ger R likatis 8 Gundel begeiſtert. Hmtsblan der Bürdermeisterdmte, 880 N vashaim leckarhausen te und Edingen — ͤ. 5 Abennememtspreis: Monatlich 4.— Mk. mit 2 Jahr Trägerlohn. Durch die Bot bezogen prs Quartal 8 8.01 At eusſchl. Weſtelgecb.— Erscheint 461 1c Inſerationspreis: Die einſpaltige Petitzeile 80 Pfg. Neklamen 2.50 Mk. ae f 44 Po ſtſcheckkonto: Karlruhe Nr. 19819. Bei öfterer Anfnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. No. 104 mit Ausnatzme der Bonn⸗ und Feiertage. Amerika lehnt ab. Die offizielle Ablehnung der deutſchen Vorſchläge. Berlin, 4. Mai. Die amerikaniſche Regierung hat geſtern durch Staatsſekretär Hughes der deutſchen Regie⸗ kung mitgeteilt, daß ſie die deutſchen Vorſchläge als un⸗ geeignet ablehnen müſſe. Amerika ſchlägt Deutſchland dor, den Alliierten neue Vorſchläge zu machen. Eine neue Note an Amerika. f London, 4. Mai. benin Telegramm aus Waſhington zufolge iſt die neue 11 iſche Note dort eingetroffen. Die Dechiffrierung hat noch cht erledigt werden können da der Text bei der telegraphi⸗ n Uebermittlung ſtark verſtümmelt wurde. Berlin, 4. Mai. Sadie der„Lok. Anzeiger“ hört, iſt von dentſcher Seite am mustag eine erweiterte Interpretation der deutſchen Vor⸗ age nach Washington abgegangen die ſich mit der Höhe i döhe der gebotenen Summe, den Annnitäten und der rt der Diskontierung befaßt. 8 Ein Diktat aus London. Der Ablauf des Ultimatums. dein ondon, 4. Mai. Die Deutſchland eingeräumte iſt läuft bis zum 11. Mai. Bis zu dieſem Termin fein die geſtellten Bedingungen glatt angenommen Die Tagung des Oberſten Rates. 8 Paris. 4. Mai. . Tagung des Oberſten Rates, die vorgeſtern um 1 Uhr Bun. dauerte bis kurz vor 2 Uhr. Das Projekt des Re⸗ 30 ationskomitees wurde beſprochen und in ſeinen Grund⸗ Aigen angenommen. Die Finanzſachverſtändigen traten um kiiateubr zu einer Sitzung zuſammen. um die letzten Moda⸗ 2 des Garantieſyſtems zu beſprechen, das das kerrito⸗ e Pfand erſetzen ſoll, wenn Deutſchland die Bedingungen eparationskommiſſion nicht aunehmen wird. Die Noti⸗ Friſt o. der Reparationskommiſſion muß innerhalb einer a neren vier Tagen erfolgen. Die deutſche Regſerung muß iert halb einer Friſt von 56 Tagen antworten. Die Alli⸗ 3 werden auf dieſe Weiſe die definitive Abſicht in dem ung enblicke kennen, wo die Vorbereitungen für die Beſetz⸗ in an, Ende ſein werden. Der Oberſte Rat iſt um 5 Uhr tiv einer neuen Sitzung zuſammengetreten, um die defini⸗ den Eutſcheidung zu trefſen. Trotz der Meinungsverſchie⸗ e eit, die zutage getreten iſt, iſt in der Löſung der Fragen in Solidartiät der Alliierten deutlich erkennbar gemacht. Es detef salich, daß die engliſche Flotte ſich an den Sanktionen der ligen wird, wenn keine materiellen Hinderniſſe infolge e Kohlenkriſe vorliegen werden. Auf dem Wege des Diktats. 5 London, 3. Mai. Die Kernfrage iſt jetzt, ob Deutſchland angeſichts del henden Eiumarſches die beſtehende Demiſſion annimmt. die Stelle einer Aufforderung zum Vertragsabſchluß iſt Aufzwingung eines Diktats getreten, wozu die Alliier⸗ aufgrund des Verſailler Vertrages berechtigt zu ſein kanben. Die Hinnahme dieſes Diktats wird hier für das Aude Mittel gehalten, um die Beſetzung des Ruhrgebiets Wcch weitere Repreſſalien zu verhindern. Man geht dr i. ten la kaum fehl, wenn man aunimmmt, daß die Befürworter die⸗ ſer neuen Methode vermuten, Deutſchland damit die Ent⸗ ſcheidung erleichtert zu haben. Offenbar entſpricht dies auch der Auffaſſung Lord Abernons. Für die Entſcheidung Ber⸗ lins mag es beachtenswert ſein, daß ſelbſt ſehr mäßige Kreiſe den phantaſtiſchen Milliardenziffern nur zuſtimmen, weil ſte die politiſche Lage beruhigen wollen, wobei man klar ein⸗ ſieht, daß dieſe die deutſche Zahlungskraft weit überſteigen. Man begegnet immer wieder der Auffaſſung, daß in ruhi⸗ gerer Zeit eine nüchternere Behandlung der Fragen ſicher ſei. Dabei iſt wichtig, daß das Intereſſe Amerikas unbe⸗ ſtreitbar iſt, obgleich dieſes abgeneigt iſt, in dem ſchweren Konflikt der Gegenwart mitzukämpfen. Tags über ſuchte man in eifriger Arbeit das Ultimatum zu formulieren. Nach ſchwierigen Verhandlungen wurde einſtimmig ein Entwurf formuliert. Nach vierſtündiger Sitzung wurde die Konfe⸗ renz auf Mittwoch vertagt, ohne daß die Frage des Ultima⸗ tums entſchieden wurde. Anſcheinend ſind neue ſchwere Hinderniſſe eingetreten. ö Briand ſetzt ſeinen Willen durch. 5 225 N Paris, 4. Mai. Aus London wird dem„Journal“ gemeldet: Am Schluß der geſtrigen Sitzung des Oberſten Rates erhob ſich Briand und ergriff das Wort, Er ſah bleich aus und ſeine Stimme e zitterte: Meine Herren ſagte er, ich danke Ihnen. Frankreich wird Ihre Unterſtützung zu würdigen wiſſen. Ich werde ſofort den Befehl zur Mobiliſation der Klaſſe 1919 erteilen. Lloyd George und Graf Sſorza bemühten ſich die Einberu⸗ fung zu verzögern. Aber Briaud hatte bereits den Voll⸗ zugsbefehl erlaſſen und eine Viertelſtunde ſpäter übermit⸗ telte der Telegraph die Weiſung Briands nach Paris. Die Einberufung des Jahrgangs 1919. Paris, 4. Mai. Junfolge der aus London ausgegebenen Inſtruktionen hat Kriegsminiſter Barthon geſtern abend den Beſehl zur Ein⸗ berufung des Jahrgangs 1919 erteilt. Offiziere und Mann⸗ ſchaften, die ſich außerhalb des Mutterlandes befinden ſind nicht ein begriffen. Paris, 4. Mai. Die Truppenbewegungen zur Verſtärkung der rheini⸗ ſchen Garuiſonen haben bereits geſtern begonnen. Ein ge⸗ miſchtes Regiment von Küraſſierer und Dragonern ſomie mehrere Batterien des 54. Artillerjeregiments haben Lyon geſtern vormittag verlaſſen und ſind nach Landau abgegan⸗ gen. Auch die Kavgllerieregimenter von Melun und Mean ſind geſtern morgen aufgebrochen. Mehrere Kavallerieregi⸗ menter der Pariſer Region ſind abgefahren. Eines dieſer Regimenter, das erſte Huſarenregimeut, hat Paris geſtern Mittag paffiert und wurde von der geſamten Bevölkerung mit ſtürmiſchen Sympathiekundgebungen begrüßt.. Die franzöſiſche Preſſe zur Gewaltpolitit. Rotterdam, 3. Mai. Die Auffaſſung der Lage in der Pariſer Preſſe iſt ſehr geteilt. Die rechtsſtehende Preſſe iſt nicht zufrieden. Die „Action francaiſe“ bemerkt, es ſei doch eigentlich ſinnlos, von Deutſchland neue Anerkennungen und Erklärungen zu for⸗ dern, die bereits im Verſailler Vertrag ſtänden. Deutſch⸗ land ſei gar nicht in der Lage, gewiſſe Bedingungen ſofort durchzuführen. Es handle ſich nur um neue Verzögerungen, ohne tatſächlich neue Garantien.— Pertinax ſagt im„Echo de Paris“: Dadurch, daß man die Beſetzung des Ruhrge⸗ biets um 10 Tage hinausſchiebt, iſt Frankreich der Gefahr aller möglichen Intriguen durch Deutſchland und der Inter⸗ vention Dritter ausgeſetzt.— Die linksſtehenden Blätter en Ke, —. äußern ſich dagegen ſehr zufrieden, daß die Beſeßanz läufig hinausgeſchoben wird.„Eclair“ nennt das einen Nückzug Briands, die„Humanite“ iſt ſehr dagegen, Frankreich allein im Ruhrgebiet auftritt. Deutſcher Reichstag. a (100. Sitzung.) 8 ö Berlin, 3. Maj. In der Dienstagsſitzung wurden zu⸗ nächſt eine Anzahl kleiner Anfragen erledigt. Nach einen Antwort auf eine Frage, ob die landwirtſchaftlichen Ar⸗ beiten allgemein als Notſtandsarbeiten anzuſehen ſeien oder nur dann, wenn ſie zur Abwehr von Notſtänden er⸗ forderlich ſind, wurde erklärt, daß die letztere Anſicht zu⸗ treffe. Gegen die Einſchleppung von Seuchen aus Polen ſolle Vorkehrung getroffen werden. Präſident Loebe un terbrach dann den gleichförmigen Gang der Verhandlun⸗ gen und teilte mit, daß die Regierung der Vereinigten Staaten auf das Memorandum über die Reparations⸗ fragen, das Dr. Simons einem Vertreter der Vereinigten Staaten am 27. April übergeben hat, eine Antwort ein gelaufen iſt. Darnach erklärt die amerikaniſche Regis⸗ rung nicht in der Lage zu ſein, zu einem Schluſſe zu kom⸗ men, da die neuen Vorſchläge eine für die alliierten Re⸗ gierungen annehmbare Verhandlungsgrundlage nicht bis den. Die deutſche Regierung werde aber aufgefordert, den alliierten Regierungen klarere und ausreichende Vos ſchläge zu machen, die in dieſer Beziehung ihren Ver pflichtungen entſprächen. Dasſchwach beſuchte Haus nahm die Mitteflung ohne Kundgebung entgegen. Der una hängige Herr Ledebour beantragte zwar eine ſofortige Be⸗ ſprechung der Note. Präſident Loebe wies aber 0 hin, daß das Reichskabinett augenblicklich tage und es daher nicht in der Lage ſei, jetzt ſchon dem Reichstag über die etwaigen weiteren Schritte Mitteilung zu ma chen. Für Mittwoch ſei aber der Auswärtige Ausſchuß einberufen, in dem dies erfolgen könne. Der Antrag Ledebour wurde dann abgelehnt und die Regierung es ſucht, möglichſt bald dem Reichstag Näheres über ihr Schritte mitzuteilen. Das Haus beſchäftigte ſich dans mit den zahlreichen Anträgen, die das Problem der En werbsloſenfürſorge einer Löſung entgegenzuführen ver zich richteze der Präſſdent die Sale der ſuchen. Verge d f an die Redner, ſich mit Rückſicht auf die Lage mögl Kürze zu befleißigen. Die Ausſprache plätſcherte weiter, bis der Reichskanzler an der Spitze der Regierung im Saale erſchien. Miniſter Simons gab eine längere Er klärung über den polniſchen Einfall in Oberſchleſien und ſagte unter anderem: Nach Nachrichten der In teralliierten Kommiſſion haben franzöſiſche Beſatzungs⸗ truppen bei einem Zuſammenſtoß mit polniſchen Inſus⸗ genten in Stärke von 300 Gewehren dieſe zerſtreut. Zur Zeit iſt in Kattowitz und Beuthen die Ruhe wieder der geſtellt. Mit Hilfe ihrer Truppen kann es der Kommi ſion nicht ſchwer fallen, der polniſchen Banden und In ſurgenten Herr zu werden. Es iſt ihre Pflicht und Schu 6 Ein Frühlingstraum. Eine Erzählung aus dem Leben von Fr. Lehne. 44. Jortſetzung.(Nachdruck verbolen.) U. Frau Gündel wußte genau, welche große Hilfe und uterſtützung ihr in dem jungen Mädchen zur Seite Mud; deshalb war ſie auch ſehr ung hal en, daß 1 ary ihr zum 15. Auguſt gekündigt hatte und trotz al er ockenden Verſprechungen durchaus nicht bleiben wol te. die So, gnädiges Fräulein, hier das Allerneueſte— Aeſe aufgeſchlagenen Formen kommen eigentlich erſt ſo — 95 zum Winter auf.“ Mit dieſen Worten zeigte Frau ündel die neuen Faſſons und den roten Hut, der Wolf f on vorhin aufgefallen war.„Fräulein Kaiſer, un⸗ bre beliebte Naive hat für das neue Stück, in dem ſie 535 Hauptrolle ſpielt, zwei in der Art beſtellt!— Iſt jeſer rote Hut nicht entzückend apart? Fräulein Mary, een Sie ihn mal auf, damit das gnädige Fräulein — Wirkung beſſer ſieht.“ Mary tat wie ihr geſagt, . d ſah wohl etwas fremd, aber reizend aus in dem großen Hut, der das zarte, ſchmale Geſicht noch mehr hob. rie ja, der gefiele mir ganz gut—“ ſagte Gab⸗ ele etwas zögernd, ſie war ſich ſelbſt wohl noch nicht ganz klar über ihre Anſicht—„was meinſt Tu, Wolf?“ Wenn ich offen ſein ſoll,“ entgegnete dieſer.—„er huiſfällt mir ſogar; er paßt wohl für eine Schauſpie⸗ ein, nicht aber für eine Dame.“ „ Aufprobieren möchte ich ihn doch mal,“ meinte Ella, it nein, nein, Fräulein, Sie ſind mir zu ungaſchickt, le, helfen Sie, Frau Gündel!“ Entzückend— nein, großartig! Ich habe gnädiges Vöeiulein noch nie in einem ſo vorteilhaften Hut geſehen! gzein, wie Sie gerade dieſe Faſſon kleide!!“ rief Frau Gabriele ſah ſich im Spiegel an. Der Hut kleidete ſie gut; ſie ſah aber nicht ſein darin aus, da ihr W Pere 2 Ar. Has 1* 2 e Nr 1 7 Schatz? Kleidet mich die Faſſon?“ ſie den Verlobten an. „Ja, ganz gut, Ella!“ ſagte Wolf. Ihm war es ganz gleich, was ſie wählte; ihn drängte es ins Freie— er konnte ſein armes Lieb nicht mehr ſo daſtehen ſehen. Es war eine raffiniert ausgeklügelte Grauſamkeit ſeiner Braut, dieſes Zuſammentrefſen veranlaſt zu haben, was er ihr niemals verzeihen konnte— und wollte.— Voll Unſchlüſſig blickte Liebe ruhte ſein Blick auf Mary; zum erſten Male wäh⸗ rend ſeiner Anweſenheit ſah ſie ihn an, und einen Augen⸗ blick ruhten beider Augenpaare ineinander— er las in ihren ſüßen Sternen keine Anklage— nur innige unendliche Zärtlichkeit. Schnell aber ſenkte ſie wieder die langen Wimpern, wie auf etwas Unrechtem ertappt. Gabriele wandte ſich jetzt ihr zu:„Nun was denken Sie, Fräulein? Auch Ihre Anſicht möchte ich hören.“ Ella wußte genau, daß ihre viel bewunderten Frühjahrs⸗ und Sommerhüte einzig das Werk von Marys Geſchmack und geſchickten Händen war. Sie war von vornherein dazu entſchloſſen, ſich wieder darauf zu verlaſſen— wollte ſie jedoch erſt quälen, weil ſie gewagt hatte, ihre Augen zu dem von Ella begehrten Manne zu erheben. „Wenn Sie mich um meine aufrichtige Meinung fra⸗ gen, gnädiges Fräulein, muß ich Ihnen enkſchieden von dieſer Faſſon abraten,“ entgegnete Mary offen, ohne auf Frau Gündels Miene Rückſicht zu nehmen, die den roten Hut gern verkauft hätte. „Und warum, wenn ich fragen darf?“ „Weil— verzeihen Sie, weil der Hut zu auffal end an Ihnen wirken und dadurch die Vornehmheit Ihrer Erſcheinung verlieren würde“, erwiderte Mary offen. „— Ah, ſehr verbunden, liebes Fräulein, für Ihre Erklärung,“ ſagte Ella ſpöttiſch,„ich muß jedoch geſtehen, daß ich es ſehr dreiſt finde, in dieſer Weſſe eine Dame zu kriliſieren.“: „Ich begreife Sie nicht, Fräulein Winters, wie Sie in ſolchem Tone zu reden wagen—“ ſagte Frau Gündel rea 8 8 4 ginko 5 2 1 us Au ii 5 fügte Ella verletzend hinzu. „Gott— aber doch von ihr gar nicht zu verwundern,“ 8 5 Bleich, vor Erregung am ganzen Körper zitternd, trat Mary vor.„Ich bitte, mir zu ſagen, was Ihnen das Recht gibt, in ſolcher 3 Weiſe über ſehe zu reden—“ wandte ſie ſich an Ella, ſie groß an⸗ ſehend. 14 5 Dieſe zuckte die Achſeln.„Das kommt auf Rechnung Ihrer Liebhaber!“ N „O, das iſt zu viel,“ ſchluchzte Mary. 5 „Ich wundere mich überhaupt ſchon lange, Frau Gün⸗ del, daß Sie Ihrer Kundſchaft zumuten, ſich von einer 1 1 deren Abenteuer ſtadtbekannt ſind, bedienen zu aſſen—“ ö „Gabriele,“ ſagte da Wolf in ſo finſterem Tone, daß ſie inne hielt. Währenddeſſen nahm Frau Gündel wieder das Wort. „Mit Entrüſtung hörte ich neulich erſt davon! Aber was ſollsich tun? Ich kann doch meine jungen Mädchen unmöglich in ihrer freien Zeit kontrollieren!“„ Mary war wie betäubt. Was hielt man denn eigenk⸗ lich von ihr, daß man ſie ſo zu beleidigen wagte— und in ſeiner Gegenwart! Und er ſagte nichts— was hätte er aber auch tun ſollen? Jedes Eingreifen ſeiner⸗ ſeits hätte ſie nur bloßgeſtellt. Endlich faßte ſie ſich Mit bleichen Lippen, die Augen ſchwarz vor Erregung, ſagte ſie verhältnismäßig ruhig und beherrſcht: 4 1 * „Frau Gündel, Sie begreifen wohl, daß ich jetzt gehe. und zwar gleich für immer!— Auf ſolche Niedrigkeiten und Verleumdungen zu antworten und— die Verleum⸗ derin auch an anderer Stelle zur Rechenſchaft zu ziehen — halte ich für unter meiner Würde. Wenn ich mir auch mein Brot ſelbſt verdienen muß, bin ich doch anſtän⸗ dig und ehrlich— und Vornehme oder vielmehr beſſen Geſtellte haben deshalb nicht das Recht, auf mich herab⸗ 1 8 die Folgen ihrer Worte mögen auf ſie kelbg En! 3 5 3 a eaten dale. 2 e Digkeik, den Schütz des f währleiſten. Die Verantwortung trifft nur die polniſchen Hetzer, die glauben, mit Gewalt erreichen zu können, was ihnen die Gerechtigkeit verſagt. Ich darf in dieſem Zu⸗ ſammenhang auf das Verhalten der oberſchleſiſchen Ge⸗ werkſchaften hinweiſen. Wir können eine gerechte Ent⸗ ſcheidung nur darin finden, daß das Abſtimmungsgebiet auf Grund der Willenskundgebung ſeiner Bevölkerung dei Deutſchland bleibt. f Abg. Criſpien(Unabh.): Ich verlange die ſofortige Beſprechung der Erklärung des Miniſters Simon. Reichskanzler Fehrenbach: Das Kabinett hat noch nicht definitiv Stellung nehmen können, weil eine genaue Mitteilung über die Vorgänge in London noch gar nicht vorliegen. Wir haben jetzt erſt eine Mitteilung aus Ame⸗ kika. Die Regierung wird, ſowie eine fruchtbarer Aus⸗ sprache ſtattfinden kann, ſich mit den Parteiführern ins Benehmen ſetzen. In der oberſchleſiſchen Frage kann eine Ausſprache einer ruhigen Beurteilung nur im Wege ſein. Wir hoffen, daß die Angriffe der Polen durch die alliier⸗ ten Truppen abgewehrt werden.. Abg. Schulz⸗Bromberg(D. N.): Wir vermiſſen in der Erklärung der Regierung die Auskunft darüber, was ſie * tun gedenkt, wenn die interalliierte Kommiſſion ver⸗ agt. 5 i bg. Bartz(Kommuniſt) verlangte die ſofortige Be⸗ ſprechung der Geſamtlage. Abg. Dr. Streſemann(Deutſche Pp.): Wir müſſen erſt die endgültige Stellungnahme des Kabinetts zur ame⸗ rikaniſchen Antwort abwarten. Morgen werden wir im Auswärtigen Ausſchuß Aufſchluß über die Lage und über die Vorgänge in Oberſchleſien erhalten. Ich bitte um Ablehnung des Antrags Criſpien. Abg. Müller⸗Franken(Soz.): Heute kann eine Aus⸗ sprache nicht erfolgen. Im übrigen muß, ehe die Regie⸗ kung entſcheidet, das Parlament gehört werden. Abg. Criſpien: Eine Ausſprache über die Lage könnte nur beruhigend wirken. In Oberſchleſien haben Beamte an natfonaliſtiſchen Treibereien teilgenommen.(Unruhe rechts, Rufe: Verräter, bezahlter Lump, Raus; Schluß⸗ rufe.) 5. N Abg. Geyer(Kommuniſt): Die Lage in Oberſchleſien iſt nicht ohne Schuld der Regierung entſtanden.(Leb⸗ hafte Schlußrufe.) RNeeichskanzler Fehrenbach: Dagegen muß ich den ſchärfſten Widerſpruch erheben.(Beifall rechts.) Die olen wollen ganz Oberſchleſien und verſuchen, durch Ge⸗ waltmaßregeln ihre Pläne zu erreichen. Wo iſt denn da eine Schuld der deutſchen Regierung? Dafür fehlt jeder Beweis.(Lebhafter Beifall.) 7 Abg. Schulz⸗Bromberg(D. N.): Unter Ablehnung des weitergehenden Antrages beantragen wir, in einer Besprechung der Lage in Oberſchleſien einzutreten. Ich bedauere, daß die Regierung unſere Anfrage nicht beant⸗ wortet hat. Miniſter Dr. Simons: Wir haben keinen Grund, an. zunehmen, daß die interalliierte Kommiſſion nicht das Mögliche tun wird in Oberſchleſien. Eine weitere Er⸗ rung würde dem internationalen Brauche widerſpre⸗ chen. An dem guten Willen der interalliierten Kommiſ⸗ ſion können wir nicht zweifeln. Der Antrag Criſpien wurde gegen die Stimmen der Kommuniſten und Unabhängigen, der Antrag Schulz⸗ Bromberg gegen die der Deutſchnationalen, Uanbhängi⸗ gen und Kommuniſten abgelehnt. Unter dem Wider⸗ ſpruche der Kommuniſten und Unabhängigen vertagte ſich das Haus auf Mittwoch 12 Uhr. Nach längerer Ge⸗ ſchäftsordnungsdebatte wurde auf die Tagesordnung ge⸗ ſetzt: Verfolgung der Kriegsverbrecher, Erwerbsloſen⸗ fürſorge, Fall Erzberger. Schluß der Sitzung 6 Uhr. 3 Deutſchland. Beginn der polniſchen Beſetung Oberſchleſiens. Berlin, 4. Mai. Aus Beuthen wird gemeldet: Polniſche bewaffnete Banden drangen heute morgen ge⸗ waltfam in das Gebäude der„Oſtdentſchen Zeitung“ in Beuthen ein, um ſich in den Beſitz des Blattes zu ſetzen. Das Erſcheinen der Zeitung wurde dadurch verhindert. Der Hilferuf an den engliſchen Kontrollkommiiſſar war erfolglos. Franzöſiſches Militär und bewaffnete pol⸗ niſche Banden durchziehen die Stadt. Der Eiſenbahn⸗ verkehr zwiſchen Hindenburg und Gleiwitz, ſowie derjenige von Oberſchleſien nach Breslau iſt eingeſtellt, weil die Eiſenbahnbrücke bei Bambrau geſprengt worden iſt. All dies ſcheint das Signal zum Beginn der polniſchen Be⸗ ſetzung Oberſchleſiens zu ſein. N a Breslau, 4. Mai. Nach Meldungen aus Bauthen ſind in den frühen Morgenſtunden Kattowitz⸗Stadt und in Beuthen⸗Stadt und Land, ſowie in einigen Teilen des Kreiſes Gleiwitz polniſche Truppen und bewaffnete Zivi⸗ liſten erſchienen. Schulen und Geſchäfte ſind geſchloſſen. Vielſach wurden die Straßenbahndrähte durchſchnitken. Der Eiſenbahnverkehr iſt unterbunden. Fradzöſiſche Truppen ſind in Beuthen eingetroffen, aber ſie verhalten ſich zur Zeit noch paſſiv. In der Umgegend von Gleiwitz haben ſich Gewalttaten gegen Deutſche ereignet. Auch im Kreiſe Rybnik kam es zu Tumulten und Aufreizungen. In einer Gemeinde wurden 12 Deutſche niedergemacht. In Beuthen ſind die Polen im Innern der Stadt gegen 10 Uhr vormittags verſchwunden, dagegen iſt Südober⸗ ſchleſien in den Händen der Inſurgenten. Die Eiſen⸗ bahnbrücken bei Oberglogau und Oppeln ſind zerſtört. 1 Der Polenaufſtand in Oberſchleſien. Beuthen, 4. Mai. Geſtern früh rückten bewaff⸗ nete Inſurgenten ein, beſetzten die öffentlichen Plätze und hielten die Paſſanten an. Franzöſiſche Soldaten durch⸗ ziehen die Stadt. Auf dem Lomnitzbahnhof ſchwebt die weiß⸗rote Flagge. 3 Kattowitz, 4. Mai. Die Inſurgenten haben nach euer die Alobaracken im Wildpark b und 8 5 ihr anberkrauken Landes Ju e? 5 1 enten drann in dos do ae Poll, ip sſteiem ein, das 2½ Stunden ſpäter von einem franzöſiſchen Kapitän befreit wurde. Die Redaktion des„Volkswille“ wurde durch Handgranaten zerſtört. Unter den Putſchi⸗ ſten befanden ſich Hallerſoldaten. In den umliegenden Orten ſind die blaue Polizei und die deutſchen Beamten geflüchtet. f Vor neuen Putſchen der Polen? Kattowitz, 4. Maj. Die Bergarbeiter wurden geſtern morgen gezwungen, zu ſtreiken. Im Augenblick iſt die Lage geſpannt, da man Gewalttätigkeiten befürchtet. Im Laufe des Vormittags drangen Polenführer in die In⸗ duſtriebetriebe eln und forderten die Arbeiter auf, die Arbeit zu verlaſſen; dem Gebot mußte Folge geleiſtet werden. Große Beſorgnis herrſcht darüber, daß die fran⸗ zöſiſchen Beſatzungstruppen aus den am meiſten gefähr⸗ deten Gebieten zurückgezogen worden ſind. Im Laufe der heutigen Nacht wird mit dem Ausbruch eines neuen tſches gerechnet. Breslau, 4. Mai. In einzelnen Kreiſen, vor allem in Pleß und Rybnik, iſt ein Alkoholverbot erlaſſen worden. Ebenſo wurden die für den 3. Mai, als dem polniſchen Nationalfeiertag, und für die am Himmelfahrtsfeſt am Donnerstag geplanten Umzüge verboten. Zuſammenſtöße zwiſchen Polen und Deutſchen. Breslau, 4. Mai. Im Grubenbezirk Hindenburg iſt es zu Zuſammenſtößen gefzmreen, da die Polen die deut⸗ ſchen Arbeiter von ihrer Arbeitsſtätte vertrieben. Die Deutſchen hatten leider dabei einige Tote. Die Zivil⸗ N 11 Polenn bevölkerung verhält ſich an dieſen Orten im großen und ganzen zurückhaltend. Die Nachrichten über die Spren⸗ gung der Eiſenbahnbrücken beſtätigen ſich. 85 Die Urſachen der Vorgänge in Oberſchleſien. Berlin, 4. Mai. Ueber die Urſachen der Vorgänge in Oberſchleſien wird uns von zuſtändiger Stelle mitge⸗ teilt: Die polniſche Preſſe hat ſeit geraumer Zeit mit dem Ausſtand gedroht. In welchem Umfang dieſer ſelbſt vorbereitet war, zeigen die planmäßigen Brückenſpren⸗ gungen, die in der letzten Nacht vorgenommen worden ſind, ebenſo das ſofortige Einſetzen des Streiks, ohne daß die Streikenden zum Teil ſelbſt wußten, worum es ſich handelte. Lediglich die polniſchen Funktionäre waren unterrichtet und hatten den Streik verfügt. Konfanty hatte für den 3. Mai, dem Naionalfeiertag der polniſchen Konſtituante, einen Aufruf erlaſſen, in dem es heißt: „Wir fügen uns um ſo lieber, wo wir an der Schwelle der Freiheit ſtehen und nur wenige Tage uns von dem Tage trennen, wo wir mit dem Mutterlande wieder vereinigt werden. 8 i Noch keine Entſcheidung über Oberſchleſien. Breslau, 4. Mai. Die Interalliierte Kommiſſion in Oppeln macht amtlich bekannt, daß ſie über die Zukunft Oberſchleſiens noch keine Beſchlüſſe gefaßt habe. Der bberſchleſiſche Grubenſtreik. Beuthen, 4. Mai. Der Stand des oberſchleſiſchen Grubenſtreiks war geſtern nachmittag folgender: 47 Gru⸗ ben ſtreikten, 15 Gruben arbeiteten. Ein Weißbuch über das Saargebiet. a Berlin, 4. Mai. Einer vom Auswärtigen Amt er⸗ teilten Antwort auf mehrere Reichstagsanfragen iſt zu entnehmen, daß die Reichsregierung ein Weißbuch über das Saargebiet herauszugeben beabſichtigt, das auch die letzte wegen der Zwangsmaßnahmen gegen die Saar⸗ 11 0 an den Völkerbund gerichtete Einſpruchnote ent⸗ ält. ö 8 Ausland. Griechen und Türken. 5 Pakis, 4. Mai. Nach einer Havas⸗Meldung aus Konſtantinopel ſagte Muſtapha Kemal, die Türken ſeien nicht bereit, mit Griechenland in Verhandlungen zu tre⸗ ten, bevor Smyrna und Thrazien geräumt ſeien. In dieſem Punkte ſeien ſich Konſtantinopel und Angora völ⸗ lig einig. i 8 Zuſammenßbrych des Sowjfetſrſtems? Königsberg, 4. Mai. Der Vertreter einer neutralen Weſtmacht in Reval hat nach Memel aus Sowjetrußland gemeldet, daß der Zuammenbruch des Sowjetweſens die denkbar höchſte Grenze erreicht habe. In der kommu⸗ niſtiſchen Partei ſei eine ſcharfe Spaltung eingetreten und man ſei verſchiedene Male gezwungen geweſen, Trotzki, den Führer des extremſten Flügels, zur Partei⸗ ordnung anzuhalten. e Kommuniſtenbewegung in England. Paris, 4. Mai. Der Sonderberichterſtatter der„Agence Havas“ in London meldet, man glaube aus autoriſierter Quelle zu wiſſen, daß die engliſchen Behörden gewiſſe Ab⸗ ſichten der kommuniſtiſchen Partei vereitelten, die die gegenwärtige induſtrielle Kriſe benützen wollten, um eine Revolution in Großbritannien hervorzurufen. Die Par⸗ tei habe Flugblärter in großem Umfange und mit ſehr ni Jabalt verteflt. Die Bebörden hätten eine 1 dieſer Jettelr zerh f et. Wirtſchaſtliches. Aufhebung der Bewirtſchaftung von Milch und Molkerei⸗ produkten. ö Berlin, 4. Mai. Eine Verordnung vom 30. April, die ſoeben amtlich veröffenklicht wird, ßeſtimmt: Vom 1. Juni ab iſt die Butter⸗ und Käſewirtſchaft frei und ⸗ Milch grundſäulich von allen Erſafungsmaßnahmen beim Landwirt befreit. Alle Rattonie rungen n. Preisbeſchrän⸗ kungen für Butter fallen fort. den Gemeinden bleibt es jüberlaſſen, eine Regelung der Verteilung der Milch an ihre Bezirke vorzunehmen. f Die Pachtſch utz Harlsruhe, 3. Mal, Bod 5 ordnung. „disch wirt! a kommen. 2205 Der badiſchen Pachtſchrerd renn waeren Freer ſtimmung der landwirtſchaſtlichen Organtſattioncn. Richtlinien ſollen kediglich den Zweek heben, die Pachtein gungsämter auf die verſchiedenen Mamente aufmerkſam zk machen, die beachtet werden ſollten um den berechtisten In tereſſen beider Teile gerecht zu werden. 5 Die Pachſchutzämter ſind nech dem Willen des Geſetz gebers in erſter Linie als Einigungsämter gedach⸗. Erſt, wenn die Verſuche die Parteten zu frieblſchem Austrage zu bringen, ſcheitern. erfolgt die cichterſiche Eutſcheidung Bei der Eutſchet dung wird es ſich handen: 1 1. um die auderweltige Feſtſetzuna der Letſtungen. Uunbeſtritten entlprecher die Vachtprelſe der nergaugenen Jahre beute zicht mehr der Raaſtraft des Gelbes. Demnach wird zunächſ augſchlletzuch die Erhözas der Bachtpreiſe in Frage kommen Tenn nach Lage der de ründerten wirf ſchaft⸗ lichen Verhältniße debeutet der unangeme ſſene Vachtſchilling eine ſchwere linbittgteit won in welen Fällen uvch Folge die wirtſchaſtliche Notlage des Rerröchters tritt. Ebenſo wäre bei ſteigender Nalute and falleubden Prei- ſen die Herabſetzung des Pachtprelſes geboten. Der Pachtpreis darf nicht ſedematiſch für alle Pachtun in gleicher Weiſe feſtgeſetzt werden, vielmehr müſſen die allgemeinen Verhältniſſe des Grundſtückes(Bodenbeſchaf⸗ fenheit, Lage des Grundstückes, Abſatz und Verkehrsverbslt⸗ niſſe ete.) in Berückſichtigung gezogen werden. Bei der Bo denbeſchaffenheit ſind beſonders zu berückſichtigen die An⸗ sprüche an Düngung und Bearbeitung, ſowie die Geeiguet⸗ heit des Bodens für gie beſonderen Kulturarten. 5 „Die ſeither bezahlte Pacht bildet ſelbſtverſtändlich die Grundlage der künftig zu entrichtenden; dabei muß feſtge⸗ ſtellt werden, wo die Pachtſumme eine geringe, eine nor male oder eine hohe war. Etwa dem Pächter vertraglich aufgelegte Verpflichtungen und Laſten find zu berückſich⸗ tigen; ſolche Gedings werden jedoch nur bei Hoſpachten vor“ „Bei Neuvorpachtung erzielte Pachtpreiſe können Anhalt bieten, jedoch darf nicht überſehen werden, daß der Land⸗ hunger zu ungeſunden und übertriebenen Geboten verleitet, Von manchen Seiten iſt vorgeſchlagen worden, die Pa zu bemeſſen nach den Preiſen beſtimmter Mengen don Er⸗ zeugniſſen in der Weiſe, daß die Friedensvacht einſach in ni. Naturalien umgerechnet und heute der Preis einer glei mt chen Menge von Naturalien als Pachtpreis gefordert wir ng Für unſere heimatlichen Verhältniſſe erſchergt eine ſol Berechnung nicht empfehlenswert einmal, weil die Verſchie⸗ bung zwiſchen Roh⸗ und Reinertrag, wie ſie beute eingett?“ F ten ſind und die erhöhten Anforderungen, welche Lebens G tung, öffentliche Laſten uſw. an den Pächter fekien, u f ſch zum Ausdruck kommen; ferner weil die Pächter das Rift!“ S. der Gegenwart zu tragen haben; mau denkt unt au Mib?⸗ zu ernte und den dadurch erhöhten Preis des der Berechunus m zu Grunde liegenden Produktes. N 1 2. um Verlängerung der Pacht bis aur Dauer von de 2 Jahren( 2 Zifſer 1 und 2 des badiſchen Geſetzes). In Die Beſtimmung erſtreckt ſich auf Grundſtücke bis hoch- w ſtens 36 a groß. a N. Der Richter wird ſein Augenmerk vorneßmlich darauf zu richten haben, ob der Pächter die vertraglichen Pflichten erfüllt hat und insbeſondere, ob die Bebanung, Döngunz⸗ Pflege des Grundſtückes ordnungs⸗ und ſachgemät waren. Zu berückſichtigen werden ſein, etwa früher eingegangene Verpflichtungen des Verpächters, der das Grundſiſck einen Dritte,»geſagt hatte und man einen Anſpruch auf Scha“. loſigkeit ſeitens des Dritten gegenüberſteht. ö 5 Im Falle der Verlängerung wird der Pöchter in iraeng f einer Form Sicherheit zu leiſten haben bafür, daß er 5 de Gruydſtück techniſch richtig bewirtſchaftet und in gutem Zu- de ſtande zurückgeben wird. 5 St 3. Zu Ziffer 3 8 2 muß die Frage der Ackernahrung auf⸗ 5 geworfen werden. R Im badiſchen Lande liegen die Verböltuiſſe außererden- e lich verſchieden. Im Rheintal bei Kreißhura beiſpielsweſſet genügen 2 ha, im Schwarzwald muß e ein Hof ſetn, im 10 2 Kraichgau liegt die Ackernahrung zwiſchen 4 und 5 ha, wei- 2 ter nördlich im Bauland und Odenwald werden 10 ba e, 15 forderlich ſein. Bei der großen Verſchiedenheit wird 1* E. jeden Amtsbezirk, für manche Amtsbezirke wie J. B.* 1 burg, die in den Schwarzwald und das Rheintal ſich erſtre, 5 ken, für jeden Ort die Größe der Ackernahrung durch“ 90 Landwirtſchaftskammer feſtzuſetzen ſein. 1 i 2 5 1 J bu Soziales. 1 Förderung des Wohnungsbaues. 8 le. 4 Karlsruhe, 4. Mal. Im Hausbaltausſchuß des Baß Landtages wurde infolge einer Anregung des Arbeitsmin“ ſteriums eingehend die Wohnungsnot in Baden beſprochen⸗ 10 Bekanntlich ſtellt das Reich den Einzelſtaaten zur Förde 3 rung des Wohnungsbaus ca, 30 Mk. pro Kopf der Bev! 3 kerung zur Verfügung, weshalb auf Antrag des Arbeite f 8 miniſteriums 52 Mill. Mk. bereltgeſtellt und eine Anleihe a aufgenommen werden ſoll zum Zwecke der Zuſchußleiſtu 1 8 an Städte und Gemeinden, die dieſes Jabr bauen wol, p. Die Reichsvorſchriften wie Aerzte geben Flachbauten gegen, N 2 über Hochbauten den Vorzug, ſo daß im allgemeinen die 1 N dreiſtöckige Bauweiſe zur Anwendung kommen ſoll.„5 durch Reichsgeſetz vorgeſebenen Abgaben in Höhe v n 1 U Prozent vom Mietpreis bei Wohnungen bis 600 Mk. ollen n zul Ausführung von Wohnungsbauten verlangt werden, 0 Die Abgeordneten aller Parteien anerkannten die Notwen e digkeit der raſchen Behebung der Wohnungsnot. 4 5 i—— 3 0 „ 1 Naden und Nachbargebiete. 1 4% Mannheim, 3. Mai. Das Rbeiniſch⸗weſtfaliſche gon, ft lenſyndilat hat hierher mitgeleilt, daß durch die Jollſpen; b der Entente die geordnete Kohlenverſorgung des Süden, e für die Folgezeit in Frage geſtellt ſei. Das hieſige, 3 e mußte ſchon geſtern zeitweiſe den Stro 0 ftellen. 2 4 Heidelberg, 3. Mal. Der Mordüberfall auf den Wen, N heimer Ingenieur Frz. Link iſt noch nicht aufgeklärt. Mee 1 1 hoſſt den Schwerverletzten am Leben erhalten zu könne. Es wurde nur eine Patroneuhülſe gefunden, die aus elne“ al Militärgewehr ſtammt. 5 f 8 ** Karlsruhe, 4. Mai. Die Leitung des Badiſchen ga, 1 destheaters Karlsruhe hat heute Intendant Volkner übe de nommen. Er wird den Reſt der Spielzeit dazu verwenſſch um neben der Abwicklung beſtehender Aufführungsverpf N 1 tungen ſich der Einarbeitung und der Vorbereitung* künſtleriſchen Programms der nächſten Spielzeit zu widme * Stafforth b. Karlsrube. 4 Mas, Durch Blitzschlag wurden innerhalb 2 Minnten 2 Meiſſchenleben ein E, bereitet. Der erſte Schlag traf den im 55 Jahre ſtehend 16 4 Landwirt Gottlieb Hager und der zweite den 10 jährt? Emil Hauth Sohn des Londmirts Zachzus Hauth. Mehren, Perſonen wurden leicht hetäußt. Die beiden getöte ken N ſonen waren auf freiem Felde in nächſter Nähe beieinande u Bühl, 3. Mai. Wie oft iſt nicht ſchon berichtet. den über die Opfer des Hochzeitsſchſeßens. Dieſe Un hat wiederum ein ſchweres Opfer gefordert. In Lauf Amt Bühl wurde einer der Hochzeltſchießenden ſo sch ö verletzt, daß an ſeinem Aufkommen gezweifelt wird. 1 wenn der Unglückliche mit dem Leben davonkommen fol dann iſt er ſein ganzes Leben laus dien and entſtellk, handelt ſich diesmal um einen geween Herm. Rub Hochwald, der bei einem Hochelttneßen ſchrecklich z richtet wurde. Man erinnert ſich unch des ſchmeren ücks bei Gengenbach zum Jahreswechiel, bei dem n des Neufahrsſchleßens mit dem ie Un der Sch Mann den Unfug mußte ee 8* / ennenun zum Fahreswechſel oder zur Kachzeft nder aus f beben anderen Anlaß— ſollte man mit allen Mitteln auch ehördlicherſeits energiſch enkgegengetreten. Kehl., 3. Mai. zur Zeit Verhandlungen darüber ſtatt, die überzähligen beben. die von Deutſchland aus dem Ruhr- und Saarge⸗ 115 nach Frankreich geliefert werden, als Erſatz für eng⸗ Wie wir hören finden in Straßburg luce Kohlen nach Italien zu verbringen. Die Verhanß⸗ tenden dürften bald zum Ziele führen. Durch dieſe Frach⸗ n wird der Umſchlagsverkehr im Straßburger Hafen und er Eiſenbahntrausport auf den elſaß⸗lothringiſchen Bah⸗ en ganz bedeutend ſteigen. 5 800 Ettenheim. 2. Mai. Zu dem oberbadiſchen Muſikfeſt, am 29. Mai hier ſtattfſindet, haben ſich bereits 18 Muſik⸗ pellen aus dem badiſchen Oberlande angemeldet. Eine Ribe von Ehrenpreiſen ſind geſtiftet worden, auch werden iplome und Lorbeerkränze zur Verteilung gelangen. Als Veſtplatz iſt der Türnplatz hinter dem Realgymnaſium aus⸗ erſehen. 4 Ortenberg, b. Offenburg, 3. Mai. Ein Rebmann teilt Rebe fen burger Zeitung“ mit, daß der Froſtſchaden au den i en nicht ſo groß iſt, wie man anfänglich glaubte; aber mmerhin ſei er ſehr bekr etlich ünd treſſe manchen Neh⸗ . ſchmer, An den Kirſchen dagegen bat der Froſt nach ößeren Schaden augericheti als man anfänsliſtch glaubte. am Freiburg, 4. Mal. Auf dem Städtiſchen Lebensmittel⸗ dect hat man eine Schiebung mit Lebensmittelkarten ent⸗ 5 t, Am Bahnhof iſt ein Lokomotivheizer angehalten wor⸗ nutz der eine anſehnliche Menge Mehl in ſeiner, Handtaſche daß Kolnau zu verbringen ſuchte. Es ſtellte ſich heraus, 5 das Mehl den geſchäftlichen Beziehungen zu einer An⸗ debellten des Lebensmittelamtes zu verdanken hatte. Man erhaftete alg Schuldige eine etwa 40 Jahre alte Kauf. 5 nswitwe Paula Bihler, die ſeit Jahren ſchon auf dem ebensmittelamte angeſtellt war. Es verlautet, daß die ſtierbaftete ſeit einiger Zeit auch die zur Vernichtung be⸗ zuaumten Mehlkartenabſchnitte einer hieſigen Mehlhandlung 5 geſtellt und ſo erlangtes Mehl in den Schleichhandel ge⸗ kacht habe. 11 Freiburg, 4. Mat. Der Lohnkampf im Textilgewerbe munmt hier ſcharfe Formen an. Geſtern ſuchte ein Auto⸗ 80 mit Seidenwaren aus der Fabrik Karl Mez u. Söhne Ehn den Bahnhof zu fahren. An der Ecke Karthäuſer⸗ und St wabentorſtraße wurde der Kraftwagen von einer Menge Fab ender aufgehalten. Der Wagen fuhr wieder zur ſuh rik zurück, wo man dann die Fabrikate auf eine Pferde⸗ anterk umlud. Das Fuhrwerk verſuchte einer der Ge⸗ 2 inhaber ſelbſt zu kutſchleren, aber erfolglos. Die zur kenden verhinderten die Ausfabr. Ein Mietauto, das an Beförderung von Waren zur Fabrik fahren wollte, ßte ebenfalls umkehren. 5 2 Freiburg, 4. Mai. Es wurden in der Lohnbewegung Schneiderinnen vor dem Gewerbeaufſichtsamt Verhand⸗ wüden geführt, wobei e zu einer Einigung kam. Die Löhne Nu u um 10 Prozent erhöht. Der Streik bei der Firma ug iſt hiermit beendet. Mit fable I nein Flmtuftutt . Novelle zum Einkommenſteuergzeſes zel r den uöbeſſtzer weder im Veraulagungs- vac im Bahlungs⸗ 88 ahren weſentlich neues gebracht. Nach dem Uebergang Seneintommenſtenergeſetzge bung auf das Reich wurde der aus kerbetrag auf Grund der für die Laudesſteuer im Rech⸗ desslabre 1019 maßgebend geweſenen eren 1 nach den Sätzen des Reichseinkommenſteuergeletze Weſtellt. Die von dem Grundbeſitzer geleiſteten Zavlun⸗ end gelten als Vorſchuß auf die Verpflichtungen aus der zessültigen Steuerveraunlagung. Was bisher gezahlt wor⸗ N Das Ermittelungsverſahren für die Einkommen⸗ E. er des Jahres 1920 hat gegenwärtig mitder Abgabe der nererklärung eingeſetzt, Die Friſt zur Abgabe i 10 dings von dem Reichsminiſter der Finanzen einheit⸗ 8 das geſamte deutſche Steuergebiet bis 15. Mai dieſes res verlängert worden. zunlöweichend von der früheren Einkommenſteuergeſetzge⸗ a der deutſchen Einzelſtaaten, kommt im allgemeinen lende beim Grundbeſitz für die Veranlagung nur des Ta⸗ nderjahr in Betracht, deſſen Ende in das Rechnunssjabr tome, April bis 81. März— fällt. Wird dagegen das Lun⸗ enten aus dem Grundbeſitz ſich nur aus den Abſclalen dome, Beirtſchaftsjahres ſeſtſtellen laſſen, was vielſach Kor⸗ e ſo wird das in dem Wirtſchaftsjahr erzielte We⸗ wehrt auemmen der Veranlagung zugrunde gelegt. Eine bang äbrige Durchſchnittsberechnung kommt daher üver⸗ nicht mehr in Frage. b badie dei allen Einkommensarten dürfen auch bei der ban üererklärung aus dem Grundbeſitz„die zur Erwer⸗ 55 Sicherung und Erbaltung der Einkünſte gemachten ü wendungen“, die„Werbungskoſten“, abgeſetzt werden. ln den Grundbeſitz treten zu den Werbungskoſten noch die Geſetz beſtimmten„Abſchreibungen für Wertminderung ſor Bebäuden“ hinzu. Der Grundbeſitzer findet die ent⸗ enden Fragen am Schluß der Einkommenſteuererklä⸗ unter„Geſetzliche Abzüge“. geſehe den für das Einkommen aus dem Grundbeſitz vor⸗ r enen fünf Fragen, die das Steuerveranlagungsſormu⸗ enthält, handelt es ſich nur um Einnahmen. Auf Wer⸗ gskoſten oder Abſchreibungen iſt nicht bingewieſen. Ob lein bei der Ausfüllung dieſer Fragen die Abſchreibungen 0 ſchließlich Werbungsbkoſten) berückſichligt werden, oder dem e unverkürzten Einnahmen einzuſeten ſind, wird ſe⸗ un Einzelnen überlaſſen bleiben müſſen. In jedem Jall weis aber bei den Eintragungen ein entſprechender Hin⸗ gemacht werden; denn es heißt im elbſchuilt 6 des lich mulars(Geſetzliche Abzüge! ausdrücklich: Die geſetz⸗ ſie en Abzüge ſind nachftehend nur inſoweit anzugeben, als alle ich! bereits angegeben find.“ Es würde zu weit führen, bun unter die Begriffe„Werbungskoſten“ und„Abichrei⸗ Nich fallende Ausgabevoſten einzeln aufzuſöhren. Lion Age iakkeit iſt. daß bei der Aufzählung der einzelnen Ab- ber zkeine Ausgaben erſchetnen dürfen, bie zur Erdobans Neusinnahmen notwendig geweſen ind, z. B. Neuanlagen, Kn bauten und fonſtige Neueluricztüngen. Das Geſetz er⸗ au, unter den abzugsfähigen Ausgaben nur diejenigen den, de der Juſtandhallung des Grundbeſitzes(Reparatu⸗ Zweif erwaltung ente.) dienen. Falls ein Grundbeſitzer im letzen el iſt, welche Koſten er von ſeinem Einkommen ab⸗ letedarf— ob er z. B. berechtigt ist, Prozeßkoſten mit tun rn oder Handwerkern abzuziehen—, ſo wird er gut mer alle mit dem Grundbeſitz zuſammenhängende Einnah⸗ geſamend Ausgaben in einem Anhang zur Steuererklärung je Lunelt aufzuführen, damit der Veranlagungsbeamte in Aözüade geſetzt wird, ſich ein Urteil über geſetzlich mögliche a— zu bilden und die nicht zuläſſigen zu ſtreichen. Nur chern ſich der Grundbeſitzer eine gerechte Beſteuerur . N 190 dürfte im übrigen für den Grundbeſitzer zweckm. beſtg in, eine Erklärung über das Einkommen aus Grund⸗ ht Abach dann anzugeben, wenn er überzeugt iſt, daß er künfte gabe einer ſolchen wegen Geringfügigkeit der Ein⸗ fegt e nicht verpflichtet iſt. Gerade in einem ſolchen Fall e feinem Intereſſe, die Steuerbehörde darüber auf⸗ daß ſein Einkommen aus Grundbeſitz durch Ab⸗ bungen und ſonſtige Unkoſten vollſtändig aufgezehrt ahnen wird ſpäter auf die endgültige Steuerſumme ver⸗ 28 8 5 22 Futeäkekohlen und gentſche Verkehrznot. Von unterrichteter Seite wird der„Ind.⸗ und Han⸗ dels⸗Ztg.“ geſchrieben: Von der deutſchen Eiſenbahnver⸗ waltung werden ſeit langem die erdenklichſten Anſtren⸗ gungen gemacht, um den Forderungen der Entente, hin⸗ ſichtlich Lieferung von Kohle, nachzukommen und gleich⸗ zeitig die deutſche Wirtſchaft notdürftig über Waſſer zu halten. Ergänzungen der baulichen Anlagen in den be⸗ drängten Gebieten ſind in Angriff genommen, die Wa⸗ gengeſtellung an der Ruhr wird ganz befonders bevor⸗ zugt behandelt, und vor allem werden den Kohlenabfuhr⸗ gebieten Lokomotiven zugeteilt, ſoweit es die Rückſicht auf andere Bezirke irgend zuläßt. Dabei darf nicht ver⸗ geſſen werden, wie weit Deutſchland ſeinen Lokomotiv⸗ park im Kriege herunterwirtſchaften mußte, und daß uns dann alles noch brauchbare Material im Waffenſtillſtand abgenommen wurde; auch daß die Ausſtattung des ge⸗ ſamten polniſchen Netzes mit deutſchen Betriebsmitteln uns dauernd Zugkräfte entzieht. 1 Alle deutſchen Maßnahmen können aber nur Teil⸗ erfolge bringen, ſo lange nicht die Hemmniſſe beſeitigt find, die außerhalb des deutſchen Einfluſſes liegen. Der frühere deutſche Uebergabebahnhof Herbestal iſt in belgi⸗ ſcher Hand. Ohne dieſen Grenzbahnhof kann ein ordent⸗ licher Betrieb nicht aufrechterhalten werden. Der Ver⸗ ſuch, durch Holland Entlaſtungszüge fahren zu laſſen, findet ſeine Grenze in der Aufnahmefähigkeit der nieder⸗ ländiſchen Bahnen. Belgien verlangt zur eigenen Ent⸗ laſtung, daß Deutſchland die Mehrzahl der Züge in genau vorgeſchriebener Ordnung anbringt. Jeder techniſch nicht ganz einwandfreie Wagen wird an der Grenze rigoros zurückgewieſen, An der lothringiſchen Grenze entſtehen ewige. Unregelmäßigkeiten infolge der Eigentümlichkeit der franzöſiſchen Zollbehörden, nur bei Tageslicht zu ar⸗ beiten. Stockungen und unnötiger Lokomotivverbrauch im geſamten Zugverkehr, alſo auch bei den an ſich der Zollbehandlung nicht unterliegenden Wiederaufbau⸗ kohleuzügen, ſind die Folge. Die Belaſtung durch die militäriſchen Truppentransporte im beſetzten Gebiet kommt hinzu. Einwandfreie Lokomotivbrennſtoffe ſind nur in unzureichender Menge vorhanden, weil die Qua⸗ litätsforderungen ſeitens der Entente immer höher ge⸗ ſchraubt werden. Schwere Störungen ergeben ſich weiter durch die häufige Weigerung der fremden Bahnen, an der Grenze die Züge glatt zu übernehmen. Auch ihnen iſt anſcheinend die Belaſtung zu groß geworden. Die einge⸗ gangenen Verpflichtungen hinſichtlich der Wagenbeiſtel⸗ kung ſind bis jetzt don Frankreich nur unvollkommen er⸗ füllt. In den letzten Wochen ſind die Transportſchwie⸗ rigkeiten noch dadurch gewachſen, daß die Entente im gro⸗ ßen Maßſtabe Mengen mit angeblich minderwertiger Kohle auf der Strecke aus den fertigen Zügen heraus⸗ nimmt und den überlaſteten Eiſenbahnbetrieb hierdurch gänzlich in Unordnung bringt. Einſprüche dagegen haben bisher nichts genutzt. Die Weiſung kommt direkt von Paris. Man kann ſie nur damit erklären, daß die En⸗ tente zurzeit keine Kohlen mehr haben will. Eine erhebliche Entlaſtung der Eiſenbahnen würde es bedeuten, wenn die im Friedensvertrag vorgeſehene Lie⸗ ferung der Kohlen über deutſche Seehäfen, alſo über den natürlichen, im Frieden eingeſpielten und zur Entlaſtung der Eiſenbahnſtrecken geeigneten Weg von der Entente in höherem Maße zugelaſſen würde. Dies hat jedoch immer noch nicht durchgeſetzt werden können. Der Grund hierfür iſt klar. Bei Lieferung über See wird die Wie⸗ deraufbaukohle zum Weltmarktpreiſe berechnet, bei der Landlieferung nur zum Inlandpreiſe. Die Nichtzulaſ⸗ ſung der Seehäfen hat alſo für Deutſchland nicht nur ſchwere Verkehrsſchäden, ſondern auch große finanzielle Nachteile zur Folge. Nicht an mangelhaften Maßnah⸗ men von deutſcher Seite, ſondern an den geſchilderten, außerhalb des deutſchen Machtbereichs liegenden Tat⸗ ſachen und vor kurzem noch an dem durch den niedrigen Rheinwaſſerſtand verurſachten Störungen ſcheitert die Erfüllung des Transporkprogramms. Dennoch erklärt die Entente, ſie erkenne nicht an, daß höhere Gewalt vor⸗ liege. Sie ſchickt Note um Note mit der kategoriſchen Aufforderung, Deutſchland habe ſeine Transportwege in Ordnung zu bringen. Die deutſchen Vorſchläge, betref⸗ fend Regelunge der Transporte, werden dabei übergan⸗ gen. Die Bewältigung der Transporte in ihrer Verbin⸗ dung mit dem übrigen Verkehr des Ruhrgebiets und der Rheinlande iſt aber ein Verkehrsproblem, das mit Zwang oder auf Befehl oder gar durch Eingriffe von anderer Seite nicht gelöſt werden kann. Jeder derartige Verſuch muß mit endloſer, nicht wieder gutzumachender Verwir⸗ rung endigen. Denn kein Verkehrsgebiet Europas hat ſolche Maſſen zu bewältigen und verlangt ſolche Erfah⸗ rungen und ſo vorſichtige Behandlung ie das Rhein⸗ nd und Weſtſalen. a Die Londoner Konferenz. Die Londoner Konferenz hat bis jetzt noch zu keinerlei Ergebnis geführt. Auf der einen Seite treten Frankreich und Belgien entſchieden ohne weiteres für die Befetzung des Ruhrgebietes ein, während Eugland und Italien mäßigend zu wirken ſuchen und immer noch. darauf rechnen, daß ein Weg gefunden werden könne, um die finanziellen Anſprüche Frankreichs zu befriedigen, ohne daß dieſes zur Veſetzung des Ruhrgebietes ſchreitet. Aber wie die Ver⸗ hältniſſe liegen, iſt nicht zu erwarten, daß die deutſche Bitte an die Vereinigten Staaten um Vermittlung ſo raſch erfüllt werden wird, daß noch vor der endgültigen Stellungnahme der Londoner Konferenz die amerikaniſche Entſcheidung vor⸗ liegen wird. Es gibt alſo um die Beſetzung des Ruhr⸗ gebiets zu vermeiden, nur zwei Möglichkeiten: die eine iſt Dein neues deutſches Angebot, das England und Italien weligehend genung erſcheint, um die Stellung eines Ulti⸗ matume, wie es von den in London vertretenen Entente⸗ Mächten, als zweite Möglichkeit eventuell vorgeſehen iſt, zu iebladern. Haß letzte deutsche Augebet wurde don Wonboner Konferenz für ung enngend erkrart K men den einer zwölfprozentigen Abgabe auf den deutſchen Export die ſtärker als England und ſelbſt der Vereinigten Staates land ein dreitägiges Ultimatum ellen,(Daß daran, auf das Pariſer Programm zurückzugreifen, das eine Annuitätenſumme von 226 Milliarden Goldmark nebßt vorſieht. Eventuell ſoll auch die Geſamtſumme, die die Re⸗ parationskommiſſion mit 132 Milliarden Goldmark als; deutſche Entſchädigungsſumme ausgerechnet hat unter Zuse ſchlag der Zinſen Deutſchland in Rechnung geſtellt werden, wobei man allerdings auf eine Geſamtſumme in Annuität bis zum Betrag von 270 Milliarden Goldmark käme. Es fehlt alſo nicht an Möglichkeiten Deutſchland aue, ohne Beſetzung des Ruhrgebietes auszupreſſen, aber die Franzoſen find gar nicht mehr ſo ſcharf auf die direkte Ein⸗ trelbung der deutſchen Milliarden. In ihrem überſpannten imperialiſtiſchen Wahn haben ſie die Augen auf Größeres gerichtet. Sie wollen durch die Vereinigung der rheiniſch⸗ weſtfäliſchen Kohlen⸗ und Eiſeninduſtrie mit der Elſaß⸗ Lothringens, des Saargebiets und Nordfrankreichs zu eine die Welt beherrſchende Kohlen⸗ und Eiſenmacht aufſteigen, werden ſoll. Die beſcheidenen waren demgegenüber dis deutſchen Annexioniſten, die lediglich die Abſicht hatten, das Erzbecken von Longwy und Briey mit einer kaum nennens⸗ werten Bevölkerungszahl der deutſchen Eiſeninduſtrie au-, zugliedern! Da iſt ber franzöſiſche Imperialismus doch großzügiger. Ihm genügt das Saargebiet, mit ſeinen er⸗ heblichen Kohlen⸗ und Erzlagern noch nicht, er verlangt, die ganze rheiniſch⸗weſtfäliſche Kohlen⸗ und Eiſeninduſtrie mil allen ſich darauf aufbauenden feininduſtriellen Werken und mit all den Großſtädten, die ſich auf Grund dieſer deutſchen Induſtrie entwickelt haben. Durch einen einfachen milz täriſchen Spaziergang, einen lukrativen Pfingſtausflug des franzöſiſchen Armee, ſoll dies deutſche Gebiet unter frau zöſiſche Botmäßigkeit gebracht werden. Dann braucht man nur noch das oberſchleſiſche Induſtriegebiet nominell an Po⸗ len anzugliedern, was tatſächlich ebenfalls ſeine Stellung unter franzöſiſche Kontrolle bedeuten würde und man hätte die ganze deutſche Induſtrie im unbeſetzten Gebiet ebenfals der franzöſtſchen Botmäßigkeit unterſtellt. Fraukreich wäre dann die den ganzen europäiſchen Kontinent beherrſchenge Macht in militäriſcher und wirtſchaſtlcher Hinſicht, 5 Aber es ſcheint deun doch, daß man in England aun* Vereinigten Staaten von dieſer franzöſiſchen Weltherrſchafßß nicht ſehr erbaut iſt. Die maßgebenden Kreiſe der Vereinisg⸗ ten Staaten haben das den Franzoſen bereits deutlich erkennen gegeben, und auch Lloyd George und Sforza ben bis jetzt den neuen frauzöſiſchen Okkupationsas energiſchen Widerſtand entgegengeſetzt. Die Frage it ob es der Energie Frankreichs ſchließlich nicht doch wird, den Widerſtand Englands und Italiens zu 8 den und ben Einmarſch ins Ruhrgebiet zu erzwingen. Zu nächſt iſt es zwar Lloyd George gelungen, die ganze 0 legenheit, die durch die Rechnungsauſſtellung der Repass tionskommiſſion in ein neues Stadium geleitet wurde, 5 mal der Sachverſtändigenkommiſſion der Alliierten 5 weiſen zu laſſen und dann wird voraus ſichtlich nach den.. liegenden Meldungen aus London der Oberſte Nat liche auf 8 Tage gedachte Ultimatum hat ſſch tu iſchen ein 12 tägiges berausgeſtelt. D. Ne.) In eee ſoll ſich die deutſche Regierung entfcheiden, on e Forderungen der Entente annehmen kaun, ober d e der Ueberzeugung, daß ſie das Geforderte nicht erfalen kein Frankreich befriedigendes Augebet machen ann Beſetzung des Ruhrgebiets mit allen Jeigen über ih en gehen laſſen muß. Die Bedingungen, zie Briaub ines Londoner Havasmeldung zufolge aufgenellt dat, und 8 von Deutſchland unter anderem verlangen, baß es in Der. aus ſeine Einwilltaung zu den Zahlunasdedinaungen geben ſoll, welche die Reparationskomeifſton zur Besleucheng e ner Schulden feſtjetzen wird, und daß es in aller Deum* Verantwortung für die Eutſeſſelung des rene— Grundlage für die ihm aufenegten Fri g anerkennen wird, ſind ſe geballten, datz e von gar nicht angenommen werder können. Und daß i die Abſicht bei ihrer Kufſlelresg geweſen Drankreic 1 keln Uebe reinkommen mit Deutſchlaud weſſen, es 1. Deutſchland vernichten. England. Jtalten un nicht i ter Linſe die Vereinigten Stasten haben es jetzt in Hond, ob ſie einer ſolchen verberolchen paint rug zuſehen wollen oder nicht. Vokales. — Freigabe der Einfuhr von Karkoffeln. Durch eins in den nächſten Tagen zur Veröffentlichung gelangenden Bekanntmachung des Reichsminiſters für Ernährung und Landwirtſchaft wird, wie wir erfahren, die Einfuhr von Kartoffeln mit Ausnahme der Frühkartoffeln freigegeben Vom Tage der Veröffentlichung der Bekanntmachung ab be⸗ darf es daher einer beſonderen Einfuhrbewilligung für Kar⸗ toffeln, mit Ausnahme der Frühkartoffeln., niche mehr. Durch die gleiche Verordnung wird die Einfuhr von Früß⸗ kartoffeln vom 15. Mai 1921 ab freigegeben. Von dieſem Tage ab bedarf es auch für die Einfuhr von Frützkartsſſels einer beſonderen Bewilligung nicht mehr. 4 ze, Die Zwangsbewirtſchaftung für Petroleum wird am 1. Mai dieſes Jahres aufgehoben. Lediglich über di“ aus dem Auslande einzuführenden Geſamtmengen be⸗ hält ſch das Reich gegenn ber den Einfuhrgeſellſchaften noch die Kontrolle vor. Im übrigen aber wird der Handel mit Petroleum am 1. Mai ds. Is. vollſtändig frei. Höchſtpreiſe für Petroleum werden von der Regierung nicht mehr feſt⸗ geſetzt. Damit wird wieder ein wichtiger Bedarfsartikel des täglichen Gebrauchs von den Feſſeln der Zwangswirk⸗ ſchaft befreit. Eine erfreuliche Wirkung dieſer Maßnahms wird ſein daß die Hausfrau wieder in jedem Kolonſalwaren⸗ geſchäft Petroleum für Beleuchtungs⸗, Heiz⸗ und Koch⸗ zwecke in beliebiger Menge erhalten kaun und ſich nik mehr mit minderwertigen Erſatzmitteln zu behelfen braucht, Wie wir hören, haben die Petroleum⸗Import⸗Geſellſchaften den Großhandelspreis für Petroleum neuerdings um mehr als 1 Mk. pro Eiter ermäßigt. b 3 e fakſtener bet privatverkäufen. Infolge der Fülle der neuen Steuergeſetze dürfte es vielfach unbekannk ſein, daß ſchon der Verkauf eines einfachen goldenen oder ſilher⸗ nen Ringes durch eine Privatperſon ſteuerpflichtig iſt. Wiz behördlich mitgeteilt wird, gehen in dieſer Hinſicht tägli Anzeigen über Privatverkäuſe ein, die oſt zur Beſtrafung wegen Steuerhinterziehung führen. Sogar wenn ein Ver kauf mit Verinſt verknüpft iſt oder aus Not geſchieh,— 4 5 N 1 5 7 25 a die Steuer zu entrichten. Dr. Simons und bie Negierungsfoalition. Die Reichstagsausſprache über den Notenwechſel der deutſchen Regierung mit dem Präſidenten Harding hat die Regierungskoalition vor eine ſchwere Aufgabe ge⸗ ſtellt. Selbſt bei allergrößter Nachſicht iſt es ganz un⸗ 8 0 1 des Außenminiſters Dr. Simons zu treten. Denn un⸗ verantwortlich bleibt, was in dem Notenwechſel mit Ame⸗ kika und dem was ihm vorausging, an diplomatiſcher Ungeſchicklichkei, an Zielloſigkeit und an Unterlaſſungs⸗ fünde begangen worden iſt. Wir ſind wirklich die Letz⸗ ten, die eine Politik der Fühlungnahme mit der neuen gamerikaniſchen Regierung verurteilen. Seitdem Wilſon nicht mehr die Außenpolitik der Vereinigten Staaten durch das tote Gewicht ſeines völligen Zuſammenbruches helaſtet, ſteht am Horizont unſerer Zukunft, wenn auch nur wie ein leiſer Lichtſchimmer, die Hoffnung auf ein geiewiſſes Entgegenkommen der Vereinigten Staaten von Nordamerika. Wir brauchen nicht noch einmal zu beto⸗ nen, daß in dieſer Hoffnung auch nicht ein Körnchen Sentimentalität enthalten ſein darf. Nichts anderes liegt darin, als die ganz nüchterne realpolitiſche Erwägung, daß die Vereinigten Staaten ein ſchaffensfreudiges und ſchaffenskräftiges Mitteleuropa für das eigene wirtſchaft⸗ liche Gedeihen brauchen, und daß ſie deshalb die gegebe⸗ nen Gegenſpieler der franzöſiſch⸗engliſchen Zerſtörungs⸗ politik ſind. In dem Auftreten des Außenminiſters Dr. Simons ſchien mitunter eine Richtung auf dieſes Ziel lichen wie in ſchriftlichen Aeußerungen an die Intereſſen⸗ gemeinſchaft Amerikas appelliert. Und man konnte in dieſem Zuſammenhang wohl der Meinung ſein, daß jene Stunden, in denen Dr. Simons mit dem Senator Me Cormik, dem Vertrauensmann Hardings, in Berlin ſich pbheſprach, kein Verluſt für die deutſche Außenpolitik gewe⸗ fen ſeien. Auf dieſem Hintergrund gewann auch unſere Abwehrpolitik gegenüber der Entente erſt die richtige Beleuchtung. Denn unſer Widerſtand gegen unerfüll⸗ bare Forderungen und gegen den Druck beſtehender oder angedrohter„Sanktionen“ fand eine wertvolle morali⸗ ſche Stütze in der ſicheren Erwartung, daß ſich der fran⸗ zöſiſche Wahnſinn, wenn wir nur feſt blieben, doch ein⸗ mal an dem Veto der amerikaniſchen Politik brechen müſſe. Auf dieſen Kurs glaubten wir alſo unſere aus⸗ wärkige Politik eingeſtellt. i Offenbar haben wir uns darin ſchwer getäuſcht. Denn als die Wolken neuer Sanktionen ſich drohend zuſammen⸗ zogen, und der Gewittertag des 1. Mai herannahte, war auch nicht der winzigſte Faden irgendwelcher Beziehungen zwiſchen uns und Waſhington geſponnen. Herr Dr. Simons ſtand mit ſeiner Polilik gegenüber der Entente ſeit London auf dem toten Gleis und gegenüber dem Präſidenten Harding auf dem toten Punkt. Schon ganz N urg nach dem Amtsantritt des neuen amerikaniſchen ſidenten war auch für den außenſtehenden Beobachter] ganz klar, daß man in Waſhington ſehr ſchwere Beden⸗ ken gegen die auf der Londoner Konferenz geheiligte Sanktionspolitik hatte. Herr Dr. Simons ließ Woche utze zu machen. Eine koſtbare Woche nach der anderen berſtrich unbenutzt und die unausbleibliche Folge war, daß die Politik, die in langſamer Entwicklung ſeit Anfang März hätte angebahnt werden können, und die uns wie in ſicherer Leitgedanke auch durch die ſchlimmſten Wech⸗ zum Woche verſtreichen, ohne ſich die günſtige Lage zu ⸗ möglich, mit dem Schild der Mitverantwortung ſchützend, vor die letzten Taten des Kabinetts und insbeſondere deutlicher kennbar zu ſein. Er hat wiederholt in münd⸗ a D Ber f irkrfön eker ſchließlich wie ein Ueberraſchungscoup, wie ein Akt der Verzweiflung in Erſcheinung trat. Als Begleiterſchei⸗ nungen dieſer überſtürzten Politik mußten wir auch eine geradezu würdeloſe Form der Anbiederung und eine Unterwürfigkeit mit in den Kauf nehmen, durch die wir eine freie Vermittelung von vornherein verſcherzt und uns einem neuen Zwang ausgeſetzt haben. e Die dunklen Schattenſeiten unſerer Regierungspoll⸗ tik ſtehen auch den Parteien der Regierungskoalition ſicher deutlich vor Augen. Und doch iſt die Koalition am Mittwoch mit einer gemeinſamen Erklärung vor den Reichstag getreten, die zwar keine ausdrückliche Billi⸗ gung aller Regierungstaten der letzten Tage enthält, aber doch nach außen hin zum Ausdruck bringen ſoll, daß die Regierung ſich weiterhin auf die bisherige Grundlage ſtützen kann. Eine andere Wahl hatte die Koalition in der Zwangslage, in der ſie ſich befindet, nicht. So ſchlimm die Verfehlungen auch ſind, die unſere auswärtige Politik in den letzten Tagen auf ſich geladen hat, ſo wenig kommt man doch an der Tatſache vorbei, daß ein Faden zwiſchen Berlin und Waſhington angeſponnen iſt, den zu zerreißen im Augenblick kein Menſch in Deutſchland verantworten kann. Das deutſche Angebot, das am Mittwoch in Waſ⸗ hington noch der Prüfung unterlag, iſt zweifellos eine Ueberſpannung unſerer Kräfte. Unſere Sachverſtändi⸗ gen lehnen es als unausführbar ab, und das deutſche Volk wird ſich darin einig ſein, daß eine Regierung, die ihm dieſe Laſt zumutet, ihr Verſprechen von London nicht gehalten hat. Aber trotz allen dieſen Erwägungen muß die Koalition der Regierung in dieſem Augenblick noch eine Friſt geben, in der die angebahnte Vermitt⸗ lungsaktion ſich zu deutlichen und greifbaren Umriſſen entwickeln kann. Solange man nicht ſieht, welche Früchte die deutſchen Noten an den Präſidenten Harding tragen, ſolange iſt auch die Stunde für eine Generalabrechnung mit der Regierung noch nicht gekommen. Wenn man will, iſt die Koalitionserklärung die Bewilligung einer kurzen Bewährungsfriſt, keinesfalls. 5 . 4 ein Vertrauensvottum iſt 8 Lokales. e Feſtſetzung der Nheinzollgreuze. Gemäß Verordnung 81 Artikel 2 der Interalltiierten Rheinlandkommiſſion vom 8. April 1921 iſt die Rheinzoll⸗ grenze folgendermaßen feſtgeſetzt worden: 4 Im Oſten des beſetzten Gebiets wird eine Zoll⸗Linie eingerichtet, deren allgemeiner Verlauf, vorbehaltlich ſpäte⸗ rer Aenderung durch Beſchlüſſe der Rheinlandkommiſ⸗ ſion, von Norden nach Süden wie folgt feſtgeſetzt wird: 8. I. Der Rhein von der holländiſchen Grenze bis zur Höhe von Lohauſen(nördlich von Düſſeldorf) einſchließlich der Häfen von Schwelgern, Ruhrort und Duisburg. 2. Ein Brückenkopf um Düſſeldorf, begrenzt durch Lo: hauſen, Ratingen und die Oſtgrenze von Hubbelrat)h und Erkrath(dieſe beiden eingeſchloſſen). 8 3. Der Brückenkopf Köln.„ 4. Der Rhein zwiſchen den Brückenköpfen Köln und „ Koblenz. 5. Die Brückenköpfe Koblenz und Mainz, die zwiſchen Diez und Walsdorf durch eine Linie, welche der Nord⸗ oſt⸗Grenze der Kreiſe Diez und Langenſchwalbach folgt, N verbunden werden. 14 6. Der Rhein vom Brückenkopf Mainz bis zur elſäßiſchen Grenze. Der ganze Verlauf dieſer Zoll- binſe wird von der Rhein⸗ landkommiſſion beſtimmt wa g ö Der Reichskommiſſar für beſetzten Gebiete hat auf Anfrage u megel ss! nach Auskunf der Inter⸗ fe rf. eee ee eee e eee Häfen Duisburg und Ruhrort erhoben werden, daß die Städte Duisburg und Ruhrort nicht in die Zo grenze einbezogen ſind. e g* — Vergünſtigungen für Schwerkriegsbeſchädigte bei Eiſenbahnfahrten. Nach Beratungen in der ſtändigen 5 rifkommiſſion der deutſchen Eiſen bahnen iſt angeordnet wor! den, daß ſchwerbeſchädigte Kriegsteilnehmer, die nach der 1 Art ihrer Verlett nn hrend der Reiſe ſitzen müſſen(3. 9% Beinamputierte und andere Schwerverletzte, ſowie Sgwer g kranke) auf der Eiſenbahn in der 3. Wagenklaſſe zum Fahr! preis der 4. Klaſſe, in Schnellzügen außerdem gegen tarif⸗ mäßigen Zuſchlag befördert werden. Bedingung iſt dabe!/ daß bei Löſung der Fahrkarte die Kriegsbeſchädigten einen Ausweis bei ſich führen, der von der zuſtändigen Krieg“ beſchädigten⸗Fürſorgeſtelle für die Dauer eines Kalender- jahres ausgefertigt wird. Begleiter erhalten, ſoweit“ nicht, einen Ausweis zur freien Beförderung beſitzen, die gleiche Ermäßigung wie der Kriegsbeſchädigte, wenn die Nokſbendigkeit der Begleitung durch ein ärztliches oder ein 21 0 von der amtlichen Fürſorgeſtelle für Kriegsbeſchädigte a I.. geſtelltes Zeugnis nachgewieſen wird. Die Ausweiſe, die von den amtlichen Kriegsbeſchädigten⸗Fürſorgeſtellen aus⸗— geſtellt werden, müſſen mit einem Lichtbild des Kriegs be⸗ ſchädigten verſehen ſein. Um die Herbeiführung dieſer Vek⸗ aünſtigungen hat ſich beſonders der Reichsubnd der Ariegs beſchädigten verdient gemacht. N e am Feine Beſchränkung der Erwerbsloſenſätze. Dem Badiſchen Arbeitsminiſterium iſt, wie die Preſfeabteilung mitteilt, folgendes zur Kenntnis gebracht worden: a5 Reichsarbeitsminiſterium hat im Einvernehmen mit herabgemindert tberden, liegt nicht vor. A DfisSter 7 b de Gegründet 1873. 1 Straffburgs ältestes Konfektiorshaus. 1 bara 8* el 25 men die belegenheils-]“ l 5 f 7 —— 8 5 weit Au 2 En 2 gie 0 Nur moderne, hochwertige Ware, f—8 Na weit unter dem regulären Preis! unt 8 1 e Große Posten! Solange Vorrat reicht! 5d a0 975.798. 545.- 390. Aastüme r b. Hänte! W.. 17-3 13 1 2 2 3 Kleider, Röcke, Blusen, 0 Strickjacken * in Seide und Wolle, ebenfalls besonders 10 preiswert! 9 Beachten Sie bitte meine Schaufenster 6 f Jetzt Mannheim 5 * e 0 0 1 8 4 1 8 lll. Jan, beten Hallenbeln. Wir bieten an: 8 7 1— D 1 6* 1 9885 Ron en Husgabe. 5 Beule Abend punkt 7 Nur Kücken- Trockenfutter„Piep-Piep“ en Morgen Samstag, den 7. d. Mts. erhalten bei 5 i f 5 Pfd. 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Sie Drogindl- Bonbon probiert, verwendet dieselben immer wie Vorzüglich bewährt bei Husten, Heiserkeit 0 Schl fach 72 5 Germania- Droge 5 PP