f Mono völli 5 mts platt der — 8 Bürgermeisferäm Seckenbeim, dlvesheim, Heckarhausen und Edingen tal Abonnementspreis: Monatlich 4.— Mk. mit Trägerlohn. Durch die Poſt bezogen pro Quartal 12.— Ml. ausſchl. Beſtellgeld.— Erſcheint täglich Donnerstag, 19. Mat 1921 Juſerationspreis: Die einſpaltige Petitzeile 80 Pfg. Reklamen 2.50 Mk. Bei öfterer Anfnahme Rabatt. No. 114 Fernſprechanſchluß Nr. 16. A. Jahr N 8 6 g. mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feie Tagesſchau. 1 Paris, 18. Mai. Adden meldet, daß das engliſche Kabinett die Erklärung Died Georges über die oberſchleſiſche Frage gebilligt habe. es ſei befonders wichtig für das Verhältnis zwiſchen Lloyd des ede und Robert Cecil. Dieſer iſt bekanntlich Vorkämpfer dit Gedankens, mit Deutſchland zuſammenzugehen, um im en Europas zur Ruhe zu kommen. rtage. kaltenminiſter Italiens, das in Oberſchleſien ſtärkſte Ver⸗ Feltien Blut und Anſehen erlitten habe, ſprechen und gleich⸗ ch. ie Ausführung des Friedensvertrages programma⸗ Georde oflamieren ſollen Denn letzteres ſei, wie Lloyd ge richtig hervorgehoben habe, keineswegs franzöſiſches an pol. Die franzöſiſlche Preſſe müſſe. ſtatt Llond Georee leine reifen, endlich einſeben, daß Frankreich genau wie Reſe, anderen Partner durch den Vertrag gebunden ſei und * nicht willkürlich abändern könne. Wolle der Verband As, Kenſtgend eigene Kräfte nach Oberſchleſien ſenden ſo dieses er die angebotene dautſche Hilfe annehmen. Mit allen mm Wahrkeiten hätte Graf Sforza Llond George zuvor⸗ mmen müſſen. Paris, 18. Mai. hieago Tribune“ meldet, daß die Waſhingtoner Kreise wahr auf Seiten Llond Georges ſtehen. Amerika wird ſchleßſgenlich den engliſch⸗italieniſchen Block in der ober⸗ lerenſchen Frage unterſtützen. Briand wird auf der Kon⸗ Franz in Boulogne von keiner Seite Hilſe erhalten und i reich wird völlig iſoliert daſtehen, Baſel, 18. Mai.(Drahtmeldung). wurde Telegraph“ berichtet aus Oppeln: Korfanty erte dam Montag in energiſcher Weiſe durch die Interalli⸗ vert nmiſſion aufgefordert, den Rückzug der Inſurgenten dier Zzöolich anzuordnen und das widerrechtlich beſetzte Ge. Inte berſchleſtens zu räumen. Dieſe Aufforderung der bun ralliierten Kommiſſion war mit einer Warnung ver⸗ 5 en, die Herausforderung nicht auf die Spitze zu treiben. f Baſel, 18 Mai.(Drahtmeldung). des Vail News“ berichten. Korfanty habe ſich zum Befehl aus ückznges erst entſchloſſen, nachdem ſowohl die War⸗ derer als auch die Pariſer Regierung ihn eindringlichſt Aon u erſuchten mit dem Hinweis, daß die weitere Okkupa⸗ flikt der oberſchleſiſchen Bezirke durch die Polen ſchwere Kon⸗ 8 e innerhalb der Entente hervorrufen würde. Deutſchland. Aufhebung der Sanktionen. R London, 18. Mai. bish enter meldet aus Berlin: Während die Alliierten ö 2 zu keinerlei Beſchlüſſen bezüglich der Deutſchland maßn er Londoner Konferenz im März anſerlegten Zwangs⸗ daß ahmen gekommen ſind, erfährt Reuters Berichterſtatter, je britiſche Regierung im Hinblick auf die Annahme 8 0 Nuſhelimatums der Alliierten durch Deutſchland für die Tdeinſeung der Zwangsmaßnahme iſt. Beſonders über die kuren Zölle und die Veſetzung von Dfſſſeldorſ. Dnis⸗ Ali—— Ruhrort ſei ein Meinungsaustauſch zwichen dan im Gange. 3— 9 — der Regierung den Standpunkt, daß die Unterſchrift Die Zollkontrolle am Rhein. Wie unſer Berliner Vertreter zuverläſſig erfährt, liegen an maßgebender Stelle in Berlin bisher keinerlei Nachrichten vor, daß die Zollkontrolle im Rhein aufge⸗ hoben werden ſoll. Die Reiſe des engliſchen Vertreters in der Rheinland⸗Kommiſſion nach London mag mit dieſer Angelegenheit zuſammenhängen, aber noch liegt auch von engliſcher Seite keine Mitteilung vor, daß man die Aufhebung dieſer„Sanktion“ anſtrebt. Die deutſche Regierung wird infolgedeſſen ſich genötigt ſehen, um Klarheit darüber zu ſchaffen, wieweit die Sanktionen auf⸗ gehoben werden ſollen, die infolge des Abbruchs der Lon⸗ doner Konferenz einſetzten, eine Rückfrage an die Alliier⸗ ten Regierungen zu richten. Die Form der Rückfrage iſt deshalb gewählt worden, weil die deutſche Regierung jede neue Reibung vermeiden will. Sie würde ſich aber zu eiſtem Proteſt entſchließen, falls die Antwort auf dieſe Rückfrage dahin lauten ſollte, daß man die alten Sank⸗ tionen nicht aufheben könne. Man vertritt nämlich in unter das Ultimatum die Anerkennung der Londoner Forderungen in ſich ſchließe und deshalb auch die Sank⸗ tionen ſich nicht rechtfertigen laſſen. 5 f Die Zahlung der erſten Goldmilliarde. Berlin, 17. Mai. Vom Reichsfinanzminiſterium wird mitgeteilt: Im Abſatz 5 des Ultimatums hat ſich die deutſche Regierung verpflichtet, innerhalb 25 Tagen eine Milliarde in Gold oder anerkannte Deviſen oder deutſche Reichsſchatzanweiſungen mit dreimonatlicher Laufzeit zu zahlen. In Ausführung deſſen hat die deutſche Regie⸗ rung der Reparationskommiſſion die ſofortige Zahlung von 150 Millionen Mark in Gold und ausländiſchen Deviſen angeboten. Sobald die Reparationskommiſſion die Empfangsſtelle genannt hat, werden die 150 Millio⸗ nen Goldmark überwieſen werden. Vor Ablauf der 25 Tage(Ende Mai) wird die Reparationskommiſſion eine weitere Zahlung erhalten. Der Reſt ſoll in deutſchen Schatzanweiſungen beglichen werden. Wie wir hören, ſind Dispoſitionen getroffen worden, daß die Einlöſung der Schatzanweiſungen innerhalb der gegebenen Friſt erfolgen kann. Agitation gegen den Abg. Kardorff. Halle, 18. Mai. Gegen den Abg. Kardorff als Spitzenkandidat des Wahlkreiſes Meersburg iſt inner⸗ halb der deutſchen Volkspartei eine Bewegung im Gange, ihn zur Mandatsniederlegung zu zwingen, weil er für die Annahme des Ultimatums geſtimmt hat. So beſchloß die Ortsgruppe Geiß und Nachbarorte einſtimmig, einen ſofortigen Mandatsverzicht von ihm zu verlangen. Die Sorgen des Reichskanzlers. Berlin, 18. Mai. Reichskanzler Dr. Wirth hat, wie die„B. Z.“ hört, nachdem der Generaldirektor der Ha⸗ pag, Kuno, die Uebernahme des Außenminiſteriums ab⸗ gelehnt hat, Verhandlungen mit dem leitenden Direktor Poſtſcheckkonto: Karlsruhe Nr. 19819. N N N der Friedrich Krupp AG., Dr. Wiedfelt, eingeleftet, zunächſt mit dem Ziel, ihn als Außenminiſter zu gewin⸗ nen. Unter Umſtänden kommt Dr. Wiedfelt auch für ein wie vor als⸗ zweifelhaft angeſehen werden, ob es dem Reichs⸗ anderes Miniſterium in Frage. Es muß aber nach kanzler gelingen wird, die Bedenken Dr. Wiedfelts zu übrewinden. ſetzung des Reichsminiſteriums des Auswärtigen beſchäf⸗ tigt den Reichskanzler die Ergänzung des Kabinetts, die Beſetzung der übrigen noch freien Miniſterpoſten und einiger Staatsſekretariate. Von dem Gedanken aus⸗ gehend, daß die Reparations⸗ und Entwaffnungsfrage ſehr weſentlich innere Angelegenheiten ſind, die Bayern berühren, wird auch mit bayeriſchen Politikern über den Eintritt in die Regierung verhandelt. Im Laufe dieſer Woche wrd auf Grund der von uns angenommenen For⸗ derungen der Entente und der von unſerer Seite bisher aufgeſtellten Wiederherſtellungspläne das Reparations⸗ programm aufgeſtellt werden, das unſeren feſten Willen, das angenommene Ultimatum zu erfüllen, klar zum Ausdruck bringen wird. Die Frage der deutſchen Wiederanfban⸗Arbeiter für Frankreich. s Pari, 17. Mei. Der Generalrat des nördlichen De⸗ partements bat in Lille eine Verſamlung abgehalten, bie gunz m! den Berotungen über die Frage des Wieder⸗ aufbaues ausgefüllt warde. Im Laufe der langen De⸗ bitten, die bis in die ſpäten Abendſtunden hinein dau⸗ erten, hat der Generolrat im Prinzio einer departemen⸗ talen Anleihe von 300 Millionen Fra len ugeſtimmt, die für die Bewohner der zerſtörten Gebiete aufge nom⸗ meu werden ſoll. für dieſe Anleihe Zum übernimmt. die Garantie Schluß kam der Generalrat zu der Entſchließung, daß die Beſchäftigung von deutſchen Arbeitern für den Wieder⸗ aufbau Nordfrankreichs aus drei Gründen unerwünſcht ſei: 1. zahlreiche franzöſiſche Arbeiter ſeien ſelbſt arbeits⸗ öſiſchen Arbeiter und Straßenbauer ſei in der letzten Zeit be⸗ los und ſuchten Verdienſt; 2. die Zahl der fra trächtlich erhek! worden und 3. ſeien die Arbeiter der Alliierten in jedem Fall den deutſchen Arbeitern vorzu⸗ ziehen. Oberſchleſien. Die Regierung zur Oberſchleſiſchen Frage. Die Antwortnote, die bekanntlich am Samstag der ſran⸗ zöſiſchen Regierung übergeben wurde, iſt, wie unſer Ber⸗ liner Vertreter von maßgebender Stelle erfährt, gleichzeitig den anderen alliierten Regierungen überreicht worden. Man wartet nun in Berlin zunächſt ab, welche Antwort die Alliſerten auf dieſe Note an Ventſchland ergehen laſſen. Die Regierung beabſichtigt nicht, bereits jetzt Maßnahmen in der Oberſchleſiſchen Angelegenheit zu treffen. Sie will vor allem nicht den Eindruck erwecken, als ob ſie hierzu durch die oſſene Rede Lloyd Georges veranlaßt worden ſei. Deunoch hat die Rede des enaliſchen Premierminiſters in der Berliner Neben der beſonderen Sorge über die Be⸗ Es wurde gefordert, diß der Staat Ein Frühlingstraum. Eine Erzählung aus dem Leben bon Fr. Lehne⸗ 84. Jortſetzung. (Nachdruck verboten.) 1 In ihrer Erregung ſetzte ſie den Stuhl in heftig ſchau⸗ e Bewegung. ba Mabriele, ich bitte Dich, ſei nicht ſo aufgeregt,“ ſagte olf,„Du weißt, ich liebe das nicht.“ „„dann wieder über die unſchuldigſte Galanterie er⸗ bös Pardon, mein Freund, ich vergaß, daß Tu ner⸗ 5 biſt,“ entſchuldigte ſie ſich ſpöttiſch, und ſich lächelnd wi Strachwitz wendend, meinte ſie:„Denken Sie, Strach⸗ Nh in unſerer Ehe iſt es umgekehrt, da hat der Mann erven— ich bin geſund, Gott ſei Dank, geſund!“ Ihre in ihrem Kraftgefühl breitete ſie die Arme aus. Sbte üppige Büſte, die von einer reich mit gelblichen ichen garnierten Taille knapp umſpannt war, dehnte die in einem tiefen Atemzuge. Wolf legte die Hand über als ugen, und es zuckte in ſeinem Geſicht, gleichſam, kör ob das Gebahren und die Worte ſeiner Frau ihm erperlichen Schmerz verurſachten. 8 Ja, wenn man Sie ſieht, Gnädigſte, muß einem da ers im Leibe lachen, wenn ich mich ſo ausdrücken felt So viel Friſche, Kraft und Schönheit findet man fi en in unſerm nervöſen Zeitalter,“ verbindlich neigte an Strachwitz egen ſie und ergriff ihre Hand, ſie An ſeine Lippen führend. Seine übermütigen ſtrahlenden 8 ſenkten ſich tief in die ihren; ſie wurde rot; i 1 aber lachte ſie kurz auf und gab ihm einen Schlag lag m Fächer, der neben ihr auf einem kleinen Tiſche Veld Sie Unverbeſſerlicher! Immer noch derſelbe?— Fral⸗ ſo komm doch zu Hilfe! Strachwitz macht Deiner f Aden Hof— mehr als Graf Meßdorf es mt!“ Ah, iſt er eiferſüchtig, der Herr Gemahl?“ Mano zuckte die runden Schultern.„Ich weiß es nicht! und chmal iſt er von einer empörenden Gleichgültigkeit — ſagte Wolf ernſt.„Ich dulde es nicht, daß z. B. Wraß Meßdorf ſich Dir huldigend naht— halte ihn Dir darum, bitte, möglichſt 35— in Deinem Intereſſe.“ „Und warum?“ fragte ſie ſcharf, ſich aus ihrer be⸗ quemen Stellung etwas aufrichtend,„warum?“ Viel⸗ leicht, weil er mich einmal hat heiraten wollen, wie Du ſchon von mir weißt— ich gab jedoch Dir den Vorzug! Was könnteſt Du ſonſt wohl gegen ihn haben? Er iſt ſchön, elegant, Kavalier—“ „Das letztere iſt nicht erwieſen! Haſt Du wirklich noch nicht bemerkt, daß die maßgebenden Kreiſe ſich ihm fern halten?— Doch, wozu ſich ſo viel mit ihm beſchäftigen? Singe oder ſpiele uns etwas vor!“ „Verzeih, ich bin nicht aufgelegt,“ ſagte ſie kurz, „Herr von Strachwitz kann uns lieber noch mehr aus der Reichshauptſtadt erzählen! Ach, es iſt mein Wunſch, dort einmal eine Saiſon mitzumachen!“ „Gern, Gnädigſte, wenn Sie mit meinem ſchwachen Erzählertalent fürlieb nehmen wollen! Ich habe in den vier Wochen allerdings viel mitgemacht—“ „Das glaube ich gern bei Ihrer Veranlagung,“ lächelte Ella, alſo erzählen und nichts weggelaſſen— mich inte⸗ reſſiert alles— hören Sie, alles, und das gerade am meiſten, was Sie nicht ſagen; verſtanden?“ „Aber, meine Gnädige, Sie verkennen mich—“ und beteuernd legte er die Hand auf ſein Herz. Na, na—“ meinte Ella; dann lauſchte ſie mit Intereſſe Det⸗ levs Erzählungen, die er in ſeiner amüſanten etwas ſpöttiſchen Art vorbrachte, daß ſie faſt ganz die Anti⸗ pathie vergaß, die ſie ſonſt gegen den Freund ihres Gatten beſeelte. So verging die Zeit, und als die Uhr mit ſilbernem Klang Mitternacht ſchlug, ſprang Strachwitz erſchrocken auf.„Ich muß tauſendmal um Entſchuldigung bitten, daß ich Ihre Gaſtfreundſchaft ſo lange in Anſpruch nehme! Aber in ſo angenehmer Ge⸗ ellſchaft,“ er verneigte ſich dabei gegen Ella,„ver⸗ „Es kommt ſtets darauf an, wer Dir dleſelbe erzwetſt. man güng die Zeit. Aederbies muß ich— ri ehr zeirig aufſtt hen, do ich nach Selm will N „Nach Sellin? warf Elſa en n 52 nach dort; ich bin ihn oft per Nad gefahren dort bekannt?“ Paſtotr Lauturr dort „Ja wohl, gnädige Frau! ein Freund meines verſtorbenen Vaters und war ber dies Geiſtlicher in Birkwald⸗ Ich habe ihm verſprechen müſſen, ihn aufzuſuchen, wenn ich nach hier komm Scherzhaft drohend hob ſie den Finger.„Wirklich? Sollte es nicht etwas anderes ſein., was Sie dahin⸗ zieht?“ „Ich weiß wirklich dige Frau!“ 8 2 „Nun, Paſtor Lautner hat doch eine ſo wunderhübſche Nichte bei ſich— ſollte das nicht der Anziehungspunkt ſein?— Ah, Sie kennen Käthchen Lautner nicht? Dann hüten Sie ſich vor dem Heideröslein!“„ „O meine Gnädige, was iſt mir ein Heidenröslein gegen die vollerblühte majeſtätiſche Roſe,“ wieder neigte er ſich mit einem Blick gegen Ella, daß dieſe wider Willen erröten mußte. Was fiel ihm nur ein? „Wir dürfen alſo morgen auf Dich rechnen, Strach⸗ witz? Sobald Du von Sellin zurückkehrſt, kommſt Du zu uns,“ bat Wolf herzlich. f „Ich ſchließe mich meines Mannes Bitte ſagte Ella etwas förmlich. a „Tauſend Dank; ich werde kommen!“ Detlev ver⸗ abſchiedete ſich von der Hausfrau und wurde von dem Freunde bis zum Ausgang geleitet. „Behüt Dich Gott, alter Junge, alſo morgen auf Wiederſehen!“ Herzlich drückte ihm Wolf die Hand. Ella wartete noch auf ihren Gatten.— „Möchteſt Du nicht ſchlafen gehen?“ fragte er freund⸗ lich. In einer halben Stunde komme ic nach. Ich will uur eine Kleinigkeit in meiner Arbeit nachtragen und möchte Tir nicht zumuten, auf mich zu warten.“ (FJortſetzung folgt.) 8 nicht, was Sie meinen, gnä⸗ an,“ Druck gefangen gehalten werden. S Wegterung öie Beste Aufuahn zeugung, daß damit ein Alliierten zu Oberſchleſien unkt in der Haltun treten wird und es iſt lebt, England werde den Worten die Tat folgen laſſen und bekunden, daß es gewillt ſei, der Gerechtigkeit in Oberſchle⸗ ſten zum Siege zu verhelfen. Dabei glaubt mau nicht, auf eine Differenz zwiſchen Englaud und Frankreich rechnen zu können, überhaupt will die dentſche Regierung es vermeiden, * 2 zwiſchen den Alliierten zu verſchärfen, ſondern die Anſchauung wird vertreten, daß Frankreich ſich ſchließ⸗ lich der von Llond George vertretenen Anſchauung anſchlie⸗ „ten Kai Nur dann wird die Regierung ſich entschließen, militäriſche Hilfe nach Oberſchleſien zu ſenden, wenn ſie die 23 2 hat, daß ihr ſeitens der Alliierten keine Hinder⸗ niſſe in den Weg gelegt werden und Lloyd Georges Anſich⸗ ten eine offizielle Form erhalten, die Deutſchlaud geſtattet, ohne Reibung mit den Alliierten in Oberſchleſten zu hau⸗ deln. Umſomehr iſt man in Berlin der Auffaſſung. jetzt größere Zurückhaltung zeigen zu müſſen, als ſich die pali⸗ liſche Lage weſentlich zu Gunſten Dentſchlands zu geſtalten ſcheint. Daß es der Wirkung und den Maßnahmen Leronds gelingt, in Oberſchleſien den gesetzmäßigen Zuſtand wieder es dem Drucke Englands gelingen wird, die bisherige ein⸗ ſeitige Haltung der interallifſerten Kommiſſion abzuändern. Schließlich aber wurde die dentſche Regierung auch unge ⸗ achtet der Folgen, die ſich ergeben ſollten, zum ſelbſtändiaen Vorgehen verpflichtet, falls ſie ſich in ihren Hoffnungen auf die Einwirkungen und Maßnahmen Englands getänſcht ſieht. In dieſem Falle würde ſie indeſſen Rückendeckung beim Reichstage ſuchen und den Reichstag eventuell früher zuſammen berufen„um ihm die Eutſcheidung zu überloſſen. oß wir aus der Lage die Konſeauenzen ziehen und militä⸗ kriſch unſer Recht ſuchen ſollen. f 8 Deutſche Vorſtellungen in der oberſchleſiſchen Frage. Berlin, 18. Mai. Die deutſche Regierung iſt, wie die „B. Z.“ hört, ſowohl in London wie in Paris wegen der Vorgänge in Oberſchleſien vorſtellig geworden unter Beiziehung einwandfreien Materials, das ſich auch auf die Quellen bezieht, aus denen der polniſche Aufſtand in Oberſchleſien genährt worden iſt. Die deutſche Regierung, die auch während der Feiertage mit den Ereigniſſen in Oberſchleſien ſich eingehend beſchäftigt hat, hält an der eeinmal eingeſchlagenen Richtlinie feſt, die Ordnung der Verghältniſſe in Oberſchleſien den Allſierten zu belaſſen u. nichts zu unternehmen, was den Polen als Vorwand die⸗ nen könnte, von einem deutſchen Angriff zu ſprechen. 5 Ein Proteſt an die Interalliierte Kommiſſion. Kattowitz, 18. Mai. Die deutſchen Parteien und Ge⸗ werkſchaften Oberſchleſiens haben heute folgendes Tele⸗ gramm an die interalliierte Kommiſſion in Oppeln ge⸗ 1 3 Die Aufſtändiſchen unterhalten in Rodzin Bagno (Kreis Kattowitz) ein Internierungslager, in dem meh⸗ rere Hundert aus dem Aufſtandsgebiet verſchleppte deutſche Männer, Frauen und Kinder unter ſchwerſtem Die polniſchen In⸗ 5 6 ben polniſchen Angriff furgenten holen aus den Ortſchaften und Straßenbah⸗ nen an der Hand von Namensliſten Perſonen heraus und verſchleppen ſie. Der von den Rebellen eingeführte Paßzwang erhält hierdurch einen ganz neuen Hinter⸗ grund. In Joſefdorf(Kreis Kattowitz) ſind am 14. Mai arbeitswillige Deutſche von den Aufſtändiſchen feſt⸗ genommen worden und auf Befehl des Kommandanken Karl Roſecki mit Peitſchenhieben auf den nackten Kör⸗ per mißhandelt worden. Die gleichen Schändlichkeiten 1 werden aus Friedrichshütte und Lepine(Kreis Kattowitz) berichtet. Die arbeitswilligen Deutſchen wurden viel⸗ ſach von den Inſurgenten unter Mißhandlungen und Bedrohungen von der Arbeitsſtelle vertrieben. Sie ha⸗ ben noch nicht die ſchwächſten Anzeichen dafür, daß die] änteralliierte Kommiſſion irgendwie gegen die furchtbaren Zuſtände einſchreiten will. Wir ſtellen nur feſt, daß die deutſche Preſſe an der wahrheitsgetreuen Berichterſtat⸗ tung behindert wird, damit die Welt eine Darſtellung der wirklichen Lage in Oberſchleſien nicht erhält. Am 14. Tage des Aufſtandes fragen wir die interalliierte Kom⸗ ful, was ſie zum Schutze der friedlichen Be⸗ völkerung zu tun gedenkt. Wir legen aber nicht den ge⸗ 2 körhlrn Wert auf leere Verſprechungen, ſondern wir dern Taten! Deutſche Parteien und Gewerkſchaften in Oberſchleſien. F 3 Amerika hinter der deutſchen Regierung. London, 18. Mai. Die„Times“ melden aus Wa⸗ ſhington, daß die öffentliche Meinung in der oberſchleſi⸗ ſchen Frage durchaus auf deutſcher Seite ſtehe und Lloyd 1 Georges große Rede vom letzten Freitag abſolut billige. 5 Es heißt in dem Telegramm u. a.: Es iſt kein Zweifel, daß die öffentliche Meinung ſich durchaus Lloyd George ahnſchließt. In Amerika hat man keine Sympathie für den Verſuch der Polen, ein fait accompli herzuſtellen. daß es 3 oder klug ſein ſollte, wenn Frankreich die Gelegenheit benützen würde, um ſeine Okkupationspläne gegen deutſches Gebiet zu erneuern. Die Okkupations⸗ pläne hätte man nur ſo lange gebilligt, als ſie als ein⸗ ziges Mittel dienten, um Deutſchland zur Erfüllung des Vertrages zu zwingen. Wenn ſie jetzt wieder auftreten, N werden die Amerikaner kaum glauben, daß der einzige Zweck wäre, Polen zu helfen. Die amerikaniſche Preſſe offt ferner, daß die Unterhausrede Lloyd Georges über Oberſchleſien die Luft reinigen werde.„Newyork Herald“ glaubt, daß die Worte des britiſchen Premierminiſters ſowohl an die Franzoſen wie an die Polen gerichtet wa⸗ ren.„Newyork Globe“ ſchreibt, die Alliierten wären ebenſo verpflichtet, Deutſchland gegen einen unberechtig⸗ zu ſchützen, wie umgekehrt. Ausland. N f London, 18. Mai. Die Meldung des„Neuyork Herald“, wonach eine Zuſam⸗ menkunft zwiſchen Briand und Lloyd George dicht bevor⸗ ſtehe, wird im engliſchen Außenminiſterium bezweifelt. Briand hat eine Beſprechung mit Lloyd George gewünſcht und gebeten, daß die oberſchleſiſche Frage im Oberſten Rate ſo lange zurückgeſtellt werden ſoll. Llond George ſcheint aber augenblicklich nicht gewillt zu ſein Verhandlungen mit Briand 5 55 125 92 1— N 855 e eee ſtreik beizul ge Al rt der Zuſammenkunft rb Bouldaue und Hytße genaunt. Es kann jedoch 3 verſtändlich, wenn die Regierung nunmehr der Hoffnung g Hherzuſtellen, alaubt man nicht. Man iſt aber der Anſicht, daß. — SSSSccccCcccCcccbõcc0cb0b0b0b0b0b0b0bbb—„„ ĩͤ K kefünben. Nan ig ber Ueber- licher Aliferſen kommen wird, bie baun wäßrfrrterrz in — 9 des Odſtende ſtattfinden wird. England und Frankreich. Die ranzöſiſche Preſſe erregt ſich darüber, daß eng⸗ ö liſche Vertreter der Berliner Regierung das Verſprechen gegeben hätten, infolge der Unterſchrift unter das Uſti⸗ motum würde die Beſetzung von Düſſeldorf, Duisburg und Ruhrort ſofoert aufhören. Wie unſer Berliner Ver⸗ treter von beſter Seite hierzu erfährt, iſt die deutſche Regierung tatſächſich von engliſcher Seite dahin in Kenntnis geſetzt worden, daß die Anerkennung des Ulti⸗ matums die Aufhebung der Beſetzung dieſer Städte zur Folge haben würde. Es war jedoch keine verbindliche Beſprechung, ſondern nur eine Andeutung, die immer⸗ hin mit den Anlaß gab, daß ſich zahlreiche deutſche Par⸗ lamentarier zur Annahme des Ultimatums entſchloſſen. Darüber, ob ein Einverſtändnis zwiſchen England und Frankreich vorlag, konnte man in Berlin nicht entſchei⸗ den. Die Berliner Regierung hört zum erſten Mal aus der franzöſiſchen Preſſe, daß engliſcher Seite die Auf⸗ hebung der Beſetzung in Ausſicht geſtellt war, ohne daß die engliſchen verantwortlichen Stellen ſich mit den fran⸗ zöſiſchen verantwortlichen in Verbindung geſetzt hatten. Die neue Urlaubsregelung für Aungeſtellle der Ji, s- und 5 Staatsbehörden. Berlin, 17. Mal. Von zuſtändiger Stelle wird der„Dena“ mitgeteilt: Gemäߧ 4, Ziffer 9 des Tarifvertrags für die Angeſtellten bei den Reichs⸗ und den preußiſchen Staats⸗ verwaltungen vom 6. November 1920 iſt über die Regelung der Urlaubszeiten der Angeſtellten für das Jahr 1921 und die folgenden Jahre eine neue Vereinbarung getroffen, durch die 8 4 des Manteltarifvertrages nunmehr folgende Faſſung erhält: 1, Jedem Angeſtellten wird, ſoweit die dienſtlichen Verhältniſſe es geſtatten, im Anſchluß an eine ununterbrochene Dienſtzeit von mindeſtens 6 Monaten im Reichs⸗ oder Staatsdienſt alljährlich Urlaub unter Fort⸗ zahlung der Dienſtbezüge gewährt. Der Urlaub wird auch Angeſtellten gewährt, die ſich in gekündigter Stellung be⸗ finden, einerlei ob ſie ſelbſt gekündigt haben oder ob ihnen ohne ihr Verſchulden von der Behörde gekündigt worden iſt. Ohne Gewährung der Vergütung kann Urlaub bis zu einem Jahre bewilligt werden, wenn ein wichtiger Grund vorliegt, als ſolcher gilt auch Fortbildung. Die Dauer des Urlaubs beträgt nach einer Dienſtzeit von 6 Monaten 7 Ka⸗ lendertage, nach einer Dienſtzeit von einem Jahr 14 Ka⸗ lendertage, nach einer Dienſtzeit von drei Jahren 17 Ka⸗ lendertage, nach einer Dienſtzeit von 5 Jahren 21 Kalender⸗ tage. Dazu erhalten diejenigen Angeſtellten, die das 30. Lebensjahr vollendet haben, einen Zuſchlag von insgeſamt 3 Kalendertagen, die das 40. Lebensjahr vollendet haben, von insgeſamt 5 Kalendertagen, die das 50. Lebensjahr vollendet haben, von insgeſamt 7 Tagen. Außerdem tritt ein weiterer Zuſchlag von insgeſamt 3 Kalendertagen für die Angeſtellten in den den Beſoldungsgruppen V bis VIII entſprechenden Vergütungsgruppen, 7 Kalendertagen ür die Angeſtellten in den den Beſoldungsgruppen IX bis II entſprechenden Vergütungsgruppen, 14 Kalendertagen für die Angeſtellten in den der Beſoldungsgruppe 13 ent⸗ ſprechenden Vergütungsgruppe hinzu. Diefenigen An⸗ geſtellten, die auf Veranlaſſung der Behörde den Urlaub in der Zeit vom 1. November bis 30. April nehmen müſſen, erhalten einen Zuſatzurlaub bis zu höchſtens 7 Tagen. An⸗ 4 0 mit einer im Reichs⸗ oder Staatsdienſt abgeleiſteten enſtzeit von mindeſtens 10 Jahren erhalten den Urlaub der entſprechenden und gleichaltrigen Beamten. Das Ur⸗ laubsjahr läuft vom 1. April bis 31. März, als Stichtag gilt der erſte Urlaubstag. Ein durch die geſetzlichen Ver⸗ ſicherungsanſtalten oder durch die Verſorgungsbehörden verordneter Kuraufenthalt darf auf den Jahresurlaub nicht angerechnet werden. Bei Bekanntgabe der neuen Urlaubs⸗ regelung iſt jedoch den Angeſtellten zu eröffnen, daß das Reichskabinett bei Regelung des diesjährigen Urlaubs zum Ausdruck gebracht hat, daß die für 1921 genehmigten Ur⸗ laubszeiten nur wegen der noch andauernden beſonders ſchwierigen Wirtſchaftslage zugeſtanden ſeien und daß die Urlaubsdauer im Jahre 1922 unbedingt einer Kürzung unterzogen werden ſolle. In dieſem Falle würde für das Fahr 1922, da Preußen mit dem Reiche ſich in Tarifgemein⸗ ſchaft befindet, auch eine neue Vereinbarung hinſichtlich der Urlaubszeiten der Angeſtellten der preußiſchen Stgatsver⸗ waltung zu treffen ſein. 0 185 —— 5 5 6 355 Deutſcher Lehrervereinstag. Stuttgart, 17. Mai. Die Vertreterverſammlung des Deut⸗ ſchen Lehrervereins wurde am Pfingſtmontag vormittag 9 Uhr in der Liederhalle von dem 1. Vorſitzenden, Lehrer Röhl⸗ Berlin, eröffnet, der den Vertreter der Reichsregierung, Staatsſekretär Schulz. den württ. Staatspräſidenten Hieber, die Präſidenten der beiden Oberſchulbehörden, den Ober⸗ bürgermeiſter Lautenſchlager, den Vertreter der Univerſi⸗ tät Tübingen und die Vertreter des öſterreichiſchen Lehrer⸗ vereins begrüßte. Er betonte, daß der deutſche Lehrerverein jetzt 130 000 Mitglieder zähle, daß der Stand des Schul- weſens auch heute noch nicht durchweg befriedige. Staats⸗ ſekretär Schulz bemerkte, früher hätten ihn die Pfingſt⸗ tagungen des Deutſchen Lehrervereins vielfach nicht befrie⸗ digt, weil ihm die Beſchlüſſe nicht zu weit gingen, heute aber ſei er als Leiter der Schulabteilung des Reichsminiſte⸗ riums vielfach in umgekehrter Lage. Große praktiſche und finanzielle Schwieriokeiten ſtänden der Durchführung der Schulreform im Wege. Eine Reihe neuer Geſetze, beſon⸗ ders über das Berufs⸗ und Lehrerbildungsweſen ſeien in Vorbereitung. Ein aus Vertretern der Unterrichtsverwal⸗ tungen gebildeter Reichsſchulausſchuß werden einen Reichs⸗ ſchulbeirat von Fachleuten zur Seite erhalten. Der Ent⸗ wurf eines Geſetzes zur Auslegung des Artikels 140,2 der Reichsverfaſſung habe ihm noch keine Viertelſtunde Freude gemacht, aber es habe ſich darum gehandelt, einen Ausgleich der widerſtrebenden Intereſſen zu ſchaffen. 5 ö dent Dr. Hieber wies auf die geſchichtlichen Ereigniſſe hin, die zwiſchen der letzten Tagung des Deutſchen Lehrerver⸗ eins in Stuttgart vor 27 Jahren und der heutigen Vertre⸗ terverſammlung liegen. Bei allen Nöten der Zeit müſſe doch Bei aller Anerkennung der Notwendigkeit einer einheit⸗ lichen Regelung unſeres Schulweſens durch das Reich müſſe doch auch die Eigenart der Länder und Stämme Berxrückſich⸗ tigung finden. Hauptaufgabe der Schulpolttik ſei die Ein⸗ gliederung der Schule und der, die an ihr arbeiten, in eine große einheitliche Schulorganiſation. Wenn auch die Wege vielfach noch nicht klar ſeien, ſo müſſe man doch dieſes Ziel allzeit im Auge behalten. Oberbürgermeiſter Lantenſchlager ſagte, die Eigenart des Schulweſens fordere einen Aus⸗ gleich zwiſchen den Rechten und Pflichten von Staat und Gemeinde. Die Entwicklung ei in dieſer Hinſicht in letzter Zeit zu Ungunſten der Städte erſolgt. Die finanzielle Lage werde es den Gemeinden in Zukunft nicht mehr geſtatten, auf die äußere Ausgeſtaltuns des Schulweſens 50 große Mittel wie bisher zu verwenden. Umſo größerer Nachdruck mſei auf die Perſönlichfeit des Lehrers zu legen. kt esordnung behandelte Lehr Staatspräſi⸗⸗ die nachdrücklichſte Förderung aller Beſtrebungen auf dem f ö Gebiete des Schul⸗ und Unterrichtsweſens verlangt werden. und Schriftſteller Tews⸗Berlm den Entwürf eines Geſehet zur Ausführune des Artikels 146,2 der Reichsverfaſſung, Er lehnte den Entwurf als den Intereſſen der Lehrerſcha und Schule und des Volkes zuwiderlaufend entſchieden Eine dahingehende Entſchließung wurde einſtimmig ange⸗ nommen. Sodann ſprach Rektor Otto Schmidt⸗Berlin über Arbeitsſchule, Arbeitsunterricht und Reichsverfaſſung Seine Leitſätze wurden mit einigen Zuſätzen und Aende⸗ rungen, die ſich beſonders gegen die Einführung des Werk! unterrichts als Pflichtfach und geegn die Verwendung be⸗ ſonderer Fachlehrer für dieſen Werkunterricht wenden, an genommen. Endlich berichtete C. L. A. Pretzel⸗Berlin über die Beſchlüſſe der Erziehungswiſſenſchaftlichen Hauptſtellsk des Deutſchen Lehrervereins zur Frage der Lehrerbildung, Die Beratungen werden Dienstag und Mitwoch fortge⸗ ſetzt. 3 a 75 Zahlungsplan und Zahlungs⸗ möglichkeiten. Während ſich der Feindbund wie eine den Marter! pfahl umtanzende Indianerhorde benimmt, zerbricht man ſich in Deutſchland den Kopf darüber, wie man die mit Annahme des Ultimatums eingegangenen Verpflich 5 tungen erfüllen ſoll. Der neue Kanzler Wirth hat im Reichstag verkündet, daß es zwecklos wäre, ein Ja aus⸗ zuſprechen ohne den ernſten und feſten Willen, das Aeußerſte aufzubieten, um den uns auferlegten Laſten gerecht zu werden. Dieſe Worte laſſen keinen Zweifel daran aufkommen, daß das neue Kabinett das Letze hergeben wird, um die unerſättliche Habſucht der Feinde zu befriedigen. Als die Regierungskoalition Wirth den Reichstag die Annahme des Ultimatums empfahl, war ſie ſich alſo völlig klar darüber, daß der Zweck der An nahme nicht der ſein könne, die bevorſtehende Zwangs. vollſtreckung der Feinde hinauszuſchieben, ſondern ledig lich der, unverzüglich an die Erfüllung der neuen For? derungen zu gehen. Wie ſie dies bewerkſtelligen wird. iſt zunächſt ihr Geheimnis. Im feindlichen Ausland ist, die Annahme mit Genugtuung aufgenommen worden! aber man denkt nicht daran, die zur Zwangsvollſtreckung getroffenen Vorbereitungen aufzuheben. Man warte! ab, ob die neue Regierung ihren ernſten Willen wird in. die Tat umſetzen können, um in dem Augenblick, wo der kleinſte Punkt des Zahlungsprogramms nicht erfü wird, einzumarſchieren. Die Gefahr für Deutſchland iſt alſo nicht beſchworen; das Damoklesſchwert bleibt, 1 weiter über ihm ſchweben. 3 Aber im allgemeinen ſcheint doch die Zuverſicht den“ Feinde, daß die deutſche Regierung angeſichts der dee henden Zwangsmaßnahmen die bisherige angeblich! Halsſtarrigkeit aufgeben werde, geſtiegen zu ſein. 5 rauf deuten namentlich die Vorkehrungen hin, die 9e“ troffen werden, um die Bons der erſten Serie von Schuldverſchreibungen, die im Betrage von 12 Milliar den Goldmark bis zum 1. Juli d. Is. zu übergeben ſind, in Umlauf zu bringen. Dieſe erſte Serie ſoll inn der Form eines internationalen Umlaufgeldes ausge? geben werden. Dadurch, daß auch kleinere Bons in Wert von 5001000 Mark verteilt werden, bleiben die a Bons nicht auf die Zirkulation innerhalb der Hochff nanzkreiſe beſchränkt, ſondern können auch von dem weniger kapitalkräftigen Publikum erworben werden wodurch das Intereſſe an der Verzinſung und Tilgung der Schuldſcheine durch Deutſchland im Ausland ein“ gewaltige Steigerung erfährt. Bei der geringſten Ver“ zögerung der Zinszahlung werden alſo auch Kreiſe, bisher zurückhaltend geweſen ſind, in die Anklagen g? gen Deutſchland einſtimmen und auf Zwangsvollſtre!“ kung dringen.„Le boche paiera“ iſt ſeit der Rede, Der der franz. Wiederaufbauminiſter Loucheur in den Krieg 1 ich gebieten gehalten hat, die Loſung für ganz Frankrei 6 geworden.„Und wehe ihm, wenn er nicht zahlt“„ man nach den ſonſtigen Aeußerungen, die aus der öffen t“ lichen Meinung Frankreichs ſprechen, hinzuſetzen müſſen Angeſichts dieſer Schwierigkeiten iſt die Lage des Kah netts Wirth keine beneidenswerte. Zur Verzinſung um Tilgung der mit Coupons ausgeſtatteten Schuldve“ ſchreibungen aus der Serie 4 und B würden jährli etwa 3 Milliarden Goldmark, alſo rund 45 Milliarde Papiermark erforderlich ſein. Wo ſoll dieſe Summn 5 hergenommen werden? Mit dem Ertrag der Reich 8 ſteuer kann ſie nicht gedeckt werden; dieſe würde auß nicht einmal zur Deckung ausreichen, da ſie nach den Schätzungen für 1921 etwa nur 42 Milliarden au? machen würde. Noch mehr Steuern und Abgaben auf,* zubringen, kann außerdem keinem Deutſchen zugemute 1 werden. Woher aber ſonſt die Mittel zur Erfüllung e Zahlungsplanes nehmen? Die einzige Antwort, hierauf gegeben werden kann, iſt: Aus der produktive“ Arbeit der geſamten Volksgemeinſchaft. Dieſe Antworg a die einzig mögliche, die ſich auch die Regierung wir, geben müſſen, wird allerdings bei den Sozialdemoktch* ten, die ja auch zur Koalition gehören, ein gewiſſes( 5 behagen erwecken. Denn mit Beantwortung dieſg“ 8 Frage wird ſich als weitere unabweislich die naß, der Arbeits⸗ und Wirtſchaftsform aufdrängen und def.. nach derjenigen Form, die die größte Gewähr für re, loſe Erfüllung der Verpflichtungen bietet. Und aug 1 hier iſt die Antwort nicht ſchwer zu geben. Es bleibt nur die Wahl zwiſchen ſozialiſtiſcher und kapitaliſtif Wirtſchaft. Die Sozialdemokratie, die das Ultimakun, mit unterſchrieben hat, wird ſich nicht verhehlen können daß ſie fürs erſte ihren Sozialiſierungsbeſtrebung wird entſagen müſſen. Denn ſoll den Forderungen. 8 Gegner nachgekommen werden, ſo kann dies nur, wen, überhaupt, durch die Mittel geſchehen, mit denen 17 5 g taliſtiſcher Unternehmergeiſt das deutſche Wirtſchofg leben vor dem Kriege zu ſeiner überragenden Stellu geführt hat, nicht aber auf Irrwegen taſtender u unſicherer Sozialiſierungsverſuche, wie ſie die Soziale mokratie in der erſten Revolutionszeit wiederholt auge, ſtellt hat. Was iſt denn bisher das Ergebnis der Nehe führung großer wirtſchaftlicher Unternehmungen in ſozialiſtiſche Betriebsform geweſen? Nichts al doppelter Verluſt an Ertragswerken. Einmal 2 125 2 9 die 5 Hatledenen, Gewinn bei den meiſten privaten Gruben. ganz beſonders lehrreich iſt in dieſer Hinſicht auch das eſſpiel, das die Republik Anhalt liefert, wo vor eini⸗ 5 Tagen im Landtag mitgeteilt wurde, daß die ſtaat⸗ chen Salzbergwerke wegen der troſtloſen Finanzlage 1 dei 8 erfol und Hächf 7 5 55 tüchſten Jahren ſein Letztes hergeben müſſen, wenn wir i Nuß 1 As osialiſierung mit erheblichen Fehlbeträgen ab⸗ Waden geradezu ein erſchreckendes Minus auf⸗ duter, ſonſt gleichen Bedingungen einen ahresabſchluß erzielt hat. f Gegenſatze Nur daraus, daß die Lübeck⸗Büchener Bahn u privatkapitaliſtiſcher Betrieb iſt. f Eönis zeitigt der Vergleich der ſozialiſierten Berliner All müßt e de wöblicher Umwandlung vor ſich gehen. Dieſe Erkennt⸗ 8 f 1 ch Nun Deu ust tſchland angeſichts der unerfüllenden Bedingungen ne le de. 00 1 Ne iſt genug des Redens. 15 bare Schädigung der Zukunft. bör nicht mehr in deutſchen Schlingen fangen. ö 15 geübte Ohren aus London falſche Klänge. Wes. dieſes Ultimatum, das gewiſſe Alliierte den Deut⸗ eilun car; ried 5 verſchiedenen alliierten Staaten ſich bemühen, ſich zu el en, von dem ſie ſich nicht mehr länger düpieren . leſewenn wir endlich das Pfand in den Händen haben, degahlt wir es uns nicht entſchlüpfen laſſen, ehe wir voll Der Kernpunkt der Lage. Sltaßenbahn mit der gen müſſen, ob es nicht endlich an der Zeit iſt, auch trorliftung der Weltmeinung außerordentlich viel beige⸗ Tandbaben; über die Abſichten Frankreichs Deutſchland genüber. Vuperialismus. zei 7 T 8 1 f 1 je drt doch der ganze Ton des Artikels, wie ſich die en N den gerechten Anſprüchen Frankreichs überzeu- und Mühe, die auf andere erkrägsſichere Arbeſk verwendet werden können, ungenutzt, und zweitens ſich in der Regel heraus, daß wirtſchaftliche Be⸗ „die mit gutem Ueberſchuß gearbeitet hatten, nach oſſen. Jeder weiß heute, daß die Eiſenbahnen, die frü⸗ eine der höchſten Einnahmequellen waren, nach der ſen, während z. B. die Lübeck⸗Büchener Eiſenbahn, recht guten Und wie erklärt ſich dieſer Ein ähnliches Er⸗ 0 in Privatbeſitz befindlichen kaßenbahn Hannover: Bei jener belrächtlicher Aus⸗ „bei dieſer gute Dividenden. Das gleiche Bild bie⸗ auch die Kohlenbergwerke: Verluſt bei den ſtaatlich einer Prüfung durch eine Treuhand⸗Geſellſchaft heſcheinlich an Privat⸗Kapitaliſten verpachtet werden ö en. Vor den eindringlichen Lehren, die die bisher machten Erfahrungen geben, kann ſich auch die Sozial⸗ Mokratie nicht verſchließen. Ihre klarſten Köpfe und Loretiker haben dieſe Erkenntnis auch ſchon öfter da⸗ ich zum Ausdruck gebracht, daß ſie meinen, der Prozeß greicher Sozialiſierung müſſe nicht in kurzer Zeit durch raſches Zugreifen, ſondern in langſamer, all⸗ bricht ſich immer mehr Bahn. Sogar aus Rußland Herr Lenin Erklärungen in die Welt gehen, in er dem Kapitalismus in gewiſſer Hinſicht das redet. Wenn die Dinge ſo liegen, wird man in recht 1 ff: 3 4 0 recht von allen Sozialiſierungsverſuchen Abſtand men müſſen. Ja man wird ſich allen Ernſtes über⸗ Ichtſtundentag den Abſchied zu geben. 0 Ein Jeder, gleich ob Kopf⸗ oder Handarbeiter, 15 wird in den ſächlich ſoviel Werte ſchaffen wollen, daß nicht nur ler unſerer Feinde geſättſot wird, ſondern daß em Jeden auch ein gewiſſer Lohn für ſeine Arbeit Deny lieber wollen wir kot ſein, als für Arbeit keinen anderen Lohn als Das Retourbillet nach Eſſen. Im Pariſer„Matin“ vom 2. Mai ſchreibt Raimond 1 Anears in einem ſeiner berühmten Artikel, die zur; Poincaré repräſentiert den franzöſiſchen Wenn auch ſeine nachfolgende Forde⸗ ug, daß an Deutſchland nicht einmal ein Ultimatum At werden ſollte, durch die Ereigniſſe überholt iſt, nb ch einflußreichen Kreiſe Frankreichs die Zukunft en. Poincars ſchreibt: 5 3 5 Nehmen wir unſere Das geringſte Zögern bedeutet eine unab⸗ Die Alliierten laſſen Zwar nder! n... Es bedarf keines Ultimatums, keiner Mit⸗ g, keiner beſonderen Verabredung, um die Deut⸗ 59 zur Erfüllung ihrer Pflichten zu zwingen.“ Poin⸗ zählt dann die verſchiedenen Beſtimmungen des ensvertrages auf, die ja nur ausgeführt zu werden 8 Er fährt dann fort:„Jeder alliierte Staat as Recht, individuell zu handeln. Wenn trotzdem einigen Vorgehen gegen Deutſchland zuſammen⸗ 5 wollen, ſo geſchieht das aus einem beſonderen zantwortungsgefühl heraus. Es iſt im Uebrigen un⸗ ich, daß unſere alliierten Freunde ſich nicht; ſchließ⸗ erden. Wir werden zuſammen marſchieren. Dann k find. Es handelt ſich hier nicht nur um ein Re⸗ urbillet nach Eſſen und zurück. Denn ſolch ein Retour⸗ wäre nicht eine einzige Papiermark wert!“ 5 9 1 macht werden. Der Staat als Wirtſchafter verſagt überall Auch in der Schweiz beſtätigt ſich das. Man hakte dort während des Krieges die„Union maritime“ gegrün⸗ det, die dazu dienen ſollte, den für die Verproviantierung der Schweiz notwendigen eigener ſchweizeriſcher Verwal⸗ tung unterſtehenden Frachtraum zur See zu ſichern. Wie ſich herausgeſtellt hat, iſt dieſe kriegswirtſchaftliche Organiſation gäuslich mißglückt; ſie bildet nach den Be⸗ richten ſchweizeriſcher Blätter die Spitze vor allem, was die„chronique ſcandal Schweiz geboten hat. (der Bundesrat hat jetzt den Auftrag erhalten, die Ver⸗ antwortlichen feſtzuſtellen) ſind offenbar mächtig über das Ohr gehauen worden, ſo daß die Sache dem Bund jetzt rund 30 Millionen Franks koſtet(350 Millionen Papiermark), für das kleine Land immerhin ein ganz ordentliches Stück Geld! Auch hier iſt alſo wieder der Beweis geliefert, wie unfähig die Bürokratie, auch die eines noch ſo demokratiſchen Staatsweſens, zur Erfül⸗ lung kaufmännischer Aufgaben iſt. Es iſt an den Kriegsgeſellſchaften das einzige Gute, daß ſie dieſe Tat⸗ ſache auch dem verdrehteſten Kopfe klar machen können! Eine Frage. Warum hat wohl England kürzlich ſeine Truppen aus Oberſchleſien abberufen? Wegen der Unruhen in Eng⸗ land? Schwindel! Da hätte es doch näher gelegen, die Truppen vom Rhein zurücknehmen, die dort keine Auf⸗ gabe haben, während die in Oberſchleſien eine vertragli⸗ che Aufgabe haben. Der wirkliche Grund iſt das heim⸗ tückiſche Zuſammenſpiel von Frankreich, Polen und dem frommen England. 8 8 Hoffentlich läßt ein neuer Außenminiſter es ſeine erſte Aufgabe ſein, die Katze eine Katze zu nennen und mit den Lügen des Raubverbandes gründlich abzurech⸗ Die Lage iu Bayern. München, 15. Mai. Den Beratungen der bayeriſchen Landtagsfraktionen ſind die gemeinſamen Beſprechun⸗ gen der Fraktionsführer gefolgt, zu denen Dr. Heim aus Berlin herbeigeeilt war. Im Mittelpunkt der Berakun⸗ gen ſtand natürlich die Einwohnerwehrfrage. Auch f Eſcheriſch weilt in München. Alle Fraktionen der Koa⸗ lition ſiüd, wie zu erwarten war, auf ihrem alten Stand⸗ punkt gegenüber dem Koalitionsprogramm und der Re⸗ gierung von Kahr geblieben. Beſonders zu bemerken iſt, daß die Landtagsfraktion der Bayeriſchen Volkspar⸗ tei in ihrer Meinung geſchloſſener iſt als die Reichstags⸗ fraktion derſelben Partei. Sollte in der Einwohner⸗ wehrfrage die Reichsregierung Schritte gegen Bayern unternehmen, ſo iſt die Koalition der Anſchauung, daß eine Nachprüfung des Koalitionsprogramms notwen⸗ dig iſt. Gegenüber allen Kriſengerichten muß aber vor⸗ erſt betont werden, daß in Bahern ſowohl Regierung wie auch alle Parteien eine abwartende Haltung einnehmen. Jedenfalls iſt ſicher, daß die geſchloſſene Koalition ſich in bedeutender Mehrheit gegenüber den linken Oppo⸗ ſitionsparteien befindet. e N N Verſtärkung der ruſſiſchen Agitation. Berlin, 18. Mai. In dem neuen deutſch⸗ruſſiſchen Handels⸗ und Konſularvertrag iſt ausdrücklich beſtimmt, daß die Vertreter beider Länder ſich jedes Eingreifens in die inneren Angelegenheiten des anderen Landes, in dem ſie beglaubigt ſind, enkhalten ſollen. Dieſen Ver⸗ zicht auf Agitation hat Herr Aron Scheinmann namens der Sowjetrepublik unterſchrieben. Wie wir erfahren, iſt aber ſofort die Nichteinhaltung dieſes Verſprechens beſchloſſen worden. Am Donnerstag voriger Woche fand, wie unſer Gewährsmann mitteilt, bei Kopp in der poli⸗ tiſchen Berliner Abteilung der Sowjetrepublik eine Be⸗ ratung von zwölf ihrer Vertreter ſtatt in Anweſenheit von Aron Scheinmann, in der die ſofortige Aufnahme der kommuniſtiſchen Agitation beſchloſſen wurde. Unter Hinweis auf die ſchwierige Lage Deutſchlands ſolle man * jetzt die deutſchen unabhängigen Sozialdemokraten ge⸗ f ſondert bearbejten und ihnen klar machen, daß die ein⸗ zige Rettung in der ſofortigen Revolution liege. Als⸗ dann werde die ruſſiſche Rote Armee über Litauen und Polen zur Hilfeleiſtung für das deutſche Proletariat heranrücken. Aron Scheinmann erklärte in der Bera⸗ tung, die Lage ſei günſtiger als je, denn der mit dem deutſchen Auswärtigen Amt abgeſchloſſene neue Han⸗ dels⸗ und Koni ertrag ermögliche fortan eine erwei⸗ terte Agitation ohne läſtige Kontrollen. k0 Vermiſchtes. Luthers Verlobungsring in Offenbach. In einer Ver⸗ ſammlung am Montag abend wurde in Offenbach ein Ring gezeigt, der der Verlobungsring Luthers ſein dürfte. Er ſtimmt vollkommen überein mit den Beſchreibungen, die von dieſem Ringe in dem bekannten Buche von Rogge ge⸗ Das koſtbare Stück befindet ſich als altes Erbſtück im Beſitz einer Offenbacher Familie. Da man bisher über den Verbleib dieſes Ringes— literariſch we⸗ nigſtens— nichts wußte, wird jetzt auch dieſe Frage viel⸗ leicht geklärt werden. Da noch direkte Nachkommen der Familie Martin Luthers am Leben ſind und in Eiſenach ein Luthermuſeum auf der Wartburg beſteht, ſo findet der Ring vielleicht einſtmals, möglicherweiſe ſchon bald, ſeinen Weg dorthin. Intereſſant iſt übrigens, daß Luthers Ver⸗ lobungsring aus einer Hanauer Goldſchmiedewerkſtatt ſtammt. Der alte Ring erregte bei allen, die ihn ſahen, leb⸗ haftes Intereſſe. i Das Geld der Stenerzahler. Durch die für den 1. Mai beſchloſſene Arbeitsruhe der Straßenbahner hat die Stadt Berlin einen Schaden von 1300 000 Mark. Es iſt unerhört, daß die vernünflige Arbeiterſchaft ſich ſo nichtigen Gründen der radikalen Sprecher beugt, wie: es gebe ja auch chriſt⸗ liche und monarchiſche Feiertage! Gottſeidank mag man ſagen! Aber an dieſen Feiertagen tat und tut jeder ſeine Pflicht wie ſonſt, ſobald er ſich auf einen Poſten geſtellt hat, wo eben der Beruf eine Pflichterfüllung am Sonn⸗ oder Feiertag fordert! Wann wird endlich dieſer Unfug gegen Geſetz und Ordnung aufhören, deſſen Laſten letzten g 1 immer wieder di i ö Geſamtbeit, das Volk, zu tragen aleuſe“ während des Krieges in der Die ſchweizeriſchen Bandesorgane einer Tagung, die der Verein für Waſſer⸗ und Gaswirt⸗ falls erhöht werden. Emig, erhältlich Lokales. * Von der Zollgreuze, 16. Mat. Bei Goldſtein hat jetzt der erſte Zwiſchenfall ereignet, als in der Dämmerung ein Zigeunerfuhrwerk die Zollgrenze überſchreiten wollte. Als das Fuhrwerk auf den Anruf des franzöſiſchen Poſtens nicht hielt, ſchoß ein marokkaniſcher Soldat das Beipferd im Werte von 20 000 M. nieder. 3 ki Reichsbanknoten. Die Reichsbanknoten zu 50 vom 30. November 1918 haben auf Grund der Verordnung vom 27. Dezember 1920(R. G. Bl. S. 2118) ihre Eigenſchaf als geſetzliches Zahlungsmittel bereits ſeit 31. Jannar 1 verloren. Sie werden nur noch bis zum 31. Juli 1921 von der Reichsbank eingelöſt, für die mit dieſem Zeitpunkt jede Einlöſungspflicht endet. Die Beſitzer ſolcher Noten werden in ihrem eigenen Intereſſe erneut an deren recht⸗ zeitige Ablieſerung erinnert. 1 — Antereſſen⸗Fragen der ſtädtiſchen Betriebswerke. In ſchaft, E. B(Sitz Berlin⸗Friedenau) am 24. Mai in Weimar abhalten wird. ſind, außer einem einleitenden Bericht von Generalſekretär E. Stein, folgende Vorträge vorgeſehen: Die ſtädtiſchen Tarifverträge und ihre Wirkungen auf die ſtädtiſchen Gas⸗, Elektrizitäts⸗ und Waſſerwerke. Bericht⸗ erſtatter: Oberbürgermeiſter Dr. Bunde. Kommunaliſie⸗ rungs⸗ und Entkommunaliſierungsfragen in der Gas⸗ Waſſer⸗ und Elektrizitätsverſorgung: Berichterſtatter: Ober⸗ bürgermeiſter Dr. Moſt. Die Verwaltungsreform der Kom⸗ munalbetriebe; Berichterſtatter: Elektrizitätswerksdirekte Schmidt. Gäſten iſt die Teilnahme an der Tagung na vorheriger Anmeldung bei der Geſchäftsſtelle des Vereins frei geſtellt. 8 N ze Wohin rollt das Kleingeld? Antwort: In die Behäl⸗ ter der Kleingeldhamſterer! Obwohl nun das Kleingeld⸗ hamſtern keine Sache iſt, um an„Metall“ zu verdienen(der Metallwert eines Aluminſumfünfzigers beträgt beiſpiels⸗ weiſe höchſtens 6 Pfennig), legt man es dennoch auf die hohe Kante. Etwas anderes if es bei den ſchon ſagenhaft gewordenen Kupfermünzen, deren Wert das Fünffache ihres angegebenen Wertes beträgt und die daher gegen⸗ wärtig nicht mehr geprägt werden. Auch Aluminjumpfen⸗ nige gelangen nicht mehr zur Ausgabe. Merkwürdig iſt, daß ſich der Mangel an Kleingeld trotz aller Hamſteret nicht beheben läßt. wo doch Berlin wöchentlich bis ſieben Millio⸗ nen Stück Kleingeld neu in Verkehr bringt, alle deutſchen Münzſtätten bis 13—14 Millionen Stück.. f 3 — Paketverkehr. Die Beſtimmung der Jnteralltierten Rheinlandkommiſſion, daß Waren aus oder nach dem be⸗ ſetzten Gebiet vom 10. Mai an nur mit Aus⸗ und Einfuhr⸗ bewilliaungen verſandt werden dürfen, findet, abgeſehen von beſtimmten Ausnahmen, auf Poſtpakete bis 5 Kg. keine Anwendung. Dieſe brauchen daher neben der Paketkarte nur von einer Zollinhaltserklärung begleitet zu ſein. Den Abſendern wird dringend empfohlen, die Inhaltserklärung ſo genau wie möglich auszufüllen und die Waren beſtimm zu bezeichnen Auch iſt es zweckmäßig, die Juhaltserklärung am oberen Rand der Paketkarte anzukleben: ſie geht dann nicht ſo leicht verloren, wie wenn ſie mit Stecknadeln oder Klammern beſeſtiat iſt.. — Frankfurter Herbſtreſſe. Das Frankfurter Meßamt teilt mit, daß in dieſen Tagen die endgültigen Anmelde⸗ papiere für die Beſchickung der nächſten Frankfurter Inter⸗ nationelen Meſſe vom 25. September bis 1. Oktoßer zur Verſendung kommen. Der Anmeldeſchluß für inländiſche Ausſteller iſt auf J. Juni 1921 feſtgeſetzt. ö * Kriegsgefangenen laser Flaun le Martel. Deutſche Krkegsgefangene, die bis zum Frübfahr 1918 in einem Kriegsgefangenenlager Flauy le Maxrtel(Weſten] unter⸗ gebracht waren werden gebeten, der Heeres⸗Friedenskom⸗ miſſion des Reichswehrminiſteriums möalichſt telegraphiſch ihre jetzige Anſchrift mitteilen zu wollen. 2 — Syzialverſicherung. Im Landtag iſt vor kurzem eine Petition eingebracht worden, daß der Landtag beſchließen möge, die Reglerung zu erſuchen, bei der Reichsregierung dahin zu wirken, daß die Sozialgeſetzgebung, insbeſondere die Alters⸗ und Hinterbliebenenverſorgung entſprechend der nunmehr erfolgten beſſeren Ausgeſtaltung der Beamten⸗ Alters⸗ und Hinterbliebenennerſorgung beſſer ausgeſtaltet und die Sätze dem geſunkenen Geldwert entſprechend eben⸗ a„„ Sewenheim, 19. Mal. f Eine Künſtlertruppe Traber ift hier eingetroffen und gibt Freitag, den 20. Mal ihre erſte Vorſlellung. Mit ihren Ankündigungen übertreibt ſie in keiner Weiſe, denn ſie genleßt ihren guten Ruf welcher ihr vorausgeht mit Recht. Die Truppe bat ſchon d größten deutſchen Städte mit großem Erfolge bereiſt. Ein Beſuch ſei daher empfohlen. 5 6% Abr. Jubiläum des Männer- Gesangvereins am 28, 29. und 30. mal. Nachdem die Vorarbeiten ſoweit erledigt, die ſchriftlichen, ſowie Druckarbelten fertig geſte ſind, geben wir der verehrl. Einwohnerſchaft kurz ein Bild über die nun feſtgelegten Veranſtaltungen. Den Reigen derſelben eröffnet der Samstag Abend mit einem Fe bankett im„Schloß“. Dleſe Feier iſt im Rahmen eines Konzerts gedacht mit folgenden Mitwirkenden: Herr Gz. Konzertſänger, Tenor, Mannheim, die Ortsdundes⸗ vereine Sängerbund und Liedertafel, gemiſchtes Quart des Männer⸗Geſangvereins und der Kapelle Wunder. Die Zuſammenſtellung des Programms iſt eine ganz aus⸗ gewählte, ſodaß einige genußrelche Stunden die Beſucher vollſtändig auf ihre Koſten kommen laſſen. Der Sonntag bringt in der Frühe ſchon die auswärtigen Bundesverein hierher und punkt ¼10 Uhr beginnt das Wertungsſingen im Saale zum„Schloß“. 28 Vereine wirken hier und aus den eingeſandten Chören iſt zu erſehen, daß fe ohne Ausnahme Chöre von durchſchlagender Wirkung zu findet Feſt Montag A lichem Pro⸗ ertungsſingen 5 n wir die . Einwohnerſcha u 1 1 der 1 . ͤ—ͤ—).md 8 . beſonders folgende Punkte hervorzuheben. tragsſteuergeſetzentwurf wurden verſchiedene ernſte Beden⸗ . nach Ortsklaſſen. Baden und Nach bargebicee. Verband der mittleren Städte Padens. 8 Offenburg, 17. Mai. Der geſchäftsführende Ausſchuß des Verbandes der mittleren Städte Badens hielt in Offenburg eine Sitzung ab. Aus der reichhaltigen Tagesordnung ſind Gegen den Er⸗ ken erhoben, die der Regierung und dem Landtag gegenüber vertreten werden ſollen. Soll bis zum Erlaß des endgül⸗ tigen Geſetzes ein Notgeſetz erlaſſen werden, ſo wird ein⸗ mal gegen eine Rückwirkung auf 1. 4. 1920 Stellung genom⸗ men und ferner verlangt, daß die Beſehränkung der Ge⸗ meinden in der Höhe der Umlage in Wegfall kommt. Die Zuſammenſetzung des Landesſchiedsgerichtes in dem Geſetz⸗ entwurf zur Sicherung der einheitlichen Regelung der Be⸗ anmtenbeſoldung wurde beanſtandet. 2 g Gemeinden nach dem Vorſchlag des Entwurfes wird als Die Vertretung der nicht ausreichend erachtet. Es ſoll paritätiſche Beſetzung un⸗ ter dem Vorſitzenden des Verwaltungsgerichtshofes bean⸗ tragt werden. Von der Errichtung einer ſelbſtändigen Bau⸗ kreiszentrale zur Kalkulation u. dauernden Ueberwachung aukreiſe nach den Vorſchlägen der ſtätiſchen Bauämter wurde, auch mit Rückſicht auf die erheblichen Koſten einer derartigen Einrichtung, Abſtand genommen. Doch wird den 5 Städten eine ſtändige Fühlung untereinander und mit den großen Städten dringend empfohlen. Die Koſten der Orts⸗ Poltzei ſind durch die Maßnahmen des Landes derartig ge⸗ ſtiegen daß die Gemeinden ſie nieht mehr tragen können. Sie ſind nur bereit, diejenigen Koſten zu tragen, die ſie im Jahre 1919 tatfschlich bezahlt haben zuzüglich eines Auf⸗ ſchlages von 25 Prozent. Die Mehrbeträge müſſen den Ge⸗ meinden vom Lande erſtattet werden. Für die Vertretung dieſes Standpunktes bei der Regierung wird ein Ausſchuß gebildet. Die Tariſſätze für die Armenpflegekoſten entſpre⸗ chen nicht mehr dem heutigen Geldwert. liche anzuſtrebende einheitliche wohl noch länger auf ſich warten laſſen wird, ſoll ein Zu⸗ ſchlag von 500 Proz. zu den Friedensſätzen beim Lande be⸗ antragt werden, und zwar gleichmäßig ohne Staffelung, Für die den Gemeinden aus der Auf⸗ Da die grundſätz⸗ rechtsgeſetzliche Regelung hebung der Vorſchulen infolge des Reichsgrundſchuldgeſetzes erxwachſenen Koſten muß voller Erſatz verlangt werden. Das Vorgehen des deutſchen Städtetages in dieſer Richtung ſoll Anterſtützt werden. Die Prämien der verſchiedenen Ver⸗ ſicherungen der Gemeinden ſind ſo außerordentlich geſtiegen. der Girozentrale Manüheim, ſet es mit dem deutſchen Städtetag und dem Reichsſtädtebund ernſtlich in Erwägung gezogen werden muß. Von dem Stand der Verhandlungen im Landtag über das Fürſorgegeſetz wurde Kenntnis ge⸗ nommen. Die Löſung kann weder vom Standpunkt der Ge⸗ meinden nach der Beamten als eine befriedigende angeſehen werden. Es ſind daher noch Anträge geſtellt worden. Die bectent, Baden, Württemberg, Pheinpfalz und Südheſſen zu einem Bezirkswirtſchaftsverband zuſammenzuſchließen, wurde gutgeheißen. Da der Erlaß eines Reichsgeſetzes über die Erhebung einer Wohnabgabe wieder hinausgeſchoban iſt, ſoll beim Miniſterium beantragt werden, in größerem Um⸗ fang Baukoſtenzuſchüſſe zu gewähren, damit die Bautätig⸗ keit noch im laufenden Sommer in Fluß kommen kann. Da⸗ bei ſprach ſich der Ausſchuß entſchieden gegen die Abſichten aus, Bezirkswohnungsverbände zu bilden, weil darin nur eine Fortführung der Kommunalverbände erblickt wird, die ſich überholt haben, Gegen den Beſchluß des Landtagsaus⸗ ſchuſſes zur Gemeindeordnung, die Gemeinden zu verpfkich⸗ ten, zu den Sitzungen Lehrer, Pfarrer und Arzte in den ſie berührenden Angelegenheiten ſtimmberecktigt beizuzie⸗ hen, wurde Einſpruch erhoben weil die Geſchäftsfüneneng weſentlich erſchwert wird. Als Tagungsort für den Städle⸗ tag wurde Donaueſchingen beſtimmt. Die Tagung ſoll Mitte Juli ſtattfinden. 8 3 Die Baudarlehen für 1921. Der Landtag hat unter dem 11. Mal dem Arbeitsminiſte⸗ rium für die Gewährung von Baudarlehen zur Förderung des Wohnungsbaues im Jahre 1921 den Betrag von 52 Mil⸗ lionen Mark bewilligt. Dieſe zunächſt vom Reiche leihweiſe zur Verfügung geſtellte Summe ſoll ſpäter durch die Woh⸗ nungsabgabe verzinſt und getilgt werden. Die Mittel des Arbeitsminiſteriums für Baudarlehen 1921 ſind hierdurch weſentlich erhöht worden. Es wird deshalb möglich ſein, erheblich mehr Wohnungsbauten mit Baudarlehen zu un⸗ terſtützen; die Erhöhung ſoll aber auch dazu dienen, die den Gemeinden durch den Wohnungsbau erwachſenden großen Laſten zu mindern. Die Darlehen ſind einmalige, nur be⸗ dingt rückzahlbare und zunächſt unverzinsliche Beihilfen zur Förderung des Wohnungsbaues. a nei Mannheim, 16. Mai. Die Stadtgemeinde Mannheim will ſämtliche im Eigentum der Oberrheiniſchen Eiſenbahn⸗ geſellſchaft befindlichen Bahnanlagen erwerben und dem ba⸗ diſchen Staate gegenüber die Verpflichtuna zur Aufrecht⸗ erhalkteug des Betriebes der Bahnen übernehmen„ 5 zweimal, ſchau gebracht werden. 8 * der Vorausſetzung, daß der badiſche Staat den in Teilza lungen in Ausſicht geſtellten verlorenen Zuſchuß von 4 Mill. Mk. leiſtet. An einer zum Betriebe der Bahnen zu aründenden Betriebsgeſellſchaft will ſich die Stadt mit Proz. des Aktienkapitalſ beteiligen.—— * Heidelberg, 17. Mai. Das ſtäödt. Jugendamt hat in den Räumen der hieſigen Gewerbeſchule verſuchsweiſe eine Jugendherberge errichtet. ö zin Heidelberg, 16. Mai. Die Sammlung für die Kinder⸗ hilfe hat in unſerer Stadt die Summe von 147 000 Mark ergeben. ai Heidelberg, 17. Mai. Am Freitag beſchäftigte ſich der 28 jährige Bahnarbeiter Karl Pfeiffer in Rohrbach mit einer geladenen Piſtole. Er zielte auf das Scheunentor und wollte verſuchen, ob die Kugel durch das Holz geht. Das Geſchoß drang durch die Tür und die 51 jährige Theodora Rothen⸗ burger, die auf dem Hofe beſchäftigt war, wurde von der Kugel in das Herz getroffen, ſo daß ſtie ſofort tot war.— Die Strafkammer verurteilte den Kaufmann Guſtav Grüner aus Ulm der ſich in hieſigen Hotels als Gerichtsaſſeſſor Alfred König aufgehalten hatte und verſuchte, Juwelen im Werte von 80 000 Mk. zu erſchwindeln, zu einem Jahr, Mongten Gefängnis. 3 z Dietlingen, b. Pforzheim, 17. Mai. Ein Radfahrer ſtberfuhr die 65 jährige Witwe Ebert. Die Frau erlitt da⸗ durch einen Halswirbelbruch, an dem ſie nach zwei Stunden ſtarb. 5 4 Karlsruhe. 16. Mai. Der Stadtrat hat beſchloſſen, für das Waſſerwerk die Anlage zweier weiterer Schachbrunnen nrneßmen zu laſſen. Der Auſwand dafür beträgt 1151 Me,— Die ſtödt. Volksſchule wird z. Zt. von 16065 Schülern in 411 Klaſſen beſucht. Von den Schülern ſind 2256 An⸗ fänger. zei Offenburg, 16. Mai. Ein Ausläufer einer hieſigen Buchßandlung wurde wegen Beihilfe zum Verbrechen nach § 218 des St.⸗G.⸗B. verhaftet. Seine Straftat ſoll er in Steinoch begangen haben ö u Freiburg, 16. Mai. Bei der 3. Immatrikulation im Sommerſemeſter wurden 389 Studierende neu aufgenom men. Die Geſamtzahl aller Immatrikulierten Studenten wird nahe an 400 heranreichen.(Wir erinnern daran, daß man im Jahre 1898 die Immatrikulation des 1500. Studen! (D. Schr.). — Berantwoullſch für die Redaktion: Ph. Deffren, Secken geln ten degangen bat. . daß eine andere Oraaniſation der Verſicherungen, ſei es mit 2 5 2 Ueb n der Löſch⸗ und l— ann e eee Bekanntmachungen ſütsmannſchaft beit,. Eee Einladung 4 H— ladung. 7 der Gemeinde Seckenheim Am Bonntag, den 22. Mai 1921, Rohten-Husgabg. Der 4 Die unentgeltliche Impfung der impf⸗ 3 pflichtigen Kinder und Schüler wird in der Gemeinde Seckenheim am Dienstag, den 5 24. Mai 1921, im Rathaus(gürger⸗ aus ſchußſaal) durch den Bezirksarzt vor⸗ genommen. Die Schüler werden auf 3 Uhr, die Erfimpflinge auf 4 Uhr vorgeladen. Geimpft muß werden: J. jedes Kind vor dem Ablauf des auf ſein Geburtsjahr folgenden Kalenderjahres, ſofern es nicht nach ärztlichem Zeugniſſe die natürlichen Pocken überſtanden hat; jeder Zögling einer öffentlichen Lehran⸗ ſtalt oder einer Privatſchule innerhalb des Jahres, in dem er das 12. Lebens- jahr zurücklegt, ſofern er nicht nach ärztlichem Zeugnis in den letzten fünf Jahren die natürlichen Pocken über⸗ ſtanden hat oder mit Erfolg geimpft worden iſt; 3. ältere impfpflichtige Kinder und Zöglinge welche noch nicht oder ſchon einmal oder jedoch ohne Erfolg geimpft wurden. Eltern, Pflegeeltern und Vormünder, deren Kinder und Pflegebefohlene dem Geſetz⸗ zuwider der Impfung entzogen bleiben, werden an Geld bis zu 50 Mk. oder mit Haft bis zu 3 Tagen beſtraft. von der Impfung wegen überſtandener Pocken Für Kinder, welche oder früherer Impfung befreit ſein ſollen, oder zur Zeit ohne Gefahr für Leben oder Geſundheit nicht geimpft werden können, ſind die ärztlichen Zeugniſſe dem Impfarzte vor zulegen. Die geimpften Kinder müſſen bei Strafvermeiden zu der von dem Impfarzte bei der Impfung beſtimmten Zeit zur Nach⸗ Aus einem Hauſe, in welchem an fſteckende Krankheiten, wie Dyphterie, Fleck⸗ leber, übertragbare Genickſtarre, Keuchhuſten, ſpinale Kinderlähmung, Maſern, natürliche Pocken(Blattern), roſenartige Entzündungen, Scharlach oder Typhus herrſchen, dürfen Impflinge zum allgemeinen Termin nicht ge⸗ bracht werden. Die Kinder müſſen zum Impftermine mit rein gewaſchenem Körper und mit reinen Kleidern erſcheinen. 5 Mannheim, den 12. Mai 1921. Der Bezirksarzt. 5 5 Vor ehendes bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntnis. Seckenheim, den 17. Mai 1921. Bürgermeiſteramt: Koch. vormittags 7 Uhr, findet die erſte Uebung der Fiſch- und Hilfs aauu⸗ ſchaft ſtatt. zu welcher die zur Teil- nahme verpflichteten Perſanen pünkt⸗ geſchlagenen als gültig feſtgeſtellt: 1. Landwirt und Landes vorſtand des Bad. Landbundes Hermann Gebhard, Eppingen. 2. Landwirt Philipp Stather, Elſenz, Amt Epr ingen. ö 3. Landwirt Wilhelm Stahl, Lelbenſtadt, Amt Adelsheim. 4. Bürgermeiſter und Abgeordneter Johann Guftav Vierneiſel, Lauda, Amt Tauber⸗ biſchofsheim. Landwirt Hermann Lackert, Ladenburg. Landwirt Johann Höhl, Alilußh⸗im, Amt Schwetzingen. 7. Landwirt und Ratſchreiber Jakob Lebert, Schwabhauſen, Amt Boxberg. 8 Landwi l tſchafisinſp kior Anton Sack, Tau berbiſchofsheim. 9. Landwirt Heinrich Pfiſterer, Heidelberg, Römerſtr. 49. Landwirt Ludwig Trabold, Stein a. d. Kocher, Amt Mosbach Damit gelten ohne weitere Wahlhand lung die Genannten als gewählt. Einſprachen oder Beſchwerden gegen dieſes Wahlergebnis von den im Amtsbezirk woh⸗ nenden Wahlberechtigte ſind binnen 8 Tagen ſeit Erſcheinen dieſer Bekanntmachung beim Wahlkommiſſar ſchriftlich oder mündlich unter ſofortiger Bezeichnung der Beweismittel an zubringen. Eiwaigen Einſprachen oder Be⸗ ſchwerden kommt eine aufſchiebende Wirkung nicht zu. Mannheim, den 14 Mai 1921. Der Wahlkommiſſar für den Landeskommiſſarbezirk Mannheim. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur offentlichen Renntnis. Eine Wahlhandlung am 22. Mai 1921 findel ſamit nich tt fakt. Seckenheim, den 19. Mai 1921. Bürgermeiſteramt: Koch. S 10. Morgen Freitag, bei der Abgabe des Ab den 20. ds. Mts. erhalten ohlenhandlung Emil Seitz, Neckarſtraße die 00e pes Ach mit der Nr. 12752100 gegen ausweiſes je 2 Ztr. Union⸗Brikett zum Preiſe von Verteilung bleibt der Anſpruch auf Kohlen beſtehen. Lobensmittelamt. 2 Männergeſangverein demenbeim 2 beehrt sich die titl. Einwohnerschaft chnittes Nr. 1 des neuen Kohlen⸗ 2 anläblich seines 60 jAhr. Jubi- 4 dem 1 — 5 e g lich am Sprikenhaus in erſcheinen haben. 16.20 Mk. pro Zentner in folgender Einteilung, dums in Verbindung mit N ich au Spritz nge 1 12 5 1 n 5 die jedoch beſtimmt eingehalten werden muß. 2 7. Sängertage des bad. Pfalzgau- ö Uneniſchuldigtes Ausbleiben wird nach Nr. 1275 bis 1400 von 3 bis 4 Uhr nachmittags z 83 8 L 12 8 10 der Feuerlöſchordnung für den Bezirk n 1401 1600 4 5 8 2 ängerbundes ain 28., 29. u. 30. Me 1 Mannheim und des§ 114 Ziff. 4 Polizei⸗„ 1601„ 1800„ 5„ 6„ 5 4 Sanz ergebenst einzuladen. 7 daf gad wee„ C Seckenheim den 18. Ma 0 Wir machen nochmals darauf aufmerkſam, daß Samstag, 28. Mai, abends 8„ a Buͤrgermeiſteramt: die Kohlen der jeweils eingeteilten Haushaltungen Festbankett im„Schlol“, unter Mit- Koch an. e e 5 wirkung solistischer Kräfte, Männer- 4 Aden müfſſen, da die vorhandenen Reſte jeweils den höre, ischt a d einef Landwirtſchaftskammerwahlen 192¹ betr. Bezugſcheinbeſitz enden gewerbl Betrieden zugewleſen a e de e 3 f Der Hauptwahlausſchuß hat die eine bei] werden, alſo am nächſten Tage keine Kohlen mehr 1 f 3 mir eingekommene Wahlvorſchlagsliſte der vorhanden und die Abſchnitte verfallen ſind. programm im Festbuch) 4 Vertreter der Unternehmer mit folgenden Vor⸗ Nur bei Nichtausreichen der Kohlen bei einer Z Sonntag Vormittag ½10 Uhr: Beginn des Wertungssingens im Saale zum f „Schloß“, 28 mitwirkende Vereine. Wag yſchmiere, S. P. I. Margen Freitag Abend ½8 Uhr Witglieder-Versammlung N im„Deutſchen Hof“ e e et- Anzeige zar fär Mliglieder ber Jandw. Eis, 3 Bersanfsgessſeuſchaſt Im Lager vorrätig: Hirſen, Saatwelſchkorn, Rübenſchnitzel, Mais⸗ futtermehl, 3 phosphorſ. Futterkalk, Deyfett, noue (Hierzu ausführliches Programm nebst Liedertexte im Festbuch). Nachmittags 3 Uhr: Kurzer Umzug, anschliehend Bundesfest auf dem Pest- platz; nebst Musikstücke und Einzel- tung Herr Bundesdirigent Fr. Stein- Fruchtſäck⸗ ecker) unter Beteiligung von 1200 Sängern zum Vortrag Abends 8 Uhr: Festball im „Löwen“ und„Schloß“ Momag Nachmittag 5 Uhr: Volksfest Utzr im Lokal Vollzähliges und „wartet Fußball⸗Vereintgung Seckenheim, Beſprechung der Vergnügungskommiſſion, des Spielaus⸗ ſchuſſes, der 1. und 2. Mannſchaft, ſowie der Teilnehmer am Sportfeſt Sandhauſen. pünktliches Erſcheinen n Der Vo ſitzende. EEE Die verehr!l Einwohnerschaft wird 4 höfl. gebeten zu Ehren der auswärtigen Gäste ihre Häuser zu schmücken uß 2 20 beflaggen. Der Festausschuh dasses nnn eee Grſanevzrsin „Sisgerbs egr. 1865. Heute Abend punkt Gesang- Ploe Erſcheinen aller wartet 8 Rleincres hier zu kaufen geſucht. Kauf kann in bar oder in Grundſtücken ge leiſtet werden.(b Schriftl Angebote 855 Planken ihre Die weltberühmte Turmseilkünstler- und Kunstfeuerwerkertruppe H. Traber ist in hiesiger Gemeinde eingetroffen and gibt voraussichtlich Freitag, den 20. Mai auf den Eröffnungs- Vorstellung. Alles Nähere durch Anonce und Plakate. Die Direktion: Traber. in onles öchteln Gras- Uersteigerung. Die Gemeinde verſteigert im Bürger⸗ ausſchußſaal am Dienstag, den 24. Mai, Vorm. 9 Ahr beginnend das Graserträgnis der Hochwaſſer⸗ dämme ſowie ſämtlicher Feldwege und Plätze der ganzen Gemarkung und am Mittwoch, den 25. Mai, Norm. 9 Ahr beginnend das Erträgnis der Wörtelwieſen. Nähere Auskunft über die Einteilung erteilen die Feldhüter. f Scckenheim, den 19. Mai 1921. . GSDe meinderat: vergeben. Arbeits Vergebung. Die Erd⸗, Maurer⸗, Dachdecker⸗, Zimmer⸗, Spengler⸗, Verputz⸗, Terazzo⸗, Glaſer⸗, Schreiner⸗, Schloſſer⸗, Inſtallations⸗, Maler⸗ u. Entwäſſerungs⸗ arbeiten zu 8 Wohnungen in Seckenheim werden hiermit öffentlich ausgeſchrieben. Angebote ſind gegen Erſtattung der Selbſtkoſten bei den Unter⸗ Eſch& Anke, Architekten, als unwahe zurn 15 Wassef- pumpes i von 6 Uhr ab zu mir Geburtsdatum u. 1 Sadat 108 U Selen. N 9 zu N 2 einſenden. 9 e Sie ſind verſchloſſen und mit entſprechender in grosser Auswahl Nini. Grarilich. 3 Nach Aufſchrift verſehen am 30. d. Mts, 3 Uhr, bei den N Metzger& Oppenheimer Mutelſtraß⸗ Preis 3. Dien 1 3 Weggang 8 egenwart der erſchienenen Bieter ſtatt. Zuſchlags⸗ 6 friſt bis 15. Juni. Die Arbeiten werden in Loſen E 2, 13. 8 a 5 5 r Hausarbeit geſucht. ſelephon 1280 uffordlerung. Sämiliche Pe ſonen, denen von Frau Bach⸗ mann ein Zahlungs befehl zugeſtellt wurde, bitte ich heute Abend Zukunf- Glück, Reichtum, wird leben, Chorakter nach Aſtrologte Näheres in der G.. 82 5 chöre kommen 2 Massenchöre(erg. 81 Lokal zum + 114 auf dem Festplatz. 7 4 4 9 uhr be e D„„ — unter A. 3 an die f 1 8 Expedition de Al Münnergeſangvett“ Wirfſingkraut⸗ Seckenheig, a Gegründet 1861 3 Setzlinge Heute Abend 8 u. 5 ſomie junge Haſen Probe a (140 Wochen alt) zu für Quartet verkaufen.(bg Boe ür Ch L. iedrichf-. 27. Der Borsa, Chronerfdrung, zu verkaufen. Zu er⸗] Die gegen Herr fragen in der Geſchäfts⸗ Bächl⸗ asg ſace ſtelle d. Bl Bel iolgung nehm C. Rinde 1 f Stein, deutung) berechnet ge 5 7 2 4 2