e kimtsblatt Abonnementspreis: Monatlich 4.— Mk. mit A. Jahrg — Frankreich geht allein vor. a J 23. Juli.„Chicago Tribune“ meldet, daß Frank r der Haltung Italiens und Englands keine Rechnung 8 wird und daß es die Abſicht hat, ſofort eine Iufan⸗ . wiſion von ungefähr 10000 Mann mit Artillerie, anks und Flugzeugen nach Oberſchleſien zu entſenden. f 5 London, 23. Juli. 8 franzöſiſche Regierung hat ihrer Ankündigung, neue de* nach Oberſchleſien zu ſchicken, überraſchend ſchnell ſen at folgen laſſen. In wohl informierten hieſigen Krei⸗ wird bekannt, daß Paris es für vorteilhaft gefunden hat, Ergebnis des Meinungsaustauſches mit London über Frage nicht abzuwarten, und daß ſich bereits eine zöſiſche Diviſton auf dem Wege nach Oberſchleſien bde⸗ f Chro Von der gleichen ernſten Quelle wird dem„Dally J . e. Llond Georges Organ, mitgeteilt, daß in Lon⸗ als die Entſendung weiterer franzöſiſcher Truppen nicht ö il imertanet angeſehen wird, um die Lage zu klären. Man Mie Gegenteil der Anſicht, daß die Polen zu weiteren An⸗ en auf die Deutſchen provoziert würden. Wenn dieſer ri eintreten ſollte, ſo ſei es gegeben, daß die Deutſchen ſich Naffe würden, und daß plötzlich wieder das ganze Volk in 0 enſtehen würde. Daun würden die Franzoſen wieder n Vorwand haben, um über Deutſchland Beſchwerde zu ren und mit einer neuen Beſetzung des Ruhrgebietes en zu können. 4 arſchau, 23. Juli(Drahtmeldung unſ. Berl. Reb.) „Wie hier bekannt gegeben wird, befinden ſich zwei italie⸗ nis 5 i fran Regimenter auf dem Wege nach Oberſchleſien. Die amzöſiſche Rheinarmee erhielt den Befehl zwei Diviſtonen Valerie und Infanterie für Oberſchleſten bereit zu halten. London, 23. Juli.(Drahtuldung unſ. Berl. Red.) don m Temps wird von ſeinem Korreſpondenten aus Lon⸗ ö 1 gedrahtet: Man nimmt an, daß der Oberſte Rat außer ö beſcheberſchleſiſchen Frage ſich auch noch mit anderen Fragen fitgen wird, als die oberſchleſichſe, ſo mit der Frage burteilung der Kriegsverbrecher und der Aufhebung 1 Aufrechterhaltung der Sanktionen. Die endgültige ſinden g. Englands wird in einem wahrſcheinlich heute ſtatt⸗ den Miniſterrat entſchieden werden. Die engliſche ö ö dieſe 8 fran find — Amerang ſteht der Entſendung von Truppen immer noch * gegenüber. Man erklärt, die Anweſenheit Dentf nenen Armee in Oberſchleſien würde die Polen und hätte chen in Oberſchleſien zur Verzweiflung treiben und 5 kaum einen anderen Erfolg, als einen neuen Auf⸗ geſühf uber der Bevölkerung zu entfachen, deren National⸗ aufs Neue verletzt werden würde. Die Frage, ov reich allein Truppen nach Oberſchleſien entſenden müſſe vom Oberſten Rat eutſchieden werden. 28 Paris, 23. Juli(Drahtmeldung unſ. Berl. Red.) e der Temps zu der Note der drei alliierten Kommiß⸗ den in Oberſchleſien ſchreibt, kann nicht daran gedacht wer⸗ eren Wortlaut zu veröffentlichen. Es ſcheine jedoch, pole, Trägerlohn. Durch die Poſt bezogen pro Quartal „12.— Mk. ausſchl. Beſtellgeld.— Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. —— dre der Bürgermeisterämter Seckenheim, dlvssheim, feckarhausen und Edingen Montag, 25. Juli 1921 Nu Reklamen 2. erutionspreis: Die 1 85 Petitzeile 80 Pfg. Poſtſcheckkonto: Kar daß die J. A. K. in Oberſchleſien einſtimmig zu folgendem Schluß gelangt iſt: Die Lage in Oberſchleſien iſt ernſt, ſo lange keine Entſcheidung erfolgt. Die Streitkräfte über die die J. A. K. in Oberſchleſien verfügt, wird die Notwendigkeit Truppen nach Oberſchleſien zu ſenden immer dringender werden Man hätte Zeit gewonnen, ſchreibt der Temps, wenn man zu Beginn dieſer Woche Truppen nach Oberſchleſten ſendet und die Sachverſtändigenkommiſſion verſammelt. Deutſchland. Beſprechungen im Reichsfinanzminiſterium. Berlin, 23. Juli. Im Reichsfinanzminiſterium fand geſtern unter dem Vorſitz des Reichskanzlers wiederum eine mehrſtündige Beſprechung der beteiligten Finanz ſtellen mit hervorragenden Vertretern der Finanzwelt und der Induſtrie über die wichtigen ſchwebenden Fi⸗ nanzfragen ſtatt. nahme ſeines Amtes bekanntlich der Mitarbeit dieſer Sachverſtändigen bei der Behandlung der Steuer⸗Repa⸗ rations⸗ und Deckungsfragen verſichert. Schwierigkeiten zu beſeitigen. Weitere Hinderniſſe ſind noch zu überwinden. Die Verhandlungen werden bis Mitte Auguſt dauern. Geſtern hat wiederum unter an⸗ derem der Reichsbankpräſident von Havenſtein und eine Anzahl Großinduſtrieller teilgenommen. Die Beratung der deutſchen Note. Berlin, 23. Juli. Die deutſche Antwortnote an die franzöſiſche Regierung iſt geſtern nachmittag im Reichs⸗ kabinett zum Vortrag gebracht worden. Es ergab ſich bei der Beratung Einſtimmigkeit über die Grundzüge 5 te. Die definitive Faſſung des Textes ſteht aber 1 nicht feſt, da noch einige Erhebungen zur Feſtſtel⸗ lung des von Briand mitgeteilten Tatbeſtandes erfor⸗ derlich ſind. Infolgedeſſen kann jetzt noch nicht geſagt werden, zu welchem Zeitpunkt die Note der franzöſiſchen Regierung übergeben und veröffentlicht werden wird. Einſtellung der Einziehung der deutſchen Reparation? London, 23. Juli. Im Unterhaus brachte der Abg. Wedgwoed Benn den Antrag ein, das Geſetz über die Einziehung der deutſchen Reparation bis auf weiteres aufzuheben, da das Geſetz ſeinen Zweck verfehle und eine Belaſtung des engliſchen Handels darſtelle. Hier⸗ zu erklärte der Handelsminiſter Robert Horne, das Ge⸗ ſetz habe vollen Erfolg gehabt. Die eingegangenen Gel⸗ der betragen in den erſten drei Wochen im Juli 114 000 Pfund Sterling, gegen 69 500 im Juni, 20 000 im Mal und 5 800 Pfund im April. Das Ende des Fiskaljah⸗ res ſei der geeignete Zeitpunkt zur Reviſion des in Kraft befindlichen Geſetzes. Bis dahin liege für die Regierung kein Grund zu einer Aufhebung vor. Darauf wurde die Debatte geſchloſſen und der Antrag mit 146 gegen 23 Stimmen abaelehnt. 5 Der Reichskanzler hat ſich bei Ueber⸗ n Die täglichen Beratungen haben bereits dazu geführt, eine Reihe von Mk. Bei öfterer Anfnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. he Nr. 19819. No. 170 Aufforderung zum Einmarſch ins Ruhrgebiet. 92 Paris, 23. Juli. Der Abg. Peyrout hat einen Brief an Briand gerichtet, in dem er den Miniſterprä⸗ ſidenten an das in der Kammerſitzung vom 24. Mai üben die Politik gegen Deutſchland gegebene Verſp 53 erinnert. Briand hat in dieſer Rede erklärt, daz, wenn das Kabinett ſeine Zuſicherung, die Aktion des Generals Höfer in Oberſchleſien nicht zu dulden, nicht einhalten werde, Frankreich Maßnahmen treffen werde, und zwar indem es die anderen Mächte davon verſtän⸗ dige. Der Abgeordnete hält es jetzt an der Zeit, q Briand ſein Verſprechen gegenüber dem Parlament hält und ſofort das Ruhrgebiet beſetzen läßt. 1 Die Ablieferung der Milchkühe eingeſtellt. 8 Berlin, 23. Juli.(Drahtbericht der Berl. Red.) Die Ablieferung von Milchkühen an die Entente iſt vorläufig eingeſtellt worden, da die Entente im Inte⸗ reſſe der Volksernährung ſich zunächſt mit tragenden Kühen und Färſen begnügen will. 7 Waffenfund in Frankfurt. f Frankfurt, 23. Juli. Zu den Waffenfunden in Frankfurt teilt die Polizei mit, daß im Wöhler⸗Real⸗ gymnaſium 60 Kiſten Infanterjemunition und 8 Ben⸗ zintonnen, in denen 400 Gewehre verborgen waren, ge⸗ funden wurden, die von Studienrat Dr. Jung dorkhin gebracht wurden, unter der Angabe, daß die Kiſten Steine für das Seckenbergiſche Muſeum enthielten. Eine Unterſuchung bei Dr. Jung ergab erhebliches Be⸗ laſtungsmaterial, ſodaß anzunehmen iſt, daß Gewehre und Munition von einer Orgeſchorganiſation einge⸗ ſchmuggelt ſind. Eine Liſte mit Namen angeblicher Ver⸗ trauensleute wurde beſchlagnahmt. Studienrat von Wöhler befindet ſich vermutlich in der Slowakei. Bei dem Wirt Bonnie wurden 513 Gewehre und 40 Kiſten Munition zu Tage gefördert. Eine Reihe verdächtiger Perſonen wurde verhaftet, die beſchlagnahmten Waffen vernichtet. 8 8 8 Keine Exportabgabe für Nachlieferungen. Durch den Reichswirtſchafts⸗ und Reichsfinanzmini⸗ ſter wurde zur Erleichterung des ausländiſchen Handels eine Verordnung erlaſſen, daß die Nachlieferungen der deutſchen Exporteure an das Ausland nicht zu den ſo⸗ zialen Abgaben verpflichten. Der Grund hierfür iſt der, daß die meiſten Nachlieferungen nicht beſonders bezahlt werden, alſo für die Exporteure keine Gewinne erbrin⸗ gen. Nichtkoſtenfreie Nachlieferungen unterliegen nach wie vor der Abgabepflicht an den Staat. 8 Frnzöſiſche Geheimagenten in deutſchen Behörden. Berlin, 23. Juli. Es iſt erwieſen, daß ſich franzöſt⸗ ſche Geheimagenten in die deutſche Schutzpolizei einge⸗ ſchmuggelt haben. So ſtellt ſich heraus, daß unter der Düſſeldorfer Schutzpolizei, die vor einiger Zeit nach Dienſtmagd ohne Lohn. 21.§ Novelle von Otto Hoecker. „Fortſetzung. 5(Nachdruck verboten.) mir Aber du vertuſt dein ganzes Geld! Mutter hat träc dein Sparkaſſenbuch gezeigt. Anſtatt neue Ein⸗ Mie aufzuweiſen, zeigt es vielmehr, daß du ſchon ſeit daten abgehoben haſt— das iſt eine Schande.“ er ee mußte die ſchnippiſche Abfertigung einſtecken, daß 1 900 beſſer um ſeine Privatangelegenheiten bekümmern ban dafür ſorgen ſolle, daß ſeine Frau ſpäter nicht im unbezahlte Dienſtmädchen ſpielen müſſe.„Ich habe b infa beſtand ein Haar gefunden und laß mich nicht enengen,“ ſtieß ſie hervor. Wie ich jetzt lebe, habe ich eitsgſtens was von meinem Leben. Immer nur Ar⸗ 10 skier zu ſein, wies die Mutter leider ſtets geweſen nein, ich danke!“ ſuntr mit Tränen in den Augen konnte Frau Mof⸗ french Reden mit anhören.„Kind, was für ein 8 0 boten doch mehr leben als nur Vergnügungsſucht. Kind, ö ſelbſe wechſel weinend um den Hals.„Mutter, ich weiß j ö ſehen.“ Das ber der Putz, Kind, der verſchlingt ſo viel Geld! imm war ich früher an dir nicht gewohnt. Du warſt Weesen einſach in deiner Erſcheinung. Nun dieſe te, die teuren Federn darauf! Du kommſt nicht f 8 zum Sparen!“ — ſcharzie Mabel ſchmollend die Lippen.„Mußt . tte Wenn man mitmachen mi 2 muß man auch nach was ausſehen, ſonſt bekümmert ſich niemand um uns. Mit dem Sparen hats noch geit. Ich bin ja noch jung, und habe ich erſt was vom Leben 110 dann bin ich die erſte, die wieder vernünftig wird.“ Sie ſah das ſchmerzliche Lächeln der Mutter nicht; ſie war viel zu ſehr mit anderen Dingen beſchäftigt, als daß ſie es wahrgenommen, wie raſch ihre Mutter im letzten Winter gealtert hatte. a * „Armer Kerl!“ ſagten die Farmersleute wohl manch⸗ mal hinter Steve her, wenn ſie den trüben Ernſt, der aus ſeinen Mienen ſprach, mit aufrichtigem Be⸗ dauern wahrnehmen mußten. Er arbeitete nun ſchon ſeit Jahr und Tag auf der Hühnerfarm, und ſie prieſen ihr gutes Glück, das ihn zu ihnen gef hatte. War doch mit ihm, kaum daß er ſich in die ihm fremden Verhältniſſe eingelebt hatte, reicher Segen ins Haus gekommen. Um ſo mehr ſchmerzte das gutmütige Ehe⸗ paar die Wahrnehmung des tiefen Leides, das ſeine Seele verdüſterte. N Wie nahezu alle ſchwerfälligen Naturen, war auch Steve, ſobald er ſich über das, was man von ihm verlangte, klar geworden war, ein ebenſo gewiſſenhafter und gründlicher wie unermüdlicher Arbeiter. Nun kam noch dazu, daß er in der Arbeit Vergeſſenheit fand. Da behielt er keine Zeit für traurige Gedanken übrig, denn ſein Gehirn arbeitete zu langſam, als daß darin Raum für mehrere gleichzeitig ſich nebeneinander ent⸗ wickelnde Dinge 9 geweſen wäre. Aus dem gleichen Grunde war er auch ſchon lange vor grauen⸗ der Morgenfrühe am Werke und gönnte ſich tagsüber nicht die geringſte Raſt. Bald ſtellte ſich heraus, daß er eine natürliche Ver⸗ anlagung beſaß, die Waren vorteilhaft loszuſchlagen, was dazu führte, daß er fortan faſt ausſchließlich die Fahrten 2 nach der Stadt beſorgte, während Mike, an dem wieder 5 0 5 Ba 1 ela rain Malte 2 A Beihilfe an die Errichtung der geplanten Erweiterungs⸗ bauten machte. Auch Frau Beſſ' war unermüdlich in ihrer Arbeit und bald bemutterte ſie Steve vollſtändig. Es war ein ideales Handinhandarbeiten, und bis auf Steves ſchwermütiges Weſen hätte eitel Sonnenſchein auf das fleißige Dreiblatt niedergeſtrahlt. e Häufig mahnte Frau Beſſ' den Teilhaber, ſich doch Ruhe zu gönnen; aber davon wollte Steve nichts wiſ⸗ ſen.„Ich muß für zwei ſchaffen, denn wir machen ja halbpart, und ſchenken will ich mir nichts laſſen. Es hätte ja anders ſein können— aber wies nun mal iſt, muß ich zuſchauen, daß ich euch ein wenig von eurer Arbeit abnehme.“ 3 Steve Miller konnte wirklich nicht vergeſſen. Wenn er in den karg zubemeſſenen Feierſtunden zu ſelbſt⸗ ſtändigem Nachdenken kam, ſo ſtand augenblicklich Mabel vor ihm, und die bloße Erinnerung an ſie brachte all die bittere Unraſt wieder über ihn. Daß ſein auf ſie eſetztes Vertrauen ſo völlig zuſammengebrochen war, onnte er noch immer ebenſowenig faſſen, als daß er fortan ſich ohne ſie behelfen mußte. Wohl gar durch ſein ganzes Leben. 3 Wenn er mit dem leeren Marktwagen heimkutſchierte, was in den Nachmittagsſtunden eines jeden Wochen⸗ tags geſchah, machte er immer einen Umweg, der in die Nähe des Triangelgebäudes führte. Wenn er dann zu der langen Reihe blinder Fenſterſcheiben, hin⸗ ter denen er Mabel weilen und arbeiten wußte, hin⸗ aufſchaute, ſo erſchien ihm das geliebte Mädchen un⸗ verſtändig und töricht. In einer ſolchen Schwitzbude ſein junges Leben zu vergeuden, nur aus Furcht vor! der ehrlichen geſegneten Arbeit der Gattin und Mutter! Statt auf der eigenen Scholle draußen in Gottes freier Natur als Herrin zu ſchalten und den ſicheren Grund⸗ ſtein zu ſpäterer Wohlhabenheit zu legen, im Frondienſt moderner Sklavenhalter und ausſchließli für deren Geld⸗ beutel in ſchlechter verpeſteter Fabrikluft ein Schalten⸗ ** Dai. g, bei Militär⸗ und Zivil⸗ en die Leipziger urteile. r meldet: Ungefähr 70 Un⸗ * eingereicht werden ſoll. Unzufriedenheit 8 über d rung erſucht, Schritte zur Ausführung der Beſtimmun⸗ Patzig in Dänemark feſtgenommen. Kopenhagen, 23. Juli. Wie„Klokken“ erfährt, hat die däniſche Staatspolizei den ehemaligen Unterſeeboots⸗ kommandanten Kapitän Patzig in Odenſee verhaftet. Patzig hatte in berauſchtem Zuſtande mehrere Damen auf der Straße beläſtigt. Bei der Unterſuchung fand 77 außer ſeinen Papieren auch das Eiſerne Kreuz 1. d 2. Klaſſe und mehrere Kriegsmedaillen bei ihm. ls die deutſche Regierung die Auslieferung Patzigs cht verlangen ſollte, wird er vorausſichtlich in einigen 13 gegen eine Geldbuße aus der Haft entlaſſen en. 5. e . Deutſchland fordert die Auslieferung Patzigs. Berlin, 23. Juli. Die deutſche Regierung hat die deutſche Geſandtſchaft in Kopenhagen angewieſen, der däniſchen Regierung den Antrag auf Auslieferung des U-Boot⸗Kommandanten Patzig im Verfolg des Geſetzes über die ſogen. Kriegsverbrecher anzukündigen, falls die Nachricht von ſeiner Verhaftung ſich beſtätigt. Die Danziger Staatsangehörigkeit, die Patzig inzwiſchen er⸗ ngt hat, wird nach Meinung der Regierung keine Rolle ſpielen und die Zuſtändigkeit des Reichsgerichts nicht in Frage ſtellen. 5 verſtändiger. 1 Paris, 24. Juli. Der„Temps“ ſchreibt: Die deuk⸗ ſchen und franzöſiſchen Sachverſtändigen haben in letzter unter Leitung von Muthius und Tahenau an der rbeitung eines Planes für Reparationen in Form von Warenlieferungen gearbeitet. Man erinnert ſich daran, wie ſehr England uns empfobſen hat, Deutſch⸗ land zu ermutigen, mit Waren zu bezohlen. Wenn man 9 den„Daily Telegraph“ lieſt, gewinnt man den eindruck, daß England die Tagung des OHborſten Rates dazu benützen will, um die fran⸗zſſchen Verhandlungen zum Scheitern zu bringen und zwar unter dem Vor⸗ nd, daß dieſes Abkommen eine Priorität für die zer⸗ ſtörten Gebiete würde. Dieſer Eindruck muß ſo ſchnell. ie möglich verſchwinden. Die Enalönder können nicht itig Frankreich vorwerfen, den Streit mit Deutſch⸗ verewigen zu laſſen und Frankreich hindern, ſich eundſchaftlicher Weiſe mit Deutſchland zu verſtän⸗ Nathenaus über die Wiederaufbau⸗ Verhandlungen. sche Sitzung des Reparationsausſchyſſes des Reichswirt⸗ aftsrats am Mittwoch den 27. Juli über die Pariſer Verhandlungen ſprechen. Im Anſchluß daran wird der Staatsſekretär im Wiederaufbauminiſterium Prof. Dr. Hirſch das Wort ergreifen. N i 5 Dr. Dorten. Frankfurt a. M., 24. Juli. Infolge des mangeln⸗ den Anhanges unter den politiſch Denkenden iſt Dr. Dorten ſcheinbar jeder Freibeuter willkommen, der mit ihm ins gleiche Horn ſtößt. Trotzdem hätte man dem ehemaligen Staatsanwalt Dr. Dorten kaum die Naivi⸗ tät zugetraut, ſich dem erſten beſten Hochſtapler anzu⸗ vertrauen in der Hoffnung, ſeine ſeparatiſtiſchen Beſtre⸗ ngen zu fördern. So erſchien kürzlich bei Dr. Dor⸗ ten in Wiesbaden ein unbekannter Reiſender namens Ernſt Worms aus Solingen, der erklärte, daß eine Ver⸗ ſchmelzung der rheiniſchen Mehrheitsſozialiſten mit den Unabhängigen ſtattgefunden habe und daß dieſe Arbei⸗ terbeweaung an ihre Spitze den Reichstagsabgeordneten. dus geſtellt habe, deſſen Ziel mit dem Dr. Dortens kon⸗ form gehe. Vielleicht ſei Dr. Dorten in der Lage, an Stelle der erſchöpften Gewerkſchaftskaſſe aus ſeinen Fonds die nötigen Mittel vorzuſtrecken. Die von Herrn ben ſollte, erwieſen ſich nachträglich als falſch. Dieſe Erkenntnis kam aber zu ſpät, denn Dr. Dorten hatte dem Schwindler bereits 35 000 Mark übergeben, mit denen dieſer ſpurlos verſchwunden iſt.* Selbſtmord des Staatsfekretärs von Frauendorfer. München, 24. Juli. Der frühere Verkehrsminiſter d Staatsſekretär von Frauendorfer hat ſich geſtern vormittag in Geiſelgaſteig bei München auf einer Bank choſſen„Gegen Frauendorfer war ein Gerichtsver⸗ hren wegen des Verdachts der Münzfälſchung einge⸗ leitet worden. Von Frauendorfer war ſeit vielen Jah⸗ ren im öffentlichen Leben Bayerns an hervorragender Stelle tätig geweſen. Bis zum Jahre 1912 war er als ſter bayeriſcher Ver ehrsminiſter Mitglied des Mini⸗ ſteriums Podewils. Während des Krieges hatte er die Direktion der Münchener Straßenbahnen ehrenhalber übernommen. Bei Ausbruch der Revolution trat er ſofort als unpolitiſcher Fachminiſter in das Revoluti⸗ onsminiſterium Eisner ein. Nach dem Uebergang der bayeriſchen Eiſenbahnen auf das Reich trat von Frau⸗ endorfer als Staatsſekretär an die Spitze der Zweig⸗ ſtelle Banern des Reichsverkebrsminiſteriums in Mün⸗ 5 dete r Zurückziehun den, um die Verhältniſſe eine Reſolutioan unterzeichnet, 5 Beſprechungen deutſcher und franzöſiſcher Sach⸗ 0 ö . Verlin, 28. Juli. Wie verloutet, wird der Reichs miniſter für Wiederaufbau Dr. Rathenau in der näch⸗ orms vorgelegten Schriftſtücke, die Hus ausgeſtellt ha- das Gerichtsverfahren gegen ihn eingeleitet worden ſei. 5 5 8 Deutſches Zahlungs⸗Angebot. regierung an die Repargtionskommiſſion iſt in der Höhe von etwa 41 Millionen Goldmark für den 1. Septem⸗ ber angeboten worden. Newyork, 24. Juli. Die Bank Morgan keilt mit, daß die vor einiger Zeit aufgelegte franzöſiſche Anleihe im Betrage von 50 Millionen Dollars gedeckt ſei und die -Zeichnungsliſten geſchloſſen worden ſeien. Deutſch⸗amerikaniſche Handelsabkommen. Berlin, 24. Juli.(Drahtbericht unſerer Berl. Red.) Wie wir von einer gut unterrichteten Handelsperſön— lichkeit erfahren, will Amerika am 8. Auguſt bereits eine zweite Handelskommiſſion nach Deutſchland entſen⸗ den, deren Aufgabe iſt, mit Deutſchland größere Ab⸗ ſchlüſſe zu machen und eine Handelsaktion in die Wege zu leiten. Man mißt der erſten Handelskommiſſion in Deutſchland die Bedeutung zu, die Handelsmöglichkeiten und„Fähigkeiten der deutſchen Induſtrie nachgeprüft und für neue Verhandlungen die Wege geebnet zu haben. Die Berichte, die ſie nach Waſhington geſandt hat, ſeien durchaus befriedigend. An amtlicher Stelle iſt von der Entſendung einer Kommiſſion am 8. Auguſt noch nichts bekannt, jedoch hält man dieſen Schritt Amerikas für glaubhaft. 8 i Demokratiſcher Parteitag in Köln. f Berlin, 24. Juli. Der demokratiſche Parteitag ſoll am 8. und 9. Oktober abgehalten werden, und zwar iſt, wie wir hören, Köln als Tagungsort in Ausſicht genom⸗ men, um damit den Beweis zu erbringen, wie ſehr ganz —Deutſchland teilnimmt an den Sorgen des beſetzten Rheinlandes. 0 N Zum Parteiprogramm der Mehrheitsſozialiſten. N Berlin, 24. Juli.(Drahtbericht unſerer Berl. Red.) Nach Bekanntgabe des neu ausgearbeiteten mehr⸗ heitsſozialiſtiſchen Parteſprogramms haben ſich ſchon vor den offiziellen Beratungen auf dem bevorſtehenden Parteitag innerhalb der Partei ſo viele Meinungsver⸗ ſchiedenheiten ergeben, daß man, wie wir aus mehr⸗ heitsſozialiſtiſchen. Kreiſen erfahren, es für ausgeſchloſ⸗ ſen hält, das Programm ſchon in dieſem Jahre anzu⸗ nehmen. Man glaubt, daß die politiſche Lage Deutſch⸗ lands die ganze Kraft der Partei in Anſpruch nimmt, um den an ſie geſtellten Forderungen zu genügen, und Jiſt der Ueberzeugung, daß jede Zerſplitterung der Kräfte vermieden werden muß. N England bleibt feſt.— Uebergabe der deulſchen Note. 8 Berlin, 24. Juli. Der franzöſiſche Botſchafter Laurent ſprach geſtern mit⸗ tag gegen 12 Uhr im Auswärtigen Amt vor, da er ein⸗ geladen worden war, die Note, in welcher die deutſche Re⸗ gierung die Briandnote über Oberſchleſien beantwortet, in Empfang zu nehmen. Der Reichsminiſter des Aeußeren überreichte dem Botſchafter die deutſche Antwortnote. Wenz franzöſiſche Blätter melden. daß Laurent von ſeiner Regte⸗ rung beauftragt worden ſei, die Reichsregierung nochmals zur Ergreifung aller erforderlichen Maßnahmen aufzufor⸗ dern, die zur glatten Durchführung der frauzöſiſchen Trup⸗ penentſendungen nach Oberſchleſien nötig ſeien, ſo iſt zu be⸗ merken, daß bisher ein derartiger Schritt nicht erfolgt iſt. Bei dem heutigen Beſuch des franzöſiſchen Botſchafters im Auswärtigen Amt iſt jeden s eine ſolche Aufforderung nicht vorgebracht worden. London, 23. Jult. Die„Morning⸗Poſt“ ſchreibt: Wir erfahren von amt⸗ licher Seite, daß keine weiteren diplomatiſchen Schritte in der oberſchleſiſchen Frage unteruemmen worden ſeien. Die britiſche Regierung habe Briands Note nicht beantwortet. Sie habe keinen Grund ihre Haltung zu ändern. Alle aus Obderſchleſien eingetroffenen Nachrichten beſtätigen die An⸗ ſicht, auf denen ihre Haltung beruhe. Sie beabſichtige in⸗ deſſen nicht, mit der franzöſiſchen Regierung darüber zu ſprechen, ſondern wünſche allein dringend, daß die ober⸗ ſchleſiſche Frage vom Oberſten Rat ſo ſchnell wie möglich gelöſt werde. Die„Times“ meldet, die britiſche Antwort auf die fran⸗ zöſiſche Note werde, wie mau glaube, zu Beginn der näch⸗ ſten Woche erfolgen. i g Der diplomatiſche Korreſpondent des ſchreibt, die britiſche Regierung ſei nicht in der Lage, weitere „Dally Chronicle“ Kabinett befinde ſich in der gleichen Lage. Die britiſche und die italieniſche Auffaſſung ſeien, daß die Streitkräfte von 20 000 alliierten Soldaten zur Aufrechterhaltung der Ord⸗ nung genügen ſollten, wenn eine ſofortige Entſcheidung des HOdberſten Rates erreicht werde. Eine Zuſommenkunft für Ende deiſes Monats ſei zu wünſchen. Der franzöſiſche Vor⸗ ſchlag, den 15. Auguſt als Datum für die Zuſammenkunft zu wählen, verurſache einen Aufſchub von drei Wochen und werde als gefährlich lang angeſchen. Wenn auch noch keine Antwort bezüglich dieſes Vorſchſages geſandt worden ſek, N ſo glaube man doch, daß der britiſche Geſchäftstrüger in Paris, den franzöſiſchen Anſichten gegenüber in dieſer An⸗ gelegenheit Fühlung nehmen und nachdrücklich den Stand⸗ punkt vertreten werde, daß ein früheres Datum ratſam ſein würde. Man glaube in maßgebenden Kreiſen nicht, daß die Frauzoſen eine weitere Diviſion nach Oberſchleſten N werfen werden, ohne die Anſicht der britiſchen Regierung W abzuwarten. In dieſer Frage ſei der britiſche Standpunkt ö Berlin, 24. Juli. Die nächſte Zahlung der Reichs⸗ Truppen nach Oberſchleſien zu ſenden, und das italieniſche 5 7 5 8 N. 8 3 N 8 8 8 8 l 8 o ſich franzoſiſche Se etrtsgest che bis in die letzte Zeit. In den; Paris 2 öſiſche Auch in der W Tagen waren Gerüchte aufgetreten, daß ſich von In einer Preſſepolemik teilt der„Eclair“ m öſiſche Geheimagenten„Frauendorfer eine Fälſchung alter Münzen habe zu Loucheur bei ſeinen Wiesbadener Beſprechungen mit Ras chen Geheimagenten verſu⸗ Schulden kommen laſſen; geſtern wurde bekannt, daß thenau auf deſſen Frage, wie Denlſchland eigentlich bezah len ſolle, wenn ihm Oberſchleſten abgenommen würde, ge? antwortet habe, es ſei ihm leicht möglich zu beweiſen, dag der Verluſt Oberſchleſien die wirtſchaftliche Kraft Deulſch., lands nich fühlbar beeinfluſſen werde. Es wäre ſicherlihß ˖ intereſſant zu hören, wie Loucheur ſich ſolche Beweiſe denkt. 8 Im übrigen iſt es vollkommen klar, daß ihm eine derartige Beweisführung nach altbewährter Art franzöſiſcher Staats“* N männer nach den jeweils gewünſchten Umſtänden ſicherlig N 1 glänzend gelingen würde. 8 b 5 f 7 8 5 7 E Der deulſche Aufbau. 1 Im deutſchen Volk wohnt eine bemerkenswerte Ene“ d gie. Das Ausland kennt die Zähigkeit der deutſchen Kauf“ t leute, es weiß, mit welcher Ausdauer ſie in fremden Län“ n dern ihre Ziele verfolgten und wie ſie, unterſtützt von 0 der gediegenen deutſchen Produktion, alles aus dem. Felde ſchlugen. Man begann den deutſchen Kaufmann“ zu fürchten, und ſo kam die Rivalität, die England m 3 zum Feinde Deutſchlands machte. Das iſt ein Beiſpiel 1 Von unſerer Diplomatie können wir nicht ſagen, daß f hier auch deutſche Energie bemerkbar machte. Zu einem Diplomaten gehört nicht Energie, ſondern mehr politi- he ſches Können. Er muß nicht konſequent ſein, nicht mt ſt dem Kopf durch die Wand wollen, ſondern biegſam ge, 1 ſchmeidig in jeder Lage ſeinen Vorteil ſuchen. Das lieht“ de den Deutſchen nicht. Sie ſind aufrecht, wenig Salon ko helden. Deshalb verſagte unſere Diplomatie. Freilt q auch aus anderen Gründen; denn die alte Schule ſandte A nicht immer die geeigneten Männer auf verantwortung 1 le volle Poſten. Aber in Deutſchland ſelbſt zeigte ſich da- W deutſche Tlaent in ſeiner ganzen Größe, zeigte ſich die Energie, der wir den großen Aufſchwung verdanken. Wenn wir an die Kriegsjahre erinnern, ſo müſſen win ſtets das Bild vor Augen gewinnen, daß einem kleinen 8 Deutſchland zahlreiche Feinde gegenüberſtanden. 7 fi dieſem ſtarken, energiſchen, ſelbſtbewußten Volk, das fi de wie ein Löwe hielt, einer Uebermacht gegenüber, mu— auch der Gegner Reſpekt haben. Leider kam mit dem au ſchließlichen Zuſammenbruch auch ein Zuſaumenbruch Gi der Energie, die im deutſchen Volke lebte. Kräfte ware ö an der Arbeit, die dem Volke die Kraft nahmen, die 1 N mutlos und zaghaft machten und uns ſchließlich ſo wen ſei erniedrigten, daß wir ſogar zu ſchniach waren, unſere V Ehre zu verteidigen. Tiefer ſind wir gefallen, meh du haben wir uns beugen müſſen als ze Geſchichte es 3 be. erlebte. Und doch iſt setzt wieder(Zeichen deuten es)* de. Zeit gekommen, da der Deutſche ſich auf ſich ſelbſt 1 w ſinnt, die alte deutſche Energie wiederkehrt, der ale n deutſche Mut wieder wächſt und der notwendige Opti, ſte mus die Taten beſeelt. So iſt es zu erklären, daß in zer me ter Zeit es wieder vorwärts in Veuiſchland geht. Une ungeheuren Schwierigkeiten iſt das Volk am Wiederan* ö bau. Es fühlt ſich ſtark genug dazu, traut ſich zu, 3* großen Laſten, die ihm auferlegt wurden, zu tragen, lic glaubt, Deutſchland ans der Zeit der Not berausfühe, fol zu können zu nenem Auſſchwung, zu neuer Blüte. 250 ten allen Kreiſen und Schichten regen ſich die Kröfte, wir ger das Selbſtbewußtſein größer, wächſt die Unternehmung wu luſt. Nachdem glücklich die Zeit des ſchädigenden 12 no zerſetzenden Schiebertums überwunden iſt, nachdem wos; 2 der die Perſönlichkeit Geltung erhält, der Einzelmenſ 15 Erſcheinung tritt, iſt es begreiflich, wenn in allen Schi 5 die ten und Kreiſen nicht mehr, wie noch vor kurzer Zeit, 6 ma Geld angebetet wird, ſondern der Wertſchätzung gewinn. Zu der mit Tatkraft ſich durchzusetzen verſteht: Wieden! un aufbau! 5 4 ſäch⸗ 1 ſie N Es hat(man braucht nur um ſich zu ſchauen) talſce 80 Na lich im deutſchen Volke die Notwendigkeit des Aufße te, und damit die Notwendigkeit zur Arbeit ſich durchgeſeb, Man pflegt heute nicht mehr über die Teuerung ſo ſ. zu klagen, ſondern verſucht, ſich mit ihr abzufinden. Mes 5 ſucht ſich eine feſte Exiſtenz zu ſchuſſen, hineinzufinten, 9 in den Kreis derer, die ihre Lebensaufgabe darin te d in geſunder Weiſe auf geſundem Boden eine geſiczeege tra Exiſtenz zu finden. Zahlreiche Köpfe weiſen neue Wiaß Na und viele Hände regen ſich in der Ueberzeugung,„ 0 nicht Faulenzerei, ſondern tätiges Mitwirken an der g, en ßen Nufgabe des Wiederaufbaues eines Deutſchen. dig iſt. Wir ſind im Wiederaufbau. Und ein geſunn Optimismus wird uns helfen. Die Geſundung komm. aus dem Volke heraus. Es wendet ſich mehr und i der Sucht nach Vergnügung ab, findet den Weg reift zur Einfachheit, zur Sparſamkeit. Das Volk begteeg e endlich die Zeit, erkennt ſeine Aufgabe. So muß e aus ſein: was aus dem Volke kommt, nur kann dem den. che nützen. Und ſo nur wird Deutſchland wirklich geſun 0 mit 9 Es gibt kein anderes Mittel, ein Volk, das ſo miedenger. worfen, moraliſch zuſammengebrochen war wie 8. 8 Deutſche, wieder aufzurichten, als die eigene Erkenntunß f 90 Wir ſollen das deutſche Volk nicht ſchlechter mache, fn es iſt. Leider lieſt man heute vielfach noch über ir 8 wüchſe in dieſer oder jener Hinſicht. Darüber müſſen m hinweggehen; es iſt unſere Aufgabe, den guten ri gie 8 deutſchen Volke zu beachten, und er iſt vorhanden.„all geſagt, er ſetzt ſich durch. Schauen wir um uns: übern 4 n das Beſtreben, hinauszukommen aus der Miſere, 1 Beſtreben, Arbeit zu haben, Arbeit zu erhalten ug a u beit bieten zu können. Der Handel ſucht nach A öde quellen, die Induſtrie nach Produktion und Abſas te N mit lichkeit. Viele Hinderniſſe häufen ſich, aber 1 im Ueß deutſche Energie wird ſie überhinden, denn ſie is kehrt. Wachſen und(wir hoffen) es dauert nicht lange, 10 Volk bene ſie völlig wieder. Moral predigen kann das deutſche nicht aufwärts führen. Wir müſſen es begreifen, ler es lag wirklich Grund vor für die große Depreſſion, de die Zerſetzung und den moraliſchen Zuſammenbru Krieg hat nicht nur in Deutſchland ſo gewütet, h el ffarke Baftß gefförffffeir, die das fpankende Vol in;. mengehalten hätte. Es ſtürzte der Thron, es ſtürzte alte Syſtem, es kam ein Umſchwung, der dem inne⸗ ten Volksleben ſelbſtverſtändlich den Halt nahm. Wer elß, ob ein anderes Volk, ſo zuſammengebrochen, ſich 9. ſchnell wieder aufgerafft hätte wie das deutſche. Es ird nicht mehr lange dauern(wir glauben daran), daß rotz aller Not, trotz aller Laſten, ſich im Innern Deutſch⸗ ands die Geſundung überall bemerkbar macht und daß die Energie der Deutſchen wieder über die Grenzen kreibt, in fremden Ländern Boden zu gewinnen verſucht und in igen Jahren nicht viel mehr an den moraliſchen, ichen Verfall, an die Zuſammengebrochenheit eines Selbſtverſtändlich, die Ueber⸗ „Altur wird mit ihren verfeinerten und auch verderbten itten in allen Kreiſen und Schichten des Volkes Aus⸗ Dieſe werden aber nicht wie heute verſchwinden, des Aufſtrebens der ffen ſuchenden Kraft, die die kes wahrt und wieder wird. ganzen Volkes erinnert. üchſe übrig laſſen. ie Ueberhand haben, ſondern auchen, angeſichts des Aufbaues geuen, nach Arbeit und Algenheit des deutſchen Vol Ausland. Internationaler Kohlenkongreß in Brüſſel. Berlin, 23. Juli.(Drahtbericht unſerer' Berl. Red.) zuverläſſiger Seite Kohlenkongreß f er Länder teilnehmen, auch uduſtrielle, die nicht mittelbar mit der Kohleninduſtrle bunden ſind. Man plant die Schaffung eines Welt— enperbandes und will bereits einen Plan Es ſollen Schiedsgerichte eingeſetzt und achungen getroffen werden, die der geſamten Koh⸗ Der Kongreß hat ſomit zr Jur Zeit findet, * in Brüſſel ein in att, an dem Vertreter wie wir von ternational . uſtrie von Nutzen ſind twirtſchaftliche Bedeutung. i Ruſſiſcher Ang London, 23. Juli. In ruſſiſche Diviſionen Infant ff auf Indien? fghaniſtan ſtehen zur Zeit erie und 5 Diviſionen ruſ⸗ Ebenſo finden in Turkeſtan Trup⸗ Es darf angenommen wer⸗ gen zu einem Angriff denkonzentratjonen daß es ſich um Vorbereitun 8 Indien handelt. 5 rmordung des jugoſlawiſchen Miniſters des Innern. Geſtern wurde der geweſene skowice in Delnibo, wo er mit mmerfriſche weilte, auf einem einem zwanzigjährigen Burſchen Revolverſchüſſe getötet. Der Attentäter tet. Er gab an, daß er von einem kroatiſchen Stu⸗ zu der Tat bewogen worden ſei. in Agram verhaftet. Es wird ange⸗ daß es ſich um einen Racheakt der Kommuni⸗ gegen den Urheber der außerordentlichen Maßnah⸗ gegen die Kommuniſten handelt. Grabraub an dem öſterreichiſchen Thronfolgerpaare. Wie jetzt bekannt wird, wurde kürz⸗ s ermordeten öſterreichiſchen Thron⸗ einer Gattin in Arztſtet⸗ chen und viele Koſtbarkeiten, Kirchengerät uſw. Die Täter ſind zwei Wiener Arbeiter. rhaftet, die Beute konnte ihnen wieder abge— Laibach, 23. Mai. f ſter des Innern Dra ner Familie in der So spaziergang von Der Student zien, 28. Juli. die Grabſtätte de erpaares Ferdinand und ſ 32 Irland wird Dominiumn? f F mſterdam, 23. Juli. Die Blätter erfahren, daß 8 orſchläge, die Lloyd George geſtern De Valera e, ſich auf ſehr wichtige politiſche und finanzielle U. a. ſolle Irland die Stel⸗ eines Dominiums im Reiche gewährt werden, wie anada, Auſtralien und Südafrika inne haben. De heute nach Irland ab. Badiſche Polſtiß. Karlsruhe, 23. Juli. ltsausſchuſſes wird der ändniſſe erſtrecken. dlera reift Londach einem Beſchluß des Hausha ſeine Sitzungen vorausſichtlich am 5. Auguſt be⸗ Bis dahin ſoll der Geſetzentwurf über die Er⸗ und die Steuerverteilung fertiggeſtellt und der um Staatsvoranſchlag genehmigt ſein, der die ug auf Grund ber neuen Beſoldungsordnung, ſo⸗ le nicht vom Reichsfinanzminiſterium beanſtandet iſt, etwa Mitte September beginnenden ug ſoll u. a. auch die neue Gemeindeordnung er⸗ 8 tages zum Stag r Verfügung geſtellten Betrag in Höhe von ion entfällt. wie reglerungsſeitig mitgeteilt wurde, kleiner Betrag auf Baden. rag auf Erhöhung der Beihilfe auf 30 000 M. wurde gegen 3 Stimmen bei 3 Enthaltungen angenommen. währung von Baukoöſtenzuſchüſſen und Baudarlehen 2 Nillionen und als Beitrag des Staates zur! des Kleinwohnungsbaues 400 000 M. bewilligt. Für Gemeinden und Genoſſenſchaften zu Be⸗ und rungen werden 1,5 Millionen und 2 Millionen zur erung und Inſtandhaltung einer Reihe von Land⸗ In nächſter Zeit werden 283 Kilometer den ſtarken Autoverkehr beſchädigten Straßen mit de Aufwand von 12 Millionen zur Deckung reif. g algeteilt, daß auch Baden beim Reich wegen A eines Teiles der Kraftwagenſteuer vorſtellig ge⸗ De iſt. Für Wiederherſtellung der durch Hochwaſſer zember 1919 und Januar 1920 beſchädigten Bauten urden 25 Millionen und für Anerkennungszeichen riger Dienſtzeit für Arbeiter und Arbeiterinnen 8 Ausgeſetzt wurde der Einnahmepoſten 0 fachlichen und perſönlichen Ausgaben wegen des 5 der Waſſerſtraßen an das Reich, im übrigen Voranſchlag des Arbeitsminiſteriums einſtimmig Ein ſozialdemokrati⸗ ä—— Karlsruhe, 23. Juli. er noͤsſitzuna des Verbandes Grund- und Hansbeſitzervereine wurde, wie die Beans beſiterzeſtung mitteilt, nach längerer ein⸗ f ebene g. der Beſchluß chaftsgruppen des einer erweiterten Vorſta SZeſprechung m nd 2 5 Handelskammer Karlsruhe. Das Badiſche Unterrichtsminiſterium hat der Handels⸗ g kammer Karlsruhe den Entwurf einer neuen Prüfungs⸗ ordnung für Handelslehrer zur Begutachtung vorge⸗ legt. Danach ſollen die Prüfungsbedingungen weſentlich verſchärft werden. Es wird das Reifezeugnis einer neun⸗ klaſſigen höheren Lehranſtalt verlangt und die Zahl der vorgeſchriebenen Hochſchulſemeſter auf ſieben erhöht. Wäh⸗ rend einer einjährigen praktiſchen Tätigkeit in einem Ge⸗ ſchäftsbetriebe ſoll gleichzeitig die ſtaatliche oder ſtädtiſche Handelsſchule an zehn Wochenſtunden beſucht werden. Die Prüfung ſoll fortab in eine Fachprüfung(Wirtſchaftswiſ⸗ ſenſchaft und Pädagogik) und eine Sonderprüfung(Rechts⸗ oder Sprach⸗ oder Naturwiſſenſchaft) zerfallen. Jeder Kau⸗ didat muß ſich neben der Fachprüfung mindeſtens einer Sonderprüfung unterziehen. Die Handelskammer Karls⸗ ruhe ſtellte ſich in ihrer letzten Vollverſammlung auf den Standpunkt, daß der Entwurf im Vergleich zu der theore⸗ tiſchen Ausbildung auf das praktiſche Können der Handels⸗ lehrer nicht genug Gewicht legt. Sie hält eine zweijährige praktiſche Tätigkeit für unerläßlich und iſt ferner der An⸗ ſicht, daß dieſe praktiſche Ausbildung nicht durch den Beſuch der Handelsſchule unterbrochen werden dürfe, daß— 1 vielmehr in eine andere Zeit verlegt werden müſſe.— In der gleichen Vollverſammlung befaßte ſich die Kammer mit der Bildung eines Ausſchuſſes zur Behebung der Arbeits⸗ loſigkeit bei der Eiſenbahngeneraldirektion, deſſen Aufgabe es ſein ſoll, die einſchlägigen Maßnahmen kritiſch zu ver⸗ folgen und Anregungen auf dieſem Gebiete zu geben. Sie entſandte in den Ausſchuß ihren Syndikus Dr. Krienen und beſtellte zum Stellvertreter Brauereidirektor Schremp Die Handelskammer zu Bozen bittet die deutſchen Handels kreiſe, die Einfuhr von ſüdtiroler Wein, im Hinblick au die großen Abſatzſchwierigketen, zu unterſtützen. Da Han del und Konſum ein Intereſſe an der Einführung dieſer billigen Weine haben und die Wiederanknüpfung von Han⸗ delsbeziehungen mit Tirol ſich auch aus politiſchen Grün⸗ den empfiehlt, wird die Handelskammer Karlsruhe beim Reichsminiſterium beantragen, daß die Tiroler Weine bei der nächſten Kontingentierung der Weineinfuhr in ange⸗ meſſener Menge berückſichtigt werden. Dem heimiſchen Weinbau erwächſt daraus um deswillen kein Schaden, weil eine Erhöhung der feſtſtehenden Geſamteinfuhrmengen von Auslandswein nicht in Frage kommt.— Für den 1. Okto⸗ ber iſt die Aufhebung der Außenhandelsnebenſtelle für Textilwirtſchaft in Stuttgart geplant. Da mit der Auf⸗ löſung dieſer Nebenſtelle nicht etwa der Fortfall der Außen⸗ handelskontrolle verbunden iſt, wohl aber für die fortab nach Berlin zu richtenden Aus⸗ und Einfuhrgeſuche iich er⸗ fahrungsgemäß die Gefahr einer Verſchleppung ergibt, tritt die Handelskammer Karlsruhe dafür ein, daß im Inte reſſe von Süddeutſchlands Handel und Induſtrie die Seuttgarter Stile ſolange beſtehen bleibt, als die Reichsſtelle für Tex⸗ tiiwirtſchaft in Berlin noch beſteht. Kunſt und Wiſſenſchaft. Ein Gottfried Keller⸗Preis für ſchweizeriſche Dichter und Schriftſteller, iſt von einem jungen Züricher Literatur freund, Martin Bodmer, geſtiftet worden. Der Fonds be⸗ trägt 100 000 Franken aus deſſen Zinſen alle zwei Fahre mindeſtens 6000 Franken dem beſten literariſchen Werke des ere e e a an rede werden ſollen. Klet⸗ e rengaben ſollen auch an bedürftige Schri 0 deutſchen Syrachgebietes verteilt werdet 5 2 8 Baden ind Nachbarſtaaten. 50. Geburtstag e Staatspräſidenten Trunk, Karlsruhe, 23. Juli. Siaatspräſident Guſtav Teunk ſeiert am morgigen Sontag den 24. d. M. ſeinen 50. Ge⸗ burtstag. Am 24. Juli 1871 in Waldprechtsweier bei Ra⸗ ſtatt als Sohn einer Lehrersfamilie geboren, beſuchte er zunächſt die bekannte Lender'ſche Anſtalt in Sasbach und ven 1890 bis 1893 das Gymnaſium Raſtatt. In Heidelberg und Berlin ſtudierte er Rechtswiſſenſchaft. Im Jahre 1900 nahm er ſeine Tätigkeit als Rechtsawalt in Karlsruhe auf. Frühzeitig trat Staatspräſident Trunk in das volitiſche Leben ein. Er ſchloß ſich der Zentrumspartei an, die ihm ſehr bald wichtige Aemter übertrug und ihn vor etwa zehn Jahren in den Karlsruher Stadtrat delegierte. Während des Krieges diente er mehrere Jahre bei einem badiſchen Landſturmbatoillon. Als im November 1918 die Revolution ausbrach, beteiligte ſich auch der jetzige Staatsvräſident an der Bildung der vorläufigen Volksregierung und man übertrug ihm damals das nicht leichte Amt des Ernäh⸗ rungswiniſters. Im April 1919 wurde die Regierung end⸗ güllig gebildet und Trunk zum Juſtizminiſter gewählt. Im Sommer vorigen Jahres nahm VVV Geiß ſeinen Abſchied; ſein Nachfols. wurde Trunk, unter Beibehaltung ſeines Amtes als Juſtizminiſter. Seine croße politiſche Begabung, ſeine vorbildliche Arbeitskraft und ſeine ſtrenge Sachlichkeit als Präſident der badiſchen Regie⸗ rung ünd als Juſtizminißer haben Guſtav Trunk auch außerhalb der Zentrumspartei in allen politiſchen Kreiſen . Acktang und Anerkennung im reichſten Maße verſchafft. Zuſammenſchluß der Photographen Badens. Mehrere Vertreter des Photographengewerbes fanden ſich dieſer Tage in Baden unter Anweſenheit eines Ver⸗ treters der Handwerkskammer Karlsruhe zuſammen, um über ihre Zukunft zu beraten. Es wurde beſchloſſen, die Photographen handwerkskammerbezirksweiſe zuſammen zu ſchließen und dann alsbald die Gründung eines Landes⸗ verbendes badiſcher Photographen zu ſchreiten, der an die Stelle des bereits beſtehenden, aber nicht lebensfähigen badiſchen Photographenbund e. V. treten wird. Zum pro⸗ viſoriſchen Geſchäftsführer wurde Jakob Hofmann, Karls⸗ ruhe, Rheinſtraße 112, gewählt. Er iſt beauftragt, für die Gründung der einzelnen Photographeninnungen baldigſt Sorge zu tragen, worauf dann an die endgültige Grün⸗ dung eines Landesverbandes der Photographen Badens geſchritten wird. 8. Vernichtung der Oehmdernte durch die Trockenheit. Die Land wirtſchaftskammer hat in einem Schreiben an das Miniſterium des Innern und die Bezirksämter auf die drohende Futternot hingewieſen und ſie erſucht, Anordnun⸗ ge“ zu treffen, daß das in den Waſſeradern noch vorhan⸗ dene Waſſer für die Landwirtſchaft in erſter Linie durch Bewäſſerung dienſtbar gemacht wird. Karlsruhe, 23. Juli. Vom Reichsrat wie vom Reichstag iſt beſchloſſen worden, die Reichsregierung um Schaffun einer Stelle zu erſuchen, die einen fortlaufenden Ueberbli über alle Beſchaffſungen des Reichs, von welchem Reſſort ſie auch ausgehen mögen, erhält, und bei der die Länder durch ihre Beauftragten in der Lage ſind, auf die gerechte und wirtſchaftliche Verteilung der Reichsaufträge auf die einzelnen Teilwirtſchaftsgebiete des Reichs(in Betracht kommen u. a. Eiſenbahnen, Poſt, Wehrmacht uſw.) einzu⸗ wirken. Der Aufwand für dieſe Ausgleichsſtellen ſoll von ſtimmten e Büro 10 Aus dem Handwerk. Fe ee. egg, Kartoffelſtelle ſind, wie die„Volksſtimme“ meldet, 30 000 M. Veruntreuungen feſtgeſtellt. mer fraglich, zumal der bekannten Erzählung des ſchwere Verletzungen, daß ſie ſtarb. ertrunken. Der Vorſitzende, Graf von Bodman, wies auf die für Der Naubmörder Siefert entlarbi. e beit blatt“ erfährt, iſt die Entlarvung des Mörders Siefert voll blutigen Fingerabdrücken unter dem Mikrofkop verglichen der Brieftaſche des ermordeten Bürgermeiſters Werder gefundenen blutigen Fingerabdrücke in allen Daraus ſchließt man, auch unterſtützt durch die amtliche im Laufe des heutigen Tages ſion in Coblenz eine Denkſchrift gerichtet, in der die 2 'Lohnbeträge, drittens Erhöhung der liche Arbeit.* einem Fuhrwerk zuſammen. Beide mersheim und den beteiligten Gemeinden im Gange. 13 e 5 5 22835 iſt in den 3. Nachtrag zum Staats voranſchlaag geſtellt. 5 2 8 88 * Mannheim, 23. Juli. Vier Beamte gene Kartoffelſchiebungen und damit zuſammenhängengen terſchlagungen verhaftet worden. Bis jetzt wurden über ** Mannheim, 22. Juli. Die Differenzen zwiſchen Lichtſpielhausbeſitzern und dem Stadtrat wegen der Be. dandlung der Luſtbarkeitsſteuerfrage, ſind in vorläufig de. friedigender Weiſe gelöſt worden, ſodaß die Kinos ihren Betrieb wieder aufnehmen.— De hieſige Handelshoch⸗ ſchule hat zum Zweck der Ausgeſtaltung der Seminare, Inſtitute und Bibliotheken von der hieſigen Handelskam⸗ mer in Verein mit der Rheiniſchen Kreditbank und der Süddeutſchen Diskonto⸗Geſellſchaft Zuwendungen in Höß von 100 000 Mk. erhalten. Der Fortbeſtand der— Hochſchule darf als geſichert angeſehen werden. 3 ** Heidelberg, 23. Juli. Zu der Doppelmordaffäre lie ⸗ gen neue Meldungen nicht vor. Ob die beiden an der Schweizer Grenze verhafteten Männer tatſächlich mit dem Bürgermeiſtermord in Zuſammenhang ſtehen, iſt noch im⸗ von den zwei Unbekannten nach wie vor kein Glauben ge. ſchenkt wird. Auch das Ergebnis der Seger e 8 5 ſuchung liegt noch nicht vor.— Eine Fran ſtürzte deim Wäſcheaufhängen durch ein Oberlichtfenſter und erlitt ſo. Geſtern war es zu einem Zerwürfnis zwiſchen den beiden gekommen, das der Grund zu der Tat ſein dürfte. Acht ſtätter, ded Vater von acht Kindern iſt, wurde ins Kran⸗ kenhaus verbracht. 8 5 55 e Pforzheim, 23. Juli. Beim Baden im ſtädt. Freibas iſt der ledige Graveur Auguſt Enderle aus Gräfenhauſen * Ettlingen, 23. Juli. Ein 16jähriger Radfahrer über. fuhr das 10jährige Töchterchen des Frhr. v. Reiben Faß außer Geſichtsverletzungen eine ſchwere Gehirnerſchütterung davontruig. 8 ä 8 r 2* 7 2 Stockach, 28. Juli. Der erſten Hauptverſammlung des Verbandes Oberbadiſcher Pferdezuchtvereine ging eine Vorführung von Hengſten, Stuten und Fohlen voraus. Pferdezucht ſo verheerenden Einwirkungen des Krieges deren Behebung zunächſt Aufgabe des Verbandes ſei. Den Ausführungen des Oberregierungsrats Fehſenmeier war zu entnehmen, daß auch die Regierung der Förderung der Pferdezucht wohlwollend gegenüber ſtehe und Mittel im Staatsvoranſchlag vorgeſehen ſeien. Die Grundlagen zur Förderung der Zuchtbeſtrebungen erſtrecken ſich u. a. auf Hengſthaltung, genoſſenſchaftliche Zuchtvereinigungen und Unterſtützung der Fohlenweiden. Freiherr von Göller machte Mitteilung über den Ankauf von Fohlen durch die unterbadiſche Pferdezuchtgenoſſenſchaft, ſowie über den Weidebetrieb im Unterland, deſſen Aufrechterhaltung dur die Trockenheit fraglich ſei. 3 iberg, 24. Juli. Wie das„Heidelberger Tage kommen gelungen. Seine auf dem hieſigen Gericht von— Unterſuchungsbehörden vorgenommenen Fingerabdrücke ſind von dem Frankfurter Gerichtschemiker Dr. Poppe mit den und gemeſſen worden. Es hat ſich herausgeſtellt, daß die ann Einzelheiten genau mit den Fingerabdrücken Sieferts übere. nahme, daß jeder Zweifel an der Täterſchaft Sieferts aus geſchloſſen iſt. Wie wir weiter hören, ſind auch an der In. nenſeite des Rockes von Siefert bisher e ſe⸗ bene blutige Fingerabdrücke des Mörders von dem Fran ⸗ furter Gerichtschemiker feſtgeſtellt worden. Siefert hatf 1 das geraubte Geld, das er den Banknotentaſchen ſeiner er⸗ ſchlagenen Opfer entriß, mit blutiger Hand in ſeine Rock. taſche gesteckt und den verräteriſchen Abdruck ſeiner Finger an das Rockfutter geſchmiert. Das geſamte ee material, das Dr. Poppe in. Tagen durchforſchte, wir i der Heidelberger Unter ⸗ ſuchungsbehörde eintreffen und dürfte wohl inzwiſchen inn ihre Hände gelangt ſein. Man wendet ſich in Heidelberg nochmals beſonders gegen die unwahre Senſation in 55 2 Frage der Verhaftung in Stetten. Die urſprüngliehe Vet⸗ 2 5 5„ 1 Schlüſſe gezogen werden. rfen, ich als wahr erwieſen. a 2 ** Mannheim, 23. Juli. Der Streik in der Rheinſchiff⸗ fahrt verurſacht in Süddeutſchland einen immere ſtärker werdenden Kohlenmangel. Im Rheinvorland liegt Schiff an Schiff, Kahn an Kahn. Im Gebirge bei Caub haben ſich ebenfalls ganze Rheinflotten angeſammelt. Während ſich der Streik weiter ausdehnt, nimmt der Waſſerſtaud von Tag zu Tag rapider ab. Süddeutſchland iſt ſeit dem 8. Jult ohne jegliche Kohlenzufuhr. Der Verband der Ma⸗ ſchinſſten und Heizer hat an die Hohe Rheinlandskommiſ⸗ deſtforderung des Verbandes niedergelegt ſind. Sie lau- ten: Erſtens Einſtellung aller entlaſſenen Maſchiniſten und Heizer, zweitens Auszahlung der zu Unrecht abgezogenen Wochenlöhne für Maſchiniſten und Heizer um 35 Mk. mit rückwirkender Kraft vom 1. April 1921 für die beſonders vom Maſchinen⸗ perſonal zu leiſtende ſchwere körperliche, befunden, * Weinheim, 24. Juli. Muſeumsdirektor Prof De. Schuhmacher aus Mainz fand auf dem Platz am Hubberg, wo ſeinerzeit eine römiſche Villa bloßgelegt wurde, an ver⸗ ſchiedenen Stellen römiſche Ziegel, die darauf ſchließen lal⸗ ſen, daß einſt hier eine römiſche Siedelung beſtand. *. Heidelberg, 24. Juli. Ein ſchweres Automobilunaluck hat ſich geſtern nacht gegen 12 Uhr unweit von Neckarhauſen ereignet. Ein Perſonenkraftwagen aus Mannheim ſtieß mit Fahrzeuge waren nicht beleuchtet. Die Inſaſſen des Kraftwagens, ein Mann na- mens Ernſt Gierich aus Mannheim udn ei Fräulein Mar⸗ tha Schilling aus Mannheim, wurden aus dem Auto her⸗ ausgeſchleudert und ſchwer verletzt. Sie hatten Kopf⸗ und Bruſtverletzungen, doch glaubt man, ſie am Leben erhalten zu können.. a 8 1 * Rheinsheim bei Philippsburg, 24. Juli. Die ave⸗-. riſche Regierung beabſichtigt, nicht den Germersheimer Hafen zu einem Umſchlagshafen auszubauen, da ein Be⸗ dürfnis hierfür zur Zeit nicht anerkannt werden könne, umſo weniger, als in der Nähe die Umſchlaghäfen Sperer und Ludwigshafen vorhanden ſeien. Bezüglich der Schi brücke Germersheim ſind Verhandlungen mit dem Rei ſchatzminiſterium, der Badiſchen Regierung, der Stadt Ge ae Brett„ Juli. In einer Ven unde Bezirks Bretten wu * 97 1 legenen) Lokomotivführers Brandenburger beteiligte und 1.5 17 N 1 1885 0 ö ö 15 ö N ö ö 1 188 155 15 ö 7 Tabelle mitzubringen. 10 Jahren leiſten wir für entlud, und verletzte ſich ſchwer, ſodaß er im Krankenhaus Schopfheim ſeinen Verletzungen erlegen iſt. kunde, ſowie einjge Münzſorten und Metallnotgeld von ver und bedrohte damit den Bieber. Reſolution des volkswirtſchaftlichen Aus ſchuſſes um 40 Loebensmittelemt 1 * Mäxan b. Karlsruhe. 24. Julf. Der franzöſiſche Ser⸗ eant Bordenave vom 11. marokkaniſchen Kolonialregiment, der bei dem Eiſenbahnunglück auf der Maxauer Schiffbrücke ſich an der Rettung des linzwiſchen ſeinen Verletzungen er⸗ un an der Beerdigung dieſes verunglückten Eiſenbabners eilnahm und ihm vier Schüſſe übers Grab als Ehrengruß nachſandte, iſt lt.„Karlsr. Tagbl.“ verhaftet und nach Lau⸗ dau abgeführt worden. * Fahrnau b. Schopfheim, 23. Juli. Der Zimmermann Karl Stolz hantierte mit einer Selbſtladepiſtole, die ſich einn Oberſpitzenbach b. Waldkirch, 23. Juli. Unter An⸗ teilnahme vieler Feſtgäſte aus dem ganzen Elztal fand am letzten Sonntag die Grundſteinlegung für die neue kath. Kirche ſtakt. In den Grundſtein wurde eine Ur⸗ einge⸗ Emmendingen, Wolfach, Lahr und Furtwangen laſſen. en Fiſchbach b. Billingen. 24. Juli. In dem nahen Flöz⸗ lingen ſind der 38jährige Taglöhner Chriſtian Haas und ſein 13jähriger Sohn in einer Sandgrube verſchüttet wor⸗ deu. Sie erlitten beide den Erſtickungstod. Der Vater des Ehriſtian Haas iſt in demſelben Steinbruch ebenfalls ver⸗ unglückt. g i ein Konſtanz, 24. Juli. Vor der Strafkammer ſtand die⸗ ſer Tage ein kaum 17jähriger Räuber, der Fabrikarbeiter Rudolf Sendner aus Stiegen bei Oehningen. Er war an⸗ geklagt des ſchweren Raubes und des verſuchten ſchweren Diebſtahls. Er war in der Nacht vom 9. zum 10. Mai mit einer Maske angetan in das alleinſtehende Haus des Land- wirts aver Bieber in Oehningen eingedrungen. Als der Beſitzer des Hauſes erwachte, zog der Räuber einen Revol⸗ Dieſer gab in ſeiner Angſt 1800 M. heraus, worauf der Räuber verſchwand. Spä⸗ ter machte er einen erneuten Raubverſuch in einem anderen Haus, wobei er aber geſtört wurde. Senoͤner wurde zu 5 Jahren Gefängnis verurteilt. r f „ i Zur Erhöhung des Brotpreiſes. Die von uns dieſer Tage gemeldete Preiserhöhung des rationterten Brotes hat Ulelfach bei der Bevölkerung lebhafte Beunruhigung her⸗ vorgerufen. Ueber die Gründe der Erhöhung verbreitet nunmehr das Wolffſche Telegraphenbüro folgende Meldung: In dem am 15. Auguſ, 1921 zu Ende gehenden Wirtſchafts⸗ jahr hat das Reich für die Verbilligung des Brotgetreides über 10 Milliarden aufgewendet, die es nur durch ſtärkere Inauſpruchnahme der Notenpreſſe beſchaffen konnte, und die letzten Endes wieder durch Steuern abgedeckt werden müſſen. Bei der ungünſtigen Finanzlage iſt das Reich auf die Dauer außerſtande, eine Verbilligung in dieſem Um⸗ fange fortzuſetzen. Wie die anderen Länder, ſo muß auch Deutſchland notgedrungen zu einem Abbau der Getreide⸗ und Brotverbilligung übergehen. Trotz der großen Be⸗ denken wegen der finanziellen Auswirkung hat das Reichs⸗ kabinett ſich entſchloſſen, den Brotpreis nicht wie es im Ürſprünglichen Plan beabſichrigte um 50 Prozent, ſondern gemäß einer auf Antrag des Abg. Wieber eingebrachten — Prozent zu erhöhen. Auch das bedeutet noch, daß allein für die erſten 7% Monate des kommenden Wirtſchaftsjahres Verbilligungszuſchüſſe des Reiches in Höhe von über 3¼ bis 4 Milliarden Mark zu leiſten ſind, alſo eine Belaſtung des Reiches, die neben ſeinen ſonſtigen gewaltigen Ver- pflichtungen außerordentlich drückend iſt. Zu der in der Preſſe geäußerten Befürchtung, daß das rationierte Brot der Bevölkerung in ſchlechter Beſchaffenheit verabfolgt wer⸗ den wird, liegt kein Anlaß vor, zumal im neuen Wirtſchafts⸗ jahr die Brotſtreckung fortfällt und das Brot nur aus Prozent tu Zuruf 50 Prozenk des 5 Durch den Fortfall der Ermäßigung tritt eine weitere Verteuerung ſämtlicher Tabakwaren ab 1. Oktober ein und die Preiſe werden wieder außergewöhnlich in die Höhe gehen. zk Beſuch der Kriegergräber in Nordfrankreich. Zum Be⸗ ſuch der deutſchen Kriegergräber in Nordfrankeich ſollen nach dem Wunſche des Reichstages Fahrpreisermäßigungen gewährt werden. Das Reichsverkehrsminiſterium erhebt gegen dieſe Anregungen aus finanziellen Gründen Beden⸗ ken. Vorausſichtlich werden Sonderzüge mit Fahrpreiser⸗ mäßigung zum Beſuch der Kriegergräber eingerichtet wer⸗ den„Die Verhandlungen darüber ſind im Gange. zee Wie ſind die Ausſichten der Kartoffelernte? Daß unſere geſamten Kulturen unter der furchtbaren Dürre ſchwer gelitten haben, ſteht wohl außer allem Zweifel, indes iſt es doch notwendig, vor allzu großem Peſſimismus hin⸗ ſichtlich unſerer wichtigſten Ernte, der der Kartoffeln näm⸗ lich, zu warnen. Die Frühkartoffeln ſind wohl als abgetan zu betrachten. Hier iſt eine richitge Mißernte zu verzeich⸗ nen, die auch ein Regen, und ſei es der nachhaltigſte, nicht mehr aufzuhalten vermag; denn die Frühkartoffeln ſterben in den Wurzeln, wie das dürre Kraut zeigt, bereits ab. Dagegen iſt für die Spätkartoffeln noch nicht jede Hoff⸗ nung verloren; denn ſie zeigen noch überall friſches, lebens⸗ volles Kraut; ja auf ſchwerem Boden ſtehen ſie vielfach recht aut. 5 8 zk Beſſeres Abkühlen der Milch. Die derzeitigen ſchwu⸗ len Witterungsverhältniſſe bereiten für den Milchtransport unliebſame Schwierigkeiten, denn es kommt häufig vor, daß die Milch ſchon auf dem Wege zum Beſtimmungsort zu⸗ grunde geht und weder für den Konſum noch zur techniſchen Verarbeitung Verwendung finden kann. Es erſcheint daher geboten, mit allen zu Gebote ſtehenden Mitteln dahin zu wirken, eine möglichſt haltbare, einwandfreie Milch auf den Markt zu bringen. Der Kardinalfehler beim Produzenten iſt, daß die Milch viel zu wenig abgekühlt wird. Die Milch muß in der Sammelſtelle für den Transport unerläßlicher⸗ weiſe einer gründlichen Kühlung unterworfen werden. In der Praxis wurden z. B. die Flachkühler mit Gegenſtrö⸗ mung als ſehr vorteilhaft gefunden. Bei gut gekühlter Milch kann ſich die Bakterienflora nicht ſo ſchnell entwickeln. Auch in der Reinhaltung des Melk⸗ und Transportgeſchirrs muß, das kann nicht oft genug betont werden, mehr Ord⸗ nung und Reinlichkeit herrſchen. Altes, mit Roſtgruben behaftetes Geſchirr muß durch neues erſetzt werden, da be⸗ kanntlich gerade Roſtgruben die günſtigſten Nährboden für Bakterien ſind. Die vom Rücktransport angelangten Ge⸗ ſchirre müſſen an einem ſchattigen, ſtaubfreien Ort auf⸗ bewahrt, abgedeckt und entlüftet werden. Werden die Kan⸗ nen gedeckt gelaſſen, ſo ſammelt ſich im Gefäß eine übel⸗ riechende, gashaltige Luft. * Die fortgeſetzt ſteigenden Preiſe für Obſt und Gemüſe, ſowie die bevorſtehende außergewöhnliche Verteuerung des Brotes haben den Ortsausſchuß Karlsruhe des Allgemeinen Deutſchen Gewerkſchaftsbundes veranlaßt, eine Denkſchrift an die Badiſche Regierung zu richten, in der die durch die Teuerung hervorgerufenen traurigen Verhältniſſe der gro⸗ ßen Maſſe der Bevölkerung dargelegt werden. Die Regie⸗ rung wird aufgefordert, in Gemeinſchaft mit den wirtſchaft⸗ lichen Organiſationen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer, ſowie mit den Organiſationen der Erzeuger und Konſumen⸗ ten eine Konferenz abzuhalten, um die notwendigen Schritte zu beſchließen, der wilden Preistreiberei uſw. Einhalt zu tun. Nheiniſche Pferde⸗ und Viehverſicherung⸗⸗ Geſellſchaft Köln e. Rh. Dieſe Vie ho'rſiche nngs⸗ Geſellſchaft hat laut ihrem Geſchäftsbericht mit einem Fehlbetrag von über 3 Millionen abgeſchloſſen. Zur Deckung werden Mk. 1 148 054,38 dem Reſervefonds ent⸗ Hen Senerſabes er- hoben, alſo die Steuer um 15 Prozent bei Zigarren erhöht. —— 3 5 2 Da das Abliefeeungsſoll den bisherigen Mengen der einzelnen Zwangswirtſchaftsjahre gegenüber verhältnismäßig ſehr gering iſt, und die Mengen von den einzelnen Et⸗ zeugern leicht auf einmal aufgebracht werden können, be⸗ ſtimmte der Ausſchuß gemäߧ 14 Abſatz 2 und 8 16 des Reichsgeſetzes die äußerſte Ablieferungsfriſt für den ganz n Bezirk auf 15. Outsber 1921 f.ſtzulegen. Weſtet wurde aufgrund des§ 4 Abſatz 2 der Vollzugs verordnung des Miniſte iums des Innern beſtimmt, daß mangels det röligen Unterlagen, die Umlegung des Gemeinde ſells ſeitens des Bürgermeiſteramtes auf die einſelnen Erzeuger ſehr ſchwer falle, der Kommunalverbands Geſchäftsleitung aber ohne Weiteres die nötigen Unterlagen zur Hand ſiud, das Lieferſoll vom Kommunalverband unmittelbar auf die Erzeuger unterverteilt werde. Zur Verbeſcheidung etwaiger Beſchwerden von Et, zeugern gegen die Feſtſetzung des Lieferſolls ernannte del Kommune lverbands⸗Ausſchuß den nach 3 4 Abſatz 3 der Reichs verordnung vorgeſehenen Beſchwerdeausſchuß. Zwel Vertreter aus dem Kreiſe der Verbraucher und zwei Ver⸗ treter aus dem Kreiſe der Erzeuger, wurde mit je einem Stellvertreter in dieſen Ausſchuß bu ſtimmt. Bet der Wah der landwirtſchaftlichen Vertreter wurde dem Vo ſchlah des Verbandes bad. landw. Genoſſenſchaften in Karlstuhk Rechnung getragen. Auch zur Du ſchführung des 8 3 und 35 des Reichsgeſ zes bezw. der vom Miniſterium des Innern hierfür erlaſſenen Vollzugsbeſtimmungen bat der Kommunalverbands⸗Ausſchuß einen Ausſchuß zur E laſſung der Verbrauchsregelung uſw. gebildet. Die bisher ſchon in dem Unterausſchuß für Brotgetreide und Mehl vertretenen Verbraucher und Vertreter des Bäcker gewerbes uſw wurden in dieſem Ausſchuß wieder hereingenommen. 2 Dem Antrag der Bäckerzwangsinnung Mannheim“ Land auf ſofo tige Aufh bung der Mehlmiſchung wurbe eine Folge nicht gegeben. Auch wurde die beantlagt Belieferung der einzelnen Betriebe mit Weizenmehl, zw 6 Herſtellung von Weizenbröchen, abgel hut. Zur Teffung dieſer Maßnahmen hat ſich der Ausschuß um ſo mehr vr. anlaßt geſehen, als nach den neuen Beſtimmungen hen ſichtlich der Bewirtſchaftung dis Getreides in Kürze durch den freien Handel genügend freies Mehl zur Herſtellung von Brötchen den Bäckereien zu beſchaffen möglich it. Die weitere Verabreichung von Miſchmehl hält 11 Ausſchuß für g boten, um der Bevölkerung künftighin 82 gutes Brot verabreichen zu können. Auf velſeitigen Wunſch wurde die Frage des Pe“ ſonalſtar des unter Hinzuziehung von Gemeinde vertreter, die ſonſt nicht Sitz und Stimme im Ausſchuſſe haben, ein⸗ gehend beſprochen. Der Vorſitzende gab ausführlichen Au ſchluß über den ſchon bisher erfolgten Perſonalabbau und betonte, daß im Verlaufe des letzten Jahres bis auf de neueſten Z- punkt mehr als die Hälfte des Perſonals en, laſſen worden wäre und jetzt nur noch ſo viel Angeſtellte da ſeien, um die abzuwickelnden Geſchäfte in der bisherigen zufriedenſtellenden und einwandfreien Weiſe erledigen 3 können. Eine weitere gewaliſame Reduzierung würde el geregelte Geſchäftsführung unmöglich machen. Nachd n, auch ein Mitglied der Finanzprüfungskommifſton, 1 periodiſch die Bücherreviſionen vornimmt und die ſonſticen G ſchäftsvorgänge prüft, beſtätigte, daß die Kommiſſion reinem Brotgetreidemehl gebacken werden darf. Die ein⸗ 3 5 wandfreie Verarbeitung ſolchen Mehles durch die nommen, während Mk. 2 032 737,18 durch Nachſchüſſe] von der Beibehaltung des jetzt noch vorhandenen Perſonals Kommunalverbende und Polizeibehörde„erwacht wer⸗ von den verſicherten Mitgliedern aufgebracht reſpektive be⸗ überzeugt habe, beſchloß der Ausſchuß von weiteren Ent⸗ den“ zahlt werden müſſen. laſſungen abzusehen. a a Die 33—— 35 Raucher—— 1 2 2 teilung hat der Verband des bayeriſchen akgewerbes 5 f i ge Ve een nere, ee, seh, Sheng am 2 del os J“ wurde des 0 fc eueſte Verfügung des Reichsfinanzminiſterium 5 i 1 ä 8 5 3 e fend Felsen ber bis jetzt—— Ermäßigung auf der Reichs reglerung über die Regelung des Verkehrs mit Mannheimer Theater. die Tabakſteuer den Eindruck er., als ob es ſich dabet Getreide nebſt den ſeitens der Bad. Landesiegierung er⸗ Wiener Operettensplele im Neuen Theater- um eine Ermäßigung der Tabakſteuer handle. Dies iſt gangenen Vollzugsbeſtimmungen vom 1. Juli ds Js unzutreffend. Im Gegenteil wird die bis jetzt gewährte iner eingehenden Beſ teraot 0 a 5 Montag, den 25. juli: Ermäßigung auf die Tabakſteuer für Zigaretten und fein- einer 5 unden Beſprechung unterzogen. geſchnittenen Rauchtabak vollſtändig aufgehoben und von Zur Durchführung der Beſtimmungen wu' den weiter„Die lustige Witwe“. der Steuer auf Zigarren werden ſtatt den bisherigen 35 folgende Beſchlüſſe gefaßt: Anfang 766 Uhr. Ende 10 —— De Piep-Piep(Kückenfutter) per Pfund Mk. 3.5 Reichsbund der Kriegsbeſchädigten, Hriegs teil Prima neue Kartoffel gelbe Induſtrie— Odenwälder Blaue zu verkaufen. Rohien-Husgabe. 1 5 nehmer und Hriegshinterbliebenen. Morgen Dienstag, den 26. ds. Mts. erhalten bei Leinsamen 1 5 5 3.75 N 0 Mitgliedern der Bezirksgruppen der Kohlenhandlung Val. Heierling, Riedſtraße Schweinemastfutter e„ 0.70 eckarhauſen, Ilvesheim und Sſckenheim zur die Haushaltungen mit der Nr. 600—1050 gegen 0 f 0 Kenntnis, daß Herr Geſchäftsführer Fre Abgabe des Abschnittes 6 des Kohlenausweiſes] Jerstenfuttermehl„*„» 1.2 Mannheim am Fiens tag, den 26. d 9, je 2 Zentner Union⸗Brikett zum Preiſe von 15.— Mk. Reisfuttermehl i 58 Fd 8 tag, den 26. d. M, pro Zentner. f Nulerdem abends 6—8 Uhr die erſte uhr 3 findet von nachmittags 1—6Sprats Kückenfutter, Pischmehl, Knochen- Beratungsstunde A, Seen dekten t. schrot, Kadavermehl, Garnellenschrot, im Lokal zur„Pfalz“ abhält. N Kochmehl⸗Verteilung für Monat Juli/ Auguſt. Morgen Dienstag, den 26. ds. Mts, nachmittags von 1—5 Uhr findet in unſeren Verkaufsräumen(Eingang durch den Schulhof) die Verteilung von Kochmehl für alle Haushaltungen Nr. 1— 1000 gegen Vorzeigung der Brotkarte ſtatt. Es entfallen auf den Kopf der verſorgungsberechtigten Bevölkerung 750 Gr. zum Preiſe von 3.50 Mk. das Pfund gegen Abgabe der Kochmehlmarke No, 9. Es erhalten: für 1 Marke 1½ Pfd. zum Preiſe von 5.25 Mk. für 2 Marken 3 Pfd.„ 1 ür 3 Marken 4½ Pfd.„„ für 4 Marken 6 Pfd.„„ für 5 Marken 7½ Pfd.„„„ für 6 Marken 9 Pfd.„„ ür 7 Marken 10½ Pfd.„ 33 ür 8 Marken 12 1 2 3 ür 9 Marken 13½ Pfd.„„ ür 10 Marken 15 8 52.50 Wit erſuchen die Hushaltungen für die Menge berechnete Säcke nach obiger Für Kinder unter ö Fehlmengen und Fehlbeträge keinen Erſatz. 8 Lebensmiltelamt. 3 6 Eine Qlucke 8 Efidioie 0 mit Jung en zu ver⸗ o feln Geflügelkalk, Brockmanns Futterkalk, Tepper Futterkalk, Prüstol für Kaninchen, gemischtes Vogelfutter, Amselfutter, Kane rienfutter, Sprats und Knorrs Hundekuchen, Geflügel- ringe, Futterraufen, Nesteier Fümlche dümerpien d., Eee und Winterbedarf. Eintreffend nächster Tage: Saat-MWicaen. Saat-Seul. Karl Raufelder Ecke Hilda- und Friedrichstrale. Achtung! Achtung! Den werten Bestellern zur gefl. Kennt- nisnahme, daß wieder prima Heidelbeer wein eingetroffen ist und kann derselbe jederzeit abgeholt werden. Preis pro Ltr. Mk. 6.50 mit Steuer Faßweise bedeutend billiger. Fässer leihweise. Jakob Mali, Heidelbeerweinhandlung. Wörthstralle 17. 3 5 ſtets U in d Ansichtskarten Sagte, Nnimermann 4 lollig. Hasenſtal] Stärkewiäſche mit 3 Hasen und zum bügeln wird an junger Fox genommen bei(b zu verkaufen Wo ſagt! Mar ie Adler, In allen Angelegenheiten werden Anträge entgegen genommen. Auskünfte erteilt und bittet um zahlreichen Zuſp l uch. Der Obmann. Wohltätigkeitsfeſt zu Guaſten der Kriegs⸗ hinterbliebznen und Waiſen Seckenheims, unter dem Peotektorat des Herrn Bürg⸗rmeiſter Koch. Dieſe Veranſtaltung brachte ein Rein. erlös von Mk. 7 220.30 und kommen ſolch⸗ vorausſichtlich durch das Fürſorgeamt Jeckenheim zur Verteilung. Dahingehende Verhandlungen mit vorgeſetzter Behörde ſind im Gange. 5 Allen die zu dieſem ſchönen Erfolg bei⸗ getragen an dieſer Sulle nochmals herzl. Dauk. Der Ausſchuß. iülh. Zungm.-Voreln gockenbeim. (Sport- Abteilung.) Montag Abend ½7 Uhr Achs ler urnen Montag Abend ½9 Uhr Geräteturnen der älteren Turner. Dlenstag Abend 7 Uhr N Volkstlümliches Turnen im Schulhof. Fieitag Abend ½7 Uhr Schäler turnen. Freitag bend ½9 Uhr Gerüteturnen der älteren Turner. Anſchließend an die Turnſtunde Versammlung. 22 Um zahlreiches U d vün tliches E. chein 1 Pfund 90 Pfs. 10 Pfund 8.75 Mk. neue Zwiebeln 1 Pfund 115 Mn. 10 Pfund 11.— Mk. Karl Raufelder, Ee gi da. Aricdrilte ue Poſderühntien paftonsga dg auf der grössten Freilichtbühne der Welt, breit, 100 m tief, in Freſburg i. B. unter Zugfuntet legung des alten Oberammergauer Urtextes zachen Leitung und Mitwirkung der berühmten bayrisc gn Christus- u. Judasdarsteller, Brüder Adolf u, 8 Fassnacht. Flächeninhalt der Festspie ait 40000 qm— Spieltage vom 16 Juli ab, jeden pig woch, Samstag u. Sonntag sowie an Feiertage ihr Ende September.— Anfang 1½ Uhr, Ende, ten 1500 Mitwirkende. Auskunft u. Prospekte kOs 325 los durch B. Gotthard, Freiburg i. B., Kaisersti eis. Fernruf 879. Schulen und Vereine erhalten ermässigung. bie Festleitug, 88080 60000 Hühneraugen Aornhaul, Sehioielon u. Haræe beseitigt sehnell, sieher un sehmerslos. G Aukirol& Hrhalltlian in Schachteln 2 Mk. G.— hei Sooo 2 Hagnor Mchf, U. Holle 3 germania- Drogerie 4