NN . 1 R . * FEE f bacehnzs flmtsbian der Bürgermeisterdmter Seckenbeim. Jlvesheim ſleckurhuusen und * Edingen ——......— Inſerutionspreis: Die einſpaltige Vetitzeile 80 Pfg. Reklamen 2.50% Mk. Abonnementepreis: Monatlich 4.— Mk. mit 85 Trägerlohn. Durch die Poſt bezogen pro Quactal . Jahrg. 2 Mk. ausſchl. Beſtellgeld.— Erſcheint täglich it Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Freita!, 15 Juli 1921 Poſtſcheckkonto: Karlruhe Nr. 19819. Bei öfterer Anfnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. No. 162 ſiſchen Verhandlungen. * Paris, 15. Juli. den eſtern Vormittag fand im Miniſterinm des Auswärti⸗ der guter dem Vorſitz des Miniſters Loncheur eine Sitzung öſch achverſtändigen ſtatt, die als die Vorbereitung zum einubluß bezeichnet werden darf. Alle Punkte wurden noch Sondal kurz durchgeſprochen und es ergab ſich bis auf einige dent derfragen die noch erledigt werden müſſen. Einſtimmig⸗ 80 Von franzöſiſcher Seite wird mitgeteilt, daß der kwifaltige Abſchluß in Wiesbaden bei einer Anſammenkunft chen Loucheur und Rathenau erfolgen wird. Berlin, 15. Juli. Die deutſch⸗franzöſiſchen Verhandlungen haben zu einem geführt, das allerdings noch der Ratifizierung ie beiden Regierungen bedarf. In den nächſten Ta⸗ werden ſich Staatsſekretär Dr. Bergmann und Guggen⸗ kunger nach Berlin zuräckbegeben, um der deutſchen Regie⸗ Ahn as mit den franzöſiſchen Sachverſtändigen getroffene Beit men, zu unterbreiten. Ueber ſeinen Inhalt teilt der Alt Pariſien““ folgendes mit: Das Abrommen wird erſt Stunneit haben. nachdem der Bericht, der innertzalb 48 billi den redigkert werden ſol, von beiden Regierungen ge⸗ gau worden iſt. Man hat ſich beiderſeits auf einen Or⸗ ſchenſerungsplan geeinigt, der dahin geht, daß die franzöſi⸗ käuf änfer der zerſtörten Gebiete mit den deutſchen Ver⸗ gen in unmittelbaren Verbindung vor ſich gehen, denen Scha aufer als Zahlnnga ſeine Erklärung über die erlittenen ſchen in angeben würde. Das Büro müſſe dann den dent⸗ nüß Verkäufer in deutſcher Neichsmark entschädigen. Es diese jedoch auch die Nückwirkung erwogen werden, die der Operationen auf die Handelstätjakeit der beiden Län⸗ bätteusüben würden Wenn Frankreich ſich darauf beſchränkt ſelhſe die Liefern na denticher Waren zuzulaßen. ohne daß es Rlanzan Dentſchland Waren verkaufe, ſo wäre die Hau dels⸗ wen Frankreichs ſicher in Unordnung geraten. Denn, 0 15 auch franzöſiſche Waren in die Rheinlande gelangten, ber erden ſie doch im übrigen Deutſchland mehr oder weni⸗ daß bonkottiert. Anderſeits beruft ſich Deutſchland darauf, es durch das Loch im Weſten ſchmer geſckädiat würde. ein zalb bat man beſchloſſen. an die Stelle dieſes Zuſtaudes 0 dauerndes und vernünftiges Regime zu ſetzen. Die 5 lente der Einfuhr, die gegenwärtig in ei der ten liege, ſolle in Verbindung mit der deutſchen Re⸗ ng ausgeführt werden. Deutſchland. Schwarz⸗weiß⸗rot als Handelsflagge. de Verün, 15. Juli. Die Sozialdemokratie erlebt an mu ufallserfolg, den ſie im Reichstag bei der Abſtim hat über ſchwarz⸗weiß⸗rot als Handelsflagge erziel ſe cine große Freude. In ihrem blinden Eifer bat bent auf dieſe Frage mit der Abſicht geſtürzt, die etterhe Republik wieder einmal vor einem„Anſchlag zu Far. Ihrer Anſicht nach iſt die Weiterführung der des ann ſchwarz⸗weiß⸗rot als Handelsflagge nichts ande⸗ heal dein alldeutſcher oder monarchiſtiſcher Vorstoß. an die A. Folgen. wie ſie befürchtet, die deutſche Republik in nicht ziche gehen könnte. Für jeden, der dieſe Frage dure de Narteißriſſe betrachtet, iſt indeſſen die dern 1— 5— Das Ergebnis der deutſch⸗fran · ö⸗ ene * ieee Führung der Farben ſchwarz⸗weiß⸗rot in der Handefs⸗ flagge lediglich nach prak(iſchen ſeemänniſchen Geſichts⸗ punkten zu beurteilen. Die geſamten Kreiſe der dent⸗ ſchen Secichiffahrt wollen von einem Flaagenwechſel nichts wiſſen, weil ſie befürchten müſſen, daß mit dem Niederholen der Flagge ſchwarz⸗weiß⸗rot auch das hohe Apſehen der deutſchen Seeſchiffahrt und des deutſchen Handels im Auslande ſinkt. Deshalb iſt auch der ge⸗ merkſchaftliche Führer der deutſchen Seeleute, Paul Müller in Hamburg, mit den übrigen Schiffahrtskreiſen zuſammen mit aller Entſchiedenheit für die Beihehoſtung von ſchmarz⸗weiß⸗rot eingetreten. Paul Müller bleibt aber ſeiner Anſicht tren und er ſchreibt in einem Artikel dor ing“, daß 9 Zehntel aller wirklichen S r Frade hinter ihm ſtünden und 1 Zehn⸗ die ſozigldewokratiſche Hetze beeinflußt zul Müller ſchließt mit den Worten: erst iſt und bleibt die Farbe der Flagge, die über den deutſchen Schiffen weht. Dieſes Wort wird wahr bleiben trotz allen Geſinnungszwanges der Sozialdemokratie. Die interalliierte Rheinlandkommiſſion gegen die ſtrei⸗ kenden Rheinſchiffer. Berlin, 15. Juli.(Drahtmeldung unſerer Berl. Red.) Wie die„Voſſ. Ztg.“ meldet, hat die interalliierte Rhein⸗ landkommiſſion für die beſetzten Gebiete mitgeteilt, daß die ſtreikenden Rheinſchiffahrtsarbeiter die Arbeit un⸗ verzüglich aufzunehmen haben. Ihre Forderungen wer⸗ den von einem von der Rheinlandkommiſſion eingeſetzten Schlichtungsbüro geprüft. Zuwiderhandlungen werden beſtraft. Die Kaufmann ſchaft des Saargebietes gegen die Ein⸗ führung der Frankenwährung. Saarbrücken, 15. Juli. Der Schutzverein für Han⸗ del und Gewerbe im Saargebiet hat nach eingehender Beratung über die Möglichkeit der Einführung der Fran⸗ kenzahlung im Groß⸗ und Kleinhandel einſtimmig eine Reſolution angenommne, derzufolge eine ſolche Maß⸗ nahme als vorläufig undurchführbar bezeichnet wird. Die Kaufmannſchaft des Saargebietes könne vor dem 7. Januar 1925 den Vorſchlag eines zwangsweiſen Ver⸗ kaufes in Franken der Saarbevölkerung gegenüber nicht durchführen. Ueber die Maßnahmen, welche für die 10 Jahre der völligen Angliederung des Saargebietes an den franzöſiſchen Zollkörper notwendig werden, ſollen Beratungen aufgenommen werden. Bekanntlich arbeiten die Organe der Regierungs⸗ kommiſſion mit Hochdruck auf die Einführung der Fran⸗ kenwährung hin. Umſo erfreulicher iſt es, daß in den Saarländer Wirtſchaftskreiſen dem Verlangen der Saar⸗ regierung ein ſo entſchiedener Widerſtand entgegengeſetzt wird. f „Bremer 2 Sooleute! fel piglleig 0 worden DAN 11 227 gs! Mar at, Das gefährliche deulſche Lied. Frankfurt, 15. Juli. Einem Frankfurter Blatt wurde aus Canb berſchtet, der Kavitän des Rheindamp⸗ fers„Hindenburg“ wurde kürzlich von den Franzoſen verhaftet, weil er es nicht verhindert hatte, daß die Paſ⸗ ſagiere ſeines Schiffes am Tag der deutſchen Sonnwend⸗ feier bei Caub u. a. das Lied ſangen: Sie ſollen ihn nicht haben, den freien deutſchen Rhein! Einen für uns N 1 0 5 ziemlich lächerlichen Beigeſchmack erhält die Angelegen⸗ beit noch dadurch, daß ein an Bord befindlicher franzö⸗ ſiſcher Oberſt, der bei dieſer Gelegenheit gerade beim Esten war, darüher in Mut geriet und ſeinen Teller ſamt Beſteck in den Rhein ſchleuderte. N Belaiſche Umtriebe im Rheinland. Mainz, 15. Juli. Bei Erwänhung der Verſamm⸗ lung der rheiniſch⸗republikaniſchen Volkspartei, die vor kurzem in Bonn ſtattgefunden hat, ſchreibt„Warcho“: Von neuem wird die rheiniſche Frage aufgerollt. Falls man nicht in den Fehler Dr. Dortens verfällt, falls man ſich beſſer vorſieht und die franzöſiſche und belgiſche Re⸗ gierung ſich über ihr Programm zu verſtändigen wiſſen, darf man hoffen, daß der Tag kommt, der die von ſehr vielen Kreiſen erſtrebte rheiniſche Republik bringt. Das belgiſche Propagandablatt wird hier ſehr deut⸗ lich. Aber auch ſonſt mehren ſich die Anzeichen, aus denen man ohne große Mühe auf die volitiſchen Ziele der Hand in Hand arbeitenden franzöſiſchen und belgl⸗ ſchen Imperialiſten ſchließen kann. Trotzdem dürfen Tendenzmeldungen, wie die vorſtehende, nicht überſchätzt werden. Die ſtoſztönende Name der republikaniſchen Nolkspartei täuſcht niemand darüber, daß ihr ſonder⸗ bündleriſches Programm im Rheinlande keinen, aber auch gar keinen Anhang erhält. Die Reichstreue der Rheinlande iſt unzweifelhaft und an ihr werden alle franzöſiſchen und belaiſchen Umtriebe, wie bisher, ſo auch künftighin, zuſchanden werden. FF Die gefährlichen Bilder. Düſſeldorf, 15. Juli. Mit vier Wochen Gefängnis und Ausweiſung hat die Beſatzungsbehörde den Direktor 0 Gottesleben vom Verlag des Düſſeldorfer Zentrums⸗ blattes beſtraft. Er wurde für Bilder verantwortlich gemacht, die im Schaufenſter des Verlags ausgehängt waren. r bre 8 a Truppen in Oberſchleſien und wurden von der ſatzungsbehörde als Fälſchung bezeichnet. Die Verlobung Dr. Wirths. Freiburg, 15. Juli. Be⸗ deuzanzeiger“ verbreitete Nachricht, wonach Reichskanz⸗ ler Dr. Wirth ſich mit der Tochter des Freiburger Holz⸗ großhändlers und Fabrikanten, Kommerzienrat Him melsb ach, verlobt haben ſoll, vollkommen aus der Luft abar' gen. Die Bilder brachten Darſtellungen franzöſiſcher Wie uns von beſtinformierter Seite mitgeteilt wird, iſt die von dem Karlsruher„Reſi⸗ 90 N 13 Novelle von Otto Hoecker. . Fortſetzung. ach druck verboten.) er Nau Moffart war aufgeſtanden und vor ihre Toch⸗ denſtiahetreten. Nun ſtrich ſie ihr zärtlich einige wider⸗ de v ige Stirnlöckchen zurück.„Du ſprichſt wie der Blin⸗ 5 e den Farben,“ ſcherzte ſie.„Spür es erſt in der 1 nehmen Seele, wie ſüß es iſt, ſein Kind in den Arm an 1 es hegen und ſchirmen und— und ſich ſelbſt Nrferk Bruſt eines guten, treuen Mannes flüchten zu aber ue Mag ſein, daß ich altmodisch denke und fühle, Hate ich weiß nur das eine, daß ich mich nach deinem ſo rauh und derb er mitunter auch war, bis zu iind n letzten Atenzuge ſehnen werde. Mann und Weib Düte lt was Untrennbares— und unſer Herrgott kinene dich davor, daß du dich einmal umſonſt nach treuen Beſchützer ſehnen mußt!“ i beinen willſt mich nicht verſtehen, Mutter. Wer ſagt Aber aß ich meinen Steve nicht herzlich lieb habe? möch gerade weil ich ihn aufrichtig glücklich machen bauene wollen wir gleich von Anbeginn derart'g auf⸗ e daß uns ſpäter kein ſchlimmes Erwachen be⸗ und en werden kann. Mutter, wenn die Jahre vergingen 8 und ich in meinen alten Tagen ſo daſtehen wie du— haſſen könnte ich meinen Mann!“ chwin, eine Weiſe hatte Steve Miller nicht minder er nige Gedankenarbeit verrichtet und ſchwerfällig, wie u einmal geartet war, den ganzen Winter über 1 0 bis er mit ſeinem Entſchluſſe ins reine ge⸗ Dienſtmagd o — n weggründen größeres Verſtäudnis entgegen zu .* Hatte er fi 992 Ur 2 „gelernt, denn ſchon bald bahndienſt, von denen die große Mehrzahl verheiratet war, zu kümmern begonnen. Nur in der Abſicht, dadurch ihre Häuslichkeit kennen zu lernen, hatte er ſich mit einem Halbdutzend Kollegen näher angefreun det, und was er gelegentlich in deren Wohnungen zu ſehen be⸗ kommen, hatte ihm gerade genug zu denken gegeben. Er hatte manche nette Haushal ung vorgefunden. Merk⸗ mürdigerweiſe aber handelte es ſich bei ſolchen ausſchließ⸗ lich um jungverheiratete Paare mit höchſtens einem Kind. Wo größerer Kinderſegen eingetroffen war, da ſchaute es in den kleinen Wohnungen nicht ſonderlich einladend aus, überall fehlte es an Geld, ſein ſich immer empfind⸗ licher bemerkbar machender Mangel ließ keine un⸗ getrübte Lebensfreude aufkommen, löſchte aber faſt aus⸗ nahmslos das nur ſpärlich glimmende Glücksfünklein vollends aus. Nein, Mabel hatte recht. So ins Blaue hinein durften ſie nicht heiraten. Die kümmerlichen Lohn⸗ groſchen langten kaum in jungen, geſunden Tagen. Was ſollte erſt werden, wenn die kärgliche Einnahmequelle einmal verſiegte, und ſei es auch nur vorübergehend? Eine Laune des vorgeſetzten Inſpektors genügte, und man flog aus dem Dienſt. Sie mußten ordentlich begin⸗ nen, nicht nur gut eingerichtet und unabhängig ſein, ſondern auch von Anfang ein gemeinſchaftliches Ziel haben, auf das ſie mit der ſicheren Anwartſchaft, es zu erreichen, wenn ſie in ehrlichen Beſtrebungen nicht nachließen, losſchreiten konnten. Eins war ſchließlich bei ihm ausgemacht: ſeine gegen⸗ wärtige Beſchäſtigung bot nicht die für Begründung eines Eheſtandes notwendige Sicherheit. Aber was ſollte er anfangen? Eine neue Criſtenz gründen, iſt in New⸗ hork auch unter den günſtigſten Vorausſetzungen ein ſchwieriges Problem, erwies ſich aber gar für Steve, der zum großen Heere der von früheſter Jugend an Aus⸗ enützten gehͤrte, als nahezu unmög ich. In der Schule date er nicht viel mehr als das Teſen und Schreiben 2.„ 2 eee nnen en Wen hatte er die Eltern im harten tragen, ſpät außerhalb der Schulſtunden als Ausläufer in Wäſchereien ein paar kümmerliche Groſchen verdienen müſſen. Dann waren die Eltern geſtorben, die Geſchwiſter waren da und dort in Wohltätigkeitsanſtalten unter⸗ gebracht und er für ſeinen Lebensunterhalt zu einem Farmer geſchickt worden. Dort hatte er ſo lange ſchmale Koſt und Prügel erhalten, bis er ſtark genug geworden war, um ſeinem Peiniger mit deſſen eigener Peitſche die Quittung auf den Rücken zu ſchreiben, was natürlich der ländlichen Idylle ein ſofortiges Ende bereitet hatte. Dann hatte er angenommen, was ſich ihm gerade bot; heute Ställe gereinigt oder einem Hauſierer mit Früchten oder Gemüſen als ſtimmgewaltiger Ausrufer gedient; dann wieder einen Laſtwagen kutſchiert oder Erde ge⸗ ſchaufelt, bis er zuletzt Anſtellung bei der Newyork Straßenbahn gefunden.* Wie ſollte er nun Mabel ein ſorgenfreies Heim auf⸗ bauen und all das, was ſie ſo fürchtete und verabſcheute, die gemeine Sorge, die aufreibende Werktagsarbeit und und die nie endende Tretmühle der an eine Frau und Mutter geſtellten Anforderungen, fernhalten können? Seine ſchwerfällige Denkmaſchinerie fand keine Löſung. Für eine ungeſchulte„Arbeitshand,“ wie man's in New⸗ 5 gork nennt, erhielt er ſo ziemlich die höchſte Bezahlung. Vielleicht konnte er nach Jahr und Tag Vormann, alſo Rottenführer, werden; aber die nämliche Hoffnung hegten in dem Wagenſchuppen, wo er beſchäftigt war, dreißig andere, und er war ehrlich genug, ſich einzu⸗ geſtehen, daß dieſe ihm nicht im geringſten nachſtanden. Als er eines Samstag abends durch die Straßen der; Unterſtadt ſchlenderte, hörte er ſeinen Namen rufen. Als er ſich ſuchend umſchaute, fiel ſein Blick auf einen jungen Farmer, der vom Waſhingtonmarkt, wo er wohl ſeine Produkte feilgehalten haben mochte, den leeren Seren fu Kaſtenwagen mit einem flinken Gaul davor, heimwärts r Berlin, 14. Juli.(Drahebericht unſerer Berl. Red.) Neichsjuſtizminiſter Schiffer nahm geſtern mittag Gele⸗ genheit, vor Vertretern der in⸗ und ausländiſchen Preſſe zu dem Vorwurf Stellung zu nehmen, den der franzö— ſiſche Miniſterpräſident gegen das Leipziger Reichsgericht anläßlich der Freiſprechung des Generals Stenger er⸗ 5 hoben hat. Dem Empafng wohnte. auch Reichsminiſter des Innern Dr. Gradnauer und einige Reichstagsabge⸗ 5 ordnete bei, ferner der Reichsminiſter a. D. Dr. David. Reichsjuſtizmniiſter Schiffer führte aus, daß dieſe Vor⸗ würfe nicht im gerinaſten provoziert worden ſeien. Nach⸗ 15 dem Deutſchland das Ult'matum unterzeichnet und wie⸗ derholt ſeinen guten Willen zur Erfüllung ſeiner Ver⸗ pflichtungen bewieſen habe, ſei ein ſolcher Ton unver⸗ ſtändlich. Briand bobe die Greyzen des erträglichen über⸗ ſchritten. Offiziell hat die dentſche Regierung zwar noch keinerſei Kenntnis von der Stellungnahme der franzöſi⸗ ſchen Reg: ung erhalten, aber wenn die Pariſer Zei⸗ tungsberichte der Wahrheit entſprechen, müſſe man ſagen, daß derartige Angriffe, wie Briapds Auslaſcupgen, nicht zu verantworten ſeien. Briand hohe den oberſten deut⸗ ſchen Gerichtshof ichwer beleidigt, ohne jedoch rückhaltigen 55 Grund dafür zu haben. Wiederaufbau der zerſtörten Gebiete. Müfſbhauſen. 14. Juſi. In Moberol, Mühlbach, Lau⸗ dersbach. Sondernach Stoßwejer, Sulzern und Hohrod hoben ſich Wiederaufbangenoſſepſchaften gebildet. Der Gedenwartswert der Schäden wird auf ungefößr 200 Millionen geſchätzt. Berlin, 14. Das„Echo de Part 185 verbreitet die Nachr vt. die u. zöſiſche Regierung werde in wenigen Tagen der en igliiche en ANegierung den Vorſchlaa machen, den Oberſten Rat auf den 285. Juli nach Boulogne oder nach Paris zuſammenzubern⸗ en. Die letzten aus Oberſchleſien erhaltenen Nachrichten ießen keine Hoffnung mehr zu, daß die verbündeten Kom⸗ miſſare ſich über einen gemeinſamen Greuenorichlag eini⸗ 5 gen könnten. Auch anläßlich des Zmiſchenfalles Montaleare habe, wie das Communiqué der Reuteragentur über den A3miſchenſall beweiſe, kein vollkommenes Einverſtändnis nu. keine gleichmäßige Auffaſiung beherrſcht. Man ſei deshalb 1 in Paris der Anſicht, daß es unter dieſen Umſtänden das N Beſte märe, wenn die verbündeten Regierungen ſelbſt ſo raſch mie möglich über das Problem Oberichleiſen verhan⸗ 5 delte: n: ohne den Verſuch zu machen, einen Sachverſtändigen⸗ ansichus arbeiten zn laſſen. Jetzt hänge alles davon ab, ob Llond George am 25. Inli Zeit habe. Man alaube aber in Paris, daß der Oberſte Pat vor dem 1. Angnſt zuſammen⸗ Tn müße, da Llond George den ganzen Monat Auanſt in der oz verbringen wolle. Die deutſch fr ten Beſprechungen. Paris, 14. Juli.(Drahtbericht Die B. sprechung zwiſchen den deutſchen und franzöſiſchen Sachverſtändigen ſind geſtern den ganzen Tag fortgeſetzt worden. Die techniſchen Sachverſtändigen haben ſämt⸗ liche ſtrittigen Einzelfragen eingehend durchberaten. Ins⸗ beſondere haben ſie ſich mit der Frage der Sachleiſtungen nnd der damit zuſammenhängenden Probleme beſchäf⸗ tigt, auf die von franzöſiſcher Seite ein beſonders großer Wert gelegt wird. Man hofft, daß die Verhandlungen 2 noch haute 5 goſchloſſen werden. 5 Berlin, 14. Juli. In Anbeilrocht der Wichtigkeit der Beratungen über die Jette Sachleiſtungen hat ſich die Reichs regierung entſchloſten, den Staatsſekretär Hirſch vom Reickswirtſchaftsmipidterjum als deu ſchen Dogior— ten nach Por's zu en“ enden. ie Krlegs beſchuldigten⸗Proze e. . ö 5 e Leipzig. 13. Juli. Für den zwoiten Tag des 9. Kriegs- 5 ö N . Juli. beſchuldiatenprozen es ſind heute zahlreiche neue Zeugen ge⸗ laden worden. Der erſte deutſche Zeuge, der in dieſem Prozeß vernommen wird iſt der Kanallotſe Walter Popitz aus Brunnsbittel, der jeinerzeit Oberſteuermann auf dem U-Boot 86 war. Der Vorſitzende meint, daß der Zeuge Vorgänge am beſten unterrichtet ſein müſſe: er ſolle ein⸗ mal ſein Gedächtnis ſcharf außrengen. Der Zeuge ſagt u. g. aus: Wir haben das Schiff beim Herankommen als La⸗ za retiſchiff erkannt, waren aber ſolchen Schiffen gegenüber ſehr mißtrauiſch, in Erinnerung an die U⸗-Boot⸗Fallen. Das Schiff fuhr im Zickzackkurs was uns verdächtig er⸗ ſchien. Wir machten Torpedos fertig, denn für ein U⸗Boot U 0 3 5 beſteht keine Moglichkeit Schiff anzuhalten, und zu unter⸗ N ſuchen. Nach langem Zögern ſind zwei Torpedos abge⸗ feuert worden voy dener eines das Schiff traf. Menſchen (zu letten iſt einem U-Boot nicht möglich. Wir fuhren an das Scheff heran denn unſer Komandant hatte ein Inte⸗ 5 reſſe daran, Beweiſe zu erlangen, die unſer Mißtrauen ge⸗ gen das Hoſpitalſchiff rechtfertigen ſollten. Was weiter geſchehen iſt, weiß der Zeuge nicht, denn er ſei nicht auf 5 Deck geweſen. Es iſt ſpäter auf dem Schiff nicht wieder über die Torpedierung geſprochen worden. Präſident: Wes⸗ halb denn nicht. es liegt doch ſehr nahe, daß ſich die Mann⸗ 6 chaft untereinander ausſpricht? Zeuge: Kommandant 185 Pabig hatte nach der Verſenkung alle Mannſchaften zuſam⸗ mengerufen und mitgeteilt, deß über die Versenkung nicht weiter geſprochen werden ſolle. Es beſtand alſo ein Schweigeverbot. Auf die Frage des Oberreichsanwalts, wie die Anſprache des Kommandanten an die Beſatzung N nach der Verſenkung gelautet haze, bemerkt der Zeuge, er habe etwa geſogt: Sie wiſſen was paſſiert iſt und ich bitte Sie darüber zu ſchweigen. Ich nehme die Verantwortung für die Verſen ung des Hoſpitalſchiffes auf mein Gewiſſen. Auf Befragen der Verteidigung giht der Zeuge an, aus den 1 Bemegungen des U⸗Boots habe er nicht ſchließen können, ob der Verſuch gemacht worden ſei, einzelne von den Ret⸗ 5 tunasbooten zu rammen. 5 Danach gab Marine lachverſtändiger Korpettenkaritän Sa uachter aus Berlin ein Gutachten ab. in dem er u. a. 5 ausführte: Die Frage der Lozarettſchif'e iſt bei uns nie behandelt worden, denn ſchon von Anſgna des Krieges an gelongten Nachrichten zu uns. daß mit Lazevettſchifſen Mik⸗ 85 be getrieben würde. Dazu kamen noch Gerüch'⸗ von ge⸗ flüchteten deutſchen Gefangenen, die aus goten, daß ſie von Lazarettſchifſen gefangen genommen worden ſeien. Allge⸗ mein war daher die Annahme verbreitet. daß die Feinde mit ihren Lozarettſchif'en Mißbrauch trieben und wir haben 5 unſere U Bootoffiziere inſolgede'ſen angewieſen. daß ſie mit einem ſolchem Mißbrauch rechnen müßten. Präſident: Hat tragend eine Torped erung den d“ achwe⸗ S erbrant don 22 e mit Hoſpitolſch'ften getrieſen wurde? Sachver⸗ 5 Es war für uns eine fe delende Tatfache, die überall verbreite“ war Nochdem w 5 ausgezagt wor⸗ en iſt. muß ich a erdgas enn ſchiff Lendorerr e meer 5 1 N Att. Die unxtung 5 Reichsjuſtizminiſter Schiffer zu den Leipziger Prozeſſen. nolner Der Zenge will in Boldt einen der Offiziere des U-Bootes i eh von Polk 5 Wird. der durch Aſche V. dar don Befeßf zur Torreßzerung gegenen Hof. Fre mp ober meifer bemerken des noch der Rückkehr eines jeden U⸗Bopten gendu geyrßet murde, ob es die völkerriichtlichen Vorichrien innedeßalten hat. In der weiteren Zengengusſooe bekunden die deutſchen Zeugen od nn daß ſchon 1917 die Enaländer kleine Fiſch⸗ damyfer oder Handelsdam? er mit in Zivif gekleideten Ma⸗ troſen und Güſchünen ausrüſteten. Einige Zeugen find durch eine U⸗ Vogſſalle in enoliſche Gefongenſchaft. Dana mird die weitere Verhandlung auf marcen var⸗ 8 9 ihr ver at. Leipzig, 13. Jult. unter großem Andrapa des Publi⸗ kums begann am Dienstag vormittag vor dem Reichsge⸗ richt der 9. Kriegsbeſchuldigtenprozeß. Im Hinblick auf die Vorgänge bei der Urteilsverkündigung im Stengerpro⸗ zeß iſt ein großes Polizeiaufgebot zur Stelle. Die Anklage richtet ſich bekenntlich gegen die Oberleutnants zur See Voldt und Dittmann— Unterſeeboot 86. Der Vorgang. der zur Anklage führte, die Torpedierung des Landovery Caſtle ereignete ſich am 27. Juni 1918 an der Südſpitze Irlends. Den Vorſitz führt Senatspräſident Dr. Schmidt. Die engliſche Miſſion mit Generalſtaatsanwalt Pollock iſt voll⸗ ſtandig erſchienen. Beſonders ſtark ſind wieder die in⸗ und ausländiſchen Preſſevertreter anweſend. Oberleutnant Dittmann iſt 1892 und Oberleutnant Boldt 1895 geboren. Nach der Anklage ſollen die beiden Offiziere nach der Verſenkung des englischen Hoſpitalſchiffes eine An⸗ zahl engliſcher Ofkiziere, Mannſchaften uw. vorſätzlich getö⸗ tet haben. Die beiden Angeklagten ſollen die Geſchütze ſelbſt geſtellt und das Feuer auf im Waſſer herumtreibende Men⸗ ſchen gerichtet haben. Oberleutnant Dittmann gibt an, jede Auskunft über die Vorgänge auch jetzt verweigern zu wol⸗ len. worauf Oberleutnont Boldt eine ausführliche Schil⸗ derung der Vorgänge gibt. Hierauf wird in die Zeugen⸗ vernehmung eingetreten.— Als erſter Zeuge wird der zweite Offizier des Hoſpitalſchiffes. Cßbapman, vernommen, der u. a, ausſgat, das Schiff habe 180 Mann Veſotzung und 180 Verwundete an Bord gehabt. Durch die Tornedierung ſeien im Schiſſe einige Mann getötet worden. Der Zeuge iſt dann ron dem deutſchen U⸗Boot an Bord genommen morden. Er hebe geſehn, wie 11 Rettungsboot an Bord des deutichen U⸗Bnotes gezogen 1 ſeſen. Als ſich noch drei Mann im Boot keiunden hölte mon mit zwei Reuolvern zu ſckießen angefan⸗ öchſte en Ache Zeuge. Barton, wor vierter 6 e Die etma 200 Porſonen, die ſich an ö befunde nb bitten, ſeien nur Beßdienungsmennſchaften Sonitstsverſonal beweien. Pach der Torxedierung ſei ein Netfungsbs int nom Schi'f gekommen und es ſei auch nicht durch die Nirbel des untergehenden Schifteg gefährdet worden. Sie ßbötten nach herumichmimmende Menſchen ret⸗ ten wollen aber ein Oiizjer des U⸗Baotes hätte ihnen zu⸗ geren, ſofort alle ſeitlich zu geßen. Als mon dem Beiehſe nicht gleich nachgekommen ſef. hae der O'kiejer ſeinen Re⸗ und ein Geſchütz auf das Pettungsboot gerichtet. erkennen. Vach der Mitfoasvauſe wird der döniſche Zeuge Poth, 42 Otfigter des Dampfers„Atfantian“ per nommen. Er gibt an, er ſei im Jun von dem U⸗Boot 86 gekangen aenommen worden. Am 27. Anni zei das-N ont untergetaucht. Dar⸗ auf habe er 19 Minnten lang Geſchünkeuer nernommen. Nor Eutfakung ſet ihm ein Eid abgenommen worden, non der Tornerdierung nicht zu ſogen. Pberleufngnt Boldt bomerfkt darent, er hehe dem Zeugen das Perſprechen. ab⸗ genommen, über alles. mas er m' zhrend ſeiner Gefangen⸗ e t aeſeſen und geßört abe. au ſchweigen. Auch der Tele⸗ nßiſt an Bord dieſes Dompfers Srusby war Gefangener 5 dem 1 Mopt und gibt en, des auch er dos NVarſprechen abgeben mußte. non der Torpedierung des engl. Hoſpi⸗ talſchiffes zn ſchmwetoen. Die dorent nernommenen Stuarts der Londovern Coßte wehen 6“ ße Aus zegen, wie die vernammenen Jengen. Dereuf we don die Verhandlungen auf Mitte Vorm eee der terent. S Ober'chte Len. Opp lu, 14 Juli Trehperickt unſerer Berl. R daktion. i ſneenannte Sſorzalinſe ſall die Grund⸗ de Mond mien den Mortehoe beim Ohernan Nat hegen den. Innerhalb von 11 Taden nach der Ent⸗ ſcheidung ſollen die Gebiete den Deu'ſchen und Polen üb er⸗ — ſchañc a n mas unter dem Schiez dar sl; tan N pen geich hen ſoſl Die Grengfſührun⸗ ſebet ſoll durch eine gemiſchte Kommiſſion feſtaeleat werden. Davauf ſoll n die alliierten Trunpen Oberſchleſſen rönmen. Das uns zuge⸗ ſarohene Gebiet wird in dieſer Zeit durch Eng inder. das den Polen zug ſprochene von Franzoſen beſetzt bleiben. Breslau, 14. Juli. Die Inſurgenten im Kreiſe Ryb⸗ r nik geben bekennt, daß der vierte Aufſtand am 17. Juli heg'nnen wird. Die dentſchen Einwohner werden aufge⸗ 1 die C end bis 15. Juli zu verlaſſen. Wer die⸗ n Räumung befehl bis zum 15. Juli nicht nachgekom⸗ n ſein wird, pird über die Grenze nach Polen ver⸗ nt. Dieſe Andrehnne batte bereits eine Maſſen⸗ flucht über die Grenze zur Folge. In der Rybniker Ge⸗ gend ſcheinen die Vorbereitungen zu dem vierten Auf⸗ ſtand vo⸗ N. zu ſein. Die ol ſchlsſiſche Entſcheidung am Sonntag? Zürich, 15. Jui l. Laut ei nem Funkentelegramm aus don meldet die„Züricher Zeitung“, daß der Oberſte 10 am 17. Juli zuiommentritt, um in der oberſchleſi⸗ ſchen Frage die Entscheidung zu fällen. Der Teilungs⸗ plan des Grafen Sſorea ſoll hierbei ſtärkere Berückſichti⸗ ung finden. Der engliſche Standpunkt hat ſich dem ita⸗ zeniſchen ſehr genähert. Es unterliegt keinem Zweifel, ß die Vorhoraturgen der alliierten Mächte bereits zu ger endgültigen Verſtändiaung geführt haben die Tagung des Oberſten Rates iſt nach Anſicht der„Züri⸗ cher Dig.“ nur noch eine Formalität. Das Vorſpiel des neuen Paſenankfſtandes. Berlin, 15. Juli. In auffallender Weiſe mehren ſich die polniſchen tendenz'öſen Falſchmeldungen über an⸗ gobliche deutſche Vorbereitungen zu neuen Unruhen in Oberſcl sien. So meldet die polniſche Funkenſtation, doß die deutſchen Kommuniſten zu dieſem weck mit der Orgeich in Verbindung getreten ſind, ferner daß die Deutſchen eine Rache⸗ und Mordkommiſſion in Ober⸗ ſchleſien gegründet hätten und neue Truppen aufſtell⸗ ten, um eine bewaffnete Erhebung gegen die alliierten Bobörden hervorzurufen. Die Räumungsverpflichtung führten die Deutſchen nicht loyal aus und Hilfsabtei⸗ lungen ſeien im Abſtimmungsgebiet mit verſtärkten Waffen erſchienen. Dieſe Beßauptungen ſind plumve Erfipdungen. Sie können nach den bisherigen Erfah⸗ en nur als, warnende Symhole aufgefaßt werden, cer 3 5 neuer Aufſtand 3 fehlungen 2 gerecht Engländer von einem ferhat werder ſoll. Rußerdem derfoſgen die Paſen um ſolchen Falſchmeldungen, deren auffallende Sau auch vor früheren polnſſchen Putſchen beobachtet worden ſind, offenbar den Zweck, einen Truck auf die J. A. K. auszuüßen und ſo eine den polniſchen Wünſchen ent⸗ ſprechende Entſcheidung in der oberſchleſiſchen Frage zu erzwingen. Polen in franzöſiſcher Uniform? Ratibor, 15. Juli. Geſtern morgen rückten in Len⸗ kau und Leſchni tz je eine Kompagnie Franzoſen unter Füßrung eines Offiziers in zwei Laſtautos ein. In Lenkau nehmen ſie überall Haus ach en vor, brachen die 5 f auf und hauſten wie die Wilden. Gefunden wurde ledi 9 lich ein alter Koſakenſäbel. Auf der Straße ergriffen ſie einen friedlich dahinwandernden Schneider bearbeiteten ihn zunächſt mit einem Stock und erſchoſſen ihn darauf. Ferner wurden zwei andere Männer aus dem Dorfe erſtochen. Ein großer Veit der Franzoſen ſprach fließend polnſſch. Es beſteht die ſichere Annahme, daß ein Teil der Mannſchaft Polen waren, die in fran⸗ zöſiſche Uniformen geſteckt worden waren. Die angeb⸗ chen Fransoſen nahmen die Toten und Verwundeten auf ihre Laſtautos. Auf die Vorſtellungen hei dem fran⸗ zöſiſchen Kreiskontrolleur erwiderte dieſer, daß in Len⸗ kau auf die Franzoſen geſchoſſen worden ſei. Dieſe An⸗ gabe iſt vollſtändig aus der Luft gegriffen. Die Rückkehr General Höfers. Verlin, 15. Juli.(Drahtmeldung unſerer Berl. Red.) Blättermeldungen aus Koburg zufolge iſt der Führer des Deutſchen Selbſtſchutzes, General Höfer, nach ſeinem Koburger Wohnſitz zurückgekehrt. Er wurde am Bahn hof von den ſtädtiſchen Behörden empfangen. Eine große Menſchenmenge bereitete ihm ſtürmiſche Ovationen. 8 Die Friedensverhen dlungen mit Ameriko. f Paris, ſ4 Julß.(Drahtmeldung unſerer Berl. 19 „Ch'caao Trißune“ meldet aus Woſhington, die Bol⸗ ſchaft, die Präſident Harding dieſe Woche an den Kan greß richten wird, werde keine Erklärung des Frieden mit Deutſchland und Oeſterreich und auch kene Ankün⸗ digung über die amerikaniſche Politik mit Bezug auf den Verſailler Vertrag enfhalten. Gegen Ende dieſer Wo erwartet man jedoch einen Schritt, der die amen 5 Beziehungen zu Deutſchland nä äher beſtimmen ſolle. Paris, 14. Inli.(Drabtmelduna unſerer Berl. Ned.) Die„Chicago Tribune“ meldet aus Waſhington, daß der Senat geſtern ſeine 13 Abänderungsantröge zu dem W Repräſentantenhaus angenommenen Flottenbudaet f ſen gelaſſen hat. Der Geſekentwurf. der nunmehr de Präſidenten zugehen wird, ſieht 410 Miſlionen Tolar gegen 497 Willionen Dollar vor, die bisher der Senat vevlan 1„0 Amerika pant eine u rüſtungs⸗ Ko ferenz. London, 14. Juli. Der Beginn der Waſhingtone Konferenz wird für den Herbſt erwartet. Man nimm an, daß außer Lloyd George und Lord Curzon auch der Marineminiſter Lord Lee, der Flottenadmiral Beatin Kriegeminiſter Evans und Feldmarſchall Wilſon an der Ronferenz teilnehmen werden. London, 14. Juli. Einem Telegramm aus Waſbing⸗ ten zuſolge heißt es, daß Harding perſönlich der Konfe⸗ renz nicht beiwohnen wird, ſondern ſich durch Staat?? ſekretär Hughes vertreten laſſen wird. Gerücht weiſe ver lautet, daß auch Deutſchland und Rußland zur Teilnahme an den Beratungen eingeladen werden ſollen. Waſhingtun, 14. Juli. Hier beſteht der Gedanke, 505 die Abrüſtungskonferenz ibre Tagungen ab 11. Novem ber dem Tage der Unterzeichnung des„Waffenſtillſtan e beginnen könne. Die Beamten des Staatsdepartement ſehen keinen Ern ind, warum man nicht zu einer Aſſoc'a⸗ tion der Michte kommen könne, wie es Präſident Har⸗ bing m e ——— 2 Wadiſcher Lan tag. Das. der Landwirtſchaftskammer. Karlsruhe, 13. Juli. Das Haus ſetzte ſofort die Ber tung über das 101 ſtürſorgegeſetz für Gemeinde⸗ und Körperſchaftsbeamte Ahe. Saen Denn) erthnte zunsch eine Dontespfuiſ⸗ an alle diejenigen, die bei der Schabfung des Geſetzes 429. gewirkt haben: vor allem gebühre dem Berichterſtatter rbeit. Ziegelmaier(Oberkirch! Dank für ſeine umfaſſende und (Bravo). Redner erörterte Einzelheiten d's Geſetze etzes bedauerte. daß zahlreiche Kreiſe außerhalb des 3 eu⸗ ſtehen. Die Leiſtungen, die das Geſetz bringt, ſind 1 Am licherweiſe beſſere geworden. Die Bürgermeiſter der ſtädte bis 30000 Einwohner, und die Amtsgericht fühlen ſich durch ihren Ausſchluß aus dem Geſetz zu 10 geſetzt. Meine Freunde werden dem geſtern einge 175 ten Antrag zuſtimmen, der den Wünſchen dieſer 3 meiſter entgegenkommt. Wir ſtimmen dem Geſetz an va weil wir weſtere Verbeßerungen erwaretn und hoffen, er⸗ 8 ſe Verbeſſerungen alsbald in Angriff genommen en. 8 e Abg. Mager(D N.) ſchließt ſich den Dankes worten, 75 Vorredners an den Verichterſtatter Ziegelmaier an ene wir ſtimmen dem Geſetz zu, wenn wir auch t ſämtlichen Beſtimmungen billigen. Der Kreis 2 er⸗ ſicherungsbe rechtigten oder-Pflichtigen muß erwetgrtcze let 55 den. Der Einführung des Heilverfahrens in das watel werdne wir ebenfalls zuſtimmen. Die Leiſtungsfä der Kaſſe wird zeigen, ob man weiter gehen kann. Abg. Vierneiſel(Ztr. auf der Tribüne nur ſchwer ſtändlich, geht auf Einzelheiten des Geſetzes ein. Ent⸗ Miniſter des Innern Remmele erinnerte, daß dec ad 25 wurf aus dem Jahre 1919 ſtamme; darin liege 965 000 M. über die feſtgeſetzte Höchſtarenze von 12 000 auf 15 ucheld⸗ Heute iſt zugegeben, daß im Laute eines Jahres erg ver? i entwert ung fortgeachritten iir und eine weiten — e . * nos Derr * Far de * K 0 wir 50 Saen. Die in dem ſozialesmokvatiſchen Antrag geſtene rung der Erhöhung der Höchſtigrenze auf 20000 M. gewiß ihre Berechtjgiſng. Wir können aber nicht ſo kal gehen wie andere Verſicherungen. Abg. Rauſch er⸗ te geſtern mon könne ohne Beitragserböhung auskom⸗ licher gelber auf ſolche Annahmen kann ein verantmort⸗ 5 er Miniſter nicht aufbauen Sollte der Landtag der Mei⸗ Nice sein, den Autraog auf Erhöhung der Höchſtarenze auf 9 M. anzunehmen, ſo muß ich Gelegenheit haben, zwiſchen der erſten und zweiten Leſung mit dem Staats⸗ minen; 1 2 Siniſterium Stellung dazu zunehmen. Die Städte der miuldteordnung haben bisher zur Frage der Selbſtverwal⸗ ng noch nicht Stellung genommen: das Riſiko muß aber Einsareitere Schultern gelegt werden. Der Vorſchlag auf 5 Abrung des ſog. Seibſtverantwortungsrechtes war nicht ganehmbar. Vielleicht ift es ein Weg, die Geſchäfte der est der Girozentrale zu übertragen. Wir werden dem es. das das Reich auf dem Gebiete des Verſicherunas⸗ * gibt, nachahmen und den berechtigten Wünſchen Abt zu werden verſuchen. Ein dach einer Erklärung des Abg. Schell(Ztr.) wurde die elberatung eröffnet. tender Antrag Niegelmajer-Oberkirch(Ztr.) auf Einberje⸗ eines der Bürgermeiſter dorſenigen Gemeinden, die Sitz Bezirksamtes oder Amtsgerichts ſind, wurde ein⸗ ſti * angenommen. N Mehrheit angenommen wurde der Antrag Rauich 29000 auf Erhöhung des Höchſtbetrages von 150090 auf org Mark. Der Antrag Rauſch(S.) auf Einrechnung (ialteſealicher Dienſtzeit für die Dauer von 15 Jahren 10 Jahren) ſand einſtimmige Annahme. Ton der ſtdes§ 49 der Verfaſſung wurde abgelſeßen. Das Ge⸗ unnd dann mit allen anderen Anträgen einſtimmige ohme in erſter Leſung. en Bericht des Ausſchuſſes zur Geſchäftsgebahrens der Land wwirtſchaftskammer E Matte Abg. Leſer(Dem. J. Die Feſtſtellung wige inhalt über das Hofgut Tiefenau macher Der„ Anſicht des Ausſchuſſes einen die Lg erichtertatter erwähnte noch lech aadwirtſchaſtskammer fehlte. Di igen den Autrag des Ausſchuſſes, d den Der Landtag wolle ſein Bedauern darf ſchafte eine öſſentliche Körperſchaft wie di waftskammer und einzelne ihrer a criſt Gesc Straub(Ztr.): Der Autrag auf Unterſuchung des geit tsgebahrens der Landwirtſchaftskammer hat ſeiner⸗ Brundedenken erregt. Vir haben ihn nur aus ſachlichen Nändden eingebracht. Der Bericht des Ausſchuſſes ſpricht Aussee Es war nicht angängig, alles Material, das dem in aſchuſſe vorlag, zu verarbeiten, weil wir es ablehnten. noch ſchwebende Gerichtsverfahren einzugreifen. Es lagernd Mien uns 15 Strafakten. 1 Zivilakt, 10 FJaſzikelakten des deer riums des Innern und 31 Faſzikel des bad Lan⸗ Fälle“ Lamtes vor Wir haben lediglich die ſinnfälligſten eine zuſammengeſtellt. Der Unterſuchungsausſchuß hat Nate Arbeit beendet, weil ein einzelner Fall einen ganzen Ergenkhnig von neuen Fällen nach ſich gesogen halte. Das chens rechefertigt auch den Antrog d Unterſuchung hin⸗ bc des Gebahrens einzelner Beamten. Die Land⸗ Ern daftskammer übernahm neben Vermittlung von keßendſtücken auch die Vermittlung von Bordells, Bier⸗ wirt rauts u. ä. Beim Schnapshandel machte die Land⸗ i Faftskammer Schiebergeſchäfte. Die Buchführung der gen did ar ein„Sauſtall“. Die verſchiedenen Anzeigen ge⸗ Tuche OK lauteten auf Kettenhandel, Preistreiberei und deine. Auch in der Angelegenheit„Berkinghof“ in Mann⸗ den Pia Bſehlieferungen an die Militärverwaltung gin⸗ ben de vor die das Licht der Oeffentlichkeit zu ſcheuen Iden, Durch das Gebahren der L.⸗K. ſchnellt» im Jabre kön der Obſtpreig von 12 M. auf 35 M. hinauf. Die Ani den Kreiſe der Badiſchen Landwirtſcheft hätten die Heſchn gehabt zu prüfen, wen ſie mit der Merwaltung ihrer um Ante an der L⸗K. betrauen. Der Antragſteller bat dnnnahme des Antrags. 1 dung de(D N.] wandte ſich gegen die Fchlußfolge⸗ gl'ich e Ah Straub, daß die Annahme des Antrages zu⸗ ſreunzeine Rechtfertigung der Ausfälle ſeines Fraktions⸗ Aba Spong ſei. Ache. Marum(Sos]: Die L. bietet das Bild kapftali⸗ ſtim* Korruption. Wenn wir dem Ausſchußautrag zu⸗ amtenen baben wir damit weder eine Verurteilung der Be⸗ auser der LK noch eine Ehrenrettung des Abg. Spang N rochen. 2 5 Heſchenilter des Innern Remmele: Die 9K. ſollte keine K. gle wochen, die aus ihrem Vereiche herausfallen. Die erüttendt nicht nur Geſchöfſe gemacht. ſondern auch Narluſte 357 die demuißchſt Reajerung und Lendtaa beſchäftigen. Org ders bei Beoinn des Krieges brauchte der Stgat die Se mitetien der L K. Die Ningr müſſen iwmer von dem Netden der Zeftverßöftniſſe der Kriegsjahre betrachtet ichs, Der. Minißer rechtfertiete einige beanſtandete aber 0 der K., die an ſich nicht zu verurteilen waren, n den Perſonen ſcheiterten. ding. Schön(Dem.): Es war im Henke bleser gute Tra⸗ den, daß Fälle ber die noch gerichtliche Verfahren ſchwe⸗ ſundwin der Piskuſſion ferngehalten wurden. In der ommirtſchaftskammer ſeltbſt hötten heute erörterte Vor⸗ R viel richtieer beinrochen werden ſollen. Eine an Deu, Feichten wurde mit bebördlicher Genehmiaung Swan adeg nfefgung in höherem Intereſſe getätiat. Herr amm bat die LK. angeariſſen. In unmittelbarem Zu⸗ uin. pana hiermit brachte das Zentrum ſeinen Antrag Aust,(Widerspruch beim Zentrum.) Redner tadelte die deg A tungen des Abg. Straub, die über die Abmachungen nalen ſchuges hinausgingen. Mit unſerer Zuſtimmung Die i das Verhalten des Ang. Snang nicht decken, ind Weteng der neugem lien din wird waal die Mittel ler an de 1 eine Wiederholung ſolcher Vorkommniſſe 3 halten. f niet e Straub tr.): Die L. K. ſoll durch unſeren Aufrag wette berge tiskeit behindert oder in ihrem Auſehen N. erden. ee mate Helbelberg(Saz): In der vollſtändig ſozia⸗ öllmmftten. Oraaniſgtion der Lig bericht Korrustton eicht nter Art. Sie iſt eine kapitaliniſche Giftpflanze. Viel 0 muß der Landtag ſpöter einmal prüfen ob alle an⸗ wurzgen gerichtlichen Verfahren ordnungsmäßig erledigt den. Un Sierau a Unterfranf wurde der Antrag des Aha. Straub(3) auf ö erung des Geſchöftsgebaßrens der Landwirtſchafts⸗ Abg. einſtimmia angenommen. Anta. Oden wald(D te hi e Förml Wage über 48(Dem) begrün' te hiernach ſeln Förml. aud J. Aufhebung der Zwangs wirtschaft für Zucker d dulheör Möglichkeit der Beteiligung des Großhandels. Die f ung. n.„ inbrfr Zwangswirtſchaft iſt eine Notwendigkeit; Adel üpenen wuß die Verieilung des Zuckers dem Groß⸗ e Len- werden g 5 eien e ee beantwortete die amm ne eee ee Sanbpunkt. daß die . er e eee 2 Mort 2 0 tel des Groß⸗ und Kleinhandels bedienen müſſen. Die gabe von Zucker an den Verbraucher erfolgt mit verſchwin⸗ denden Ausnahmen durch den Groß⸗ und Kleinhandel. Die Kommunalverbände haben aber das Recht, die Zuckerver⸗ teilung in eigene Regie zu nehmen, um ihre Geſchäftsun⸗ koſten zu decken. Zur Aufhebung der Zwangswirtſchaft erklärte der Miniſter, daß ſich die Konferenz der Ernäh⸗ rungsminiſter auf Antrag Badens mit der Aufhebung der Zwangswirtſchaft befaßt habe. Das Reichsernährungs⸗ miniſterium erklärte, daß bei dem Beginn der neuen Ernte die bisherige Zuckerration auch im freien Verkehr geſichert ſei und außerdem das Angebot von Auslandzucker zu bil⸗ ligen Preiſen ſich verſtärke. Die Aufhebung der Zucker⸗ zwangswirtſchaft werde zweifellos am 1. Oktober erfolgen. Hier vertagte ſich das Haus auf Dienstag, den 26. Juli, nachmittags 3 Uhr: 2. Leſung des Fürſorgegeſetzes, Ver⸗ waltungsgebührengeſetz Geſetzentwurf über die Gemeinde⸗ ordnung.— Schluß der Sitzung 12,30 Uhr. 5 Der 3. Nachtrag zum Staatsvoranſchlag Karlsruhe, 1. Juli. Dem bad. Landtag iſt ſoeben der 3. Nachtragsetat zugegangen. Der Ausga at ſchließt ab im ordentlichen Etat für 192021 mit jübrlich 31994950 Mk. im auße cordentlichen Etat für 1921 mit 137 879 500 Mk. Der Einnahmenetat verzeichnet an Einnahmen 41 120 500 Mk. im ordentlichen Etat und 74 396 440 Mk. im außerordent⸗ lichen Etat. Es verbleiben ſomit im ordentlichen Etgt ein Mehrbetrag der Einnahmen von 9 125 550 Mk., oder für die beiden Jahre 1920/21 von 18 251100 Mk.; im außerordentli⸗ chen Etat ein Mehrbetrag der Ausgaben von 63 483 090 Mk. Die Ausgaben überſteigen ſonach die Einnahmen um 45 231 960 Mk. i Karlsruhe, 14. Juli. Dem badiſchen Staat iſt aus dem Erlös des entbehr Heeresguts ein Gewinnanteil von 945000 Mk. zugefloſſen. Dieſer Gewinnanteil ſtellt die zweite Nate aus dem dem badiſchen Staat zufallenden Erlös dar. Die badiſche Regierung hat nun beſchloſſen, von dieſer Summe 100 000 Mk. für die Bekämpfung der Geſchlechts⸗ krankheiten, weitere 100 000 Mk. für die von den charitatinen Verbänden betriebenen Krankenhäuſer, die! der Auf wendungen für Löse, Kohlen uſw. und tna der Lebensmittel zum Teil mit erheblichen 1 arbet⸗ ten, zuzuſchießen, ferner 50 000 Mk. zu den des Druckes des zweiten Nachtragskatalogs des Landesgewerbe⸗ amts aufzuwenden. 20 000 Mk. ſollen zur Förderung des Gerſtenanbaues vermendet werden und 75000 Mk. fließen der Stadtgemeinde Pforzheim zur Beſtreitung der ihr er⸗ wachſenen Unkoſten anläßlich der Typhusenidemie im Jahre 1919 zu. Dieſe Epidemie erforderte non der Stad. Pore heim einen Aufwand von insgeſamt 1587860 M. Von dem Gewinnanteil wurden ſodann noch 600 000 Mk. dem Mini⸗ terium des Kultus und Unterrichts zugewieſen, das die ie Summe für verſchiedene in ſeine Verwaltung fallende Be⸗ niſſe verwendet hat.„ Drei deutſchnationale Anfragen im Landtag. Die deutſchnationale Volkspartei hat unter dem 11. ds. Mts. durch ihren Vorſitzenden, Abg. D. Mayer⸗Karlsruhe folgende kurzen Anfragen im Landtag eingebracht: 1. Immer wieder kaun man aus der Mitte der Bevöl⸗ kerung die unwillige Klage hören, daß Außerdeutſche und fremoͤſtämmiſche Einwanderer ſich in unſeren Städten breit machen und den Eingeſeſſenen die Wohnungen wegnehmen, wodurch namentlich junge Ehepaare an der Einrichtung ihres Hausſtandes behindert werden. Iſt die Regierung in der Lage und gewillt, dieſen berechtigten Klagen Rechnung zu trogen und dieſe überflüſſigen Zuwanderer fernzußolten. 1 62 S8— umſomehr, als ſie häufig Vertreter ſtaatsfeindlicher Pläne ſind? 2. Nachdem durch die Angriffe auf das Amtsgericht Adels⸗ heim und die dort beſtellten Beamten zur Ueberrgſchung der Bevölkerung jenes Bezirks ein„Fall Adelsheim“ geſchaffen worden iſt, hat die zögerliche Behandlung dieſes Falles bei der Bevölkerung des Bezirks und darüber hinaus eine Reihe verwunderter Fragen hervorgerufen, die geeignet ſind, dem Anſehen der Behörden und ſelbſt der Regierung Abtrag zu tun. Iſt die Reajerung gewillt, der Oeffentlichkeit über den ſagenannten„Fall Adelsheim“ mit tunlichſter Beſchleunſaung Klarheit zu geben und dadurch zu bemeiſen, daß ſie es zu ihren Aufgaben zählt Treibereien in jedem Fall kräftſg ent⸗ oegenzutreten? Iſt die Reaferung vor allem entſchloſſen, die Behandlung einer non anderer Seite geſtellten und dieſen 2 9 3 Anfrage nicht weiter hinausziehen zu nen Mit Rückſicht auf den großen Geſchöftsſtand des Landtogs, beanügt ſich der Aufrageſteller vorläuiig mit einer ſchrift⸗ lichen Antwort. Ferner reichte die deutſchngtiongle Volks⸗ partei folgende Förmliche Anfrage ein: Wie verlautet. ſöll das Miniſterium des Innern in unzu⸗ läßjaer Meiſe dadurch in die Rechtspflege eingegriffen haben. daß es unmittelbar an Beamte der Staatsenwaltſchaft das Nerlonoen auf Verßaſtung von gemiſſen Perſynen geſtellt het: hierhef habe es allerdiyas bei einem Beamten der Staatsonwollſchaft eine deutliche Abmefſung erfahren. Es verloutet weiter, daß in einem anhängigen Nerfahren gegen awer Wiumohner nan Mvoih nee der avoahſich zue Ma⸗ amte der Staatsanwoltſchaft Karlsruße die bindenden ge⸗ ſetlichen Beſtimmungen zum Schutke der Beſchuldigten hin⸗ ſitlich der Beſchlganaßme ifrer Bonkguſhahen vollſtändig auker Acht geloßen hohe. und do die Bepoandſung der Sache eine auberordentlich ſchlechte und für die Verhbefteten heuach⸗ tetljaende gemeſen ſef. Weiche Aufklärung konn die Regie⸗ rung oehan, damit ſich die Veyllferung dar lber berußbfat und ferner von keiner Seite in die Pechtanfſege aus poli⸗ Mopoeggründen eingegrifſen werden darf? Soziales. Handmerker⸗Peuſſonsbereckttaung. Aus Halle wird uns berichtet: Von Halle aus macht ſich eine Bewegung geltend, die die weiteſte Aukmerkſormkeit aller intereſfſerten Kreiſe verdjent. Dort hat der Hand⸗ werksmeiſterverein den Ruf nach Ruhegehöſtern erßoben. Die wiytſchaftſiche Loge des Handwerkes bat ſich eit Krieas⸗ ende weſentlich verſchſechtert. Der Handwerkerſtand leide! unter den gleichen Sumtomen. die allgemein den Mitteſſtond heimaeſucht haben Selbſt bei größttem Fleiße iſt es beute dem Handmerker nicht mehr möglich, für die Tage des Alters etwas zurückzulegen. Er muß von der Hand in den Mund ſeken, an Rfcklagen und Erſparniſſen iſt infolge der furcht⸗ baren Teuerung nicht mehr zu denken. Es kann daher nicht wunder neßmen, wenn ſich auch in dleſen Kreiſen der Ruf nack Afterͤsnerſorgung bören läßt. Der Zeitpunkt hierfſir iſt ſicher aut gewäßlt; denn der Entwurf für ein deutſches HKaubmerkevgeſen legt berefts ausgeorßeſtet nor und wird nach Prüfung durch die Fachverhände im Parlament zur Erörterung kommen. Gegenſpärtig fehlt ollerdinos ſſir eine derertiee Alfersnerſurgung der ſelbſtändigen Handwerker unch ſede wirtſchaflliche und finanzielle Grundlage. Es mird ſich vorerſt darum handeln müſſen, alle daran Antenoſſto nen znſaommenauſchlieken, damit Penſionkßehürſufs, Penſigns⸗ Hitze ſtuß Pyitsagsſeidungen ſenceſtalft werden können. Da⸗ von würd ſſch dann eine geſotzliche Pegeſung die en Preogen enichliekhen müßen. Meier die Leiſtungey Gngeluen Rinoug zur Nendiongkaſſe. die natürſſch kaum gußsreichen e dies Altoxvsnerinronug aller badürffigen Hauß⸗ morden dun die Fachnerpände, ſedliaßlich auß dar „ tte eine roten migen. Eih robo work mird hien zn leiſten ſein. Dos Nerdienſt des Halleſchen Jerdwerkernoreins aber wird es hietben, zu zieſem großen nn Sa 9 5 i Nan aver — t Se ————— 2 — George, Briand und an den König von England. Ausland. Der Scharfmacher Poincaré. Der Kriegspröſident Frankreichs, Herr Poincars, fordert in einem Artikel des „Temps“, daß die franzöſiſche Regierung auf der Aus⸗ lieferung ſämtlicher ſogenannter deutſcher Kriegsverbre⸗ cher beſtehen ſolle. Da Herr Poincaré offenbar ſelber an einen Erfolg eines ſolchen Schrittes nicht glaubt, ſo verlangt er weiter, daß man die Nichtauslieferung als Nichterfüllung des Verſailler Vertrags betrachte und dementſprechend ſowohl die neuen„Sanktionen“ aufrecht 5 erhalte wie die Beſetzungsfriſt in Bezug auf das linke Rheinufer als begonnen betrachte, wenn die Auslieferung erfolgt ſei. Damit kommi wieder das beliebteſte Thema des Herrn Poincaré zum Vorſchein, das er bei jeder Ge⸗ legenheit verficht. Soweit ſeine Perſon in Frage kommt, beweiſt auch dieſer Hetzartikel wieder nur das eine, daß Herr Poincaré ſeine eigene Schuld am Kriege durch un⸗ gezügelte deutſch⸗feindliche Propaganda verdecken möchte. Wir dürfen aber nicht überſehen, daß die Auffaſſung des Herrn Poincars bis zu einem gewiſſen Grade auch der franzöſiſchen Politik den Weg weiſt, da Herr Briand bis jetzt noch immer ſeine Abhängigkeit von dem extremen nationaliſtiſchen Flügel bewieſen hat. N i Sowjet⸗Rußland gegen Polen. Der ruſſiſche Mini⸗ ſter des Aeußern Tſchitſcherin hat an die polniſche Regie⸗ rung eine Proteſtnote gerichtet, in der er die Ausweiſung verſchiedener Perſönlichkerten verlangt, die eine bewaff⸗ nete Erhebung der antihelſchewiſtiſchen Elemente Ruß⸗ lands vorbereiten. Auch die Auflöſung aller Gruppen⸗ abteilungen, die zu dieſem Zweck auf polniſchem Boden gebildet werden, wird von Rußland gefordert. Die Note iſt in ſehr ſcharfem Tone verfaßt, ſo daß ihr Zweck wohl mehr auf die Schaffung eines Zwiſchenfalles als auf eine diplomatiſche Auseinanderſetzung hinausläuft. Ob Sow⸗ jet⸗Rußland irgendwelche wirklich aggreſſipe Abſichten ver⸗ ſolgt, iſt immerhin zweifelhaft. Das Auftreten Tſchitſche⸗ rins beweiſt aber, daß die Sowjet⸗Regſerung ſich ſtark ge⸗ nug fühlt, um an allen diplomatiſchen Fronten gegen die Entente oder einzelne ihrer Beſtandteile aktiv aufzutre⸗ ten. i Kemal Paſcha, der England ein Dorn im Auge iſt, un in Europa verſucht man durch Polen Frankreich zu tref⸗ Denn Frankreich iſt diejenige Macht, unter deren fen. Schutz alle Unternehmungen gegen Moskau ſtehen. Die franzöſiſche Geſetzgebung in Elſaß⸗Lothringen. Straßburg, 14. Juli. ſetzgebung aufgenommen zu werden. So ſollen z. B. die G. m. b. H. in das fr Der Geſetzentwurf über die Einführung der franzöſiſchen Handelsgeſetze in Elſaß⸗ Lothringen ſieht folgende Formulierung Millerands vor: Von der deutſchen Geſetzgebung iſt nur dasjenige zurück⸗ zubehalten, was gut genug iſt, um in die franzöſiſche Ge⸗ In Kleinaſien unterſtützt die eee anzöſiſche Geſetz aufgenommen wer⸗ 0 den. Beibehalten werden vorläufig auch die„Eingetra. genen Erwerbs⸗ und Wirtſchaftsgenoſſenſchaften“, biss in dem franzöſiſchen Gefetz eine ähnliche Einrichtung, die Bei der Ein⸗ führung der Prüfung durch Reviſoren der Vorſchriften, die ſich auf die Bildung von Aktiengeſellſchaften beziehen, und in anderen Punkten werden die Verfügungen des deutſchen Reiches beibehalten, die geeignet ſind, eine Ver⸗ 0 herbeizu⸗ die gleichen Vorteile bietet, geſchaffen iſt. beſſerung in den franzöſiſchen Einrichtungen führen. 5 5 Vermiſchtes. 1 Pfälzer Volksmedizin. Allorlei eigentümliche Heilmitte! und Heilbräuche, die in der Pfalz vorkommen, teilt Fels 8 7 * Heeger im„Pfälziſchen Muſeum“ mit. Gegen Zahnweh wird empfohlen: Man geht unter eine Brücke, legt die Hand in das Waſſer, wie es fließt, nimmt Waſſer in den Mund und ſpricht:„Ich trinke Waſſer für Samen, mein Zahnweh ſoll vergehn, wie die Stern am Himmel ſtehn.“ Gegen Warzen wird empfohlen, die Warzen mit Speck ab⸗ zureiben und dieſen dann unter der Dachtraufe zu vergra⸗ ben, Wenn er verweſt, fallen die Warzen ab. Intereſſant ſind auch die verſchiedenen Zauberſprüche und Zauberfor⸗ meln. Sie ſetzen ſich aus verſtümmelten lateiniſchen N und griechiſchen Wörtern zuſammen, enthalten aber auch Reſte aus der hebräiſchen oder axabiſchen Sprache. In ihrer jetzi⸗ gen Verfaſſung machen ſie allerdings nur noch den Eindruck von Lautſpielereien. Die Zauberformeln werden entweder geſprochen oder auf einen Zettel geſchrieben, der umgehängt wird; auch werden ſie in eßbare Dinge eingegraben und mit dieſen verzehrt. So wird gegen Fieber empfohlen: Schreibe nachſtehende Worte auf drei Mandelkerne und uimm es drei Morgen nacheinander ein: Haſta, Haver, Schaver. Oder wenn einer Kuh die Milch genommen, ſol man drei Worte auf einen eiſernen Speidel ſchreiben; mache alsdann den Speidel recht glühend und tue ihn in dieſer Kuh Milch dreimal und ſo drei Feiertage nacheinander. „König von Trauskaukaſien“. In Nizza wurde dieſer Tage eim Betrüger, namens Leon Laforge, verhaſtet, der lange Zeit dort ein Hochſtaplerleben geführt und manchen Leichtgläubigen um ſeine Börſe erleichtert hat. Ex arbeitete ſtets mit der Behaupuntg, er ſei der König von Trauskau⸗ kaſien und verfüge in ſeinem Reiche über eine gewaltige Macht. Er unterhielt auch einen Hofſtaat in miniatur, der peinlichſt ſowohl ihm wie der Königin gegenüber die Etikette zu beobachten hatte. Um auf ſeine Freunde Ein⸗ druck zu machen, ſandte„Se. Majfeſtät“ täglich lange Tele⸗ gramme an hervorragende Staatsmänner, wie 7 beſondere Hilfsmittel dienten ihm gefälſchte Dokumente. Er war äußerſt freigebig mit Verleihungen und verſtand es, dadurch eine große Zahl kleiner Geſchäftsleute hinein⸗ zulegen. Begonnen hatte er ſeine Betrügereien mit einem gefälſchten Papier, auf dem ihm in engliſcher Sprache und mit vielen Stempeln beſcheinigt wurde, daß er der Beſitzer der Petroleumkongeſſionen in Transkaukaſien ſei. n Beaulieu ſur Mer vereinigte er einige georgiſche Flücht⸗ linge und ließ ſich von ihnen zum König auskufen. Die Verheftungides Herrn Laforge erfolgte in einem Juwelen⸗ geſchäft, als er gerade dabei war, ſeiner Frau das Kö: givinnenßſodem aufen eben. Breslau, 12. Juli. der beſchloſſen wurde, der Aufforderung der Eiſenbahn⸗ direktion, den Verkehr noch dem Induſtriebezirk wieder aufzunehmen, nicht Folge zu leiſten, weil den Beamten ebend zurückkehren. Von den Juſurgenten wurden bereits 1 611 il von keiner Seite Bürgſchaft gegeben würde, daß ſie el 2 7 on 8 iel N 8 Lloyd In. der Eiſcnbehnverktſtätte in Oppeln fand eine Sitzung der Eiſenbahnbeamten ſtatt, in 2 3 d gesunden worden, aus der der jnc herausgenommen hat. Aus den Fin zerabbrücken iſt zu ſchließen, daß der Täter die Taſche mit blutigen Händen durchſucht hat. Da auf Grund von Fingerabdructen schon ft die einwandfreie Feſtſtellung von Tätern erfolgt iſt. erden auch in dieſem Falle Unterſuchangen nach dieſer ichtung hin angeſtellt werden. Da ſich außer Blutſpuren ouch Haare am Gewehrſchaft finden, iſt anzunehmen. daß die zweite Tat auf die grauſamſte Weiſe ausgeführt worden iſt. Der verhaftete Sieſert behauptet nach wie vor, daß er nicht der Täter ſei. Am Mittwoch abend wurde die Leiche 5 Sberburgermeiſters Buſſe zum Bahnhof übergeführt. Unterſuchungsrichter hat geſtattet, daß die Leiche des ürgermeiſters Werner in Heidelberg durch Feuer beſtat⸗ et wird. Die Stadt hat den Angehörigen der beiden Er⸗ mordeten das Beileid der Stadtverwaltuna und der Be⸗ völkerung ausgeſprochen.. In J orzheim wurde durch die Polizei ein Zigeuner⸗ ehepaar verhaftet. weil die Frau in der Betrunkenheit zu ihrem Manne geſagt hatte:„Sei Du nur ruhig und dente an den Königſtuhl bei Heidelberg.“ Die Aeußerung ſoll aber ohne jede Grundlage erfolgt ſein, da ſie ſich z. Zt. der rmordung in einer anderen Gegend befunden hätten. Das Ehepaar wird ſolange in Haft bleiben, bis die Au⸗ gaben auf ihre Richtigkeit geprüft ſind. . 8 ſche „ Mosbach, 14. Jult. Beim Ueberqueren der Sriaßen⸗ reuzung bei Unterſchefflenz wurde das Zweiſpännerfuhr⸗ Zug der Nebenbahn erfaßt. Die Inſaſſen des Fuhrwerts blieben glücklicherweiſe unverletzt, dagegen wurde ein Pferd im Werte von 30 000 Mk. auf der Stelle getötet. * Karlsruhe, 12. Juli. Die badiſche Fleiſchverſorgungs⸗ ſtelle, die die Beſchaffung des zur Verſorgung des Gerd⸗ eeres in Baden aufzubringenen Schlachtviehes beſorgte hat mit einem Ueberſchuß von rund 4200 000 Mart abge⸗ ſchloſſen. Das war dadurch möglich, daß die Verwaltung der Fleiſchverſorgungsſtelle und der Betrieb ihrer Einrich⸗ tung unter Beobachtung äußerſter Sparſamkeit gefuhrt err unter völliger Ausſchaltung jeglichen Zwiſchenhan⸗ els erfolgt iſt. Die Fleiſchverſorgungsſtelle hat nicht hren geſamten Aufwand an Verwanungs⸗ und Betriebs⸗ koſten beſtritten, ſondern auch noch der Staatskaſſe einen Uebe rſchuß eingebracht. Die Summe von 4 200 000 Mark wird für Förderung der Landwirtſchaft(Förderung der Rindvieh⸗, Schweine⸗. Schaf⸗ u. Ziegenzucht, Verbeſſerung der Schwarzwaldweiden, Bekämpfung der Tierkrankheiten, Fortbildung von Tierärzten und Landwirtſchaftslehrern) verwendet. * Karlsruhe. 19. Juli. Dem Bad. Landtag ſind in den letzten Tagen wieder Geſuche in größerer Zahl zugegangen. Die meiſten Geſuche haben das Geſetz über die Beſteuerung des Grund- und Gewerbevermögens, die Beſoldungsord⸗ nung und die Ortstlaſſeneinteilung zum Gegenſtand. Un⸗ ter den anderen Geſuchen befinden ſich ſolche über die Wie⸗ der inbringung des Grundſtücksſperrgeſezes um Gern rung einer Valutaausgleichszulage für die Beaunten und ehrer des Zollanſchlußgebietes. * Bühl, 13. Juli. Der Tod des fungen Becher hat nun eine Aufklärung gefunden. Der junge Durſt von Altſch⸗ er hatte ſchon längere Zeit bemerkt, daß im Obſtgarten es Vaters geſtohlen wurde. Infolgedeſſen hielt er 8 ſeinem Freunde Kretſchmer Wache im Garten. Als es Durſt gelang, einen Dieb zu faſſen, rief er ſeinem Freunde. Diezer feuerte ein paar Schreckſchüſſe ab, weil er infolge einer Verletzung ſeinem Freunde nicht raſch genug bei⸗ springen konnte. Einer der Schreckſchüſſe führte den Tod des tungen Becker berbei. i alter und der FJabrikarveiter Otto rigen Siudenten aus Freiburg Der Ueber⸗ 11 55 Lehren Nered Bea 5 aer ſchoſſen einen Baden und Nachhartaaten. — wert des Gutspächters Friedrich von Boedigheim von einem urde und die Lieferung des Schlachtviehs für das Feld⸗ z Hinterzarten b. Neuſtadt, 14. Juli. Der kaum 16jährige krankenhauſes fand geſtern Abend eine Trauerfeier für den ermordeten Oberdürgermeiſter Buſſe ſtatt. Sagegen wa⸗ ren Vertreter der ſtcatlichen unb ſtädtiſchen Behörden, ſowie der Rektor der Univerſttät. Geh. Hofrat Hoope und zahl⸗ reiche Angehörige ſtudentiſcher Korporationen. Stadtpfar⸗ rer Götz hielt die eindrucksvolle Trauerrede. Die Mord⸗ tat laſſe einen furchtbaren Abgrund menſchlicher Verwor⸗ fenheit erkennen, gegen die man mit allen Mitteln an⸗ kämpfen müſſe. Oberbürgermeiſter Walz gab in beweg⸗ ten Worten der Trauer der Stadt Heidelberg Ausdruck un⸗ ter Niederlegung eines Kranzes. Darauf trugen Aktive des Korps Vandalia den Sarg in den Leichenwagen. Un⸗ ter Vorantritt einer Muſikkapelle und der Chargierten mit ihren Fahnen bewegte ſich der Trauerzug durch eine tau⸗ ſendköpfige Menſchenmenge, die ſichtlich ergriffen war, zum Bahnhof. Dort wurde die Leiche unter einer Fülle von Kranzſpenden im Wagen aufgebahrt, um heute früh die traurige Reiſe nach Herford anzutreten. Für Bürgermei⸗ ſter Werner hat heute Vormittag im Krematorium eine Trauerfeier ſtattgefunden, bei welcher der gemiſchte Chor des Bachvereins und der Akademiſche Geſangverein mit⸗ wirkten. Stadtpfarrer Schmidt⸗Neuenheim gedachte des traurigen Ereigniſſes, das in allen Kreiſen der, Bevölke⸗ rung lebhafte Anteilnahme erwecke. Poltzeiinſpektor Ober⸗ länder legte namens der Stadt Herford und zugleich im Auftrage der dortigen Polizeibeamten einen Kranz nieder, desgleichen Oberbürgermeiſter Dr. Walz für die Stadt Hei⸗ delberg. Auch hier verwies unſer Stadtoberhaupt auf den tragiſchen Umſtond. daß die Freude an der Natur zum Verderben werden ſollte.* Rx ** Karlsruhe, 15. Jull. Das gerichtliche Nachſpiel zu den Vorgängen am Oſterdienstag auf dem hieſigen Marktplatz fand heute ſein Ende mit der Verurteilung des angeklagten Schloſſers Hermann Zönig aus Hannover wegen Auflaufs, Beleidigung und tätlichen Angriffen gegen Beamte zu 6 Monaten Gefängnis. Bei der Straſausmeſſung wurde be⸗ rückſichtigt, daß König bei ſeiner Feſt me in ſehr erheb⸗ licher Weiſe von Angehörigen der Sicherheitspolizei miß⸗ handelt worden war. Der Vorſitzende bemerkte im Anſchluß hieran, es habe den Auſchein, als ob in dem einen oder an⸗ deren Fall die spolizei ihre Befugnis überſchritten hat. Acht weiter ten wegen Beamtenbe⸗ leidigung bezw. Auflauts ſtrafen von 1 Woche bis zu 2 Monaten, einer 100 k Geldſtrafe. Künf Ange⸗ klagte wurden freigeſprochen. Ziemlich bewegt geſtaltete ſich der Teil der Verhandlung, der den Verteidigungsreden ge⸗ widmet war. Es kielen ſcharfe Worte gegen das Verhalten der Sipo. Einzelne der Beſchuldigten flochten politiſche Wendungen im kommuniſtiſchen Sinne ein. Ein Angeklag⸗ ter ließ ſich ſogar dazu verleiten, ein Hoch auf die kommu⸗ niſtiſche Internationale auszubringen und wurde dafür mit 3 Tagen ſofortiger Haft beſtraft. Der im Zuhörerraum an⸗ weſende kommuniſtiſche Stadtrat Trabinger, der in das Hoch einſtimmte, wurde abgeführt. * Mannheim, 14. Juli. Ein gefährlicher Brand brach geſtern Abend gegen 11 Uhr in der Eiſenbahnwerkſtätte im Jungbuſch aus, wo ein Faß Benzin explodierte. Zwet Schuppen mit viel elektriſchem Material und Oel gerieten in Brand. Die Berufsfeuerwehr bekämpfte mit mehreren pritze das Feuer, das ſie nach 1/j cken konnte. Der Schaden wird Die hieſigen Lichtſpieltheater⸗ beſitzer haben in einer Sitzung beſchloſſen, vom 15. Juli ab die Lichtſnieltheater bis auf weiteres zu ſchließen, weil die Stadtverwaltung bisher ein Entgegenkommen hinſichtlich einer Ermäßigung der Luſtbarkeitsſteuer abgelehnt hat. * Freiburg, 15 Juli. Das Erzb. Ordingriat hat ange⸗ oroͤnet, daß auch in dieſem Jahr das Feſt des ſeligen Bern⸗ hard von Baden am 24. Juli als Jugendſonntag gefeiert wird. Caritasſekretär Alois Eckert iſt vom Erzbiſchof zum Caritasdirektor ernannt worden. Termiſchtes. i Tom Biel. Das war Tom Biel. der Kapitän. Und achtet darauf, daß ſie brennt bis zum Rand; land leidet ſeit Monaten unter einer tropiſchen Hitze, 3 Teil der Ernte bereits verhängnisvoll gewor⸗ en iſt. veriorgung von London. Das ſtädtiſche Waſſeramt der ena ⸗ liſchen Hauptſtadt läßt erklären, daß infolge der anhalten⸗ den Trockenheit die für London zur Verfügung ſtehenden Waſſervorräte vorausſichtlich nur noch reichen, wenn der bisherige tägliche Verbrauch nicht einge? ſchränkt wird. Infolgedeſſen iſt das Amt auch bereſts in einigen ſtädtiſchen Bezirken dazu übergegangen, die Waſſer⸗ lieferung einzuſchränken, Einſchränkung für das ganze Stadtgebiet folgen wird. Kindesliebe iſt die Frau Martha Th. in Berlin geworden, die ſich wegen ſchwerer Urkundenfälſchung, Betruges und Unterſchlagung vor der dritten Strafkammer des Land gerichts II zu verantworten hatte. tene ihres im Felde befindlichen Mannes, von der Haus beſitz“ rin R. die Verwaltung des Hauſes Weſerſtraße 117 in Neu, kölln übertragen worden. Mieterrat ergab ſich bei den einkaſſterten Mieten ein er“ heblicher Fehlbetrag, den die Angeklagte durch Eintrag 2 gen von gefälſchten Quittungen zs verdecken verſucht hakte Vor Gericht ſtellte ſich heraus, daß die Angeklagte die viele Wochen weinend u. betend am Sterbebett ihrer den Mutter zugebracht und die Wohnung nur auf Minuten verlaſſen hatte. von 39 Familien bewohnt war, konnte ſie vor Gericht nen Aufſchluß geben, da ihr die Erinnerung an ſene Lei“ denszeit völlig entſchwunden war. das Mietsbuch wieſen zahlreiche verwaſchene St die ſich als Tränenſpuren herausſtellten. Dr. Harry Pincus machte für die Unglückliche geltend, daß ſie infolge der ſtändigen den Anblicks der mit dem Tode ringenden Mutter vs ö zuſammengebrochen ſei. Mit Rückſicht auf das Gutachtef 5 des Sanitätsrats Dr. Krolick erkannte das Gericht nur cei⸗ fünf Monaget Gefängvis u. gab der Angeklagten eine dre jährige Bewährungsfriſt m digung. f Scrvrnei 255—— en See ihm das Meſſer an die Kehle, die braven Erpreſſek. rbet tund doppelten Lohn!!! Tom bat ſie freundlich, weiterzureben „Ja, Hundert Mark Extravergütung für jeden!“ „Un denn?“ fragt Tommy ohne zu plinken. „Ja, beſſeres Eſſen und mehr zu trinken!“ „Un denn?“ fragt Tom und beguckt ſeine Hoſen. „Ag,“ ſchreien ſie da mit wildem Erboſen, „Hier ſoll nich ümmer bloß einer befehlen! Wir wollen einen Ausſchuß wählen, Un der ſoll das Kommando führen! Wir laſſen uns nich mehr terroriſieren!“ „Un denn?“ fragt Tom und fängt eine Motte. „Das is alles“, meint da der Führer der Rotte. „Un wenn Sie das mich bewill'gen Kaptein, Denn ſtellen wir die Arbeit ein!“ „Un- denn?“ fragt Tommy mit Augen wie n Kind.. „Diä, denn verſuppt wi, ſo as wi hier ſünd! Stumm langt Tom Biel in ſeinen Sacco: Da hat er ſtets einen ſtarken Tobacco. Eine Braſil, ſchwarz, ſaftig und dick, Holt er hervor mit liebendem Blick: Der ſchneidet er ſorglich die Spitze ab, Setzt ſie mit einem Zündholz in Trab Denn die Hauptſache kſt: gleichmäßiger Brand! Fächel den Duft ſich unter die Naſe Und ſagt mit dem Gegenteil von Ekſtaſe—— — Ja ja, was ſagt er?!— Er ſagt nicht viel: „Na, denn verſupt wi“, ſagt Tom Biel. Er wollte wohl; aber ſie wollten nicht, Sie kehrten zurück zu ihrer Pflicht. * 1* Nur noch drei Wochen Waſſervorrat für London. Otto Ernſt. Eng⸗ die Verſchiedene Flüſſe weiſen bereits ein ausgetro zetes Bett auf. Ziemlich bedenklich ſteht es um die Waſſer⸗ für drei Wochen und ſtellt in Ausſicht, daß eine Vom Sterbebelt der Multer. Ein Opfer grenzenloſer Die bisher unbeſchol⸗ Angeklagte war im Frühjahr 1918 in Vertretung Bei einer Reviſion durch den * Ver⸗ untreuungen zu einer Zeit begangen hatte, a e das Ueber die Verwaltung des Hauſes, 5 Die Eintragungen 5 ellen au. Rechtsanwalt Nachtwachen und des fortwähren 72 t mit Ausſicht auf völlige Bean“ Morgen Samstag, den 16. ds Mts. erhalten bei 8 800 W. Stengel, Wilbeltoſtraße 42 mit der Nr. 2231— 2750 gegen Abgabe des Abſchnittes 5 des Kohlenausweiſes e 2 Zentner Fetiſchrot zum Preiſe von 20.— Mk. entner. ö 5 5 Verteilung findet in der Zeit von vor⸗ mittags 6 bis 11 Uhr ſtatt er Kohlenhandlung die Haushaltungen ffouoki nachm 1 Uhr 2 im„Bierkeller“. 8 Feinste Süßrahmbutter r Haushaltungen mit der Nr. 2751 3000 ehe des Kohlenausweiſes je 2 Ztr. Nuß⸗Anthrazit 11 m Preiſe von 2580 Mk. pro Zentner. Die Ausgabe findet in der Zeit von 6—9 Uh nachmittags ſtatt. 0 Morgen Samstag, den 16. ds. Mts, erhalten 25 g ſtatt. ei der Kohlenhandlung Emil Se tz, Neckarſtraß! ze Haushaltungen mit der Nr. 151— 200 forderlich. eg bgabe des Abſchnittes 6 des Koblenausweiſes 3 2 Str. Ruhiſtückkohlen zum Preiſe von 21.90 Pit. ro Zentner. 9 Di Verteilung findet von nachmittags 5—6 Uhr ſtatt. 5 Lebensmittelamt. a l. no. * Zwie backmehlausgabe. Vorflands- und Frakliens⸗Fitzung Pu kiliches und vollzahliges E ſcheinen A Seuntag. den 17 uli, nach ines 4½ Un-, fi dei im Ganhaus zu „Roſ' u I denburs ine 5 Wahlkreis ⸗Nonferenz Ich but um ech Neue Kartoffel(Italiener) Neue Grünkern Aullerdem: 11 hl ch⸗ Nei i⸗ D Na 0 Tapioca interrücks an, in der It, 5 55 r. 5 3 N Were tet 5 llene wurde unge vertetzt. Die beiden Burſchen Seine Mannſchaft, die wollte doch mal ſeh'n, 8 1 a*— 5. d verbellel, 15 0 a N Was ſie durch Drohung von ihm erreiche, Wanne much d e In.—— a—— unt-a. du 7. 1 a 7 1 Leben—.— Süllolouk In Rocha 0 2e LU 2 Turnvetrem Seckendeim, 0 5 5„6 O. 18985 · Roh en-Husgabe. 2 Frisch eingetr A Heute Abend Weg 5 / Pfd. 6 50 Mk. Nudel(halbbreit u. breit aus garantiert 65% Auslands-Blütenmehl) 1 Pfd. 8.— 1 Pfd. 1 60 ½ Pfd. 1.65 Einmach-Gurken in jeder Gröſe St 40 60 Pfg. Orangen— Zitronen— Johannisbrot Mandelkerne— Haselnulkerne— Sultaninen on 77. 8½ Uhr Volksturnen. g . ittwoch, 20. Juli, Feinste Landbutter ½ Pid. 6.—„ u punkt ½9 Ur abends 8 ½ Uhe Taiel-Margarine pid. 9.—„ U1ebungsſtunde dir Furner 1 Zis Zuſammenkunft Schweizerkäse 420% I did 6.„ Die Kampfrichter für das Gute, 5 reagent fle Velen.: ee 2 1 f 0 einen. 5. Uq voll zähliaes 1 8 2 150 5 2 0 335 1 4 1555 der U bunasftunde ln 1 — amenbert r. Stück 3.75„ Beſprechung der Kampfrichter u. Wenlurnt. Deuische Demoktal. 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