3 3 2 3 855 Abonnementspreis: Monatlich 4.— Mk. mit Trägerlohn. D di t b Q 1 A. Jahrg., e e mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. DDr Großes Grubenunglück. karderne, 21. Juni. Am Montag mittag gegen 12 Uhr ent⸗ bend auf der Schachtanlage 2 und 3 der Zeche Mont Cenis 1 Herne i. K, auf der 5. Anlage eine Exploſion. Die Ur⸗ Pche der Exploſton iſt noch nicht aufgeklärt. Bis abends 0 dr waren 68 Verletzte und 22 Tote geborgen. Von den 54 Verletzten, die ſofort in den nächſtliegenden Kranken⸗ 5 uſern Aufnahme fanden, iſt einer geſtorben. Von den erbleibenden 67 Verwundeten ſind nach den bisherigen eſtſtellungen 26 ſchwer und 41 leicht verletzt. orte Exploſion auf der Zeche Mont Cenis ſcheint weit 1 werer zu ſein, als bas letzte Unglück auf der Zeche Kon⸗ dem tin der Große bei Bochum. Während hier 17 Bergleute 5 Tod ſanden, ſind bisher auf der Zeche Mont Cenis on 22 Tote und eine große Anzahl Verwundete ans kung licht geförderi worden. Das Unglück ereignete ſich Ert vor 12 Uhr auf der Schachtanlage 5. Die Gewalt der ploſion war ſo ſtark, daß auch die 4. und die 3. Sohle rk in Mitleidenſchaft gezogen wurden. Zur Zeit des bilücks befanden ſich 300 Mann in der Grube, von denen 0 0 fer 124) zu Tage gefördert wurden. Die Rettungsmann⸗ 1 ſten erbeiten mit wahrer Todesverachtung, doch ſind die reiten außerordentlich erſchwert, da die Strecken zum drößten Tell zu Grunde gingen. Tages ſchau. Anderl du, 24. Jan. Der Arbeltgausichuß deudlcher Ber, Schuld n e zur Erforſchung der Kriegsurſachen zuſammenge⸗ 5 Nine der verſchiedenſten Richtungen, die zuſammen mehrere ler üzeuen Mitglieder zählen und ſich mit der Verbreitung lea, Wahrheit üßer die Vorgeſchichte des Weltkrieges befaf⸗ ect lee und eine Geſchäftsſtelle in Berlin errichtet, nit reſcht 8 Wien, 2. Juni.[Drahtmeldung.) be. Die Nationalverſammlung hat mit 98 chriſtlich⸗ſozialen Ramen und. im en Saltbef A Vertng. Das neue Kabinett beſteht aus Beamten und den e teilt mit: Die Beſtrebungen zur Aufklärung der am Weltkriege ſind in einer wiſſenſchaftlichen Zen⸗ Zur Verwertung ihrer Heal ſchnngsarge nee die größten deutſchen Organiſationen und Ver⸗ einem„Arbeitsausſchuß deutſcher Verbände“ zuſam⸗ e l im Schloß Bellevue untergebracht iſt. Da⸗ itt eib Zentraliſterung der Arbeit in der Schuldfrage t und geſichert. 5 r — 62 ſozialdemokratiſche Stimmen die neue Regierung ählt. Der Bundeskanzler Schober erklärte in ſeinem Namen der anderen Mitglieder der neuen Annahme der Wahl. Wien, 22. Juni.(Drahtmeldung.) b nierung die Un die von der Nationalverſammlung genehmigte Miniſter⸗ Aen ase ſich wie folgt zuſammen: Schober, Kanzler und un eres; Preisky, Vizekanzler und Unterricht; Waber, teres; Vaungain, chriſtlich⸗ſozial, Heer; Grimm, Finanzen; . lor inberger, Ernährung; Calſtaln, Juſtiz; Miniſterialdirek⸗ net, Ackerbau; Sektionschef Roder, Verkehr;: Sek⸗ ngerer, Handel; Sektionschef Aur, ſoziale Ver⸗ tretern des chriſtlichen Sozialismus. Leseh l g. 21. Juni. Das dem Reichstag vorliegende Gesar Ausführung der Verfaſſungsbeſtimmungen über 8 dieſallung des Schulweſens ſoll erſt in der Herbſttagung Neichstages zur Erledigung kommen. a fimtsblarr der Bürqdermeisterdmfer Seckenheim. dlveshe im. Neckarhausen und Edingen dite Donnerstag, 23. Juni 1921 Wafhington, 22. Juni.(Drahtmeldung.) Handelsminiſter Hover erklärte, das Vorgehen der Re⸗ parationskommiſſion, die die Zahlung der gegenwärtigen Raten der deutſchen Entſchädigung in amerikaniſchen Dol⸗ lars verlangt, habe eine Schädigung des Handels zur Folge gehabt. Hover fordert, daß die Kommiſſton eine derartige Politik nicht weiter verfolge und regte au, die Kommiſſion möge die Raten der Entſchädigungszahlung entweder in al⸗ liierter Währung feſtſetzen oder den Ankauf von Dollars über eine beträchtliche Zeitſpanne ausdehnen. Berlin, 22. Juni. Im Hauptausſchuß des preußiſchen Landtages erklärte der Miniſter Dominicus, das Verbot der parteipolitiſchen Betätigung der Beamten ſei unerläßliche Vorausſetzung. In Sachſen ſeien tatſächlich vorbeſtrafte Leute Amtsvorſteher geworden. Im Verlaufe der Ausſprache machte Dominicus die Mitteilung, im Miniſterium des Innern ſei ein im Dienſt der Kommuniſlen ſtehender Bote geweſen, der von allen Schriftſtücken Abſchriften gemacht habe. Man mollte das bei allen Reichs miniſterien tun. Man habe ſogar ein beſonderes Gift in Vorbereitung gehabt, um die mißlie⸗ a bigen Miniſter zu beſeitigen. 3 D e utſchland. Nachwirkung der Aufhebung des Spiritusmonopols. Bad Ems, 22. Juni. Die Aufhebung des Spiritus⸗ monopols durch die Rheinlandkommiſſion hat bereits zu einer ſtarken Zunahme der Einfuhr von Sprit aus Frankreich und Belgien geführt. Die erſten Einfuhrbe⸗ willigungen ſind von der Alliierten Rheinlandskommiſ⸗ ſion in Koblenz ſelbſt erteilt worden. Der Zoll auf ein⸗ 8 Spiritus wurde auf 49 Mark per Liter feſt⸗ geſetzt. g Aus dem Reichsrat. Berlin, 21. Juni. Der Reichsrat nahm den Geſetz⸗ entwurf über die Rechtsverhältniſſe der ehemaligen elſaß⸗ lothringiſchen Beamten und den Entwurf einer Beſol⸗ dungsordnung für die früheren elſaß⸗lothringiſchen Lan⸗ desbeamten nach den Beſchlüſſen ſeiner Ausſchüſſe an. Der Reichsrat genehmigte abermals eine Anzahl Nach⸗ tragsetats für 1921. Im Etat des Auswärtigen wurden 10 Millionen geſtrichen, im Etat des Ernährungsmini⸗ ſteriums wurden zur Verbilligung des Auslandsgetrei⸗ des und Mehls noch 7½ Milliarden Mark bewilligt. Der Reichsrat nahm noch den Geſetzentwurf über die Not⸗ ſteuer an. Danach iſt bei einem Einkommen bis zu 24000 Mark die Steuer durch den 10prozentigen Lohn⸗ abzug als geſtrichen anzuſehen, und nur bei höheren Ein⸗ kommen findet eine beſondere Veranlagung ſtatt. Die Vrerechnung der einbehaltenen Beträge gegenüber der endgültigen Summe erfolgt ſpäter. Um die Würde des Hauſes. Die Ausſchreitungen im Reichstag haben aufs Neue die Frage aufwerfen laſſen, ob dem Präſidenten nicht größere Machtmittel zur Verfügung geſtellt Inſerationapreis: Die einſpaltige Petitzeile 80 Pfg. Reklamen 2.50 Mk. Bei öfterer Anfnahme Rabatt. Poſtſcheckkonto: Karlsruhe Nr. 19819. No. 143 Fernſprechanſchluß Nr. 16. FFP müſſen, ſodäß er in der Lage iſt, ſelöſtändig zu handern⸗ tritt man die Auffaſſung, daß der alte Gedanke endlich lichen Parteien als ein Schlag gegen das Anſehen des Parlaments aufgefaßt worden. Es beſteht die Befürch⸗ tung, daß, wenn hier keine Aenderung eintritt, es mög⸗ falls ein Abgeordneter ſich der Geſchäftsordnung nicht unterwirft. Der Aelteſtenrat des Ausſchuſſes, der ein⸗ mal über den Angriff auf Dr. Mittelmann verhandelte und dann über den Fall Remmele, hat keine Beſchlüſſe faſſen können. Jedoch wurden ihm bereits, wie unſer Berliner Vertreter aus parlamentariſchen Kreiſen er⸗ fährt, Anregungen gegeben, die zu Verhütung ähnlicher Machtloſigkeiten des Reichspräſidenten führen können. Von den Parteien wird dieſe Frage nunmehr weiter er⸗ örtert und namentlich in den bürgerlichen Parteien ver⸗ durchgeführt werden müſſe, nach dem der Präſident das völlige Hausrecht erhält und berechtigt ſein ſoll, in Aus⸗ übung des Hausrechtes ſelbſt polizeilichen Schutz herbei⸗ zurufen. Die Vertagung, die der Abgeordnete Remmele erzwang, da er der Aufforderung des Präſidenten nicht folgte und die Sitzung nicht verließ, iſt in allen bürger⸗ lich ſein könnte, daß durch reſiſtentes Verhalten einiger Abgeordneten Sitzungen ganz verhindert werden. Und dieſem vorzubeugen, iſt die Abſicht, wie geſagt, aller bürgerlichen Parteien, die in der nächſten Zeit bereits durch beſtimmte Vorſchläge die Machtbefugniſſe des Prö⸗ werden — einzelnen Fraktionen beſprochen. — ordneten, der ſeinen Geboten nicht folgt, ſogar längere Zeit aus den Sitzungen auszuſchließen. Berufung Baltruſch als Sachverſtändiger. bandes der chriſtlichen Gewerkſchaften Baltruſch iſt als Berater und Mitarbeiter ſidenten erweitern wollen. Die Vorſchläge werden in den Wie unſer Berliner Vertreter hört, denkt man auch daran, daß der Präſt⸗ dent nicht nur über das Hausrecht verfügen ſoll, ſon⸗ dern daß er auch das Recht erhalten müſſe, einen Abge⸗ auf; Berlin, 22. Juni. Geſchäftsführer des deserve Deutſchlands in Arbeiter⸗ angelegenheiten ins Reichskommiſſariat zur Ausführung N der Aufbauarbeiten in den zerſtörten Gebieten berufen worden. Hausſuchungen e bei der Deutſchnationalen Volks und Orgeſch in Dresden. 8 ——— und in dem Büro der band der Deutſchn. Volksp. hat ſofort proteſtiert. Erhöhung der Kohlenſteuer im Reichstag. 15 7 parte Dresden, 22. Juni. In der Zweigſtelle der Orgeſch Deutſchnationalen Volkspartei wurden Hausſuchungen vorgenommen, hauptſächlich in Bezug auf Werbungen in Oberſchleſien. Der Landesverx⸗ Aus parlamentariſchen Kreiſen erfährt unſer Ber⸗ liner Vertreter, daß ſich der Reichstag in den u wa Tagen mit der Erhöhung der Kohlenſteuer befaſſen wird Es perlautet auf das Beſtimmteſte, daß von Seiten der Reaieruna eine 30prozentige Erhöhung geplant iſt. Die Ein Frühlingstraum. Eine Erzählung aus dem Leben von Fr. Lehne. i„ Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) deer Wochen lag nun Haſſo ſchon unter der Erde. Aber 55 war ein trüber, feuchtkalter Novembernachmittag dein em Totenfeſt, als Mary wieder mal ihre Schritte ie 15 kleinen Grabe zulenkte. So oft ſie konnte, ging gen Ithin, ihrem Liebling ein paar Blumen zu brin⸗ ies war ihr; als ob dort ihr eigenes Kind läge aber heute ſah ſie von weitem, daß ein paar ſchwarz emeidete Geſtalten davor ſtanden. Darum ſchlug ſie War andern Weg ein, den ſie nimmer wieder gegangen . zu Bergers. Sie hatte die guten Leute nicht haider aufgeſucht, da ſie vollſtändig mit der Vergangen⸗ en abgeſchloſſen hatte. Sie würden ſich gewiß 5 Da leuchtete ihr auch ſchon das ſchmucke Häus⸗ leise entgegen; ſie machte die Haustür auf und klopfte Es an die Stubentür, die ſich auf das„Herein“ öffnete. ar ganz wie vor ſechs Jahren— Frau Berger ſaß jahr er, ihre graue Katze bei ſich, und ſtrickte, genztend ihr Mann, ſein Pfeifchen rauchend, ihr ge⸗ 5 5 das Stübchen war behaglich durchwärmt an irt Euch 4. end ch Gott, Ihr guten Leute,“ ſagte Mar 8 A N den beiden, die ſie wie Linen Geiſt 5 beim erſten Ton ihrer Stimme ſprangen ſie auf— Te örenzenn Marie 2 0— Frau 3 die Weinen ö tate Geſicht,„ſind Sie es denn?— e wen Sie ber“ riefen beide. dach F. e ben— ich wollte endlich einmal Suh Fer K late Warp, ſich auf den angebotenen a unn erf. t gan 2 dir i es Ihnen denn er⸗ . eben ſenzs Jahre iter geworden, weiter d Unſer Seden iſt immer dasleſbe Nur Sie haben „— ich weiß alles— alles beſſer als Sie!“ unterbrach ſie Mary,„ſein Kind iſt in meinen Armen geſtorben, 129 e Blumen hier will ich auf das kleine Grab egen!“ Sie ſah die verwunderten Geſichter der beiden und er⸗ zählte ihnen nun, daß ſie barmherzige Schweſter gewor⸗ den und auf dieſe Weiſe in ſein Haus gekommen ſei. 855 alte Berger nickte ein paarmal vor ſich hin; dann agte er: „In dem Hauſe ſoll es nicht gut ausſehen— er hat ja eine ſchöne reiche Frau; aber glücklich ſieht er nicht aus——“ „ ja, und das Begräbnis hätten Sie ſehen ſollen— ſo was war lange nicht da— die vielen Leidtragenden und die vielen, vielen Kränze, und wie blaß ſah der Herr Hauptmann aus——“ „Laß man gut ſein, Alte! Was geſchehen iſt, iſt ge⸗ ſchehen; da läßt ſich nichts ändern, und wir wollen weiter nicht mehr darüber ſprechen,“ meinte der alte Berger zu ſeiner Frau, da er ſah, wie es bei deren Worten ſchmerzlich in Marys Geſichts zuckte. „Ja, dem Kinde iſt wohl! Ach, Berger, wie oft habe ich den Wunſch gehabt, auch ſo friedlich zu ſchlummern, allem Erdenleid entrückt! Vielleicht machen Sie mir mir noch mal mein Grab zurecht! Dann möchte ich es ganz einfach haben— nur Efeu und einen weißen Roſen⸗ ſtock darauf,“ ſagte ſie ſchwermütig. „Fräulein Marie, machen Sie uns das Herz nicht ſchwer durch ſolche Reden!“ ſagte Berger vorwurfsvoll, „Sie ſind doch ſo jung, und Ihnen blüht doch auch noch einmal ein Glück. Sie müſſen vergeſſen! Jeder hat einmal in ſeinem Leben was durchzumachen! Wir ha⸗ ben oft an Sie gedacht und von Ihen geſprochen; der Herr Hauptmann iſt auch ein paarmal dageweſen und hat nach Ihnen gefragt; er wollte zu gern wiſſen, wo Sie waren, und die paar Karten von Ihnen hat er im⸗ Du Eränlein Mariel o weten Sir aur? merfort geleſen, die Sie uns geſchickt hatten. Dieſe derte der alte Mann in ſeiner einfachen ruhigen Weiſe und bat dann Mary, auch von ſich zu erzählen. Sie ſprach dann von ihrem Beruf und daß ſie bei Dok⸗ tor Hamanns wäre und noch mehr, bis es Zeit zum Gehen war. Mit herzlichen Worten ſchied ſie von den guten Leuten und ging nach Haſſos Grab. Dort legte ſie ihr beſcheidenes Sträußchen neben die präch⸗ tigen Kränze, mit denen es ſchon geſchmückt war. Sin⸗ nend ſtand ſie da mit gefalteten Händen. Sie achtete des feinen Sprühregens nicht, in den ſich der Nebel aufgelöſt, trotzdem er in ſeiner Kälte durchdringend war; ihre Gedanken waren ganz bei dem Kinde, bei Wolf, und ein unausſprechliches Weh durchzog ihre Seele. Ein tiefer Seufzer hob ihre Bruſt; ſie ſchlug die Hände vor das Geſicht und begann bitterlich zu weinen. Es war ihr ſo ſterbensweh zu Mute wie niemals; ſie fühlte ſich ſo einſam und verlaſſen, daß es ihr faſt das Herz abdrückte. Sie hatte doch niemand auf der weiten Welt, an den ſie ſich vertrauensvoll anklammern konnte. So verſunken war ſie in ihrem Schmerz, daß ſie die näher⸗ kommenden Schritte nicht hörte— erſt, als ihr je⸗ mand ſanft die Hände vom Geſicht zog, blickte ſie er⸗ ſchrocken auf und ſah Wolf liebevoll in die Augen. „Du hier, mein Märchen— und weinend?“ 15 er beſorgt. 5 „Morgen iſt doch Totenfeſt, und da wollte ich Haſſo ein paar Blumen bringen.“ g 8 Dankbar ſah er ſie an.„Du Gute, Liebe. Aber warum weinteſt Du? Biſt Du krank?“ a 1 „Ich weiß es ſelbſt nicht, Wolf! Es überkam mich mit einemmale— o, es iſt zu traurig—“ kam es leiſe ſchluchzend von ihren Lippen. r Wolf nickte vor ſich hin.„Ja, Mary, ſo traurig, daß ich meinen Jungen da unten um ſeine Ruhe beneide,“ ſagte er düſter. Mitleidig ſah ſie ihn an. —— . * i Sein Geſicht trug einen ſo troſtloſen Ausdruck, dag ihr das Herz vor Schmerz zu ſpringen drohte. Keükſche Kohleninduſtrſe ſieht ſich anzeſtchts dieſer Maß⸗ nahme ſowie der welthandelspolitiſchen Lage in einer äußerſt ſchwierigen Situgtion und glaubt nicht mit einer derartigen Belgſtung auf dem Weltwirtſchaftsmarkt konkurrenzfähig zu bleiben. Schon jetzt iſt die auslän⸗ diſche Konkurrenz von Seiten Amerikas und England 25 15 groß, daß die deutſchen Kohlen hier nicht aufkommen könnten. Freilich hat Deutſchland in letzter Zeit nicht dermocht, Kohlen auf den Weltmarkt zum Verkauf zu ſtellen, aber es läßt ſich doch nach dieſer Lage bereits einen Maßſtab anlegen, wie ſchwierig es wäre, deutſche Kohlen bei einer derartigen Erhöhung im Auslande ab⸗ zuſetzen. Noch bedenklicher iſt eine Erhöhung um 30 Pro⸗ zent für die deutſche Induſtrie und für das deutſche Wirt⸗ ſchaftsleben. Aus allen Kreiſen kommen jetzt ſchon Pro⸗ teſte, und in den bürgerlichen Parteien findet ſich viel Gegnerſchaft gegen eine Erhöhung der Kohlenpreiſe um 30 Prozent. In bürgerlichen Parteien wird man wahr⸗ ſcheinlich ſich nur zu einer Erhöhung bis höchſtens 25 Prozent entſchließen können und das auch nur unter der Vorausſetzung, wenn die notleidende Induſtrie eine ge⸗ wiſſe Entlaſtung durch Zuſchüſſe oder in anderer Hin⸗ ſicht erfährt. Es iſt jedenfalls anzunehmen, daß es zu einer großen und ſcharfen parteipolitiſchen Auseinan⸗ derſetzung anläßlich dieſer Kohlenpreiserhöhung kommt. Von ſozialdemokratiſcher Seite plant man wieder aus Anlaß dieſer Beratung die Sozialiſierungsfrage anzu⸗ ſchneiden. Eine neue Intervention in Berlin und Warſchau. Paris, 22. Juni. Die franzöſiſchen Nachrichten⸗ ſtellen melden, daß die alliierten Mächte beſchloſſen haben, noch einmal ſowohl in Berlin wie in Warſchau zu intervenieren, damit die deutſche und die polniſche Re⸗ gierung die Interalliierte Kommiſſion in ihren Bemüh⸗ ungen, eine Klärung der Lage herbeizuführen, unter⸗ kützen. Lord Curzon wird heute nach London zurück⸗ kehren. der„grande nation“ im beſetzten 5 Gebiet. Ein Bekannter aus dem beſetzken Gebiet ſchreibt uns folgenden, für die Knebelung des betreffenden Deutſch⸗ tums einerſeits, für die„Ritterlichkeit“ der brutalen „Sieger“ andererſeits ſehr bezeichnenden Vorfall: „Ging ich da vor kurzem, etwa nach 9 Uhr abends, von einer durch die franzöſiſche Soldadeska über⸗ ſchwemmten Stadt nach meinem 5 Kilom. entfernten Heimatort nach Hauſe. Auf der meiſt ſtark bevölkerten Landſtraße kam nach einiger Zeit eine Horde von fünf franzöſiſchen Kulturlümmeln in ſcheinbar gleichgültigem Geſpräch auf mich zu. Ich wollte mich gerade freuen, daß ich unbehelligt an dem verdächtigen Geſindel vor⸗ übergekommen bin, als mich einer jener Kerle anrief und nach der Zeit fragte. Da es bereits ſtark finſter war, Die Kulturlümmel leuchtete ich mit meiner brennenden Zigarre auf das Zifferblatz meiner Uhr und zeigte ſo dem Soldaten, daß es 9 Uhr 30 Minuten ſei. Indeſſen hatten mich die übrigen Kerle, ohne ein Wort zu ſprechen, umringt, zogen mir von rückwärts eine Binde über den Mund, um mich zu knebeln, riſſen mir Ueberzieher und Rock auf und raubten mir Brieftaſche, Uhr und Uhrkette. Obwohl es mir gleich beim erſten Verſuch der Räuber, mich zu knebeln, gelang, die Binde vom Mund zu reißen und mich unter lautem Schreien heftig zur Wehr zu ſetzen, konnte ich doch das Geſindel nicht niederſchlagen, zumal im beſetzten Gebiet jede Selbſtſchutzwaffe, auch die älteſte Reiterpiſtole aus dem dreißigjährigen Kriege und jedes größere Küchenmeſſer als ſchwer reaktionäre „Kriegswaffe“ von den glorreichen„Siegern“ beſchlag⸗ nahmt und geraubt wurden. Mir blieb nur die eine zweifelhafte Genugtuung, daß ſich in meiner Brieftaſche nur einige wertloſe Papiere und zwei geringe Bank⸗ noten befanden. Um nun dem echt franzöſiſchen„Edel⸗ mut“ dem unterlegenen Gegner gegenüber die Krone aufzuſetzen und um den ganz gemeinen Straßenraub wieder auszugleichen, beehrte mich einer der Strauchrit⸗ ter dadurch, daß er mir den zuvor vom Kopfe geriſſenen Hut mit einer galanten Bewegung zurückgab. Eine Anzeige des Vorfalles bei der„hohen“ inter⸗ 1 alliierten Rheinlandkommiſſion blieb bis jetzt ergeb⸗ g nislos, es ſei denn, daß ich die Namen der fünf Kerle 5 ſelber feſtſtellte. Da ſich derartige Fälle in der letzten Zeit ſtark häufen, wäre es den jetzigen Machthabern am Rhein dringend zu raten, auch Dreſchflegel und Miſt⸗ e unter den Entwaffnungsparagraphen fallen zu 12 aſſen, denn ſchließlich erwacht der ſeit 9. November 1918 ö verblödete deutſche Michel doch noch aus ſeinem Stumpf⸗ ſinn und jagt alles ausländiſche Geſindel mit dieſen „Mordwaffen“ zum Land hinaus. A. Th. Deutſcher Reichstag. Berlin, 21. Juni. Am Dienstag gedachte der Reichs⸗ tagspräſident bei Eröffnung der Vollſitzung des Reichs⸗ tages des furchtbaren Grubenunglücks auf der Zeche Mont Cenis bei Herne. Er ſprach den Angehörigen der verunglückten Bergleute das herzlichſte Beileid des Hau⸗ ſes aus. Ein Antrag des Reichsminiſters des Innern, die Genehmigung zur Strafverfolgung des deutſchnatio⸗ nalen Abg. van der Kerkhoff zu erteilen, ſtimmte das Haus zu, nachdem Abg. Schultz⸗Bromberg(D. N.) gebeten hatte, von einer Ausſchußberatung Abſtand zu nehmen, damit die Angelegenheit möglichſt raſch und gründlich duch das Gericht geklärt werden könne. 5 Am Regierungstiſch war inzwiſchen der Reichskanz⸗ ler erſchienen, und zwar in ſeiner Eigenſchaft als Reichs⸗ finanzminiſter. Zwei Interpellationen der Rechtspar⸗ teien und zwei Anträge der Demokraten und der beiden ſozialiſtiſchen Gruppen, die ſich gegen die Ergänzungs⸗ prüfung, die für die Sekretäre bei N * guten Willen und g zenlcitſoes kretäre beim Aufrücken aus Be⸗ * „den auf der Tagesordnung. Der Reſchskag har ſich 5e⸗ reits einſtimmig gegen die Prüfung ausgeſprochen. Das Kabinett Fehrenbach hat ſie aber trotzdem beibehalten. Nachdem die Interpellationen begründet waren, legte der Reichsfinanzminiſter Dr. Wirth die Stellung ſeines Ka⸗ binettes dar. Er ſelbſt gab zu, daß er im Kern auf dem Boden der Anträge ſtehe, daß er aber trotzdem mit dem Kabinett an dieſer Ergänzungsprüfung feſthalte, weil man eine ſolche Verwaltungsmaßnahme nicht von heute auf morgen über den Haufen werfen dürfe. Die Ge⸗ prüften würden das als ungerecht empfinden. In den übrigen damit zuſammenhängenden Fragen gab Dr. Wirth weitgehendes Entgegenkommen im Ausſchuß zu. Zugleich wies er auch die Nachricht zurück, als ob eine Vorlage über die Abſchaffung des Berufsbeamtentums beabſichtigt ſei. Kein Wort ſei daran wahr, das ſeien Geſpenſter. Die Ausſprache hielt ſich in eng begrenztem Rahmen der in den Anträgen niedergelegten Forderun⸗ gen. Die Deutſch⸗Nationalen hatten ein Mißtrauens⸗ votum eingebracht. Die Abſtimmung darüber wurde jedoch vertagt. Die Anträge ſelbſt über die Ergänzungs⸗ prüfung gingen an den Hauptausſchuß. In raſcher Arbeit billigte man dann die Abkommen mit Polen und Danzig über den freien Durchgangsver⸗ kehr nach Oſtpreußen, den deutſch⸗polniſchen Amneſtie⸗ vertrag, den deutſch⸗chineſiſchen Friedensvertrag, eine deutſch⸗franzöſiſche Vereinbarung über die elſaß⸗lothrin⸗ giſchen Kriegsabgaben und einen Vertrag mit den alliier⸗ ten Hauptmächten über eine Grenzregulierung des Saargebietes. Der Nachtragsetat für 1921 geht an den Hauptausſchuß. Das Reichsmietengeſetz wird dem Woh⸗ nungsausſchuß überwieſen. Die weiteren Verhandlungsſtunden waren der Vor⸗ lage zur Förderung des Wohnungsbaues gewidmet. Nach dieſem Geſetz ſoll eine Abgabe von 5 Prozent des Miet⸗ wertes von den vor dem 1. Juli 1918 hergeſtellten Ge⸗ bäuden erhoben werden, die zur Förderung des We nungsbaues und der Siedelung Verwendung finden len. Reichsarbeitsminiſter Braun empfahl die Vorlage. Eine umfangreiche Ausſprache ſchloß ſich an, in der die Wohnungsnöte der Zeit nach allen Richtungen hin bo⸗ leuchtet wurden. Am Mittwoch gehr die Ausſprache wei⸗ ter. rer, Letzte Drahtnachrichten. Lloyd George in der britiſchen Reichskonferenz zur Weltlage. 5 London, 21. Junk. In der heutigen erſten Sitzung der britiſchen Reichskon⸗ ferenz, auf der die Premierminiſter der Dominions anwe⸗ ſend waren, hielt Llond George eine Rede, in der er aus⸗ führte: Die Entwaffnung Deutſchlands kann als gelöſtes Problem bezeichnet werden Die deutſche Flotte iſt ver⸗ ſchwunden, ebenſo die öſterreichiſche. Die deuſche Armee be⸗ ſteht nicht mehr; ſie iſt jetzt weniger mehr als 100 000 Mann ſtark Freilich beſtehen noch einige Arten von irregulären Formationen, die wir noch nicht völlig erfaßt haben. Es iſt nicht ſo ſehr Preußen, das zur Beunruhigung Anlaß gibt, als Bayern. Dieſe Schwierigkeit wird aber, wie ich annehme, in ſehr kurzer Zeit überwunden ſein. Diejenigen von uns, die wiſſen wie ſehr Sieg und Niederlage auf des Meſſers Schneide ſtanden, können ohne Zögern erklären, daß ohne die zwei Millionen Mann, die von außerhalb des ver⸗ einigen Königsreiches kamen, das Preußentum wahrſchein⸗ lich im Weſten und im Oſten triumphiert haben würde, be⸗ vor die amerikaniſchen Truppen an der Front eintrafen. Doch hat die zwangloſe Einheit des britiſchen Reiches Eng⸗ land, Frankreich und die Ziviliſalion vor jener Kataſtrophe gerettet. Lloyd Gorge fuhr fort, die Reparationsfrage ſei ebenfalls gelöſt: aber der Welffriede ſei erſt wieder her⸗ gellellt. wann die Grenzen Poſeus feſtſtehen und der Frieden mit dir Türkei geſchloſſen ſei. Freundſcheftliches Znſam⸗ menwirken mit den Vereinigten Staaten ſei der Haupt⸗ grundſatz Englands. Jonen ſei ein treuer Verbündeter Englands geweſen und die britiſche Politik könne niemals irgendwe en Unterſchied zwiſchen Raſſe und Ziviliſation, zwichen Oſten und Weſten machen. Lloyd George erklärte water, e) würden Jahre vergehen bis die Folgen des Krieges überwunden ſeien. Es gebe europäiſche Länder, wo die Armut und Not aroß ſeien. Trotz vieler entmutigender Dinge, glaube er jedoch zunerſichtlich, daß ſich die Welt lang⸗ ſam durch alle Schwierigkeiten durcharbeiſen werde. Es ſei eine übereus ermutiaende Notache in der internationa⸗ len Lage, daß eine wachſende Ungeduld gegen die beſtehe, die aus irgendwelchen Bemegarſinden verſuchen. die Welt in einem Zuſtand der Unruhe und Empörung zu erhalten. Es ſei die immer grözer werdend Ueberzenaung vorhanden, daß die Welt Frieden hohen miiſſe, menn ſie jemals wieder geſunden walle. Lond George ewlurte zum Schlun, das britiſche Reich gründe ſin wit eu ce 3 zdondern auf den 5 3818 —— U FN Cambon über den Juli 1914. Aus der letzten Nummer der„Revue de Frante“ berichtet der„Figaro“ über die Eindrücke, die Jules Cambon, der franzöſiſche Botſchafter in Berlin, in den Julitagen 1914 geſammelt hat. Cambon, der heute Frankreich im Botſchafterrat vertritt, bezeichnete ſich ſelbſt Staatsſekretär v. Jagow gegenüber als eine der zehn am beſten informierten Perſönlichkeiten in Europa. Man wird dies dem Botſchafter gern zugeſtehen, der wie ſein Bruder Paul, der bekannte Förderer des eng⸗ liſch⸗franzöſiſchen Einvernehmens, zu den intereſſante⸗ ſten Köpfen der franzöſiſchen Diplomatie gehört. Herr Cambon ſchildert, wie er, der die erſten zehn Tage des kritiſchen Junimonats in Frankreich verbracht hatte, bei dem traditionellen Empfang der franzöſiſchen Kolonie am 14. Juli eine recht erhitzte Stimmung vorfand. In⸗ tereſſant iſt es, daß Cambon ſelber den berühmten Kriegsrat vom 5. Juli in Potsdam anzweifelt, über den ſo viel gefabelt worden iſt. Er macht Deutſchland übri⸗ gens ein übertriebenes Kompliment, wenn er behaup⸗ tet, die Deutſchen ſeien Meiſter in der Kunſt, Geheimniſſe zu bewahren. Ueber Indiskretionen mit politiſch recht bedenklichen Folgen könnte man mancherlei berichten, was mit dem Lob des franzöſiſchen Botſchafters in Wi⸗ derſpruch ſteht. Cambon behauptet, daß er von der öſter⸗ reichiſchen Note an Serbien wie von einem Donnerſchlag überraſcht worden ſei. Er gibt zu, daß von dieſem genf Welt vor Augen du führen, Deurſchlan in ſer f den kommenden Konflikt verantwortlich.„Es war un umgänglich“, ſo ſchreibt der Botſchafter,„daß wir un angreifen ließen. Nur um dieſen Preis war das Ein⸗ greifen Englands an unſerer Seite zu erlangen.“ Man kann ſich des Eindrucks nicht erwehren, daß Cambon von ſeiner Fahrt an die Seine Weiſungen in dieſem Sinne mitgebracht hatte, und daß er mit großem Geſchick be⸗ müht war, dieſen Inſtruktionen nachzukommen. So ere zählt Cambon, wie er ſich von der deutſchen Regierung buchſtäblich hinauswerfen ließ, und nicht ſeine Päſſe for⸗ derte. Mit Staatsſekretär v. Jagow behauptet C bon drei Tage nach der Ueberreichung des Ultimatum an Serbien eine Unterredung gehabt zu haben, bei der er Jagow auseinanderſetzte, daß das, was Deutſchland unternehmen wolle, dumm ſei, und daß er beſti wiſſe, England müſſe mit Frankreich gehen. Daran hätte, ſo behauptet der Botſchafter, der Staatsſekrelck entgegnet, e ſei der Neutralität Englands ſicher. Sein engliſcher Kollege Goſchen, den Cambon gleich nach der Besprechung mit Jagow aufſuchte, ſagte ihm, er denk genau wie er, nur ſei er unglücklicherweiſe nicht berech“ tigt, dies mitzuteilen. Combon erklärt, das große Un⸗ lück dieſer kritiſchen Woche beruhe darin, daß Deutſch and nicht gewußt habe, es werde von Anfang an auch mit England kämpfen müſſen. Die deutſche Regierung habe gehofft, daß England gar nicht eingreifen oder ſich erſt dann dazu entſchließen könne, wenn Frauß 8 reich endgültig zu Boden geworfen ſei. Nach den Ausführungen Cambons kann man als behaupten, daß die engliſche Regierung inſofern einen ſehr ernſten Anteil am Ausbruch des Weltkrieges trägt, als ſie zwar feſt entſchloſſen war, gegen Deutſchland vor zugehen, und dies auch Frankreich mitgeteilt hatte, denn ſonſt ſind die ſo beſtimmten Erklärungen des ſchon durch ſeinen Londoner Bruder glänzend informierten franzt ſiſchen Botſchafters unverſtändlich, dies aber Ber in gegenüber verbarg. Die ruſſiſche Mobilmachung, de zwangsläufig deutſche Gegenmaßnahmen auslöſen mußte, war wieder undenkbar, wenn die Petersburgen Regierung nicht von Paris und London beſtimmte Zu ſicherungen erhalten hatte. Jede neue Veröffentlichun über die Tage vor dem Ausbruch des Weltkrieges f immer deutlicher, wie unhaltbar die Theſe iſt, Deutſch land ſei für den Wel'brand allein verantwortlich. Die Friedens möglichkeit im Sommer 1917. Von Prof. Dr. Hermann Jordan. alen e I. e 1 Im Hinblick auf bas kramwpfhafte 7 Erzbergers und Scheidemanns, neuerdings der„Friedensmöglichkeiten“ im Herbſt 1017.9 deutſchen Volke vorzudokumentieren, ſind nachfolgenden ſachlichen Feſtſtellungen des . langer Hiſtorikers von beſonderem Intereſſe⸗ Als im Jahre 1019 der damalige Reichsminister Erzberger in außerordentlich ſchwieriger Lage über ſchwerwiegenden Angriffen gegen ſeine Politik 10 Perſönlichkeit ſeitens der parlamentariſchen Rechten befand, brachte er nach dem Satze, daß der Hieb die 10 Parade ſei, die Behauptung vor, daß im Herbſt 19 durch die damalige Kaiſerliche Regierung beſonders we den Reichskanzler Michaelis, eine Friedensmöglicht zunichte gemacht worden ſei; mit Tränen im Auge habe damals Ende September 1917 der Nuntius Pacelli ihm das Scheitern ſeiner und Erzbergers Frrbenebenec, ungen durch den deutſchen Widerſtand mitgeteilt. niemand gegenüber dieſer Behauptung genügend orie tiert war, war in der Nationalverſammlung größte Er — und die Lage im Augenblick für Erzberger ge rettet. gegangen, mancherlei iſt darüber veröffentlicht word 1 und es wird nun notwendig ſein, das zuſammenzufah ſen, was wir über die Friedensmöglichkeit 1917 einwandfrei wiſſen. 1 Nachdem die unglückſel'ge Volenbefreiungspoliin infolge der antizariſtiſchen Einſtellung des Herrn 4 1 Bethmann⸗Hollweg, der Demokratie und der Sozialiſt. im Jahre 1916 die Möglichkeit eines rechtzeitigen fte dens mit einem noch gefeſtigten Rußland verſchüt hatte, handelte es ſich im Jahre 1917 darum, durch e„ giſche Kriegführung die Weſtmächte vor die Gefahr iht kriegeriſchen Zuſammenbruches zu ſtellen und d 90 friedenswillig zu machen. Alle Zeichen der Schwäche 15 Mittelmächte in Heer, Heimat und der Politik muff vermieden werden, bis unſere Gegner, die Möglich ihres Niederbruches an ſich ſehend, anfingen, ernſthe mit uns zu reden, denn unſere Gegner wußten ſo bre von unſeren Schwierigkeiten, um nur dann an 1 7 eigenen Zuſammenbruch zu glauben, wenn wir bis Aeußerſten entſchloſſen blieben. lt Nach allem, was wir bisher wiſſen, hat dieſe Tae im Frühſommer des Jahres 1917 begonnen, ſich in 125 gendem Maße geltend zu machen, ſo daß in den Mona Mai bis Juli 1917 eine gewiſſe Friedensneigung u vorſichtiger ausgedrückt, ein gewiſſes Nachlaſſen der bei nachgiebigen Haltunf ſowohl bei England als a l Frankreich eingetreten war, um dann ſeitdem dere gegengeſetzten Strömung wieder zu weichen. in Das Sinken der Stimmung bei der Enken e ale Frühſommer 1917 iſt erklärlich. Der Unterſeeboot e zehrte auf das ſtärkſte an der Kraft der Weſtmä ein Churchill hat ja am 12. Januar geſagt:„Nur n all wenig mehr und der Unterſeebootskrieg hätte uns 7 durch Hunger zur unbedingten Uebergabe gezwunge Die Hoffnung auf das Eingreifen Amerikas ſtand b in weiter Ferne, der Niederbruch Rußlands vollen eit der erſten Revolution im März 1917 un* 11 Es iſt nun einige Zeit ſeit dieſer Epiſode vorühe im Somme“ dadu 11 f r. G or s S — 13 3 b e e A D 2 S S e 2 = S a 88 — Franzoſen große Hoffnungen geſetzt, ſie War zuſam⸗ gebrochen, und im Anſchluß daran entſtanden in der anzöfiſchen Armee in. 90 Regimentern ſchwere Meute⸗ keien, die nur mit größter Mühe niedergeſchlagen wur⸗ den. Dagegen ſahen die Ententeſtaaten die gewaltigen Mflitäriſchen Leiſtungen der Mittelmächte und den ſtar⸗ ken, ſich in der deutſchen oberſten Heeresleitung verkör⸗ berten entſchloſſenen Weller zum endgültigen Erfolge. So dam es., daß die Ententeſtaaten ſich im Juni 1017. vor die ernſte Möglichkeit ihres Niederb geſtellt gahen und vor die Ausſichtsloſigkeit weiterer Opfer aul Blut, Geld und Preſtige. Die geiſtliche Diplomatie er⸗ kannte damals, daß der pſychologiſche Augenblick für eine Friedensvermittlung gegeben ſei. Charakteriſtiſch da⸗ r, daß der Schlüſſel zum Frieden nicht bei den Mittel⸗ Mächten, die zu einem billigen Frieden ſich längſt bereit Jezeigt hatten, ſondern bei den Ententeſtaaten lag, iſt traten wandte. Der ſchwierige Punkt war naturgemäß Dabei, ob Frankreich auf Elſaß⸗Lothringen, ſein Kriegs⸗ iel, verzichtete, oder ſich wenigſtens mit einigen fran⸗ 1 ſiſch ſprechenden Stücken begnügte. Das ſcheint tat⸗ 5 ͤchlich im Juni 1917 der Fall geweſen zu ſein, ſo daß der deutſche Nuntius Pacelli am 26. Juni 1917 mit errn von Bethmann⸗Hollweg über ein von den Weſt⸗ duchen gebilligtes Friedensprogramm verhandelte, us Elſaß⸗Lothringen bei Deutſchland beließ und nur Hanz sprechende Stüc an Frankreich gab. Die derhendlungen mit Bethmann⸗Hollweg und dann mit dem Kaiſer ergaben die Bereitwilligkeit Deutſchlands, A. der vom Papſt vorgeſchlagenen Baſis zu verhandeln. Vie Vorausſetzung für die Durchſetzung dieſer Frle⸗ nis möglichkeit war nun vor allem die, daß kein Ereig⸗ ils eintrat, welches den Weſtmächten wieder Mut gab, zen Kampf bis aufs Aeußerſte fortzusetzen. Die militäriſche Leitung zeigte ſich der Aufgabe ge⸗ dagen. Eine eindrucksvolle Offenſive führte das Oſt⸗ im Juli 1917 von Tarnopol bis an den Zbrucz, die 5 1 „%%——:: d 71 eichen 5 öſterteichiſchungariſchen Regierung. Im Hauptaus⸗ a5 des Reichstages hielt der Reichstagsabgeordnete ſewierger am 6. Juli 1917 eine Rede, über die ſofort gerungen drang, daß man erfuht, daß Erzberger unter * telmächte in der düſterſten Weiſe geſchildert habe, da 2 i Hun darsſichten der Entente glänzend ſeien. Wenn es 1 FEbveſen; ja der mit dieſer Rede zuſammenhängende 3 Pn des unglückſeligen Herrn von Bethmann⸗Hollweg Eindruck der Rede eines Abgeordneten, der Mut verkündigte die Reichstagsmehrheit der Linken nter Erzbergers Führung dieſen Zuſammenbruch veſof Zuverſicht auf den Enderfolg durch die Friedens⸗ erben dn vom 19. Juli 1917, wenn auch mit verklauſu⸗ en, ſo doch durchſichtigen Worten aller Welt und den 12 aufhorchenden, ſchͤn zum Einlenken bereiten En⸗ zenkeſtaaten. Eine größere volitiſche Torheſt hätte es dieſer Lage nſcht geben können. . Der Hölzprozeß. be Berlin, 20. Junt. Bel zahlreicher, Zuhöxerſchaft wurde 5 75 der Prozeß fortgeſetzt. Das äußere Bild iſt inſoſern Fine verändert, als die Verhandlungen von heute ab in t Bürgerſchaft ermordet werden. Per war, brannte es an verſchiedenen Stellen der Stadt. Awäg achtmeiſter Franke gibt Auskunft über den bereits ücknnten Feueräberfall auf den Ottoſchacht. Auf dem letzt marſch in Eisleben ſagte Hölz zu dem Zeugen daß 5 nderin Teil der Stadt in die Luft geſprengt würde. Einen die Ven Mann ſchickte Hölz nach Eisleben die Sins feilen 5 Jaffen ſtrecken. n. Höls die Leute fortſchickle. um ihnen das Leben zu ret wie er behauptet? Zeuge: Nein; er hat ſogar einem erblen wieder zu kommen, ſonſt würde er erſchoſſen. Die Handlungen dauern fort. 1 6 75 8 lantctla. 21. Junk. Mafor Polteß wurde auf Befragen der eut Zanwaltſchaft darüber vernommen, ob ſich bei ihm geklaagemeldek batten, die ſich erbieten wollten, den An⸗ nagen zu ermorden. Zeuge: Davon kann gar keine Rede eine lediglich der Zigarrenhändler Beier ats Bebra kam er im; ts zu mir und bat mich um Beamte in Zivil, da ab breit den Vorſchlag für eine Falle und wies ihn deshald u der Zeuge täglich, um ſo ein Speckgenick zu bekom⸗ Vorſitzender: Ich verbitte mir zum letztenmal die m n? e Maß überſchreitenden Redensarten. led warde bet dem Morde an dem Gutsbeſitzer Heß zugegen ren. Nalz. die Lumädchen Marta Reichert aus Roitzſchgen, kann über Kächttat nur unweſentliche cſte a I Der aſenbar ein Revolverſchuß. Heß rief Alſce zu Hilſe. Zeuge, Arbeiter Otto Albrecht aus Holzweißig, er Kolonne geſehen. Aanſchluß an bleſe er. ren 50 5 um- D ukachten des Sachverſtändigen geht r ſeeblockade wirkte aufs kräftigſte. Die Schwäche⸗ kamen dagegen vom deutſchen Reichstag und von el in die Oeffentlichkeit und zu den feindlichen Re⸗ Mer Bewegung des Haupfausſchaſſes die Lage der eſterreich⸗Ungarn am Zuſammenbrechen ſei und die dabei geblieben wäre, ſo wäre es nicht ſo ſchlimm kite, als Keichen des entſchtoſſenen Willens der Mittel Rache günſtig wirken können, und man hätte dadurch und Norden verloren hätte, verwiſchen können. Aber ' Schöffenſaal im neuen Kriminalgerichtsgebäude in Vorſitzender: Hatten Sie den Eindruck. e ſei, Hölz in ſeinem Standsugrtier auszuheben. bet diptet er habe zu der Zeit, als die Schüſſe flelen, öl llos hervor, 8, daß Papft Benedikt XV. ſich zuerſt an die Entente⸗ ——— ißt deßulg Wieviel Schweinskotelettes und Bratkartoffeln weiche rauf werden noch eine Anzahl Zeugen vernommen, N Das Hausmädchen Olga Richter aus Roitzſchgen ſayg als er den Heß durch das Haus begleitete. Das Bekundungen machen. Der euge, ein Arbeiter, der ſich auf dem Gute befand, daß er dle Schießereien in der Wohnung gehört er erſte Schuß klang leiſer als die übrigen, war gzelbewußt geführt hat, iſt nicht zu rütteln. 5 8 Be über empfehlen zu diirfen. Eine entgültig Beſchlußfaſſung über freien Poſten in der genommen und Frankreich zu verpflichten ſchub, anſtatt ſie einzudämmen. der Rebe zum 8 reell dels wieder die Achtung und Schätzung errungen hat, dis een Oe Diem-Geſchoſſen her. Fuſtigrat Brorg: Mußre die Nevolverkugel nicht im Körper ſtecken bleiben? Sach⸗ verſtändſger: Nein, da die Schüſſe aus nächſter Entfernung abgegeben wurden. Danach wurde noch der Kriminalwacht:⸗ meiſter Eisler aus Dortmund vernommen, der über die Glaubwürdigkeit des Zeugen Hönnicke vernommen wird und dieſem ein glänzendes Zeugnis ausſtellt. Auf Antrag der Verteidigung wird dann beſchloſſen, die Wachtmeiſter Wille und Erzleben aus Magdeburg zu vernehmen, die am Mittwoch gehört werden ſollen. Im Anſchluß daran werden die Playdoyers ſtattfinden. Hierauf wird die Verhandlung auf Mittwoch vertagt. geſtellten der geſellſchaften. Der Reichstag wird ſich demnächſt mit einem Geſetzent⸗ wurf über die ſchleunige Auflöſung der Kriegsgeſellſchaften zu beſchäftigen haben. Die bisher vorgeſehene Sperrfriſt von einem Jahr ſoll auf drei Monate reduziert werden. Um die Abwicklung der Steuerangelegenheiten der Kriegs⸗ geſellſchaften zu vereinfachen und zu beſchleunigen, iſt ge⸗ plant, ihnen weitgehende Steuerfreiheit zu gewähren. Es wäre ja auch unſinnig, wenn das Reich, dem ja doch in der Haumptſache eventuelle Ueberſchüſſe der Kriegsgeſellſchaften ſatzungsgemäß zufließen, die Lebensdauer dieſer jetzt über⸗ flüſſig gewordenen Organiſationen noch dadurch verlängern würde, daß es lange Auseinanderſetzungen zwiſchen Kriegs⸗ geſellſchaften und Steuerbehörden zuläßt. Ferner iſt eine beſondere Reichsſtelle mit der Uebernahme und Liauidierung der noch laufenden Prozeſſe der Kriegsgeſellſchaften beauf⸗ tragt worden. In eine ſchwierige Lage kommt allerdings das Perſonal dieſer Organiſationen, das gerade in einem Zeitpunkt auf die Straße geſetzt wird, wo der Arbeitsmarkt, beſonders auch für kaufmänniſche Angeſtellte, ungebener de⸗ laſtet iſt. Erfahrungsgemäß iſt der Nachweis einer Be⸗ schäftigung bei Kriegsgeſellſchaften bei der Stelleuſuche keln Empfehlung. Die Geſchäftsleute ziehen Bewerber, die aus freien Unternehmungen kommen, den früheren Angeſtellten don Kriegs⸗ und Zwangswirtſchaftsorgantſationesß vos. Dieſes allgemeine Vorurteil geht ſicher zu weit. Man dar nicht vergeſſen, daß es eine Zeit gab, wo tüchtige Augeſtellte nicht leicht zu finden waren. Damals mußte nan es denen hoch anrechnen, die ihre Dienſte Kriegsgeſellſchaften anboten, Andererſeits aber ſind über den Geſchäftsdeerteb dieſer Or⸗ ganiſationen viele ſehr ungünſtige und leider zutreffende Nachrichten in die breite Oeffentlichkeit gedrusgen. Es läßt ſich auch nicht leugnen, daß die Kriegsgeſellſchaften in äbn⸗ licher Weiſe wie die Wohnungsämter e von Kor⸗ ruption auſzuweiſen habn, Dieſe ſind in der Oef⸗ fentlichkeit ſo bekannt und baten de Schädigungen unſerer geſamten Voltswirtſchaſt h gezogen, daß es keinen Zweck hätte, ſie beſchönlgen vertüſchen zu wollen. Deſſen ſind ſich auch die fetzt zur Entlaſſung kommenden Angeſtellten der Kriegsgefellſchaften voll bewußt, die größ⸗ tenteils iſchuldigerweiſe bei den Bemühungen um neue Ser 5 Stellen untr den allgemeinen Vorurteil zu leiden haben. 9 Die Betriebsräte der Kriegsgeſellſchaften wenden ſich jetzt mit einer Erklärung an die Oeſſentlichkett und bitten vor Allem die Arbeitgeber bet ekwalgen Einſtellungen„nicht das Wort Kriegsgeſellſchaft“ als Keunzeichen den arbeitswilligen und leiſtungsfähigen Mitarbeitern an dem Wiederaufbau der deutſchen Wirtſchaft unheilbringend aufzudrücken, ſon⸗ dern ſie alle ſo zu werken, wie ſie es ihrem gelernten Beruf und bewährungsgemäß in dieſem vollauf verdienen, und die Induſtrie, Handel uſw. im Stande ſind, ganz auszufüllen.“ Politiſche Nachrichten. Berlin, 22. Juni. Tie Frage der Sanktienen beschäftigt nicht nur die dentſche Regierung und die bürgerlichen Parteien, deren Interpellation immer noch nicht zur Verhandlung gekom⸗ men iſt, ſondern auch, wie unſer Berliner Vertreter aus außenpolitiſchen Kreiſen erfährt, die engliſche Regierung, die den Standpunkt einnimmt, daß nunmehr die Aufhebung der Sanktionen erfolgen müſſe. Engliſcherſeits ſind in Pa⸗ ris in dieſer Hinſicht wiederholt Vorſtellungen gemacht wor⸗ den. Die franzöſiſche Regierung hat indeſſen bisher ihren Standpunkt vertreten, daß Deutſchland wohl den guten Willen gezeigt habe, die Ultimatums bedingungen zu erfül⸗ len, daß jedoch Frankreich bisher noch nicht die volle Gewiß⸗ heit erlangt hätte, daß Deutſchlaud auch weiter die Zahlun⸗ gen pünktlich leiſten werde. Die franzöſiſche Regierung hat ferner darauf hingewieſen, daß ſie richtig damit tat, die Sanktionen noch nicht aufzuheben, da ſie einen Teil des Er⸗ ſolges in der letzten Zeit auf die Beibehaltung der Sanktio⸗ neu zurückführen könne. Sie ſei aber nunmehr bereit, wenn Teutſchland ſeinen Verpflichtungen weiter nachkommt, die Aufeepung der Beſetzung der Ruhrſtädte ſofort anzuordnen. Engliſcherſeits hat man nun dafür einen feſten Termin an⸗ ncht, dieſe Be⸗ ſetzuug bis ſpäteſtens Ritte Juli are —— E Wirtſchgaftliches. „Wefnbau und Weinhandel“. „Nach mehr als 18 jährigem Beſtehen hat die Vexeiniguntz pfälgiſcher Weinproduzenken, Weinhändler und Weinkom⸗ miſſionäre aufgehört zu beſtehen. In der letzten General⸗ verſammlung am 25. Mai 1921 zu Neuſtadt a. d. Hardt wurde einſtimmig ihre Auflöſung beſchloſſen. Die„Ver einigung“ war im März 1903 gegründet worden zu den ausgeſprochenen Zweck der Schaffung eines neuen Weir⸗ geſetzes mit dem Ziele der Bekämpfung der Weinfabrikation. Das eben erſt, im Jahre 1901, erlaſſene Weingeſetz hatte ſich nämlich alsbald, wie das vorhergegangene, als durchaus ungenügend und unbrauchbar erwieſen und leiſtete der Welnfabrikation und ſonſtigen üblen Machenſchaften Vor⸗ t f Es war die Zeit, wo Wein⸗ bau und reeller Weinhandel dem Uniergang entgegengingen und beſonders der Weinbau völlig überflüſſig zu werden drohte, da„Wein“ in jeder beliebigen Menge und ungleich billiger fabriziert als auf natürlichem Wege erzeugt werden konnte. Nur der Eingeweihte weiß, welche ungeheure Schwierigkeiten zu überwinden waren, um den Beſtrebun⸗ gen der„Vereinigung“ zum Durchbruch zu verhelfen und krotz des Widerſtandes einflußreicher Kreiſe die geſetzgeben⸗ den Faktoren von der Notwendigkeit der Schaffung eines neuen, beſſeren Weingeſetzes ſo kurze Zeit nach dem even zerſt in Kraft gertenen Geſetz von 1901 zu überzeugen. Aber nach unſäglichen Mühen, Sorgen und Kämpfen gelang es doch in verhältnismäßig kurzer Zeit, das geſteckte Ziel zu erreichen und im Jahr 1909 das heute noch gültige neue und beſſere Weingeſetz unter Dach zu bringen. Selbſtverſtänd⸗ lich bedurſte es hierzu der treuen und tatkräftigen Mit⸗ arbeit gleichgeſinnter Kreiſe und Verbände im ganzen Reich. Die„Vereinigung“ iſt viel zu beſcheiden, um alles Verdienſt für ſich allein in Anſpruch zu nehmen—, allein an der Tat⸗ ache, daß die„Vereinigung“ die ganze Aktion eingeleitet, So haben u d ganzen Sl wir denn heute ein Weingeſetz, das im großen fich bewährt und dem ehrlichen 0 nis des Weinbaues und des reellen n⸗ Aßrer Spitze geſtanden md, können mit Stotz ung Wenn 25 5 1 hre Arbeit und auf ihre Erfolge zurückblicken? f ausgedauert. Genaue Angaben über das Lebensalter ein fktuadenden Generalverſammlung überlaſſen bleiben. tuung auf i f ein jeder aber, der an dem Gedeihen von Weinbau und Wein⸗ handel beteiligt iſt, in erſter Linie der pfälziſche und dar über hinaus jeder deutſche Weinbauer iſt jenen Männern zu rückhaltloſem Danke verpflichtet, und wenn ich auch weiß, daß er es nicht gerne lieſt, ſo kann ich doch nicht umhin, wenigſtens einen Namen hier zu nennen, Wilhelm Lingen⸗ felder, Weingutsbeſitzer in Neuſtadt a. d. Haardt als erſter einziger und letzter erſter Vorſtand der„Vereinigung“ ist derjenige, den ich hierbei, ohne Widerſpruch befürchten zu müſſen, im Auge habe... Wachenheim. Bei der Weinverſteigerung der dleſigen Winzer⸗Vereinigung wurden für 1920er Weißweine für te 1000 Liter erzielt, 13 200, 14 500, 16 000, 17 400, 18 400, 20 000, 21 200, 21 200, 25 000, 27 700, 28 000, 29 000.— Erlös 1223 389 Mark, was einem Durchſchnittspreis von etwa 16 800 Mark für 1000 Liter entſpricht.— Die ausgebotenen 1919er Weiß⸗ weine koſteten: 16 000, 18 400, 19 000, 21 300, 29 400.— Zwei Nummern des Kathol, Pfarrgutes erbrachten 14000 und J 16 700 Mark. 5 4 Deidesheim. Im Anſchluß an den Bericht über das Wein⸗ ausgebot von Gg. Siben Erben tragen wir noch nach, daß die Geſamteinnahmen 954.190 Mark betrugen, ſomſt ein Durchſchnittsprets von rund 40 000 Mark für 1000 Liter.— Das Weingut M. Eiſenberger Erben erzielte für 1920er Weißweine 18 000, 21 500, 23 000, 25 800, 31 500, 35 300, 37 09. — Bei einem Erlös von 389 000 Mark betrug der Durch⸗ ſchnittspreis für 1000 Liter rund 30 000 Mark. Vermiſchtes. i Die Kirſchen⸗Orgie. In unſerer an Kurioſitäten wahrhaft reichen e Zeit gab es neulich als Novum die„Maiglöckchenſteuer“ Da hatte irgendeine kleine mitteldeutſche Stadt, die wegen ihrer Maiglöckchenplantagen berühmt war. die duftenden Frühjahrskinder mit einer Gemeindeſteuer belegt. Und witzige Köpfe hatten dementſprechend die Frankfurter Würſt⸗ chenſteuer und die Berliner Pfannkuchen⸗ und Kartoffel pufferſteuer vorgeſchlagen. 1 Das war zur Zeit der Maiglöckchen. Die Zeit der Kir⸗ ſchen bringt das Novum: die Kirſchen⸗Orgie. Damit iſt nun beileibe nicht etwa eine Schlemmerorgie der Schieber in di⸗ verſen Kirſchgerichten Kompotts, Torten oder gar in Kirſch⸗ waſſer gemeint. Wir hüten uns davor Hier koſtet das Pfund Kirſchen immer noch 2—3 Mark. Die Gärtner ſagen „Die Ernte war ſchlecht“. Deshalb alſo. Aber nun hört man aus Naumburg von einer Kirſchen“ Orgie. Nicht der Konſumenten, ſondern der Lieferanten. Die Gemeinde Schleberoda bei Freyburg, die im Lenz den „Vorzug hat, in einem Kirſchenblütenmeer ertrunken zu lie⸗ gen, hat einen„Freudentag“ angeſetzt, Freudentag mit Freibier und Freſball. Wie ſchön das iſt, daß eine Ge⸗⸗ meinde ſich in dieſer elenden und abſcheulichen Zeit einen Freudentag leiſten kann, wo ſonſt die ganze Welt, okkußz iufiziert, von Weltuntergang unkt! Und woher die Freuden Schleberoda hat ſeine— Gemeindekirſchen verſteigert! Wie wir irgendwo leſen, haben Schlebroda die Kirſchen heute. in der Zeit der Schiebungen und des Wuchers, faſt 81 000 Mark gebracht. Und die Bäuerlein wurden fidel, ſo fiden, daß ſie jetzt, und vermlutich an mehreren Sonntagen noch weitere Freudenfeſte feiern.— N— Ein armes, kleines, rotzunäſiges Mädel ſteht vor einem Obſtladen und möchte ſich ſo gerne elne Kirſche kaufen. 4 Wie alt kann ein Uhn werden? Großraubvtgel, der Kolkrabe, können ein ſehr hohes Alter erreichen haben in der Gefangenſchaft ſchon 80 Jahre und lä 5 e N * Uhns macht nach Mitteilungen von Förſter Reindl, Schlei heim, Präparator Nikolaus Henſeler in„Hege und Jagd Im Elternhaus des Förſters wurde um die Zeit, 8 die Mutter des Förſters geboren wurde, ein nicht mehr fun ger Uhu 71 Hüttenſagd angekauft und in guter, ſachver⸗ ſtändiger Pflege gehalten. Vor einiger Zeit ſtarb die Mud⸗ ter des Förſters im Alter von 72 Jahren. Der Uhn über⸗ lebte, ohne einen greiſenhaften Eindruck zu machen, die betagte Frau und würde zweifellos heute noch leben, wenn nicht Einbrecher das Anweſen des Jagdbeamten beimge ſucht hätten. Sie gerieten bei ihrem verbrecheriſchen Un⸗ ternehmen in die Uhukammer und wurden von deren J. ſaſſen angenommen. Dabei wurde der ebenſo tapfere, als wiſſenſchaftlich um ſeines Alters willen intereſſante Uhn von dem Geſindel erſch lagen. 4 * Badiſcher Pfalzgau⸗ Sängerbund. De Badiſche Pfalzgau⸗ Sängerbund hatte auf Sonntag, den 19. Juni ds. Js. die Vertreter der einzelnen Gau⸗ vereine ins Hotel Bauer in Mannheim, zu einer Tagung uſammenge rufen, um zu der bedeutungsvollen Frage des Anſchluſſes an den Badiſchen Sängerbund Stellung zu nehmen. 5 8 N. Der derzeitige Präſident des Badiſchen Sängerbundes, Herr Röchtsanwalt Dr. Krieg in Offenburg, hatte ſich pe ſönlich eingefunden, zur Fühlungnahme und Propagie⸗ rung ſeines mit Eifer und Energie betriebenen Planes de? Einbeztehung aller badiſchen Gauve bände in den Badiſchen Sängerbund. Herr Dr. Rrieg war ſich darüber im Klaren, daß in di ſer Angelegenheit fehr tiefgehendes Mißtrauen und auch ernſte, fachliche Widerſtände zu überwinden ſind. In klaren, packenden Ausführungen wies er auf die Be⸗ deutung gjeoßer O gantſatlonen auch auf dem Glbiete des Volkgeſanges hin, er zeigte, wie mit den neuen Männern auch ein neuer demokratiſcher Geiſt in die Leitung des Badiſchen Sängerbundes eing⸗zogen iſt, der ſich namentlich in der Richtung eines beſſeren Eintretens für die kleinen Landvereine neu orientiert habe. Sein Hinweis auf die große ideelle Bedeutung einer harmoniſchen Bereinigung aller Sänger zur Ueberbrückung der Klaſſengegenſätze und damit zum wichtigen Faktor in der Geſundung und dem Wiederaufbau uaſeres deuſchen Vokstums werdend, machte einen ganz b ſonders nachhaltigen Eindruck auf die Zuhörer. Die fachlichen Gegenſötze wußte er durch größtes Ent⸗ gegenkommen zu beh⸗ ben, insbeſonders ſoll den Gauen die ſeliherige Selbſtändigk⸗it auf muſtkaliſchem Gebiet belaſſen werden. 2 i Das Reſultat einer eingehenden, ernſten Ausſprache über die Da legungen des Herrn Dr. Keteg ging dahin, daß der Vo,sſitzende des Bädiſchen Pfalggau- Süngerbundes Herr Ph. Stein, ſswohl wie die Vertreter der Bundes. vereine glaubten, den Sängern den korporativen Eintritt des Gaues in den Badiſchen Sängerbund aufs wärmſte die Frage muß aber der im September ds. Js, ſtatt⸗ ö N f N N Wadiſcke Politik. Der badiſch⸗bayeriſche Zwiſchenfall. Tie Crklärung der badiſchen Staatsregierung zu dem Auffatz der„Karlsruher Zeitung“ über den Generalſtreik in Bayern wird von den Münchener Blättern mit Befrie⸗ digung aufgenommen. Die„Münchener Neueſte Nachrich⸗ ten“ drucken die Erklärung an der Spitze des Blattes ab und ſchreiben dazu: Damit hat die badiſche Regierung ge⸗ tan, was ſchlielich notwendig war wenn ſie nicht ſelrn ſich auf die gleiche ſchiefe Stufe ſtellen und geſtellt ſehe⸗ wollte, wie dieſer amtliche„Hauptſchriftleiter“ Amend, den die amtliche Erklärung als Verfaſſer der Schimpſereien an Bayern an den Pranger geſtellt hat. Das lebhafte Be⸗ dauern der badiſchen Regierung über den Vorgang und die Betonung des Wenſches, die guten Beziehungen mit Bayern aufrecht erhalten zu ſehen, wird in Bayern Verſtändnis finden. Die Angelegenheit kann damit umſo eher als eér⸗ ledigt betrachtet werden, als natürlich kein Grund beſteht, mit einem Herrn von den Qualitäten Amends ſich weiter zu befaſſen. Man wundert ſich nur, daß im unmittelbaren Anſchluß an die amtliche badiſche Erklärung in der gleichen Nummer dieſer Herr den traurigen Mut hat, noch einmal das Wort zu nehmen, ja, daß er überhaupt in dem Amts⸗ blatt der badiſchen Regierung nach einem ſolchen Befähi⸗ gungsnachweis noch einmal zu Wort kommt. Bemerkt muß werden, daß Herr Amend, der nach unſeren Informationen ſchon vor dem Umſturz die„Karlsruher Zeitung“ leitete, damals weit rechts ſtand bis die Wellen der„Revolution“ ihn auf die radikale Linke ſpülten.— Der„Bayeriſche Ku⸗ rier“ dagegen meint, die Erklärung das badiſchen Staats⸗ che Gemeinden, Ne reh pererf Seen ee Großbanken und in ſtarkem Maße auch Indusrielle ans Württemberg und Baden. Die erſte Generalverſammlung zur Wahl des Aufſichtsrates und zur Beſtätigung Grün⸗ diengsvorganges ſoll noch für die nächſte Woche einberufen werden.„* 7 1 8 eee eee Futſchließungen des Bankbeamtentages in Frankfurt. Frankfurt a. M., 21. Juni. Der Bankbeamtentag brachte in zwei Entſchließungen, die ohne Widerſpruch angenom- men wurden, zum Ausdruck, daß die Bankangeſtellten ge⸗ ſonnen ſind, weder die Diskreditierung des Reichstariſver⸗ trages zuzulaſſen, noch ſich die verantwortliche Mitwirkung an der Führung der Geſchäfte eines Unternehmens, die durch das Betriebs rätegeſetz gewährleiſtet wird, verküm⸗ mern zu laſſen. In einem Schlußwort unterſtrich Fürſten ⸗ berg⸗ Berlin ausdrücklich, daß es zu einem Kamof kommen müſſe, wenn die Bankleitungen ſich den berechtigten Wün⸗ ſchen der Angeſtellten widerſetzen ſollten. Die Erfüllung ihrer Forderungen ſei die Vorausſetzung für die Mitarbeit an dem Werke des Wiederaufbaues. 2 .** Karlsruhe, 22. Juni. Infolge des Zuſammentritts des Deutſchen Städtetags in Stuttgart am Samstag den. d. Mts. wird der Landtag den geplanten Beſuch von Schwet⸗ zingen und Mannheim auf Samstag den 2. Juli verſchieden Eine Kommiſſion des Landtags wird ſich kommenden Sams- tag nach Freiburg bege“ en, um den kliniſchen Auſtalten der Univerſität Freiburg einen Beſuch abzuſtatten. 8 k Mosbach, 21. Juni. Die nächſte Sitzungsperiode des Schwurgerichts findet in der zweiten Juniwoche ſtatt. Wie das„Mosbacher Volksblatt“ berichtet, wird der Naubanfal Asten, 2. Ban, d neralangeiger“ erfährt, droht die Schliezung heimer Lichtſpieltheater. Heute nachmittag bandlungen mit der Stadtverwalung wetzen der Schließ Natt. 2 28 e Nieberweiler, 21. Funl. Ein Aufomobilunglück en eignete ſich Sonntag abend oberhalb Niederweller. Ein von Badenweiler kommendes Auto fuhr mit ſolcher Wucht gegen einen dicken Baum, daß dieſer glatt 15 bende wurde. Baß den ſechs Inſaſſen wurden drei herausgeſchleudert. Theodt Nütſchler von Lörrach blied leblos liegen. Ein anderer 255 15 9 Wiederzolung eines im Kriese erlittenen Ne Eingeſandt. Unter dieſer Rubrik erſcheinenden Artikel übernehmen wir keln e— eee Oe Redaktion, Nachdem nun das groze ſogenannte Wohltätigkettz“ feſt(man kann es auch Bettelſeſt nennen) vorbel i, mochte ein Kriegsbeſchädigter auch etwas dazu ſagen. J. denfalls dankt ein großer Teil von riegsbeſchädigten und Hinterbliebenen für eine derartige Unter ftützung, dem Gelder, welche durch Orgel, Raruſell und Tanz zuſammen zebracht werden, haben für uns keinen Zweek, denn als Opfer des Krieges verlangen von der Regierung ein au- kömmliches Renten- Verſorgungsg f) Alle deutſchen Männer, welche im Kriege iir Leben für unſer Vaterland — präſidenten ſei etwas und nichts und fragt, badiſche Staatsregierung ihr offizielles Organ nicht ſoweit ſie ſolche Seitenſprünge, wie die des in der Hand habe, daß Hauptſchriftleiters Amend verhindern könne. Baden und Nachbargebiete. Gründung der Neckar⸗Aktiengeſellſchaft. Karlsruhe, 22. Jun. Wie wir von zuſtändiger Seite er⸗ fahren, haben geſtern die abſchließenden Verhandlungen in Stuttgart zwiſchen den Gründern der Neckar⸗Aktiengeſell⸗ ob denn die k Heidelberg, 21. Juni. ſtundenarbeit. geſtellten ſolidariſch. ah Eberbach, 21. Juni. auf der Krumbacher Mühle zur Verhandlung ſtehen. Die Forderung ber Augedell⸗ ten der Waggonfabrik H. Fuchs Akttengeſellſchan anf Se, haltserhöhung waren von der Firma abgelehnt vom Schlichtungsausſchuß nicht anerkannt einer Verſammlung beſchloſſen die Angeſtellten an Wees Forderung feſtzuhalten und die Ablehnung jeglicher dense Die Arbeiterſchaft erklärte ſich mit den; Der Vorſteher des hieſigen Le⸗ bensmittelamtes Brand, der in letzter Zeit ſehr üppig lebte worden. vor Not und zu geben, wo blie benen und arsßten Nutzen dabei bat. geopfert haben, daben mehr als ihre Pflicht getan und dopp⸗Ite Pflicht hätte es für die Regierung ſchon lanaf ſein muͤſſen, ein Verſorzungsgeſe zu machen, damit! Frauen und Kinder, die ihren Crnährer verloren haben U Elend geſchuͤzt bleiben, anſtatt irgend eine Trupp die Genehmigung für derartige Veranſtaltungen man am Ende doch nicht weiß, wer de, Zudem ist es vielen Hinter Atiegsbefchädigten in der deutigen Zelt gl nicht zu Mute, ſolch Tanz und Nummelfeſte mitznmach ſchaft zu voller Uebereinſtimmung geführt. Das geſamte war kürzlich verſchwunden. Bei einer Nachprüfung der Ge⸗ ieß⸗ Diündungskapital von 300 Millionen Mark iſt gezeichnet. ſchäfte des jungen Mannes wurde ein Fehlbetrag von rund 2 3 8 5 n vom Reich Aktionäre der Geſellſchaft ſind das Reich, der badiſche 36 000 Mk. feſigeſtellt. Gegen den Flüchtling iſt Strafanzeige utzen anſtatt Schaden erlitten haben württembergiſche und beſſiſche Staat, badiſche und württem⸗ erſtattet. N 3 Ein Keiegsbeſchädioter. dice Senennpnacungen i. ̃ ̃—ũq Wir machen darauf aufmerkſam, daß nach* 0 1 50 5 ge.. d ee en GSwerbe verein Seckenheim Ein Sperbuch gehört zum guten Gewissen wee ürſorge in Bern, jene Familien deutſcher Wehr⸗— 16— de e in dach= undi ist des beste Ruhekissen. deu, Abend 8 U Deutſchland zu überſiedeln, bis ſpäteſtens 1. Juli Hacdhrul. Probe Soz. Furſorge in Bern, B gemeldet werden müſſen. Falls dieſe Meldung unterbleibt, gehen dieſe Familien der Gewährung des freien Umzugs verluſtig. Konſtanz, den 9. Juni 1921. Bad. Bezirksamt. Landesfürſorgeſtelle für drutſche Wehrleute aus der Schweiz. Lebensmitteln! 1 Liglicher Ausverkauf beim febensmittelant: Rä ines weißes amerikaniſches e D Corned⸗Beef in Doſen Wus ſikonſerven in Doſen U engl. Pfd. 5.— 2 Pfund 15— Kaffee ungebrannt 1. Sorte Pfd. 19.— Dörzobſt gemiſcht Pfd. 3 25 Kernſeife 2 St.= 1 Pfund 650 Ketzen Stuck— 75 Lebens mittelamt . Fußball⸗Vereinigung 4 Seckenheim. Ju dieſer Woche findet Training ſtait. 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