1 fimtsblar der Bürgermeisteramter Seckenheim, dlvesbeim eckurhausen und Edi ngen N Abonnementepreis: Monatlich 4.— Pk. mit 1 mit Ausnahme der onn⸗ und Feiertage. ——— Trägerlohn. Durch die Poſt bezogen pro Quartal i 2. Jahrg. 12.— Mö. ausſchl. Beſtellgeld.— Erſcheint täglich Freitag, 1. Juli 1921 Inſerationspreis: Die einſpaltige Petitzeile 80 Pfg. Reklamen 2.50 Mk. Bei öfterer Anfnahme Rabatt, Poſtſcheckkonto: Karlsruhe Nr. 19819. —— Fernſprechanſchluß Nr. 16. No. 150 3 2 1. 2 5 2 7 2 I Bevorſtehender Frieden mit Amerika 8 Unsen amerikaniſch-diplomatiſcher Seite wird unſerem Ber⸗ nner Vertreter mitgeteilt: 5 85 Endean mußte damit rechnen, daß eines Tages plötzlich die 5 Ariacheidung fallen würde über die Reſolutionen, die den E ktegszuſtand mit Denutſchland und Oeſterreich beendigten. bongrar, möglich, daß ſowohl die Reſolution Knox wie die 8 unurrierende Reſolution Porter noch lange auf Erledi⸗ Bens hätten warten müſſen. Es lag aber im Jutereſſe der 25 b igten Staaten, endlich Klarheit zu ſchaffen und des⸗ 5 hat denn auch ſöwohl der Senat wie das Nepräſentan⸗ Da ans die Beſchleunigung der Angelegenheit gefördert. die Senat und Repräſentantenhaus nunmehr einig ſind und glicheniteinander konkurrierenden Entſchließnngen ausge⸗ offi, 01 werden, ſo iſt mit Sicherheit anzunehmen, daß der in berlle Frieden zwiſchen Deutſchland und Amerika ſchon ung nächſten Tagen bekaunt wird. Es iſt jedoch nicht an⸗ ſchnabmen, daß, wie es der„Neuyork Herald“ verbreitet, 3 rd. zm 4. Juli die offizielle Bekanntmachung ergehen 2 onder man hat damit zu rechnen, daß, ſeloſt wenn ende eſchluß gefaßt worden iſt, vor dem 15. Juli des Kriegs⸗ klam mit Deutſchland in den Vereinigten Staaten nicht pro⸗ Verziert ſein dürfte. Die Verhandlungen mit Denkſchland — 7 7 alsdann ſofort einſetzen und ſich, da für Amerika 1 Verfailler Vertrag nicht maßgebend ſein kann, auf die fend lchlichten Punkte beziehen, die einen Friedenszu⸗ über zwiſchen den beiden Mächten ermöglichen. Man wird ber neue Handelsverträge beraten, über die gegenſeitig elielagnahmten Vermögenswerte und über die Richtlinien f Aues friod'ichen Verkehrs zwiſchen den beiden Lindern. 6. Deutſchland. Die Demokraten und die neuen Steuern. iuf nnerhall der einzelnen Koalitionsparteien macht ſich dar, beich der Steuerfrage eine längere Klärung bemerk⸗ t Vor allem haben ſich die Demokraten, wie unſer liner Vertreter zuverläſſig erfährt, in letzter Zeit in⸗ halb der Fraktion mit der Aeerfeage beſchäftigt. Sie Plan gar zu einer Einigung gekommen und werden ihren zur Edem zu bildenden Steuerausſchuß des Reichstages e ſein derung und Beratung vorlegen, ſobald er gebil⸗ mok cat wird. Hervorzuheben iſt aus dem Plan der de⸗ Kesten der Wunſch auf Abänderung des Erbſchafts⸗ fein es und des Reichseinkommenſteuergeſetzes, die belde. ö Die eutzeit von Erzberger bearbeitet worden ſind. 2 naßlokraten ſind grundſätzlich gegen eine zu große Ent⸗ pad mie direkter Steuern, wie ſie im Erzberger⸗-Programm Celdeſehen ind, da ſie lähmend auf die Bewegung des kraktichr tes einwuken. Sie weiſen auch erneut auf die dera 15 Durchführung des Sparſyſtems hin und for⸗ Koft, die Aufbebung des Luxusſteuergeſetzes, das mehr en verurſacht, als es dem Reiche einbringt. N. 8 Vertagung des Reichstages am 2. Juli. 5 Freisen d Berliner Vertreter hört aus parlamentariſchen 9 n n daß der Reichstag ſich nicht, wie urſprünglich ge⸗ daß die ade ſchon Ende dieſer Woche vertagt, ſondern 5 Si elkn, Man hat ſich zu dieſer Maßnahme ent⸗ trumsmitglieder zu veranlaſſen, nicht an der ſchloſtſen, weil über die Arbeiten, die in den Ferſen von den einzelnen Ausſchüſſen, vor allem des Steuerausſchuſ⸗ ſes geleiſtet werden ſollen, noch keine Einigkeit erzielt werden konnte Die Meinungen innerhalb der Koali⸗ tionsparteien gehen noch immer ſehr weit auseinander, ſo daß man den Grundriß des Steuerprogramms noch nicht erkennen kann. 8 Die Flaggeufrage. Die Rechtsporteien des Reichstages werden ſich, wie unſerem Berliner Vertreter gegenüber geäußert wird, mit dem Eutſcheid in der Flaggenfrage nicht zufrieden geben. Sie verurteilen ſcharf die Haltung der ſozialiſti⸗ ſchen Porteien, die dieſe Frage parteipolitiſch ausgebeu⸗ tet haben. Unverſtändlich iſt ihnen vor allen Dingen das Verhalten einiger führender Abgeordneter der bür⸗ gerlichen Parteien, die mit„Nein“ geſtimmt haben. Die Rechtsparteien werden höchſtwahrſcheinlich einen Volks⸗ eniſcherd fordern, da ſie in dieſem Falle nicht bis zum Herbſt warten müſſen, um die Interpellation erneut ein⸗ Ad reindep 555 a Bel mntlich hat der Reichskanzler Dr. Wirth bei der Flaggen⸗Interpellation am Montag verſucht, die Zen⸗ f Abſtim⸗ mung über dieſe Frage teilzunehmen, um eine Mehrheit für die deutſchnationale Anfrage zu verhindern. Wie unſer Berliner Vertreter aus parlamentariſchen Kreiſen erfährt, iſt dieſe Maßnahme Dr. Wirths darauf zurück⸗ zuführen, daß in letzter Zeit die Mehrheitsſozialiſten die Haltung de Kaalitionsparteien untereinander ſcharf an⸗ gegriffen haben. Man verurteilt in den ſozialiſtiſchen Kreiſen auf das Schärfſte die Haltung der Demokraten bei den letzten Interpellationen. Man glaubr einer An⸗ ſchlußneigung an den bürgerlichen Block bei den Deuio⸗ kraten erkennen zu müſſen und ſicht dadurch die fried⸗ liche und fördernde Zuſammenarbeit der Koalitionspar⸗ teien arg kedraht. Man wird von ſozialiſtiſcher Seite alles verſuchen, um das Zuſtandekommen eines bürger⸗ lichen Rlockes zu verhindern. ö Berlin, 30. Juni. Der Hauptausſchuß des Deutſchen Indufſrie⸗ und Handelstages verlanat einen Volksent⸗ ſcheſd über die Beſeitigung der Beſtimmung in der Neſchsverfaſſung, nach der die ſchmarz⸗weiß⸗rote Han⸗ . e eee eee. delsflagge im oberen Eck die Farben ſchwarz⸗rot⸗gold tragen ſoll. Lübeck, 30. Juni. Zur Tlaggenfrage hat die Han⸗ delskammer Lübeck folgende Drahtung an den Reichs⸗ vräſidenten, den Reichskoneſer und Rechsvat ceſandt: Die Handelskammer erhebt gegen denBeſchluß des Reichs⸗ tags über die Handelsflagge entſchiedenen Einſpruch. Sie erßlſickt in dieſem Beſchluß die Uebergehung der deut⸗ ſchen Soeſchiffahrt, die ſich wiederholt einſtimmig aus wirtſchaftlichen Gründen für die ſchwarz⸗weiß⸗roten Farben ausgeſprochen hat. Beibehaltung der 5 Die Entlaſſung der Offiziere. e Aus dem Reichswehrminiſterium erfährt unſer Ber. liner Vertreter, daß durch die Maßnahmen der Entente, weſtere Oefiziere aus dem Dienſt zu entlaſſen, das Reichs⸗ wehrminiſterium ſchwer geſchädigt wird. Nur wenige Herren können im Verwaltungsdienſt bleiben, während Berlin, 30. Juni. Die deutſchnationale Fraktion der Berliner Stadtverordnetenverſammſung hat dieſer fol⸗ genden Antrag unterbreitet: Die Stadtverordnetenver⸗ ſammlung wolle beſchließen, den Magiſtrat zu erſuchen, Erhebungen darüber anzuſtellen und mitzuteilen, 1. wie⸗ viel Perſonen, die eine Reichs⸗ oder Staatsangebörigkeit nicht beſitzen, ſeit dem 1. April 1914 zugezogen ſind und bier Wohnung gefunden haben, 2. wieviele von dieſen Perſonen aus den öſtlichen Nachbargebieten, beſonders 88 aus Galizien und Kongreßwolen ſtammen, 3. wieviele Reichs⸗ und Staatsangehörige davon Flüchtlinge aus den verloren gegangenen Landesteilen ſind. Cein Hochnerratsprozeß. ö Halle, 30. Juni. Der Kommuniſt Hutzelmann⸗ Kam⸗ pin aus Berlin iſt von dem Halleſchen Sondergericht we⸗ 1 gen Hochverrats zu lebenslänglichem Zuchthaus und le denslänglichem Ehrverluſt verurteilt worden. Sein Ad⸗ jutant Prenzlow aus Berlin erhielt zwei Jahre Feſtung, Das Schickſal der Kadettenanſtalten. 8 Karlsruhe, 28. Juni. Im Bildungsausſchuß des Reichstags trat der Demokrat Weiß am 18. d. M. für 2. den Foribeſtand der bisherigen militäriſchen Bildungs⸗ ſtätten ein. Sie ſollen ſo umgeſtaltet werden, daß begabten Kindern, beſonders den unbemittelten Elten vorzugsweiſe von Kriegsgefallenen und Kriegsbeſchädt ten, von Deutſchen aus den beſetzten und abgetreten Gebieten, ſowie von Auslandsdeutſchen eine höhere Bi dung und Erziehung vermitteln. Auf Antrag des mokraten Pachnicke ſoll ein Unte uß verſuchen, den Vorſchlägen eine für ſämtliche Pe annehmbare Fa ſung zu geben. Da deren Meinungen in dieſer Fra nicht weit auseinandergehen, hofft man, eine einheitl Linie zu finden. a 2 s 8 Deutſcher Zentrumsparteitag.. Berlin, 30. Juni. Geſtern vormittag 10 Uhr begann im Reichstag die Tagung der deutſchen Zentrumspartei. Nach der Begrüßungsanſprache des Vorſitzenden der Par⸗ tei, Geh. Rat Trimborn, gab Reichskanzler Dr. Wirth einen Ueberblick Eber die geſamte innen⸗ und außenpoli⸗ tiſ) Lage, wobei er beſonders auf Oberſchleſien und die Sanktionen einging. Darauf ergriff Ceh. Rat Trimborn! dis Wort, um eine Darſtellung der geſamten el Angelegenheit zu chen. Nach Trimborn erhielt Laba, tzungen die ganze nächſte Woche hindurch an⸗ Dienſtmagd ohne Lohn Ii. 5 Novelle von Okto Hecker.. 5 1 5 urlſetzung.(Nach ruck verboten.) . 55 Tochter lachte kurz auf.„Darum iſt mir nicht ban⸗ ich 555 Ser nicht, ſo iſt's ein anderer. Sieh, Mutter, 2 daß ich ſesnteve rechtſchaffen gern— ich glaub nicht, aber un, mals einen Mann beſſer leiden könnte als ihn, (eeimüti die Wahrheit zu ſagen“— ſie ſchaute ihre Mutter als dn an. ich wünſche mir ein leichteres Leben, i fünß, führen mußt. Da ſtehſt du am Bügelbrett, lerei huſzig Jahre und ſchaffſt und ſchaffſt— die Schuf⸗ tun, 3 micht auf. Ich hab gewiß im Geſchäft genug zu von fill egen deine Arbeit iſts Spielerei! Du kommſt hlerzu fo. bis ſpät überhaupt nicht zum Ausruhen. Im⸗ her(kochen und hungrige Mäuler füttern, dann hinter⸗ 8 Arbeit chirr ſpülen, waſchen und plätten. Haſt du eine andere getan, dann ruhſt du dich aus, indem du eine lung! ornimmſt. Flicken und ſtopfen iſt deine Erho⸗ n ſehe Mir iſts ſchrecklich, dich dein Leben ſo hinbringen Mutte n, und ich möcht es dir nicht nachmachen müſſen, aber d.. Gewiß, ich kann Steve herzlich gut leiden, och nicht genug, um genan ſo ſeine unbezahlte 8 zu ſein, wie du's dein Lebtag für Vater n be⸗ elroſfenheit wendeten Mutter und 5 eine Steve Miller in ſeinem Sonntagsanzuge, d in blauen Krawatte um den ſauberen Stehkragen, . Türrahmen und ſchaute in erſichtlicher Verlegen⸗ 80 125 Mädchen, dem ſein ganzes Herz gehörte. er offenen Türe 8 icher. 9 9 Türe kamen dieſe Worte. Loffart 5 N A, E 48 1 8 8 n Beſucher zu begrüßen.„Setzen ſie ſich ar daß being doch einen Stuhl— nein, wie ſchrecklich heute Abend j 5 8 5 N e liche Geſtalt der Tochter, vor ihm ſtand. tſchönen uten Abend, Steve,“ beeilte ſich Frau du wüßteſt, wie ich die Tage und Stunden gezählt habe! Ich hab mich ſo auf, heute abend gefreut, und F und du haſt mirs doch auch verſprochen, Mabel!“ die mit geſenktem Haupte „Ich bin gekommen, um dich mit nach dem Dach⸗ gartentheater zu nehmen, Mabel. Wir verabredeten uns ja letzten Samstag,“ ſagte er, indem er einige Roſen auf den Tiſch legte. Er ſchaute ſehnſüchtig von ihnen zu dem geliebten Mädchen. Wenn es ihm nur gelang, ſie nach dem feenhaft erleuchteten Dachgartentheater, wo das Leben wie ein lichtumfloſſener Traum erſchien, zu bringen, ſo hoffte er noch immer, ihr all das, was er auf dem Herzen hatte, ſagen und von ihr auch die richtige Antwort, wie er ſie erſehnte, erhalten zu können. Doch das Mädchen wendete ſich ab und ihre Ver⸗ legenheit verbergend, meinte ſie ſchnippiſch:„Nein, dank ſchön, Steve. Ich hab heute abend keine Luſt.“ „So— ſo willſt du wirklich nichts mehr von mir wiſſen?“ ſtotterte der junge Maun außer Faſſung. „Aber wo denken ſie nur hin, Steve,“ beeilte ſich Frau Moffart ihn zu beſchwichtigen.„Mabel ärgert ſich nur darüber, weil ſie zufällig mit anhörten, was ſie nur im Scherz geſagt hat.— Komm, Mabel, ſetz deinen Hut auf,“ mahnte ſie dann die Tochter.„So ein bißchen friſche Luft wird dir gut tun.“ 5 Erregt wendete ſich das Mädchen an die Mutter.„Na⸗ türlich, ich gehe und ſpiele die Lady, und du bleibſt hier in dieſem Loch beim Bügelbrett! Nur, wenn du 5 0 willſt, Mutter, dann geh auch nicht!“ Frau Moffart lächelte nachſichtig.„Wär eine ſchöne Geſchichte, wenn die Kinder kämen und mich nicht fän⸗ den.“ Sie kicherte leiſe.„Mary und Karl würden ja die Sande Wohnung auf den Kopf ſtellen.“ 2 „Komm doch, Mabel!“ bat Steve zärtlich.„Wenn auch verſpt chen, ich— ſonſt i nierten auf den bleiben, Steve. Es tut mir leid, daß du mit anhörteſt, was ich zu Mutter ſagte. Aber ich ſagte das alles durch⸗ aus nicht zum Spaß, ſondern ich ſprach in vollem Ern 25. * Und darum wär es nicht ſchön von mir, wollte ich dich jetzt noch zum Geldausgeben verleiten, wo—“ Wiederum fiel ihr Miſtreß Moffart ins Wort.„Aber 2 ich bitt dich, Mabel, Steve macht ſich doch ein Vergnü⸗ gen daraus—“ 5 3 Dieſer nickte eifrig und warf ihr für ihre Unter⸗ ſtützung einen dankbaren Blick zu.„Genau ſo iſt's, Mabel,“ verſicherte er treuherzig.„Warum willſt dun mir den Abend verderben?— komm doch mit!! Miſtreß Moffart brachte ſchon den ſchwarzen Strohhut, den die Tochter beim Nachhauſekommen auf einen Stuhl gelegt, und war ihr beim Anziehen behilflich. 5 Ohne ein weiteres Wort zu äußern, ließ ſich Mabel von ihrem Anbeter hinunterbegleiten.. 3 Auf der Straße vor demebauſe ſpielten Kinder, da⸗ runter auch die jüngeren Geſchwiſter des Mädchens. Ohne von ihnen Notiz zu nehmen, ſchritt Mabel neben dem 8 ſtattlichen blonden Manne, der als Wagenführer bei den Straßenbahn beſchäftigt war, die Straße hinab. ln der nächſten Straßenecke beſtiegen ſie einen nördlich fah⸗- renden Wagen, und bald darauf ſaßen ſie nebeneinander inmitten eines buntgeputzten Publikums in einem dern vielen Dachgartentheater, das von zahlloſen buntſchim⸗ mernden, zu Kronen und Diademen, vereinigten und 28 über den ganzen Zuſchauerraum in Perlenſträngen ſich ziehenden Reihen elektriſcher Glühbirnen feſtlich erhellt wurde, vor ihnen die offene Bühne und ihnen im Rücken das unermeßliche Panorama der Rieſenſtadt. 9 Aber das luſtige Bühnenſpiel zog ſie nicht ſonderlich an. Nach einer Weile erhoben ſie ſich wieder, prome⸗ u ſchließlich Seitenwegen und blieb 1 Endbaluſtrade ſteh 0 macht und zur Annahme der. Ententef wWungen hätte, tritt 5 „ rerger ſelbc das Wort zu ner fangen Verkefdi⸗ gunge rede. worauf eine Mittagspauſe eintrat. Der Ausnaßmezuſtand in Bayern bleibt beſtehen. München, 30. Juni. Der Verfaſſungsausſchuß des baneriſchen Landtags hat geſtern, wie ſchon am 1. Dezem⸗ ber v. J., den ſozialdemokratiſchen Antrag auf Aufhebung des Ausnahmezuſtandes und der Volksgerichte abgelehnt. 5 Rathenaus Pläne. Paris, 30. Juni. Falls Rathenau zu den deutſch⸗ franzöſiſchen Beſprechungen nach Paris kommen ſollte, würde er ein deutſch⸗franzöſiſches Zuſammenarbeiten zum Wiederaufhan Rußlands vorſchlagen und dabei betonen, daß Deutſchland ohne die ruſſiſchen Hilfsquellen nicht zahlen kann. Die ruſſiſchen Gefangenen. 5 Berlin, 30. Juni. Die ruſſiſchen Gefangenen, die voriges Jahr bei dem Vordringen der Bolſchewiſten die oſtpreußiſche Grenze überſchritten halten und interniert worden waren, ſind teils auf dem See-, teils auf dem Landwege zurückbefördert worden. Zurückgeblieben ſind nur 500 Kranke und Leute, die nicht mehr nach Rußland zurückkehren wollten, weil ſie Geaner des Bolſchewismus find. Für diefe Leute wird in Deutſchland Arbeitsgele⸗ genheit beſchafft werden. 1 4 Oberſchleßen. Die oberſchleſiſche Säuberungsaktion.⸗ Berlin, d. Junf. In der Sitzung des 12er Aus⸗ ſchuſſes am 25. Juni wurde Stellung zu der Aenderung des Räumungsplanes genommen, wie ſie die Inter⸗ alliierte Kommiſſion gefordert hatte. Dieſe Aenderung iſt für die Deutſchen inſofern von Nachteil, als ſie ihnen die Möglichkeit nimmt zu prüfen, auf welche Art und Weiſe von den Polen der Rückzug vorgenommen wird. Der Ruhetag am 29. Juni ſoll wegfallen und am gleichen Tag der deutſche Selbſtſchutz ſich zurückziehen. Dieſe Aenderung iſt auf Betreiben der Franzoſen in der Inter⸗ alliſerten Kommiſſion, durchaedrungen. Die Deutſchen haben, obwohl ſie die Nachteile klar erkannten, dieſe Aenderung angenommen, um der franzöſiſchen Diploma⸗ tie und Preſſe jeden Vorwand zu nebmen, die Deutſchen als Friedensſtörer in Oberſchleſten hinſtellen zu können. Umgruppierung des denutſchen Selbſtſchutzes. Berlin, 30. Juni. Heute früh hat der enaliſche Gene⸗ ral SHenneker dem Fübrer des deutſchen Selbſtſchutzes mitgeteilt, daß der Rückzug der polniſchen Inſurgenten aus der erſten, in dem Räumungsplane vorgeſehenen „Zone, tatſächlich beendet iſt. Daraufhin hat General Soöfer, gemäß der getroffenen Vereinbarung ſofort die AUmgruppierung des deutſchen Selbſtſchutzes eingeleitet. — Der 6. Krieosbeſchuldigten⸗Prozeß vor dem Meichsgericht. Leipzig, 29. Juni. Der 6. Krieasbeſchuldigten⸗Prozeß begann heute vormittaa vor dem Reichsgericht. Vor dem Gerichtsgebäude hatte ſich wenig Publikum angeſammelt, dagegen war eine Anzahl Photographen eifrig tätig. Die Kontrolle iſt ziemlich ſcharf. Der Eintritt wurde auch heute nur gegen Karten geſtattet: trokdem iſt der Zuhörerraum ftark betet. Um 9 Uhr erötinet Senatspröſident Dr. Schmidt die Nerbondtung. Der Verhandlung wohnen außer der fransöſtichen KHommiſton auch mieder Nertreter, der dentſchan Pegierung bei. Die Ankloge richtet ſich gegen General a. D. Harl Stenger und Mafor a. D. Gruſius. General Stenger erteint in Uunſorm und auf Krücken geſtütkt: es wird ihm desßalb geſtaftet, daß er bei ſeiner Neryypßmung ſiken beißt. Major Grufius iſt in Ziyl. Es ſind 54 Heutaen Und 5 Sachnertendige geladen. Senatsvröſident Schmidt tet mit. daß das Ermftiinnseverfoßren gegen General 2 Slender keinen onsreichenden Nerdacht in den geoen ihn erkbenen Beſchuldiaungen(Befehl zur Tötung von Gefan⸗ genen) ergeben babe. daß aßer auf Grund eines Geſekes die Anklage geoen ihn erboßen werden muß. Nach dem Meru der Zenden werden dieſe nom Prößdenten aon; ein⸗ drinolich ermoßnt. die Wahrbeit zu ſogen. und ſch bei ihren Ansagen weder von vertönlichem noch notlons tem Haß an⸗ dererſeits aber auch nicht durch kamereßſchaftliche Gokſüßſe u unrichtzeen Ausſogen verleiten zu laſſen. In der fran⸗ gzößtichen Lifte mird dem Generalleutnant Stanger vorge⸗ worfen, den Makehf geoehen zu hoben. fene Gefan dene zu machen, ſondern te zn errechnen Der Bebeßl ſo got der Pröſident. ſei anverdem in die Preſſe der Entente überge- gangen n. geen Dentſchtond ausbeſchlachtel morden. Meun l dich diete Muetocen eſtstieen often, ſo mürde day Magee fegte nech Meinung ag Oheyreichsonmoltg beomztzZ 8 11 u. 919 des Mochsürathetehhecheg zu eurofen ſein. α ef Arts ipll am 21. und 26 Ruouß 191 out den meſtlichen Kriegsthanvtet ola Geuvimenn den Betehl Stengers an mindeſtous 7 fran ⸗Fßiſchon Gefono even Pohen Fot ychküß ren ſoßßen. WabsvoHeuntnont Slender git zt dau r. HS en. gen an: Am% Nang. 1014 Hotond er uch mit eisem iz oodsueß in ewem Woetecht bel der Socrburg auf dam Nar⸗ marich. Als er den Exersſer mah fhevtichritt locen dart woch melee, oncheinend ots Nransoſen. Pochdem der Brigade⸗ oe nurn war. ßaße deer vun binten Nauen erholten und es ſei ibm beet worden. den die andehtich Toten 57 wieder onegeriglet und euf die Dentechen geſchoſſen hätten, Doren ßobeser ſich geänvert, ſolche Feinde ſolle man ſyſort en Het nd Sele erſchſeten: nhiewels haße er gezunart. dos mesrtoje Getengene nfedersdetbtesen ſelen. Am 96 Muonſt hahe er cuffollond viele Meldungen erßolten, daß Frenzyſen die ſick anftkeinend tot oder nerwundet ſtellton, nachträglich geſchoſſen hätten und ſich auf Bänme mit Ma, ſchinengewehren verſteckten und von dort nach dem Vorbei ⸗ marſch von hinten auf die Deutſchen ſchoſſen. Damals habe er gefagt, dieſe Baumſchützen ſollte man wie die Spatzen herunterſchießen. Ihm hätten einige andere Offſziere ge⸗ ſagt, dieſe Baumſchützen machen unſer Voggehen ſehr ſchmer, wir haben durch ſie außerordentlich viele Verwundete. Der Präſident verlieſt ein Schriftſtück, in dem es heißt, daß der Befehl gegeben werde, von heute ab keine Gefangenen mehr zu machen, auch keine Verwundeten mit oder ohne Waffen. Die Verhandlung dauert fort. Die Schuld an der Revolution. Zu all den früheren Beweiſen dafür, daß Deutſchland nicht hätte vernichtet werden können, wenn nicht die in⸗ nere Revolution das weitere Aushalten unmöglich ge⸗ N brderungen ge⸗ ſchicztliche Dar⸗ Gange ein, tere ge 2 nd Nie Bon Colonel Houſe und den a 5 2 85 auf der Pariſer Konferenz im letzten Winter gehaltenen Vorträge jetzt zu einem Buch vereinigt. In dem vom Rektor der Newyorker Univerſität verfaßten Vorwort wird die Meinung von Oberſt Houſe näher erläutert, die dieſer bei ſeiner Ankunft in Paris erhielt, nachdem kurz vorher in Bulgarien der Zuſammenbruch erfolgt war. Houſe erhielt den Eindruck, daß die Entente damals völ⸗ lig erſchöpft war und am Ende ihrer Kräfte, wozu ſich eine ſtarke Kriegsmüdigkeit geſellte. Houſe ſagt wörtlich, daß die Entente„verblutet“ war. Ueber den Rückzug der Deutſchen, der in vollſter Ordnung vor ſich ging, war man nicht ſicher orientiert, ob er nur zum Schein erfolge oder, um die Front abzukürzen, da die Deutſchen dann noch Monate lang kämpfen konnten. Wenn Deutſchland dies getan hätte, ſagt Houſe, und der Friede auf den Wilſon⸗Grundſätzen, den Deutſchland angenommen hatte, nicht zuſtandegekommen wäre, dann wäre in allen alliier⸗ ten Ländern, mit Ausnahme der Vereinigten Staaten, eine Revolution ausgebrochen. Aus einem Briefe des amtlichen Dolmetſchers der Friedenskonferenz Mantoux geht hervor, daß Houſe an Foch die beſtimmte Frage richtete, ob dieſer vom militäri⸗ ſchen Standpunkt aus die von den Deutſchen angenomme⸗ nen Waffenſtillſtandsbedingungen annehmen könne oder ablehnen wolle. Foch hat darauf geantwortet:„Man führt den Krieg wegen beſtimmter Ziele, die man zu er⸗ reichen trachtet. Wenn Deutſchland unſere Waffenſtill⸗ ſtandsbedingungen unterzeichnet, dann ſind dieſe Ziele erreicht. Dann hat auch niemand mehr das Recht, nur noch einen Tropfen Blut fließen zu laſſen.“ Lloyd Ge⸗ orge fragte Foch, was geſchehen ſoll, wenn Deutſchland die Unterzeichnung verweigerte und wie lange es dauere, bis die Deutſchen ſich hinter den Rhein zurückgezogen hätten. Foch antwortete:„Vielleicht vier bis fünf Mo⸗ nate! Wer kann es wiſſen?“. Ja:— wenn Deutſchland ausgehalten hätte! Aber — unſeres Wiſſens behaupten ja die pärlamentariſchen Unterſuchungsausſchüßſfe des Reichstages über die Schuld am Kriege uſw. noch immer ihr Daſein, wenn es auch nur noch im Verborgenen blüht. Wir machen den ernſthaften Vorſchlag, man möge ihnen die viel wichtigere Aufgabe erteilen, feſtzuſtellen, wer die Schuld an der Revolution und damit— wie erwieſen— auch am Verluſt des Krie⸗ ges und dem Vernichtungsfrieden auf ſich geladen hat. Aber dieſe Schuldigen führen ja zurzeit das Regierungs⸗ und werden kaum geneigt ſein, ihre eigenen pon. Tor herzen an den Pranger geſtellt zu ſehen. 5 Soziales. ei dic nene Augeſtellten⸗ Vert ag. g Berlin. 30. Ju! Die Aſa wendet ſich gegen die Novelle zur Angeſtenen⸗ veriicherung. Sie erklärte, daß der Vorentwurf den Auge. ſtellten Laſten aufbür je in keinem Verhältnis zu ze Leiſtungen ſtehen. und aunng Ausdruck, dar a Darteien ſich der 5 Vorlage noch vorn rr Sommerferien widerſ t der hrung de 1 rden 2 5 i beige Resten e; des* Die künftige Beſteuct ug ded Veſt Der Reichskanzler hat mit Ruückſicht auf die ungehenten Reparatlonslaſten, die das Reich an die Ententeſtagten nach dem angenommenen traurigen Ultimatum zu zahlen hat, in ausführlicher Rede auch die finanzpolitiſchen Geſichts⸗ punkte geſtreift, nach denen die Regierung zu verfahren ge⸗ denkt, um die Einnahmequellen für Leiſtungen zu ſchaffen, für die ſolche mit Sicherheit wohl nicht geſchaffen werden können. Und da nach ſozialiſtiſchen Anſichten, die ja nun wieder einmal im Teutſchen Reichstage nicht die Mehrheit, aber bei der Regierung die ausſchlaggebende Stimme ha⸗ hen, vor allen Dingen der ſog.„Beſitz“ herangezogen wer⸗ den ſoll, ſo ſind in erſter Linie direkte Steuern vorausge⸗ ſehen. An erſter Stelle ſteht die ſog. Ausuntzung der Goldwerte, ein Plan, der zwar in dem nicht ſtark induſtriellen Ungarn ſchon einmal durchgeführt worden iſt, der aber trotzdem an Geſtaltung und Wirkung noch ganz und gar unklar iſt, des⸗ halb auch nicht eingehend beſprochen werden kann. Das größte Inlereſſe beanſpruchen zwei beabſichtigte Maßregeln, mit denen man ſchon ſeit langem rechnen mußte, nämlich die Heraufſetzung der Körverſchaftsſtener und die Erhöhung de Beſitzſteuer; mit be rden Gedanken mußte ge⸗ rechnet werden, wei ja die Satze dieſer Steuerarten erheb⸗ lich niedriger ſind als die entſprechender anderer Steuern. So berechtigt vielleicht auch vom Standpunkt der Zwangs⸗ lage des Reiches ſolche Heraufſetzung erſcheinen muß, ſo kann man ſich doch andererſeits nicht damit einverſtanden erklä⸗ ren, daß hier nur eine Rechenope ration vorgenommen wird, ohne daß in die Kernfragen dieſer Beſteuerung eingedrun⸗ gen wird. Zunächſt ist die Beſitzſteuer, das heißt nach der bisherigen Lage die Steuer vom Vermögenszuwachs innerhalb drei Jahren, für ſich allein eine ſyſtematiſch und im Ertrage falſche Art der Vermögensbeſteuerung. Solche Steuer allein vom Vermögens⸗Zuwachs war verſtändlich vor dem Kriege bei geri zen Sätzen, weil damals die Einzelſtaaten Steuern auf das geſamte Vermögen hatten, weil deshalb das Reich das Vermögen als ſolches nicht beſteuern durfte, und darum war eine Steuer auf den Vermögenszuwachs neben den einzelſtaatlichen Vermögensſteuern eine wohl an⸗ gebicce Maßlegel. Während des Krieges war auch eine Sleuer vom Vermögens⸗Zuwachs ſehr wohl verſtändlich und auch in gewiſſem Grade gerecht: man konnte ſagen, daß in einer Zeit, in der ſo viel dentſche Bürger Leben und Geſundheit im Felde geopfert haben, in der die meiſten Han⸗ del⸗ und Gewerbetreibenden Gewinne nicht erzielen, mit Mühe ihren Unterhalt unter großen Entbehrungen erringen konnten, daß in dieſer Zeit Vermögensgewinne, die Einzel⸗ induſtrien, beſonders aber die berüchtigten„Kriegsgewinn⸗ ler“ ziehen konnten, auch ganz beſonders und ſyviel als möglich zu den Reichslaſten beiſteuern ſollten. Dieſe Zeiten ſind aber vorbei: Unternehmungen mit wirklich großen Ge⸗ winnen gibt es kaum mehr; ſoweit aber ſolche Gewinne erztelt werden, ſind es nur Gewinne in mehr oder weniger wertloſen Papiersetteln, deren Geltung auf dem Meltmarkt minimal iſt, und die auf dem Inlandsmarkt bei fabelhaften Preiſen entfernt nicht die Kau'kraft haben. wie die geringe⸗ ren Gewinne frührer Jahre. Das Häuptbeſtreben muß viel⸗ mehr dahin gehen, eine Vermögensbildung zu erleichtern, ſoweit das irgend möglich iſt, damit in dieſer Weiſe Indu⸗ ſtrie und Handel Kapital in die Hände bekommen zur Er⸗ höhung ihrer Betriebstätigkeft, zur Schaffung, möglichſt neren Delecterkenf —— großer Arbeitsgelegenheit und zur Aufbringung erhöhter Steuer zugunſten des Reiches. Da iſt es nun ein ganz ver⸗ fehlter Gedanke, nur den Zum achs zum Vermögen als „den, gewiſſermäßen ſochen ten Einkemmen und Vermbgensanl weniger berechtigt darzuſtellen. Dieſe Darſtellungs iſt es, die eine Beſitsſteuer unter heutigen Verhältiſſſen verfehlt anſehen läßt und die Frage aufwirft, warum man nicht dauernd und jährlich eine Vermögensſteuer erhebt, natürlich nicht nach Prozentſätzen, ſondern nach Sätzen ro gegenüber an! mille. Die Einzelſtaten haben keine Vermögensſteuer mehr, und mit dem Jahre 1922 wird im großen und ganzen an das Reichsnotopfer— abgeſehen bei ſehr großen Vermbge — entrichtet ſein. Dann iſt aber eine jährliche Vermögens⸗ ſteuer als Ergänzung zur Einkommensbeſteuerung für a5 Reich wie für die Steuerpflichtigen eutſchieden richtiger als die bloße Vermögens⸗Zuwachs tener, deren Wirkung Vermögen und Vermögensbildung leicht viel schlimmer Mit Heraufſetzung der Körperſchaftsſtener mußte gerech⸗ net werden; die Steuer von den ſueiſtiſchen Perſonen deshalb mäßig, niedrig gegenüber der Einkommenſteuer v natürlichen Perſonen angeſetzt worden, weil man in dieſt Weiſe Ausgleichung für eine gewiſſe Art von Doppelbe⸗ ſteuerung ſchaffen wollte. Denn die Anteile an den juriſti⸗ ſchen Perjonen gehören ſa doch natürlichen Rerſonen, wer⸗ den alſo von letzteren bei ihrer Einkommenſteur als ver⸗ ſönliches Einkommen beſteuert, obgleich ſie als Einkommen der juriſtiſchen Perſonen ſchon bei der Körperſchaftsſteuer herangezogen worden waren. Auf dieſem Grunde wo man alſo die letzte Beſteuerungsart möglichſt niedrig hal ten. Das iſt aber nicht das beſte und nicht das einzige Mitlel zur Verhinderung einer Doppelbeſtene rung; die vor dem Kriege vorhandenen Einkommenſtener⸗Geſetze der Ein, zelſtaaten haben das im Rahmen der allgemeinen Beſteue- rung beſſer erreicht. Eine gute Geftaltung der Körper ſchaftsſteuer hängt indeſſen vor allem davon ab. daß es ge⸗ lingt, ein gutes Bilanzrecht für Steuerzwecke zu ſchaffen⸗ das die Exiſtenzmöglichkeit aller Unternehmungen 0 nur gewährleiſtet, ſondern auch die Möglichkeit gibt, dur Rücklagen und ſonſtige Geſtaltung der Paſſiven ausrel, chende Sicherheit für die Zukunft zu ſchaffen, ausreichen klal zu legen, welche Beträge als geſicherte Einnahmen des Betriebes gelten können. Man hat ſeinerzelt beim Reichs⸗ notopfer von juriſtiſchen Perſonen das Grund⸗ und Stamm- kapital für abzugsberechtigt erklärt aus Gründen möglicher Doppelbeſteuerung; in gleicher Weiſe könnte man beiſpiel“ halber einen beſtimmten Zinsſatz vom eingezahlten Grun und Stammkapital für abzugsfähig erklären, oder 1106 könnte verfügen, daß eine gewiſſe Durchſchnittsdividende n mehreren zurückliegenden Jahren ſteuerfrei bleibt, ſchließ⸗ lich könnte erklärt werden, daß die nach Geſetz in benen ter Höhe zu bildenden ordentlichen Reſervefonds nicht ar, Einnahme gelten. So können eine ganze Anzahl von Fe derungen ausgeſtellt werden, die für ſich allein oder zu fam, mengeſtellt in gewiſſem Grade eine Doppelbeſteuerung bei, hindern, die die Körpetſchaftsſteuer einſchränken zu ei e Steuer auf wirklich rentierende Großunternehmungen, un alsdann geſtatten, höhere Sätze zu erheben; das wird dane freflich nicht ſofort erheblich mehr Einnahmen liefern, 10 5 aber künftig mit Anwachſen der Induſtrie⸗ und Handeln tätigkeit erheblche Erhöhung der Erträge in Ausſicht ſtellen Bei allen dieſen Ausführungen iſt indeſſen nicht in tracht gezogen der zu Anfang erwähnte Plan einer m ſpruchnahme der Goldwerte für das Reich, und aus deß⸗ konnte geſchloſſen werden, daß hier eine ſehr große Verne gensbeſteuerung vorliegt. Soweit ſich aber nach den er machten Aeußerungen vermuten läßt, iſt nicht einmal ſich 5 ob hier im Endergebnis eine vermögensſteuerartige laſtung eintreten wird. Die Abſicht liegt vor, dur mark eingeſchätzt waren, den derzeitigen Wert in en mark feſtzuſtellen; der Unterſchied zwiſchen beiden Wen ſoll für das Reich in Anſpruch genommen werden. In aun den Fällen, in denen— wie eigentlich ratſam geweſen ig, immer wieder empfohlen worden iſt— durch Bewertung konten oder ſonſt die Bilanzwerte mit den heutigen Zu⸗ Vorſtellungen in Einklang gebracht wurden iſt ſolcher Da⸗ ſchlagswert für das Reich nicht mehr zu berechnen. ld⸗ gegen bei Liegenſchaften, markwerte vorhanden ſind, und beſonders bei den auf efüt Mark abgeicriebenen Konten können noch hohe Werte im das Reich herauskommen. Dieſe Juſchlagswerte ſollen n, Fharakter eines Darlehens für das Reich gehalten weren ſo daß die diesbezüglichen Zinserträge eigentliche n nahmequellen des Reſches werden würden. Das wird cer hauptſächlich in den Städten zu größerer hypothekart ch Belaſtung der Wohnhäuſer führen, wird alsdann pugge eine Steigerung der Mieten von Rechts wegen Zinsertr bringen müſſen, und ſomit führt es zu einer ſyſtem wohl nicht unrichtigen Belaſtung der gefamte Bevölke rum, wie 17 auch die Inanſpruchnahme der Ueberwerte bei ls ternehmungen letzten Endes nicht dieſe, ſondern die tee eigner belaſtet; nimmt man dazu noch die Einwirkung ſon⸗ cher Belastung des Haus⸗ und Grundbeſitzes auf den von ſtigen Hypothekenkredit, ſo taucht eine größere Menge Zweifelsfragen auf, die, ſoweit ſie überbaunt lösbar 1 erſt unterſucht werden kännen, wen tatſächlich eine Vor der Reichs regierung da iſt.. Ausſand. Die bolländiſche Kaßinettskriſe. 25 Aus dem Haag, 30. Juni. Es wird offiziell mig teilt, daß der bisherige Vorſitzende des holländiſchen, niſteriums, Ruys de Beerenbook, den Auftrag der Kön gin angenommen bat, die Kabinettstriſe im Sinne in Beibehaltung des bisherigen Kabinetts mit einigen Ae derungen der Portefeuilles zu löſen. Wahrſcheinlich nun der Kriegsminiſter zurücktreten. Einigung im engliſchen Bergarbeiterſtreik. London, 30. Juni. Zwiſchen den Bergarbeitern nge den Bergwerksbeſitzern iſt eine Einigung dahin zu 9 4 gekommen, daß als Mindeſtlohn der Vorkriegslohn inn 20 Prozent Zuſchlag gelten ſoll. In den Bruttogenger teilen ſich die Arbeitgeber und Arbeitnehmer im hältnis von 17:83. 5 1 9 England und Japan. 5 4225 London, 29. Juni. Die engliſche Regierung hacer die japaniſche Regierung eine Note gerichtet, in 02 ſie die Verlängerung der Allianee um 3 Monate ab Juli vorſchlägt. f Die firiſche Frage. 7 die Paris, 30. Juni. Die engliſche Regierung hate Einſtellung der Hinrichtungen für die Dauer der ie handlungen, die eröffnet werden ſollen, angeordnet io engliſche Regierung ſchlägt den Iren ein eigenes Nnlo⸗ nalparlament vor. Die Sinnfeiner würden eine Au nomie als Dominion annehmen. a Der Kom muniſt Leviné in Rußland. abel Wien, 30. Juni. Nach einer Depeſche aus Bud geo hat der Führer der bayeriſchen Kommuniſten, Dr. Levine, die ruſſiſche Grenze überſchritten und hat am d. M. ſich bei dem Kommandeur eines ruſſiſchen lerieregiments geſtellt, um die Weiterreiſe na eſer Inan, ch Netz, einſchätzung derjenigen Vermögensteile, die bisher in Gold⸗ in Bilanzen, in denen nur Gune 75 5 wird ö n „„./. e ß 2 Drientproble 1 Man darf ſagen, daß es zu dem dit atiſchen Rüſt⸗ deug des letzten Jahrhunderis gehört, der Türkei die chuld zuzuſchieben, daß es eine orientaliſche Frage gab. Die alte Türkei, die faſt von Trieſt bis Aven reichte, iſt ot, die heutige Türkei iſt Anatolien, aber aus der einen it utaliſchen Frage ſind viele geworden. Keine davon fe von der Türkel geſchaffen worden, ſondern alle von remden Mächten, von denſelben Mächten, deren Aus⸗ Dnungsbedürfnis— oder wie man heute ſagt, Im⸗ krialismus— des Hebels der orientaliſchen Frage be⸗ Arfte. Wenn zwei oder mehr Jäger ſich in die Beute 4 len ſollen, gibt es Streit. England ſtand zunächſt Hedf Intereſſe beiſeite, nachdem es ihm gelungen war, miilchas als Kern eines freien Arabiens zu ſchaffen, das 88 Meſopotamien als Mandatar in Erbpacht zu neh⸗ len und eine Landverbindung über Paläſtina mit Indien fie ſichern; der Reſt der Türkei, das unentwickelte Anato⸗ 2 wurde neidlos den verbündeten Franzoſen, Griechen ud Italienern überlaſſen. Frankreich hat ſeine ſte fnungen auf die Erdölgebiete begraben müſſen; es Sen in Syrien vor ſchweren Aufgaben, die durch offene Keindſeligkeit der Araber, engliſcher Schützlinge, ver⸗ zaärft werden. Es bemüht ſich, ein Beſchützer der Tür⸗ zu ſcheinen, um gelegentlich ſich der Türken gegen die raber zu bedienen. Italien hat zum Unbehagen einer Verbündeten den Parlamentarismus für ſeine li⸗ chen Araber entdeckt. Aber beide Länder, Frankreich mie auch Italien, wünſchen von der anatoliſchen Türkei Ae feierliche Erlaubnis zu erhalten, ſich in alle Zweige er Verwaltung berechtigt einzumiſchen. Griechen⸗ 8 d erkennt es als ſeine Aufgabe, für die großen Ver⸗ ndeten die Kaſtanien aus dem anatoliſchen Feuer zu blen und ſich dann für dieſen Dienſt bezahlen zu laſſen. Tür hat es ſich gezeigt, daß die Viviſektion der alten f kei eine unerwartete Folge gehabt hat: die Türkei auferſtanden und erfreut ſich derber Geſundheit.— bin will man Gefahren ſehen. England mag beſorgen, ſche eine berjüngte Türkei der Kern eines mohammedani⸗ n Bundes werden muß, der eines Tages der engli⸗ da n Herrlichkeit größere Sorgen bereiten kann, als as Inſelreich jemals erlebt hat. Frankreich und in Ahaderem Maße auch Italien ſehen ihre Ausſichten auf hnende Durchdringung Anatoliens unſicher werden; ltcchenkand wünſcht die beiden großen in Anatolien ge⸗ dulter Schlappen vergeſſen zu machen und hofft dabei 85 kräftige Unterſtützung der anderen Verbündeten. 5 ſonſt ganz braben Palikaren König Konſtantins, 55 aber den Türken nicht gewachſen ſind, wollen fechten zum letzten Engländer, die Engländer bis zum letzten Hranzofen, und franzöſiſche Stimmen von Bedeutung berſichern, daß nicht daran zu denken ſei, den Orient 5 Opfer an franzöſiſchem Gut und Blut zu erſchüt⸗ n. An italieniſche Beihilfe wird überhaupt nicht ge⸗ acht. Es iſt erfriſchend, in dieſen kroſtloſen Zeiten zu gen, daß die Völker ſich nicht mehr ſo leicht in kriege⸗ ger Angriffsunternehmungen hetzen laſſen. Die Re⸗ ker ungen der beteiligten Mächte ſind einſtweilen ande⸗ 55 Meinung. Es bereitet ſich ein Abkommen vor, das 5 ſcheinend ein gemeinſames Vorgehen gegen die ihr Ni. en verteidigenden anatoliſchen Türken zum Ziel hat. Seite Anzeichen laſſen erkennen, daß auf der anderen eite die Stunden nicht verloren werden So iſt die Nichtentlaſſung einiger engliſcher Kriegs⸗ Flengener und- die Hinrichtung des Inders Muſtafa 311 fir, der in Angora üble Dinge zu verrichten hatte, 5855 Gegenſtand eines Vorgehens Englands gemacht dorden. Daneben gibt es jedoch noch andere Gründe: das Verbot der Einfuhr engliſcher Waren in die türki⸗ chen Häfen und das türkiſch⸗ruſſiſche Bündnis. Durch der Fall des Inders in Angora ſind merkwürdige Dinge utage gekommen. Dieſer engliſcheindiſche Staatsange⸗ gende hat ſich dork nicht als ein ein cher Reiſender be⸗ Duden, wie Reuter zu melden beiß. Der Mann, in Jen zahlreichen Koffern viel Geld, u. grere Taſchen⸗ affen, künſtiche Bärte und Perücken und Aktenſtücke erfunden worden ſind, ſollte nicht nur die Seelen der Mushalen Bewegung, Kemal Paſcha und Ismet Paſcha, torden, ſonfdern auch die Nationialverſammlung mit geinen Helfershelfern, vermüllich mit Anhängern En⸗ 9 55 in die Luft ſpreugen. Es iſt beſſerkenswert, daß llder Aßſtimmung Englands gerade in eine Zeit fällt, in 5 die Ana olier einen Vorſtoß gegen Konſtantinopel dorbetetten. Es iſt beſchoſſen worden das nahe Jsuid Sloch Landung einer Diviſion weſtlich der Stadt im 5 ren Meer von hinten her abzuſchließen und zu⸗ leich bis nuch dem Bosporus vorzurücken. Um dieſe wicternehmung zu etleichtern, haben die Kemaliſten drei „lige Decker, Jalowa, Kara Mürſal und Defirmen nützigen Vereinigungen. halten können. Es erſcheint gerechtfertigt, anzunehmen, daß das weitere Vordringen der Anatolier Beſorgnis der Engländer verurſacht. Sie verkennen auch nicht die Tat⸗ ſache, daß der Türke immer der Stärkere iſt, wenn man ihn mit dem Griechen allein läßt. Und die Männer, die durch den Inder niedergeknallt werden ſollten, ſtehen immer noch auf dem Boden des türkiſchen Nationalis⸗ mus, der mit der ganzen Ueberzeugnug gegen den Im⸗ perialismus des Weſtens arbeitet. Die Völker des Orients, die ſich miteinander beſſer verſtehen als mit einem anderen Staate, ſind erwacht und im Begriff, einen Bund zu ſchließen, in dem gleiche Religion, gleiche Sprache, gleiche Freiheits⸗ und Befreiungsgedanken un⸗ lösbare Bande bilden. Das Hirn jenes gewaltigen Wer⸗ kes iſt Angora, die Spitze des Dreiecks, an deſſen heiden Ecken Moskau und Kabul ſtehen. Badiſche Politin. Wo bleibt die Entrüſtung des Zentrümsabg. Spang? Karlsruhe, 29. Juni. Bei der Beratung der Neuregelung der Getreidewirtſchaft im Reichstag wurde ein Antrag ein⸗ gebracht, die Vorlage der Reichsregierung, die anſtelle der bisherigen Getreide⸗Zwangswirtſchaft da, Umlageverfahren fetzte, abzulehnen, um die Zwangswirtſchaft überhaupt zu beſeitigen. Für dieſen Antrag ſtimmten die Deutſch⸗Demo⸗ kraten, die Deutſche Volkspartei und die Deutſch⸗Nattonalen, Dagegen: Das Zentrum und die ſozlaliſtiſchen Parteien. Damit war der Antrag auf Beſeitigung der Zwangs wirt⸗ ſchaft abgelehnt und zwar durch das Zentrum, deſſen Reichs⸗ tagsfraktiön es in der Hand gehabt hätte, mit den obenge⸗ nannten Parteien zuſammen die Zwangs wirtſchaft zu Fall zu bringen. Die Ablehnung des Antrags erfolgte mit nur 17 Stimmen. Wir ſind geſpannt darauf, ob nun der Zen⸗ trumsabgeordnete Spang Artikel gegen das„baueknfeind⸗ liche“ Zentrum des Reichstags ſchreiben wird. Wenn es 5 4 9 gegen Mitglieder der Fraktion des badſſchen Landtags geht, iſt Herr Spang mit Vorwürfen dieſer Art immer raſch zur Stelle, trotzdem die Geſetze über die U kanntlich nicht im badiſchen Landtag, sondern im deutſchen Reichstag gemacht werden! Nachdem jetzt ſoviel Erfahrung gelehrt hat, daß die Zwangsbewixtſchaftung längſt nicht mehr imſtande iſt, irgendetwas zu nützen, iſt es unverſtändlich, mie man noch für Beibehaltung ſtimmen kann. Die Land⸗ wirte werden ja bei den nächſten Wahlen mit dem Stimm⸗ zettel in der Hand ſagen, ob ſie Beibehaltung oder Beſeiti⸗ gung der Getreidezwangswirtſchaft wollen. 285 Baden und Lack bargebiete. Der badiſche Grundſtücksverkehr nach dem neuen Recht. Nachdem ſich der Bad. Landtag gegen die Verlängerung des Grundſtückſperrgeſetzes gausgeſprochen hat, iſt vom Mini⸗ ſterium des Innern zur Verhütung der Güterſchlächterei und des Bauernlegens die Reichsverördnung über den Ver⸗ kehr mit landwirtſchaftllichen Grundſtücken von mehr als drei Hektar Größe in Kraft geſetzt worden. Die hauptſäch⸗ lichſten Beſtimmungen, die ab 16. Juni 1921 Geltung haben, ſind folgende: Bei Grundſtücken bis mindeſtens 3 Hektar bedarf jede Vereinbarung, welche den Genuß der Erzeug⸗ niſſe oder die Verpflichtung zur Uebereignung eines Grundſtückes zum Gegenſtand hat, der Genehmigung des zuſtändigen Bezirksamtes. Hierbei iſt für die Grund⸗ 8 und die Bewirtſthaftungsverhältniſſe deren Be⸗ chaffenheit zum Zeitpunkt der Verkündung der Reichsver⸗ ordnung, dem 15. März 1918, maßgebend. Die Genehmi⸗ gungspflicht erſtreckt ſich aber nur auf Vereinbarungen, die vom 16. Juni lf. Is. getroffen wurden. Von der Geneh⸗ migungspflicht ausgenommen ſind Rechtsgeſchäfte des Reiches, der Länder, Gemeinden, öffentlichen und gemein⸗ ſolche zwiſchen Ehegatten oder Perſonen, die untereinander in gerader Linſe verwandt oder verſchwägert oder in der Seitenlinie bis zum 2. Grade verwandt ſind. Die Genehmigung darf nur verſagt wer⸗ den, wenn das Grundſtück zum Betriebe der Land⸗ und Forſtwirtſchaft beſtimmt iſt und durch ſeine Uebereignung die Volksernährung oder ſachgemäße Ausnützung des Bo⸗ dens gefährdet iſt, oder in Ausnutzung der Notlage des Be⸗ ſitzers die Uebereignung zu unbilligen Bedingungen erfol⸗ gen ſoll. Wird das Rechtsgeſchäft nicht genehmigt, ſo ſteht jedem Beteiligten binnen zwei Wochen die Beſchwerde an das Miniſterium des Innern zu. ordnung verſtößt, wird mit Gefängnis bis zu einem Jahre und mit Geldstrafe bis zu 50000 Mark beſtraft; bei fahr⸗ löſſtiger Haltung tritt Geldſtrafe bis zu 3000 Mark ein. Die Genehmigung des Bezirksamtes muß eingeholt werden, be⸗ vor die Auflaßſung des Grundſtücks oder die Uebertragung des Genuſſes ſéiner Erzeugniſſe ſtattfindet.“ de e„Die: Weinausſichten. a ö Stuttgart, 20. Juni. lieber den Stand der Weinberge in Württemberg berichtet der württembergiſche Weinbauverein in ſeiner Zeitſchrift und teilt mit, daß der allgemeine Stand der Weinberge durchaus befriedigend iſt. Ein beſonders günſtiger Umſtand ſei darin zu erblicken, daß bis jetzt die Pilzkrankheiten nicht gefahrdrohend aufgetreten ſind. Der Heuwurm kommt zlemlich häufſa vor. Rießling und Syl⸗ vaner ſcheinen am fruchtbarſten zu werden; von der Tauber liegen ebenfalls günſtige Urteile über den Gutedel vor. Mühlhauſen i. E., 30, Juni. Die Weinausſichten werden im Elſaß nicht allzugünſtig beurteilt. Die Frühfahrsfröſte und andere ungünſtige Witterungseinflüſſe haben den Re⸗ ben ſchwer zugeſetzt. Das Weingeſchäft liegt im Elſaß tark darnfeder, da der kleine elſäſſiſche Winzer den Wettbewerb mit dem viel billigeren franzöſiſchen Rotwein nicht aushal⸗ ten kann. Zwangswirtſchaft be⸗ Wer gegen die Ver⸗ Der em Sadufer Wer Bucht bon Ve bred. Beſert 555 6 e e aus ſie die Bahn Konſtantinopel—Ismid unter Feuer 1 4 1 gen Taglöhner Johann Schmitt und dem 22jährigen Tag⸗ 1 Die Verhandluna des N18 utiniſteriums und Bezirksamts Buchen mit der Für* 0 9 g links). Vor Annahme dieſer! end wird fer, der zuſammen mit Geh Raf Dr. don Brunck kabdelen die Badiſche Anilin⸗ und Sodafabrik leitete, ſeinen 80. burtstag. Er war in Kirchheim⸗Bolanden in der Pfals geboren. 1 * Mannheim, 2. Junk. Im Ketſcher Altrhein iſt der 19jährige Sohn des Landwirts Schillina ertrunken.— 3 1 einer ſchweren Meſſerſtecherei kam es zwiſchen dem 21jähri⸗ löhner Englert, wobei der Letztgenannte lebensgefäh rl veßletzt wurde. 5 f 2 ** Weinheim, 29. Junk. Kaum hatte die Polizei 25 Ste- ler und Hehler ſeſtgenommen, ſo iſt in der Nacht zum Mon tag abermals mit ungewöhnlicher Dreiſtigkeit bei den! derwerken Freudenberg eingebrochen worden. Dabei ent⸗ wendeten die bis fetzt unermittelten Täter 150 Lederſelſe im Werte von über 50 000 Mark. 5 ** Büchen, 29. Juni. von Leining'ſchen Verwaltung über die Abgabe von Wi flächen zur Gewinnung von Ackerland an Kleinbeſitzer der Gemeinde Schloſſau haben zu einer Einigung und Ber f ſichtigung der Wünſche der Beteiligten geführt. Vom Be⸗ zirksamt ſind nun die Betriebe zu beſtimmen, denen bon den 15 Hektar Waloͤbeſtand Land zugeteilt wird. 88 n Schwaibach, bei Gengenbach, 30. Junt. Die hielſge Bürgermeiſterwahl, die bekanntlich wegen der Kreispflege⸗ anſtalt Fußbach angefochten wurde, iſt vom Verwaltunzs⸗ gerichtshof für gültig erklärt worden. Der neue Bürger⸗ meiſter Schilli wird demnächſt in ſein Amt eingeführt wer⸗ den, nachdem die Wahl Anfang Januar ſtattgefunden halte. *. Lahr, 30. Juni. Ein gebürtigter Reichenbacher, Anſon Enz, der vor 35 Jahren als einfacher Zigarrenarbeiter ach Amerika ausgewandert und es dort zu einer angeſehenen Stellung brachte, kehrte zum Beſuche von Verwondten in die Heimat zurück. Er hat ſich in der neuen Welt erfolgreich für das Deutſchtum betätigt: ſo hat das Erſte deutſche Reichs⸗ waiſenhaus ſeiner Vermittlung recht nahmhafte Geldſpenden zu verdänken. 1 f 5 f a Neunſtadt, 30. Juni. Einen Zukammenſtoß gab es zwiſchen einem die ſteile Straße von Neuſtadt nach Eiſen hach hinauffahrenden Perſonenkraſtwagen u. einem ſtarken Reh⸗ bock. Dieſer ſtürmte aus dem Walde heraus und mitten auf das Automobil zu, deſſen Schutzſcheibe er mit ſeinen Gehörne durchſtieß. Am Halſe ſtark blutend, zog er wieder in den Wald ab. ö * Donalteſchingen, 30. Juni. In der letzten Bürger⸗ ausſchußſitzung wurde für die Errichtung eines Kranken⸗ hausneubaues die Summe von 1585 000 Mk., die durch ein in 60 Jahren zu kilgendes Darlehen aufgebracht werden ſoll, bewilligt. Der Antrag auf Ausbau der Feſthalle wurde aus finanztellen Gründen zurückgezogen. 2 *. Freiburg,. Juni. Zu den hier vorgenommenen Verhaſtungen erfährt die„Volkswacht“, daß einer der Ver⸗ hafteten der Major Grohe iſt, der als aktiver Offizier bei den 113er ſtand. Ein weiterer Feſtgenommener war ein Sohn des Fabrikanten Himmelsbach von der bekannten Holz⸗ firma. 5— Dem Sohne des Schloſſers Reus 14 Lörrach, 30. Juni. a in Altenſteig gelang es, der Fremdenlegion zu entfliehen und wohlbehalten in die Heimat zurückzukehren.— ie Tengen, 90, Juni. In der Gegend von Tengen, Lei⸗ pferdingen und Riedöſchingen hat der Hagel unberechen⸗ baren Schaden angerſchtet. In Leipferdingen wurde eine Frau Hornung, in Riedöſchingen ein Mann namens Scher vom Blitz erſchlagen. 5 * St. Blaſien, 90. Juni. Die neue Autolinle St.. ſien Bernau Schönau wird am 10. Juli ihren Beten aufnehmen. 2 1 5 * Saargemünd,. Juni. In den letzten beiden Mo⸗ 5 ſind aus dem Saargebiet 250 000 Tannen Kohlen noch öngland gegangen. 1 Lokales. 1 e Falſche Kieichsbanknoten zu 10 Mt. Von den Rei bantnoten zu 10 Mark mit dem Datum dom 3. Febetar 1920, die ſeit Anfang Januar ds. Js. dem Verkehr 3 5 führt werden, in eine Fälſchung aufgetaucht, die als ſe bei einiger Aufmerkfamkelt an den Jachſtebend seie fihe⸗ ten hauptſächlichſten Merkmalen zu erkennen iſt: a) Pa⸗ pier: Das Waſſerzeichen fehlt. Der kupferbraune Fa ſtreifen iſt durch ſchwachen ian ick geſchic täuſcht.(Striche ſind im Gegenſatz zu den en de Jaſerſtreiſens mit einer Nadel zu entfernen. ſeite: Geſamteindruck dem der echten Noten graubraunen Druck fehlen unter den e. note“ des oberen Feldes und„Reichs bankdire unteren Feldes die hellen Zterflächen gut fi 1 hellen Zierranken in den dunkelbraun getönten E a. — mit Zählen 10— ſind auffallend dick und unregelmäßig nachgebildet. e) Rückſeite: Erheblich age; 7 i In der Mitte der Verzierung ünter dem rechteckigen Mittel⸗ feld ſind die auf echten Noten deutlich ſichtbaren kleine „Buchſtaven„mö“ durch einen Schnörkel— ähnlich eite „R“— erſetzt. 5 b Die Typen des Strafdruckes und der W. „Mark“ ſind ungleich(vergleiche (Geſchäftliches— Das ſeit 49 Jahren beſt hende Damenkonfektionshaus A. Pfiſter, Mannheim Ol, 5/ veranſtaltet ab Frei? tag den großen Saiſon Ausverkauf zu teilweiſe bis unter die Hälfte herabgeſetzten Peiſen. 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Juli, uach aittags ½4 Uhr im„Reichsadler? ſtaitfindenden 55 g 8 Verſammlung laden wir unſere Mitglieder, Wähler, Wähler⸗ 1 innen und Freunde gerzlich einn 225 —— 5 3 3 fiſlnnnmmngnnmmmmmnmmnmnnnunnnmnmmnmmmnnmmgmmmnmpmmmmmmmpnnmnpm mmm nmmummnmpmſnmnumonm J 1 11 Pr. f Kleider aus duftigen hellen oder dunklen Waschstoffen und leinenaitigen Geweben jetzi 180. 125. 8 A aus feiner Wolle, bunt gekutbeſt, anz be- 150 8 sonders vortellnaft. setzt 250. 90.. aus Voll-Voile, weiss bestiekt, 5 l jetzt 250. 190. aus Frotté. mit Streifen oder Karomus ein und Tupfen etzt 27. 2580. 195. 0. ä 22„ weiche zu dem tegulhten Preis aus eze chnet waren 60 47. Seidenkleider ois zu 1200 u 1500 jetzt 750.— 690. 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Wohlwollen und bitten dasselbe auch auf unseren Nach- 1 Seine Vorſtandsſigung voraus geht. Das Jate⸗ . b 15 Lokal Reſtauration„Schloß“ eine Taue Mag-. ſtatt. Aaaalannulatathnmannntamnmunnun Tagesordnung höflich eingeladen. Die neuen Steuern. Referent: Genoſſe, Ritter. Zu dieſer Verſammlung werden Vereinigte kommuniflſchr Partei Deutſchlands Am Samstag, den 2. Juli, abends 8 Uhr findet im aal 1 2 alle Einwohner Der Vorſtand. Verein hundeſpork sedtengeim. An Poant- g. den 38. Juli ne ch⸗ ittaas ½4 Hr fi det im Lokal zum „Neichsadle“ tue uberordent. onatsberſammlung tat! ageso onung wiro im Lokal betaust iegeben. Die Herren Vo ſtandsmutglieder werden gebeten um 3 Ugr zu erſcheinen, da eſſ. jedes ein einen Mugliedes erfordert die unbedingte Anweſenheit und wird häöflichſt eingeladen. Der Vor and. — * Cäeilten-⸗Ver in Seckenheim. ute Abend ½9 Ubr Gesang Probe für die Damen Pänktliches und voll⸗ zähliges Erſcheinen er⸗ artet E tebengmitiel-Aueweis Ni. 877 verloren.(b Abzugeben N e 88. 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