2 2 r eee eee ene e 8 eee . 5 18 1 1. 3— 5 8 N 65 J 5 2 Flmtsblart der Bürgermeisterdmter Seckenheim. Ilvesheim, DZ ͥ ⸗=— 2 12.— ausſchl. Beſtellgeld.— Al. Jahrg. — Abonnementspreis: Monatlich 4.— Mk. . Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. örſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. mit Montag, 27. Juni 1921 Tagesſchau. N ner Sitzung zuſammengetreten, 1 2 mun iſion in den nächſten Tagen erlaſſen werden ſolleu. eſem A den e ei 8 55 8 babes em Halbkreis einſchwenkt. 8 in ſüd Polerbe uppen werden ſowohl den zen. Nach Hol 0 uppen nden. Breslau, 24. Juni. Son Plan ert, weil die interalliierte Kommiſſion noch mit verhandelt. · f chutzes gegen ſeine Zurücknahme iſt nicht zu erwarten. Bromberg, 25. Juni. wohlhabende in der Richtung auf Danzig verlaſſen. Bromberg, 24. Juni. 5 . Seit den. Monaten müſſen Hab 8 vertrags haben die völlige Zollfreiheit. erung, d en zu verhindern. — 5 Berlin, 28. Juni, Die Reichs regierung iſt geſtern nachmittag im Reichstag ter um ben Bericht des Mi⸗ 5 erialdirektors von Maltzahn entgaeazunehmen, der kurz 92 er mit den nach Oberſchleſten entlasdien Vertretern aus If erſchleſien zurückkehrte. Nach den Bericht don Maltzahn 81 zwiſchen General Hennecker auh dem Führer hes deut⸗ men Selbſtſchutzes, Höfer, ein Einvernehmen über die Näu⸗ ing Oberſchleſiens erzielt worden. Dieſe Vereinbarungen. zwiſchen den beiden Generäten werden die Grundlage ab⸗ 8 en für Anordnungen, die von der Juteralliierten 1 5 8 Nach di bkommen ſoll die Räumung Oberſckleſiens inner⸗ Fi 7 Tagen vollstandig durchgeführz lein. Iunächſt müſſen * polniſchen Juſurgenten unmiſt⸗lbar nach der Verlaut⸗ inrung der Anordnungen der Interalliierten Kommiſſion E gegenwärtigen Linſen räumen und innerhalb 36 Stun⸗ 1 eine neue Linie erreicht haben, die weſtlich von Lublinit get 1. weiter in einem weiten Rogen um Hleiwitz herum⸗ mb ſodaß dieſe Stadt von den Juſurgenten freigegeben di rde. Erſt weun die Polen die erſte Etappe geräumt und ſchele, neue Linie erreicht haben, wird der deutſche Selbſt⸗ ant ſich von der gegenwärtigen Linie zurückziehen und ar ſo. daß er mit dem nördlichen und füdlichen Flügel in . Zwiſchen dieſen beiden as kreiſen wird daun völlig geräumt, ſo auch Oppeln und ſchen ande Gebiet um die Stadt. Die neue Linie des deut⸗ inen Sell ſtſchntzes wird im Norden etwa öſtlich Krenzburg, Der Bericht des Frhr. von Maltzahn. denſſadlichen Halbkreis öſtlich Glogau liegen. Nachdem der uliſche Selbſtſchutz dieſe Linie erreicht hat, begiun! für die en die Verpflichtung, ſich weiter in der Richtung anf die ch⸗polniſche Grenze zurückzuziehen. Erſt wenn die pol⸗ tritt en Inſurgenten Oberſchleſien vollſtändig geräumt haben, feine für den dentſchen Selbſtſchutz die Verpflichtung ein, Smierſeits die beiden Halbkreiſe nördlich und füdlich von Tibeln zu räumen und ſich aufzulöſen. Die interalliierten i 15 Polen wie auch den Deulſchen beſentelbar folgen und das jeweils geräumte Gebiet ſoſor 7 Tagen muß die Räumung beendet ſein, und rfen 25 in dem Abſtimmungsgebiet nur noch alliierte bons Oppeln erfährt das„Berliner Tageblatt“, daß der General Höfer und General Henneker ausgearbeitete 8 einer poſitiven Räumung Oberſchleſtens durch die Aliſ ein diſchen und den deutſchen Selbſtſchutz von der inter⸗ ſchluztten Kommiſſion angenommen werden wird. Der Ab⸗ berge der Verhandlungen wird augenſcheinlich nur magere Or ⸗ Ein Widerſtand des deutſchen Selbſt⸗ reichs Furcht vor weiteren Ausſchreitungen haben zatl⸗ deutſche Familien Bromberg fluchtartig die nach Deutſchland gehen⸗ onen, die für Deutſchland optieren, für ihre gauz⸗ Ausfuhrgebühr bezahlen. Nach Artikel 91 des Krie⸗ Optanten für ihr betoegliches Eigen⸗ Die Erregung der deutſchen Ne. euna richtet ſich deshalb hauptfächlich gegen die deutſch⸗ ie nichts tue, um dieſen neuen Rechtsbruch der Deutſchland. als Freiwillige nach Oberſchleſien zu gehen. der oberſchleſiſch⸗polniſchen Grenze. Gegen die Sanktionen grenze zu verlangen. Wie unſer Berliner härt, iſt dieſe Forderung des allem Nachduck und aller S 0 fe. geſtellt. 7 im Auswärtigen Am N lamentariſche Kommiſſion nach 7 2 miſſion wollte ſich in der Hauptſache über zwei der von den Polen eingeſenten Behörden ſtehe. auch der 12er Ausſchuß beigerreten iſt. Nachrichten vor. men ſtehe jedoch noch aus. Erzberger geht um. te ſleckarhausen und Edingen — 22 Berlin, 24. Juni. Die deutſche Regierung hat der Botſchafterkonferenz eine Note übermittelt, in welcher der klare Beweis erbracht wird, daß die Teilnahme von Angehörigen des regulären, volni⸗ ſchen Heeres mit Vorwiſſen und Zuſtimmung der polniſchen militäriſchen Dienſtſtellen erfolgt iſt, und daß die polniſchen Offiziere ihre Untergebenen geradezu aufgefurdert haben, Die Note for⸗ dert guf Grund dieſer Tatſachen die endgültige Sperrung Der Induſtrie⸗Ausſchuß im beſetzten Gebiet hat an den Reichskommiſſar für das beſetzte Rheinland eine Eingabe gerichtet mit dem Erſuch, en, bei der interalliier⸗ ten Rheinlandkommiſſion in Köln vorſtellig zu werden unter Hinwejs auf die außerordentlich ſchlechte Lage der deutſchen Induſtrie im beſetzten Weſtgebiet, eine ſofor⸗ tige Aufhebung der Sanktionen wie auch der Rheinzoll⸗ Vertreter Induftrie⸗Ausſchuſſes mit fe Auch die Un⸗ abhängigen haben ſich dieſer Forderung angeſchloſſen. ö Berlin, 24. Juni. Wie gemeibet wurde, in her Dezernent für Oberſchleſien veiherr von Maltzahn, der die par⸗ Oberſchleſien begleitet hatte, zur Berichterſtattung nach Berlin zurückgekehrt. Die Kom⸗ Fragen orien⸗ tieren: 1. Ob es ſich bei der Räumung lediglich um die Bil⸗ dung einer neutralen Zone oder um die Räumung des gan⸗ zen beſetzten Gebietes Oberſchteſiens handelt, und 2. wie es mit der Schaffung einer lokalen Polizei, unter Beſeitigung Nach dem Bericht des Freiherrn von Maltzahn iſt unnmehr ein Ein⸗ vernehmen unter den Velezligten zuſtande gekommen, dem i Es handelt ſich bei der Räumung nicht um die Bildung einer neutralen Zone, ſondern um die völlige Nänmung des geſamten Gebietes. Auch über die Beſeitigung der von den Aufrührern einge⸗ ſetzten Behörden und ſiber die Polizei liegen beruhigende Nach den Eindrücken, die die Kommiſſion gewann, beſtehe diesmal auf Seiten der interglliierten Kom⸗ miſſion der Wille, Ernſt zu macken. Die offizielle Zuſtim⸗ mung der interalliterten Kommiſiien zu dem Uebereinkom⸗ Am 29. Juni wird ſich der Reichsausſchuß der Zen⸗ trumspartei neuerdings mit dem Fall Erzberger befaſ⸗ ſen. Unſer Berliner Vertreter erfährt hierzu in Ergän⸗ zung der bisher bekannten Mitteilung, daß in der Zen⸗ trumspartei ſich zwei gleichſtarke Gruppen gegenüberſte⸗ hen. Während die eine ſogar die Ausſchließung Erzber⸗ gers aus der Partei fordert, da er in letzter Zeit eine agreſſive Angriffspolitik gegen führende Männer der Partei geführt hat und ſein ganzes Beſtreben darauf hin⸗ ausging, die Partei zu ſpalten. Die Erzberger freund⸗ Inſerationspreis: Die einſpaltige Petitzeile 80 Pfg. Reklamen 2.50 Mk. Bei öfterer Anfnahme Rabatt. — Poſtſcheckkonto: No. 146 ernſprechanſchluß Nr. 16. 1 n Nr. 19819. lich geſinnte Hälfte dagegen will in der Konferenz dafür eintreten, daß Erzberger, der ihrer Auffaſſung nach völlig rehabilitiert iſt, wieder zu parlamentariſchen Ar⸗ beiten herangezogen wird. Von einem Zentrumsabge⸗ f ordneten, der zu Erzberger in näheren Beziehungen ſteht, erfährt unſer Berliner Vertreter, daß Erzberger ſelbſt davon überzeugt iſt, daß in dieſer Beſprechung ſeiner Angelegenheit, die er mit allem Nachdruck ſelbſt gefordert habe, ihm endlich Genugtuung gegeben wird. Er iſt da⸗ von überzeugt, in Kürze wieder an den parlamentari⸗ ſchen Arbeiten teilnehmen zu können und wie der betref⸗ fende Gewährsmann unſerem Berliner Vertreter ver⸗ ſichert, neigt er der Anſicht zu, daß Erzberger berufen ſein ſoll, während der Steuerberatungen bereits eine große Rolle zu ſpielen. 3 Die Fortſetzung der Wiederaufbaubeſprechungen. Paris, 25. Juni. Die politische Aufmerkſamkeit kon⸗ zentriert ſich hier auf die Fortſetzung der Verhandlungen von Wiesbaden, die bekanntlich in Paris am 27. Juni, ſtattfinden ſollen. Die deutſchen Bevollmächtigten wer⸗ den am Samstag abend hier eintreffen. Die Verhand⸗ lungen ſollen am Montag beginnen. Gleichzeitig wird Sorge getragen, England und Italien von den in Wies. baden erfolgten Verhandlungen in Kenntnis zu ſetzen. In Italien ſcheint es einigermaßen befremdet zu haben, daß es nicht von Anfang an auf dem laufenden gehalten wurde. Dieſer Meinungsaustauſch zwiſchen den deut⸗ ſchen und franzöſiſchen Bevollmächtigten ſoll die Grund⸗ lage zum Arbeitsplan der nächſten Sitzung des Oberſten 4 Rates abgeben, die am 17. Juli ſtattfinden wird. 5 ö Bromberg, 25. Jun. Das Verbot der Dentſchen Rundſchan iſt von der Wojewoidſchaft wieder aufgehoben worden. Die Zeitung iſt geſtern wieder erſchienen. Sie bringt Ausführungen über die ſchon bekannten Vorgänge und betont, daß dieſe in den letzten Aufruhrtagen rein bolſchewiſtiſchen Charakter batten. Die Schuld tragen die chauviniſtiſchen Hetzer und die polniſchen Hetzblätter. Das Geschäftslokal der„Deutſchen Nundſchau“ in der Wilhelmſtraße iſt ebenfalls zertrümmert. Die bis jetzt beim Magiſtrat angemeldeten— betragen mehr als 9 Millionen Mark.„ Bayern und die Arbeiterſchaft. 1 München, 25. Juni. Geſtern ſprach der bayeriſche Miniſter für ſoziale Angelegenheiten Oswald in einer Verſammlung chriſtlicher Arbeiter über den Unterſchied zwiſchen der chriſtlichen Arbeiterſchaft und dem Marxis⸗ mus. Nach ihm nahm Miniſterpräſident Wort und führte aus: Wir ſind alle Mitarbeiter am gleichen Ziele der Errettung unſeres Volkes aus tiefſter Not. In dieſer Arbeit fühle ſch mich einig mit den Ar⸗ beitern. Der Miniſterpräſident ſprach über die Wurzeln der heutigen Not, die er in der Verſchärfung der ſozialen Gegenſätze ſieht, dann in der ſozialiſtiſchen Vereinigung der herrſchenden Wirtſchafts⸗« Staats- und Geſellſchafts⸗ 2 4 Ein Frühlingstraum. 0 Eine Erzählung aus dem Leben von Jr, Lehne. . Fortſetzung. 3 de ben ſie ruf beſtätigte ihre Vermutung. in— ausſichtslos mit ihr ſteht. ankheit geho 0 mal zu ſehen. natsch danke Ihnen,“ ſagte Wolf,„daß Sie mich nachrich danke Ihnen,“ ſagte Wolf,„daß Sie mic e haben! Kann ich ſie jetzt ſehen?? „a Wed mann! 81 vielleicht 8 8 mir f „Ideſchen gebend. Fentſchuld . iſt Konſuelo!““—— kü It er da?“ 2 Agsvoll anſehend. Aue Ja, Ki regung* Dann b bb nausſprechli f 1 nie daute ich 5 geliebt habe, agen nen e ten eintreten mußte. der Schwelle ſtehen. Sie verſuchte, f Warzurichten und ihm beide Hände entgegen, Nachdruck verboten.) as, Mary krank. Und das wußte ich nicht!“ Dieſer ö„Ja,“ entgegnete ſchli„und ich kann Ihnen nicht verhehlen, daß es ſehr Toten 8 mi Sie war zum Kr ufeſt auf 5 Friedhof und dort hat ſie ſich ihre 5 Gott,“ ſtöhnte Wolf, das Geſicht in den Händen nuf dane Leiſe erzählte ſie ihm dann von dem Ver⸗ mu der Krankheit bis zu ihrem Wunſch, Herrn Haupt⸗ Vor allem aber bitte ich Sie um Faſſung, Herr Das Geringſte regt ſie auf! Mein Mann gar nicht einverſtanden ſein; aber die⸗ gab funſch konnte ich ihr nicht verſagen.— Hier, das ſie ür Sie“ ſchloß Frau Hamann, ihm das „Enz dieſem Augenblicke ertznte das Zeichen einer Glocke. das n 9155 Sie einen Augenblick, Herr Hauptmann, fragte Mary, Frau Hamann erwar⸗ ind, ſoeben iſt er gekommen! Aber bitte keine ringe ihn mir doch— er iſt es ja, den ich flüſterte ſie leiſe,„o, blickten dann ihre großen glänzenden ür, durch welche der Heißerſehnte jeden Endlich ſah ſie den Ge⸗ ich ein Dir, daß Du gekommen biſt, Du Guter, Lieber!“ Wolf konnte einmal zu ſehen! Nun kann ich ruhig ſterben!“ glauben! Du zerreißt mir das Herz!“ Du auch meiner gedenken, iſt!— Wir dürfen ja einander nichts ſein!“ leiſe die Uhr im Zimmer ticken. 1 der Lampe fiel auf be⸗ als ſie leiſe fragte: Er ſah ſie nur mit einem es, doch wollte ich Geliebter!— Ach, jetzt ſterbe ich gern mit der innerung an meinen Frühlingstraum! ſchön— wie hab ich ſüß geträumt!“ vor Erregung bebender Stimme: ich hab Dich lieb gehabt und liebe als alles in der Welt! Du warſt in ſein dunkles Auge tauchend. da ihren Kopf in ſeine Hände Mund. Dann bettete er u⸗ Schon wieder?— Q warum weckt Du mich rend ein ſeliges Lächeln über ihr Geſicht flog. Dank a vor innerer Erregung kein Wort herausbringen. Endlich ſagte ſie mit bebender Stimme: „O Wolf, das iſt meine größte Freude, Dich noch „Sprich nicht ſo, mein Märchen, ich kann es nicht „Gewöhne Dich an den Gedanken, Wolf! Dann kannſt ohne daß es ein Unrecht Wieder war es ſtill zwiſchen ihnen; man hörte nur Das gedämpfte Licht ihr totenblaſſes ſchmales Geſicht, aus dem die unnatürlich großen Augen faſt ſchwarz hervorſahen. Ihre Augen ruhten ſinnend in den ſeinen, „Nicht wahr, Wolf, Du haſt mich doch lieb gehabt?“ tem Blick an, der ihr alles ſagte. Sie lächelte ſchwach und fuhr dann fort:„Ja, ich weiß es noch einmal von Dir hören, mein Er⸗ Wie war er doch Da zog er ihre Hände an ſeine Bruſt und ſagte mit „Ja, mein Märchen, Dich noch— mehr N ja mein ganzes Glück!“ Selig lächelnd hörte ſie ihn an, ihre Blicke tief Behutſam nahm er und küßte ſie noch einmal W zum letztenmale— lange und ſchweigend auf den ſie ſanft zurück; ſie hatte die Augen geſchloſſen; doch lag noch der ſelige Ausdruck in ihrem Geſicht.— Geräuſchvoll wurde da die Tür geöffnet. „Verzeihen Sie— aber Konſuelo muß einnehmen! aus hatte den Wink, der in Frau Hamanns Worte lag, wohl verſtanden.„Ich will gehen, Mary,“ ſagte er,„ich habe noch Dienſt heute.“ Jetzt kam das Schwerſte für ihn— der Abſchied! Wortlos hielt er ihre Hände— er ſah ihr an, daß es kein Wiederſehn hier gab, und wider ſeinen Willen— er wollte ja ſtark ſein, liefen Tränen über ſein ſchönes dunkles Geſicht. Er hätte auſſchreien mögen vor Weh, wie er die zarte Geſtalt ſo hilflos und ſo ergeben daliegen ſah, Leid bewahrt hätte!— wehmütig lächelnd. Dann ging er, Hamann. ach, es war doch zu ſchwer, in der alles, was das Leben ſchön und zu verzichten und aus der Welt die er ſo gern vor allem „Behüt' Dich Gott, mein Wolf,“ flüſterte ſie leiſe, begleitet von Frau Sehnſüchtig folgten ihm Marys Augen— Blüte der Jahre auf begehrenswert machk, zu gehen. Zum erſten⸗ male kamen ihr dieſe Gedanken— aber ſie war zu ſchwach, ihnen nachzuhängen— als Frau Hamann zu⸗ fenen fand ſie Mary von tiefer Ohnmacht um⸗ angen. weiſe kam ihr Gatte in dem Augenblick nach Hauſe, und mit deſſen Hilfe gelang es, die Kranke zum Bewußtſein zu bringen. ſo ſüß von meinem Frühlingstraum!“ Lippen. Aber gleich darauf erſchütterte ein Huſtenanfall ihre zarte Geſtalt und ein heftiger Blutſtrom ergoß ſich aus ihrem Munde, der das weiße Linnen ihres Bettes purpurn färbte. 2 —— Nach einer Weile war alles vorbei. Sanft drückte Doktor Hamann der Toten die Augen zu. Trä⸗ nen glänzten in ſeinen Augen. tröſtete er N lest geblieben. Geſund wäre ſie nicht wieder gewor⸗ en; 5 ſehr ungern dahingegeben habe!—— Sie war mir ebenſo lieb wie Dir!— Möge ſie ſanft ruhen!“ e „Dacht' ichs doch!“ jammerte ſie. Glücklicher⸗ „Warum weckt Ihr mich? Ich träumte n l„Weine nicht, Frau,“ ſeine ſchluchzende Gattin,„ihr iſt viel er⸗ es war das beſte für ſie— wenn ich ſie auch ern Rl 8 Kahr das hauchten ihre — 9 9 4 5 0 f f 9 1 * ordnung. Er erfmmerte an das unglückliche Ende des Krieges, das durch Wucher, Schiebertum und durch das Führern den Rücken. Abgehen von allen ſiftlichen Werten verurſacht worden ſei. Die Revolution, die ein Verbrechen ist. hat dieſes Elend noch verſchärft. Der Uebermut der Sieger kennt keine Grenzen. Das Los des deutſchen Volkes liegt in der Hand der Arbeiterſchaft. Sittliche und ideelle Kräfte müſſen es wieder zum Leben erwecken. Der Klaſſenkumpf muß verſchwinden. Der Schützengrabengeiſt, der im Kriege ſo Großes leiſteie, muß auch im Frieden wirkſam bleiben. Der chriſtlich⸗ſoziale Arbeitergebanke ſei etwas ganz anderes als der marxiſtiſche Sozialismus, deſſen Bankerott ſich immer wiederhole. Die Arbeiterſchaft habe das auch bereits erkannt und kehre zahlreich ihren 8 i Erweiterung der Koalitionsregierungen. Wie unſer Berliner Vertreter aus parlamentariſchen Kreiſen erfährt, plant die demokratiſche Partei für den Herbſt eine Aktion mit dem Zweck, in die preußiſche Re⸗ gierung auch Sozialdemokraten zu bringen, um ſo für das Preußenparlament eine größere Koalition zu ſchaf⸗ fen. Gleichzeitig will ſie dahin wirken, daß die Reichs⸗ regierung durch Hinzutritt von Mitgliedern der Deut⸗ ſchen Volkspartei erweitert wird, um hier ebenfalls einen Ausgleich zu finden und die preußiſche und die Reichsregierung in ihren Zuſammenſetzungen gleichzu⸗ ſtellen. Bei einer Zuſammenkunft führender demokra⸗ tiſcher Abgeordneter, wo dieſe Abſichten feſtgelegt wur⸗ den, ſprach man ſich dahin aus, daß die Erklärung, die ſeinerzeit der Führer der Partei, Senator Peterſen, ab⸗ gab, noch Geltung habe und alles getan werden müſſe, um breitere Koalitionen zu ſchaffen, ſowohl im Reichstag wie im Preußenparlament. Die demokratiſche Partei ſieht es als ihre beſondere Aufgabe an, dieſe Pläne durchzuſetzen. Im Hinblick auf die jetzige preußiſche Re⸗ gierung hält ſie deshalb den Eintritt der Sozialdemokra⸗ ten für notwendig, als man in demokratiſchen Kreiſen die Art und Weiſe zu erheben, immer mehr die Ueberzeugung gewinnt, daß die Regie⸗ rung Stegerwald ſich immer mehr rechts orienkiere. England und die Leipziger Prozeſſe. London, 25. Juni. Im Unterhaus kamen geſtern die Kriegsbeſchuldigtenprozeſſe von Leipzig zur Sprache. Der bekannte Abg. Bettomley fragte, ob die engliſche Regie⸗ in Deutſchland Vorſtellungen über rung beabſichtige, mit der das Reichsgericht in Leipzig die Ausſagen der engliſchen Zeugen aufge⸗ nommen habe. Die engliſchen Zeugen haben der Regie⸗ rung einen Proteſt eingereicht. Der Juſtizminiſter teilte in ſeiner Antwort mit, daß eine Ententekonferenz die Urteile des Reichsgerichts überprüfen werde und Maßnahmen ins Auge zu faſſen habe, die getroffen wer⸗ den müßten; inzwiſchen könne aber kein Beſchluß gefaßt werden. Bevor die gegenwärtige Seſſion des Reichsge⸗ richts abgeſchloſſen ſei, d. h. ſolange nicht die von Frank⸗ reich Angeklagten vor dem Reichsgericht erſchienen ſeien, ſolange werde die engliſche Regierung bei der deutſchen Regierung keine Sondervorſtellungen erheben. Deutſcher Reichstag. 118 e123. Sitzung. ö Berlin, 25. Juni. Am Regierungstiſch Dr. Brauns. Präſident Loebe eröffnet die Sitzung um 12.20 Uhr. Das Haus iſt ſehr ſchwach beſetzt. Das Geſetz zur Sicherung von gewerblichen Schutz⸗ * i rechten deutſcher Reichsangehöriger im Ausland wird dem Rechtsausſchuß überwieſen. Das Geſetz über die Zuziehung von Hilfsrichtern beim Reichsfinanzhof wird in allen drei Leſungen ohne Ausſprache 8 Reichswirtſchaftsminiſteriums. ö verabſchiedet. Ebenſo das Geſetz über die Ausgabe von Schuldverſchrei⸗ bungen zur Ausführung des Zahlungsplanes der Repa⸗ rationskommiſſion vom 5. Mai 1921 und das Geſetz zur Verlängerung der Geltungsdauer des Geſetzes über Maß⸗ nahmen gegen Wohnungsmangel bis 31. März 1922. Es folgt die 2. Leſung des Nachtragshaushalts des N Dazu liegt eine Ent⸗ ſchließung des Ausſchuſſes vor, in welcher eine Nachwei⸗ ſung über die finanzielle Beteiligung des Reiches an den Kriegsgeſellſchaften und ähnlichen Organiſationen ver⸗ langt wird, ebenſo die Vorlage der Jahresabſchlüſſe die⸗ ſer Geſellſchaften und ein Denkſchrift über die finanziel⸗ len Ergebniſſe. e Abg. Dr. Helfferich(Du.) beantragt die Reichszu⸗ ſchüſſe für die Meſſen in Frankfurt a. M., Breslau und Stuttgart zu erhöhen, wie es der Reichswirtſchaftsrat bereits vorgeſehen hatte. Vom Ausſchuß ſind dieſe Po⸗ ſitionen geſtrichen worden. Die Meſſen ſind ein wirk⸗ ſames Mittel der Auslandspropaganda. Abg. von Rheinbaben(D. Vp.) ſtimmt den Anträgen zu. Ein Regierungsvertreter: Angeſichts der geſtiegenen Köſten für die Meſſen bedauert die Regierung, nicht mehr Mittel für die Meſſen bereit ſtellen zu können, wie ſie die Vorlage bereits enthält. Den Antrag auf weitere Erhöhung der Zuſchüſſe um 9,5 Millionen Mark bittet die Regierung im Hinblick auf die Notlage des Reiches abzulehnen, Abg. Dr. Schücking(Dem.) bittet um Annahme der weitergehenden Anträge. Der deutſchnationale Antrag wird mit den Stim⸗ men der Deutſchnationalen, der Deutſchen Volkspartei u. der aufgehoben wird. halbe Million erhöht. der Demokraten angenommen.(Unruhe links.) Der Präſident erklärt, daß die Möglichkeit beſtehe, daß in 3. Leſung der Beſchluß durch ein beſſer beſetztes Haus wie⸗ Durch dieſen Beſchluß werden die Reichszuſchüſſe für die Muſtermeſſen in Leipzig auf 12 Millionen, in Breslau auf eine Million, in Frankfurt a. M. auf zwei Millionen und in Stuttgart auf eine Abg. Dr. Quaatz(D. Pp.): Stimmt es, daß 800 000 Mark der Reichstreuhandgeſellſchaft in die Form einer Privat 335 unhal eſellſchaft 5 ſollen? Es iſt ein erer Zuſtand. daß de Geſähn gcbarnng der 9 tbarer 2. e mit iſt das Etatrecht des Reichstages geſichert. kein Grund, in die Geſchäftsführung der Kriegsgeſell⸗ wußtſein. — Reſchssirtſchaftsminiſter Schmidt: Tie Reſchskon⸗ krollſtelle überprüft das Geſchäftsgebaren der Kriegsge⸗ ſellſchaften in Verbindung mit dem Rechnungshof. Ueberſchüſſe der Kriegsgeſellſchaften gehen in die Reichs⸗ verwaltung über. Ein beſonderer Ausſchuß von 21 Mit⸗ gliedern des Reichstages und 7 Regierungsmitgliedern 5. Geſchäftsgebaren der Kriegsgeſellſchaften unter⸗ ucht. Abg. Dietrich⸗Baden(Dem.) ſtellt feſt, daß der Haus⸗ haltsausſchuß des Reichstages hinſichtlich der Kriegsge⸗ ſellſchaften ſtets ſeine Schuldigkeit getan hat. Abg. Dr. Quaatz(D. Pp.) bedauert, daß noch niemals eine Geſamtüberſicht über die Mittel vorgelegt worden iſt, die wir in die Kriegsgeſellſchaften ſtecken mußten. Reichswirtſchaftsminiſter Schmidt erwidert, daß im Ausſchuß die ſämtlichen Bilanzen vorgelegt der 735 8 iſt ſchaften Mißtrauen zu ſetzen. heimlichen. 5 Staatsſekretär Schröder ergänzt, daß den berechtigten Wünſchen des Reichstages deshalb Rechnung getragen ſei. Abg. Dr. Qnaatz(D. Pp.): Uns intereſſiert nur der Vermögensanteil des Reiches, der in den einzelnen Ge⸗ ſellſchaſten ſteckt. Wir müſſen alljährlich die Möglichkeit haben, das Schickſal dieſer Kabitalien zu verfolgen. Der Haushaltsplan wird angenommen. 0 Das Haus vertagt ſich auf Monlag 3 Uhr. Tages⸗ ordnung: Nachtragsetats, Flaggenfrage. Schluß 1.30. Wir haben nichts zu ver⸗ Das Grubenunglück bei Herne. Beiſetzung der i Grubenopfer. Herne. 26. Jun!. Jie 82 Todesopfer, die die verhängnis⸗ volle Schlagwetterezulaſton auf der Zeche Mont Cenis am 22. Juni gefordert hat, wunden geſtern nachmittag unter ungeheuerer Beteiligung beigeſetzt. 0s Vertreter der Reichsregierung nohm Reichsasbeitsminiſſer Dr. Braun an der Trauerfeier tetl. 52 dec Opfer wurden auf dem Kom⸗ munalfriedhof in einem Maſſengraß brerzigt. ——— Herne i. W., 25. Juni.(Drahtmeldung).. Geſtern nachmittag wurden die Todesopfer des durch die furchtbare Schlagwetter⸗Exploſion erfolgten Grubenunglücks unter ſtarker Beteiligung der Bevölkerung und im Beiſein zahlreicher Vertreter der Induſtrie, Bergbehörden, Ge⸗ meindebehörden, Berufs⸗Organiſationen und Vereine be⸗ ſtattet. Evaugelſiſche und katholiſche Geiſtliche ſprachen an den Gräbern. Ein peinlicher Zwiſchenfall entſtand, als un“ vorhergeſehenerweiſe an den offenen Gräbern ein Vertre⸗ ter der Kommuniſten und der Arbeiter⸗Union das Wort er⸗ griff und Klaſſengegenſätze wachzurufen ſuchte. Dann ſenk⸗ ten ſich die Fahnen der Korporationen und man rief den Toten den letzten Gruß zu. a N Herne, 25. Juni(Drahtmeldung). Was die Urſache der Schlagwetter⸗Exploſion anbetrifft, ſo verlautet, daß dieſelbe durch einen verbotswidrigen Schuß entſtanden iſt. Während die Belegſchaft mit elektrischen Lampen ausgeſtattet iſt, hat man nach der Erploſion eine Wetterlampe gefunden. Obwohl mit Sicherheitsſprenaſtof⸗ ſen gearbeſtet wird, bei dem keine Flamme entſteht, iſt in den Nachbarrevieren ein Knall gehört worden wie von einer Dynamitpatrone. Trifft dies zu, dann wäre das furchtbare Unglück nur durch unvorſichtiges, verbotswidriges Haudeln entſtanden. Schilderungen eines Verunglückten. Einer der von„Maximilian“ nach„Mont Cenis“ ge⸗ kommenen Mannſchaften, der, bereits von den Fittichen des Todesengels umfächelt, aus höchſter Not gerettet wurde und, nur noch unter den Einwirkungen der Giftgaſe lei; dend, ſchnell nach Hauſe geeilt war, von immer wieder⸗ kehrendem Huſten und Räuſpern unterbrochen, erzählte: Ich hatte Morgenſchicht und arbeitete auf der vierten Sohle. Es mußte wohl ſo kurz vor der Ausfahrt ſein, als ich gerade in der Nähe des Stapels war, um leere Wagen zu holen. Da hörte ich einen dumpfen kurzen Schlag. Zeit, mich zu beſinnen, was das zu bedeuten haben möchte, hatte ich nicht mehr; ich fühlte mich hochgehoben, fortgeſchleudert, verlor die Beſinnung, wohl nur für einen kurzen Augenblick, kam wieder zu Sinnen und fand mich oben auf einem Kohlenwagen liegen, auf den ich, wohl 15 Meter weit, geſchleudert war. In halber Betäubung noch hörte ich wirres Rufen, und nun kam mirs zum Be⸗ Die Kumpels, die durch den Luftdruck ebenfalls durcheinander geſchleudert waren. riefen einander zu: „Schlagweiter. Schnell Rettung ſuchen! Hinunter auf die fünfte Sohle!“ Wir kletterten hinab, haſtig⸗ ſchweigend. Da begegnet uns unterwegs der Revierſteiger:„Zurück!“ ruft er,„Oinauf!“ Unten herrſcht Tod und Verwüſtung.“ Wir klimmen alſo hinauf. Da ruft der Revierſteiger mich an, ich ſoll hinunterkommen, retten helfen.„Warum gerade ich?“ fragte ich zurück,„ich bin doch noch ganz neu hier und kenne die Strecke nicht.“ f „Willſt du deine Kameraden im Stich laſſen?“ 5 „Nein, um keinen Preis.“ Wir tappten uns voran über Steinbrocken und zer⸗ ſplitterte Stempel, die halbzerſtörte Strecke entlang. Ein Stöhnen dicht vor uns. Da lag ein Kamerad, halb vom Geſtein verſchüttet, glücklicherweiſe aber durch ein Holz einigermaßen gedeckt. Wir befreiten den nur leicht Ver⸗ letzten und wollten weiter. Da kommt uns der Schieß⸗ meiſter entgegengewanktt Selbſt vom Gas halb betäubt, ſchleppt er keuchend zwei Beſinnungsloſe. Als wir weiter wollten, hält er uns zurück:„Dort iſt nichts mehr zu ret⸗ ten. Da herrſcht Verwüſtung und die Schaden ſind dicht hinter mir.“ i So ſtolpern und waten wir mühſam zurück und hinauf zur vierten Sohle. Da ſind die anderen inzwiſchen zum Schacht hingeſtürmt und kommen uns nun halb verzwe⸗ felt entgegen. Giftgaſe ſperren uns mit einer undurchdring⸗ lichen Mauer vom Schacht ab. ö Hinauf denn zur dritten Sohle. Da kam uns das Gas ſchon entgegen. Das ganze Revier Backhaus war von Gaſen erfüllt. Aus ihm werden wohl uur ganz wenige mit dem Leben davongekommen ſein. Die Exploſion er⸗ folgte zwiſchen der vierten und fünften Sohle, die Gaſe zogen daun hinauf zur dritten Sohle. Abgeſperrt überall durch das Satansgas, deſſen atem⸗ raubenden Einfluß wir ſchon am beklemmenden Gefühl in der Bruſt merkten. Kein Ausweg, keine Rettungsmög⸗ lichkeit. Hierhin und dahin und dorthin irrten die Ka⸗ meraden, ſuchten immer wieder und fanden keinen Weg durch die Schwaden. Wir waren abgeſchnitten, konnten uns nicht helfen, und wenn nicht Hilfe von außen kam, war uns der furchtbare, entſetzliche Erſtickungstod gewiß. Im Querſchlag zum verunglückten Revier Bottermaun fanden wir noch einen einigermaßen gasreinen Aufenthalt: dr anden wir Zuflucht. Furchtbar hatte dort die alle ir Kumpel ſinkt kraftlos um, tapfer gehalten bis jetzt. von Angehörigen 8 verſchiedenee poluſſcher Form ſorkgeriſſen, wie Streickhoger zerſelfkfert, Jerez großer ſchwerer Windkeſſel von 4 Meter Länge und 1.50 Meter Durchmeſſer war mehr als 20 Meter von einem Platze fortgefegt und zuſammengedrückt wie eine zertretene Konſervenbüchſe. g N 6 Ein ungaſtlicher Aufenthalt, aber wir hatten doch faß reine Luft. Unſere 48 Mann waren wir, Alte und Jung Verheiratete und Ledige. In dumpfem Bruten ſaß alle da und lauſchte faſt ängſtlich auf den Schritt des Schickfals, das uns nahen mußte. Kein Wort wurde gewechſelt, Ort. besſtille ringsum, erhöht und faſt fühlbar, greifbar gemacht durch das Leben im Geſtein. Hier rutſchte etwas nach, dor kollerte ein Steinchen, da ſplitterte Holz leiſe nach Stille laſtete auf uns, preßte die Schläfen zuſammen 5 oder wars ſchon das langſam, ſchleichend berankriechend. Gas? Ein Alter— ich bin ja erſt neu hier und keune— wenig mit Namen— ein Alter hackte die Stille ab:„Wiz es nur gekommen iſt? Wir haben doch elektriſche Lampen „Es muß durch einen Schuß gekommen ſein“, antwortele der Revierſteiger,„denn unmittelbar nach dem Schuß 0 die Hölle los.“ 3 Dann wieder ein langes, unheimliches Schweigen, 58 ein Kumpel ſpricht:„Das iſt ja zum Verrücktwerden hat man Glück gehabt, iſt durch den Luftdruck den Statt hinabgeſchleudert worden, 30 Meter tief, hat dabei mn; abgekriegt und ſoll nun hier vielleicht noch elend erſtickenn Die Steiger ſuchen Mut und Hoffnung bochzuheuſe ſprechen von Rettungsmannſchaften und baldiger Hilfe aber keiner antwortet ihnen. Sie glauben vielleich 1 f nicht einmal ſo recht daran, denn wir harren nun 0 eine Stunde, eine lange, bange Stunde der Rettuna, it nicht kommen will. Und eine Stunde in ſolcher Tage. nicht eine Ewigkeit, iſt eine lange Reihe von Ewigkeiten die ſich ins Endloſe hinauszieht.. 101 Langſam, lautlos, aber mit ſieghafter Sicherheit 11 das Gas heran wie eine ſchleichende Schlange. Man 55 f es nicht und ſieht es nicht, aber ein leichter, faſt 3a 115 ſcheinender und doch eindringlicher Brandgeruch macht— bemerkbar, das Atmen wird ſchwerer und eine felder Müdigkeit legt ſich immer ſchwerer auf Hirn und Glte 1 Hier droht einer einzuſchlaſen und dort einer, die rufen ſie an, rütteln ſie, ſuchen ſie wachzuhalten, Schlaf, Umſinken iſt Tod. a1 Die Zeit ſchleicht weiter und das Gas wird dichter den N ſteigt höher. Die Atemnot nimmt zu und der Müde, teig den f 1 werden mehr. ehr me mel, ſchwerſälliger, müder ſind. Da gebe ich mir einen Run raſfe mich auf und gehe ebenfalls von einem zum andere rujend, Weckend, ermutigend; das ermuntert mich ſelbſt, 112 das Gas hat ihn übern ai kein Rütteln, kein Schütteln hilft, ein Röcheln 75 Stöhnen, ein krampfhaftes Ausbänmen und er iſt 1650 Tpfer des Gaſes geworden. Das erſte von uns 48, wen wird uns, wann wird mich das gleiche Schickſal treffe“ Wer wirb der Letzte ſein? in Und wieder ein Kamerad und noch einer ſinkt dahen, vergeht in Erſtickungsqualen, ohne daß wir helſen könne O. es iſt eutſetzlich, grauenhaft, zuſehen zu müſſen, wie de, Kalmetad nach dem anderen vergehen muß an einem Fein. 1. den man nicht packen, nicht halten, nicht würgen ö Belſen wollen und machtlos ſein. Ein Schickſal ſehen⸗ ben bald auch dein eigenes ſein wird. So ſtarben uns idem Kümirraden unter den Händen hinweg, einer nach dh anderen. Ein netter Junge von etwa 17 Jahren hatte e Still hatte er dageſeſſen, hie Nun packte es ihn mit aller Gewalt, 125 ee zuletzt geibeint. fürchtertuhe Atemangſt, das preſſende, ringende Wün en nach Luft für die Lungen, das Aufbäumen des geſrnnd. Körpers gegen den Erſtickungskod, es war herzerſchütken, Er krallie die Finger in die Bruſt, kratzte die Haut, wur, ref uch mit den Händen an die Kehle, die ein lelſes, Non abe Gurgein ausſtieß, da— was war das? Laute. un ö er Strecke her, ſchwacher Lichtſchimmer, Rettung, Net für in höchſter, äußerſter Not für uns 41. Rettung zu ſpät dle armen ſieben Kameraden. ſich Sazerſtoff, Luft, Atem brachten ſie uns. So ſtürzteie er wohl Verſchmachtende in der Wüſte voll wahnwitzige at auf den Waſſertrunk. Wir hätten vielleicht geki darnm, wenn wir nicht zu ſchwach geweſen wären. ſten, balt! Der Junge. Ihm lat ſchuelle Hilfe am nöttal ze Und er wurde gerettet, wurde der Mutter erhalten ſſe ſchon einen älteren Sohn mit unter den Todesopfern N gen hat, wie ich hörte. s e Mehr als zwei Stunden hatten wir inmitten der und zugebracht, als die Retter kamen, Sauerſtoff brachein et, den Wetterzug wieder herſtellten. Wären ſie nur eige Man telſtunde ſpäter gekommen, ich glaube, von uns 48 wäre nicht einer mehr am Leben geweſen. 7 Oberſchleſien. Eine deutſche Note über Oberſchleſien. Berlin, 26. l, n Aare Wie halbamtlich mitgeteilt wird, Lat die dentſe it die rung der Botſchafterkonſerenz eine Note übermitte 4900 auch den Regierungen in London, Baris aud Rom zug lan, gen iſt. In der Note heißt es: 0 Die deutſche Regierung beehrt ſich, anbei eine Zuſeſen menſtellung von Nachrichten zu geben, durch die eſchleſe N wird, daß die polniſche Armee den Anſſtand in Obers ahne mit allen Mitteln unterſtützl. Bisber konnte die Tengo, en am Aufſtand einwandfrei feſigeſtellt werden. Geſangal a ſagen aus, daß auch geſchloſſeue volniſche Trnnpen elle e f Oberſchleſien geſandt wurden von denen das 2. Bau lh des Infanterie⸗Regiments 27 und eine Eskadron des gell f nen⸗Regiments 15 genannt wurden. Ferner iſt feſtaterge f daß in polniſchen Truppenteilen Vorgeſegte ihre In 110 benen zur Meldung nach Oberſchleken auffordertenel ſich nicht ſchenten, auch den Befehl zum Abmarſch ges 300 ner Einheiten nach Oberſchleſien zu arben. wenn der Freiwilligen den Erwartungen gin entſpract ot, grund dieſer einwandfrei erwieſenen Tutſachen. erbe,% deutſche Regierung ernent nachdrücklich Einſpruch gecchleſe, Unterſtützung des polniſchen Ankſtandes in Oberf durch Dienſtſtellen der polniſchen Armee. Sie erſucht el N gend, daß die alliierten Regierungen nunmehr dure e nete Maßnahmen die endgültige Sperrung der ober arle polniſchen Grenze ſicherſtellt. Gleichzeitig darf ſie ern daß ſeitens der alliierten Regierungen der polnuaehle g drücklch und wirkſam ſede fernere, mn auch nur ver ere Ah. ans des Aufſtandes in Oberſchleſten un 5 rd.— Der Note iſt Urkunden material beigegeben, darun tech lagen mit Aufzählung von Fällen. in welchen die poln. Formationen den Aufſtand unterſtützt haben. 1 Ausland. 3 Die engliſche Orientpolitik. 1% run London, 25. Juni. Die eingehenden Aus füße und Churchills im Unterhauſe über die Paläſtina⸗Poll die daran anſchließende Debatte haben gezeigt, d land mit aller Energie beabſichtigt, an der Politis eſtzuhalten. Wie der nunmehr dene eric rüng 5 ſich welſerf Eine ener ſie durchaus durchführen müſſe. Die Befürchtungen der Ataber ſeien unbegründet. Man könne es den Zioniſten nicht verübeln, wenn ſie ſich mit Begeiſterung und Hin⸗ gabe ihrer Sache widmen, um dadurch in den jüdiſchen Reihen ihre Sache zu fördern. Wer die Arbeit der jüdi⸗ „ ſchen Kolonien, welche in den letzten 40 Jahren begründet „[jind, geſehen habe, müſſe überraſcht ſein von ihren gewal⸗ 10 ligen produktiven Erfolgen. Aus Wildnis und Unkul⸗ je tur ſeien blühende Gärken geſchaffen. Selbſt die rohe — Unkultur der umwohnenden Araber ſei von den jüdiſchen de Kolonien auch bereits günſtig beeinflußt worden. Die 1e Entwicklung der paläſtineſiſchen Hilfsquellen werden dem „ ganzen Lande zugute kommen und ſie werde mit der te Zeit einer der größten jüdiſchen Einwanderung Daſeins⸗ 16 möglichkeit geben. In der Debatte ſchloß ſich zuerſt Lord Winterton Churchill an, daß man Herbert Samuel Gele⸗ 1 f genheit geben müſſe, ſeine Pläne in Paläſtina durchzu⸗ 1 n führen. General Townshend führte danach, auf Grund 10 einer Erfahrung aus, der Araber reſpektiere nur die Ge⸗ walt, und die engliſche Adminiſtration müſſe dies berück⸗ en, ſichtigen, wenn ſie im Lande Ruhe haben wolle. Der 10 bBeertreter der Arbeiter, Wedgewood, führte danach aus, 5 eine ſtarke Garniſon in Paläſtina ſei ſchan mit Räckſicht f 5 auf den Suez⸗Kanal nötig. Die nach Paläſtina kommen⸗ i den Juden brächten gewerkſchaftlichen Geiſt und weſtliche Kultur in das Land. Die engliſchen Militärs verkehr⸗ 7 ten zuviel in den Kreiſen der Effendis, der Großgrund⸗ 10 5 beſitzer, man dürfe keinesfalls in Paläſtina die Politik 1 Zieſer Leute treiben. Der arabiſche Kleinbauer ſei den ich Juden durchaus nicht feindlich, wie ſich dies z. B. in Gali⸗ aiiuaa zeige. Die Hetze ſei nur in den Städten. Auch Lord 7 b Ceeil nannte den Zionismus eine geſunde und praktiſche 1 Idee. Der einzige Opponent, der Abgeordnete Harms⸗ 5 worth, ſprach ſich über den Zionismus an ſich ſympathiſch 10 aus, jedoch könne England keine Gelder für dieſe Pläne 5 opfern. Die von Churchill verlangten Kredite wurden abt 8 danach vom Parlament ohne Abſtimmung bewilligt. nel,. N uc a f 5 Letzte Drahtnachrichten. al% Laurahütte, 28. Juni.(Drahtmeldung.) Die Auf. 15 ö tändiſchen ſind in den Beſitz der Mitgliederliſten der 1 deutſchen Gewerkſchaften gekommen und haben in die⸗ n! 1 Tagen etwa 20 Angehörige dieſer Gewerkſchaften 5 25. 2 verſchleppt. Auch Mißhandlungen ſind da⸗ ge! vorgekommen. 10 5 Paris, 25. Juni.(Drahtmeldung.) Durch Vermiji⸗ lde, zung Izzid Paſchas ſcheint in Konſtantinopel und An⸗ ul, f aa eine Verſtändigung herbeigeführt worden zu ſein⸗ * iſt möglich, daß die Konſtantinopeler Regierung zu⸗ t und Kemal Paſcha alleiniges kürkiſches Staats⸗ berhaupt wird. Eine neue Offenſive Kemals ſcheint be⸗ orzuſtehen. ——— . 85 3 Sttuttſtii() Rüclagen. Ein zweifelhaftes Geſchenk oder„Viel Lärm um nichts“, 24 ls, bei der Novelle zum Einkommeunſteuergeſetz vom ö Pen März 1921 die Rücklagen zur Erſatzbeſchaffung zugelaſ⸗ g* wurden für gewiſſe Teile der Mehrkoſten, war je nach e Parteiſtellung auf der einen Seite große Freude, auf die anderen Seite großer Aerger, beides zurückgehend auf let 00 Anſicht, daß nunmehr Handel und Induſtrie in der Lage 5 fte das Kapital für die notwendigen Erſatzbeſchaffungen oh benerfrei anzuſammeln. Die der unabhängigen Sozial⸗ ten, gendlratie zuzuzählende„Freiheit“ hatte zum Beiſpiel fol⸗ idle Leudes geſchrieben: N lie Um dieſe Beſtimmung wurde im Ausſchuß und im Ple⸗ — zum heftig gekämpft. Sie ſtellt eine völlig ungerechtferkigte % urzugung der Beſitzenden dar und iſt volkswirtſchaft⸗ 040 wegen der Tendenz zur Preisſteigerung außerordent⸗ 5 ſchädlich. Aber alle Einwände halfen nichts.“ Man wiriſchs jedem überlaſſen, ſeine mangelnde Einſicht in volks⸗ gefällt aftlichen Dingen in jeder Weiſe zu belegen, die ihm debe der anderen Seite wurde hinter dieſer Beſtimmung 5 r geſehen, als zu folgern war, und an dieſen übertrie⸗ ollen Hoffnungen iſt die Regierung ſelbſt ſchuld geweſen, a be nicht den eigentlichen Inhalt des neuen 8 59a recht⸗ Rück erkannt und in der Oeffentlichkeit klargeſtellt hat. Die Rech agen, die mit Bezug auf die Veranlagung für die dürßetungsjahre 1920 bis 1926 feuerfrei gemacht werden Erla, haben zur Beſtreitung der Koſten zu dienen, die zur gew öbeſchaffung der zum land⸗ oder forſtwirtſchaſtlichen, Ge erblichen oder bergbaulichen Aulagekapital gehörigen bingenſtäude über den gemeinen Wert der Erſatzgegenßzände aus voraus ſichtlich aufgewendet werden müſſen(Mehr⸗ N Die Regierung hat nun in den Ai sichußverhand⸗ g en des Reichstages als den gemeinen Wert der Erſatz⸗ 8 des tatande den Wert bezeichnet, den der ſteuerbare Ge⸗ . — * — ä * 0. ſic“ tand am Stichtage ſelbſt als einen dauernden habe. An i 10% r ja dis das eigentlich vernünftige und prak'! ſche: 1 les alſo 3. B. das Wirtſchaftsjahr eines Gewerbebetrte⸗ — De mit dem Kalenderjahre zuſammenfällt, ſo wären die . 1 05 des Betriebskapitals, deren Erſatz in der nächſten Zeit Dezantrachk kommen könnte, nach dem zur Zeit, alſo am 31. bäſ uber geltenden Werte einzuſchätzen; der Kaufmann genſtanz kalkulieren, wie viel vorausſichtlich der gleiche Ge⸗ * — — f de im Jahre 1926 koſten wird, hätte dann die Diffe⸗ 1% bid ertder Werte durch die Zahl der Jahre bis 100 Un ee, der eren, und der Qudtient wäre dann derjenige Betrag, bei, wär ährlich ſteuerfrei zurückgelegt werden könnte. Das 07% geber vohl ſehc ſchön, kann aber nicht der Wille des Geſetz⸗ „len es geweſen ſein, oder mindeſtens müßte er dieſen Wil⸗ it Worten zum Ausdruck gebracht haben, hinter denen 5 8 N . ird, wenn ſich un⸗ 0 i den Friedensſtand eingeſtellt haben Maß eiſpiel führt der Kommentar folgendes an: i a Maſchine hat im Jahre 1913 5000 Mark gekoſtet, ne, Jahre 123 Jahre(dei 75 000 Mark koſten und wäre im 10 ie ub 1330 nach Wiederherſtellung der Goldparität,(wenn 13 beschert einmal wieder eingeſtellt wird) zu 15000 Mk. 8 8 affen. Daun ſoll als allgemeiner Wert im Sinne dba der letztere Wert anzuſehen ſein, und der Unter⸗ zwiſchen dieſem Werte und dem vorausſichtlichen An⸗ werte ſoll die abzugsfähigen Meh, der Ausſchuß oſten darſtel⸗ eſonders eine ich it ja, daß de 3——— lauter Zweifelsfragen. Peſtckräqen fo ſehr du 1 8 a. keit iſt doch die Berechnungsweiſe vollſtändig ausgeſchloſſen. Niemand kann ſagen, ob und wann eine Goldparität herge⸗ ſtellt wird; niemand kann auch ſagen, wie der Goldwert 1926 ſich geſtaltet, und damit fehlt jede ſichere Grundlage, einen künftigen Geldwert feſtzulegen. Nach dem Wortlaut des Geſetzes würde man etwa an folgendes zu denken ha⸗ ben: Man müßte ſich fragen, was ein Gegenſtand der Art, wie er in einigen Jahren wird erſetzt werden müſſen, heut⸗ zutage koſten kann. Hierzu müßte der Kaufmann kalku⸗ lieren, was bei der Entwicklung in wirtſchaftlichen Dingen, wie ſie vorausſichtlich in den nächſten Jahren ſich geſtalten werde, dieſer ſelbe Gegenſtand zu der Zeit koſten wird, in der ſeine Neuanſchaffung planmäßig erſolgen ſoll, und der Unterſchied dieſer beiden Werte wäre die Mehrkoſten⸗Rück⸗ lage. Das kann man wohl erklären, aber nicht machen: eine Kalkulation über fünf bis ſieben Jahre bei den ſprung⸗ artigen Preisentwicklungen der Jetztzeit ſchwebt vollſtändig in der Luft; niemand kann mit Sicherheit ſie begründen oder das Gegenteil nachweiſen. Damit würde auf der einen Seite die diesbezügliche Berechnung der Mehrkoſten⸗Rück⸗ lage geradezu ein Spekulationsgeſchäft werden; auf der an⸗ deren Seite könnte auch die Steuerbehörde mit wirtſchaft⸗ lichen und rechtlichen Gründen die Höhe ſolcher Mehr⸗ koſten⸗Rücklage nur nach Willkür, nicht nach Rechtsſätzen be⸗ ſtreiten, bezw. anders anſetzen. Man könnte ebenſowenig eine Garantie übernehmen, daß im Jahre 1925 oder 1926 der Erſatzgegenſtand um ein beſtimmtes Maß billiger oder teurer ſein werde. So iſt denn mit der Hauptbeſtimmung in§ 5ba eigent⸗ lich gar nichts anzufangen. Nun ſteht aber weiter an die⸗ ſer Stelle der Satz:„Die Mehrkoſten ſind zu Laſten dieſer Rücklagen zu verrechnen; ſtehen zur Beſtreitung der Mehr⸗ koſten zu dieſem Zwecke gebildete Rücklagen nicht zur Ver⸗ fügung, ſo können die Mehrkoſten als Werbungskoſten in Abzug gebracht werden.“ Wenn man dieſe Beſtimmung mit der bisher beſprochenen zuſammenhält, ſo kommt may eigentlich zu einer eigenartigen Verrechnung von Teilen des Betriebskapitals, die als Erſatz für Abgenutztes ange⸗ ſchafft werden: erſtens derjenige Teil des zu erſetzenden Wertes, der dem bishernigen Werte entſpricht, zweitens: die Mehrkoſten, die durch Preisſteigerung ſeit der Errichtung der urſprünglichen Bilanz verurſacht ſind; hierunter ſind drittens dieſenigen Mehrkoſten, für die eine beſondere ſteuerfreie Rücklage gebildet worden iſt. Dieſe letzteren Mehrkoſten dürften nun evtl., wenn keine Rücklage da iſt, über Wepbungskoſten verbucht werden; die anderen Mehr⸗ koſten und die Koſten, die der Summe der bisher gemachten Abſchreibungen entſprechen, waren, je nachdem, einem außer⸗ ordentlichen Reſervefonds oder dem Kaſſakonto zu entneh⸗ men. Und da könnte dann wieder ein Streit mit dem Finanzamt ſich erheben, ob die Verteilung der Erſatzbeſchaf⸗ fung unter die verſchiedenen Konten richtig iſt oder falſch, weil la auch die ſteuerliche Behandlung dieſer Konten eine verſchiedene iſt. So kommt man alſo auch hier wieder in Die einzigen Mittel, die eine beſcheidene Ausſicht au Erfolg haben, ſtreben dahin, einfach diejenigen Verrechnungs⸗ arten vorzunehmen, die man als im Geſchäftsintereſſe lie⸗ gend ordnungsgemäß glaubt machen zu müſſen, und daß man dann der Steuerbehörde überläßt zu entſcheiden, wie viel von den ergriffenen Maßregeln ſteuerfrei iſt oder nicht. Da wäre zu denken zum Beiſpiel daran, daß man den Re⸗ ſervefonds, evtl. den außerordentlichen Reſervefonds durch an ſich nicht ſteuerfreie Erhöhung anwachſen lüßt, um et⸗ waige Einbuße an Dividenden oder ſonſtigen Reinertrag zu gegebener Zeit auszugleichen, und daß man dann alle Mehrkoſten auf Werbungskoſten verbucht, wobei dann eine Unterſcheidung zwiſchen den ſteuerfreien Mehrkoſten nach § ba und den anderen Mehrkoſten nicht mehr nötig wird. Man könnte auch evtl. dazu raten, alle etwaigen Mehrkoſten auf Rücklage zu ſetzen, wobei daun auch wieder die Steuer⸗ behörde von ſich aus beſtimmen ſoll, wie viel Valuta⸗Mehr⸗ koſten ſteuerfrei ſind, und wie viel verſteuert werden müßten. Das Geſchenk der Rücklagen, wahrſcheinlich aus Furcht vor dem Zorn ſozialiſtiſcher Machthaber verklauſuliert und ſonſt verunſtaltet, iſt von ſehr fragwürdigem Werte, ſieht nach ſehr viel aus und bietet ſehr wenig, wobei noch beſon⸗ ders erſchwerend iſt, daß niemand ſicher ſagen kann, was dieſes Geſchenk eigentlich bietet. Man kann ſich fragen bei dem ſehr geringen Inhalt und Nutzen von 8 öha der Ein⸗ kommenſteuernovelle, warum deun die„Freiheit“ ſo ſchimpft; was ſie zur Auslegung von 8 5ga gibt, zeigt eigent⸗ lich nur, daß der Verfaſſer ihres Artikels den§ öga auch nicht verſtanden hat: er braucht ſich deshalb kein Haar aus⸗ zurupfen, da er dieſes Schickſal mit ſehr vielen anderen, auch wahrſcheinlich mit dem Reichsfinanzminiſterium ſelbſt teilt, und zu bedauern ſind höchſtens diejenigen, die ſich we⸗ gen einer ſo unklaren Neuerung von Berufs wegen, und wahrſcheinlich vergeblich, den Kopf zerbrechen müſſen. Das Reparationsproblem und die deutſche Technik. Auf der in Eſſen ſtattgefundenen Tagung des„Reichs⸗ bundes deutſcher Technik“, die ausſchließlich dem Repara⸗ tionsproblem, und dem Wiederaufbau der deutſchen Wirt⸗ ſchaft gewidmet war, ſprach Stadtbaurat a. D. Beuſter⸗Ber⸗ lin über das Thema„Das Reparationsproblem und die deutſche Technik“. f Der Vortragende, der Mitglied des Sachverſtändigen⸗ ausſchuſſes beim Wiederaufbauminiſterium iſt und die Wie⸗ deraufbaufrage auf mehreren Reiſen durch die zerſtörten Gebiete und durch direkte Verhandlungen in Paris aufs eingehendſte ſtudiert hat, ſieht die allein mögliche und erträg⸗ liche Löſung des Reparationsproblems in der Steige⸗ rung der Produktivität der deutſchen Wirt ⸗ ſchaft, der privaten wie der öffentlichen. Die Höhe der Annuität des erſten Jahres ſei auf 2 Milliarden ſeſte Ab⸗ gabe und 15 Milliarden als 26 prozentige Abgabe von der l Ausfuhr, zuſammen 3,5 Milliarden Goldmark veranſchlagt, was etwa 40 Milliarden Papiermark bedeute. Das ſei eine ungeheuerliche Belaſtung, aber der theoretiſche Streit dar⸗ über, ob wir eine ſolche Zahlung jahraus, jahrein überhaupt zu leiſten imſtande ſind, führe zu nichts. Das deutſche Volk habe ſich verpflichtet, und es ſei ein Gebot politiſcher Klug⸗ heit, uns für die Erfüllung der Verpflichtungen bis zur äußerſten Grenze einzuſetzen(über dieſe Anſicht kann noch nicht das letzte Wort geſprochen ſein. D. Red.), um Freiheit und Einheit für das Reich zu retten. Der Friedensvertrag verlange von uns Wiedergutmachung nach Maßgabe un⸗ ſerer Leiſtungsfähigkeit, und es kann uns niemand zu⸗ muten, unſere Wirtſchaft durch Ausraubung ſelbſt zu zer⸗ ſtören. Das deutſche Volk ſei alſo vor die Aufgabe— wohl die größte nach dem Kriege— geſtellt, eine Löſung für die weitgehendſte Erfüllung des Londoner Ultimatums zu fin⸗ den, ohne die deutſche Wirtſchaft durch Ueberlaſtung mit Steuern und Abgaben auszuzehren und zu zerſtören. Der Artikel VII des Londoner Ultimatums ſchreibt vor, daß unſere Zahlungen in Gold und Deviſen geleiſtet werden müſſen. Das bedeutet, daß alle Zahlungen in der Haupt⸗ ſache nur aus einer Quelle kommen könnten, nämlich aus dem Ueberſchuß der Ausfuhr über die Einfuhr. Jeder Eingriff in die Subſtanz der deutſchen Wirtſchaft ſetze ihre Zahlungsfähigkeit herab. Deshalb gälte es, den Aus⸗ fuhrüberſchuß mit allen Mitteln zu ſteigern, d. h. alſo einer⸗ ſeits die Einſuhr auf das unerläßlich Notwendige herab- zuſetzen und anderſeits die Ausfuhr hochwertiger Waren zu ſteigern. Die Einſchränkung der Einfuhr habe aher enge 1 und Arbeit die größte Aufmerkſamkeit zuzuwenden und die auch die anderen Bewerber der Vorſchlagsliſte in die frei⸗ ret ats dem Welfmärkt, die Lage des Arbeffsmäük tes in Ententeländern und vor allem die 26 prozentige Ex/ porttaxe des Ultimatums entgegen. Deshalb ſei nicht ab⸗ zuſehen, wie weit ſich der Ausfuhrüberſchuß ſteigern ließe. Deshalb gebiete es die Klugheit, der im Artikel VIII des Ultimatums vorgeſehenen Zahlungsweiſe in Material franzöſiſch⸗deutſche Zuſammenarbeit herbeizuführen. Auch dem Umfang der Naturalleiſtungen ſeien in der Aufnahme⸗ fähigkeit des franzöſiſchen Marktes Grenzen geſetzt, auch fei die Stimmung für die Zulaſſung der deutſchen Arbeitskräfte in Frankreich noch geteilt. Aber es ſei auch nicht zu ver⸗ ſchweigen, daß die deutſche Regierung in ihren Angeboten nicht gerade eine glückliche Hand gehabt und Verſtändnis für die franzöſiſche Mentalität bewieſen hätte. Die Zuſam⸗ menarbeit zwiſchen beiden Ländern, die wohl am eheſten durch direkte Verhandlungen zwiſchen beiden beiderſeitigen Induſtrien und durch die Privatinitiative gelingen werde, müſſe aber erreicht werden, weil die Zahlungsweiſe in Ma⸗ terial und Arbeit für uns von überragender Bedeutung ſei. Der Redner wandte ſich weiter dem Wirtſchaftsprogramm zu, deſſen Forderungen auf techniſche Vervoll⸗ kommuung und Steigerung der Arbeits⸗ leiſtung hinauslaufen. In der Frage der Neuordnung des organiſatoriſchen Aufbaus der Induſtrie unterſtreicht der Redner das Rathenauſche Wort:„Der deutſche Wirtſchafts⸗ körper iſt viel zu krank, als daß man große Eingriffe vor⸗ nehmen könnte.“ Die Induſtrie habe die ihr notwendig er⸗ ſcheinenden Neuorganiſgtionen vertikaler und horizontaler Natur vorgenommen und werde, wo es notwendig und nütz⸗ lich ſei, weitere Zuſammenfaſſungen vornehmen. Nicht in dieſem oder jenem großzügig erſcheinenden Planſyſtem wird die erfolgreichſte Löfung für die Produktivitätsſteigerung gefunden werden können, ſondern in glücklichen Ergänzun⸗ gen und Fortbildungen des vorhandenen Wirtſchaftsſyſtems, die nach Bedarf im Einzelfall, natürlich unter großen Ge⸗ ſichtspunkten getroffen werden. Gerade die notwendige Steigerung de: Ausfuhrtätigkeit verlange die Fernhaltung von allen ſchwerfälligen und hemmenden Or⸗ ganiſationen. f 5. 1 10 5 * .— 4 . Sr Lokales. — Verkehrsſperre. Die Preſſeaßteilung der badiſchen Regierung teilt mit, daß die Annahmeſperre für Eil⸗ und Frachtſtückgüter nach Ludwigshafen a. R.(Ort) aufgehoben iſt. 3 e Die Schweigepflicht des Betriebsrats. Ueber die Schweigepflicht des Betriebsrats hat der Reichswirtſchafts⸗ rat einen bemerkenswerten Schiedsſpruch gefällt. Der Be⸗ triebsrat wie ſein Vorſitender iſt verpflichtet. die Mittei- 1 lungen, die ihnen von der Geſchäftsleitung vertraulich ge⸗ macht werden, ſolange geheim zu halten, bitz die Zeit ab⸗ gelaufen iſt, die der Geſchäftsführer für die öffentliche Be⸗ handlung der Angelegenheiten beſtimmt. In einem an⸗ deren Beſcheide des Wirtſchaftsrats wird die Zahl der Erſatzmitglieder, die bei Betrieöbsratswahlen zu wählen find, für unbeſchränkt erklärt. Bei einer Zahl von ſechs Betriebsratsmitgliedern gelten nicht nur die ſechs folgenden Bewerber einer Vorſchlagsliſte als Erſatzleute, es können werdenden Stellen ausgeſchiedener Betriebsratsmitglieder einrücken.. —* Kirchenkollekte. Auf Anordnung des Evangeliſchen Obertirchenrates wird am 10. Juli in ſämtlichen Gottes- dienſten der evangeliſchen Kirchen in Baden eine Kollekte für den Bau eines evangeliſchen Kirchleins in Appenweier er⸗ hoben werden. ö ö 5 „ —— l 8 22 aa Eruteausſichten. Ueber die Ausſichten der neuen Ernte teilt das Ernährungsamt mit, daß, ſoweit es ſich bis⸗ her überſehen läßt, in dieſem Jahre eine günſtige Ernte zu erwarten ſei, eine Ernte, die um vieles beſſer als die vor⸗ zährige gilt. Dies gilt beſonders vom Brotgetreide. Am Schluß dieſes Erntejahres iſt zum erſtenmal wieder Beſtand aus der vorjährigen Ernte vorhanden. Die Folgen dieſer! Situation zeigen ſich einmal in dem Wegfall der Frühdruſch⸗ prämie. Auch die landwirtſchaftlichen Hauptgenoſſenſchaften bezeichnen das vorausſichtliche Ergebnis der Brotgetreide⸗ ernte als günſtige Mittelernte. Ebenſo günſtig werden die Ergebniſſe der Obſternte ſein; die Verhältniſſe liegen dies ſo, daß vielfach Ueberangebot an Obſt vorhanden iſt. 8 2 Fußball. Fortuna Edingen!— Fußballvg. Seckenheim 1 0: 2. Heiß brannte die Sonne, als ſich obige Mannſchaften um einen von Neckarhauſen geſtifteten Pokal gegenüber⸗ traten. Doch der auf beiden Seiten gezeigte unbeugſame Wille zum Sieg zeigte ein ſchnelles und zeitweiſe auch ſchurfes Splel. Schon die 2. Minute bringt Seckenheim den erſten Erfolg. Nach ſchönem Zuſammenſpiel ſendet Meng, für den ſehr guten Tormann, unhaltbar ein. Edingen läßt nicht nach und einige Minuten ſpäter iſt es Greulich zu verdanken, daß der Ball nicht in Seckenheime Tor ſitzt, Der Sturm von S. arbeitet weiterhin ſchon zuſammen und kann 15 Minuten vor Schluß zum zweiten Male durch Volz einſenden, nachdem kurz vorher es Edingen nicht fertig brachte, in das vom Tormann ver⸗ laſſene Tor einzuſchteßen. Während in der 1. Halbzeit Edingen ſichtlich von Pech verfolgt war, konnte man dies in der 2. Spielhälte von Seckenheim behaupten Das Spel iſt hart nur in der Hälfte Edingens, der Sturm gelangt durch das Zuſammenſpiel immer wieder vor das feindliche Tor, aber die K önung bleibt immer aus. Ent weder rettet der Tormann in feiner Weiſe oder gehen die Schüſſe hoch über oder neben das Netz.— Der Sieg Seckenheims iſt verdtent und der Eifer der Leute belohnt. Der Stuem arbeitete heute bei weitem beſſer wie gegen Biblis. Die Umſtellung mit Meng als linken Außen⸗ fſtürmer bewährte ſich ſehr gut. Die Läuferreihe wie immer une tmüdlich, Neuthinger als Mittelläufer überall. Die Verteidigung hat man ſchon längere Zeit nicht mehr in ſolch glänzender Form geſehen. Ihre Arbeit erregte zeitweiſe direkt Staunen bei dem Publikum. Das„07 ſagt aber alles. Seitz zeigte ſich heute in beſter Form, er hielt verſchledene gefäh liche Bälle glänzend. Bei Edingen der Torwächter der beſte Mann. Die Mannſchaft zeigte gegenüber S. ein wenig ſyſtemvolles Spiel. Beſonders muß das Spiel der Läufer überlegter werden. Der Sturm hatte in dem Mittelſtürmer und Halb echten die beſten Leute. Hierdurch, daß bei Beginn der 2. Spielhälfte der Spielfüh ner Edingens das Spielfeld verließ, kam in die Mannſchaft eine ja leicht zu begreifende Mißſtimmung. Der Schiedsrichter hat'e das Spiel in der Hand. G. W. 3 ———— ckenheim. — 7* 1285 8 Vitantwoutlich für die MNedakfſon: I Defften e N 2 Eine Aide Nerieſtabe i Iſt es einer Familie auch unter den heute ſo ſchwieri⸗ 85 den Verhältniſſen, unter denen die neue Verteuerung der Eiſenbahnfahrpreiſe obenan ſteht, noch möglich, den notwendigen Ferienaufenthalt an fremden Orten zu ſuchen, dann iſt eine der wichtigſten Fragen meiſt ſchwer zu beantworten: volle Penſion oder Selbſtbeköſtigung? Sommerwohnungen mit Küchenbenutzung oder eigener, völlig eingerichteter Küche, werden heute faſt allenthalben angeboten, aber ſie verlegen das Tätigkeitsfeld der Haus⸗ frau nur in eine andere Gegend. Sie ſelbſt iſt kaum mit daheim, zumal dann nicht, weniger Arbeit belaſtet als wenn ſie in verhältnismäßig enger Sommerwohnung, der Familie die gewohnte Ordnung und Behaglichkeit ſchaffen will. Immer liegt, ſteht oder hängt darin etwas im Wege, das aufgeräumt und beiſeite geſchafft werden will und iſt dann endlich„rein Deck“, dann muß ſie wie⸗ der an die nächſte Mahlzeit denken, die die hungrig heim⸗ kehrenden Familienmitglieder genießen möchten. So iſt ſie, die am meiſten ausſpannungsbedürftige Hausfrau, auch dort draußen, wo ſie die Ferien recht ausgiebig zu genießen hoffte, ſtundenlang ans Haus gefeſſelt, ſieht Sonnenſchein und blauen Himmel, blumige Wieſen und ozonreiche Wälder nur durchs Fenſter und wenn ſie end⸗ lich doch mit allen täglichen Pflichten zu Ende iſt, dann fehlt ihr in ihrer Ermattung zumeiſt die Luſt, von ihrer „Freiheit“ noch Gebrauch zu machen und ebenfalls ihrer Erholung und Kräftigung zu leben. f 3 Jedenfalls iſt ihrem eigenem Wohlbefinden und f dadurch auch ihrer Familie mit einer um die Hälfte ver⸗ kürzten Dauer der geplanten Ferien, wenn ſie dieſe, be⸗ freit von aller Küchen⸗ und Kocharbeit verleben darf, mehr gedient, als im 325 angeführten Falle. Nach jahre⸗ langen Erfahrungen möchte ich kinderreichen Familien, die zu gemeinſamen Ferien gezwungen ſind, empfehlen, dieſe auf folgende Weiſe zu verleben: Die Mittagsmahl⸗ zeiten werden im Gaſthaus eingenommen, Frühſtücks⸗ u. Vesperkaffee daheim genoſſen und dazu kochendes Waſſe 1 und Geſchirr gegen zu vereinbarendes Entgelt von der Wirtin erbeten. Mitgenömmen werden nur eigene Be⸗ ſtecke und Tücher zum ſofortigen Reinigen derſelben und vor allem einige Thermosflaſchen zum Mitnehmen von kalten oder warmen Getränken, auf längere Touren. Jedes größere Familienmitglied mit Ausnahme des Va⸗ ters(Schulkinder zibegriffen), richtet ſein eigenes Bett her, verwahrt und richet ſeine eigene Garderobe vor, und reinigt ſein Waſchgeſchirr und deckt mit den anderen ab⸗ wechſelnd den Frühſtücks⸗ und Abendtiſch, für den Tiſch⸗ Bei derartig verteilten Mflich⸗ ten tritt für die Hausfrau die notwendige und erwünſchte wäſche mitgeführt wird. Entlaſtung ein, ohne daß die Behaglichkeit der Familie irgendwie beeinträchtigt wird. Den Söhnen aber, oß noch Schüler oder ſchon erwachſen, iſt es nur dienlich, wenn auch ſie, ſofern ſie es nicht ſchon als„Wander⸗ vögel“ lernten, auf dieſe Weiſe die verſchiedenen Verrich⸗ tungen kennen lernen, die Tag für Tag von der Mutter und Hausfrau zu ihrem eigenen Wohlbehagen vorgenom⸗ mer werden müſſen. Boden und Nec borce leite. * Karlsruhe, 24. Juni. Wie amtlich mitgeleilt wirtz, laufen die Zeichnungen des Aktienkapitals für die Neckar⸗ öffentliche Kür⸗ Um- ſange ein, ſodaß die Aufbringung des Aktienkspitels ge⸗ ſichert erſcheint und die erſte Generalnerſammlung in der kanaliſationsgeſellſchaft durch Gemeinden. verſchaften, Induſtrielle und Banken in erheblichem nächſten Zeit ſtattfinden kann. Eine Vorlage der badtſchen Regierung über die Beteiligung des Landes Baben an dem Unternehmen wird dem Landtage in den nächſten Jagen zugehen. r Karlsruhe, 24. Juni. Auf den 1. Juli werden in Gernsbach, Weinheim und Oſterburken Finanzämter im Sinne des 8 8 Abſ. 2 der Reichsabgabeordnung errichten. Auf denſelben Zeitpunkt wird die Steuereinnehmerct Gernsbach aufgehoben und mit dem Finanzamte nereintat. Auch die Steuereinnehmerei Osterburken mird mit dem Veindeim g Oſterbu cken verſchmolzen. Daß Finanzamt inheim wbernimmut die Geſchäfte des bisherigen Stener⸗ kommiſſärdienſtes Weinheim. * Karlsruhe, 24. Juni. Der badiſche Landtag wird am Montag. nachmittags 5 Uhr eine öffentliche Sitzung ab⸗ 5 Zur Beratung gehen eine Geſetzesvorkage über die 5 lektrizitätsver drann des Lunbeg und Geſuche. keiner 7 * N 15. unge nr** nl.. 8 velden Söhne des Altgemeinderates Adam Betz wurden kn Lehmgrube von der herabſtürzenden Erdmaſſe ver⸗ ſchüttet. Einer konnte ſich wieder herausarbeiten. dee au⸗ dere mußet ausgegraben werden. Er hatte eine schwere Verletzung am Fuße erlitten und war longe Zeit hemußt⸗ Ipg. 858 Freiburg, 25. Juni. Am Dienstag nachmittag unter⸗ nahmen zwei Eträflinge aus dem Landesgefängnis einen Fluchtverſuch. Einer von ihnen ſtürzie dabet ens beben tender Höhe auf die Straße und erlitt einen Arm⸗ und einen Beinbruch und außerdem ſchwere innere Verlevungen. Da⸗ durch wurde der andere abgeſchreckt und ließ ſich wieder feſt⸗ nehmen. Beide haben noch Strafen von mehreren Jahren zu verbüßen. zen Lehen, 25. Junk. Der Arbeiter Fridolin Stiegeler wurde in der hieſigen Ziegelei am Montag früh bei der Ar⸗ beit von dem Zahnrade einer Maſchine an der Hand erfaßt, in die Maſchine gezogen und getötet. Darmſtadt, den 25. Juli. Im Saalbau ſprach mit großem Erfolge im Auftrage des Reichsverbandes ehemaliger Kriegsgefangener Herr Strippelmann von der Liga zum Schutze der deutſchen Kultur über den„Weltbetrug von Leipzig“. Es iſt außerordentlich zu begrüßen, daß ſich im deutſchen Volke die Stimmen gegen die einſeitige Aburtei⸗ lung nur unſerer„Kri egs verbrecher“ erheben, während die erſt kürzlich wieder durch unſere Gegenliſte gebrandmark⸗ ten Verbrecher der Feindesſeite ſtraffrei ausgehen. Die Welt muß 5 0 in welcher oft beſtialiſchen Weiſe die Entente unſere Gefan benen behandelt hat, und daß die ein⸗ 1 Beſchuldigung Deutſchlands Lüge und Verleumdung Gene ral⸗ Synode. Karlsruhe, 24. Juni. Bigerräſtdent van der Floe er⸗ öffnete um 9 Uhr 20 Min. die Sitzung. Das Haus ſetzte i e des Hauptberichtes des Ev. Oberkirchenrats for Abg. Schulz(lib.) berichtet über die Abſchnitte Reli⸗ gionsunterricht an den höheren Schulen, Jugendpflege und Jugendvereine. Der Berichterſtatter wünſchte die Förderung der Jugendvereine durchcewährung von Mitteln. Die Kom⸗ miſſion ſtellte den Antrag, eine Zentralſtelle für Jugend⸗ fürſorge zu errichten, Dieſe ſoll beſetzt werden mit einem Geiſtlichen aus der Landeskirche. Ferner ſoll ein Jugend⸗ pfarramt in Karlsruhe errichtet werden. Der Berichterſtat⸗ ter gedachte des kirchlichen Preſſeamtes, das ſich gut ein⸗ geführt habe und deshalb allgemeine Förderung verdiene. In der Ausſprache würdigte Abg. Schmitthenner⸗Wies⸗ loch(poſ.) die Verdienſte des Pietismus um die Jugend⸗ pflege. Abg. Würth(pos.) würdigte die Arbeit des Landes⸗ vereins für Innere Miſſion im Intereſſe der Jugendpflege und verlangte, daß dieſe nicht geſtört werde. Abg. Spies(lib.) dankte der Kirchenbehörde für die Ein⸗ richtung eines Jugendſonntags.— Abg. Seitz(poſ.) teilte mit, daß der Finanzausſchuß für die Bewilligung der Mit⸗ tel für das Landesjugendamt und das Jugendpfarramt in Karlsruhe eintrete. Abg. Frl. Janſon(landeskirchl, Vergg.) bezeichnete das Jugendpfarramt in Mannheim als vorbildlich für alle Ju⸗ gendämter. von dem Jugendpfarramte in Pforzheim. Eine Entſchließung des Ausſchuſſes nach der die Landes⸗ ſynode die Gemeinden auffordert, die Jugendfürſorge zu fördern, wurde einſtimmig angenommen, ebenſo auch die Anträge auf Errichtung einer Zentralſtelle für Jugend⸗ pflege und eines Jugendpfarramtes in Karlsruhe. Das Haus beſchäftigte ſich dann mit der Frage des evangeliſch⸗ N Pfarramtes. Im Zuſammenhange damit begrün⸗ dete Abg. Wünſch(Volkskirchenbund) folgenden zu der 3 gedrängt, daß ſie den Gelſt des gegen- wärtigen Wirtſchaſtsſyſtems und internationalen hungers als unvereinbar mit dem Geiſte Chriſti zurück⸗ weiſt. Daher begrüßt ſie alle diejenigen Beſtrebungen, welche die Ueberwindung dieſes Syſtems mit ſeinen ſittlich verheerenden Folgen zum Ziel haben. Welt iſt nur von einer Regelung des Geſamtwertſchafts⸗ und Vülkerlebens nach chriſtlichen Grundſätzen zu erhofſen. Insbrſondere fordert ſie von der Kirchen regierung kräf⸗ tigſte Unòterſtützung derjenigen Vereinigungen, welche auf Grundlage eines vereinigten Weltproteſtantismus eine Er⸗ örterung und Verständigung über internationale Fragen herbeiführen wollen“. Aba. Seufert(lib.) würdigte die Tätigkeit des evange⸗ liſch⸗ ſoziglen Kongreſſes und der kirchlich⸗ſozſalen Kon⸗ ferenz. Das Wünſchenswerte wäre, wenn wir nicht ein evangeliſch⸗ſoziales Pfarramt bekämen, ſondern lautere evangeliſch⸗ſozlale Pfarrer. Das kirchlich⸗ſoziale Pfarrame muß politiſch neutral ſein. Die Zeit, daß man aus dem Evangelium wirtſchaftliche Programme ableite, ſcheine vor⸗ bei zu ſein. Abg. Bender(pos.): Das kirchlich⸗ſoziale Pfarramt trie ſeinen Namen noch nicht ganz mit Recht. Der Träger des Amtes ſollte eine mehr ſoziale Ausbildung erhalten. Nötig iſt auch eine FTühfungnahme mit den beſtehenden kirchlich⸗ die Möglichke Abg. van der Floe(lib.) machte Mitteilung Ankrag:; f „Die bad. Landesſynode fühlt ſich, im Bewußtſein der un⸗⸗ geheueren ſittlichen und materiellen Not der geſamten Welt Macht⸗ Eine Geneſung der geg le ar N* it besteht, alle die Dinge zu überſchauen, um unſere Kirche gehen. Abg. Beuder(poſ.) beſprach das Verhalten der kathe liſchen Kirche gegenüber den Miſchehen. Abg. Seitz(pos.) ſprach ſeine Freude über die Arbe ö des Evangelischen Bundes aus. Das Haus nahm eine Ent ſchließung an, in der die Errichtung der Schülerheime deß 7 Melanchtonvereins in Wertheim und Freiburg begun i und die Unterstützung des Vereins empfohlen wird. 9 weitere Entſchließung wandte ſich dagegen, daß die k 1 liſche Kirche alſfe Miſchehen ohne katholiſche Kinde, erziehung ats Konkubinat bezeichnet. Die Lande sſnnon richtet an zin Blaubensgenoſſen die dringende Wahn nicht in eine katboliſche Trauung und Kindererziehung willigen. Mit dem Schlußworte des Berichterſtatters 706 Schulz war die Beratung des Hauptberichts erſchöpft. Es wurden nun Wahlen vorgenommen. Die Kateche, muskommiſſion ſoll von der Kirchen regierung gebildel werden: dabei ſoll möglichſt den Wünſchen der wüde, Rechnung getragen werden. Zum e wurden 5 wählt die Abgg. von Göler, Würth. D. Frey, als Erſal⸗ N männer: die Abgg. Dr. Haas und Schulz, in die Kirchen“ regierung die Abgg. Kühlewein. Wurth. Dr. Baur,. Holdermann und D. Klein, als 5 die Abgg⸗— Flor, Fiſcher, Cammerer, von Herrmann, van dei 1 F be 7 Damit war der Tagungsſtoff der Synode etſchöpft. In 7 Nn des Hauſes dankte Aba. van der Floe dem Pri, ſidenten der Synode Kallar für ſeine gütige, gerechte 1 unparteiiſche Amtsführung. Präſident Kaller wälzte einen Teil des Dankes auf 1% 5 Vizepräſidenten und auf die Schriſtführer ab. Abg. Kapp, ler(poſ.) ſprach im Namen des Hauſes der Kirchenleitung das Vertrauen aus. Nach dem Schlußgebete des Präſiden, 1 ten Keller wurde die Synode mit einer Anſprache es Kirchenpräſidenten D. Muchow geſchloſſen 5 — mittenlungen aus der Gemeinderatssitzung ger Gemein Seckenheim vom 24. Juni 1921. N 1. Die Pachtzinſe der Gemeindegrundſtücke werden 4.* dem laufenden Pach jahre alſo Martini 1920 folgt erhoht: Grundſtück⸗ in Frühmeſſe, Sondkaut, Eichwald po ar 4. po ar 7 M ſämtliche übrigen G.eundſtück⸗ Bei der Berechnung ſcheiden 50 qm. 4 Von dem Schreiben der Baugenoſſenſchaft vom 14 5 Juni über die Arbeitsvergebung wird Keantais 99 nommen. 5 Die Kleinwohnhausbauten der Baugenoſſenſchaft ſollel f gemäß der genehmigten Pläne ausgeführt ee 1 Backſteinen. Die notwendige Reparatur der Beückenwaage ſo 5 „ werden. s 0 Der Pachtzins für die neuen Kleingärten wied 2 Garten auf jährlich 50 Mk. mit Waſſergeld Fegg Für die früher errichteten Kleingärten wied der Paß“ um jährlich 5 Mk, erhoht.. Ein Geländeſtreifen in der Hildaſtraße wird dem fell berigen Pächter weiter pachtweiſe überlaſſen. dan. Die freigewordene Wohnung bei Schreinermeiſter Halls* iſt zweckmäßig dem neuen Hauptlehrer zuzuweiſen. Ein Anweſen wird geſchätzt. 1 9. Das Gſſuch des Val. Schöntag um Erlaubnis 17 N Betrieb der Gaſtwirtſchaft mit Branntweinſchank 50 N „Schwanen“ wird befürwortet, da es ſich um en längft beſtehende Wirtſchaft handelt. Hinſichtlich der Luſtba keitsſteurr werden verſchiede Beſchlüſſe gefaßt. Das Gehalt des Fohlenhirten Volz wird erhöht. 5 7 Tür die Feuerwehr ſollen 10 Hoſen angefertigt werde Die Farrendungoe' ſtegerung wird genehmigt. 1 Zum angeborenen Bürgertecht wird Schloſſer 2* Wolf zugelaſſen 1 Ein Famili ngrabplatz wird überloſſen.„ Die Ü⸗laubsliſte der Bramten und Arbeiter wird g nehmigt. K Das G ſuch der O. E. G zum Duchſcklag e, Schneiſe im Gemeindewald zur Erſt⸗ llung* f 5000 Volt Fe nleitung nach der St'inzeugwarenfab wird abgelehnt.. Der Gemeinderat iſt der Anſicht, daß die Fernleal entlang dem ſoger. neuen Weg zweckmäßiger en wird. 18. Verſchiedene Re bungen werden zur Ar weiſung 857 nehmiĩt. Iiltfaer Mödeſvertauf 2 5 1 nlſhe enannmmümnden i Verordunna über ale erste Veranlagung der Rorperschaktssteuer. Auf Grund des§ 26 ds ä zeſetzes vom 30. März 1920(R. G. Bl. S. 393) wird folgendes beſtimmt: 8.1 Die für die erſte Veranlagung der Körper⸗ chaftsſteuer abzugebenden Steuererklärungen müſſen ſämtlichen nach 8 1 des Körperſchaftsſteuerge⸗ 5 der Körperſchaftſteuer unterliegenden Steuer⸗ pfiichtigen umfaſſen.. Das Einkommen der Geſchäftsjahre(Wirt⸗ ſchaftsjahre), deren Ende in die Zeit vom 1. April 1919 bis 31. März 1920 fällt, oder, wo ein beſonderes Geſchäftzjahr nicht vorliegt das Einkommen des Kal nderjahres 1919, 2. das Einkommen der Geſchäftsjahre(Wirt⸗ ſchäftsjahre), deren Ende in die Zeit vom 1. April 1920 bis 31. date 1921 fällt, oder, wo 5 95 beſonderes Geſchäftsfahr nicht vorliegt, das Einkommen des Kalenderjahres 1920. 8 2. Die Steuererklärungen find in der Zeit vom „Juni 1921 bis 31. Juli 1921, ſoweit jedoch am 31. März 1921 das Jahresergebnis du'ch die zu⸗ ſtändigen Organe(Geſellſchaftsverſammlung uſw) noch nicht feſt tgeſtellt 5 0 binnen 3 Monaten nach er Feſtſtellung abzugeb Fur jedes a gelen Geſchäftsjahr(Wirt⸗ ſchäftsfahr) oder Kalenderjahr iſt eine beſondere teuererklärung abzugeben. Die Pflicht zur Abgabe der Steuererklärün iſt von der Zuſtellun ag 2 Siteueratlärungs bot ucks nicht abhängig. 5 lin, den 22. April 1921 flalb. Jungm.-Dereln dollenbein. (Sport- Abteilung). Montag Abend 8 Uhr K Geräteiu- nen im Lokal. Dienstag Abend 7 Uhr Volkstümlices Turnen im Schulhof. Donnerstag Abend 8 Ühe Mitglieder Perſammlunz. Freitag Abend 8 Uhr Geräteturnen in Lokal. Es iſt Pflicht und Ehrenſache eines jeden z Mitgliedes, anläßlich der am 10. Juli 1921 ſtatifindenden Fahnenweihe unſeres Bruder⸗ vereins Nickarhauſen, pünktlich und zahlreich zu den angeſetzten Uebuggsſtunden zu erſcheinen. Der Vorſtand. S. P. D. Heute Abend 8 Uhr Mitglieder- Versammlung im„Deutſchen Hof“. Fußball Vereinigung Se dee Münnergeſangverein Jeckenheim gegr. 1861. Hen ge Mantag Abend 8 Ahr Mitglisder- Versammlung. 95 8 die Damen vom Quartett ſind freundl. eingeladen) zwecks Abrechnung vom Sängerfeſt Vollzähliges Ecſcheinen erwartet Der Vorſtand. NB. Ein geſtift⸗tes Faß Vollbier kommt d zum Ausſchank. N N Empfehle meine geruchlose staub- Funbodenöle- zu 9.— und 8.— Mk. Leinöl gekocht 18.— Mk. Mascbinenöl 10.— MK. Rad- und Nähmaschinensl beste] dlualität, sowie la gelbe und weisse Parksttwiohse 1 L. 16. ½ L. 8 50 Mk. Brenner, Friedrichstr. 63 Schönes Schlafzimmer m. Spiegelſchr., Röſte und Matratzen nur 2750 Mk, Küchencinrichtg. 695 Mk., Vertiko 395 M., pol. Bett⸗ ſtelle mit Roſt 195 Mk, Kleider⸗ u. Küchenſchränke 250 Mk., Plüſchdiwan 450 Mk., pol Kommode 150 Mk., Waſchkommode 225 Mk, Nachttiſche 45 M. Seegr.⸗Woll⸗ u. Kapokma⸗ tratzen billig zu verkaufen. Rosenberg, mannheim Nähe des auptbahnhofs Kepplerſtraße 40 Viüffet Wliffet zu verkaufen. — 80 2. l. Wagner nal W. 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