* „ — 1 i b 1 A. Jahrg. 2 7 fc. bee. e oe ug — 85 Keane viele Sinne ſagt man, und ſo iſt es auch in Fiel. 3 den bl been bekurchenke des Mißbrauchs des Selbfſchutzes ans ſchärſſte gewillt Worte Land 3 55 bewieſen, daß ſie unfähig iſt, ein deutſches ber de hielt Reichskanzler Dr. Wirth eine lange Rede. in Otten bis proche kalen mens d der Sie * horechen f dase Deutschland nicht die Kraft hinter ſich bat, wie einst Deutfalte Deutſchland. N 7 5 g die Beſatzung gebraucht werden. Der Luxus zu a 3 an 1 1 Welt und in der Volkswirtſchaft geknebelt, wie es in der am örch nicht vorgekommen iſt. Die ſchmerzlichſte Wunde ur S der 6 Hmtsblatt der Bürgermeistsrämter Sac Jwesheim, Ieckurhausen und Edin N 2 8 8* gen ——-—᷑—. ̃˙ ˙²ĩmVuv Abonnementspreis: Monatlich 4.— Mk. mit mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Eine Rede des Reichskanzlers in Breslau. Breslau, 9. Juli. der geſtrigen Kundgebung für Oberſchleſien in Bres⸗ der Jahrhunderthalle, die durch eine Begrüßungs⸗ brache des Oberbürgermeiſters Dr. Wagner eröffnet er u. a. folgendes ſagte: ebe rall a Tunternng und des Troſtes, aber ein entſchiedenes Wort richten. ſchla a 1 2 hereingebrochen. Verſalleuen. ick, vor Frei und ſin heit. bau ene wollen wir beweiſen, daß es uns mit dem Auf⸗ 22 Nieder und nach dem Krieg. Manche Wunden ſind bereits 80 i elt zen wir an den 10 iind die letzten Sanktionen. In einigen neu beſetzten 2 nach Deutſchland und dem Schiebertum iſt das Loch eſten nur genehm. Wir werden das und müſſen das dern wiſſen. Wir ſollen zahlen und werden in der ITn⸗ per unſeres lieben Vaterlandes iſt Oberſchleſien. ben es aber trotz allem Unglück noch nicht verſoren. aſſen die Köpfe und die Hände noch nicht ſinken. rheßen Anſpruch darauf im Namen des Rechts und reiheit und des Selbſtbeſtimmungsrechtes der Völ⸗ ſchichte nſer Auſpruch gründet ſich auf die 700 jährige Ge⸗ Die Alliierter haben es in Oberſchleſien an den chenen Schutz fehlen laſſen. Die Diktatur in Ober⸗ ra erwalten. Haben die Polen ſich je über derartige icnnei beklagt, wie die Deutſchen in den letten acht en? Im Namen des Rechtes und der Gerechtigkeit —— — dal die Inſurgenten nicht mehr in die Lage Montag, 11. Juli 1921 kommen, unſere Volksgenoſſen zu knechten. Ste wären den verbrecheriſchen Banden durch die Schuld der Inter⸗ allfiertengommiſſion, welche nicht einzugreifen verſuchte, aus⸗ geliefert. Nur der Gedanke des Rechtes ſoll herrſchen. Die⸗ ſem Gedanken trugen die braven italieniſchen Truppen Rechnung. Ihre Sorge wurde von der Bevölkerung dank⸗ erfüllt mit Blumen bedeckt. An ihren Gräbern wollen wir ihrer im Gebete gedenken. Dank gebührt dem Selbſt⸗ ſchutz, der in ſelbſtloſer Aufopferung, Tapferkeit und Liebe zum deutſchen Volk alles daran geſetzt hat, den oberſchle⸗ ſiſchen Brüdern zu helſen. Der Reichskanzler erinnerte an die heldenhafte Bitäligung des Selbſtſchutzes am Anna⸗ berg. Wir ſind gewillt alles zu tun, um Oberſchleſten zu retten. Die Regierung hat nicht geſchlafen. Mit Waffen können wir das Schickſal Oberſchleſiens nicht entſcheiden. Hierzu ſind wir nicht mächtig. Das Schickſal Oberſchle⸗ ſiens iſt das Schickſal des ganzen deutſchen Vaterlandes. Die Botſchafter in London, Paris, Rom uſw. ſind eifrig bemüht, dem Rechte zum Siege zu verhelfen. Als mir die ungeheuren Vergehen gegen die oberſchleſiſchen Genoſſen geklaat wurden, wandte ich mich. wie ſchon ſo oft, an den franzöſiſchen Botſchafter und erfuhr, daß jeder Verſuch, militäriſch einzugreiſen, ſofort mit der Kriegserklärung Frankreichs beentn morden würde. Die Abſtimmung hat zu Unganſten der Polen ausfallen müſſen und wird immer ſo ausfallen. Wer an dem Selbſtentwicklungsrecht rührt der, legt den Todeskeim in die weitere Entwicklung Europas. Laßt die Finger von Oberſchleſien, ſo rufen wir den Alliierten zu. Dem vberſchleſiſchen Volk wollen wir die Hände reichen, obwohl wir ſchwer getroffen und gebeugt ſind. Wir wollen nicht verzweifeln, wir wollen in Dank⸗ barkeit anerkennen, was dort in Oberſchleſien großes ge⸗ ſchehen iſt, an Heldenmut, an Ausdauer, an gutem Willen und an Liebe zum deutſchen Vaterland. Es iſt das größte Unglück, das über uns kommen konnte, nach dem Unheil am Rhein und in Weſtpreußen. Die Liebe zum deutſchen Volk iſt einzig, ſie wird niemals überboten, ſie wird groß und mächtig bleiben und uns auch wieder der Freiheit, neuem Glück und neuer Wohlfahrt entgegenführen. Schle⸗ ſiens Volk, Glück auf und nicht verzweifeln. Wir wollen die Stimme an alle Völker erheben, die der Gerechtigkeit und Liebe dienen wollen. Glück auf Ihr Oberſchleſier, vrzweifelt nicht, daß Vaterland hofft auf Euch und bittet — die Hand zur Hilfe zu bieten in herzlicher Dankbar⸗ keit 1 in das Lied: Brauſend klang alsdann die Rede „Oberſchleſien Glück auf“, worauf Oberbürgermeiſter Dr. Wagner die ergreifende Kundgebung ſchloß. Deutſchland. Deutſchland und Amerika. Derlin, 10. Juli.(Drahtbericht unſerer Berl. Red.) Deutſchland hat wider Erwarten von den Vereinig⸗ ten Staaten noch keine offizielle Nachricht erhalten, daß der Kriegszuſtand ſein Ende gefunden habe. Dagegen ſind bereits, wie wir aus Regierungskreiſen erfahren, die erſten diplomatiſchen Noten gewechſelt worden, die den Beginn der Verhandlungen zur Schaffung eines Friedensvertrages bedeuten. Offizielle Friedensver⸗ handlungen werden bereits Anfangs der nächſten Woche erfolgen, ſich aber ſchwieriger geſtalten, als man zuerſt annahm. Deutſchland hat ſich bekanntlich auf den Ver⸗ ſailler Vertraa verpflichtet, den Amerika nicht in vollem Juſerationspreis: Die 1 Petitzeile 80 Pfg. Rellamen 2.50 Mk. Bei 5 Poſtſcheckkonto: Karlsruhe Nr. 19819. ——— terer Anfnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. No. 158 eee ee eee eee Umfange anerkennen will. Es ſtrebt vielmehr Abänds⸗ rungen an, die ſich teilweiſe mit der deutſchen Verpflich⸗ tung gegen die Alliierten nicht in Einklang bringen laſſen. Es iſt auch bekannt, daß der Staatsſekretär Hughes den Auftrag erhalten hat, erörtern. einen Vertrag zu entwerfen, der neben dem Verſailler Vertrag einherlau⸗ fen ſoll. Umſomehr bleibt es zweifelhaft, und das be⸗ fürchtet man auch in deutſchen Regierungskreiſen, ob die Verhandlungen angeſichts dieſer Schwierigkeiten ſich ſo beſchleunigen laſſen werden, wie man es wünſchte. Auch die Frage, ob Deutſchland eine diplomatiſche Vertretung in Waſhington einrichten ſoll, läßt ſich heute noch nicht Deutſchland iſt vollſtändig von den Maßnah⸗ men der Vereinigten Staaten abhängig. Sobald ſich ein amerikaniſcher Geſandter oder Botſchafter einrichtet, kann auch Deutſchland daran denken, einen Botſchafter in Waſhington zu ernennen. Man plant, wie wir hören, hier eine Perſönlichkeit zu beſtimmen, die jetzt bereits in wirtſchaftlicher Hinſicht erſte Beziehungen mit den Vereinigten Staaten unterhält. 5 Berlin, 10. Juli.(Drahtbericht unſerer Berl. Red.) Wie wir aus zuverläſſiger Quelle hören, werden die der bisherigen Stärke ſo⸗ jet ben, bis der endgültige Frie⸗ alsdann wird Amerika, wie nicht nur einen Teil, ſondernn ſämtliche Beſatzungstruppen des Rheinlandes zurückbe⸗ amerikaniſchen Trup lange im beſetzten G densvertrag fertiggeſtell! t! bereitsangekündigt wurde pen rufen. 5 a Waffen⸗ und Mun iousbeſchlagnahme in Neukkölln. Berlin, 10. Inli. In einem Produktenkeller Neukölln beſchlagnahr 25 Stielhandgr⸗ ſerpiſtole, eine 1, 22 Maſch.nenpiſtolen, eine Mau⸗ pete, eine Gasmaske, Säcke Siguc mit Pulver, eine Wagenplane, 37 Blechkiſten mit Ma⸗ 4 ſchinengewehrmunitian, 4000. Infanteriepatronen, Säcke und 2 Kiſten Piſtolenmunition, 55 Trommeln, Magazine und Maſchinenpiſtolen und eine Kiſte mit Schlagſtiften. Die Frau des Kellerinhabers Müller ia en wurde vorlän Zettel mit der„Nachgeprüft, Müller“. Die Berliner Stadtverordnetenwahlen ungültig. Berlin, 10. Juli. Das Urteil des Nialfſchrift: Vorſchriften nicht entſpreche. N Die Handelsſpionage Frankreichs. Berlin, 10. Juli. Bei der Berliner Regierung in Berlin 5 * in nte die Polizei 20 Kiſten mit je nommen, In einigen Kiſten lagen Dienſtmagd ohne Lohn. Novelle von Otto Hoecker. 9. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) Ordentlich feierlich klangen ſeine Worte und ein ban⸗ 5 Erſchauern ging durch des Mädchens ſchlanke Geſtalt ihrem Anhören. Den Lebensluxus, den ſie ſo 0 edeſſen treuer Liebe ſie ſo lange getändelt hatte, 55 Steve Steve,“ brachte ſie ſtockend hervor, liehe eifſt du denn nicht, daß ich dich viel zu aufrichtig ne e, als daß ich an ſolchen Gedanken länger Anſtoß hmen könnte?“ viche, schüttelte traurig den Kopf.„Jetzt machſt du dir ei eicht nichts daraus,“ verſetzte er ſanft,„aber ich 7 5 mich noch Wort für Wort auf das, was du mir gtbeſt, bevor du zu Miſtreß van Rensfellaer aingeſt. Woete. 7 Weilchen, meinteſt du, würde es ja ber⸗ 5 0 ſcheinen mit der koſ gen, kleinen Wo und een Möbeln darin und den ſchönen S. zum d. giehen.— Sieh, Mabel, heut ſeh ichs ein, wie recht eine amals gehabt haſt. Das Leben, das die Frau armen Manes führen muß, iſt grauſam hart— und; 5 5 8 55. ud ich will dich nicht in ſolch ein Unglück bringen!“ Aus ihren feingeröteten dügen ſprach jetzt eine ſtille, „Ich— ich hab dich ſo lieb, Steve.— Ich würde auch das Härteſte um dich ertragen können!“ kam es ſchluchzend von ihren Lippen. Doch Steve verſchränkte die Arme willensſtark über ſeiner Bruſt, um nicht der Verſuchung, ſie um ihre Schultern zu legen, zu unterliegen. Während ſie ſo einander ſchweigend gegenüberſtan⸗ den, öffnete ſich die nur angelehnt geweſene Verbin⸗ dungstür vollends und auf der Schwelle erſchien Frau Moffart. i „Du haſt Unrecht, Steve, ſo gut du's ſicherlich auch meinen magſt,“ begann ſie.„Sieh, mir tut's weh, daß du aus meinen eigenen Worten nur herausgehört haſt, wie hart es unſereins auf Erden hat, aber eins haſt du vergeſſen, Steve, das iſt die Liebe, die unſer Herrgott uns Frauen ins Herz gelegt hat, die echte Liebe meine ich, weißt du, wie ſie vom Himmel kommt und einen ſelbſtlos macht— und was wäre denn eine Frau ohne ſolche Liebe!“ Mit blitzenden Augen wendete ſie ſich ihrer Tochter zu.„Und du biſt auch ſchuld daran, daß Steve einen falſchen Begriff bekommen hat,“ ſagte ſie gütig.„Haſt immer von dem unbezahlten Dienſtmäd⸗ chen geſprochen. Das iſt erſt recht ein unverſtän⸗ diges Wort. Mir iſt's nie eingefallen, mich als eure Dienſtmagd zu betrachten, weil ich für euch geſorgt, euch abgewartet und meinetwegen auch bedient habe. Du lieber Gott, dafür bin ich ja Frau und Mutter ge⸗ worden, das iſt unſer heiliger Beruf. Wir ſollen Licht ins Dunkel bringen, den Mann und die Kinder aufrichten, ihnen Liebe und Troſt geben, Freude in ihr Daſein bringen und ihnen das Leben nach Möglichkeit leicht machen. Das iſt nicht Dienſtmagdarbeit, das läßt ſich überhaupt nicht mit Geld bezahlen, ſondern es iſt ſo gut unſerem Herrgott gedient, wie vom Prieſter in ſeiner Kirche.“ a N trat dicht an das engen, niedrigen Zimmer mit ſeiner ärmlichen Einrich⸗ Menſchenherzen neu Raum, aber aus den gealterten Mienen der ſchlichten Frau ſtrahlte ein Lächeln, ſo gütig und mütterlich, daß es ordentlich wie überirdiſcher Lichtſchein von ihm ausging. „Gewiß, ich hab's geſagt und ſag es auch heute noch, daß es ſchwer iſt, Kinder großziehen zu müſſen,“ fuhr ſie leiſe fort.„Aber meint ihr etwa, daß mein Leben darum freudlos geweſen iſt? Ich will nicht von den vielen kleinen Freuden ſprechen, die einer Mutter beſchert ſind, weil nur ſie ſie verſtehen kann. Aber glaubt ihr vielleicht, ich zehrte nicht heute noch an der Erinnerung, wie wun⸗ derſelig glücklich ich als Braut war und ſpäter in meinem Eheſtand? Dein Vater, Kind, Gott hab ihn ſelig, war bei all ſeinen Schrullen ein guter Mann, er hat mich auf ſeine Art rechtſchaffen lieb gehabt, und in ſeiner letzten Stunde als er nimmer hat ſprechen können, da hat er noch einmal mich bei der Hand gefaßt und ſie ſo eigen ge⸗ drückt. Oh, da lag ſo viel darin, und es gab mir Kraft und Mut, alles zu tragen. Ich hab ſeinen Handdruck wieder geſpürt, als unſere beiden Kleinſten ſtarben und du mir wie ein Sohn beigeſtanden biſt, Steve. Hab ich nicht dem Herrgott danken können für die Zeit, die er ſie mir geſchenkt gehabt hat, und waren's auch nur fünf und ſechs Jahre? Frauenleben iſt hart, und es nimmt viel— erſt das glatte Geſicht und dann auch die Kraft. Aber wenn man einen Mann, der einen von Herzen lieb hat, ſein eigen nennen darf, und der Herrgott ſchenkt einem gute Kinder, dann iſt's das Leben wert, Steve— weiß Gott, zu werden!“ i a f Eine Weile war es ſtill im ſchon völlig nachtverdunkel⸗ ten Raume. Dann atmete Steve Miller tief auf und geliebte Mädchen heran. Und in dem dann iſt's doppelt wert, gelebt. tung begann ein Licht troſtreich die Dunkelheit zu durch⸗ dringen— es war die ſelige Hoffnung, die in geboren worden war. Gortſetzung folgt)) Oberlandesge⸗ richtes über die Gültigkeit der Berliner Stadtverordne⸗ tenwahlen iſt nunmehr gefällt. Sie erklärt die Wahl zur Bildung einer Stadtverordnetenverſammlung und der Bezirksverſammlung für ungültig, weil die Wahlord⸗ nung, die der Miniſter des Innern für die letzten Wah⸗ len zum Stadtparlament erlaſſen hat, den geſetzlichen (Drahtbericht unſerer Berl. Red.) laufen fortwährend Klagen aus dem beſetzten Rheinland ein, in der ſich die zwei jungen 8 Theiniſche Industrie darüber beſchtderk, Daß der fran zöſiſche Handelsſpionagedienſt immer dreiſter arbeite; ob⸗ wohl die rheiniſche Induſtrie der franzöſiſchen Spionage Widerſtand entgegenſetzt, bittet ſie doch die Regierung, Schutzmaßnahmen hiergegen zu ergreifen. Keine Reiſe des Reichskanzlers nach Belgien. Die von einer Reihe führender, auch badiſcher Blät⸗ ter veröffentlichte Mitteilung, daß der Reichskanzler eine Reiſe nach Belgien plane, trifft nicht zu. Wie wir aus Regierungskreiſen erfahren, hat der Kanzler keinen An⸗ laß, nach Belgien zu reiſen. Die Beziehungen zwiſchen Belgien und Deutſchland ſind auch heute noch nicht die beſten. In vielen Fragen ſchweben noch Verhandlungen, die ſich unendlich lang hinziehen. Der Kanzler hat keine Urſache, in dieſe Verhandlungen einzugreifen, oder ſie urche eee nach Belgien zu beſch es . Oberſchleſien. Oppeln, 10. Juli.(Drahtbericht unſerer Berl. Red.) Der bisherige Kreiskontrolleur von Rybnik iſt zum Stadtkommandanten von Ratibor ernannt worden. Er hat ſofort über Ratibor den verſchärften Belagerungszu⸗ ſtand verhängt. Wer auf der Straße mit Waffen, Schlaginſtrumenten oder Reitpeitſchen angetroffen wird, ſoll ſofort vor den interalliierten Sondergerichtshof ge⸗ stellt werden. Ebenſo ſoll es den Perſonen ergehen, die in angetrunkenem Zuſtande angetroffen werden. Der Kommandant hat das Alkoholverbot ſofort wieder ein⸗ geführt. Breslau, 10. Juli.(Drahtbericht unſerer Berl. Red.) Korfanty weilt noch immer mit ſeinem Stabe in Kattowitz. Infolge der Amneſtie der interalliierten Kommiſſion iſt es nicht möglich, dem Urheber des Auf⸗ ſtandes beizukommen. Auf alle Fälle aber hat Korfanty das oberſchleſiſche Abſtimmungsgebiet zu verlaſſen, ge⸗ nau ſo wie es General Höfer, obwohl er Oberſchleſier ift, hat verlaſſen müſſen. Man darf erwarten, daß die Reichsregierung alle erforderlichen Schritte tun wird, um die Entfernung Korfantys, des ewigen Störenfrieds lin Oberſchleſien, herbeizuführen. Berlin, 10. Juli.(Drahtbericht unſerer Berl. Red.) Wie die Blätter melden, hat die interalliierte Kommiſ⸗ ſion in Oppeln eine Kundgebung erlaſſen, in der es heißt: Die Bevölkerung wird daran erinnert, daß jede Perſon, die im Beſitze von Waffen und Munition ohne die vorgeſchriebene Erlaubnis betroffen wird, mit Ge⸗ fängnis von 2 Monaten bis zu 5 Jahren oder mit [Geldſtrafe beſtraft wird. Die Betroffenen werden auch von den Rechtswohltaten der Amneſtie ausgeſchloſſen. London, 10. Juli.(Drahtbericht unſerer Berl. Red.) Der Korrespondent der„Times“ meldet aus Kattowitz, die Liqugidation des polniſchen Aufſtandes ſei mehr pro forma als defarto erfolgt. Im öſtlichen Teile des polni⸗ ſchen Aufſtandsgebietes ſei z. B. der größte Teil der von Korfanty organiſierten Verwaltung noch in Tätigkeit. Sie Hriegsbeſchuldigten⸗Prozeſſe. Leipzig, 9. Juli. Senatspräſident Dr. Schmidt bemerkte zu Beginn der heutigen Sitzung, daß die Beweisaufnahme, ſoweit die franzöſiſchen Zeugen in Frage kommen, nicht ortgeſetzt werden könne, da dieſe Zeugen auf Anweiſung von Paris Leipzig verlaſſen hätten. Es wird ſodann mit der [Vernehmung der deutſchen Zeugen ſortgefahren. Als er⸗ ſter Zeuge wird Bankbeamter Hartmann aus Meiningen vernommen, der Inſpektor des Geſangenenlagers war. Er gibt unter anderem an, daß bis zum Eintreffen der Ruſſen der Geſundheitszuſtand im Lager ein guter war. General⸗ [major Kruska habe täglich das Lager bis in eden Winkel ſinſpiziert. Ueber die Tätigkeit der deutſchen Aerzte berich⸗ iet der Zeuge, daß von 18 deutſchen Ae en 14 bei der Be⸗ 8 ömpfung des Typhus erkrankt ſind, von denen vier geſtor⸗ ben ſind. Von 16 fremden Aerzten ſind nur zwei geſtorben. 5 e ſanitären und ſonſtigen Zuſtände im Lager waren die denkbar beſten. — Von der Aeußerung des Generalmajors Hört„er führe den Krieg auf ſeine Art“, habe er nichts gehört. Der nächſte Zeuge, Oberleutnant a. D. Henrich, war elbſt an Flecktyphus erkrankt geweſen. Er gibt Auskunft tber die Beiſetzung der Opfer. Jeder Tote erhielt einen Sarg. Der Zeuge gibt auch Auskunft über die Anlagen und Einrichtungen des Lagers. Obwohl die Ruſſen in Maſ⸗ en ankamen, hat kein einziger im Freien zu kampieren brauchen. Nach ſeiner ſeſten Ueberzeugung könne General Fruska den ihm von den Franzoſen vorgeworfenen Aus⸗ Ruch nicht getan haben. Staatsrat Dr. Schulz ſagt aus: Die Transporte über⸗ rzten ſich und es wurde daher von unſerem Perſonal leine übermenſchliche Arbeit geleiſtet, damit das Lager in Ordnung kam. Durch die ſpäter erſolgte Vermiſchung der franzöſiſchen und ruſſiſchen Gefangenen nahm die Läuſe⸗ Plage anfang 1915 ſchrecklich zu, obwohl alle Mittel zu ihrer 2 kämpfung in Anwendung kamen. Der Zeuge wurde als⸗ dann über die Tätigkeit der deutſchen und franzöftiſchen Aerzte vernommen. Charakteriſtiſch iſt ſeine Anaabe, daß die Ausſagen der franzöſiſchen Gefangenen gegen die Selbſt⸗ . der franzöſiſchen Aerzte ſprechen, die ſich äter als Retter in der Not aufgeſpfelt hötten. Geheimrat Dr. Görtner wetſt alsdann darauf hin, daß im November 13 Erkrankungen an Fleckfieber feſtgeſtellt wurden. 1 15 0 5 Beuge hat nur einige Mol des Locer beiucht. Die Beköſti⸗ — de den der rn fferröft N FrE He N Vc Ar r kein Grund nor, die Gefangenen der Lerußlichen Notjonen, die doch im Weltkrieg gegen uns kömyften, in den Lagern zu trennen. Es iſt alles geſchehen, um den Ausbruch einer Seuche zu nerßindern. Darauf erottet Dy. Damſch wWoß Mad ⸗Maf in Gettin⸗ en. oin Gutachter üher die ſonitäzyon Nerhältniſſe im Lager. Er komm! en dam Schluß, daß pon der Nermoltung des Lagers aſſe Norſichtsmobregeln detrotfſen murden, um den Geſundheitszuſtand auf der Höhe zu halten. b Das Meteil. Leinsig, 9. Juſi. In dem Prozeß gegen den General⸗ leutnoent non Schack und den Generalwoiyy Kruska wur⸗ den beide Aug freigeſprochen. Die Koſten wurden der Staatskaſſe auferlegt. 8 gate Senatspröſident Schmidt über die Abberufung der fran⸗ zöſiſchen Zeugen. Leipzig, 9. Juli. Senatspräſibent Schmidt äußerte ſich einem Vertreter der„Leipziger Neueſten Nachrichten“ ge⸗ genüber über die Folgen der Abberufung der franzöſiſchen Vertreter und Zeugen. daß die Verhandlung ruhig ihren „Fortgang nehmen würde. Die franzöſiſchen Vertreter, faſt ausſchließlich Juriſten, haben ſich in äußerſt korrekter Form von dem Vorſitenden verabſchiedet und als Grund angegeben, daß ſte auf Befehl ihrer Regierung nach Paris zurückkehren müßten. Sie ſtellten bei dieſer Gelegenhit ausdrücklich feſt, daß die Abberufung der? ihnen veronlaßt worden ſei, ſonderr fronzöſiſchen Konſul, und ſie kon: bons hier Zeugengwöhrend des We dureh den Vorſitzen⸗ den erfplgen künne Peber war Senokesorkſident Schmidt höchſt befreunder uh Abberufung der Zeugen, hat aber keinen Einſuruch er 1. Bei der Füßrung der Prozeſſe laſſe er ſich nur von juriſtiſchen Geſichtspunkten leiten. Er wird die Verhbapdinngen Weiſe leiten, obne ſich ven freent zu laſſen, weder ven links noch von rechts oder vom Aus⸗ land. 2 7. 22 86 1 5 8 ite 37 222 1917 9 Der Zusammenbruch der Zwaugswirſchaſt. Wir erinnern uns an die Vorkriegszeit, an die poli⸗ tiſchen Kämpfe, die damals ausgefochten wurden, an die Ziele der einzelnen Parteien. Vergleichen wir unſere innerpolitiſchen Vorgänge von damals und heute, ſo fin⸗ den wir, daß ſich alle Parteien in ihren Anſchauungen dewandelt haben, am meiſten aber die Sozialdemokratie. Ein Schlagwort in ihren Wahlkämpfen war die Forde⸗ rung der Sozialiſierung und Kommuniſierung, war die Zwangsbewirtſchaftung der Lebensmittel. Sie ſtritt gegen die indirekten Steuern und bekämpfte die Einfuhr⸗ zölle. Heute wünſchen die Sozialdemokraten die Ein⸗ fuhrzölle. Heute wünſchen die Sozialdemokraten die Ein⸗ fuhrzölle, heute fordern ſie indirekte Steuern, heute ver⸗ langen ſie zwar die Sozialiſierung, hüten ſich aber, ihre Machtmittel einzuſetzen, um ſie wirklich durchzuführen. Die Kommunaliſierung hat ſich im Kriege nicht bewährt, die Zwangsbewirtſchaftung der Lebensmittel iſt zuſam⸗ mengebrochen. Und kein anderer als ein führender So⸗ zialdemokrat, der erſte Sozialdemokrat in der Regierung, Staatsſekretär a. D. Dr. Auguſt Müller, iſt es, der heute ſeiner Partei ausdrücklich beſcheinigt, wie irrig jene For⸗ derung des Erfurter Programms iſt, die die Zwangs⸗ bewirtſchaftung der Lebensmittel fordert. Er ſpricht in einem Artikel davon, daß die Zwangswirtſchaft nicht ab⸗ gebaut worden ſei, ſondern daß ſie zuſammengebrochen iſt. Damit beſcheinigt er die Auffaſſung in bürgerlichen Kreiſen und reißt von der ſozialdemokratiſchen Beſchöni⸗ gung den verhüllenden Schleier. Tatſache iſt, daß die Kriegsgeſellſchaften, jene Regie⸗ rungsſtellen, die mit der Zwangsbewirtſchaftung der Le⸗ bensmittel und der notwendigen Bedarfsartikel beauf⸗ tragt waren, niemals freiwillig an einen Abbau dachten, ſondern ſich dazu entſchließen mußten, nachdem ſie im öffentlichen Leben den Beweis erhielten, wie überflüſſig ſie waren. Gewiß darf nicht verkannt werden, daß wöh⸗ rnd des Krieges die Bewirtſchaftung der Lebensmittel durchaus am Platze war. Damals gab es aber auch noch eine Staatsautorität, einen Reſpekt vor Geſetzen und Ver⸗ ordnungen, damals waren die Mittel und die Wege vor⸗ handen, die Lebensmittel und Rohſtoffe zu rationieren und ſie der Bevölkerung und Verbrauchern in gleichmäßi⸗ ger Weiſe zuzuführen. Indeſſen: mehr und mehr lockerten ſich die Beſtimmungen und es gab ſchließlich nie⸗ mand in Deutſchland, der nicht gegen die Verordnungen verſtieß, die die Zwangswirtſchaft befeſtigen ſollten. Außerdem begannen die Kriegsgeſellſchaften und die be⸗ hördlichen Stellen, die die Zwangsbewirtſchaftung betrie⸗ ben, einen Luxus, der zum Himmel ſchrie, eine Ver⸗ ſchwendung an Ausgaben, die notwendigerweiſe auf die Lebensmittel, auf die Rohſtoffe, die bewirtſchaftet wur⸗ den, aufgeſchlagen werden mußten. Nach und nach ſtie⸗ gen die Preiſe, hauptſächlich, weil einmal die zwangs⸗ bewirtſchaftenden Stellen weitherzig im Bewilligen waren und die Unkoſten ſämtlich auf die Verkaufspreiſe aufge⸗ ſchlagen wurden. Es war kein Geheimnis: man zahlte die koſtſpielige Unterhaltung der Zwangsbewirtſchaftung blutenden Herzens mit den hohen Preiſen, die die notwendigſten Lebensmittel koſteten. Die Zwangswirtſchaft mußte zu⸗ ſammenbrechen, weil ſie ausgeſprochen volksfeindlich war— Die Freunde erkannten das nach und nach ſelbſt an. Es ergab ſich, daß man mehr und mehr dazu überging, die Feſſeln der Zwangswirtſchaft zu umgehen, da ſich zeigte, daß zu Unrecht die Rationierung aufrecht erhalten wurde. Weiter und meiter griff der Schleſchhandel um ſich. Und ſchließlich kam es ſoweit, daß man auf die Karten vielfach vollſtändig verzichtete, die die Zwongsbewirtſchaftung als Zeichen ihrer Macht auszugeben beliebte. Der Staatsanwalt, der ſo oft angewieſen wurde, mußte ſich ſelbſt in wiederholten Fällen als befangen erklären, weil er wie jeder andere ſich als Sünder gegen die Zwangs⸗ wirtſchaft fühlte. Beweis alſo genug, wie das Volk trotz der Zwangswirtſchaft ohne Zwangswirtſchaft leben Mute Und wenn ſchließlich endlich der Zuſammenbruch hier und da kam, wenn ſich ergab, daß die Zwangsbewirtſchaf⸗ lelt, um es zu verteilen, während der tung nichts mehr erhiel rteiler rer Sbleichn de über de reichen Vorzäte berfügte, Daun Achelte deteſfks der dſe Forderungen Parteien. Wie oft haben ſie in den Parlamenten die Auflöſung der Kriegsgeſellſchaften, wie oft den Abbau der Zwangswirtſchaft gefordert. Das Reichsernährungs⸗ miniſterium indeſſen hielt den Herren der Zwangswirt⸗ ſchaft die Stange, bis es ſchließlich nicht mehr ging. Und wenn dann die Zwangsbewirtſchaftung eines Lehensmit⸗ tels, einer Rohſtoffart verkündet war, ſo zeigte ſich ſofort ein Preisrückgang, zeigte ſich eine Ueberflut von Waren, ſo daß man ſich fragte, wo dieſe gelegen haben mögen, als ſie noch zwangsbewirtſchaftet wurden. In dieſen Ta⸗ gen haben wir die Aufhebung der Zwangsbewirtſchaf tung der Butter erfahren. Und hier wie in früheren Fällen das eklatante Beiſpiel, daß ſich die Preiſe ſofort ſenkten. Man zahlte für Butter im Schleichhandel bis zu 46 Mark das Pfund, die Städte verkauften ſie in Ra⸗ tionen durchſchnittlich zu 26 bis 28 Mark das Pfund und heute erhält man die Butter im Freihandel(ſoviel man will überraſchenderweiſe) bereits zu 18 und 19 Mark das Pfund. Will man noch mehr Beweiſe für den Zuſammen⸗ bruch der Zwangswirtſchaft haben? Heute iſt zum Bei⸗ ſpiel vollſtändig unverſtändlich, wie man den Zucker nach „wangsbewirſchaften“ kann, der Zucker, der im Schleich⸗ handel in reicher Menge vorhanden iſt und der in kleinen Rationen dem Volke zugänglich gemacht wird, daß es buld lächerlich wird. Auguſt Müller, der ſozialdemokra⸗ tiſche Staatsſekretär a. D., hat durchaus recht, wenn er eine ſchleunige Zwangsbewirſchaftung auch des Zuckers fordert und darauf hinweiſt, daß dieſe Zwangsbewirt⸗ ſchaftung ebenfalls und Ploleſte 1 zuſammengebrochen ſei, alſo die Zeit gekommen wäre, da wieder einmal mit großer Poſe von behördlicher Seite erklärt werden könne: Zucker frei wir geben den 10 el Man hört nichts in der Sozialdemokratie, daß die Zwangswirtſchaft weiter beſtehen bleiben ſoll, ob⸗ wohl im Erfurter Programm immer noch ungeſtrichen dieſe Forderung beſteht. Auch die Sozialdemokraten haben ſich durch die Verhältniſſe davon belehren laſſen, daß Theorie und Praxis zwei Dinge ſind, die ſich wie Feuer und Waſſer ſcheiden. 5 N Wie lange noch? Die Peuftousnachzahlungen für Offiziere. Wir leſen im„Berliner Lokalanzeiger“: 5 Zu Anfang dieſes Jahres wurden die ſogenaunten„alt; penſionierten“ Offiziere uſw., d. h. diejenigen, die vor dem 1. April 1020 in den Ruheſtand getreien ſind, durch die offt⸗ zielle Mitteilung erfreut, daß das Reich endlich zu dem edel⸗ mütigen Entſchluſſe gelangt ſei. die Unterſchiede zwiſchen ihrer und der Penſiun der„Neupenſtonäre“ wieder auszu⸗ gleichen. Mehr noch: Im Hinblick auf die offenſichtliche ſchwere Notlage der Altpenſionäre ſollten die nachzuzahlen⸗ den Beträge ſogleich auf Grund der bisherigen Bezüge ausgerechnet und ausgezahlt werden. Welchen Jubel, welche tiefe Dankbarkeit dieſe eigentlich ſelbuverſtändliche Entſchei⸗ dung in den Kreiſen der in Frage kommenden Penſions⸗ empfänger auslöſte, kann nur der ermeſſen, der einen Ein⸗ blick in die bittere Not diefer jah aus ihrem Lebensberufe geſchleuderten oder nicht mehr arbeitsfähigen alten Solda⸗ ten hat tun können. Im Februar verſandte die Poſt denn auch prompt die angekündigten Fragebogen, die ausgefüllt und dem zuſtändigen Verſorgungsamt zurückgegeben wer; den mußten. Und ſeitdem— nichts. der doch etwas: In der Preſſe erſcheinen von Zeit zu Zeit Hinweiſe auf die außerordentliche Arbeit, die den Aemtern durch die Ausrech⸗ nung der Nachzahlungen entſtanden ſeien, Mahnungen zur Geduld und Erklärungen, daß die Fragebogen buchſtaben⸗ weiſe nach der Reihenfolge des Einganas bearbeitet wür⸗ den und daß Anfragen und Bitten um Beſchleunigung 8 b hätten und nicht beantwortet würden. Dabe lieb's. a Nun iſt ja an ſich Geduld eine ſchöne und ſogar als gött⸗ lich angeſehene Eigenſchaft, und gerade der Soldat hat ge⸗ wiß in ſeinem ſonſt ſo herrlichen Berufe mehr wie jeder andere Gelegenheit gehabt, ſich darin zu üben. Aber ein⸗ mal hat auch ſie ein Ende, und da die tauſend lauten und lei? ſen Kernſprüche, die aus ungezählten Seelen täglich zum Himmel geſtiegen ſind, vielleicht die Herzen etwas erleichtert, ſonſtigen Erfolg aber nicht gezeitigt haben, verſuche ich es einmal mit dieſer Flucht in die Oeffentlichkeit. Wir alten Offiziere ſind ja— ſoll man ſagen: leider?— keine ſtädtiſchen ziellen Charakter. Elektrizitätsarbeiter, ſonſt hätte wohl ein hübſch aufgezoge⸗ nes Demonſtratiönchen ſchon längſt Abhilfe geſchaffen An? den ſchleppenden Zuckeltrab des Amtsſchimmels in ſauſe t des Attackentempo verwandelt. Aber das liegt uns ha nicht. Und ſo hungern und warten wir weiter. Uebrigens ſcheint es mit der regelmäßigen und buchſta, henweiſen Behandlung der Fragebogen nach Reihenfolge de Einganges auch einen Haken zu haben. Denn, um ein praktiſches Beiſpiel zu geben: Ich erhielt meinen Frage- bogen am 18. Februar mit der erſten Poſt und gab 12 nach Ausfüllung um 9 Uhr vormittags des gleichen Tage als Einſchreibebrief auf. Eine ſchnellere Erledigung n wohl kaum denkbar. Da mein Namen mit dem Buchſta⸗ 55 F anfängt, ſehe ich auch darin keinen Grund zur Verzöge⸗ rung. Und doch habe ich am 11. Juni, noch nicht die 9 ringſte Nachricht erhalten. Wie lange noch, Herr, wie lange Ausland. Das engliſch⸗amerikaniſche⸗japaniſche Bündnis. London, 9. Juli. Lloyd George hatte geſtern 11. Unterhauſe eine Erklärung abgegeben über die Erha tung und Wiederherſtellung des Gleichgewichts 5. fernen Oſten. Erklärungen, die mii der Frage der Er neuerung der Allianz mit Japan f zuſammenhingen, Durch den Waſhingtoner Berichterſtatter des„Philadel⸗ phia Public Lodger“ iſt bekannt geworden, daß von engliſchen Regierung der amerikaniſchen Regierung it Vorſchlag gemacht worden iſt, an einem Abkommen 00 Japan teilzunehmen, ſodaß anſtelle der engaliſch japan ſchen Allianz eine Tripleentente zwiſchen England. Ame⸗ rika und Japan eintreten würde. Dieſe engliichen 5 ſchläge ſind auf diplomatiſchem Wege in Maſhingt 1 überreicht worden und haben alſo einen vollſtändig 24 Die amerikauſſche Regierung 555 Begriffe, dieſe Vorſchläge zu prüfen. Lloyd George 25 geſtern erklärt, er hoffe, am nächſten Montag in. chen Lage zu ſein, über die Frage der engliſch⸗ apaniſ des Allianz wichtige Ausſagen machen zu können, die us. Js Antwort abhängen, die man aus Amerika und aus ö pan erwarte.. 5 Caglilde Verbauslungen mit Nuſtepha Seal Pal 3 —— .. Hartinger der Orektönttnandent der Erteltte⸗ en in Konſtantinopel demnachſt nach Angora gehe mit Muſtapha Kemal Paſcha zu verhandeln. Eng⸗ um liſcherſef i f g Weſeits wird dazu mitgeteilt, General Harrington ſel etzten Sonntag amtlich benachrichtigt worden, daß f en G asche ſich glücklich ſchätzen würde, mit dem engli⸗ zu n eneral zuſammenzutreffen, um dieſem Vorſchlage frage Pebrenen. General Harrington habe dieſe An⸗ Außen deuſtapha Kemal Paſchas nach London an das b erteilt mt weitergegeben. Dieſes hat nun die Weiſung niſche daß wenn die franzöſiſche, italieniſche und japa⸗ neral Kommiſſionen in Konſtantmopel zuſtimmen, Ge⸗ ſoll arrington der Einladung Kemals Folge leiſten gierun er engliſche General hat von der engliſchen Re⸗ von 8 die Weiſung erhalten, Vorkenntnis zu nehmen nicht n türkiſchen Vorſchlägen und auf eine Erörterung ſtieren zugehen, gleichzeitig aber auch lebhaft zu prote⸗ und“ gegen die Mißhandlungen engliſcher Gefangener Es ngegen die Chriſtenverfolgung ſeitens der Türken. ſantindde mitgeteilt, daß die Ententekommiſſion in Kon⸗ teilt opel ihre Zuſtimmung am letzten Sonntag er⸗ ene a, Lloyd George har ſelbſt im Unterhaus noch die e rläuterung hierzu gegeben, mit der Erklärung, derhandliſche Regierung ſei bereit, mit den Kemaliſten zu in. eben l, um einen Krieg mit den Türken zu ver⸗ Kampfanſage dem neuen italieniſchen Kabinett. ügano, 7. Juli. Die Sozialiſten ſind zur ſchärfſten enthalte nigten e Schärfſte Gegnerſchaft ſagten auch die verei⸗ a Auch hebafziſten, Nationaliſten und Rechtsliberale an. gier 5 ervorragende Giolittianer ſind mit der neuen Re⸗ ic unzufrieden. Selbſt die Fraktionen, aus deren er ſich das Kabinett zuſammenſetzt, ſind nicht n. Der„Avanti“ nennt das Kabinett einen amen Diener Frankreichs. us Attentat auf den ſerbiſchen Prinzregenten. duch Prad, 9. Juli. Der kommuniſtiſche Abgeordnete Pein ztekebinjac erſcheint an dem Aettntat gegen den dernanngenten ſtark kompromittiert. Der in Neuſolz Schuſt mene kommuniſtiſche Agitator Kolacſek, ein Ver chwdehilfe, belaſtete auch Trebinjae als Leiter der kerſuchun ang gegen den Prinzregenten Ozikl. Der Un⸗ binjg ungsrichter wird die Auslieferung des Abg. Tre⸗ gaben erlangen. Die bisherigen Unterſuchungen er⸗ ö muniſtiſcöwedſelhaft, daß das Attentat ein Werk kon ö iſcher Terrororganiſation war. i De Valera ſchlägt einen Waffenſtillſtand vor. erhauf don, 9. Juli. Lloyd George hat geſtern im Un⸗ l Naleras erklärt, General Smuth ſei auf Einladung De Vorſchla nach Irland gegangen. De Valera habe den angerend gemacht, während der Dauer der engliſcherſeits N treten gten Verhandlungen einen Waffenſtillſtand ein⸗ du laſſen. Fchec, b. Juli.(Privattelegramm.) Wie die„N. iſt 5 Ztg.“ von ihrem ruſſiſchen Vertreter Die Panderelend in Sowjetrußland grauenerregend. und de gibt zu, daß tauſende von Kinder brot⸗ chen; ittellos auf der Straße liegen und daß viele Mäd⸗ Andesalter ſich ſchon der Proſtitution hingeben. läglich usſchuß für Unmündige werden allein in Moskau angelier Kinder, die als„entgleiſt“ bezeichnet werden, Satiſt ert; in den letzten 11 Monaten gab es laut einer Ferbregen der„Isweſlia“ über 90⁰⁰ minderjährige . E er“ Fr 21 22 55 2 anzöſiſche unverſöhnlich keiten a 2 2 7 5 amen blies Fanfaren, als die Meldung von der Zu⸗ chen 80 unft der beiden Aufbauminiſter, des franzöſi⸗ baden betbeur und des deutſchen Dr. Rathenau, in Wies⸗ 0 annt wurde. Wenige Kreiſe in Deutſchland eſtandig. deſto lungenkräftigere, verkündeten die nahe igung zwiſchen Deutſchland und Frankreich. te deutf em franzöſiſchen Blätterwald echote wieder, näher cher Wunſch zu ſein ſchien: Man wolle die An⸗ f 70 8 zan Deutſchland. In London horchte man auf cha aun f. es handelte ſich um einen franzöſiſchen ma gegen England, um eine Abwehr, eine Vereite⸗ nan ſch deutſcher Annäherung. In Frankreich be⸗ enn die ſehr wohl, welcher Nachteil entſtehen könnte, . eutſchla Beſtrebungen, die ſowohl in England wie in kücke and ſich hervorwagten und auch bereits eine . eingdſunden hatten, tatſächlich zum Erfolg gelangten 5 bade. zusgleich der engliſch⸗deutſchen Differenz erfolgt F in franzöſiſches Blatt hat eigentlich rechtzeitig bas Frankreich tun könne und wie es deutſch⸗ VBerſtändigungsmöglichkeiten vereiteln würde. . en müſſe ſeinerſeits beweiſen, wie leicht 0 die it Deutſchland an einem Tiſch zu ſitzen. Und — Abbene Valaßfolgerung: Die von hüben wie drüben ver⸗ cba n kändigung mit Frankreich, jene Konferenz in deli„Die ihren Beginn andeuten ſollte, iſt niemals er du ile Frankreichs geweſen. Briand hat es wie⸗ ll, Nor Aver Reden bewieſen. 5 5 8 N dune Jem Kammerausſchuß ſprach er über die Sank⸗ 0 ich Tur, verkündete, Frankxeich denke nicht daran, die en Sd rchführung des Verſalller Vertrages beſchloſſe⸗ tun, Sa 8 a ung uktionen aufzuheben. Es hat gar keine Bedeu⸗ en; denn 5 2 9 90 dend dee in einer anderen Pariſer Meldung abſchwä⸗ wird, die Aufhebung dieſer Sanktionen werde ann 4 Abe — olche Bedingung iſt nie greifbar, verpflichtet 1 es von den deutſchen Beweiſen befriedigt te hundertmal von franzöſiſcher Seite betonte elagt, daß Frankreich in keiner Hinſicht nach⸗ daß es etwa, um eine Verſtändigung mit rbeizuführen, einen Teil ſeiner Errungen⸗ Wr haben Len Franlte f nn bega eie n gegen das neue italieniſche Kabinett über⸗ „da das Kabinett eine Reihe von Reaktionären erfährt, 2 r eln, cbt Ta Sece erer err te e e zu einer Verſtändigung verrät, mißtrauiſch beachten. Briand hat neuerdings dafür geſorgt, daß der Optimis⸗ mus in Deutſchland nicht zu groß wird. Frankreich iſt und bleibt der eingeſchworene Gegner des zertrümmerten Deutſchlands. Es hält zähe an allen Beſchlüſſen feſt, die zur Niederdrückung, zur Knechtung und zur Zertrümme⸗ rung Deutſchlands gefaßt worden ſind. Es hat ſich in Düſſeldorf, Duisburg und Ruhrort feſtgeſetzt und will keineswegs dieſe Städte räumen, obwohl die Gründe, die zur Beſetzung dieſer Städte führten, durch die Annahme des Ultimatums lange hinfällig geworden ſind. Aus London kehren in regelmäßigen Zwiſchenräumen Mel⸗ dungen wieder,, nach denen die engliſche Regierung mit allem Nachdruck die Aufhebung der Sanktionen in Ver⸗ folg der Londoner Konferenz unterſtützt. Sollte Eng⸗ land wirklich ſo machtlos ſein, die Sanktionen, die vom Oberſten Rat beſchloſſen wurden und an denen England einen großen Anteil hat, nicht aufheben zu können? Wir ſind der Ueberzeugung, daß es ſehr leicht möglich wäre, dieſe Drangſalierung Deutſchlands zu beſeitigen, wenn England es ernſtlich wollte. Uns ſcheint der Wille zu feh⸗ len, es ſcheint, als ob man in England uns mit der Ver⸗ heißung tröſten will, der nächſte Oberſte Rat werde in die⸗ ſer Frage endgültige Beſchlüſſe faſſen. Jedenfalls wecken die neuen Aeußerungen Briands bei uns auch ſtarkes Mißtrauen gegen England, denn wie kommt ein Briand dazu, im Senat⸗Ausſchuß zu erklären, daß der engliſche Standpunkt ſich dem franzöſiſchen in der oberſchleſiſchen Frage angenähert habe. Der franzöſiſche Standpunkt iſt der, daß die Teilung Oberſchleſiens nach dem Verſailler Vertrag vor ſich gehen ſolle, was im fran⸗ zöſiſchen Sinne heißt, ſie habe ſo zu erfolgen, daß das Induſtriegebiet an Polen falle. Engliſcherſeits muß auf dieſe Erklärung Briands ein unbedingter Widerſpruch folgen, denn es hieße der größte Widerſpurch Lloyd Ge⸗ orges, wenn er, der eine direkt entgegengeſetzte Haltung eingenommen hat, plötzlich Briand gegenüber ſchwach ge⸗ worden und dieſen ermächtigt haben ſoll, Englands Zu⸗ ſtimmung zu dieſer ſeltſamen Teilung Oberſchleſiens zu bekunden. Möglich iſt es, daß der franzöſiſche Miniſter⸗ präſident hier nur ſtark auf den Buſch geklopft hat. Das ſcheint aber ſo undenkbar, denn auch Briand darf einem Senatsausſchuß nicht Verſprechungen machen, die mit den Tatſachen nicht übereinſtimmen. Wir haben jeden⸗ falls hier eine Unklarheit in zwei wichtigen politiſchen Fragen, die Deutſchlands Wohl und Wehe in ſich ſchließen und müſſen für die nötige Klärung ſorgen. Von Frank⸗ reich können wir ſie nicht erwarten. Von dort haben wir, was aus Briands Aeußerungen deutlich genug hervor⸗ geht, weder eine Verſtändigung noch ein Verſtändnis für Deutſchland zu erhoffen. Aber mit England können wir richten. Wir haben das Recht, zu verlangen, daß uns endlich reiner Wein eingeſchenkt wird. Die Aufgabe un⸗ ſerer Diplomaten muß es ſein, die wahre Stimmung, die jetzt Lloyd George und die ein ſuhreiche engliſche Politik beherrſchen, zu ergründen und nicht zaghaft Geheimnis⸗ krämerei in der Hoffnung zu treiben, die ganze Enthül⸗ lung engliſcher Winkelzüge könne doch ſo enden, daß ſchließlich doch, etwas Gutes für Deutſchland heraus⸗ kommt. Wir haben Monate biypdurch zwiſchen Harren und Hoffen gelebt, haben uns bemüht, die Geheimniſſe der großen Politik(in Engtand und Frankreich treibt man angeblich nur große Politik) eines Lloyd George und Briand zu ergründen und wir glaubten als harmloſe Deutſche manchmal auf dem richtigen Wege zu ſein, wenn es nach einer bindenden Erklärung keine Fehlſchlüſſe gab. Sollte Lloyd George wieder umgefallen ſein? Dann müſſen wir unſere Rechnung wieder umſtellen. Dennoch aber kann deutſche Politik immer nur ſo geführt werden, daß ſie mehr England als Frankreich zuneigt. Mit den engliſchen Intereſſen gehen wir in vielen Dingen gleich und da England eine Jutereſſenpolitik treibt, ſo müſſen wir uns auf verſchiedenen Wegen begegnen. Unſere In⸗ tereſſen ſtehen dagegen den franzöſiſchen diametral gegen⸗ über und deshalb iſt es ausgeſchloſſen, von Frankreich, das ſeine Intereſſen vorauſtellt, etwas anderes als ein Verſteckſpiel zu verlangen. Es wird(und Briands neue Ausführungen ſagen es deutlich genug) uns niedertreten, wo wir im Wege ſind und wird ſeine großen Eroberungs⸗ und Machtpläne verfolgen, ſei es mit roher Gewalt, ſei es mit Diplomatenſchläue oder mit freundlichem Lächeln all Ven bahdlungstiſchen. Wirtſchaftliches. Gegen den Verbrauch ausländiſcher Waren. Auf Veranlaſſung und unter Mitwirkung weiter Kreiſe der Induſtrie, des Handels und der Verbraucher wurde eine „Arbeitsſtelle für deutſche Wirtſchaft“, Berlin W 35, Schöne⸗ berger Ufer 36 a, begründet. Erzeugung, Handel und Ver⸗ brauch haben ſich in dieſer Arbeitsſtelle zuſammengefunden, um den deutſchen Innenmarkt den deutſchen Waren zu er⸗ halten. Aufgabe der Arbeitsſtelle iſt es, in ſachlichfachlicher Weiſe und mit beſonnener Entſchloſſenheit dafür Sorge zu tragen, daß die deutſche Ware der enthehrlichen Auslands ware, insbeſondere dem ausländiſchen Fertigerzeugnis vor⸗ gezogen wird. Die Aufklärung der geſamten deutſchen Ver⸗ braucherſchaft mit Hilfe aller großen Verbände ſoll durch die Arheitsſtelle planmäßig durchgeführt werden, um auf dieſe Weiſe auch der wachſenden Arbeitsloſigkeit infolge Ueber⸗ ſchwemmung des Inlandmarktes mit überflüſſigen Aus⸗ landwaren vorzubeugen. Es wird nur dieſer rein wirtſchaft⸗ liche Zweck im Jutereſſe der deutſchen Arbeit und keinerlet politiſche Abſicht verfolgt. N Soziales. Die Bürokratiſierung der Gewerkſchaften. Ein Vergleich der einzelnen Poſten in den Ausgaben der großen deutſchen Arbeitergewerkſchaften führt zu dem interſſanten Ergebnis, daß die Ausgaben für die Verwal⸗ tung uſw. in der letzten Zeit enorm geſtiegen, dagegen die den Mitgliedern unmittelbar zugute kommenden Ausgaben recht erheblich gefallen ſind. Es ſtiegen nämlich die Aus⸗ gaben für Sachleiſtungen, d. h. alſo für Streiks und Unter⸗ g kſchaten in den Jahren 1913 bis 1919 von 48 auf 92 Mil⸗ SA, 4 db 2 2183 ſtützungszwecke der verſchiedenen Art bei den freien Ge⸗ one; Lermegrten fit ce Jatt Tide. Wrsveben erſpart werden können. Denn k ber glei 8 a. 4,5 Millionen, die allgemeinen Unkoſten von 35 auf 45 Millionen, die allgemeinen Unkoſten von 3,5 auf 14 Millio⸗ nen. Die Hirſch Dunkerſchen Gewerkvereine zeigen eine Ausgabenſteigerung für Sachleiſtungen von 1,8 auf 24 Millionen, für Verwaltungsausgaben von 786 000 auf 2,3 Millionen Mark. Mit anderen Worten bedeutet das, daß 3. B. bei den freien Gewerkſchaften die Mitgliederzahl ge⸗ wchſen iſt im Verhältnis von 1:2, die im gewerkſchaftlichen Sinne produktiven Ausgaben für Sachleiſtungen im Ver⸗ hältnis von 1::2, die allgemeinen Ausgaben aber im Ver⸗ hältnis von 124. Daß dieſes Verhältnis geſund iſt, kann nicht behauptet werden. Die Angeſtelltenverſicherung im Reichstag. 8 Die Fraktionen der Deutſchnationalen und der Deut⸗ ſchen Volkspartei haben im Reichstag einen Geſetzentwurf als Initiativantrag eingebracht, der die dringendſten For⸗ derungen zur Geſunderhaltung der Finanzen der Angeſtell⸗ tenverſicherung erfüllt und uns geordnete Sicherſtellung angemeſſener Verſorgung der Privatangeſtellten für den Fall des Alters und der Invalidität ſowie für den Fall des Todes den Hinterbliebenen gewährleiſten ſoll. Blumen ⸗Innenſchmuck Von Guſtav Heick. Wer Feld⸗ und Wieſenblumen in fein Heim trägt, um es zu ſchmücken, kommt damit auch der Natur näher. Denn wer wird ſich um die bunte Pflanzenwelt da draußen mühen, ohne die Namen der Blumen all zu erforſchen? Das gibt ein auregendes Studium, das den Wert der Spa⸗ ziergänge erhöht.. 5 Reich gibt die Natur zum Füllen mittelgroßer Vaſen. Ein ganzer Strauß gelbblütiger Hahnenfuß, oder vom glühenden Klatſchmohn, der oft ein ganzes Kleeſtück wie mit kniſternder Seide bedeckt; und die blauen Kornblumen, locker in ein ſchlichtes langes Glas geſteckt... Locker, lang⸗ ſtielig, und meiſt nur eine Blumenart, das haben wir her⸗ ausgefunden, iſt am ſchönſten. Wir füllen auch kleine Schalen und Vaſen mit Blumen, dicht aneinander. Nur müſſen die richtigen Blumen dazu gewählt werden. Blumen, die hier nicht gedrängt erſcheinen, ſondern locker zuſam⸗ menſtehen und ihre Schönheit zeigen. Mit ſolchen Blumen⸗ gefäßen läßt ſich ein vornehmer Schmuck erreichen, auch mit Feldblumen, die wir zunächſt in dieſe Beſprechung ziehen. 5 Wer eine Tafel zu ſchmücken hat, und nimmt eine An⸗ zahl kleiner, niedriger Vaſen, alle gefüllt mit dem Sumpf⸗ vergißmeinnicht, dazu etwa zwei größere mit langſtieligen, weißen Spirgen, zwiſchen dieſen wieder Vergißmeinnicht; oder die köſtlichen gelben Wieſenplatterbſen; oder die blau⸗roten Vogelwicken, die roſenrote dornige Hauhechel, wie ſchön iſt das doch. Dieſe Väschen ſchmücken dann ſpäter, in eine Reihe geſtellt, einen niedrigen Schrank, das Büffet oder die Bank eines breiten Fenſters. Dann die Gartenblumen. Wer einen Garten hat, auch ſchon einen kleinen, der ſollte ein Beet dem Blumenſchnitt widmen. Stauden⸗ und Sommerblumen ſind ein billiges, wenig Pflege beanſpruchendes Schnittmaterial, dabei aber das beſte und ſchönſte. Wenn die Pfingſtroſen zum Schnitt bereit ſtehen, gibt das Wunder etwas für die großen Vaſen, die auf hohen Säulen oder auf niedrigen kleinen Tiſchen oder Hocker ſtehen, mitten vor einem Fenſter oder in einer Ecke. In den feinſten Farben kommen die Schwertlilien hervor, und die Sonnenblumen.. man könnte nicht aufhören, die Herrlichkeiten alle aufzuzählen 5 Man weiß heute auch ſchon allgemein, daß die Farbe der Blumen zur Farbe des Gefäßes in dem ſie ſtehen fallen, ſtimmen muß. Kornblumen in gelbe Gefäße oder grüne, gelbe Roſen in lila, und ſo wird man immer eine kleine Auswahl in Blumengefäßen haben müſſen. In klare Glasvaſen paſſen alle Blumen, auch in grüne Gefäße. Aber die köſtlichen Keramfken, die von den erſten Künſtlern entworfen ſind, möchte man doch auch gerne beſitzen. Da iſt es dann gut, daß ſolche Wertſtücke auch zu billigen Nya: s en bevgeſtellt werden. Mühſame Frauenarbeit. Wenn von der Mühſal einer Frauenarbeit die Rede ist, ſo neunen wir gewiß nicht umſonſt die Flickarbeit, das * Ausbeſſern, Erhalten, Verwenden und Verwerten gebrauch⸗ er und getragener Wäſche und Kleidüngsſtücke, ö Fragen wir nur einmal unſere Hausfrauen, ob ſie niche alle mit leiſem Schauder an ihre Flichkörbe denken, die ſucß immer wieder auffüllen, bevor ſie ſind. Denn Flickarbeit braucht bedingt Sorgfalt und auch L ir Sache und Geſch ic Es gibt Fraſtenhände, unter de wird auch das fades⸗ ſcheinigſte Hemd noch zum he ren Bekleidungsſtnck. feiert jeder Stuffreſ 55 6 in modern ⸗geichmacvoller Geng 4g. 3 Dabei ſind ſie gar nicht einmal ſo ſelten, noch recht leer geworden (, berlangt Verſtändnis, Frauen, die dann ihre helle Freude haben am ſelbſt aus altem zurechtgearbeiteten Kleid, das überall für„neu“ an⸗ geſehen wird.— Was viel mehr fehlt, das iſt die Zeit. Die Haſt, die Uühe unſerer Tage. läßt meiſt die Hatßsfrau nicht zur Entfaltung ihrer Flickkunſt gelangen. Ein Vorſchlag aus unſerem Leſerkreiſe erſcheint daher wohl der Beachtung wert. Er geht dahin, gemeinſame Flickſtuben zu errichten von ſeiten ſozialer und Wohlfahrtsvereine aus. Dieſe Flickſtuben wären über die verſchiedenen Stadtgegenden zu verteilen, damit ſie leicht erreichbar ſind und Fahrgelder ſammelt, die Arbeit unter der Auſſicht und Anleitung einer erfahrenen, mit aller Axt Flickarbeit vertrauten Frau aus⸗ zuführen. Es müßte Ehrenſache ſein für die jungen Mäd⸗ chen, ſich nicht von der Mitarbeit auszuſchließen, dieſe viel⸗ mehr als ſoziale Betätigung im Jutereſſe unſerer über⸗ laſteten Hausfrauen aufzufaſſen, ſo etwa, wie man früher Strümpfe für Negerkinder und ſpäter in den noch friſch im Gedanken haftenden Kriegstagen Soldatenſtrümpfe ſtrickte und ſich mit der Herſtellung von Fingerhandſchuhen abmühte.— Da hier Lernende an die Arbeit gehen, würden die Herſtellungskoſten nicht unbedingt die ſchwindelnden Höhen irgendeiner Tarifordnung erreichen müſſen. Viel⸗ mehr ſollte dies Liebeswerk zugunſten der Entlaſtung unſe⸗ rer Hausfrauen dieſe nur zu einem entſprechend feſtgeſetz⸗ ten Jahresbeitrag verpflichten. So manches Stück im Haus⸗ ſtand wird dann noch verwertbar werden, wenn ſich an die Hevrichtung nicht unerſchwingliche Lohnfätze knüpfen. Die vereinnahmten Gelder ließen ſich dann wieder für Vereinszwecke nutzbar machen. aber würde es gewiß nichts ſchaden, wenn ſie es frühzeitig lernte, mit geſchickter Nadel gebrauchtem Stoff und Mate⸗ rial zu erhößter Lebensdauer zu verhelfen. 1 mal ſolche Ver⸗ wandlungs⸗ und Verwertungskünſtlerinnen unter unſeren de Bluſe Auferſtehuns 5 a In ihnen hätte die weibliche Ju⸗ gend, wie ſie ſich in Jugendverbänden und Jugendgruppen Unſere Jungmädchenwelt Abonnenten unlerſtützt alle Geſchäftslente, die in dleſer eee ee r —. Haden und Nach barſtaaten. Le Karlsruhe, 7 Juli Vor dem Schwurgericht hatte ſich heute der Kaufmann Julius Bedenk aus Freiburg wegen Ur kundenfälſchung und Betrugs zu verantworten. Der 25⸗ jährige Angeklagte hatte mit gefälſchten Stempeln verſehene Frachtbriefe einem hieſigen Bankhaus vorgelegt und ſich da⸗ durch 279 293 Mark erſchwindelt. Er wurde zu einem Jahr drei Monaten Gefängnis verurteilt. 1 * Mannheim, 7. Inlti. Vor dem Schwurgericht hatte ſich der 37⸗fährige Efſenhobler Chriſtian Lenzer aus Wills bach wegen Aufruhrs zu verantworten. Der Angeklagte, der hier bei Benz arbeitete, hatte ſich am Oſterdienstag an einem Demonſtrationszug beteiligt und war bei der Schießerei in der Nähe des Volkshauſes mit einem Armeereyolver be⸗ troffen worden, mit dem er auf einen fliehenden Sipomann gezielt hatte. Bei dem damaligen Putſchverſuch gab es vier Tote und eine Anzahl Verletzte. Der Angeklagte wurde zu 9 Monoten Gefängnis verurteilt. * Heidelberg, 8. Juli. Die von der Straßenbahn ein⸗ geführte doppelte Fahrgeldzahlung nach 10 Uhr abends hat ſich als ein Fehlſchlag erwieſen. Die Benützung der Straßenbahn war nach dieſem Zeitpunkt ſo gering, daß fich die Direktion entſchloſſen hat, dieſe Beſtimmung für die Werktage wieder aufzuheben; ſie bleibt nur für Sonntage beſtehen. z Hockenheim b. Schwetzingen, 8. Juli. Ein frecher Raubüberfall wurde in einer der letzten Nächte von dem übel beleumundeten Adrian Eberle von hier verübt. Er ſchlug einen heimkehrenden Burſchen nieder, raubte idm Uhr und Geldbeutel und mißhandelte den Ueberfallenen derart, daß den bewußtlos und blutüberſtrömt aulgetun⸗ den wurde. Die Polizei verhaftete den Räuber. i Pforzheim, 8. Juli. Zu dem ſchweren Unglücksfall, dem der Kriminalwachtmeiſter Albert Sicktnaer zum Oufer ö fiel, wird noch gemeldet, daß ſich plötzlich die Piſtole eines der an den Schießübungen beteiligten Polizeibeamten ent⸗ lud. Die Kugel drang Sickinger in den Unterleib und führte ſeinen alsbaldigen Tod herbei. Der betr. Beamte, deſſen Waffe ſich entlud, war der Meinung, daß die Piſtole nicht geladen war. * Kehl, 8. Jull. Ein roher Bubenſtreich wurde vnn dem Beſitzer der hieſigen Lichtzentrale verübt. Er zündete das auf einem Hauſe dehgndliche Storchenneſt an in weꝛ⸗ chem ſich noch drei junge Störche befanden. Der Storchen⸗ vater flog ſofort davon, währenb die Storchenmutſer die kleinen Störche zu Lehüten fuchte. Erſt als die Flammen ſie ſelbſt zu ergreifen drohten, entfernte ſie ſich. * Oſſenburg, 8. Jub. Auf der Wahlfreiskfonferenz Offenburg Vaben⸗Baden der Zentrumspartei ſproch Mi⸗ niſterialrat Abg. Wittemann über ie Keudidatenfrage und führte laut„Oifenb. Ztg.“ dazu aus, daß bei der Auſſtcl⸗ lung der Kandidaſen die Intereſſen der Partei über die Wünſche einzelner Perſönlichkeiten und Stäude geſtellt wer⸗ den müſſen. Der nüchſte Landtag werde die badiſche Ver⸗ faſſung der Reichsverfaſſung anzupaſſen haben und ferner werde er ſich itt den beiden wichtigen Rahmengeſetzen des Reiches beſchäftigen, die das Schulgeſetz und das Geſetz ſiber das Verhältnis von Staat und Kirche zum Gegenſtond habe. Dieſe Aufgaben ſtellten an die Partel bezw. an die Fraktion die Jorderung, ganz hervorragend tüchtige Ar⸗ beitskräfte in genügender Kahl Verfügung zu haben. Nach der Rede wurden die vorläufigen Vorſchläge in der Kandidatenfrage beſprochen. * Freiburg, 9. Jun Das Erzb Ordinat hat nach der erteilten ſtaatlichen Gevezmigung au' der Gemarkung Moos, Amt Konſtanz, die Fili⸗ſkircheugemeinde Moos errichtet. z Konſtanz, 8. Juli. Die Aktiengeſellſchaft Preßverein, heute Oberbadiſche Verlagsaußalt Konſtanz, in deren Ber⸗ lag das hieſige Zentrumsorgan die„Konſtanzer Nachrich⸗ ten“ erſcheinen, kann in dieſem Jahr auf ein Wjähriges Beſtehen zurückblicken. * Kouſtanz, 9. Juli. Der Flugpoſtdienſt Konſtanz⸗Mün⸗ 5 8 ab 10. Juli mit Tag sverkehr auſgenommen wer⸗ en. 5 ** Friedrichshafen, 9. Juli. Mit einem Grundkapital von 5 Millibenen Mark wurde hier eine neue Akttengeſell⸗ ſchaft gegründet, die die Hero llane von a' nrädern und Ge⸗ trieben und deren Vertrieb bar bt. An der Gründung ſind die ſeitherige Zahnrad Freshafen G. m. b. H., Ser Vuftſchiffbau Zeppelin, die er- und Maſchinen⸗ brauch zweier oder mehrerer Sprachen iſt verboten. Graf Alexander von Branden efn⸗Zeppelt betelligt. Vorſtand des neuen Unternehmen bi'den Graf Alfr⸗ Soden⸗Frauenhofen, Dipl.⸗Ing. und Kaufmann Habermaas in Friedrichshafen. 0 Verſicherung der Rindviebbeſtände. In der Zeit vom 1. April bis 30, Juni 1921 wurden dem Viehverſicherungsverband folgende Ortsviehverſicherungsan⸗ ſtalten angeſchloſſen: Bieſendorf, Ebringen, Ehingen, und Riedheim(B. A. Engen], Bohlingen(E. K. Konſtanz), Ram⸗ mersweier(B. A. Pforzheimſ, Hamberg(B. A. Pforzheim), Förch B. A. Raſtatt). Volkertshauſen(B. A. Stockach), Her⸗ zogenweiler und Pfaffenweiler mit Heringshöfe(B. A. Vil⸗ lingen! und der Ortsviehverſicherungsverein Schopfheim. Lokales. —11ber⸗Tag in Heidelberg. Auf Wunſch hunderter alter und junger 110er findet in Heidelberg am 27. und 28. Auguſt eine Zuſammenkunft für alle ehemaligen Angehörigen des Regiments(aktives, Reſerve-⸗ und Landwehr⸗Regt.] ſtatt. Das Programm ſieht vor: Samstag, 27. Auguſt: Begrüßungs⸗ Abend in der Stadthalle; Sonntag, 28. Auguſt: Vorm. kirch⸗ liche Gedenkfeier für die Gefallenen im romantiſchen Schloß⸗ hof; anſchl. Frühkonzert und Frühſchoppen im Schloßgarten: nachmittags kameradſchaftliches Zuſammenſein in der Stadt⸗ halle. Alſo, alle 110er, auf nach Heidelberg! Baldige An⸗ meldung mit genauer Adreſſe erbeten an v. Stoeklern, Aus⸗ kunftsſtelle für 110er⸗Tag, Heidelberg. Bergſtraße 29 II. —“ Die Mäuſeplage macht ſich immer mehr fühlbar. Der Schaden, der dadurch auf den Feldern und in den Gärten berürſacht wird, übertrifft noch bei weitem den vom Jahre 1916. In manchen Gegenden darf der Schaden durch Mäuſe⸗ fraß auf 50 und mehr Prozent geſchätzt werden. Lebhafte Klagen kommen aus der Umgebung von Pforzheim, Brötzin⸗ gen, Dillſtein, Birkenfeld. In vielen Gegenden ſind die Ge⸗ meinden dazu übergegangen, jede abgelieferte Maus mit 5 bis 10 Pennig zu vergüten. So ſind in einigen Dörfern Württem ergs in kurzer Zeit 1600 bis 1800 Mäuſe abgelie⸗ fert word. lichen Nagel lätf * UHeberſeetelegramme zu halber Gebühr. Vom 1. Juli 5 ab werden von den Telegraphenämern wieder Ueberfſee⸗ telegramme zu halber Gevuhr ſowohl für den Drahtweg als auch fur den Funkweg zugelaßen. Für die Abfaſſung des Textes ſolcher Telegramme beſtehen eine Reihe be⸗ ſonderer Beſtimmungen; ſo muß der Text in offener Sprache abgefaßt ſein, Zahlen ſind auszuſchreiben, kurzungen jeglicher Art ſind verboten. Die Telegramme können in franzoſiſcher oder in der Sprache des Aufgabe⸗ landes oder des Beſtimmungslandes abgefaßt ſein, der 5 ei der Aufgabe hat der Abſender eine Erklärung zu unter⸗ ſchreiben, daß der Text ganz in offener Sprache abgefaßt i z Verkehrsſperren. Die für Expreßgut, Eil⸗ und Fracht⸗ ſtückgut ſowie Eil⸗ und Frachtgutwagenladungen nach und dureh Bezirk Kattowitz beſtehende Sperre iſt nunmehr be⸗ ſchränkt auf 1. die Strecken Kattowitz Soſnowice, Katto⸗ witz—Oswieſim, Kattowitz Dzieditz, Kattowitz—Orzeſche Lublinitz lausſchl.)— Herby, 2. die Stationen Kattowitz, Chor⸗ zuw, Königshütte, Laurahütte, Karolinengrube, Roſdzin, Eichenau und Schoppinitz, 3. den Durchgangsverkehr nach und im Durchlauf durch Polen über ſämtliche Uebergänge. Alle anderen Strecken und Stationen des Direktionsbezirks Kattowitz ſind von der Sperre ausgenommen. k Gefahren der Fremdenlegion. Die Werbungen für die Fremdenlegion ſind von den franzöſiſchen Militär⸗ behörden im beſetzten Gebiet neuerdings wieder in großem Umfange aufgenommen worden und werden ganz unver⸗ hüllt betrieben. Es iſt ſogar vorgekommen, daß Leute auf der Straße angehalten worden ſind. Auf der Kommandan⸗ tur in Duisburg erfolgte in den letzten Tagen die Auf⸗ nahme von durchſchnittlich 10—15 jungen Leuten. Mit er⸗ höhtem Nachdruck muß daher in der Oeffentlichkeit auf das traurige Los hingewieſen werden, welches die Fremden⸗ legionäre erwartet. Aufgabe der Eltern und Erzieher iſt es, durch entſprechende Aufklärung dahin zu wirken, daß nicht wertvolle Kräfte des deutſchen Volkstums im Dienſte des ſremden Sta“ e militarismus weiter vergeudet werden. was uf zie ungeheuere Menge dieſer ſchäd⸗ 3 äßt. ö Ab⸗ Flex, ſein Werden und Schaff n intereſſieren zuzäng lich ee eee 7 Nee e ee geivaltigen Aufſchwung genommen 1 Nechspoſtver⸗ waltung vor Aufgaben geſtellt, die eine Reihe durchgteifen⸗ der Neuerungen und eine Umſtellung der Betriebseinri tungen erforderlich machten. Da durch den Uebergang der Poſtverwaltungen in Bayern und Württemberg auf da Deutſche Reich am 1. April 1920 ein einheitliches deutſches Poſtſcheckweſen gebildet worden iſt, erſcheinen in dem Ge⸗ ſchäftsbericht für 1920 zum erſten Mal die Ergebniſſe für das ganze Deutſche Reich. Die Zahl der Poſtſcheckkunden iſt von 437 667 am Ende des Jahres 1919 auf 622 843 Ende 1920 geſtiegen. Der Geſamtumſatz betrug bei 335 Millionen Buchungen rund 684 Milliarden M., das ſind gegen das Vor jahr 446 Milliarden oder 188 v. H. mehr. Das Guthaben haf von 3,4 Milliarden Mark Ende 1919 auf 7,6 Milliarden, alſo um 4 Milliarden zugenommen. Die Geſamteinnahme aus dem Poſtſcheckverkehr betrug 232 Millionen. 5 Sitzungsbericht. In der Kommunal-Verbands⸗ Ausſchuß Sitzung Mannheim⸗Land am 30. Junt ds. J. wurden die Beſtimmungen der Reichsregierung vom Juni 1921, Geſetz über die Regelung des Verkehrs mit Brotgetreide eingehend beſprochen Anordnungen zur weiteren Durchführung derſelben konnten jedoch noch nicht getroffen werden, weil ſettens der bad. Landesregierung die Vollzugbeſtimmungen zum Reichsgeſetz noch aus ſtehen. Da j doch der Kommunalverband der Reichsg'treide“ ſtille bis zum l. 7. 1921 die E klärung abzugeben hat, ob er ſeinen Bedarfsanteil in Getreide oder Mehl zu⸗ gewieſen erhalten will beſchloß der Ausſchuß in der Voraus, ſetzuno, daß durch den Verbrauch der im eigenen Beziek zur Ablieferung kommenden Gletreidemengen unter 317 lieferung des weiteren Bedarfs in Form von Getreide ſeitens der R.ichsgetreid⸗ tl», ein gꝛoßer Ein flaß auf die Herſt llung ein's beſſeren Brotes gegeben iſt, die Körner“ wi tſchaft durchzuführen. Evang Kirchengemeinde. Wir weiſen hin auf den Vortrag des Schriftſtellers Helmut Calmann über„Waltel Flex und sein geistig⸗szeellsches Uermächtuis“ De. i Kieg gerallene Flex war einer unſerer vielverſprechendften j man Dichter, man hat ihn oft den Theodor Kö ne des Welikrieges genannt. Fur unſere Jugend iſt er ein leuch tend es Vorbild. Mit einem Schlage berühmt wurde Fl durch ſein 1917 erſtmals und ſeildem in vielen Auflagen erſchtenenes Buch„Der Wanderer zwiſchen beiden Welten ein Hohelied der Freundſchaft, die mitten im Rugel regen erblüht und erſt durch den Tod des einen äußerlich ihe Ende findet. Unzählige Menſch en, die ein geliebten Toten auf dem Schlachtfeld begraben mußten, haben aus dieſem Buch ſchon Troſt und Kraft geschöpft. Wunden voll 5 auch ſein Büchlein„Vom großen Abendmahl“, 90 W eihnachtsmärchen von den toten Soldaten, voll heiligen Eenſtes und reich an feinen Gedanken, wohl das pt Tiefſt⸗, menſchlich Ergreifendſte, was bas deutſche Scheift, tum im Keieg hervorgebracht hat. Auch di⸗ſes Buch wie Niemand, der einen Sohn, Bruder oder Freund ve loten hat ohne innere Bewegung aus der Hand legen. Herr Culmann wird ſich nicht nur mit einer Wü⸗ digul des leider ſo früh geſtorbenen Dichters begnügen, ſonde 3 auch Proben aus obigen Werken wie aus Fl⸗xens übrige Büch en darbieten, unter denen die hiſtoriſchen G⸗ſicht un Giſchichten aus dem Dreißiejäh igen Krieg„Wallenſten Anilitz“, die Kanzlertragödle„Klaus von Bismark“ 750 der unvollendet gebliebene„Wolf Eſchenlohr“ hervor tage Der Vortrag— am Mittwoch Abend im Kor fi mand ſaal 8½½ Uhr beginnend— findet vor den Jugendverein ſtott; er ſoll aber auch Erwachſenen, die ſſch für W Flir die Einmackzeif empfehle: Elnaahaddser. Eiadunsgt verschiedener Grösse und Systeme. Ausserdem: Pergamentpapier, Salizyl, Dr. Ostkers Einmachhülfe, Eiermanns Einmach-Tabletten, Zimmt, g 80 mehr statt Wußball⸗ Vereinigung Seckenheim. hach Beschluss der Uorttandschatt findet während des menats Juli kein Training Sener 5 2 — trocken und in? bel angerieben Coangel. Rlechenchor gechkenbelm. Morgen Diens tas ½ 1 Uhr Hochzeilſingen. Der Vorſtand. 8— Leinöl-Firniss Spiritus und Bernstein, Fussbodenlacke Vanillzucker, Vanillstan gen, Süßstoff, Sternanis. Karl Raufelder, HI, Fnedrichstt 15 Lebensmittel m Roh ten- Husgabe. Morgen Dienstag, den 12. d Mts. erhalten bei der Kohlenhandlung W' Stengel, Wilhelmſtraße 42 die Haushaltungen mit der Nr. 18612320 gegen Abgabe des Abſchnittes 4 des Kohlengusweiſes je 2 Zentner Union⸗Brikett zum Preiſe von 15.50 Mk. pro Zentner. Die Verteilung findet in der Zeit von vor⸗ mittags 6 bis 11 Uhr ſtatt Morgen Dienstag, den 12. ds. Mts, erhalten bei der Kohlenhandlung V. Heierl na, Riedſtraß. die Haushaltungen mit der Nr. 971— 1150 gegen Abgabe des Abſchnittes 5 des Kohlenauswetſes j 2 Ztr. Nuß⸗Anthrazit III zum Preiſe von 23.80 Mk. pro Zentner. Die Verteilung findet von nachmittags 4A—7 Uhr ſtatt. Morgen Dienstag, den 12. d. Mts. erhalten bei der Kohlenhandlung Emil Seitz. Neckarſtraße 8 die Haushaltungen mit der Nr. 451 970 gegen Abgabe des Abſchuittes 5 des Kohlenausweſes je 2 Ztr. Nuß⸗Anthrazit I zum Preiſe von 25 80 Mk. pro Zei tner. van fulb. Jungm.-Perein Hekenbeim. Spart⸗ abteilung. Montag Ab ent 8 Uh We ät tu uen im Lokal. Dienstog Abend 7 Une Dolkstümnliches Turunen lin Schulhof Freitag Abend 8 Un Geräten uen im Lokal. Son tag, 17. Jun 1921, nachm 3 Us dußerord. immaftederberfammlung. Z dlreiches und pünkteiches Elſch ine, zu den Uebungsſtunden und zur Prſammung „ Wartet D⸗ Vo- tant, Gewerbrperem FJeckerheim. Heute Abend 8 Uu findet em„Röche⸗ adle“ eine Monats- Versammlung fut, Di. Tog⸗ so er zug ld eine deb weiche i wait.-g Unt: Ne wellberühmlen paſſionsſoninlole auf der grössten Freilichtbühne der Welt, 200 m breit, 100 m tief, in Freiburg i. B. unter Zugrunde- legung des alten Oberammergauer Urtextes unter Leitung und Mitwirkung der berühmten bayrischen Christus- u. Judasdarsteller, Brüder Adolf u Georg Fassnacht.— Flächeninhalt der Festspielanlage 40000 qm— Spieltage vom 16. juli ab, jeden Mitt. woch, Samstag u. Sonntag sowie an Feiertagen bis Ende September.— Arfang 1½ Uhr, Ende 7 Uhr, 1500 Mitwirkende Auskunft u. Prospekte kosten: los dureh B Gotthard, Freiburg l. B, Kaiserstr. 132, Fernruf 879. Schulen und Vereine erhalten Preis- ermä sigung. Die Festlaitung. Prima württembergisches Wiesen- u. Riechen Sowie Getreidestroh liefert sofort jedes Quantum preiswert. Näheres in der Geschäftsstelle ds. Blattes zu erfragen.(b Empfehle: HNnsetzbranntwein Liter Mk. 20.— Obst- und Trinkbrauntwein zu den billigsten Tagespreisen. Konrad Sponage, Brennerei. Irauer-Papiere Fussbodenbeize, Stahlspäne⸗- Boden waehs Marke„Wichsmädel“, Eisenlack, Ofenlack, Möbellacl Möbelpolitur, Bronzen, Pinsel, Leih. Oelfarben werden in jeder gewünschten Farbe angerührt. Germania- Drogerie J Fr. Magner Nachf.- Inh. M. Höllstiu? P III 2 1 E Agsiente karton de e,— deldbeniel UI Herfaffud, mit Inpalt venoren ohne Bereifung 0 am Heckweg. Der ehr liche Finder wird ge beten, denſelben gegen aute B lohnung in de G ſchäf stelle obige b. 23000 Mark meiden gegen Sicher; heit oder Bürgſchaft geſucht. Naur Selbſt⸗ geber werden erſucht, nter Ni 158 dieſ⸗ Jung in Au kaufen gelucht 1 der Von wem ſag . 2 Sichel! berloren von affe dard bis an Wa Abzug! . lber. Stec see aue 777 2—— K