K 1 88 * * 8e NS„ de. 9 N 7 0 8 N 5* 1 3 9 flmtsblat der Bürqermeisterämter Seckenheim. Jwesheim. ſteckurhausen und Edingen — s nämlich 1 klug. Es würde der Gerechtigkeit nicht entſprechen, ſomie— Kontrolle zu entziehen. ö— ——.— Abonnementspreis: Monatlich 4.— Mk. mit 2l. Jahrg. 3 Durch die Poſt bezo I kulich ausſchl. Beſtellgeld.— mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Juſerationspreis: Die einſpaltige Petitzeile 80 Pfg. Reklamen 2.50 Mk. Bei öfterer Anfnahme Rabatt. Dienstag, 5. Juli 1921 Poſtſcheckkonto: Karlsruhe Nr. 19819. No. 153 Fernſprechanſchluß Nr. 16. Werden die Sanktionen aufgehoben? Der„Petit Pariſien“, deſſen Be Bri N 5 5 ziehungen zu Briand be ⸗ gern, ſind, erklärt, es habe den Auſchein als ob die Re⸗ ung Wirth ihr Beſtes tue, um ihren Verpflichtungen Fr ukommen. Der Augenblick ſcheine gekommen, um die konge in erwägen, ob man nicht die Aufhebung der Sank⸗ en ins Auge faſſen ſoll. Was die Zahlungs verpflich⸗ Aae betrifft, ſo hat Dentſchland die Bedingungen des Ul⸗ verſcums erfüllt. Am 1. Juli wurden Millionen in Schuld⸗ Mas reibungen übergeben. Bezüglich der Abrüſtung könnte weng ßtrauiſch ſein, weil man oft getänuſcht wurde. Alber waffn in den nächſten Tagen bekannt würde, daß die Ent⸗ zer gung vollzogen ſei, könnte man die Aufrechterhaltung Den danktionen aus dieſen Gründen nicht mehr anführen. dritten Grund für deren Beibehaltung gelten zu laſſen. och die Urteile in Leipzig abzuwarten, wäre weder billia das welt n fuse at bens sangen fordert. eich wirtſchaftlich von den Rheinlanden abzutrennen, man von Dentſchland die höchſten Anſtrengungen für Man müiſſe ſich auch zahlerechen würde. Deutſchland müſſe. um am a4, August eben zu können, die Banken auf dem linken Rheinufer gegen, 2— 5 7 9 3 wärtige Zollſchranke geſtattet rheini anken, 00 dief Fraukreichs Intereſſe, zuhes, die Ehrenhaftiakeit gebieten eg, die Sanktionen auf⸗ Reagen, die aun nicht mehr zu rechtfertigen ſind. Aller. Rheinzdürfe Deutſchlaud der franszſiſchen Einfuhr in den beieinlanden keine Handerniſſe bereiten. Direktor Gnagen⸗ Hane lei in Paris bereit geweſen. für dan Abiallus eines gezeigt abkommen einzutreten. Das Kabinett Wirth habe at. datz es Vertrauen verdiene. zöſſſcl ⸗NTournal“ erklärte anſchlicuend an die deu ſſchefran⸗ ſchen Verhandlungen, die deutſchen Sachperſtändigen hät⸗ inne rpan enn daß Frankreich die deutſchen Lieferungen derſtzeine längere Jahlunakfriſt, worüber die dentichen Sach⸗ er digen nunmehr erſt ihre Reaierung befragen werden. Dur diefe hätte auch Bedingungen geſtellt, die mit der erkeabſübrnug des Friedens vertrages zuſammenhängen. Sie ante c bereit, orößte Anſtrenaungen zu machen, den die. Willen Deuiſcklauds zu beweiſen. wenn Frankreich wen gllative zur Anfbebuna der Sanktionen ergreife. oder. nicht dieler Antrag ven anderer Seite geſtellt würde, ech Fiel zu widerſetzen. Im Miniherinm für die befreiten ie aße, bat man natürlich ker diefen Gegenttand nicht ioreten nen n aber man müſſe ich nunmehr fraben, ob die Sanktio⸗ wic noc zn Recht beneken. Das„Journal“ glanbt zn —+ dak General Nollet voroeſtern in Paris erklärt „die Abrüſtung Deutschlands ſei vollzogen. a 2 Ver f ö ä erlin, g. Inli.[Drahimeldung unſerer Berl. Redaktion.] die Fitens Amerika it der dentſchen Reajerung noch nicht gelehnſtimmung des Senats zum Friedens⸗Abkommen mit⸗ Agen morden. Das wird aber zmelkallgs der Fall ſein noch ſſt uneichnung des Vertrages durch Harding der in Urlaub euch am Dienstaa auf ſeinen Ballen zur“ kehrt. Es liegt bis bente noch keine Einladung ſeitens der amerikani⸗ wird Regierung zu Verhandlungen vor. Wahrſcheinlich Fird dieſe Einladung zugleich mit der Ueherreichung des Jedebgngrleg Grefaeu. ſegs Nei„n nicht kan un die rhandlungen in Berlin oder Washington geführt werden. —— b dieſe Forderung den Intereſſen der Alliierten lb fünf Jahren bezahlen könne. Frankreich wünſche 4 3 Parlamentariſche Nachrichten. Im Rechtsaus ſchuß des Reichstags wurde om 1. Juli die Frage der JIulaſſun der Frauen zum Ant der Berufsrichter uſw. lebhaft erörtert. Die Sozialiſten for⸗ derten die ſofortige uneingeſchränkte Zulaſſung durch einen Initiativantrag. Von faſt allen bürgerlichen Par⸗ teien wurde dagegen geltend gemacht, daß eine ſolche Uebereilung ſehr unangebracht ſei, die althergebrachte Ueberlieferung könne man nicht ohne weiteres durchbre⸗ hr erheblicher Teil der Frauenwelt egen ſei. Ferner wurde hervor⸗ egende Entwurf nicht richtig durch⸗ ner Faſſung ſehr mangelhaft ſei. derſpruch der ſozialiſtiſchen Par⸗ g angenommen, in der die Regierung um Vorlegung einer umfaſſenden Denkſchrift unter Heranziehung der Verhältniſſe und Erfahrungen in anderen Ländern erſucht wird.. Im Entſchädigungsausſchuß wurde das Verdrängtenſchädengeſetz in dritter Leſung angenommen mit dem Zuſatz, trotz der Bedenken der Regierung, daß auch der Verluſt der Erwerbsgründlage entſchädigungs⸗ pflichtig ſei. Ferner wurde das Kolonialſchädengeſetz mit einigen Aenderungen zur Angleichung an das Ver⸗ drängten⸗ und Auslandsdeutſchengeſetz in dritter Leſung angenommen. Berichterſtatter iſt Dr. Gildemeiſter. Der Abgeordnete Dr. Curtius machte bemerkenswerte Aus⸗ führungen zu dem Grundgedanken einer Entſchädigungs⸗ ordnung als Ergänzung der drei Geſetze, womit ſich der Ausſchuß ebenfalls zu beſchäftigen haben wird. Der volkswirtſchaftliche Ausſchuß nahm die Regierungsvorlage zur Feſtſetzung der Getreidepreiſe chen, zumal ein ſe ſelbſt entſchieden d gehaben, daß der gearbeitet und in Gegen den beftigen teien wurde eine E — bei Erhebung der Umlage auf Grund der neuen Ge⸗ treideordnung gegen den lebhaften Widerſtand der So⸗ zialdemokraten an. Bei Erörterung der Arbeitsloſenfür⸗ ſorge gab der Vertreter des Reichsfinanzminiſters eine Irklärung ab, daß vom 1. Auguſt an aus Rückſicht auf „de Erhöhung der Getreidepreiſe die Bezſige der Arheits⸗ en um 25 Prozent erhöht werden ſollen; für Kurz⸗ arbeiter wird der anzurechnende Prozentſatz von 60 auf 50 ermäßigt. Mit Ausnahme der Deutſchnationalen, die ſich der Abſtimmung enthielten, ſtimmten die bürger⸗ lichen Parteien zu, die geſamte Linke dagegen. Der Aus ſchuß für Sozialpolitik nahm den Geſetzentwurf über die Wöchnerinnenfürſorge an, durch den die Leiſtungen dem Sinken des Geldwerts entſpre⸗ chend erhöht werden ſollen. Auf Antrag des Abgeord⸗ neten Thiel(D. V. P.) wurde die Gleichſtellung der frei⸗ willig Verſicherten mit den zwangsweiſe Verſicherten bei den Kaſſen beſchloſſen. Der Hauptausſchuß beharrte gegen Regierung und Reichsrat auf dem Beſchluß, den Marinezahlmeiſtern mie allen anderen mittleren Beamten den Aufſtieg in 1 * 1 —— 1 1 f 1 1 5 eee eee eee höhere Gruppen zu geſpähren. des Reichstags, mit 23⸗Mehrheit gegen Regierung und Reichsrat der Achkung vor ſeinen Beſchlüſſen den erfor⸗ derlichen Nachdruck zu geben. f Der Badiſche Landtag im Unterlande. ö Mannheim, 4. Juli. Schon vor dem unſeligen Weltkriege 5 ſind an den Badiſchen Landtag wiederholt Einladungen 4 N zum Beſuche der Städte Schwetzingen und Mann⸗ eim. der Ausflug ſtattfinden. Es nahmen daran teil: 71 Abgeord nete, darunter Staatspräſident Trunk u. die Miniſter Hum⸗ mel, Köhler und Remmele, zum Teil mit ihren Gattinnen. verſchiedene Beamte der Miniſterien u. Vertreter der Preſſe. Mit dem Perſonenzuge 7.55 Uhr fuhr man auf dem Haupk⸗ bahnhofe in Karlsruhe ab. Nach 9 Uhr kam die Reiſegeſell⸗ ſchaft in Schwetzingen an. Sofort begab man ſich an die Zierde Schwetzingens, an das Schloß. Am Tore der Schloßanlage wurden die Landesboten und ihre Mitreiſen⸗ den empfangen und willkommen geheißen im Namen der Sladt Schwetzſugen von Bürgermetiſter Reinhardt, der mit dem Gemeinderat erſchienen war. Ferner wohnten der Be⸗ grüßung an: Landeskommiſſär Grh. Rat Hepting und Oberamtmann Dr. Strack. Für die Begrüßung dankte Staatspräſident Trunk. Darauf begab man ſich in den grünen Saal des Schloſſes. Dort hielt Miniſterialrat Dr. Hirſch einen Vortrag über die Geſchichte der Stadt Schwetzin⸗ dau und des Schloſſes. Dangch murde die Stadt zum erſten Male im Jahre 766 im Lorſcher Codex erwähnt; das Kloſter Lorſch hatte hier nämlich Beſitzungen. Das Schloß wurde zunächſt als Naſſerbura errichtet. Zu Beginn der Renaif⸗ ſance wurde das Schloß zum erſten Male erweitert. Im 30-jährigen Kriege wurde die Stadt von den Bayern. den Schweden, u den Kaiſerlichen geplündert. abr zerſtört haben erſt die Franzoſen das Schloß. Der Wiede: ufbau hat ſtatt⸗ gefunden unter Kurfürſt Karl Ludwig(169 1680), der im Auslande freiheitliche Jdeen in ſich auſgenn men hatte und ousgeſtattet war mit dem Prinzip der Tale, enz. In der äußeren Politik war er weniger glücklich: aus vollen Gründen gab er ſeine Tochter Liſelatte an den Bruder ud⸗ wigs XIV. und als er im Koalitionskriege gegen XIV. neutral bleiben wollte, wurde er deſſen Vaſall. her war das Schloß ein Jaad⸗ und Veranſtgungsſchl ter Johann Wilhelm(1695-1761) wurde es ein Un- ſchloß und es ſollte ein kleines Verſailles werden. Johann Wilhelm gab deshalb dem Schloſſe etwas Repräſenkatfves. Der Garten wurde von Kurfürſt Karl Philivp 1712—172 erweitert. Unter Karl Theodor(1748-179 bach dann das.! goldene Zeitalter für Schwetzingen an, die Zeit, wo Schwet⸗ zingen der glänzendſte Hof Deutſchlands war u. in der die, ganze Lebensfreude des Rokoko in ihm einzog. In der badi⸗ ſchen Zeit haben wiederholt Fürſtlichkeiten das Schloß be- wohnt. Der Redner kam zu dem Schluſſe: Prachtſäle find im dem Schloß nicht, die Räume ſind aber Vorbilder einer ein ⸗ fachen, aber vornehmen Ausſtattung. Was am Schwetzinger Schloß einzig iſt, ſind ſeine Parkanlagen. Na ſchdieſem einlei⸗ tenden Vortrag beſichtigte man die Schloßßräumlichkeiten u. den prächtigen Park mit den Waſſerkünſten. der Moſchee, dem Badehauſe und dem reizenden Apollotempel. Hier gab es eine beſondere Ueberraſchung. Seitwärts aus dem Buſch⸗ werk ertönte leichte melodibſe Rokokomuſik und bald ſchweb⸗ ten in duftig⸗grünen Kleidchen ſechs behende Mädchen auf dem Platze unterhalb des Tempelchens u führten einen vei⸗ zenden Reigentanz auf. Sie wurden abgelöſt von Rokokopaa⸗ Es iſt nunmehr Sade Nach mehrfacher. Verſchiebung konnte am Samstag N ren, die mit Grazie und Galanterie mimiſche Tänze zeigten. Das hühiche, ſtilechte Intermezzo fand verdienten Beifall. 7 — 7 5 3 Dienſtmagd o ne Lohn. Novelle von Otto Hoecker. 4. 8 „ Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) f Folch, ein Herrenleben, wie ſie es nun führte, er⸗ as ihr viel zu ſchön, um von Beſtand ſein zu können. z s bischen Arbeit kam kaum in Betracht; es war gerade⸗ * Freude, all dieſe köſtlichen Möbel, dieſe ſündhaft . 77 Betten in tadelloſer Ordnung halten zu dürfen. z dann das Eſſen! Mabel war einmal von Steve i 5 mem der großen Broadwayreſtaurauts mitgenom⸗ I worden, wo man den Dankſagungstag durch ein mer gefeiert hatte. Das war damals fündhafte wendung geweſen, und Mabel hatte gemeint, beſſer 5 une fe; 8 1 5 4. N lein König ſpeiſen— und nun hatte ſie's alle zune noch weit ſchöner. Es war erſtaunlich, welche RR ok Fc den Leckerbiſſen dieſer majeſtätiſch blickende fran⸗ demme Leibkoch, der über tauſend Dollar monatlich be⸗ Ane ſollte, herſtellen konnte! Dann ihr reizendes feines ocen, ſo ſauber und weiß— und em— 55 h s Bad daneben! Und dann die Kleider! Der ſeine, Ton im Hauſe! Es war wirklich wie im Märchen. Mita entlich einmal hatte Mabel einen freien Nach⸗ und e ie dazu benſitzte, die Mutter zu beſuchen lind dieſer die verſprochenen drei Dollar abzuliefern. immer, wenn die Mutter ſie fragte, ob ſie ſich zu⸗ in. in ihrer neuen Stellung fühlte, erging ſie ſich eudlicheiſterten Lobeshymnen. Ah, nun wußte ſie doch 8, was Leben hieß! Wo eve Miller dagegen gings weniger gut. Vier volle Krtig verſuchte er mit ſeinem wunden Herzen allein * der Mofferden. Dann nahm er ſeine Abendbeſuche nur ffartſchen Wohnung wieder auf— aber immer 5 er ſi war, dort Mabel nicht anzutreffen. füße Genugtuung bereitete es, ihm, mit der * ede . menn Lebenshimmel verſchwundenen holden Sterus berichten zu hören. Schließlich mietete er ſich[zar im gleichen Hauſe ein: um wenigſtens Frau Moffart nahe ſein zu können. Nur jeden Donnerstag abend, wenn er Mabel in der mütterlichen Wohnung auweſend wußte, lief er einſam im Bronxpark herum oder ſaß kraumver⸗ ſunken auf einer Bank in den Parkgängen und fand Troſt im Rauſchen des majeſtätiſch vorüberziehenden Stromgewäſſers. „Verlieren Sie nur den Mut nicht, Steve,“ ſuchte ihn Frau Moffart zuweilen mütterlich zu tröſten.„Das mag ja alles ganz großartig ſein, wo Mabel jetzt iſt, und weil ſie's nicht gewohnt iſt, hat ihr's den Kopf ein venig verdreht. Aber es gehört nicht ihr, und wenn ſie das Herz auf dem rechteln Fleck hat und ein wirkli⸗ ches Frauenzimmer iſt, dann kommt auch der Tag, wo ſie ſich nach dem geringſten Heim, das ihr eigenes iſt, ſehnen wird: Nur abgewartet!“ Vier volle Monate harrte Steve aus. Dann ging allmählich in ihm eine Wandlung vor. Seine faſt allabendlichen Beſuche in der kleinen Mof⸗ fartſchen Wohnung hatten ihn jetzt, wo er darauf ach⸗ tete, einen unerwartet, tiefen Einblick in das kum mer⸗ erfüllte Geheimnis eines Frauenlebens tun laſſen. Wie faſt alle Männer hatte er ſich gleichfalls darüber gewun⸗ dert, womit die Frauen wohl den lieben langen Tag, während ihre Männer in harter Fron den Lebensunter⸗ halt verdienen mußten, die Zeit verbrächten. Nun erkann⸗ te er, daf dieſe vermeintlichen Müßiggängerinnen, deren Beſchäftigung er von ſeinem männlich erhabenen Srand⸗ punkte auch bisher nachſichtig belächelt, ſich von früh bis ſpät abzuplagen hatten, daß eine endloſe und uner⸗ ſchöptliche Kette unerfreulicher und ſogar mitunter ge⸗ radezu widerwärtiger Verrichtungen ſie in Atem hielt. Kam er abends zu Beſuch, dann ſah er die hochgetürmte Geſchirrmaſſe, die noch geſpült werden mußte. War een 8 merkſamkeit den beiden jüngſten Kindern, beide noch unter ſechs Jahren, zuwenden, ſollten ſie fauber und friſchgewaſchen Bette gehen. Ihre Kleider mußten nachgeſehen, gereinigt, geflickt oder gebügelt werden. Die tägliche Arbeit nahm überhaupt kein Ende, ſondern ſie 9 wurde ſchließlich nur abgebrochen, um am nächſten Mor⸗⸗ gen nicht minder geſchäftig wieder aufgenommen zu werden. ö 25 „Aber ich bitte Sie, Steve, ich hab's doch immer woch weit beſſer als viele andere Frauen,“ verwahrte ſich Frau Moffart, als der junge Mann eines Abends die Sprache darauf brachte. tüchtig ſputen, aber dafür hab ich doch Kinder, die mir allwöchentlich ihren Lohn bringen, ſo können wir ganz ſorglos leben, und was noch mehr iſt, ich behalt meine Kinder unter Aufſicht und kann dafür ſorgen, daß mit der Zeit was Tüchtiges aus ihnen wird. Charley braucht keine zwei Jahre mehr, dann kommt er bei der Polizei an, und George iſt heute ſchon ein guter Kutſcher. Ganz von Willi zu ſchweigen, der ſingt im Kirchenchor, hat freie Schule und Verpflegung und bringt mir außer⸗ dem allwöchentlich zwei Dollar— na, und Mabel tut auch, was ſie kann— und die beiden Jüngſten, well, ſind ſie nicht brave Kinder?— O nein, Steve, ich bin gar nicht ſo ſchlecht dran, ſondern dem lieben Gott für mein Los recht dankbar.“ e Mit einem leiſem Lächeln lehnte ſie ſich zurück, ließ die mit einer Flickarbeit beſchäftigten Hände im Schoß feiern und ſchaute nachdenklich auf das luſtig im Herd 0 brennende Feuer. Draußen herrſchte eine fröſtelnde No⸗ vembernacht und ein leichter Regen ging ſchon ſeit Stun den nieder. 17 (Tortſetzung folgt.) ö „Ja doch, ich muß mich 5 Nun beſüchte 2 niedliche Rokoko⸗Bühne. Dabei wies der Intendant des Mannheimer Nationalthaters, Dr. Kretzer, darauf hin, daß nur Reparationsarbeiten notwendig ſeien, um das ſchmucke Theater wieder in Benutzung nehmen zu können. Kunſt⸗ freunde ſeien bereit, dazu Spenden zu machen und Sache des Staates müßte es ſein, aus dem Schwetzinger Schloßtheater in kleines Mozart⸗Bayreuth zu machen. Im Feſtſaale des Schloſſes wurde das Frühſtück eingenommen. Landtagsprä⸗ ſident Dr. Kempf benutzte die Gelegenheit, um allen denen zu danken, die ſich um die Beſichtigung Schwetzingens verdient gemacht haben, nicht zuletzt den Künſtlern des Reigens und er Bollettmeiſterin von der Mannheimer Bühne. Ober⸗ amtmann Dr. Strack quittierte für dieſe Dankesworte und widmete dem Landtag ein Hoch. f Inzwiſchen war es Zeit zur Fahrt nach Mannheim ge⸗ worden. Um 2 Uhr langte man dort an. Am Bahnhofe wurden die Ankömmlinge von Bürgermeiſter Walli begrüßt. Eine ſtattliche Reihe von Kraftwagen ſtand bereit, um die Gäſte in die intereſſanten Teile der Stadt zu bringen. Man fuhr zunächſt nach dem vor kurzem eröffneten Herſchelbade, einer muſtergültigen hygieniſchen Badeanlage, mit allen Ar⸗ Nl ten von Bademöglichkeiten, unter denen ſich auch ein Wellen⸗ bad, als Erſatz für Seebäder, befindet. In dem Badehauſe begrüßte Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer den Landtag mit herzlichen Worten. Nun wurde die Autofahrt fortgeſetzt und man fuhr am neuen Krankenhaus vorbei zur Siedelung für Kriegerwit⸗ wen am Reicherplatze, dann zu den Bauanlagen der Garten⸗ ftadt, durch das Induſtriehafengebiet nach der Kunſthalle. Deren Leiter, Dr. Wichert, ſchilderte in ſeinen Begrüßungs⸗ worten das intenſive Kunſtintereſſe der Mannheimer Bevöl⸗ kerung, das ſich durch ſtarken Beſuch der Kunſthalle ergebe. Die einzelnen Abteilungen des Inſtituts, namentlich die Ausſtellungen Porzellan u. Majolika, die Bilder neuzeitlicher Meiſter und die Proben kindlicher Kunſt konnten, da die Zeit drängte, nur flüchtig beſichtiat werden. Der nächſte Be⸗ ſuch galt dem umfangreichſten Baudenkmale Mannheims, dem Schloſſe. Dort wurde im Ritterſgale der Kaffee einge⸗ nommen. Hierbei hielt Prof. Dr. Walter eine Anſprache über den majeſtätiſchen Bau, der, wie der Redner ausführte, in der Kunſtgeſchichte noch eine verkannte Größe iſt. Für die pfälziſche Vergangenheit Mannheims habe das Schloß befondere Bedeutung. Deshalb ſollte es in den Hauptteilen über den profanen Zweck hinausgehoben werden. Dazu ſei die Unterſtützung des Staates nohtwendig. Unter ſachkun⸗ diger Führung nahm man Augenſchein von der wertvollen Gemäldeſammlung und dem Kupferſtich⸗ und Holzſchnittkabi⸗ nett, von der impoſanten Bücherei, von der Altertums⸗ ſammmluna, die von dem Kuſtos des Antiquariums. Prof. Gropengießer, gezeigt wurde. Der Kunſt⸗ und Geſchichts⸗ freund mußte mit Bedauern feſtſtellen, daß noch recht viel geſcheßen muß, um den ſtolzen Schloßbau einer ſeiner Schön⸗ heit würdigen Dienſte zuzuführen und die Sammlung ihrem Zwecke entſprechend aufzuſtellen. Hier muß man wohl auf ſtaatliche Hilfe rechnen. Der lekte Beſuch galt der durch ihre künſtſeriſche Ver⸗ gangenßffeit in der klaſſiſchen Periode geweihten Muſenſtätte: Dem Nattonaltheater. Man gab dort unter Leitung des Kapellmeiſters v. Hößlein in muſtergültiger Weiſe den „Freiſchütz“ von Weber. Leider erlaubte die Zeit den Feſt⸗ gäſten nur den beiden erſten Akten anzuwohnef. Den Abſchluß erhielt die Fahrt des Landtags in die 3 badſſche Pf durch ein von der Stadt Mannheim dargeßbo⸗ tenes Aben deſſen im Roten garten. Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer mach! dabei in geiſtvoller Weiſe in ſeinem Trink⸗ ſpruche auf Baden, den Staatspräſtdenten. die Regierung und die Abg ordneten auf die Probleme aufmerkſam, die die Pfalz und Bayexriſch⸗Schwaben erſtrecken. geordneter die Frage einer näheren Staßt Man, eim bewegen: Das Steuerweſen, die Woß⸗ nungsfrage, die Erwerbsſoſenkürſorge, die Hafenanlagen u. ga. Skatsprüſi ent Trunk feierte die Stadt Mannheim und Präſſdent Kopf ſprach den Dank der Landtagsaß⸗ georßneten aus Er alles was ihnen in Mannheim geboten de, Kurz n 510 Uhr erſolgte dann die Rückfahrt nach NR bargebiete. Didens mit Württembergs. gählſche Tageszeitung“ hatte i de nit der Vereinigungsfrage von Württemberg befaßt und in dem Artikel u. a. dem Staatspräſidenten Dr. Hietzer vorgeworfen, er be⸗ treibe die„Annexionspläne“, die ſich auf Baden, Heren, die Die kürzliche Tagung in Donaueſchingen wird in dem Artikel als das Werk der württembergiſchen Regierung darſtellt, von der ſich die württembergiſchen Drahtzieher nur deshalb zurück⸗ gehalten haben, weil ſie nichts Gutes do von erwarteten. Der„Staatsanzeiger“ trut dieſen Ausführungen entgegen und bemerkt dazu u. a., daß Dr. Hieber ledi ſich im Jahre 1919 bei der Beratung des Verfaſſungsent irfs als Ab⸗ Ver indung von . Württemberg und Baden aufgeworfen und die öffentliche Aufmerkſamkeit darauf hingelenkt habe. „ Jeder Gedanke an Annexion oder auch nur Majoriſterung von württem⸗ bergiſcher Seite habe er abgelehnt. In der amtlichen Aus- laſſung wird weiter betont, daß Dr. Hieber in ſeiner Ei⸗ genſchaft als Staatspräſident in der Verein tas frage beſonbere Zurückhaltung geübt habe. 4* 4 3 an Heidelberg, 2. Juli. Am Freitag abend gegen 7 Uhr veranſtaltete eine ſtudentiſche Verbindung einen Umzug durch die Hauptſtraßen mit einem Ochſengeſpann und in 75 r Am Bahnhofsplatz kam es aus dieſem nlaß zu einer Schlägerei, wobei ſich etwa 800 Perſonen anſammelten.(Wir meinen, daß dieſe Studenten in der jetzigen Zeit beſſeres zu tun hätten, als ſolche Unzüge zu veranſtalten.) Offenburg. 2. Juli. Das Schwurgericht Offenburg beſchäftigte ſich mit Anklagen gegen die ledige Roſa Mater aus Oberkirch und die ledige Dienſtmagd Karolina Schnai⸗ ter von Oberharnmersbach wegen Kindestötung Auf Grund des Wahrſpruches der Geſchworenen wurde die Maier wegen fahrläſſiger Tötung zu einem Jahr Gefäng⸗ nis und die Schnaiter ebenfalls wegen fahrläſſiger Tö⸗ tung zu ſechs Monaten Gefängnis verurteilt u Freiburg, 2. Juli. Die beiden Perſönlichkeiten, welche hier vor kurzem durch die Staatsanwaltſchaft Karls⸗ ruhe wegen angeblich politiſcher Umtriebe verhaftet wur⸗ den, ſind laut Freiburger Tagespoſt wieder aus dem Un⸗ 0 terſuchungsgefägnis in Freiheit geſetzt worden. Es han⸗ delt ſich um den früheren Oberleutnant Grohe und einem Dr. Hartge. Ueber die genaueren Urſachen der Verhaf⸗ tung iſt immer noch nichts näheres zu erfahren. * gen im ae Emmendingen, 3. Juli. Das Unwetter, das am Don⸗ nerstag über Malterdingen, Heimbach, Ottoſchwanden und das Freiamt Niederging, hat ſchweren Schaden angerichtet. An einzelnen Stellen ſind die Felder und Gärten vollſtän⸗ dig vernichtet. Der Hagel fiel in beſonders großen Kör⸗ —. durch die vielfach Vögel und Hühner erſchlagen wur⸗ 8 5 Gerichts Karlsruhe. 1 Juli, Unter Leitung des Laubge hte rats Dr. Koelle begannen heute vormittag die Verhandlungen tegen ſteben Perſonen die ſich ſchwerer 5 zemmenhapge nus einer umfangreichen Schieber⸗ argen der Fache en kraßen.. 3 5 7 3 man ndch kurz dag Schfoßrheüfe f, tn klerne, Angerract ffnt Fer ggiähige Kaüfmann Kurk Fries dug Frankfurt a. M. zuletzt in Durlach wohnhaft, der 39jährige Prokuriſt Karl Friedrich Dietrich Grammes aus Mann⸗ heim, wohnhaft in Frankfurt a. M., der 26jährige Hilfs⸗ arbeiter bei der Handelskammer Dr. Arthur Guſtav Get⸗ ler, der 26jährige Kaufmann Philipp Peter Eytel aus Heilbronn, in Karlsruhe wohnhaft, der Za4jährige Kaufm. Alfred Herr aus Neuenbürg, in Karlsruhe wohnhaft, der 50jährige Kaufmann Emil Ernſt Reuthner aus Heilbronn, in Karlsruhe wohnhaft, und die 24jährige Kellnerin Marie Chriſtine Scheiffele aus Karlsruhe, in Pforzheim wohn⸗ haft. Die Anklage wirft dem Fries und dem Grammes vor, daß ſie am 7. oder 8. Juli 1920 in ein Ausfuhrbewilli⸗ gungsformular und in Schiffskonneſſemente, die ſich Fries von dem Angeſchuldigten Eytel verſchafft hatte⸗ und auf die der Angeſchuldigte Reuthner den Dienſtſtempel des Beauf⸗ tragten des Reichskommiſſars für Ein⸗ und Ausfuhrbewil⸗ ligungen und den Namensſtempel des Reichskommiſſars Trendelenburg aufgedrückt hatte, den Vermerk einſetzten, daß der Firma Holzvertriebsgeſellſchaft m. b. H., Karls⸗ ruhe⸗Rheinhafen, die in Wirklichkeit nich beſtand, die Aus⸗ fuhr von 57175 Stück, 49114 Kubikmeter Fichtenrundholz im Werte von 3 850 000 holländiſchen Gulden an die Firma van Stolk, Holzgroßhandlung in Rotterdam, bewilligt wor⸗ den ſei, und dieſe ſo gefälſchten Ausfuhrpapiere zunächſt mit einer Teilpoſtenbeſcheinigung über 29000 Kubikmeter, dann mit einer Teilpoſtenbeſcheinigung über 6000 Kubikmeter Fichtenrundholz und 2 Schiffahrtsfrachtbriefe, die ſich Fries von dem Angeſchuldigten Dr. Geiler verſchafft hatte, in Offenbach a. M. den Holzhändler Martin Stöcker und dem Bankier Bernhard Merzbach vorlegte und dabei wieder⸗ holt verſicherten, daß es ſich um ordnungsmäßige echte Pa⸗ piere handelte, und dadurch den Stöcker und den Merzbach beſtimmten, ihnen die Teilpoſtenbeſcheinigung über 6000 Kubikmeter und die. Schiffskonnoſſements und Frachtbriefe ür 600 000 Mark abzukaufen. Weiter wird dem Fries ein etrugsverſuch vorgeworfen, wobei er eine Teilpoſtenbe⸗ ſcheinigung für 221000 Mark zu verkaufen verſuchte, aber dabei keinen Erfolg hatte. Dem Angeklagten Fries und dem Dr. Geiler wird eine gemeinſame Urkundenfälſchung vorgeworfen, in dem ſie am 15. Juli 1920 in Karlsruhe in einem Ausfuhrbewilligungsformular, das Reuthner gleichfalls mit dem Dienſtſtempel des Beauftragten des Reichskommiſſars für Ein⸗ und Ausfuhrbewilligung und mit deſſen Namensſtemepl verſehen hatte, den Vermerk ein⸗ ſetzten, daß der in Wirklichkeit nicht beſtehenden Firma Holzvertriebsgeſellſchaft in Karlsruhe die Ausfuhr von 49 114 Kubikmeter Holz bewilligt worden ſei. Ferner wur⸗ den dem Dr. Geiler zwei Handlungen zur Laſt gelegt, die eine Beihilfe zur Urkundenfälſchung darſtellen. In dem einen Falle ſoll Dr. Geiler dem Fries mehrere Kopfbogen der Handelskammer Karlsruhe mit ſeiner Blankounter⸗ ſchrift u. Koſtenmarken überlaſſen haben, damit Fr. bei Be⸗ darf ſelbſt Teilpoſtenbeſcheinigunger herſtellen könne. Fries hat von dieſen Blankoformularen auch Gebrauch gemacht. Endlich iſt Dr. Getler noch beſchuldigt der Vergünſtigung, indem er im Sommer 1920 in Karlsruhe nach Aufdeckung der von Fries verübten Straftaten bei ſeinen Vernehmun⸗ gen durch Polizeibeamte und durch das Gericht lange ver⸗ ſchwieg, daß Fries der Antragſteller bei den Teilpoſtbeſchei⸗ nigungen geweſen war und im Widerſpruch mit der Wahr⸗ heit behauptete, daß der ihm perſönlich bekannte Direktor Dr. Weber von der Holzvertriebsgeſelkſchaft in Karlsrutze die Anträge geſtellt hätte, um auf dieſe Weiſe Fries vor einer Verhaftung zu ſchützen und ihm zu ermöglichen, mit ſeinem Gewinn ins Ausland zu flüchten. Die Angeklagten Eytel, Herr und Reuthner werden be⸗ ſchuldigt bei den Urkundenfälſchungen wiſſentlich Beihilfe geleiſtet zu haben. Dem Eytel wird vorgeworfen, daß er acht Ausfuhrbewilligungsformulare und die zwei Blanko⸗ konnoſſemente für insgeſamt 8600 Mark an Fries ver⸗ käufte, Herr, daß er 12 Ausfuhrbewilligungsformulare und zwei Blankokonnoſſemente, auf die Reuthner den Dienſt⸗ ſtempel und die Namensſtempel des Reichskommiſſars für Ein⸗ und Ausfuhrbewilligung gedrückt hatte, für insgeſamt 2500 Mark kaufte und für etwa 6000 Mark weiterverkaufte. Dem Beuthner wird zur Laſt gelegi, daß er unter Miß⸗ brauch ſeiner Stellung auf dem Büro des Beauftragten des Reichskommiſſars für Ein⸗ und Ausfuhpbewilligung aufdrückte und dieſe falſchen Urkunden zur Weiterverwen⸗ dung für 2500 Mark an den Angeſchuldigten Herr weiter⸗ verkaufte. N f Dem Angeklagten Eytel werden noch zwei Urkunden⸗ fälſchungen vorgeworfen, in dem er in Karlsruhe in zwer der von Herr erworbenen Ausfuhrbewilligungsformularen am 16. April 1920 den Vermerk einſetzte, daß der Firma G. Fiſcher in Karlsruhe, die in Wirklichkeit nicht beſtand, die Ausfuhr von Möbelſtücken im Geſamtwerte von 62 750 Mark nach der Schweiz geſtattet ſei. Dieſe Ausfuhrbewilli⸗ gung verkaufte Eytel an einen Kaufmann in Karlsruhe für 3000 Mark. Ende April ſoll Eytel auf der zweiten Ur⸗ kunde den Vermerk eingeſetzt haben, daß dem Kaufmann Friedrich Schüle in Pforzheim die Ausfuhr von Bohrmaä⸗ ſchinen, Schraubſtöcken und Bügeleiſen im Geſamtwerte von 220 000 Mark nach der Schweiß geſtaktet ſel. Dieſe Aus⸗ fuhrbewilligung verkaufte er an Schüle, der dafür 2400 Mark bezahlte. Die Kellnerin Marie Chriſtine Scheiffele iſt der Be⸗ günſtigung beſchuldigt unter der Anklage, daß ſie im Juli und Auguſt 1920 dem Oberwachtmeiſter Stocker wiederholt erklärte, daß der Aufenthalt des Angeſchuldigten Herr ihr unbekannt ſei, obgleich ſie mehrmals mit dieſem zuſammen⸗ gekommen war, um ihn vor ſeiner Verhaftung zu ſchützen. Außerdem wird ihr vorgeworfen, daß ſie von Herr ein Paket erhalten habe, in dem ſich unterſtempelte Ausfuhr⸗ bewilligungsformulare befanden und das ſie verheimlicht habe, um eine Ueberführung des Herr zu erſchweren. Geladen ſind 37 Zeugen und als Sachverſtändiger der Direktor der Heil⸗ und Plſegeanſtalt Illenau, Medizinal⸗ rat Dr. Thoma, der über den Geiſteszuſtand des Fries ausſagen ſoll. a Vertreter der Anklage iſt Hilfsſtaatsanwalt Dr. Koransky⸗Karlsruhe. * 88 Karlsruhe, 1. Juli. Bei der Vernehmung des An⸗ geklasten Frieß wurde feſtgeſtellt, daß Frieß im Jahre 1920 auf Grund des§ 51 des St. G.⸗B.(verminderte Zurech⸗ nungsfähigkeit) von einer Anklage freigeſprochen wurde. Wie er mitteilte, habe er vor dem Krieg in Durlach gewohnt und ſei in der Fabrik von Gritzner beſchäftigt geweſen. Im Jahre 1918 habe er eine ſchwere Diphteritis durchgemacht, von der er im Herbſt 1919 wieder vollſtändig geneſen ſei. Dann habe er in Durlach eine eigenes Geſchäft aufgemacht und dieſes im Juni 1920 in die Geſchäftsräume der Firma Laſſen in Karlsruhe verlegt, Zunächſt habe er hauptſäch⸗ lich Exportgeſchäfte mit techniſchen Einrichtungen für Dampf⸗ betriebe gemacht. Dabei fei er mit dem Geſchäftsführer der Firma Laſſen, Elmhorſt, bekannt geworden, Den Angeklag⸗ ten Dr. Geiler habe er auf der Handelskammer kennen gelernt, wo er ſich häufig Ausfuhrpapiere beſorgen mußte. Es ſei bald zu einem freundſchaſtlichen Verkehr zwiſchen ihm(Frieß) und Dr. Geiler gekommen und Dr. Geiler habe ihm ſeine Unterſtützung bei den Geſchäften in Ausſicht ge⸗ ſtellt, unter der Vorausſetzung, daß er dabei auch etwas verdienen könne. Er habe dann dem Dr. Geiler 25 Prozent des Reingewinnes verſprochen. In der erſten Zeit ſel von Fälſchungen noch nicht die Rede geweſen, allerdings ſei an⸗ 8 88 8 N 5. ſein nächte tue. 22 f olgeze m Dr. Geiler Fauptſächlich bei der 3 Wen. Tel Ao Werkeſgei rien gen Aebi gewe⸗ 3 4 4 f 7 2 de i Renchen und Flora des Herrn H. nicht wahr. kundet, ſein Bataillon habe ſich be! Befehl dune Seng dae de ene igung des Reichskommiſſars für 25 Wenn einmal nicht das für ca. 28 000 Mark gekauft u dase 5 1 dai 1 ö N ö N Mark, Dr. Geile 60000 Mark erhalten, für 119000 Mark ſei von im(Frleßß und Elmhorſt ein Automobil beſchafft worden. In verſch denen Fällen habe er Blankette benutzt, die ihm Dr. Geilek mit ſeiner Unterſchrift und mit Stempelmarken veriehen hatte. Auch die Benutzung von abgeſtempelten Ausfuhrge⸗ nehmigungen die von Eytel und Reuther herrühren, gab Frieß zu. Grammes leugnete jede ſträfliche Beteiligung an der Angelegenheit, ebenſo auch Dr. Geiler. Insbeſondere hahe er dem Frieß nur Teilpoſtenbeſcheinjigungen gusge⸗ ſtellt, wenn Ausfuhrgenehmigungen vorlagen. Die Nßgabe r Blankette an Frſeß gaß Dr. Geiler zu. Laudwirtſchaftliche dennen in S il war bach vpm Sonntag, den J. Juli 1921. 1 Von ſchönſtem Wetter begünſtigt, fanden geſtern in Schwarzach die landwirtſchaftlichen Rennen, wie alljähriich 1 Die Tribünen und die übrigen Plätze waren dicht eſetzt. 5 a 1. Exöffnungsflachrenneu. 1800 Meter. Von Anſang au liegen Zauberflöte des Herrn Otto Lienhard, erb Pawlowa des Herrn Georg Elsner Seckenheim in hartem Kampf bis in der letzten Viertelſtunde Zauberflöte vorholt und mit 1 Länge als erſte durchs Ziel geht. 2. Pawlow, . Zigeunerin des Herrn A Wingert Kürzel, 4. Eßſgr des Herrn Emil Leutner, Kürzele. Außerdem lieſen noch Enenna von Mig Meckle, Rheinbtſchofsheim und Niki des Herrn Rudolf Behrle, Renchen. 5 2. Zuchttrabreiten. 2000 Meter. Die g⸗jährige F. St. Paula des Herrn Wilh. Gleisle, Rastatt, führt von Anfang au mit wunderſchönem ruhigem Trgb und geht mit e Längen als Erſte durchs Ziel. 2. Liesel des Herrn Karl! Wahl, Muckenſchopf, 8. bruch, 4. Wellgunde des Herrn Max Walz, 1 dem liefen noch Edith des Herrn Auguſt Rund, Freiſtelt. Fauy des Herrn Karl Schlägeter, Stollghofen, Erng des Herrn Jof. Fritſch, Stollhofen, Fauy des Herrn E. Schütt, 4. Prei Schwe Lempert, Stollhofen. 4 i reis von Schwar Ggloppreiten 2000 Meter, Un⸗ regelmäßiger Start. mol bolk 1 55. des Herrn Georg Elsner, Seckenheim von ganz hinten auf, führt dann und geht mt ca, 5 Längen dur, 21 tel. 2 Fand des Herrn Otto Müller, Hügelsheim, 3. Max des Herur Bernhard Franke, Hügelsheim Außerdem lief noch Peter des Herrn eopold Reinfried, Stollhofen, brach aber nach 1% Runden aus. 4. 80 Trabreiten. 2200 Meter. Unregelmäßiger ikotin von Jakob Luſch in Legelsburſt führt von lief aber ſehr unruhig 501 9200 geht He Auguſt Rund, Freiſtett, Unfug 50 de des Herrn Max Walz, Müllen, Erna des He Geſchloſſenes Feld, Fang des Herrn Chr. Kreß, Renchen führt 5 a an und 2. 8 E Leutner, des U Herrn A. Wingert, Kürzele. Otto Müller, Hügelsheim. 6. Hürdenrennen. 2500 Meter. 1. Zauberflöte des Herrn Otto Lienhard, Oberbruch, 2. Pawlowa des Herrn Georg Elsner, Seckenheim, 3. Fann des Herrn Chr. Kreß, Renchen, 4. Meta des Herrn Bingert, Kürzele. Außerdem lief Zigen⸗ nerin des Herrn A. Wingert, Kürzele. Der 6. Kriegsbeſchuldigten⸗Prozeß vor dem Reichsgericht. Leipzig. 2. Juli. In ber geſtrigen Verhandlung wurde die Zeugenvernehmung fortgeſetzt. Dem erſten Zeugen Kaufmann Metzmacher aus Freiburg i. B. wird vorgehalten, daß er als Unteroffizier einem Soldaten, als er einen Ver⸗ wundeten liegen ſah, zugerufen haben foll, er ſolle dieſen el ſchießen. Der Zeuge beſtreitet das und gibt nur zu, die 1. daten auf den Beſehl, keine Gefangene zu machen, aufmer ſam gemacht zu haben. Zeuge Oberleutnant Laule ſagte aus⸗ er Hauptmann Gruſius am 26. Auguſt vollſtändig zu⸗ ſammengebrochen geſehen habe. Er habe ihn für unzurech nungsfähig gehalten. Niemals habe er, Zeuge von einen von General Stenger gegebenen Beſehl gehört, Gefangene oder Verwundete zu erſchießen. Der nächſte Zeuge Kla aus Konſtanz gibt an, daß am 21. Juguſt die Kameraden ſich untereinander erzählten, daß ſie von Verwundeten 1 hinten beſchoſſen worden ſeien. Hauptmann Gruſius haße i darauf geſagt:: Hinter der Front können wir keine Felaſe mehr brauchen, es werden alle niedergeſchoſſen. Der nächſn Zeuge, Hilfsarbeiter Schneider aus Diebold bekundet: In der Schlacht bei Saarburg am 21. Auguſt erhielten wir 12 den Franzoſen hinterrücks Feuer. Präſident: Sie ſolle ſelbſt einen Gefangenen erſchoſſen haben? Zeuge: Das 5 iſt. Nach der Mittagspauſe wird in der Zeugenvernehm ſortgeſahren. Major Maier, dex im Auguſt 1913 Kompagnie des 112. Regiments führte, erklärt: Ich h. 15 niemals einen ſolchen Brigadebeſehl General Stengers be halten oder davon gehört. Zeuge, Hauptmann Jahn— 5 erkundigt. Der hen reffende ückgekomvien, vom Gener 2 1 Daun us 21 rden Pig des Herrn Otto Lienhard, Ober. 1 r. e hinten der Schlacht bei Saarburg auf die Deutſchen von Eule geſchoſſen habe, erſchoſſen worden ſei. Von einem Hießungsbeſehl iſt dem Zeugen nichts bekannt. 4 arauf wird die Sitzung auf Samstag vormittag vertagt. Vermiſchtes. Ubeim Kronprinz in Wieringen. Wir entnehmen folgende Kalt ute einem Aufſatz„Pfingſttage in Wieringen“ von lan Rosner, der in Nr. 23 der„Woche“ zum Abdruck ge⸗ „ Länger als während der Jahre im Felde trägt er be dolle, weich zurückfallende Haar— es glänzt von ſil⸗ betarauen Fäden. Die hohe Stirn hat etwas Sinnendes tizmen, wie es um Men ſchen iſt, die viel allein ſind mit unt ſuchenden Gedanken. Aber die blauen Augen leuchten bar keabar zung und gläubig aus dem ſonngebräunten, oſen Geſicht. Die in verſunkenen Jahren oft beinahe ein iu afte Leichtigkeit iſt nicht mehr da, iſt fortgewiſcht— lang: ann in ſeiner Reife ſteht an der Stelle deſſen. der ſo binagz der bis über das dritte Jahrzehnt ſeines Lebens ben is in Weſen und Geſtalt und Geſten Jüngling geblie⸗ beſt ſchien. Der Kronprinz wohnt in einem kleinen und mi edenen Landhaus. Zu ebener Erde ein größerer Raum Arb bunt zuſammengetragener Einrichtung, der Eßzimmer, kitsraum und Wohnſtube zugleich iſt. Im erſten Stock für d bis zur Kargheit bescheidene Schlafzimmer, das eine net, en Kronprinzen, das andere für den Major von Müld⸗ zwei Piean einſtigen Flügeladjutanten. J 5 7 5 Wohnungsamtes ſich bis nach Holland und nach Wie⸗ die i erſtreckte. Der Kronprinz ſieht um ſich:„Wenn wenn dine. ſcheint, kann man alles leichter ertragen. Aber die Nebel auf der Inſel liegen— im Winter— und Drei Räume für he ie Stürme von der See her fegen— und keine Poſt neh er emmt— man gleichſam keinerlei Zuſammenhang ſchwe uit der Welt da braußen hat— dann iſtes doch bitter Nieher Er finnt, ſchüttelt es dann von ſich und ſagt, in der freiem Tone:„Sehen Sie hier die Bilder meiner Ich habe ſie ſelbſt gezeichnet, wie ſie im Septem⸗ ſie 3 geweſen ſind. Nette Kerle?! Und lernen tun Zweſt Potsdamer Reaigymnaflum, daß es eine Freude iſt! ar 1 iſt der Wilhelm geworden— und Louis Ferdinand dude Erſter in feiner Klaſſe!“ Dann ſpricht er von dem 150 At und dem Ablauf ſeiner Tage. Er lieſt viel, er läßt lin Bücern kommen, was nur Wichtiges erſcheint: die ſoig Paftsfragen und die innere Politit des Reiches ver⸗ f lea mit beſonderem Intereſſe. Aber auch die engliſchen 1 en Tauzöſiſchen Nachkriegsveröffentlichungen hat er gele⸗ Miß dazu pat er ſießen deutſche Zeitungen, die er regel⸗ un s durchſieht:„alle Schattierungen zwiſchen Vorwärts Bild kreuzzeitung— ich will mir ein ganz unbefangenes f r Heimat machen! Ich will mir nichts vormachen, — die Zuſtände erkennen, und ſehen, wie ſie ſind!“ bis zwei Stunden dienen täglich dem Brieſwechſel ger Kronprinzeſſin, mit Verwandten und Freunden, Atlitäriſchen Mitarbeitern von einſt mit Kaufleuten und Mtern. Dazu treibt er, damit der Körper auch ſein an Kraft bewahre, Sport; er boxt, ſchwimmt in der abort auf dem Motorrad und ſchafft am Amboß in der 6 Er ſagt, und ſeine Augen lachen dabei ſtolz: auf der Inſel trabt ſo manches Pferd auf Eiſen, die — geſchmiedet habe!“ Zwiſchen all dieſem Tagesin⸗ wer geht in ſtetem Ausbau die Arbeit an den Auf⸗ fungen des Kronprinzen.„Wenn ich mich eines Tages eßen ſollte, das Werk zum Druck zu geben, dann ſoll ein Dank⸗ und Ehrenzeichen all meinen lieben Kame⸗ den Kämpfern der Fünften Armee u. meiner Heeres⸗ ko Zat en auch für mich die Zeit, in der auch ich auf mei⸗ 9 Duem den Dienſt der Heimat ſtellen kann“. Dubder, Male vor ſich bin;„Wiſſen Sie, was mein Sohn Fei die zam * al phnusbruch des Stramboli. Wie aus Sizilien gemeldet Umf; nimmt der Ausbruch des Stramboli immer größeren erscht an. Auch von den umliegenden Inſeln werden Anlerungen gemeldet. N . VvVokales. auf eifabrplenänderungen treten vom Montag den 4. Juli auf denden, kleineren badiſchen Strecken in Kraft und zwar Pielpun Linen Säckingen Grenzach, Basel Zell k. B kunft g Baſel und Mühlacker— Pforzheim. Nähere Aus⸗ erteilen die Stafſonen enſchen— gerade ſo, als ob die Allmacht eines Ber⸗ ö dannemann Becker ſagt aus, daß ein verwundeter Franzoſe,. —— kranken Stoffen zu reinigen. Kräuter in die Flammen, damit gleich ihnen alles Unglück .——⅛¼:r iche ft eber ſtun dense Nach einem Erlaß des Reichsfinanzminiſters können die für Ueberſtunden gewährten Vergütungen vom Steuetab⸗ zug freigelaſſen werden. Nichtsdeſtoweniger ſind ſie der Einkommenſteuer unterworfen und müſſen bei der endgül⸗ tigen Veranlagung zu dieſer berückſichtigt werden. i Oeffentliche Sprechſtellen in Läden und Gaſtwirtſchaf⸗ ten. Die von der Reichstelegraphenverwaltung geplanten öffentlichen Sprechſtellen in Läden und Gaſtwirtſchaften ſollen, wie amtlich mitgeteilt pird, keine Fernſprechauto⸗ maten erhalten, ſondern wie die Sprechſtellen anderer Teil⸗ nehmer betrieben werden. Die Inhaber übernehmen die Verpflichtung, die Benutzung ihrer Sprechſtellen jedermann zu geſtatten und die Gebühren für die Telegraphenverwal⸗ tung einzuziehen. Von anderen Sprechſtellen aus können dieſe öffentlichen Sprechſtellen wie jede andere Teilneh⸗ merſtelle angerufen werden, ohne daß der Inhaber etwas zu zahlen hat. Die Einrichtungsgebühr, die Grundgebühr und der einmalige Fernſprechbeftrag werden von dem In⸗ haber der öffentlichen Sprechſtellen nicht erhoben; ſie haben aber die Gewähr dafür zu übernehmen, daß mindeſtens eine Einnahme in Höhe der Grundgebühr und 10 Mark monatlich für Geſpräche aufkommen. Es iſt anzunehmen, daß die Inhaber von Geſchäften, die gezwungen ſind, für ihre Kundſchaft Fernſprechanſchlüſſe zu halten, von der Uebernahme ſolcher öffentlichen Feruſprechſtellen gern Ge⸗ brauch machen werden, weil ſie dadurch eigene Aufſwendun⸗ Anmeldungen auf ſolche gen für einen Anſchluß erſparen. öffentlichen Sprechſtellen können erſt nach Verabſchiedung des jetzt dem Reichstage vorliegenden Fernſprechgebühren⸗ Geſetzes angenommen werden. Sommerſonnenwende der Arbeiter⸗Jugend. Die hleſige Arbeiterjugend hat gemeinſam mit den anderen Arbeiterjugendorganiſationen des Bezirks, am vorletzten Samstag Nacht auf Sonntag Sommerſonnenwende auf der Burg Windeck gefeiert Das war eine Feier! Die Vor⸗ freude war bei allen groß; doch die Freude am Feſt ſelbſt war noch viel, viel größer. Für eine große Anzahl war alles ſo neu, fremd— einfach ſchön. Warum feiern wir Sonnenwende? Sonnenwende iſt nicht ein Feſt der neuen Juger d. Viele vor uns haben es ſchon gefeiert, alte und junge. Um den 21. Juni herum bringt uns die Sonne den Sommer und bringt ihn immer wieder, jedes Jahr, wenn ſie in ih em höchſten Punkt ſteht. Bei den alten Heiden waren die Sonnwendfeſte die ſchönſten. Die abend⸗ ländiſche Kirche hat früh das Sonnwendfeft als„Johannis⸗ feſt“ Weihnachten gegenübergeſtellt. Alle an dem Feſt haftenden Gebräuche ftammen aus der heidniſchen Zeit. Altes hat ſich in den Johannis- und Sonnwendfelern erhalten. Noch heute wird in manchen Gegenden am Vo abend das Feuer auf dem Berge angezündet. Das Feuer war den Alten heilig. Sie tanzten um das Feuer herum, die Psare, ſprangen hindurch, um ſich von allen Man warf Blumen und in Rauch aufgehe, ſelbſt Pferdeköpfe, Knochen und lebende Tiere, die als Opfergaben dienten. Das Feuer ſollte gleich⸗ ſam ein Schutz ſein vor Mißwachs und Seuche. Aus dieſem altheidniſchen Feſt, der Sonnenhöhe iſt ein herrliches Feſt für die neue Jugend geworden, auch für die, die nicht auf den Bergen wohnen. Die Stadejugend ſucht ſich Berge und Sonnwendfeierplätze. Viele Mühe iſt uns diesmal er⸗ ſpart worden dank der Liebe unſerer Weinheimer Jugend⸗ freunde; ſie trafen die Feſtvorbereitungen. Liegen doch glück icherweiſe rings um ſie herum die herrlichen Berge. „Auf der Berge grünem Saum iſt's ſo lieblich, it's ſo ſchön“. Doch auf einem Berg mit einer alten Burg läßt ſich ein ſo altes Feſt wohl am allerſchänſten feiern. Viele freie, frohe Menſchen tummelten ſich am Samstag Abend auf dem Markiplatz herum, ſingend und tanzend. Freude und Erwartung! Eine Ueberraſchung ſollte kommen. Langſam begonn die Nacht dem Tag den Riegel vor⸗ zuſchieben. Plötzlich ein Krachen, und ein leuchtendes Eilwas ſchwierte durch die Luft. Mancher, der ſehn⸗ ſüchtig nach den Bergen ſchaute, zuckte erſchrocken zu ⸗ ſammen Das war ein: Rakete, die der Burg von uns Grüße beſtellte. Auf einmal lag vor uns auf dem dunkeln Berge in F uergluten die alte Burg Eine Bui gbeleuchtung, welch eine Ueberraſchung! Den Anblick werde ich mein Lebtag nicht vergeſſen Es lag darin etwas Dämoniſches, dann aber auch ſo eiwäs unvergleichlich Schönes und Er⸗ hab nes. Ich mußte dabei an ſo viele liebe Menſchen denken, die gerne auch dieſe Freude erlebt hätten, leider aber nicht bei uns ſein konnten. Seltſam, man will eine ſolche Freude nicht für ſich allein haben. Alle, die mit dabei geweſen, haben einmal ein Zauberſchloß geſehen, das noch deheimnisvoller und märchenhafter wirkte, wenn die dunklen Bäume, die davor ſtehen, ſich hin und herbewegten. Heute ſcheint es mir faſt, als habe ich alles bloß geträumt. Doch meine Freunde und Freundinnen haben das Traum⸗ ſchlößlein auch geſehen. Es war alſe Erleben. Wir ſangen alle auf dem Marktplatz noch ein kräftiges Lied und dann marſchterten wir in einem langen Zuge, das„Wann wir ſchreiten“ auf den Lippen, zur feurigen Burg. Wit hatten einige Lampions bei uns. Aber auch die Glühwürmchen leuchteten uns mit ihren Laternchen und Mond und Sterne zeigten uns auch den Weg. So kamen wir den Berg hinauf zur Burg, die jetzt wieder Wirklichkeitsburg war. Drunten im Tal lag ein dunkles Häuſermeer, aus einzelnen Fenſtern ſchimmerte der Abendlampenſchein. Viele von ung haben noch nie eine Nachtwanderung ins Gebirge gemacht. Die Eindrücke waren für manchen neu. Gine Sommer⸗ nacht draußen, wie iſt das ſchön und macht uns innerlich reich. Für uns war es nicht lange nacht, nicht lange dunkel. Grad um Mitternacht wurde unſer Sonnwend⸗ feuer angezündet. Die Flammen loderten zum Himmel. Flammen empor! Ein großes ſtilles Staunen. Unſere Muſtkanten entlsckten ihren Inſtrumenten feierliche Töne. Aus den jungen Kehlen kamen kräftige Freuden⸗ und Kampfeslieder. Eine feierlich ernſte Anſprache und einige Gedichte gaben dem Ganzen ein feſtliches Gepräge. Alle haben wir die Sonne lieb. Sie iſt für uns Kraft, Rein⸗ heit, Liebe. Heilig iſt ſie uns, göttlich. Draußen in der Natuc drängt jetzt alles zum Reifen, doch nur durch die Sonne. Auch drinnen müſſen die Menſchen reif werden zum Wirken und Schaffen an ſich ſelbſt und dadurch für die andern. Auch dazu gehört Sonne, gehört Licht und Liebe. Am heiligen Sonnwendfeuer gelobten wir, Kämpfer im Heer des Lichtes zu ſein. „Menſch zu Menſch im Bruderſinn Ueber die neue Erde hin, Menſch zu Menſch und Hand in Hand Wandelnde Blüten aus Erdenland“ Wir wollen flreiten für Wahrheit, Freiheit und Recht, fur eine neue Jugend, für den Sozialismus. Wahren wollen wir die Flammen der Begeiſterung. Am Feuer und um das Feuer herum tanzten wir einige Reigen. Und ſchließ⸗ lich, als das Feuer kleiner wurde, da sprangen auch einige kuhn, froh und freudig hindurch gleich unſeren alten Vor⸗ fahren. So hat das junge Volk die Sommernachtſtunde durchgejubelt mit einigen Eltern, die ſich mit uns jung fuͤhlten. Das Feuer erloſch! Wie aber wollen innerlich die Flamme festhalten. Sie iſt uns eine ſtete Sehnſucht zur Hohe, iſt Kraft und Liebe für unſete Arbeit. Still wurde es auf einmal um uns. Mit dem Feuer hat ſich auch unſer Treiben gelegt. Leiſe war der Sandmann bel einigen gekommen. Manche traten den Heimmarſch an, andere zogen ſich in ein Eckchen zurück, um ein bißchen zu duſeln, wieder andere ließen das Erlebnis langſam im Innern nachklingen, machten eine kleine Sommernacht ⸗ wanderung und ſchauten den Sternen zu. Sternſchnuppen am Himmel! Vielleicht iſt dabei auch der Wunſch ge⸗ kommen, ewig die heilige Flamme lodern zu ſehen um ewig den Menſchen Freude und Liebe geben zu konnen, immer jung zu bleiben. Mit am allerſchönſten war das Erwachen des Tages, der Sonnenaufgang. In Freuden ſind wir am Morgen der Sonne entgegengezogen. Das war noch ein ſchöner Sommerſonnentag für die arbeitenden Jungen, das war ein Ausruhen. Die beiden Feiertage haben uns allen ſo viel gegeben an Freude, daß uns auch der Alltag in der Werkſtatt oder in der Schreibſtube oder ſonſt, wo wir unt beengt fühlen mözen, zum Sonnentag wird für eine Zeit. Wir wiſſen, all das Große liegt jenſeits des Alltags— uns bindet die Liebe, uns bindet die Not, zu kämpfen für Freiheit und Brot. Damit all denen herzlichen Dank, die uns das Feſt ſo ſchön gemacht beſonders den lieben Weinheimer Freunden. Es zieht doch mit uns die neue Zeit! Frei Heil! 7* N Mannheim In den Abteilungen Saison- Ausverkauf luslagen Eini ge Beispiele aus der Fülle des Gebotenen: 5 8 9 zu ungewö n billigen Preisen * n 1 1. 1. 2 Fesben 1 19550 AD ee ͤ Gd Prime ra. Moe 198.00 Mantel, Coverreost x. 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