2. Jahrg. — Eine i 95 voll ſtickn D 1 as — 9 8 1 N 8 1 1 5 1 8 7— 18 5 N ö 0 5 4 5 e 15 = 5 2 5 fimtsblatt der Bürgermeis * 12.— ausſchl. Zuſtellungsgebühr.— Abonnementspreis: Monatlich 4.— Mk. mit e Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Donnerstag, 28. Juli 1921 Inſerationspreis: Die 7 2 Petitzeile 80 Pfg. Reklamen 2.50 Mk. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprecher 16. Poſtſcheckkonto: Karlsruhe 19819. Schriftleiter: H G. Haderlein, Seckenheim. — No. 173 Die engliſch⸗franzöſiſchen Beziehungen. Paris, 27. Juli. Die Beziehungen zwiſchen Paris und Londen ſind ſeit geſtern entſchieden verſöhnlicher geworden. Frankreich iſt be⸗ onders entgegenkommend, falls einſtimmig das Datum der zünſerenz auf den 4. Anguſt feſtgeſetzt würde. Hingegen be⸗ tet Frankreich auf der Entſendung neuer Truppen nach berſchleſien. Was die Einberufung der Sachverſtändigen⸗ Konferenz für Oberſchleſien anbelangt, ſo iſt es noch unbe⸗ 5 e ob Frankreich in dieſem Punkte nachgeben wird oder England ſeinerſeits die Sachverſtändigen ernennt. Man weiſt hier darauf hin, daß die Sachverſtändigen ſehr wohl is zum 4. Auguſt mit den Arbeiten fertig werden und da⸗ mech die Aufgabe des Oberſten Rates erleichtert werde. Paris, 27. Juli. Der Matin erklärt, daß der wahre Grund der Meinungs⸗ eſchiedenheit zwiſchen Paris und London darin liege, daß ügland gebunden ſei. England habe, um Deutſchland zur Körne des Ultimatums zu veranlaſſen. eine günſtige öſung der oberſchleſiſchen Frage zugeſichert. London, 27. Juli. be 5„Philadelphia Public Ledger“ ver“ ffentlicht einen Auf⸗ in des gegenwärtig in London meilenden Oberſten Houſe, f dem es heißt: Ein Erſola der Deutſchen in der Ober⸗ chleſiſchen Frage wird wahrſcheinlich den Sturz der Regte⸗ rung Briand und ein Erfole zer Polen den Sturz des Ka⸗ imetts Wirth ver irſacher und doch wäſſen beide Regierun⸗ zen am Ruder bleiben, wenn Mitteleuropa die Chancen 55 ſoll, einige Siabilitäf zu erlangen. Briaud würde ſeinem Aboang» ahrſcheivlich durch einen Vertreter aner aggreſſiveren Politik erſetzt werden. Dann eröffnet ch die Ausſicht für eine Beſenung des Ruhrgebietes uſw. ö ſolche Pol'tik wärde von Deutſchland mit dem Ent⸗ chluß aufgenommen werden, uits weiteres für die Löſung 8 Reparationsproblems zu tun. Die Folge wäre für ütſchland: größte ſoiale, induſtrielle und finanzielle Un⸗ drdnung und für Frankreich u. England eine Verſchärfung er zwiſchen beiden Ländern beſtehenden Differenzen. douſe führte weiter aus, Großbritannien werde die Ver⸗ endung mit Frankreich nur zerſchneiden, wenn letzteres eine rtremere Halrung einnehme. Frankreich könne im Augen⸗ 5 mit Hilfe ſeines Heeres den Kontinent beherrſchen. es würde aber Frankreich iſolieren und die moderne Zeit geſtattet keiner Nakion eine ſolche Haltung einzunehmen. 5 roßbritannien habe ebenſo wie Deutſchland eine Bevölke⸗ Gand. die nur bei voller Tätigkeit der Induſtrie und des undels umerhalt finden könne. Großbritannien leide in⸗ ſolgedeſſen weit mehr als Frankreich unter den widerwär⸗ ligen, unſicheren Zuſtänden. l 3 Paris, 27. Juli. Wie der Jonndaner Korreſpondent des Petit Pariſien er⸗ bat die enaliſche Regierung deu eugliſchen Kommiſſar fäh in Oberſchleſien, Sir Stuart, aufgefordert, dringend nach London zu krummen, um mit der Regierung zu konferieren. Die engliſche Regierung will hren Vertreter in Oberſchleſien über die Meinungsverſchiedenheit befrogen, die zwiſchen ſeinem perſönlichen Telegramm und der Note der J. A. K. an die Botſchafterokaferenz beſteht. Der Korreſpondent mel⸗ det weiter, daß gestern eine neue Unterredung zwiſchen dem franzöſiſchen Botſchafter und Lord Curzon ſtattgefunden hat. Nach gewiſſen Informationen würde England mit einer Beratung der Sachverſtändigen einverſtanden ſein, wenn die franzöſiſche Regierung den Zuſammentritt des Oberſten ——— Rates mit dem oder 5. Auguſt annehmen würde. Deutſchland. Schiffer über die Lage. Bereen, 27. Jul. Der Reichsjuſtizminiſter Schiffer hat am Samstag in Remſcheid auf einer Veranſtaltung der Dentichdemokratiſchen Partei eine Rede gehalten, die an die Adreſſe der Entente gerichtet war. Schiffer hat darauf hingewieſen, daß die deutſche Regierung„von der Wucht der Ereigniſſe hinweggefegt“ werden müſſe, wenn Frankreich ſich mit der Aufrechterhaltung der Sanktio⸗ nen und mit der Zuteilung Oberſchleſiens an Polen durchſetze. Der Juſtizminiſter hat ganz recht, wenn er bemerkt, daß die Vernichtungspolitik, die Frankreich treibt, nicht nur zum Ruin Deutſchlands, ſondern auch Europas führen müſſe. Falſch ſcheint es uns nur zu ſein, daß auch Herr Schiffer wieder die Auffaſſung ab⸗ gelehnt hat, als werde das Kabinett Wirth von ſich aus die Konſequenzen ziehen, wenn in der Frage der Sank⸗ tionen und in Oberſchl ſien Gewall und Ungerechtigkeit triumphieren ſollten. Offenbar lear ac Kabinett Wirth Wert darauf, eine ſolche Auffaſſung in den Ententelän⸗ dern zu zerſtreuen. Es beſchränkt ſich auf die Erklä⸗ rung, daß es nichts dagegen werde machen können, wenn gegebenenfalls die Entwickelung über es hinweggehe. Dieſe Politik verzichtet in ihrer Zaghaftigkeit auf den beſten Trumpf. Es wäre zweifellos viel wirkſamer, wenn die Männer des Kabinetts Wirth ganz offen erklärten, daß ihnen ohne die Aufhebung der Sanktionen und ohne eine gerechte Entſcheidung in Oberſchleſien die Erfüllung des Ultimatuns, das ſie ja als ihren Lebenszweck betrach⸗ ten, unmöglich ſei, und daß ſie deshalb unbedingt ihr Amt quittieren müßten, wenn ihrer Unterwerfung unter das Ultimatum nicht erfülle. Eine Regierung, die der Entente ſo willfährig iſt, wie die des Herrn Dr. Wirth, hätte wirklich allen Grund, dafür auch eine Gegenleiſtung zu beanſpruchen. Sie hat das Recht, ein„Entweder Oder“ zu ſprechen. Und ſie könnte damit viel mehr erreichen, als mit Andeutungen, die man in Frankreich ſchließlich doch nicht ernſt nimmt. ſich die Vorausſetzung 1 1 1 5 4 von aſlen Seiten geſchohen. Remſcheid, 27. Juli. In der am 23. Juli gehaltenen, bereit Serwähnten Rede äußerte ſich Reichsminiſter der Juſtiz Dr. Schiffer zur Frage der Kriegsverbrechen fol⸗ 4 gendermaßen: Man hat uns die Schuld an dieſemn Kriege zugeſchoben, wir dürfen ober keine Gelegenheit vorübergehen laſſen, dieſe von feindlicher Seite gegen uns erhobene Beſchuldigung zurückzuweiſen und Ver⸗ wahrung dagegen einzulegen. Wir ſind in der aufrich⸗ tigen Ueberzeuaung in den Krieg gegangen, daß wir nur zur Verteidigung des Vaterlandes die Waffen er⸗ griffen haben. Wir würden erröten, wenn wir eitlen Ruhmes und Landesgelüſten weden zu den Waffen ge⸗ griffen hätten, aber wir beſtehen vor unſeren Toten. Denn wir wiſſen, daß wir nicht aus dieſem Grunde, ſon⸗ Ruhmes und Landesgelüſten wegen zu den Waffen ge⸗ zogen ſind. Wenn man uns verdächtigt, daß wir die Waffen geführt haben in einer brutalen Weiſe, die in der Welt einzig daſteht, wenn wir uns allein haben Kriegsverbrechen zuſchuſden kommen laſſen, ſo müſſen Dos Reichsgericht hat die Ange⸗ klagten nach beſtem Wiſſen und Gewiſſen abgeurteilt. wir das zurückmeiſen. Aber nicht dieſe Männer waren es, ſondern zur Anklage ſtand in Leipzig der Krie a. Deshalb iſt es granuen⸗ haft ungerecht, wenn uns allein die Gegner auf die An⸗ klagebank bringen. cher zur Verantwortung gezogen werden, dann muß das 8 Despaſß verfangen wir, daß alle, die an dem Krieg ſchuldig find, vor die Schranken eines unvarteifſchen Gerichtshofes gezogen werden. a 8 5 1 8. 8 8 4 5 F ˙“˙——— 95 2 9 te — teramter Seckenheim, dlvesheim. Hleckarhausen und Edingen Wenn überhaupt die Kriegsverbre⸗ Dann merden wir ſeben, oh Deufſchſanßd in der Art, wie es den Krieg geführt hat, nicht beſtehen kann. Die Pariſer Preſſe zur dentſchen Antworknote. Paris, 27. Juli. Die geſamte Pariſer Preſſe be⸗ ſpricht die deutſche Antwortnote auf das lebhafteſte. Man ſuche. Haltung Deutſchlands eine Frankreich und England beſchleunigen. Das„Journal de Gendve“ ſagt bei dieſer Gelegenheit, daß England nun umſomehr ſeine Einwilligung für die Entſendung neuer Truppen nach Oberſchleſien geben müßte, um nicht den Anſchein zu erwecken, als ob zwiſchen England und Deutſchland hinter dem Rücken Frankreichs über Ober⸗ ſchleſien Abmachungen getroffen worden ſeien. Wenn man Deutſchland ſchmeichle oder im Trüben fiſche, könne man nicht zur Wiederherſtellung des Friedens beitragen. a Die deutſch⸗amerikaniſchen Friedensverhandlungen. 1 5 betont, daß Deutſchland neuerdings aus der engliſch⸗ franzöſiſchen Meinnugsverſchiedenheit. Nutzen zu ziehen Man weiſt jedoch darauf hin, daß eine ſolche Spekulation ganz falſch ſei, denn jedenfalls würde dieſe 8 Verſtändigung zwiſchen 1 9 Paris, 27. Juli. Die„Chicago Tribune“ meldet aus Berlin: Aus beſtunterrichteter Quelle wird bekannt, daß die Beſprechungen zwiſchen dem amerikaniſchen Geſchäfts⸗ 8 b träger Dreſel und dem deutſchen Außenminiſter Roſen Dienſtmagd ohne Lohn. Novelle von Otto Hoecker. 5 Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) mel fiinktiv lie Mabel auf den Gang hinaus. Him⸗ 5 ſwelch fürchterliche Veranderung in wenigen Mi⸗ ſteß n! Alles rings um ſie ſchien in Flammen zu . der Rauch war unducchoringlich. Die Hand den Mund haltend, rannte ſie aufs Geradewohl dem nächſten Aufzugſchacht. Der Weg bis dort⸗ der ſonſt keine zehn Sekunden in Anſpruch nahm, endlos. Immer wieder ſtolperte ſie über den hen, en deg verſperrende Hinderniſſe. Mabel hörte grauenhaft um Hilfe ſchreien, und eine 0 e Minute währte es, bis ſie begriff, daß ſie es ſelbſt . die erſchöpft an einer Mauer lehnte, mit Er⸗ iemugsanfällen kämpfte und Jammerſchreie ausſtieß, die emand hörte, keiner beachtete.. Ein wahnwitzi etzen ü ie 5 ges Entſetzen überkam ſie. War das 5 letzte Stunde? Mußte ſie ſo unvermittelt, ohne be ühnt und gebüßt zu haben, aus ihrem jungen Le⸗ en in die Ewigkeit? —Uu—P———äcͤ4 5 Stund was würde aus ihrer Mutter— und aus Steve? b fie urte ſie nicht noch ſeinen herzhaften Handdruck, fühlte i ehergt hae wie er ſie in ſeine Arme genommen und men 1 155 Wie ſicher es ſich doch in ſolchen Ar⸗ ö 8 Steve! jammerte ſie auf.„Steve— ſo komm do hilf mir doch!“ 5 f 0 . Qualm wälzte ſich in Rieſenmaſſen über ſie, i auf fläche ſie faſt. Die roten Flammenzungen hüpften 8 ſie zu, alles um ſie kniſterte, lohte, brannte. Röcheln und Stöhnen, das wilde, verzweif⸗ lle Gekreiſch, dazwiſchen, von Todesangſt den vo 1 erbreßt, irre Gebete— und mitten hinein wilde Mab laſſen wiſſenden Kreatur— das alles verſchmolz zu einer chaotiſchen Sinfonie, von der jeder Takt ein Todes⸗ ſeufzer war, und die Meiſter Tod mit grauſigem Eifer dirigierte.— In irrer Verzweiflung wankte Mabel wei⸗ ter— immer weiter. Sie hatte beten gelernt, eine treue Mutter war allabendlich, ſolange ſie noch Kind geweſen, an ihrem Bett geſeſſen und hatte mit ihr gebetet— und dieſelbe gute Mutter, nun ſo müde und hinfällig geworden, fragte ſie auch jetzt zuweilen noch, ob ſie ihr Gebet auch nicht vergäße. Und nun, in ihrer grauſen Not, wo ſchon die Flammen ihre Haare ſengten und ihre Geſichtshaut aufſpringen machten— jetzt lallte ſie die alten Kindergebete und irrte und ſuchte den Schutz, den ſie ſo wundervoll einſt gefunden, ſuchte die treue 5 die ſie in kindiſchem Unbedacht zurückge⸗ wieſen. 8 Endlich tauchte der Fahrſtuhlſchacht auf— er ſtand offen, aber kein Aufzug war ſichtbar. Ein älteres Mäd⸗ chen lag wimmerd auf dem Boden, Mabel ſah ſie erſt, als ſie über ihren Körper taumelte. „Umſonſt rufſt du— keine Hilfe— ſie laſſen uns „ lallte die am Ende ihrer Kraft Befind⸗ iche. „Nein, ich will leben!“ ſchrie Mabel voll wilder Energie auf.„Komm, laß uns am Fahrſtuhlkabel hinunterrutſchen!“ a e „Ja, ja!“ Von neuer Energie erfaßt, ſchwankte die Näherin auf den Schacht zu und ſuchte das ſtarke Drahtſeil, an dem der Fahrſtuhlkorb befeſtigt war, zu faſſen. Es gelang ihr auch, aber ihre Kraft war dahin, am glatten Metall glitt ihre Hand aus— ein letzter, wahnwitziger Aufſchrei, und ihr Körper ſtürzte, ſich wiederholt uͤber⸗ ſchlagend, in die Tiefe. i 5 Mit beiden Händen auf dem pochenden Herzen ſtand del am Rande des Schachtes und ſuchte, die Tiefe Schacht war noch einzuatmen. roten Scheine konnte Körper erſpähen. beendet ſind. Auf alle Fragen Amerikas wurden de⸗ ſie eine ganze Anzahl zerſchellte Ihr irrer Blick ſchweifte in die Höhe. Die Luft im Ein raſcher Gedanke durchzuckte ſie— wie, wenn ſie an dem Drahtſeil hoch⸗ zuklettern wagte— ſie wußte, daß der Fahrſtuhl auf dem Dach endigte und nach dort auch eine Ausgangs⸗ tür hatte— wenn ſie bis dort hinaufklettern könnte! Und da hing ſie auch ſchon über der ſchauerlichen 5 Tiefe und verſuchte, ſich Zoll um Zoll höher zu ziehen. Unmittelbar an das Triangelgebäude ſtößt eines der Lehrgebäude der Newyorker Univerſität. Hier ſaßen in einem der Hörſäle im zehnten Stockwerk Studenten Das—— und lauſchten einer Pandektenvorleſung. liche Feuergeſchrei, der mit jeder neuen Minute bedro licher anwachſende Lärm, ließen die jungen Leute end⸗ lich auffahren. ſtreet führenden Fenſter des Hörſaals. ſahen ſie, aufs Straßenpflaſter Körper um Körper. Zugleich hörten die Studenten zu ſchlagen. Dann folgte raſch 1 und die von allen Seiten ertönenden rufe. Feuer, das Verzweiflun 3. 2 geſchrei der im brennenden Gebäude eingeſchloſſenen Ar⸗ Sie eilten an die nach der Waſhington⸗ Von hier aus wie der Körper eines Mannes durch die Luft ſauſte, um im nächſten Augenblick unten dumpf Anfänglich ſelbſt von Entſetzen und Grauen gepackt, verhielten ſich die jungen Studenten wie gelähmt. Dann er in den Hörſaal geſtürmt und aber kam ein Profeſ brachte die Schreckenskunde, daß auf dem Dache des brennenden Gebäudes zahlreiche Menſchen, die ſich dort⸗ hin in gräßlicher Todesnot geflüchtet, hilflos weilten und lebendigen Leibes verbrennen müßten, wenn ſie nicht ſchleunigſt gerettet würden. 3 Schluß folgt.) 5 1 * 12 8 5 7 N 5 5 1 5 J Ffffebigende Antworten erke. Die fpichfigſde err wie ſich Deutſchland zu einer geſetzmäßigen Aktion ö ürde, die im Hinblick auf die Reſolution Knox⸗Porter unternommen werden ſoll. Die deutſche Regierung ant⸗ a ſie eine Proklamation des Präſidenten Har⸗ Botſchafter in Amerika zu ernennen und die . liminarien zu vereinbaren. Man erfährt, daß Deutſchland gebeten wurde, eine Antwort bezüglich n Inhalt der Proklamation zu erteilen. Reichs⸗ anz N Ein niedriger fr f Boppard, 21. Juli. Die tiefe ſittliche Entrüſtung und en großen Abſcheu, welche die in der Nähe von Boppard am 4. Juli erfolgte Vergewaltigung eines 19jährigen un⸗ beſcholtenen deutſchen Mädchens vor den Augen der Mut⸗ ter durch einen Marokkaner in Deutſchland und im Aus⸗ lande hervorgerufen hat, ſucht man franzöſiſcherſeits dadurch abzuſchwächen, daß man den makelloſen Ruf der Vergewal⸗ tgin mit der Betonung in den Schmutz zieht, ſie habe den Marokkaner zu einem Stelldichein beſtellt, das alter⸗ durch die zufällige Anweſenheit der Mutter vereitelt n ſei. Gegenüber dieſem Verſuch, die Tatſachen mit niedrigen Mitteln zu verdrehen, bedarf es keines Wortes, echen doch die Zeugen und die Atteſte des deutſchen und des franzöſiſchen Arztes, ſowie das Ergebnis der ärztlichen Unterſuchung für die Richtigkeit der Darſtellung in der deutſchen Preſſe. Zur Ehre der zuständigen franzöſiſchen Förde wollen wir annehmen, daß der franzöſiſche Gou⸗ verneur von Mainz nach der Hinrichtung des marokka⸗ niſchen Mörders in Höchſt den anweſenden Deutſchen zurtef: „Sie ſehen, wie Frankreich Gerechtigkeit übt“ auch im Bop⸗ parter Fall wahr werde. Saarbrücken, 25. Juli. 0 i ngriff auf die Volksſchule. Zu dieſem Zweck beſchloß ſte, lle Anſtellungsprüfungen für junge Lehrer von nun ab im Saargebiet(Saarbrücken oder St. Ingbert) durch eine beſondere Prüfungskommiſſion vornehmen zu laſſen, die entlich herwbgeminderte Anſprüche machen ſoll. Außer⸗ dem wurde die obligatoriſche Einführung der franzöſiſchen Sprache von der 5. Klaſſe ab durch 4 Jahre hindurch be⸗ ſchloſſen, und zwar mit fünf wöchentlichen Pflichtſtunden und unter Streichung einer deutſchen Stunde, einer Stunde r Schönſchreiben und der Turnſtunden überhaupt. Die hrerſchaft verhält ſich allen dieſen Aeußerungen gegenüber im eigenen wie im Intereſſe der Schule ablehnend. 2 Zollkontrolle. kammern von Frankfurt a. M. und Hanau haben an das Reichsverkehrsminiſterium folgendes Telegramm gerichtet: Die heute in Kraft tretende franzöſiſche Verordnung, wonach die vom beſetzten ins unbeſetzte Gebiet verkehrenden Zuge gehende Schädigung des Wirtſchaftslebens dar. Wir erheden kane bedeutet und erbitten Abhilfe. —— 8 5 chleſiſchen Bahnnetz wieder aufgenommen. ergießt ſich aus dem Aufſtandsgebiet ein gewaltiger Men⸗ ſchenſtrom ins unbeſetzte Schleſien und darüber hinaus. Die P⸗güge müſſen mit Vorzügen fahren und Vor⸗ wie Nachzüge ſind beſetzt bis auf den letzten Platz. Nicht ge⸗ räumte Aufſtandsgebiet, verſucht doch die geſamte mit Oberſchleſien im Handelsverkehr ſtehende Geſchäftswelt, das während der wochenlangen Verkehrsabgeſchnittenheit g usverkaufte Induſtriegebiet ſchleunigſt zu berei⸗ rſtens, um den Konkurrenten zuvorzukommen, aber auch, um vor dem vielberedeten vierten Auf⸗ ieder jenſeits der Grenzen des Abſtimmungs⸗ lets ſein zu können. So gehören denn Fahrten von und nach Oberſchleſien heute zu ſolchen, bei denen nur Platzſtürmer und Ellenbogenkünſtler zu Sitzplätzen kom⸗ e i N Was aber noch auffällt bei der Einreiſe nach Ober⸗ ſchleſien und wenig begrüßenswert erſcheint, das ſind die ngen Reihen von Möbelwagenzügen, die man paſſiert. eſonders ſind es Bewohner der vom Polenterror am chlimmſten heimgeſuchten Süd- und Südoſtkreiſe, die ſich utſchloſſen haben, den Reſt ihrer ihnen nach den drei polniſchen Aufſtänden noch verbliebenen Habe ins ſichere Innerdeutſchland zu überführen. Aber auch aus den Snduſtrieorten des ſüdöſtlichen Grenzzipfels macht ſich eine gewiſſe Abwanderung bemerkbar. Man fürchtet doch auch, das Letzte zu verlieren, wenn Korfanty es wagen ſollte, ſeine Horden nochmals gegen die Deutſchen und gegen die Interalliierte Kommiſſion aufzupeitſchen. So verſtändlich nun einerſeits dieſes Ansreiſebedürfnis iſt, ſo bedauerlich iſt es andererſeits, geht doch mancher Pio⸗ nier des Deutſchtums damit außer Landes, wird doch dadurch dem Polen freiwillig ein Feld eingeräumt, das ihm nach Moral und Recht nicht zuſteht und das er mit Gewalt und mit ränkehafter franzöſiſcher Unterſtützung mit allen Mitteln zu erreichen verſuchte. 1 mit objektiven Leuten, die ihr Leben 4 in Oberſchleſien ihr Brot verdient haben, ſo hört man immer und immer wieder die Anſicht: der Aufſtand vom 3. Mai war kein polniſcher, ſondern franzöſi⸗ ſcher Aufſtand. Für dieſe Behauptung ſprechen ſoviel Tatſachen, daß man über den Charakter Herrn Le KRonds, der ſich ſelbſt in einem Geſpräch„mehr Diplo⸗ mat als General“ bezeichnete, nur einer Meinung ſein und es nicht perſtehen kann, daß jene Weſtmächte, die fair play verſprochen haben. einen ſolchen Vertreter in einem Gebiet dulden können, das als Treuhänder zu ver⸗ walten ſie ſich verpflichtet haben. Ueber die Entſtehung des iſt ſchon ti — nehmbar betrachtet. Das würde ihr geſtat⸗ Die Saarregierung macht einen Proteſ rheinischer Handelskammern gegen bie Perſonen N Frankfurt a. M., 21. Juli. Die Vereinigten Handels⸗ In oberſhleſſchen Muffendsgebiet. „Der wochenlang gehemmte Reiſeverkehr nach und von Oberſchleſien iſt ſeit einigen Tagen auf dem geſamten obei Und ſo ringer aber iſt der Andrang zu den Zügen in das ge⸗ 2 nzig Minuten Aufenthalt nehmen müſſen, ſtellt eine tlef⸗ zärfſten Proteſt gegen dieſes Vorgehen, welches eine reine 3 ſchleſiens und ſeiner Bevölkerung. raſche Entſcheidung. Je eher, deſto beſſer! 1 I. Nirz v3. deu Aufſtandsbeginn derſichert Le Rond dem deutſchen Bevollmächtigten, Fürſten von Hatz⸗ feld, daß„ſolange er in Oberſchleſien ſei, kein pol⸗ 8 2 Soldat oberſchleſiſchen Boden betreten würde“. Am 29. April läßt Le Rond die franzöſiſchen Grenzkommandos im Beuthen⸗Kattowitzer Oſt⸗ kreis abmarſchieren. 5 Am 2. Mai beſagt eine Bekanntmachung der In⸗ teralliierten Kommiſſion, daß Le Rond ſich nach Paris begeben habe. a 5 Am 3. Mai— Le Rond iſt außerhalb Ober⸗ ſchleſiens— bricht der Aufſtand los. Polniſche Soldaten überſchreiten kompagnieweiſe die Grenze ä und betreten oberſchleſiſches Gebiet. 0 Herr Le Rond aber kann ſich mit impoſanter Geſte gegen ſeine ordengeſchmückte Bruſt ſchlagen und ſagen: Solange ich in Oppeln war, iſt kein polniſcher Soldat auf oberſchleſiſches Gebiet gekommen... aber ich war eben auf der Reiſe nach Frankreich. ö 5 Daß die Franzoſen dem Korfantyſchen Verbrechen Vorſchub geleiſtet haben in leider nur zu zahlreichen Fällen— das werden wir aus dem Material noch erfah⸗ ren, an deſſen Zuſammenſtellung zurzeit gearbeitet wird. Daß es den franzöſiſchen Offizieren äußerſt ſchmerzlich und ärgerlich war, daß ihre engliſchen und italieniſchen Kameraden den ſchnöden Verrat nicht mitmachten, das geht aus vielen einwandfrei nachzuweiſenden Aeußerun⸗ gen hervor. Wie bitterböſe die Herren vom Stabe Le Ronds über der heldenmütigen Widerſtand der Italiener waren, deren bravouröſe Verteidigung von Groß⸗Strelitz am Himmelfahrtstage viel zu wenig bekannt geworden iſt, beweiſt der Brief eines franzöſiſchen Offiziers, der an⸗ läßlich der Haltung der Italiener in Groß⸗Strelitz ſchrieb: „Les Italiens ſont plus bockes que les boches ils— mömes.“ Kommentar überflüſſig! Kein Wunder, daß die oberſchleſiſche Bevölkerung in den franzöſiſchen Be⸗ ſatzungstruppen nicht Treuhänder, geſchweige denn Be⸗ ſchützer ſieh!. ndern nur das, was ſie(keine Regel ohne Ausnahme) eben wirklich ſind. 8 s Oppeln ſelbſt hat ſich im Laufe der letzten vierzehn Tage erheblich verändert. Zwar hat die Stadt immer noch jenes internationale Gepräge, das ſie aus dem Rah⸗ men der geruhigen preußiſchen Mittelſtadt hinaushebt, aber die Scharen deutſcher Jünglinge, die Angehörigen des opferwilligen deutſchen Selbſtſchutzes fehlen. So iſt denn die alte Piaſtenſtadt wieder von der Etappenzentrale eines Feldzugs zum Sitz fremdländiſcher Militärs und ihrer Stäbe geworden. Auch die zahlreichen ausländi⸗ ſchen Journaliſten, Kinooperateure und Schlachtenbumm⸗ ler haben ſie verlaſſen. Nicht ohne ernſte Beſorgnis aber ſah man die deutſchen Helden vom Selbſtſchutz und deſſen Führer ſcheiden. Denn Korfantys Verſprechen waren zu oft eitel Trug. Und Herrn Le Ronds Verwaltung betet keine ausreichenden Garantien für die Sicherheit Ober⸗ Im allgemeinen herrſcht daher bei Arm und Reich der eine Wunſch vor: l. Breſt⸗Litowsk und Verſailez. Von Profeſſor Dr. Hermann Jordan(Erlangen). Außenpolitiſch iſt es gegenwärtig unſere Hauptauf⸗ gabe, vor dem Auslande, ſowohl bei den Feinden wie bei den Neutralen, und ebenſo auch im Inlande die Erkennt⸗ nis immer mehr zum Durchbruch zu bringen, daß der Friede von Verſailles auf Unwahrheit und Ungerechtig⸗ keit beruht, daß es für unſere Feinde, da wir nicht die Schuld am Ausbruch des Krieges tragen, keinerlei Recht und Entſchuldigung für ihr gewalttätiges Verfahren ge⸗ gen uns gibt. a Leider wird dieſer dringend notwendige Nachweis uns wieder durch die ſozialiſtiſche Propaganda außerordent⸗ lich erſchwert. In Reden, Schriften und Zeitungen der ſozialiſtiſchen Parteien einſchließlich der Mehrheitsſozia⸗ 0 liſten kann man immer wieder hören und leſen, da ja die Nimmt man nun engere Fühlung mit deutſch⸗ober⸗ den, darum — — Alliierten im Frieden von Verſailles uns gegenüber nur dasſelbe täten, was wir Rußland gegenüber im Frieden von Breſt⸗Litowsk getan hätten. Wenn man dieſer Be⸗ hauptung im Geſpräch mit ſozialiſtiſchen Arbeitern be⸗ gegnet, ſo kann man ſich ja vielleicht nicht wundern, denn ſie ſind kaum in der Lage, die Sache nachzuprüfen. Aber wenn man das von ſozialiſtiſchen Führern hört, ſo faßt man ſich an den Kopf und fragt ſich, wie eine derartige Behauptung angeſichts der vorliegenden Tatſachen mög⸗ lich iſt. Selbſt Lloyd George hat ſich wohl gehütet, auf der Londoner Konferenz den Frieden von Verſailles mit dem von Breſt⸗Litowsk zu begründen, ſondern nur mit dem Frankfurter Frieden, eine Begründung, die zwar auch fadenſcheinig iſt, aber doch nicht ſo fadenſcheinig, wie der Vergleich mit Breſt⸗Litowsk, denn darauf hätten die deutſchen Unterhändler einfach antworten können:„Gebt uns einen Frieden wie den von Breſt⸗Litowsk und wir ſind mehr als zufrieden“. Aber gerade darum, weil es Deutſche ſind, die mit dem Frieden von Breſt⸗Litowsk den furchtbaren Frieden von Verſailles öffentlich begrün⸗ den und unſere internationale Stellung dadurch maßlos ſchädigen, muß man an der Hand der Friedensbeſtim⸗ mung von Breſt⸗Litowsk immer wieder auf die Tatſache hinweiſen. e Das eigentümliche iſt nun das, daß die weſentlichen Beſtimmunngen des Friedens von Breſt⸗Litowsk, näm⸗ lich die Befreiung der unter ruſſiſche Herrſchaft geratenen Fremdvölker: Polen, Litauen, Letten, Eſten von dem ruſ⸗ ſiſchen Joche eine Durchführung gerade der Politik war, die die Sozialdemokratie mit ihrer Grundeinſtellung ge⸗ gen den ruſſiſchen Zarismus von Anfang des Krieges an * 5 „ verfolgt und die Reichskanzler v. Bethmann Hollweg zu * ſeinigen gemacht hatte. Es wird wohl wenige ernſt 5 7 geben, di mich Anſicht 1 igzigliſtiſche Be 8 E — — — ein ſchwerer politischer Fehler war, der ul um den zeitigen Frieden mit Rußland im Jahre 1916 gehört haben, ſondern in denen der Ruſſe lediglich— ö Artikel IX von Breſt lautet:„Die vertragſchließenden Friede von Breſt⸗Litowsk die Entſchuldigung für 8 Verſailler Frieden ſei!. N 9 der Memoiren des Prinzen Sixtus von Bourbon 5 1 N N ** — hat. Man leſe einmal, was Führer der Rechten, tober 1916 in einer Sitzung beim Reichskanzler kurz vor der Befreiungserklärung Polens gegen dieſe Polenpolitik geſagt haben(wiedergeeben in der Schrift:„Jordan, Wie kam es? zweite Auflage, Berlin 1920, Verlag der Voſſiſchen Buchhandlung S. 46) und es wird deutlich⸗ welche grundſätzlich falſche Politik der Kanzler, mit der demokratiſch⸗ſozialiſtiſchen Mehrheit verfolgt hat. Aber, nachdem einmal das Unglück geſchehen war, Zarentum geſtürzt, der Bolſchewismus zur Herrſchaft ge⸗ kommen war, was blieb da weiter übrig, als dieſe Politik fortzuſetzen!? Stalte man etwa die Polen, Litauer, Let⸗ ten und Eſten und die Deutſchen in den Oſtſeeprovinzen den bolſchewiſtiſchen Horden ausliefern? Man konnte ſie aber auch nicht einfach ihrem Schickſale überlaſſen, denn das bedeutete zunächſt die Gefahr ihrer baldigen Ueberflutung darch den roten Terror. Und wenn wir Polen ſofort ganz aus der Hand ließen, ſo würde uns in ihm, währcud wir im Weſten in ſchwerſten Kämpfen lagen, im Oſten mit franzöſiſcher Hilfe ſehr bald ein Geg⸗ ner entſtanden ſein, was wir natürlich verhindern muß⸗ ten. Es entſprach alſo durchaus den Verhältniſſen, wenn der Friede von Breſt⸗Ltiowsk in Artikel III be⸗ ſtimmte, daß die weſtlichen Fremdvölker Rußlands frei werden, aber mit dem Zuſatze:„Deutſchland und Oeſter“ reich-Ungarn beabſichtigen, das künftige Schickſal dieſer Gebiete im Benehmen mit deren Bevölkerung zu beſtim⸗ men“. Und die dem Vertrag beigegebene Denkſchrift der Regierung betont noch einmal ausdrücklich, daß dieſe g biete„nicht der Staatshoheit der Mittelmächte unterwor? fen würden“. Und es handelt ſich um Gebiete, die nie zu dem, wie der Ruſſe ſagt,„heiligen Boden“ Rußlands Eroberer und dann als Beamter gewirkt hatte. 1 alſo mit dieſem Verfahren der Mittelmächte die Anne“ rion eines zu 85 Prozent urdeutſchen Landes wie Elſaß⸗ Lothringen im Verſailler Frieden zu rechtfertigen unten“ nimmt, mit dem iſt ſchwerlich ernſthaft zu rechten. 1 Und nun vergleiche man die weiteren Beſtimmungen von Breſt und von Verſailles. Rußland behält ſein ge“ ſamtes Heeresmaterial und ſeine geſamte Kriegsflott, Deutſchland liefert beides bis auf kümmerliche Reſte aus: 5 Rußland behält ſeine ganze Handelsflotte, zahlt bis auf“ die gegenſeitigen Aufrechnungen der Aufwendung für die Gefangenen keinen Pfennig Kriegskoſten oder„Repara“ tionen“, Deutſchland liefert ſelbſt ſeine ganze Handels. flotte aus, muß Kohlen, Milchkühe, Pferde uſw. abgeben und ſoll dann etwa 250 Milliarden Kriegskoſten zahlen“ der ruſſiſche Boden wird völlig von den Deutſchen ge? räumt, während die Entente große Gebiete des Weſtens für lange Jahre beſetzt hält; Rußland behält ſeine volle Statsboheit, Deutſchlands Flüſſe werden international! ſiert, Ententekommiſſionen überwachen Heer, Zölle, Un verſiläten uſw. und ſetzen ſich in den deutſchen Städten feſt und müſſen von Deutſchland bezahlt werden. Breſt-Litorsk keinerlei Schuldbekenntniſſe Rußlands, ob wohl die Schuld Rußlands klar erwieſen war, keine For⸗ derungen von Auslieferungen Kriegsſchuldiger oder ihrer Beſtrafung, was Verſailles von uns fordert. ö Beſonders intereſſant iſt der Vergleich des Artikels [X von Breſt mit dem Artikel 116 von Verſailles. Tele verzichten gegenſeitig auf den Erſatz ihrer Krieg? loſten, d. h. die ſtaatlichen Aufwendungen für die Krieg führung hier und auf den Erſatz der Kriegsſchäden, d.. derjenigen Schäden, die ihnen und ihren Angehörigen in den Kriegsgebieten durch militäriſche Maßnahmen mi! Einſchluß aller in Feindesland vorgenommenen Req ſitionen entſtanden ſind.“ Das iſt alſo ein billige, gegenſeitiger Verzicht. Das genügt aber der Enten 5 nicht; ſie fordert daher in Artikel 116 des Friedensver trages von Verſailles:„Die alliierten und aſſoziierten Mächte behalten ausdrücklich das Recht Rußlands vor, von Deutſchland alle Wiederherſtellungen und Wiedergu 5 machungen zu verlangen, die den Grundſätzen des gegen wärtigen Vertrages entſprechen.“ Däs bedeutet alſo, da Deutſchland verpflichtet ſein ſoll, auch alle Kriegsſchäden, die durch ruſſiſche und deutſche Kanonen im Oſten 10 ſtande gekommen ſind, alle ruſſiſchen Kriegsproviſione uſw. an Rußland zu zahlen. Es ſoll alſo der Ausglei frieden von Breſt⸗Litowsk, der Rußland und Deutſchlaß, gegenſeitige Freiheit gab, nachträglich in einem Mor frieden gegen Deutſchland umgewandelt werden Und da ſagen dann deutſche ſozialiſtiſche Führer, können. Es hat dieſe Behauptung der Sozialiſten parteip der tiſche Gründe. In immer weiteren Kreiſen, ſelbſt in m ſozialiſtiſchen Arbeiterſchaft Deutſchlands, dämmert nia allmählich die Erkenntnis, daß alles demokraliſchſſogen 5 liſtiſche Gerede von dem feindlichen Verſtändigungswin. während des Krieges eitel Irrtum oder Schwindel ger, und daß die Entente zu allen Zeiten nur auf einen Neat wüſtungsfrieden, wie er uns in Verſailles auferk 15 N wurde, hingearbeitet hat. Der Wiener Botſchafler Grag Wedel hat ja erſt wieder in dieſen Tagen an der das 14 einwandfrei aufgezeigt. Diejenigen, die mit dem er von dem Verſtändigungswillen unſerer Feinde unſif Volk eingelullt haben, ſo daß es die Waffen wege müſſen ſich nun krampfhaft bemühen, ſich dadurch zu age teidigen, daß wir ſelbſt an dem Nichteinlenken der Fein N Graf Behr, Graf Yorck von Wartenburg u. a. am„ ſchuld ſind. rt. Die Wahrheit ſchreitet auch hier nur langſam feng Aber wie die Schuld am Kriege allmählich ſich klärt 17„ die Entente immer ſtärker belaſtet wird, ſo klärt 5 ch 99 16 1 allmählich die Frage, wo die deutſchen Politiker ſitzen icht an dem Elend unſerer Tage die Schuldigen ſind. Je, . f 1 5 der Friede von Breſt⸗Litowsk, nicht das ſtarke und e treue Feſthalten unſerer Heerführer an der 5 a 5 55 3 8 8 5 f Frchſcnne des gumpfes Haben ung. ing. Werd. de l ſehnn, ſondern die Schalmeien über den feindlichen Ver⸗ genden swillen, die die Kraft eines um ſein Leben ein⸗ Aden Volkes zerbrochen haben. 5 Die Titelſucht. Titel neue Reichsverfaſſung hat bekanntlich Orden und Federgbgeſchafft, aber nicht beſeitigen konnte ſie mit einem die Atrich die Eitelkeit der Menſchen im allgemeinen und rund Schwäche der Deutſchen für möglichſt wohlklingende Sten Die zuſtändige Elen Expeßſeroch.„Geheime Oberregierungsräte“, ſondern nur aber ö i 1 Rei Amtsbezeichnung das Wort„Geheimer“ ſchon vor U 2 und Keſtattet. klär“ tommerzienrat⸗ werden nicht mehr verliehen. Unge⸗ den Bit noch die„Profeſſoren⸗Frage“. In dem betreffen⸗ ſchen Grfaſſungsortikel heißt es nämlich, daß die akademi⸗ und ade Man iſt ſich nun nicht über⸗ demiſche vollkommen einig darüber, ob„Profeſſor“ ein aka⸗ 2 V EA * 2 2 E . — 2 8 D 2 . 5 E 25 E 0 2 — — — 2 2 0 8 2 2 2 8 5 1 2 . 8 ausfeänzelnen, Ländern do rüber ſtatt, unter welchen Vor⸗ verdfenungen Männern, die ſich um Kunſt und Wiſſenſchaft jute zueim Reichsminiſterium des Innern zahlloſe G ſeitst ker So verlangten merkwürdigerweiſe die Kanzleibeam⸗ 5 nach ih Fortlaſſung des„Kanzlei“, ſcheinbar deshalb, weil Vorienrer Meinung das Publikum mit dieſem Wort die haulellung von etwas Muffigem, von Aktenſtaub u. über⸗ von etwas Untergeordnetem verbindet. Aber auch den Nichtbeamten iſt das Intereſſe für Titel ſehr Innern So ging beiſpielsweiſe dem Reichsminiſterium des Apotheke micht offiziell, ſondern privatim die Anregung zu, berſahekern die Amtsbezeichnung„Pharmazierat“(I) zu auf den. Der Drang nach Titeln iſt nicht zum wenigſten le Eitelkeit u. den Einfluß des weiblichen Geſchlechts i führen. Denn die Bezeichnung„Frau Stellvertre⸗ eine 8, Oberkraukenkaſſeninſpektor“ iſt noch heute mancher Wie rzensfreude. 5 g N Ii der Vorſitzende des Beamten-Wirtſchftsvereins ſagt, noch nach ſeinen Beobachtungen heutzutage auf den Titel che omehr Gewicht gelegt als früher. Selbſt kaufmänni⸗ 7 . 55 5 ——— 5 0 sch üͤlngeſtellte, die früher nie daran gedacht haben, zeigen I ürzii vunkto ihres Titels ſehr empfindlich. So fühlte ſich tien 5 ein kaufmänniſcher Angeſtellteu dieſer Organiſa⸗ 5 nicht adurch gekränkt, daß ſein Titel„Dienſtſtellenleiter“ blende genügend beachtet wurde. Er brachte eine dahinge⸗ ö ö Aegsdteſchwerde ſogar vor den Schlichtungsausſchuß. N und derlich äußerte ſich der Vorſitzende der Aerztekammer * Herrcher Vorſitzende des Berliner Anwaltvereins. Beide 5 durch erklärten, daß die Mitglieder dieſer Vereinigungen wit dels. nicht auf einen Titel verſeſſen ſeien, daß man aber 5 rechnen Unwiſſenheit und den Vorurteilen des Publikums 5 wälten müſſe. Dieſes bringe älteren Aerzten and An⸗ ö Sg täte nach ihrem Alter die Anwartſchaft auf den Titel lun uc rat oder Juſtizrat gehabt hätten, dkeſen Titel aber Iden 15 5 haben, Mißtrauen entgegen. Jedenfalls befän⸗ 5 bekomh diejenigen Aerzte und Anwälte. die noch den Titel „ ALine men haben, gegenüber ihren anderen Kollegen in „ wiuirtſchaftlichen Vorteil. 5 3 1. 8 5 3 gauche Verlag von Moritz Schauenburg in Lahr(Baden), 5 5 Pinkeng ſoeben ein Büchlein unter dem Titel„Des Lahrer 5 dunden en, Boten Hundertjähriger Kalender“ Preis g- 5 klärung Wk. 8—(Porto 60 bfg.) Dieſes enthält die Er⸗ ei en und Deutung aller aſtronomiſchen und aſtrologiſchen I Fehlbedaund Dinge, die im Kalender ſtehen, ſowie viele 5 eachte Wetter⸗ und Bauernregeln und landwirtſchaft⸗ 1 Gelefſchtungen für alle Monate des Jahres. Man muß 15 N ünterritttwort des auf dem Gebiete der Kalenderkunde beſt⸗ . dann wöteten Verfaſſers dieſes Büchleins geleſen haben, deltbekard man verſtehen, weshalb gerade der Verlag des „ dur unnunten„Lahrer Hinkenden Boten“ ſich entſchloſſen e zu laſſen auch einen„Hundertjährigen Kalender“ ericheinen 1 Vermiſchtes. e 5 125 5 J. hre, Glücksspiel oder Geſchiclichkeitsſviels a 6 Job. Hild der Frankfurter Meſſe hatte der Kaufmaun wbarat der aus Leipzig in einer Wirtſchaft einen Spiel⸗ 3 itſpiageſtellt, an dem aut ein halbes Dutzend Perſo⸗ „„ I Anez ſſlelen konnten. Der Apparat hatte die Form 1 J gabe boss, deſſen Oberfläche eine Rennbahn darſtellte. „ duckey des Teilnehmers war es, den von ihm gewählten 8 9— 8 Reiter wurden zu Spielbeginn am Start in fe eingen Kufgeſtellt— durch Federdruck dem Ziel nahe⸗ „de feinen(Schoß der Gaul übers Ziel, io hatte der Spie⸗ * i Spiele Linſatz verloren. Die Einſätze waren nicht hach, 1 eine def chlanangeur mochte am meiſten gewinnen. Die Po⸗ 3 11 er Anklanahmte den Apparat und gegen H. kam es zu 1 der Straſtane wegen gewerbsmäßigen Glu⸗ksſpiels. In * auf e ammerverhandlung war der Anparat aufgebaut, 14 4 klagten enem Boden aufgeſtellt werden muß. Vom An⸗ 2 Vappar wurde behauptet, daß es ſich um keinen Glücks⸗ 15 bs 05 at drehe, ſondern daß es auf die Geſchicklichkeit 15 er Kriſelteinehmers ankomme. Während zwei Frankfur⸗ 2 100 um inalbeamte auf dem Standpunkt ſtanden, daß es „ einen Glücksſpielapparat handle, wurde von der 5 unt Götz g darauf hingewieſen, daß Kriminaloberinſpek⸗ 15 tei der in Berti V v. 5 175 kes, Kri erliner Spielerkreiſen wie ein Tiger gefürch⸗ . wutsſpier inalkommiſſar Köppen das Spiel als Geſchicklich⸗ a, VMuden erklärt und gegen ſeine Aufſtellung nichts einzu⸗ Vibe Gefbabt hätten. Der Staatsanwalt beantragte eine *. katteidi fängnis und 2000 Mark Geldſtrafe, während der 1. inte— Freiſprechung beantragte. Das Gericht er⸗ te e reiſprechung. 3* 3 b r nd ite ruermählung der Henny Porten. Am Sonnkag „ geſtte als cchzeit der Filmdiva Henny Porten, deren erſter r⸗ brallen iſt ffizier bei einem Sturmangriff in Frankreich de lenkt. Arzt mit Dr med. Ritter von Kaufmann⸗Aſſer einem wird. aus Garmiſch⸗Partenkirchen, ſtatt. Henny Por⸗ uin ihre Filmtätigkeit nicht aufgeben. g „;wadeag unpitener für Sommerfriſchlet in Oberösterreich. 1 balmden 110 Landesregierung haben beſchloſſen, daß alle Ge⸗ ich aben. zien welchen ſich Sommerfriſchler über 8 Tage auf⸗ ie onen, für pro Kopf und Tag eine Kopfſteuer bis zu 10 f don ind Ausländer bis zu 50 Kronen erheben dürfen. 1 158 s Ane teichsdeutſche nicht betroffen, denn ſie gelten 22 erſriſchlem der. Nun wurde weiterhin beſchloſſen, daß; on ier, welche hren Wohnſitz in Oberöſte 5 — nis der erſten Entſtehung und Kunſtwerkes in unſerer Taſche, das die Pflichten und Freu⸗ gegen beſteht darin, daß er zuerſt mit beſonderem Geſchmack eine große Brückenwage und wollte ſie zum Andenken mit⸗ ſtampft hatte, bereits wieder in den Wäldern verſchmunden. Mitglied des verkehrsminiſterium daß dies nach Verwaltungsgeſetz von dem Präſidenten 8 8 der der Taten a8 0 Entwicklung des kleinen 0 den uſeres Tagwerkes bemißt, war bisher nicht vollſtändig aufgeklärt. Namentlich die Rolle, die Nürnberg und ſein. in dieſer Hinſicht meiſt genannter Sohn Peter Henlein dabei geſpielt hat, erſchien bis jetzt zweifelhaft in der Geſchichte der Uhr. Die wichtige Frage iſt, ob der Nürnberger in der Tat zuerſt die Kraft der geſpannten Feder zum Antrieb der Uhren benützte. Dieſe Frage muß nach den Forſchungser⸗ gebniſſen des Nürnberger Archivrats Gümbel im neueſten Bayerlandheft(Verlag H. Eder, München, Schell ingſtraße 44. f Preis 2-Mark) verneint werden. Schon ein bis zwei Men⸗ ſchenalter vor Henlein gab es Standuhren, die ihre Trieb⸗ kraft durch Federzüg erhielten. Henleins Verdienſt da⸗ das umfangreiche Trieb⸗ und Gangwerk der ſchon länger be⸗ kannten Taſchen⸗ und Reiſeuhren ſo verkleinerte, daß ſie in einer Hülſe Platz fanden und bequem am Körper oder im Geldbeutel getragen werden konnten. Bereits im J 1521 benützte der Nürnberger Stadtrat ſolche Uehrletin. Eine Eiſeubahnſtation auf dem Malaiiſchen Archepel von wilden Elefanten überfallen. Eine Herde wilder Elefanten hat kürzlich eine Eiſenbahnſtation überfallen und dort das furchtbarſte Entſetzen hervorgerufen. Der Stationsvor⸗ ſteher des kleinen Dorfes Ayer Hitam in den Wäldern von Panang im Malaiiſchen Archipel hörte plötzlich ein lautes Trompeten hinter ſeinem Hauſe. Als er herausſah, be⸗ merkte er eine Anzahl von wilden Elefanten, die in ſeine Küche eindrangen. Sie zerſtörten ihm das ganze Haus, indem ſie mit der Gewalt ihrer Leiber die Wände nieder⸗ riſſen und ſetzten ihr Vernichtungswerk in den nahegelege⸗ nen Arbeiterhäuschen fort. Die Arbeier kletterten voller Angſt auf die Bäume, aber die Elefanten folgten ihnen und traten dabei ein eiſernes Gitter nieder, wie wenn es ein Zaun aus Streichhölzern wäre. Ein Elefant ergriff fortſchleppen; als ſie ihm aber zu ſchwer ward, warf er ſie auf die Schienen. Ein anderes Tier fiel in einen Brun⸗ nen und hatte ſich ſo gefangen. Der Stationsvorſteher tele⸗ graphieret um Hilfe, aber bevor diefe anlangte, war dite wilde Herde, nachdem ſie alles in Grund und Boden ver⸗ —— Badiſcher Landtag. Karlsruhe, 27. Juli. Zu Beginn der geſtrigen Nachmit⸗ tagsſitzung gedachte zunächſt Abg. Schön(Dem.) des ver⸗ ſtorbenen Kammermitgliedes Saenger(Dem.), zu deſſen Ge⸗ dächtnis ſich die Mitglieder des Hauſes von den Sitzen erho⸗ ben. In der gleichen Weiſe wurde das Andenken verſchte⸗ ener während der Landtagsperiode verſtorbener früherer Abgeordneter geehrt.— Sodann teilte Abg. Dr. Leſer(D.) mit, oͤaß für den verſtorbenen Abgeordneetn Saenger, Bür⸗ germeiſter und Landwirt Meyer in Kleenheimſtetten als Geſchäftsoroͤnungsausſchuſſes gewählt wor⸗ den ſei. Es folgte die Erledigunge verſchiedener kleiner Anfra⸗ gen. Auch eine ſolche von deutſchnattonaler Seite über die Einwanderung fremoͤſtändiger und außerdeutſcher Perſonen für den Zuzug die Zuſtimmung der Gemeinden notwendig ſei und daß gegen ſolche Leute, die ſich ohne Erlaubnis nte⸗ derlaſſen, polizeilich eingeſchritten und Ausweiſungsbefehl erlaſſen wird. Auf eine weitere Anfrage von gleicher Seite, ob der Regierung bekannt ſei, daß in Kehl das Verhalten von Bamten als ſtaatsſchädlich empfunden werde, antwor⸗ tete Miniſter Remmele, daß der Regierung davon nichts be⸗ kaunt ſei.— Auf eine ſozialdemokratiſche Anfrage über Ver⸗ größerung des Zuſtändigkeitsbereiches Bayerns im Reichs⸗ erwiderte ein Regie rungsvertreter, den bisher eingegangen Mitteilungen nicht der Fall ſei. b Es folgte die zweite Beratung über den Geſetzentwurf betr. das Fürſorgegeſetz für Gemeinde und Körperſchafts⸗ beamte. Miniſter Remmele teilte mit, daß das Staats⸗ miniſterium zu dem Beſchluß des Landtags bei der erſten Leſung die Stellung eingenommen habe, den vom Landtag angenommenen Anträgen Ziegelmaier⸗Oberkirch(3.) und Rauſch(S.] bez. der Anrechnung der vorgeſetzlichen Dienſt⸗ zeit zuzuſtimmen. Die beantragte Erhöhung des Einkom⸗ menanſchlags von 15000 auf 20000 Mark war zur Zeit aus verſicherungstechniſchen Gründen nicht möglich. Nach kur⸗ zer Ausſprache wurde das Geſetz in zweiter Leſung ange⸗ nommen, ebenſo eine Entſchließung Ziegelmaier⸗Oberkirch (3), bei einer Erhöhung der Einkommensgrenze eine rück⸗ ſirkende Geltung zu ermöglichen. Ohne Ausſprache wurde hiernach der Geſetzentwurf über die Aenderung des Verwaltungsgebührengeſetzes einſtim⸗ mig angenommen. Nach dem Geſetz werden, zu den im und anderen Geſetzen vorgeſehenen Sporteln und Taxen Zuſchläge von 40 Prozent erhoben. Es folgte die Beratung des 3. Nachtroges zum Staats⸗ voranſchlag. Der Etat des vormaligen Miniſteriums des Auswärtigen wurde unverändert angenommen. Abg. D. Mayer⸗Karlsruhe(D. N.;) begründete einen Antrag auf Er⸗ richtung einer Miniſterialabteilung für Landwirtſchaft, wo⸗ zu Finanzminister Köhler erklärte, daß zu dieſem Antrag Stellung genommen werden könne, wenn er im Fel ben⸗ ausſchuß erledigt ſei. Bei der Beſprechung der Anforderun⸗ gen des Miniſteriums des Innern entſpann ſich eine län⸗ gere Debatte über die Verwendung des Gewinns der bad. Fleiſchverſorgungsſtelle in Höhe von 4200 000 Mark.— Abg. Maier⸗ Heidelberg(S.) begründete einen Antrag auf Streichung eines Poſtens von 20000 Mark zur Förderung des Gerſtenbaues. 2 200 000 Mark ſollten für die Landwirt⸗ ſchaft und 2 Millionen für die Kinderfürſorge verwendet werden. Bei dieſer Ausſprache kam es zu einem Zuſam⸗ menſtoß zwiſchen dem Abg. Maier⸗Heidelberg(S.) und dem Abg. Dr. Schofer(3), in deſſen Verlauf beide Abgeordnete zur Ordnung gerufen wurden. Schließlich wurde beſchloſſen die ganze Angelegenheit über die Verwendung der 4.2 Millionen Mark aus dem Gewinn der badiſchen Fleiſchverſorgungsſtelle nochmal im Ausſchuß zu beſprechen.— Abends 8 Uhr wure beſchloſſen, die Wei⸗ terberatung auf Donnerstag nachmittag 3 Uhr zu vertagen: Auf der Tagesordnung ſtehen ferner noch verſchiedene Ge⸗ ſetzentwürfe. f E 1 ze Karlsruhe, 27. Juli. Die Badiſche Regierung hat dem Landtag ſoeben drei Geſetzentwürfe zugehen laſſen. Der erſte Geſetzentwurf hat die Ausführung des Reichsgeſetzes zur Entlaſtung der Gerichte vom 11. März 1921 zum Gegenſtand. Bei dieſem Geſetzentwurf handelt es ſich einmal um die Erhöhung der Zu rdigkeit der Gemneindegerichte bis zu 300 Mk.(bisher 60 Mk.) und ferner um eine Aenderung des § 134 des badiſchen Koſtengeſetzes. da dieſes Geſetz eine Rege⸗ lung der Koſtenfrage nur für Streitigkeiten bis zu einem Wert von 60 Mark enthält. Ferner wird in dem Geſetzent⸗ wurf das Tätigkeitsgebiet des Gerichtsſchreibers erweitert. Der zweite Geſetzentwurf behandelt die erhöhte Anrechnung der während des Krieges 1914/18 zurückgelegten Dienſtzeit. In dem Geſetz wird u. a. beſtimmt, daß bei der Berechnung zugerechnet wi Da den Kriegsteilnehmern die Kriegs⸗ jahre bereits ſeit Beginn des Krieges angerechnet werde 0 ſteht der Geſetzentwurf e SEDerböhte Anreg hren? Das Gehn f noch in Kirche ſeiner Vatertadt Aufnahme finden ſollte, wenn El⸗ den die Beſtimmungen über die Vergnügungsſteuer ver und gilt in allen Gemeinden, Leibesübung ohne Totaliſator, Wettbewerb ohne Tanz, Ver⸗ anſtaltungen von einzelnen Perſonen in privaten Wohn ⸗ räumen ohne Entgelt auch für Speiſen und Getränke, aber nicht in Vereinsräumen, ſowie endlich anerkannte m⸗ b ſtaltungen im öffentlichen Intereſſe. Die Kar be- N * er Friegsbie adde Sagte fmepme gn 135 rechende Rückwirkung vor. ließlich iſt e e b n Geſetzentwurf betreffend die Aenderung des Geſetzes über die Erziehung nicht vollſinniger Kinder zugegangen, in dem beſtimmt wird, daß die Verpflegungsſätze nun alliahriich. und nicht wie bisher für einen Zeitraum von 10 Jahren feſt⸗ geſetzt werden. 0 5 i * Karlsruhe, 26. Juli. Dem Haushaltausſchuß des Land. tages iſt eine Denkſchrift der Regierung über die Umgeſtal⸗ tung der„Hochburg“ in eine landwirtſchaftliche Schule, ähn⸗ lich wie Auguſtenberg, zugegangen. Die Hochburg wurde als eine ſtaatliche Ackerbauſchule im Jahre 1846 gegründet, war einige Zeit im privaten Beſitz von 1892 aber im ſtaat⸗ lichen Betrieb. In der Denewelft wird betont die nwqga lung der Ackerbauſchule in eine Landwirtſchaftsſchule werde beſonderen Schwierigkeiten nicht begegnen. Die vorhandenen Gebäulichkeiten dürften auch dem neuen Zwecke entſprechen, ohne daß beſondere Veränderungen vorgenommen werden müßten. Nur die Landwirtſchaftskammer werde genötigt ſein, die ihr gehörige Saatzuchtanſtalt wegzuverlege! Baden und Nachbarſtaaten. 4 Das neue Ortsklaſſeuverzeichnis.. Wie wir hören, hat das Finanzminiſterium zu dem zur⸗ zeit in Arbeit befindlichen neueg Ortsklaſſen verzeichnis be⸗ antragt, folgende Städte in Ortsklaſſe A aufzunehmen: nämlich Baden-Baden, Frefburg, Heidelberg, Karlsruhe, Kehl, Konſtanz, Mannheim, Pforzheim. St. Blaſien und Schwetzigen. Von dieſen Städten war gisher nur 5 8 heim in Ortsklaſſe A, die übrigen B mit Ausnahme von St. Blaſien und Schwetzingen, die ſich jetzt in O befinden. „ Karlsöruhe, 28. Juli. In der Nähmaſchtnenfabrik von Haid und Neu kam es beim Ausſchlacken einer Teuerung zu einer Gasexploſion, durch die ein Teil des Gebäudes in Brand geriet. Infolge des Eingreifens des Feuerwehr konnte eine weitere Ausdehnung des Brandes vergütet wer⸗ den. Der Schaden beträgt 5000 Mark. Leider wurden aber mhrere bei dem Keſſel beſchäftigte Heizer und Hilfsarbeiter mehr oder minder ſchwer verletzt. Die Verletzten wurden mit dem Krankenauto in das Städt. Krankenhaus verbracht. * Mülhauſen, 26. Juli. Eine ungeheuere Feuersdoeunſt, 1 die noch immer anhält, droht den großen Wald zwiſchen 5 Grafenwalde und Wittelsheim zu zerſtören. Das aer de ſcheint durch kynaken der Lokomotive des Zuges Nülhauf 8 E Thann en: ton“ en zu ſein. Sämtliche Feuerwehren dern umliegenden Tiaier ſind zur Hilfeleiſtung anger“al. Mann befürchtet, da3 ber ganze Wald ein Opfer der Zlammen Wirzen:: 5 „e Mannheim, 26. Juli. Infolge des Rheinſchifferſtreks iſt ſeit dem 8. Juli Süddeutſchland ohne Kohlenzufuhr und durch den niedrigen Waſſerſtand verſchlimmert ſich die Lage täglich mehr. Nachdem nun die Einigungsverhandlungen zu dem Ergebnis geführt hatten, daß den Maſchiniſten und Heizern mit Rückſicht auf ihre ſehr ſchwere körperliche Arbeit vom 1. Juni bis 30. September eine wöchentliche Som⸗ merzulage vo 30 Mark gewährt wird und die Arbeit wieder auſgenommen werden ſollte, treten neue Schwierigkeiten ein, 5 da nun auch die Matroſen mit neuen Forderungen kommen Es iſt nuch nicht abzuſehen, wie lange die Verhandlungen u. damit die Stockung in der Müeinſchiffahrt andauern wird. en Mannheim, 26. Juli. Bei den Bezirkswahlen zum Verbandstag der Metallarbeiter in Jena erhielt die vereinig⸗ te ſozialdemokratiſch⸗unabkängige Liſte 2642 Stimmen und die kommuniſtiſche Liſte fr den Bezirk Mannheim 145 Stimmen.. * Ronſtauz, 26. Jult, Der Händler Johann Berreſem iſt wegen Verdacht des ÜUhreuſch els verhaftet. Bei einer Hausſuchung fand man 400 Uhren ihm Er ſcheint fer⸗ ner in der Nacht im Begriff geweſen zu ſein, eine Million Eiſenbahnſchrellen zu verſchieben. 5 . ze Oberehn beim 26. Juli. Der in Ol rehnheim gebo⸗ reue Kardinal Zub Biſckof von Angers, dem ſeinerzeit der deutſchen Regieraue die Einreiſe nach dem Elſaß ver⸗ boten worden war. hace»eſtnmt, daß ſein Herz in der 0 1 ſaß⸗ Lothringen wieder an Frankreich gefallen ſei. Die Ueberführung des Herzens wurde unter großem Prunk und Feierlichkeiten vorgenommen. Zuerſt fand in Straß⸗ burg eine Feier ſtott. Zue der Äeberfüßrung kamen Tau⸗ ſende von Gläpbigen in Sonderzugen aus Angers, Straß⸗ burg uſw. Jardinäle, Außer der Keillichkenn, unter der ſich zahlreiche Bitchofe uns Acbn befanden, nahmen an der rozeſſion eine Kyempagulc Ipfanterte, die Generäle de Caſtelnau, Taufflieb und Fettor und verſchiedene Abge⸗— ordnete teil. Nach der kirchlichen Feier wurde das Herz in einem Reliquienſchrein, einem Grabdenkmal im Qu 3 ſchiff beigeſetzt. Wie nachträglich bekannt wird, er 1213 ſich ein tragikomiſcher Zwiſchenfall, indem das Herz ver⸗ ſehentlich in Straßburg zurückgeblieben war und 5.0 8 n ſache erſt nach Beginn der Feierlichkeiten feſtgeſtellt de. Der Feſtprediger mußte ſeine Predigt in die Länge e und das Herz in einem Auto geholt werden. 3 Lokales. —* Vorſicht bei neuen Kartoffeln. Bei der vielfach herr⸗ ſchenden Knappheit an Kartoffeln ſind neue Kartoffeln auf den Markt gebracht worden, die nicht ſtets völlig ausgereiſt ſind und daher nicht als einwandfrei gelten können. Sie ſind der Geſundheft nicht zuträglich, und man ſoll daher Vorſicht walten laſſen. Im vorigen Jahre achtete die Zwangswirtſchaft auf die Reife. Jetzt, wo der Handel völ⸗ lig freigegeben iſt, kann nur allgemein vor dem Genuß unreifer Kartoffeln gewarnt werden. f * Die Vergnügungsſteuer des Reichs. Im R.⸗G.⸗Bl. n licht. Die Verordnung tritt am 15. September in * nicht genehmigte Steuerveroroͤnungen haben. 7 Beſteuerung u durch nicht ausgeſchloſſen daß die Veranſtaltungen 78 erbauenden, belehrenden oder anderen ecken dienen. 5 Steuerfrei ſind lediglich Schulveranſtaltungen, ſolche r mildtätigen Zwecken ohne Tanz, für die Jugendpflege oder trägt bis zum Preis von 3 Mark 10 Prozent, bis zu 5d Me.. 15 Prozent, bis zu 10 Mark 20 Prozent, darüber 25 Pro- zent, auf 10 Pfg. abgerundet. Die Pauſchſteuer mit 15 Pro⸗ zent wird ohne Eintrittskarte erhoben. Künſtleriſch hoch⸗ ſtehende Veranſtaltungen entrichten 10 Prozent. 5 an Umlage auf Zündwaren. Nach einer Bekanntmachung des Neichswirtſchaftsminiſters haben die Herſteller inlän:⸗ diſcher Zündhölzer für je 600 000 Hölzer eine Umlage in Höhe von 300 Mark zu entrichten, die an eine Ausgleichs⸗ kaſſe abgeführt wird. Die Einziehung und Verwaltung regelt der Reichswirtſchaftsminiſter.. 5 . 8 ** 3 8 e 7 Schießbuden und Marktſtänden anläßlich des findenden Kirchweihfeſtes werden am r Eine netze Geftabedrdnung. Der beim Reichsärbeits⸗ miniſter beſtehende Ausſchuß zur Herſtellung eines einheit⸗ lichen Arbeitsrechts hat ſeine Vorarbeiten ſoweit gefördert, daß im Reichsarbeitsminiſterium der Referentenentwurf eines Hausgehilfengeſetzes fertig geſtellt werden konnte. Der Entwurf iſt bereits vor den Vertretern der Reichs⸗ miniſterien u. Landesregierungen, ſowie den Verbänden der Beteiligten erörtert worden. Nach nochmaliger Umarbei⸗ tung ſoll er zunächſt dem Reichskabinett vorgelegt werden. * Zur Aufhebung der Zuckerzwangswirtſchaft. In der in Stuttgart abgehaltenen Konferenz der Ernährungsmini⸗ ſter, die wie alle derartigen Konferenzen nur vorberatenden Charakter getragen hat, haben dieſe in der Mehrheit be⸗ kanntlich der Aufhebung der Zuckerzwangswirtſchaft mit dem 1. Okt. ds. Is. zugeſtimmt. Der Eintritt der freien Wirtſchaft mit dieſem Tage ſteht damit aber noch keines⸗ wegs feſt. Hierüber wird vielmehr, nach einer Mitteilung des ſächſigen Wirtſchaftsminiſteriums, die Reichsregierung noch endgültige Entſchließzung zu faſſen haben. Insbeſon⸗ dere wird ſich wohl der Erlaß gewiſſer Uebergangsbeſtim⸗ mungen erſorderlich machen. Jedenfalls bleiben die bis⸗ herigen Beſtimungen über den Verkehr mit Zucker(Verbot des Verkaufs und Erwerbs von Zucker ohne Marken uſw.) in vollem Umfang in Gültigkeit, ſolange die Zuckerzwangs⸗ wirſchaft noch beſteht. f * Vor einer Neuregelung der Fleiſcheinfuhr? Der Freie Fach⸗Ausſchuß für Fleiſchverſorgung gibt bekannt: Wie auf dem ganzen Gebiete der Ernährungswirtſchaft, ſo hat auch nicht zuletzt auf dem Gebiete der Fleiſchverſorgung die Kriegs⸗ und Nachkriegszeit die einſchneidendſten Verän⸗ derungen mit ſich gebracht. Infolgedeſſen kannten mehrere der die Fleiſcheinfuhr aus dem Auslande unterbindenden bezw. erſchwerenden Beſtimmungen des Fleiſchbeſchauge⸗ ſetzes vom 3. Juli 1900 nicht mehr aufrecht erhalten werden und durch verſchiedene Verordnungen wurden regierungs⸗ ſeitig Erleichterungen geſchaffen, die der veränderten Kon⸗ ſtelalion zum gröſtten Teil Rechnung trugen Die Erfah⸗ rungen zeigen jeoch, daß die Behandlung der ganzen Ma⸗ terie im Verordnungswege, auf dem täglich Veränderun⸗ gen erfolgen können, nicht mehr genügt, vielmehr nun end⸗ lich eine gründliche Reniſion des Geſetzes ſelbſt geboten erſcheint, det welcher dann die Erfahrungen der Kriegs⸗ wirtſchaft ſpeziell auf dem Gebiete der Einfuhr und der ſteiſchbeſchauſſchen Behandlung eingeführter Artikel gebüh⸗ rende Berückſichtigung finden müſſen. Der Freie Fach⸗ ausſchuß für Fleiſchverſorgung, der gleich dem früheren Reberwochungsausſchuß für Fleiſcheinfuhr aller beteiligten . und Konſumentenkreiſe, ſowohl Arbeitgeber wie Ar⸗ Unehmer, umfaßt, hat es daher übernommen, konkrete Worſchlage für die Neufaſſung der in Frage kommenden Abſchnitte des Geſetzes auszuarbeiten und ſie der Recze⸗ rung in kürzeſter Zeit zu unterbreiten. Der Beſchluß iſt den zuſtändigen Stellen in Form einer Reſolution zur Kenntnis gebracht worden mit der gleichzeitigen Bitte, in der Zwiſchenzeit keinerlei Veränderungen der augenblick⸗ lichen geſetzlichen Lage herauszubringen, ohne mit dem Ausſchuſſe, als dem berufenen Sachverſtändigenorgan, vor⸗ her Fühlung genommen zu haben. * Für Notgeldſammler. Die neuſte Nummer der in Eiſenberg i. Th. erſcheinenden Fachzeitſchrift„Der Notgeld⸗ Markt“ legt wiederum in Wort und Bild Zeugnis davon ab wie die einzelnen Stadtverwaltungen bemüht ſind, nicht nur dem Kleingeldmangel an ſich abzuhelfen, ſondern gleich⸗ zeitig auch ihre Gutſcheine künſtleriſch auszugeſtalten und auf die landſchaftlichen, geſchichtlichen und ſonſt beachtens⸗ werten Eigenſchaften ihrer Heimat hinzuweiſen.— Der reichhaltig ausgeſtattee„Notgeldoͤmarkt“, verdient die Beach⸗ tung aller Sammler. i ö Fußgänger, die Gepäck bei ſich trager. meiſterſchaften in Düſſ⸗ldorf zur Entſcheidung. Fieckenheim, 28. Juli(Mäuſeplage) Zur Bekämpfung der Mäuſeplage hat der Gemeinderat in Ladenburg für j de abgelieferte Maus einen Preis von 10 Pfg. genehmigt. Unter der Mäuſe plage hat auch die hieſige Gegend ſehr zu leiden und wü de ein ähnlicher Be⸗ ſchluß ebenfalls von Nutzen ſein. — Unſere Nachbarſtadt Ludwigshafen hat von neuem ſchwarze Truppen mit ausgeſpeochenem Negertypus als B ſatzung erhalten. Die rechts- und links⸗ rheiniſchen Brücken und Zollwachen beſtehen faſt nur aus Schwarzen. Dieſe kont⸗ollſeren ſogar in letzter Zeit die Auch die Straßen⸗ bahnen werden von den Schwarzen kontrolliert, wobei die Zollkontrolle ihnen eine günſtige Gelegenheit bietet, ſich den Frauen und Mädchen zu nähern, um ſtie zudringlich anzu⸗ grinſen und zu befühlen. Durch die Verwendung der Schwarzen bei der Zollkontrolle wird die an ſich ſchon läſtige und verkehrserſchwerende Zollreviſion von der Bevökkerung noch unangenehmer und unerträglicher empfunden. a Geſchäftliches. Wäſche, waſche dich ſelbſt, das i! das Leit⸗ motiv des Waſchprozeſſes mit Perſil! Dieſes erſtklaſſige ſelbſttätige Waſchmittel, deſſen Zuſammenſetzung auf wiſ⸗ ſenſchaftlicher Grundlage beruht, macht alle anderen bisher gebräuchlichen Waſchmittel, wie Seife, Seifenpulver, Chlor, Soda uſw, entbeh lich und darf mit dieſen in keiner Weiſe verwechſelt werdevn. Während bei den bisheriger Waſchmethoden die Wäſcheſtücke— namentlich durch das Reiben und Bürſten— mehr oder weniger angegriffen werden, ſchont Per ſil die Wäſche außerordentlich, da es Schmutz, Fett und Flecken aller Art ſpielend löſt, aber das Gewebe abſolut nicht beſchädigt. Beſonders vorteilhaft macht ſich dieſer Umſtand bei feiner Wäſche, Spitzenſtoffen uſw. bemerkbar, die in Perſillauge nur eine gewiſſe Zelt zu ziehen brauchen, um ſie tadellos zu reinigen. Es kann daher der Gebrauch dieſes Waſchmittels, das heute ſchon wieder millionenfach angewendet wird, nicht dringend ge⸗ nug empfohlen werden. Man wird alsdann zu der Ueberzeugung gelangen. daß es jede andere Waſchmethode übertrifft. Man erhält Perſtl in allen einſchlägigen G ſchäften, Kolonialwaren, Drogen- und Seifenhandlungen wieder in bewäh' ter Friedens qualität. Sport und Spiel. Seckenheim, 28. Juli. Zu den am kommenden Sonntap, den 31. Juli auf dem Viktoria Spor tplotz in Neckarhauſen ſtattefindenden leichtalhletiſchen Wettkämpfen meldeten ſich von den hleſigen Sportvereinen die Fußball vereinigung und der Turnerband„Jahn“ Die Fußballmeister ſchaft der Deutſchen Hach⸗ ſchulen kam anläßlich der Austragung der Leichtathletik⸗ Aus den Vorrunden hatten ſich die Univerſttät Freiburg und die Techniſche Hochſchule Hannover für die Endrunde quali⸗ fiziert. Nach techniſch beſſerem Spiel ſiegten die Frei⸗ burger mit 4:0 Toren(Halbzeit 110) i Bekanntmachungen der Gemeinde Seckenheim Die Plätze zur Aufſtellung von Karuſſels und eines Kinematographen ſowie Schaubuden, am 16. und 17. Oktober 1921 dahier ſtatt⸗ Donnerstag, den 11. Augul 1921, vormittags 11 Uhr f 17 irg“ Seſangveref Arbeitergeſangverein Vorwärts“ Kiedertafes⸗ Seckenheim Fecken hein veranſtaltet am Famstag, den 30. Juli, Heute Abend 8 Uhr abends 8 Uhr in ſämtlichen Räumen des Probe Seckenheimer Schlößchen ein Vollzähliges Erſcheinen erwartet Summernachtiesf it Konzert und Tauzmuſik Der Vorſtond. Van der Pentſchen Srortbehärde. Die Deal“ Spo tbehörde für Leichtathletik macht darauf auf merkſam daß für die am 14 und 15. Auguſt in Hamburg fta findenden deutſchen Meiſterſchaften am Mittwoch, den 05 Auguft, Meldeſchluß ift Es wird dringend erwa lte t, de die gemeldeten Teilnehmer unter allen Umſtänden ant um eine Verſchi⸗bung der Zeittabelle zu vermeiden.— B. ſpätere Wettkämpfe iſt von jetzt ab die Reihenfolge 15 W'itikämpfe bereis in der Ausſchreibung vorg ſeh n, 0 unnötige Meldungen zu vermeizen, die nachher nicht 555 gehalten werden können. Anläßlich der D ulſchn Meiſterſchaften wird eine Beſprechung des T chasch. Ausſchuſſes über die Wettkampfbeſtimmungen tauft Vorſchläge der Leichtathletikverbände ſind baldmöglf i ichen. 5 einzureichen—— ten/ 0 Muttertränen. Der Mutter rinnen die Tränen— Ihr Sohn, der im Felde vermißt, Hat ſte nach Warten und Sehnen Heut durch einen And'ren gegrüßt. Im Walde wo, im Argonnen, Da ſei er gebettet zur Ruh, Gott möchte ihr alles lohnen, So grüßt ihr der Brave noch zu. Sie haben, als ihm gebrochen Die Augen und kalt war die Hand, Ein Vaterunſer geſprochen Und ihn dann begraben im Sand. Sie weinet und Freudentränen, Roll'n über ihr' Wangen herab— Sie hat nach Warten und Sehnen Gewißheit— er tuhet im Gab. In ihtem Ge belbuche liegen Drei Röslein und ein Gedicht; Sie wird ſte zum Kranze fügen Pot. Den ſte einſt zur Heimkehr gericht. 1 Kurs der Mark i i am 25. Juli n en In Amſterdam koſteten 100 Mark 4,08 2 „ Kopenhagen„55 8,60 Kr „ Stockholm„5 6,36 7 „ Kriſtiania„ 190 10,.— inken „ Zürich„„ 7,80 ragen 1—— 1„ 0 1207 Kro „ Prag 90 725 inken „ Paris a 4 100. 1% Flat „ London„ Pf. Str. 279% Necor „New York 100 Mark 1.2% Mannheimer Theater. Wiener Operettenspiele im Neuen Theatef Donnerstag, den 28. Juli: „Der letzte Walzer“. Anfang 750 Uhr. m Druck und Verlag: Frau Gg. Zimmermann Wtwe., Seckenhe — Todes-Anzeige Wohlversehen mit den hl. Sterbesakramenten Zukunft I ist gestern 3 Uhr in Speyer meine liebe Frau, Tochter, Schwägerin und Tante ämtlicher Mannſchaften zwecks Aufſtellung Aufſtellung nicht erfolgen kann. am Rathaus dahier öffentlich meiſtbietend verſteigert. 5 f Seckenheim, den 26. Juli 1921. Gemeinderat: ſoch. Fußball⸗Vereinigung Seckenheim. Heute Donnerstag Abend 8½ Uhr im Lokal Spieler- Versammlung derſelben für die kommenden Verbandsſpiele. Hierzu ift das Erſcheinen ſämtlicher Spieler dringend notwendig, anſonſt eine Die Herren Splelausſchußmitglieder wollen ſich eine halbe Stunde fruͤher einfinden. Der Spielausſchuß. Brieftauben Verein „Tuftbote“ gegr. 1911. Abend um ½9 Uhr erſammlung im Lokal zum„Schwanen“. Die deire Zeide! Alles wird deirer! 95 hab' ſogar g'heert Der Vos ſtand. Fr. R.: Gude Daa ogar die Wüpaich ſoll wozu wir die verehrl. Einwohneiſchaft Secken⸗ heims freundlichſt einladen. Gintrittspreis 2 Mark. Karten ſind im Vorverkauf bei den Friſeuren Keppler, Werle, Wehnert, ſowie im Lokal „Deutſcher Hof“ und bei ſämtlichen Mit⸗ gliedern zu haben. Der Vorſtand. Illiglervereiniaung Soctenbelm. Heute Donnerstag Abend 8 Uhr in der„Pfalz“ Verſammlung. Tages⸗Ordu ung: 1. Bericht über den erſten badiſchen Mieter⸗ tag in Karlsruhe. 2. Mieter⸗ und Sp ergeſetz 3. Wohnungsfragen und Noeubautätigkeit. 4. Verſchiedenes. Alle Mitglieder und Freunde der Mieter⸗ ſache werden hierzu eingeladen und um pünkt⸗ liches Erſcheinen gebeten. Der Vorſtand. NB. Die Mieterberatungsſtunde am Donnerstag fällt aus. „Saͤngerbund“ Seckenheim. (Gegründet 1865). Die Probe für dieſe Woche findet um⸗ ſtändehalber heute Abend punkt 8 Uhr ſtatt, damit den Sängern Gelegenheit gegeben iſt, ſich am Samstag Abend an dem Sommernachtfeft des Arbeitergeſangvereins „Vorwärts“ zu beteiligen. ö Erſcheinen aller erwa tet Der Vorſtand Badischer Bauernbund. Ortsgruppe Seekenheim. Heute Abend 8½ Uhr Zuſammenkuuft in der„Roſe“. Tagesordunng: eumlegung— Tabak⸗Tranſit Getreid 2 1 raa Pumpel 5 geht 3 Fr. P.: Fr. R.: 5 de der were. Dank ſchee! ſchlecht! Staunend wahre Deutung über Glück. Reichtum, Ehe⸗ leben u. Charakter wird nach Aſtrologie(Stern⸗ deutung) berechnet. Nur Geburtsdaten u. Schrift Frau Katharina Dorst geb. Schmidt Wünſche und Anträge. 45 5 wiſſenſch elt im 33. Lebensjahre nach langem Leiden entschlafen 15 8 Speyer, Seckenheim, den 28. juli 1921. Abf Ein Nittel Jakob Dorst, Schneidermeister.* 1 tio August Schmidt u. Frau, geb. Schwind. 1 verloren von Lang⸗ Emil Schmidt. 28 ee N Ludwig Neuthinger u. Frau, geb. Schmidt. Wilhelmſtraße 29. Maria Neuthinger. 5 Schulentlaſſenes Die Beerdigung findet morgen Freitag, den 8 1 Adcke 1. 29. Juli, nachmittags 5 Uhr vom Trauerhause d u einem Kind für Friedrichstralle No. 46, Seckenheim, aus statt 8 Bauernhaus geſucht. 0 Näheres in der Ge⸗ f f ſchäftsſtelle. 0 e 0 1 Turnverein Seckenbeim 9e Wollhorühmten paflonsſealolge 6 0. gegr. 1898 auf der grössten Freilichtbühne der Welt, unde, 6 Heute Abend punkt 8 Uhr. 22 d in Freiburg i. B. ee a0 N 9 3 egung des alten Ob 1 rte 1 l. u. Zöglinge. Cd und wären der ferne 25 0 5 5 a 5 tus- u. 1 ü olf u na b Turnen der Schüle abteilung. Fassnacht. 5 Flacheninbelt der Festepten l 2 Vollzähliges und püukelſches E ſcheinen er⸗ 40000 qm— Spieltage vom 16 juli be etage 1 1 wartet Die Leitung. 5 Samstag u. Sonntag sowie an Fei de! 5 ſt i nde September.— Anfang 1½ Uhr, Ende osteh 0 1500 Mitwirkende. Auskunft u. Prospekte, l 90 los durch B. Gotthard, Freiburg i. B., Naisen, pres b nmma— Fernruf 879. Schulen und Vereine ferpalif gun ſo ermässigung. bie Fest un Steriliſiergläſer 3 1 3 1 SSG de 5 3 Stefdtische Inis ds, m in allen Größen mit prima rotem S Igel 8 0 Gummi neue Sendung eingetroffen. Gemstbdebüe gebt. 250 f di f J ostsohREREHνõẽGudñ-caclsruh⁴ M., ed ih Mluller, Hauptſtraße. 1 Wo. 30 Spareinlagen 77 fie 5 5 oom Lage der Hinsahlung an 7* 1 Spät⸗ Hals 1 ö büchl Einlagen auf Scheck. u. Cirokon 5 un Cfdioienſohlinge 5 bu 41 oorsinst,. Husseons funden: 1 L perkauken i ſtets vorrätig in de L. SaE T E