eee e 2 * n 25 Hmtsbian der Bürdermeisfer 5 be Dem„Star“ zufolge, werden die amfer 8 5 gte eckanheim, Iweshaim ſteckarhausen und Edingen Abonnementapreis: Monatlich 4.— Mk. mit mit Ausnahme der — Trägerlohn. Durch die Poſt bezogen pro 8 U. Jahrg. 14 At. ausſchl. Beſtellgeld.— Grſchelnt täglich VBonn⸗ und Feiertage. Dienstag, 3. Mai 1921 Inſeratisuspreis: Die einſpaltige Petitzele 80 Pfg. Reklamen 2.50 Mk. a Poſtſcheckkonto: Karlsruhe Nr. 19819. Bei öfterer Anfnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. No. 102 Tagesſchau. London, 2. Mai, ö Havas berichtet aus London: Die erſte Beſprechung zwi⸗ Hen Llond George und Briand dauerte knapp eine halbe kunde. Die beiden Miniſterpräſidenten prüften die Repa⸗ ieusfrage in ihren großen Zuſammenhängen. Flond eorge gab zu erkennen, daß er den Geſamtplan des Vor⸗ ens der Verbandsregierungen im Ruhrgebiet infolge des iſchen Verzuges am 1. Mai gutheiße. jedoch einige Ein⸗ dendungen gegen gewiſſe Einzelheiten der Durchführung eſes Plaues erhob, in erſter Linie hinſichtlich einer Ab⸗ Bie auf die Nuhrkohle. In der Nachmiktagsſitzuug des berſten Rates wird die durch die Haltung Deutſchlands geschaffene Lage eingehend geprüft werden, ebenſo wie alle Röglichen Folgeerſcheinungen. Die verbündeten Sachver⸗ ſtändigen werden ſodann den Aktionsplan in allen Einzel⸗ ten prüfen. 5 60 Wie der„Temps“ meldet, wird die Reparationskommiſ⸗ u hiuſichtlich der am 1. Mai fälligen Reſtſchuld von zwölf 55 HAlarden aus Artikel 235 der Kriegslaſtenkommiſſion urch Brief in Erinnerung bringen, daß die Summe am Mai fällig geweſen. Zu gleicher Zeit wird die Repara⸗ genskommiſſion den alliierten Regierungen die deutſchen erſehlungen notifizieren. London, 2. Mai. Lloyd George und Briaud beſprachen geſtern das Reva⸗ kativnsproblem Lloyd George gab ſeine Zuſtimmung den allgemeinen Beſetzungsplänen, lehnte jedoch den ſo⸗ deligen Einmarſch ab und ſchlug vor, Dentſchland ein ſie⸗ lentäsiges Ultimatum zu ſtellen, da man hofft, daß Deutſch⸗ aud unter dem ſtärkſten Druck nachgeben wird. Zur Prü⸗ Ung der Modalitäten und Garantien wurde ein Ausschuß Angeſetzt. Eutſcheibend iſt die deutſche Erklärung über die den ner oder ZJinsrate auf die 200 Milliarden Aunni⸗ i. Mai. mache London, 8 Zu Beginn der geſtrigen Vormittagsſitzaug Anand nochmals eingehende Darſtellungen der frauzöſiſchen uffaffung und verlangte ſofortiges Inkrafttreten der Sank⸗ fionen bei Llody George, was Lloyd George mit allen Mit⸗ 8 zu verhindern ſuchte. Der belgiſche Miniſterpräſident achte neue Vorſchläge zum Ausgleich. Joffre verlangte lelung cines kurzfriſtigen ÜUltimatums. Ueber ein⸗ evtl. ast ung des Ruhrgebietes wird erſt morgen Beſchluß ar⸗ Berlin, 2. Mai. 61 Die Maifeier in Berlin haben bei ſtärkſter Beteiligung nen ruhigen Verlauf genommen. Zu einem bedauerlichen Narſal kam es nur vor einem Verſammlungslokal im orden Berlins, wo mehrere hundert Perſonen den Paſ⸗ Ratenserkehe vollſtändig binderten. Als bie Schutzvolizet 5 Menge aufforderte, den Bürgerſteig freizu machen, kang dieſe ſofort auf die Beamten ein und verletzte einen 8 Vachttmeiſter hinterrücks durch einen Meſſerſtich erheblich. u der Notwehr machte der Beamte von ſeiner Schußwaffe iche ach und verwundete zwei der Angreifer, einen davon d wer. N 5 5 e London, 2. Mai. Beratungen des Ober⸗ Sig Rates vielleicht bis Mittwoch dauern. In der letzten Febune fand eine Reihe von Beſprechnnzen att in denen ſch Verſuch gemacht wurde, eine wichtige Meinungsver⸗ ledenheit, die zwiſchen den Alijerten entſtanden iſt, zu kiaeln. Die Frage, über die den Blätlern zufolge die Al⸗ „Veilen bisber keine Uebereinſtimmung erzielt hätten. lau⸗ —— Friſt von ſieben Tagen gewährt der Alliierten ſtatizugeben * Ero rankre und erklärt, De Milltarden Goldmar kommen; eine ſofortige mit geleitet werden. nicht nachge⸗ London, 1. Mai. un wolle. Die Grenze enkopf von Weſel, folgt zrt die zt Unna, folgt daun t nach Remſcheid zurfick. Die Fort EOlberſeld und Mültzele abet inbegriffen. nimmt ihren dem Fauf Der neue Okkupationsplan. London, 1. Mai. Einigen Berichten zufolge ſoll Briand entſchloſſen ſein, das Ruührrevier auch zu beſetzen bevor auf der Entente⸗ konferenz ein ende lliger Beſchluß für die Beſetzung zu⸗ ſtaude gekommen iſt. V Deutſchland. Die kritiſche Lage der Regierung. Die Regierungskriſe, die augenblicklich dem Reiche droht, wird zur Zeit von den parlamentariſchen Par⸗ teien ernhaft diskutiert. Der interfraktionelle Ausſchuß des Reichstages beſchäftigt ſich dauernd mit der augen⸗ blicklichen Lage. Von Regierungsſeite wird mit Nach⸗ zum Ausdruck gebracht, daß ſie den Eintritt einer Re⸗ gierungskriſe zu vermeiden. Das Abſchiedsgeſuch des Außenminiſters Dr. Simons iſt vom Reichspräſidenten abgelehnt worden, und man erwartet, wie unſer Berli⸗ ner Vertreter aus ſicherer Quelle hört, daß Dr. Simons wenigſtens vorläufig auf ſeinem Poſten ausharren wird. Die Regierungsparteien haben in der letzten Sitzung mit der Regierung dem Reichskanzler Fehrenbach gegenüber zum Ausdruck gebracht, daß ſie den Eintritt einre Re⸗ gierungskriſe im jetzigen Augenblick für geradezu kata⸗ ſtrophal halten würden, da auf dem Boden der gegen⸗ wärtigen Parteibildung überhaupt keine Neubildung der Regierung möglich ſein werde. Von parlamentariſcher Seite wird ausdrücklich feſtgeſtellt, daß es den Regie⸗ rungsparteien jetzt weder auf einen Rücktritt des Außen⸗ miniſters, noch auf einen Rücktritt des geſamten Kabi⸗ netts ankomme. Wenn die Koalition das gewollt hätte, hätte ſie in der letzten Zeit, obwohl ſie mit vielen Taten der Regierung nicht einverſtanden war, ihre Kritik nicht ſo zurückgehalten. Der Entſchluß Dr. Simons, ſeinen Rücktritt einzureichen, iſt lediglich aus perſönlichen Grün⸗ den erfolgt. Inzwiſchen liegen ſehr ernſt lautende Mel⸗ dungen über die außenpolitiſche Lage vor, doch weigert ſich die Regierung, dieſe Meldungen als richtig anzuer⸗ kennen. Am Samstag nachmittag wurde noch von Re⸗ müſſe dafür ein⸗ kreich das Ruhrrevier eee eee —..———— gierüngsſeite betont, daß keine offizielle Mitteflungen Dr. Simons wird, wie er aus Waſhington vorliegen. den Führern der Koalitionsparteien verſprechen mußte. ſo lange noch im Amte bleiben, bis ſich Klarheit in der Verſtändigungsaktion ergeben hat. Alsdann will man ihm freie Hand laſſen und ſeinem Rücktritt nicht im Wege ſtehen. Aber inzwiſchen wird die Frage der Nach⸗ folgeſchaft eifrig erörtert. Für den Außen miniſter ſcheint man guten Erſatz zu haben. Schwer würde aber ein Er⸗ ſatz für den Reichskanzler, und zwar aus parteipolitiſchen Gründen, zu finden ſein. Deshalb hat man Fehren⸗ bach, der ſich ebenfalls mit Rücktrittsgbſichten trägt, gebe⸗ ten, keine Kabinettskriſe zu ſchaffen. Solle indeſſen Fehrenbach doch gleichzeitig mit Dr. Simons ſcheiden, ſo will man berſuchen, dieſe beiden Aemter neu zu beſetzen, ohne eine Kabinettskriſe entſtehen zu laſſen. 5 8 Nur eine Vertrauensfrage? Wie unſer Berliner Vertreter erfährt, wid der wärtige Ausſchuß Dienstag oder Mittwoch Außenminiſters noch vor der 5 5 Amerikas und der Alliierten. Dieſe Auffaſſung iſt da⸗ durch entſtanden, weil die parlamentariſchen Parteien des Reichstags nicht ſtark genug für die Perſon des Außenminiſters eingetreten ſind. Die franzöſiſche Preſſe ſieht hierin den Ausdruck des Mißtrauens gegen Dr. Simons, der, wie alle franzöſiſchen Zeitungen behaup⸗ ten, nunmehr nicht dafür in Frage käme, die kommen⸗ den Verhandſun den ſollten, zu füh Politiker in dem de 1. Dafür glauben die franzöſiſchen üutſchen Botſchafter in Paris Dr. Mayer, den Nachfolger Dr. Simons zu ſehen. Wie unſer Berliner Vertreter hierzu erfährt, ſind dieſe Kombina⸗ tionen der franzöſiſchen Preſſe ſelbſtverſtändlich unzu⸗ treffend. Botſchafter Dr. Mayer hat es entſchieden ab⸗ gelehnt, die Führung der deutſchen Außenpolitik zu über⸗ nehmen, was ſchon vor längerer Zeit, als man mit einem Rücktritt Dr. Simons rechnete, feſtgeſtellt wurde. Außerdem würde Dr. Mayer den Pariſer Botſchafter⸗ poſten im gegenwärtigen Augenblick nicht verlaſſen kön⸗ nen. folat, hänat ledialich von den varlamentariſchen Entſchei⸗ In parlamentariſchen Kreiſen will man, wie unſer Berliner Vertreter hört, wiſſen, daß das Rücktittsgeſuch Aus⸗ zu einer Sitz. ung zuſammentreten, um ſich mit der augenblicklichen Lage zu beſchäftigen. N N 8 Frankreich und Dr. Simons.. In Paris erwartet man einen Rücktritt des deutſchen entſcheidenden 1 e e wenn ſie wirklich eingeleitet wer⸗ Nicht zu beſtreiten iſt jedoch, daß allgemein die Stellung Dr. Simons als vollſtändig unhalkbar ange⸗ ſehen wird. Wann indeſſen der Rücktritt Dr. Simons er⸗ Ein Frühlingst aum. Eine Erzählung aus dem Leben von Fr. Lehne. A. Jortſetzung.(Nachdruck verbo en.) Laſſe Dir doch eine Auswahlſendung kommen!“ ſag e er erſchreckt— das war ja das Geſchäft, in dem Mary war— ſo konnte er ſie doch nicht wiederſelen— in Begleitung ſeiner Braut! Tas war doch unmöglich! „In einer ſolchen Sendung iſt doch nichts Paſſendes. Du zögerſt, Schatz? Warum wileſt Du mir nicht ein⸗ mal ſolch eine kleine Bitte erfüllen? Oder fürchteſt Du Dich etwa vor den kleinen Mädchen da dringen— 0 iſt ja wohl Euer Ausdruck für ſolche Perſonen? Ich kann Dir verſichern, ſie ſind alle hübſch dort im Geſchäft,“ fügte ſie boshaft hinzu. Wolf warf einen Blick in das Geſicht ſeiner Braut und ſah unverhüllte Schadenfreude darin. Wie ein Blitz durch uckte ihn der Gedanke: Sie weiß alles und will Euch beiden eine Falle legen. Für ſo niedrig denkend hatte er Ella hoch nicht gehalten, und ein heiliger Zorn erwachte in ihm gegen ſie. Aber er bezwang ſich und ſagte: „Für diesmal will ich Dir nachgeben! Laſſe Dir aber geſagt ſein, daß dies das erſte und letzte Mal wesen iſt! Ich liebe nicht, in Geſchäften ſo uſagen as ünftes Rad am Wagen herumzuſtehen.“ 5 Sie betraten den Laden, einen vornehm eingerich⸗ ſeten Raum. Ein junges Mädchen fragte höflich nach ihren Wünſchen. G44 Ich möchte Frau Gündel ſelbſt ſprechen,“ ſagte Gabriele etwas von oben herab. i me Das tut mir leid, Frau Gündel iſt nicht da; ſie bis aber jeden Augenblick zurückkommen! Wollen gnä⸗ Aria 1 8 Platz nehmen und warten?“ Und dienſt⸗ rig ſchob das junge Mädchen ihr einen Stuhl zurecht. ea, ich werde warten, aber im Probierzimmer— len Sie mir ſo lange die Direktrice.“ Wolf ſah ſich um; hier alſo war Marys W 904* 1 nnen Ku W* irkungs⸗ 4 N Empfindungen tungen ſih m feturt Brut— beffent⸗ tic ſah er ße Left nicht! cr serueftr fich in ben Aablüf ctnes fehr auffallen sen Htes gen tn feu rot grhalten. Plötzlich ſarlug eine ſüße, ach e wohlbe⸗ kannte Stimme an ſein Ohr, und wie elektriſtert drende er ſich herum. Da ſtand ſeine Mary vor Gabriele, deren Wünſche erwartend. Sie hatte eine hellblaue Hemd⸗ bluſe an und ein weißes Schürzchen vorgebunden— Gott, wie blaß und ſchmal und durchſichtig ſah ſie aus; die blauen, dunkekumrandeten Augen blickten ſo ſchwermü ig darein, während um den ſüßen Mund, den er ſo oft geküßt, ein bitterer, entſagungsvoller Zug lag. Er erfaßte dies alles mit einem Blick, der ſehn⸗ ſüchtig ihre ganze Geſtalt umſchloß. Mary vermied es, ihn anzuſehen; ſie war ja auf das Wiederſehen vor⸗ bereitet, denn das junge Mädchen, von dem ſie geru⸗ fen worden, hatte ihr haſtig zugeraunt:„Fräulein Ulrich mit ihrem Bräutigam iſt da.“ Mit hochklopfendem Her⸗ zen, aber äußerlich ruhig hatte ſie das Probierzimmer betreten, Gabriele höflich begrüßend. Zum Glück hatte ihr Wolf in dieſem Augenblick den Rü ken zugedreht und jetzt war es leicht, ein Anſehen zu vermeiden. „Alſo, Sie haben mic hoffentlich verſtanden? Gt! Nun machen Sie mir einige Vorſchläge— zeigen Sie mir aber auch, was Sie noch haben,“ ſchloß Ella ehre Erläuterungen. „Viel haben wir nicht vorrätig, wenigſtens nicht von dem, was Ihren Wünſchen entſprechen dürfte, gnädiges Fräulein,“ entgegnete ſie,„am beſten wäre es, wir fertigten Ihnen einen Hut nach Ihren Angaben an.“ „Darüber können wir ja noch reden; vorläufig möchte ich erſt etwas ſehen!“ Mary öffnete verſchiedene Kartons und zeigte die da⸗ rin enthaltenen Hüte. Ihr Benehmen war ſehr höf⸗ lich, aber doch weit entfernt von großer Servilität, und ihre Bewegungen hatten etwas Ruhiges, Harmoniſches — Damenhaftes. Gabriele ſaß auf einem Sofa, das 2 eee 121 1 10 Ve 7 7 7 NN A an 2 ſchon etwas anderes für die Dame in Arbeit.“ die Düte muſternd. Aber ſie konnte keinen heimlichen Mick nach ihrem Verlobten erhaſchen, ſo ſehr ſie auch aufpaßſte— Mary war ganz bei der Sache! Wolfs Augen ruhten faſt unverwandt auf dem ſüßen, blaſſen Antlitz des Mädchens und auf den weißen, zarten Haͤnden— einmal entfiel ihnen eine Feder; unwill⸗ kürlich bückte er ſich, ſie aufzuheben, was ihm einen hochmütig verwunderten Blick ſeiner Braut, ſowie einen leiſen Dank, den Mary mit niedergeſchlagenen Augen ſprach, eintrug.. „Hier gnädiges Fräulein,“ ſagte ſie da eben zu Ella, „hier habe ich etwas ganz Apartes und Neues ſie zeigte einen entzückend duftenden Hut, der ganz aus Tüll, Spitzen und zart abſchattiertem Flieder beſtand, „iſt der Hut nicht wundervoll? Er würde ausgezeichnet zu jenem Zweck paſſen— iſt erſt geſtern fertig geworden!“ „So, meinen Sie? Ich finde ihn einfach ſcheußlich“ entgegnete Elta hochfahrend,„wo haben Sie nur Ihren Geſchmack, Fräulein? Ter Out ſollte zu meinem Kleide paſſen— der Flieder— lächerlich!“ „Zu einem cremefarbenen Spitzenkleide paßte er meiner Anſicht nach ſehr gut,“ entgegnete Mary ruhig. „Das ſehr gut— Flieder zu Türkisblau! Na— Ihr Geſchmack,“ lachte Ella boshaft. f „Verzeihung, ich wußte nicht, daß das Spitzenkleid orit Türkisblau verbunden iſt!— Man köunte aber den Flieder durch andere Blumen erſetzen; ich würde Veilchen ſehr apart finden. 85 „Ah, ich ſehe, Sie wollen den Hut durchaus ver⸗ kaufen und verſuchen nun, ihn mir—“. „Nein, nicht im mindeſten; er iſt auf Beſtellung Frau von der Mülbes gearbeitet, die ihn zu einem Gartenfeſt haben wolltte. Er iſt aber teurer gekommen, als ausge⸗ macht, deshalb hat Frau Hauptmann die Annahme ver⸗ weigert; wir haben ihn zurückgenommen und ich habe 7 e* 2 8 ee e ee e 5 1. Zungen aß. Dek Reichstag will flange die Perſon De. Simons halten, bis die Frage geklärt iſt, ob das gegen⸗ wärtige Kabinett überhaupt noch über eine tragfähige Mehrheit im Parlament verfügt. Die Zweifel, die nach dieſer Richtung hin gehegt werden, werden von Tag zu Tag größer. Dr. Simons ſelbſt iſt, wie man beſtimmt weiß, ſehr gerne bereit, von ſeinem Poſten zu ſcheiden, dem Willen der verantwortlichen Parteien. Ein Gutachten der alliierten Sachverſtändigen. Die alliierten Sachverſtändigen haben über die neuen deutſchen Vorſchläge ein Gutachten ausgearbeitet, das der amerikaniſchen Regierung übermittelt worden iſt. Wie unſer Berliner Vertreter erfährt, wird dieſes Gutachten auch der deutſchen Regierung zugehen. Der Friede mit Amerika. g Washington, 2. Mai. Der Senat hat die Friedensentſchließung des Senators Knox mit 49 gegen 23 Stimmen angenommen. Senator Lodge, der in einer Rede dieſe Entſchließung befürwortete, kündigte an, daß wahrſcheinlich ein Vertrag mit Deutſch⸗ 3 folgen würde, ſobald ſie Geſetzeskraft erlangt haben erde. 2 Waſhington, 1. Mai. Wie Reuter über die Sitzung des Senats berichtet, iſt die Entſchließung des Senators Knox angenommen wor⸗ den. Der Präſident und der Vertreter des Staatsdeparte⸗ ments erklärten, Senator Lodge habe es klar ausgeſprochen, daß die Vereinigten Stagten nicht die Abſicht hätten, die Alliierten im Stich zu laſſen. Verhandlungen des Ober den Rates. 5 Paris, 2. Mai. Wie der Sonderberichterſtatter der Agence Havas aus London meldet, fanden vor Beginn der Vormittagsſitzung des oberſten Rates zwiſchen den verſchiedenen Vertretern der Verbandsregierungen private Unterredungen ſtatt, w. a. zwiſchen Lloyd George und Briand. Die Sitzung dauerte a nur wenige Augenblicke und wurde dann auf 4 Uhr ver⸗ (tagt, da die Sachverſtändigen ihre Arbeiten noch nicht zu Ende geführt hatten. In der heutigen Vormittags⸗ beſprechung legte Briand erneut die ſchweren Bedenken dar, die der Ausführung des Vorſchlages von Llody George, vor der Beſetzung des Nuhrgebietes ein kurzfriſtiges Ultima⸗ tum au Deuiſchland zu richten, entgegenſtänden. Lloyd George ſeinerſeits erklärte, daß ſämtliche Kreiſe von City ſiowie die Arbeiteryartei gegen jedes Eingreifen der Ver⸗ bandsregierungen in Weſtfalen wie auch gegen die Zahlung von 132 Milliarden Goldmark ſeien. Beide Miniſterprä⸗ ſidenten beharrten auf ihren Standpunkten: Die franzöſiſche Auffaſſung wurde ſo deutlich wie möglich in folgender Form bargeſtellt: Da Deutſehland ſeine Verpflichtungen nicht er⸗ füllt hat, iſt die Inkrafttretung von Vergeltungsmaßnah⸗ men gerechtfertigt. Falls wührend der hierzu notwendigen Vorbereitungszeit Deutſchland ernent zu einer Beilegung zn kommen ſuche, werde die franzöſiſche Regierung nichts 5 gegen haben, daß die Frage einer neuen Erw gung un⸗ erzogen werde. Vorbedingung jedoch hierfür iſt, daß Deutſchland die Bedingengen der Verbandsregierungen im ollen Maße annimmt ohne jeden Vorbehalt und mit den twaigen Bürgſchaften. Deutſchlaund müßte alſo 1. unver⸗ züglich ſeine Entwaffnung unter Aufſicht der Verbaudsregie⸗ kungen durchgeführter, 2. die von der Reparationskommiſſion feſſtgeſetzte Zahlung von 1 Milliarden Goldmark anzuneh⸗ men, 3. imVoraus fein aung zu den Zahlungsbedin⸗ ommiſſion ſeſtgeſetzt nen, 5. ſeine Unterſchriſt 8 85 London, 2. Mai. Wie Havas aus London berſchtet, war Frankreich in der Sitzung der Sachverſtändigen im Schatzamt von Loucheur, Don mer und noch einem Herrn vertreten. Die Beſprechung war erſt kurz vor Mitternacht zu Ende und hat zu keinem endgültigen Ergebnis geführt. Nach Schluß der Sitzung des Oberſten Nates bat Llond George ſeine Kollegen, zu einem Miniſterrat zuſammenzukommen, um die Lage zu bprüſen. Im Laufe des Nachmitigas hatte Marſchall Foch eine Beſprechung mit Marſchall Wilſon. 8 London, 2. Mai. Das Renterſche Büro meldet, daß die Sachverſtändigen der Alliierten mit Beſtimmtheit darauf rechneten, zu einem Abkommen zu gelangen, durch das die Meinungsverſchie⸗ deuheiten zwiſchen den Alliierten beigelegt werden. f Ausland. Luganv, 1. Mai. Die Beamten ſämtlicher Miniſterien mit Ausnahme des Innenminiſteriums in Rom, ſind wegen Ablehnung von Teuerungszulagen in den Aus⸗ 5 ſtand getreten und haben Ausſchreitungen gegen ihre oberſten Vorgeſetzten begangen. Die Miniſterien wurden geſchloſſen und militäriſch beſetzt. Eine Verſammlung der Beamten wurde durch Kavallerie auseinanderge⸗ 0 Eine Beamtenvertreterverſammlung beſchloß die ofortige paſſive Reſiſtenz aller Staatsbeamten in ganz Italien. n 5* . 2 2 5 — Der japaniſch⸗amerikaniſche Konflikt. 5 Moskan, 30. April. Die„Sweſtja“ meldet: Die ganze chineſiſche Preſſe beſpricht eifrig den japaniſch⸗ame⸗ klaikaniſchen Zuſammenſtoß.„Journal de Peking“ bringt die Meldung des Pekinger Berichterſtatters der Zeitung „„Oſchinpao“, daß der japaniſche Geſandte in China In⸗ ſtruktionen erhalten habe, unverzüglich ein Ueberein⸗ kommen mit der chineſiſchen Regierung beireffs gemein⸗ ſamer Aktion im Falle eines japaniſch⸗amerikaniſchen Krieges anzuſtreben. Praris, 30. April. Nach einer Maſhingioner Meldung des„Matin“ überreichte der italieniſche Bolſchafter dem Staatsſekretär Hughes eine Note, worin Italien erklärt, daß es in der Mandatsfrage, insbeſondere der Frage der Inſel Pap, vollſtändig mit Amerika einig gehe. Nom, 30. April. Bekannte lt El ömiſche Blätter, wie di richtet ſich aber, im Intereſſe Deutſchlands, ganz nach itwortlichkeit für die Italieniſche Entrüſtung über die Tiroler Abſtimmung. f ber ſich neuerdings zu einem scharf quttenkſchen Organ entwickelt hat, benutzen die Volksabſtimmung in Tirol zu heftigen Angriffen gegen Deutſchland. Die beiden Zeitungen führen die Volksabſtimmung auf reichs⸗ deutſche Einflüſſe amtlichen Charakters zurück und ver⸗ weiſen auf die Anſprache des Reichspräſidenten Loebe. Sie erklären ſich dahingehend, daß die Tiroler Agitation wegen ihrer Wirkung auf Südtirol die deutſch⸗italieni⸗ ſchen Beziehungen gerade in der jetzigen Weltkriſe un⸗ günſtig beeinfluſſen müſſe. Der„Corriere d'Italia“ für ſeinen Teil hetzt in dieſem Zuſammenhange gegen den Generalgouverneur Credara, wegen deſſen übergroßen Rückſicht gegen die ſüdtiroler Deutſchen. Die neue Ententekonferenz. London, 1. Mai. Der Beginn der eigentliches En⸗ tentekonferenz war auf geſtern nachmittag 3 Uhr ange⸗ ſetzt. Da aber Graf Sforza und die italieniſche Delegati⸗ on erſt heute Sonntag in London erwartet werden, wird ſehr wahrſcheinlich die erſte Konferenzſitzung auf Sonn⸗ tag verſchoben, um den Italienern zu geſtatten, der Kon⸗ ferenz von Anfang an beizuwohnen. Inzwiſchen arbeiten die Finanzſachverſtändigen weiter ihre Berichte aus. Soziales. Praktiſche Wohnungsfürſorge. In den letzten Jahren iſt eine Fülle von Vorſchlägen zu Tage gefördert worden, die den Zweck haben, die Woh⸗ nungsfrage einer Löſung entgegenzuführen. Die meiſten Projekt haben ſich jedoch als nicht ausführbar erwieſen. Deswegen war es von beſonderem Intereſſe, was Herr Re⸗ gierungsrat Specht in einem dieſer Tage im Sitzungsſaal der Handelskammer Karlsruhe gehaltenen Vortrag über die praktiſchen Erfolge der Siedelungsgeſellſchaft„Badiſche Pfalz“ mitteilen konnt. hat dieſer Siedelungsgeſellſchaft 5 Millionen Mark unter der Bedingung zur Verfügung geſtellt, daß die Gemeinden, in denen gebaut wird, die Bürgſchaft für die Baugelder übernehmen. Auf dieſe Weiſe iſt es der Geſellſchaft möglich geworden, in ihrem Täigkeitsgebiet bereits ſehr ſegensreich zu wirken. Die Erſtellung der Häuſer iſt dadurch verhält⸗ nismäßig billig zu ſtehen gekommen, daß man nicht nur die ortsanſäſſigen Handwerker, ſondern auch auswärtige zum Wettbewerb zuließ und auch den künftigen Beſitzern geſtat⸗ tete, ſich bei den Bauarbeiten mit zu betätigen. Für die Wag⸗ gonfabrik Fuchs in Heidelberg hat Siedelungsgeſellſchaft 20 Werkhäuſer, und zwar zunächſt ohne Zuſchuß der Firma erſtellt. Jetzt hat die genannte Fabrik, die mit einem An⸗ teil von 20000 Mark an der Siedelungsgeſellſchaf beteiligt iſt, ihr den Betrag von 250 000 Mark unter der Bedingung zur Verfügung geſtellt, daß weitere 12 Werkwohnungen für ihre Arbeiter errichtet werden. Die bisher angeſiedelten Arbeiter, die bei ihrem neuen Heim Gelegenheit zum Gar⸗ tenbau und zur Kleintierzucht haben, fühlen ſich in den Siedelungen außerordentlich wohl. Herr Regierungsrat Specht machte den Vorſchlag, auch in Karlsrube eine ſolche Siedelungsgeſellſchaft zu gründen. Vorausſetzung zu einer ſolchen Gründung iſt die Bereitwilligkeit der Induſtrie, ſich daran zu beteiligen. Die Geſellſchaft, die ſich auch auf Ett⸗ lingen und Durlach erſtrecken könue, wo gleichfalls in⸗ duſtrielle Unternehmungen beſtehen und außerdem zahl⸗ reiche Arbeiter aus Karlsruhe ihren Wohnſitz haben, würde der Leitung eines tüchtigen Architelten und eines tüchtigen Kaufmanns unterſtellt werden. * Wirtſchaftliches. Tauſchmais und Maisbezugsſcheine. Aus landwirtſchaftlichen Kreiſen ſchreibt man uns: Bekanntlich erhalten die Landwirte, die ihrer Ablie⸗ ſerungspflicht in Brotgetreide und Gerſte mit mehr als 70 Proz. nategerommen ſind, für das mehrgelieferte Quan⸗ tum Wiais zum Preiſe von 60 Mek. für den Zentner. Die Maisbezugsſcheine werden von den Kommunalverbänden auf Autrag ausgeſtellt. In vielen Fäuen werden dieſe Bezugs ſſcheine von Landwirten, die den Mais in der eige⸗ neu Wirtſchaft nicht benötigen, oder denen er zu teuer iſt, für ein Aufgeld an Händler oder Genoſjenſchaften zur wei⸗ teren Verwendung verlauft. Verſchiedene Kommunalver⸗ bände greifen die Genoſſenſchaften wegen dem Aufkauf der Maisbezugsſcheine an und machen ihnen zum Vorwurf, daß ſie bei der Malsattion große Gewenne machen würden. Demgegenüber ſei ſengeſtellt: Das Maisgeſchäft wird in Baden von den beiden großen lanowirtſchaftlichen Organi⸗ ſatioönen, dem Verband bad. landw. Genoſſenschaſten Karls⸗ ruhe und dem Bauernverein Freiburg, die in der Genoſſen⸗ ſchaftszentrale vereinigt ſind, durchgefuhrt. Die Vergütun⸗ gen. Lager peſen uſw ſind derartig niedrig, daß es aller Vorſicht der Geſchäſtsſührung bedarf, um Verluſt zu ver⸗ meiden. Bei der Vorberatung der Verordnung über Tauſch⸗ mais und Bezugsſcheine in Berlin ſtimmten ſämtliche Ver⸗ treter der Genvsſenſchaften gegen den Handel mit Bezugs⸗ ſcheinen, leider ohne Erfolg. Nachdem einmal Bezugs⸗ ſcheine gehandelt werden dürfen, würden es die Landwirte nicht verſtehen, wen ihre Verbände und Genoſſenſchaften, die doch auch die unangenehme Seite der Maisaktion durch⸗ fübren müſſen, bei Seite ſtehen und zuſehen würden, wie andere Kreiſe die Maisbezu iche ne zu Sottpreiſen dem Landwirt abkaufen würden. Die Genoſſenſchaften als Ver⸗ treter der Intereſſen der Landwirtſchaft ſorgen dafür, daß dem Landwirt angemeſſene Preiſe zuteil werden, damit er die ihm in der Verordnung zugedachte Prämie für gute Getreideablieſerung erhält. Des Weiteren haben die Ge⸗ noſſenſchaften bei der manchmal ſehr ſchwierigen Erfaſſung des Getreides tatkräftig mitgeholfen, ſo daß es nicht weiter wie recht und billig iſt, daß ſie auch beim Tauſchmaisgeſchäft weitgehendſt berückſichtigt werden. Es iſt Pflicht der Ge⸗ noſſenſchaften, Maisbezugs chene zu kaufen und den Mais auf Lager zu nehmen, um den tau enden und abertauſenden von Kleinlandwirten, Kleintierhaltern, Beamten, Arbeitern uſw. die alle Mitglieder der Gens ſſenſcheſten ſind, und nicht in der angenehmen Lage waren»treide abliefern zu kön⸗ nen, ein autes und verbteaneig billiges Futlermittel, das den größeren Lan(behrlich iſt, liefern zu können. Lirten en Die drohende Arbeitsloſigkeit. Die Handelskammer Karlsruhe hatte auf Anregung des Ortsausſchuſſes des allgemeinen deutſchen Gewerkſchafts⸗ bundes auf letzten Freitag zu einer Sitzung eingeladen, in der die Frage einer durchgreifenden Arbeitsloſenfürſorge zur Beſprechung kam. Neben den Vertretern der Handels⸗ kammer und der Gewerkſchaften waren auch das badiſche Arbeitsminiſterium, die Generaldirektion der Reichseiſen⸗ bahnen und die Stadtverwaltung vertreten. Die Vertreter der Arbeitnehmer ſprachen den Wunſch aus, daß mit allen Mitteln verſucht werden möge, neue Arbeitsgelegenheiten zu ſchaffen, damit die Zahl der Arbeitsloſen, die jetzt ſchon 2500 in Karlsruhe betrage, vermindert werden könne. Sie baten auch darum, von weiteren Entlaſſungen abzuſehen, ſelbſt wenn aus den Unternehmungen keine Gewinne mehr herausgewirtſchaftet werden könnten und die Re ſerven auf⸗ gebraucht werden müßten. Welche Gefahr die Zuſammen⸗ ballung von Arbeitsloſen bedeute, habe man bei den Un⸗ i i 0 taat und Gemeinden wirtſchaftlich zur Unmöglichkeit— 5 erſt ruhen in Mitteldeutſch — 4.— angeblich 3 — 1 Die Rheiniſche Hypothekenbank nahme nener Profekte auch das Triage zur Bekümß Arbeitsloſigkeit beitragen. Von der Unternehmer wurde darauf hingewieſen, daß neben den Sanktionen, die 10 bereits eine Stockung im Wirtſchaftsleben hervorgerufen e haben und bei längerer Dauer auch eine Abnahme der Ar-. beitsgelegenheit zur Folge haben müßten, vor allem dre! fit Urſachen für die ungenügende Beſchäftigung der badiſchen de Induſtrie und die jetzige Arbeitsloſigkeit in Betracht kom! d men, nämlich die ungeheure Verteuerung der Frachten, ch das Fortbeſtehen der Zwangswirtſchaft und die Steuer d. politik. Die badiſche Induſtrie müſſe ihre Kohlen und ſon n ſtigen Rohſtoffe zum großen Teil von weit her beziehen, ſt Die dadurch und durch den Wiederverſand der Fertigyrb d. dukte entſtehenden Frachten, die für manche Artikel auf da d 25fache geſtiegen ſind, machen die badiſchen Unternehmun g gen auf vielen Gebieten konkurrenzunfähig. Die Ueber v reſte der Zwangswirtſchaft in Geſtalt der Preisprüfungs“ Ke ſtellen erſchweren der 3. e gleichfalls die Betätigung Das damit verbundene Fertanlarunweſen und die außer t ordentlich langſame Erledigung der Anträge durch 2 Preisprüfungsſtellen lähmen den Geſchäftsgang der Ju: 10 duſtrie außerordentlich. Von u kataſtrophalen Wi!“ kungen aber könnte die Aun des badiſchen Ertrag d ſteuergeſetzes, wie es It. dem Landtag vorliegt, werden t Es müßte zur Folge haben, daß badiſche Betriebe nach an n deren Plätzen wandern, wo ſie mit geringeren Frachten und einer weniger ſchweren ſteuerlichen Belaſtung zu re nen haben. Auch die ganze bisherige Reichs ſteuerpolitit die eine Wegſteuerung des Kapitals mit ſich brächte un dadurch dem Unternehmertum in weitgehendem Maße d Hände gebunden habe, ſel für die Arbeitsloſigkeit verant⸗ wortlich zu machen. Da Arbeitgeber und ⸗nehmer unge dieſen mißlichen Verhältniſſen gleichmäßig leiden, empfehl es ſich, daß beide und zwar auch ihre politiſchen Vertreter gegen die genannten Urſachen der Arbeitsloſigkeit Front machen. Die Vertreter der Generaldirektion konnten Beginn weitererbauten ſowie die Vergebung von Auftk gen zur Herſtellung von Lokomotiven und Eiſenbahnwagen ſowie von Inſtandſetzungsarbeiten an die Induſtrie Ausſicht ſtelleu. Die ſtaatlichen Inſtauzen erwägen auß bereits, ob nicht Mittel der produktiven Erwerbsloſenfüt ſorge z. B. für den Bahnbau Linkenheim—Rußheim ver wendet werden könnten. Man krägt ſich auch mit der Ab ſicht, die Neckarkanalbauten in weiterem Ausmaß in griff zu nehmen und die Arbeiten zur weiteren Ausnützung 6 der badiſchen Waſſerkräfte alsbald zu beginnen. Der Be treter der Stadtverwaltung wies darauf hin, wie wichtig es ſei, daß das Reichsgeſetz über die Wohnabgabe ſchnen, ſtens zur Verabſchiedung gelange. Ohne die Wohnabgabe ſei die Stadt außer Stande, das Bauweſen weiter zu u terſtützen, da ihr ui dann von den Geldgebern weitert Kredite eingeräumt werden, wenn deren Tilgung und Ve. zinſung durch die Wohnabgabe ſichergeſtellt ſei. Die inte! five Bautätigkeit aber ſei am beſten in der Lage, die 5 beitsloſigkeit zu bekämpfen. Die Stadtverwaltung el weiter die Erſchließung eines großen Induſtriegebietes 2 der Maſchinenbangeſellſchaft und die Erſtellung des fün ten Haſenbeckens in Ausſicht genommen. Die Verſammlunt ö beſchloß die Einſetzung eines kleinen Ausſchuſſes, dem Ver treter der Behörden ſowie der Arbeitgeber und Arbeitneh⸗ mer angehören werden und der die Aufgabe haben 1 prakliſche Maßnahmen gegen die Arbeitsloſigkeit in di Wege zu leiten. N Die Komm aliſierung als Standes fraß, Von Dr. rer. pol. Schneeberger. Der Entwurf des Kommunaliſierungsgeſetzes der der, nächſt im Reichstage beraten werden ſoll, hat in den mitteß N ſtändiſchen Kreiſen des Handels, Handwerks und Gewerbe⸗ bereits allerorts einen Sturm der Entrüſtung ber vn gerufen. Die überall in den Verſammlungen einſtimme gefaßten Entſchließungen atmen den Geiſt grundſätzlichen Verneinung aller nach dem Entwurf beabſichtigten 5 nahmen; kein Wunder; denn ihre Verwirklichung hätte 1 reſtloſe Vernichtung des Mittelſtandes zur Folge, der lebensnotwendiges Glied iſt in unſerer Geſellſchafts ⸗ un Wirtſchaftsordnung. 1 Die Kommunaliſierung hängt eng zuſammen mit 5 Frage der Sozialiſierung, die erſt ſünaſt dure den Kr, mer'ſchen Vorſchlag in ein neues Stadium gerückt worde iſt. Der wirtſchaſtliche Effekt der beiden Beſtrehunge bleibt der gleiche. Der Unterſchied liegt nur in der Perſeg des Enteigners. Bei der Soztattſierung handelt es 15 nämlich um die Ueberführung der privaten Produktiong, 1 mittel in das wirtſchoftliche Eigentumsrecht des Staa geg Bei der Kommunaliſierung aber ſollen die privaten Pre, 1 duktionsmittel in das Eigentum der dem Staate als oberſte politiſcher Körperſchaft untergeordneten Gemeinde überführt werden. Die Kommunaliſierung iſt folglich ihrem Weſen nichts anderes als eine örtlich begrenzte S. zialiſierung. 5 Wenn demnach der Bergbau⸗Verein Eſſen in ſeiner Deu ſchrift über die Sozialiſierung des Bergbaues zu beg Ergebnis gelangt,„die Vorſchläge der Kommiſſtion zwi e J) ꝙßf dd ᷑ d ̃ ̃„ Serre AS e zu einer Etatiſierung, Schematiſierung und Bürokra rung des Bergbaues führen; ſie würden nicht nur e„ Steigerung, ſondern eine Vereinigung der Proben, tion und im Zuſammenhang damit an Stelle der 11. ſtrebten Verbillſaung eine Verteuerung der Kohle bed gen“— ſo ſind dieſe Grundgedanken auch zutreffend für e Folgen der Kommunaliſierung. Freilich ſind 1% g nicht unverhältniemäßig ſchwerwiegender, denn durch% Sozlialiſierung wird, abgeſehen von den wirtſchaftlichen 11 1 gen für die Allgemeinheit, immerhin nur eine geringe 3uß f von Unternehmern getroffen, deren Exiſtenzmöglichkeit ut Selbständigkeit hierdurch im übrigen nicht in Frage get 4 wird. Die Kommunaliſterung aber bedeutet die künſg Ausſchultung eines ganzen Standes mit elner Zahl 15 1 vielen Hunderttauſenden ſeibſtändiger Unternehmereriſte: zen, ſie bedeutet damit zugleich den endgültigen Abbruch ud Verbindungsbrücke zwiſchen drohendem Großkapital Ge. 1 fronendem Arbeitnehmertum, eine Verſchärfung des genſatzes zwiſchen Reichtum und Armut, eine Verſtärkn der Maſſenohnmacht der Unſelbſtänd egen. 11 Die großkapftaliſtiſchen Kreiſe brauchen in dem Entwg keine Gefahr zu erblicken. Lehrt uns doch die Erfahren wie ſehr es die meiſten Großbank⸗, großkaufmänniſhen, 1 und die großinduſtriellen Unternehmer verſtanden brit ſich rechtzeitig ſelbſt zu„ſozigaliſieren“, Nach dem ame kon, N niſchen Vorbilde wirtſchaftlicher und finanzieller Höchſtthe zentration haben ſich die Großunternehmer durch Uebergang von der Syndikats⸗ und Kartellverfaſſung e Truſtbildung ſeit Kriegsende mit ungeahnter Schnelli eine auf privatkapitaliſtiſchem Fundament baſierende an- schaftliche Monopolſtellung geſchaffen. In dieſem Zuf menhang ſei nur kurz verwieſen auf die waltigen Expanſionsbeſtrebungen im 1 die Fuſionen auf dem Gebiete des Verſie ö rungsweſens, die machtvolle Auswertung der Rhein, 3% Union, die Umgruppierung des Anilinkonzerns, die o ſammenballung der Elektromonfan⸗Truſts, die Bildung 1% Intereſſengemeinſchaften der„Guten Hoffnungshütte u. Dieſe Monopolſtellung abzulbſen durch den Staat die Gemeinden würde augenblicklich an deren Finanzſchw e nee er e oo 2 bel, wenn von Geſetzes wege doch die Kriegserſahrung beſtätigt, daß die Kommunalver⸗ bände wieder von de 4 zu geben. Bel den Beratungen wurde der 8 4, der Ufopie; denn die Aufaabe des Rechts am Privateigentum 95 ſich identifizieren mit dem Verzicht auf jeden Forl⸗ t. Die Stellung der Arbeiterſchaft zu dem Entwurfe erklärt ch ohne weiteres aus dem Programm ihrer parteipoliti⸗ chen Richtungen, die in Verfolg der Marx ſchen Ideen ſich durchwegs für die gemeinwirtſchaftliche Produktion ausſpre⸗ en. Nur ſo verſteht man die nachfolgenden Aeußerungen. die von linksſtehenden Blättern an eine gegen den Ent⸗ Wurf gerichtete Proteſtverſammlung gewerblicher Mittel⸗ ſtändler geknüpft worden ſind.„Der ſtärkſte Proteſt wird en Innungskrautern wenig nützen. Das Ankämpfen gegen den Fortſchritt endet zuletzt doch mit einer mehr oder weni⸗ ger kläglichen Niederlage.“„Die Kommunaliſierung der verſchiedenſten Gewerbe iſt überhaupt die einzige Möglich⸗ keit, um dem Kapitalismus das Waſſer abgraben zu können.“ Die Aebelterſchaf. en brem zäabigen Vertrauen auf die ſchlagwortfertige Kunſt ihrer Führer hat ſich offenbar den egriff der Kommunaliſierung noch gar nicht verdeutſchen laſſen: denn ſonſt müßte auch ſie wiſſen daß der Entwurf praktiſch zu nichts anderem führt, als zu der traurigen Wie⸗ derkehr und der Verewigung der durch die Zwangswirt⸗ 8 t hervorgerufenen Zuſtände. 5 wohl kein Mann aus dem Volke wieder. Dieſe Zett aber wünſcht Es wäre auch verkehrt, die Koömmunaliſierungsbeſtrebun⸗ den in dem Glauben zu befürworten, daß hierdurch dem apitalismus könnte das Waſſer abgegraben werden. Hat übergeordneten Wirtſchaftsſtellen ab⸗ hängig ſein und mit ſolchen Stellen zuſammenarbeiten müſ⸗ len, die durchwegs nach den Wünſchen großkapktaliſtiſcher reiſe geleitet werden. Aber noch ein Grund möge die Arbeiterſchaft zur Be⸗ ſinnung bringen. Deu Unſelbſtändigen wird durch die end⸗ gültige Beſeitigung des Mittelſtandes die Möglichkeit des ufſtiegs in eine beſſere Lebensſtellung, wie ſie gerade im Mittelſtand als einer geſunden Verquickung von Kapital⸗ nternehmertum und Arbeit verkörpert iſt, auf immer un⸗ balich gemacht. 8 Wenn es daher iusbeſondere die mittelſtändtſchen Kreiſe find, die ſich gegen den Entwurf verwahren, ſo bedarf es * einer genaueren Prüfung der Einzelbeſtimmungen des Entwurfes, um dies zu verſteben. Dabei wird man finden, daß alle Beſtimmungen den „Zweck verfolgen, die mitkelſtändiſchen Handels⸗, Handwerks⸗ und Gewerbetreibenden in ihrem Lebensnerv zu treſſen. on dem Entwurf bleiben jedoch unberührt das Bankkapital und die große Zahl von Konſumvereinen. Ebenſo gleich⸗ gültig ſcheint den verantwortlich zeichnenden Herren der ommiſſton es geweſen zu ſein, daß ſie ſich mit dieſem Ent⸗ Furfe in grellen Widerſpruch ſetzen mit dem Artikel 164 der N Michsverfaſſung, wonach ausdrücklich dem gewerblichen Rittelſtand in Geſetzgebung und Verwaltung Förderung und gegen Ueberlaſtung und Ausſaugung ein Schutz ver⸗ prochen worden iſt. Die mittelſtändiſchen Kreiſe dürfen ich aber nicht allein mit der Ablehnung des Entwurfes be⸗ gnügen, ſondern müſſen zu gleicher Zeit an den Reichstag 10 die Reichsregierung die nachdrückliche Forderung ſtel⸗ ken, daß alle Kommunalverſorgung ſofort auf die fachlichen Selbſtverwaltungskörper von Handel, Handwerk und Ge⸗ Werbe übertragen wird. f b Zur Abwehr der Kommunaliſierung müſſen vom Mittel⸗ and weiterhin alle nur irgendwie erlaubten Selbſthilfe⸗ einbnahmen aufgeboten werden. Dahin rechne ich nicht nur ne allzeit kampfbereite und ſchlagfertige Berufs⸗ und ſiiictſchalts organisation, ſondern auch eine zielbewußte poli⸗ liſche Standesagitation, d. h. eine ſtändige Einwirkung der gewerblichen Kreiſe auf die politiſchen Parteien. Baden und Nack bargebiete. Daß neue Ortsklaſſen verzeichnis. bor dach dem neuen(vorläufigen) Ortsklaſſenverzeichnis ge⸗ Nanen in Ortsklaſſe4: Mannheim; in Ortsklaſſe B: Kon⸗ Is, Freiburg, Kehl, Baden⸗Baden, Karlsruhe und Heidel⸗ rg in Ortsklaſſe O: Konſtanz⸗Allmanns dorf, Singen a. iu Sadiſch⸗Aheinſelden, Säckingen, St. Blaſien, Triberg, 19 ingen, Waldshut, Emmendingen, Lahr, Haltingen, Lör⸗ Vu eil, Offenburg, Schopfheim, Wehr, Oos, Bruchſal, Rurlach. Ettlingen, Gaggenau, Raſtatt. Neckargemünd, körbach b. Heidelberg, Ilvesheim, Ladenburg, Becken“ le Friedrichsfeld, Schwetzingen, Weinheim und Wiesloch. e übrigen in Ortsklaſſe D und E. * 5 Aus dem Badbiſchen Feuerwehrverbaud. 5 Wertheim, 1. Mal. In ſeiner jüngſt hier abgehalte⸗ verbal uschniſſb ung faßte der Badiſche Landesſeuerwehr⸗ tem ud folgende Beſchlüſſe: Der auf Sonntag den 11. Sep⸗ eiter in Freiburg anberaumte Landesfeuerwehrtag, der ohne nach dem Kriege, findet infolge der hohen Frachtſätze ——— Gerätegusſtellung ſtatt. Vorbehaltlich der Genehmi⸗ Rus der Freiburger Tagung wurde einſtimmig beſchloſ⸗ Ver mit Wirkung vom 1. Januar dieſes Jahres ab den Döhcandsgeit vag auf 50 Pf. jährlich pro Wehrmann zu er⸗ 5 um die geſteigerten Vermaltungskoſten zu decken. Mae Barvermögen des Verbandes beträgt heute nur 7500 Zeit in Wertpapieren. Bei einer Wehrſtärke von zur Mat 46388 Mann würde ſich ein Geſamthetrag von 23 194 deter ergeben, dem außerdem eine Dienſtenlaſt von min⸗ 15 10000 M, gegenüber ſtehen. Um die Wehren in übung ihres ohnehin ſchwierigen Dienſtes vor Beleidi⸗ zungen und Wiberſtänden zu ſchütken, ſind Verhandſungen Hebahnt, durch die erreicht werden ſoll, daß die Feuer⸗ a S. ren als„Schützenwehren“ im Sinne des§ 113 des R.⸗ die 9B. angeſehen und oeſchünt werden Schließlich wurde de Notwendigkeit einer Techniſchen Nothilfe anerkannt und ſten Mitoliedern der badiſchen freſw. Fenerwehren, ſoweit Nieten ereilte asdien ß, entkebrlich find. der Beitritt an r Organiſation empfohlen. agſtern die Ausſtellung„Gut und Böſe eröffnet worden. zamfugſtellung umfaßt Werke aus der Graphik und Ke⸗ ik, Meiſterbilder und ſchlechte Gegenſtücke dazu. Ver⸗ Aanſtalter der Austellung ſind der Ortsausſchuß des All⸗ Imrernen deutſchen Gewerkſchaftsbundes und die„Afa“. ein der Veranſtaltung iſt, die breiteren Volksmaſſen zu 1 guten Geſchmack in künſtleriſchen Dingen und na⸗ Die tlich auf dem Gebiete des Zimmerſchmuckes zu erziehen. ſa künſtleriſche Leitung liegt in den Händen der Organi⸗ * on bildender Künſtl'r Badens unter Mitwirkung von Anz Curjel. Um die Anordnung und die Auswahl der mg ſtellungsſtücke haben ſich beſonders Paul Kuſche, Haus⸗ — und Frl. Bromen verdient gemacht. Es iſt gelungen, derare bedeutendſten Künſtler mit ihren Werken dazu and nzuztiehen, ſo Hans Thoma, Steinhauſen, Haueiſen und Küng, von denen ſchöne Proben graphiſcher Kunſt und Ute ſtlerſteinzelchnungen ausgeſtellt find. Auch die Majo⸗ niſſe anufaktur iſt durch zahlreiche Proben ihrer Erzeug⸗ vertreten. Nan Karlsruhe, 2. Maj. Der Haushaltsausſchuß des tags hat die Beratung der Steuergeſetze fortgeſetzt beſchloſſen dem Ertragsſteuergeſetz, um es klarer zu eren, die Bezeichnung Grund⸗ und Gewerbeſteuer⸗ 2 a älzung der Hülfte der Ertragsſteuer auf die Mieter Aüfgeßoben würde. Doran zn denken äber are angeſchloſſen iſt. einige Zeit darauf band. il a Karlsruhe, 2. Mai. In der Städt. Ausſtellungshalle di und Pächter Zeffättet, von en Haushaltsausſchuß Je ſtrichen. Beſprochen wurden ferner die jetzt zur Ausgabe ge⸗ langten Formulare über die Steuererklärung, die Tätigkeit der Steuerkommiſſäre, die neugebildeten Steuerausſchüſſe und die Unmöglichkeit, jetzt die ganzen Liegenſchaften, wie dies von einer Seite verlangt wurde, neu einzuſchätzen. zer Karlsruhe, 2. Mai. Der kürzlich hier vom badiſchen Richterverein abgehaltene gut beſuchte Richtertag befaßte ſich in der Hauptſache mit Berufs⸗ und Standesfragen. Die Wahl hatte folgendes Ergebnis: Oberlandesgerichtsrat Kirſch Vorſitzender, Oberamtsrichter Dr. Jolly Stellv. Vor⸗ ſitzender, Landgerichtsrat Vogel Schriftführer, Amtsrichter Stritt Rechner und Landgerſchtsrat Lueger, Oberſtgats⸗ anwalt Dr. Rudmann und Hilfsſtagtsanwalt Dr. Nöldecke Beiräte, * Karlsruhe, 2. Mai. Der Landtag wird in ſeiner vor⸗ ausſichtlich am 15. Mai ſtattſindenden Sitzung die Verlän⸗ gerung des Sperrgeſetzes und einige kleinen Vorlagen be⸗ raten. 3 * Karlsruhe, 1. Mai. Der Vorſteher des Poſtamts J, Poſtdirektor Demoll, iſt am 1. Mai in den Ruheſtand ge⸗ treten, nachdem er jetzt auf eine 46 jährige Poſtdienſtlauf⸗ bahn zurückblickt. Poſtdirektor Demoll ſtammt aus Ober⸗ ſchefflenz und war im Jahre 1874 in die höhere Poſtlauf⸗ bahn eingetreten, die er nach dem damaligen Brau als Poſteleve begann. Bis zum Jahre 1895 war er in verſchls⸗ denen Städten, darunter in Pforzheim, Düſſeldorf, Kiel! und Darmſtadt tätig und wurde in dem letztgenannten Jahre mit der Vorſteherſtelle des Bahnpoſtamts betraut, die er im Jahre 1900 mit derjenigen des Hauptpoſtamts ver⸗ tauſchte. Mit Poſtdirektor Demoll ſcheidet ein pflichttreuer, mit hervorragendem Können ausgeſtatteter Beamter aus dem Poſtdienſt aus. 5 4 Karlsruhe, 1.„Mai. Amtlich wird mitgeteilt, daß die Friſt für die Einreichung der Einkommenſteuererklä⸗ rung allgemein bis zum 15. Mai verlängert worden iſt. zn Mannheim, 1. Mai. Die drei hieſigen jungen Leute, die die beiden Münchner Automobiliſten ermordeten, ſind ——.— — vom Münchner Volksgericht zu je 15 Jahren Gefängnis ver⸗ urteilt worden. z Heidelberg, 1. Mat. D Deutſchen Bankbeamtenvereins Der Gau Südweſtdeukſchland des hielt hier eine außeror⸗ dentlich ſtark beſuchte Vorſtandskonferenz ab. Aus dem von dem Gauvorſtand erſtatteten Bericht ging hervor, daß der Gau nunmehr 11500 Mitglieder zählt, und daß nur ein ge⸗ ringer Bruchteil der kauſmänniſchen Bankangeſtellten in Südweſtdeutſchland dem Deutſchen Bankbeamtenverein nicht Beſchloſſen wurde mit allem Nachdruck rückſtändig. darauf hinzuwirken, daß die tariflichen Bezüge eine ange- meſſenue Erhöhung erfahren. * Enzberg b, Pforzheim, 1. Mai. der 29 jährige Fabrikarbeiter Enghardt und ſeine 25fährige „Schweſter, die als Dienſtmädchen in Pforzheim in Stellung e Ladenburg a. N., 1. Mal. Auf der Heimfahrt auf ſeinem Fahrrad wurde der Bahnwärter Trapp von vier Strolchen überfallen, die ihm das Fahrrad abnahmen. 5 e Oberharumersbach(A. Offenburg), 1. Mai. Zur Zug⸗ enigleiſung wird noch gemeldet, daß Nachforſchungen mit⸗ tels eines Polizeihundes angeſtellt wurden. Der Verdacht lenkt ſich auf den Taglöhner Leonhard Kaſpar, der in Haft genommen wurde. 5 u Konſtanz, 1. Mai. Der Stadtverordnete Bergmann, „den die Kommuniſten im Verdacht haben, daß er ihre ſchö⸗ nen Pläne verraten habe, erhielt einen Brief, unterzeichnet vom„Komitee Schwarze Hand“, indem ihm mitgeteilt wird, daß über ihn, wie über den Abg. Großhans das Urteil ae⸗ ſprochen iſt. 5 Vermiſchtes. Stireichhalzſchachleln als Ueiache gauer Hautentzündung⸗ Aus Breslau meldet ein Bere: In der Reſigen Haut⸗ klinit find in letzter geu webe tbelt kranfe eingelteſert worden, und zwar kes Manne. die am Oberſchen kel eine eigenartige Hautentzügens aufer Mar konnte die ſe Hautentzitudung uicht eien Lentetzlic enttbeckte wan. daß die Eutgündungen bnm Tresen zer: Strrichhslſchachtel berrübrlen. Man bat Exvertwente mit den Patienten nor genommen, und es zeigke ſich, daß tore Haut auf diele Zünd⸗ maße ber Skreichholzſchachtel ſofort reaaterte, wenn man ſie Dagegen wurde die Krankheit Streichholzſchachtel ent⸗ bellkommen geheilt, wenn man die fernte. flehnliche Erſcheinungen ſollen ſich während des Krieges in Dänemark und Schweden gezeigt haben wo man befartige Entzündungen, ebenfalls von Streichholz⸗ schachteln herrührend, feſtgeſtellt habe. Als Urſache kommt, wie man annimmt, eine Phosphor⸗Schwefelverbindung in 3 die zur Fabrikation der Schachteln Verwendung ndet. Fricdrich der Große und Schulmeister. Als im Jabre 1781 die Ruſſen in Berlin einrückten, mollten ſich drei Schul⸗ meißer, die mit der Regierung unzufrieden waren. dieſer ſeindlichen Macht anſchließen, um mit ihrer Hilſe eine Re⸗ polutfon hervorzurufen. Bald darauf zogen die Ruſſen in⸗ des wieder ab und die drei Schulmeiſter waren nun in der größten Angſt wegen der zu fürchtenden gerechten Strafe. In dieſer Not wußten ſie ſich nicht anders zu helfen, als daß ſie, ob ſie gleich in ihrem Leben nicht einen Vers ge⸗ macht hatten, eiligſt mehrere Oden, Kantaten und Oratorien drucken ließen, in welchen ſie den ſeurigſten Patriotismus heuchelten. Der Vorfall wurde Frledrich berichtet und eine ernste Veſtrafung der Schullehrer angetragen. Der König erteilte aber folgenden Beſcheld: Da die drei Schulmeiſter durch die mübſelige Verſerligung ihrer hinkenden Verſe und die daraus erfolgte üffentliche Proſtitution hinlänglich beſtraft ind, ſo mag es diesmal dabei ſein Bewenden haben. Das Seebad Heringsdorf in den Veli der Ecernde ekt gegangen. i Die umfaſſenden Verhandlungen der Gemeinde Herings⸗ dorf mit der dortigen Seebad⸗A.⸗G. wegen Ankaufs des Scebades haben nunmehr zu einem Abſchluſſe geführt. Für den von 800 000 Mk. auf 600 000 Mk. ermäßigten Kauſpreis gehen nun in den Beſitz der Gemeinde über: das Strand- kaſino, die Strandpromenaden, die Seebrücke, das Warm⸗ bad, 5 Seebadeanſtalten, mehrere Buchenwald-Parkſtücke an der östlichen Grenze, eine Babeparzelle zwiſchen Hotel Bellevue und Seemannsrettungshaus, ſowie zwei Morgen Wieſen zur Aufrechterhaltung des Moorbadebetriebes. Wiſſenſchaftliches vom Gewitter. In Deutſchland be⸗ ginnt in der Regel die Gewitterperiode gegen Mitte April, erreicht im Juni ihren Höhepunkt und nimmt dann raſch wieder ab. Die größte Zahl der Gewitter fällt in die Nach⸗ mittagsſtunden; in der Nacht finden die allerwenigſten Ge⸗ witter ſtatt. Auffallend iſt, daß zur Zeit des Neumonds und des erſten Viertels viel mehr Gewitter auftreten als während der anderen Hälfte des Mondumlaufes, ſo daß ein Einfluß des Mondes auf die Entſtehung der Gewitter nicht von der Hand gewieſen werden kann. Forſchungen haben ergeben, daß die Gewitter zumeiſt als langgeſtreckte Wetterſtreifen von durchſchnittlich 24 Kilometer Breite auf⸗ treten, welche ſich ſenkrecht zur Front mit etwa 40 Kilometer Geſchwindigkeit in der Stunde fortbewegen, in der Mehr⸗ zahl der Fälle von Oſt nach Weſt. Vor dieſem Wetter⸗ ſtreifen geht ſtets ein lauggeſtreckter Raum niederen Luft⸗ drucks mit hoher Temperatur und geringem Feuchtigkeits⸗ gehalt einher, daher die große Schwüle vor einem Gecitter, während ihr ein ebenſolches Gebiet hohen Druckes uns Unter dem Verdacht der Kindestötung und des Sittlichkeitsverbrechens wurde ——— Fühler, friſcher Luft folgt. Die eigenarrige Friſche Verſe chen rührt daher, daß die Blitze einen Teil des Sauerſtoffes der Luft in Ozon verwandeln. Die Gewitter ſind ſtets an die Entwickelung ſtarker elektriſcher Spannungen in den Wolken gebunden, die ihrerſeits überall da auftreten, wo heftige, in große Höhen gehende, ſenkrechte Luftſtrömungen ſtattfinden. Der Donner entſpricht dem Kniſtern einer Elektriſiermaſchine; das unheimliche Rollen des Donners iſt nichts anderes als der von den Wolken, von der Erdober⸗ fläche, von den Bergwänden uſw. zurückgeworfene Schall. Seit wann gibt es Diplomaten? Die moderne Diplo⸗ matie iſt erſt wenig über hundert Jahre alt, ſie beginnt mit dem Wiener Kongreß, auf dem die Schickſale Europas in die Hände der fünf Großmächte Rußland, England, Frauk⸗ reich, Oeſterreich und Preußen gelegt wurden. So entſtaud zum erſten Mal die Notwendigkeit,„internationale“ Fra⸗ gen des Rechtes, des Verkehrs uſw. zu erledigen, es ent⸗ ſtand ein Gedankenaustauſch nach äußeren Formen und Ne⸗ geln, wie ſie noch heute gebräuchlich ſind. Die Richtſchnur der Diplomaten war namentlich die gegenſeitige Anerken- nung der nationalen Wünſche der einzelnen Völker. Aus dieſem Geſichtspunkte heraus wurde auf zwei Londoner Konferenzen, 1827 und 1830, das Königreich Griechenland geſchaffen In das„Europäiſche Konzert“ wurde nach Be⸗ endigung des Krimkrieges die Türkei aufgenommen und nach dem Kriege 187071 zwiſchen Deuiſchland und Frank⸗ reich auch Italien. Die Diplomatenarbeit iſt im Laufe der Zeit äußerſt vielgeſtaltig geworden. Früher entſchieden uur allzu oft Hofintriguen, Günſtlingswirtſchaft und der Ein⸗ fluß müchtiger Frauen über das Schiaſal der Völker, die Diplomaten ſollten nur Reibungspunkte, welche den euro⸗ päiſchen Frieden bedrohen aus der Welt ſchaffen und in freundſchaftlicher Weiſe alle Streitfragen erledigen. Dann aber kam der Nufſtieg der Völker, die Eiſenbahnen änder⸗ ten Handel und Wandel. Induſtrie, Gewerbe, Landwirt⸗ ſchaft, Weltverkehr, Kunst, Wiſſenſchaft uſw. nahmen einen mächtigen Aufſchwung, Haß und Neid wurden geboren, und ſo wurden auch die Aufgaben der Diplomaten immer um fangreicher, vielſeitiger und ſchwieriger. Der„Notenwech⸗ fel“ zwiſchen den einzelnen Regierungen genügte nicht mehr, es wurde als größte Großmacht auch die Preſſe zum Werk⸗ zeug der Diplomaten geſtempelt. Mit welchen Erfolgen, das haben wir im vergangenen Kriege geſehen und ſehen es noch heute. Gerade in Hinſicht auf die Mitwirkung der Preſſe kennzeichnet ſich die deutſche Diplomatie als äußerſt Frankreich hat mit der Gepflogenheit begon⸗ nen, diplomatiſche Urkunden über Einzelfälle geſammelt herausgegeben„Es geſchah dies 1852. Seitdem werden der⸗ artige Sammlungen nach der Farbe des Umſthlages als Weißbücher, Notbücher uſw. bezeichnet. Nach den völker⸗ rechtlichen Beſtimmungen des Wiener und des Aachener Kongreſſes zerfällt die Diplomatie in vier Rangklaſſen: Votſchafter, Gefandte oder bevollmächtigte Miniſter, Mi⸗ niſterreſidenten und Geſchäftsträger⸗ 5 Die Söhne des Friedberger Stadtverordneten Oppenßei⸗ mer, Bernhard und Eruſt Oppenheimer, ſind in den erb⸗ lichen eugliſchen Adelsſtand erhoben worden.— Offenbar eine Seitenlinie der Frankfurter Oppenheimer, deren de⸗ deutendſter Sproß jener„Sir Fraueis Oppenheimer, Dr. jur.“ aus der Goldbeckſchen Linie ſſt, der einſtens als eng⸗ liſcher Generalkonſul Frankfurt a. M. verſchönte und zu Kriegszeiten in Holland darauf achtete, daß die wirtſchaftliche Erdroſfelung Deutſchtauds auch reſtlos durchgeführt wurdel Eine halbe Million Mark bares Geld verſteckt. Ge⸗ legentlich einer Hausſuchung bei einem Einwohner in Schmalkalden, der unter dem Verdacht der Steuerhi Rehung ſtand, wurden 566 000 Mark bares Geld vor den und von dem Finanzamt beſchlagnahmt. Wie weit geht die Haftpflicht, wenn eine Ehefrau verletzt ird? Zu 58 845 des Butgerlichen Geſetzbuches, der dier in Frage kommt, bat der 4. Senat des Reichsgerichts ei 5 beachtenswerte Entſckeidung getroffen. Eine Frau war durch Schuld eines Dritten verletzt worden, und der Ebe- mann mußte deshalb ſeine Tochter, die ſich iu einer, ihren f vollen Unterhalt bietenden Erwerbsſtellung befand, in ſein ö Haus zyrücknekmen, 5——— 5 3 gu- folge des Unfalles aufgehoben reſp geminde Reichsgericht hat nun enrichteden, daß die Unterhaltungs⸗ koſten der Tochter ohne weiteres eine Folge des Unfalles ſind und alſo vom Exſatzpflichtigen ebenfalls zu erſetzen find! Die Mutter ſelbſt, die lediglich im Hausweſen des Ehemanns beſchäftigt war, kann für den Verluſt oder die Minderung ihrer Arbeitskraft in dieſem Falle keinen Scha⸗ denerſatz fordern, ſondern nur eben den Mann wegen der ihm völlig oder teilweiſe entgehenden Dienſte ſeiner Ehe⸗ frau. Der Mann alſo iſt materiell geſchädigt, weil er eine Hilfe einſtellen und dieſe ſeinerſeits durch Unterhaltgewäh⸗ rung uſw. entſchädigen muß. So iſt übrigens ſchon mehr fach gerichtlich entſchieden worden. 4 1 Das lateiniſche Alphabet in Japan. Seitdem die Ja⸗ pauer mit den Kulturmächten in Berührung gekommen ft find ſie auch beitrebt, ihre vielartige Bilderſchrift durch die e mer noch daß es immerhin langt. i Ter Spargel iſt da! ganz ebenſo wie beute. n allerdings zunächſt nicht als Gemüſe pflanze bekannt, als welche man Kräuterbüchern verzeichnet findet, ſerſucht und Krankheiten des H Beziehung kann man ihn aber nur⸗ 191 Gemüfe, als blutreinigend anſprechen. inſofern er die Darmtätigkeit anregt. Im zeitigen Mittelalter war der Spargel auch als Gemüſe bekannt, und um 1600 herum legte man überall Spargelbeete an. Erſt von Deutſchland aus iſt der Spargel in andere Länder gekommen. Wir Deutſche ziehen mehr den weißen Spargel vor, unſere franzöſiſchen Freunde lieben aber auch den grünen Spargel. Im übri⸗ gen gibt es eine ganze Menge Sorten, und man ſagt, ein Feiſuchmecker wiſſe genau, auf welchem Boden er gewachſen iſt, ob in Braunſchweig, Halle, Mainz, in der Lößnitz, Oesterreich Belgien uſw. Eine ſo ſeine Zunge hat aller⸗ dings nicht jeder, immerhin erſieht man daraus, daß eben jede Sorte ihren beſonderen Geſchmack hat. Die alten Rö⸗ mer verſpeiſten den Spargel ungeſchält und ausgeguetſcht mit Butter, eine ganz delikate Zubereitung. die von unſeren Hausfrauen— wenn es erſt wieder reichlich Butter gibt— auch auchmal ausprobiert werden ſollte, wenigſtens bei dem dünnen, billigſten Suppenſpargel, der alſo nicht erſt mühſam geſchält zu werden braucht. Die Spargelkultur findet in Deutſchland immer mehr Verbreitung, aber auch der Verbrauch ſteigt von Jahr zu Jahr. ſo daß wir bisher in Frieden noch beträchtliche Mengen aus Belgien, Frank⸗ reich, Holland, Oeſterreich uſw. einführen mußten. Die feine Tiſchſitte erfordert es, in Stangen aufgetragenen Spargel nicht zu zerſchneiden. Es iſt nun aber nachgewieſen, daß vielfach Blinddarmentstündungen nur auf die lange holzige Fafer des ungeſchnittenen Spargels zurückzuführen waren! Man ſcheue ſich deshalb nicht, von der Tiſchſitte abzumeichen Und nötigenfalls eine Er ing dazu zu ge. Es iſt beſſer, der Spargel wird ge 5er s der inddarm. —52 ( ĩ ↄ— — 5 D: 8* 8 Von Geo Lue. In das lebendige Bild eines Pferderennens bringen die buntes Jacken des Jockeys eine beſonders lebhafte Note. Wenn das Feld edlen Vollbluts im Sonnenglanz die Gerade heraufſegt, alles ſich in ſcharfem Kampfe zu einem dichten Knäuel vermengt, dann ſtrahlen die knalligen Far⸗ ben der ſeidenen Dreſſes leuchtend aus dem Gewimmel und geſtatten dem Zuſchauer ſelbſt im ärgſten Durcheinander Roch einen gewiſſen Ueberblick über den Rennverlauf. 5 Damit erfüllen die Reunfarben ihren Zweck, Hilfsmittel zu fein, um die Pferde während des Rennens zu unter⸗ scheiden. Gewiß unterſcheiden ſich die Pferde ſelbſt von⸗ einander; aber es gibt viele Braune, viele Füchſe. Und ſie alle köunte nicht einmal der gewiegteſte Fachmann, ga⸗ loppieren ſie drüben auf der anderen Seite der Bahn, aus⸗ einand⸗zgalten. Darum ſchuf man die Rennfarben. Sie ſind ſo alt, wie der Rennſport ſelbſt. ſie, wie er, aus Engand. Dort trugen in den Anfangszei⸗ ten der Vollblutprüfungen die Pferdebegleiter(zgrooms“) ſchwarze Lützen aus Velvet oder Samt in der Form, die 8 man noch bis auf den heutigen Tag als Jockeymützen bei behalten hat. Aus dieſem Grunde legten ſie im Rennen ein⸗ arbige bunte Jacken an. Grün, blau, weiß, lila— die ganze . eit wurde ergiebig ausgenutzt, aber die Ein⸗ farbigkeit war die Grundbedingung. Das ging eine ge⸗ eee raume Zeit, dann aber mehrte ſich die Auzahl der Beſitzer von Rennpferden, und nun wurde es unumgänglich nötig, Farbenzuſammenſtellungen vorzunehmen. Man fügte den Jacken anders gefärbte Gürtel und Schärpen hinzu, ſchuf eſtreifte Dreſſes. Nie aber kamen mehr als zwei Farben für jede Rennjacke zur Anwendung, und noch heute gilt es jenſeits des Kanals als geſchmacklos, Zuſammenſtellungen dus drei Farben oder gar noch mehr als Kennzeichen im Rennen zu tragen. 5 In der Tat: nichts wirkt vornehmer, als wenn eine einfache Jacke zum Wahrzeichen des Rennſtalles benutzt wird. Dennoch herrſcht bei uns Vorliebe für Farbenzu⸗ fammenſtellungen, gegen die niemand etwas einzuwenden haben wird, ſolange ſie ſich im Rahmen des guten Ge⸗ ſchmacks bewegen. Die ſchwarz⸗weiß geſtreifte Jacke des Geſtüts Graditz, anlehnend an die alten Preußenfarben in Sefer Zuſammenſtellung gewählt, hat etwas abſolut Vor⸗ nehmes an ſich. Ebenſo wirkt das Blau⸗weiß der Herren A. und C. v. Weinberg gleich allen Doppelſtreifen ange⸗ nehm auf das Auge. Violett⸗weiß(Herr Robitſchek, glück⸗ licher Beſitzer von Pallenberg), rot⸗weiß(die leider faſt ver⸗ ſchwundene Farbe des Fürſten Hohenlohe⸗Oehringen), rot⸗ ſchwarz(das Wahrzeichen des württembergiſchen Geſtüts i) ſind einprägſame, jedem Rennbahnbeſucher bekannte Farben. Von anderen großen Ställen hat Frhr. S. A. v. Oppenheim eine andere Zuſammenſtellung gewählt: der roten Jacke hat er blaue Aermel und die ſchwarze lalt⸗ engliſche! Kappe gegeben, während Herr R. Haniel ſeine weiße Nennjacke durch eine ſchwarze Schärpe und grüne Lappe ergänzt hat. Der erſte Verſtoß gegen die engliſche Heſchmacksregel, die beim Oppenheimſchen Dreß nicht ver⸗ letzt iſt, da ſie die ſchwarze Kappe als urſprüngliſches Wahr⸗ zeichen überall gelten läßt. Legion ſind die Kombinationen aus zwei Farben, die ſich auf unſeren Rennbahnen tummeln. Sehr hübſch iſt die etzt oft geſehene Farbe Rot mit rot⸗weiß geſtreiften Aer⸗ neln und Kappe. Herr Heinze⸗Stahl beherrſcht mit ſeinem 5 r Grün(weiße Aermel und Gürtel) den Hin⸗ dernisturf ſo wie früher Herr K. v. Tepper⸗Laski in Sil⸗ bergrau mit blauem Gürtel und ſchwarzer Kappe. Der Ge⸗ neralſekretär des Hannoverſchen Rennvereins Herr J. v. Gaza bedient ſich wieder eines anderen Erkennungszeichens: — fügt zum gelben Dreß rote Aufſchläge. Schärpe und pe. 5 Dieſe Spielarten erweitern ſich nun nach allen Richtun⸗ en und nehmen die verzwickteſten Formen an. Den Höhe⸗ 5— erreicht wohl Herr H. Ruſtemeyer, der grün und weiß arü kombiniert: grün, weiße Armbinde, weiße Schärpe mit grünen Sternen, grün⸗weiße Kappe. Es gehört Zeit da⸗ zu, ſich dieſes Farbendurcheinander vorzuſtellen, es iſt ſchwer, es während des Rennens im Auge zu behalten. Drei und mehr verſchiedene Farben enthaltende Dreſſes ellen an die Erfahrung und den Scharfſblick des Zuſchauers die höchſten Anforderungen, denn nicht jede ſo zuſammen⸗ geſtellte Jacke iſt ſo leicht zu erkennen, wie der grün⸗rot⸗ weiße Streifen des Stalles Bollensdorf. Herr M. Feder wan umſchlingt ſeine blaue Jacke mit einer rot⸗weiß⸗grünen Schärpe und ſetzt dazu eine rote Kappe darauf. Neben phieſer gewollten Anspielung an Ungarn treten alle mög⸗ lichen Zeichen auf; Punkte, Rauten, Schnüre und Sterne Kibt es in allen Variationen. An ſeine Heimat. das Rubr⸗ e Farbenpalelte des Rennplatzes. Alſo kamen Auſſchläge und Nähte hat er gewählt. noch ſo groß ſein und noch ſo weit weg von den Tribünen gebrel, erinferr Ber W. Meher in feiner Ne 5 ier Renfffärbe: elſen⸗ grau, ſchwarzes Schlegel u. Eiſen auf dem Rücken, ſchwarze Als leicht erkennbar auf große Entfernung läßt ſich eine ſolche Farbe natürlich nicht bezeichnen. Peinlich kann auf manche Beſucher das Swaſtikakreuz als Erkundungszeichen wirken, das neuerdings auf der Trabrennbahn rieſengroß weiß auf blauem Grunde erſchien. Gewiſſes Feingefühl und Takt gehören eben auch zur Wahl einer Rennfarbe, nicht nur guter Geſchmack, an dem, wie man ſich an jedem Renn ⸗ tage leicht überzeugen kann, in unſeren Beſitzerkreiſen lei⸗ der einiger Mangel herrſcht. Sachverſtändiger Beratung ſollte ſich auch auf dieſem Gebiete kein Rennſtallbeſitzer entziehen. Was hilft ihm die gewählteſte, diskreteſte Farbenzuſammenſtellung, wenn ſie auf weite Entfernung ſchwer ſichtbar iſt. Als Muſter von knallig⸗wirkſamen Rennjacken konnte man früher die der franzöſiſchen Rennſtallbeſitzer bezeichnen, die vor 1914 auf dem Berliner Turf erſchienen. Da mochten die Felder galopp 1811 121. eren, ihre Farben ſah man immer weit herüber⸗ Erziehungsfragen. Die hausliche Hilfe bei den Schularbeiten tritt jetzt wie⸗ der in den Vordergrund, nachdem ein neues Schuljahr be⸗ Zügel genommen werden m. ſollen, u. noch andere, die 2 jützen, ihr erſtes ernſtes Lebenswerk beginnen. Man meint ziemlich allgemein, die Pädagogen verurteilen die häusliche Hilfe des Vaters oder der Mutter. Das iſt jedoch nicht richtig, wenn nur eben die Hilfe ſelbſt richtig vir mmen wird! Ohne häusliche Ar⸗ beiten geht es nun zal nicht ab. In der Schule wird ge⸗ lehrt, daheim wird geübt! Darin beſteht das Geheimnis! Es iſt ſonach die Aufgabe der Eltern, das Kind zum Ver⸗ ſuchen, zum Ueben, zum Ausdauern anzuregen und anzu⸗ halten. Das muß ſchon vom erſten Tage an geſchehen, wenn das Kind ſein„Auf⸗ab⸗auf und ein Pünktchen drauf“ malt, um den Buchſtaben i fertig zu bringen. Es gilt nicht, ſo ſchnell und viel zu malen, ſondern gut zu malen, ſich zu üben, nur Gutes zu leiſten und— nur Gutes leiſten zu wollen. Der Wille des Kindes muß groß und ſtark gemacht, die Freude am eigenen Werk geweckt werden! Das allein follte der Leitſtern ſein bei der häuslichen Hilfe. Dieſe hat aber auch von vornherein für Ordnung zu ſorgen; eine ge⸗ nügende Eſſenspauſe, dann jedoch unbedingt die Schulpflicht und hinterher erſt Spiel und Vergnügen. Zur Ordnung gehört auch die Schaffung einer dem Kinde angepaßten Ar⸗ beitsſtätte mit gutem Licht, vor allem auch Ruhe und Ab⸗ ſonderung bei Anfertigung der Hausaufgaben, um den Geiſt zu konzentrieren, was namentlich für die höheren Schüler erforderlich iſt. So die häusliche Hilfe eingeleitet, kann ſie nur von Nutzen ſein. Dazu käme, daß Vater oder Mutter einen täglichen Zenſor abgeben, ſich die Arbeiten zeigen, die Sprüche vorſagen laſſen und unweigerlich Aenderung ſchaf⸗ fen, wenn irgend etwas nicht ſo iſt, wie es ſein ſoll. Natür⸗ lich ſollen die Eltern dem ſchwerbegreifenden Kinde hilfreich auch bei der Arbeit beiſtehen, nie aber die Arbeit, das Exem⸗ pel, den Aufſatz oder die Ueberſetzung ſelbſt machen. Jedes Kind wird Freude empfinden, wenn die Eltern ſeine„Ar⸗ beit, mit ihm teilen, ihm nachhelfen, nicht verſtandene Re⸗ geln erklären, eine Brücke bauen, Fragen beantworten, die Vokabeln überhören, mnemotechniſche Winke erteilen uſw. In vielen Familien fehlt der Vater, da mag nur ruhig die Mutter, ſelbſt bei großen Kindern, wacker den Vater vertre⸗ ten, auch im Punkte der Schularbeiten, ſelbſt bei fremden . 5 Es wird ſicher gehen, wenn ſie nur den guten 5 en ha Steuer⸗Rundſchau. 8 Umſatzſteuer des Kommiſſionärs. Bekanntlich wird nach der Rechtſprechung des Reichsfinanzhofs für die Umſaz⸗ teuer dem Zwiſchenhändler der Kommiſſär gleichgeſtellt, dieſer alſo wegen der von ihm getätigten Warenumſätze mit der Umſatzſteuer belegt, wenn das Kommiſſionsgut durch ſeine Hand gegangen iſt und er ſomit daran den unmittel⸗ baren Beſitz übertragen hat. Für das Steuerrecht ſteht die wirtſchaftliche Geſtaltung im Vorderugrund; die bürger⸗ behandeln. ſten Glanze! Obſtbäume. weiterverkauft. licher als das andere. Wäldern Anemonen, C des Farblohns umſatzſteuerpflichtig iſt, wenn ſie Garn abnimmt, fürbt und ihren Kunden liefert, de daraus, daß ein Zwiſchenhändler vor Empfang der mit ſeinem Abnehmer über die an dieſen weite rverkanſecz Waren einen auf Bearbeitung dieſer 3 vertrag abſchließt, iſt nicht herzuleiten, daß er den Beſitz an ihn vom erſten Lieferer geſandten lung des Kaufvertrages an ſeinen hmer Vielmehr iſt der natürliche Gang und die wirtſchaf faſſung entſcheidend, daß die Färberei Halbfabr gefärbte Garne) kauft und dieſe von ihr zu färbenden Eine andere Geſtaltung iſt gekünſtelt un für die Umſatzſteuer unbeachtlich. Weinſtener und Trinkgeldablöſung. Der ſogen. Bedie! nungsaufſchlag(Trinkgeldablöſung) der in einem Gaſt 10 ſchaftsbetrieb auf den geſamten Verzehr den Gäſten gemam wird, iſt nach einer Entſcheidung des Reichsfinanzhofes, 1 f weit er ſich auf den Wein bezieht, für deſſen Iteuerwe. als Teil des dem Gaſte in Rechnung geſtellten Preiſes 8 Nach 8 5 Abſ. 1 des Weinſteuergeſetzes gilt ba Wein, der gegen Entgelt an einen Verbraucher abgegene wird, der dieſem in Rechnung geſtellte Preis. Dieſer beſtimmt ſich nach den Geſtehungskoſten, allgemeinen Geſchäftsunkoſten und dem Werden die bis zum Zeitpunkt der Lieferung entſtandenen beſonderen Nebenkoſten dem Verbraucher geſondert in Re nung geſtellt, ſo ſind ſie nach F 5 Abf. 1 Satz 3 des Wein, ſteuergeſetzes, 8 21 Abſ. 6 der Ausführungsbeſtimmungen 0. den ſteuerpflichtigen Wert einzurechnen. Hieraus ergibt ſt daß das Geſetz die durch allgemeine oder beſondere en ſchäſtsunkoſten bedingten Aufſchläge auf den Preis des n nes voll zu Beſteuerung ziehen und einen Abzug dieſer 7285 dem Häudler in Rechnung geſtellten Ausgaben von de Verkaufspreis nicht zulaſſen will. Kellner durch den Betriebsinhe ſchäftsunkoſten und iſt ein Teil de geſtellten Kaufpreiſes. ber gehört aber zu den& s dem Gaſte in Rechnung . Lokales. — Die Frühlingspracht ſtrahlt jetzt in ihrem ſchüön Eile man hinaus an ſonnigen Tagen, do! hin, wo Felder. Gärten und Wälder zu ſchauen ſind: über“ all grünt und blüht es, wie nimmer wieder im Jahre, Das friſche helle Grün der Birken, die jungen Triebe Tannen und Fichten, das knoſpende Leben an Baum 3 Strauch— wahrlich ein freudiger Genuß fürs Auge und 9 fürs Herz. Dazu noch die wunderbare Welt der blühenden Ihr duftiger Schmuck am noch blätterloſen Stamm iſt ein überzeugender Triumph des Frühlings de, nun keinen Aufenthalt mehr kennt und immer neue Bilde? hervorzaubert aus der vom Schlafe erwachenden Natur, Zuerſt weckt er die zeitigen Blüher unter den Zierſträn⸗ chern, die Forſythta, die blutrote japaniſche Quftte, dann öſenen ſich die kichlichen Rluten der Aprikuſen, der Kirſch, der Piaume, der Birne, zuletzt des Apfels— ein Bild ben Und neben dem allen grünt u 5 ſprießt die junge Saat, der Wieſenflor, der Farren in de Veilchen. Maiblumen folgen Schneeglöckchen und Primeln, alles ſtrebt nach neuem ben, nach dem Sonnenlicht, alles freut ſich des Daſeins, Vögel aller Art ſingen dazu die Melodie, die Tage werde länger, werden wärmer: Wahrlich, der Frühling iſt da Heißen wir ihn willkommen auch in unſerem Herzen, la 9 wir auch unſer Sinnen und Denken wieder neu werden un unſern Willen wieder ſtark zu neuer Tat! n Fußball. kämpfen den Dulſchen Meiſter. iſt Hamburner Spo tverein, Zum zweiten Male konnte 1. F ſuͤddeutſche Meiſterſchaft erringen. Ry ſultat von 2.1 kennte er nach zweimaliger Verlängerum die zäh kämpfenden Luwigshafener niederrin gen. Als ernst ſter Dewer 4 3 der Waren nur in Er 1 Abnehmer übertrage, N 1 dann Waren are gerichteten We tliche Au, ikate(un Garne dem Anteil an den 1 Händlergewinn. 5 Die Entlohnung und 0 Se. die 1 C. Nürnberg die Mit dem kaappel Nuͤrnbeng 0 0 0 1 lich⸗rechtliche Auffaſſung des Kommiſſionsgeſchäftes tritt zu⸗ rück. Das gilt auch für andere ähnliche Verhältniſſe. So hat der Reichsfinanzhof füngſt entſchieden, daß eine Fär⸗ berei, die von Spinnereien Rohgarne kauft und noch vor ihrer Lieferung an ihre Kundſchaft, für die ſie das Färben der Garne übernommen hat. weiterverkauft wegen des ge⸗ des Blaties einzur ichen. ö Nar- Bote Uertza des. eckar- B anzuſchen. Heff⸗mlich gelangt auch dieſes Jah, wie* der Ehrentitel vach Süsdeuſchland.* au Ber un: gelmäßiger Zuſten ung ure* Zetiung bitten wir die vreheli 5 1 Abonnenten B.ſchme den an die Exved ti Je Di⸗ bed. I udwieiſcheftskamme Veranſtaltet von heute ab im Hauſe des Metzgermeiners gertmann inen Verkauf eeeines goßen Transports b Täuferſchweine. 5 San let Aux iar! en für Miiglieder der and. Kin- L. 5 Nerxentsgrgofes igel 5 Im Lager vorrätig: Hirſen, Darismehl für junge Schweine, Mais futte em hl. Weizenfutter mehl, Hafer, deuiſch und ewiger Kleefamen, Plata mois, phespho Futterkalk, Fleiſchfunermehl, la. Wagenſchwie 25 g D. No fand, E V e d E ſch nen Garnerbund„Jahn“ Jeckeuhein Einladung! H ute Piens las, den 3. Mei. abende 8 Un- fi et em Lokel um„Kale hof“ e dußerordentache Haunwerfammlung mi folgenber Tas 80 duung na k: . Vortrag über die Vireins, Turn- un! Spo ib wegung, 1 Mitaliederbeitrage höhung Anſcheffu na von Turn und Spielae ät, Tur ef ſte betr. „ Wünſche und Ant ſäge der Mitallede⸗ Wir laden hierzu unſere aktiven und paſſiven Mialiedee feundlichn in mit der Birte um vollzähliges, pa kilich s gegr 1899 1 ver eh lich u Zuspruch. Tn FTeiw. Feuer wen Seckenheim * Einladung! Margen Abend ½9 Uhr fi det im Lokal zum Du ſch bei Kamerad Zwingenberge eine aue ordentliche Mitglieder- Versammlung Achtung prima funafleuch Prima junges fubflelich pid. 8 Hill. Hollünduches ochmalz pa 11 it. IEEE Pfll. 2 fl. von eröffnet habe und bitte um geneigten Als langjähriger selbst- ständiger Zuschneider der Firma Gebr. Manes-Mannhbeim bin ich in der Lage meine werten Kunden prompt und reell zu bedienen. 5 Hochachtungsvoll! 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