Me fihen. eine neue Erſchütterung in Deutſchland herbeizu⸗ 0 5 9 9 23 + 83 imtsblatt der Bürgermeisterämter Ssckenheim, dlvesheim, 2 leckarhausen und Edingen 2. ieee 8 Pest bg 4.— 1 1 ö rägerlohn. Durch die Poſt bezogen pro Quarta Jahrg. 12.— Mö. ausſchl. Zuſtellungsgebühr.— Erſcheint 1 täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Die Reparationsverhandlungen. Berlin, 25. Juli. 0 Die jetzt ſchwebenden Verhandlungen zwiſchen Deutſch⸗ and und der Garantiekommiſſion haben ergeben, daß die dommiſſion von einer effektiven Abführung von jeweilig Proz. der einzelnen Einfuhrartikel auf den Gegenwert, der bisher von Deutſchland ſicherzuſtellen war, abſieht. Sie bat ſich jedoch das Recht vorbehalten, auf eine ſolche Maß⸗ nahme zurückzugreifen, falls Deutſchland nicht in der Lage Are, den Reparationsverpflichtungen nachzukommen und e nötigen Deviſen aufzubringen. Unter dieſen Geſichts⸗ kunkten hat der Reichskommiſſar für Ein⸗ und Ausfuhr ſich eranlaßt geſehen, erneut auf die Notwendigkeit einer ge⸗ wiſſen Deviſenkontrolle hinzuweiſen. Die neue Kontrolle aterſcheidet ſich⸗von der alten dadurch, daß ſie nicht generell latchgeführt wird, ſondern die einzelnen Außenhandelsſtel⸗ en in ihren Zweigen dafür Sorge tragen ſollen, daß die Fakturierung der Waren in der überwertigen Valuta vor⸗ belommen wird. Sollte dadurch nicht die nötige Anzahl i Deviſen, die die Reichsbank zu günſtigen Bedingungen ernimmt, einlaufen, ſo wird der Reichskommiſſar ſich 8 anlaßt ſehen müſſen, die Deviſenkontrolle in der alten Vorm wieder einzuführen. —— Deutſchland. d Ein neuer kommuniſtiſcher Putſch? Ar erlin, 25. Juli. In Düſſeldorf, Köln, Breslau und 15 eg wurden Perſonen verhaftet, die in ihren Ausſagen, tis durch das teilweiſe beſchlagnahmte Material beſtä gat worden iſt, zugeben, daß in den nächſten Monaten i neuer Linksputſch geplant ſei und zwar mit franzö⸗ nicher Unterſtützung an Geld und Waffen. Ein Kom⸗ doniſt, der ſich als Gold- und Silberhändler in Düſſel⸗ 8 ausgab, hat in Breslau nach ſeiner Verhaftung in * Geſtändnis offen zum Ausdruck gebracht, daß er St* nun unſchädlich gemacht ſei, daß aber an ſeiner elle zahlloſe Mitbrüder ſeine Ideen weiter vertreten den. Frankreich hilft uns, in Deutſchland mit Waf⸗ hel und Geld, dem Kommunismus zum Siege zu ber⸗ 5 gase Auf die Frage, warum denn gerade die Fran⸗ Sen ein Intereſſe an der Ausbreitung bezw. dem mie des Kommunismus in Deutſchland haben ſollten, wortete er, Frankreich habe ein ſehr großes Intereſſe fen ſichen; da der Haß in Deutſchland infolge der oberſchle⸗ atzen Vorgänge uſw. bedenklich geſtiegen ſei und die Re⸗ fenlon ſehr an Macht gewonnen habe. Dieſe zu bekämp⸗ 0 zu hemmen, daran ſei den franzöſiſchen Kreiſen ein gelegen. Der Herd zu der neuen Vorbereitung zu Nee e befindet 5. N Or i betrieben. We rreitungen werden ſehr eifrig iebel Dienstag, 26. Juli 1921 Inſerationspreis: Die einſpaltige Petitzeile 80 Pfg. Reklamen 2.50 Mek. Fernſprecher 16. Poſtſcheckkonto: Kart sruhe 19819. — No. 171 Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Das Schickſal Oberſchleſiens. Paris, 28. Juli.(Drahtmeldung.) Da die Alliierten ſich über die verſchiedenen Linien nicht einigen können, wird in der alliierten Preſſe wieder der Vorſchlag erör⸗ tert, Oberſchleſien wieder in die Verwaltung des alliier⸗ ten Rates zu ſtellen. biet ähnlich, nur an Stelle des Völkerbundes von einer Kommiſſion aus 1 Franzoſen, 1 Engländer, 1 Italiener, 1 Deutſchen und 1 Polen verwaltet werden. ten. Die franzöſiſche Regierung ſoll ſich bereits zur Annahme dieſes Vorſchlages erklärt haben. Dieſe Kom⸗ miſſion für Oberſchleſien würde die Aufgabe haben, die Löhne und Preiſe, ſowie die Transporttarife feſtzuſetzen und alle anderen Probleme, welche mit dem Wirtſchafts⸗ leben zuſammenhängen, zu behandeln. Das oberſchle⸗ ſiſche Gebiet würde für 25—40 Jahre unter dieſer Ver⸗ dvaltung ſtehen. Vollſtändige Entwaffnung Deutſchlands. Berlin, 25. Juli. Deutſchland iſt nunmehr, wie un⸗ ſer Berliner Vertreter an zuſtändiger Stelle erfährt, ſeinen Entwaffnungsverpflichtungen voll nachgekommen, indem es alle angemeldeten Waffen, Geſchütze(auch ſchwere) abgeliefert hat. Pariſer Meldungen ließen da⸗ rauf ſchließen, daß Frankreich wegen der Waffen des Oberſchleſiſchen Selbſtſchutzes eine neue Note an Deutſch⸗ land richten würde. Sie hat es bisher noch nicht getan, da ſie mit der Prüfung dieſer Angelegenheit noch be⸗ ſchäftigt ſein dürfte. CC Kehraus im preußiſchen Abgeordnetenhaus Im preußiſchen Abgeordnetenhaus ging es am Frei⸗ lag anläßlich des Seſſionsſchluſſes hoch her. Die einen behaupteten, die Freude rühre von der Erhöhung der Tagegelder auf 30 000 Mk. jährlich(die in Berlin an⸗ ſäſſigen Abgeordneten bekommen„nur“ 24 000 Mk.); die anderen führten ſie auf den Beginn der parlamen⸗ kariſchen Ferien zurück. f Die allgemeine Munterkeit zeigte ſich beſonders in dem ſtarken Alkoholkonſum. Zuverläſſige Perſönlich⸗ keiten berichten, daß ſchon um 6 Uhr nachmittags die Bierfäſſer leer geweſen ſeien und daß die Herren Abge⸗ ordneten deshalb zu ſchärferen Sachen hätten übergehen müſſen. Ob aus dieſem Grunde einige Geſtalten in ganz erhebliches Schwauken geraten ſind, ſei dahinge⸗ ſtellt. Behauptet wird freilich auch, dieſes Schwanken wäre weniger dem Einfluß des Alkohols zuzuſchreiben, als vielmehr den andauernden Schwankungen der Po⸗ litik, die auf die Politikmacher ſelbſt abgefärbt hätten. Durch beſonders große Lebhaftigkeit zeichneten ſich die Herren aus dem mehrheitsſozialiſtiſchen und unabhängi⸗ gen Lager aus, die zur Feier des Tages und zum Sinn⸗ bild der Einiakeit alle mit einer roten Nelke ihr Knopf⸗ Schriftleiter: H G. Haderlein, Seckenheim. FEE 8 loch geziert hätten. Selbſt einige weibliche Abgeb dne Oberſchleſien würde, dem Saarge⸗ a Auch an die amerikaniſche Regierung würde man wegen der Ent⸗ ſendung eines Vertreters in die Kommiſſion herantre⸗ ſollen ſich der allgemeinen Freudigkeit nicht entzogen haben. b Inzwiſchen freilich gehen Reich und Preußen immer mehr dem Abgrunde entgegen. 8 Ein„gebildeter“ Landrat. Der Landrat des Kreiſes Hörde iſt bekanntlich der ehemalige Gärtner Hausmann, ein Schwiegerſohn des Regierungspräſidenten König, Arnsberg. Herr Hausmann führte in einer Sitzung des Kreistages, als die öffentlichen Bibliotheken beſprochen wurden, aus, daß nach ſeiner Meinung die Werke des Herrn Helfferich nicht in die öffentlichen Bibliotheken hineingehörten, wohl aber die Bücher des Herrn Erz⸗ berger. Schinderhannes auf einer Stufe. Auf welche Seite wir Herrn Hausmann ſtellen, wollen wir nicht ausſprechen, aber— Gedanken ſind zollfrei. e In Preußen befinden ſich gegenwärtig 51 200 ober⸗ ſchleſiſche Flüchtlinge. Ihre Zahl nimmt täglich zu. Fremdenverkehr. Von Harl Kiſtner, Karlsruhe. ö Die Beſtimmungen über die Einſchränkung des Fremden ⸗ verkehrs kommen in Süddeutſchland zwar verſuchswetſe nicht mehr zur Anwendung, zu ihrer völligen Aufhebung aber hat man ſich noch nicht entſchließen können, offenbar aus noch denſelben Gründen, die zu ihrer Einführung maß⸗ gebend waren. Heute können aber dieſe unmöglich noch herangezogen werden. Im Gegenteil: wir haben alle Ver⸗ „ dafür zu ſorgen, daß ein reger Fremdenverkehr einſetzt.. l 3 2 Geben uns nicht die benachbarte Schweiz und Itallen hierfür einen deutlichen Fingerzeig? In dieſen Ländern war der wirtſchaftliche Aufſtieg beſonders groß, als der Deut ⸗ ſche durch den Stand der Valuta in dieſen Ländern billiger 1 5 1 0 ö Ländern zählten. Heute iſt das Verhältnis in einlaſſen, bei uns viel billiger leben als in ſeiner Heimat Oeffnen wir ihm deshalb ruhig unſere Pforten. Er wire ſich ſehr wohl bei uns fühlen, wenn wir es ſelbſt gerne aug ſo hätten. Allein das Schickſal hat es anders gewollt. Ws ſind zur Arbeit und Sparſamkeit für die nächſt 1 zehnte, wenn nicht Generationen, verurteilt. nellen wir uns darin ſchicken, je ſchneller werden wir davon erlöſt Mit dem Beſuch des Auslandfremden wird ſich die deut ſche Arbeitſamkeit, Leiſtungsfähigkeit bald wieder in der Welt verbreiten. Das Vertrauen auf deutſche Arbeit wird das Anſehen und die Zuverläſſigkeit des deutſchen Volkes wieder heben. Die privaten Beziehungen des ausländiſchen Händlers und Induſtriellen zum deutſchen Geſchäftsgenoſſen werden ſich raſcher finden. Das Kreditweſen und damit die wirtſchaftliche Leiſtungsfähigkeit werden gehoben. Iſt daun erſt die Zwangsbewirtſchaftung beſeitigt, wird eine alles bildung ſein. Die Hebung der Wirtſchaft wird ihren Fort⸗ gang nehmen. Die Valuta wird ſich ſo raſcher der Went⸗ marktlage anpaſſen und die Einfuhr der Lebensmittel— beitsloſigkeit wird immer mehr in den Hintergrund trees Dienſtmagd ohne Lohn. i Novelle von Otto Hoecker. 22. Fortſetzung.(Rachdruck verboten.) in Line ſolche Lebensvorſtellung wollte Steve nicht los den Kopf; er wurde die Empfindung nicht 5 als ſei ſein jetziges Leben nur ein Traumzer aus 5 es ein Erwachen geben müßte, aber zugleich begriff bri auch, daß nur ein Wunder ſie wieder zuſammen⸗ und ben konnte. Schließlich hatte auch er ſeinen Stolz, wied einem Mädchen, das ſein redliches Werben nun Und erholt verſchmäht hatte, lief er gewiß nicht nach. er„wenn darum die Welt unterging. Darum richtete daß h ſeine Fahrten durch die Greene Street derartig feine. dieſe nicht paſſierte, wenn das Rieſengebäude dinehm doff rbeitermaſſen ausſpie. Mabel ſollte nicht etwa en dürfen, daß er ſich immer noch mit der nung ſchmeichelte, ſie würde ſich erweichen laſſen. s Samstagnachmittags fuhr Steve wieder ein⸗ ten durch den unteren Broadway. Er mußte ſich ſpu⸗ Fuse wenn er unterwegs nicht mit den Arbeiterkolonnen ammentreffen wollte, denn es war bereits fünf Uhr Felorden, und um dieſe Stunde wird in allen Neuyorker Hubriken Wachenſchluß gemacht. re Schon trippelten auf den Trottoirs in dichten Scha⸗ derllze Angeſtellten und Arbeiterinnen, die müden Züge age ürt, denn ſie gingen ja dem Sonntage, dem Ruhe⸗ 9 Han entgegen.„Die Gongs der Straßenbahnwagen er⸗ krengen, und die Signalpfeifen der an den Straßen⸗ wie zungen aufgeſtellten Poliziſten ſchrillten. Alles war 5 odebonſt.„Niemand ahnte, daß wieder einmal der jonm engel über Leichenberge ſeinen Weg durch die Hud⸗ ö ind, ropole, in der Menſchenleben ohnehin ſo wohlfeil halt. Nicht weiter!“ 5 m Aufgebot berittener Schutzleute am Eingang der „Brand im Triangelgebäude! Greene Street für Wa⸗ genverkehr geſperrt!“. Steve wußte ſpäter nicht anzugeben, wie er vom Wagen gekommen. Genug, er fand ſich plötzlich in⸗ mitten einer ſich vom Broadway durch die Greene Street wälzende Menge, und das Herz ſchlug ihm, als ob ſtatt des Muskels darin ein Schmiedehammer tätig ſei, und eine wahnwitzige Angſt drohte ihn zu erſticken. „Mabel— Mabel— barmherziger Himmel—— meine Mabel!“ 15 5 5 Eine kurze Wanderung, nur ein Straßengeviert in weſtlicher Richtung entlang, und mit vielen Tauſenden anderen befand ſich auch Steve an der Brandſtätte. Eine 7 Menſchenmenge, die in jedem Augen⸗ blick die Kette ſtämmiger Poliziſten zu durchbrechen drohte. Polizei zu Fuß und zu Pferde, wohin immer die Blicke irrten. Ohrenzerreißende, weithin gellende Alarmſignale von Löſchapparaten und Ambulanzen. Das Puſten der. Dampfſpritzen und das Stampfen der Pumpen. Po⸗ liziſten, Feuerwehrleute, Aerzte, Leiterwagen und Löſch⸗ maſchinen. Schläuche, die ſich wie Rieſenſchlangen über die Straße wanden bis zu der zehnſtöckigen Arbeits⸗ kaſerne— das Trianglegebäude, lang, hoch und nüch⸗ tern, mit goldenen Firmenſchildern und unzähligen Fen⸗ ſtern, aus denen in den oberen Stockwerken die roten Flammen züngelten. i 5 Schulter an Schulter mit neugierig gaffenden oder klagenden und jammernden Menſchen ſtand Steve und ſtarrte hinauf zu dem Fenſter, hinter dem ſich Mabels Arbeitsplatz befand. Sie hatte es ihm früher häufig gezeigt, und hin und wieder hatte er ſie, als er ſie noch regelmäßig von der Arbeit abholte, hinter den ver⸗ ſtaubten Scheiben auftauchen und zu ihm herunterlächeln ſehen. Und aus dieſem ſelben Fenſter ſchoß nun die feurige Lohe! ö N 5 Aufgeregt berichtete man ſich, wie das Feuer aus Fußgänger, die ſich wenige Minuten vor fünf Uhr auf dem Wege von Waſhington Square befanden, waren durch das Geräuſch eines die Luft durchſauſenden Kör⸗ pers erſchreckt worden. Sie hatten einen harten Auf⸗ ſchlag auf das Pflaſter gehört und im nächſten Augen⸗ blick hatten ſie dort ein Mädchen mit zerſchmetterten Gliedern liegen ſehen. Leute auf der anderen Seite der Straße hatten in die Höhe geblickt und gewahren müſſen, daß in den oberſten Stockwerken des zehnſtöcki⸗ gen Fabrikgebäudes die Fenſterſimſe ſchwarz mit jun⸗ gen Mädchen bedeckt waren. 25 „Nicht ſpringen! Nicht ſpringen!“ hatte die ſchnell zuſammengelaufene Menge warnend den Unglücklichen zu⸗ geſchrieen. Aber den Mädchen blieb keine Wahl. Zu Hunderten hatten ſie ſich gedrängt, ihre Todesangſt halte die Uebermacht über jegliche Ueberlegung gewonnen, und ſie waren wie Erbſen aus einem Sieb in die grauſige Tiefe heruntergefallen. g 7 Mit verglaſten Blicken ſtarrte Steve zu den Fenſter⸗ reihen empor. Nun wurde an der anderen Gebäude⸗ ſeite, bis wohin die Flammen noch nicht gedrungen zu ſein ſchienen, ein Fenſter hochgeſchoben. Ein Mädchen wurde ſichtbar und man konnte wahrnehmen, wie hin⸗ ter ihr, gleich einem Schleier, eine rotgelbe Flamme tanzte. Trotz der raſenden Zurufe der Menge kletterte das Mädchen auf den Fenſterſims, ſtand eine Sekunde unſchlüſſig und wagte dann den Sprung. Von züngeln⸗ den Flammen verfolgt, kam eine zweite, eine dritte und vierte Mädchengeſtalt zum Vorſchein, dann drängten ſich g ö 5 auch hier die Unglücklichen auf den Sims und ließen ſich zu vier und fünf gleichzeitig niederfallen. Wie Raketen ſchoſſen ſie herunter. 1 Gortſebung folgt. ö ö 3 i 8 — 5 . 5 r 1 2 Für ihn ſtänden Tirpitz und Ludendorff mit lebte als zu Hauſe, trotzdem wir damals zu den billigſten 0 38 Maße umgekehrt. Der Ausländer kaun, wenn wir ihn der⸗ ten Jadr⸗ Je ſchnellern geſundende Konkurrenz nicht ohne Einfluß auf die Preis⸗ Rohſtoffe, auf die wir angewieſen ſind, verbilligen. Die Ar⸗ 3 . . SRC d damit die Lasten des Reiches züriergehen. Des mit allen kleinlichen Bedenken, einſtehen alle für Reiches Wiederaufbau. Wir in Baden, als bi 2 It ſchon bevorzugte Eingangs⸗ aber auch zu den teuerſten Landesteilen des jehören, in dem gewiſſe Schichten der Be⸗ zäßig am meiſten Opfer bringen müf⸗ und Induſtrie mit ihrer reichen Ar⸗ ld erholen und die Steuerkraft des olung in den Sommerfriſchen verzichten ſen, f von der Teuerung beſonders betroffen wer⸗ Es iſt aber ganz ſelbſtverſtändlich, daß auch für ſie ein er Ausgleich geſchaffen werden muß. Es muß deshalb berechtigt iſt. Sie muß durchgeführt werden, will man nicht. ine den Fremdenverkehr und damit die Wohlfahrt des ganzen Deutſchen Reiches hemmende Gegenbewegung her⸗ ufbeſchwören. Es muß dies auch hier betont werden, um zu erfaſſen, was den Fremdenverkehr fördert. ders die Geſellſchaftsreiſen der Ausländer, die vielfach im Gange ſind, müſſen geſtützt werden. Die zyorſchriften und Einreiſeerlaubnis vorübergehend bei Einkehrender müſſen erleichtert werden. Geſellſchafts⸗ 1 bringen fremde Deviſen und heben die Zahlungs- fähigkeit Deutſchlands gegenüber dem Ausland. Die Ho⸗ tellerie wird zum Pionier deutſcher Leiſtungsfähigkeit und 5 Viele Ausländer warten auf uns. Begegnen wer hnen als unſere Kunden und nicht als unſere Ausbeuter. gen wir für Achtung vor den Geſetzen und ſie werden uns reichlich zu verdienen geben, ohne daß wir durch uggel und unberechtigte Ausſuhr geſchädigt werden. Es muß deshalb vornehmſte Aufgabe aller Reichs⸗ und tggtsbehörden ſein, alle Organiſationen, die ſich in gemein⸗ nütziger Weiſe mit der Hebung des Fremdenverkehrs be⸗ fa 3„ materiell und ideell zu unterſtützen. Sehen wir nach der kleinen Schweiz, die für dieſe Zwecke ihrer Verkehrs⸗ entrale zurzeit jährlich 420 000 Franken, in Zukunft wohl 1 Million Franken zur Verfügung ſtellt. Umgerechnet nach der heutigen Valuta ſind das Summen, die bei uns noch nicht im enferneſtent erreicht werden. i werden ſich nicht nur reichlich verzinſen, ſon⸗ unberechenk Werte ſchaff die dem Han⸗ del, der Induſtrie, ihren Arbeitern damit der Geſamt⸗ beit des deuiſchen Volkes zugute komt en werden. Die Zuckerwirtſchaft. In welchem Maße der verlorene Krieg auf unſere Wirt⸗ rückwirkt, iſt auch au der Lage der deutſchen Zucker⸗ u ſehen. Vor dem Kriege war Deutſchland ein uhrland. Zu den Hauptkunden gehörte England, jährlich für 200 Millionen Mark Zucker bezog, zu Preiſen, die es möglich machten, daß die Eng⸗ e i ron zuger wohlfeiler erhielten als die chen Ver . braucher. Wie bei vielen anderen Waren uch beim Zucker die deutſche Wirtſchaft eine Aus⸗ he tragen, um auf den Auslandsmärkten wettbe⸗ ig zu ſein. Auch dies Beiſpiel zeigt, daß es unmög⸗ ie Ausfuhrabgabe von 26 vom Hundert zu leiſten. Kriege wurden in Deutſchlaud etwa 53 Millionen r Rohzucker erzeugt. Im Kriege ſank die Menge, Teil des hochwertigen Rübenbodens der Getreide⸗ ing zugeführt wurde Weiter beeinflußte die Zwangs⸗ für Zucker die Erzeugung nachteilig, ſodaß der 919 nur noch 21 Millionen Zentner erreichte. Für tejahr 1929/1 wird der Ertrag auf 25 Millionen er geschätzt. Das iſt die Menge, die vor dem Kriege ſeutſchen Eigenrerbrauch ausmachte. Wenn auch die läche für Rübenzucker wieder im Steigen begriffen werden wir auf den früheren Ertrag von 53 Millio⸗ Zentner ſo bald nicht wieder kommen. Wir haben im wertvolle Zuckererzeugungsgebiete an die Polen ab⸗ müſſen. Der Rübenboden iſt im übrigen Deutſchland gleichmäßig verteilt, da für den Anbau von Zucker⸗ gewiße Vorausſetzungen hinſichtlich der Bodenqualt⸗ ehen, die nicht überall gegeben ſind. i wird die Zwangswirtſchaſt am 1. Oktober 1921 fal⸗ Für den inneren Verbrauch wird Zucker in ausrei⸗ n. Mengen vorhanden ſein, aber für die Ausfuhr wird ts übrig bleiben. Ob ſich dieſe Verhältniſſe beſſern, bes insbeſondere gelingt, Zucker mit Gewinn auszufüh⸗ —— nicht allein von Deutſchland ab. Es muß zu⸗ nächſt verſucht werden, die deutſche Rübenerzeugung zu ſtei⸗ Wir müſſen alſo auch verhindern, daß ausländiſcher benzucker auf den deutſchen Märkten in Wettbewerd tritt. Frankreich und Belgien ſind dabei, hohe Zuckerzölle einzuführen. Auch Deutſchland wird dazu übergehen müſ⸗ ſen, da ſich ſonſt weder der Rübenbau noch die Zuckerindu⸗ ſtrie genügend kräftigen können. Das iſt dann der erſte Schritt, wieder ein Zuckerausfuhrland zu werden. Die Vor⸗ ausſetzungen ſind hierfür inſofern nicht ungünſtig, als für abſehbare Zeit mit dem Wettbewerb des ukrainiſchen Zuk⸗ kers nicht zu rechnen iſt. Außer England kommen die nordi⸗ chen Staaten, vielleicht auch der Balkan, als Abſatzmärkte in Betracht. In England hat ſich zwar während des Krte⸗ s der Rohrzucker feſtgeſetzt, aber er hat es doch nicht fer⸗ tiggebracht, den Rübenzucker zu verdrängen. Je eher wir 55 Verſuche, die Auslandsmärkte zurückzuerobern, wieder aufn nordiſchen Märkten gefährlich werden. ja heute in Poſen Zuckermangel, obſchon es über hochwertk⸗ gen Rübenboden und in Poſen auch über eine leiſtungs⸗ 5 Zuckerinduſtrie verfügt. Aber auch die deutſche nduſtrie wird verſuchen müſſen, ſich den veränderten 3— anpaſſen. Eine ſtraffere Organiſation iſt für 5„ und Ausfuhrpolitik unentbehrlich. Eine ſolche iſation iſt ja auch geplant, inſofern die Rohrzucker ⸗ ab beabſichtigen, die Reichszuckerſtelle durch eine Zuk⸗ kerwirtſchaftsſtelle abzulöſen. Da die deutſche Zuckerin⸗ duſtrie wenig zerſplittert iſt, ſo iſt hier die organiſatoriſche Zuſammenfoſſung ohne große Schwierigkeiten durchzu⸗ r e Ausland. i 1 Sieg der grichiſchen Armee. 5 25. Juli.(Drahtmeldung.) Offiziell wird Athen, gemeldet, daß die griechiſche Armee in Eskiszhehis einen glänzenden Sieg davongetragen und 14 türkiſche Infan⸗ terie⸗Diviſionen in die Flucht geſchlagen habe. Tie grie⸗ i Zeitungen erklären einſtimmig, daß der Feldzug gegen die Kemaliſten als beendet betrachtet könne. König Konſtantin hat geſtern ſeinen Einzug in utaia gehalten. 1 ie engliſchen Bergarbeiter haben ſich bereit erklärt, n, Frankreich, Belgien und Hol⸗ werden, werden die Feſtbeſoldeten am iden haben. Sie werden nicht nur auf des Krieges entzogen hatte. 1 f f 0 ö ſicherte. f g 1 werden Auguſt an einer Lohnherabſetzung von 2 Schile⸗ Politiſches Allerlei. Da die Sowjetregierung ihren drahtloſen Verkehr in offener Sprache führt, iſt es möglich, die Drahtungen in Berlin abzuhören. Aus verſchiedenen derartigen Mel⸗ dungen iſt zu entnehmen, daß wieder umfangreiche Mo⸗ biliſierungen in Rußland ſtattfinden. Bereits ſollen 385 000 Mann eingezogen ſein. Es iſt wohl nicht da⸗ ran zu zweifeln, daß ein neuer ruſſiſcher Zug nach Polen beabſichtigt iſt. Um ſo mehr drängen die Polen auf eine ſofortige Entſcheidung der oberſchleſiſchen Frage, widrigenfalls ſie zu Beginn des kommenden Monats wieder losſchlagen wollten. Im Kreiſe Beuthen. der von den Engländern beſetzt gehalten wird, dürfte ihnen das nicht ſo leicht möglich ſein. Auch Kattswitz wollten die Engländer unter ihren Schutz nehmen, wa⸗ mit aber die Franzoſen keineswegs einverſtanden waren. Sie wollen vielmehr die bereits ins Auge ge⸗ faßte Infanteriediviſion, die neuerlich nach een gehen ſoll, dorthin werfen, um 1. den Polen die ganzen ————————— Hüttenreviere in die Hände zu ſpielen, 2. eine große Waf⸗ feninduſtrie dort einzurichten und 3. eine Baſis für eine geplante Unternehmung gegen Sowjetrußland zu be⸗ kommen. Die bolſchewiſtiſche Regierung iſt, wie die „Münchner⸗Augsburger Abendzeitung“ meldet, bereits ö wiederholt an die deutſche Regierung herangetreten zum Zwecke der Herbeiführung eines gemeinſchaftlichen Vor⸗ gehens gegen die Polen und ihre franzöſiſchen Zu⸗ hälter, was aber von der deutſchen Regierung ſtets ab⸗ gelehnt wurde. Nunmehr wollen die Oberſchleſier, wenn der vierte Ausſtand ausbricht, den Verzweiflungskampf gegen die Polen ſelbſt aufnehmen und damit wäre für die Ruſſen der geeignete Augenblick gekommen. * Die Mennoniten in Kanada, die während des Krie⸗ ges wegen ihrer friedlichen Geſinnung allerhand Verfol⸗ gungen zu erdulden hatten, ſind im Begriff, von Kana⸗ da nach Mexiko auszuwandern, wo ihnen die Regierung die Befreiung von der Militärdienſtpflicht zugeſichert und ihnen das Recht zugeſtanden hat, eigene Schulen zu gründen und darin in deutſcher Sprache zu lehren— alles Rechte, die ihnen die kanadiſche Regierung während Es handelt ſich um 20 000 Angehörige dieſer evangeliſchen Sekte, die über einen Grundbeſitz von insgeſamt 80 000 Acker(1 Acker ſind 40,5 Ar) verfügen. l 5*„ Was im roten Berlin möglich iſt. Wie die deutſchen Tageszeitungen berichten, iſt in Wildbad der Herr„Dr. Rudolf“, Generaldezernent bei der Berliner Kriegsbeſchädigten⸗Fürſorge, wegen Betrü⸗ gereien feſtgenommen worden. Die Anſtellungsgeſchichte gegeben zu werden verdient. Vor ungefähr einem halben Jahre lief bei der Ber⸗ liner Stadtverwaltung ein Bewerbungsſchreiben eines angeblichen Dr. phil. Rudolf aus Königsberg ein, in dem ſich dieſer um eine juriſtiſche Stellung bewarb. Die Be⸗ werbung wurde angenommen, da bei der Kriegsbeſchä⸗ digten⸗Fürſorge gerade die Anſtellung eines juriſtiſchen Beirats erforderlich war. Auch als Nachforſchungen, die in Königsberg angeſtellt wurden, ergaben, daß der angebliche Dr. Rudolf Redakteur bei der kommuniſti⸗ ſchen„Roten Fahne“ geweſen war, wurde von dem Ent⸗ ſchluß nicht Abſtand genommen. Sogar dann noch hielt man ſeine Anſtellung aufrecht, als die Vorlage ſeiner Papiere ergab, daß er gar nicht Dr. Rudolf hieß, ſondern das uneheliche Kind eines gewiſſen Franzke war. Dem böllig unter rotem Einfluß ſtehenden Berliner Magi⸗ ö ſtrat genügte ſeine Erklärung, daß während der Revo⸗ lutionstage der Herr Franzke von der damaligen Re⸗ gierung der Volksbeauftragten die Genehmigung zur Führung des Namens und Titels erhalten habe. Nach⸗ tröglich ſtellte ſich heraus, daß tatſächlich der damalige Herr Franzke durch Vermittlung des jetzt verſtorbenen Volksbeauftragten Hugo Haaſe in das Auswärtige Amt berufen worden war, wo er eine Zeit lang als Kautsky⸗ Aſſiſtent ſich betätigte. In dieſer Eigenſchaft nahm er an den Vorbereitungen zu den Verſailler Verhandlungen teil, bis er von Freiherrn von Lersner ſeines Poſtens enthoben wurde. Er verſtand es jedoch, in der Waffen⸗ ſtillſtandskommiſſion Unterſchlupf zu finden, in der er die Uebertragung eines wichtigen Referats dazu be⸗ nutzte, Schiebungen zu unternehmen, durch die eine Ber⸗ liner Firma um 150 000 Mark geſchädigt wurde. N Was angeſichts dieſes Entwicklungsganges ſelbſtver⸗ ſtändlich geſchehen mußte, geſchah. Von irgend welchen Kenntniſſen und Fähigkeiten war bei Herrn Dr. Ru⸗ dolf ſelbſtverſtändlich nicht das Geringſte zu bemerken, aber das war ja im roten Berlin weiter nicht auffällig. Bedenklicher war ſchon die mehr als ſonderbare Art der Verquickung perſönlicker Intereſſen mit der Amtsfüh⸗ rung, die beſonders darin zum Ausdruck kam, daß ſofort ngch Amtsantritt Kriegsbeſchädigten⸗Akten über ſeine eigene Perſon von ihm angelegt wurden und er dadurch Anſpruch auf Rente mit höheren Prozentſätzen ſich Unhaltbar wurde er, als er ſelbſt vor Unter⸗ ſchlagungen nicht zurückſchreckte. In dieſem Augenblick mußte ſogar das rote Berlin ihn fallen laſſen und ihn dem Gericht übergeben. An dieſer Stelle haben wir von dem Fall nur des⸗ halb Kenntnis gegeben, um zu zeigen, was unter einer roten Verwaltung möglich iſt. Der den Steuerzahlern entſtandene Verluſt iſt natürlich recht beträchtlich. Das iſt aber weiter nicht ſchlimm, da die Berliner Steuerzah⸗ ler für ihre Saumſeligkeit bei den letzten Stadtverordne⸗ tenwahlen, die nur infolge der Wahlflauheit der Berliner Bürgerparteien zu einer roten Mehrheit geführt hat, einen heftigen Denkzettel vedlich ſich verdient haben. hn ungsnot und Kommunis n 2 dieſes Herrn iſt ſo charakteriſtiſch, daß ſie kurz wieder⸗ i fallen ſind. Das iſt ſür den Augenblick alles, was ich dan die —.— vꝓ4P—— ——.— gen nach Wrer Art meiferpaft Auf-. es eine ſehr einfache Töſung: Einführung ſchritte mache. N f... 15 5 7 8 rer Art mus. Wer die Verhältniſſe kennt, muß ſogar al der kommuniſtiſchen Lehre zugeben, daß der vorg Weg wahrſcheinlich zum Ziel führen wird. Denn in 5 land iſt ein Faktor ausgeſchaltet, der die Hauptſchuld an der deutſchen Wohnungsnot trägt: ſtatt der natürlichen jähr⸗ lichen Zunahme weiſt die ruſſiſche Statiſtik eine gewaltige Abnahme der Bevölkerung auf. Die Bevölkerung der 4 5 ſiſchen Republik hat ſich ſeit 1914 um 12 Millionen vermin⸗ dert. In Moskau gab es Ende 1917 insgeſamt 2043 00% Ende Auguſt 1920 nur 1058 011 Menſchen. Und trotzdem herrſcht in Rußland eine ſchlimmere Wohnungsnot als in deutſchen Großſtädten. So ſtellte kürzlich nach einem 1 richt der„Krasnaja Gaſeta“ das Petersburger Exek 0 komitee feſt, daß der Zerfall der Häuſer gewaltige Fort⸗ Ein beſonderer Ausſchuß iſt nach Unter? ſuchung von 500 Häuſern zu der Ueberzeugung gelangt, daß über kurz oder lang alle Häuſer in Petersburg in einen Zuſtand kommen werden, der für die Vorübergehenden keineswegs ungefährlich ſei. Die Wohnungsnot in Peters⸗ burg iſt ſo groß, daß jetzt Perſonen, die nicht bei den Räu“ mungsarbeiten im Hafen beſchäftigt ſind, einfach ausgewieſen werden, damit man die Arbeiter der Hafen verwaltung un terbringen kann. Das Petersburger Gewerkſchaftsblatt „Machowik“ bringt eine anſchauliche Schilderung einer Ver⸗ ſammlung der Hausräte des Smolna⸗Stadtteils. Von ins geſamt verfügbaren 54000 Zimmern ſind 14500 gänzlich un bewohnbar. Man hat aus ihnen im Laufe der letzten Win⸗ ter alle Holzteile ausgebaut, um dem entſetzlichen Brenn ſtoffmangel zu ſteuern. Die Folge war, daß da und dort Häuſer einfach zuſammenbrachen. 40 Proz. der Waſſerleitun⸗ gen ſind völlig zerſtört, 85 Proz. der Kanaliſations rohre ſin verſtbpft,„ der Dächer ſind— wie ein Loch— und da wagen es unſere Links radikalen, dem deutſchen Proletariat die Ein? führung ruſſiſcher Zuſtände als rettenden Ausweg aus der empfindlichen Wohnungsnot zu empfehlen, unter der 11 deutſchen Gauen alle Bevölkerungskreiſe gleichmäßig zu let⸗ 8 7 ö SS 2 den haben und gegen die von Behörden und Baugenoſſen?. ſchaften eifrig angekämpſt wird, während in Frankreich z. B gef die Unfähigkeit der amtlichen und privaten Initiative jeden N 90 Fortſchrilt ve ißumt hat.„ fall Die Entente⸗Götler unter ſich. 5 Ein außerordentlich treffendes Bild von dem Trium 0 virat Wilſon, Lloyd George und Clemenckau liefert un⸗ mes freiwillig der„Figaro“ vom 15. Juli. Dort wird näm; Sie lich ein Protokoll der entſcheidenden Sitzung des Oberſten ahl Rates vom 2. Juni 1919 veröffentlicht.„ 8 Es handelt ſich um Oberſchleſien. Hier ſprechen die hn Männer unter ſich, die uns die grauenvollen Zuſtände 145 der Südoſtecke des Reiches bereitet haben. Um es von? daß weg zu nehmen, Lloyd George, der Vertreter der engli⸗ che ſchen Monarchie, iſt noch der Vernünftigſte und Anſtän⸗ Ste digſte. Er will beſtimmen laſſen, er fühlt noch gewiſſe bab Hemmungen der politiſchen Moral; dagegen führt ſich der gute Wilſon, dieſer angeſtammte Edeldemokrat, di Vorkämpfer der Gerechtigkeit und des Selbſtbeſtim⸗ * r 7 mungsrechts der Völker, dieſer Mann, der nicht wollte, K daß die Völker wie eine Hammelherde hin⸗ und herge? Obe ſchoben werden, wie ein eigenſinniger Ignorant auf. Nut Er wiederholt immer wieder dieſelben Argumente, unten won denen aber alle fehlen, die mit Humanität und Gere ung tigkeit zu tun haben. Was Clemenceau anbetrifft, fo das gibt er ſich in einer vertraulichen Sitzung genau ſo, wie 8 wir ihn uns vorgeſtellt haben. Um es vorweg zu neh. e men: Selbſt der„Vorwärts“, der aus dem„Figaro lei das Protokoll zuerſt veröffentlicht hat, iſt entſetzt darüber deſſe daß das Schickſal von Millionen von Zufällen und Ein 8 gebungen der Entente⸗Götter abhängt. Er bemerkt.! derf „Vielleicht verdanken die Oberſchleſter die Gewährung den des Plebiſzits lediglich dem knurrenden Magen Wilſons, 1 Den der nach den ausgedehnten Debatten endlich„zu einen befit Schluß“ kommen wollte.“ Hier der Wortlaut des Pr“ 2 tokolls: ate Clemenceau: Was Polen anbetrifft, ſo gibt es zu fe erſt ein hiſtoriſches Verbrechen, gas wiedergutgemacht 9 8 den müſſe, aber man müſſe auch einen Wall zwiſchen Deut 1 en land und Rußland bilden. Sie können die Interviews m Erzberger leſen, in denen er verlangt, daß Polen ſo ſ 5 5 C wie möglich bleibe, weil es Deutſchland von Rußland trenne gut er fügt hinzu, daß, wenn einmal Deutſchland ſeine Beziehne 5 roße gen zu Rußland aufgenommen habe, es Frankreich 11914 tz. W 0. giel beſſeren Bedingungen werde angreifen können als 1 b Iſt das das, was Sie wollen? Wenn Deutſchland Rußlan⸗ Inte; beherrſcht, ſo bedeutet das, daß unſere Toten umſonſt, ſagen will. 1 bend Wilſon: Ein Plebiſzit in Oberſchleſten erſcheint ge. ſchwierig; es wird unerläßlich ſein, zuerſt die deutſchen die amten auszuweiſen. ane Lloyd George: Meinen Sie die kleinen Beamten! deut 8 on: Nein, ich denke an die Verwalkungs bear a g uber emenceau: Vergeſſen Sie jedoch nicht, daß es C Send die Zentralbehörde iſt, die die Bürgermeiſter dd rnenut. 5 i N. Volk Lloyd George: Ich bin damit einverſtanden, daß he 1 D. hauptſächlichſten deutſchen Behörden das Land vor der ſtimmung verlaſſen müßten. eul- Wilſon: Ja, aber das iſt nicht alles: 15 oder 20 de 1 geſa Namen ſche Großkapitaliſten beherrſchen Oberſchleſien. Clemenceau: Das iſt die nackte Wahrheit. lich Henckel v. Vonnersmarck. iſt Wilſon: Eine freie und offene Volksabſtimmung in nach Anſicht meiner Sachverſtändigen, unmöglich er 0 einem Lande zu erwarten, das ſeit ſo lange unter ei 85 D Herrſchaft ſteht und das teils in der Sorge von Vergeltanen⸗ gens des ben leben wird, wenn die Deutſchen nicht verſchwin? e en. g.. Lloyd George: Und doch ſind im Jahre 1907 18 5 fie dieſer Angſt die Polen bef den Wahlen ſiegreich geblieſge Lede Meine Sachverſtändigen ſehen eine für Polen angle 0 der 5 Volksabſtimmung voraus. Sie denken, daß ein ſolches ma⸗ 1 8 15 255 Deutſchen künftige Einwendungen unmögl 1 e en wird. 6 Ade Wilſon: Es gibt in Deutſchland keine Velksgewegche fert zugunſten Oberſchleſiens(7), es iſt eine rein kapitaliſ dacht Angelegenheit(). gere“ 1 der 1 Lloyd George: Und doch iſt die deutſche Kei es, Nate gierung in der eMhrheit ſozialdemokratiſch, und ſie i Ve 1 die Proteſt erhebt. ch wih Wilſon: Ja, aber zugunſten der Kapitaliſten F 15 8 wiederhole, eine freie Abſtimmung iſt unmöglich. Jehiet d Lloyd George: Nun, dann werden wir das Gebe 0 1 während der Abſtimmung beſetzen. Wilſon: Dann wird man ſagen, täriſchen Druck ausgeübt haben. 8 Clemenceau: So oder ſo, die Deutſchen we oteſtier a 8 daß wir einen mill⸗ 2 ˙ K * derſtalo n d George: Aber wenn Sie einen deutſchen Wi⸗ wenzand befürchten, wird ſich dieſer noch viel eher ereignen, gegebenes keine Volksabſtimmung gibt, und es muß zu⸗ 4. Deutſch werden, daß, vom Rechtsſtandpunkt aus betrachtet, beſinſchland uns gegenüber ſich in einer beſſeren Situation nden wird. 75 erk on: Wir haben in unſeren Friedensgrundſätzen zufall daß Polen alle unzweifelhaft polnichen Provinzen a en würden. 17 ſchen bod George: Aber das iſt es gerade: die Deut⸗ 1 8 agen, daß das bei Oberſchleſien nicht der Fall iſt. 3 keusche men eean⸗ Wieſo denn? Ste wiſſen doch, daß die „ droßer en,, Statiſtiken ſelbſt zeigen, daß Oberſchleſien in „ ebrheit volniſch itt 8 Unnte LJ. n: Wir müſſen zu einem Schluß kommen; man 3 anterauline Volksabſtimmung unter der Kontrolle einer u llärer iterten Kommiſſion zubilligen; wir würden er⸗ die ge daß die Volksabſtimmung null und nichtig iſt, wenn Leübt immiſſion uns berichten würde, daß ein Druck aus⸗ . 5 worden ſei, i e Die De d George: Ich will einen Konflikt vermeiden. eine miutſchen in Oberſchleſien betrachetn die Polen als Deutſchinderwertige Bevölkerung, die ſie verachten. Die 1 kußen en unter polniſche Souveränität ſtellen, heißt Un⸗ 1 1 hervorrufen. 8 1 gerden wenceau: Seien i Se ohne Zweifel: Unruhen ö Volks Sie immer haben, jetzt oder ſpäter, mit oder ohne 5 a Llebſtimmung. 5 8 elend Georg e: Ich bin ganz gegenteiliger Anſicht. „ den, aber en ce au: Die Zukunft wird darüber entſchei⸗ I beſagi ber ich bitte Sie, nicht zu vergeſſen, was ich heute bgt habe „ Don Reifrock und Spitze. 5* Von Anna Blum⸗ Erhard. N ſenäße Mode des Reifrocks hatte nicht nur allerlei natur⸗ ame ze Gepflogenheiten im Gefolge, ſondern auch ſelt⸗ 89 mch Sie bedingte nicht nur deſſen eigene pompöſe, in 0. bed. 15 und Volants ſchwelgende Ausſtattung, ſondern 5 der d e auch eine Unzahl von Unterröcken. Der oberſte, 8 ken häu das Aufſchlagen des Reifrocks bei engen Trep⸗ 3 boudererfig. ſichtbar wurde, bekam infolgedeſſen eine be⸗ „ N Neſert s hübſche, ja koſtbare Verzierung. Aus Selde 9 achte„geſtickt und mit Gold und Silber bordiert, — der 1 er und machten die übrigen mit dem Auftreten 8, daft chten Muſſelinkleider ſolchen aus Muſſelin, aus 1 Neſtt und Baumwolle Platz. So beſcheiden der weibliche 0 di S amals an Leibwäſche war— wechſelte man doch, 8 5 8 0 2 g 8 2 8. . a rperepynt erütc effſchüchtern können, die E * a vergleichbar ſind. pbreußen. d, aßen chick . AMlebiſz 5 beitet 1 lt 5 Alemmere 7 * 0 N a * 2 walt besitzt? aben das in Wales kennen gelernt. Wir Ai haben über die großen Beſitzer geſiegt. — Wi 5 5 Wilſon: Sie vergleichen hier zwei Sachen, die nicht daß dne 55d George: Aber ich ſage Ihnen noch einmal, 1 ung 5 Wahlen für die Polen in dem geſamten Gebiet, das 3 betrifft, günſtig ausgefallen ſind. ilſon: Es handelte ſich um innerpolitiſche Wahlen Nie um ein Plebiſzit bezüglich der Nationalität. in ate menceau: Wir haben nicht verſprochen, daß es e 55 15 8 in Plebiſzit in dieſer Gegend geben würde. 8 5 ilſon: Kurz und gut, was bieten Sie uns an? oloyd George: Dasſelbe Vorgehen wie für Oſt⸗ . lſon: Und wenn die Deutſchen ſich weigern, der Ent⸗ eidung des Völkerbundes Folge zu leiſten? — le me en v enceau: 9 Sie werden von ihnen Verſprechun⸗ halt erlangen; ſie werden verſprechen und werden nichts en. Iſt das das, was Sie wollen? Uttrgeond George: Ich ſchließe die Möglichkeit einer mi⸗ ariſchen Beſetzung der Abſtimmungszone nicht aus. Ich wiederhole, daß Deutſchland erklären daß man einen Druck ausübt. loyd George: Eine Diviſion wird genügen. ilſon: Das wird genügen, um uns zu beſchuldigen, 5 ein 1 en Druck auszuüben. 5 g ute vd George: Ich will den Frieden. Ich weiß aus wicht Quelle, daß die ſchleſiſche Frage für die Deutſchen die ſchicriaſte iſt. Ich will lieber eine Diviſion nach Schleſien en, als ganze Armeen auf Berlin marſchieren laſſen. 5 emence au: Wer ſagt Ihnen, daß Sie die Wahl baben werden? 5 11785.. i nung od George: Und was die Freiheit der Abſtim⸗ ankelangt, ſo geht das uns an. Wenn Deutſchland Anwendung eines für Polen günſtig ausgefallenen tetzts widerſetzt, dann wird die britiſche Armee mit Be⸗ erung auf Berlin marſchieren. Das iſt es, was ich will. 0 der N felge nötig, das engliſche Volk auf meiner Seite zu ſehen, s neue Schwierigkeiten geben ſollte. wir Trlu n: Ihre Abſichten ſind ausgezeichnet. Aber wenn digen ruppen entſenden, wird man uns des Druckes beſchul⸗ Elemenceau: 1 Ich habe Ihnen allen beiden mit Auf⸗ Siekſamkeit zugehört, 8 „Meine Einwendung iſt die folgende: wollen wohl Schwierigkeiten vermeiden und werden er mn hervorrufen. Ein Plebiſzit? Ausgezeichnet! nicht in Deutſchland, wo die Freiheit niemals exiſtiert ohne fiele Abſtimmung beſchließen und auseinandergehen, Verheich um etwas zu kümmern, wäre ſehr ſchön. aber ein ſümptechen gegen die Polen. Bleibt die Beſetzung der Ab⸗ f im szone durch uns, dann wird Deutſchland ſagen, ehen Druck ausgeübt worden iſt. Wiſſen Sie, was ge⸗ Sie en wird? In ſechs Monaten, in einem Jahr werden habemitten im Frieden alle Unannehmlichkeiten des Krieges noch ſe und dann wird zu dieſer Zeit die Lage wahrſcheinlich Geor chwieriger ſein, als ſie es jetzt iſt. Sie ſagen, Mr. Lloyd ich ge, daß iSe nicht wünſchen, nach Berlin zu gehen. Ich nicht. Wenn wir Millionen von Soldaten haben töten lagen ſo geſchah dies. um unſere Exiſtenz zu retten. Sie Ach a daß Sie die Anſichten Oberſchleſiens kennen möchten. Sberſch worte Ihnen, daß unter der deutſchen Verwaltung unte chleſien ſich nicht frei wird ausdrücken können und daß einem Regime interalliierter Militärbeſetzung die — Sie wollen die Leidenſchaften der Raſſen mildern, Es gibt Fälle, in denen n wurbſben pelaunten werden, daß die Abſtimmung gefälſcht . und S: is das werden ſie nur aufpeitſchen. zu ſa Friedan. U lefe deſſen Wir haben die Ueberzeuguna, einen gerechten n gemacht zu haben(2). Bleiben wir dabei. Plebiſzit Jetzung, das bedeutet für morgen Stußtigkeiten, viel⸗ Schlachten— mit einem Wort, genau das Gegenteil was wir wünſchen. f und 7 Einfachſte und Vernünftigſte iſt, ganz einfach Nein! — N + „ 5 55 ſende von Talern ſteckten auf dieſe Art in fürſtlichen Bet⸗ perlich einer vielſtündigen Wanderung durch die Sonnen⸗ merkſamkeit verdient die Kleidung. Die Unterwäſche ſoll ren M . b N 8 2 Minder nötig, aber eine Herzensſache, solang es Mode, war das Tändelſchürzchen, und es war derart ko⸗ kett, daß ehrbare Mütter es ihren Töchtern nicht geſtat⸗ teten. Es war kein Stück für das Haus, ſondern aus⸗ ſchließlich für Geſellſchaften, Bälle und Réunions. Be⸗ ſonders in England trieb man dabei unglaublichen Luxus und machte wahre Orgien aus Spitzen daraus, ohne je⸗ doch den Beifall der Männerwelt zu gewinnen, die der Tändelſchürze das höchſte Mißfallen entgegenbrachte. Es wird von Schürzen erzählt, die bis zu 200 Pfund Ster⸗ ling koſteten. Es war überhaupt das Zeitalter der Spitze. Vielleicht iſt ſie weder vor noch nachher in ſolcher Beliebl⸗ heit geweſen. Die Damentoilette war mit Spitzen über⸗ ſchüttet. Aber nicht nur Kleider und Leibwäſche, nein, ouch die Garnitur der Betten war damit bedacht. Tau⸗ ten. Mancher Trouſſeau hatte einen Spitzenwert von hunderttauſenden von Franken. Und für eine vornehme Braut war die Ausgabe von 5000 Pfund Sterling für ihre Spitzen keine ſeltene. Die Spitzenwäſche der Damen und Herren recht ſichtbar den Blicken der Vorübergehen⸗ den bei mTrocknen aufzuhängen, war geradezu ein Sport. Was in England an Spitzen aus Flandern, Frankreich und Italien jährlich eingeführt wurde, ſtieg in der erſten Hälfte des 18. Jahrhunderts auf 2 Millionen Pfund Sterling. Kein Wunder, daß die Regierung Georgs des Zweiten, aus vaterländiſchem Gefühl und um die heimi⸗ ſchen Erzeugniſſe an den Mann zu bringen, oder viel⸗ mehr an die Frau, dagegen Stellung nahm. Wahre Pa⸗ trioten kamen ihr zu Hilfe. So glänzte die Hochzeits⸗ geſellſchaft des Prinzen von Wales durch Verwendung vnr beimiſcher Erzeugniſſe. Mit der Vermehrung der engliſchen Spitzenproduktion ging die Verfolgung der ausländiſchen Ware Hand in Hand. Da trotz aller Ver⸗ bote eingeſchmuggelt wurde, beeiferten ſich beſonders Hitzige, den Frauen auf der Straße Beſatz von auslän⸗ diſcher Ware abzureißen, und auf den Bällen wurden Damen kaltgeſtellt, die fremde Spitzen trugen. Darin offenbart ſich das Gegenſtück zu der etwas früher be⸗ gonnenen Verfolgung der engliſchen, bedruckten Baum⸗ wollzeuge. In Preußen hatte Friedrich Wilhelm I., um ſeine Tuchmanufaktur zu ſchützen, die Verbreitung der neuen Gewebe mit dem Halseiſen bedroht. In Frank⸗ reich machte die„Indienne“, beſtechlich durch Leichtigkeit, Billigkeit und farbige Reize, der koſtſpieligen Seiden⸗ manufaktur Konkurrenz. Die Händler wurden mit Ga⸗ leerenſtrafe verfolgt. Die Bürger liefen Gefahr, wenn ſie ſich öffentlich damit zeigten, Tätlichkeiten ausgeſetzt zu ſein. Es geſchah, daß ihnen die Kleider zerfetzt wurden. Trotz dieſer durch mehr als 50 Jahre geübten Strenge ſiegte der Kattun auf allen Linien, und die Regierung, des vergeblichen Kampfes müde, öffnete dem Unabweis⸗ baren die Tore. Kattune und Muſſeline behaupteten das Feld. Auch die Spitze fand einen Ueberwinder. Das war der Tüll, zuerſt„Fond de Bruxelles“ genannt, der auf mechaniſchem Weg durch die Maſchine Hommonds in Nottingham hergeſtellte Spitzengrund. Er brachte die echte Spitze aus der Mode, der indiſche Muſſelin be⸗ herrſchte die Roben, und nur als Schmuck der Betten kommt die Verdrängte noch in Betracht. Um die gleiche Zeit muß der Reifrock, der große Gewaltherrſcher durch ein halbes Jahrhundert, den Paniers, den ſeitlichen Tournieren, weichen, um allmählich völlig zu verſchwin⸗ den.— 242 die dame als Touriſtin. Unſere Zeit hat es mit ſich gebracht, daß die Frau, wie ſie ſich beruflich, politiſch und in Wiſſenſchaft und Kunſt mehr denn je betätigt, ſich auch eifriger als früher dem Sport widmet. Es gibt wohl nur noch wenig Sport. arten, die dem Manne allein vorbehalten geblieben ſind — oder gar keine mehr? Sie alle aufzuzählen an dieſer Stelle würde viel zu weit führen. Das lang gehegte Vor⸗ urteil gegen die Frau im öffentlichen Leben iſt geſchwun⸗ den— auch das Vorurteil gegen die alleinreiſende Dame. Damit iſt aber ganz beſonders ein geſunder und herr⸗ licher Sport in den Vordergrund gerückt: Das Wandern. Die Dame als Touriſtin muß den Vorbereitungen zur Ausübung dieſes Sportes ebenſo viel Aufmerkſamkeit und Sorgfalt ſchenken, wie ſie es bei der Anprobe eines neuen Reitkleides oder bei der Auswahl eines feſchen Badekoſtüms tut. Mehr noch ſogar, denn ſo wenig glaubhaft es im erſten Augenblick auch erſcheint— die kleinſten Unterlaſſungsſünden können nicht ſelten zu ſchweren geſundheitlichen Schädigungen führen und das 1 Leben ernſtlich gefährden. f. Vor allem ſollte man es nie verſäumen, ſich bei ſei⸗ nem Arzte zu vergewiſſern, ob ſich das Wandern— wie auch jeder andere Sport— als zuträglich für die Ge⸗ ſundheit des einzelnen erweiſt. Nicht jedermann iſt kör⸗ glut eines Sommertages gewachſen. Zu Hochgebirgs⸗ touren iſt ein kräftiges Herz und eine geſunde Lunge die erſte Vorbedingung. Allmähliches körperliches Trai⸗ ning durch Turnen, Freiübungen und ähnliches ſollte jeder großen Wanderung vorangehen. Beſondere Auf⸗ luftig ſein, nicht zu eng anſchließen, zugleich aber auch für Regenfälle oder Kälte genügend warm halten. Die Strümpfe ſollen durch Strumpfhalter am Mieder befe⸗ ſtigt ſein; runde Strumpfbänder ſind nicht zu empfehlen, da ſis die Blutzirkulation behindern. Ebenſo ſollte die Dame keinen Gürtel tragen, um den unausbleiblichen Druck auf den Leib zu verhindern. Rock und Jacke ſind am beſten aus Lodenſtoff verfertigt; dieſer Stoff hat ne⸗ ben ſeiner Dauerhaftigkeit den Vorzug beſonderer Luft⸗ haltigkeit. Lodenkleider ſind im Sommer kühl, in der kälteren Jahreszeit halten ſie warm und ſchützen vor Er⸗ kältung bei Regen und Schneefall. Stoffe mit beſonde⸗ ch vermeiden; ge⸗ leichter als ſonſt ——— — es oft bei forgſamen Hausfrauen erleben kann, Fleiſe 8 zu Tepärferen Unter del x Nocke 2 getragen, die bei Geßirge duren une rt e gamaſchen odenkoff Artd kräftige, gutſtze e ſchuhe vervollffedigen den uzug. Der Rock, fußfrei und nicht zu enk ſoll ſei lich guftnöpfbar ſein und kann im Notfall als Umhang k 0 en oder als Decke benutzt werden. An den Aerme Jacke ſollen Knöpfe und Spange angebracht ſein, Zuknöpfen über dem Handgelenk das Ein zug; ver⸗ hindern zu können. Ein mantel mik Kare ſolltz mit zur Aüskülſtüng zehren, man braucht in ja immer mitzuführen. Im Winter benutze man Eind N ſohlen von Kork, Stroh oder Schwamm in den Schu 5 gegen die Kälte. Sommers macht ſich oftmals die— 1 nahme von Sandalen oder Baſtſchuhen bei langen Mär⸗ ſchen belohnt; auf Wieſenpfaden und Waldwegen kann man ruhig darin gehen und verſchafft dem müden Fu 5 eine wohltuende Abwechſelung. Als Kopfbedeckung e 15 5 fiehlt ſich ein leichter breitrandiger Hut aus Loden oden Filzſtoff, der ſich leicht im Gepäck verſtauen läßt. Für Wanderungen im Schnee iſt eine gelbe oder graue S brille unerläßlich. Gelb iſt der grauen Farbe vorzuzieh welche alles gar ſo„grau“ erſcheinen läßt. Man acht darauf, daß ſeitlich genügend friſche Luft unter die Br Zutritt erhält; anders gebaute Schutzbrillen bringen ein unangenehmes heißes Gefühl mit ſich. Die Bluſe— ohne hohen Kragen natürlich— wähle man aus Flanell oder Wolle. Reine Wolle iſt ſchwer waſchbar und daher für die übrige Bekleidung nicht ſehr zu empfehlen. Ein kräftiger Stock— im Hochgebirge ein unbedingt„ läſſiger Pickel— dafür nicht vergeſſen werden. Hand⸗ ſchuhe, im Winter aus Wolle oder Fell, nimmt man ebenfalls mit. a 1 Von beſonderer Wichtigkeit iſt das Gepäck des Touri⸗ ſten— der Ruckſack. Sein Inhalt ſollte bei einer Dame nicht das Gewicht von ungefähr 16 bis 17 Pfund über⸗ ſchreiten. Alles nicht unbedingt Nötige folgt bei größe f ren Touren mit der Bahn oder der Fahrpoſt. Er ent⸗ hält eine Garnitur Wäſche, Strümpfe, Taſchentücher, ein Paar Hausſchuhe oder Sandalen und das unbedingt ns⸗ tige Toilettenmaterial in einem Gummibeutel. Der Pro⸗ viant darf nicht zu knapp bemeſſen ſein, ſoll aber auch nicht den Umfang eines Feſteſſens annehmen, wie man konſerven, Kakes oder Zwieback, Schokolade, Hartwurſt und etwas Fett in einer Aluminiumdoſe dürften für daz übliche Maß genügen. Für den Durſt führt man Tee mti Zitrone in einer Thermosflaſche mit. Bei Frü und Nachtwanderungen iſt heißer Kaffee— ebenfal in der Thermosflaſche, wo er ſtundenlang heiß geh al Zuſatz zum Trinkwaſſer oder auch als Hilfe ſo ſollte nicht fehlen, Taſchenbeſtecke ſind angenehm, w e all, bekommt, 2 den ichnell lament kommen. dungen wieder in voller Blüte. Kein Tag ve den beſonders noch der langjährige nicht fehlen. Getrocknete Zwetſchgen nehmen nicht viel Plag weg und ſtillen angenehm den Durſt; ebenſo ſind Frlichten Bananen, auch ihres Nährwertes wegen, beſon ders zu empfehlen. Als Getränke auf dem Wege i Buttermilch, ſaure Milch und kalter Tee zu bevorzugen. Ein brauchbares Meſſer mit 2 Klingen und 1 wird— vorzuziehen. Ein kleines Quantum 2 als die vielen Kleinigkeiten, die man jetzt zu kaufen bekommt. aber nicht unbedingt nötig. Unerläßlich dagegen iſt die Mitnahme einer Taſchenapotheke, die neben Arznei teln auch etwas Verbandſtoff enthält. Auf eine Landkarte oder einen zuverläſſigen Führer ſollte nicht verzichten. Es gibt wohl noch eine ganze Kleinigkeiten, die leicht unterzubringen ſind und deren Mitnahme man gelegentlich angenehm empfindet, aber darüber entſcheidet bei der Verſchiedenheit der Bedürf⸗ niſſe und Anſprüche am beſten jede Dame ſelbſt. 5 8. Wirtſchaftliches. Sinkende Schlachtviehpreiſe in ttemberg. 8 Die Schlachtviehpreiſe ſind auf dem Stuttgarter Mark in der letzten Zeit ganz beträchtlich gefallen. Während nor drei Wochen nech für den deutner erſtklaſſiges Ochſen⸗ und Rindfleiſch bis zu 710 Mark bezahlt wurden, 2 Beginn des Jahres 1921 die Schlachtviehpreiſe ſogar Rite auf 840 aMrk hinaufgegangen waren koſteten, 5 geſtrigen Markt Ochſen 1. Qualitä 54010 55 450500 Mk., Jungrinder 560620 Mk., Kühe 40059 W 3 8 5 1 33 * Freiburg, 25. Juli. Auf ſchreckliche Weiſe ſu⸗ ein 70 jähriger Witwer das Leben zu nehmen. Der müde ſchnitt ſich mit einem Brotmeſſer die linke Ha ſtändig ab. In ſchwerverletztem Zuſtand fand er A in einem Krankenhaus. 8 i Waldshut, 21. Juli. In Verbindung mit dem Stiftungsfeſt unſerer Stadtmuſtk am 7. Auguſt findet dieſem Tage ein Oberrheiniſches Muſtkfeſt ſtatt, zu 500 Muſiker aus Baden, ſowie aus der Schweiz e werden. 5 5 g za Todtmoos, 23. Juli. Die Kraftwagenverbi Todtmoos Badenweiler iſt eröffnet worden. 15 a Ueberlingen, 24. Juli. Der Käfeſchmuggel an badiſchen Grenze ſteht nach württembergiſchen ar nicht verſucht wird, in der Friedrichshafener Gesiud 480d nach Baden hinüberzuſchmuggeln. In den letzten 7 wurden verſchiedene Zentner Käſe beſchlagnahmt. f dk Konſtanz, 21. Juli. In der geſtrigen außero lichen Sitzung des Stadtrats wurde Herr Paul mann, zur Zeit Oberſpielleiter der ſtädtiſchen N in Bayreuth, zum Direktor des Konſtanzer Ste eruannt. Dem Gewählten geht der Ruf eines ausgez neten Bühnenleiters voraus. In der engeren Wahl Direktor des ſchkeſiſch Stadttheaters und ſpätere Leiter ters Frans Gotiſcheid und der Jake ad. rnb daß Deutſchland eins Rekordernte bevorſtände. T alte Bauernregel warnt davor, ehe ſie in den Scheuern iſt. Die grundſätzliche Zurück⸗ J N 2 7 8 die württembergiſche Gewerbeſteuer hat die Firma H. Knorr ihre Haferverwertung nach Bayern verlegt N und trägt ſich mit dem Gedanken, noch weitere Teile ihres Betriebs außerhalb Württemberg zu verlegen. e Langenlorsheim, 2. Juli. Vom Militärpolkzeige⸗ richt in Mainz verurteil, wurde der Veterinärarzt Jäger von hier, der ſich in angetrunkenem Zuſtoande mit Fran⸗ zoſen in ein politiſches Geſpräch eingelaſſen hatte. den Vorwurf der Franzoſen, daß deutſche Soldaten in Bel⸗ tien und Frankreich Kinder verſtümmelt härten, ließ ſich. äger hinreißen, Bemerkungen über das Verhalten der fanzoſen in Oberſchleſien zu machen. Er wurde wegen 1 9 5 Frankreichs zu 15 Tagen Gfängnis und 900 Mark Geldſtaſe verurteilt. e Nürnberg, 21. Juli. Wegen Familienſtreitigkeiten wurde eine Schleifersfrau in ihrer Wohnung von ihrem Mann erdroſſelt. Der Man ſtellte ſich ſelbſt der Polizet. Die Ernte. Ein Berliner Mittagsblatt brachte die Nachricht, f Das Blatt glaubte ſogar hohe Prozentzahlen nennen zu können, um die die bevorſtehende Ernte die Erträg⸗ niſſe des Vorjahres übertreffen werde. a „Solche Nachrichten dürfen nicht unwiderſprochen bleiben, wenn ihre Haltloſigkeit jetzt 192 15 des Erntebeginns auch auf der Hand liegt. Eine die Ernte zu loben, 85 8 5 esch ans d beg n des en Landwirtſchaftsrates jederzeit begegnen, re⸗ det dieſelbe Sprache. a 8 Wie iſt die Lage in der Tat? Wir haben in dieſem Jahre ganz ungewöhnliche Witterungsverhält⸗ niſſe und ſtehen bereits in der zweiten Hitzewelle und Diürreperiode. Sie hat Sommergetreide und Hafer treibt. nicht auf, ö nie t gelitten hat und in zahlreichen Gegenden notreif werden laſſen und kann gar nicht verfehlen, die Entwicklung der Hackfrüchte zu hemmen. Die Ernte dürfte zudem in den einzelnen Landesteilen und auf verſchiedenen Bö⸗ den ſehr verſchieden ausfallen. Trotzdem geben wir die Hoffnung auf ein befriedigendes Geſamtergebnis da die übrige Brotfrucht ſcheinbar noch ſich an ihr im Vergleich zum Vorjahre vermehrte Kunſtdüngung und intenfivere Bo⸗ denbearbeitung möglicherweiſe noch auswirken. Es iſt dies die Hoffnung auf Gottes Segen, an der in der Vandwirtſchaft alles gelegen iſt. f Die Nachricht des Mittagsblattes ſtellt ſich hier⸗ nach als übelſte Tendenzmache heraus. Sie iſt nicht einmal originell, da erfahrungsgemäß die Spekula⸗ tionswut im Sommer alljährlich derartige Blüten In dieſem Falle vermuten wir hinter dem Blatte Kreiſe, die augenblicklich in der durch den Abbau der Reichszuſchüſſe notwendig gewordenen Erhöhung des Brotpreiſes ein willkommenes Agitationsmittel ge⸗ funden zu haben glauben. Derartige Machenſchaften ſind in unſerer heutigen Zwangslage beſonders ge⸗ wiſſenlos, da alle Nachrichten über unſere Erzeugung im Auslande in Zahlen umgeſetzt werden, die unſere Leiſtungsfähigkeit auf dem Gebiete der Reparation Heilbloau, 1 Juli Infolge der ſtarken Belaſtung tag in ſeiner 33. Sitzung am 21. Auf Lokales. — d iſche Beſoldungsgeſetz, das vom Land⸗ ee Marz 1921 b e, ha r Reichsfinanzminiſter, wie bekannt, 6 inſprue erben. teuf Grund ſchriftlicher und mündlicher Aufklä⸗ rungen hat der Reichsfinanzminiſter dann ſeinen Einſpruch gegen die meiſten Punkte des badiſchen Beſoldungsgeſetzes zurückgezogen. Die Regierung beſchloß, dem Einſpruch in einigen Punkten ſtattzugeben. weil die Beanſtandungen En⸗ weſentlich ſind, dagegen wurde bei einigen anderen Punk⸗ ten die Entſcheidung des Reichsſchiedsgerichts angerufen. Hierbei handelt es ſich um den Einſpruch des Reichsfinanz⸗ miniſters gegen die Einreihung der Handels- Gewerbe-, Real⸗, Zeichen⸗ und Muſiklehrer in die Gruppen 9 und 10 und gegen das Aufrückungsverhältnis in dieſen Gruppen ſtatt Einreihung in die Gruppen 8 und 9 im Verhältnis zu 2 zu 1; ferner gegen die Einreihung der Direktoren gro⸗ ßer und der größten Handels⸗ und Gewerbeſchulen in die Gruppen 11 und 12 ſtatt in Gruppe 10, gegen die Einreihung der Direktoren großer Volksſchulen in die Gruppe 11 ſtatt in die Gruppe 10. Kurs der Mark am 22. Juli In Amſterdam koſteten 100 Mark 4.14½½ Gulden „ Kopenhagen„ 100 8,75 Kronen „ Stockholm 0 1908„ 6,40 „ Kriſtianta 5 1 10,30 5 „ Züinh 100 7,97½, Franken „ Wes e 1 100% 1109 Kronen . Prag 5„ 100 5 1„ „ Paris 5 5 100„ 17 Franken „„ 1 Pf. Strl. 274 Mark „ New York„ 100 Mark 1,30½ Dollar Gegen die Kleingeldhamſterei. Der Umlauf des von zahlreichen Stellen ausgegebenen Notgeldes in Scheinen unter 1 Mk. bildet eine Anomalie im deutſchen Zahlungsweſen und hatte ſeine Berechtigung nur ſo lange, als die Münzſtätten nicht in der Lage waren, den durch die beſonderen Verhältniſſe der Kriegs⸗ u. Nach⸗ kriegszeit hervorgerufenen Kleingeldmangel zu beſeitigen. Inzwiſchen iſt es durch eine Reihe von Maßnahmen ge⸗ lungen, die Münzausprägungen erheblich zu steigern und Kleingeld in 5, 10 und 50 Pfennig⸗ Stücken in verſtärktem Aus maß dem Verkehr zuzuführen. Gleichwohl wollen die Klagen über Mangel an Kleingeld nicht verstummen und nach wie vor laufen bei den Landesregierungen Anträge von Kommunen und andern Stellen auf Genehmigung zur Ausgabe weiteren Notgeldes ein, während das Be⸗ ſtreben doch ſein muß, nicht nur neue Ausgaben zu ver⸗ meiden, ſondern das noch umlaufende Notgeld auszumerzen. Der trotz ſtärkſter Steigerung der Ausprägungen immer noch in die Erſcheinung tretende Mangel an Kleingeld läßt ſich nur ſo erklären, daß die Münzen von einem Teil der Bevölkerung in erheblichem Umfange dem Verkehr entzogen und zurückgehalten werden Es iſt an der Zeit, die völlige Zwecklosigkeit, ja Schädlichkeit eines ſolchen Verfahrens „„ iſt zwecklos, da ſie einen, dem Nennwert auch nut einſger maßen nahe kommenden Materialwert nicht beſitzen. Das 5 Pfennig⸗Stück aus Eiſen hat einen Materſoalwert von etwa ½ Pfennig, die 10 Pfennig Eiſenmünze einen ſolchen von noch vicht 1 Pfennig, die 10 Pfennig Zinkmünze einen ſolchen von 2 Pfennig und das Aluminium 50 Pfennige Stück einen Materialwert von etwas über 4 Pfennig. Eine Möglichkeit, ſich ewa durch Einſchmelzen der Münzen fü⸗ den Nennwert bezahlt zu machen, beſteht alſo nicht, Sport und Spiel. a Neue deutſche Rekorde im Laufen wurden in Frankfurt a. M. geſchaffen. Der deutſche Meiſter Bedarff (Eintracht⸗Frankfurt) verbeſſerte den deutſchen 3000 Meter Rekord v. Sigels(Berlin) von 8 Min. 58,8 Sek. auf 8 Min. 48,6 Sek— Auch in der Olympiſchen Stoffel wurde eine neue deutſche Höchſtleiſtung durch den bekannten Karlstuher Fußball⸗Verein geſchaffen. Die neue Leiſtung iſt 3 Min. 39,6 Sek. und unterbietet die alte des S. C, Charlottenburg um 0,3 Sekunden. Einen neuen Weltrekord im Nodfahren ſtellte Weltmeiſter Meredith auf der Landſtraße mit 2 St. 15 Mir. 3 Sek. für 50 engl. Meilen(80,450 Kilometet) auf. Die alte Welthöchſtleiſtung betrug 2: 16: 20. 2 Meredith wird England auch in dieſem Jahre bel 6den Weltmeiſterſchaften in Kopenhagen vertreten. Maunheimer Produkten markt. Weizenabſchlüſſe 475 Mk. u. aufwärts franko Mann heim. Roggen zu 300 Mk. die 100 Kg. Neue Winter, gerſte nannte man mit 360—380 Mk. die 100 Kg. Station. In Sommergerſte bleibt das Geſchäft wegen der hohen Forderungen unentwickelt. 8— Mannheimer Theater. Wiener Operettenspiele im Neuen ſheater. Dienstag, den 26. Juli: „Die lustige Witwe“. Anfang 7306 Uhr. Ende 10 Uhl, — Den verehrlichen Abonnenten diene zur g fl. Kenntnis, daß ich unterm Heutigen die Schriftleitung des„Neckar⸗ Boten“ übernommen hab, Die Zeitung wird von mir in ſtreng neutralem Suu weitergeführt und dient den Intereſſen der Allgemeinhe Alle geehrt. Mitarbeiter bitte ich, mich in dieſer Weiſe unterſtügen. Neben Berichten allgemeiner poll tiſchet aut wirtſchaftlicher Natur wird ein ſländiger Nachrichtendien für Ernährungsweſen, Märkte, Bank und Geld, ſowie Theater u. ſonſtige Vergnügungen, Sport u. Spiel u eingerichtet. Geſchäftsſtunden der Redaktion von 8 und 2— 6 Uhr. H. G. Haderlein⸗ — 8 in einem falſchen Lichte erſcheinen laſſen. 5 f gebührend zu kennzeichnen. Die Hamſterei dieſer Münzen Druck und Verlag: Frau Gg. Zimmermann Wtwe., Seckenhe — he Fegürmfnücdünde. Tagesordnung zu der am Donnerstag, den 28. Juli 1921, vormittags 9 Ahr, ſtattfind enden Bezirksraisſitzung im Bezirksamtsgebäude 5 L 6, 1 Zimmer 50. 5 5 g I. Oeffentliche Sitzung. 1. Geſuch des Johann Schmidt hier um Erlaubnis zum Betrieb einer Schankwirtſchaft ohne HBranntweinſchank im Hauſe K 2, 18. 2. Geſuch Genofeva Ziegler 1 Erlaubnis zum Betrieb einer Schankwirtſ 5 ohne Brannt⸗ weinſchank im Hauſe Lindenhofſtr. 45. 3. Geſuch Albert Höfer Erlaubnis zum Bet rieb ö der Schankwirtſchaft mit Branntweinſchank 5 im Hauſe O 7,7(Caffee Hohenzollern). 4. Geſuch Heinrich Braun Erlaubnis zum Betrieb dah Gaſtwirtſchaft im Hauſe Bahnhofplatz Nr. 1 ahier. g 5. Geſuch Frau Katharina Schorr Erlaubnis zur Verlegung ihres perſönlichen Schankwirtſchafts⸗ rechts ohne Branntweinſchank von Gr. Merzel⸗ ſtraße 1 nach. 40 mit Gaſt⸗ wirtſchaftsbetrieb daſelbſt. 6% Geſuch Julie Zimmermann Erlaubnis zur Verlegung ihres perſönlichen Schankwirtſchafts⸗ rechts ohne Branntweinſchank von S 2, 2 nach Laurentlusſtr. 22. 7. Geſuch Johann Kaufmann hier um Erlaubnis zur Verlegung ſeines perſönlichen Schankwirt⸗ 2 ſchaftsrechts ohne Branntweinſchank von H 4, 8 nach Riedfeldſtr. 38. 5 8 3 2 ee ee 0 * erle eines perſönlichen Schankwirtſchafts⸗ 1 80 Branntweinſchank von gheimerſtr. 28 nach Ecke Jungbuſchſtr. 36 und 5 Seſuc 56 mit Gaſtwirtſchaftsbetrieb daſelbſt. 9. Geſuch Frau Guſtav Trefz hier Erlaubnis zur Verlegung ihres perſönlichen Schankwirtſchafts⸗ rechts ohne Branntweinſchank von Beilſtr. 23 1 42 mit Branntweinſchank i* El 3 5 10, Sec Karl 88 hier Erlaubnis zur Ver⸗ legung ſeines perſönlichen Schankwirtſchafts⸗ rec 1 mit Branntweinſchank von P 5, 1 nach II, Geſuch Jakob Anton Lerch, Mannheim Ge⸗ „nehmigung einer Motorbootüberfahrt über den Rhein Aiden Mannheim und Ludwigs⸗ Sun hafen a. Rh. 112. Feſtſetzung für eine wegen Lungentuberkuloſe * etöteten Kuh des Landwirts Georg Benzinger in Feudenheim. II. Nichtöffentliche Sitzung. 3 2 1 1 der Staatsgenehmigung zur Er⸗ Er „böhung der Schlacht- und Weh ofgebühren Mannheim. 14. Erteilung zur Staatsgenehmigung zur Gebühr f auf Fleiſch für Benützung ſildiiſcher Einrich⸗ tungen in Mannheim. 5 15. Aufnahme Anton Siebig in Neckarhauſen in die von Stulz'ſche Waiſenanſtalt in Lichtental. 16. Feſtſetzung einer Nachtragsumlage für das Rechnungsjahr 1920 für die Gemeinde Laden⸗ a 8 Die Akten liegen während 3 Tagen zur Einſicht 5 liege der Herren Bezirksräte auf den Sekretariaten der einzelnen Abteilungen auff. WMannhbeim. d 99 Secken⸗ 0 Lebensmittel nit. Kochmehl⸗Verteilung für Monat Juli/ Auguſt. Morgen Mitwoch, den 27. ds. Mts., nachmittags von 1—5 Uhr findet in unſeren Verkaufsräumen(Eingang durch den Schulhof) die Verteilung von Kochmehl für alle Haushaltungen Nr. 10012000 gegen Vorzeigung der Broikarte ſtatt. Es entfallen auf den Kopf der verſorgungsberechtigten Bevölkerung 750 Gr. zum Preiſe von 3.50 Mk. das Pfund gegen Abgabe der Kochmehlmarke No. 9 Es erholten: 0 ür 1 Marke 1½ Pfd. zum Preiſe von 5.25 Mk. für 2 Marken 8 Pfd.„„ e für 3 Marken 4½ Pfd.„„ e e„ für 4 Marken 6 Pfd.„ e ür 5 Marken 7½ Pfd.„ 3 für 6 Marken 9 Pfd.„„ l 50„ für 7 Marken 10½ Pfd.„ nn für 8 Marken 12 Pfd.„„ ür 9 Marken 13½ Pfd.„ 3 ür 10 Marken 15 Pfd.„„ 50, Wir erſuchen die Haushaltungen für die Menge berechnete Säcke nach obiger Tabelle mitzubringen. Für Kinder unter 10 Jahren leiften wir für Fehlmengen und Fehlbeträge keinen Elſatz. Lebensmittelamt. Ruhien-ARusgabe. Morgen Mittwoch den 27. d. Mts. erhalten bei der Kohlenhandlung W. Stengel, Wilhelmſtr. 42 die Haushaltungen mit der Nr. 10511220 gegen Abgabe des Abſchaittes 6 des Kohlenausweiſes 3 Ztr. Fettſchrot zum Preiſe von 20.— Mk. pro entner. Die Ausgabe findet in der Zeit von 6—11 Uhr vormittags ſtatt. Lebensmittelamt. Morgen Mittwoch Abend 8 Uhr im„Deulſchen Hof“ Mitglieder-Versammlung mit Fraktious⸗Sitzung. Für Raucher! Cigarren vn 60 Pfg. lis 1. BO Mk. Oigaretten von 26— 40 Pfg. Rauehtabake. fross- und Rlein-Herkaul. Ein Besuch meines Lagers 1 Treppe boch, lohnt sich d L. Gilmer, Hauptstrasse 90. iets tete vorrätig in de Kale Lurnerſchaſt gemgenbeim. Die jenſgen Turner, die ſich an der Kreis riege in Durlach beteiligen, werden gebeten, heute Abend pünktlich 8 Uhr in der Uebungs⸗ ſtunde zu erſcheinen. Die Leitung. Heute Adend nach der Uebungsſtunde Turnrat-Sitzung. Alle Tue nratsmitglieder wollen pünktlich erſcheinen. Der Vorſſtzende. Atheitergeſangverein„Porwärts Seckenheim veranſtaltet am Famstag, den 30. Juli, ubeuds 8 Uhr in ſänetlichen Räumen des Seckenhelmer Schlößchen ein Sommernachffest „it Konzert und Tauzmuſik wozu wir die verehrl. Einwohnerſchaft Secken⸗ heims freundlichſt einladen. 8 Eintrittspreis 2 Mark. Karten ſind im Vo verkauf bei den Friſeuren Keppler, Werle, Wehnert, ſowie im Lokal „Deutſcher Hof“ und bei ſämtlichen Mit⸗ gliedern zu haben. Der Vorſtand. „Turnverein Seckenheim gegr. Einladung. Heute Abend punkt 8 Uhr Aebungsſtunde für das Mufferriegenturnen. Mit Rückſich: auf das am Sonntag, den 31. Juli in F udenheim ſtattfiadende Gau⸗ turnfeſt bitten wie unſere Turner und Zög⸗ linge vollzählig und pünktlich zu den Uebungs⸗ ſtunden zu erſcheinen.. Nach der Turnſtunde Turnrat-Sitzung. Die verehrl. Turnratsmitslieder werden ge⸗ beten vollzählig zu dieſer Sitzung zu erſcheinen. r Vor ſtand. J fung dünſe zu verkaufen oder gegen junge Hühner umzu tauſchen.(b Luiſenfraße 48. 8 1898 Cäeilten⸗Verein Seckenheim. Sute Abend ½9 Uh Gesang Probe für die Pegen Pünktliches und voll⸗ zählig Erſcheinen all! e: wartet Der Vo ſtand. Süuss ft büchlenn 30 bis 40 Mark täglich Nebenverdienſt, nach⸗ weislich bei nur 2 bis 3 Stunden. Pro⸗ ſpekt No. 10 N Wanke 5 gratis. Brisch eingetroffen ½ Pid. Mk 2 1 Pfd. 7 7 ½ Pfd. Mk. 6. ½ Pfd. Mk. 5.75 Stück 60 11 Feinste Süllrahmbutter Tafel Margarine Schweizer Käse(42%) Edamer, vollfettig Feinste Handkäse — Prima Limburger ½ Pfd. Mk 3.50 Limburger Stangenkäse ½ Pfd. Mk 265 Frische Landeier Stück Mk 150 Reinen Bienenhonig 1 Pfd. Mk. 137, Neue Kartoffeln 1 Pfd. 90 11 Neue Zwiebeln 1 Pfd. Mk. 140 Neue Grünkern/ Pfd. Mk. 145 Eier- Nudeln J Pfd. Mk.„ Weiße Amerik.-Nudelnn/ Pfid Mk. 50 Maccaroni 1 Pid. Mk. 8. (65% ausl. Menl) 6 80 Serbische Pflaumen gedöirt 1 Pfd. Mk 0. Anßerdem: gel Orangen, Zitronen, Johannisbrot, Mane kern, Haselnußkerne, Sultaninen, Reismen Haferkerne, Grünkernmehl, Haferme Maizena, Radolf's Nährmehl. Täglich als Spezialität: 86. frischen weißen Odenwälder Quarkkä Karl Raufelder Ecke Hilda- und Friedrichstrale. — 2* 85 5 Lahn- Praxis Karl Rühle Spezialität:— Gold arbeiten. Un arbeiten nicht passender Gebisse unter Garantie. 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