2 2 . ͤ———— ee — Amtsblatt. .* w-wmm̃--. der Bürgermeisterdmfer Seckenneim. Jlve e eee 84 sheim eckarhausen und Edi ngen eee eee Abonnementepreis: 21 Jahr Trägerlohn. Durch die Poſt bezogen pro Quartal „Jahrg. 12.— Me. ausſchl. Beſtellgeld.— Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Monatlich 4.— Mk. mit 7. April 1921 * Donnerstag, Inſerationspreis: Die einſpaltige Petitzeile 80 Pfg. Reklamen 2.50 Mk. Bei öfterer Anfnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. Karlsruhe Nr. 19819. No. 80 Paris, 6. April. Ein Berner Telegramm des„Echo de Paris“ weiß zu be⸗ ten, daß der deutſche Außenmiuiſter Dr. Simons vor dem Verlaſſen der Schweiz in Lugaus und Bern Aufenthalt zehmen wird. um mit Peitgliedern des Bundesrates ſich zu beſprechen. Es heißt, daß die Schweiz ſeit einiger Zeit mit Holland, Schweden, Norwegen und Dänemark Beſprechun⸗ — eingeleitet habe, um die Neutralen zu einer gemein⸗ amen Stellungnahme in der Frage der 50prozentigen Aus- fuhrabgabe Deutſchlands zu veranlaſſen. In Bern bringt man die Reiſe Dr. Simons hiermit in Verbindung. ö Wien, 6. April.(Drahtmeldung.) KLaiſer Karl iſt aus Stein am Auger abgereiſt. . Paris, 6. April. Senator Knox hat einem Vertreter des„Matin“ in Washington folgende Erklärung abgegeben: Fraukreich England, Italien, Japan und ganz En ropa leben im Frie⸗ mit Deutſchland. Nur Amerika befindet ſich im Kriegs⸗ zuſtande mit dieſem. Das muß aufhören. Amerika habe en Vertrag von Verſailles, der das Wölterbundsſtatut eut⸗ alte, nicht angenommen. Er enthalte Vereinbarungen, 8 die Grenzen in Mitteleuropa, die die Amerikaner nicht Atereſſierten und Vereinbarungen hinſichtlich des fernen tens, denen Amerika habe nicht zuſtimmen können. Ame⸗ ika wollte jedoch nicht, daß über die zukünftigen Abſichten ißverſtändniſſe herrſchen, und damit weder Deutſchland eder ſonſt jemand ſich täuſche, werde er ſeiner Reſolution eine Zuſatzklauſel hinzufügen, daß, weun der Ziviliſation zufs neue eine Gefahr drohe wie im Jahre 1914, die Ver⸗ einigten Staaten ſich ſofort bedroht fühlen und mit allen Ländern, die ſich in Gefahr befänden, in Verbindung ſetzen würden. Senator Knox verſprach dem Vertreter des„Ma⸗ kin“, ihm die Zuſaßklauſel zur Reſolution mit der Begrün⸗ ng noch heute mitzuteilen. Dieſe Begründung ſei in energiſchem Tone gehalten, und der Vertreter des„Matin“ glaubt, ſagen zu können, Knox habe jedenfalls an Frank⸗ dich gedacht, als er ſie geſchrieben habe, denn ſie enthalte eine feierliche Garantie für die Zukunft. Auf die Frage. warum die Reſolution nichts über die Reparationspflicht kuthalte, erklärte Senator Knox. der amerikaniſche Senat babe die Abſicht, die Gegenwart zu regeln. Er könne nur 152 oßen politiſchen Linien über die Zukunft feſtlegen. Auf ie Frage, ob er die Mitteilung Hardings über die mora⸗ iſche und materille Verantwortlichkeit Deutſchlands billige, at Senator Knox geantwortet: Jedenfalls vollkommen. Die Refolntion Knox wird im Senat im Mai zur Dis⸗ uſſion gelangen. Die Debatte wird eine lange und heftige lein. Die öffertliche Meinung Frankreichs wird Unrecht en, wenn ſie auf ihre Ablehnung rechne. Baſel, 6. April. Die„Prefünf.“ meldet aus Paris: Die franzöſiſche na⸗ tionaliſtiſche Preſſe zeigt ich ahr befriedigt über den Erfolg iwianis in Amerika. In Pariſer Regierungskreiſen er⸗ ärt man oſſen, daß es gelungen ſei, Harding als engen reund und Verbündeten Frankreichs zu gewinnen. Paris, 6. April. —— N dende Paris wird darauf hingewieſen, daß der Inhalt der D ſchen Note an Amerika über die Wiedergutmachung den zelachen nicht entſpreche. Man iſt direkt entrüſtet, daß Dr. mons zu behaupten wegte, in Frankreich ſei für die Wie⸗ derherſtellung der zerſtörten Gebiete ein minimales In⸗ ſereſſe vorhanden. Mit der amerikaniſchen Antwort. die der Renft Regieruna ſchon am 31. März durch die amerikanische egierung mitgeteilt wurde, iſt man im allgemeinen ein⸗ Derſtanden und het ergar. den ſie eine ſchroffe Ablehnung gegenüber Deutſauand vedeute. weun auch wiederhergeſtellt werde, ſo ſage das hinſichtlich der amerikaniſchen Sympa⸗ thien gegenüber Deutſchland nichts. Deutſchland. Eine amtliche Darſtellung über den Münchener Beſuch Dr. Heinzes. München, 6. April. Ueber den Beſuch des Vizekanz⸗ lers Dr. Heinze in München werden noch immer un⸗ richtige Angaben verbreitet. Es wird daher amtlich der Hergang wie folgt dargeſtellt: Durch den Geſchäftsfüh⸗ rer des Reichs in München, Grafen Zech, wurde am Mittwoch den 23. März der bayeriſche Miniſterpräſident Dr. von Kahr benachrichtigt, daß der Vizekanzler Dr. Heinze, deſſen Beſuch für Donnerstag den 24. März abends angekündigt worden war, dem bayeriſchen Mini⸗ ſterrat im Auftrag der Reichsregierung Mitteilungen zu machen beabſichtige. Der bayeriſche Miniſterpräſident äußerte demgegenüber ſofort verfaſſungsmäßige Beden⸗ ken, die auch dem Geſchäftsträger Grafen Zech alsbald mitgeteilt wurden. Andern Taßes kucz nach 11 Uhr er⸗ ſchien der Vizekanzler Dr. Heintze beim bayeriſchen Mi⸗ niſterpräſidenten Tr. von Kahr aud äberreichte ihm eine vom 23. März datierte Note des Inhalts, daß der Vize⸗ kanzler von der Reichsregierung beauftragt ſei, den Standpunkt der Reichsregierung vor dem Kabinett noch⸗ mals auseinanderzuſetzen. In mehr als einſtündiger Ausſprache unterhielt ſich der Vizekanzler mit dem bayer. Miniſterpräſidenten über die Frage der Entwaffnung. Gegen das in der Note ausgeſprochene und auch vom ſteichsminiſter Dr. Heinze mehrmals mündlich vorge⸗ ſtellte Verlangen der Teilnahme am Miniſterrat wieder⸗ holte der bayer, Miniſterpräſident die bereits geäußerten verfaſſungsrechtlichen Bedenken und erklärte, daß er die Note und das Verlangen der Reichsregierung dem Mi⸗ niſterrat zur Rückäußerung unterbreiten werde. Der Miniſterrat lehnte nachmittags im Einverſtändnis mit dem Miniſterpräſidenten das Verlangen der Reichsregie⸗ rung ab, dem Vizekanzler Dr. Heinze als Beauftragten der Reichsregierung die Teilnahme am Miniſterium zu gewähren. Eine Stellungnahme zur Entwaffnungsfrage ſelbſt war damit nicht ausgeſprochen. Von dieſem Be⸗ ſchluß des Miniſterrats konnte der Vizekanzler Dr. Heinze nicht mehr rechtzeitig perſönlich verſtändigt wer⸗ den, da er nach Schluß des Miniſterrats abends 6½ Uhr trotz mehrfacher Verſuche weder in der preußiſchen Ge⸗ ſandtſchaft noch in ſeinem Hotel zu erreichen war. Des⸗ wegen konnte auch nicht mehr der Wunſch des Miniſter⸗ präſidenten der bayer. Regierung übermittelt werden, in einer ungezwungenen Zuſammenkunft ſich zu einer Aus⸗ ſprache zu treffen. Reichsminiſter Dr. Heinze reiſte noch an demſelben Abend nach Berlin zurück. Dies der tat⸗ ſächliche Hergang des Beſuchs und die Haltung, die die bayer. Staatsregierung dazu eingenommen hat. Poſtſcheckkonto: 1 1 f liierten Vertretern zu beraten. ——-— Hölz der Anſtifter des Aktentaies auf die Skegesſäule. Berlin, 6. April. Die abgeſchloſſene polizeiliche und gerichtliche Unterſuchung des Attentates auf die Sieges⸗ ſäule hat ergeben, daß der Kammuniſtenführer Max Hölg das Attentat angeſtiftet und euch die Sprengſtoffe dan geliefert hat. Die weitere Unterſuchung ergab, deß alle kommuniſtiſchen Attentate der letzten Wochen: die An⸗ ſchläge auf die Eiſenbahnzüge, Bahnhöfe und Brürken, der Dynamitanſchlag auf Charlottenburg, im Krafhperk Unterſpree, in Ruhleben uſw. ſämtlich voa Max 585 dirigiert wurden. Zu dieſem Zwecke hatie ſuh der Ver ⸗ brecher tagelang in Berlin aufgehalten und teils bei Ge⸗ ſinnungsgenoſſen, teils in einer Lauße in der Jungfern⸗ heide, die einem verhafteten Berliner Kommuniſtenfüh⸗ rer gehört, gewohnt, und zwar unter dem Namen Ferry! „Ferry“ betonte, daß man dieſes Mal ſofort mit großen Gewaltakten beginnen wolle. Einmal, um die„Bour⸗ egiſie“ in Angſt und Schrecken zu ſetzen und dadurch zu ſähmen, und auderſeits, um die zögernden Genoſſen mitzureißen. 7 f e 5 Berlin, 6. April.(Drahtmeldung.) Die ſeit dem Ausſall der Zeberſchichten im Ruhrbergban um etwa 100 000 Tannen zurückgegangen. Die Zechen för⸗ derung im Nuhrrevier betrug in der letzten Märzwoche 22 000 Tonnen weniger als in der letzten Februarwoche. Die Auslieferung der deutſchen Schiffe. London, 6. April. Geſſern iſt hier eine Anzahl deuk⸗ ſcher Vertreter eingetroffen, um über verſchiedene Fra- gen über die Auslieferung der deutſchen Schiffe mit al⸗ Man glaubt, daß bei dieſen Verhandlungen endgültig feſtgeſetzt werden wird. welche Schiffe Deutſchland noch auszuliefern hat. 50 Streikende im rheiniſch⸗weſtfäliſchen Zechenrevier. Eſſen, 6. April. Auf ſämtlichen Schachtanlagen ſind die Belegſchaften heute früh vollſtändig eingefahren. Die Ausſtandsbewegung iſt damit im rheiniſch⸗weſtfäli⸗ ſchen Bezirk beendet. Die Schachtanlagen ſind noch von den belgiſchen Beſatzungstruppen beſetzt. e Die Kommuniſtenverhaftungen in Mitteldeutſchland. Berlin, 6. April. Nach den an amtlicher Stelle ein⸗ gegangenen Meldungen ſind bei der Abwehraktion im kommuniſtiſchen Aufſtandsgebiet bis jetzt im ganzen 3642 Aufrührer als Gefangene eingebracht worden. Die meiſten davon ſind in den Leunawerken untergebracht. Ausland. Der engliſche Bergarbeiterſtreik. London. 6. April. Der Montag ließ keine Beſſerung der Lage erkennen. An verſchiedenen Orten mußten die Ein Frühlingstraum. Eine Erzählung aus dem Leben von Fr. Lehne. 20. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) „Heut' ſind es vier Wochen, Wolf, daß wir uns kennen — es war auch ſolch eine wundervolle Nacht! Nicht wahr, Du biſt glücklich?“ „Unſagbar, mein Lieb! Bleibe Du mir nur treu und gut; dann bin ich zufrieden! Bisher war ich ein einſamer Mann; Deine Liebe hat mich erſt gelehrt, mein Leben zu lieben! Ach, Mary, wären wir nur erſt vereint, dann bleibt mir nichts mehr zu wünſchen brig! Wie wollen wir dann erſt glück. ich ſein!“ „Wolf, kennſt Du das Gedicht:„O, laß Dich halten, goldne Stunde“?“ N „Nein, Märchen, Gedichte kenne ich nicht,“ lächelte er. „O, es iſt ſchön— es ſteht in dem Buche, das Du mir neulich mitgebracht haſt.“ Und mit ihrer ſüßen Stimme begann ſie die Strophen des Gedichtes herzuſagen. Aufmerkſam hörte er zu— „Was ſoll uns Tag, was ſoll uns Sonne? Du ſchöne Nacht, entflieh uns nicht!“ wiederholte er die End⸗ zeilen, als Mary geendet. 5 „Ich weiß nicht, Wolf, wie mir heute iſt,“ ſagte ſie, gach, ich bin ſo froh, ſo glücklich!“ Sie blieb ſtehen und ſch ang die Arme um ſeinen Hals, ſeinen Kopf zu ſich Hiederziehend und in ſein Ohr flüſternd.„O Wolf, wie ieb ich Dich doch!“ Da preßte er ſie wild an ſich und hob ſie in ſeinen Armen empor a 20s Bruſt an Bruſt, ſo ganz mein eigen, . 5 So halt ich Dich, geliebtes Bild“ llüſterte er ihr eiß und bedeckte ihr Geſicht mit leiden⸗ ſchaftlichen Kuß. 5 ge 5 N 85 a e 1 In dieſem Augenblick verließ er mit ſeiner ſüßen die dunkle Allee und trat auf einen freien Platz . Wondlicht fiel hell auf. Mgrus ſchönes Geſicht; ihre faſt ſchwarz ſchimmernden Augen ſchauten ihn mit einem ſo ſeltſamen Ausdruck an; um den halb⸗ geöffneten roſigen Mund, der die weißen Zähne hervor⸗ blitzen ließ, ſchwebte ein weiches, ſehnſüchtiges Lächeln, und auf ihren Wangen lag eine roſige Glut.— Wieder preßte er voller Leidenſchaft ſeinen Mund auf den ihren, und ebenſo heiß gab ſie ihm ſeine Küſſe zurück. Da kam ſie plötzlich zur Beſinnung.„Nein, Wolf, nein!“ wehrte ſie ängſtlich ſeinen ſtürmiſchen Liebkoſungen und ſich feſt an ihn ſchmiegend, bat ſie mit ihrer ſüßen Stimme: „Laß uns nach Hauſe gehen, Geliebter!“ „Schon, mein Märchen?“ entgegnete er, ihr tief in die Augen ſchauend. 5755 g „Es iſt wohl beſſer—— ach, Wolf, mir iſt auf einmal ſo bang.“ 15 5 „Aber Kind—“ 0* „Wolf, nicht wahr, Du haſt mich doch immer lieb? Du wirſt mich nie verlaſſen?“ fragte ſie— ihr Geſicht 5 plötzlich ſo bleich geworden, und ängſtlich ſah ſie ihn an. „Wie kommſt Du wieder zu ſolchen Fragen, Kind? Auf mein Wort kannſt Du bauen— Du wirſt mein ſüßes Weib! Quäle mich und Dich doch nicht unnütz!“ „Sei nicht böſe, Wolf! Aber ich bin ſo glücklich, daß ich denke, es kann nicht von Dauer ſein! Mauchmal in der Nacht fahre ich voller Schrecken auf— das Herz droht mir ſtillzuſtehen— mir iſt dann, als hätte ich Dich verloren! Und ich kann doch nicht mehr ohne Dich ſein, ſo fühle ich mich mit Dir verwachſen!“ „Beruhige Dich doch, mein Liebling! Mir geht es ja ebenſo— daß ich mir mein Leben ohne Dich nicht mehr denken kann!— Sei gut und verbanne dieſe ſchwarzen Gedanken! Wir wollen uns doch gegenſeitig nicht mehr mit den ewigen Fragen nach Liebe und Treue quälen! Wir wiſſen jetzt, daß wir uns lieben; da bedarf es alſo keiner weiteren Beteuerungen.“ Und zärtlich ſtri Dar 5 8 E er Mannſchaften, denen die Aufſicht der Gruben und der Mary war mit ſich unzufrieden; es war ihr, als ob ſie etwas an Wolf gut zu machen hätte.„Küſſe mich,“ bat ſie; er tat es—„noch mehr, Wolf.“ Er kannte ſie in ihrer Leidenſchaft nicht wieder, die alle Schranken durch⸗ brach. Ihre Lippen und Wangen glühten, und ſie zitterte. „Mein Liebling,“ ſagte er leiſe, mit müder Stimme, und ſtreichelte ſie. 5 Sie durften ſich wohl nicht mehr ſo oft treffen; der alte Berger hatte recht; es war für ſie beide nicht gat. Und doch konnte und wollte er auf die Zuſammen⸗ künfte mit der Geliebten nicht verzichten, ſo lange es ſein konnte— wer weiß, wie lange es noch währte, dann war ſie nicht mehr in der Stadt, und er geizte doch mit jedem Augenblicke! l. Sie begaben ſich auf den Heimweg; Wolf trug ſeit einiger Zeit Zivilkleidung: ſo konnte er ſein Lieb wenig⸗ ſtens, ohne aufzufallen. nach Haus geleiten. e 2 0 VI. 1 5 „Was lehrt das Leben? Sieb Mit bündigen Beſcheid!“ „Hingeben,, was Dir lieb— b 5 Hinne men,? was Dir leid!“ f. 8 Paul Heyſe. 1 Am anderen Mitkag promenierte Wolf vergeblich vor dem Putzgeſchäft— er ſah Macy nicht. Aber er konnte ſie nicht derfehlt haben— ſie war dann eben nicht im Geſchäſt geweſen— und er hätte ſie doch ſo gern geſehen heut! Am Nachmittag fand er einen Brief vor, in dem ſie ihm mitteilte, daß ſie am Abend unmöglich kommen könnte; ſie wolle ihm nicht unter die Augen treten. „Süßes Mädchen,“ ſagte er leiſe vor ſich hin, und ließ ſich am Schreibtiſch nieder, ſie mit den zärtlichſten Wor⸗ ten zu beruhigen— nun wäre ſie doch unauflöslich mit ihm verbunden— ſo ſchrieb er ihr in heißen Worten, ſeine aufrichtige Liebe beteuernd und ſie zuletzt um ein baldiges Wiederſehen bittedddd. 8 „ „ 5 2 3 75 cgrtietzung ſolgt“ deutſche Koblenförderung iſt im Monat März. 1 5 ſind Feuersbrünſte in den Gruben ausgebrochen. Dienſt an den Pumpen unverkrdük förben wär, Unker dem Druck der Streikenden ihre Poſten verlaſſen. Der Vorſitzende der Gewerkſchaft engliſcher Bergleute teilte ö in der Nacht zum Montag mit, daß innerhalb der letzten 24 Stunden zwei neue Gruben erſäuft ſind und nicht mehr ausgebeutet werden können. Im Bezirk 1 et⸗ tungsarbeiten konnten wegen Mangels an geſchultem 1 50 7 Perſonal nicht vorgenommen werden. Verſuche, das Feuer zu löſchen, wurden von den Streikenden verhin⸗ dert. In Wales und Schottland iſt die Lage ſehr ernſt geworden und erfüllt mit größter Beſorgnis. In Edin⸗ durgh kam es zu ſchweren Ausſchreitungen. Es mußten Soldaten herbeigeholt werden, um die von den Strei⸗ kenden verübten Zerſtörungen der Gruben zu verhin⸗ dern. In Rexham verlangten im Verlauf einer Ver⸗ ſammlung die Streikenden, daß die Gewerkſchaft ihnen Waffen liefere, damit der Dienſt an den Pumpen ver⸗ hindert werden könne. Der Streik macht ſich bereits im Wirtſchaftsleben be⸗ merkbar, beſonders im Tyne⸗Diſtrikt, wo verſchiedene Induſtrien die Arbeitsverträge gekündigt haben und er⸗ klärten, daß ſie von nächſter Woche ab nur noch Tages⸗ — 15 4 von dem Streik iſt die Eiſeninduſtrie. Beſonders beeinflußt Da die Fiſe dampfer nur beſchränkt mit Kohlen beliefert werden, engagements abſchließen würden. müſſen ſie ihre Ausfahrten einſchränken und man konſta⸗ tiert bereits ein merkliches Anziehen der Fiſchpreiſe. Hand in Hand geht damit die Verteuerung der übrigen Lebensmittel. Verhandlungen im engliſchen Bergarbeiterſtreik. London, 6. April. Während die Berichte aus den Kohlenbezirken eine Verſtärkung der Kampfſtimmung er⸗ kennen laſſen und bereits 22 Ortsverbände der Eiſen⸗ bahner für die Beteiligung am Ausſtande beſtimmt ha⸗ ben, laſſen die heutigen Verhandlungen mit den Führern der Bergarbeiter eine Verſtändigung erwarten. Die Be⸗ ſprechungen im Parlament wurde vom Montag auf den Dienstag verſchoben. Tillet, der Führer der Dockarbeiter, rät dringend zur Mäßigung. Clynes, der Führer der Arbeiterpartei, tritt für eine Verlängerung der Staats⸗ gaufſicht um 1 Monat ein. Ein Bruder des Königs von Griechenland gefallen. Paris, 6. April. Die„Daily News“ erfährt aus Konſtantinopel, daß Prinz Andreas von Griechenland, der Bruder des Königs Konſtantin, der kürzlich auf dem chlachtfelde gegen die Türken verwundet wurde, ſeinen Verletzungen erlegen iſt. Auch General Wabokulos iſt etötet worden. Neues aus Budapeſt. Wien, 6. April. Heute abend wird aus Budapeſt ge⸗ ſeldet, daß die Verhandlungen zwiſchen Budapeſt und Steinamanger endlich in der Form eines Kompromiſſes zu einem Abſchluß gekommen ſind. König Karl wird das Land verlaſſen, wird jedoch vorher noch eine Proklama⸗ tion an das ungariſche Volk erlaſſen, in welcher er ſeine nſprüche auf den ungariſchen Thron aufrecht erhält und erklärt, er weiche nur unter der Gewalt der heute heerrſchenden Verhältniſſe. Er ſetze jedoch volles Ver⸗ trauen in die politiſche Reife des ungariſchen Volkes. f 1 N ſetzten Gebieten abgehen. chungen nicht beſchleunigt aufgenommen werden würden. Tuüfſchſteßung des Senators Kuor zur Annahme gelaugen wird, mit dem Zuſatze, der für die frauzöſiſchen Wünſche be⸗ friedigt ſei und gleichzeitig der Politik der republikaniſchen Partei entſprechen würde.„„ f 8 Baſel, 6. April.(Drahtmeldung.) Aus Paris wird den Schweizer Blättern gemeldet, daß fortgeſetzt Kolonialtruppen aus Paris nach den be⸗ Der„Temps“, der„Matin“ und das„Journal“ kündigen neue militäriſche Sanktio⸗ nen gegen Deutſchland an, wenn die direkten Beſpre⸗ 0 Berlin, 6. April.(Drahtmeldung.) Die kommuniſtiſche Generalſtreikbewegung im Reiche Der Sektionschef im ungariſchen Miniſterium des Aeu⸗ ßern iſt mit der Ausarbeitung dieſer Erklärung beauf⸗ tragt worden und befindet ſich augenblicklich noch in Steinamanger. a Die letzten aus Steinamanger eingelaufenen Nach⸗ chten ſcheinen zu beſtätigen, daß der Exkaiſer doch tat⸗ chlich infolge einer erſt vor kurzem überſtandenen Grippe leicht erkrankt iſt. Aus Budapeſt iſt Profeſſor Wenhardt als zweiter Arzt beim Exkaiſer eingetroffen, er hat mit dem Kaiſer ſich über die techniſchen und die politiſchen Einzelheiten ſeiner Abreiſe unterhalten, die, wenn nicht unvorhergeſehene Zwiſchenfälle eintreten, heute mittag ſtattfinden wird. In Kreiſen der kleinen wie auch der großen Entente ſcheint ſich eine gewiſſe Ner⸗ voſität über die fortgeſetzte Verzögerung der Reiſe be⸗ merkbar zu machen, zumal eine Nachricht vorliegt, nach welcher die Pougoflawen mit ſofortigen militäriſchen Maßnahmen gedroht haben. Es iſt begreiflich, daß die ungariſche Regierung unter dem Drucke aller dieſer ihr genau bekannten Tatfachen das äußerſte aufbieten will, um die Abreiſe des Exkaiſers zu beſchleunigen, da es doch auch nicht die Abſicht des Exkaiſers ſein kann, das ſchwer⸗ geprüfte Land einer noch weiteren unſicheren Zukunft entgegenzuführen. Es ſoll vor allem auch die Gefahr beſtehen, daß Pougoſlawien, das das Kohlenbecken von f* beſetzt hat, dieſes Gebiet nicht mehr heraus⸗ Letzte Orahtnacheichten. Paris, 6. April. Die Agence Havas meldet unter dem 3. April ans Waſ⸗ hington, alles ſcheine darauf hinzudenten, daß die Beteili⸗ gung der Vereinigten Staaten bei der Negelung der inter nationalen Lage den Hinweiſen entſprechen wird, die in den letzten Tagen mehrfach veröffentlicht wurden. Einerſeits entſchiedene Gegnerſchaft und zwar noch mehr in politiſchen Kreiſen als in der öffentlichen Meinung gegen alles, was die äußere Politik der Vereinigten Staaten an die Politik der Verbandsregierungen im allgemeinen und beſonders Hinſichtlich des Völkerbundes feſſeln würde, ſodann eine Bewegung zu Gunſten der Entſchließung des Senators Knox für einen Sonderfrieden mit Deutſchland und dane⸗ ben noch, und zwar in politiſchen Kreiſen zu Gunſten einer kategoriſchen Erklärung, daß keine Rede davon ſein könne, den Verbandsmächten ihre Schulden zu erlaſſen, die aller⸗ dings ein weitgehendes Entgegenkommen nicht ausſchließen ſoll. Andererſeits habe man Frankreich gegenüber faſt ein⸗ ſtimmig den Wunſch, es nicht im Stiche zu laſſen. Deutſch⸗ land wurde bereits von den Vereinigten Staaten in Keunt⸗ nis geſetzt, daß ſie nichts übernehmen wollen., was irgend⸗ wie ein Fallenlaſſen der Sache der Verbandsmächte be ⸗ e gilt jetzt als endgültig geſcheitert. Nach einer Mitteilung in der Berliner Gewerkſchaftskommiſſion vom Samstag ſind im mitteldeutſchen Aufſtandsgebiet infolge des kom⸗ muniſtiſchen Aufſtandes 30 Fabriken und Werke vorläu⸗ fig ſtillgelegt und über 18 000 Arbeiter auf Wochen hinaus ohne Beſchäftigung. N e g eee eee. . 2 Baden und Nach bargebiete. ** Karlsruhe, 6. April. In den letzten Tagen wurden aus einer Wohnung, deren Inhaber verreiſt waren, ducch Einbruchdiebſtähle Schmuckwaren und ſonſtige Gehrauchs⸗ gegenſtände, vor allem auch Stoffe, im Werte von 19000 M. entwendet. Ferner verhaftete die Polizei eine Dienſtmagd aus Staufenberg, die ihrer Dienſtherrſchaft Wäſche im Wert von 12000 M. entwendet hatte. a Altlußheim b. Schwetzingen, 6. April. Mehrere 100 Frauen und Männer aus Speyer, die unter dem Drucke der fremden Herrſchaft den Geburtstag des Altreichskanzlers und Reichsgründers dort nicht feiern durften, waren am letzten Sonntag hierher gekommen, um gemeinſam mit hieſi⸗ gen Einwohnern an einer ſchlichten Bismarckfeier teilzu⸗ nehmen. Am Kriegerdenkmal ſprach ein ehemaliger badi⸗ ſcher Pfarrer einige Begrüßungsworte, ein Redner aus Karlsruhe hielt darauf die Hauptanſprache und ein Speye⸗ rer Herr gedachte der Gefallenen des Krieges 1870/71 und des Weltkrieges und legte zu ihrem Gedächtnis am Krieger⸗ denkmal einen Kranz nieder. Die Menge ſang das Nieder⸗ ländiſche Dankgebet und Deutſchland, Deutſchland über alles.— In dem nachfolglenden Zuſammenſein in dem über⸗ füllten Sage des„Ochſen“ hieß der Geiſtliche von Altluß⸗ heim die Speyerer Gäſte herzlich willkommen und brachte ein Hoch auf die Pfälzer aus. Ein Herr aus Speyer ſchil⸗ derte in auſchanlicher Weiſe die Not und namentlich die geiſtigen Leiden der Deutſchen imbeſetzten Gebiet, worauf noch ein Pfarrer aus Mannheim in einer zündenden Rede Bismarcks gedachte. * Vöhrenbach, 6. April. Bei der Station Linach ſoll eine Waſſerkraftanlage zur Ausführung kommen. Die Ko⸗ ſten dafüe werden 5 Millionen Mark betragen und ſollen durch einen Holzhieb gedeckt werden. ei Donaueſchingen, 6. April. Nach den neueſten Mel⸗ dungen aus Sunthauſen hat die Feuersbrunſt die Hälfte des ganzen Dorfes zerſtört. 28 bis 30 Häuſer ſind nieder⸗ gebrannt, darunter das Rathaus, die Schule und das Pfarr⸗ haus. Auch der Turm der Kirche iſt angebrannt, der Reſt der Kirche konnte aber unverſehrt erhalten werden. Das Feuer wurde durch ein ſpielendes Kind verurſacht und dann dulch den Wind raſch verbreitet. Das Großvieh konnte im allgemeinen gerettet werden, dagegen verbrannte viel Kleinvieh. Ebenſo ſind zahlreiche Fahrniſſe mitverbrannt. Das Feuer brach in dem Anweſen des Johann Schlenker, Mühlengaſſe, aus und ſprang auf weitere drei Punkte über. Die Löſcharbeiten litten unter ſchwerem Waſſermangel. * Villingen, 6. April. Zu dem Großfeuer in Sunt⸗ hauſen wird uns noch drahtlich gemeldet, daß insgeſamt 27 Häuſer mit den Nebengebäuden in Schutt und Aſche liegen. Zwei Häuſer ſind durch Waſſer und Feuer ſtark beſchädigt worden. Das Feuer wurde nicht allein durch den herrſchen⸗ den Wind und durch den Waſſermangel begünſtigt, ſondern auch dadurch, daß viele Häuſer noch mit Schindeldächern be⸗ deckt waren. Etwa 100 Perſonen ſind durch das Feuer ob⸗ dachlos geworden. Das Feuer konnte erſt lokaliſiert wer⸗ den, als die Schwenninger Feuerwehr mit ihrer Motor⸗ ſpritze auf der Brandſtätte eingriff. Aus den umliegenden Gemeinden waren ebenfalls die Feuerwehren erſchienen, da aber, wie ſchon gemeldet, Waſſermangel herrſchte, konnten ſie nicht allzuviel ausrichten. Der Schaden an Gebäuden, Fahrniſſen, Kleinvieh beträgt mehrere Millionen. zen Hüfingen b. Donqueſchingen, 6. April. Am Sonntag nachmittag brach im Gemeindewalde Wuhrholz ein Brand aus, dem große Beſtände zum Opfer fielen. Der Schaden wird auf 60—70 00 M. geſchätzt. 5 k Döggingen b. Donaueſchingen, 6. April. Ein ſchwe⸗ rer Unglücksfall hat ſich in der Gauſchachſchlucht ereignet. Vier Touriſten ſtürzten beim Durchwandern der Schlucht durch einen nur aus Baumſtämmen hergeſtellten Ueber⸗ gang, der zuſammengebrochen war, von ungoefähr drei Meter in das Bachbett. Während drei der Geſtürzten nur geringe Verletzungen davontrugen, blieb der vierte, ein Miniſterialrat aus München, blutüberſtrömt und bewußt⸗ los im Bache liegen. Glücklicherweiſe erwieſen ſich die Ver⸗ letzungen als nicht ſo ſchlimm, wie anfänglich befürchtet wurde.— Tas„Donaueſchinger Tagblatt“ bemerkt dazu, daß nicht nuru die Gauchachſchlucht, ſondern auch die Wu⸗ tachſchlucht zur Zeit nicht ganz ungefährlich zu begehen ſind. * Konſtanz 6. April. Im Alter von 82 Jahren iſt Ma⸗ ſchinenfabrikant Adolf Graf geſtorben. Aus einer beſcheide⸗ nen Mechanikerwerkſtätte hatte er mit den Jahren eine große Fabrik erſtehen laſſen. Der Verſtorbene war auch Mitglied des Bürgerausſchuſſes und gehörte der früheren nat.⸗lib. Partei an.— Bei den Gewerbegerichtswahlen, die am Sanutag ſün die Arbeitnehmer ſtattfſanden, war die Wahlbeteiligung ſehr ſchlecht. Es haben kaum 20 Prozent der Wahlberelticten abgeſtimmt. Insgeſamt wurden 728 Stimmen abgegeben, von denen auf die chriſtlichen Gewerk⸗ ſchaften 276 und auf die freien Gewerkſchaften 452 Stimmen entfielen.“ Pie freien Gewerkſchafen erhalten ſomit 4, die chriſtlichen Gewerkchaften 2 Sitze beim Gewerbegericht. een Röthenbach bei Neuſtadt i. Schw., 6. April. Durch Feuer iſt das Haus des Straßenwarts Helmle in Schutt und Aſche gelegt worden. Der Brand entſtand durch kleine Kinder, die im Holzſchopf ein Feuerle gemacht hatten. ** Inſel Reichenau. 6. April. Am ſüdlichen Seeufer fin⸗ den ſich auf einem etwa 100 Zentner ſchwerem Stein, einem ſogenannten Findling, intereſſante Zahlen über den Waſſer⸗ ſtand. In derſelben Höhe des fetzigen, ſo außerordentlich niederen Waſſerſtandes ſind die Jahreszahlen 1673, 1813 und 1858 eingemeißelt. 5 * Vom Oberland, 6. April. Aus Preſſekreiſen wird uns geſchrieben: In letzter Zeit haben drei Redakteure im Oberland ihre Preſſetätigkeit aufgegeben: Redakteur Wil⸗ helm Konau vom„Markgräfler Tagblatt“ in Schopfheim iſt zur Induſtrie übergetreten, Redakteur Karl Frick in Waldshut trat bei den Lonzawerken ein und Chefredakteur Albert, bisher an den„Konſtanzer Nachrichten“, hat eben⸗ falls einen Poſten in der Industrie angenommen. Die reſſe ernährte ſchon früher ihren ahen ſich rhältniſſe hr ve Wir ſchaſtliche Zerb'ndung verſtärkten Maße von den Palen geteilt nämlich: He und Furcht. Nalens Verhalten gegenſther Deutſchlarch 5 5 ein ſolches gewesen, daß ie eigentlich naa erwarten könn; ten, framns iche flu dehaudell zu werden. Mann nicht, in letzter kert, End wem es moglich it, der hangt ſein Berrungsgans werk an den Nagel und ſucht ſich eine einträglichere Ar⸗ beitsſtelle.. ' Muggenſturm(Amt Raſtatt), 5. April. Heute abenß gegen 6 Uhr brach in dem Anweſen des Mathäus Remmels⸗ pacher in der Bahnhofſtraße ein Kellerbrand aus, welcher jedoch bevor er größere Dimenſionen annahm dank dem tatkräftigen Eingreifen der Feuerwehr und den herbeige⸗ eilten Einwohnern im Keime erſtickt werden konnte. Lokales. „ Polizei⸗Alarmapparate. Die zurzeit beſtehende Un⸗ ſicherheit und Einbruchsgeſahr hat den Erfindergeiſt nicht ruhen laſſen. Mittel zu beren Bekämpfung zu ſchaffen. Zahlreiche Erfindungen verfolgen hierbei den Zweck, Alarm⸗ ſignale an einer beſtimmten Stelle zuſammenzufaſſen, da⸗ mit auf dieſe Weiſe die nötigen Schutzmaßnahmen(Ent⸗ ſendung der Polizei uſw.] von einer oder mehreren Zentral“ ſtellen aus erfolgen können. Hierbei liegt der Gedanke nahe— namentlich für Erfinder, die den Betrieb eines Fernſrrechamts nicht kennen— die öffentlichen Fernſprech⸗ einrichtungen für dieſen Zweck mit zu benutzen. Und in der Tat bewegen ſich die meiſten Vorſchläge in dieſer Rich⸗ tung. Sie haben den gemeinſamen Grundngedanken, in irgend einer Form dem Fernſprech⸗Vermittlungsamt ein Zeichen zu geben und dem Amte die Aufgabe zuzuweiſen, die nächftliegende Poltzeiſtation uſw. zu benachrichtigen. Verſchieden iſt bet den Vorſchlägen lediglich die Art und Weiſe, wie dieſes Zeichen hervorgerufen und dem Amt über⸗ mittelt werden ſoll. Alle dieſe Vorſchläge überſehen ein⸗ mal, daß die beabſichtigten techniſchen Vorrichtungen nur dann ihren Zweck erfüllen können, wenn die Alarmzeichen unmittelbar bei der Stelle eingehen, die einzugreifen hat, da ö ſelbſt jeder kleine Zeitoerluſt die Sicherungsanlage illn⸗ ſoriſch machen kann. Dieſe Vorausſetzung wäre aber ö einem Anſchluß an die Fernſprech⸗Vermittlungsämter- namentlich in der Nacht— nicht hinreichend gegeben, wei die aufkommenden Gebühren für Nachtverbindungen nicht im entfernteſten die Selbſtkoſten der Verwaltung decken, und deshalb das Nachtdienſtperſonal nicht ſo reichlich be⸗ meſſen werden kann, daß ſich jeder Anruf in jedem Fall unberzüglich beantworten läßt. Sodann aber wäre eine Verzögerung ſolcher Meldungen durch ihre Weitergabe an die Polizei uſw. deshalb bedingt, weil das Fernſprechperſs⸗ nal bei dem weiten Bereich, über den die Sprechſtellen des Amtes verteilt ſind, nicht ſogleich überſehen könnte, welche Puyoltziſtation uff. im gegebenen Fall in Betracht kommt, Wenn die Alarmeinrichtungen ihren Zweck erfüllen ſollen, müſſen ſie deshalb in unmittelbarer Verbindung mit den Polizeianlagen ſelbſt gebracht werden. Dies liegt auch des⸗ halb im öffentlichen Intereſſe, weil ein modernes Fern⸗ ſprechamt eine ſchon an ſich überaus komplizierte und des⸗ halb ſehr empfindliche Maſchine darſtellt, deren Betrieb bei Aufſtellung fremder Zuſallapparate und Schaltvorrich⸗ tungen für Alarmzwecke zum Nachteil der Teilnehmer in Mitleidenſchaft gezogen werden würde. — Beleuchtet die Fahrzeuge. Die Preſſeabteilung des Miniſteriums des Innern ſchreibt uns: Ein Mißſtand, der zu den ernſteſten Folgen führen kann, iſt die fehlende Beleuchtung vieler Fahrzeuge(Wagen, Handkarren u vor allem Fahrräder) zur Nachtzeit auf den Landſtraßen. Er macht ſich nicht nur an Werktagen, ſondern auch an Sonntagen, an denen ſich jetzt ein ganzer Strom von Fahr⸗ rädern aus der Stadt aufs Land ergießt, in ſehr ſtörender Weiſe fühlbar. Es iſt ein wahres Wunder, daß ſich nicht mehr Unglücksfälle durch den Zuſammenſtoß unbeleuchteter Fahrzeuge ereignen. Da es jetzt wieder jedermann mög⸗ lich iſt, ſich die nötigen Beleuchtungsmittel zu verſchaffen, müſſen die in Betracht kommenden Vorſchriften aufs ge⸗ naueſte eingehalten werden. a 8 „ Poſtkartenſormat. Ueber die zuläſſigen Abmeſſungen der Poſtkarten beſtehen in Verſenderkreiſen vielfach Zwei⸗ fel. Die von der Poſtrerwaltung ausgegebenen Poſtkarten haben die Größenmaße 14:9 Zentimeter, wie ſie als obere Grenze in den Beſtimmungen des Weltpoſtverkehrs vorge⸗ ſchrieben ſind. Die nicht von der Poſt bezogenen Poſtkar⸗ ten dürfen in Form und Papierſtärke nicht weſentlich von den amtlich eusgegebenen abweichen und nach einem im Jahre 1919 gemachten Zugeſtändnis nicht größer ſein als die von der Poſtrerwaltung ausgegebenen Paketkarten, deren Abmeſſungen auf 15,7: 10,7 Zentimeter feſtgeſetzt ſind. Es gelten alſo als äußerſte Grenze für die nicht amtlichen Poſtkarten im inneren deutſchen Verkehr die Maße von 15.2 : 10,7 Zentimeter. Werden dieſe in der einen oder anderen Richtung überſchritten, ſo unterliegt die Poſtkarte nach der Poſtordnung dem Briefporto und wird nach dem Poſt⸗ gebührengeſetz mit dem Doppelten des zur Briefgebühr feh⸗ lenden Betrags belegt. Um ſolche Gebührenbelaſtungen und die damit verbundenen Weiterungen zu vermelden, i dringend zu empfehlen, die Poſtkarten ſo herzuſtellen, da ſtie unter allen Umſtänden im Rahmen der Höchſtmaße von 15,7: 10,7 Zentimeter bleiben. Die Verwendung kleinerer Maße als dieſe iſt zweckmäßig, da ſich bei der Herſtellung der Karten Ungleichheiten aus techniſchen Gründen nich immer vermeiden laſſen. Nach dem Ausland dürfen nur Poſtkarten mit Ausmaßen von höchſtens 1429 Zentimeter verwendet werden. — Das Brennen der Roßkartoffeln. Landtagsabg. Seu⸗ bert hat auf ſeine im Landtag vorgebrachte Anfrage fol- gende Antwort vom Miniſterium des Innern erhalten: „Wir teilen Ihnen mit, daß wir nach wiederholter Prüfung der Verhältniſſe vorerſt die vollſtändige Aufhebung de Brennverbots für Topinambur nicht befürworten können Wenngleich wir das Verbot des Neuanbaues von Topinam⸗ bur auch für das neue Wirtſchaftsfahr erlaſſen haben, glauben wir trotzdem, daß die Aufhebung des Brennverbots im jetzigen Zeitpunkt einen ſtarken Anreiz zum Neuanban von Topinambur geben würde. Wir behalten uns jedoch vor, in einem ſpäteren Zeitpunkt auf die Angelegenhei zurückzukommen.“ g — mit Rußland. Von Legationsrat Dr. v. Schwerin. Ein richtiges Gefühl ſagt uns, daß wir unſeren Auf⸗ ſtieg nur begründen und befeſtigen werden, wenn wir zu einer engeren wirtſchaftlichen Verbindung mit Nu, land kommen. Den Wünſchen in dieſer Beziehung ſtehen zwei ſchwere Henunniſſe entgegen. Fwiſchen unß und Rußland liegt Polen. An ſich könnte Palen eine Verbindungsbrücke dailden, die beiden Teilen nützlich wäre. Die Erfabrungen der Vergangenheit and die Er⸗ lebniſſe der Gegenwart aber laſſen die Hoffnungen hier“ f W auf ſehr gering werden. Die Gefühle. welche unſerk 1 11 g werden in Haß weſtlichen Nachbarn, die Franzoſen, beſeelen: Daß die Be⸗ nch, eich wer, ſei nut e de Pn hat bh in der 5 N i ſo. Race zy Feen Lels Katharina H. d Fredrſcß Große der. Veri emer ngen Verbindung Freußens Kußlatrds erkeuse betten wurde c men leicht. Hemmuts Nejer Berdoytung, Polen, aus dem Wege umen. wenn Polen sicht einen genz anderen 5 ds zweite Hindernie negt in der gänzlichen Ber⸗ * 955 1 ird. als das geſamte Weſten ropa, deſſen wirtſchaftliche 1 90 buch nicht beneidenswert ift. i 5 4 iel, daß Deutſchland imftande wärt, durch ſeine In⸗ Außlrieprudukte insbeſandere alle ſür die Verkebrsanſtal⸗ en notwendigen Gegenſtände, ſowie alle für die Laubes⸗ bltur erforderlichen Geröte beſſer und billiger an Ruß und wird liefern können, als irgendein anderes Land. Peerdurch wird beiden Ländern aheolfen werden konnen, i dieſe Hilfe wird einſetzen, ſobald geordnete Verhält⸗ ſſe in Rußland entſtehen. 5 9 2 Die Ordnung dieſer Verhältaiſſe iſt eine politiſche Agelegenheit. Es wäre töricht zu erwarten, daß dies dadurch geſchehen würde, daß etwa die ſogenannte Saw⸗ etregierung geſtürzt würde. Es iſt durchaus nicht wün⸗ enswert, daß dies geſchehe, denn es könnte nur von keiner abſoluten geiſtigen und materjellen Abhängig dit der Entente ſtehen. Der Sieg dieſer Partei würde Edeuten, daß auch in Rußland zunchſt der Wille der mntente herrſchen würde,. deſſen Auswirkungen zwar dem ruſſiſchen Reiche ſelbſtwirtſchaftlich ſchoden, aber vor g die deutſche Induſtrie und den deutſchen Handel enhalten würden. i„ 1 A, Daß die Diktatur des Proletariats unfähig iſt, einen ufbau in irgendeiner Weiſe zu dewerkſtelligen, dal der fur Diktatur ohnehin neigende Lenin löngſt erkannt. Denn jemand Wege finden kann. zier Diktatur zu kom⸗ f en, ſo dürfte er es ſein. Wir ſind zu daenig in die ruf⸗ hen Verhältniſſe eingeweiht, um Learteilen zu küunen, 7 W. er für dieſes Werk die geeigneten Mitarbeiter finhet. Wenn das der Fah iſt, ſo wied eine Diktatur entſtehen, und Rußland, das alte Rußland, kommt unter einem 1 wderen Herrſcher nach Beſeitigung der alten Dynaſtie . deder in die Höhe. Dieſer Zuſtand, der politiſch für uns . lic wünſchenswerteſte wäre, weil wir hier einen natür⸗ 4 ahen Bundesgenoſſen gegen die Entente fänden, wäre . Ei wirtſchaftlich für uns wie für Rußland der beſte. „ des können und müſſen wir aber ſagen, was bei uns 5 5 allgemeinen viel zu wenig bekannt geworden iſt und ue gente in die Köpfe einzudringen beginnt, Wirtſchalt und Politik ſind ſo ſtark miteinander verbunden, daß ſie . Faß, untrennbar ſind. Vielleicht hat man früher den * 0 hler gemacht, daß die einen Leute Politik und die an⸗ 1 daun Wirtſchaft trieben, ohne miteinander Fühlung zu 8 aben. Insbeſondere haben die wirtſchaftlichen Größen 4 5 Politik den Berufspolitikern überlaſſen. Sie haben 5 der nicht bedacht, daß eine ſchlechte Politik zu politi⸗ * 5 Ohnmacht und Zuſammenbruch führt, und daß ein N 5 cher politiſcher Zuſammenbruch den wirtſchaftlicher uu Folge haben muß. Es wird in Rußland alles dar⸗ 6 55 ankommen, daß die politiſche Richtung ſiegt, welche rü ſicher in erſter Linie die Intereſſen Rußlands be⸗ pulſichtigt, aber dabei erkennt, daß das Zuſammengehen 8 — Von Guſtad g a r Wie ſich Frankreich im Saargebiet N beistigt. K man, Mitgl. d. Pr. Abg.⸗Hauſes. Sa, Durch das Friedensdiktat von Verſailles iſt das N arland auf fünfzehn lange Jahre von ſeinem deutſchen zeutterland abgetrennt und in franzöſiſche Verwaltung dietcbegangen. Daß damit den Deutſchen im Saarge⸗ e Laſten und Bedrückungen aller Art auferlegt wer⸗ 5 0 würden, war vorauszuſehen, wenn auch die ſo viel der Fmte„Ritterlichkeit“ Frankreichs bei manchen unſe⸗ nnn Volksgenoſſen den Glauben erweckt haben mag, daß 8 die wohlerworbenen Rechte der Deutſchen in dieſem ſömdergehend abgetrennten Landesteil nicht allzu ſehr ſanletern würde. Es iſt anders gekommen, und ſchon ſche e zeigt ſich, wohin der Weg führt, den die franzöſi⸗ m Machthaber im Saargebiet einzuſchlagen gedenken. . der großen Bedeutung, die den Arbeitern in die⸗ keit induſtriereichen Gebiet zukommt, iſt es von Wichtig⸗ Har darauf hinzuweiſen, daß die franzöſiſchen Macht⸗ under nun mit rauher Hand den ſchon vor dem Kriege Lohuführten Urlaub der Bergarbeiter, deſſen Zeit in au nhöhe bezahlt wurde, mit Wirkung vom 1. April 1921 den oben haben. Das iſt ein glatter Verſtoß gegen der Fiedensvertrag. in dem feſtgelegt iſt, daß die Rechte eſt ergarbeiter aus der deutſchen Geſetzgebung weiter 10 ſtehen bleiben ſollen. f. liegt jetzt eine neue Arbeitsordnung für den der Arbe n Saargebiet vor, durch welche die Feſtſetzung ehnlbeiszeft für jede Schicht durch den„FIngenſeur⸗ dei ipal“ erfolgen ſoll. Den Arbeitern und den Ar⸗ dertretungen iſt eine Mitbeſtimmung hierbei ver⸗ der Arbeiterausſchuß iſt wohl vorher„zu hören“, auch nichts. Der J u ſogenannten Sozialrepalutionären geſchehen, welche 155 Deutſchland wirtſchaftlich die allein richtige Politik ngenieur⸗Prinzipal be⸗ N 0 N 14 1 1 — der preußiſchen und bayeriſchen Staatsbergwerke ver⸗ die franzöſiſche Staatsangehörigkeit 55 erwerben. Di ſer Erlaß ſchildert zunächſt die im Code ewa enthaltenen Zwecknorſtelfung zu Grunde liege, ſo iſt das falſch. Die ; „wird, in der Erreichung einer harmoniſchen Ausbildung von hung. Die Wi Blichk — a N a heißen Arbeſtsorken mit mehr als 28 Grad Celſius son eine geſetzliche Regelung der Arbeitszeit erfolgen, im übrigen hat der Ingenieur⸗Prinzipal völlig freie Hand. Jeder deutſche Arbeiter weiß und wird mit empfinden. was die völlige Vernichtung des Mitbeſtimmungsrechtes der Arbeiterſchaft auf die Arbeitszeit bedeutet! Die bis⸗ herigen Strafbeſtimmungen follen durch die neue Ar⸗ beitsordnung verſchärft werden: dieſe Verſchärfung wi⸗ derſpricht zum Teil den beſtehenden geſeslichen Beſtum⸗ mungen. Dazu kommt der angekündigte Nohnabbau, ohne daß gleichzeitig von einem Pressanbau für Nah⸗ rungsmittel, Kleider und ſonſtige Bedarfsgegenſtände die Rede wäre. Den eBrgarbeitern ſind die me bereils um vier Franken je Schich!»karzt morden, und den Hüttenarbeitern iſt dasſelbe angedroht, wenn es nicht ſnzwiichen ſchon durchgeführt iſt. 5 8 660 Das alles hat ſelbſtverſtändlich unter ö tern des Saarrebiers ſtarke und berechtigte Erregung hervorgerufen, die man jedoch gewaltſam einzudämmen verſuch t.„ Bei den Beamten des Saarbergbaues wird mit allen Mitteln eine Franzöſierung durchzuführen verſucht. Die Lage der in franzöſiſche Dienſte übergetretenen Beamten den Abe, ſchlechtert ſich fortgeſetzt. Der im Auguſt vorigen Jahres durchgeführte Solidaritätsſtreik dieſer Beamten hat der franzöſiſchen Generaldirektion den Vorwand gegeben, die unkündbare Anſtellung der Bergbeamten zu beſeitigen und dafür ein dreimonatliches Kündigungsverhältnis ein⸗ zuführen. Dagegen ſind zu Beginn dieſes Jahres auf allen größeren Gruben des Saargebiets koſtenloſe Unter richtskurſe in franzöſiſcher Sprache eingeführt worden. Ein direkter Beteiligungszwang beſteht allerdings nicht, aber wenn man ſieht, daß die Grubenverwaltungen über die Zahl und die Namen der Kurſusteilnehmer amtliche Liſten führen müſſen, dann weiß mau auch. wos dahin⸗ ter ſteckt. Wer dieſen Sprachkurſen fern Neißt. hel wirt⸗ ſchaftliche Nachteile zu erwarten. Deshalb nimmt ein großer Teil der Bergbeamten trotz innerer Widerſtrebens an dieſem Zwangsun terricht zeil. ne e, Von dem franzöſiſcher Perſonalblir⸗ftar Daun ſſt aun die einzelnen Berginſpektionen ein Erlaß gerichtet wer ⸗ den, in dem den Beamten nahegelegt dere, gehen jetzt Bedingungen, die ſonſt zur Herbeiführnus der franzöß⸗ 2200 Naturaliſation erfüllt werden müſſen und ſagt ann wörtlich:„Der Vertrag von Verſailles(Art. 27) hat feſtgeſetzt, daß denen kein Hindernis in den Weg ge⸗ legt wird, die eine andere Nationalität als die deutſche zu erlangen wünſchen. Es wird den Saarländern große Erleichterung in der Erlangung der franzöſiſchen Natio⸗ nalität gewährt. Die Artikel des Code civil werden in dem Sinne gemindert, daß der Aufenthalt in Frankreich nicht mehr verlangt wird und durch eine drei⸗ oder ein⸗ küigge Wohnzeit im Saargebiet erſetzt wird. Am Schluß ieſes Erlaſſes weiſt der Perſonaldirektor Daum darauf hin, daß zur ſchleunigen Erledigung der durch das Geſetz vorgeſchriebenen Formalitäten diejenigen Perſonen, die den Wunſch haben, die franzöſiſche Nationalität zu er⸗ langen, jetzt ſchon ihre Namen, Adreſſen, Geburtsdaten und Orte angeben ſollen. e Die franzöſiſche Saarpolitik iſt alſo nach den mitge⸗ deilten Proben ganz durchſichtig: unentgeltlicher Sprach⸗ unterricht und Erleichterung in der Erlangung der fran⸗ öſiſchen Naturaliſation ſoll den Eindruck verwiſchen, den bie Entziehung erworbener wertvoller Rechte mit ſich bringt. Werden unſere deutſchen Volksgenoſſen im Saarſand dieſen Drohungen und Lockungen auf die Dauer widerſtehen können? Wir hoffen das nicht nur, ſondern wir glauben überzeugt ſein zu dürfen, daß auch hier die brutale Gewalt das Gegenteil von dem erreichen wird, was ſie erſtrebt. Das Saargebiet wird deutſch Leiten! 91 5 5 5.. Sittliche Erziehung durch den Sport. Von ſtud. rer. gym. Aug un T Wel... (Mit dem zweiten Preis ausgezeichnete Pretgarzeii ker Hochſchule für Leibesübungen Sommerteeter 1 Das fröhliche Herz iy Beſolameng beener Bflicht iſt ein Zeichen der Echtheit tugendhefter Kelm nung en Die geſamte Wiſſenſchaft läßt ſich eintetlen in i: Meßſen⸗ ſchaft der Erfahrung— der Erkenntnis beßebender Dealers geſetze— und die Wiſſenſchaft der Werte,& 5. den Feſt⸗ legung von Normen für die zu Recht bestehenden Beſese. Normativ ſind ganz beſonders die Ethik end Aesbeti. Die wichtigſte Hilfswiſſenſchaft der Jugenderzieung ader iſt die Ethik, deren weſentlichſtes Objekt der Wih⸗. Die Bit dung des Willens— und damit Erziehung zum Charakter — erreichen wir vor allem durch den Sport.— Charakter iet vollkommen gebildeter Wille(Novalis). Schopenhener ſagt einmal, daß ger Wille das eigentliche Grundphänomen des Meuſchen iſt und ihm ſeinen Charakter verleiht.— Wenn aber ein einſeitiger Intellektualismus behauptet, daß ſeder Handlung, jeder Tätigkeit ſchon eine völlig ausgebildete empiriſche Pſuchologie beweiſt, daß es einem dem Bewußt ſein übergeordneten Willen nicht gibt: wohl aber gehen ſchaen in den allererſten Anfängen unſerer Entwicklung Wille und Bewußtſein Hand in Hand. Auch eine Triebhandlung iſt nicht der Effekt irgend eines Zwanges, ſondern Produkt vſuchiſcher Kauſalität; jedenfalls iſt ſie nicht ohne Abſicht und Willenshbetätigung. Umgekehrt iſt die durch die Macht höhe⸗ rer geiſtiger Ausbildung abgeſchwächte Triebhandlung nie ohne eine— wenn guch noch ſo ſchwache— Luſt⸗ oder Un⸗ ö luſtempftadung denkbar 59 8 6 Sport, Leibeßübungen überhaupt, ſind zunächſt triebhaft, dienen der Erreichung eines Luſtgefühls; und darin liegt der ungehenere äpdagogiſche Wert des Spoets, daß in der triebhafien Erzeugung eines Luſtgefühls die Möglichkeit der Willensbildung zu weitereen Entwicklungsidealen gegeben ſt) ſein Wert iſt begründet in der natürlichen Freudigkeit, mit der das„Pflichtbewußtſein gegen ſich ſelbſt“ auerzogen körper und Geiſt, dem altgriechiſchen Bildungsideal, der alokagathie.— Doch wir wollen nicht von der intellek⸗ Erzi den Sport ſprechen, ſondern nur von der ethiſchen 10 den S ſcheint zunäch 5 8 kuellen, nicht von der äſthetiſchen Bildungsmöglichkejt durch wegen der ünentwegten Pfrichterfüflifnig gegen ſich ſetbſt, wegen der Ausbildung eines erhabenen Pflichtbewußtſeins. Einmal erfolgt die Bildung des Willens in der Uebung uns Bildung der Tatenergie, das iſt, wie Diem ſagt, der heilige Ernſt und die leidenſchaftliche Beſtändigkeit, mit der ſich ein Jüngling müht, ſeine sportliche Leiſtung zu erhöhen. alſo Uebung des aktiven Willens durch Ueberwindung von än⸗ ßeren Hemmungen techniſcher und taktiſcher Art. Daun aber gibt es im Sport eine Bildung und llebung der Hemmungs⸗ Energie, der Kraft zum Miderſteben und KEulſagen, d. i. ie eine Uebung der Hemmungs⸗Energie durch Ueberwindung von inneren Widerſtänden, die z. T. in menſchlichen Effek⸗ ten begründet liegen und reſtlos ausgeſchaltet werden müf⸗ ſen wenn Höchſtleiſtungen erreicht werden ſollen am Sport. Aus dieſem Streben nach Vollendung der Perſönlichkeit, des„Charakters“, entſpringt dann ſchließlich das 1 bewußtſein gegen ſich ſelhſt“, die wichtigſte ethiſche Forde rung: deun es hat„eine Handlung aus Pflicht hren mora⸗ Aiſchen Wert nicht in der Abſicht die Ladarch erreicht werden ſoll, ſondern lediglich in der Marime der Aflichtmäßziakeit, nach der ſie beſchloſſen iſt“.(Kaut W. IV, S. 801. Dieſe ſitt⸗ kiche Geſiunung ſollte im Sport zu einer Selbnverttändlich⸗ keit werden, eben durch das Streben nach Ueberwindung aller äußeren und inneren Hemmungen zur Err eines Gefühls, das bie Urſprtuglich keit alles Fühlens dar ſtellt, das des ungetrübt kraftsellen Daſeins.— Dieſe gleichſam triebhaften Gefühle, der zernch dan Pflichtbewußt⸗ ein gegen ſich ſelbſt“ er xungene Steg Aber äußere und innere Hemmungen, verhweader dus der Freude„iber die Befolgung der Pflicht“, ſerner der Zuband frühlichen Glückt zin dem Bewußtſein jungſtaxken Lebens, wachen zen 3 on einem Mittel zur Erreichung des ftenichen Nals; bieſe Affekte ſind urſprüngliche We— Die Wert. E dieſes Ideals wird zur Quelle eiwes Gefühls, nach dem wir alle uns tiefinnerlich ſebnen: ſie schafft and Sek bewußtſein, eine gewiſſe Würde, die ſich nur zur fin liches Wachstum, innere Vervollkommnung erreichen zt „Und darin liegt die weitere ausſchlaggebende erziebrkſche Bedeutung des Sports, daß dieſes innere Wachstum kon⸗ trollierbar iſt; denn ſportliche Leiſtungen werden nur er⸗ zielt durch nach außen gewendete ſtetig geſteigerte Willens⸗ kraft und nach innen gewendete Hemmung senergie, zuſam⸗ menfaßbar als organiſatoriſche Kraft des Wollens. 3 „Die Fähigkeit der Vernunft, dem univerſell gebildeten eſittlichen Willen alle Triebe unterzuordnen, iſt für Kant gleichbedeutend mit des Menſchen Würde: Zwei Dinae erfüllen das Gemüt mit immer neuer und zunehmender Bewunderung, je öfter und auhaltender ſich das Nachdenken damit beſchäftigt: der beſtirnte Himmel über mir und das moraliſche Geſetz in mir“(W. V. 9. 161). 1 Alles urſprüngliche Empfinden, das der Sport zum Er⸗ Kebnis werden läßt, ſchafft ſchlietßlich unſerem Füblen auch Afthetiſche Werte, inſofern die Betrachtung der ſportlich ge⸗ ſchulten Menſchen ähnliche Gefühle auslöſt, wie die 0 uung großer Kunſtwerke. 3 Durch das dauernde Affiziertwerden bildet ſich der Jugendliche Organismus zu künftiger Eigenart, er ſam⸗ melt gleichſam alle dieſe Gefühle(d. b. Erlebniſſe über ⸗ 5 5 um damit einee eigene Lebensauſchaunng aufg Bauen. 5 * Nur einee feſt in ſich verankerte Perſönkichkeit kann ein nützliches Mitglied wahrer Menſchheit werden. Nur eine dolche Persönlichkeit hat weiter die Kraft, ein wirklich freier Menſch zu werden im Sinne Schillers: f „Von der Gewalt, die alle Menſchen bindet, 1 3 Befreit der Menſch ſich, der ſich überwindet!“ e— Turnen, Spiel und Sport. 3 Lasker— Capablanca. Das von der geamten Schachwelt mit großer Spannung N erwartete Schachduell Lasker⸗Capablanca hat nun vor eink⸗ ger Zeit in Havana begonnen. Man hat inzwiſchen erfah⸗ reu, daß bisher eine Anzahl Partien remis geworden ſind, während bei der 5. Partie Capaulanca als Sieger hervor⸗ gegangen iſt. Dieſer Verluſt hat natürlich für Dr. Lasker nicht viel zu ſagen, denn es werden im ganzen 24 Partien geſpielt die noch manche Ueberraſchung bringen können. Die beiden Gegner ſind zwei ſich ebenbürtige Kämpen, und es war daher von vornherein klar, daß Lasker keinen leich⸗ ten Stand haben würde. Man kennt Lasker aber als einen außergewöhnlich energievollen, ſehr bedachtſamen Schach⸗ ſpieler, dem eine reiche Erfahrung zur Seite ſteht, ſo daß man, trotz der Verluſtpartie, keinerlei Veranlaſſung hat, zn glauben, die Ausſichten ſtänden für den Weltmeiſter ſchlecht. In ſeiner, an Erfolgen beiſpiellos reichen Schachlaufbahn, beſonders während ſeiner 27 jährigen Weltmeiſterſchaft, hat er viele ſchwere Kämpfe zu beſtehen gehabt. die oft ein ähn⸗ liches Bild gaben, wie wir es jetzt in Havana ſehen. Es iſt, als wollte Lasker ſeine Gegner in Sicherheit wiegen, um ſodaun in der kritiſchen Wende mit bewunderſwerter Rube und Energie ſeinen Sieg zu erfechten. Auch Capablanca hat den Weltmeiſter, und zwar im Petersburger Turnier von 1914, von dieſer Seite einmal kennen gelernt. An dieſem Turnier waren ſämtliche Großmeiſter der Erde: Dr. Lasker, Alechin, Dr. Bernſtein, Blackburn, Capablanca, Gunsberg, Janowski, Marſhal, Niemzowitſch, Rubinſtein und Der. Tarraſch beteiligt, denn nur Sieger bedeutender Turniere waren zugelaſſen. Damals ſpielte Lasker mit Capablanca 3 Partien, 2 im eigentlichen Turnier und eine in der Sieger⸗ gruppe. Jene zwei führten zu Remis, während die dritte er * von Lasker gewonnen wurde; und gerade auf dieſe Partie kam es an. Wir wollen Capablance gewiß nicht unter⸗ ſchätzen. Auch er verfügt über ganz vortreffliche Spiel⸗ qualitäten, denen noch das jugendliche Draufgängertum— er zählt entwa 34 Jahre— verbunden iſt. Dazu komme für ihn bei dem gegenwärtigen Match noch eln Kreditvoſten. das iſt das tropiſche Klima in Havana. das für ibn, den eingeborenen Kubaner, Gewohnheit iſt, während Lasker als Deutſcher darunter leiden dürfte. In den uns feindſichen Ländern würde eine Niederlage Laskers in dem jetzigen Kampfe freilich mit großem Jubel aufgenommen werben. Für uns liegt aber angeſichts ſeines bervorragenden Kane nens keine Veranlaſſung vor, in Lasker und in ſeinen Sieg kein Vertrauen zu ſetzen. Artur Wed ric Ae, ee, ce g Fußball. ä Am kommenden Sonntag findet auf dem K F. B. Plotze in Karlsruhe ein Rip äs ntatlonsſpiel zwiſchen Nord⸗ und Süddeutſchland ſtatt. Vom ſüddeutſchen Fuß⸗ ballverband wurde folgende Verbandsmannſchaft aufgeſtellt: Roch er Seiderer Herberger Wegele 03 L'hafen 03 L'hafen Spog. Fürth Sp. V. Waldhof Ph. Karlsruhe Au Schnürl⸗ agen Vf. R. Mannheim Germania Frankfurt Spog. Fürth Niederbacher Kuiterer Sportklub Stuttgart K. F. V. Lohrmann Spyg. Fürth. Zeitung buten wir die verehrlichen Abonnenten Beſchwerden an die Expedition Derag des„Reckar- Beten“ 3 Tft Bchanblmf in Nischen 1b feng Zuwtrxugzen lach dem Reichsnoteoſergeſeße. r 4 Von Dr. Wegener, Freiburg i. B., Vorſttzender des VBadijchen Zan des verriaa des Deutſchen Reutnerbundes. Die Stenererklärungen zum Reiche notopfer find abge⸗ geben erz Loch iſt kennt nur der exjte Scheit“ getan. denn ie Veraviagurg. de Austertigung der„ i im Gange unh ix der Jerue ſtehf das Nechgmittelver. ſagren. Es wich man nach genugſam p rnökig: ſe:n, ßich mit der Außtsgaug der einzelnen Beſtimwaungen zu be⸗ ſchäftigen. 985 a N Aus nerſchiedenen Teilen Rabens ſind mir nun u. a. KHeußerungen zrge gangen, die ara ſditeſrn laſſen. daß manche Beſtimmemgen var ändigen Kteuerorganen borzugsweiſe in ſtenterfia kaliſchem Sinne eysglrgt wer⸗ den. Vor anem ſoll ſich ein? Tendenz gezecten haben, die 18 ur 1 bes Reichs nstopfergeſenes eng bert auszu- leger. Dieſe Veſtimmungen behandeln die Schenkungen zun Kinder und die Ausnahmen von der Hinzurechnung derſelben zum Vermögen des Juwendenden Ohne zu er Frage Seellung zu nehmen, inwieſerz tetacklan eins ſolch: Neigung ben Organe zu einſeitixer Inter⸗ Fretatien beſteht, erſcheint es doch angezeig:, diet Frage näher zu behandeln, um, ſoweit Zweifel vorhanden ſein Eanen, aukfklärend zu wirken. n a lautet wörtlich, Ter 8 12 des Reichsnotopfergeſezes⸗ ſawei: er hier intereſſiert:. „Tem Lermögen des Abgadepflichlgen ſind Schen⸗ unge hinzuzurechnen, die er oder ſeine Ehefrau nach dem 31. Dezember 1916 an Ver:vandte in gerader vinie gemacht hat, jedoch nur inſoweir als der Bedachte aus der Scha kung am Stichtage noch bereichert iſt. Den Schea⸗ kungen stehen gleich ſteigrbige Zuwendungen unter Le⸗ benden, ſotvelt der Bedachte durch ſie auf Koſten des Zu⸗ wendenden mit deſſen Welten bereichert wird. Die Ueber⸗ rahiae ron Gegettterſtungen ſtieht der Annahme einer Bereicher teig inſower: nicht entgegen, als es ſich dabei um nichl geldwerte Leiſtungen ande.“ Dee naͤclſte Parsgroßß ſetzt demgegen deer Nugnesß⸗ men feſt. 5 14 lautet: 5„Von der Hinzurechnung nach ß 13 ſind ausgenom⸗ men:. 5 5 5 5 3 5 2 forklaufende Jutenkungen zum Zwecke des ange⸗ 55 7 Untzralts aber der Ausbildung des Be⸗ dachten; ö a . Zuwendimgen, die auf Grund eines geſeiliche⸗ Auaſpruchs des Bedachten gemacht worden ſind? übliche Gelegen beitsgeſcheake: 5 Mark, fofern nicht die Abſicht der Hinler“ giehenng von Steuern anzunehmen iſi; . Zuwendungen, von denen die Beie Iigten Raus heft machen, daß ſie nicht in der 2 dicht b F iehung von Steuern erfelg“ ind.“ eber den Sinn bieſer beiden Getebesbeltimmungen Zupendungen im Werte von 7 als ein a er Hinter · 1 0 5 4 1 N Fast erden Rr Jagun: Im g 18 Won r ſetzgeber der Meglichte!: entgegentreten, daß ſemend eine Verteilung femmes Vermögens an die nächſten Verwand⸗ zen vorningt!, um cs der ja pregreſſiv ſreigenden hoher Abgabe zu cutzlehen. Bäte dieſe Beſtimmung nicht ge⸗ troffen, wären ſolche„vafrühten Erbte rungen“ zweifek⸗ los mit beſon deren fteuererſparendem Erfolge vorgenom⸗ men. Eine notdendige Einſchränkung war die Bedin⸗ gugn, daß der Deichenkte am 31. Dezember 1919 noch bereichert ſein mußte, zumal die Zuwendungen ja bis 27 zun 31. Dezember 1918 zurück verfolg? werden ſyllen, denn wenn das Vermögen am Stichtage beim Bedachten nicht mehr vorhanden iſt, iſt es gerade ſo, als ob der zuwendende Steuerpflichtige es an dieſem Tage auch nicht mehr gehabt hätte und gerade ſo toie er dann nicht ſtenerpfiichtig geweſen wäre, wenn er die Schenku nicht gen hätte. kaun er auch nicht ſteuerpfli wenn er die gemacht und der Beſchenkte die Zuwer nicht mehr gat. Unter die Beſtimmung des§ 13 fallen an und für ſich auch Ausſtattungen. Dabei iſt zu bemerken, daß der Begriff der Ausſtattung weiter iſt, als der der Aus⸗ ſteuer, denn eine Ausſtaktung kann ſowohl einer Tochter als auch einem Sohne gegeben werden, weil ſie alles um⸗ faßt, was mit Rückſicht auf Verheiratung oder auf Er⸗ langung einer ſelbſtändigen Lebensſtellung zur Begrün⸗ dung oder zur Erhaltung der Wirtſchaft oder Lebensſtel⸗ lung zugewendet wird. Nach 5 1624 gilt die Ausſtattung inſoweit zwar nicht als Schenkung, als ſie über die Ver⸗ r Eltern nicht 5 weshalb auch inſo⸗ aftsſteuergeſetzes keine Schenkungsſteuer zu entrichten iſt. gleichwohl iſt ſie aber An? die Aus⸗ wenn die Zuwendunegn tatſächlich dieſe Bezeichnung der⸗ 7„ muß genügen, wenn man nicht eine gelbliche Brraulung den fungen Mann erhängt aufgefn b»ʒ Fünf junge Berlinerinnen wurden, wie dem„Berli 7 Anßemeſſen“ Müfſen ſte ſeln, wobei angemeſſen ſich ir allgemeinen mit„ſtandesgemäß“ decken wird, denn letzte rer Ausdruck iſt vor allem deshalb nicht gewählt, weil er vom geſetztechniſchen Standpunkt aus nicht ſo eingebür⸗ gert ſel(Bericht 10). Für den Begriff der Angemeſſes beit aber entſchelden ſowohl die Verhältniſſe des Veſchen, ten als des Schenkers. Es mag erwähnt werden, daß auch Unterſtützungen und Penſionen an frühere Ange“ ſtellte, ſoweit ſie keinen Rechtsanſpruch enthalten, untet 5 14 Nr. 1 fallen. 8 4 Ausſteuern ſind ohne weiteres auf Grund des 81 Nr. 2 nicht den Eltern zuzurechnen, weil der Tochter Jo ein geſetzlicher Anſpruch zuſteht. N 1 zhrend die dritte Ausnahmebeſtimmung keinen Zweifeln unterliegt, iſt bei der vierten zu erwähnen, man nicht etwa zu Steuererſparniſſen kommt, wenn ma rößere Zuwendungen in Teile unter 1000 Mark zer egt. Hier wird man, wenn man nicht ſich dem Vorwurf der Steuerhinterziehung ausſetzen will, beſondere Um: tände anführen müſſen, die die wirtschaftlich notwendige Berechtigung der Selbſtändigkeit der Einzelſchenkung dar“ tun. Schon 8 5 der Reichsabgabeordnung, dieſe fiska⸗ liſche Generalklauſel, läßt ſonſt die Einzelſchenkungen ſteuertechniſch als eine Geſamtſchenkung erſcheinen un 1 die Zurechnung der Geſamtzuwendung nach § 13. N Zweifellos wird gerade der§ 14, welcher dem Steuer pflichtigen einige Erleichterung ſchafft, noch ein ſtrittiger Boden werden, auf dem die Steuerbehörde nur langsam zurückweichen wird. Darum aber wird es notwendig ſein gerade hier in Zweifelsfällen prinzipieller Art Recht 4 mittel einzulegen. 8 Vermiſchtes. Unter ſchwerem Verdacht verhaftet. Unter dem urch baren Verdacht, ihren eigenen 19 Jahre alten erblindet Sohn ermordet zu baben wurde die Sberamtsrichterswilng Haßenberger von Seßlach verhaftet. Am Freitag hatte. nden. Die Sektion 19 gab, daß der junge Mann durch Erſticken infolge Knebe lug den Tod gefunden hatte. Der Verdacht der Tat richtet feen ſeine Mutter. 5 ner e Lok.⸗Anz.“ aus Fulda gemeldet wird, durch einen Ueble, wachungsbeamten vor der Verſchleppung gerettet. Ge f gentlich einer Zugreviſton waren dem Beamten die jung Mädchen aufgefallen; er beobachtete den Transport unan fällig und veranlaßte bei der Ankunft des Zuges in Jraſer furt das Einſchreiten der Polizei. Der Transportleie und ſeine Gefährtin entflohen, doch gelang ihre Feſtnahne Die jungen Mädchen, die zweifellos für öffentliche Häne beſtimmt waren und in das beſetzte Gebiet gebracht werd follten, wurden zum Rücktransport der Bahnhofsmiſſt 1 übergeben. i f 1 Ein Reuiger. Das Finanzamt in Hannover erhielk on Namen 70 000 M. von einem reuigen Steuerſünder, der„ dem Begleitſchreiben angab, das Gewiſſen habe ihn aug ö trieben, die bisher hinterzogene Summe noch nachträg zu bezahlen. 1 Mano ilich für die Nebdktion: u. Peffren Scctenb.— . nie senanntmacungen. Die Wahl der Vertreter der Unter⸗ nehmer zur Genoſſenſchaftsverſamm⸗ lung der bad. landw. Berufsge⸗ noſſenſchaft betr. Bei der auf Schluß der heutigen Kreisver⸗ ſammlung vorgenommenen Wahl der Vertreter der Unternehmer zur Genoſſenſchaftsverſammlung der bad. landw. Berufsgenoſſenſchaft wurden fol⸗ gende Perſonen gewählt: Zu Vertreter: Martin Hoffmann, Landwirt in Käfertal „Adam Schäter, Landwirt in Sulzbach „Friedrich Bröckel, Tabakarbeiter in Hockenheim. Zu Stellvertreler: Adam Föͤrſter IV., Altbürgermeiſter in Leuters⸗ hausen „Ignaz Weitzel, Gemeinderat in Brühl Adam Herre, Gemeinderat in deddesheim „Kaver Reithmeier II., Lagerhalter in Laudenbach 5 05 Arnold, Steinarbeiter in Mannheim Philipp 8 Bürgermeiſter in Lügelſachſen Etwaige Beſchwerden hiergegen wären binnen 8 Tagen nach Ausgabe des dieſe Bekanntmachung enthaltenen Blattes hier vorzubringen. Nannheim, den 30. März 1921. Der Kreishaupimann. dal f= o— 0 Todes Anzeige Verwandten, Bekannten die traurige Mitteilung, gestern Abend 6 Uhr unser lieber Vater, Groſlvater und Ur- grolvater Johann Obermaier nach kurzer Krankheit im Alter von 84 Jahren sanft entschlafen ist Seckenheim, den 7. April 1921. Die trauernden Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet Freitag Nachmittag 4 Uhr vom Trauer- hause Herdtstrale 10 aus statt. Freunden und EEE Bezirks-Sparkasse unter Bürgschaft von 6 Geneinden— mündelsicher. Filiale Seckenheim. drinos deln bell zur Koe. Du enero bon dein olgenes deld! Annahme von Spareinlagen mit täglicher Verzinsung. Eröffnung von laufenden Rechnungen, Scheckkonten— provisionsfrei. Gewährung von Darlehen. An- und Verkauf von Wertpapieren, sowie Ver- wahrung und Verwaltung von solchen. Einlösung von Zinsscheinen und verlosten Effekten. Einzug von Wechseln und Schecks. Seſensverein 66 „Singer bund gegr 1865. lh Heut Abend 8 Probe für den 2 9, Erſcheinen aller wartet 4 Der Uer sta! K. J V. Spo tabtellu. 61 Heute Abend 8 1 Verſammlung im Lokal. 1 Um vollzähliges 15 pänttliches E'ſcheint, bittet De. Eile Nye 0 fücenelnriga preiswert zu v Da FCied- iche 1 1 1 sowie von 8 5 Einlösung und Beschaffung von ausländischem Geld. 1 aul 3 Fußball⸗Vereinigung aur eee 3 1. Beschaffung von Devisen zu günstigen Kursen. 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W 2225 Kammerjäger Brinkmann ſtaatlich konzeſſionierter Kammerjäger u. Desinfektor kommt in den nächſten Tagen nach Seckenheim um Raklen und Mäuſe wirklich radifal unter ein Juhe ſcheiftlicher Garantie zu vertilgen durch Auslegen von Cbolera⸗ Kulturen welche für Menschen u. Haustiere unſchädlich aber unter e eine anſteckende Krankheit hervorruft. Schwaben, Wanzen, Ruſſen und Feldmänſe werden ebenfalls unter ein Jahr ſchriftlicher b) Garantie radikal vernichtet. 5 Beſtellungen ſende man ſofort unter„Kammerjäge⸗ Brinkmann“ an die Geſchäftsſtelle dieſer Zeitung. der 5 0 ſteis zu hoben in 9 ere Ammer AURA — Vitus Schauspiel in 5 Akten und 1 lebenden Bild aus der Zeit der Christenverfolgung unter Diokletian — Spieltage: Sonntag, den 10., Donnerstag, den 14. und Sonntag, den 17. ds. Mts., abends 7 Uhr im Saale zum„goldenen Hirsch“. Preise der Plätze: I. Platz 5 Mk, 2. Platz 4 Mk. inklusiv Steuer. 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