schonung der minder wert⸗ vollen Güter, insbeſondere der Futter⸗ und Düngemittel und anderer Maſſenrohſtoffe in weitgehendem Maße Rück⸗ ſicht genummen ſei. Für Kohlen betrage die Tariferhöhung im Durchſchnitt 55 bis 57 v. H. Weiter wurde die Aufhe⸗ bung der Vergünſtigung der Beförderung von Bier in Fäſ⸗ ſern mit Eilgüter⸗ und Perſonenzügen bei Bezahlung der Frachtgutfracht auf 1. Juni und die Beſeitigung der bis. her nur in Baden beſtandenen unentgeltlichen Prüfung und Abſtempelung der bei Privatdruckereien hergeſtellten Fracht⸗ brieſe bekannt gegeben. Bei der Beſprechung dieſer Tarif⸗ erhößungen wurde von einer Seite die Höhe der Kohlen⸗ ung wurde die Erböhung r⸗ frachten beanſtandet. Im weiteren Verla Gleisanſchlußge e Steigerung der Lag Die tage des früheren Reichskanzlers Otto von Bismarck lag ———— Bera fung des Sommerfahrplans 1921, wozu bon der Affen bahugeneraldirektion mitgeteilt wurde, daß aus wirkfchaft⸗ lichen Gründen künftig die Ausgabe eines ganzjährigen Fahrplans in Ausſicht genommen ſei. Es wurde erklärt. daß außer im Schnellzugsverkehr auch im Perſonenzugs⸗ fahrplan Verkeßrsverbeſſerungen geplant ſeien 1 Weißer in Liedolsheim gehalten. ſprach Stadtpfarrer Wurlh aus Bretten, an den Vortrag ſchloß ſich eine lebhafte Ausſprache an, die ergab, daß eine einmütige und geſchloſſene Auffaſſung über die kirchliche Lage im Reiche und in Baden beſteht. Pfarrer Kühlewein⸗ Karlsruhe berichtete über die Katechismusfrage. Es wurde von der Verſammlung faſt ſtimmig beſchloſſen, wieder eine Bearbeitung des kleinen Katechismus von guther vor⸗ zuschlagen. Den Kaſſenbericht erſtattete Dekan Renner aus Heidelsheim. Im Anſchluß an die Landesverſammlung der kirchlich⸗poſitiven Vereinjgung, fand die Jahresverſamm⸗ lung des Euagngeliſchen Studienvereins ſtatt. Dekan Herr⸗ mann aus Wilferdingen berichtete über die große„ die der Verein entfaltet hat. Der Verein hat bekanntlit den Zweck, einen tüchtigen Nachwuchs für die eygl. Kirche zu erziehen. Nachmittags ſprach in einer ebenfalls ſtark beſuchten Verſommlung Prof. D. Heinzelmann aus Baſel über die Einheit der Religion und den Offenbarungs⸗ 5 neſyruch des Chriſtentums. 1 e 3 V Karlsruhe, 3 April.. Nachdem der Kommaudierende General de ramerikan⸗ ſchen Streitkräfte in Koblenz durch Vermittlung des Reichs⸗ kommiſſars für die beſetzten rheiniſchen Gebiete die Begna⸗ digung der durch die Mosbacher Strafkammer wegen des Eberbacher Ueberfalls verurteilten beiden amerikaniſchen Kriminalbeamten Naef und Zimmer angeregt hatte, hat nach Benehmen mit dem Auswärtigen Amt in Berlin und nach 5 Beratung im badiſchen Staats miniſterium der Staatspräſt⸗ dent in ſeiner Eigenſchaft als Juſtizminiſter den Strafauf⸗ ſchub auf Wohlverhalten verfügt. Voransſetzung iſt, daz das bei dem Ueberfall durch einen Schuß erheblich verletzte 65 Mädchen in angemeſſener Weiſe von amerikaniſcher Seite 8 entſchädigt wird und daß die beiden Deutſch⸗Amerikauer: Bergdoll und Stecher im unbeſetzten Gebiet unbehelligt blei⸗ ben. Die Freilaſſung der beiden genannten Kriminalbe⸗ amten iſt geſtern erfolgt. Die Erteilung des Strafaufſchnbs iſt, wie in der amtlichen Mitteilung darüber betont wird, als ein Akt des Entgegenkommens gegenüber Amerika aufe zufaſſen. i N 1 f ai Karlsruhe, 2. April. Die nächſten öffentlichen Pri. fungen im Hufbeſchlag werden am Dienstag den 19. April J. 8 Uhr in der Hufbeſchlagſchule in Karls- ruhe, Mittwoch den 20. April vormittags 8 Uhr in der 1 5 2 28 eee * Pforzheim, 2. April. Ein unbekannter Täter Prach in die Wohnung einer Familie, die an der Jahnſtraße liegt, ein und entwendete einen Geldbetrag von 15 000 M. 2 5 a Mannheim, 2. April. Die Handelskammer teilt fel. gendes mit: In den letzten Tagen wurden wiederholt Be⸗ jürchtungen geäußert, als ob Mannheim auf Grund der Sanktionen von der Entente beſetzt würde. Von einer Ab⸗ ſicht der Entente zu einem ſolchen Vorhaben iſt hier nichts bekannt und die Befürchtungen und Folgerungen, die dar ⸗ aus gezogen werden, entbehren jeder wirklichen Grund⸗ loge. Es kann keine Rede davon ſein, daß die Mannheimer Induſtrie wegen dieſer Gefahr ihren Verpflichtungen nicht nachkommen würde. 5 e a Mannheim, 2. April. Die Deutſche liberale Volks⸗ partei legte geſtern am Bismarckdenkmal einen Kranz mit ſchwarz⸗weiß⸗roter Schleife nieder. 0 ** Ludwigshafen, 2. April. Auch hier hatten die Kom- muniſten für Dienstag Mittag eine Sympathiedemonſtra⸗- tion auf dem Marktplatze geplant, doch unterblieb dieſe, da den Kommuniſten angeſichts der Bereitſchaft der hieſigenn Polizei und der franzöſiſchen Beſatzungstruppen eine ſolche Demonſtration nicht geraten erſchien. 8 ** Heidelberg, 2. April. Am geſtrigen 106. Geburts⸗ am Bismarckdenkmal ein Kranz der deutſch⸗ nationalen Volkspartei und ein Blumenſtrauß. Geſtern abend wurde von einer Gruppe von Bismarckfreunden ein Feuer auf der Bismarckſäule abgebrannt. 1 85 Heidelberg, 2. April. Geſtern nachmittag wurde hier die Leiche eines 18jährigen Dienſtmädchens aus dem Neckar gezogen. Es konnte noch nicht feſtgeſtellt werden, ob ein Unglücksfall oder ein Verbrechen vorliegt. 1 Fußball. Waldhof liefert dem deniſchen Mei ter ein uuentſchiedenes Terffen 2:2. 1 Der intereſſante aber ſcharf durchgeführte Kampf fand vor einer Zuſchauermenge von ungefähr 8 000 Menſchen ſtatt. Waldhof machte den beſſeren Emdruck. Die Technik Hutters und Herbergers einzig, das Stellungs⸗ ſpiel bei Nürnberg hervorragend. Das Spiel war ziemlich ausgeglichen, jedoch hatte Waldhof die meiſten Torgelegen⸗ heiten. Stuhlfaut zeigte ſein altes Können. Das erſte Tor fiel für Nürnberg durch Elfmeter, Waldhof gleicht 1 Minute vor Halbzeit durch Hutter aus und nach Nürn⸗ bergs Führung fällt abermals von Hytter ½ Mmute vor Schluß das ausgleichende Tor.— Waldhof in glänzender Form. Lohrmann im Tor hielt gefährliche Bälle, Eagel⸗ hardt in der Witeidigung ſehr gut. In der Läuferreihe bewährte ſich der erſtmals ſpielende Schäfer gut. Den Sturm kann man nur hervorragend bezeichnen. Herberger die treibende Kraft, Hutter als Torſchütz⸗, Schwär zel als Mittelſtürmer und Skudlacek und Höger als Außenſtürmer waren alle zufriedenſtellend.— Der Meiſter enttäuſchte durch ſeine etwas robuſte Spielweiſe. In der Läuferrethe überragte Riegel, im 8 Popp und Teäg. Al er am Herr C. Art. 5 8 3 Vermiſchte⸗ Der Butterbaum. Ober⸗Guinea befindet ſich in der glücklichen Lage, in einem Butterüberfluß zu ſchwimmen. In der Gegend von Sierra Leone pflegt man einen Baum, der eine eßbare Butter produziert, die ſich in Geruch, Ge⸗ ſchmack und allen anderen Eigenſchaften von der Natur⸗ butter in nichts unterſcheidet. Die Butter wird aus der Frucht des Baumes gewonnen und beſteht aus einer Art Nuß, mit einem weichen Fleiſch. Die gewonnene Butter wird in der Hauptſache von den Schokoladefabriken ver⸗ wandt und macht in Amerika der Margarine, der ſie in jeder Beziehung überlegen iſt, ſtarken Wettbewerb. Sie wird deshalb auch in großen Mengen aus Guinea nach Amerika eingeführt. Der Butterbaum gelangt im Alter von 25 Jahren zu ſeiner, den Höchſtbetrag liefernden Reife. Ein Raubüberfall. Ein ſchwerer Raubüberfall hat ſich geſtern in Berlin im Hauſe Niebuhrſtraße 10 zu Charlotten⸗ burg zugetragen. Dort wohnte eine Privatiere, Frau Mül⸗ ler, die vor mehreren Tagen ein neues Dienſtmädchen auf⸗ genommen hatte, welches heute ſeinen Dienſt antreten ſollte. Gegen 10 Uhr läutete es an der Wohnungstüre. Als Frau Müller das neue Dienſtmädchen an der Türe ſtehen ſah, öffnete ſie. In dieſem Augenblick ſtürzte ein etwa 20jähri⸗ ger Mann auf die Wohnungsinhaberin zu, würate ſie und ſteckte ihr einen Knebel in den Mund, ſo daß ſie ohnmächtig zuſammenbrach. Der Einbrecher und das angebliche Dienſt⸗ mädchen durchſuchten die Wohnung und nahmen Wertſachen im Werte von rund 100 000 M. mit. Die Täter konnten un⸗ bekannt entkommen. 2 f 3 Ang. g rt ein Mila e S Zwe n In der Berliner Montag gendes aus: wir noch— lang, lang iſt's her!— die Bänke der Quarta drückten, erhielten wir in der Mathematikſtunde einmal folgende Aufgabe: Ein Hund verfolgt einen Haſen, der 144 Meter Vor⸗ ſprung vor ſeinem Verfolger hat. Der holt in jeder Se⸗ kunde ein 144ſtel des Vorſprunges ein, der Haſe entfernt ſich um ein e2ſtel des Vorſprunges. Wann erreicht der Hund den Haſen? K An dieſe Aufgabe erinnert uns das Syſtem der Porto⸗ erhöhung, wie es unter der Miniſterſchaft des Herrn Gies⸗ berts Gepflogenheit geworden iſt. Alljährlich, wenn der Frühling nicht mehr fern iſt, ſtellt ſich mit ſchöner Pünkt⸗ lichkeit de Reichspoſt mit einem neuen Portotarif ein, und alljährlich erklärt ſie uns mit mathematiſcher Exaktheit, er fol⸗ vorigen Jahre, ſo ſagte damals Herr Giesberts, betrug das Defizit der Poſt 2,9 Milliarden Mark, und da man ſich einen ſolchen Luxus nicht leiſten könne, ſo müſſe das De⸗ fitzit durch erhöhte Gebühren wenigſtens auf eine Milliarde 7 K 4,30 dieſe Weiſe die Portage Am initiwoch, den 6. April, abends verringert werden. Sprach's und ſetzte das Briefporto auf 40 Pfennig hinauf. Jetzt erklärt die Poſt, das Defizit für 192021 werde nicht nur 2,9, ſondern ſogar 3½ Milliarden Mark erreichen, und für das Jahr 19212 werde es ſich ſogar auf vier Milliarden ſtellen. Folglich müſſe man das Briefporto auf 60 Pfennig erhöhen. a Alſo: die vorjährige Portoerhöhung hat das Defizit, ſtatt es auf eine Milliarde zu verringern, von 2,9 auf 3% Mil⸗ liarden anwachſen laſſen. Die diesjährige Tarifreform(Re⸗ form heißt immer Erhöhung) ſoll das Defizit, ſo läßt der Reichspoſtminiſter verkünden, auf zwei Milliarden verrin⸗ gern. Wir wetten eine Defizttmilliarde gegen eine Sechſer⸗ marke, daß es im nächſten Jahre auf fünf Milliarden Mark angewachſen fein wird. Denn: dieſe ganze Jagd der erhöhten Poſtgebühren hin⸗ ter dem Defisit iſt ebenſo ausſichtslos, wie die Verfolgung des Haſen durch den Hund. Der Haſe läuft eben doppelt o raſch wie der Hund, das Defizit vergrößert ſich raſcher als die Einnahmen ſteigen. Wir glauben, ſoweit wir uns nach ſo vielen Jahrzehnten noch entſinnen können, daß da⸗ mals die ganze Quarta das Rechenexempel begriffen hat. Aber es will uns ſchier dünken, als ob dem Reichspoſtmini⸗ ſter das zu löſende Problem immer noch nicht ganz klar iſt. Wir könnten es begreifen, wenn die Poſt erklären würde: Dieſe ganze Defizitwirtſchaft muß aufhören. Die Mark iſt zurzeit nur ein Dreizehntel von dem wert, was ſie nach der Goldparität galt. Folglich koſtet der Brief von jetzt an Mark. Herr Giesberts wird zu einer ſolchen Erklä⸗ rung ſicherlich einſtweilen den it nicht aufbringen; denn er könnte dann, und mit Recht einiges erleben. Aber man würde ihm dann wenigſtens nicht den Vorwurf der Inkon⸗ ſequenz machen können. Seine Taktik iſt vielmehr, dem Hund den Schwanz ſtückweiſe abzuhacken, damit es ihm nicht ſo wehe tut. In Wirklichlet weiß er ganz genau, daß auch die jetzt wieder geplante riferhöhung völlig zwecklos iſt, daß er niemals zum e k gelangen wird, und daß auf dieſe„e ſchließlich ins Uferloſe ſteigen müſſen. Ein Doppelbrief ſoll künftig 1.20 Mark koſten: dafür konnt man vor fünf Jahren noch mit einer Droſchke vom Bahnhof Friedrichſtraße zum Anhalter Bahnhof fah⸗ ren. Ein Fünfkilopaket ſoll in der Fernzone künftig vier Mark koſten, dafür konnte man noch vor ein paar Jahren warum die Poſttarife unbedingt erhöht werden müſſen. Im . 9 4 it. Klaſſe von Berlin mach Skekkrn keiſen Pr erwhpnen das nur, um zu zeigen, welche exorbitante Höhe die Porto⸗ ſätze bereits erreicht haben. Wenn das Milliardendefizit da⸗ mit immer noch nicht zu beſeitigen iſt,— was der Miniſter ja ſelbſt ausdrücklich zugibt,— ſo kann dieſer Weg unmög⸗ lich zum Ziele führen. Das ſieht alle Welt ein: nur der Reichspoſtminiſter ſieht es nich“ ein. 0 f Herrliche Zeiten aber werden für die Briefmarkenſamm⸗ ler anbrechen. Gerade hat man angefangen, ſich an die grünen Zwanzig⸗ und an die roten Vierzig⸗Pfennig⸗Marken zu gewöhnen. Jetzt werden die roten grün, und die arünen gelb werden— nicht vor Neid, ſondern weil die internatio⸗ nalen Abmachungen des Weltpoſtvereins es ſo wollen. Und wann wird die Reichsdruckerei mit dem Druck der neuen Markenwerte fertig werden? Wir ſehen wieder den ſchön⸗ ſten Kuddelmuddel kommen. Nur die Markenſammler wer⸗ den eine Freude haben.. ö Eine Witwe aus dem Vogtlande ſchreibt den„L. N. N.“: „Ich bin eine 42jährige Witwe, beſitze im Vogtlande eine mittlere Fabrik, eine Villa mit großem Obſt⸗ und Gemüſe⸗ garten und inſerierte Ende September in den„L. N. N.“, um mir einen Gatten zu ſuchen, zwecks Einheirat. Ich er⸗ hielt 486 Angebote, darunter 36 Ausländer, höhere Beamte, Kaufleute, Offiziere a. D. Unter den letzteren habe ich ge⸗ wählt, und um 296 Lichtbilder ordnungsgemäß wieder zu⸗ rückzuſchicken, habe ich bis jetzt gebraucht. Die Poſt hat mit meinem Falle ein gutes Geſchäft gemacht. Nächſten Monat gehe ich meine zweite Ehe ein und will hofen, von den 486 den Richtigen erwählt zu haben.“ 1 Soziales. Rückſtändige Guthaben der Heimkehrer. Die Auszahlung der aus Kriegsgefangenſchaft rückſtän⸗ digen Guthaben der Heimkehrer kann grundſätzlich nur auf Grund der feindſtaatlichen Guthabenliſten erfolgen. Dieſe Liſten ſind, wie uns von zuſtändiger Stelle mitgeteilt wird, . e e eee eee trotz mehrfachen Anforderns erſt zum Teil eingegangen. Um die Heimkehrer auf die Zahlung nicht noch länger warten zu laſſen, hat ſich die Reichsregierung bereit finden laſſen, daß— ohne den Eingang der Liſten abzuwarten— den Heimkehrern eine Abſchlagszahlung bis zu hundert M. auf den rückſtändigen Arbeitslohn baldigſt gezahlt werden ſoll, ſofern ein Anſpruch bis zu dieſer Höhe beſteht. Die Auszahung erfolgt durch die Zweigſtelle der Generalkriegs⸗ kaſſe(Berlin SW 19, Unterwaſſerſtraße 7 ſie hat bereits begonnen und wird mit allen Mitteln beſchleunigt werden. Anfragen, welche ſich auf die Guthabenauc zahlung be⸗ ziehen, ſind daher zwecklos, erſchweren nur das Auszah⸗ e und können in Zukunft nicht beantwortet wer⸗ den. 5 Reparaturen von Kunſtgliedern für Kriegsbeſchädigte. Der Reichsbund der Kriegsbeſchädigten weiſt darauf hin, daß die Beſchädigten berechtigt ſind, Reparaturen von Kunſt⸗ gliedern ohne vorherige Genehmigung des Verſorgungs⸗ amtes ſelbſt vornehmen zu laſſen, wenn der Koſtenbetrag 50 Mk. nicht überſchreitet. Die Koſten werden von den Verſorgungsbehörden zurückerſtattet, wenn von der Orts⸗ behörde beſcheinigt⸗ iſt, daß ſie den ortsüblichen Verhält⸗ niſſen entſprechen. Mehrere Kriegsbeſchädigte, die Antrag auf Rückerſtattung von Repa⸗ raturkoſten ſtellten, mit dem Bemerken abgewieſen, daß eine Verfügung, nach der ſolche Reparaturen ohne vorherige Genehmigung ausgeführt werden dürfen, nicht beſtehe, Der Reichsbund hat ſich daraufhin an das Reichsarbeitsmini⸗ ſtertum mit dem Erſuchen gewandt, die tatſächlich beſtehende Verfügung den Verſorgungsämtern zur Durchführung auf⸗ zugeben. Das Reichsarbeitsminiſterium hat dem Reichs⸗ bund nunmehr mitgeteilt, daß die Verſorgungsbehörden er⸗ neut darauf aufmerkſam gemacht worden ſind, daß Repara⸗ turen von Kunſtalichern in vorbezeichvetem Umfange ohne borherigen Genehmigung der Verſorgungsbehörder ausge⸗ führt werden dürfen. : Das Erholungsheim Annaberg, die bekannte Tiergärtner⸗Schenkung in Baden⸗Baden, wird am 1. Mai wieder eröffnet. Das Erholungsheim bietet Kriegsbeſchädigten(nicht Offizieren), die die badiſche oder hohenzollerſche Staatsangehörigkeit beſitzen, gegen geringes Entgelt oder bei nachgewieſener Bedürftigkeit einen völlig freien Erholungsaufenthalt von 4 Wochen. Die Kriegs- bechädigten, die ſich bei den Verſorgungsämtern oder Für⸗ ſorgeſtellen gemeldet haben, werden jeweils zu Beginn der Monate Mai bis Oktober in das Erholungsheim eingewie⸗ ſen. Da der Aufenthalt im Erholungsheim Annaberg nicht als Bade⸗ oder Heilſtättenkur im Sinne des R. V. G. 1920 betrachtet wird, ruhen die Verſorgungsgebührniſſe während der Zeit des Aufenthalts nicht; andererſeits aber werden ſonſtige Gebührniſſe(Handgeld, Taſchengeld, Krankengeld) nicht gewährt. 5 * Stadteinder outs Land! Der Verein„Landayufenthalt für Stadtkinder E. V.“, Berlin, der es ſich zur Aufgabe gemacht hat, den Landaufenthalt der Stadtkinder zu fördern und durch deſſen Vermittelung ſeit Beſtehen 900 000 Kinder Landaufenthalt genießen konnten, hat Verſicherungsver⸗ Verſorgungsämter haben 1 ——ů—— krägt geſchröſſen, auf Sr deren dre Kinder i Aufenthaltes auf dem Lande und der Reiſe dahin und zurück gegen Unfälle verſichert ſind. Und bei Unfällen mit vorübergehenden Unfallfolgen ſtimmté Entſchädigungsbeträge vor. Das Tagegeld porübergehende Unfallfolgen iſt mit Rückſicht auf den ges ſunkenen Geldwert erhöht worden und beträgt zurze 5.— Mk. für den Tag bei Unfällen mit vorübergehenden Folgen. Auch die Begleitperſonen ſind gegen Unfälle, die ihnen auf der Reiſe, während des Aufenthaltes auf dem Lande zuſtoßen, verſichert, desgleichen die a ſtände, die Kinder in ihr Haus aufnehmen, gegen geſetzliche Haftpflichtanſprüche, die ihnen hieraus erwachſen können, Dieſe Verſicherungsverträge ſind mit der Frankfurter All⸗ gemeinen Verſicherungs⸗Aktien⸗Geſellſchaft, Frankfurt a.. ' geſchloſſen, die auf Wunſch nähere Auskunft über den Um⸗ fang der Vertväge koſtenlos erteilt. ö Lokales. ches aus dem April. n it von 7 Uhr 52 Minuten vormit⸗ mittags ereignet ſich eine ring die auch bei uns ſichtbar iſt. Der des Bild: Er bietet nichts mehr chen Himmels, die Oriongruppe Milchſtraße windet ſich beſcheiden en Himmel in mäßiger Höhe. Ende des Monats iſt Stier und O utergegangen, wenn wir gegen 9 Uhr den H Der kleine Hund ſteht hoch im S. W., u(inge. Im Meridian ſteht der Löwe mit dem a n Regulus. Um ihn herum die Unbedeutenden und Nabe. Dafür leuchtet nun wie der im S. O. die Jungfrau mit Spikg. Noch mehr nach Oſten hin der Bootes mit Arktur und daneben die Krone Gemma. in kommt im N. O. 8 Herkules und Horizonte näher Leyer mit Wage. Ganz tief ſteht dann im letzten Ende der Milchſtraße der Schwen mit Deneb. Caſ⸗ ſiopea feht im N. N. W. darunter, uur noch teilweiſe a ſehen, die Andromeda, deren großer Nebel wegen zu tiefen Standes nun 1 mehr zu ben bt. Per⸗ ſeus mit Algol ſchon untergegangen kelheit des Abends eingetreten iſt. mit der hellen Capella ſtrahlt hoch im Weſten. Aſtrone Am 8. April, in! tags bis 12 Uhr förmige S f Fixſter! von der iſt verſch 7 Ebenſo iſt iſt. wenn die völlige Dun Aber der Fuhrmann Der große Bär iſt Zenitbild, der Drache umſchlingt die Oſtſeite de Poles, während Orpheus im Norden darunter ſteht. Wie man ſieht, es iſt die Zahl der hellen Sterne nur gering. Ueber die Sichtbarkeit der Planeten iſt zu 5 Merkur bleibt unſichtbar.— Venus kommt am 22. d. Mts. in die untere Konjunktion zur Sonne und wird Morgen ſtern. In die ſcheinbare Mondnähe kommt Venus am April.— Mars iſt am 10. April in ſcheinbarer Mondnähe; am Ende d. Mts. nur noch kaum 15 Minuten lang de Abends im N. W. ſichtbar.— Jupiter fängt in der zweiten Hälfte an, vor Tagesanbruch unterzugehen, ſo daß er 1 Ende nur noch 6½ Stunden lang ſichtbar iſt, am 18. Aprit in ſcheinbarer Mondnähe.— Saturn bleibt auch während dieſes Monats die ganze Nacht hindurch ſichtbar und kommt in ſcheinbarer Mondnähe am 10 April. 1 z Einholung der Handelsgenehmigung. Die„Karls⸗ ruher Zeitung“ ſchreibt amtlich: In weiten Kreiſen iſt die Meinung verbreitet, daß Käufer von Gegenſtänden täglichen Bedarfs, insbeſondere von Lebensmitteln un Futtermitteln, die gegen Proviſion aufkaufen, keiner be⸗ ſonderen Handelserlaubnis bedürfen, wenn die Firma, für die ſie tätig ſind, bereits im Beſitze der Handelserlaubnt iſt. Dieſe Auffaſſung iſt irrig. auf aufmerkſan: gemacht, daß alle derartigen Proviſion käufer einer Handelsgenehmigung des zuſtändigen Be⸗ zirksamts bedürfen. Ausgenommen ſind nur Angeſte gegen fees Gehalt. —Verkehrsſperre. Die Eiſenbahngeneraldirektion Karls⸗ ruhe gibt bekannt: Geſperrt iſt der geſamte Güterverkehr nach Eisleben und nach Oberröblingen aus Richtung leben, ferner die Annahme von Frachtſtückgütern für Ha 5 Ort und von den in„ Gütern für di Richtungen Nordhauſen, Aſchersleben,. 77 9 ſowie nach den Stationen Hohenthurm⸗Roitzſch, Peiſ ſen⸗Kämmerei Forſt, Dieskau⸗Schkeuditz, Ammendorf⸗ Merſevurg und den abzweigenden Linien Mücheln⸗Schaf⸗ ſtädt. 4 — Die Viehzählung in Baden. Nach den Ergebniſſen der Viehzählung vom 1. Dezember 1920 hat ſich in Baden die Zahl der Pferde im abgelaufenen Jahre von 61 auf 63 334 erhöht. Der Rindviehbeſtand iſt von 611 472 auf 725 558 Stück gewachſen. Milchkühe gibt es in Baden ina geſamt 345 766 Stück. Die Zahl der Schafe hat ſich au 79618 erhöht, das ſind 6159 mehr als im vorigen Fah! Die Geſamtzahl der Schweine beträat 419 493 gegen 408 20 bei der letzten Zählung. Ziegen wurden 179 697 Stück ge⸗ zählt, 3111 Stück weniger als bei der letzten Zählung. 5 Fußball⸗Vereinigung Seckenheim. 9 8 Uhr findet im Tokal tine außer⸗ ordentliche wartet Geſangverein 1 5 „Sängerbund“ gegr 1865. Heute Abend 8 Uh; Probe für den 2 Tenor. Erſcheinen aller er⸗ Der Uerstand. e Iſt. Hüsmargarine ware 9.70 ene Schweineschmalz v. Il. 50 Mitglieder-Versammlung Kücheneinrichfung füſt Faſt neuer Diwan mi! JX de,, Plüſch, OCertipo, I kücheneintichtungen Tische, Kommode, Schränke, Betten, Rohtstühle u ſonſtige⸗ alles fe hr lokaufen jeden Tog oon 5—7 Uhr( Neck ſtraße 2 (echte Induſtrie) hat laufend abzugeben Wilhelm Müller III., Käfertal Telefon 7762 7 6 f i l ee e e eie billig zu Hochfeine ſtatt. Wegen Wichtigkeit der Tagesordnung iſt pünktliches und vollzähliges E ſcheinen ſämt⸗ licher Mitglieder dringend erforderlich. . Der Vorſtand. 1„ Turnberein Seckenheim gegr. 1898. Uebungsplan! Jeden Dienstag und Freitag von 8 bis 9½ Uhr abends Turnen der Turner⸗ und Zöglinge. 5 Weiter geben wir der verehrl Einwohner⸗ ſchaft bekannt, daß wir, nachdem nun der neue Saal in unſerm Lokal Schloßwirtſchaft fertig geſtellt iſt, am kommenden Dienstag, den 5. April mit dem Turnen der Kaaben⸗ abteilung beginnen. Wir bitten die Eltern ihre Kinder recht zahlreich zu dieſen Uebungs⸗ ſtunden ſenden zu wollen, die wie folgt ſtatt⸗ finden: N Jeden Dienstag u. Freitag von 6- 7½ Uh Die Mädchen⸗ Abteilung wird in den nächſten Tagen ebenfalls wieder beginnen. 5 Der Ta enrot. 755 5 neu von 675, beſſer neuf 1250, Diwan, Chaiſel., Kommode, Waſchk. neu v. 350, Vertiko neu 480, 2 tür. Schränke neu 390, Betten, Kinderb., hoch⸗ häuptige neue Bettſtelle, Sportwag. 90 und verſch Jufolmargarine„Vitello“ bester Ersatz für fische Butter 12 8 Eſlol- Palmin- Palmbultor 0 2 Glucke gegen Ve gütung Uihen geſucht. Näheres in der Ge⸗ ſchäftsſt lle trocken und i Del angeriebe — zu 8. 1 2 1 122 — ſehr billig zu verkaufen. Klingers Möbellager Mannheim, S 2, 6 Hof. Tol. 4251. Ein Acker N Abschlag in 9 Seifen und Seifenpulver Uler 1 Kanarienvogel Schlager zu ve kaufen 0 Ludwig Meie“, Leinöl-Firniss Spiritus und Bernstein, Fussbodenlacke 20 Mühlfeld 65 200 Gramm- 8 2 0 tee 80 9 2 8 l. fornſelſe 5 2.30 A0 e fussbodenbelze, Stahlspäne, bel 1 5 Lee dFelennuder e 1.25 eee mode ae nes n, Einrichtung Hildaaße 65. Möbelpolitur, Bronzen, Pinsel, Leim billig zu verkaufen. 5 7 Näheres bei Thompson pulver? K. Krüßle, Untere Ga tenſtroß 5 Dickrüben zu verkaufen, 05 Friedrich 47. Oelfar ben werden in jeder gewünschten Farbe angerührt. Germania- Drogerie FIILLLLELLEEEE Scho Jabliurlofſein (gelb. 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