. 2 — * Nn een n N N A — — 2 Al. Jahrg. blick Hmtsblan der Bürgermeisteramter Seckenheim. J. vasheim leckarhausen und Edingen 8 12.— Mk. ausſchl. Beſtellgeld. mit Ausnahme der onn⸗ und Feiertage. Abounementspreis: Monatlich 4.— Mk. mit Durch die Poſt bezogen pro Quartal rſcheint täglich Freitag, 29. April 1921 Jnſerationspreis: Die ee Petitzeile 80 Pfg. Reklamen 2.50 Mk. Bei 3 Poſtſcheckkonto: Karlruhe Nr. 19819. terer Anfnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. No. 99 Deutſcher Reichstag. 5(97. Sitzung.) Die Mitkwochſitzung des Reichstages brachte die Er⸗ klärung der Parteien zu der Rede des Außenminiſters. Zunächſt ſtellte Abg. Rießer(D. N.) im Namen der gierungsparteien feſt, daß dieſe ihr Einverſtändnis zu m Vorgehen der Reichsregierung ausſprechen. Schlägt auch dieſe Rechnung fehl, ſo iſt vor der Geſchichte feſtge⸗ ſtellt. daß Deutſchland alles getan hat, was in ſeinen Kräften ſtand, der erſchöpften und zerſtörten Welt den rieden zu geben. Für die Mehrheitsſozialiſten ſprach der Abg. Müller⸗ Franken, der der Regierung die volle Verantwortung für ihren Schritt zuſchob, da ſie nicht das Parlament gefragt be. Er erkannte an, daß die Regierung den feſten Allen habe. Nachher richtete er umſo ſchärfere Angriffe gegen die rechte Seite des Hauſes, der er die Kriegsſchuld zur Laſt legte. Er lenkte die Aufmerkſamkeit auf die an⸗ geblichen militäriſchen Vorbereitungen im Oſten und er⸗ ärte, daß ſeine Partei mit allen Kräften die deutſche Republik ſchützen wolle. Auf die Angriffe des Vorredners antwortete endlich der deutſchnationale Abg. Helfferich, der dem ſozialiſti⸗ en Führer Mangel an Verantwortlichkeitsgefühl vor⸗ arf, weil er das Mißtrauen unſerer Gegner verſtärke. Deutſchland ſei immer das friedliebendſte Volk der Welt geweſen. Der Kaiſer habe auch den Staatsſekretär Kühl⸗ mann aufgefordert, dafür zu ſorgen, daß das deutſche Volt möglichſt bald den Frieden habe. Eine beſondere Moraliſche Schuld hat Deutſchland nicht. Denn ſelbſt kund George habe zugegeben, daß die Staatsmänner 5 1914 in den Krieg hineingetaumelt ſind. Der Frie⸗ . iſt durch erpreſſeriſche Gewalt errichtet worden. Schuld trifft vor allem Wilſon, durch den Europa in die derzweifelte Lage gekommen iſt. bie Das Angebot der Regierung an Amerika geht über 35 deutſche Leiſtungsfähigkeit weit hinaus. Wir können och wenigſtens ein Ende in Ehren verlangen. Den Uranzoſen kommt es nicht in erſter Linie aufs Bezahlen an, ſie wollen über den Rhein noch hinaus. Der Wille fur Vernichtung und Ausplünderung Deutſchlands be⸗ teht. Unſere Hoffnungen, ſo erklärte Helfferich, ſind gleich null, wenn die Regierung nicht endlich ausſpricht, hierher und nicht weiter. Wie die Engländer Irland Dh vergewaltigen können, ſo wird das Frankreich auch f kutſchland gegenüber nicht gelingen. Wir haben uns mer wieder aus ſchwerer Not herausgeriſſen. 1807 anden die Dinge genau ſo wie heute. Aber 1807 war e Weltgeſchichte noch nicht zu Ende. So, ſchloß der Red⸗ fer unter lebhaftem Beifall der Rechten, auch 1921 wird n a icht zu Ende ſein. Der unabhängige Sozialiſt Dr. Breitſcheidt hält eine — Stelle die Aufhebune der e ee—. a. moraliſche Pflicht Deutſchlands zur Wiedergutmachung für vorliegend. Er glaubt, daß es den Arbeitern gelin⸗ gen würde, eine Verſtändigung herbeizuführen. Nach einer Brandrede des Kommuniſten Fröhlich, der den Mut hatte, den ſozialiſtiſchen Oberpräſidenten Hör⸗ ſing als Urheber der kommuniſtiſchen Unruhen hinzu⸗ 1 wurde die Weiterberatung auf Donnerstag ver⸗ agt. Tagesſchau. Paris, 28. Npril. „Maasbode“ drahtet: 1 würdigen Mitteilungen können wir ſagen, daß die de u Vorſchläge keine Möglichkeit haben, eine günſtige Aufnahme in Frankreich zu finden. Allgemein wird darauf hingewieſen, daß die 50 Milliarden kaum etwas mehr ſind als was Dr. Simons in London an⸗ geboten lat, während don den 12 Milliarden, die von Deutſchland vor dem 1. Mai geßahlt werden ſollen, gar nicht mehr geſprochen wird. duch die internglivpnale Auleiße mit 4 Prozent habe bei den zeutigen Verhältniſſen keinen Sinn. Außerdem ſeien einige Punkte unbermindlich, au erſter Wiedergutmachungskommiſſion und ihre Erſeßung durch ein internationales Schiedsgericht, woran auch die Neutralen teilnehmen würden. Au zweiter Stelle ſagt Deutſchland, daß es die Schuld der Alliierten an die Vereinigten Staaten für ſeine Rechnung übernehmen mill aber unt nech feiner eigenen Zohlungskraft. Auch die Aufhebung der Zwangsmaßnahmen iſt unaunehmbar, denn ſie würde dazn führen, daß Frankreich in Zukunft kein Mit⸗ ſel haben würde, um irgendeinen Zwang auszuüben. Frankreich wird die nächſte Konferenz abwarten. Wenn es den Vorſchlögen der Alliſerten nicht zuſtimmen kann, wür⸗ de es ſeine Maßnahmen in Wirkung treten laſſen. Paris, 28. April. Die Pariſer Blätter lehnen das neue deutſche Angebot mit unerwarteter Schroffheit und Schärfe ab. Ein günſtiges Wort für die Vorſchläge finden nur„Le Peuple“ und das „Journal du Peuvle“.„Le Peuple“ ſagt: Ganz zweifellos hat die Berliner Regierung eine beträchtliche Auſtrengnug gemacht, um eine Grundlage für eine Diskuſſion zu ſchaf⸗ fen. Vielleicht werden unſere Chauvfniſten, die keinen all⸗ zugroßen Reſpekt nor Zahlen und Tatſachen haben, über die Ziffer von 50 Milliarden Goldmark im Jetztwerte auf⸗ begehren.—„Journal du Peuple“ ſchreibt, daß Deutſchland mit ſeinen neuen Vorſchlägen den erſten Schritt der An⸗ nüherung an die Entente gemacht hat. Dieſe Vorſchläge können noch verbeſſert werden, ſie ſcheinen aber nicht ver⸗ nachläſſigt werden zu dürten. Wenn die amerikaniſche Re⸗ gierung es unternimmt, ſie uns zu übermitteln, ſo werden ſie damit dieſe Vorſchläge mit unterzeichnen und das wäre für uns eine Garantie für die Zukunft und eine Sicherung für den Frieden; wir haben Nuhe und Arbeit dringend not⸗ wendig. Die ſübrigen franzöſiſchen Blätter bezeichnen das deutſche Angebot als einen Pagierfetzen und geben der Hoffnung Ausdruck. daß durch die amerikaniſchen Blätter die Vorſchläge, die faſt in allen Bälttern als Unverſchämt⸗ heit und Frechheit bezeichnet werden, an die Alliierten gar⸗ nicht weitergibt. Der Sonderberichterſtafter des Aitfgrund von vertra Paris, 28. April. Aus Washington wird dem„Netit Pariſien“ gemeldet: Die deutſchen Vorſchläge ſind am 25. April um 4 Uhr nachts in Wafhinaton eingetroffen. Während der zweite Teil der „Augenblick, wo die deutſche Regierung Vorſchliae noch entziſſert wurde, empfing Hughes deren den enaliſchen und frausöſſſchen Votſchafter. um ihnen Kenntnis von dem erſten Teil der deutſchen Vorſchläge 1 geben. Hughes erklärte den beiden Botſchaftern d 0 amerikaniſche Regiernnga Wert darauf lege, bevor ſie die Borſchläge nach London und Paris weitergebe, ihnen von dem Inhalt Mitteilung zu machen. Sobald das Dokument vollſtändig entaiffert war. begab ſich Hnahes zum Priſiden⸗ ten Harding. Es fand alsbald ein Kabinettsrat att, in dem die deutſchen Vorſchläge geprüft worden ſind. Obwohl nog keine amtliche Erklärung vorliegt, kann man doch ſagen, daß die deutſchen Vorſchläge einen auten Eindruck hervorgerns len haben. 5 f Newyork, W. April. Die deutſchen Vorſchlkge haben an der geſtrigen New⸗ vorker Börſe eine große Hauſſe des enronäiſchen Wechſel⸗ kurſes hervorgerufen. Der amerikaniſche Franken iſt von 7.37 auf 7.73 geſtiegen und hat damit eine Höhe erreicht bie er ſeit langem nicht mehr hielt. Die Mark ſtieg von 11 auf 1,55. Deutſchland. Die Beratungen über den deutſchen Vorſchlag. f »Die neuen deutſchen Vorſchläge in der Entſchädi⸗ gungsfrage ſind dem Vertreter der amerikaniſchen Re⸗ gierung in Berlin, Mr. Dreſel, bereits Mitte voriger Woche zur Kenntnis gegeben worden. Mr. Dreſel hat ſie in ihren Grundzügen informatoriſch an die Alliier⸗ ten weitergegeben. Wie unſer Berliner Vertreter zuver⸗ läſſig erfährt, ſind alſo die deutſchen Vorſchläge in dem ihre Abſendung offiziell bekannt gab, bereits Gegenſtand von vertrauli⸗ chen Beſprechungen zwiſchen den Alliierten geweſen. Die Abſendung der Vorſchläge nach Amerika direkt aber iſt auch bereits vor der Bekanntgabe der deutſchen Regie⸗ rung, daß ihre Abſendung erfolgt ſei, geſchehen. Die Meldung des„Newyork Herald“, daß die deutſchen Vor⸗ ſchläge in der Nacht vom Samstag zum Sonntag in Waſhington eingegangen ſeien, beruht durchaus nicht auf einem Irtumm, ſondern gibt den Zeitpunkt richtig an. Man wird daher ſich daran erinnern müſſen, daß die deutſche Regierung die Note erſt am Sonntag gegen Mit⸗ tag dem Stellvertreter Mr. Dreſel in Berlin ausgehän⸗ digt haben will. Die alliierten Regierungen werden jetzt unverzüglich eine Rückäußerung auf die deutſchen Vorſchläge nach Washington abgehen laſſen. Auf dieſe Rückäußerung hin wird gegen Mitte dieſer Woche ein Beſcheid der amerikaniſchen Regierung an Deutſchland erfolgen. Die Lage, die alſo im gegenwärtigen Augen⸗ blick noch ungeklärt iſt, kann inſofern als äußerſt ge⸗ ſpannt angeſehen we den, als es nunmehr von den Alli⸗ ierten abhängt, ob ſie ſich bereit erklären, aufgrund der neuen deutſchen Vorſchläge in weitere Verhandlungen mit Deutſchland einzutreten. Wie verlautet, iſt man in Frankreich und England beſtrebt, die amerikaniſche Ver⸗ mittlung abzulehnen mit der Begründung, daß die alli⸗ ierten Regierungen ſich bereits auf ein Entſchädigungs⸗ Ein Frühlingstraum. Eine Erzählung aus dem Leben von Fr. Lehne. 80. Jortſetzung.(Nachdruck verbo en.) Während Strachwitz ſprach, ſaß Wolf da, den Kopf in die Hand geſtützt und vor ſich hinſtarrend— es machte aſt den Eindruck, als hörte er nichts.„Wölfchen, wollen Sie nicht jetzt endlich den Brief leſen?“ mahnte Staach⸗ witz.„Uebrigens muß ich gehen, habe gar keine Zeit; ich wollte nur nach Ihnen jehen.“ „Wenn das alles wahr iſt, wie habe ich da meinen liebling gekränkt,“ ſagte Wolf mit leiſer Stimme. Er öffnete den Brief und überflog ſeinen Inhalt. Dan e lachte 2 kurz auf—„hier, Strachwitz, leſen Sie, und ſehen 8 was ich für ein ſchlechter Kerl bin!“ Damit gab er dem Freunde das Briefblatt, deiſen Schrift durch Tränen puren ſchwer leſerlich geworden war, und warf den Topf auf die Arme, wobei ein mühſam unterdrücktes Schluchzen ſeinen Körper erſchütterte. Strachwitz las und kte dann mitleidig auf ihn; zärtlich ſtrich er über Wolfs ckiges Haar. 5„Armer Kerl— es geht jedem im Leben etwas quer; uchen Sie zu überwinden, und nehmen Sie die Sache nicht ſo tragiſch,“ ſagte er.„Jetzt muß ich aber gehen Er vielleicht komme ich nachher noch mal mit vor.“ A ging, weil er wußte, daß für den geliebten Kameraden mleinſein jetzt das beſte war.„Armer Junge,“ mur⸗ gute er beim Fortgehen,„wie tut er mir leid! Alſo 0 das noch! Hab mir's doch beinahe gedacht! Und — ädchen, wie wird ſie es überwinden? Weiß der uckuck, warum ich ſie auch ſo gern haben muß!“— Wolf hatte kaum gehört, daß Strachwitz gegangen 8 5 er lag noch immer ſo da. Endlich richtete er ſich — Er griff wieder nach dem Briefe, den der Freund * den Tiſch Wen hatte, und las ihn nochmals durch, ne kleine Maus, kannſt Du mir denn verzeihen? 2. 5 Nen dteſes holde Geſicht kann nicht lügen: Strachwitz 55 ren! Wenn ich Dich doch nur einmal noch ſprechen önnte!“ Mary ſchrieb ihm in ihrer feinen, etwas flüchtigen Schrift: 8 Mein lieber Wolf! Darf ich Dich noch ſo nennen? Dies eine Mal geſtatte es mir noch und höre meine Rech fer ig ing an!— Wie haſt Du mir doch weh getan mit Deinen Zeilen! Ich konnte kaum glauben, daß Du es warſt, der mir ſo harte Worte geſchrieben. Was hab' ich Dir getan, daß Du mir ſo begegneſt! Du weiß ja don, wie unſäglich ich Dich liebe.— Beiſe te werfen wilſt Du mich wie ein Spielzeug, an dem man ſeine Lau⸗ nen befriedigt hat! Ich war Deine Geliebte, Fräulein Ulrich aber wird Deine Frau ſein! Ja, ich weiß, daß Du mit ihr verlobt biſt, trotzdem Du mir ſo oft ſagteſt, Du nögeſt ſie nicht leiden! Wolf, ich will Dir keine Vorwürfe machen; Du wußteſt ja, was Du tateſt! Ich habe Dir ja auch immer ſchon geſagt, daß es mit uns beiden doch nichts werden könnte— ich paſſe nicht zu Dir, dem glän⸗ zenden Offizier.— Du hätteſt mir aber vorher ſagen ſollen, daß es ein Ende hat zwiſchen uns beiden— Du brauchteſt mich nicht mit jener brutalen Tatſache zu überraſchen und mir noch dazu den Vorwurf der Untreue zu machen, der mir das Herz zerr ſſen hat! —— Gar ſeltſam, das glaube ich, mußte Dir mein Verweilen auf dem Friedhof erſcheinen, weil ich Dir abgeſchrieben— jedoch die Verhältniſſe nöligten mich zu jener Heimlichkeit, da ich nicht den Mut zur Wahrheit fand. Doch ſo groß mußte doch Dein Ver⸗ trauen ſein, mich nicht ungehört zu verurteilen! So höre, Wolf! Von meiner Familie habe ich mit Dir geſprochen, hatte Dir allerdings ver ſchwiegen, daß ich noch einen Bruder habe, der aber nicht gut geraten, Ra 7 * Tagen nun bekam ich nach langer Zeit den erſten Brief wieder von ihm, worin er mir mitteilte, daß er mich notwendig beſuchen müßte. Was ſollte ich tun? Mir ahnte nichts Gutes! In die Wohnung konnte ich nicht mit ihm gehen— mir hätte ja doch keiner geglaubt, daß es mein Bruder iſt. So ging ich mit ihm nach dem Friedhof, da wir dort am ſicherſten waren. Er war ſehr niedergeſchlagen, bat mich um Geld, das ihm dazu helfen ſollte, wieder ein ordentlicher Menſch zu werden— ſein Leben als Clown in dem Zirkus X. ekelte ihn an! Was anderes hätte er nicht werden können; trotz ſeiner Bemühungen hätte ihn keiner nach der langen Haft anſtellen wollen. a Er tat mir leid— er iſt ja mein Bruder ich ſagte ihm meine Hilfe zu, wenn er mir ver⸗ ſpräche, mich nicht wieder aufzuſuchen und ſich wirklich zu beſſern! Am anderen Morgen ſchickte ich ihm mein Sparkaſſenbuch, und er reiſte ſofort wieder ab. Das war alles!— Wie oft hatte ich angeſetzt, Dir von Feodor zu ſagen, und doch brach⸗ te ich es nicht fertig— ſo ſchämte ich mich! Auch wollte ich die Stunden unſeres Beiſammenſeins nicht mit ſo bitteren Erinnerungen trüben; daher unterließ ich es. Das iſt meine ganze Schuld!— Ich hoffe, daß Du mir glauben wirſt, Wolf! Mache aber keinen Verſuch der Annäherung: ich kann Dich nicht mehr ſehen! Du biſt nicht mehr frei— Du gehörſt einer anderen! Ich will Dich nicht dazu verlei en, etwas zu tun, was ſich mit Deiner Pflicht als Bräutigam nicht verträgt. Für die Stunden des Glückes, die Tu mir bereitet haſt, danke ih Dir! Sie werden in meinem künftigen einſamen Leben der einzige Lichtblick ſein! Jeden Tag, mein Wolf, will ich den lieben Gott bitten, daß Du recht glücklich werden mögeſt. Lebe wohl, mein Wolf, und Gott behüte Dich! . Gortſetzung folgt.) r T 3 323TTTTFTFTTTTTTTT 2 N 5 122 1 5 5 5 .. 3 —— 0 5 5 . . 8 Programm feſkgelegt daͤkken, welches die Unterlage zu allen Entſchlüſſen der alltierten Regierungen bilde u diurch das neue Programm Deutſchlands in ſeinem fun⸗ damentalen Beſtand gefährdet werde. Ob dieſes Beſtre⸗ ben der maßgebenden alliierten Kreiſe von Erfolg ſein wird, hängt von den Beratungen der Kammerausſchüſſe in London und Paris ab. 8 Vorlüufig keine Alliierten⸗Mitteilungen an Deutſchland. Die alliierten Regierungen, die urſprünglich die Ab⸗ ſicht hatten, der deutſchen Regierung dieſer Tage eine neue Aufforderung auf Anerkennung des Reparations⸗ diktats zugehen zu laſſen. werden gezwungen ſein, dieſe Mitteilung vorläufig zu verſchieben. Wie unſer Berliner Vertreter von beſter Seite hört, wird in der Repara⸗ tionsfrage zwiſchen Deutſchland und der Entente ſolange eene direkte Auseinanderſetzung ruhen müſſen, als die Frage noch unentſchieden iſt, ob die Vereinigten Staaten die angebotene Vermittlung annehmen oder nicht. Es ſteht jedenfalls das ſogenannte letzte Ultimatum an Deutſchland, wegen Erfüllung ſeiner Verpflichtungen, dias den Zwangsmaßnahmen vorangehen mußte, vorläu⸗ fig noch nicht bevor. Die Ungewißheit der Haltung der Bereinigten Staaten hat ſehr hindernd auf die Pläne der 8 5 85 gewirkt. Hinzu kommt noch, daß ein gewiſſes Eeinverſtändnis zwiſchen Amerika und England ſich zu ergeben ſcheint. 5 Amerika übermittelt nicht?— oder Stimmungsmache? Paris, 28. April. Das Pariſer„Echo“ will wiſſen, das deutſche Angebot ſei am letzten Montag den 25. April in Waſhington eingetroffen. Nach den obwalten⸗ den Umſtänden, d. h. in Anbetracht des Wortlautes die⸗ ſes Angebots ſei— ſo verſichert das Pariſer Blatt— ſei 75 8 die Mitteilung über die Haltung des amerikaniſchen Miniſters Hughes diejenige geweſen, die man in Frank⸗ Teich habe wünſchen können. Hughes ſei entſchloſſen, Frankreich keinerlei Verlegenheiten zu bereiten. Hughes werde ſich der franzöſiſchen Auffaſſung anpaſſen, was er auch dem franzöſiſchen und engliſchen Botſchafter habe erklären laſſen. Die Vereinigten Staaten werden infol⸗ gedeſſen das Berliner Papier nicht offiziell an die En⸗ kente mitteilen und das Papier falle alſo ins Waſſer; mit anderen Worten: Amerika wird das neue deutſche Angebot garnicht an die Entente übermitteln. Keine Antwort auf die Golderpreſſungsnote. Berlin, 28. April. Wie die Telegraphen⸗Union von informierter Seite erfährt, ſteht die deutſche Regierung auf dem Standpunkt, daß eine offizielle Antwort auf die orderung der Reparationskommiſſion, daß bis zum 30. pril 1 Milliarde Goldmark in die Keller der Bank von 5 el abgeliefert werden müſſen, nicht zu erfolgen hat, weil dieſes Verlangen durch das in der deutſchen Note an Amerika enthaltene Angebot gegenſtandslos ge⸗ worden iſt. Die Mehrheit gegen Dr. Simons. Es iſt, wie unſerem Berliner Vertreter von einem führenden Parlamentarier verſichert wird, eine Frage von Tagen, daß der Außenminiſter ſeinen Abſchied nimmt. In ſaſt allen Parteien iſt das Vertrauen zu ihm geſchwunden. Wenn Berliner Zeitungen noch am Sonntag bericht“ Dr. Simons würde von den Koali⸗ tionsparteien geben, ſo trifft das nicht zu. Auch in dieſen Parteien ſieht man ein, daß die ganze Verhand⸗ lungstaktik des Außenminiſters zu ſchweren Anklagen Anlaß gibt. Die Haltung der Regierung iſt nur auf das Betreiben des Außenminiſters zurückzuführen, der ſich ziunächſt der Schweigſamkeit der Regierung verſicherte, ehe er die Vorſchläge vorbereitete. Die Regierung glaubte den Außen miniſter ſtützen zu müſſen, weil er ſie zu überzeugen verſucht hatte, daß alles davon ab⸗ hängt, daß alles ſchnell und ohne Einmiſchung des Reichstages erſolge. Simons hat die Verantwortung dafür, daß der Reichstag vor eine Tatſache geſtellt werde und daß die Parteiführer nur unzulänglich unter⸗ richtet würden, auf ſich genommen. Er iſt feſt ent⸗ ſchloſſen, einem Mißtrauen der Parteien zuvorzukom⸗ men und nach Klärung der jetzigen Verhandlungen ſei⸗ nen Rücktritt zu nehmen. 8 Kabinettskriſe? Baſel, 28. April. Den„Basler Nachrichten“ und der „Basler Nationalzeitung“ wird aus Berlin gemeldet, daß innerhalb des Reichskabinetts eine Kriſe eingetreten ſei. Man ſpricht davon, daß ein Miniſterwechſel nicht nur auf das Auswärtige Amt beſchränkt bleiben würde, daß es vielmehr nicht ausgeſchloſſen ſei, daß auch inner⸗ halb des Reichsfinanzminiſteriums Veränderungen ein⸗ treten könnten. Sogar von einem Wechſel auf dem Reichskanzlerpoſten wird geſprochen. Heute wird auch bekannt, daß der Wortlaut der erſten Note an Amerika, in der Deutſchland um eine Vermitlung des Präſidenten Harding nachſuchte, nicht auf das Konto von Dr. Simons dau ſetzen iſt, ſondern daß als Verfaſſer dieſer Note eine bekannte Perſönlichkeit des deutſchen Wirtſchaftslebens in Betracht kommt. 4 2 Der erſte Prozeß gegen die Kriegsbeſchuldigten. Leipzig, 28. April. Hier begannen geſtern die Ver⸗ handlungen gegen die ſogenannten Kriegsverbrecher. Im ganzen wird in drei Fällen verhandelt werden, nicht wie zuerſt gemeldet in vier Fällen. Der erſte Fall iſt der des Hauptmanns der Reſerve Müller, Rechtsan⸗ walt in Karlsruhe. Müller war kurze Zeit Kommandant des Gefangenenlagers Flavy le Martel. Er ſoll ſich in dieſer Eigenſchaft Mißhandlungen von Gefangenen zu Schulden habe kommen laſſen, in anderen Fällen Miß⸗ handlungen Gefangener durch Untergebene geduldet haben. Ferner ſtehen dann die Fälle gegen den Land⸗ ſturmmann Neumann, ehemaliger Wachmann im Lager von Pommerensdorf und gegen den Landwehrunteroffi⸗ ier Heynen zur Verhandlung. Beide ſind des gleichen gehens beſchuldigt. In obigen F 2 llen werden 15 N Mültg gegen die Kriegsbeſchuldigten hal der Deffenklich⸗ keit zweifellos eine Enttäuſchung gebracht. Durch Preſſenachrichten war verbreitet worden, daß die Zeugen infolge Geſundheitsſchäden die ſie im Kriegsgefangenen⸗ lager erlitten hätten, nicht nach Leipzig gehen könnten. Aber die heute vernommenen Zeugen erfreuten ſich der beſten Geſundheit und konnten, wie feſtgeſtellt wurde, lediglich aus geſchäftlichen Rückſichten nicht reiſen. Die Ausſagen gingen darauf hinaus, daß in dem Gefanget nenlager ſchlechte hygieniſche Zuſtände herrſchten, daß die Ernährung ſchlecht und ungenügend war. Der offen⸗ bar zuverläſſigſte Zeuge, der engliſche Arzt Dr. Meighan, beſtätigte außerdem, daß er die Erzählungen von Grau⸗ ſamkeiten nur vom Hörenſagen kenne, nicht aber als direkte Mitteilung von mißhandelten Gefangenen. Er konnte auch nicht mit Sicherheit angeben, ob überhaupt Graufamkeiten im Laufe des Monats April bis Mai erfolgt ſeien, in denen der Hauptmann Müller das Lager leitete. Der Vorſitzende leitete die Verhandlung unparteiiſch, ebenſo der Vertreter der engliſchen Regie⸗ rung, der die Frogeſtellung leitete. Er vermied es durch⸗ aus, dem Prozeß irgendwie einen ſenſationellen Beige ſchmack zu geben. Beide Herren unterſtützten in dieſem Teile die Fragen, die von deutſcher Seite geſtellt wur⸗ den, um völlige Klarheit über die angeſchnittenen The⸗ men zu erlangen. 5 5 Neue Abſage der Unabhängigen an die S. P. D. Wie unſer Berliner Vertreter erfährt, haben die Un⸗ abhängigen abermals einen Vorſchlag der Mehrheits⸗ ſozialiſten abgelehnt, in Preußen und im Reiche ein parlamentariſches Bündnis einzugehen. Die Unabhängi⸗ gen begründen dieſe Stellungnahme mit der Erklärung, ſie lehnten es ab, die Sozialdemokraten von den belaſten⸗ den Folgen ihrer Koalitionspolitik mit den bürgerlichen Parteien zu befreien. Ausland. Eine engliſche Stimme zur Wiederaufbaunote. London, 28. April. Der diplomatiſche Mitarbeiter der Daily Mail“ gibt der Anſicht Ansdruck, daß die dentſche Wiederaufbaunote den ſofortigen Bedürfniſſen Frankreichs wirkſam entgegen komme. Was auch gegen die Deutſchen unternommen werde, niemand werde ihre Tüchtigkeit als Arbeiter in Frage ſtelle n. Nach den neuen deutſchen Vorſchlägen würde Frankreich 8 Häuſer erhalten; die Vorſchläge werden ſelbſtverſtändlich bei den Induſtriellen in Frankreich auf Widerſtand ſtoßen. Brianuds Sadismus. London, 28. April. Die„Times“ hebt in ihrem Leitartikel hervor, daß zwi⸗ ſchen Lloyd George und Briand Meinungsverſchiedenheiten über die Höhe der Wiedergutmachungsſumme beſtänden. Lloyd George ſei der Anſicht, die Alliierten ſeien verpflich- tet, nicht mehr zu verlangen. als im Januar in Paris feſt⸗ geſetzt wurde während Briand meint, man könne alle frü⸗ heren Beſchlüſſe einſach über den Haufen werfen und wie⸗ derum auf den Verſailler Vertrag in ſeiner urſprünglichen Form zurückgehen. N— 5 Aenderungen au den dentſchen Vorſchlägen. Paris, 28. April. Die Washingtoner Regferuna hat die deutſche Regierung bereits verſtändigt, Aenderungen an den Vorſchlägen vor⸗ zunehmen. Dr. Simons hat dem zugeſtimmt. Waſhington wies darauf hin, daß eine lprozentige Verzinſung der inter⸗ nationalen Anleihe zu niedrig ſei. Die amerikanische Reaie⸗ rung ſei gewillt, über einen höheren Zinsfuß zn vperhan⸗ deln. Dad nech, daß die Vereinſaten Staaten und die Al⸗ liierten alle Anſtrengungen machen. um die Wiederantma⸗ gungsfrage nicht zu verzögern, erwartet man daß Frank⸗ reich das neue Angebot günſtia beurteilen wird. Die franzöſiſche Kammer für Erweiterung der Sanktionen.. Paris, 28. April. Die Kammer hat ſich geſtern, wie Havas meldet, bereit erklärt, falls nötig, die Regierung in der Erweiterung der Sanktionen zu unterſtützen, in⸗ dem ſie das Erſuchen Lefevres, den ganzen urſprüngli⸗ chen„Kredit für die Artillerie, der vom Senat auf 20 5 Franken geſchätzt worden war, gutgeheißen hat. i Militärdiktatur in Fiume. Wien, 28. April. Bei den geſtrigen Wahlen zur Fiu⸗ mer Konſtituante erlitten die Faſziniſten eine Nieder⸗ lage. Die Mehrheit der Stimmen entfiel. auf die Partei, welche von einer Vereinigung mit Italien nichts wiſſen will. Aus Rache darüber warfen die Faſziniſten Bom⸗ ben in die Wahllokale, vertrieben die Wahlkommiſſionen, proklamierten die Militärdiktatur und übernahmen die Staatsverwaltung. Die Gendarmen verließen die Stadt, woraus man ſchließen kann, daß ſie mit den Fafzini⸗ ſten einverſtanden ſind. Bewaffnete Faſziſten ziehen durch die Stadt. Es kam zu Zuſammenſtößen, wobei 3 Perſonen getötet und 60 verwundet wurden. Alle Ver⸗ bindungen mit den Vororten von Fiume ſind unterbro⸗ chen. Die Faſziſten drohen, die Hafenanlagen von Fiume zu zerſtören. Die Abſtimmung in Tirol. Innsbruck, 28. April. Das vorläufige amtliche Ab⸗ ſtimmungsergebnis, das geſtern veröffentlicht wurde, be⸗ weiſt, daß der Sieg des deutſchen Gedankens noch über⸗ wältigender iſt, als man es anfangs erwartet hatte. Nahezu 90 Prozent der Stimmberechtigen haben ſich be⸗ teiligt. Die reſtlichen 10 Prozent dürfen keineswegs als Anſchlußgegner betrachtet werden. Deulſche Waren und „Made in Germany“. Es wird Zeit, inmitten des Durcheinanders auf dem Warenmarkte, wie es ſich ſeit Wiederbeginn des euro⸗ päiſchen Geſchäftes auch am ſüdamerikaniſchen Markte herausgebildet hat, klar und einwandfrei feſtzuſtellen, daß es für die dortigen Käufer keinerlei Sympathien oder itiſe indlage im Geſchäftsleben gar jene Länder Südamerikas, den ſchmerzen zu laſſen wie in Europa. Begraben und ö Lieferungen nach dem Kriege und nach künfte deutſcher Waren, die beiſpielsweiſe in Argenti“ heute beſſer iſt als manche andere Provenienz. Beſonders ö feindliche Stimmungen rein national denkt, daß die ſüdamerikaniſchen Enkentefteundlich oder ekner der deſt 2 lich geſonnen, der befindet ſich gewaltig im Irrtum. die während des Welt⸗ krieges zu den Feinden Deutſchlands zählten, ſind längſt zu einem wirklichen und ehrlichen Frieden übergegangen Für ſie gibt es weder handelskriegeriſche Maßnahmen N mehr, noch Repreſſalien, ſoweit das wirtſchaftliche und geſchäftliche Leben in Betracht kommen. Sie überlaſſen alles das ihren Regierungen und haben mit dem Frie- densſchluſſe und der Ratifikation das. Kriegsbeil begraben und das furchtbare Richtſchwert des Gottes Mars in die Scheide geſteckt. Es mag ſein, daß die Ereigniſſe auf den Kampfplätzen, das grauſige Erleben des einzelnen an ſie nur mittelbar herangekommen iſt und dadurch auch die Eindrücke nicht ſo nachhaltig werden oder bleiben konn⸗ ten. Die Wenigen in Südamerika, die wirklich aktiv mitgeſpielt haben, reichen nicht aus, um eine Stimmung ſo nachhaltigen Mißtrauens zu erwecken, ſolch bittere Nachklänge hervorzurufen, ſolch niemals heilende Wun vergeſſen iſt, was an kriegeriſchen Ereigniſſen hinter uns liegt, faſt scheint es, daß man nicht mehr daran erinnert ſein will. 5 Die Gegenwart bringt dem Geſchäftsmanne doch auch ſo viel an neuen Eindrücken und Anregungen, an Er⸗ eigniſſen, zu denen er Stellung nehmen muß. g Wiedereinſetzen des europäiſchen Handels iſt für ihn von ungleich ſchärferer Bedeutung, als beiſpielsweiſe für den Kaufmann in Europa, der wieder Rohſtoffe und Natu⸗ ralien von Südamerika in ſeinen Zufahrtshäfen löſchen kann. Denn wenn es auch gleich hier wie dort gilt, Mangelndes wieder aufzufüllen, langentbehrte Ware endlich hereinkommen zu ſehen, ſo ſind eben Rohmate“ rialien und Naturprodukte von gleicher Art und Be⸗ ſchaffenheit wie einſt. An ihrer Qualität, ihrem Aus- ſehen, ihrer Aufmachung hat ſich ſo gut wie nichts ge/ ändert. Am ſüdamerikaniſchen Markte hingegen nimm man Fertigfabrikate oder halbfertige Ware hinein. Da bleibt von vornherein die Frage offen: wie werden die den wirtſchaft⸗ lichen Umſtellungen in den europäiſchen Ländern beſchaf fen ſein? 4 Für deutſche Waren iſt dieſe Frage von vornherein von ganz beſonderem Intereſſe geweſen. Und dabei mu feſtgeſtellt werden, daß lange ſchon bevor die erſten An⸗ nien zunächſt mit von der Hamburg⸗Amerika⸗Linie ge⸗ charterten ſchwediſchen Dampfern eintrafen, die Be⸗ hauptung im Umlauf war, die deutſche Ware ſei, ver glichen mit früher, ſchlechter geworden. Demgegenü ſtehen Tatſachen. Sie werden durch einwandfreie Stel len erhärtet. Beiſpielsweiſe die engliſche Preſſe leg dort, wo ſie Veranlaſſung nimmt auf die deutſche Kon⸗ kurrenz hinzuweiſen und all ihre Mahnungen in den Worten ausklingen:„Habt acht auf Deutſchland“, das Bekenntnis ab, daß die deutſche Qualität nicht ſchlechtel iſt als ſie war. Einen Stich ins Gehäſſige haben der“ artige Bemerkungen. Durch ſie ſoll der Geſchäftsmann darauf hingewieſen werden, daß die deutſche Ware vor dem Kriege an ſich ſchon ſchlecht geweſen ſei, daß ſie ſich aber nicht weiter verſchlechtert habe. Ehrlicher lauten die Urteile der einheimiſchen Importeure, die dahin z' ſammengefaßt werden, daß bis jetzt von Deutſchland ein getroffene Waren die gleichen Vorzüge iſen wie früher. Bewieſen werden ſie durch die Wahrnehmung; daß es dem deutſchen Geſchäftsmanne in Südamerika, trotzdem er von der Entente ſtark jn den Hintergrun gedrängt worden iſt und trotzdem er mit vielen Widrig⸗ keiten zu kämpfen hat, um die zerriſſenen Fäden wieder anzuknüpfen, doch verhältnismäßig leicht gelingt, ſich 9 4 durchzuſetzen; in vielen Geſchäftszweigen ſogar leichte als der Konkurrenz, weil deutſche Ware tatſächlich auch zieht man immer wieder die Parallele mit Nordamerika und Japan. Auch das Erinnern an die ſolide Geſchäfts“ führung der Deutſchen von ehemals kommt dem deutſchen Geſchäftsmanne zugute. Nur muß immer wieder mit Bedauern feſtgeſtellt werden, daß die Geſchäftsabſchlüſſe* mit Deutſchland durch die Unbeſtimmtheit der Liefer, termine und die Unſicherheit der Preiſe ſtark erſchwert werden. Die nachträglichen Preisaufſchläge ſchrecken del ſüdamerikaniſchen Geſchäftsmann geradezu vor Beſtel⸗ lungen zurück, weil er nicht wiſſen kann, wann die Ware hereinkommt und was ſie ſchließlich koſten wird. Als Hilfsmittel verweiſt man immer wieder darauf, d Preiſe in Goldmark oder einheimiſchen Papierpeſos feſt-⸗ zuſetzen, ſolange die deutſche Valuta ſo tief und ſchwan? kend ſteht. Wer aber aus dieſer Zurückhaltung deutſch⸗ konſtruieren will, dem muß 5 immer wieder entgegengehalten werden, daß der Argen! tinier rein argentiniſch und der Braſilianer nicht mi nde!!! ſchäftsleute außerdem in ihrem Spezialfach tüchtig und erfahren genug ſind, um das Gute vom Schlechten unte, ſcheiden zu können. Man ſchiebe ihnen doch ja nic, naive Auffaſſungen oder Gefühlsmomente unter, die in Geschäftsleben des Südamerikaners keinen Raum haben Er geht von Zweckmäßigkeitsgründen aus, kauft billig, 1 wo ſich die Gelegenheit bietet, kauft gern, wo er gut be dient wird und hält dann treulich Stange. Denn im Lateinamerikaner lebt nach dieſer Richtung hin eine aus“ geſprochen konſervative Geſinnung. Die Weitblickenden unter ihnen tuen darum vielfach die Behauptung von 5 ſchlechteren deutſchen Ware mit einem Achſelzucken 1 etwa ſo, wie man Geſchäftsmanöver der Konkurrenz be ſich weiſt, wenn man die Vorteile guter Verbindung feſt in der Hand hält. 5 Stärker als die jetzt aufgeſtellten Behauptungen ken auf die Lateinamerikaner die Erfahrungen aus Vorkriegszeit. Sie entſinnen ſich nicht nur der a nehmen Beziehungen zum deutſchen Lieferanten und ur, der porteur, ſondern ihnen ſind längſt die Augen fgegangen, welche Un von Waren ihnen 1%„ 8 NJ d ———— 2 C md warden wart Tatſfichlich kamen ſie aus Denkſch⸗ Darum keunten ſie auch bei Ausbruch des Welt⸗ und währ gland und Frankreich aber immer noch Handelsbe⸗ I diehungen mit den Weltmärkten unterhalten konnten, licht mehr geliefert werden. Ganz plötzlich verſiegte die nelle. Man wunderte ſich, nahm die wenig glaubwür⸗ igen Erklärungen für die Unmöglichkeit der Lieferungen mit Erſtaunen entgegen und blieb über den wirklichen 5 Grund doch lange im Unklaren. Erſt ganz allmählich am die Wahrheit aus Licht. Die guten und billigen Waren gehörten eben zu jenen, für die man das„Made un Germany“ nicht notwendig erachtete, ſolange man ſie felbſt als Wiederverkäufer in Händen hielt und mit ihrer keiswürdigkeit prunken konnte. i 8 Daß der ſüdamerikaniſche Kaufmann dieſe guten und bi igen Waren von einſt wieder haben möchte, iſt klar. aß er aber auch nicht mehr hinters Licht geführt wer⸗ A will, ſondern deulſche Ware unter der richtigen Jane und unter chaltung jenes fremdländiſchen wiſchen handels kei i kann man ihm in ropa ebenſowenig o zu ſoll er ſchließlich ümter den heutigen Be iſſen, wo nicht nur die Ware elbſt, ſondern auch die Transportſpeſen ſo hohe ſind, noch eine Zwiſchenhand bezahlen, die bei den verworre⸗ nen Währungsverhältniſſen eine weitere Verteuerung des Einkaufs bewirkt? Und wenn man jetzt in man⸗ chen ſüdamerikaniſchen Ländern die Forderung erhebt und Beſtimmungen erläßt, daß ausländiſche Waren rich⸗ ug als ſolche bezeichnet werden und ihr Urſprung für ede einzelne Sendung kenntlich gemacht werden muß, ſo ugt das eng mit den gemachten Erfahrungen zuſam⸗ men. Es iſt durch die Ententepreſſe, vor allem durch engliſche und franzöſiſche Handelsblätter vielfach ſo hin⸗ Abele worden, als hätten die erwähnten Beſtimmungen 2 amerikaniſcher Regierungen eine Tendenz gegen Feutſchland gehabt, als ſeien ſie deutſchfeindlich. Tat⸗ ſächlich gilt auch hier der Grundſatz von der Wahrung be⸗ 5 ligter eigener Intereſſen und dem Wunſche, Klarheit e vermittelt zu erhalten, was man letzten Endes Das„Made in Germany“ iſt für den ſüdamerikani⸗ chen Markt eine Forderung, die von den Käufern deut⸗ baer Ware faſt einſtimmig erhoben wird. Sie ſprechen 1 von, daß ſich dem deutſchen Geſchäftsmanne jetzt eigent⸗ uch eine Gelegenheit bietet, ſo günſtig, wie ſie noch nie⸗ mals geweſen iſt, um ſeine Ware als deutſchen Urſprun⸗ i* kenntlich zu bezeichnen und damit dem deutſchen Ine ſehen auf dem Welkmarkte einen gewaltigen Vorteil zu schaffen. Die deutſche Handelskammer in Montevideo 0 dieſe Anregungen aufgegriffen und ein Rundſchrei⸗ en erlaſſen, in dem ſie ſich im Intereſſe der Deutſchen def den gleichen Standpunkt ſtellt. Sie geht ſogar zu er Forderung über, daß ein Reichsgeſetz die Fabrikan⸗ zen und Exporteure dazu verpflichten müſſe, deutſche Jare beim Export nach den Weltmärkten als ſolche ſicht⸗ r kenntlich zu machen. f 8 ukurrenzfähigen Fabrikate als Federn herzugeben, mit enen fremde Vögel ſich ſchmücken konnten, das verſteht Jer ſüdamerikaniſche Geſchäftsmann, auf die Vorkriegs⸗ keit zurückblickend, nur ſchwer. Er erinnert ſich des An⸗ ſehens, das der deutſche Geſchäftsmann allzeit bei ihm waoß und das ſo groß geweſen iſt, daß ſelbſt die Kriegs⸗ deaßnahmen, wie ſchwarze Liſte und Handelsverbot mit em Feinde, nicht hindern konnten, daß man ſich wäh⸗ dend der Kriegszeit der deutſchen Häuſer in Südamerika is Lieferanten und Mittler bediente. Warum in aller 1585 hat trotzdem der Deutſche immer eine ſo niedrige Reinung von ſich gehabt? Warum geſtattete er, daß tanzöſiſche und engliſche Importeure ihm mit ſeiner ureigenen Ware Konkurrenz boten? Warum rief er nicht ei und ſtolz in die Welt hinaus: Seht, das leiſte ich! r hat die Beſtimmungen des engliſchen Markenſchutz⸗ ſeletes von 1887, nach der alle in England anlangenden e Waren mit dem„Made in Germany“ oder ähn⸗ lig auch von Frankreich, den Vereinigten Staaten und 1 deren Ländern übernommen wurden, gewiſſermaßen Temütigung ſtillſchweigend hingenommen. Denn Fuügland ſtand damals auf dem ſouveränen Standpunkte As boder Ueberlegenheit. Der deutſche Schund mußte 5 ſolcher kenntlich gemacht werden, um den engliſchen Aubrikant ja nicht in Verdacht zu bringen, er liefere Was derartiges. Aber das„Made in Germany“ war auge vor der Kriegszeit in England und anderwärts eine 1 Nupfehlung geworden. Das Odium des geringeren 1—— war längſt von ihm genommen. Es ſtellte ſogar e Reklame dar. Daraus ſollte der deutſche Kauf⸗ 8 gelernt haben! Und was ihm die Vorkriegszeit — mit Keulen eingehämmert hat, was noch immer 255 ſeine Beſcheidenheit und ſeinen leider vorhandenen banden Nationalſtolz ſo zurückhaltend ſein ließ, das — a füblaglichter beleuchtet, offenbar werden laſſen. Jeder un merikaniſche Geſchäftsmann, der unparteiiſch und Wüveinftußt iſt, wird es heute beſtätigen, wie groß der 6 usch iſt, mit Deutſchland wieder recht ausgedehnt ins ahldält zu kommen. Unzählige Gebiete laſſen ſich auf⸗ f n, auf denen die Sehnſucht nach deutſcher Ware be⸗ ht. Immer von der Vorausſetzung ausgehend, daß ſie Güte von 1914 entſpricht. n Und wenn dieſe Ware endrein auf den erſten Blick als deutſch kenntlich ge⸗ g n 1 7 7 71 seht wird, wenn ſie das„Made in Germany“ als emp⸗ 5 des Aushängeſchild trägt, dann wird der Käufer erſt rech 1 u Freilich, gewiſſe Sch t raſch und gern zugreifen. datten, die heute auf das deutſch⸗ſüdamerikaniſche Ge⸗ 5 fallen, die ſchon angedeutete langſame Lieferung ind ver allen. die ſo unſympathiſche Preispolitik dieſer „ müſſen erſt wieder gelichtet werden. Darum wird 3 8 ennd jener Zeit, da das Geſchäft mit Deulſchland durch die Blockade zwar abgeſchnitten war, Warum der Deutſche das nicht längſt getan und g datum er ſich dazu hergab, ſeine wirklich bewährten und Bezeichnungen verſehen ſein mußten und die nach⸗ t der Weltkrieg und die Uebergangszeit, durch grelle 5 eine rch die öffer legt, ſei es du ſei es durch private Berichte und Aeußerungen, die aus Konſumentenkreiſen laut werden, er möge dieſe Miß⸗ ſtände ja nicht leicht nehmen und als unerheblich ein⸗ ſchätzen. Wer darüber unterrichtet iſt, wie es in den lateinamerikaniſchen Geſchäftskreiſen ausſieht, wie nüch⸗ tern und ſachlich man dort wägt und urteilt, wie man treu zum Bewährten hält und Enttäuſchungen ſchwer verwindet, der ſollte die Gefahr nicht unbeachtet laſſen, die ihm erwachſen würde, wenn er als deutſcher Lieferant Mißſtände verewigen wollte, die ſich jetzt zwar als faſt unvermeidliche Erſcheinungen der Uebergangszeit er⸗ geben und der dem deutſchen Volke auferlegten harten Bedingungen des Friedensvertrages, die aber verſchwin⸗ den müſſen, ſobald die erſten Möglichkeiten dafür be⸗ ſtehen; ja, für die man ſchon jetzt einen Ausweg ſuchen und finden muß. g f Daß man ſich ſehr ernſthaft in Käuferkreiſen mit den deutſchen Schwierigkeiten beſchäftigt und nach Mitteln und Wegen ſucht, um ſie zu beheben, das geht aus den Vorſchlägen der Feſtſetzung von Preiſen in Goldmark oder ſüdamerikaniſcher Währung hervor, außerdem dar⸗ aus, daß man dem Deutſchen durch allgemeine Einfüh⸗ rung des„Made in Germany“ zu Hilfe kommen will. Es wird in deutſchen Fabrikanten⸗ und Exportkreiſen ſicher⸗ lich ſympathiſch berühren, wenn es allgemein bekannt wird, daß man in Südamerika ihre Sorgen und Schwie⸗ rigkeiten erkennt und nicht nur kritiſiert und tadelt, ſon⸗ dern mitratet und mittatet, um in gemeinſamer Arbeit wieder aufzubauen und das Geſchäft von einſt wieder lebhaft und beide Teile befriedigend zu geſtalten. Würde dieſer gute Wille überall in der Welt beſtehen, dann möchte es bald beſſer ausſehen im Wirtſchaftsleben der Völker. Aber leider iſt eben nicht jeder Geſchäftsmann ſo einſichtsvoll, tolerant und unparteiiſch wie der ſüd⸗ amerikaniſche. Vermiſchtes. Schiffsunglück. Vor Jaffa ſtrandete das Motorſchiff „Chaluz“, eines der wenigen Schiffe in zioniſtiſchem Beſitz. Das Schiff kam non Port Sald und warf, da die ſtürmiſche See die Hafeneinfahrt nicht erlaubte, vor den Klippen Anker. Im Lauſe des Abends kam das Schiff in eine verzweifelte Lage. Auf Erſuchen des Hafeninſpektors fuhr der engliſche Dampfer„Trentino“ bei ſtürmiſcher See aus und rettete die Mannſchaft. den Klippen, Todesſturz im Zirkus. In einem Zirkus zu Bonn zeigte der Turner Marino, der„Verächter des Todes“, ſeine Kunſt auf einem 20 Meter hohen ſchwankenden Schiffs⸗ maſt. Der Maſt brach durch, Marino ſtürzte zu Boden in das Publikum und blieb tot liegen. Ein Kind wurde da⸗ bei erheblich verletzt. Die Aſche des Selbſtmörders. ben: Ein Diebſtahl ei Der„Chaluz“ zerſchellte kurz darauf an Aus Gotha wird geſchrie⸗ er Art hat ſich im hieſigen Kre⸗ matorium ereignet. Nach der Einäſcherung der Leiche eines jungen Mannes, der ſich ſelbſt entleibt hatte, erſchienen zwei junge Mödchen bei der Verwaltung und baten ſich die Aſche des Toten aus. Auf eine Frage erklärten ſie, von den Eltern des Toten zur Empfangnahme beauftragt zu ſein. Wenige Tage ſpäter kamen aber die Eltern in der gleichen Abſicht, und nun ſtellte es ſich heraus, daß ſie nie⸗ mand einen Kuftrag erteilt hatten. Trotz eifrigſter Nach⸗ forſchung iſt es noch nicht gelungen, die beiden Mädchen zu ermitteln; ma uimmt an, daß ein Racheakt vorliegt. Von der Heimkehr der Kriegsgefangenen aus Rußland. Nach Mitteilungen, die bei der Kriegsgefangenenſtelle Babern in den letzten Tagen eingelangt ſind, hat ſich die Heimkehr der Kriegsgefangenen aus Sibixjen neuer⸗ dings verzögert. Ein Bericht des Transporlführers des von München nach Trieſt abgeſchickten Lazarettzuges meldet, daß dieſer am 14. April, nachmittags 3 Uhr, mit 12f ündiger Verſpätung in Trieſt angekommen ſei. Eine pieitere Meldung beſagt, daß der Dampfer, der die Heim⸗ kehrer nach Trieſt bringen wird, Port Said bereits ver⸗ loſſen hat. Der Dampfer dürfte inzwiſchen in Trieſt eingelaufen ſein. Trifft dieſe Annahme zu, ſo könnte, wenn die Umparkierung pragrammäßig erfolgt iſt, der Zug in den nächſten Tagen in München⸗Laim ankom⸗ men. Es iſt indeſſen nicht ausgeſchloſſen, daß bei den — heutigen verwickelten Verhältniſſen neuerliche Verzöge⸗ rungen eintreten. Der in den nöchſten Tagen zu erwartende Transport wird der letzte ſein, der auf dem Wege Wladiwoſtok⸗Trieſt Kriegsgefangene aus Sibirien bringk. Die noch folgen⸗ den 5—6 Transporte, die im Laufe des Jahres in Deutſchland eintreffen, werden Kriegsgefangene aus dem europäiſchen Rußland und den Schwarzen Meer⸗ Ländern bringen. Viele der Kriegsgefangenen haben ſich bei den Umſturzbewegungen und ſtändig wechſelnden Kämpfen in Rußland auf eigene Fauſt üher China auf den Heimweg gemacht. Es iſt bekannt, daß dieſe Flücht⸗ linge von den Chineſen ſehr gut aufgenommen und be⸗ handelt wurden. Ebenſo haben die holländiſchen Be⸗ hörden ſoweit ſie in Betracht kamen, alles getan, um den Flüchtlingen die Weiterreiſe zu ermöglichen. Leider muß man hierbei auch mit der Annahme rechnen, daß mancher der Geflüchteten in Wüſtengegenden geriet und dort wegen Mangel an Nahrung und Waſſer zugrunde ging oder Räuberhorden in die Hände fiel. Endlich wird auch mancher der Gefangenen vorläufig nicht zurückkom⸗ me, weil er in die Rote ruſſiſche Armee eintrat. Wer iſt Einſtein? Seit einigen Tagen weilt Dr. Albert Einnein in der Hudſonmetropole, um zioniſtiſche Beſtre⸗ bungen zu fördern. Die Weltſtadt Neuyork wollte den Begründer der Relativitätstheorie dadurch ehren, daß ſie ihm die„Freiheit der Stadt“— ſo lautete der engliſche Aus⸗ druck— anbot. Dazu iſt jedoch die Zuſtimmung der Stadt⸗ verordneten nötig. Als in der Sitzung der Stadtväter ein diesbezuglicher Antrag geſtellt wurde, erhob ſich Herr Falconer und fragte neugierig:„Wer iſt Einſtein?“ Stau⸗ nen u. Verblüffung ringsum. Er wiederholte ſeine Frage, ſtein.. Einſtein Einſtein. das iſt doch der Mann, welcher der Mann, der.. Weiler kamen einige nicht. Andere murmelten etwas von Zionismus und Relativität, bie kein Menſch verſtehe, was trotzdem eine große Sache ſel, über die man ſchon Bücher geſchrieben habe. Flegelei, die Väter der Sladt Neuyork, brtichrittlichbe Siabt der 1 und dann praſſelten die Antworten von allen Seiten„Ein ⸗ Und es ſe! die 12 Fragen ſo zu dlamteren. Dieſe Anwände ee 8 Falconer— ſein Name iſt vermutlich eine Verengliſchung von Falk oder Jalke— nur noch mehr Er ſtellte ſich auf die Hinterbeine und ſchrie in ſeinem Wiſſensdurſt:„Woher kommt dieſer Einſtein“? Kaum war die Antwort„Aus Ber lin“ gegeben, da ſchlug er mit der Fauſt auf ſein Pult und brüllte:„Ich proteſtiere dagegen daß irgendjemanden, der aus Berlin kommt, die Freiheit der Stadt verliehen wird“ Zur Ehre der übrigen Mitglieder des Stadtrats der Hud⸗ ſonmetropole kann der Chroniſt berichten, daß Herr Faleo⸗ ner nur mit Mühe den Ohrſeigen entging, die ſeine wüten⸗ den Amtsgenoſſen ihm austeilen wollten. Der Tumult, der dabei ausbrach. führte zu einer ſoſortigen Vertagung der Sitzung, und eine Sonderſitzung wurde angeſetzt, in der die„Freiheit der Stadt“ mit nur einer Gegenſtimme(Fal⸗ coner) ertellt wurde. i 2 5 8 4 Weun„Kunzens“ Hochzeit machen! Eine ſeltene Ein⸗ tragung in das Heiratsregiſter fand kürzlich vor dem Sian⸗ desamt des Ortes Jonsdorf bei Ziltau in Sachſen ſtals Wie, Braut und Bräutigam trugen auch alle anderen aux dem Akte beteiligten Perſynen ein und denſewen lien namen, und zwar der Bräutigam Audolf Kunze. e Braut Hildegard Kunze, die Zeugen Otto Kunze, und den Segen gab der Standesbeamte Reinhold Kunze. N Der Maiaufruf der Zweiten Interustiogale Berlin, 25. April Die Zweit. Jaternattonale er- läßt folgenden Maſauftuf:„Die diesjährige Malfeier iſt von hiſtoriſcher Bedeutung Auf den Arbeitern aller Landern der ſtegreichen ſo gut mie der beſiegten und der neutralen, laſtet der Druck der Kriegsſchulden. Alle ſind ſie durch die Verwäſtungen dis Krieges verarmt. Wir haben Frieden und doch keinen Frieden. Die kapftaliſtiſchen Regierungen halten noch die Macht iamitten der Ruinen in den Händen und veru⸗ſach en immer neue Zerſtö rungen. An die Arbeiter ergeht der Ruf zu Gol erung der poli⸗ uſchen Macht. Eure Löhne fallen, Arbeiteloſtzkeit herrſcht, wo hin man blekt, die Kapitaliſten, im Bollbeſſtz der polf⸗ tiſchen und ökonomiſchen Macht, geben zum Augeiff auf Euch über. Vule Regie ungen rauben Euch Eure ſtaats⸗ bü gerlichen Richte. Wenn Ihr Euch darüber deſchwert, ſo iſt das„Aufruhr“ oder was ſie als Aufruhr bezeichnen. In Glropa herr ſcht Armut. Ihr wollt arbeiten, aber die Polnik Eurer hereſch enden Klaſſe hat Eure Mä kie ge⸗ ſchloſſen, hat den internatisnalen Handel zerſtört und leert Eure Taſchen und Schränke. Niemals gab es eine größere Nachfrage nach Waren, niemals eine geringere Nachfrage 1 nach Arbeit, nie iſt der Zuſammenbruch des kapitaliſtiſchen Syftems offenſichtlicher zwage getreten und nie hat er das Leben der Arbeiter, der Geſamtheit und der ganzen Kultur furchtbarer bedroht. Man geſtattet Euch nicht zu arbeiten, aber man geſtattet Euch zu verhungern. Das G oßkapital beherrſcht die Welt und entſcheidet über die Geſchicke der Pölker. Sein Geiſt iſt es, der die ſogenannten Friedens⸗ vertrüge boherrſcht. Es verſucht heute, die jungen demo⸗ kratiſchen Staatsg bilde zu erdroſſeln Es zieht durch den VBeſitz der Kohlenbergwerke, der Oelfelder, der tropiſchen Länder ſeinen Profit aus den Opfern und dem Tod von Millionen von Arbeitern. Euer 1. Mai iſt der Tag der internationalen Verbrüderung, der Tag, an dem es keine trennenden Grenzen ſondern nur gemeinſame Intereſſen und gemeinſamen Rampf gibt. Es iſt der Tag, an dem über alle Genzen hinweg— der gewaltige Giſt der A beiter ⸗Internatisnale Euer aller Herzen bewegt! Laßt uns am 1 Mai all- größeren Gefah en, die uns bedrohen, und alle Uneinigkeit verbannen Wir fordern nationale Gerechtigke nt für all Völker und daher die Reviſton den Frtvensvnträge Miederherſt lung des internationalen Handels und Verkeh'e, Sicherung des geiſtigen Kampfes in Wort und Scheift, unbeſch änkt duch Willkürgeſetz', die nichts anderes als politiſch Ty annen ſind, Freilaſſung aller, ie wagen ihrer politiſchen Geſinnung gefangen ge? halten werden, Abſch ffung des Militarismus in allen Ländern, F utede zwiſchen Völk en! Wir erneuern unſer altes Gelöbnis, zu kämpfen fü 6die Sozial ſierung aller Produkt onsmettel, Enn tzung des Kapitaltamus durch das ſozialiſuſche Gemenweſen, internationale Gem inſchaft der Arbert klaſſe unt V' beſſ ung der geſamt en L benshaltung der Arb iter. Ge oſſen! Vereint Eure Kräfte, um aus diefer Ma feier eine nie dageweſene D monſt⸗ ation für die Solidarität der Arbeiter ſchaft zu machen frei, uneinig ſeid, eilt Eu opa dem Verderben entgegen. Mö an dieſem Taz aus hundert Ländern, in hundert Sprachen der ein Ruf ſich erh ben: Die Arbeit muß 7 her-ſchen! Da⸗ Ex kunoko mite de Zeiten Jaternatſonale: A iher Hende ſon England, Tomas. England, Huysmann⸗ Be laten, Wels⸗Deuiſchland, Mac donal England, B anting⸗ Schweden, Vanderveld. ⸗Beloten, Tuo lſtra⸗Niedetland, Goelia- E aland, Sham Encland. Lokales. — Bisher konnten höchſtens 1000 Mark durch Poſtauf⸗ trag auf einem Formular erhoben werden. In den b 587 1 ſen von Handel und Induſtrie iſt man der Anſicht, daß 8 den heutigen Geldverhältniſſen diefer Betrag als zu nied⸗ rig bezeichnet werden muß. Die Handelskammer Karlsruhe hat daher bei der Oberpoſtdirektion den Antrag geſtellt da⸗ hin zu wirken, daß dieſe Summe auf mindeſtens 5000 Mark erhöht wird. Die Oberpoſtdirektion hat den Antrag befür⸗ wortend dem Reichspoſtminiſterium vorgelegt. * Die Expreßzüge L 65, L 64 Stuttgart—Warſchat und zurück, deren Wagen zwiſchen Stuttgart und Paris ſeithen in den Expreßzügen L 65. L 62 befördert wurden, verkehren von Monat Mai an nur noch bis und von Prag, ſie fallen daher auf der Strecke Prag—Oderburg—Warſchau künftig aus. Zug L 65 verkehrt letztmals bei der Durchfahrt durch Deutſchland am 29. April, Zug L 64 wird letztmals am 2. Maj in Warſchau abgelaſſen. i 5 Prag Paris, werden zwiſchen Paris und Stuttgart. ſowie umgekehrt in den Expreßzügen L 63 und L 62 befördert, * Die Ferien an den höheren Lehranſtalten. Das dad. Unterrichtsminiſterium hat angeordnet, daß die am 1. Au⸗ guſt beginnenden ſog. großen Ferien f tember ſchließen. Die Pfingſtferten erleiden keine Aen ⸗ derung.. 5 1 „ Die Vermittlungsſtelle für die Beſchäftigung geb deter älterer Perſonen, welche vom bieſigen Frauen eingerichtet wird, wird erſt am 3. Mai eröffnet. Uebe Wirkungskreis dieſer Bermſttlungsſtelle ſiehe das Inſe in der geſtrigen Nummer. 3 5 N anwende kt! 23 Tu. F fen Tei Weil uhr un- Die Schlafwagen Paris 8 bereits am 6. Sep⸗ 3 udertages am 7. Auguſt in Mannheim a den. Der Mannheimer Regattaverein wird Heidelberg, 28. April. Der 1. Vorſitzende Karl Verhandlungen. Der 2. lung ber währung von Polizeiſtunde⸗Verlängerung an. ttemefrage ſoll durch den Reichsbund der Saalbeſttzer mit Zum Schluß einen Normalmietvertrag zwiſchen Sgalbeſitzern und Vereinen. An die Ausführungen ſchloß ich eine rege Ausſprache an. Die Satzungen wurden in der vom Vorſtande entworfenen Form genehmigt. Wurde der Landesverband in vier Kreiſe, nämlich Heidel⸗ berg, Karlsruhe, Pforzheim und Freiburg eingeteilt. ber Frage der Entlohnung der Gaſtwirtsangeſtellten ſprach man ſich für die Wiederabſchaffung der prozentualen Trink⸗ * und für die Wiedereinführung des Trinkgeld⸗ nächſten Verbandstages wurde Heidelberg. 28. April, Bei einem Streite verletzte ö aus Beerfelden in Hef. ugen Michel durch fünf dem Tonſetzerverbande geregelt werden. empfahl der Redner yſtems aus. Als Ort des Preiburg beſtimmt. ber Bäckermeiſter Wilhelm Johan en ben ledigen 24 Jahre alten iche in den Unterleib. it Michel in der letzten Nacht geſtorben. e Heidelberg, 28. April. Die Heidelberger Hotekange⸗ Uten ſind geſtern in einen Ausſtand eingetreten. Es han⸗ It ſich dabei um Lohnfragen. Der Vorſchlag der Arbeit⸗ 8 die Regelung des Streik⸗ au unte iten. beantwortete der Angeſtelltenverband a Düäden und Nachbargebiete. 2 Naunheim, 28. April. Die dentſche Meiſterſchaftsre⸗ akta 1921 wird auf einſtimmigen Beſchluß des deutſchen ehalten wer⸗ amit die Ab⸗ ßaltung der oberrbeiniſchen Regatta verbinden. Der Verband der Saal⸗ und Lokaliubaber Badens hielt hier eine Verbandsſitzung ab. iegler aus Karlsruhe leitete die orſitzende, Löb⸗Freiburg, erläu⸗ terte bie Ziele des Verbandes und erhob Proteſt gegen die Beſtimmungen aus den Jahren 1865 und 1878, dur die öffentlichen Tanzmuſiken während der Adventszeit ver⸗ boten find und nur ein Sonntag im Monat für ſolche Ver⸗ anſtaltungen den Saalbeſitzern gewährt wird. Wie der Red⸗ ner ausführte, erſtrebt der Verband eine einheitliche Rege⸗ ſtbarkeitsſteuer und eine Beſſerung in der Ge⸗ An ben ſchweren Verwundungen für und nur 2 gegen den * Heidelberg, 28. April. en Heidelberg, 27. April. be Akademie der Wiſfenſchaften Die Tan⸗ Villingen, 27. April. wſtroͤlgen Tag. ſchäftes iſt der größte Guß Gewicht von 210 Zentnern. Danach gut verlaufen. n Billingen, 28. April. der Arbeitsgemeinſchaft In A. Zepf in den Kopf. Das Revolver ißres Vaters aus iu dieſem Augenblick entlud refk Waren. wegen Salvarſanſchiebung verhaftet und zwar einen Haus⸗ burſchen, einen Optiker, einen Notſtandsarbeiter, Kupferſchmied, einen Zigarrenhändler, einen Packer, einen Zahntechniker und einen Bäcker. 10 000 Mark wurden beſchlagnahmt. das ehemalige großherzogliche Palais am Karlsplatz, das in früheren Jahrhunderten Privatbeſitz, ſpäter kurpfälziſche Landſchreiberei geweſen iſt und dann an die Großherzöge von Baden überging, der Univerſitöt und ber Heidelberger war das Großherzogliche Abſteigequartier, wenn die Lan⸗ desfürſten in Heidelberg weilten. demie der Wiſſenſchaften, die 1918 ihre Heimat verlor, gat nun ihren Sitz in Heidelberg aufgeſchſagen. Benfamin Grüninger Söhne hatte letzter Tage einen deuk⸗ Seit dem 350 jährigen Beſtehen des Be⸗ wurden nämlich 14 Glocken auf einmal gegoſſen mit einem Im Schmelzofen befanden ſich 2500 Zentner Metall. Der Guß iſt glücklich gelungen un 5 Hier fand eine Verſammlung er gungen des Bezirks Villingen ſtatt. bei der Arbeitgeberwahl zur Landwirtſchaftskammer eine gemeinſame Wahlliſte für den Waßſbezirk Konſtanz aufzu⸗ ſtellen. Von den 9 Sitzen ſoll der Bauernverein 4, der Ge⸗ noffſenſchaftsverband 3 und der Landwirtſchoftlſche Verein und der Landbund je 1 Sitz erhalten. Kondidaten findet am Samstag in Radolfzell ſtatt. „n Watterdingen, 28. April. klärte Weiſe ſchoß ſich die 22jöhrſge Tochter des Feldßütters Die Polizei hat 8 Perſonen einen Die Ware im Wert von Die badiſche Regierung hat zur Verfügung geſtellt. Es Straßburger Aka⸗ Die Straßburg 5 Pachtzinſes, Die hieſige Glockenafeßeret vorgenommen worden. Es f Immerhin fällen. Die landwirtſchaftlichen Vereini- Es wurde beſchloſſen, Die Aufſtellung der Auf noch nicht ganz aufge⸗ Mädchen hatte den geladenen ö dem Schrank genommen unb ſich die Waffe. litt zu dieſer Verſteigerung von Privatleuten. möolicherweiſe anders liegen g Mannheim Reckarat, 28. April. Am P 4. 58. das neu errichtete Pachteinigungaamt beim Amtsgericht hier ſeine erſte Spluchſitzung abgehalten. Die Be fugmiſſe des Amts ſind recht weitgehende: es kann den Pachtzin für landwiriſcheftliche und vom Berufsgä'⸗tner betrieben Grundſtücke bei beſtehenden Verträgen anderweitig regeln, kenn durch Kündiaung oder andere Umſtände ablaufende Vert äge bis zu 2 Jahren für fortdauernd erklären und kann Pachtverträge aufheben und die Grund ſtücke dem Eigentümer zurückgeben. ſezungen gegeben ſein, deren Darſtellung hier zu weit führen würde. meiſtens um Anträge von Verpächtern auf Erhöhung des Dabei müſſen beſtimmte Vorau In der erſten Sitzung handelte es ſich der den veränderten Verhältniſſen nicht meht eniſp ach. In vielen Fällen gelang es. eine Einigung del Beteiligten herbeizufügren. Man gewann den befriedigenden Eindruck, daß das Amt ſeiner B ſtimmung gemäß woh die meiſten Streitigkeiten in Güte wird erledigen können. waren auch einzelne Entſcherdungen 1 Preiſe, die dabel feſtgeſetzt wurden, hallen ſich auf einer mittleren Linie. Schwierigkeiten macht ein beſonderer grundſätzliche bei der Verſteigerung ſtädtiſchen Pachtlandes einen übel⸗ mäßig hohen Preis geboten, und zu dieſem den 31. ſchlag erhalten. Preis herabgeſezt hoben. Der Antrag mußte abgelehnt werden, weil die rechtlichen Vorausſ⸗tzungen für das Gi greifen des Ants in Fällen dirſer Art nicht gegeben ind, Eine Warnung alſo für unvorſichtigte Steigerer! Es muß aber bemerkt werden, daß es ſich hierbei nur um die Ver ſteigerung ſtädtiſcher Pachtg⸗undſtück handelt(die Stadt der für die beteiligten Keel Fall, Ein Landwirt hall Bedeutung hat: wollte vom Pachteintgungsamt den Vergebungsart geſetzlich gezwungen!), nicht un Hier kann die Sache — Lebensm. Zuckeraus gabe. Am Dienstag Nachmittag, den 3. Mai wird in allen Handlungen der Mundzucke; für die Monate Mai, Juni und Juli ausge- gegeben. Die Zmonatliche Ausgabe wird, da dieſer Zucker aus der Zuckerfabrik Franken ⸗ thal ſtammt, wegen der Errichtung der Zoll grenze am Rhein, die durch die Zolladgab; eine Erhöhung des Zuckerpreiſes nach ſich zieht und uns keine großen Lagerräume zur Verfügung ſtehen, vorgenommen. Gleichzei. 1g mit dem Mundzucker gelangt auch Einmach⸗ zucker zur Verteilung. Es erhalten: Erwachſene 700 Gramm pro Monat, 4 Pfd. 100 Gramm für 3 Monate 3 Pfo. Einmachzucker. Säuglinge 1100 Gramm pro Monat, 6 Pfd. 300 Gramm für 3 Monate f 3 Pfd. Einmachzucker. Der Preis beträgt 4 Mk pro Pfd. N Wir haden die Handlungen verpflichtet, für diejenigen Haushaltungen, die nicht die Möglichkeit haden, ihren Zucker auf einmal zu beziehen, dis zu deſſen Abholung aufzu⸗ dewahren, müſſen aber wegen Ruͤcklieferung der Säcke, ſowie wegen großen Zins verluft auf die Abnahme des ganzen Zuckers bis zum J. Juni beſtehen. Nonſumvereintz mitglieder erhalten ihrer Mundzucker für den j wetlig laufenden Monat, nur bei der Maiausgabe kommt auch für ſt Einmachzucker zur Verteilung. Eoent. Unregelmäßiakeiten bei der Aus gabe oder ſor ſtige Wünſche der Haushaltungen bitten wir während den Geſchäftsftunden bet uns vorzubr ingen. alſo und alſo und Verteilungs⸗Tabelle für 3 Monate von Mund- u. Emmachzuck 1 Perſon 7 Pfd. 100 Gr. 28.80 Mk. 2 Perſonen 14„ 200„ 57.60„ 8 75 21„ 300„ 86 40„ i 7 55 7. 40⁰ 7. 7 5 7. 7 4 30. A 20750 2 0 2⁴⁰ 7 1. 7. 1„„ 800„ 230.40„ — 656 5 71 400 7. 5 7. 77 7. 8 i Zuſchlas für Hänglings⸗: 1 Perſon 2 Pfd. 200 Gr. 9 60 Mk. 2 Perſonen 4 Pfd. 400 Gr. 19.20 Mk. Le enemiut lamt. No en-Hnsgabe. Heute Nachmittag von 2 Uhr ab erhalten bei der Kohlenhandl. B. Heierling, Riedſtr. die Haushaltungen mit der Nr. 1— 580 gegen Abgabe des Abſchnittes 8 des Kohlenausweifes je 2— Union⸗Brikett zum Preiſe von 16.20 Mk. — Zentner in folgender Einteilung: i r. I bis 100 von 2 bits 3 Uhr nachmittags „ 5 „ 10„ 800„ 4„ 5„ 7 „ 301 2 5„ 3„ L 3 881 880„ 6„ 7 * 9 9 N 8 Morgen Vormittag erhalten bei der Kohlen⸗ ndlung B. Heierling, Kiedſtraße die Haus⸗ tungen mit der Nr. 581—900 gegen Abgabe des oſch ſttes 8 des Kohlenausweiſes je 2 Zentner Union⸗Brikett zum Preiſe von 18.20 Mk. pro Ztr. in 8 Einteilung: Nr. dis 650 von 8 bis 9 Uhr vormittags „ : Die Kohlen der ein etellten Nr. müſſen an dem genannten Tage beſtimmt abgeholt werden. Lebensmittelamt. 5 Hobelspäne 7 75 abzugeben Zucht- u. Milchviehmarkt in Nlosbach(Baden). mittags Das Perbendsp-aftbium für Mute baden. Donnerstag, den 12. deranſtaltet der Verband der unter badiſchen Zuchtgenoſſenſchaften in Mosbach einen groß n 2 2 2 2 Zucht⸗ und Milchviehmarkt Gröfaung des Marktes 10 hr vormittags, Jchluß des Marktes 4 Uhr nach⸗ Be ſte Gelegenh⸗it zum Einkauf de züglicher Zuchttiere der unter badiſchen Simmen thaler Raſſe(Farren, Rühe, Kalbinnen und Ruder). Ausfuhr hinderniſſe beſtehen nicht. Händler und Sinzelzuchter werden zugelaſſen Zur Deckung der Koſten müſſen an G büb en erhoden werden: a) Eintrittsgeld 2 Mk. für die P ſon, b) Platza ld 5 Mk. für das Stück, e) P oviſtion 1% des Verkaufspreiſes. ai 1921 Der Geseinderat der Stadt Mosbach. Samstag, Sonntag und Montag kommt die spannende, ergreifende Tragödie Der Leidensweg! der Blanche Gordon und Papa Krause das entzückendste Lustspiel, das Sie je ge- sehen zur Aufführung inr Erwachsene Zutritt! Kasseneröffnung abends ½8 Uhr. Antang 8 Uhr. 3 Aurnerbund„Jahn“ Feckenbein E gegr 1890 Einladung! Am Dienstag, den 3. Mei, abend 8 Uu fi et im Lokal um„Ka ue hof“ eine Auerordentüche Haumwberfammluno mit folgender Tageso onuug na 1: 1. Vortrag uber die Vereins, Turn⸗ un Spo ib wegung, 2. Mitgliederbeittage höhung. 3. Anſchaffung von Turn- und Spielgeräte. 4. Tur uf ſte betr. 5. Wänſche und Anträge der Mitglieder. Wir laden hierzu unſere verehr lichen aktiven und paſſtoen Mitalieder fl eundlichft in mit der Bitte um vollzähliges, pünktliche E ſch⸗ nen D 5 Tu net Rechnungen in ſauberer Ausführung liefert ſchnelltene per Ztr. 8 Mk, hat dauernd 22 14 nter ern Kommission der freien Gewerkschaften Sseken heim. Einladung. Gewerkschaftsgenossen!— Arbeiter! Angestellte!— Lehrer und Bean tie! Soweit lar noch Idealismus besitzt und für eine höhere, von jeder Unterdrückung be- freiten, vom Geiste der Solidarität aller Menschen und dem höchsten Gemeinschafts- gedanken, dem Sozialismus erfüllten Ge- selischaflsform, zu kämpfen bereit seid, er- scheint vollzählig am Songtad, den 1. Mai 1921, nachmittags/ 2. Uhr im„Deutschen Hof“. Von dort im geschlossenen Zug nach dem„Schlof“ zur Mai- Feier Festredner: Hauptlehrer Elbs-Mannheim. Die Festleitung. Fußbau-Vereinigung Secken beim, Mur aen Fame ag Abend 6 Mur Wettſpiel der 1. Mannſcat gegen ei j nige F. G. 1913 MNaurhem in Mannheim(Spo ipatz bei de L ſſingſchul) Zuſamm enkunft der Spiele ½5 Ihr im Lokal. Am Hountcg ſpielen die 2. und 3 Mannſchaft in Lunwiashafen gegen Püs x. Zusammenkunft 3 Manuſchaft ½12 Uh im Lokal. Spielbeginn ½2 Uhr. 641 5 EAI 2 SN—8 D Herren- Anzügen bieten wir Ihnen durch eigene Fabrikation die allergrösste Auswahl 400- 525 675 745 865 Jünglings Anzüge 285. 865. 425 545 SN SN Nur gute tregfähige Stoffe. Beste Zutaten u. Verarbeitung N Besichtigen Sie unsere Fenster. Gebr. Mannes PA, 12 MANNHEIM PA, N l 0 . Eine wenig gebrauch Futter⸗ Schneidmaſchin 0 0 0 3 210 Alle Arten Möbel zu bil⸗ ligſten Preiſen: Dipl⸗ Schreibtiſch 775 M., Sofa Diwan, Plüſch, ſ. ſchön, eleg. Kinderk ſtenwagen, N— Lokal. Lokal angeichlagen. Zuſammenkunft 2. Mannſchaft 1 Uhr im Spielbeginn 3 Uhr. Die Mannſchaftsaufſt lungen ſind im Der Spi lausſchuß E I V. H ue Abe 8 Uh Euchariſtiſche Gü upp im Schw ſternhaus. Der Norffand. Caen Veet Seckenheim. Heute Abend 8 Uh Gesang-Piobe für die Herren. 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