8 Hmtsblan der Bür b. germeisterämfef Seckennheim, divesbheim Deckarhausen und Edingen Tagesſchau. Paris, 9. April. Die Reparationskommiſſion hat die mündliche Erklärung der deutſchen Regierung der Seeſchäden entgegengenommen. az deutſchen Delegierten haben folgenden Standpunkt ver⸗ en: 1. Deutſchland iſt nicht verpflichtet, Entſchädigung für verſenkte Handelsſchiffe leiſten, wenn ſie für militäriſche and Marinezwecke den Dienſtſtellen des Heeres oder der Marine einer alliierten oder aſſoziierten Macht zur Ver⸗ fügung oder deren Befehle unterſtellt waren. 2. Der Wert der unter folgende vier Kategorien fallen⸗ den Schiffsladungen darf Deutſchland nicht in Rechnung ge⸗ ſellt werden: ö a) für Ladungen. die nach ihrer Beſchaffenheit ausſchließ⸗ lich für Kriegszwecke beſtimmt waren: 2 d) für Ladungen, die der Armee oder der Kriegsmarine angehörten, 8 e) für Ladungen, die mit der Verproviantierung der Armee oder der Marine beauftragt waren, h des Teiles der Ladungen, die für eine der a. oder a Mächte beſtimmt, oder von einer Eskorte überwacht wurde. ſowie für die militäriſche Verproviantierung f vorgeſehen war. i 3. Deutſchland kann aus Gründen der Bifliakeit und des zuternationalen Nechtes nicht verpflichtet werden, Entſchs⸗ gungen für Schiffe zu leiſten, die zu Anfana des Krieges 5 den Händen der Alliierten beſchlaanahmt oder auf offener ke gecartert oder durch Priſenurteile eingezogen waren. Wenn dieſe Schiffe, nachdem ſie in den Dienſt der die Be⸗ ſchlaanaßme ansſurechende Regierung geſtellt worden 4 55 vnn Deutſchland im Laufe des Krieges verſenkt wor⸗ g ſind. 4. a) Dentechland iſt nicht erſotzyflichtia für irgend ein alliiertes Schiff, das während des Krieges durch See⸗ gefahr verloren gegangen iſt, 0 b) es iſt für ein verſchollenes Schiff nur dann erſak⸗ pflichtig. monn ihm bewieſen merden kaun, daß es für ſeinen Verluſt verantwortlich iſt. 5. Meoen der Schätzung der Schilfe und Lodungen. die Nenſcland in Pecnung geſtellt werden, ſind die deutſchen Vertreter der Auffaſſung: 1 daß die Ladungen nach dem Nreiſe berechnet werden müſſen den ihr rechtmäßjger Gigentümer bazanlt got. eiuſchließlich aller Hoſten, für Verfrachtungs⸗ und 5 Verſtcherungsprömien; „daß der für verloren acengene Schiffe einauſtellon de Wert dem Wort des tolſnchliaen NVonlauag enten muß. dieren Mert cher in keinem Falle den Herſtel⸗ 5 lunoggyreis überſchreiten darf. 8 Die Reparationskomminzon ißt in die Meftfung dieſer Erde eingetreten und wird darüber in Kürze definitine Lntſcheidung treffen. Deutſchland. 5 Die Rückkehr Dr. Simons. 1 Der Außenminiſter Dr. Simons, der Ende dieſer oche wieder in Berlin eintrifft, wird, wie unſer Ber⸗ Vertreter erfährt, nach ſeiner Rückkehr mit dem nett zuſammen die Fage der Entwaffnung in Der Standpuntk der Reichsregierung liner abt beter beraten. Went ſich neuerdings nach der Richtung hin geſeſtiat eee e 4 zu haben, daß wegen der Entwaffnung Bayerns keiner⸗ lei außen politiſche Konfliktſtoffe geſchaffen werden dür⸗ fen. Die bisherige Stellungnahme Bayerns bat in Ber⸗ liner Regierungskreiſen auch weiterhin tiefgehende Per⸗ ſtimmung hervorgerufen. Die Finanzminiſterkonferenz Stuttgart, 9. April. Ueber die Finanzminiſterkon⸗ ferenz wird amtlich mitgeteilt: Die Einkommenſteuer⸗ novelle wird den Ertrag der Einkommenſteuer ungün⸗ ſtig beeinfluſſen, einmal dadurch, daß der Prozentſatz des Tarifs weſentlich herabgeſetzt worden iſt, dann aber auch dadurch, daß den Gewerbetreibenden auß eine Reihe von Jahren eine ſtärkere Abſchreibung geſtattet iſt. End⸗ lich iſt auch die Beſteuerung des Mindeſteiakommens⸗ fortgefallen. Die Finanzminiſterkonſerenz verſucht aus dieſem Grunde, für die Länder und Gemeinden einen höheren Prozentſatz der Einkommenſteuer ſtatt der bis⸗ her zwei Drittel vom Reiche zu erlangen. Außerdem ſollte den Gemeinden ſtatt 5 Prozent der Umſatzſteuer 15 Prozent zugewieſen werden. Eine Einigung kam in dieſen beiden Punkten jedoch nicht zuſtande. Das Reich wollte nur eine Erhöhung der Umſatzſteuer von 5 Pro⸗ zent gewähren. In den nächſten Tagen wird das Reichsfinanzminiſterium weitere Verhandlungen hier⸗ über mit dem Städtetag führen. Einigung wurde über die Frage erzielt, zu welchem Zeitpunkt an die Länder und Gemeinden der zwei Drittel betragende Anteil von der Reichseinkommenſteuer, und falls dies nicht aus⸗ reicht, der garantierte Betrag des Jahres 1919 zuzüglich 25 Prozent auszuzahlen iſt. ö Senſationelle Enthüllungen der kommuniſtiſchen„Tri⸗ büne“ über den Aufſtand.— Die verfehlte Spekulation der„Führerdiktatur“ auf den„Kadavergehorſam“ der deutſchen Maſſen. Der Kommuniſt Karl Schneidt, Herausgeber der „Triböne“, veröffentlicht ſenſationelle Enthüllungen über die Art und Weiſe, wie die neue Parteizentrale der V. K. P. D. die Arbeiterſchaft in den Putſch hineingetrie⸗ ben hat. Bekanntlich war die alte Parteizentrale, mit Levi, Däumig und Klara Zetkin an der Spitze, kurze Zeit vor Beginn des Aufſtandes zurückgetreten. Als offizieller Erund des Rüatritts waren Meinungsver⸗ ſchiedenheiten in der Frage der Spaltung der Sozialiſti⸗ ſchen Partei Italiens ausgegeben worden. In Wirk⸗ lichkeit handelte es ſich aber darum, daß Moskau die alten Führer der K. P. D. für zu ſchlapp hielt. Schneidt ſchreibt nun in der„Tribüne“, die neue„Führerediktatur“ ſei offenbar von den irrigen Annahme ausgegangen, ſie brauche nur auf den Knopf zu drücken, um die Maſſen marſchieren zu laſſen. Dadurch hätten die Führer be⸗ wieſen,„daß ihnen notwendige Führereigenſchaften feh⸗ len und daß es höchſte Zeit iſt, die Leitung der Partei⸗ geſchäfte in andere. zuverläſſigere Hände zu legen.“ In Abonnementspreis: Monatlich 4.— Mk. mit Junſerationspeeis: Die einſpaltige Petitzeile 80 Pfg. N Trägerlohn. Durch die Poſt bezogen pro Quartal a. 4 51 Reklamen 2.50 Mk. Bei ö6f Anf 5 21. Jahrg. 12.— Mk. ausſchl. Beſtellgeld.— Erſcheint täglich Montag, 1 1. April 1921 3 Wee ee ee e No. 83 1 mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. a Päſtſcheckkonto: Karlruhe Nr. 19819. * der letzten Zeit ſef in der Kommüniſtiſchen Partei die „mit dem deutſchen Vollscharakter“ rechnende Taktik aufgegeben worden, zugunſten einer anderen Taktik, die den Willen einer„an Zahl begrenzten Führerſchicht“ und die„unbedingte Disziplin der proletariſchen Maſ⸗ ſen“ als einzige und alleinige Vorausſetzung für alle Aktionen der Partei anſehe. Dieſe neue Taktik ſei ein Abklatſch der Methoden des ruſſiſchen Bolſchewismus, deren„ſklaviſch getreue, geiſt⸗ und unterſcheidungsloſe Uebertragung aut deutſche Verhältniſſe“ verhängnisvoll ſein müſſe. Schneidt ſpricht aus dieſem Anlaß davon, daß das deutſche Volk durch den ihm aufgezwungenen blender Kadavergehorſam in Elend und Unglück geſtürzt worden ſei. Es müſſe durchaus verhindert werden, daß ähnliche Urſachen„dem nach Befreiung und Aufſtieg lechzenden Proletariat“ verderblich würden. Nicht die Maſſen hätten die kommuniſtiſchen Führer im Stich ge⸗ laſſen, ſondern dieſe hätten ſich ſouverän über die Stim⸗ mung der Arbeiterſchaft hinweggeſetzt, ſo daß ſogar Mit⸗ glieder der V. K. P. ſelbſt in großer Anzahl den Führern die Gefolgſchaft verweigert hätten. i Die von Schneidt erwähnten Tatſachen ſind nicht 5 neu. Neu iſt nur, daß ſie in einem kommuniſtiſchen Blatt zur Erörterung gelangt ſind. 5 Gegen 15 000 Rrbeiterentlaſſungen im weſtfäliſchen Induſtriegebiet. Wegen der letzten kommuniſtiſchen Ausſchreitungen * 3 1 5 5 ſind in Rheinland⸗Weſtialen im dortigen Induſtriegebiet insgeſamt ctwa 15 00 Arbeiter entlaſſen worden, die ſich on der kommunſſtiſchen Streikhetze beteiligt hatten und auch ſpäterbin den Verſuch unternahmen, die Ar⸗ beiterſchaft weiter zum Ausharren im Streik zu veran⸗ laſſen. In Mitteldeutſchland iſt die Zahl der Entlaſſun⸗ gen Streikender nicht viel mehr als 45000. 1 Kölu, 9. april.(Drahtmeldung.) Die Zollgrenze am Kraft treten. 55 5 155 Berlin, 10. April. Der Berliner Korreſpondent des„Niewe Rotterdam'ſche will nach der„Deutſchen Tageszeitung“ aus guter Ver⸗ trauen des Volkes genießt, nach London zu ſenden, um da⸗ ſelbſt die Stimmung der Staatsmänner über die Möglich⸗ keit einer Wiederaufnahme der Verhandnulgen über die 30. rage komme Dr. Adolf Köſter der im Kabinett Hermann Müller Ausens miniſter war und ſich bei der Abſtimmung in Schleswig⸗ 95 5 a Paris, 10. April. „Die franzöſiſche Regierung hat ihre Geſandten und Ge⸗ g den Frieden mit Deutſchland unterzeichnet haben, angewieſen, nach den 5 des Friedens vertrages von Verfailles einzuſetzen, inwieweit nie ferner bereit ſind. durch etwaige Zwangsmaßnahmen 8 5 Quelle wiſſen, daß die deutſche Regierung die Abſicht in der nächſten Zeit eine Perſönlichkeit, welche bas chadenerſazfrage kennen zu lernen. In Holſtein beſonders verdient gemacht hat. ſchäftsträger bei allen den Mächten, die inwieweit die einzelnen Staaten bereit ſind, ſich nach Mai mit allen Kräften für ſtrikte Durchführung N Rhein wird am 20. April in * Ein Frühlingstraum. Eine Erzählung aus dem Leben von Fr. Lehne. 223. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) ö a„Dann bitte ich ſehr um Verzeihung, aber Ihre Fräu⸗ deim Tochter—“ entſchuldigte ſich der junge Offizier; hatte ihn dies Geſchöpf noch belogen! 5 4 Hersschon gut,“ unterbrach ihn der Bankier,„ſchon gut, err Leutnant! ich begreife— eine junge Dame beſitzt mehr Anziehungskraft, als ein alter Mann— Nun, aß Sie ſich gut unterhalten haben, muß ich aus Ihrer npünktlichkeit ſchließen— freut mich ſehr!“ Was fiel dem Mann ein, ihn, Wolf, zu maßregeln? ber er war doch zu ſehr Edelmann, als daß er die Tochter beim Vater verklagte.— Etwas hochmütig im Fon, eine Entgegnung auf jene Bemerkung umgehend, lagte er: a 9„Sie wünſchen meine Anweſenheit, Herr Ulrich— arf ich fragen, weshalb?“ 1 Weshalb 2“ lautete die etwas ſcharfe Gegenfrage,„wes⸗ Können Sie ſich das nicht denken? Oder iſt Ihnen es Papier hier unbekannt?“ Dabei ſchloß der Bankier Jach ſeines Schreibtiſches auf, dem er ein Blatt N er entnahm, das die Form eines Wechſels hatte, ö Hela liete es, und hielt es Wolf vor die Augen.„Nun, Ferr Leutnant von Wolfsburg, Ihre Handſchrift iſt Thnen doch bekannt— oder bezweifeln Sie etwa die cheit dieſes Namenszuges?“ Aube tauſendmal ja,“ rief da Wolf aus: vor ſeinen 5 8 8 tanzten die Buchſtaben, und nur mit Mühe ſah e, daß der Wechſel am 30. Juni— das war ſchon Aefgen— fällig war. Und ſein Namenszug darunter! 1 effte ihn denn ein Spuk? Die Gedanken wirbelten einem Kopf— was war das? welcher Bube konnte ewagt haben——— Wie ein Blitz durchfuhr ihn da Gedanke an Erwins Brief— ſein Vater— ſollte er— u war ihm alles klar! Wie erſtarrt wie aus weiter Ferne ſchlug des Bankiers etwas eintönige Stimme an ſein Ohr: „Dacht ich mir doch, daß Sie, Herr von Wolfsburg, unmöglich leichtſinniger Weiſe einen Wechſel über 25 000 Mark ausſtellen— Sie, ein Muſtermenſch, der allen zum Vorbild dienen könnte, der nicht ſpielt, keinen noblen Paſſionen huldigt und nichts tut, was ihm je Verlegenheit bereiten könnte. Deshalb habe ich Sie ſchon vorher be⸗ nachrichtigt, ehe der Verfalltag eintritt!— Verzeihen Sie die Beläſtigung, da ſteckt eine Nichtswürdigkeit da⸗ hinter, die nicht ſtreng genug geahndet werden kann! Ihren Namen zu mißbrauchen——“ dabei heftete Ulrich ſeine Augen in erbarmungsloſer Schärfe auf Wolf, der aſchfahl im Geſicht, in heftigſtem Kampfe daſaß. O nur Zeit gewinnen, um das Entſetzliche zu faſſen, daß der eigene Vater— denn ſo war es, wie es mit unheimlicher Klarheit vor ihm ſtand. N „Nein, laſſen Sie,“ rang es ſich endlich von ſeinen Lippen,„ich gebe zu, dach ich, daß jenes Papier von mir herrührt und werde es morgen—“ „Wirklich, Herr Leutnant? Sollten Sie gewillt ſein, jene Fälſchung— denn eine Fälſchung iſt es, wie Sie mir im erſten Augenblick durch Ihre gerechte Entrüſtung ver⸗ rieten— gutheißen zu wollen? Tas müſſen ſehr wichtige Gründe ſein—“ „Ich erkenne die Unterſchrift als von mir herrührend an und werde morgen mittag das Papier einlöſen,“ ſagte Wolf mit faſt erloſchener Stimme. „Glauben Sie, daß Ihnen das ſo leicht ſein wird? Bedenken Sie auch, daß, wenn es Ihnen nicht möglich iſt, das Geld zu beſchaffen, ich den Wechſel mit der gefälſch⸗ ten Unterſchrift nicht prolongieren werde— auf keinen Fall! Die Folgen werden Sie ja wohl wiſſen, wenn das Papier Ihrem Regimentskommandeur vorgelegt wird.“ Wolf ſah die Wahrheit dieſer Worte ein und er⸗ kannte, daß der Mann da vor ihm ihn vollſtändig in den Dänden hatte, und er wußte, daß derjelbe auch E auch 2 2 Tochter denkt ſo und iſt Ihnen ſehr geneigt, dazu angetan war, dieſen Vorteil voll auszunutzen. Eine dumpfe Mattigkeit und Schwere im Kopf nahmen ihm faſt die Fähigkeit, zu denken, und nur mechaniſch nickte er, als der Bankier ihn fragte: ö „Sie haben mich doch verſtanden, Herr Leutnant?“ „Da rückte Herr Ulrich ſeinen Stuhl etwas näher zu ihm und begann im vertraulichem Tone: g „Ich meine es gut mit Ihnen, Herr von Wolfsburg, hören Sie mich an! Dieſes Papier hier erſchüttert Ihre Stellung vollſtändig— nach den Gründen, es trotzdem als von Ihnen herrührend anzuerkennen, will ich nicht for⸗ ſchen, obgleich es mir ein leichtes wäre!“ ö Wolf zuckte zuſammen; doch der Bankier legte be⸗ ſchwichtigend die Hand auf ſeinen Arm und fuhr dann fort:„Nein, wirklich nicht!— Alſo, um mich kurz zu faſſen— ich bin gewillt, die Sache auf ſich beruhen zu laſſen—“ er machte eine kleine Pauſe und ſah ſein Gegenüber bedeutungsvoll an. ö „Um welchen Preis aber, Hexr Ulrich? Denn um⸗ ſonſt—“ ſtieß Wolf heiſer hervor; ihm bangte vor dem, was er hören ſol te— eine Ahnung begann in ihm auf⸗ zuſteigen, eine ſchreckliche Ahnung— und er täuſchte ſich nicht. Etwas verlegen hüſtelnd fuhr der Bankier fort: „Herr von Wolfsburg, hören Sie mich ruhig an — es iſt nur zu Ihrem Vorteil— Sie wiſſen, ich habe eine Tochter, die viel begehrt iſt! Aber am liebſten würde ich ſie von allen ihren Bewerbern Ihnen anver⸗ trauen, da ſie—“. „Herr Ulrich, dazu habe ich mich nie gerechnet, wollte auch nicht im mindeſten dafür angeſehen werden, da ich kein Glücks⸗ und Mitgiftjäger bin,“ rief Wolf auf⸗ geregt, wurde aber am Weiterreden durch die etwas eintönige Stimme ſeines Gegenüber unterbrochen. 5 „— Alſo am liebſten würde ich mein einziges Kind Ihnen anvertrauen, da ich Sie als einen durchaus ehrenwerten Mann kennen gelernt habe. Auch meine wie ich weiß. * e. zur Urreicuna der gen, die bisher von iſt. Es heißt ferner. kion in der nächſten Zeit die einzelnen Regierungen erfunung derfeungen Arttter verankru- der deutſchen Regierung nicht erfolgt daß dieſer zunächſt nichtamtlichen Ak⸗ eine amtliche franzöſiſche Note an folgen werde, die ſich mit derſel⸗ den Frage befaſſen wird. Man glaubt in Paris, daß u. 4. auch bie Tſchecho⸗Slowaken und die Polen ſich bereit er⸗ Hären werden, aktiv an Zwangsmaßnahmen gegen Deutſch⸗ land teilzunehmen 1 „ Paris, 10. April. Dem Petit Pariſien wird aus Koblenz gemeldet: Die neue 3 wird an einigen Punkten über das be⸗ ſetzte Gebiet hinausgehen. So wird der Kölner Brücken⸗ kopf bis an das Düſſeldorfer Gebiet heranreichen. zu dem ein Hinterland von mehreren Kilometern hinzukommen wird. Miniſterpräſident Steaerwald. Berlin, 10. April. Zum preußiſchen Miniſterpräſi⸗ Hhenten wurde heute der Miniſter für Volkswohlfahrt. Stegerwald(Ztr.), gewählt. Abgegeben wurden 388 Stimmen, davon entfielen 332 Stimmen auf Stegerwald. Berlin, 10. April. In der heutigen Sitzung der preu⸗ ßiſchen Landesverſammlung wurde die Wahl des Präſi⸗ diums vorgenommen. Präſident Leinert, ſowie die Vize⸗ präſidenten Dr. Porſch und Dr. v. Kries wurden wieder⸗ gewählt. Ein Beſchluß des preußiſchen Zentrums. Berlin, 10. April. Die Zentrumsfraktion des preu⸗ ßiſchen Landtags beſchloß nach langen Verhandlungen, nur in eine Regierungsbildung in Preußen einzutreten, worir alle Parteien, von der Deutſchen Volkspartei bis ur Mehrheitsſozialdemokratie vertreten ſind. Unter ieſen Umſtänden iſt die Bildung eines Geſchäftsmini⸗ ſteriums der vorausſichtliche Ausweg aus der Kriſis, denn die Forderungen der Deutſchen Volkspartei und der So⸗ zialdemokraten ſind nicht zu vereinbaren. Von der deutſchnationalen Volkspartei in Preußen. Berlin, 10. April. Die deutſchnationale Landtags⸗ fraktion hat die endgültige Wahl des Parteivorſtandes pvorgenommen. Als Vorſitzender wurde der Abg. Winckler gewählt. 1 Außenminiſter Dr. Simons. Lrngano, 10. April. Vor ſeiner Heimreiſe hatte der eutsche Außenminiſter Dr. Simons in Lugano eine Zu⸗ ſammenkunft mit dem deutſchen Geſandten in Bern, Adolf Müller, und mit dem deutſchen Botſchafter in Rom, b. Beerenberg⸗Goßler. Teſſiner Blätter wollen wiſſen, Herr v. Beerenberg habe wichtige Mitteilung über die Wiedergutmachungsfrage aus Rom mitgebracht. „ Hindenburg an Ludendorff. n Berlin, 10. April. Zu General Ludendorffs 57. Ge⸗ burtstage ſtellte Hindenburg der„München⸗Augsburger Abendzeitung“ folgenden Brief zur Verfügung: Am 9. April, dem Geburtstage des Generals Ludendorffs, ge⸗ denke ich ganz beſonders meines treuen Waffengefähr⸗ den. Beſeelt von glühender Liebe zum Vaterlande, tief zuverläſſig und verantwortungsfreudig, klar in der Be⸗ uxteilung der Lage, in der Anordnung ſeiner Operatio⸗ nen und in der Aufſtellung der Verbände, von unermüd⸗ llächer Tatkraft, ſo ſtand er mir zur Seite in allen Stür⸗ men des langen Ringens gegen eine Welt von Feinden. Das kann ich nicht genug danken. Möge ſich bei uns die Erkenntnis von der Bedeutung und dem Werte einer olchen Persönlichkeit immer mehr klären und möge es Deutſchland in den künftigen ſchweren Zeiten nicht an Männern fehlen, die gleich Ludendorff ihr Leben nur einem Ziele weihen: Dem Wege unſerer Fahnen und dem Wahle des Vaterlandes. Age AAuuftbſung des Thüringischen Landtags. e Jena, 10. April. Am Freitag nachmittag hat der Präſident des Landtags von Thüringen einen Antrag der Rechtsparteien auf Auflöſung des Hauſes verleſen. Der Antrag verlangt weiter Neuwahlen nach 8 66 der Verfaſſung. Kon muniſtiſ hes Geld. . Gelſenkirchen, 10. April. Bei der Aufhebung der hie⸗ ſigen Kommuniſten⸗Zentrale hat man große Mengen 20, 10 und 5 M. Scheine mit der Ueberſchrift„Deutſche Räte⸗ republik“ und der Unterſchrift„Deutſche Arbeiter⸗Union“ gefunden. München, 9. April.(Drahtmeldung.) Die„Münchner Zeitung“ ſchreibt: Die bayeriſche Einwohnerwehr fordert in einem Aufruf zum Eintritt in die Einwohnerwehr auf, woraus zu ſchließen iſt, daß die bayeriſche Regierung auf dem Weiterbeſtand der Einwohnerwehr beharrt. e e Die Löſung der Einkommenſteuerfrage. 0 In parle mentariſchen Kreiſen drängt man zur ſchnel⸗ len Löſung der neuen Einkommenſteuernovelle im Reichstag. Die Finanzminiſter der Einzelſtaaten haben bei den Verhandlungen im Reichsfinanzminiſterium in Berlin die neue Reichseinkommenſteuervorlage gebilligt. An maßgebender Stelle ſtellt man die Verabſchiedung der Einkommenſteuervorlage bis zum 1. Juni in Aus⸗ ſich. 15 Ausland. 6 London, 9. April.(Drahtmeldung.) Die Lage in England nimmt immer bedrohlichere Formen an. Die Kommuniſten in Edinburg haben alle Iffentlichen und ſtaatlichen Gebäude besetzt. Drei Regi⸗ menter Infanterie und Artillerie ſind nach Edinburg abgeſandt, um die Ruhe wieder herzuſtellen. Man be⸗ fürchtet noch eine weitere Ausdehnung der gegenwärtigen bolſchewiſtiſchen Revolte. f London, 9. April. Lloyd George im Unterhaus arbeiterverbandes, zuzulaſſen, lern an den Pumpen betrauten 5 man ein allg be u Geſtern nachmittag verkündigte die Weigerung des Berg⸗ daß die mit den Arbei⸗ Arbeiter ihre Tätigkeit N emeines nationa⸗ nd bevor nicht ——— ü Regierung fperde feßt alle Mikkel ergreſfen, um der mur 1 18 J Lage gerecht zu werden, und ſie rechne da⸗ ei auf die Mitwirkung der großen Maſſen. London, 9. April. Der Führer der Eiſenbahner, Thomas, teilte geſtern mit, daß ſich die Eiſenbahnerkon⸗ ferenz einmütig dahin ausgeſprochen habe, daß die Berg⸗ leute im Recht ſeien, wenn ſie die ihnen geſtellten For⸗ derungen ablehnten, weil bei ihnen der Anfang mit eine Rückſchlag auf die Lebensbedingungen der arbeiten⸗ den Klaſſen gemacht werden ſolle und weil die Bergleute beſtrebt ſeien, die Lebenshaltung, wie ſie vor dem Kriege beſtanden habe, wieder herzuſtellen. Die Eiſenbahner werden heute mit den Transportarbeitern in Verbin⸗ dung treten, ſo daß außerordentlich weit gehende Be⸗ ſchlüſſe möglich ſind, um den Bergarbeitern beizuſtehen. London, 9. April.(Drahtmeldung.) Die gemeinſame Funktionärverſammlung der Eiſen⸗ bahner, Bergleute und Transportarbeiter ſetzte den Beginn des Generalſtreiks auf Dienstag um Mitternacht feſt. Amſterdam, 9. April.(Drahtmeldung.) Hier ſind ſeit geſtern Gerüchte im Umlauf, wonach die Revolution in England in allen Teilen des Landes Fortſchritte macht. In den Grubenbezirken von Wales und Schottland herrſcht vollkommener bolſchewiſtiſcher Terror. Zwiſchen Militär und im Gange. Die engliſche Regierung unterbindet die freie Nachrichtenübermittlung über die Streiklage durch Ausübung der Zenſur in den Streikgebieten. London, 9. les ſind bereits zahlreiche griffe, zu erſaufen. Die neue Haltung der franzöſiſchen Regierung. Die franzöſiſche Regierung arbeitet ſyſtemathiſch auf die ſofortige Durchführung der Strafmaßnahmen gegen Deutſchland hin. Wenn neuerdings die franzöſiſche Preſſe ſich außerordentliche Mühe gibt, Deutſchland Fahrläſſigkeiten hinſichtlich der Ausführung des Frie⸗ densvertrages vorzuwerfen, ſo hat das nur den Zweck, noch ſchärfere Strafklauſeln gegen Deutſchland zu recht⸗ fertigen. Wie unſer Berliner Vertreter von unterrich⸗ teter Seite erfährt, führt die fanzöſiſche Regieung ein Scheinmanöver auf, das die Beſetzung des Ruhrgebietes nach dem erſten Mai in Ausſicht ſtellt. Ein Antrag Frankreichs zur noch nicht vor, es iſt aber mit Beſtimmtheit darauf zu rechnen, daß die Franzoſen wenigſtens formell dieſen Antrag auf das Sanktionsprogramm der Alliierten bringen werden. Die franzöſiſche Regierung hält den gegenwärtigen Zeitpunkt zur Durchführung ihres alten Projektes, eine Beſetzung des Ruhrgebietes, ſchon des⸗ wegen ſo außerordentlich günſtig, da der engliſche Berg⸗ arbeiterſtreik auch nach der Auffaſſung engliſcher Politi⸗ ker nur durch eine Okkupation des Ruhrgebietes für die Regierung in London erfolgreich überwunden werden könnte. Der enaliſche Bergarbeiterſtreik hat diesmal höchſt gefährliche Formen angenommen, und es iſt nicht abzuſehen, inwieweit Llond George ſich geneigt zeigen wird, der franzöſiſchen Einladung zur Beſetzung des Ruhrgebietes Folge zu leiſten. Die Lage zwiſchen Deutſchland und den Alljierten kann jedenfalls im gegen⸗ wärtigen Stadium als äußerſt ernſt bezeichnet werden. Man hat in etwa 4 Wochen jedenfalls deutſcherſeits mit beſonders hinſichtlich der getroffenen enjaumlhdgomlV außerordentlichen Schwierigkeiten zu rechnen, die ſich beſonders hinſichtlich der getroffenen Wirtſchaftsabſper⸗ rungen Weſtdeutſchlands vom übrigen Reiche ſtark be⸗ merkbar machen werden. Die Loſung der Alliierten iſt: Entweder Unterwerfung unter das Reparationspro⸗ gramm oder wirtſchaftliche Lahmlegung Deutſchlands. Inſofern iſt auch die Tatſache als ſehr wichtig zu ver⸗ zeichnen, daß die Alliierten die 50prozentige Ausfuhr⸗ abgabe vom 1. Mai an zur Durchführung bringen wol⸗ len. Der deutſchen Regierung wurde bekannt gegeben, daß die Alliierten entſchloſſen ſind, vom 1. Mai 1921 ab alle Sanktionen in Wirkung treten zu laſſen. N Hughes für eine Erneuerung des japaniſch⸗engliſchen n Bündniſſes. London, 9. April. Nach einer Meldung der„Times“ aus Melbourne gab der auſtraliſche Miniſter Hughes im Parlament die Erklärung ab, er ſei für eine Erneue⸗ rung des japaniſch⸗enaliſchen Bündniſſes. Dieſe Frage ſollte ebenſo wie die Frage der Verteidigung des briti⸗ ſchen Reiches hauptſächlich zur See und andere Fragen der auswärtigen Politik von der kommenden Reichskon⸗ ferenz erwogen werden. Auſtralien könne nur mit einer angemeſſenen Verteidigung zur See eine freie Na⸗ tion bleiben. Die Entſcheidung über die Zukunft Auſtra⸗ lins liege in der Verteilung des Stillen Ozeans. Der Vertrag mit Japan müſſe in etwas abgeänderter Form erneuert werden. Er müſſe jedoch befriedigend für Ame⸗ rika ſein. England müſſe ein Bündnis mit der größ⸗ ten Macht im Oſten haben. Den Völkerbund nennt Hughes ſchwerfällig und plump. Der mächtigſte Hort des Weltfriedens ſei die britiſche Macht. Die Garantie des Friedens in der Welt liege in einem Uebereinkom⸗ men zwiſchen Amerika, England und Frankreich. Zürich, 9. April.(Drahtmeldung.) Der Bundestog beſchloß geſtern, Kaiſer Kar! weitere Aufenthaltserlaubnis zu gemäbren. 1 Wien, 9. April.(Drahtmeldung.) Das„Wiener Tageblatt“ meldet: Die Vorgänge bei der Durchfahrt Kaiſer Karls durch Oeſterreich haben die ſozialiſtiſche Fraktion des Parlaments veranlaßt, einen Antrag an das Parlament zu ſtellen, die dauernde Verbannung und Ausweiſung aller Mitglieder des früheren Herrſcherhauſes aus dem Staatsgebiet der öſterreichiſchen Republik hof von Lioben kam es zu ernſten Ausſchreit 5 Schächte erſoffen oder im Be⸗ ungen. 0 April. Im Gebiete von Rhonda in Wa⸗ zu verlangen. Auf dem Bahn⸗ Streikenden ſind Kämpfe 5 Beſetzung des Ruhrgebietes liegt zwar * Baden und Nachbargebiete. a 5 kär Die Volkszählung vom 8. Oktober 1919 in Baden. ſche Bemerkenswert iſt, daß die Wohnbevölkerung in Baden 85 in 1588 Gemeinden(181 Stadt⸗ und 1457 Landgemeinden) d 2 195 580 Perſonen beträgt. Hinſichtlich der Bevölkerungs⸗ 4 größe ſteht Baden an 5. Stelle unter den deutſchen Glied⸗ De ſtaaten. Sein Anteil an der Reichsbevölkerung(60 282 205 pie macht 3,6 Prozent aus. Von den vier Landeskommiſſar⸗ 108 bezirken iſt Mannheim mit 657 594 Perſonen der größte, a n all den Landeskommiſſarbezirk Karlsruhe entfallen 623 695. auf f Freiburg 560 506 und auf Konſtanz 383 785 Perſonen. Untef De den 58 Amtsbezirken ſteht Mannheim an erſter Stelle mit die 252 340 Einwohnern, während der Amtsbezirk St. Blaſien Be mit einer Wohnbevölkerung von 9370 Perſonen die kleinſte gel Bevölkerungsziffer aufweiſt. 3 Die größte Gemeinde in Baden iſt die Stadt Mann heir, ein mit einer Wohnbevölkerung von 231 425 Perſonen, d gef. kleinſte Neuenburg im Amtsbezirk Donaueſchingen mit einer ſolchen von 43 Perſonen. Die Bevölkerungsdichtigs⸗ 3 keit für das ganze Land betrug 145,7 Perſonen. Schließli St kann noch feſtgeſtellt werden. daß die Geſamtbevölkerung ſta von 2195 580 Perſonen ſich auf 503 307 Haushaltungen ver⸗ Kö teilt, ſo daß auf eine Haushaltung in Baden durchſchnit lich 4,4 Perſonen entfallen. 8 ö 5. eit b Staub der Saaten in Baden Anfang Aprfl. 505 Karlsruhe, 9. April.(Amtlich) Die Staaten ſind aut fal Furch den faſt gänzlich ſchneefreien Winter gekommen und an ſtehen in den meiſten Fällen, trotz ſpäter und trockener ſu. Ansſaat, gut bis ziemlich gut. Nur der Weizen, der vieler 57 orts durch Satkrähen geſchädigt wurde, zeigt da und dort mi etwas geringere Beſtände. Aus faſt allen Bezirken wird 85 fber die bisherige andauernde Trockenheit berichtet,: ge zwar einerſeits den Fortgang der Frühiahrsarbeiten be⸗ A günſtigt, andererſeits jedoch die Entwicklung der Winter ⸗ in ſowie der zum Teil ſchon untergebrachten Sommerſaaten de und des Wieſen⸗ und Ackerfutters verzögert. Eraiebige Re⸗ G. genfälle im April ſind überall dringend erwünſcht. ſch einer großen Anzahl von Bezirken treten die Mäuſe ſchon tr. ſtark auf und richten in Frucht⸗, Klee⸗ und Rebsfeldern ur merklichen den an. Die Vorarbeiten für das Kart P; felſtecken ſind bereits im Gange, mancherorts iſt das Legen Al 85 Saatkartoffeln bereits ſchon beendet. 90 *. 5 2 185 5 be Teilahmeverbot für Militärperſonen an politiſchen 1 8 ö ſammlungen und Vereinen. 8 agartsruhe, 9. April. Wie uns ein Drahtbericht au Berlin meldet, hat der Reichswehrminiſter eine Verfügun erlaſſen, worin es beißt: Aufgrund des 8 86 des Wehe 38 geſetzes verbiete ich hiermit allen Soldaten(Offizieren 2 Unteroffizieren und Mannſchaften) erſtens die Teilnahme 8 an politiſchen Verſammlungen. Verſammlungen, die zu 8 einem nichtpolitiſchen Zweck einberufen ſind, ſich aber im ſe Laufe der Verſammlung mit politiſchen Angelegenheiten 10 befaſfen, hat ſeder Soldat ſofort zu verlaſſen, ſobald ihm N zieſe Aenderung des Zwecks erkennbar wird. 2. Die Zu, 8 gebörigkeit zu volitiſchen Vereinen. Politiſch iſt ein Verein 8 wenn er eine Einwirkung auf politiſchem Gebiet bezwe⸗ 5 und wenn die Beſtrebungen des Vereins darauf gericht 5 ſind, die Geſetzgebung oder die Verwaltung des Rei 1. und die Länder zu beeinfluſſen. Zu den polittſchen Ver⸗ tr einen, denen die Soldaten nicht angehören dürfen, zählen hiernach fämtliche Orgauiſationen politiſcher Natur, ſowoh be die Zentralverbände wie auch die Landesverbände und d. Ortsgruppen, ferner auch der Nationalverband deutsche Offiziere, der Verband national geſinnter Soldaten un ſe der republikaniſche Führerbund, ferner die Offiziersvek⸗ fi einigung der deukſchen Republik u. a. ſt 125 0 il Die babiſchen Gemeinden und die geſundheitliche Volks f ö belehrung. ö e Auf Veronlaſſung des badiſchen Arbeitsminiſterium? b hat die badiſche Geſellſchaft für ſoztale Hygiene einen Auf, N ſchuß für geſundheitliche Volksbelehrung gebildet, um di a Aufklärung über die wichtigſten Fragen der Geſundheitſ⸗ lehre im ganzen Lande in geordnete Wege zu leiten. Ja reiche Aerzte in allen Teilen des Landes haben ſich 5 huygieniſchen Vorträgen bereit erklärt. Die Liſte, die di Namen dieſer Aerzte und die Vortraasgegenſtände ent⸗ hält, kann von der Geſchäftsſtelle der Geſellſchaft für ziale Hugiene in Karlsruhe, Herrenſtr. 34, bezogen wei den. Mehrere Organiſationen, insbeſondere Berufs⸗ ung Frauenvereine, haben auf dieſe Anregung hin bereit Vorträge veranſtaltet, die ſtets die beſte Aufnahme fanden. Das badiſche Arbeitsminiſterium hat jetzt durch die 5 zirksämter alle Gemeinden und Krankenkaſſen auf die vo der Geſellſchaft für ſoziale Hyakene getroffene Einrichtung hinweiſen laſſen. Es wurde empfohlen daß die Gemeinden und Krankenkaſſen ſich an der Veranſtallung ſolcher hygle⸗ niſcher Vorträge beteiligen. f 4% Karlsruhe, 10 April. Wie uns aus München r, drahtet wird, traten am Samstag dort die Beamtenverbän de von Baden, Württemberg, Bayern und Heſſen zulam⸗ men, um über die Frage des Zuſammenſchluſſes der Beat Es wurden zwei Geſetzen twin tenverbände zu beraten. beſprochen, der bayeriſche, der das Syſtem der Beamte 1 kammer, und der Reichsgeſetzentwurf, der das Syſtem de Beamtenräte zur Einführung gelangen laſſen will. De Ausſprache ergab, daß die ſüddeutſchen Beamten verbürg, geſchloſſen auf dem baveriſchen Standpunkt ſiehen: ſie aß nen die Räfeidee für den geſetzlichen Zufammenſchluß grundſötzlich ab. n r Malſch b. Ettlingen, 10. April. Durch Feuer wurdeß 0 die beiden Wohnhäuſer der Bahnarbeiter Johann Kraft leh⸗. Eduard Müller vollſtändig eingeäſchert. Außer dem Vie 5 beſtand konnte nicht das Geringſte gerettet werden. 5 4 Heidelberg. 10. April. Einer der bekannteſten dei ſchen Bonkünſtler, der auch in Baden manches bedeuten Werk geſchaffen hat. Oberbauxat a. D. Hermann Behagſſche iſt in Leipzig im 83. Lebensjahr geſtorben. Seine Aſ in icherung hier wird noch der in Leipzig erfolgten Einä Heidelberg beigeſetzt werden. Hermann Behaghel war 901 1 borener Badener und zwar hatte er in Mannheim das ell⸗ 1 der Welt erblickt. Er wurde im Jahre 1869 zum evang 90g 5 ſchen Kircheninſpektor in Heidelberg, 1891 zum Baurat, 1 1 zum 1 5 der Miniſterialkommiſſion für das Hoch! weſen und 1908 zum Oberbaurat ernannt. Vor 7 Jahrſſ⸗ iſt er in dn Ruheſtand getreten Als Leiter der evange ſchen Kirchenbaninſpektion in Heidelberg hatte er eine evangeſiicher Gotteshäuſer im Bezirk geſchaſfen, o, Rappenau, Friedrichsfeld. Hockenheim, Handſchuhsgeng Schlierbach und bier in Heidelberg die Chriſcus kirche. Aus verchiedene weltliche Bauten ſtammen von ihm. hte 1 er Heidelberg. 10 Ayril. In furchbarer Weiſe vers t ein in Käſertal wohnhofter Langwirt Selbſtmord. Er chu. ſich zuerſt mit einem Reſicrmeſſer den Unterleib auf W erhängte ſich dann. 1 Heidelberg. 10 April. Die Mutter des Kindes besch. Leiche im Jaunar im Neckar gefunden worden war, hat in im Bodenſce das Leben genommen. Es handelt ſich urn ge, junges Mädchen aus Freiburg.— Die 77fährige allein ende Witwe Eliſabeth Lauer vom Stadtteil Kirchheim en n Verbrennungstod erſitten. Als ſie Fener ang init wolſte gerſeten Dre Kleider in Brand und die Frau er ein ſchreckliches Ende. 3 129 7 Heidelberg, 10. Ari Wie das„Heidelberger tt“ melde das bisher dem Prinzen Wilheln Nen Wei ab r ngen grahe hes Farfores iu den Bee des? Mineralogienprofeſſors, Geh.⸗Rat Dr. Viktor Goldſchmidt käuflich übereegangen, der darin ſeine reichen naturwiſſen⸗ ſchafttgen Sammlungen aufſtellen wird. Prinz Wilhelm 89, Sachſen Weimar wird im September ds. Is. ſeinen 55 von Heidelberg wegnerlegen. 2 0 dun Mannhim, 10. April. Der Reichsverband für Erfin⸗ D gsweſen Mannheim mit ſeinen 62 Ortsgrupnen in bientſchland veranſtaftet anläßlich ſeines 1. Verbandstages er vom 28. Anril bis 3. Mai eine Erfindunasmeſſe, ver⸗ alen en mit einer Ausſtellung der neueſten Erfindungen auf en Gebieten der Technik und Volkswirtſchaft. N Enfenbach, Amt Neckarbiſchofsheim. 10. April. Der Reutſch⸗Amerikaner Bergdoll erſteigerte für 11400 Mk. die eiige Gemeindeſogd, die früßer 1400 Mk. gekoſtet hat. 3 iſt bekannt durch die Eberbacher Entführungsan⸗ genheit. ö ei St. Georgen b. Freiburg, 10. April. Beim Verladen nes Maſchinenrades wurde der Schmied Albert Weiß tot⸗ geſchlogen. 3 Neuapoſtoliſche Kirche im Freiſtaat Baden. Das gatsminiſterium hat die Neuapoſtoliſche Kirche im Frei⸗ gate Baden nach 5 18 Abf. 4 der badiſchen Verfaſſung als örperſchaft des öffentlichen Rechtes anerkannt. 1 E e Die ſtgatliche Prüfung der Sozialbeamtinnen. Nach einer Verordnung des badiſchen Arbeitsminiſteriums fin⸗ en ſtaatliche Prüfungen für Sozialbeamtinnen und Wohl⸗ n rn n * 2 t 9 0 8 . 7 a örtspflegerinnen in Baden nach Bedarf an den ſtaatlich 5 fur rkaunten sozialen Jrauenſchalen fait. Für jede Prũ⸗ „ Frs telle wird vom Arbeits miniſterium ein beſonderer t win fungsansſchuß beſtellt, der aus je einem vom Arbeits⸗ 0 Beniſterium und vom Unterrichtzminiſterium entſandten 4 genurſtragten und dem von der Prüfungsſtelle vorzuſchla⸗ 5 enden Lehrkräften beſteht. Den Vorsitz führt der vom . f deitsminiſterium Beauftragte. Die Zuleſſunesgeſuche 11 lud 6 Wochen vor Bagtun den Brüfune bem Vorſitzenden 2 Ges Prüfungsausſchuſen einzmelchen. Hauptfächer der 1 eſundheitsfürſorge, Jugensmonlfahrtspflege und wirt- 1 aftliche und Arbeitsfütrorge. Die Prͤfungegebühren be⸗ 1 unden 50 M. Die Prüfung zerfäßt in einen ſchriftlichen 5 nd in einen mündlichen Teil. Dieſer beſtebt aus einer 1 Arnfung über die allgemeinen Grundlagen der ſozialen ö in bildung, ſoweit ſie nicht Hegenſtand des Hauvptfaches And, und in der Prüfung in den Hauptfächern der Geſund⸗ beltspflege, Jugendwoblfabrisollege, wirtſchaftliche und Ar⸗ 0 Blesfürſorge. Von den drei angefkörten Fächern hat die ö Gewerberin eines als Hauptfach zu detimmen. 6 95 a 4 95 W* garlsruße 9. Aprrl.(Amtlich) Ein Ueberfeedampfer 1 Waden“. Der Vorſitzende des Direktarinms der Hamburg- W merika⸗Linie, Geh.⸗Rat Cund, bet dem Staatbpräfdbenten de Dilegeteilt daß eine im Bau befindgicher grober 13 000 To. „ Sümpfer den Namen„Baden“ erdalten toll. Die badiſche m ſetaats regierung hat mit Genvatunnga und Freude von die n. Tatſache Kenntnis genommen, zumal hierdurch die An⸗ 1. eilnahme des Binnenlandes am Wfederautan unſe rer 1. eltwirtſchaft nach außen ſichtbar zum Ane ee gebracht 4 Sao denten ber Ban des Sund e präſidenten der Dank des Lande 2 ü 5 1 r Karlsruhe, 9. April. Der Badiſche Landtag irh am „ itden Mittwoch zu einer öffentlichen Stönag uke men- 91 5 baus Karlsruhe, 9, Aoril. Die Badiſche Landwirkſchafte⸗ ub dank, e. G. m. b H. in Karlsruhe: B. eröffnete au 2. April er N. weitere Zweigſtellen in Schwetzingen und Villingen. ud Karlsruhe, 9. April. Infolge des Todes des Pro⸗ r-. ſeſſors Heinrich Ordenſtein iſt die Stadtgemeinde, nachdem ſi e n e 5 atze ſt, nunmehr au igentümerin de nſtalt un 15 ihres geſamten Inventars geworden. Der Stadtrat bat 5. ſt mehr eine Regelung dahin getroffen daß Frau Orden⸗ . 110 Witwe die Anſtalt vorläufig als Unternehmerin auf u bdfiene Rechnung weiterführt und die, Stadtgemeinde bre 3 iSherige Beteiligung an der wirtſchaftlichen Sicherſtellung hie n auch der Frau Ordenſtein gegenüber voreeß 8. echt erhält. 5 hl⸗ 5 Karls vnbe, 9. April. Der Landesverband Bad. Grunß⸗ zu end Hausbeſitzerverein hielt in dieſen Tagen in Karlsruhe die 3 Vertreterverſammlung ab, die ſich mit verſchiedenen nt⸗ Fragen des Wohnungsweſens, vor allem aber auch mit dem ſnu⸗ entwurf des neuen Vertragsſteuergeſetzes beſchäftigte. Zu letzterer Angelegenheit wurde einſtimmſg eine Entſchlie⸗ nung gegen die dem Haukbeſitz durch den Entwurf des 3 Erkrags deuergeſetzes drohende Belaſtung vroteſtierte. Ae zengt wird neben dem Kahuldenabeag die Abwizbar⸗ 8 der Steuer auf die Geniefunosherecktigten, ebenſo eine derechte Verteſluno der Steuer zwiſchen Land und Gemein⸗ kön, Weder der ſtädtiſche noch der ländliche Hausbeſitz gange die Weila iracen, Die Unterdeltung und Erhar⸗ Gee beſtehender Wohngelegenheiten werde durch dieſes det etz mehr denn je oeföhrdet. Die Steuerkraft des Haus⸗ 1 itzes untergraben und jede Neubautötjokeit außerordent⸗ ah erſchwert. Der Grund⸗ und Hausbeſitz nehme unter Holen Umſtändon die Steuer in dieſer Form ab, weil der Dausbeiftz ſonſt niht in der Lage ſei, ſeinen Verpflichtun⸗ anemtomwen zu können. bet. 7 Mannheim. 9. Avril. Wie das„Munh. Tabl.“ mel. ein hat die frau⸗öſiide Regierung die Fretaabe der von niche Neihe dentſcher Stödte von wiſſenſchaftlichen und tech⸗ funden Inſtſtaten zu der im Jahre 1914 in Lyon ſtattge⸗ öbabnen Stößtebangusttellung geſandten Modelle u. Pläne gelehnt. Auch die Stadt Mannheim verliert auf dieſe Doiſe eine Anzahl wertvoller Gegenſtände. darunter das 25 edratmeter große Modell des neuen Krankenhauſes. 2 Heidelberg, 9. Avril.(Selbſtmord.) Ein Kaufmann ſch Waihſtadt, der in einer hieſigen Klinik Heilung für ein weres Leiden ſuchte, erfuhr dort, daß ſein Leiden unheil Ber ſei. Aus Alterotion darſter warf er ſich am hieſigen ſoßnhof vor den gerede einſtarenden Pang 11, deſſen Lokomotive ihm den Koyf vom Rumpf lreunto. * Wiesloch, 9. April. Am letzten Dienstag fand hier ſun Tagung der durch die neue evangeliſche Kirchenverfaſ⸗ folle eingeführten Schulſnnode ſtatt. Dieſe Zuſammenkünfte ball: alle zwei Jahre ſtattfinden und vor allem der Er⸗ 8 und Belebung des Religionsunterrichtes dienen. Vezirk Fwetzingen, 9. April. Der Amtsvorſtaund für den als 95 Schwetzingen, Oberamtmann Karl Arnsverger iſt Vasen bfolger des zum Praſidenten der Hberdirektien des Nauf e und Straßenbaues ernannten. Miniſterſalrats de. runs als Oberregierungsrat und Referent für Ernah⸗ den deſen in das Miniſterium des Innern berufen wor⸗ Seit Juni 1919 wirkte Oberreg.⸗Rat Arnsperger in etzingen und war allgemein beliebt. Oberreg.⸗Rat perger wurde im Jahre 1870 in Pforzheim geboren egann feine Beamtenlaufbahn 1894 als Rechtsprak⸗ 8 1902 wurde er Amtmanr in Bruchſal. 1903 in Karls⸗ 1907 Oberamtmann, 1910 Amts vorſtaid in Staufen. wy ex hierher verſetzt wurde. 5 Stau Steſde n ger Angefa d U —— — TTTTPTPTTTTTTbTTTTTTTTTTTTTCTTVTTTTVVVTDTVDDTTbTTTTTT—T——W—W — ů— Sammfiünnen veröußerr werken fg Dag Wer M auf der Tatſache, daß die Niem Mangel in Fronkſprt am verunglückten Main einen Katolva verſendei in welchem mebrere tauſend Kunſtgegenſtände der ädeiſchen Sammlungen Freiburgs zur Verſteigerung angezeitzt werden. Es mird nun dae⸗ auf hingewieſen daß aur ſoſche Geaengände in dem Kata⸗ log enthalten find. ie eon den rel bekannten Profefforen Dr. Geiges, Sutter und Framm zufammen dit dem ftädt. Konſervator und einigen anderen Herren anggewht und beſtimmt wurden, daß zie für die tin Sammknnagen ent⸗ behrlich ſeien. neberdies werden nicht uur Wegenſtände aus den ſtödtiſchen Sammlungen, ſondern anch aus Privat⸗ beſitz zur Verſteſacrung dehen. Der NVerſauf ſoll haunt⸗ ſächlich zu dem Zwecke erfolgen, neue Mittel für die Samm⸗ lungen zn ſchaffen. zu Fehl, 9. April. Die Leiche des am 4. Pon. im Rhein 1 9 jährigen Landwirts Friedrich Wilhelm Schütterko iſt feizt geländet worden. * Kehl, 9. April. Wie die Kehler Zeitung mitteilt, wur⸗ den in einem franzöſiſchen Auto 120000 Mk. Zehnpfennig⸗ nickelſtücke in kleinen Säckchen auf eine hieſige Bank ge⸗ bracht. Das Nickelgeld war non der franzöftſchen Reichs⸗ bank in Siraßburg geſammelt worden, nachdem es im Elſaß außer Kurs geſetzt worden war. Dem Vernehmen nach ſolten in den nächſten Togen Sendungen von 5⸗Pfen⸗ nig⸗Nickelſtücken und Ein⸗ und Zwei⸗Pfeunig⸗Kupferſtück⸗ chen hier eintreffen. 5 6 k Föhrental 5. Waldkirch, 9. April. Der Oßherfehrer Kun⸗ der früher hier tätig war, aber feines rabiat kom⸗ muniſtiſchen Wirkens wegen ans dem Schuldienſt ausſchei⸗ den mußte, iſt in Chemnſtz verhaftet worden. Vor kurzem wollte er in einer komm. Verſammlung in Singen ſprechen. konnte aber nicht erſcheinen, weil er in der Zwiſchenzeit ſich nicht mehr der Freiheit erfreute. ein Freiburg, 9. April. Der Landesverſammlung der Deutſchen Demokratiſchen Partei, die am 16. und 17. April in Freiburg ſtattfindet, wird auch der Vorſttzende der Ge⸗ ſamtpartei, Senator und Reichstagsabgeordneter Dr. Pe⸗ terſen aus Hamburg, anwohnen. Senator Peterſen wird am Samstag den 16. April, abends 8 Uhr, in der Feſthalke zu Freiburg in öffentlicher Verſamlung über:„Politiſche Rück⸗ und Ausblicke und ſchwerer Zeit“ ſprechen. Aus den Ausſchüſſen des Landtags. Karlsruhe, 9. April. Der Verfaſſungsausſchuß beſchloß, die Beratungen über den vorliegenden badiſchen Geſetz⸗ entwurf betr. die religiöſe Erziehung der Kinder auszu⸗ ſetzen, weil im Reichstag ein Antrag zur rechtsgeſetz⸗ lichen Regelung der religtöſen Erziehung der Kinder ein⸗ gegangen iſt.— Der Ausſchuß beſtimmte ſodann den Abg. Dr. Zehnter(Ztr.) zum Berichterſtatter für den Geſetzent⸗ wurf über die Aufhebung der Stammgüter. Es folgte die Beratung des Geſetzentwurfs über die Abänderung des Enteignungsgeſetzes und in Verbindung damit die Eingabe der Geſchäftsſtelle des Bad. Walobeſitzerverbandes. Be⸗ richterſtatter Abg. Dr. Gothein(Dem.): Es handelt ſich bei dem Geſetz darum, daß forſtwirtſchaftlich genutzter Grundbeſitz zur Schaffung von Aeckern, Wieſen und Gar⸗ tenland zugunſten des Staates, der Gemeinden, der Kreiſe und Bezirksverbände oder gemeinnütziger Unternehmun⸗ gen enteignet werden kann. Der Berichterſtatter betonte, die Notwendigkeit einer Steigerung der landwirtſchaftlich genutzten Bodenfläche. Auf Antrag von Dr. Zehnter ſoll in den Geſetzentwurf ein weiterer Abſatz eingeſchaltet wer⸗ ö den, wonach das Wiederkaufsrecht des Vorbeſitzers erfolgt, wenn in einer Friſt von 10 Jahren eine Umwandlung in ein landwirtſchaftlich zu nutzendes Gelände nicht erfolgt iſt. Dieſer Antrag wurde mit Mehrheit angenommen. Der Ausſchuß für Rechtspflege und Verwaltung beriet den Geſetzentwurf über die badiſche Gemeindeordnung in zweiter Leſung. Bei den Beratungen wurde ein ſozd. An⸗ trag, wonach die Bürgermeiſter auf die Dauer von ſechs Jahren unmittelbar von den Wahlbeteiligten, die beſol⸗ deten Gemeinderäte in den Städten und großen Gemein⸗ den von den Mitgliedern des Bürgerausſchuſſes, in den übrigen Gemeinden unmittelbar von den Wahlberechtig⸗ ten zu wählen ſeien, abgelehnt. Annahme fand ein demo⸗ kratiſcher Antrag, wonach die Bürgermeiſter und beſol⸗ deten Gemeinderäte in Gemeinden bis zu 4000(bisher 2000) Einwohnern unmittelbar von den Wahlberechtigten zu wählen ſind. Zur Verwaltungsreform. Vom Verein der bad. höheren Beamten wird uns zu obiger Frage geſchrieben: Die Landtagsabg. Dr. Glockner und Gen. haben vor einigen Wochen einen Antrag zum Verwaltungsgeſetz ein⸗ gebracht, mit dem ſich kürzlich der Verein bad. höherer Be⸗ amten der inneren Staatsverwaltung in ſeiner General⸗ verſammlung befaßt hat. i 5 5 Der Kernpunkt des Antrags liegt in der Forderung des Ausbaues ger Bezirksverwaltung,(d. ſ. unſere Amtsbe⸗ zirke) zu Selbſtverwaltungskörpern mit eigenen Körper⸗ ſchaftsrechten(etwa nach dem Muſter der württembergiſchen Amtskörperſchaften). Die Vertretung des Selbſtverwal⸗ tungskörpers iſt nach dem Glocknerſchen Antrag die Bezirks⸗ verſammlung, gewählt von ſämtlichen gemeindewahlberech⸗ tigten Einwohnern des Bezirks nach den Grundſätzen der Verhältniswahl. Die Bezirksverſammlung wählt ihrer⸗ ſeits ihr Verwaltungsorgan, den Bezirksrat. Vorſitzender der Bezirksverſammkung und des Bezirksrats iſt der Ober⸗ amtmann. Zur Deckung des Aufwands der Bezirksſelbſt⸗ verwaltung ſind die Gemeinden des Bezirks verpflichtet, ein beſonderes Steuerrecht iſt für die Bezirksſelbſtverwal⸗ tung nicht vorgeſehen. Der Bezirksſelbſtverwaltungskör⸗ per ſoll ſämtliche Gemeinden des Bezirks umfaſſen mit Ausnahme der Städte, denen Geſchäfte der inneren Staats- verwaltung übertragen ſind(88 des Entwurfes der neuen Gemeindeordnung). In den Städten treten an Stelle der Beézirksverſammlung und des Bezirksrats Bürgerausſchuß und Gemeinderat. 5 Den Bezirksſelbſtverwaltungskörpern ſoſſen im weiteſten Umfang bisher vom Staat beſorgte Aufaaben zur eigenen Verwaltung überwieſen werden. Außerdem ſollen ſie auch freiwillige Auſoaben der Selbſtverwaltung übernehmen können. Zur Erledigung der den Bezirksämtern vorbehal⸗ tenen ſtaaklichen Aufgaben ſollen in größerem Umfange als bisher von den Bezirksſelbſtnerwoltungskörper gewählte Beiſitzer(Bezirksräte) zur Mitwirkung bernſen werden: insbeſondere wird gegen jede Entſcheidung des Oberamt⸗ manns Einſprache an den Bezirksrat und erſt gegen die Entſcheidung des Bezirksrats Beſchwerde on das Miniſteri⸗ 9 10 und daneben die verwaltungsgerichtliche Klage zuge⸗ en. 5 Der Oberamtmann ſoll wie biser vom Staotsmini⸗ terium ernannt werden. Für die Regel wird Befähigung zum Richteramt oder höheren Verwaltungsdienſt gefordert: ausnahmsweiſe können auch ſonſtige in der öffentlichen Ver⸗ waltung erprobte Männer in Betracht kommen.(Dieſe Tor⸗ derung wiederholt eine Beſtimmung in 8 11 der bad. Ber faſſung). Die Bezirksverſammlung erhält ein Vorſchlaas⸗ recht für geeignete Anwärter zur Beſetzung erledigter Ober⸗ amtmännerſtellen. 1 Die bisherige Einieiſung der Amtsbezirke läßt der An⸗ trag im allgemeinen beſtehen: nur wird gefordert, daß ſte ſich den hentteon Verkehrsverßältpiſſen anpaſſen und tnn⸗ 85 und Finanzverwaltung zuſammenfallen ſoll. Mezrere Be können ſich zu e Bezirksverband zur Pflege be⸗ lichſt mit der Bezirkseinteilung für die Zwecke der Juſtiz⸗ 0 — —— —ů welche die Privatwirtſchaft im Rahmen der ganzen Volks⸗ fimmter gemeinſcmer öffenkrſcher Intereſſen und Nraere⸗ genßeiten zuſammenſchließen. Die 11 beſtebenden Kreiſe ſofſen aufoehoßen werden. Da⸗ für werden die Bezirke und Städte in 2 bis 4 körperſchaft⸗ lich Verbände hößerer Ordnung— Kreisverbände— zu⸗ ſammengefaßt. Ihre Vertretung, die Kreisnerſammſune, wird von den Bezirksverſammlungen und Bürgerausſchi⸗ ſen der ihr angehörenden Bezirke und Städte gewählt. Die Kreisverſammlung wühlt als ihr Vermaltungsorgan den Kreisverbendsausſchuß und ſeinen Vorſitzenden. Den Kreisverbänden ſollen durch Geſetz Aufgaben zugewieſen werden und ⸗war ſoſche, die einen größeren Landesteil de⸗ treten und über die dauernde Leiſtungsfähigkeit der Be⸗ zirke und Städte hinenscehen. Zur Deckung des Aufwan⸗ des ſind die an dem Kreisverband gehörenden Bezirke uns Städte verpflichtet. 2 5 Die Zwiſcheninſtanzen zwichen Bezirksamt und Mind ſterinm, d. i. der Nerwmaltungshof, die Landeskommiſſare. die Oberdirektion des Waſſer⸗ und Stroßenbaues ſolſlen aufgehoßen werden und ihre Geſchäfte an die Selbſtverwal⸗ tungsorgoene und unteren Vermaltungshehörden verteiſt werden. Die Stagtsaufſicht äber die Städte(im Sinne der nenen Gemeindeordnung) wird einem oder zwei Bevolk⸗ mächtigten des Miniſterinms übertragen, deren Entſchei⸗ dung unter Zuzug eines von den nen zu biſdenden Kreis⸗ verbänden gewählten Landesausſchuſſes erfolgt. 5 Die Zuſtändiokeit des Bezirksrats für nerwaſtungsge⸗ richtliße Entſcheidungen wird aufgehoben An ihre Stelle tritt die Entſcheidung der Verwaltungsbehörde gegen deren Reckhtismäßigkeit neben der Beſchwerde an das Miniſterium die Klage an den Verwaltungsgerichtshof gegeben iſt. Dieſe Vortchläöge ſind non dem Nerein hößerer Beamten N der inneren Stagtsvermettung einer gründlichen Beratung unterzogen worden. Deren(roebnis ſtellt die folgende Re⸗ ſolution dar, die für die zu erwartende Ansſprache über dieſe wicßtige Frage der een Stogtsorganiſation wer volle Geſich!szvunkte in die gißt: 1. Der jetzige Zeitpunkt iſt zu einer grundſätzlichen Aen⸗ derung unſeres Verwaltungsrechtes nicht geeignet. Nach den weitgehenden Aenderungen der letzten Jahre auf faſt allen Gebieten und der Neugeſtaltung des Gemeinderechtes ſollte eine Feſtigung der Verhältniſſe abgewartet— 1 Nach einigen Jahren wird man die ganze Frage beſſer beur⸗ teilen können. Auch wenn entgegen unſerer Auffaſſung ſchon jetzt eine weitgehende Aenderung des badiſchen Ver⸗ waltungsrechts erfolgt, leat der Verein den größten Wert darauf, hierbei auf Grund ſeiner praktiſchen Erfahrungen mitzuwirken. 1 2. Für die Errichtung von Amtskörperſchaften fehlt wohl bei der derzeitigen Finanznot die erſte Vorausſetzung, näm⸗ lich die Möglichkeit der Aufbringung der für eine 1 1 9 e der neuen Körperſchaften unentbehrlichen Ittel.* 3. Laſſen ſich dieſe finanzpolitiſchen Schwierigkeiten über⸗ winden und werden Amtskörperſchaften errichtet, ſowie die Kreiſe zuſammengelegt und ausgebaut, ſow ären dem Staat doch diejenigen Aufgaben zu belaſſen. die er beſſer und bil⸗ ligr oder doch ebenſogut wie die Selbſtverwaltungskörver zu löſen vermag. Bei Durchführung der Glockner ſſchen Vorſchläge gingen Regierung und Landtag, deren Befug⸗ niſſe durch die Entwicklung der Reichsgeſetzgebung ſchon ſtark eingeſchränkt ſind, der ſchönſten ihnen noch verblie nen Aufgaben verluſtig. f a 4. Unter allen Umſtänden muß der Regierung das unbe⸗ ſchränkte Ernennungs⸗ und Verſetzungsrecht der Staats⸗ verwaltungsbeamten gewahrt bleiben, da die dem Landtag verantwortliche Regierung ihre wichtigſten Vollzugsorgane in der Hand bebalten muß. Ein Vorſchlags recht der Be⸗ zirksverſammlung für die Beſetzung erledigter Oberamt⸗ mannsſtellen iſt damit nicht vereinbar. 5. Eine Verminderung der Kreiſe iſt möglich, jedoch u hier mit Vorſicht zu verfahren und eine Aenderung nut inſoweit vorzunehmen ſein, als ſtie für die. 1 überwiegende wirtſchaftliche Vorteile bietet. Zu große Kreiſe ſind ebenſo zu vermeiden wie leiſtungs unfähig Kreiſe. Bei Neueinteilung der Kreiſe iſt nach Möglichkeit auf die Gleichartigkeit der wirtſchaftlchen Verhältuſſe in den einzelnen Kreisgebieten Bedacht zu nehmen. 3 6. Gegen jede Verfügung des Oberamtmanns die Be⸗ a ſchwerde an den Bezirksrat und von dieſem an das Mini⸗ ſterium des Innern, ſowie die verwaltung tip Klage zuzulaſſen, geht zu weit. Eine durch Geſetz oder Ver⸗ ordnung feſtzulegende Ausdehnung der Befugnis des Be⸗ zirksrats, über Beſchwerden gegen Verfügungen des Be⸗ zirksamts zu entſcheiden, iſt jedoch angezeigt. g 1 7. Die Aufhebung der Oberdirektion des Waſſer⸗ und Straßenbaues, des Verwaltungshofes und der Landeskom⸗ miſſare wäre verfehlt, da Erſparniſſe hierdurch nicht zu er⸗ zielen ſind, dagegen die Miniſterien mit Dingen belaſtet würden, die ihre Aktionsfähigkeit hemmen. Ganz beſonde⸗ ren Wert legen die Beamten der Bezirksverwaltung auf die Beibehaltung der Landeskommiſſare, die ſich als unent⸗ behrliche Zwiſchenglieder zwiſchen den Miniſterien und den Bezirksverwaltung bewährt haben. f Lokales. 2 Die Berufsorganiſation der Hausfrauen. 8 In einer ganzen Reihe von Städten haben ſich während des Krieges Hausfrauenvereine gebildet, die hauptſächlich den Zweck hatten, den Frauen die durch den Krieg ſo ver⸗ änderte und erſchwerte Haushaltungsführung zu erleichtern. Die Vereine haben ein großes und reiches Gebiet zu be⸗ arbeiten gehabt, das aber mit Beendigung des Krieges nicht vollendet iſt, ſondern im Gegenteil erſt noch ausgebant wen ⸗ den muß. Erſt jetzt hat man den Wert der Hausfrauen arbeit voll und ganz erkannt und die Bedeutung verſtanden, wirtſchaft hat. Bei den Gemeindeverwaltungen, den ſtäd⸗ tiſchen und Staatsbehörden kann und will man die Mit⸗ arbeit der Hausfrauen heute nicht mehr entbehren, und in den vor Jahresfriſt gegründeten Reichswirtſchaftsrat hat man aus dieſer Erwägung heraus zwei Vertreterinnen des Verbandes deutſcher Hausfrauenvereine ernannt. Dieſe Vertreterinnen können aber die Intereſſen der Hausfrauen nur dann wirklich wirkſam wahrnehmen, wenn in allen Städten Ortsgruppen des Verbandes deutſcher Hausfrauen⸗ 8 beſtehen, mit denen ſie in engſter Fühlungnahme arbeiten.—„ Fußball.. U⸗berraſchend knoppe Ergebniſſſe zeigten die beiden Houptſpiele des Fonntags. Söddeuiſchland gewann gegen Norddeulſchland knapp 1:0. In Frankfurt konnte der deutſche Meister ebenfalls nur ein knappes 1:0 erzielen; ollerdings langt es zu den 2 Pankten und ſomit liegt Nürnberg mit 2 Punkten vor Waldhof im Vorſprung. Das Spiel fland bei Halbzeit rech 0:0 und in der 2. Spielhälfte erzielt Nürnberg durch Eckball 1:0, welche Vorſprung es mit viel Glück hält.— In München verlor Pforzheim überraſchend hoch mit 4: 0, nachdem das Vor⸗ ſpiel zugunſten Pforzheims mit 2: 1 geendet hatte. Vermiſchtes. Belgiſche Kulturträger untereinander. Nach belgiſchen Blättermeldungen werden in Aachen an den Karnevals⸗ tagen vorgekommene Zuſammenſtöße zwiſchen maskierten Perſonen auf deutſche Uebergriffe zurückgeführt. Das iſt jedoch nicht der Fall, denn die von der Polizei feſtgeſtellten und bald verhafteten Perſonen, die trotz des Verbotes der belgiſchen Behörden maskiert angetroffen worden waren, waren Belgier Bei dem Krawall vor dem Luiſenbrunnen ſind mehrere Perſonen verletzt worden. Belgiſche Militär⸗ partouillen mit aufgepflanztem Seitengewehr drängten die Menge von dem Platz in die Seitenſtraßen, wo die Polizei die Ordnung wieder herſtellte. Die belgiſchen Behörden hatten zuerſt den Plan, die Stadt Aachen durch eine bedeu⸗ tende Geldſtrafe für den Vorfall büßen zu laſſen. Nachdem ſich aber Belgier als die Urheber entpuppt haben, mußte da⸗ von abgeſehen werden. 5 von der berühmte Opernſängerin in Carnegie Hall Ein Frieda Hempel⸗Konzert ergab 225 000 Mark. 19 5 New⸗ 47 veranſtaltete zweite Konzert zur Linderung der Not in r alten Heimat hat den ſtattlichen, nach oben abgerundeten Ertrag von 225 000 M. zu verzeichnen gehabt. Dieſe Summe iſt zur Verteilung an verſchiedene Kinder⸗Hilfsgeſellſchaften, die ſich in ſchwerer Bedrängnis befinden, heimgeſandt wor⸗ Ehrenrechte verurteilt worden. Wiener Straßenbild, das ſchon ſo manch Seltſames in den letzten Jahren geſehen hat ‚iſt um eine neue Erſcheinung „bereichert“ worden. Vor dem Erdgeſchoß der„Neuen Hofuhr“ ſteht täglich ein alter Mann in prieſterlicher Tracht und ſpielt Harfe, Trompete und Glockenspiel gleichzeitig. Anfangs glaubte man an einen Mißbrauch des geiſtlichen Gewandes. Aber es war leider ein geweihter Prieſter. Seine Gemeinde konnte ihn und ſich ſelbſt nicht mehr er⸗ nähren. Und ſo machte er nun Muſik auf der winterlich kalten Straße, um Almoſen für ſich und ſeine Gemeinde zu berbetteln. 5 Begnadigung des Dr. Karl Hau. Wie wir erfahren, iſt an den im Zuchthauſe in Bruchſal internierten früheren amerikaniſchen Rechtsanwalt und Univerſitätsprofeſſor Dr. Karl Hau die amtliche Mitteilung ergangen, daß er am 1. April 1925 aus dem Zuchthauſe entlaſſen werden ſoll. Dr. „Karl Hau iſt am 22. Juli 1907 nach fünftägiger Verhand⸗ lung vom Schwuraerichte in Karlsruhe wegen Ermordung der Witwe des Medizinalrats Molitor in Baden⸗Baden zum Tode und zu dauerndem Verluſte der bürgerlichen Die Todesſtrafe wurd ſpä⸗ ter von Großherzog Friedrich J. auf dem Gnadenwege in eine lebens längliche Zuchthausſtraſe umgewandelt. Hau ſtammte aus Bernkaſtel, wo er im Jahre 1904 in Ajacco Aufenthalt genommen und dort die Tochter der Witwe Molitor kennen gelernt. Er verſtand es durch eine Me⸗ thode, die in ihren Mitteln ſehr wenig wähleriſch war, die Einwillioung der Frau Molitor zur Ehr mit der fünf Jahre älteren Tochter zu erlangen. Hau batte bedeutende Summen, die er und ſeine Frau von der Schwiegermutter und Mutter erhalten hatte, durchgebracht und kehrte dann aus Amerika zurück. Am Abend des 6. November 1906 war Frau Molitor, die ſich in Begleitung ihrer ledigen Tochter Olgla Molitor befand, auf der Lichtentaler Allee aus dem Hinterhalte durch einen Schuß ins Herz getötet worden. Am Tage des Mordes wurde von verſchiedenen Seiten Hau mit falſchem Barte und falſcher Perrücke in 285 Baden⸗Baden geſeben io daß der Verdacht der Täterſchaft en. i Ein öſterreichiſcher Prieſter als Siraßenmuſikant. Das und Adreſſe.) Anf Han fel. Er urg für ſchuldig befunden. Leben. Zeichen der Zeit. 2: ſer„Huſpudſtadsbladet“ gen verzweifelter Wi⸗ „geſunder Mann, daß enen kaufen möge, da verſorgen.(Namen ihn jemand als Sklaven er keinen ande 8 9. Ein vberſchleſiſcher Held. Ter 26fährige Arzt Dr. Hein⸗ rich Radeck, der vom Kriege her ſchwer krank war, machte arge nd vom Schwurgertchte ine Frau nahm ſich ſpäter das von Südbayern die anſtrengende Reiſe zur Abſtimmung nach ſeinem Geburtsorte Koſel in Oberſchleſien. Hier ließ er ſich auf einer Bahre in den Abſtimmungsſaal tragen, gab ſeinen Stimmztteel für Deutſchland ab und ſtarb. Die deutſchen Univerſitäten im amereikaniſchen Urteil. Eine Abordnung des amerikaniſchen Kongreſſes, die in offi⸗ ziellem Auftrage Europa bereiſt, um ſich über die herr⸗ ſchende Notlage und die Mittel und Wege zu ihrer Abhilfe zu orientieren, hat ſich beim Beſuche der Univerſität Berlin aufs nachdrücklichſte und voll Anerkennung für die deutſchen Univerſitäten und ihre gewaltigen Leiſtungen ausgeſpro⸗ chen. Es ſei unbedingt notwendigi, dieſelben für die geſamte Kulturwelt auf der Höhe ihrere bisherigen Leiſtungsfähig⸗ keit zu erhalten und dem Nachwuchs zu helfen, daß er unbe⸗ hindert von materieller Not ſich ganz der wiſſenſchaftlichen Arbeit wioͤmen könne. Eine Sammlung lebender Inſekten. Dem Naturhiſtori⸗ ſchen Muſeum in Paris ſoll eine Sammlung lebender In⸗ ſekten angegliedert werden. Anregung hierzu gab ſchon vor zehn Jahren der Naturforſcher Labitte. Seine Idee iſt ganz zweifellos ebenſo neuartig wie wertvoll ſowohl für die Volksbelehrung. Aehnlich wie in Tierparks und Zoo⸗ logiſchen Gärten größere Tiere, Vögel und Fiſche wird man allerhand Inſekten in ihren natürlichen Lebensverhältniſſen vorführen: Bienen in ihren Körben und Stöcken, Ameiſen⸗ kolonien, Spinnen, Skaraböen, Schmetterlinge uſw. Für die vielerlei Nachtinſekten wie Glühwürmchen, Motten uſw. werden beſondere dunkle Räume eingerichtet. Verkehr mit dem beſetzten Gebiet. „Wie zahlreiche Beſchwerden aus dem beſetzten Gebiete erkennen laſſen, werden die Schwierigkeiten für den Ver⸗ kehr mit dem beſetzten Gebiet ſehr unnbtigerweiſeweiſe vielfach noch übertrieben. Es iſt grundfalſch, wenn ein⸗ zelne Firmen wegen der angedrohten neuen Zollinie Auf⸗ träge annullieren oder gar ſchon rollende Sendungen an⸗ halten. Die Einbehaltung eines Teiles des Ausfuhrprei⸗ ſes bezieht ſich nur auf England, Frankreich, Belgien uſw., nicht aber auf das beſetzte Gebiet. Daher iſt es unbegrün⸗ det, neuerdings für Lieferungen nach dem beſetzten Gebiet etwa Vorausbezahlung zu verlangen. Der Reichsverband der Deutſchen Induſtrie fordert die deutſche Induſtrie auf, alles zu unterlaſſen, was den Verkehr mit dem beſetzten Gebiet irgend erſchweren könne. Im Gegenteil muß alles getan werden, um den geſchäftlichen und ſonſtigen Verkehr zwiſchen beſetztem und unbeſetztem Gebiet recht rege zu ge⸗ ſtalten und zu erleichtern und ſo den beabſichtigten feino⸗ lichn Schädigungen entgegenzuwirken. Der Reichsverband der deutſchen Induſtrie hat das Reichsverkehrsminiſterium gebeten, auch den Zugverkehr mit dem beſetzten Gebiet eher zu vermehren als zu vermindern. Ebenſo darf das deutſche Riſepublikum die Schwierigkeiten der Paßkontrolle nicht überſchätzen. Wer einen Paß oder Reiſeausweis hat, reiſt won und Rach dem peſetzter Weber even gur wie Tr Apr gen Deutſchland. g Ein Beitrag zur Finanzuot der Städte. Von dem 11 der Stadt Recklinghauſen ist, wie das„Berliner Tageblat berichtet, noch ein Fehlbetrag von 1480000 Mek. nicht gedeckt, was durch Erhebung eines fünften Steuerquartals der Gemeindegewerbeſteuer und Grundſteuer erfolgen ſoll. Ein mißzglücktes Schwindelſtückchen. Der in Unter⸗ ſuchungshaft befindliche Karl X kann, da kein Kolliſionsver⸗ bacht vorliegt, gegen eine Kaution von 15000 Mk. vorläuftg aus der Haft entlaſſen werden.“ So ungefähr lautete der von Sachkenntnis zeugende Inhalt eines Schriftſtückes, da⸗ der in Begleitung des Friſeurgehilfen Andreas Tritſchle bei der Frau eines Unterſuchungsgefangenen in Fraufu erſchienene Reiſende Max Roſenbaum der Betreffenden vor die Naſe hielt. Die Frau ſagte, ſie könnte nur 10 000 Mark Kaution leiſten, worauf man ihr antwortete, es ſei möglich, daß es auch billiger gehe. Man wollte ſich bei der Staatsanwaltſchaft erkundigen und wiederkommen. dte„Beamten“ ſich bald danach wieder einſtellten, wurden ſie auch ſchon verhaftet ganz in Ordnung war, denn es handelte ft windelmanöver. Die Seele des Plaues war trügereien nicht rfahrene Roſen⸗ baum. D nummer v das mit einer chen Aktenzeichen r und am Ko 1 fe die Worte:„De Kaufman, Heinrich bei der Ausführung ternung hielt und in holtenheit mit 6 Mo⸗ die beiden anderen Ronaten Gefängn des Vorhabe Anbetracht ſe naten Gefän Leute von der erhielten. Das„Priazregentenweible“ geſtorben. In Eſchachweiher im Allgäu ſtarb, vierzehn Ta em 100. Geburtstag, 1 er, die allgemein de, weil ſie am zeboren war. „en eible“ genannt zrinzregent Lu ———— ͤ—ybT— Lokales. Viins! Ein kerniges, treues Stück chriſtlich s Leben iſt es, das der kath. Jungmännelverein geſtern zur Auf l Führt uns doch das Schauſpiel in diz erſte chriſtliche Zeit unter Diokletian und zeigt, mit wieve Gefahren es damals verbunden war, Chrift zu ſein. Lehrt aber zugleich, was in göttlichem Vertrauen der Mens oüszuharren vermeg, und wie aber auch für cheiſtliches Dulden der Botteslohn nie ausbleibt. Das Spiel ſelb war muſterhaft und ging über den Rahmen deſſen hinau was man ſonſt von einer Vereinsbühne erwartet. erübrigt ſich auf Einzell iſtungen einzugehen, denn on dem Zuſammenwirken aller war zu erkennen, daß jeder Spie let ſein beſtes gab. So war dieſe erſte Auffüheung, unterftͤßzt durch die ſzeniſche Ausſtattung der Bühne, ſowie tadelloſe hiſtoriſche Coſtümirung ein voller E folg, der ſich in reichen „das Prinzregen gleichen Tage mi: Betfallskundg bungen der Zuſchauer auswirkte. Alles nähere ſiehe Inſerat. — Wirantwo klich ter die Redaktion: Ph. Deffren, Secken eim. — Her meinm uUchs en den plc deben der Haupfpozt Mieht erst jetzt sondern schon seit Mitte vorigen Jahres fördert die Fuma mit Erfolg den Preisabbau und beweist foltgesetzt und an- dauetnd durch grosse billige Posten bester Ware den Verbrauchein die Preissenkung. 900 Stück— 16 300 Ein- Sites EiIIiges Massenenge bel 2. 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Fox, weiblich, weiß und ſchwarz⸗braune Ohren, dei Alois Brügger, Pozziſtr. 10. 91 Hund, Dobermann, weiolich, gelb, bei Karl Weidner, Friedrichſtr. 46. 5 1 Hund, Schnauzer, männlich, gelb, dei Otto Springer, Fröhlichſtr. 13 III. 1 Hund, Deutſcher Schäferhund, männlich, ſchwarz, braun Lederhalsband mit 2 Eiſenringen mit Meſſingplatte, bei Fritz Simminger, Roſen⸗ ſtraße 97 Neckarau. 1 Hund, Affenpinſcher, männlich, ſilbergrau, bei Willi Röper, Friedrichsfelderſtr. 58. 1 Hund, Wolfshund, männlich, rotbraun, lange Ohren, bei Friedrich Bollack, O 4, 17. N 1 Hund, Spitzer, männlich, grau, dei Heinrich Wißweſſer, K 3, No. 8. 1 Hund, Fuhrtnannsſpitzer, männlich, gelblich, bei Chriſt. Walter, Platzaufſcher, Neckarſpitze Bau IV No. 13. 1 Hund, Rottweiler, männlich, ſchwarzbraun, bei Friedrich Würz, Waldhoſſte. 21. 8 1 Hund, Pinſcher e männlich, dunkel⸗ braun, vorn 2 weiße Pfoten, weiße Bruſt, bei Friedrich Schwind, Käfertal, Grohbergſtr. 9. f. 1 Hund, Fox, männlich, weiß, Kopf ſchwarz und gelb, bei Wirt Philipp Heußler, Metzplatz 8. 1 Hund, Schnauzer, männlich, ſcha arz, braune Pfoten und Schnauz, bei Waltenberger Eduard, Peſtalozieſtr. 29. N 2 80 1 Hund, Fox, männlich, rehbraun, bet Friedrich Münch, Sandhofen, Jute⸗Kolonie 54. 1 Hund, Schnauzer, männlich, hellgrau, bei Eugen Köck, Katharinenſtr. 88. 1 Hund, ſchottiſcher Schäferhund, männlich, ſchworz 3 und weiß, bei Adam Reiſenleiter, Schanzen⸗ ſtraße 19. 1 Hund, Fox, männlich, weiß, braun und ſchwarz, bei Val. Wolf, Sandhofen, Deutſche Gaſſe 20. 1 Hund, Dogge, männlich, grau weiß gefleckt, bei Karl Eiſe, Gärtner Traitteurſtr. 19. Hund, mittelgroßer Schnauzer, männlich, ſchwarz 1 5 1 5 Süß, Kurze Mannheimerſtraße, Steinleitn r, Relaisſtr. 57. 1 Hund, Dackel, männlich, braun, bei Ludwig Braun, Riedfeldſtr. 35/37. 1 Hund, Dautſche Dogge, männlich, ſchwarz weiß, bei Gotth. Schönkhaler, Spelzengärten 4. 1 Hund, Schnauzer, männlich, braun, bei Karl Maier, IT 3 14, I. 1 Hund, verkreuzter Pinſcher, männlich, hellbraun, bei Sprenger Johann, Former, Bürgermeiſter Jiuchksſtr. 38. 1 Hund, Dobermann, männlich, ſchwarz und gelb Halsband mit Buchſtaben B& H auf der einen Seite, auf der anderen N. A. G. F. L., bei Alfred Steegmüller, Hafenſtc. 20. 1 Hund, Rehpi ſcher, männlich, grau, bei Jakob Ludwig, Augartenſtr. 65 1 Hund, Wolfshund, mäanlich bei Adolf Leonhard Neckarau, Roſenſtr. 99 1 Hund, Foxterrier, weiblich, weiß, am Kopfe ſchwarz und braun gefleckt, bei Karl Fried⸗ mann, Ludwigsh fen, Arnulfſtraße 36, 2. St. 1 Hund, Schnauzer, weiblich, grauſchwarz, bei Ausläufer Schiefelbein Otto, Eichelsheimer⸗ ſtraße 9. 1 Hund, Schnauzer, weiblich, rötlich braun, bei Joſef Rottermann, Bellenſtr. 25. 1 Hund, J gohund, weiblich, braun und weiß melierte Beine, bei Beorg Waas, Secken⸗ heimer Landſtr 87. 1 Hund, gekreuzter Wolfsſpitz, weiblich, grau, bei Michael Friebis, Lenauſtr. 38 III. 1 Hund, Airedale Terrier, weiolich, ſchwarzer Rücken und gelbe B ine, bi Gärtner Albert Stock, P inz Wilhelmſte. 6. 1 Hund, Spitzer, weiblich, weiß, bei Eliſe Hüttner, K 3, 14. 1 Hund, Dobermann, weißlich, ſchwarz, weiß braun, bei Ludwig Moll 8 3, 3. 1 Hund, Wolf, weig lich, ſchwarzer Kopf, gelbe Füße, bei Wilhelm Barton ann, Wilhelm⸗ Wundtſtraße 2, Neckarau. 1 Hund, Deuiſcher Hähn chund, braun mit w ißen St llen, bei Peter Römer, Schulſtt. 95[II. 1 Hund, Pinſcher, weiblich, ſchwarz und weiß ge⸗ fleckt, b i Auguſt Hock, Stockhornſte. 10. 1 Hund, Spitzer, männlich, ſchwarz, bei Max Lang, Käferthal, Wingertſtr. 38 II. andi de 1 102% S 2 Dienstag, 12 April und nötigenfalls Mite wach, 13. April, j weils nachmittag⸗ 2 Uhr beginnend, verſteigere bezw. vr⸗ kaufe ich mit behs dlſcher Genehmigung in Mamnhelin im meren Hagle des „Reden keiner“ 2 Ns. 16 meiſtbieten⸗ gen Barzahlung: Eine größere Parte neuer faceo⸗ Perronbemaen auf Einſaz. Er et- Hemden, Herron-Jacken u. Unterhofon Georg Lan ſi tel O ta icht⸗ Tel 7309 Kath. lungmänner- Verein S eekenheim. i ö 1 e 1 F 1 grau, bei 3 2 a f Turn ein 1 7 e eee 7. Margen Pienstag Abend nach der Turnſtunde Turnrats-Sitzung. Wiger Wcchtigk it der Tag so dnung iſt voll⸗ dindend erforderlich De Vo ſt 15. Männergeſanguerein Jeckenheic gegr. 1861. Heute Avene 8 AB Feſtausſchnß⸗Sitzung m„Schoß“ Der Vorstand. 5. P. D. Milt wech, den 3. April, 8 Un 1„D utſchen Hof“ . — 8 1 „ Vitus Schauspiel in 5 Akten und lebenden Bild aus der Zeit der Christenver- folgung unter Diokletian Spieltage: Donnerstag, den 14. und Sonntag, den 17. ds. Mts., abends 7 Uhr im Saale zum„goldenen Hirsch“. Preise der Plätze: I. Platz 5 Mk, 2. Platz 4 Mk. inklusiv Steuer. 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