. SSS Himtsblart der Bürdermefsteramfer Seckenheim. Alvesheim ſleckurhausen und Edingen 5 5 5 Abonnementspreis: Monatlich 4.— Mk. mit Trägerlohn. mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. a A. Jahrg. a Durch die Poſt bezogen pro Quartal 12.— Mk. ausſchl. Beſtellgeld.— Erſcheint täglich Montag, 9. Mai 1921 Inſerationspreis: Reklamen 2.50 Mk. Poſtſcheckkonto: Karlernhe Nr. 19819. ie einſpaltige Petitzeile 80 Pfg. Bei öfterer Anfnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. No. 16 — Zum polniſchen Gewaltſtreich in Oberſchleſien. Italiener und Deutſche kämpfen gegen die Polen. Breslau, 7. Mai. Die Polen haben im allgemeinen ganz Oberſchleſien bis zur Oder beſetzt. In Tarnowitz kamen reguläre polniſche Truppen über die Grenze und wurden in der Stadt in Zivil umgekleidet, und mit den Auſtfändiſchen gegen die italieni⸗ chen Truppen zu kämpfen. Da die interalliierte Kommiſ⸗ ſion mit den Aufrührern nicht fertig werden kann, hat ſie geſtern in Oppeln einen Aufruf erlaſſen, es möchten ſich 3000 deutſche Oberſchleſier melden, um in die Apo einzutre⸗ ten, vor allem ehemalige Offiziere und Beamte. In Ratibor kämpfen bereits Deutſche mit Italienern Schulter an Schul⸗ ter. Groß⸗Strehlitz wurde geſtern abend von den Polen ſortgeſetzt beſchoſſen. Auch der Kreis Kreuzburg iſt gefähr⸗ det: önrt ſoll die Bevölkerung bereits zur Selbſthilfe gearif⸗ en haben. Hindenburg iſt von den Aufſtändigen beſetzt wor⸗ den. Die Lebensmittel ſind vielſach zu Ende. Noch ſchlim⸗ mer find die Verhältniſſe in Rybnik; dort haben ſich die Polen zu Banden aufgelöſt und mit Plünderungen begon⸗ nen. Auch kommuniſtiſche Anzeichen machen ſich bereits be⸗ merkbar. Die Polen haben ſich mit den Kommuniſten in Verbindung geſetzt um die Gruben gemeinſam in Beſttz zu nehmen. Für andere Städte des Induſtriegebietes ſind Plünderungen zu befürchten, da ſie nur noch auf vier Tage mit Lebensmittel verſehen ſind. Aus Nikolaf wird gemeldet, daß die Polen dort über acht Geſchütze verfügen. Bis geſtern hatten die Italiener 32 Tote und 60 Verwundete. Allgemein iſt der Schrei der deutſchen Bevölkerung nach deutſcher Hilfe durch Reichstruppen. Die deutſchen Parteien au die Interalliierte Kommiſſion. 55 Kattowitz, 7. Mai. Die deutſchen Parteien und Gewerkſchaften haben an die inleralliierte Regierung und Plebiszitkommiſſion in Op⸗ peln ein Telegramm gerichtet, in dem es u. a. feißt: Die eierliche Bekanntmachung der hohen Kommiſſion vom 11. ebr. 1920 beſagt: Schenkt einerſeits die interalliierte Kommiſſion ihr Wohlwollen denjenigen, die ihrer Pflicht tren bleiben, ſo hält ſie ſich auch andererſeits verpflichtet, alle Unruheſtifter rückſichtslos und gnadenlos zu verfolgen, wp ſie auch ſein mögen und was für Unruhen ſie auch ſtiften mögen. Alle diejenigen. die den Frieden und die allgemeine Auhe ſtören, Klaſſenhaß und religiöſen oder ſonſtigen Zwist chafſen oder verſuchen, Konflikte heraufzubeſchwören, die offen oder heimlich zum Widerſtand gegen die Verwaltung gufhetzen, werden auf das ſtreugſte beſtraft. Am 4. Mai hat nie polniſche Partei in der Sonderausgabe der Oberſehle⸗ chen Grenzztg.“ offen gegen alle dieſe Bestimmungen verſtoßen. Dieſe Nummer der Grenzzeitung war das Sig⸗ kal für die Eröffnung des polniſchen Putſches. Die hohe zommiſſion hat von ihrer Befugnis, Zeitungen zu ver⸗ bieten, gegenüber der„Oberſchlenſchen Grenzzeitung“ kei⸗ nen Gebrauch gemacht. Der hohen Kommiſſion und ihrer örtlichen Stellen waren zahlreiche Meldungen über die pol⸗ niſchen Vorbereitungen zugegangen. Troß der Warnung ind keine vorbereitenden Maßnahmen getroffen worden. Bei der Errichtung der Abſtimmungs polizei haben wir die hohe Kommiſſion eindringlich auf die Gefahr aufmerkſam gemacht, die in der Politiſierung der Polizei liegt und unſere ſchlimmſten Befürchtungen ſind am 3. Mai verwirklicht wor⸗ en. Die Mehrzahl der Apo⸗ Polizeibeamten hat ſich den uſurgenten angeſchloſſen. Der polniſche Apo⸗Hauptmann ſetruszka hat als Inſurgent das Amt eines Stadtkom; eee Mandanten in Känfgshülte ausgeifßt. Wir ſtellen ſeſt, daß eine wirkſame Greuzabſperrung niemals vorhanden ge⸗ weſen iſt, und da ſogar unmittelbar vor dem Putſch Trup⸗ penkommandos aus direkt aus an der Grenze gelegenen Ortſchaften heraugezogen worden find. ſo daß die Grenze völlig unocdeckt war. i Inſurgenten vorhandenen Waffen liefert den Beweis, daß ſeit langem die Waffennerſorgung von Polen aus erfolgt iſt, und daß irgendmelche wirkſame Maßnahme zur Er⸗ faſſung dieſer Wetſen nicht getroffen worden ſind. Auch heute treffen Nachrichten ein über Mordtaten ſeitens der Illſſurgenten. In Karf und Batullahütte und Hohen⸗ lohehütte und in Domb wurden am 4. Mai die erwachſenen dentſchen Männer von Inſurgenten zum Waffendienſt ge⸗ zwungen. Das geſamte Wirtſchaftsleben iſt gefährdet. Die dorfanſßſſige arbeitsmillige Bevölkerung wird durch die be⸗ waffneten Fun ten an der Arbeit verhindert. Auf dieſe Weiſe ſoll die bis auf das kleinſte vorbereiteten Putſch künſtlich der Charakter einer allgemeinen Volksbewegung aufgedrückt werden, die keineswegs vorhanden iſt. Sitzungen des Auswärtigen Ausſchuſſes. Berlin, 7. Mai. N Sſchuß des Reichstags trat geſtern vormittag zu einer Sitzung zuſammen, an der außer dem Reichskanzler Fehrenbach auch der Außenminiſter Dr. Simons und die übrigen Mitaglbder des Kabinetts teilnetz⸗ men. Der Miniſter des Auswärtigen berichtete über die Vorgänge in Oberſchleſien. Die mitgeteilten Nachrichten beſtätigten die außerordentliche Schwere des polniſchen Auf⸗ ruhrs. Der Ausſchuß vertagte ſich daun, um dem Kabinett 2 . * Der Auswärtigeelu inzwiſchen Gelegenheit zu geben, ſich über die dem Parla⸗ ment vorzulegenden Eniſchließungen ſchlüſſig zu werden. Der Auswärtige Ansſchuß trat um 6 Uhr abends wie⸗ der zu einer kurzen Sitzung zuſammen und beſchäftigte ſich abermals mit dem Auch dieſe Beſprechungen waren vertraulich. Inſtandſetzung der Reichswehr. f Berlin, 7. Mai. Die hier vorlſegenden Nachrichten aus Oberſchleſien ſchildern die Lage dort nach wie vor ſehr ernſt. Nach den im Auswärtigen Amt gemachten Mitteilungen haben die Truppen der interalliierten Kommiſſion wenig Ausſicht, aus eigener Kraft wieder Herr der Lage zu werden. Vor⸗ ſchläge von deutſcher Seite, die Schutzpolizei zur Wiederher⸗ ſtellung der Oröͤnung heran zu ziehen, wurden bisher ab⸗ gelehnt. Sollte die Verwendung von Reichsmehr in Frage kommen, ſo dürfte hierzu die Genehmigung des Reichstags iſt J e genblicke durch unberechenbare Debatten das Werk d Reegierung zu ſtören, eingeholt werden. Briand über die Vorgäuge in Oberſchleſien. . 5 Paris, 7. Mat. Briand hat vor ſeiner Abreiſe von London mit dem Für⸗ ſten Sapieha eine Beſprechung über die Vorgänge in Ober⸗ ſchleſien gehabt. Er hat ſich darauf beſchränkt, dem polniſchen Außenminiſter zu ſagen, daß die polniſche Regierung aut daran täte, den Parteien zu empfehlen, die geſetzliche Regie⸗ rung zu reſpektieren. General Lerrond erhielt von Briand den Befehl nach Oppeln zurückzukehren. 5 Deutſcher Reichstag. Reichskanzler Fehrenbach über die Lage in Oberſchleſien. Berlin, 6. Mai. Die politiſche Spannung iſt aufs höchfte geſtiegen. Hinter den Kuliſſen wird fieberhaft Die ungehenere Zahl der bei den polniſchen Aufſtand in Oberſchleſien. a f f die nächſte Sitzung anzuberaumen. 8 gearbeitet; kein wetterleuchtet! l Die heutige Sitzung wurde mit einer Erklärung des; die Geſchäfte noch weiter führenden Reichskanzlers Fehrenbach eröffnet, der feſtſtellte, daß das Londoner Ultimatum eingegangen iſt und daß die ſachlichen Unter lagen vorbereitet werden, um die Entſcheidung zu ermög? lichen, die dem neuen Kabinett obliegt. Der Reichskanz ler verwies dann auf die Aufſtändiſchenbewegung in Oberſchleſien und teilte mit, daß er die Kabinette der Alliierten mehrfach auf die drohende Gefahr aufmerk ſam gemacht habe. Die polniſchen Vorbereitungen wur⸗ den ja ganz offen betrieben. Unter lebhafter Bewegung des Hauſes wußte der Kanzler zu berichten, daß der Auf ſtand ſchon über die Korfantylinie hinausgegriffen habe. Die Inſurgenten ſind glänzend bewaffnet und werden militäriſch geleitet. Offenbar beſteht der Plan, vollendete Tatſachen im Intereſſe Polens zu ſchaffen, um damit den alliierten Regierungen die Hände zu bin⸗ den. Die allgemeine Erregung ſteigerte ſich noch, als Fehrenbach darauf hinwies, daß auch Anzeichen für eine polniſche Mobilmachung vorliegen. Er verſprach den oberſchleſiſchen Brüdern den Schutz des Heimatlandes An die alliierten Regierungen iſt eine Note gerichtet wor den, in der gebeten wird, die notwendigen militäriſchen Kräfte zur Befreiung Oberſchleſiens einzuſetzen. Davon wird es abhängen, ob von deutſcher Seite Maßnahmen zum Schutze der oberſchleſiſchen Bevölkerung zu kreffen ſein werden. Lebhaften Beifall erweckte der Reichskg ler bei der Mehrheit des Hauſes, als er mitteilte, daß die Reichswehr in den Stand geſetzt worden iſt, um not genfalls einzugreifen. Der Reichskanzler ſchloß mit de Aufforderung an die Deutſchen in Oberſchleſien, mut auszuharren in Not und Gefahr. Selten währen ſeiner ganzen Tätigkeit hat der Reichskanzler wohl les hbafteren Beifall gefunden als nach dieſer Erklärung. N Unabhängige und Kommuniſten forderten ſofortſg⸗ Beſprechung der Regierungserklärung. Der Mehrheit ſozialiſt Müller⸗ Franken warnte davor, in dieſem 2 Wünder, daß auch in der Volkſitzung 535 . Die Kommuniſten ſprachen abes offen die Drohung aus, daß ſie eine Beſprechung erzwi gen würden; ſie dachten dabei wohl an ihre Vergewaltie gungsmethoden auf dem Rätekongreß. Der Antrag auf ſofortige Beſprechung wurde aber abgelehnt, und als die Kommuniſten ſich bereit machten, durch Lärmen und Schreien ihre Drohungen zu verwirklichen, ſchloß Präſt⸗ dent Löbe kurzerhand die Sitzung und behielt ſich vor, Zur Frage der Kabinettsbildung „Berlin, 7. Mai. So dringend der Wunſch na eiber raſchen Erledigung der Käbinettskriaſe iſt,—— dieſe Ein Frühlingstraunt. ö Eine Erzählung aus dem Leben von Jr. Lehne, 46. Jortſetzung.(Nachdruck verboten.) Nach jenem Auftritt in dem Putzgeſchäft war Wolf recht kühl ſeiner Braut gegenüber und vermied zu ihrer Verzweiflung jedes Alleinſein mit ihr, darin unterſtützt von Fräulein von Laſſen, die ihm dieſen Wunſch von den Augen ablas. Sie ſah, recht gut, wie er unter den Lau⸗ nen ſeiner verwöhnten Braut litt und wußte ganz gut, daß Wolf nur unter einem Druck gehandelt hatte, als er ſich mit Ella verlobte. Der ernſte ſchöne Mann hatte die ganze Symphatie der feingebildeten Dame, die es im Innern tief bedauerte, daß er an ein Weſen, ſo verwöhnt und eigenſinnig wie Ella, gekettet war. Einmal hatte Ella das Geſpräch auf jenen Nachmittag zu lenken fühlte, daß Wolf ihr wegen ihres takkloſen Auftretens zürnte, jedoch war er ihr mit ſo abweiſender Kälte begegnet, daß ſie ſich wohl hütete, je wieder davon anzufangen. Daß er an Mary deswegen geſchrieben, wußte ſie freilich nicht— er aber glaubte, dem armen Mädchen dieſe Genugtuung ſchuldig zu ſein!— ö So verging die Zeit, und der Termin der Hochzeit wurde beſtimmt; gleich nach Beendigung des Manövers 0 ſollte ſie ſtattfinden. Der alte Ulrich hatte dem jungen 8 aare eine entzückende Villa zum Alleinbewohnen zur Verfü nung geſtellt und ſeinem Schwiegerſohn ein präch⸗ tiges Reitpferd verehrt, worüber ſich dieſer ſichtlich ge⸗ freut hatte. Das tat dem Alten wohl; denn er fühlte ſich olf gegenüber immer etwas gedrückt, da er den Ge⸗ anken an jenen Nachmittag, der der Verlobung voran⸗ gegangen war, nicht vergeſſen konnte. Immer wieder dachte er an die Rolle, die er da geſpielt hatte. Der funge Offizier hatte durch ſein beſcheidenes und doch edles männliches Weſen, durch ſeine Vornehmheit, die frei ei Di Ni Br. eine N f Fl 7 inan 79 5 e eſucht, um ſich zu entſchuldigen, da ſie wohl die Gedanken an eine ſchönere Vergangenheit. wonnen.—— Gabriele war ganz von Sinnen, als ihr Verlobter ins Manöver mußte. Immer wieder warf ſie ſich an ſeine Bruſt und küßte ihn.„Wirſt Du auch immer an mich denken? Schreibe ja alle Tage, hörſt Du, Ich vergehe ſonſt! Bleibe mir treu und denke an mich!“ „Es muß geſchieden ſein, Gabriele! Das iſt Soldaten⸗ los! Mache mir den Abſchied nicht ſchwer! Denke, wenn ich in den Krieg müßte!“ ſagte er ernſt. „O, da würde ich ſterben!“ ſchluchzte ſie. „Sei kein Kind, Ella! In drei Wochen bin ich wieder bei Dir, und dann dauert es nicht mehr lange, gehören wir uns für immer!“ 8 „Ja, dann für immer— o Wolf!“— Und ein ſtolzes, ſeliges Lächeln lag um ihre Lippen. Endlich war es ſoweit— bräutlich geſchmückt ſtand ſie an des Geliebten Seite vor dem Altar. Un⸗ endlich bleich und ernſt ſah Wolf aus; aber feſt und klar töntte ſein„Ja“ durch die Kirche— er war ſich vollbewußt, daß er mit dieſem„Ja“ alle Brük⸗ ken hinter ſich abgebrochen— und mit ſeinem wah⸗ ren Herzensglück abgeſchloſſen hatte— vor ihm lag ein Leben voller Schein— und voller Pflichten, die zu erfüllen er ſich gelobte!— Und Gabriele? Faſt triumphierend kam das bindende Wort von ihren Lip⸗ pen; nun konnte ihr keiner den geliebten Mann mehr entreißen— nun konnte er ſelbſt nicht mehr zurück! Sie war eine ſchöne, majeſtätiſche Braut, die aber kalt ließ, da ihr ganz das Bräutliche, Demütige fehlte— eitel Stolz und Triumph ſtrahlte von ihr aus!—— „O, mein Süßeſtes, mein Liebling, mein armes Mädchen—“ ein unſäglicher Schmerz durchzuckte ihn, wie er an ſeine Liebe dachte— neben ihm ſaß ſein junges, blühendes Weib, Liebe heiſchend und Liebe ſpendend— die Wirklichkeit machte ihre Rechte geltend und verſcheuchte doch erſt nach längeren Beratungen über die Londoner f 2. Teil. 8 5* 2 „Ich beſaß es de einmal, Was ſo köſtlich iſt, Daß man zu ſeiner Qual Nimmer es vergißt! Goethe. Sinnend ſaß Hauptmann von Wolfsburg am Schreib⸗ tiſch, den Kopf in die Hand geſtützt. Die früh einge⸗ tretene Dämmerung eines trüben Dezembernachmittags hatte jein fleißiges Schaffen auf eine Weile unterbrochen Er hatte auch nicht Luſt verſpürt, weiter zu arbeiten, da er ſich durch angeſtrengte geiſtige Arbeit etwas ermſtdet fühlte und wohl eine Zeit der Erholung bedu rte Die Gattin war zum großen Kaffee, veranſtaltet der Majorin, da durfte ſie nicht fehlen. Sein hülchen war beim Großpapa, der ſich ſehr freute, daß die Tochter ſeit einem Viertelfahr wieder in der Stadt und zwar als„Frau Hauptmann“ weilte.— So war Wolf allein, und er überließ ſich einem Verſenken in die Vergangen⸗ heit, was höchſt ſelten geſchah, da er daran mahnende Gedanken mit Gewalt unterdrückte— es tat nicht gut! Ueber vier Jahre war er nun ſchon verheiratet— und nichts als Enttäuſchung hatte ihm ſeine Ehe mit Ella . Er hatte ihr oberflächliches, genußfüchtiges Weſen immer mehr kennen gelernt, und ſeine vornehme Natur fühlte ſich zurückgeſtoßen von der niedrigen, ge⸗ wöhnlichen Geſinnung ſeiner Frau, die immer mehr zu Tage trat, je länger ſie verheiratet waren. Bald hatte er erkannt, daß das, was er bei Gabriele für innige Liebe zu ihm hielt, nichts weiter als heiße, flammende Leiden⸗ ſchaft war, die dem ſchönen Mann, dem glänzenden Offi⸗ zier galt. Er war redlich bemüht, ihr ein guter und liebe⸗ voller Gatte zu ſein, da ſie ein Recht dirauf hatte— aber es war zu ſchwer; ihren Charakter koun e- er nicht umformen, und ſo kam es, daß die beiden ſich innerlich ſo fern waren, wie nur je zwei ganz fremde Menſchen 5 — ſein können. n ien eng Beſcklüſſe erfolgen können, zumat infolge der öberſchles⸗ ſiſchen Verwicklungen für die Notwendigkeit interfraktio⸗ neller Besprechungen ſich kaum Zeit findet. Als Kanzler⸗ * 9 2 Schiffer am meiſten genannt. wurden, nämſich Meeyr⸗Laufbeuren mann, den Ausweg gewählt, daß er eine dritte, außer⸗ Führern der Koalitionsvarteien des Reichstages und der eines Volkes, das ſich niemals für beſiegt erklärt. Nach⸗ 5 kandidaten werden noch immer Dr. Streſemann und Berlin, 7. Maj. Wie der„Lok.⸗Anz.“ erfährt, hat Reichspräſident Ebert, da ihm von den Fraktionen zwei Kandidaten für den Reichskanzlerpoſten vorgeſchlagen und Dr. Streſe⸗ halb des Parſaments ſtehende Perſönſichkeit in erſter Linie in Ausſicht nehmen wird, und zwar den früheren 5 Statthalter von Elſaß⸗Lothringen, Dr. Schwander. Dr. Schwander ausſichtsreichſter Kan⸗lerkundidat. 5 n Berlin, 7. Mai Die Beſprechungen des Reicheprüſtdenten mit den Parteien untereinander haben geſtern abend zu dem Ergeb⸗ nis geführt, daß der Reichsnyräſident den früßeren Statt⸗ halter von Elſaß⸗Lothringen. Dr. Schwander, mit der Kabi⸗ Bettsbildung beauftragen wird. Es wird in voliälſchen Freiſen auch angenommen, daß Dr. Schwander, wenn der Ruf des Reichsrräſidenen an ihn ergehen wird, die Zu⸗ ſammenſtellung eines Miniſteriums verſuchen wird. Deutſchland. Zu dem Entente⸗ Ultimatum. Paris, 7. Mai. enthält das Lon⸗ Außer den bereits bekannten Punkten doner Abkommen zahlreiche andere Beſtimmungen, die für Deutſchland von Bedeutung ſind. ſchwerwiegender Art: 5 1. Frankreich wird fortan für die dentſche Kohle nun⸗ mehr den Inlandspreis bezahlen müſſen und dieſe zu Waſ⸗ ſer und zu Lande geliefert erhalten. 8 2. Die Beſabungskoſten werden vermindert werden, indem die ensliſchen Teuppen geringere Zahlung erhalten werden. Vor dem 10. Mai muß Deutſchland die Satzungen der Garontiekommiſſion annehmen. Vor dem 31 Moi muß Deutſchland ferner eine Milliarde Goldmark entweder in ausländiſchen Deviſen oder in dreimonatig fälligen Schatztz⸗ wechſeln bezahlt haben. Bis 15. Mai muß die Auslieferung des Flnecoeugmaterials. bis 31. Mai die Auflöſung der Ein⸗ woßhnerwehren und die Zerſtörung der im Bau befindlichen Krieagsſchiffe beendet ſein. Berlin, 7. Mai. Der Hauptinhalt der Londoner Be⸗ ſchlüſſe iſt im Laufe des Donnerstag⸗Vormittag in Ber⸗ lin bekannt geworden. Man glaubt an die Möglichkeit, daß die Londoner Beſchlüſſe von einer auf Grund der Zunächſt zwei Punkte Regierung der bürgerlichen Mitte angenommen werden können mit einer einſchränkenden Erklärung, die die Er⸗ füllbarkeit der Forderungen bezweifelt, jedoch den guten Willen, ſie zu erfüllen, beſtätigen wird. Die Rüſtungen Frankreichs. Baſel, 6. Mai. Der„Matin“ meldet, daß 2 Panzer⸗ kreuzer und 14 Torpedojäger und Begleitſchiffe von der Maxrinebehörde den Mobilmachungsbefehl erhielten. Sämtliche Schiffe liegen in Toulon bereit, um jede Stunde in See gehen zu können. Das Blatt erklärt, daß dieſes Geſchwader, verſtärkt durch weitere Schiffe, für die geplante Flottendemonſtration gegen die deutſche Nordſeeküſte beſtimmt iſt. Mainz, 6. Mai. Nach einer Mitteilung des Ober⸗ kommandierenden der Rheinarmee, General Degoutte, rd der franzöſiſche Vormarſch zum Rhein ſofort nach pollendeter Mobilmachung des Jahrgangs 1919 vor ſich gehen. Die Truppenkolonnen werden ſich innerhalb 4 Tagen durch das nördliche Elſaß, durch Lothringen, die alz und das Saargebiet oſtwärts bewegen. Die Haupt⸗ ſammelpunkte der Ruhrarmee ſind Mainz, Trier, Bonn, Düſſeldorf und Duisburg. i ſich zu dem bevorſtehenden militäriſchen Vormarſch in das Ruhrgebiet ſehr zurückhaltend. Die Bevölkerung iſt n dem Unternehmen gänzlich unintereſſiert, bei der Ar⸗ beiterſchaft zeigt ſich ſogar ſtärkſter Unwille gegen die Aktion. Unter Bezugnahme auf die in vielen franzöſi⸗ ſchen Städten herrſchende Kriegspſychoſe ſchreiben ver⸗ ſchiedene elſäſſiſche Blätter, es wäre viel nötiger, daß die franzöſiſche Regierung mehr Sorge ihrem Elſaß zu⸗ wenden würde.. 85 Ausland Was ſie ſich erlauben dürfen. i Paris, 7. Mai. Bei der Gedenkfeier für Napoleon e . 0 die geſteren mit großem Glanz vor ſich ging, hielt Kriegs⸗ miniſter Barthou eine Rede, deren Inhalt auf Deutſch⸗ land Bezug nahm. Miniſter Barthou erinnerte daran, daß Napoleon glaubte, die Kräfte der preußiſchen Armee zerbrochen zu haben, aber er hatte nicht mit der preußi⸗ ſchen Heuchelei gerechnet und ebenſo mit der Fähigkeit dem die preufiſche Armee auf 42 000 beſchränkt war, hatte ſie im Auguſt 1813 plötzlich 280 000 Mann. Durch welche Mittel? Wir brauchen nicht in der Geſchichte zu ſüuchen, die Gegenwart lehrt es uns.— Es folgt dann ein Vergleich Ludendorffs mit Scharnhorſt und weiter geſagt, daß auf Ludendorffs Befehl der Revancheakt Deutſchlands ſich vorbereite. 1 Briand und Lloyd George über die Londoner Konferenz. Paris, 7. Mai. Der franzöſiſche Miniſterpräſident Briand hat geſtern nach ſeiner Ankunft Journaliſten gegenüber ſich außerordentlich befriedigt über das Lon⸗ Er er⸗ doner Abkommen der Entente ausgeſprochen. Härte, das Abkommen verſchaffe Frankreich eine günſti⸗ gere Lage, als wie es im Verſailler Vertrag der Fall war. Beſonders ſei dies der Fall in der in London vor⸗ genommenen Reviſion des Artikels 234, nach dem die Wiederherſtellungskommiſſion das Recht hatte, je nach dem Stand des deutſchen Staatshaushalts die Wieder⸗ herſtellungszahlungen einſtellen zu laſſen. Der franzö⸗ ſiſche Staatshaushalt vertrage aber ſchen Zahlungen nicht. reich müſſe ſchon in bisherigen Regierungskoalition neu zuſammengeſetzten Straßburg, 6. Mai. Die Straßburger Preſſe verhält ſolche Pauſen in den durch die deitkſchen Milliarden alls füfkte g London beſchloſſen, der Wiederherſtellungskommiſſion das Recht zu nehmen. Die Wiederherſtellungskommiſſion habe keine Kompetenzen mehr, irgend welche Zahlungs ⸗ ſtockungen eintreten zu laſſen und Deutſchland ſei ge⸗ zwungen, die Annuitäten ohne Rückſicht auf ſeine Zah⸗ lungsfähigkeit Jahr um Jahr zu leiſten. e Mehr zurückhaltend äußerte ſich Lloyd George im engliſchen Unterhauſe. Er erklärte, man habe ſich in London ſehr gemäßigt gezeigt gegenüber Deutſchland. Man habe aber das Recht, von Deutſchland zu verlangen, daß es ſein Möglichſtes tue, um für die Wiederherſtek lung aufeukommen. Deutsche Aufklärungsarbeit in Spanien. 2 Die Londoner„Times“ greifen auf Grund eines Be⸗ richts ihres Madrider Korreſpondenten die deutſche Auf⸗ klärungsarbeit in Spanien ſcharf an. Das beſondere Entſetzen des Madrider Korreſpondenten hat die weite Verbreitung der ſpaniſchen Ausgabe der„Münchener Peueſten Nachrichten“ erregt. Die„Times“ klagen dar⸗ über, daß dieſe deutſche Zeitung in ihrer ſpaniſchen Aus⸗ gabe es vorzüglich verſtehe, den deutſchen Standpunkt zu vertreten. Es liege große Gefahr vor, daß durch die Darſtellung der ſpaniſchen Ausgabe der„Münchener Neueſten Nachrichten“ die ſpaniſche und in der Folge die lateinamerikaniſche Auffaſſung zugunſten Deutſchlands beeinflußt werde. Wörtlich heißt. es:„Die ſpaniſche Aus⸗ gabe dieſer Münchener Zeitung bedeutet eine Propaganda größter und wohlüberlegteſter Art. Der deutſche Stand⸗ ſcheinender Treuherzigkeit auf überaus punkt wird mit anf ö geſchickte Weiſe dargeſtellt. Es iſt zu befürchten, daß dieſe Darſtellung auf Spanier und Lateinamerikaner Die„Gazeta! einen überwältigenden Eindruck macht. weiſt immer wieder darauf hin, daß Deutſchland es war, das 43 Jahre lang den Frieden bewahrte. Sie ſtellt die Reviſion des Verfſailler Friedensvertrages als unaus⸗ bleiblich hin und bekämpft als unerträglich das Verbot der Vereinigung Deutſch⸗Oeſterreichs mit Deutſchland. Vor allem aber ſucht dieſe deutſche Zeitſchrift in ſpaniſcher 5 berg in Waldsfut. Sprache alle möglichen Beweiſe hervor, um den ſpani⸗ ſchen Leſer zu überzeugen, daß Deutſchland nicht mit der Schuld an Kriegsausbruch belaſtet werden kann. Die deutſche Wiederaufbauarbeit in Spanien in wirtſchaft⸗ licher Beziehung hat im Laufe des letzten Jahres außer⸗ ordentliche Erfolge erzielt. Ihr Exporthandel mit Spa⸗ nien iſt im Aufſchwung begriffen. Dieſer Propaganda dient nicht nur die ſßaniſche Ausgabe der„Münchener Neueſten Nachrichten“, ſondern auch die„Reviſta je Ex⸗ portacion e Importacion“ Berlin, und die„Ueberſee⸗ poſt“, München, die beide in ſpaniſcher Sprache erſcheinen. Dieſe Bemühungen haben große Erfolge zu verzeichnen. Deutſchland wird ſchon während der nächſten Monate eine bedeutende Stellung im ſpaniſchen Eiſenbahnwefen einnehmen, wenn es die große Beſtellung auf Lokomo⸗ tiven, die Spanien gemacht hat, rechtzeitig abliefern kann. Deutſchland faßt auch Fuß in der ſpaniſchen Pa⸗ K pierinduſtrie und im ſpaniſchen Zeitungsweſen. Die deutſchen Bemühungen beſchränken ſich jedoch durchaus nicht auf den Handel allein. Die deutſche Schule in Ma⸗ drid iſt ein Propagandazentrum. Der deutſche Profeſ⸗ ſor Hugo Obermauer von Regensburg iſt auf die Uni⸗ verſität von Madrid berufen worden. In der Madrider Oper wirkem deutſche Dirigenten. Was kun die alliier⸗ ten und aſſoziierten Nationen, um dieſen deutſchen Vor⸗ ſtoß in Spanien abzuwehren? Weder Amerika noch England haben kulturelle Vertretungen in Spanien. Sie beſchäftigen ſich ausſchließlich mit Handel und dieſer iſt gehemmt durch den ſchlechten Valuzaſtand. Frank⸗ reich treibt zwar in Spanien Kulturpropaganda, aber dieſe Kulturpropaganda muß als ſchwächlich bezeichnet werden im Verglei⸗ und Erfolgen 1. Es iſt ſicher vom deutſchen Skändßünkt tene Genugtuung, daß wenigſtes. Spanien deutſche . Melt Bade ir alt den deutſchen Anſtvengungen Intereſſen mit Großzügigkeit n g arbeſken. Der Angriff der Londerer Tine. baß diele Arbeit auf dem rechten Wege. ſchreitel,. Baden und Nachbargebiete. Aus dem Bad. Schwarzwaldverein. ö Aus dem Jahresbericht des Bad. Schwarzwald vereins. entnehmen wir einiges, für unſere Heimat beſonders in⸗ tereſſantes Materkal. Das Präſidium hat Geh. Hofrat Dr. K. Seith, Oberrealſchuldirektor, inne, Stellvertreter iſt Forſtmeiſter E. Fleſer, Schriftführer Dr. Jos. Grabendör⸗ fer, in Freiburg. Die Mitgliederzahl hat ſich von 11 000 auf 13000 gehoben. Die Zahl der Ortsgruppen beträgt 71. Sorge und Koſten bereitet die Inſtandhaltung des Friee drich⸗Luiſenturms auf dem Feldberg. Vom Kartenwerk ſind viele Blätter ausverkauft. Der Neudruck iſt infolge hoher Druckkoſten ſehr erſchwert, doch ſollen noch in, dieſem Jahre einige der meiſtverlangten Blätter neu erſcheinen. er Verkaufspreis pro Blatt muß dem neueen Herſtellungsauf⸗ wand angepaßt auf 10,30 Mk. für Mitglieder und 15 Mk. für Nichtmitglieder feſtgeſetzt werden. Die Monatsblätter muß⸗ ten im verfloſſenen Jahre der hohen Koſten wegen auf 3 Nummern beſchränkt werden. Die Ortsgruppe Staufen er“ hielt für Inſtandſetzung des Belchenrundweges einen Bei⸗ 815 von 182 Mk. Verſchiedene Höhenwegſtrecken, beſonders auer erfuhren beſondere Bearbeſtung. Die Ortsgruppe Schöna zühlt 121, Todtnau 105, Zell i. W. 80 Mitglieder. 3 f ze Heidelberg, 7. Mai. Vor der Strafkammer kamen die Durchſtechereien zur Verhandlung, die vor einiger Zeit in der Waggonfabrik von Fuchs ſtattgefunden hatten. Der Fabrikant Johann Wilh. von Kürten in Remſcheid hatte lange Jahre an die Fabrik Werkzeug geliefert. Er ſtellte dafür höhere Mengen in Rechnung, als die Fabrik erhalten hatte. Die Beträge dafür wurden auch bezahl, nachdem der Materialverwalter Max Liebig den Rechnungsbetraa an⸗ erkannt hatte. Liebig und der Metallarbeiter Max Heider aus Düſſeldarf und ſein Bruder, der Obermeiſter Jakob Heider aus Rohrbach, ſteckten in der Angelegenheit mit von Kürten und Liebig unter einer Decke. Auf dieſe Weiſe wurde die Fabrik von Fuchs um über 50 000 Mk. betrogen. Die Strafkammer verurteilte von Kürten zu einer Gefäng⸗ den Obermeiſter nisſtrafe von 1 Jahre und einer Woche 1 5 zu 1 Jahr und 5 Mon Belchen—Feldberg—Turner—Farrenkopf—Hauſach 7 . — auß eine ſel⸗ 5 S e Mupberp, f. Mai. richt, franzöſiſche Kavallerie ſei bereits hier eingerückt. Gerüchte wie die Meldung ſind vollſtändig aus der Luft gerufene Polizei nahm den Schieber feſt. a In den letzten Tagen war hier das Gerücht verbreitet, die Franzoſen wollten in Mannheim einrücken. Eine Nachrichtenſtelle verbreitete ſogar die N gegriffen. 5 5 * Bruchſal, 7. Mai. Das Bezirksamt gibt bekannt. daß in der Durlacher Straße die Pocken ausgebrochen ſind. n ſreiburg, 7. Mai. Einen Silber⸗ und Goloſchieber konnte die Polizei hier verhaften. Der Schieber hatte im hieſigen Kaſſno ein Fünfmarkſtück gezeigt und dadurch die Aufmerkſamkeit der Gäſt erregt. Die telephoniſch herbei Es ſtellte ſich heraus, daß der Verhaftete fünf Anzüge übereinander an⸗ hatte, deren Tas geld waren. Die Geldſtücke waren aneinandergeſchweiſt und wurden von dem Schieber als Schokoladetafeln in den Taſchen getragen. Man fand bei ihm ferner ein Scheckbuch, durch das der Polizei zahlreiche Adreſſen in die Hände kamen, mit enden der Schieber in Verbindung ſtand und die vielleicht zu wekteren Verhaftungen führen dürften. * Müllheim, 7. Mai. Die Erſtellung der Autolinſe Müllheim⸗Badenweiler⸗Kandern⸗Todtmoos iſt geſichert. ſand eine Beſprechung der genannten Gemeinden ſtatt. die beſehloſſen, dem jetzigen Unternehmer einen Zuſchuß von 80 000 Mk. zu gewähren. Die Autolinie ſoll am 1. Juli in Betrieb geſetzt werden. zal. Titiſee, 7. Mai. Der Kurverein hat ſeine General⸗ verſammlungen abgehalten. Man beſchloß, eine erhebliche Vermehrung der Sitzbänke am Seeufer. Geplant iſt au eine Wegorientierung durch fertige Merkzeichen. a Bonndorf, 7. Maj. Ein Schriftſetzer des hieſigen Volksblottes ſiel i nder Dunkelheit in der Schlucht zwiſchen Bad und Dorf Bolleinen den Abhang hinab und zog ſchwere Verletzungen zu. au Sunthauſen b. Donaueſchingen, 7. Mal. Die Hun dertſchaft der babiſchen Polizei aus Freiburg, die auf Wet ſung des Miniſteriums des Junern unter Führung von Polizeihauptmann Gräf die Aufräumungsarbeiten Sunthauſen durchgeführt hatten, haben unſere Gemein verlaſſen. i Waldshut, 7. Mat. Bei dem Oberrh. Muſikfeſte 1 Waldshut am 7. Auguſt werden vorausſichtlich auch ſchwel⸗ zeriſche Vereine teilnehmen. Die Leitung der Veranſtaltung liegt in den Händen des Bezirksmuſikrerbandes Oberrhein. Vorort Waldshut. Vorſtand iſt Redakteur Walter Kirch a Teningen b. Emmendingung, 6. Mai. Hieſige kinder haben für das Freiburger Diakoniſſenhaus Eier zu ermäßigtem Preiſe geſammelt. Lokales. ze Die Beſchleunigung im Sommerfahrplau. Die Be ſchleunigung der Schnellzüge im Sommerfahrplan erſtreckt ſich insbeſondere auf die Verbindungen von Berlin mit Frankfurt a. M. und Stuttgart ſowie Leipzig mit Köln und Kaſſel. Beſchleunigt werden Tages⸗ und Nachtſchnellzüge zwiſchen Berlin, Leipzig und Frank; furt: ab Berlin 8,05 vorm., ab Leipzig 10,27, an Frankfurt 6,50, ab Frankfurt 7,40, an Leipzig 4,32, an Berlin 6,487 al Berlin 8,32 nachm.„ ab Leipzig 10,35 nachm., an Frankfurt 6,43 vorm.: ab Frankfurt 10 nachm., an Leipzig 6,18, an Ber- lin 8,20 vorm. Auch beide Schnellzugspaare zwiſchen Ber lin und Stuttgart über Erfurt beſchleunigt, aus Berlin 8,20 Uhr vorm. und 5,31 nachm, an Stuttgart 10,38 nachm. und 7,98 vorm.; von Stuttgart 9,27 und 7,48 nachm., an Ber- lin 10,58 nachm. und 6,17 vorm. Beſchleunigt werden eben die Eilzüge ab Berlin 7,45 über Leipzig, an 1103, nach Kaſſe und zurück von dort 7 vorm, an Leipzig 1,18, an Berli, 4,03. Schneller fahren endlich die D⸗Jüge von Leipzig vorm, an Köln 7,37, ab Köln 1292 nachm., an Leipzig 12,52. A Sommerfahrt nach dem Deuiſch⸗Oeſterreichiſchen Alpeuparadies. Der Journaliſten⸗ und Schriftſtellerverein „Urheberſchutz“ E. V. Berlin, der auf dem Geblete der erg klaſſigen Geſellſchaftsreiſen bahnbrechend wirkt, iſt dur den außerordentlichen Erfolg ſeiner erſten Früßlingsfa J nach dem ſonnigen Süden(Deutſch⸗Tirol und Oberitalien veranlaßt worden, eine neue 20tägige Fahrt zu veranſtan ten, die in der Zeit vom Sonntag den 26. Juni bis Freitag den 15. Juli nach den ſchönſten Punkten der Deutſch Oeſten, reichiſchen Alpenwelt führen wird. Durch das freundliche Entgegenkommen der Deutſch⸗Oeſterreichiſchen Regierung und weiterer in Betracht kommender Stellen wird Gelegen heit gegeben ſein, neben den bekannteſten und beliebteſten Orten wie Salzburg, Ischl, Geſäuſe, Gaſtein, Graz u... noch beſondere, vielen Deutſchen völlig unbekannte Schön heiten zu berühren; erwähnt ſeſen nur die erſt währen des Krieges entdeckten Rieſen⸗Eishöhlen am Dachſtein. Nichtmitglieder— Damen und Herren— ſind als Reiſe⸗ teilnehmer willkommen. Genaue Programme ſind von der Geſchäftsſtelle obigen Vereins Berlin W. 30, Luitpold“ ſtraße 32, koſtenlos zu beziehen. 4 Zum deutſchen Kirchengeſangsſeſt, das am 10. und 1, Mai in Maunheim ſtattfindet, find die etwa 1000 Mitwif⸗ kende umfaſſenden Chöre in angeſtrengter und aut fortſchrei⸗ tender Vorbereitungsarbeit, ſo daß gehofft werden darf, da die große Aufgabe bewältigt wird. Heron, rragende Soliſten ſind gewonnen worden. Kirchenmuſikdirektor Dr. Poppes iſt der Leiter. Von Künstlern, die ſich auch durch ihr Auf⸗ treten in Baden⸗Baden beliebt gemacht haben, werden mit wirken: Tilly Cahnbley⸗Hinken(Kammerſängerin, 10⁰⁰ 7 Gunar Graarud(Mannheim, Tenor),„Wilhelm Fenten (Kammerfänger, Mannheim, Baß). Die weithin bekann Namen dieſer Soliſten bieten Gewähr für erſte muſikaliſe Leiſtungen. ö haben ſich bereits angemeldet. e Ausſehnng naß Erla der Sireſvonziehnng, lien Reichspräſidenten dem 24. April iſt folgender Erlaß des er⸗ über eine bedingte Ausſetzung der Strafvollſtreckung gangen: Der Reichsminister der Juſtiz kann die an ordentlichen Gerichte ermächtigen, die Vollſtreckung der richtlich feſtgeſetzten Freiheitsſtrafen von nicht mehr ſt ſechs Monaken unter Beſtimmung einer Bemäbrunasſaf aus zuſetzen, die bewilligte bedingte Strafausſetzung zu derrufen und Freiheitsſtrafen von nicht mehr als Monaten, ſowie Geldſtrafen, zu deren Erſatz ſolche heitsſtrafen feſtgeſetzt ſind, nach Ablauf der Bewährun⸗ ge⸗ friſt zu erlaſſen. Der Reichsminiſter der Juſtiz kann dal, ner mit Zuſtimmung der zuſtändigen Landesfuſtizver tung die ordentlichen Gerichte ermächtigen, Strafausſetzung zu widerrufen und die Strafe nach Ab der Bewährungsfriſt zu erlaten. entſprechende Ausführungsverfügungen veröffentlicht. Freigabe der Einfuhr von Kartoffeln. Durch den nächſten Tagen zur Veröffentlichung gelangen chen mit Gold⸗ und Silbergeld gefüllt f Durch ihre Tätigkeit haben ſie ſich den Dank de? Einwohnerſchaft erworben; ſie haben nicht nur aufgeräu ſondern auch die erforderlichen Wohnbaracken aufgeſtellt. 175 Kaſſel, ferner von hrt Wür:; burg, Sopran), Anna Baumeiſter⸗Jacobs(Darmſtadt, Alt) ten Eine größere Anzahl auswärtiger Güte er- als lech 1 Frei, ungk⸗ * die bedrta Zu dieſem Erlaß werden N n neues Braunkwefumonopolgeſeg. Die Ne enng hat einen neuen Geſetzentwurf über das Reichs⸗ untweinmonorol ausgearbeitet. Derſelbe bringt ſchwere uſchränkung gegenüber der freien Ausübung der Bren⸗ 2 22 die Landwirtſchaftskammer mitteilt, die Obſtbren⸗ ddödſen— in Baden ſind etwa 30 000 ſolcher— ſchwer ge⸗ 5 igt. Die Abfindungsbrennereien ſollen nur noch 50 beter ſtatt 400 Liter jährlich brennen dürfen. Auch die Stoff⸗ baer werden in der Ausnützung ihrer Rohmaterialien ek eingeſchränkt. Die Abgaben ſollen bedeutend erhöht 5 en und ſo geſtellt werden, daß ſie die Selbſtverwertung wir Er aniſſe beſonders chwer helaſten. Die Bad. Land⸗ dauſchaftskammer hat im Benehmen mit den Brennern des kerder dringliche Vorſtellungen gegen den Exlaß des Ge⸗ loben dei der Landesregierung und bei dem Reichsrat er⸗ 5 4 Ne Wie amtlich mit⸗ * 9 78 Berkehrsſperre. Von der Annahmeſperre für Fracht. Nie Eil⸗ und Frachtgutwagenladungen über Mannheim flchtung Ludwigshafen a. Rh. ſind ausgenommen: Roh⸗ en sungen für Anilinfabrik mit Zielbahnhof Ludwigs⸗ * Aer, Anilinfabrik Beſatzungsgut, Lebensmittel, Dünge⸗ Rittel, Sagtaut, Umzugsgut, leere Möbelwagen, Papier, 1 Felnlole. Die Annahme von Eil⸗ und Frachtſtückgütern, Areund Fractentwagenladungen wie Eſſpreßgut nach allen attonen des Bezirks Kattowitz und durch dieſen Bezirk iſt auf weiteres geſperrt. 3 Prüfung für Taubſtummenlehrer. Füent wird, finden im Laufe des Sommerhalbjahres an der ſundſtummenanſtalt in Heidelberg eine Prüfung für Taub⸗ nnantenlehrer ſtatt. Geſuche um Zulafung zu dieſer Prit⸗ Dientind mit den vorgeſchriebenen Nachweiſungen auf dem einen ſtweg alsbald beim Unterrichtsminiſterium ſchriftlich ſöureichen. N be., Umfatzſteuer bei Privatverkäuſen. Infolge der Fülle 5 05 neuen Steuergeſetze dürfte es vielfach unbekannt ſein, daß on der Verkauf eines einfachen goldenen oder ſilbernen ges durch eine Privatperſon ſteuerpflichtig iſt. Wie be⸗ edlich mitgeteilt wird, gehen in dieſer Hinſicht käglich nzeigen über Prinatverkäufe ein, die oft zur Beſtrafung lan un Steuerhinterziehung führen. Svaar wenn ein Ver⸗ 2 die ent Verluſt verknüpft iſt, oder aus Not geſchieht, iſt Steuer zu entrichten. a: f N g 5 Wirtſchaftliches. 3 0 Die neue Milchverorduung. f 1 in In dem„Reichsanzeiger“ vom 2. Mai ſind die am 1. Juni 4 mit 10 tretenden neuen Verordnungen über den Verkehr f Milch und über die Freigabe der Butter veröffentlicht. * W ür die Aufbringung der Milch kommen darnach in „ egfall das Umlageverfahren mit den von den Kuhhaltern 3 erf äſtig empfundenen Stallkontrollen. Die Milchlieferung i Milch künftig nur noch auf vertraglicher Grundlage, ſog. 82 chlieferungs verträge. Auſtelle des Zwangs tritt ein Fertrags⸗ und Vertrauensverhältnis, Damit iſt ein dauptwunſch der Landwirtſchaft in Erfüllung gegangen. de Um aber die Teckung des notwendigſten Milchbedarfs in Jus Städten auch künft! nach Möglichkeit zu ſichern, iſt die 15 biepdeiſung von Ueberſchußbezirken an Bedarfsbezirke wie * bisber vogeſehen. Lieſerungsverträge dürfen nur nach dem l herigen Empfiangsorte abgeſchloſſen werden. Kommt 1b off Einigung nicht zuſtande, ſo kann den Kubhaltern(Ge⸗ Abſchlitgaſten. Gemeinden. Perſonenvereinigungen) der een eee werden mit der F Ü Ü» D N . 1. deſter zu liefern. 8 5 n. blernägrend die Ausbringung der Milch bei den Kubhaltern 1. Milgach völlig umgeſtellt ist, ſind für den Verbrauch der ſo bin die Kommunal verbände und Gemeinden auch weiter⸗ el iin ermächtigt, eine beſondere Regelung zu treſſen. Sie in an nen insbeſondere auch künftig anordnen. daß Milch nur 7( beſtimmte milchbedürftige Gruppen der Bevölkerung 2. gen chverſorgungs berechtigte) und nur in beſtimmten Men⸗ 25 Mlebsegeben werden darf, und das die Abgabe nur gegen in ſolen oder Beougsſcheine oder aufgrund einer Kundenliſte 8 olgen darf. i 0 i Battle Regelung der Einzelheiten wird durch die von dem rt orden. iniſterrum des Innern zu erlaſſende Vollzugsver⸗ u bbenung und die den Kommunalverbänden(Gemeinden) 17% elaſſene Verbrauchsregelung erfolgen. 5 5 8 5 1 2323 157 Ost 1 8 2 i 3 5 „ Letzte Drahtnachrichten. 15 1 Breslau, 7. Mai. en un„ Antontenntle werden Kämnfe zwiſchen Italienern w. wi volniſchen Futurgenten gemeldet, bei denen die Polen 1 Ster eine Auzahl Tote und Verwundete hatten. Auch in dne, und Pickar fanden Zuſammenſtößße ſtatt. bei denen in ze Deuſſche getötet w. den. Die frauen te Artillerie Sad eß iſt mit nabekansem Richtungsziel abgezogen, die Dur Pleß ſelhſt iſt frei und ruhig. In Hohenlinden bei nutten verann lleten die Rolen geſtern abend einen Um ⸗ 5 m, bei dem ſie entmalfn e und gefeſſelte dentſche Abſtim⸗ 5 bsomſe als Triun Fobickte mit ſich führten. Die 1. nent. der Beamten und Angeſtellten aus den öſtlichen 15* Voebieten hält an. g ah bels traßburg, 6. Mai. Die franzöſiſche Rheinflotte er⸗ „ uum den Befehl, ſich, t fämtlichen Transportſchiffen 15 reit wecke einer met gigen Truppenbeförderung be⸗ i- ei zu halten. Mars( Foch hat beſtimmt, daß etwa r Aber rittel der für das uhrgebiet beſtimmen Truppen % Ahe das Elſaß nach 2 Ißburg und von dort mit der denflotte nach Düſſe orf und Kaiſerswörth bekördert Herden, von wo aus R er unmittelbare Vormarſch ins 5 wird. VV 5. Die Perſönlichheit in der Politik. 8 Von Dr. Erich Geisler. e halealle Reden, die in den politiſchen Verſammlungen ge⸗ uhrgebiet vorgenomn, . ü Aae sollten Mängel, der dem Bilde der deutſchen ſo lers derrſchende Geſtalt, wie ehedem die des großen Kanz⸗ 9 daraus hervortritt. Man mag zu dem Problem, keit„ Geſchſchte von der ſelbſtbewußten Führerperſönlich⸗ Ful der von der Maſſe gemacht wird, ſtehen wie man nn t eins wird man doch mit abſolnter Sicherheit ſagen enen: in der Politik ſpielt einzig und allein der ein⸗ Mann, den polttiſche Gewandtheit, tatkräftige Ent⸗ heit und die Fähigkeit, ande ö ö a auch für jede el ei u. des Branntweinvertriebes. Insbeſondere werden, lichtung, die Milch an ihre bisherigen Sammelſtellen 3 aus⸗ Politik,. 8 — en werden, klingen faſt ausnahmslos mit der Be⸗ anfangen, den Gl Fehlen von emnment pölibiſch beftchigkenn Köpfen Don en ſcheidender Bedeutung. Nirgends iſt dies ſo klar zu Tage getreten, wie in der Geſchichte der deutſchen Politik, und nie mit ſolcher Schärfe, wie gerade in den letzten Wochen, wo es trotz der verzweifelten, außenpolitiſchen Lage zu⸗ nächſt nicht möglich war, in Preußen ein einheitliches und durch erweiterte Baſis tragfähigeres Kabinett, als vor⸗ her, zuſtande zu bringen. Soll man den Grund hierzu lediglich in den Gegenſätzen der Parteien ſuchen, oder muß man auch andere Umſtände in Betracht ziehen, um für die Unfähigkeit des Parlaments, eine Regierung und dar⸗ über hinaus eine Einheitsfront zu bilden, eine Erklärung zu finden? Mit dem Hinweis auf die grundſätzliche Ab⸗ geneigtheit einzelner Parteigruppen, gemeinſame Arbeit zu leiſten, iſt hier allein nichts anzufangen. Angeſichts der Not des Vaterlandes dürfte kein Gegenſatz ſo groß ſein, daß es einem fähigen Parteimann, der die Inter⸗ eſſen des Vaterlandes über die der Partei ſetzt, nicht ge⸗ lingen ſollte, einen Ausgleich zu ſchaffen. Aber hier liegt die Schwierigkeit, in deren Beſtehen das ganze Unglück des deutſchen Volkes begründet iſt: ein ſolcher Mann iſt nicht aufzufinden, weder bei der einen Partei noch bei der anderen. So ſehr man allerſeits den Wunſch hegen mag, dieſen Retter eines Tages präſentieren zu können, es muß doch geſagt ſein: wir haben zur Zeit im deutſchen Parlament keine Perſönlichkeit, durch deren Feuer ſich die vielen Eiſenſplitter, mit denen wir allerdings reichlich ge⸗ ſegnet ſind, zu einem einheitliche black zuſammen⸗ schmieden ließen, zu einem Stahlblock, an dem die Ver⸗ nichtungsſchläge der Feinde Deutſchlands jämmerlich ab⸗ prallen müßten. Ein ſolcher Mann iſt ein ſicheres Mit⸗ tel, das dem kranken deutſchen Volkskörper wieder auf die Beine helfen könnte. Dieſe Erkenntnis iſt durchaus nicht neu und bis zur Ermüdung iſt ihr Ausdruck ver⸗ liehen worden von allen, die ſich mit politiſchen Dingen befaßt haben und befaſſen. Die erbreitung die⸗ ſer landläufigen Redensart hat ab ließlich die be⸗ dauerliche Folge gehabt, daß viele Kreiſe in Deutſchland Hlaßtben an die politiſche Zukunft zu ver⸗ miert mit dem unvermeidlichen Schick⸗ Das aber heißt das Schickſal falſch ver⸗ — en s lieren und ſich re ſal abzufinden. ſtehen und die Wege verkennen, auf denen es Deutſchland wieder zum Lichte führen will. Denn das Schickſal hat mit dem deutſchen Volke ganz anderes vor, als es dem Untergang zu weihen. Klar und deutlich läßt ſich dies aus den Lehren erkennen, welche die Geſchichte erteilt. Niemand darf ſich verleiten laſſen, den Mangel an wahr⸗, haften Führerperſönſichkeiten, an dem die deutſche Politik ſeit Bismarcks Ausſcheiden(„.. allein auf die viel⸗ berufene politiſche Unbegabtheit des Deutſchen zurück⸗ zuführen. Wer das kut, iſt Peſſimiſt und huldigt der An⸗ ſchauung, daß die hohe Politik und Staatskunſt ein Feld ſei, deſſen Betreten jedem Deutſchen von vornherein durch eine hohe Tafel mit der Aufſchrift:„Für den deutſchen, Michel verboten!“ unterſagt iſt. Dieſe Peſſimiſten, denen die Ereigniſſe der letzten Zeit trefflich viel Waſſer auf ihre Mühle geliefert haben, muß man mit Nachdruck dar⸗ auf hinweiſen, daß ſie ſich auf dem Holzwege befinden, wenn ſie wegen der Mißerfolge der deutſchen Politiker in den letzten Johrzehnten nun kurzerhand jede politiſche Zukunft für Deutſchland überhaupt leugnen. Der Schein der Ereigniſſe, auf die ſie ſich berufen, ſpricht zwar für ihre Behauptung; aber bei näherem Zuſehen exweiſt er ſich doch als trügeriſch. Gewiß gibt es Staaten, bie Eng⸗ land, in denen die bedeutenden Politiker eigentlich nie ausſterben. Eine guse, geriſſene Politik pflegt dort tra⸗ ditionell zu ſein. In Deutſchland aber liegen die Ver⸗ hältniſſe anders: hier iſt die Geſchichte der Politik noch verhältnismäßig jung und eine feſte Tradition hat ſich noch nicht bilden können. Der zeitweiſe unleugbare Man⸗ gel an politiſchem Geſchick gibt alſo noch lange nicht die Berechtigung, den Mut ſinken zu laſſen und ein für alle⸗ mal an der deutſchen Politik zu verzweifeln. Allen denen, die dies trotzdem tun, ſei mit Konrad Ferdinand Meier zugerufen:„Geduld, Geduld! ich kenne meines Volkes Mark. Was langſam wächſt, das wird gedoppelt ſtark.“ Vor allem ſeien dieſe Kleinmütigen auf einzelne Zeiten der deutſchen Geſchichte verwieſen, die ihren Peſſimismus gründlich widerlegen. Von Bismarck iſt es anerkannt, daß er ein Staatsmann erſten Ranges war, und Fried⸗ rich der Große ſteht hinter ihm an ſtaatsmänniſcher Be⸗ gabung nicht zurück. Dieſe beiden Männer ſind politiſche Größen, denen das Ausland nichts Ebenbürtiges an die Seite zu ſtellen hat und deren Taten den Beweis erbrin⸗ gen, daß auch dem Deutſchen die Möglichkeiten politiſcher Tüchtigkeit vollauf gegeben ſind. Im Zuſammenhang hiermit muß noch auf eine andere, wichtige Erſcheinung in der deutſchen Geſchichte hingewieſen werden, daß es nämlich Zeiten in ihr gibt, wo ſie außer vielen gut be⸗ gabten Politikern Männer von weltumfaſſender ſtaats⸗ männiſcher Genialität hervorbringt, wie etwa Bismarck und Friedrich den Großen, daß ſie daneben aber Epochen aufweiſt, die einen erſchreckenden Mangel an politiſchem Führertum zeigen. In einer ſolchen, unglücklichen Epoche befinden wir uns ſchon ſeit Jahren und befanden wir uns zu unſerem Verderben auch bei Ausbruch des Krieges 1914. Der Vergleich zwiſchen der Lage Deutſchlands im Juli 1914 und der Lage Preußens im ſiebenjährigen Kriege iſt ofk genannt worden, aber erchinkt auf einem Fuß ganz bedeutend: Friedrich der Große war ein wahr⸗ hafter Führer, und aus dem Grunde hat das kleine Preußen den ſiebenjührigen Krieg ſiegreich beſtanden, während 1914 ein ſolcher Führer in politiſcher Hin⸗ ſicht nicht vorhanden war, was ſchließlich auch entſcheidend geweſen iſt für den Ausgang des Krieges. Man kann von einem periodenmäßigen Ablauf deutſchen Geſchichte ſprechen, dem⸗ 4 der in kunfk des deurſchen Volkes zu verzweifeln. Am 5. Mai jährt ſich der Todes⸗ tag Napoleons J. zum bundertſten Male. Schon vor einigen Tagen waren die franzöſiſchen Zeitungen voll von den Ankündigungen der Feſtlichkeiten, durch die das fran⸗ zöſiſche Volk ſeinem größten Führer huldigen will. Feſt⸗ vorſtellungen, Umzüge, Anſprachen von Univerſitätspro⸗ feſſoren ſind in Menge angeſagt und alle dieſe Veranſtal⸗ tungen werden auf den einen Ton abgeſtimmt ſein: Fran⸗ zoſen, habt den gleichen Willen zur Macht, wie der, deſſen Andenken heute gefeſert wird! An dem Geiſt des kleinen, bleichen Mannes, den einſt Europa zu Füßen lag, haben ſich die franzöſiſchen Gewaltpolitiker ſchon lange be⸗ rauſcht; in ſeinen Taten haben ſie die Vorbilder zu den ihrigen geſehen und in allen Stücken lagen ſie es darauf an, die Gewaltpolitik des genialen Korſen noch an Rück⸗ Beſtenn nahe daran fed, an der Augen halten, unter denen der ſtolze Mann auf dem kah⸗ mit Briand an der Spitze ſollten ſich die e len Felſen von St. Helena ſeinen Geiſt aufgegeben Aber ſein Ende war auch nur das einer Lawine; die ge⸗ waltige Maſſe löſte ſich letzten Endes auf in lauter Staub angeſchwollen und die einzige Hoffnung, die das deutſche Volk außer der Zuverſicht, daß nach dem Ablauf der Ge⸗ ſchichte in naher rettenden Führer zur Lawine angeſchwollenen Vernichtungswerke der Feinde auch eines Tages in jämmerlichem Staub zerfal⸗ ſtern aus Erz gefügt, aber auf tönerne i Fuß geſtellt worden iſt. e e e 1 N e—. Verbilligung der Lebens haltung. nicht Wunder nehmen kann, wenn ſich Hausfrauen den Kopf darüber zerbrechen, auf welche Weiſe ſie ihr Haus⸗ haltsbudget mit dem Einkommen ihres Gatten nur eini⸗ germaßen in Einklang bringen zu ſollen. Es kann daher unter dieſen Umſtänden unſeren Hausfrauen nur ange⸗ ihrer Unkoſten hinweiſen, nämlich auf eine größere Ver⸗ wendung der Seefiſchkoſt. Der friſche Seefiſch, der von unſeren vorbildlich eingerichteten Hochſeefiſchereiplätzen in tadelloſer Beſchaffenheit in den Verkehr gebracht wird und der in den Haushaltungen des Küſtengebiets ſowie von der Heeresverwaltung, von Krankenhausküchen und anderen Anſtalten ſeit langem geſchätzt iſt, wird in den meiſten Haushaltungen enlandes noch nicht ſo gewürdigt, wie es verdient, obgleich er im Verhältnis zu ſeinem Nährwert ganz bedeutend billigen iſt als Fleiſch, und obgleich man durch Seefiſch den Mik⸗ tagstiſch viel abwechſelungsreicher geſtalten kann, als wenn man nur Fleiſchſpeiſen bietet. Daß der Seefiſch in vielen Haushaltungen ſo ſelten auf den Tiſch kommt, 5 liegt an zweierlei: erſtens an allerlei Vorurteilen, von denen ein ſehr verbreitetes iſt, daß nach dem Genuß von Seefiſch bald wieder ein Hungergefühl ſich einſtellt, wäh⸗ 5 rend Fleiſchſpeiſen, wie man ſagt, länger„vorhalten“. Das liegt teilweiſe an der meiſt ſehr unzweckmäßigen Zu⸗ ſammenſetzung der Seefiſchmahlzeiten, teils kommt es da⸗ her, weil das Fiſchfleiſch leichter und ſchneller verdaut wird als Warmblüterfleiſch. Bekanntlich hängt das Sättigungsgefühl von der Anfüllung des Magens und von der Dauer des Verbleibens der aufgenommenen Nahrung im Magen ab. Da Fiſche ſehr ſchnell verdaut werden, hält das Sättigungsgefühl nicht ſo lange vor wie bei anderen Nahrungsmitteln, deren Verdauung längere Zeit in Anſpruch nimmt. Dieſem Mangel kann man aber ſehr leicht dadurch abhelfen, daß man den Fiſch zuſammen mit ſättigenden Beigaben, wie Linſen, Bohnen, Kohl, Sauerkraut, Pilzen, Wurzeln auf den Tiſch bringt. 1 Der zweite und hauptfächliche Grund, weshalb manche Hausfrau vor der Verwendung des Seefiſches zurück⸗ ſchreckt, iſt ihrs Unkenntnis in der Zubereitung. Um die⸗ ſem Mangel abzuhelfen, wurden bereits vor dem Kriege an vielen Orten Deutſchlands mit gutem Erfolge See⸗ fiſchkochkurſe abgehalten. Der Wirtſchaftliche Verband der deutſchen&. eefiſchereien(E. B.) als berufener Ver⸗ treter der deutſchen Fiſchdampferreeder wird die zur Aufklärung breiteſter Volksſchichten vorzüglich geeig⸗ neten Seefiſchkochkurſe demnächſt wieder aufleben laſſen. Es darf dabei der Hoffnung Ausdruck gegeben werden, daß dieſem gemeinnützigen Unternehmen, Schwierigkeiten nicht unterſchätzt werden dürfen, von Be⸗ hörden ſowohl wie aus allen Bevölkerungsſchichten wirk⸗ liches weitgehendes Intergſſe entgegengebracht wird. Den Hausfrauen ſteht bis zur Einrichtung der Seefiſchkoch⸗ kurſe das vom Wirtſchaftlichen Verband der deutſchen Hochſeefiſchereien(E. V.) Geeſtemünde herausgegebene Fiſchkochbüchlein zur Verfügung; aus demſelben iſt zu er⸗ ſehen, wie mannigfaltig die billigen Seefiſche verwendet 5 an In⸗ werden können. Das Büchlein wird auf Wunſch tereſſenten koſtenfrei verſandt. i fiſch überhaupt noch nicht in ihren Speiſezettel aufge⸗ nommen haben, auf die wichtige Tatſache ſcheffonßeit in die Hände des Verbrauchers kommt. Verantwortlich für die N N Seck —— ſitskoſigkeit und Grauſamkeit dem deutſchen Volk gegen ⸗ a über zu übertreffen. Aber gerade dieſe Gewaltpolitiker Er, der ſo vielen das Herz gebrochen hatte, ſtarb ſchließ⸗⸗ lich ſelbſt als gebrochener Mann, verärgert und voll Gram. Wie eine Lawine war er über die Länder Euro⸗ pas dahingegangen; aus kleinen Anfängen ſchnell an⸗ wachſend, alles mitreißend, rollte er lawinenartig dahin, und wurde als ſolcher mit den Füßen getreten. Lawinen⸗ artig iſt auch der Vernichtungswille unſere Feinde heute W eine Zeit bevorſteht, die ihm denn iedergibt, noch hegen darf, iſt, daß die len werden, wie weiland das Werk des großen Korſen 5 und wie jedes Koloß überhaupt, das von ſeinen Baumei⸗ nehm ſein, wenn wir ſie auf ein Mittel zur Herabsetzung 8 des deutſchen Binnenlandes deſſen 3 Zum Schluſſe mögen alle Hausfrauen, die den See⸗ hingewieſen werden, daß Dank der Vorkehrungen, die von Fiſchgroß⸗ Hhändlern an der Küſte im Verein mit der Eifenbahnver⸗ waltung für einen ſchnellen Verſand getroffen ſind, die N Gewähr beſteht, daß der Seefiſch in einwandfreieſter 8 Die Lebensmittelpreiſe haben in den letzten Jahre 1389 a eine ſolch ungewöhnliche Steigerung erfahren, daß es 2 Sendungen b Vermiſchtes. Zwölf Jahre geſund im Bett. Daß ſich ein geſunder And kräftiger Mann eines Tages in ein Hotelzimmer ein⸗ ſchließt und ſich zu Bett legt, um zwölf Jahre nicht mehr aufzuſtehen, dürfte zu den menſchlichen Seltſamkeiten gehö⸗ ren, die einzig daſtehen. Dieſer„Rekordlieger“ eriſtiert aber und verbringt ſeine Tage in einem Londoner Hotelbett Nachdem jetzt interviewlüſterne Berichterſtatter Wind von der Sache bekommen haben, haben ſie den Bettlieger be⸗ ſucht und über ihn folgendes in Erfahrung gebracht. Vor zwölf Jahren kam ein ſtattlicher u. kräftiger junger Mann, ein Bild von Geſundheit und Kraft, in ein Hotel im ſtillen Weſtend und nahm ein Zimmer. Ohne eine Andeutung, wie lange er ihm Hotel bleiben wollte, gang er zu Bett, und ſeitd⸗m iſt er dort geblieben. Man ſollte glauben, daß der Maun in einen apathiſchen Zuſtand verſunken ſei. Aber keineswegs. Er verfolgt alles, was in der Welt vorgeht, lteſt taglich ſeine Zeitungen und erhält in regelmäßigen Bücher von ſeinem Buchhändler. Er em⸗ pfängt Beſuche und beantwortet eine ziemlich umfangreiche Korreſpondenz. Auch ſein Ausſehen pflegt er. Der Bar⸗ bier kommt, raſiert ihn und ſchneidet ihm das Haar. Aber erkfärte ſuy bereit, den Zucker zu Refern Hantrapp 5 nun an, die Einfuhrſcheine zu beſorgen und erklärte dabei, daß man ſelbſtverſtändlich dieſe Papiere nicht auf legalem Wege erlangen könnte. Sein„Freund“ im Auswärtigen Amt verlange für die Beſchaffung ordnungsmäßiger Papiere 100 000 Mark. Die beiden deutſchen und der holländiſche Kaufmann übergaben Hautkapp die verlangte Summe und begleiteten den„Kaufmann“ ſelbſt zum Auswärtigen Amt. Hautkapp ging mit dem ihm anvertrauten Gelde in das Dienſtgebäude hinein. Als er nach mehreren Stunden noch nicht zurückgekehrt war, ſchöpften die Geprellten Verdacht und beauftragten nunmehr einen Detektiv mit der Angele⸗ genheit. Es gelang ſchließlich, Hautkapp in einem Hotel am Bahnhofe zu ermitteln. Der Schwindler hatte von der ihm anvertrauten Summe keinen Pfennig mehr. Einen Teil des Geldes hatte er, wie er eingeſtand, für ſich ſelbſt ver⸗ braucht, 30000 Mk. will er einem Manne gezahlt haben, der dieſe Summe als Schweigegeld für ſeine Kenntnis um eine Waffenſchiebung bezahlt erhielt, deren Hautkapp ſich ſelbſt bezichtigt. Danach will er eine größere Anzahl Ge⸗ wehre nach Holland mit verſchoben haben. Er habe, wie er angab, von einem Reeder 140 000 Mk. dafür erhalten, daß er von einer Ententekommiſſion Ausfuhrgenehmigungen für die Waffen von Deutſchland nach Holland beſchafft habe. Die 1 hatte ek verſprochen, ſie nach dem Tode zu defachen. bab ſſt aber noch nichts derartiges erfolgt, und ſo ſcheint Experiment vergebens unternommen zu ſein. 9 Gefängnis für einen erſchoſſenen franzöſiſchen Finn In Zornheim in Rhein⸗Heſſen erſchoß ein Landwirt eu franzöſiſchen Hund, der auf ſeinem Grundſtück gewildez hatte. Das franzöſiſche Kriegsgericht verurteilte den Lan wirt zu einem Jahr Gefängnis und 200 Franken Geldſtein — Deutſche Frauen und Kinder aber ſind ſchwarzen Beſti ſchutzlos preisgegeben! 05 Der reichſte Mann Oeſterreichs geſtorben. Der 0 ſchleber Julius Brück in Wien iſt a orben. Noch vor e nigen Jahren en armer Schorrer, galt er jetzt als 05 reichſte Mann Denerreichs. Sein Vermögen wird au g 5 5 Milliarden öſterreichiſche Kronen geſchätzt. Er war ſen⸗ und Munitkonslieferaut und ſoll nach dem Um e ſpeziell für die Sukzeſſionsſtaaten Kriegsmaterial gelief bw. dorthin verſchoben haben. le Etwas von der Maibowle. Zwelfeilos iſt die Mahal noch viel älter als 350 Jahre, aber in der Literatur w ſie vor jetzt 350 Jahren das erſte Mal erwähnt, und man wohl berechtigt, von einem Jubiläum zu ſprechen Remberetus Dodonäus, ſo berichtet uns die älkeſte 65 5 fe, en immer liengt er zu Bett und nimmt dort auch die Mahlzei⸗ Ententeoffiziere, die die ihm von dem Reeder übergebenen nika, B iker 1 Leibarz eilan 8 Kaiſer 1. ten ein.„Ich bin ſehr zufrieden mit meinem Daſein“, ant⸗ 140 000 Ml. erhalten hätten, wären darüber informiert ge⸗ mie e e e e 855 A 4 8 wortete er auf die Frage des Interviewers.„Was könnte weſen, daß dieſe Waffen für Polen beſtimmt waren. ſchmecke, dem man mit duftigem Waldmeiſter eine lieb ich woh tun. wenn ich auf den Beinen wäre und umher⸗ Die ganze Angelegenheit iſt um ſo intereſſanter, als der Blume gegeben habe, und der Kaiſer trug denn auch bh 5 liefe? Es iſt übrigens nich trichtig, zu ſagen, daß ich zwölf unter den Geſchädigten genannte holländiſche Kaufmann von Bedenken, dieſem fürtrefflichen Ruhme gebührende Beg, Jahre das Bett nicht verlaſſen habe. Ich ſtehe ſeden Mor: der Moſt im Dienſte des Reichsſchatzminiſteriums feet. Von tung zu ſcheuken. In einem pfälziſchen Kräuterbuche, * 3 Bad, während das 5— gemacht der 95 85 N 5 erhalten, 00 Sol. 1664 findet man das Kräutlein abgebildet mit der 75 wird. nd zweimal bin chi unten in der Bar geweſen. aus tatſächlich größere Waffenmengen nach Holland gehen rung:„Im Mayen, wenn das Kräutlei friſch it Wenn London wirklich eine ziviliſierte Stadt iſt, ſo ſollten ſollten. Für die Verhinderung dieſer Waffenſchiebuna war blühet, pflegen es die Leute in den Wein au fenen dal, 0 die Leute auch tun und laſſen dürfen, was ſie wollen, ohne ihm ſeitens des Reichsſchatzminiſteriums eine anſehnliche über zu trinken, auch ſoll es das Herz ſtärken und erfreie. daß ſich jemand darum kümmert.“ Auf die Frage, warum] Prämie zugeſagt worden. Von der Moſt trat dann mit dem Dennoch hat es lange gedauert, bis der Ruhm des Maß de er dauernd zu Bett liege, antwortete er einfach:„Ich kann betreffenden Schiffsreeder wegen Ankaufs der Gewehre in tranks bis nach Berlin vorgedrungen war. Hier ſol 10 du nicht 1 7 das e ſoll: 3 58 e. 5 als ſie zugriff, bei der 1820 von einem Negierungsaſſeſſor Rohr eingeführt worde Se wenig, wie andere Rede zu ſtehen brauchen, warum ſie her⸗ amburger Reeder nichts entdecken. ſein. 5 1 umlaufen“. Während ſeiner langen Liegezeit iſt der Mann Ur⸗ ahne, Urahne, Groß z Die Die ſtaatlichen Schauſpiel betehe! 5 en“ d ſet lan.. 8 8 ADahne, hne, Großmutter, Mutter und Kind. Die en Schauſpiete in Kaſſel bleiben del t. Langlebigteit in Schleswig⸗Holſtein wird wieder durch einen 315 en Verhandlungen zwiſchen der Stadt Ka rultuß 0 daß deine 5 1 95 Serbe nd b er, a Fall illuſtriert: Dem Arbeiter Peterſen in Bredſtedt wurde e ſtaatlichen Schauſpiele und dem hen del e feine— jetzt Andern und ausgehen wollte, fehr 55 1 1 Das Kind lag in den Armen der jungen U 1 8 955 Were er ne eine Leben: 885 n 2. utter und erblickte bei ſeinem Eintritt ins Leben auch zgatlichen Schau 80. Stadtver nä 3 8 8 5 zu 5 noch feine Großmutter, ſeine Urgroßmutter und ſeine Ur⸗ klärt ſich bereſt, einen fäßrlichen Zuſchuß von 7e hee ge ſem modernen Diogenes iſt es aber jedenſalls gelungen Urgroßmutter. Dieſe lrurgroßmutter, die 9sjährige Witwe zu leisten, während die übrigen Zuſchüſſe nach dem eien geheimnisvolles Dunkel über ſeine Perſon zu bereiten. Er Pauline Conrad, erfreut ſich beſter Gefundheit, iſt in beſſ Verkrag von 1866 das Kultusminiſterium durchführt, Pia p. weigert ſich, feinen richtigen Namen anzugeebn und zu ſa⸗ e Vertrag beruht auf Voraus ie bei der Annen i gen woher er ſtammt. Und da er mit Geld reichlich ver⸗ 1 als„ 525 3 375 2 Waren e eee dn 15 j0 . 1. f; e. Sie iſt die älteſte Einwohnerin der Stadt, ſteht„ i 55 1 0 ſehen iſt und niemanden ſtört, läßt man ihn ſein Leben nach auf durthalxs noch festen Fuß i n den kurheſſiſchen Staatsverwalku igel den ſin ſel t 5 ͤ noch ſeſten Füßen und fordert mit Leichtigkeit e ee en ales en b . Beichmack im Bette 8 5 e i— ein Jahrhundert in die Schranken.. bun Hehaltservohungen in Wien ef 5 Luftgeſchäfte mit Zucker und Waffen. In raffinterter Selbſtmord als Experiment. Um einen ſpirttiſtiſchen 8 5 der Wienke Abſchluſt Weiſe ſind, ſo wird uns aus Berlin gemeldet, mehrere aus 5 5 über die neue Erhohung der Gehälter ſind zum Abſch zu wärtige Kaufleute von einem Schwindler um 100 000 Mk. 8 VV 1 e gelangt. Die bisherigen Gehälter werden um 5 me geprellt worden. Vor einiger Zeit wandte ſich ein„Kauf⸗ i e e en Schlafzimmer in dent die Gashahne rhein Die Teuetungszulagen werden bei des Aug männ“ Hautkapp aus Königsberg an einen Konſul in Bre⸗ and ihn tot in ſeinem Schlafzimmer, in dem die Gashähne ſtellten unter 22 Jahren 24000 Kr., bei älteren 93* . 5 n gedreht waren. Er hatte in dem ſpiritiſchen Zirkel, dem 5 Die 3 e 255 leib d men und an einen Schiffsreeder in Hamburg und erbot aufg ben eklärt daß e el 8. betragen. Die Zulagen für Frauen und Kinder ble 0 lich, ihnen„hintenherum“ Einfuhrbewilligungen für die 858 5 74 55 5 1 7 5 werde um nunverändert. Auch die Bezüge der Penſionäre wurden da Einfuhr von 20 Tonnen Zucker nach Deutſchland zu beſchaf⸗ o auch nach dem Tode maglich ſei⸗ geregelt. Die Angeſtellten haben ſich zur erhöhten Pn fre fen. Die Kaufleute nahmen daraufhin Verbindung mit mit den Lebenden in Beziehungen zu treten. Veſonders leiſtung und im Bedarſsfalle zu ſiebenſtündiger Tage ‚ einem holländiſchen Kaufmann von der Moſt auf, und dieſer einer jungen Dame der er ſeine Nefaung geſchenkt hatte, beit verpflichtet. 5. 5 8 1 11 CCC Billige Zukunft g ur . 2 Glück, Reichtun im 22 8 2 Möbel 7 leben, Chorakte 25 da 2. nach Aſtrologte I Schlafzimmer deutung) berechn Sch 92 Küchen Gedunisdatug 900 ter Schmerzerfüllt bringen wir die Kleiderschränke einſenden. aa ber traurige Nachricht, dass es Gott dem Küchenschränke ſchreiben 8.— 9 Nl 8 Allmächtigen gefallen hat, unsere liebe Bücherschrank Preis M. Mk. 97 leg Ne N 0 ö N a Mutter, Grossmutter und Schwieger- ee nahme e 5 2 N 1 mutter Diwans Dier 1, Ha 0 2. 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April 1921 zur Durchführung te Elben des Landwirts Johan Markenfreier daibchalich 25 55 e hiermit ber maier laſſen am 85 4 ausdrücklich aufmerkſam, wonach Gegenſtände aller. 9 5 Art, insbeſondere Tiere, Maſchinen, Maschinenteile, Mittwack. den l 1. mai 1921, B 1 S 1 1— P 1 11 t U S induſtrielle und landwirtſchaftliche Geräte, Zubehör⸗ vormittass 10 Mur 0 Geräte, eee im Rathaus Seckenheim 4 Uecker öffentlich ußſchiffahrtsmaterial, Transportmaterial, Roh⸗] an den Mritbietenden verſteigern, nämlich:. W hk toffe, Möbel und ſonſtige Einrichtungsgegenſtände, 1064 8 den Schutze hecken, 5 0 förner E SC OTN Teppiche,(Gobelins), Kunſtgegenſtände, Silberzeug, 5. 5 Gemälde, Schmuck, Bücher, Dokumenten, Korre⸗ 1513 qm Schönberger Gewann, grosser Preisabschlag aden de ee 55 in den von den 1260 qm ober dem Holzweg, empfi⸗ hlt ruppen der Zentralmächte b ſetzt geweſenen Ge⸗ 1791 qm Acker und Wald im Sand in der bieten Frankreichs, Belgiens, Polens, Rumän tens, f 9 untern Hall 28 Morgen Joh Erny,. Roſenſtraße 32. 4 F Berechtig und e der Beſetzung den Mannheim 17 28. Ap 1921—. belle N. erechtigten durch behördlichen Zwang entzogen ir g——— N 5—— ieta f 1 oder rechtswidrig fortgenommen oder 8 Mstarist VI. S bem tels W h Nate mit F 100 f worden und die nach Deutſchland verbracht worden. Kohlengusw i zusatz in Paketen zu ½ und!“ ö lind, vom Inhaber bis zum 1. Juni 1921 bei der 5 18 iſe⸗Ausgabe. fiehlt 1 Reichsrücklieferungskommiſſton, Beruun wg, Pots⸗ lh Junam-Lereln Jelhenbeim Moſgen Dienstag, den 9. ds. Mis. empfie. 5 dammeiſtr. 10—11, unter Benutzung der von 5 225 achmutags von 1-5 Uhr werden gege⸗ 2 f a elle letzterer herausgegebenen Vordrucke anzumelden ſind.(Sportabteilung). Abgabe der alten Kohlenaus weis 9 5 er mania-Drog 75 N Die in genannter Verordnung erwähnten An⸗ Heute Abend 7 Hur 400 ͤ ¼ m lsst. f meldevordrucke ſind auf Zimmer 34 des Bezirks⸗ 208 a zeben zum Preiſe von 20 Pfg. po Stück Fr. Wagner Nachf. Inh. 1. 8 amts erhältlich. Uebunasſtunde im Schulhof, für die Nummer 1 2000. 8 Mannheim, den 6. Mat 1921. Um zahlreiche Beieiligung bittet Seckenheim, den 8. Mal 1921. 8 N 8 1 Hels zu Der Vorſtand, ent Er Bad. Bezitsang= t —