Himtsblart der Bürgermeisferdmfer Seckenbeim, dlvesheim ſteckarhausen und Edingen el i 5 5 *. 8 F. 4.— n 1 a ane,— 5 ee 8 8 0 Träger.* te de en pro Quarta eklamen 2.50 Mk. el öfterer An me abatt. 5 ber A. Jahrg. 14. Mb ausſchl. Beſtel eld. 8 weint täglich Montag, 2. Mai 1921 Fernſprechanſchluß Nr. 16. 2 No. 101 ler mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Poſtſcheckkonto: Karlsruhe Nr. 19819. 6 Ge- 5 er 2 unſerer Feinde aus geſehen. Unmittelbar faſſen kann Weſentliche ſind die vielen Möglſchkeiten, die er enthält, 0 Mal Politiſche Wochenſchau. man nur die aus Deutſchland in die alliierten Länder um, auf Paragraphen erh, Deutſchland immer hen a Wirtſchaftlicher Ausblick. kommende Ware; von der aus Deutſchland nach Holland wieder, auf Menſchenalter hinaus, zu terroriſte⸗ Zug Die deutſche Wirtſchaft kommt nicht dazu, aus ſich oder Dänemark gehenden Ausfuhr landet aber zweifel⸗ ren. Wenn es auf einen ſchnellen Wiederaufbau an⸗ ſeloſt heraus zu geſunden, ſo oft auch in den letzten Mo⸗ los auch noch ein erheblicher Teil ſchließlich in England, käme, hätte man von all dieſen Berechnungen der Repa⸗ Raten Anlaß war, den Beginn des Geſundungsprozeſſes Frankreich oder den Vereinigten Staaten. Nun wird rauon in Geldeswert, nach Gold⸗ und Papiermark, nach 7 feſtzuſtellen. Immer wieder treten neue Störungs⸗ ſchon die Erfaſſung der direkten Einfuhr aus Deutſch⸗ Vor⸗ und Nachkriegswerten, mit Zins⸗ und Zinſeszins urfachen auf, bald ſind ſie innen⸗, bald außenpolitiſcher land einen komplizierten Apparat erfordern, abſfehen und einfach die Wiederherſtellung ſachlich feſt um⸗ fl. Art. In der diesjährigen Oſterzeit ſind die inneren und ſchlimmer noch wird es mit der indirekten Einfuhr. Nun ſchriebener Objekte fordern müſſen, wobei die auch dann J. äußeren Hemmungen wieder einmal gleichzeitig aufge⸗ iſt man genötigt, auch alle aus Holland, der Schweiz oder notwendigen Konferenzen wirklich über die Ausfüh⸗ N 2 treten und verdüſtern ſo das Bild unſerer Wirtſchaft⸗ Schweden in England, Belgien oder Frankreich eintref? rungsmethode zu beraten hätten, über Maß und Tempo L lage. Die Einwirkungen der Kommuniſtenunri en wa- fende Ware zu kontrollieren, feſtzuſtellen, was und wie- der Materiallieferungen und perſönlichen Arbeitsleiſtun⸗ 1 den erfreulicherweiſe mehr lokaler und vorübergehender viel davon etwa deutſchen Urſprungs iſt. Man hofft die geln, nach deutſcher Leiſtungsfähigkeit und Bedarf dern eie Natur, wenngleich die Stillegung zahlreicher mitteldeut⸗ neutralen Länder dahin zu bringen, daß ſie ihren Expor⸗. Wied eraufbaugebiete. Ueber ſolche von Fachleuten ein. i ſcher Gruben und des wichtigen Leunawerkes der Geſamr⸗ teuren Urſprungszeſtauiſſe für die Ausfuhrware aus. deutig feſtſtellbaren Dinge hätte man ſich leichter ge⸗ Wirtſchaft ſehr merkbaren Schaden zufügt. Aber un- ſtellen. Daß dabei ſteis eine genaue Prüfung durchge einigt, ſchon deshalb, weil dann die chauviniſtiſch verben⸗ gleich bedeutungsvoller ſind die Eingriffe, die von der führt werden kann, ift ausgeſchloſſen. Der Schweizer deten, nach Parlamentsmehrheiten ſchielenden Politiker dauhen und ungeſchickten Hand der Ententepolitiker aus⸗ oder Holländer, der unter ſeiner Ausfuhrware auch nicht mitreden könnten, weil es ſich nicht mehr um poll⸗ gehen und die als„wirtſchaftliche Sanktionen“ im Laufe deutſche hat, wird natürlich, um Scherereien zu vermei- liſche Erfolge, ſondern um ſachliche Leiſtung handelte. des April in Kraft geſetzt werden. Die Sanktionen ſind den, nach einer Bescheinigung dafür ſtreben. daß in ſei⸗ Bei dieſer Methode hätte Deutſchland in den letzten bei — eine internationale Zwangswirtſchaft ſchlimmſter nen Waggon⸗ oder Schiffsladungen keine oder nur ein den Jahren ſicherlich viel mehr geleiſtet, als der bis- ort rt, ſie werden auch wie jede Zwangswirtſchaft von den verſchwindender Prozentſatz deutſcher Ware ſei. Er wäre herige Aufbau Nordfrankreichs zeigt, und, was ſehr we. bſichtigten Erfolgen ſehr wenig, von ungewollten und ein unbegabter Kaufmann, wenn er die deutſchen. Artikel entlich iſt, dabei wäre eine längſt nicht ſo zahlreiche, un unheilvollen ſehr viel zeitigen. Und wie jede Zwangs⸗ bei der Ausfuhr in alliierte Länder nicht geſchickt zu mas⸗ fruchtbare Wiederaufbaubürokratie nötig, ebenſo hätte kirtſchaft werden ſie das Schiebertum, den illegalen Han. kieren verſtände. Und die neutralen Behörden haben ja das Schiebertum viel weniger Gelegenheit, ſich zu obe⸗ el, vermehren und dadurch zur Konſervierung dieſes auch nicht das mindeſte Intereſſe daran, ihren eigenen täkigen“. Alle Länder haben ihre Kriegsgewinnler ge. end Giftkeimes beitragen. f Exporteuren das Leben dadurch ſauer zu machen, daß habt, wir hatten außerdem die Revolutionsgewinnler, n ſſete Die wichtigſte der Sanktionen, die 50prozentige man ſie als Zwiſchenhändler mit deutſcher Ware beglau- Frankreich wächſt jetzt eine noch viel üblere Raſſe heran, Abgabe vom Wert der deutſchen Ausfuhr, hätte einen ge- bigt. Die nakurgemäße Folge dieſer Entwicklung iſt, daß, die Wiederaufbaugewinnler. Krieg und Revolutien wiſſen Sinn, wenn wirklich unſere Ausfuhr vorwiegend aus Deutſchland in Zukunft wenig oder guchts unmittel- dauerten ſechs Jahre, der Wiederaufbau ſoll nach den ann nach den alliierten Ländern ginge, und wenn dieſe Aus⸗ bar nach den feindlichen Ländern ausgeführt wird, ſen. Wünſchen dieſer Drohnen mehr als ein Menſchenoltern * ſuhr in das feindliche Ausland einen ſo hohen Goldwert dern daß die Ware ihren Weg über neutrale Fänder dauern! 3 3 L hätte, daß die Abgabe ins Gewicht fallende Beträge für nimmt und von da aus, mit Zwiſchengewinnen Die deutſche Volkswirtſchaft ſteht ſeit der ö 7 Wiedergutmachungszwecke ergeben könnte(angenommen belaſtet, für neutrale Valuta nach England, Frankreich Londoner Konferenz wieder ſo ſehr unter dem Eindruk 90 ſie behielte die bisherige Höhe). Die jüngſt bekannt ge⸗ uſw. wandert. Bedenkt man weiter, daß kaum alle ſeind. und, der Einwirkung außenpolitiſcher Vorgänge, diß alle 2 Pordenen ſtatiſtiſchen Angaben über die Richtung der lichen Länder die Abgabe einführen werden(die engliſchen inneren Ereigniſſe dagegen verblaſſen. Jedes neue Un 10 deutſchen Ausfuhr geben aber ein ganz anderes Bild Kolonien und die Tſchechoflowakei z. B. zeigen wenig ternehmen, jede Organiſationsmaßnahme, die ganze in. . und machen damit den wirtſchaftlichen Wahnſinn der Luſt dazu), Amerika, das als deutſcher Käufer heute nere Wirtſchaftspolitik iſt mit einem unbeſtimmten Ri⸗ alte Sanktionen noch deutlicher. wichtiger iſt als England, bleibt ebenfalls außer Be⸗ ſiko, mit einer großen Ungewißheit behaftet, die wir nicht N 100 In den Monaten Januar Auguſt 1920 ſind von der tracht, ſo dürfte bei dem„friedlichen Einſammeln der meiſtern können. Selbſt in die Steuerprobleme, die in — deutſchen Ausfuhr 51 Prozent, alſo über die Hälfte, Reparation“ wie man die Sanktionen geuanm hat, we: normaler Zeit allein die heimische Wirtſchaft betreffen,. N nach dem neutralen europäiſchen Ausland gegangen, nach nig herauskommen, außer vielem Aerger der mit neuen ſpielt heute die Außenpolitik, die Frage unſerer Schuld⸗. f den Ententeländern gingen dagegen nur 16 Prozent! Zollſchikanen belaſteten Exporteure und außer großen knechtſchaft hinein. Unſer neues Steuerſyſtem das mit eitaus an der Spitze ſteht unter den Abnahmeländern Unkoſten für den leerlaufenden Kontrollaprarat. dem Ziel eingeführt wurde, durch ſchärfſtes Zupacken ſo⸗ heute Holland(vor dem Kriege England), ferner ſind Schon munkelt man von neuen Konferenzen; der viel aus dem Volke herauszuholen, daß damit die inner? ſehr bedeutende neutrale Abnehmer Schweiz, Schweden, zweifelloſe Mißerfolg der wirtſchaftlichen Sanktionen muß Geſundung und unſere Reparationsverpflichtung in den Dänemark, Spanien. Die meiſten diefer Länder ſind nur ja in kurzer Zeit zur Beratung neuer Vorſchläge führen. Grenzen des überhaupt Möglichen ſichergeſtellt würde. zum geringen Teil Selbſtverbraucher der eingeführten Bisher iſt noch jedesmal für die eigentliche Wiederher⸗ wird bereits wieder umgebaut. Bis jetzt ſind es erſt deutſchen Waren, ſondern ſind Zwiſchenhändler, wie ja tellung ſehr wenig erzielt worden, und für Deuiſchland Anfänge, aber wirtſchaftliche Notwendigkeiten und En⸗ auch unſer bedeutendſter Vorkriegsabnehmer England in gab es ſtets neue Einengung, Behinderung des wirt⸗ tentebefehle werden im laufenden Jahre wahrſcheinlich ſe erheblichem Maße die deutſchen Waren, ſo wie ſie ſchaftlichen Wiedergufſtiegs. Solange dieſelben Leute, noch manche Um⸗ und Neuordnung erzwingen. Juner⸗ kamen oder auch weiterverarbeitet oder umgepackt, wei⸗ die den Verſailler Vertrag gemacht haben, an der inter-—politiſche Verhältniſſe haben 19190 dahin geführt, im er veräußerte. Die überragende Bedeutung des nicht⸗ nationalen Politik mitbeteiligt ſind, iſt nichts Poſitives, deutſchen Finanzweſen gerade die ſchwierigſten, nur mii eindlichen Auslandes für unſeren Handel ergibt für die Aufbauendes zu erhoffen. Der Verſailler Vertrag ent⸗ großer Behutſamkeit zu löſenden Fragen zuerſt in An. Onktionen ſehr bedenkliche Folgen, vom Standpunkt hält das Wort„Wiederherſtellung“ nur zum Schein, das griff zu nehmen, nämlich den Ausbau der ſogenannten f C a über derartige Fragen. Und einmal fing ſie an, daß] Wahrheit beruhe. Nun wartete ſie auf eine paſſende 95 Ein Frühlingstraum. er gar nicht 99 vor ihrer Verlobung ſpät abends Gelegenheit, die auch bald kam. Beim Spazieren⸗ 0 Eine Erzählung aus dem Leben von Fr. Lehne. mit einer Verkäuferin oder ſonſt etwas geſehen worden gehen fragte ſie ihn in harmloſem Tone: a 41. Fortſetzung.(Nachdruck verbo zen.) ſei, 5 1 95. N bah 0 N„Möchteſt Tu mir wohl einen Gefallen tun?“ ö Es ging über ſeine Kräfte, dies tägliche Beiſammenſein la um ſein Bechalme zu mar, war dahntergekom.]„„Gern, mein Herz, was denn?“—— 1 f 915—5 ungeliebten Mädchen— 1 5 e das ſchöne N eine brennende Eiferſucht auf das„Du ſollſt mir raten— ich bin mir nämlich 1 a anders; da konnte er nach ſeiner Bequemlichkeit leben, 3 3 a 5 nicht ſchlüſſig, was ich für einen Hut zu meinem Klei J ̃ ee nchen fell es muß eidaß gend pries len ö 0 durch 9 wenn 15 ſie 1 genug. geküßt e Empfinden nicht daltach e fragen?: nd wenn etwas, das Aufſehen erregt. Ter Gedanke geht mir f Oder nicht zärtlich genug war. Fräulein von Laſſen war n I een. e im Kopf herum.“ N i a 55 la immer hei feen Heine zugegen; aber Gabriele wirklich der 8 der iſte N 5 8 1 115 wird die Hutfrage zu einer Kabinettfrage 5 land Vorwände genug, dieſe auf Minuten zu entfernen; Bede ie hben W 8 5 18 5 995 machen!“ ſagte Wolf ſcherzend,„Du haſt doch ſo viel 0 Dann überſchüttete ſie ihn mit ihrer wilden, leiden chaft⸗ der Verlobung frühere Be iehungen gelöſt. Ich habe Hüte— ſolche Auswahl!“ 5 13 lichen Zä tlichkeit vor der ihm graute.— Gabriele Dir Treue geſobt; ein Wolfsburg hält, was er verſpricht 1 1 3 1 war fücklich, VV 5 haben— der ſo und begeht keine Schlechtigkeit.“ 5 8„Ja, aber keinen, der zu dem Spitzenkleide paßt! f heiß geliebte Mann war ihr ei 2 Si aße daß„So? Willich?“ ſagte ſie ſpöttiſch, ihn mit eigen-] Tas verſte gt Du nicht mein Seeed eee ee 3 55 ee e ürlichem Blick he a 5 eleganten Toilette muß alles miteinander harmoniſch ſeim. ie um ihn beneidet wurde— wenn ſie mit ihm durch kümlichem Plic auſchend. f ö wenn der Effekt nicht verloren gehen ſoll! Darin bin f die Straßen ging und ſie beide bewundert angeſchaut„Wie meinſt Du das?“ fuhr er da auf. Im ſelben ich eben ſehr peinlich. Mir ſoll der Ruf, die am von- 'urden, dann ſchlug ihr eitles Herz befriedigt höher. Augenblick fiel ihm der Grund ſeiner Verlobung ein, nehmſten gekleidete 1 8 Stadt zu ſein nicht 95 0 Ihre Liebe war aber nicht von jener tiefen Iinig eit, von und ein würgendes Gefühl ſtieg da in ihm auf——loren chen! Du hast aber dafür gar alen i jenem Aufgehen in dem Geliebten, wie die Marys, die und eine Ahnung: Gabriele wußte um alles! O, dies f 5 5 de in! Mir iſt es wirklich gleich 1 nur noch in ihm lebte und mit ihm dachte— nein, herz⸗ und gewiſſenloſe Weib, ihn dadurch zwingen zu 1 5 125 dest lla! 955 1 es wirklich 8 2 erſt kam ſie— dann der Verlobte. Sie liebte ihn ſeiner] wollen, ihr zu dienen! Aber ſie follte ſich getäuſcht wis 10 0 115 2 e 5 1 15 test 1 1 8 1 männlichen Schönheit, ſeiner ſeltenen P rſönlichke t, ſei⸗ haben— trug ſie erſt ſeinen Namen, dann war er der ſten Kleide ebenſo lieb, wie in der elegan eſten Toilette!“ 1 nes Namens wegen— nach ſeinen Anſichten, ſeinem Herr. Nicht au der ſeiner Gattin ſchuldigen Rückſicht] Leutnant Brenner bekundete ſtets ein lebhaftes Jute, inneren Fühlen und Denken fragte ſie nicht: das war und Ehrerbietung wollte er es fehlen laſſen— nein— reſſe für meine Garderobe, Scha! Das gefiel mir ſehr! 1 Nebenſache— der ſchöne Mann war ihr die Hauptſache, aber das Herrſchſüchtige, Launenhafte ihres Weſens ſollte] Und jetzt ſollſt Du mir auch etwas mit Rat und Geſchmack und dem galt ihre ganze Leidenſchaft. Gar manchmal gebrochen werden, damit er ein wenigſtens erträgliches beistehen!“ t 5 3 herrſchte zwiſchen dem Brautpaar ein gereizter Ton, trotz Leben hatte!——— 5 ö„Aber, Lieb, ich habe dafür nicht das leiſeſte Ver- Wolfs Nachgiebigkeit, weil ſie gar ſo wenig Rückſicht Die Brautbeſuche waren überſtanden, und nun folgten] ſtändnis—“ 2 a 8 duf ſein Weſen nahm. Dann war es ihr, als ob ſie den die Einladungen. So ſollte bei dem Juſtizrat Hoppe]„Ach, wenn Du nur willſt! Du haſt doch guten Ge. Verlobten haſſen ſollte, wenn er ſo kühl und ruhig ein großes Gartenfeſt ſein. Gabriele hatte dazu ein wun⸗ ſchmack! Hilf mir, bitte, ausſuchen, ja?“ fragte Ella bar; in ihrer Erregtheit hätte ſie ihm dann ſonſt etwas derbares zartduftendes Spitzenkleid gewählt— aber der nochmals. Sie waren— vor dem Günderſchen G. ö 5 können. Oefter bat ſie ihn, 105 5 get dazu e Hut 12 5 92 1 3 50 angekommen und ſtanden vor dem Schaufenſter des⸗ 17 5 einer Junggeſellenzeit— ie intereſſiere ſich rieſig lan zurechtgelegt: Sie wollte ihn bei Frau Günde n. N 5 3 5 en. 84 dafür, u 1 die Kuliſſen zu ſchauen, er hatte beetle, Wolf ſollte mit ausſuchen— bei der Gelegenheit!„Aber Ella— ſoll ich denn da mit hinein? Ein 1 doch gewiß vor ihr ſchon manches Mädchen gelüßt! Er kam er mit ſeiner Geliebten zuſammen und ſie konnte Leutnant in einem Modeſalon! 5 Ae nicht darauf zu erwidern, ſo war er erſtaunt! die beiden beobachten und jehen, ab das Gerücht a 3 ertlezung. ſolgt Direkten Steuern, der Einkommen⸗ und Vermögensde⸗ ſteuerung. Einträglicher für den Staat und mit ein⸗ facherem Apparat wäre eine Erweiterung und Verſchär⸗ fung der Verbrauchsſteuern im weiteſten Sinne mit Ein⸗ ſchluß gewiſſer Monopole geweſen. Verſpätet wird man dieſe Methoden nun doch noch anwenden müſſen, bei gleichzeitigem Abbau der direkten Beſteuerung. Dieſe mag auf dem Papier einem kapitalfeindlichen Gemüt große Befriedigung gewähren; weil die meiſten direkten Steuern aber bloß auf dem Papier blieben, haben ſie ihre Sinnlosigkeit erwieſen. Der Umbau hat zunächſt eingeſetzt bei der Einkommenſteuer, die noch am eheſten in die Wirklichkeit überſetzt war. Aber die komplizierte, zeitraubende Veranlagung ſtand in der Mehrzahl der Fälle in keinem Verhältnis zum Ertrag. Deshalb iſt begrüßenswert, daß nach der Novelle zum Einkommenſteuergeſetz die Erhebung durch Lohnabzug ohne Nachveranlagung einen viel größeren Kreis von Eimkommen erfaſſen wird als nach dem urſprünglichen Geſetz. Der Lohnabzug iſt die Anwendung einer indirek⸗ ten Steuermethode auf die Beſitzbeſteuerung; dieſe Me⸗ thode iſt noch ausbaufähig bei anderen Steuern, beſon⸗ ders bei der Körperſchaftsſteuer, bei der Kapitalertrags⸗ ſteuer wird ſie ja bereits, wenn auch nicht ſehr vollkom⸗ men, angewandt. Wir brauchen für unſer Steuerſyſtem weniger Veranlagung, weniger Aufgaben für die Fi⸗ nanzämter, weniger Apparat mit einem Wort, damit die Paragraphen zum Leben erweckt werden können, und damit die Steuerunkoſten nicht einen gar zu graßen Teil des Ertrages wieder auffreſſen. Die Frühjahrsbeſtellung hat begonnen, die erſten Be⸗ richte über den Stand der Saaten gehen durch die Preſſe. Aber noch immer ſchweben wir in Ungewißheit über un ⸗ ſere Ernährungswirtſchaft im laufenden Erntejahr. Ob Zwangswirtſchaft für Getreide und Zucker im bisherigen Sinn oder Umlageverfahren; für den Fall der Zwangs⸗ wirtſchaft, ob zu den bisherigen oder zu erhöhten Ab⸗ lieferungspreiſen; über dieſe Fragen iſt noch keine Klar! heit geſchaffen. Wir haben es jetzt fünf Jahre lang er⸗ lebt, daß die ernährungswirtſchaftlichen Maßnahmen faſt immer zu ſpät erfolgten, wenn ſie das gewünſchte Ergeb⸗ nis nicht mehr haben konnten: wir werden das wohl auch in dieſem Jahre wieder erleben. Unſere Ernahrungs⸗ wirtſchaft wird, ſeit die Sozialiſten aus der Reichs regie rung ausſchieden, von dem Schlagwort der Produktions- belebung beherrſcht. Dahin zielende Maßnahmen müßen aber ſtets vor Beginn der Anbauperiode erfolgen. mag es ſich nun um höhere Preiſe für Zwangslieferungen oder teilweiſe Freigabe handeln. Etwas derartiges iſt im Laufe des Jahres zienilich ſicher zu erwarten, wahr⸗ ſcheinlich aber ſo ſpät, daß es nicht mehr die Produktion belebt, ſondern nur noch den Konſum belaſtet. Tagesſchau. 8 Paris, 80. April. Ein Miniſterrat hat geſtern ſtattgefunden. Briand be⸗ richtete über die äußere Lage und die Art, mit der man ben franzöſiſchen Standpunkt in London vertreten werden. Es il keine Entſcheidung getroffen worden, auch über die Ein⸗ beruüfung der Jahresklaſſe 1919. Wenn, was mehr wahr⸗ cheinlich iſt eine ſolche Maßnahme getreſſen werden wird, ſo wird dies nicht vor der Tagung des Oberſten Nates er⸗ 8— die am Samstag in London beginnt. us Paris wird gemeldet: Die„Chicago⸗Tribune“ teilt mit: Die Reparationskommiſſion hat ſeſigeſtellt, gegen Deutſchland könnten aus dem Grunde, weil es die bis zum 1. Mai fälligen 20 Milliarden nicht vollkommen bezahlte, Sanktionen nicht angewandt werden. Nach dem Wortlaut des Verſailler Vertrages können für die Reſtſchuld lant 8 235 mit Anhang nur verzinsbare Bons verlangt wer⸗ D. Tieſer Entſchluß ſei dem engliſchen und italieniſchen Druck zu verdanken und iſt gegen den verzweifelten W ſtand der franzöſiſchen Delegation gefaßt worden. 0 1 i 1 Berlin, 20. April. on zuſtändiger Stelle wird der T.⸗U. mitgeteilt, entgegen anderslautenden Meldungen von. 1 PPP at ſind. 8 wir. e ee e ee eee ee ee Ader der deutschen Note, die Arſprünalich freundlich war, jetzt unſicher neworden iſt. Das gleiche iſt von der Haltung Eualands zu berichten. nur daß hier ihre anfänglich freun liche Haltung n en n deuiſchen Angebot einer weniger günstigen Stellungnahme Platz gemacht hat. Eſſen, 30. April. Die mehrheitsſozialdemokratiſche Arbeiterzeitung meldet, daß in den letzten Tagen in einzelnen Orten des nieder rheiniſchen Gebietes die Beſatzungstruppen verſtärkt wur⸗ dell. Der Vormarſch zur Ausdehnung der Okkupation ſei den franzöſiſchen Offizieren des neubeſetzten Gebletes ſchon bekannt gegeben worden. In Krefeld ſind zu Beginn der Woche über 200 franzöſiſche Zollbeamte ſtationiert worden. N London, 30. April. Die Botſchafter von Fronkreich, England, Italien und Japan in Waſhington 2 vom amerikaniſchen Staatsſek⸗ retär erſucht worden, den Standpunkt ihrer Regierungen zu den deutſchen Vorſchlägen einzuholen. Die Vereinigten Staaten werden von der Anſicht der Alliierten Kenntnis nehmen, bevor ſie auf die neuen Vorſchläge Deutſchlands antworten. Berlin, 30. April. Auf Grund eines Exlaſſes des Reichspräſidenten hat der Neichsjuſtizminiſter verfügt, daß die auf Grund der Ver⸗ ordnung vom 29. März 1921 gebildeten Gerichte die Voll⸗ ſtreckung gerichtlich feſtgeſetzter Freiheitsſtrafen von nicht mehr als 6 Monaten ſbezw. entſprechenden Geldstrafen) nach Ablauf einer Bernfungsfriſt erlaſſen können. Eſſen, 30. April.[Drahtmeldung.) Die Bergarbeiter im Ruhrgebiet haben ſich an die grotzen Gewerkſchaftsver⸗ bände des Auslandes mit der Bitte gewandt, gegen die Er⸗ weiterung der Sanktionen am 1. Mai Stellung zu nehmen. da dieſe Maßnahmen in erſter Linie das arbeitende deutſche Proletariat treſſen. a Berlin, 20. April. Aus Newyork wird gemeldet. daß Präſident Harding auf ſeiner Jacht Mayflower in Hampton Roads eine Schaun der geſamten amerikaniſchen Atlanticflotte abgenommen hat. die unter den gegenwärtigen Umſtänden auffällige Ab⸗ weſenheit Hardings von Washington beſtätigt ſich alſo. Paris, 30. April. r die geylanfe Be⸗ Wwiſche Regierung eee Der„Figaro“ teilt Einzelheiten übe letuns zes Ruhrgebiets 1 e feat 1 44 1H ver Wrzengung ber Fabriken. Sie werde außerdem die Ausfuhr und die Einfuhr forgfältig überwachen. Es handle darum, einen Dienſt einzurichten, der die deutſche Pro⸗ uktion ſteigert. A. London, 30. April. Der engliſche Votſchafter Lord d'Abernoen iſt geſtern in London eingetroffen. Wie gemeldet wird, betraf die er⸗ 3 Erkundung, die die engliſche Regierung durch hren Botſchafter in Berlin einziehen ließ, die Zeitdauer, weiche Dentſchland für die Zahlung der kapitaliſierten 50 Milliarden Goldmark vorſchlug. Die deutſche Regierung ſoll daraufhin mit einer näheren Angabe von 60 bis 80 Jah⸗ ten geantwortet haben. 1 e eee —ͤů eee Deutſcher Reichstag. Berlin, 29. April. Nach der Ausſprache über die auswärtige Politik bot der Reichstag heute wieder das übliche Bild. Die Freitagsſitzung war nur ſchlecht be⸗ ſucht. Nur 40 Abgeordnete waren bei Eröffnung der Sitzung zugegen und ihre Zahl wurde immer geringer. Die Sitzung wurde mit verſchiedenen kleinen Anfragen erüffnet. Man erfuhr dabei, daß die Schädigung des Siedelungsweſens durch die Eiſenbahntariferhöhung da⸗ durch gemindert werden ſoll, daß Monatskarten vom 1. Juni an mit 20 Einzelfahrten ausgegeben werden, ſo daß die Reiſenden, welche die Eiſenbahn täglich einmal zur Hin und Rückfahrt benützen, eine Ermäßigung um etwa 7 genießen. Wochenkarten ſollen den dritten Teil der Monatskarte koſten, ſo daß die Ermäßigung die Hälfte beträgt. Für weitere Strecken tritt allerdings eine ſtärkere Verteuerung ein, doch können Reiſende, die hierdurch ſich zu ſtark belaſtet fühlen, durch Monatskarte für die 4. Wagenklaſſe einen Erſatz finden. Schülerkar⸗ ten werden zum halben Preis der Monatskarte zur Ver⸗ fügung geſtellt werden. Vom Regierungstiſch wurde dann deſtätigt, daß die Beſatzungsbehörden das Landes⸗ finanzamt in Düſſeldorf aus ſeinen Dienſträumen ent⸗ fernt haben. Der Betrieb wird aber aufrecht erhalten. Der Reicksfinanzminiſter gab zu, daß ein Steuerbeamter für Aufklärung ungewöhnlicher Unregelmäßigkeiten bei der Steuererklärung in Ausnahmefällen Belohnungen erhält. Ueber die hierfür feſtgeſetzten Richtlinien dürfen die Finanzämter nicht hinausgehen. Hierauf wurde das Geſetz über die Verfolgung von Kriegsverbrechen erörtert. Es iſt durch einen Antrag der Regierungsparteien, den der Abgeordnete Leuthauſer (Deutſche Bp.) begründete, dahin ergänzt worden, daß eine Hauptverhandlung beantragt werden kann, auch wenn keine Anklageſchrift eingereicht iſt. Mit dem An⸗ krag ſoll ein Unrecht gut gemacht werden, das denen, die durch die Liſte der Entente falſch beſchuldigt worden ſind. die Möglichkeit gibt, ſich in öffentlcher Verhandlung gegen die Anſchuldigung wehren zu können. Ter Antrag und das Geſetz wurden in 1. und 2. Le⸗ ſung angenommen. Es wurde darauf die Ausſprache über die Sondergerichte und über den kommuniſtiſchen Aufſtand in Mitteldeutſchland fortgeſetzt. Die Kommu⸗ niſten, mit denen die Regierung und die anderen Par⸗ teien in der bisherigen Ausſprache ſcharf abgerechnet hat⸗ len, ſchickten ihren rabiateſten Redner Höllſtein vor, der en die ſchwere Blutſchuld der Kommuniſten abzu⸗ wälzen. IJnnenminiſter Koch ſtellte feſt, daß die Kommuniſten den Aufſtand bewußt hervorgerufen haben. Der Mini⸗ ſter nahm die Ordnungspolizei wirkſam in Schutz und gab die Zuſicherung, daß alles geſchehen werde, um ähn liche Vorkommniſſe zu unterdrücken.. Nach kurzer unweſentlicher weiterer Ausſprache wurde der Antrag der äußerſten Linken über die Aufhebung der Sondergerichte an einen Ausſchuß verwieſen. Die nächſte Sitzung findet erſt am Dienstag den 3. Mal kſtatt. Teutſchland. Die Pfingſtferien des Reichstags. Wie unſer Berliner Vertreter aus parlamentariſchen Kreiſen hört, wird der Reichstag ſich am 7. Mai ver⸗ tagen und bis zum 31. Mai in Pfingſtferien bleiben. Man hofft, daß die außenpolitiſchen Schwierigkeiten bis zum 7. Mai geklärt ſind, ſodaß ſich der Vertagung keine Hinderniſſe in den Weg ſtellen. Andernfalls wird der Ausw. Ausſchuß bereit ſein, um die Intereſſen desReichs⸗ tages wahrzunehmen, weiterzutagen, ferner werden ſich die Führer der Fraktionen zu größeren Entſcheidungen zur Verfüngng halten. Bis 7. Mai hofft der Reichstag noch den Nachtragsetat und die Anträge auf Aufhebung der Ausnahmeverordnungen, ſowie die von ſozialdemo⸗ kratiſcher Seite eingebrachten Anträge zur Behebung der Arbeitsloſigkeit zu erledigen. 0 Die innerpolitiſchen Schwierigkeiten. Die innerpolitiſchen Schwierigkeiten, die infolge der Schritte der Reichsregierung hinſichtlich der Anrufung Amerikas als Vermittler eingetreten ſind, haben ſich, wie unſer Berliner Vertreter aus zuverläſſigen parlamen⸗ tatiſchen Kreiſen hört, in den letzten zwei Tagen erheb⸗ lich verſchärft. Es verlautet. daß die Parteien lediolich aus außenpolitiſchen Rückſichten mit ihrer Oppoſition zurückhalten. Dieſe Rückſichten wurden aber in den Hin⸗ tergrund gedrängt, ongeſichts der ungeheuren Höhe der angebotenen Entſckädigungsſumme. Die Frage, ob Kabinett⸗ oder nur Miniſterkriſe, iſt gänzlich in den Hin⸗ tergrund getreten. Allgemein hegt man die Befürchtung, daß jetzt eine eruſte polniſche Auseinanderſetzung droht, falls die Regierung ſich in der Entſchädigungsfr ige der⸗ art feſtgelegt hat, daß die Forderungen der Alliierten demnach zur Durchſetzung gelangen. Entſcheidung über die deutſchen Vorſchläge ausſteht und ſolange noch keine Klarheit über die Haltung der Alli⸗ ierten vorliegt, werden die Parteien ſich nur auf eine Kriſe zußere Kritik der Regierung beschränken, ohne an treiben. Die Ariſe wächit ſich allein aus— ile wird „ Aber ſolange die aku in dem Augenblick, da die dußenpolifiſchen Schwie⸗ rigkeiten behoben ſind. l Eine oberſchleſiſche Verräterbande in Warſchan. 1 Warſchau, 29. April. Heute traf hier eine 22köpfige Abordnung aus den oberſchleſiſchen Bezirken links der Oder ein, die ſofort nach ihrer Ankunft dem Seneſchal von Trampzynski eine ausführliche Denkſchrift über⸗ reichte und unmittelbar darauf vom Premierminiſter Witos empfangen wurde. Der eigentliche Führer und Veranlaſſer dieſer Abordnung, Graf Oppersdorff, wird erſt morgen erwartet. daß lediglich der Leobſchützer Bezirk und höchſtens auch noch der Kreuzburger Bezirk als vorwiegend deutſch be⸗ zeichnet werden kann. Ungültigkeit der Tiroler Abſtimmung? Nach Mitteilungen von italieniſcher diplomatiſcher Seite ſoll die Entente ſowohl der deutſchen als auch der öſterreichiſchen Regierung zu erkennen gegeben haben, daß ſie die Volksabſtimmung in Tirol keineswegs al gültiges Votum betrachtet. Die ganze Abſtimmung in Tirol ſei weiter nichts als eine Mache der deutſchen Pro⸗ paganda und es beſtehe nicht die geringſte Gewähr dafür, daß bei der Handhabung der Abſtimmung mit ehrlichen Mitteln gearbeitet worden ſei, oder überhaupt eine Be teiligung der nichtdeutſchgeſinnten Kreiſe der Tiroler Be⸗ völkerung an der Abſtimmung ſtattgefunden bat. weil dieſe überhaupt von vornherein als ungeſetzlich und un! zuläſſig zu betrachten wäre. Die Alliierten bereiten eine Warnung an die Tiroler vor, aus der 8 Ab⸗ ſtimmung irgend welche Konſequenzen politiſcher oder ſtaatsrechtlicher Natur zu ziehen. Ausland. Eine gehäſſige Rede Briands. 7 Mailand, 30. April. Der franzöſiſche Miniſterpre⸗ ſident Briand hat geſtern abend den Pariſer Bericht erſtatter des„Corriere della Sera“ empfangen und ihm folgende Erklärung abgegeben: Deutſchlands Vorſchläge ſind wegen ihres Inhalis unß wegen der beſonderen Umſtände, unter denen ſie entſtau⸗ den ſind, unannehmbar. Die franzöſiſche Preſſe hat be⸗ reits ausführlich genug die Gründe erörtert, die uns ver anlaſſen, die deutſchen Vorſchläge für unannehmbar zu erklären. Deutſchlands Angebot bleibt weit unter dem Minimum, welchem Frankreich in den Pariſer Beſchlüſſen zugeſtimmt hat. Es iſt unmöglich, daß die Alliierten auf die Garantien des Verfailler Vertrages. vez können, da ſie den Vertrag ſelbſt verdrehten, indem ſie Polen den ihm gehörenden Teil Oberſchleſiens vorenthal ten und indem ſie Vorſchläge annehmen würden, die ver dienten diskutiert zu werden. Die ſchlechte Abſicht Deutſchlands ſcheint noch aus der Art hervorzugehen, in der es ſeine Vorſchläge übermittelt hat. Deutſchland kennt den Verſailler Vertrag bis ins kleinſte und weiß ſelbſt genau, ſo gut wie wir, welche Aufgaben die Rep rationskommiſſton hat. An dieſe Kommiſſion hätte ſich Deutſchland wenden müſſen, wenn es aufrichtig gewillt geweſen wäre, zu einer Vereinbarung mit uns zu kom“ men. Deutſchland hat aber vorgezogen, ſich an die Re⸗ gierung der Vereinigten Staaten zu wenden in der Hoff⸗ nung, daß auf dieſe Weiſe auf das eine oder andere Mit⸗ glied der Entente durch Amerika einen Druck ausgen werden könne, ſodaß ſchließlich eine Zertrümmerung der Entente eingetreten wäre. Das iſt eine Hinterliſt Deutſchlands, aber die Alliierten dürfen dieſen Prellver⸗ ſuchen nicht erliegen und der Verſuch iſt mißlungen. A e dieſe Beſtrebungen verbieten es ſchon, mit der deutſchen Regierung wieder in Verhandlungen einzutreten. Jetzt kommt aber ein weiterer Grund hinzu, weshalb wir uns zurückhalten müſſen. Die gegenwärtige deut ſche Negierung iſt nur das bloße Werkzeug in der Han von imperialiſtiſchen Elementen, die für den Krieg ver antwortlich ſind, für die aber noch nicht die Stunde ge⸗ kommen ist, die Macht zu übernehmen. Sie ſtehen abel auf ſeiten der Regierung und üben hren Druck auf ſie aus. Wir können mit Deutſchland keine klaren und auf richtigen Vereinbarungen kreffen, ſolange dieſe Elemente nicht ausgeſchaltet ſind. Erſt wenn Deutſchland von ihnen befreit ſein wird, kann man mit Hoffnung auf eine raſche und befriedigende Vereinbarung weiter di kutieren. Briand erklärte weiter, daß Teutſchland ſeinen Ver pflichtungen in Bezug auf die Entwaffnungsfrage nicht nachgekommen ſei und daß dieſes Agrement allein f genüge, die geplanten und bevorſtehenden Sanktionen zu rechtfertigen. Briand hofft, daß die weitere Beſetzung zu Reſultaten führen werde und 8 die deutſche Indu⸗ ſtrie nicht unter der Beſetzung zu leiden haben werde; Deutſchland ſei ein Schmelztiegel, hälte Dr. Simons er klärt, in dem man Schätze verarbeite, und daß Frank⸗ reich dieſen Tiegel zerſtören wolle. Frankreich will aber nicht den Tiegel zerſtören, ſondern es will nur dieſe Schätze haben, auf die es gültiges Pecht habe. Brian erklärte, daß die Zeit für Deutſchland gekommen ſei, ſich von den imperialiſtiſchen Elementen zu befreien. Sicherung der Ernährung Oeſterreich s? Wien, 29. April. Wie wir bören, hat Hooper in Aus ſicht geſtellt, daß er Denkſch⸗Oeſterreich die für den viermonatigen Bedarf ausreichende Mehlmenge von 200 000 Tonnen und einen gemiſſen Barbetrag bewiſle gen werde. In unterrichteten Kreiſen wird die Ausſich auf eine Kredithilfe der Entente für Oeſterreich augen blicklich nicht ungünſtig beurteilt. Die Finanzdelegl tion werde am 10. Mai Wien verlaſſen. e Sturz der neuen Finmer Megierung. 0 Mailand, 29. April. Bewaffnete Faſziſten und Le gionäre aus Trieſt haben das Stadthaus in Fiume er, ſtürmt und davon Beſitz genommen. Sie erklärten. i Wahlen für ungültig und haben die Regierung In der Denkschrift wird erklärt, e eee ee e 9 Aden e 5 een unter lebvaftem Beifall wurde der frühere Bürger 2 ſter Gigante zum Präſidenten des proviſoriſchen kektoriums des Staates Fiume ernannt. Die amtliche kündigung der neuen Regierung wurde dem italieni⸗ ſchen Geſchäftsträger mitgeteilt. Es wurde ein Umzu; mit Huldigungen für d' Annunzio veranſtaltet. Wie den Karriere della Sera“ mitteilt, wird jeder Verrat an der Kitz von Fiume mit dem Tode beſtraft. Gigante er⸗ ie volle Verantwortung für den Staatsſtreich ther nehme. 4 — e Badiſcher Landtag. Miaiſterreden über das bad. Ertragsſtener⸗ und Vertei⸗ lungsgeſetz. basdarlsruhe, 29. April. In der im Haushaltausſchuß des kötags fortgeſetzten Beratung über das Erkragsſteuer⸗ de Verteilungsgeſetz äußerten ſich der Finanzminiſter und Riniſter des Innern zu dieſen Steuer vorlagen. ung manzminiſter Köhler führte dazu u a. aus: Zur Deck⸗ 001 der Einnahmen und Ausgaben für das Steuerjahr 1920 lesen uns 60 Millionen; dieſen Betrag ſollen uns die vor⸗ zebenden Geſetzentwürfe bringen und zwar die Ertrags⸗ ner 25 Millionen, das Verteilungsgeſetz 35 Millionen. dri Hoffnung, daß uns die Reichseinkommenſteuer mehr ungen werde als geſchätzt war, muß man fallen laſſen. Die ih amtmehrausgaben betragen 154 Millionen Mark; unter Reer befinden ſich die Ausgaben für die Beſoldungsreſorm, Kinderzuſchläge und die Ruhegehaltsempfänger mit Un 32 Millionen. Sie werden im Jahr 1921 noch ſteigen. Pelte, ſchwebende Schuld beläuft ſich auf 84 Millionen. Der 85 tebsfonds in Höhe von 100 Millionen ſteht uns im den; 1021 nicht mehr zur Verfügung. Es müſſen alſo — Einnahmequellen geſchaffen werden. Der Miniſter die ate in ſeinen weiteren Ausführungen, man kritiſiere lig Geſetze, ſage der Regierung aber nicht, woher ſie die nö⸗ 5 Mittel nehmen ſolle. Von einer Antipathie etwa ge⸗ nde Landwirtſchaft, gegen das Gewerbe oder gegen die Jie bektrte könne keine Rede ſein Es gehe aber nicht an, fe Arbeiter, Angeſtellten und Beamten mii dem letzten frei und heranzuziehen, Induſtrie und Landwirtſchaft aber ne zu laſſen. Zudem ſtehen im Reiche etwa 3,2 Milliarden teme Steuern in Ausſicht, die wahrſcheinlich auf indirek⸗ beß⸗ Wege aufgebracht werden müſſen. Die badiſchen Steuer⸗ wiede dürfen nicht hinausgeſchoben werden. Der Miniſter — ſobann auf die großen ſoztalen Aufgaben hin, die der 3 ſche Staat zu erfüllen hat. Eine Anleihe für die Zwecke daß Wohnungsbaues wird nötig werden. Zuzugeben ſel, und doden vom eigentlichen Rohſtoffgeblet weit eutſernt iſt Di daher mit größeren Schwierigkeiten zu rechnen habe⸗ 3 Vorlegung des Finanzgeſetzes ſei noch nicht möglich, de die betr. Behörden ſtark überlaſtet ſind. Schließlich teilte * Miniſter noch mit, daß die Steuererklärungen nicht mit aur, Bereitwilligkeit erfolgen, die im Intereſſe der Ordnung uch der bad. Finanzen zu wünſchen wäre. Fin Miniſter des Innern Remmele legte die ſchlechte nahmslage der badiſchen Gemeinden dar. Die Kapitalauf- ger men der Gemeinden haben ſich um das dreifache geſtei⸗ it und betrugen 1920 insgeſamt 1342 Millionen. Der metuter wies auf die großen Aufgaben hin, die die Ge⸗ 30 uden zu löſen haben. Es entfallen von den im vorigen daher genehmigten Gemeindedarlehen u. a. auf Wohnungs⸗ Mibeffung 151 Millionen, auf Lebens mittelverſorgung 99 Arlaonen, auf Elekirtzitätsverſorgung 45 Millionen, auf Misttswohlfahrtspflege Mill., anf Notſtandsarbeiten 9 Ulonen. Damit die Gemeinden ihren Verpflichtungen lagen können, ſollte man ihnen die Betriebsſteuern 5 1 g r .* Vaden und Nachbargebiete. 1 Karlsruhe, 90. April. Der Staatsanzeiger meldet, in Profeſſor Hans Butz an der Leſſingſchule in Karlsruhe Obeleicher Eigenſchaft an die Goetheſchule in Karlsrube und verfcamtmann Guſtav Keller zum Bezirksamt Freiburg 8 worden iſt. Lanz, Karlsruhe. 30. April. Wie wir erfahren, wird der udtag in der zweiten Maiwoche wieder zuſammentreten. une, Mannheim, 30. April. Nach fünfeinhalbläbrigen Ge. 20 dgenſchaft in Sibirien iſt der frühere Leutnant d. N. im Re Dragonerregiment, Wilhelm Strauß, Sohn des Ged. Jegierungsrats Dr. Strauß, in die Heimat zurückgekehrt. bandeute früh entſtand in dem Lager der Holz⸗ und Kohlen⸗ ſcedlung von A. Grohe ein großer Kohlenbrand, wahr⸗ dulich infolge Selbſtentzündung. ger, Mannheim, 30. April. Vor dem Münchener Volks⸗ Auncht hat die Verhandlung gegen den Mechanikerkedrling geand Englert, gegen den Kaufmann Wills Fririch und anden den Oberrealſchüler Eugen Nieger, ſümtlich Sobne beselebener hieſiger Familten, wegen der Ermordung der unen; Münchener Automobilisten begonnen. Wie dach er⸗ lgerlich iſt. haben die drei Angeklagter die noch ir tugend. und Alter ſtehen, den Aulomeddibeſiter Michael Bauer che deſſen Chauffeur Lorenz Türk auf der Fahrt von Mün- u nach Garmiſch ermordet. mit„Maunheim, 30. April. Die Matueranſtaltungen ind gar der Erſindungsmeſſe im Nibelungenfaal des Roſen⸗ f ſomtens eröffnet worden. Eine große Anzahl ron Firmen. ten bekannte Konſtrukteure und Erfinder haben die weis ger Räume für ihre Ausſtellungsgegenſtände in Anſpruch hhaßmmen. Einen großen Raum nehmen u. a. die Wirt⸗ ta ſtsartikel, die Haus⸗ und Küchengeräte ein, wobei auch u neuartiges Verfaßren für das Einmachen von Frücht⸗ n. rie und dergl. gezeigt wird. Weiter ſind zu ſehen künſt⸗ Hei Reklamen, neue Typen der Motorräder, elektriſche 8 2 und Kochapparate. ſche Weinheim, 30. April. Die Tiefbohrungen der Deut⸗ bis Petroleum A.⸗G. nehmen ihren Fortgang und ſie ſind in letzt gegen 100 Meter in das Erbinnere gelangt. Erſt ob einer Tiefe von etwa 200 Meter kann feſtgeſtellt werden, abbauwürdige Oele vorhanden ſind. inte Kehl. 30. April. Der Kreisdelegierte in Kehl der kannalliierten Kommiſſion gibt folgende Verordnung be⸗ dufmte Die Kaufleute des beſetzten Gebiets werden darauf nerkſam gemacht, daß der Leitende Ausſchuß für die pelt niſchen Zölle Maßnahmen ergriſſen hat, um die dop⸗ land Verzollung von Waren, die auf dem Rhein vom Aus⸗ in das beſetzte Gebiet eingeführt werden, zu vermei⸗ . 0 en. Um in den Genuß dieſer Schunmaßregeln zu gelan⸗ 8 zelt es unbedingt erforderlich, daß die obenbezeichneten verſen unmittelbar nach einem Hafen des beſetzten Gebiets * werden. 2 8 Offenburg, 30. April. Wie hier bekannt wird, haben verbreſtnßoſen im Kehler Brückenkopfgebiet einen Anſchlag 51. tet, in dem mitgeteilt wird, daz die Rheinbrücke wir Straßburg vom 30. April um Mitternacht geſperrt ten Olfenburg. 20 April. Das in der Nahe von Zen. durch dach gelegene Anweſen des Landwirts Franz Fey iſt ſchei Feuer nahezu vollſtändig zerſtört worden. Allem An⸗ n nach liegt Brandſtiftung vor. a Skerharmersbach(Amt Offenburg), 30. April. Ober⸗ der Station„Dorf“ entgleiſte am Dienstag nach 11 f* Zug von Richtung Zell kommend, da ein großer ben Schienen fag. N. undere Beſchädigungen dem italieniſchen Polizeikommandanten, daß er? eukſtanden nicht. Der Zug hatte vorher Mliglieder des Wirtevereins, die einen Ausflug hierher gemacht hatten, mittels Sonderfahrt nach Biberach gefahren. Am Donners⸗ tag früh konnte der Verkehr wieder aufgenommen werden. Nach dem Täter wird gefahndet. 5 i Kollnau, 30. April. Zur Erinnerung an den Frie⸗ densſchluß zu Verſailles hatte die Gemeinde im Jahre 1919 zwei Lindenbäume pflanzen laſſen. Davon iſt der eine ganz verdorrt und der andere am Abſterben. . Donaueſchingen, 30. April. Der Landesabgeordne⸗ teutag des badiſchen Kriegerbundes wird am 25. und 26. Juni in unſerer Stadt abgehalten. a * Freiburg, 30. April. In den erſten Maitagen ſeierk der Mütterverein bei U. L. Frauen Münſter das 60jährige Jubiläum ſeines Beſtehens. aun Freiburg, 30. April. Die Streiklage in der Textilin⸗ duſtrie iſt unverändert; auf beiden Seiten herrſcht Unnach⸗ giebigkeit. Es ſind nach der Freiburger Zeitung Bemü⸗ hungen im Gange, den Streik auf weitere Betriebe auszu⸗ dehnen. In der Spinnerei und Weberei Steinen haben ſich jedoch zwei Drittel der Arbeiter gegen und ein Drittel für den Streik ausgeſprochen. In der Spinnerei und Webe⸗ rei Todtnau ſtimmten von 174 Arbeitern 114 gegen und 60 für den Streik. e Boxberg, 30. April. In der Tauber bei Lauda iſt die Leiche des Telegraphenſekretärs a. D. Anton Geiger von Wölchingen aufgefunden worden. Allem Anſchein nach liegt Selbſtmord vor.. a Bernhaupten b. Offenburg, 30. April. Der 80fährige Wagner Wußler ſtürzte vom Heuſpeicher ab und verletzte ſich ſo ſchwer, daß er ſtarb. an Säckingen. 30. April. Bei der hieſigen Zelitſpinnerei und Bindſadenſabrik G. m. b. H. iſt der Strelk mit 158 ge⸗ gen 54 Stimmen abgelehnt worden. Wirtſchaftliches. Der dentſche Hotelbetrieb. Von Dr. Heinrich Dröſe. In einem Witzblatt fand ich dieſer Tage die alte Erzäh⸗ kung wieder aufgefriſcht von dem Reiſenden, der ſich darüber beſchwert, daß er nicht geweckt worden ſei und daher den Zug verſäumt habe, und dem der Hotelier die hübſche Ant⸗ wort gibt:„Als Sie geweckt zu ſein wünſchten, brauchten Sie doch nur zu klingeln.“ Ich halte es nicht für unmöglich, daß dem Geſchichtchen irgend ein wirkliches Vorkommnis in früherer Zeit zugrunde liegt. Beruf und Neigung ha⸗ ben mich viel in der Welt umher geführt, und ich habe dabei manchen witzigen Gaſthofbeſitzer kennen gelernt, der Geiſt genug beſaß, um dem mißgeſtimmten Gaſt durch ein Scherz wort die Laune wieder zu verbeſſern. Dieſer und jener hat mir auch hinter einer Flaſche ernſte und fröhliche Dinge aus dem reichen Born ſeiner Erlebniſſe erzählt. „Wenn ich aber neuerdings meine altgewohnten Gaſt⸗ ſtätten betrete, dann finde ich die Situgtion nicht ſelten we⸗ ſentlich verändert. Aus dem zum Scherzen aufgelegten Wirt iſt meiſt ein ungewöhnlich ernſter Mann geworden, der täglich viele Stunden über ſeinen Büchern ſitzt, um zu berechnen und wieder zu berechnen, wie Soll und Haben miteinander in Einklang zu bringen ſind. Dieſer Szenen⸗ wechſel hat den Volkswirtſchaftler in mir gereizt. Ich habe mich über die Lage des Hotelgewerbes zu verläſſigen ge ſucht und dabei Feſtſtellungen über den Einfluß der Teue⸗ rung auf den Hotelhaushalt gemacht, die die Oeffentlichkeit iutereſſieren dürften. Der Direktor eines großen Unter⸗ nehmens bewies mir an an Hand ſeiner Unterlagen, wie ſeine Unkoſten in dem kurzen Zeitraum von 1919 bis heute geſtiegen ſind. Er verausgabte im Monat Februar 1921 z. B. für elektriſches Licht 16510 Mark, während hierfür im gleichen Monat des Jahres 1919 nur 1308 M. aufzuwenden waren. Ich will noch einige gewichtige Auſgabepoſten her⸗ ausgreifen und ihnen die früheren Beträge gegenüberſtel⸗ len. Die Koſten für elektriſche Kraft ſtiegen von 6900 M. auf 5587 M., für Gas von 201 M. auf nicht weniger als 14747 M., die Gehälter von 10 422 M. auf 62 000 M., die Krankenkaſſen⸗ und Invalidenverſicherungs⸗ Beiträge von 720 M. auf 8791 M. Die Steuern und Abgeben erhöhten ſich von 1500 auf 15000 M., und für die Perſonalbeköſtigung waren ſtatt 10000 M. 61000 M. aufzuwenden. Die Unter⸗ ſchiede ſind noch grotesker, wenn man Jahresziffern von 1920 mit denen für 1914 vergleicht. So hatte das Unterneh⸗ men, um nur einige Poſten herauszugreifen, 1914 für Keh⸗ richtabfuhr 973 M. zu entrichten; im Jahre 1920 ſchnellten dieſe Gebühren auf 15 000 M. in die Höhe. Die Aufruhr⸗ verſicherung war früher eine unbekannte Einrichtung. 1920 mußte die Kleinigkeit von 50 000 M. dafür entrichfet wer⸗ den. Im Jahre 1914 wurden für Heizung 20000 M. aus⸗ 8 im Jahre 1920 beliefen ſich dieſe Koſten auf 150 000 Ark. Hierbei handelte es ſich lediglich um laufende Ausgaben. Nun iſt aber die Einrichtung eines Hotels bekanntlich in ganz beſonderem Maße einer ſtarfen Abnützung unterwor⸗ fen. Der Krieg hat es jedoch mit ſich gebracht, daß ſelbſt dringliche Wiederherſtellungsarbeiten und Neuanſchaffun⸗ gen jahrelang hinausgeſchoben werden mußten. Jetzt laſſen ich dieſe Dinge vielfach nicht mehr verſchieben, und ſie ver⸗ chlingen gewaltige Summen. Für die unerläßliche Neu⸗ ausſtattung eines einzigen Zimmers mußte nach den vor⸗ gelegten Rechnungen der Betrag von 60000 M. aufgewendet werden. Aber ſchon nach einer Benützung von wenigen Tagen— das geht dich an liebes Publikum— fanden ſich häßliche Schrammen an den Wänden und Tintenflecke auf dem teuren Tuch des Schrreibtiſches. Auch für die Anſchaf⸗ fung von Maſchinen, von Wäſche, Gläſern, Porzellan und Silber, an die der Gaſtwirt wohl oder übel von Zeit zu Zeit herantreten muß, ſind heutzutoge antaſtiſche Preiſe anzulegen. Dabei iſt der Hotelbeſitzer nicht einmal davor geſichert, daß ihm nach kurzer Zeit bereits wieder ſo und ſoviele Stücke fehlen, weil ſie durch ihr gutes Ausſehen und ihre nicht an den Ort geknöpfte Verwendbarkeit dieſen und belbs Gaſt gereizt haben, ſie als„Andenken“ mitgehen zu eißen. Zieht man nach das Riſiko in Betracht, das dem Gaſt⸗ wirt durch die Beſtimmung des Bürgerlichen Geſetzbuchs aufgeladen wird. wonach er für abhandengekommene Sachen des Gaſtes haftbar iſt, und vergegenwärtigt man ſich, daß die Verſicherungsgeſellſchaften angesichts der jetzigen Wert⸗ ſteigerung und der Neigung der Menſchen zur Verwechs⸗ lung von Mein und Dein ſich aus beareiflichem Selbſterhal⸗ tunostriebe weigern. die eingebrachten Gegenſtände der Gäſte auch nur annähernd in voller Höhe zu verſichern, ſo⸗ beare'!t man, warum dem Hotelier heutzutage das Lachen und Sterzen vergeht. Wie moncher von uns hat wohl ſchon über die Erhöhung der Hotelzimmerpreiſe räſoniert! Laſſet uns im Stillen Abbitte leiſten für alles das, was wir bisher nach dieſer Richtung gedankenlos geredet haben! rr Lokales. 5 * Die Friſt zur Abgabe der Einkommeuſteuererklärung iſt bis zum 15. Mai verlängert worden. * Das höherprozentige Bier. Auf Erkundigungen er⸗ fahren die„Münchener Neueſten Nachrichten“, daß die Ver⸗ ordnung über die Herſtellung eines höherprozentigen Bie⸗ res nur für die norddeutſchen Brauer gilt. * Monatskarten. Im Ansſchuß des Reichstages er⸗ klärte ein Vertreter des Reichsverkehrsminiſteriums, die Berechnung der Monatskarten erfolge ab 1. Juni nach dem Preiſe der 4. Klaſſe ſo, daß der Preis der Monats karten —— gegenüber dem Preis der übrigen Fayrkarten eins Ermäß gung um die Hälfte erfahre. Die Fahrkarten für weitere Strecken würden eine ſcharfe Verteuerung erfahren. Es ſollen jedoch Monats⸗ und Zeitkarten aufgrund aufgrund des 4. Klaſſetarifes für regelmäßig fahrende Reiſende aus⸗ gegeben werden. Schülerkarten würden zum halben Preis det Monatskarten ab 1. Juni ausgegeben werden. * Verkehrsſperre. Die Annahmeſperre für Eilſtück⸗ güter nach den Münchener Bahnhöfen iſt aufgehoben. Als Frachtſtückgut dürfen dahin nur Lebensmittel, Futtermittel, * Düngemittel und Meſſegut angenommen werden. 8 Enklaflung wefblicher Angeſtellter bei Behörden. N Gegen eine Verfügung des Reichsminiſters des Innern, die weiblichen Angeſtellten aus dem Büro- und Kaſſendienſt bei den Reichsbehörden zu entlaſſen, hat der Gewerkſchafts⸗ bund der Angeſtellten(G DA.) in Berlin ſofort bei allen in Frage kommenden Stellen Proteſt erhoben und dieſen da⸗ mit begründet, daß für die Entlaſſung nur die Verordnung über Einſtellung und Entlaſſung von Arbeitern und Ange⸗ ſtellten während der Zeit der wirtſchaftlichen Demobil⸗ machung maßgebend ſein kann. Im Uebrigen mußte es Beſtemden erwecken, daß gerade von Regferungsſtellen ge⸗ gen die in der Verfaſſung zugeſtandene Gleichberechtigung verſtoßen und ſo erneut ein Unterſchied zwiſchen männlichen und weiblichen Angeſtellten geſchaffen wurde. In ſeinem Antwortſchreiben hat der Reichsminiſter des Innern darauf hingewieſen, daß die Maßregel infolge Unterbringung der aus den abgetretenen Reichsgebieten zu übernehmenden Beamten notwendig geworden ſei und daher diejenigen An⸗ geſtellten entlaſſen werden müßten, die erſt während des Krieges bei den Behörden Beſchäftigung gefunden haben. Wie hieraus hervorgeht, handelt es ſich nicht nur um weib⸗ liche, ſondern auch um männliche Angeſtellte. Inzwiſchen ſind im Verhandlungswege bereits erfolgte Kündiaungeng ne Lenne worden. Der GDA hat allen übrigen in Frage kommenden Angeſtellten die Weiſung gegeben, bei et⸗ wa in Auswirkung der Verfügung des Reichsminiſteriums des Innern erfolgenden Kündigungen den Schlichtungsaus⸗ ſchuß unter Bezugnahme auf die Verordnung über Einſtel⸗ 5— und Entlaſſung von Arbeitern und Angeſtellten anan rufen. 2 8 8 a 2* FF s Telegrammworte, die unbedingt gelten müſſen. Es liegt im Intereſſe der geſamten Geſchäftswelt, eine öffent⸗ liche Aufklärung über folgendes herbeizuführen:— lich der Auflieferung eines Telegramms wurde das a „Brieffolge“ beanſtandet und als zwei Wörter berechnet. Ex⸗ fahrungsgemäß wurde das Wort Brieffolge ſeit langen Jahren im kaufmänniſchen Telegrammſtil verwendet und auch ſtets als ein Wort gewertet. Anſcheinend hat aber die Poſtbehörde gleichzeitig mit der Verteuerung auch beſon⸗ dere Vorſchriften über zuſammengeſetzte Wörter erlaſſen, denn laut einem im Beſitze der Schalterbeamten befindlichen Verzeichniſſes ſollen künftig auch Worte wie keilgutet“, zͤringdrahtet“ u. a. nicht mehr zuläſſig ſein. Bei einer Worttaxe von 30 Pf. iſt aber der Gebrauch kurzer zuſam⸗ mengeſetzter, ſeither bewährter Wörter ſehr weſentlich nicht nur im Intereſſe des Geſchäftsmaunes, ſondern auch im Intereſſe der Entlaſtung der Poſt, da ſonſt unzweifelhaft Telegrammverlängerungen eintreten müſſen. Die Geſchäfts⸗ welt würde außerdem es ſicher ſehr begrüßen, wenn ein käuflich zu erwerbendes Verzeichnis dieſer telegraphiſch zu⸗ gelaſſenen Worte erhältlich wäre. Jedenfalls ſollte die Poſt⸗ behörde nicht noch künſtlich die ſo ſchon unerſchwinglichen Telegrammſpeſen verteuern. 5 * Die Herſtellung von Kuchen. Ueber die Bereitung von Kuchen iſt eine neue Verordnung erſchienen, durch die die Verwendung von Brotgetreidemehl in gewerblichen Be⸗ trieben oder außerhalb dieſer bei der Bereitung zum Ab⸗ ſatz auf höchſtens 30 Proz. der Menge des überhaupt ver⸗ wendeten Mehles oder mehlartiger Stoffe beſchränkt wird Dieſer Beſchränkung unterliegt nicht die in gewerblichen Betrieben gegen Lohn erfolgte Bereitung von Kuchenteigen Tortenmaßen aus Rohſtoffen. die vom Kunden geliefert werden. Die Verwendung von Zutaten zur Bereitung von Kuchen⸗ und Tortenmaſſen, Eis, Eisſpeiſen und Cre⸗ mes, außer Butter, Butterſchmalz ſowie friſcher Milch und Sahne, unterliegt in Zukunft auch in gewerblichen Betrie⸗ ben keiner Beſchränkung mehr. Verboten iſt nach wie vor die Bereitung von Schlagſahne oder Sahnenpulver. Die Herſtellung, das Beibehalten und der Vertrieb von Weizen⸗ kleingebäck, runden Brötchen, Salzſtangen. Laugenbretzeln und ähnlichen Backwaren, iſt nach wie vor verboten. 0 Mittellungen aus der Gemeinderatssitzung der Gemeinde seckenhelm vom 26 April 111. Ein Geundſück mit Gebäul ſchk siten wird geſchätzt. Den Bandaeſchädigten Sunthauſen wird ein Betrag von 2000 Mk. bewilligt. Hyvoth k- löſchungen werden genehmiat und vollzogen. Der Ve u gleichungsvorſchlag des Mi teinigungsamts über die Koſten einer Wohnungsherſtellung wird an⸗ genommen. 5 Der mit den Eg⸗nüm ern von Baugelände des Bau⸗ W ab eets Hopfengäften wegen A kauf dies Gändes q 1 off nen Vereinbarung wr zugeſtime 6 D. G bühren fü die Bäder im Kant ahier werden mi ſofortiger Wi kung un fachen Betrag höht. 7 Deaulichen die Verpflgungskoſten auf à s 12 Mk. feſtgeſ tzt. a 8 Zam G ſuch der bieſtaen Bezirkag upp ves R eichs⸗ bundes der K iegsb ſchädigten wird beſchloſſen, die Parteien zu erſuchen ventl. anſt lle der entſandten Vertreter in die Fü ſo⸗gekemmiſſton einen Kriegs⸗ beſchädigten zu entſenden. 9 Die Fohlen weide wird ab l. Mai l Js. eröffnet. 10. Bahnarbeiter Jakob Heinrich Ding wird als Orts⸗ bü ger aufgenommen. a 11 An den p ſö lich Aufwendungen der zu errichtenden Be ksgewerheſchul Ladenburg trägt die Gemeinde emen, der Schülerzahl aus hi⸗ſiger Gemeinde ent⸗ ip chenden Ante. 12 D Steinzeugwa enfabrik wird geſtattet auf dem G emdealände neben der Fabrik eine Wohnbaracke gufzuſteſlen. 13. D von dem kath Jungmännerverein bereits gezahlte Luſtha keitsſteuer für die Theateraufführungen iſt zurückzuzahlen. 14 Der gemeine Wert von mehreren Grundſtücken wird feftgeſetzt. 15. Die 5 mit der gemeinnützigen Bau⸗ und Spargenoſſenſchaft wird genehmigt und vollzogen. 16. Verſchiedene Rechnungen werden zur Anweiſung ge⸗ nehmigt. 5 rantmo lich die Redaktton: Pb. Fofften, Sockenhefm. 12 Vermiſchtes. T Ein kommuniſtiſches Experiment vor 100 Fabr AUnſeren Unabhängigen und Kommuniſten, die alles auf kommuniſtiſcher Grundlage neu aufbauen wollen, kann ein Sdözialiſt Robert Owen, übrigens der getiſtige Begründer der Konſumvereine, vor nahezu hundert Jahren zur Aus⸗ führung brachte. Owen verſuchte ſchon als Leiter einer gro⸗ gien Baumwollſpinnerei mit 2000 Arbeitern die materielle 8 Lage derſelben ſowie ihre geiſtige und ſittliche Entwicke⸗ lung zu fördern. U. a. ſetzte er das erſte eigentliche Arbei⸗ terſchutzgeſetz durch dahingehend, daß Kinder unter 9 Jah⸗ ren überhaupt nicht mehr, von 9 bis 12 Jahren nur noch Höchſtens zwölf Stunden() in den Fabriken beſchäftigt werden durften. Seine techniſchen und kaufmänniſchen Leiſtungen brachten Owen, der einer mittelloſen Familte entſtammte, zu glänzendem Aufſtieg. Nun gab er ſich ganz einer großzügigen Wirtſchaftpolitik hin, ſorgte für Verkür⸗ zung der übermäßigen Arbeitszeit der Erwachſenen, Auf⸗ heſſerung der Löhne, Beſchaffung guter Wohnungen und billiger Lebensmittel, für Krankenhäu ler, Dann aber ſchaß er übler das Ziel hinaus und vernichtete, was er ſegensreich angebaut hatte. lute Gleichheit aller, der ganzen menſchlichen Geſellſchaft, in allen Rechten und Pflichten an. Wegfall von Lob und Tadel, Strafe und Belohnung, die moraliſche Nichtverant⸗ wortung des Individuums. Jede Autorität und jede Supe⸗ kiorität, namentlich des Kapitals, ſollte wegfallen. 1823 ſetzte er dieſen Plan in die Tat um. Er kaufte in Indiania in Nordamerika von dem Württemberger Rapp, der mit 800 Bauern eine religiöſe Gemeinſchaft New⸗Harmonie be⸗ gründet hatte, 3000 Morgen urbar gemachten Landes und ſchuf eine kommuniſtiſche Siedlung. Allen wurde ohne Un⸗ terſchſed der geleiſteteten Dienſte die gleiche Lebenshaltung geboten. Die Leitung wurde einer„Mitgliederverſam lung“ übertragen, die Verwaltung einem ſiebengliedrigen „Rat“. Dieſe Seibſtregierung führte bald zu Uneinigkeit, ſchon nach wenigen Wochen gab es ſelbſtändige Zweig vereine, nos zualeich bat man Owen, die Leitung ſelbſt zu J Experiment zur Warnung dienen, das der große engliſche e 5 unentgeltliche Jugenderziehung uſw., alles um die wirtſchaftliche Lei⸗ ſtungsfähigkeit der Arbeiter zu heben, was auch gelang. Er ſtrebte eine abſo⸗ n Abernehmen. Aber der funere 4 en. ̃ ging mmer mehr in die Brüche und die wirtſchaftlichen Schwierigkeiten nahmen eher zu als ab. da allerſeits die Arbeitsluſt geſunken war. Schon nach Jahresfriſt ſah Owen ein, daß alles fehlgeſchla⸗ gen war, daß nicht die Arbeit an ſich die Werte ſchafft, ſon⸗ dern die zweckmäßige Arbeit, wie ſie nur die Intelligenz und das Kapftal zu ſchaffen vermag. Ohne inneren Antrieb durch Konkurrenz, Stärkung des Erwerbſinnes und Auf⸗ rechterhaltung des Privateigentums iſt eben kein Glück zu ſchaßten id een Ferret möalich. 200 Hallig⸗Schafe bei einer Sturmflut ertrunken. Einen ſchweren Verlun hat der Pächter der Hamburger Hallig⸗ inſel au der weſtſchleswialſchen Küste, Johannes Volquard⸗ ſen, erlitten. Eine balbe Stunde Weges öſtlich der Hallig. dem unhen FFeſtlande zu, befindet lich die ſog. Platte, auf der ch das meiſte und bee Weideland befindet. Eine große Schafberde, die dort wetdete wurde an einem der letzten Nachulttage zwiſchen d und 6 Uhr bei Nordweſtſturm von der plötzlich einſetzeuden Flut überraſcht. Volquardſen eilte gur Neitung zer Tiere herbei, vermochte aber, trotz über⸗ menkchlicher Ankrengung, et ſaß ſelbſt in der Flut ver⸗ finkend, die Tiere gegen die Hagelböen nur ſchwer vor⸗ wärts zu bringen. Kaum 5 Meter von der Werft ent⸗ fernt, ereilte bie Schaſperde das Schickſal. Faſt zwei Drittel r ungefähr 200 Schafe, ſämtliche einjährigen Tiere und ein Teil Mutterſchafe, ſowie ein teuer erſtandener Bock er⸗ kranken. Volquardſen, der ſich mit Mühe ſelbſt kaum ret⸗ 2 e erleidet dadurch einen Verluſt von etwa 100 000 * 1 Mordanſchlag auf einen Majoratsherrn. Unter der Be⸗ ſchuldigung, einen Mordanſchlag auf den 28 Jahre alten mecklenburgiſchen Majoratsbeſitzer Grafen Georg von Schlieffen geplant und mehrere Männer zur Ausführung des Verbrechens gedungen zu haben, ſind die Gräfin Eleo⸗ ter verhaftet. je 200 Gramm Dunamit. 3 8 11 n mmeln Bon Arzneipflanzen Furch die Saß Auch im Jahre 1921 ſollen im Inland wachſende Ar pflanzen und Nutzkräuter durch die Schüler geſammelt wer den. Das Miniſterium des Kultus und Unterrichts hu einen Erlaß an die Leiter ſämtlicher Hnterria8tsan ale Badens gerichtet, in dem die Lehrerſchaft erſucht wird, 1 Schulingend bei dieſer Sammeltätigkeit zu fördern. De Apothekerkammer in Baden hat die Apotheker des Lande? gebeten, den Schulen im Sammeln von Arznei⸗ und Nu kräutern ratend und helfend zur Seite zu ſtehen. Mer! blättet über die Arzneipflanzen ſind von der Apotheken“ kammer in Karlsruhe zu beziehen. 5 Turnen, Spiel und Sport. f Lasker gibt auf.„ Dr. Lasker hal den Kampf um die Schach welkmeiſterſchgl aufgegeben und ſich für beſiegt erklärt. Der Verzicht wur am Ende der 15. Partie ausgeſprochen ſodaß auch dieſe verloren anzuſehen iſt. Der deutſche Schachmeiſter erklärte er habe ſo unter der Hitze in Havanna zu leiden gehabt, 3 er nicht imſtande geweſen ſei, ſeine volle Aufmerkſamk dem Spiel zuzuwenden. Nach dem urſprünglichen 997 ätten noch neun Partien geſpielt werden ſollen. Die Tos ache, daß Lasker aufgibt, zeigt, daß er unter den vorlie genden Verhältniſſen für ausgeſchloſſen hält, die zu einem Siege notwendigen Gewinne noch erreichen zu können. 0 Schlußſtand des Kampfes iſt: Capablanca 5, Lasker remis 10. Es war vorauszuſehen, daß die Spielſtärke Laskers durch das tropiſche Klima auf Kuba eine Einbuß⸗ erleiden würde, die dem eingeborenen Capablanca zugute kam. Man war deshalb von vornherein verwundert, Lasker unter für ihn ſo ungünſtigen Bedingungen die He! re milch Benannmacbungen. Den Verkauf von Spargeln betr. 5 Das Wäſſern von Spargeln(zum Zwecke der Gewichts vermehrung) iſt als Nahrungsmittel⸗ flälſchung ſtrafbar. Der Verkauf gewäſſerter Spargel kann außerdem als Betrug oder Betrugsverſuch verfolgt werden. Es wird vielfach verſucht, die KNeäufer dadurch zu täuſchen, daß die Spargel nach der Wäſſerung wieder mit Erde bedeckt werden, um den Anſchein zu erwecken, als kämen ſie friſch aus der Erde. 5 Durch Wäſſern werden Spargel geſchmack⸗ und wertlos. f 25 Wir empfehlen, gewäſſerte Ware, unter allen Unmſtänden zurückzuweiſen und Fälle, wo die Weäſſerung erſt nachträglich bemerkt wird, zur An⸗ fęęeseige zu bringen. 3 Die Verkäufer gewäſſerter Ware haben Ein⸗ ziehung und ſtrenge Beſtrafung zu gewärtigen. Mannheim, den 29. April 1921. 8 Bad. Bezirksamt— Abt. III. Fer haltung unzuverläſſiger Perſonen 5 vom Handel betr. i Da die Maul⸗ und Klauenſeuche erloſchen iſt, . 25 unſere Verfügung vom 31. 8. aufgehoben und 3 wieder zum Handel mit Vieh zugelaſſen. Mannheim, den 28. April 1921. Bad. Bezirksamt.— Abt. III. 2 Fe ſt genannt Ferdinand Marx in Schriesheim . 5 Maul⸗ und Klauenſeuche. In den Gemeinden Amt Heidelberg, Laudenbach Amt Weinheim iſt die Maul⸗ und Klauenſeuche ausgebrochen. In den Gemeinden Dan ſt dt Amt Ludwigs⸗ hafen, im Kreis Bensheim, in Darsberg Am! Heppenheim iſt ſie erloſchen. 5 Mannheim, den 29. April 1921. Bad. Bezirksamt At. II a. Spechbach, Am Fri ſenberg e Betanntmachzungen der Gemeinde Seckenheim Hagelverſichernug bete. . aufmerkſam gemacht, daß ſi unter beſonders günftigen Bedingungen ihre Feldf üchte gegen Hagelſchaden bei der Norddeutſchen Hagel pverſicherungs⸗G ſeollſchaft verſichern können. Mit dieſer Geſellſchaft beſteht ſeit 1900 et; Staatsvertrag, wonach der Bad. Regierung das Recht der ſtändigen Kontrolle über di Ve waltung der Geſellſchaft und den badiſchen Kereisde waltungen eine Einwirkung in beuug auf die Feſtyetzung der Prämien und die B.⸗ ſtellung der Hagelſchätzer zugeſichert iſt. 15 Außerdem zahlt der badiſche Staat die er fuordeilich werdenden Nachſchuß⸗Pämien fü die badiſchen Verſicherten aus dem ſtaatlich er 5. an welchen die Ve erten für das Johr 1921 einen Beitrag von 60% de: Ni ttovorp ämie zu entrichter haben. Dieſen 60% gen Beurag wird den Kreis Mannheim für jeden W'üſicherten des Kreiſes, der bis zu 50 Mk. Nttovo p ämie zu zahlen hat, im ganzen Bet aue zu Zahlung auf die Kreiskaſſe vorausſichtlich übern hmen. Von den Ve, ſicherten bis zu 50 Ma k N tio vorprämie wären hiernach nur eine gering ⸗ Vo pe ämie, ein Beitſag(20% der Ni tliovor⸗ pfämi.) zum Reſervefonds ber Geſellſchaf; und die Nebenkoſten(Polie gebühr, Po to eic) zu bezahlen. g Der Landwirt iſt bei der Norddeutſchen Hagelverſigerungsgeſellſchafft(Kleishag lv ſich rung) ſo billig und ſicher gegen Hag⸗l⸗ ſchaden gedeckt, wie bei keinem anderen Kon⸗ kuf ren zunternehmen. Von der Nachſchutz⸗ pflicht iind alle Verſicherten(der Kreishagel pe ſich rung befreit. Alle Landwi' te ſollten dieſes wohltätig Junitut A i ihrer Feldfrüch! echtzeit! f„ um 5 7 buuchtun F E Die Landwirte des Kreiſes werden darauf Möglichkeit haben, ih hen Zucker auf einmal ihre müh⸗ 6 2 8 Als T x oren behufs Schatz ing von Hag l⸗ ſchäden im Kreiſe Mannheim für das Jahr 1921 ſiagd ernannt: Für den Antsbezitk Mannh im Jakob Ludwig A nold, Landwirt in Seckenh im Der nachſt⸗hend bezeichnete Agent iſt ber i über die Organifation und den bisherigen Geſchäftab⸗trieb der Nordd. Ha aeloerſicher⸗ ungsoeſellſchaft ſowie über die Be ſicheruna⸗ bedingungen und den Prämientarif für 1921! nähere Auskunft zu erieilen. Die Agenten ſind berechtiat, neben den Aufnahmen für die Norddeutſche auch Vor⸗ ſiderungen von Su ten, Obſt, G mülſe, Sämereien, Baumſchulen, Fenſterſche ben ete für di⸗ Deutſche Havelve ſich⸗rungsg ſellſchaft auf Gegenſeitigkeit fü“ Gärtnereien eic. in Berlin entgegenzunehmen. Gemeinde⸗Agent: sGezirk Meunbeim Sckenheim: Kaufmann Jakob Bü gy Mannheim, den 19 April 1921. Der Kreisausſchuß des Rreiſes Mannheim: gez. Lit 5 Vo ſtehendes bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. 5 S'ckenb'im, den 29. Ap il 1921. Bürge rm iſteramt: Lach. Leoben m te f 0 Zuckeraus abe. Am Dienstan Nachmittag, den 3 Ma, wird in allen Handlungen der Mundzucke fü“ die Monate Nat, Juni und Juli ausge, geueben. Die Zmonatliche Ausgab wird, da dieſe Zck- aus der Zick fabnk F ank n tval ſtammt, wegen der Errichtung der Zell grenze am Rh in, die durch die Zonohaah eine Er hoͤhung des Zack rpreiſes nach ſich lehr und uns keine grotzen Lage äume zu Verfügung ſtehen, vorgenommen. Gl ichzet e mit dem Mundzucker gelaugt auch Einmach zucker zur V teilung. E erhalten: E wachſene 700 G amm pio Monat, 4 Pfd. 100 G amm fü. 3 Mo ate 3 Pf. Ei wachzacker. Säuglinge 1100 Gramm pio Monat, 6 Pd 300 G amm fü, 3 Monate 3 Pf. Ei machzucker. Der P eis bet ät 4 Mk po Pfd. Wir haben die Handlengen v 8pflichiet, für diejenigen Haushaltungen, die nicht die — alſo und alſo un zu beziehen, bis zu deſſen Adbolung aufzu⸗ bewahren, müſſen abe, wegen Rückliefe ung ber Säck, ſowie wegen großen Zune verluß auf die A nahme des ganzen Zuck s bis zun 1. Juni beſtehen. l Korſumver ins mitglieder erhalten ihrer Mundzacker für den j walig loufenden Monai, nur bei der Maiausgabe kommt auch ü u ſi Einmacheucker zur Verteilung Eobent U regelmäßig keiten bel der Aus gabe oder ſo ſtig“ Wünſche der Haushaltungen nitten wir während den G ſchäftsftunden bei uns vo zub' ingen. Verteilungs⸗Tabelle für 3 Mo gie von Mund⸗ u. Einmachzuck 1 Perſon 7 Pfd. 100 Gr. 28 80 Mk. 2 Perſonen 14„ 200 57 60„ 3 7 21 7 600 77 86 40 7. 3 26„4100„ 115.20„ 3 36„„ 3 48„ 100„ 17280„ . 50 20160„ 8 57„ 38000 230.40„ 8„ 259.20„ 10 5 288.— , 72 71 Zuſchlag für B änglinge: Gr.. Am Mittwoch, den 4. d. Mts. erhalten bei der Kohlenhandlung W Stengel, Wilhelmſtraße 42 die Haushaltungen mit der Nr. 20512300 gegen Ab⸗ dabe des Abſchuittes 8 des Kohlenausweiſes je 2 Zentner Union⸗Brikett zum Preiſe von 16.20 Mk. ro Ztr. in folgender Einteilung: Rr. 51 bis 2100 von 1 bis 2 Uhr nachmittags „ e 5 2 2151 9 2200„ 2 4*„ „ 2201„ 2250 4 5 5„ 45 „ 21„ 2800„ 5„ 6 .„ Die Kohlen müſſen an dem genannten Tage beſtimmt abgeholt werden Zur gefl. Beachtung! Wir bitten die Haus⸗ altungen die im Beſitze eines Kohlenausweiſes, ſind, beim letzten Abriß der Abſchnitte denſelben aufzubewahren, da derſelbe bei Neuausgabe vor⸗ zulegen iſt.. Lebensmittelamt. Bekanntmachung ö Di- von den hi ſt en Voiksſchälern zu IV., V., VI. und VII. Kl ieasanleihe beim K tiver in gezeichneten Beträge können von minwoch, den 4. mai ab bis längsten; samstag. den 14. mal jeweils vormittags von 9—11 dor beim Landl ft ende ei dern Alttü dermeiſt“ Volz hier, Har pi⸗ ſtraß 111 gegen Rückgabe der Anteilſchein in Emplang genommen we den. Seck nh m, den 30 Ap il 1921. Ortsſfhulbe hörde: . o ac . Heute Abend 8 Hur im„Löwen“ Wonats-Versammlung. Von 78 Atze 8 8 Unterrichtsſtunde im Schuſhaus. Gewerbrvetrein Jeckeunheim. Die Landeswortſchaftsft ll fü das bad Dienstaa und Handwerk bat in feinen ve ſchi denen Lagern“ loch goß! B fände von Stabeiſen, Blechen, nore von Schlieffen und ihr Ziähriger Sohn bei einem ge⸗ ausforderung Capablanea's angenommen hat, eines Ge legentlichen Aufenthalt in Berlin verhaftet wurden. Als ners, von dem man wußte, daß er keineswegs leicht ge ge Mitwiſſer wurde dann noch der 18 Jahre alte Bruder des nommen werden dürfe. Es iſt üblich, daß der unterlegene] de Maſoratsbeſitzers, die Geſellſchafterin der Grälin und drel Teil einen Revauchewettkampf verlangt; hoffentlich habe 0 Männer, ein Gemüſehändler, ein Schmied und ein Arbei⸗ wir das Vergnügen, die beiden Größen ſich noch einma di Bei dieſen fand man Sprengvatronen mit unter für beide Teile gleichen Verhältuiſſen meſſen 10 m Das Dynamit ſollte zur Spren⸗ ſehen. Lasker war 26 Jahre Weltmeiſter. f D gung des Schloſſes dienen, in dem der Maloratsberr wohnt. 5 5— a0 5 8 a m —— T ˖ Ran en-finsanbe. Caeien-berein dockenbeim. Morgen Dienstag, den 3. ds. Mts. erhalten A 8 U obe · he bei der Ko lenhandlung W. Stengel, Wilhelmſtr. 42 Heute 5 bend hr Geſamtpron die Haushaltungen mit der Nr. 1551— 050 gegen. Um pünkiliches und vollzähliges Eiſchel fi Abgabe ds Abſchnittes 8 des Kohlenausweiſes ſe bittet a Der Vorſtand⸗ 5 2 Ir. Union⸗Brikett zum Preiſe von 16.20 Mk. 5 1 ſſtoen 57 prs Zentner in folgender Einteilung:. Außerdem werden hiermit die pa bs I. Nr. 1551 bis 1600 von 8 bis 9 Uhr vormittags ſowie aktiven Mitglieder d. V. gebeten, fn ti 5 1051. 2 55 1* 5 1 15 ſpät⸗ſtens Mittwoch Abend das Faden 0 1651„ 1700„ g„„den Ausflug nach Höpfingen beim Vorſta 25 1801. 1600 5 5 5 4 Uubr nachmittags Nud. Staudter zu entrichten, woſelbſt gehe, ie ee e 2 Fleitag bezw. Samstag Abend die Fah „ 00„ 0„„„ 5„. ſcheine in Empfang genommen werden koͤnn Der Fah-preis pro Perſon beträgt hin. 1 zu ück 26 20 Mk. Dir Vor ſtan 5 ele Uücccerſcall Lenenhee, Montag und Donne stag von 6— ½8 Mmiachenturnen.* Dienstag und Freuag von 8— ½8 Uhr Rnabenturnen. Freitag von 8—10 Uhr a Miegen und Zöglingsturnen. Mittwoch von 8— 10 Ug; Turnerinnenabteilung 2 Spielen j⸗den Mittwoch und Sonntag“ Neuanmeldungen können mündlich f den Leitern der einzelnen Abt tlungen ode 7 ſchrifilch beim Vo ſtand erfolgen„ a 1. Bügeſkopſen : 5 d Dugelkohlen sind wieder eingetroffen bel. 8 müller„ t 8 5 Ih 9 Hauptstr. und WII— 1 Moderne 1 1 85 i 0 g f tall-inrichtunes ur pierde, Rinde n. Shmelnt e lluoefert* Esch& Co. Mannheiſt Man besichtige unsere Ausstellung wähtel! 1 des Maimarktes im Schlachthof. ber, Doh, Drahte flechre uſw Die ge e cczzercewendd naueren Lſten liegen ber unſer m Schrififüh e S KN I Ar 1 Rüdolf Behrtuger zur Eipſich off n. 8 St ohhutl. ke D Nora 8 L uu laeK ä 6, i t N Ms in verschiedenen Farben „ er Miigttestr der ganze.* e eee s Germania- Drogerie Das Lage iſt morgen früh nur vor. a 1 7 bie 10 Uhr g⸗öff net Fr. Wagner Nachf.— W. Hölls 5 Di je igen Mitglieder, welche ihre; Allee. Tauſchmais noch ncht abgeholt haben, woll n 5 e i Aden ies ſofort nachholen. De Vor ſtand. Ansichtskar tan Hrueret—* i Erfurter eingetroffen. S866 9 60 2⁰ 3 S GOGO Gemüse- U. Blumensamen Fr. Wagner Nachf.- Inn. W. Hölsstin. Ein, Niweelkend 1 5 u de kauf u,* Sehr. Herren, (chwarz) gefunden zuholen gegen e ückungs gebühr in W ſchöfte ft lle ü Ssseses