N22 2 2 2 2 Waun n = W e ä eckar. fümtsblatt der Bürgermeisferämter Seckenheim, * Abonnementspreis: Monatlich 4.— Mk. mit 12.— A. Jahrg. 1 5 Mehr Kohlen in Ausſicht. Berlin, 30. Juli.(Sonderbericht unſerer Berl. Red.) 4 Das Kohlenabkommen von Spaa ſollte durch ein neues ubtommen zwiſchen Deutſchland und Frankreich ubgelöſt Gens Zur Zeit handelt es ſich wie wir erfahren, bei den ſerungen nur um monatliche Anforderungen von ſeiten Vrankreichs. Die Wünſche der beiden Regierungen gehen 7 ein neues Kohlenabkommen nicht zu treffen, ſondern Regelung der Kohlenlieferungen dem freien Handel un⸗ r ſtaatlicher Kontrolle zu überlaſſen. Frankreich iſt ſeit Ronaten derartig mit Kohle nüberlaſtet, daß es neue Lie⸗ ſer lehr ber Induſtrien beider Länder würde man es vor allen — ermöglichen, daß nur die Kohlenarten an Frand⸗ 58 geſandt weredn, die von der dortigen Induſtrie ver⸗ 055 werden können. Hierdurch würde aber für Deutſch⸗ daß eine große Kohlenmenge verſchiedenſter Art frei, ſo⸗ dige unſere Induſtrie, ſowle die Bevölkerung mit den nö⸗ 5 u Kohlenmengen verſorgt werden könnte. Verhaud⸗ Wia in dieſer Angelegenheit f eben Wann ſie zum Ab⸗ kommen, iſt noch ungewitz. Man erwartet aber ein igegenkommen Fraukreichs. Deutſchland. Dr. Rathenan über den Wiederaufbau. aus Berlin, 30. Juli. In der Sitzung des Reparations⸗ ſtatte uſſes des Reichswirtſchaftsrates am 27. d. M. er⸗ 1 ele der Reichsminiſter für Wiederaufbau, Dr. Ra⸗ Stan neuerdings Bericht über den Gang und den 8 ſowohl der gegenwärtig ſchwebenden Verhand⸗ im Far, wie über diejenigen Arbeiten, die augenblicklich ad lliederaufbauminiſterum vor ſich gehen. Die Ver⸗ förd ungen ſind in der Zwiſchengeit ununterbrochen ge- nis ert worden. Sie wurden zum größten Teil in Pa⸗ Abe um kleineren Teil in Berlin geführt. In ſeiner De wies Dr. Rathenau wieder darauf hin, daß wir in lunekſchland ein weſentliches Intereſſe in der Umwand⸗ dar der Geldleiſtungen in Sachleiſtungen haben, und anch nur Frankreich, ſondern auch den übrigen fon ern gegenüber. Ich glaube, ſo fuhr Dr. Rathenau füh a die Verhandlungen, die auf dieſen Weg ge⸗ teil haben, ſchließlich nicht allein Deutſchland zum Vor⸗ schi ein werden, denn zum Vorteil Deutſchlands ge⸗ de eht in der Welt heute ſehr wenig. Sie werden aber lchweden. wie ich hoffe, einige Ausſichi auf Verwirk⸗ währe haben, weil ſie zum Vorteil aller dienen; denn Are d es auf der einen Seite für uns unmöglich iſt, geldl Goldſtrom herzuſtellen, der von Dentſchland, einem 8 5 Land ausgeht und ſich über die anderen Laͤn⸗ Wießt. während es für uns außerordentlich ſchwie⸗ e Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. ausſchl. Zuſtellungsgebühr.— Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. gen nicht mehr aufnehmen kann. Durch den freien Ver⸗ Samstag, 30. Juli 1921 9 Alwesheim, Heckarhausen und Edingen teklamen 2.50 Mk. Bei 8 Fernſprecher 16. Poſtſcheckkonto: Kar sruhe 19819. Schriftleiter: H G. Haderlein, 5 1 ee Petitzelle 80 Pfg pte terer Aufnahme Rabatt. Seckenheim. rig und gefährlich iſt, unſere Prodürtion ſo gewaltig zu ſteigern, daß wir alle Länder mit Waren überſchwem⸗ men, iſt die reziproke Wirkung auch für die fibrigen Länder bedenklich und gefährlich. Wäre ein Goldſtrom möglich, der die übrigen Länder aus dem Herzen Deutſch⸗ lands ernährt, ſo wäre es nicht ein Glück für dieſe Lan⸗ der, noch weniger aber wäre es für die Lender erträg⸗ lich, die geſamten Märkte der Welt in einer krankhaften Ueberproduktion mit deutſchen Prodrkten überschwemmt zu ſehen. Das würde dahin führen, daß fedes Land ſich ſchließſich ſagen kann, daß es von Deutſchland genau ſo viel Tribut zu bekammen hat, um ſeine Arbeſtsloſen damit zu ernähren. Das iſt aber kein Ziel vafkswirt⸗ ſchaftlicher Art. Dieſe Erkenntnis, ſo ſchloß Dr. Ra⸗ thenau ſeinen Ausblick in die Zukunft, bricht ſich Bahn und damit auch die Erkenntnis und die Abmachungen in irgend einer Form tragbar gemacht werden müſſen. Ihre Tragbarmachung iſt nicht mehr und nicht weniger bedeutungsvoll, als die Ueberwindung der gegenwärtigen Konſum⸗ und Produktionskriſis der Welt und die Er⸗ möalichung eines gemeinſchaftlichen, valkswirtſchaftlichen VCC Rücktritt der thüringiſchen Regierung. f Weimar, 29. Juli. In der heutigen Sitzung des thüringiſchen Landtages erklärte nach Ablehnung des Grundſteuergeſetzes durch die Rechtsparteien und die Kommuniſten der Staatsminiſter Dr. Paulſſen, die Staatsregierung ſei gezwungen, zurückzutreten. Hler⸗ auf ſtellten die Unabhängigen den Antrag auf Auflöſung des Landtags. Der Ankrag wird am Samstag behan⸗ delt werden. Der Kölner Zeitungsſtreik. On, 00 Sil Mo de, Streik den Glue, Ruch drucker iſt auch das Organ der englischen Beſatzungs⸗ truppen in Köln, die„Cologne Poſt“ betroffen worden, das augenblicklich nicht gedruckt werden kann. Der Be⸗ zirksdelegierte der Interalliierten Rheinlandkommiſſion hat jetzt, wie das kommuniſtiſche Organ in Köln, die „Sozialiſtiſche Republik“ berichtet, den ſtreikenden Ar⸗ beitern der„Cologne Poſt“ durch das Polizeipräſidium einen Befehl zugehen laſſen, in welchem dieſe aufgefor⸗ dert werden, ihre Arbeit ſofort wieder aufzunehmen. Die Arbeiter der„Cologne Poſt“ weigern ſich wie vor, die Arbeit zu ergreifen. Die Zulaſſung deutſcher Miſſionare in den engliſchen Kolonien. a London, 29. Juli. Auf ein Erſuchen aus Miſſionar⸗ kreiſen hat das Kolonialminiſterium geantwortet, daß die Tätiakeit der Miſſionare ehemals feindlicher Länder aber nach Ober ſchleſten. Oberſchleſien. Berlin, 29. Juli. aufgenommenen 2 Dage ſich merklich der Ueberfüllnug ſtand, hat ihre War 0 nicht in der Lage waren, Aufträge zu erteilen und ie Induſtrie gezwungen war, ohne Abſatzmöglichkeiten zn arbeiten ** 1 Lonbon, 20. Hull Der amerikaniſche Zeitungskorreſpondent Bullock, der nach einem 12tägigen Aufenthalt unter den polniſchen Auf ſtändiſchen in Oberſchleſtien in Krakau eingetroffen iſt, 98. Polen ſeten richtet nach einem Nenyorker Telegramm, die eutſchloſſen, falls ſie zur Räumung der von ihnen Orte durch die Alliierten gezwungen werden, dem Erdboden gleich zu machen. Plünderungen großen Stils ſeien viele polniſ nach der oberſchleſiſchen Grenze gelockt worden; gen und Diebſtähle ſeien an der Tagesordnung. Man fen. Der an ſeinem Deutſchium feſthaltende Teil der völkerung ſchwebe in höchſter Gefahr. Ausland. Nam artechif ch türken fag fa nUj. Paris, 29. Juli. Aus Athen wird gemeldet: hier eintreffenden Nachrichten laſſen erkennen, feindliche Widerſtand vollkommen gebrochen iſt. Verluſte der Türken an Toten, fangenen belaufen ſich auf 60 000 Mann. und ſollen bereits in Gordion eingetroffen ſein. die türkiſchen Berichte vom 25. und chem Sinne gehaltenen Darſtellungen für gänzlich Biledſchik und Afium Karahiſſar von den T erobert worden ſeien, als völlig falſch. „Prawda“ meldet, datz 2 Baſel, 29. Juli. um Ueberſendung von größeren Maſſen in engliſchen Kolonien während der nächſten drei Fahre nur mit beſonderer Genehmigung der Regierung für jeden Einzelfall geſtattet werden kann. 5 3 Die oberſchleſiſche Induſtrie für ein ungeteiltes deutſißes Aus Oberſchleſien wird mitgeteilt, daß durch den wieder en e ur e Ausſi Arbeiter ünderun⸗ ſelbſt das Fuhrwerk um die geſtohlenen Sachen 1 „ e 11 1 Alle daß der Die Verwundeten und Ge⸗ Die griechi⸗ ſchen Vorpoſten ſtoßen auf dem Wege nach Angora vor Athen, 29. Juli. Eine amtliche Mitteilung erklärt chen, 29. Julf⸗ iche— Full Aber Lage auf dem Kriegsſchauplatz und alle andeten 1 1 2 ündet und bezeichnet insbeſondere die A 8 gr zeich cken 0 Paſcha ein dringendes Erſuchen an die Sowjetreg wiel ee 7 1 5 8 1 Griſeldis. Roman von H. Courths⸗ Mahler. (Abdruck ohne vorherige Veteinbarung nich! geſtattey. B G Wa Der Sturm heulte und brauſte im wilden Angeſtüm über 1 Er beugte die ſtärkſten Bäume, daß ſie er eivillig ihre Kronen ſchüttelten, die noch keine grünen Blät⸗ Az rugen, und knickte in den Forſten ſo manches junge, ſchlanke inſteiw und Felder. Aumchen ſo daß es frühzeitig gefällt am Boben lag. rieb Lin ſolcher Sturm, der den Regen ſchräg durch die Lüfte im 55 klatſchend niederpraſſeln ließ, machte einen Aufenthalt e Dieſer Anſicht war auch der Kraft⸗ reien ni wagen n nicht angenehm. Le lonzer 1 am und ro 5 amm über dem Weg. der Neben dem Fahrer ſaß ein Diener, und dieſer mußte wie⸗ twolt abſteigen, um die Hinderniſſe aus dem Wege zu räumen. mußte auch der Fahrer ſeinen Platz verlaſſen, um einen aumſtamm beiſeite zu ſchieben, den der Diener nicht Ein Fred allein en D N bewältigen konnte. lich.„Es iſt, als wären heute alle Teufel los,“ brummte er ärger⸗ „Das reine Höllenwetter,“ erwiderte der Diener. beſſen nd ſie ſahen beide ſcheu nach dem Kraftwagen, der in⸗ ſter d. ill am Wege ſtand. Einen Augenblick war an dem Fen⸗ die Au Gefährtes ein blaſſes Männerantlitz erſchienen, aus dem ſchwu ugen düſter herausſchauten. Dann war es wieder ver⸗ der nden. Der Inſaſſe des Wagens hatte ſich anſcheinend wie⸗ fuhr 5 anſteig Wi und, it dissen en N vorſi nlenker, der ein elegantes Gefährt durch den ſturmzerwühl⸗ Wald lenkte, in dem der Sturmwind ein wahres Höllen⸗ bär 5 veranſtaltete. Der Kraftwagen kam gar nicht ſchnell vor⸗ an's auf dem vom Regen aufgewühlten Wege. Er fuhr lang⸗ 5 vorſichtig, denn die Dunkelheit war bereits hereinge⸗ W hier und da lag ein vom Sturm gefällter Baum⸗ auf dem Berge, als ſei kein Leben in ſeinen gewaltigen Mauern. Man konnte es, zumal in dieſem Sturmwetter, ſehr wohl für eine Drachenburg halten, in der eine verwunſchene Prinzeſſin in Gefangenſchaft gehalten und von einem Drachen bewacht wurde. Nur der moderne Kraftwagen ſtörte dieſen Eindruck. Er wollte nicht zu einem Märchenſchloß paſſen. Im Zeitalter der Kraftwagen gibt es keine Romantik mehr.. Der Sturm umtobte das Schloß, als wollte er es in ſeinen Grundveſten erſchüttern. Aber ſeine ſtarken, feſten Mauern hatten ſchon den Stürmen von Jahrhunderten getrotzt und ſpotte⸗ ten des wüſten Wetters. Als das Gefährt das Bergplateau erreicht hatte, ließ der Führer einige Male laut die Hupe ertönen, gerade in eine Pauſe hinein, die der Sturmwind in ſeinem wilden Konzert machte. And auf dieſes Zeichen hin wurde es plötzlich in dem ſtillen Schloß lebendig. Die großen, elektriſchen Bogenlampen vor dem Tor flammten auf und warfen über die große Freitreppe und den freien Platz davor helles Licht. Die hohen Flügel des Tores ſprangen auf und geſtatteten einen Einblick in die große Schloß⸗ halle, die nun ebenfalls hell erleuchtet war. Auch ein Teil der Fenſter im Schloß wurden hell, und man ſah die Schatten von geſchäftigen Menſchen daran vorüberhuſchen. Aber alles geſchah ſeltſam lautlos. In der Halle ſtanden die Beamten und Diener des gräflichen Hauſes, um ihren heimkehrenden Herrn zu er⸗ warten. Sie trugen feſtliche Kleider, aber in ihren blaſſen, be⸗ tretenen Geſichtern lag keine freudige Erwartung. Scheu blick⸗ ten aller Augen nach dem geöffneten Tor. And hinten an der Treppe, die breit und wuchtig gebaut war und nach den oberen Stockwerken führte, ſtand Mademoiſelle Perdunoir mit weit auf⸗ geriſſenen Augen und einem ſchier entſetzten Ausdruck in dem hübſchen, etwas ſpöttiſchen Geſicht.„Mademoiſelle“ war die Gouvernante der kleinen Komteſſe Gilda, des einzigen Kindes des Grafen Harro Treuenfels. Dieſer war langſam aus dem Automobil geſtiegen, mit müden Bewegungen, nach denen man ihn hätte für einen alten Mann halten können. Trotzdem hatte er kaum die Mitte der Dreißig erreicht. Er ſtieg die Freitreppe empor und trat in die hell erleuchtete Halle. Sonſt, wenn er nach längerer Abweſenheit nach Hauſe ge⸗ kommen war, hatten ihm ſeine Leute zugejubelt und ihn mit freu⸗ digen Geſichtern begrüßt. Heute blieb alles ſtumm. Sein Ant⸗ litz— ein ſchönes, charakteriſtiſches Männerantlitz mit edeln, feſten Zügen, wurde noch einen Schein bleicher, als er ſeine vertiefte ſich noch, und die Augen blickten ge einem ſtarren Blick geradeaus. Ein leiſes Murmeln der Leute, das deuten ſollte, ſchlug an ſein Ohr. Es war, als ſei da alle in das verſteinerte Geſicht ihres Herrn, das ſie ſo ganz an ders gekannt hatten, ſo leuchtend und lebensfroh, und das ſie ge⸗ liebt hatten— geliebt und verehrt. N Aber nun war alles, alles anders geworben— Furchtbare in Schloß Treuenfels geſchehen war. Perſönlichkeit. Es war, als ſei ſeine hohe Geſtalt niebergebeugt worden von einem ſchweren Schickſal— oder von ſchwerer ober Verhäng: Hatten boch nicht einma! ſeine Richter Licht in die geheimnisvolle Begebenheit bringen Schuld. a Niemand wagte zu entſcheiden, ob Schuld nis das ſtolze Haupt gebeugt hatte. können, die aus Schloß Treuenfels ein Trauerhaus gemacht halte Graf Harro war ſoeben aus dem Anterſuchungsgefängnis enk⸗ laſſen worden— aber nur aus Mangel an Beweiſen. a Schuld konnte ſo wenig klar bewieſen werden wie ſeine Unſchulll Aus Mangel an Beweiſen! e War das wirklich ein Freiſpruch? f Nein, man ſah es Graf Treuenfels an, daß er bie Ketten hinter ſich herſchleppte, die man ihm nicht abnehmen kön⸗ nen. Er hielt dieſes Arteil nicht für einen ihm den ſtolzen Nacken gebeugt. a i Erſt hatte er jede Schuld ſtolz und heftig geleugnet, hatte mit zornigen Augen ſeine Ankläger angeſehen und für ſeine Worte blinden Glauben verlangt, als ſein gutes Recht. Aber während der nervenzermarternden Anterſuchung, die einen Be⸗ weis nach dem andern für ſeine Schuld erbringen wollte, na der Folter der endloſen Verhöre war er immer matter un ſtumpfſinniger geworben. Er konnte nicht begreifen, daß man feinen Worten nicht glaubte, und ſah boch ſelbſt entſetzt, bal 1 immer neue Verdachtsmomente gegen ihn zu zeugen ſchlenen. Welche furchtbaren Tage ha in das Anvermeidliche zu fügen! Aus Mangel an Beweiſen! ſpruch klang ihm immerfort in den Ohren. Man hatte ihn nicht ſchuldig und nicht unſchuldig ſprechen können. Aber ſeber, der ihm fortan gegenüberſtand, durfte denken:„Du wirſt wobl doch u dhe de Trauerverſammlung zuſammengekommen. Nur ſcheu blickten* Ihr Herr ſtand nicht mehr vor ihnen, wie ſie ihn zu ſehen 7 gewohnt waren, ſtolz und aufrecht, eine imponierende, kraftvolle Seine e ee f 5 reiſpruch. Es hatte g 1 er erlebt, bis er lernte, ſich Dieſer fürchterliche Urkeils⸗ 4 7 1 g * 2 1 1 T. Zug gezwungen ſei. Baſel, 29. Juli. Die Athener„Patris“ meldet, daß die türkiſchen Truppen Angora ſoeben geräumt haben. Vortruppen der griechiſchen Hauptſtreitmacht ſetzen ſich in der Richtung dieſer Stadt in Bewegung. Straßburg, 29. Juli. Der Pariſer Vertreter der „Neueſten Nachrichten“ meldet, daß die griechiſchen Siege in franzöſiſchen Regierungskreiſen ſehr beunruhigen. In Paris erhalten ſich hartnäckige Gerüchte, König Konſtan⸗ tin bereite ſich vor, als Eroberer auf Konſtantznapel zu marſchieren, ſich dort zum Kaiſer von Byzanz krönen zu laſſen und zu einem einzigen Reich alle Länder und Völ⸗ ker des Orients zu vereinigen. Landwertſchaftliches. 3 Zur Bekämpfung des Drahtwurms. In manchem Jahre tritt der Drahtwurm in außer⸗ gewöhnlich großem Umfange auf. Beſonders an Ge⸗ treidearten, aber auch an Klee, Raps, Leguminoſen, Ge⸗ müſepflanzen. Erdbeeren richtet er beträchtlichen Schaden an. Tas Vorhandenſein des Schädlings äußert ſich im. frühzeitigen Welken und Abſterben der jungen Pflanzen. Beim Ertreide rergilben erſt die äußeren, dann die Herz⸗ blätter(bei Fritfliegenbefall verläuft der Prozeß in um⸗ gekehrter Richtung). Zieht man die kranten Pflanzen heraus, ſo bemerkt man am Stengelfuß oder an den Wurzeln zerfreſſene oder durchgefaulte Stellen. Die Ur⸗ heber des Schadens kann man oft an oder in der Nähe der Pflanzen finden. Es ſind Schnellkäferlarven, die wegen ihrer ſchlanken, wurmartigen Geſtalt und ihres dicken Khitinpanzers„Drahtwürmer“ genannt werden. Sie ſind 3 Zentimeter lang und gelb bis rotbraun ge⸗ färbt und brauchen 4—5 Jahre zur vollſtändigen Ent⸗ wikkelung. Als Mittel zur Bekämpfung der Drahtwür⸗ mer ſind folgende zu nennen: 1. Kopfdünger mit Sal⸗ peter oder ſchwefelſaurem Ammoniak(80—120 Kg. auf den Hektar und 8—13 Doppelzentner Kainit auf den Hektar). Exſterer beſchleunigt die Entwicklung der jun⸗ gen Pflanzen, ſo daß ſie den erlittenen Schaden leichter überwinden; letzterer treibt die Drahtwürmer durch ſeine ätzende Wirkung in tiefere Bodenſchichten, d. h. aus dem Bereich der Wurzeln heraus. Die Düngemittel müſſen möglichſt fein und gleichmäßig verteilt werden. 2. An⸗ walzen der Saat, da feſter Boden die Beweglichkeit der Drahtwürmer beeinträchtigt. 3. Wo der Befall ſehr ſtark iſt, muß das Feld umgebaut und der Boden möglichſt intenſiv durchgearbeitet werden(wiederholt tief pflügen, unigraben uſw.), um die Drahtwürmer an die Oberfläche zu bringen und ihre Vertilgung durch inſektenfreſſende Vögel(Stare und Krähen) zu begünſtigen. Die Neube⸗ ſtellung erfolgt zweckmäßig erſt im Herbſt. Flaches Säen iſt vorteilhaft, da die Pfanzen daun den Drahtwürmern „nn Harig 1 ˙ f Hl io ton N a komt neben tie ke imgkaben noch das- Aüglegen of Ködern in Frage. Man benatzt dazu geſchnittene Kar⸗ toffeln, die mit der Schnittfläche nach unten in die Erde zu legen ſind. Nach einigen Tagen rerden die Köder revidiert und mit den gefangenen Drahtwürmern ver⸗ nichtet. Zweckmäßig iſt es, die Auslegeſtellen durch Stöcke zu markieren. Mit der Bekämpfung muß ſofort begonnen werden, um größerem Schaden vorzubeugen und vor allem eine Wiederkehr der Drahtwurmplage im nächſten Jahre zu verhüten. 25 5 Die Maul⸗ und Klauenſeuche. Zu dieſer Frage ſendet uns ein Landwirt eine Mit⸗ teilung etwa folgenden Inhalts:„Ich las einen Artikel über Maul⸗ und Klauenſeuche von Tierzuchtinſpektor Zöllner⸗Landau. Auf dieſelben Urſachen wie Zöllner führe ich es zurück, daß unter meinem Viehbeſtand bisher die Seuche nicht ausgebrochen iſt. Das Vieh meines Nachbars iſt auf der Weide ſchwer davon heimgeſucht worden. Trotzdem meine Weide nur durch einen ein⸗ fachen Drahtzaun von der benachbarten Weide getrennt iſt und die erkrankten Tiere mit meinen geſunden in engſte Berührung kommen, habe ich bisher keine Erkran⸗ are e en gehabt. Ich glaube den Grund dafür darin gefunden zu haben, daß meine Tiere aus einer eiſernen Selbſttränke trinken. Dieſe Tränke beſteht aus einem großen, eiſernen, in die Erde eingegrabenen alten Keſſel, in den das Waſſer von unten hineinkommt und in⸗ folgedeſſen immer klar iſt. Der Keſſel ſelbſt iſt inwendig total verroſtet. Während der 18jährigen Tätigkeit auf meinem Hofe habe ich niemals die Seuche in meinem Viehbeſtand gehabt, trotzdem die Nachbarn zum Teil fünf⸗ mal davon heimgeſucht wurden. Die Anſicht Zöllners ſcheint alſo durch dieſen Fall beſtätigt zu werden. b Was koſtet ein Liter Milch. Diͤeſe Frage wird oft erörtert, wenn es ſich um Preis/ feſtſetzungen handelt. Ein ſolcher Preis iſt nicht ein für allemal, nicht einmal für kurze Zeit genau feſtzuſetzen. ruppen geſteltt Bat, da die fürriſche Armee ber griech. ſchen numeriſch erheblich unterlegen und daher zum Rück⸗ 1 —— Wirtſchaftliches. Aufhebung der Zuckerzwangsbewirtſchaftung. „Der Unterausſchuß für Landwirtſchaft und Ernährung beim Reichswirtſchaftsrat hat ſich für die Aufhebung der Zuckerzwangsbewirtſchaftung zum 1. Okoher dieſes Jahres ausgeſprochen. Am 28. Juli wird jetzt der wirtſchaftspolt⸗ tiſche Ausſchuß dazu Stellung nehmen. Es iſt als ſicher an⸗ zunehmen, daß er dem Beſchluſſe beitreten wird, und daß auch das Plenum ſich ihm anſchließen wird. Nachdem auch der Reichstag ſich in gleichem Sinne entſchteden hat, iſt mit 980 baldigen Aufhebung der Zuckerbewirtſchaftung zu rechnen. 1 Der Abbau des Landespreisamts. Das Landespreisäàmt, das bisher nicht nur eine Lan⸗ despreisprüfungsſtelle, ſondern auch ein Landeswucheramt zur Bekämpfung von Wucher, Kettenhandel ſowie Preis⸗ treiberei nud eine Erſatzmittelſtelle geweſen iſt, wird ab⸗ gebaut, da inſolge des ſtark fortgeſchrittenen Abbaues der Zwangs wirtſchaft die Ueberwachung des unerlaubten Ver⸗ kehrs mit Lehens⸗ und Futtermitteln, ſowie mit Gegen⸗ ſtänden des täglichen Bedarfs in andere Bahnen gelenkt wird. In Uebereinſtimmung mit dem Juſtizminiſterium und unter Zuſtimmung des Staatsminiſteriums wird das Miniſterium des Innern die Verfolgung von Wucher, Kei⸗ tenhande! und Preistreiberei wieder völlig den Staats⸗ anwaltſchaften überlaſſen. Als Landespreisprüfungsſtelle wird ſich das Landespreisamt künftig nur mit der Preis⸗ erkundung, Preisbeobachtung und Preisvergleichung, ſowte mit de Aufklärung über beſonders wichtige Preisvorgänge im allgemeinen befaſſen. Die örtlichen und Bezirksſtellen müſſen ihre Aufgaben aber wieder völlig übernehmen, den Marktverkehr überwachen, um ſich jederzeit ein Bild von der Preisentwicklung zu verſchaffen. Der ausgleichenden und aufklärenden Tätigkeit der örtlichen und Bezirkspreis⸗ ee, Nee kommt künftig wieder eine erhöhte Bedeu⸗ ung zu. 5 e 3 Badiſcher Landtag. Kärlsrühe, 29. Juli. Präſident Dr. Kopf eröffnete bei ſchwach beſuchtem Hauſe um 8,40 Uhr die Sitzung. Es wurde in der Ausſprache über den Entwurf eines Geſetzes über die Steuern vom Grundvermögen und Gewerbebetrieb i fortgefahren. — Er ändert ſich mit der Jahreszeit, mit dem Wetter und nach manchen äußeren Umſtänden. Wer z. B. für die⸗ ſen Sommer den Milchpreis feſtgelegt hat, der kann ganz tſchieden zu wenig berechnet haben, da er die große Hitze und Trockenheit nicht einſchätzen konnte. Die ein⸗ mal abgeweideten Wieſen wachſen heute nicht nach, die Kühe haben Laſt, auch nur das nötigſte Futter abzu⸗ nagen, und das gibt weniger Milch. Umſo weniger Milch aber eine Kuh gibt, um ſo teuerer ſtellt ſich die Milch für den Beſitzer. Manche Milchbauern füttern ſchon Kraft⸗ 1. bei, aber auch dadurch wird die Milchweide ver⸗ euert. N f 7 ö a Butter N ſoll vor dem Einſalzen tüchtig gewaſchen und durchgekne⸗ tet werden. Jedes Buttermilchteilchen muß entfernt wer⸗ den, ſonſt bildet es einen Herd, von dem das Ranzig⸗ werden der Butter ausgeht. Auch das Schmalz muß vor⸗ ſichtig hineingeknetet werden, damit keine ungeſalzenen Stellen entſtehen. Das geſchmolzene Salz über die But⸗ perſönlichen Aeußerungen des Abg. Rückert. Abg. Fiſcher⸗Lahr(D. N.): Wir können einem Geſetzent⸗ wurf nicht zuſtimmen, der eine Ertragsſteuer von ſo hor⸗ render 5 darſtellt. Landwirtſchaft und Gewerbe ſind nicht allein in der Lage den Staat zu erhalten. Ich möchte dem Herrn Miniſter empfehlen zu ſparen und dabei oben anzufangen, nicht unten. Derr Herr Miniſter möchte die un⸗ tern Beamten anweiſen, nicht ſo ſchroff gegen die Steuer- zahler vorzugehen. Auf dieſe Weiſe erzieht man keine guten Bürger in einem Freiſtaat. Durch dieſe Behand⸗ lung wird der Spalt zwiſchen Stadt und Land immer grö⸗ ßer. Die prophetiſchen Worte des Herrn Kollegen Rückert über die günſtige Entwicklung der Landwirtſchaft habe ich ſchon oft gehört. Mögen ſie beſſer verwirklicht werden als feine prophetiſchen Worte über die Rentabilität des Hagen⸗ 5 ſchieß und der Torfgeſellſchaft(Lachen). Abg. Weißhaupt(Ztr.): Der Geſetzentwurf wurde auf Koſten der Landwirtſchaft geſchaffen. Das Ertragsſteuer⸗ geſetz wird ſich nicht ſo einleben, wie das alte Vermögens⸗ ſteuergeſtz. Ueber die Zentraliſation des Finanzweſens Neikckvbra ties Fan eg cteden Das edc e unthde durch neue Steuern oder Erhöhung der jetzigen Steuer⸗ quellen ihre Einnahmen vermehren; manche Einrichtungen, die heute als Errungenſchafetn angeſehen werden, werden infolge unſerer Finanzlage fallen müſſen. Wir haben in dem Geſetz zu viel Steuerfüße. Die Gebäude ſind zu nieder eingeſchätzt. In den letzten zwei Jahren iſt der Bauer, der Getreide baute und Vieh aufzog, auf keinen grünen Zweig gekommen. Die Löhne ſind außerordentlich hoch, ebenſo die Frachtkoſten für Kunſtdünger uſw. Dazu kommen die äuße⸗ ren Gefahren für die Landwirtſchaft. Durch die Erhöhung der Freigrenze auf 15000 Mark wird das Handwerk in einem großen Teil der Landgemeinden ſteuerfrei ſein. Das Ertragsſteuer⸗ und Verteilungsgeſetz kommt beſonders den großen Städten zugute. Ich möchte die Regierung bitten, auf die kleinen und ſchwachen Gemeinden Rückſicht zu neh⸗ men. Auch auf dem Gebiete des Wohnungsmarktes muß freie Wirtſchaft eintreten. Wenn ich dem Geſetze zuſtimme, ſo tue ich es ſchweren Herzens und weil ich hoffe, daß dis zum nächſten Jahr die Erkenntnis durchdringt, daß die jetzige Steuerverteilung eine Ungerechtigkeit iſt. Finanzminiſter Köhler: Die Regierung hätte gern noch mehr Erfahrung geſammelt, aber die Schwierigkeit der Ver⸗ hältniſſe gab keine andere Möglichkeit. Ueber die Auswir⸗ kung des Geſetzes haben wir noch nicht die gewünſchte Klar⸗ heit. Die Belaſtung der Gebäude muß ſofort geändert wer⸗ den, wenn die Zwangswirtſchaft auf dem Wohnungsmarkt fehlt. Die Steuerbeamten verdienen die Vorwürfe nicht. Ein Finanzminiſter kann die Steuerhinterzieher nicht in Schutz nehmen. Mit der Forderung zum Sparen iſt nichts getan. Ich bin nicht der Auffaſſung, daß man bei den oberen Beamten ſparen kann. Wir werden leider genötigt ſein, in einigen Monaten infolge der Brotpreiserhöhung die Ge⸗ hälter zu erhöhen. Bei den Dingen, die wir bei den Na⸗ turereigniſſen für die nächſte Zeit kommen ſehen, iſt es mit einer Ablehnung des Ertragsſteuergeſetzes nicht getan; im Winter werden weite Kreiſe auf Staatshilfe angewieſen ſein. Eine erhöhte Heranziehung des Beſitzes und Ver⸗ brauchs muß erfolgen. Abg. Rückert(S.): Die Beamten und Arbeiter tragen den größten Teil der Steuerlaſt. Auch durch die Herauf⸗ ſetzung der Freigrenze bei der Landwirtſchaft leiden die Gemeinden Schaden. Abg. Fiſcher hat mangels fachlicher Gründe perſönliche Bemerkungen gemacht.(Der Präſident rügte wiederholt den Abg. Rückert, der dem Abg. Fiſcher (D. N.) den Vorwurf nackten Egoismus macht.) Wir hof⸗ ſen mit dem Geſetz etwas Gutes zu ſchaffen. Abg. Neck(Dem.): Ich hoffe, daß der größte Teil Fer deutſchnationalen Partei dem Geſetze zuſtimmen wird. Ich bin auch der Auffaſſung, daß die Steuerkommiſſäre auf das Land gehen in dem Geiſt, aus den Landwirten das Mög⸗ lichſte herauszupreſſen. Gegen dieſen Geiſt muß angekämpft werden. Die Veranlagung der Landwirtſchaft iſt zu hoch und die Relationen müſſen geöndert werden. Wenn das Geſetz abgelehnt würde, ſo würde das Staatsganze in Ge⸗ fahr kommen. Abg. Seubert(Z.) wandte ſich auch gegen das Vorgehen der Steuerkommiſſäre. Die Not bei der oberen Beamten⸗ ſchaft iſt vielleicht größer, als bei der Arbefterſchaft. Unſere Fraktion trat immer für den Ausgleich zwiſchen Stadt und Land ein. Sobald die Möglichkeit ſich bietet, muß das Ge⸗ ſetz abgeändert werden. Abg. Fiſcher-Lahr(D. N.) wandte ſich zunächſt gegen die ö 55. g. Wenn die Mittel des Stagtes nicht reichen, müſſen wir bei den oberen eee die 2—3 Dienſtboten haben, mit dem Sparen a en. f Abg. Freudenberg(Dem.): Vieles, was in der Regle⸗ rungsvorlage für Handel und Gewerbe. vom Ausſchuß abgeändert. Ich bin der ünſtig war, wurde einung man ſonte Die Deutſchnationalen hätten ihrer Tradition gemäß rium des Innern verwaltet wird. richte nach der Zentrale in München liefern mu, Steuergeſetze degrnnen. Den Stenerbenmen fon eee 5 s Arbeit nicht durch nichtsſagende Ausführungen erſchweren. a 5 Abg. D. Mayer⸗Karlsruhe(D. N.): Der bevorſtehen Wahlkampf wirft ſeine Schatten in die heutige Verhg lung voraus. Auch Abg. Seubert brauchte Agitattonsſte Der Redner verteidigte die Stellungnahme ſeiner Fra im Hausbaltsausſchuß zu dem Geſetzentwurf, Wenn mam a die Steuernunmoral ſo geißelt, dann muß man auch verſtändliche Steuerporſchriften ſorgen. 5 5 Abg. Dr. Schofer(3.) ſetzte ſich für die Steuerbeamlen ein. Die Steuervorſchriften können aber von dem gewühn 5 lichen Manne nicht verſtanden werden. Die Steuere rungen ſollen wieder mündlich abgegeben werden kön m Ausſchuß für die Zentrumsanträge ſtimmen mülſen.(Abg. 1 Mayer(D. N.): Wir wollen es gut machen und gegen das Geſetz ſtimmen.) Dann fügen Sie dem alten einen neuen Fehler zu. in den höheren Schulen und in der Univerſttät Barrke e ſchaffen, damit das Gelehrten- und Beamtenproletariat uch! noch größer wird. ö Abg. Dr. Baumgartner(3. ſtellte aufgrund dies Proko⸗ kolls feſt, daß im Haushaltsausſchuß der deutſchnationale Vertreter öfters gegen Zentrumsanträge geſtimmt hat. 5. Abg. Dr. Glockner(Dem.): Wir ſind ſelbſtverſtändlicß 5 5 das Geſetz zu verbeſſern, wenn wir mehr Klarheit aben. 8 Damit war die allgemeine Beratung geſchloſſen und e) begann die Einzelberatung.. ö Das Geſetz wurde ohne weitere Ausſprache mit allen gegen drei Stimmen der deutſchnationalen Mitglieder Mayer, Mager und Fiſcher⸗ahr in erſter Leſung angene men. 3 Dag Verteilungsgeſetz. 1: Dann trat das Haus in die Beratung über den Enkwurf 3 Ausführungsgeſetzes zum Landesſteuergeſetz ein, Wo rü er 2 1 ſten zwiſchen Land und Gemeinden. Das Reich hat die Ver pflichtung übernommen, für dieſenigen Steuern, die Je meinden und Länder nicht mehr erheben dürfen, die. träge zu erſtatten, die Land und Gemeinden im Steuerfahr 1019(vom 1. Aprit 1919 bis 31. Dez. 1020) erhoben dare und geſteht ihnen für die nächſten drei Jahre über dieſe Be träge noch einen Zuſchlag von 25 Prozent zu. Hinſichtlih der Verteilung des Schulauſwandes hat ſich der Ausſchuß netſchieden, daß das Land ab 1. April 1920 den geſamten. ſönlichen, ſchulgeſetzlich gebotenen Schulaufwand, die Ge meinden den fachlichen Schulauſwand tragen ſollen: die Ge meinden ſollen außerdem den über das ſchulgeſetzlich 0 botene hinausgehenden Aufwand übernehmen. Von 360* Schulkindern fallen 270 000 auf die Landgemeinden und un 90 000 auf die Städte. Der Belaſtungsſchlüſſel der Ertra 9. ſteuer iſt im weſentlichen derſelbe wie beim Grunder gen und Gewerbebetrieb. Der Ausſchuß hat der Schaffe eines Laſtenausgleichſtocks zugeſtimmt, der vom Miniſte, Bei Feſtſtellung— Voranſchlas müſſen mindeſtens zwei Millionen vom Steg für den Laſtenausgleichsſtock eingeſtellt werden. Im— ſchuß fand das Steuerverteflungsgeſetz bei der endgültigen Abſtimmung einhellige Aufnahme. 5 In der allgemeinen Beratung erklärte fr Abg. Dr. Baumgartner(3.), daß die Gemeinden auf. nanziellem Gebiete größere Selbſtändigkeit haben ue Die Schule ſoll nicht eine Staats⸗ ſonern eine emen einrichtung ſein und die Gemeinden ſollen an der Schule en tanoſſfiarl hlaiben. Wir begrüßen, daß die Bürgerſchulen beibehalten werden. 5 8* Abg. Rückert(S.): Meine Fraktion wird dem Geſetz Aare Zuſtimmung erteilen. Von der Erhaltung der Lebens füße keit der Gemeinden haben wir uns bei der Beratung de Geſetzes leiten laſſen. Wir haben beautragt, die perſünſich e Schullaſten ganz auf das Land zu übertragen, wei 55 Städte auf anderen Gebietenn ungeheure Ausgaben haben. Abg. Freudenberg(Dem): Das Geſetz wurde wen von der finanzpolitiſchen, als von der kulturellen Seite trachtet. Eine Bevormundung der Gemeinden durch Die Miniſterium auf dieſem Gebiete darf nicht ſtattfinden. rh Selbſtverwaltungskörper müſſen erhalten werden: d dieſes Geſetz werden ſie in die Lage verſetzt, ihren Aufgab! 12 55 5 gerecht zu werden. 67 lungsgeſetz regelt die Verteilung der Einnahmen und La⸗ 8 das Abg. D. Mayer⸗Karlsruhe(D. N.): Wir können dem Ger ſetz nur zuſtimmen, möchten aber wünſchen, daß Geld zum Verteilen vorhanden ſein wird. Nachdem wir vorhin. Ertragsſteuergeſetz abgelehnt haben, hat es keinen i wenn wir dieſem Geſetz zuſtimmen. Wir werden uns. halb der Stimme enthalten. 3 Das Geſetz wurde in erſter Leſung elnſtimmig angenom, men bei Stimmenthaltung des Abg. D, Mayer; die Abgeor neten Karl und Habermehl ſtimmten dafür. Schluß der Sitzung 1 Uhr. In der Freitag-Nachmittagsſitzung wurde zunächſt der Geſetzentwurf über die Aufbeſſerung gering beſoldeter gef Sr, aus Staatsmitteln in erſter und zweiter Leſung n Stimmenenthaltung der Sozialdemokraten angenomme Hierauf wurde nach kurzer Debatte der Geſetzentwurf ue, die Aenderung des Beſoldungsgeſetzes ebenfalls in erte, und zweiter Leſung angenommen und zwar einſtimmig e hierauf wurde noch der Geſetzentwurf über die Vereinigaß⸗ der Gemeinde Aue mit der Stadtgemeinde Durlach verge ſchiedet. Die Deutſchnatfonalen enthielten ſich hierbei 35 Abſtimmung.— Die Fortſetzung des dritten Nachtrags 2— Staatsvoranſchlag beim Miniſterium des Innern war 1 daun der Anlaß zu einer großen politiſchen Ausſpr de Zunächſt begründete Abg. Strobel eine ſoziald. Förmlich⸗ Anfrage über Waffenfunde im Oberlande und über ang liche Orgeſchorganiſationen. Im Anſchluß daran wurde ge Abg. Dr. Mayer eine deutſchnatlonale Förmliche Anfra begründet, in der ausgeführt wird, das Miniſterium ge Innern habe in unzuverläſſiger Weiſe jn die Recht ofs eingegrifſen und an Beamte der Staatsanwaltſchaft Verlangen auf Verhaftung von gewiſſen Perſonen geſtellt. Die Förmlichen Anfragen wurden zunächſt von Juen miniſter Trunk beantwortet der dazu u, a. ausführte. a⸗ könne in die ſchwebenden Verfahren der Gerichte nicht ah greifen: Die Staatsanwaltſchaft habe es an Energie und deblen laſſen. Von den Nachbarländern Württemberg aft Bayern als ſolche ſind keine Waffen nach Baden geſchzn⸗ worden. Von einem Eingriff des Miniſterlums des s nern in die Rechtspflege ſei dem Juſtizminiſterſum n 2 bekannt. Die Beſchlagnahme von Bankkonten in Freiburg war geſetzlich. 11 Der Miniſter des Innern Remmele erklärte, es ſei 752 Atom von Wahrheit an dleſer Hetze, die ſeit Wochen geg den Miniſter des Iunern geht. Mit ſolchen Anfragen wee der Miniſter an den Pranger geſtellt und das Ziel sel, Ze⸗ ſoziald. Partei in der Regierung zu iſolieren. Dur ine ſchlagnahme iſt feſtgeſtellt worden, daß es in Baden een Landesleitung der Orgeſchorganifation mit dem Sitz Karlsruhe gibt; Gruppenleitungen ſind Baden⸗Norß, die den⸗Mittel und Baden⸗Süd. Es ſind 12 Perſonen, dieliche 8 Leitung haben. Sie erhielten von der Induſtrie erher nes Gelder. Es beſtand auch eine Preſſeabteilung, deren ei Mitglied jetzt bei der Breisgauer Zeitung iſt und (Abg. Mayer: Das iſt unſere Sache.) Man muß Abg. Freudenberg(Dem) berichtete. Das ſog. 1 5 2 60 00 S Sg rs e . e . 2 * N A „ 8 rg „F . 0 mit Angefegenheit wurde . Reli An—. 2 5 bung Menkas, den 1. August, abends 1 8 dend insb. ſondere aber die Eltern unſe er 8 rd er Drgac det ſer uud dee wehr Aten werde. e ö In Ber A. 87 ˖. 1 3 S iu, dein. Frakt Ab. 1 Wittemann namens des Zentrums und . Maruen nan gierun Jablen 1 der ſozjald. Fraktion, ſich mit der Re⸗ Rednd aserklärung einverſtanden. Es wurde von dieſen gerich kr ech gebilligt, daß es nicht angehe, in ſchwebende erklae de Verfahren einzugreifen. Der ſoziald. Redner werde en voch, wenn die Verfahren zu Ende gebracht ſeien, nich eh die ſozjald. Fraktion prüfen ob ſie das Verfahren nele„Lanſtanden müſſe.— Abg Mager(D⸗Natl.) bezeich⸗ anwe als merkwürdig, daß in allen drei Fällen die Staats⸗ un Paltſchaft Karlsruhe mit der Angelegenheit betraut wurde erklärten die Abgg. Dr. Leſer namens 95 bus daß entgegen der Entſcheidung des Oberlandsgerichts V„ ren die Orgeſch als Geheimorgantſation mid. der weiteren Ausſprache teilte Miniſter Remmele die Waffen ſeien gar nicht geeignet geweſen, ſie im u Oi gegen die Entente zu verwenden. Die Bevölkerung bür geben. ne verfahren in Oſterburken in der Hand des Staatsan⸗ 8 waltg glg in Mosbach liegen. Im Intereſſe der Beſchleunigung a leſen Ermittelungen betraut. 4 hein n, Schluß der Ausſprache erklärte Abg. Strobel 63) Ar riedenheit über die Erledigung der Interpellation. lion ii Maper Karlsruhe(D. Natl) führte aus, ſeine Frak⸗ babe mit dem Edſolg der Anfrage zufrieden, denn ſie 3 erhont en Zweck erreicht eine beruhigende Erklärung zu gen. Damit war dieſer Gegenſtand erledigt. f nacht e nächſte Sitzung findet am Montag, den 1. Auguſt Fortzattags 3 Übr ſtatt. Auf der A hetzung der Nachtragsbergtung. Lokales. f Sountagsgedanken. a eln deitanſchauungsnot und Weltanſchauungskampf! Nach Nalhr ſchweren, unglücklichen Kriege iſt das etwas ganz nert liches. Ideale und Hoffnungen wurden zertrüm⸗ Beit Unwillkürlich war der religibſe Glaube mit dem Maltgeſcheben in ſtarke Beziehungen gebracht worden. auſta möge einmal die Erinnerung an jene Tage von 1914 ſtrö guchen laſſen, wo die Menſchheit nur ſo in die Kirche 1 mien, in dem Gefühle,daß man fetzt innerſte Stärkung ken uche. und daß da die alten Heils⸗ und Glaubensgedan⸗ iel, viel geben könnten. Die Zeiten haben ſich längſt andelt. Eine Kirchenaustrittsbewegung iſt in Gang ge⸗ ren den, und das kirchliche Chriſtentum hat einen ſchwe⸗ it, fi tand. Wer noch zugleich Kirchen⸗ und Volksfreund Heiſebt mit Sorge in die Zukunft. Alle dunklen böſen ſend er ſind auf dem Plan, den ſorgenden., irrenden kämp⸗ gon Mitmenſchen möglichſt den letzten Reſt von Reli⸗ akg aus der Bruſt zu reißen, und das Zerſtören macht ſich ſeſtiarntlich leichter und raſcher als das Aufbauen und Be⸗ 0 1 Aber merkwürdig, das Religiöſe läßt ſich doch nicht dem ie weiteres in ein Nichts verwandeln. Und gerade ſuchen odernen Menſchen iſt es eigen, nach Religion zu bilde m Der ich iſt ein ſehr reizſames Ge⸗ neue mit vielen W rüchen— möchte gern das Allex⸗ ichſte ſchauen und ſchaffen und bewußt von vielen Weltan⸗ ingenheit. Er iſt ſehr mt, aber dann läßt ibn och auungs n ketitangsbruchſt ten das ih. Gladekultismus und Spiritismus wäre. Man 9 2 ( aube durchs Feuſter 15 gibt ein modernes Gottſuchertum, das gebärdet ſich Dutz ich und ſenſitiv, daß es ſich eben ſchließlich von einem udernd Religionen und Weltanſchauungen bald ſo, bald aud n deeinfluſſen läßt. Es ſind Leute, die ſich immer üblen mer nur als die Ringenden und religiös Taſtenden Non d möchten, und ſie vergeſſen darüber, daß eine Reli⸗ e man allerwegen nur ſucht und niemals beſitzt, Allen e man tiefſtunig grübelt und die man doch nie per⸗ igen feeliſch erlebt, eigentlich wohl überhaupt keine Re⸗ 8 uicht.„Das bloße myſtiſche Nippen und Koſten macht Agg. Das kann zeitvergendende Spielerei fein. So Au bat der Verfaſſer des Untergaugs des Abendlandes gib, gehabt, wenn er mit erfriſchender Grobheit ſagt: Konfu 755 la— aber dann nimm dein Geſangbuch, nicht den , Nins auf Büttenpapier— und gebe in die Kirchel“ des Licht als oo einem ernſten religiöſen Suchen die Marke kann aächerlichen angehängt werden ſollte. Dieſes Suchen er lies Erſchütterndes haben, und mit Ehrfurcht ſtellt Aleiche grabende Kulturbetrachter ſeſt, daß es ſo oft der ſerſchie d teidenſchaftliche Sehnſuchtsklang geweſen iſt, wie luden den auch ſonſt das Jahrhundert ſein mochte. Ueber zud aug Gottfuchen it es zu ſeeliſchen Zuſammenbrüchen dene 55 wieder zu den erhebendſten Weiheſtunden des Le⸗ n kommen. Geheimnis der Religion! Hier mehr im des erlerberwältigtwerden durch ein Ewiges und Göttli⸗ ebt, dort mehr unmittelbar betätigt, inmitten der e — rburken wurde in den Glauben verſetzt, die Waffen nur verborgen, um ſie der Verſchrottung zu ent⸗ —Juſtizminiſter Trunk ſtellte feſt, daß die Ermitte⸗ ein Stoatsanwalt 2 bis 3 Wochen Tagesordnung ſtebt die c mit 50 Stimmen. Sorgen und Kämpfe des AIltgs uns am besten Dark immer diejenigen daran, bei denen neben einem raſtloſen Suchen doch auch ein Finden, eine religtöſe Gewißbeit, ſeine erhabene Sprache reden durfte Die neuen Poſtkarten. Ende Juli werden die erſten Poſtkerten, die in München für das Reich gedruckt wurden, verſandt werden können. Sie werden nicht mehr die ent⸗ ſprechende Briefmarke tragen, ſondern als Ganzſtück eigene Zeichnung aufweiſen. Das Wertzeichen enthält einen durch eine Landſchaft mit zwei Bäumen galoppierenden Poſtillon. Der Weg iſt als weißer Streifen markiert: an dem ſonne⸗ beſtrahlten Himmel ſteht groß die Wertzahl. Das ganze Bild iſt von Schlangenlinien eingefaßt und die Karte wird eine dreilinige Umrahmung zeigen. Die Farbe iſt bei den 36. Pſg.⸗Stücken wie bei der entſprechenden Marke intenſiv grün, bei den 40⸗Pfg.⸗Stücken dunkelorange. — Der Polizeibeamtenverbaud Badens hielt vor eini⸗ gen Tagen eine ſtark beſuchte Verſammlung in Mannheim ab. Polizeihauptmann Ruſch(Hamburg) ſprach über Stan⸗ desfragen. Er war hauptſächlich dagegen, daß Offiziere als Lehrer verwendet würden, da der Polizeidienſt von dem Militärdienſt ſehr verſchieden ſei. Der Redner trat ferner für die Beſſergeſtaltung der Anſtellungs⸗ und Verſor⸗ gungsbedingungen bei der grünen bezw. blauen Polizet und für den Anſchluß der Kriminalbeamten an die blaue Polizei, ein.. — Anſchluß an einen Ferienzug. Um den Fertenreiſen⸗ den aus der Richtung Sigmaringen und Friedrichshafen den Anſchluß an den Ferienſonderzug Konſtanz⸗Offenburg zu ermöglichen, wird dieſer Zug am 19. Auguſt und 2. Sep⸗ tember entgegen dem bereits veröffentlichten Fahrplan als Nachzug zu dem Schnellzug D 159, Konſtanz ab 8.10 15 ittags, Offenburg an 12.51 Uhr mittags. gefahren. Secenheim, 30. Jull. Bürgerausſchuß ⸗ itzung vom 29. Juli, abends 6 Uhr. Sämtliche Mit⸗ glieder waren hierzu ordnungsgemäß eingeladen, anw'eſend waren 59. Den Vorſitz führte Herr Bürgermeiſter Koch. Nich Vorleſung einiger Fraktions⸗Reſolutionen wurde zu Punkt 1 der Tagesordnung, Wahl dreier Mitglieder der Rechnungskommiſſtion für das Jahr 1921, ülergegangen. Wiedergewählt wurden die Herren Karl Frey mit 55 Stimmen, Joſef Tranſter mit 51 und Hermann Bauer für 1921 wurden wiedergewählt die Ausſchußmitglieder [Mox Stein mit 58 Stimmen, Hermann Bühler mit 58 Stimmen, neugewählt Peter Vogler mit 56 Stimmen. Punkt 3: Aenderung der Satzungen der Bezirksſparkaſſe Ladenburg betr. Diesbezügl. Aenderungen wurden vorge⸗ leſen und ohne Ausſprache einſtimmig genehmigt. Punkt 4: Abänderung des Waſſertarifs. Dem Gemeinde ratsbeſchluß eine weitere Erhöhung des Waſſerzinſes von 100% zu den jetzigen Sätzen hinzutreten zu laſſen, ſodaß nun⸗ mehr das Vierfache des Grundbeſitzes erhoben wird, wird im allgemeinen zugeſtimmt, jedoch mit dem Zuſatz, daß ab 1. April 1922 der Waſſerzins direkt von den Verbrauchern erhoben wird. Punkt 5: Erhebung einer Nachtragsumlage für 1920. Hierzu beſchloß der Gemeinderat eine Nach⸗ tragszahlung von Mk. 1.40 pro 100 Mark Steuerwert zu erheben, um den noch ungedeckten Reſt des Voran⸗ ſchlagsvorberichts im Jahre 1921 zu decken. Zu dieſem Punkte, an dem ſich eine faſt zweiſtündige Ausſprache an⸗ knüpfte, wurde ein Antrag der M. S. P eine Nacht ags; umlage von Mk. 2 45 zu erheben und ein ſolcher des Z untrums ine Abſtufung eintreten zu laſſer, um den Kleinhäusler und Kleinbauer ſteuerftei zu kalten, zur Ab⸗ ſtimmung gebracht. Nach langer, zum Teil hitzigen Debatte, an der ſich alle Fraktionen beteiligten, wurde der Zentrumsantrag mit 42 gegen 18 Stimmen angenommen, der ſozialdemokr. Antrag warde abgelehnt. Es wird j doch dem Bezirksrat zu überlaſſen ſein ob die Umlageerhebung nach dem Aatrag der Zentrumsfraktion zuläſſig iſt, da das Gſetz hierzu nichts vorgeſehen hat Punkt 6: G⸗ neh migung der Gem ind haupt- und Nebenvocſchläge für 1921. Nach Verleſung des Voranſchlags für 1921/22 kam es auch hier zu einer läageren Debatte, bei der die Punkte Strafen, Kanal, Hoch vaſſer, Benützung der Bade ⸗ an falt an 2 Tagen in dee Woche für Frauen, ſowie be⸗ ſo nde ns Schulfragen angeſchnitten wurden, letzter Punkt, der ſich hauptſächlich um die Aaſtellung eines Haupt lehrers für die hieſig katholiſche Lehrſt lle diehte, wurde in ausgiebigſter Wiſſe eröttert. Nachdem noch der Vor⸗ anſchlag für das Krankenhaus und Waſſerwerk vorgeleſen wurde, erteikte der Bürgerausſchuß den Vorſchlägen ſeine Genehmigung, worauf die Sitzung um 12 Ühr nachts ſeinen Abſchluß fand. 8 0 Srcenhei n, 30 Juli. Geſtern gegen 4 Uhr nachmittags b annte die Eiſenbahabrücke der ſog. Riedbahn die in der Näh' don Neuoſtheim über den Neckar führt. Zu Mitgliedern der Kontrollbehörde ———— ͤ—E—E—— Entſtehungsurſache iſt waheſcheinlich auf die übergroße Hitze zurückzuführen. Die Mannheimer Berufsfeuerwehr die mit Autos zum Brandplatz eilte, loſch den Brand der bereits ſchon größeren Umfang angenommen hatte in ziemlich kurzer Zeit. Eine größere Verkehrsſto ung ſcheint nicht eingetreten zu ſein. Sport und Spiel. Die Schen kenden ff⸗Flakette im Beſitze der P. J. 8. Gelegentlich der Vaterländiſchen Feſtſpiele fand am 3. Juli 1921 in Köln die Austragung der Schlagballſpiele um die von der Deutſchen Turnerſchaft ausgeſchriebene Schenkendorff⸗Plakette, die als Wanderpreis vom Zentralausſchuß für Volks- und Jugendſpiele geſtiftet ift, ſtatt. Neben beſter weſtdeutſcher Klaſſe, wie KTB. 43, Neunkuchen, Bronner Nordſtern, Bezirksmeiſter Opladen, kämpfte auch unſer Reichsmeiſter im Schlagball D. J K. St. Bonlfatirs Köln⸗Nippes um die Trophäe. Er giag als Sieger hervor. Der in Köln erſcheinende„Weſt⸗ deutſche Sport“ bringt darüber folgendes für unſere Be⸗ wegung wertvolle Preſſegeſtändnis:„Aeußerſt intereſſant war der Schlagballkampf um die Schenkendorff- Plakette, die nach dem harten Kampf aus der Hand ihres Ver⸗ teidigers, des Kölner Turnvereins 43, der dieſelbe bereits zweimal in ununterbrochener Reihenfolge gewann, in den Beſitz des Deutſchen Meiſters der Jugendkraft überging. Es muß offen gusgeſprochen werden, daß in den Vereinen der Deutſchen Jugenkraft rege gearbeitet wird für die Verbreitung des Sportgedankens. Man mag über die Verbindung von Religion und Sport denken wie man will, jedenfalls ſteht feſt, daß die katholiſchen Jünglings⸗ vereine für den Sport bereits ſehr viel getan haben und daß ihr Sportbetrieb, was Organiſation und Ausbildung angeht, bereits auf einer recht hohen Stufe ſteht. Und ſchließlich ift es ja ganz gleichgültig, wo Sport getrieben wird, wenn er nur in der richtigen Form den Zielen zuſtrebt, die ſich jeder Sportmann ſetzen muß. Auf dieſer Grundlage kommen wir weiter! Wir wollen ja alle unſerm ſchwer geprüften Volke die Jugend und die Geſundheit retten.“ 5 1 2 Mannheimer Theater. Weener Operettensplele im Neuen Theater. Samstag, den 30. und Sonntag, den 31. Juli: „Fräulein Puek“. ö Anfang 780 Uhr. i f ieee eee eee bolbödlenſ. arnung m der eounbel irh: Sonntag, den 31. Juli 1921. 5 ½10 Uhr: Haupfgottesdienſt. Pfarrer Kunz. Aaſchließend Sitzung des Kirchengemeinde⸗ ausſchuſſes. 2. 5 Jugend vereine: f Deutsches Jugend⸗Bundes est in Heldelberg. Sonntag, den 31. Juli: Vormittags: Feſtgottesdienſt in der Heiliggeiſt⸗feirche. Vortrag:„Jeſus und die Jugend“. Spielfeſt auf dem Heiligenberg. Jugendfeier in der Stadthalle. Montag, den 1. Auguſt: Vormittags: Sportliche Wettkämpfe. 5 8 Nachmittags: Ausflug ins Gebirge und Neckarfahrt. Abends: Bundesfeuer. Schloßbeleuchtung. (Wegen der Abmarſchzeiten vergleiche den ratenteil dieſes Blattes) Nachmittags: Abends: olſeadlenf- Orang in der Halhol fiche II. Sonntag nach Pfiagſt en, den 31. Jull 1921. 37 Uhr: Hl. Kommunion. 1/8 Uhr: Frühmeſſe. b ½10 Uhr: Hauptgottesdienſt. f f 1 Uhr Chriſtenlehre für die Mädchen u. Andacht Ende 10 Ur geſtrigen Jaſe⸗ 2 in allgemeinen Nöten und Anliegen mit Segen. 5 2 Uhr: Jungfrauenkongregation u. Bücherausgabe Druck und Verlag: Frau Gg. Zimmermann Wtwe., Seckenheim Verein Hundeſport Seckenheim. . 8 Uhr im„Ochſen“(Nebenzimmer) dorstands-Sitzung. Mngendniiliches und vollzähliches Erſcheinen N notwendig. Der Vorſtand. can 1 Die Ausfteller und Beſucher der Lahe 9 U Oppau(Pfalz) fahren am Sonntag 0 U hr mit Nebenbahn nach Mannheim Haltepunkt Schloß Seckenheim. % Turnverein Seckendeim 1 Am 8 gegr. 1898 10 Feub vunkag, den 31. ds. ts. findet n Tu heim das diesjährige Gautu 1 feſt auau ls Mannbeim ſtatt. der Einzelwetturner um 680 Uh⸗ 0 0 N 4 9 Seifenpulver gibt doch die schönste Wäsche 8 N Pl.- Paket. 2. o. nENRSHeHC ES K rA schανν,e eRUcn SAL, SEER Aο,V3entb Sammel⸗Anzeiger nur für Mitglieder der Landm. Ein ⸗ und Verkaufs genoſſenſchaft, 5 Ein Vorderpflug f gefunden. Zu erfragen im Lager.. 5 a Der Vorſtand. 8 ea, gebe,, K and, N sim: lente un- feen, Meuse lebe. He- Auen lte zebs. Golſalieummd: a: S babe in db ,E⏑au u ee, A hes& fac, C fn d Sd Niederlage bei: Fr. Wagner Nachf. 0 vkal. N f 2˙ö ch der Schüler und Schülerinnen lad* ab Lokal 8 Freunde hie zu ſäm liche Mitglleder, ſo in ze und Gönner des Vereins freund Der Turnrat. A N ab. Main Wollſtaub. Beſtellungen auf Wollſtaub aus nächſter Zeit eintreffendem Waggon ock Einwmach- grbahn nimmt entgegen Sterilisiergläser enge und weite Glaser von i, e. en unc 2 r 2 mit prima rotem Gummi noch zu haben bei Männergeſangreitin Metallbetten Seckenhein* f Stahlmatratzen, Kinder- Gegründet 1861. betten direkt an Private Heute Abend 8 Uhr] Katalog 19 8 frei. Probe kisenmöbelfabr. Sunicfhur) Der Verstand. N 2 2 Kartoffel Neuer Linderkleppwagen Germania- Drogerie K ue un- uns, 2 Inh. W. Höllatin. zu kaufen geſucht.( 9 1 ö ö ö ü ö ö ö 0 ö 1 D Hermann an den Dlanken neben der Flauptpost , 0 MANNHEIM. g Auch in Textilwaren steigen die Preise. 2 Gewaltige Vorräte u. Abschlüsse aus der billigsten Zeit ermöglichen mir à für länger den Verkauf ohne jede Erhöhung Nur noch bis Mittwoch einschliesslich: 30 20 bl Reste- u. Rabatt- Extra-Rabatf auf grosse Posten Seiden. Kleider-, Kostüm und Blusen-Stoff- Reste. Anzugstoff- Reste! age . auf grosse Posten Wasch-, Dirndel- Stoff-, Voile, Zefir- Perkal eto. Reste. Reste on Aussteuer waren 1005 Extra-Rabatt auf alle Damen- und Kinder- Wäsche, Wasch- Hemden, Unterröcke, fertige Schürzen, Untertaillen, Schlupfhosen, Herren- Nachthemden, Einsatz- Kindersöckchen, Schlafdecken. n 0 amtliche Benannimachungen. Geſuch der Oberrheiniſchen Eiſenbahngeſellſchaft in Mannheim um bau⸗ und waſſerpolizeiliche Ge⸗ nehmigung zur Errichtung einer Kühlwaſſerleitung vom öſtlichen Becken des Rheinauhafens nach dem Elektrizitätswerk betr. Die Oberrheiniſche Eiſenbahngeſellſchaft in Mannheim beabſichtigt eine Kühlwaſſerleitung vom öſtlichen Becken des Rheinauhafens nach dem Elektrizitätswerk zu errichten. Wir 5 dies zur e Kenntnts mit der Aufforderung, etwaige Einwendungen bei dem Bezirksamte oder dem Stadtrat hier binnen 14 Tagen vom Ablauf des Tages an vorzubringen, an welchem das dieſe Bekanntmachung enthaltende Amtsverkündigungsblatt ausgegeben wurde, widri⸗ genfalls alle nicht auf priwatrechtlichen Titeln be⸗ ruhenden Einwendungen als verſäumt gelten. Wir weiſen dabei darauf hin, daß die vor Inkrafttreten des Geſetzes vom 8. April 1913 kraft deſonderer privatrechtlicher Titel an den öffentlichen Gewäſſern oder natürlichen nicht öffentlichen Waſſer⸗ läufen begründeten Rechte nunmehr als dem offentlichen Recht angehör 95 Nutzungsrechte zu be⸗ trachten ſind(3 113 Sa des Geſetzes) und daß daher auf ſolche Rechte ſich ſtützende Einwendungen falls ſie innerhalb der feſtgeſetzten Friſt nicht vor⸗ gebracht werden, ebenfalls als ausgeſchloſſen nd Die Beſchreibung und Pläne liegen während der Einſprachsfriſt auf den Kanzleien des Bezirks⸗ amts und des Stadtrats hier zur Einſicht offen. Mannheim, den 15. Juli 1921. ad. Bezirksamt— Abt. V. Verordnung. (Vom 7. Juli 1921). Die Beleuchtung der uhrwerke. Tie Verordnungen über die Beleuchtung der . vom 16. November 1917 9 und erordnungsblatt Seite 389) und vom 31. Januar 1920(Geſetz- und Verordnungsblatt Seite 25) werden hiermit aufgehoben. 5 § 18 der Straßenpolizeiordnung vom 12. Mai 1882 tritt wieder in Kraft; er lautet Fuhrwerke, welche nach eingetretener Dunkelheit auf öffentlichen Wegen fahren, müſſen mit einer helleuchtenden Laterne verſehen ſein, wobei die Führung rot⸗ und b Laternen unterſagt iſt. arlsruhe, den 7. Juli 1921. Miniſterium des Innern: gez Remmele. i Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir zur öffentlichen Kenntnis. Mannheim, den 12. Juli 1921. Bad Bezirksamt— Polizeidirektion. Schuhwaren 1 U A Mannheim Secbwetzlngerstrasse 85 UHnr Aualttats waren. Elgene Regaraturwerk stätte. Massarbelt Wein- Ange bol. Bringe mein reichhaltiges Lager in Fass- und Flaschenweinen Pfälzer Rheinhessischer„ Kaiserstühler 3 5 Inringer 1 7 zum Preise von Mk. 12.— an einschl. Steuer in empfehlende Erinnerung. Weinhandlung S. Sehröder. Winelmstrasse 8, Il. Stock.. — Rechnungen in ſauberer Ausführung liefert ſchnellſten⸗ Druckerei Zimmermann. g Lehrer. Womit geinigte Herkules den Stall des N s 2 Humor in der Schule. Weiss- u. Rotwein „ 2 5* 3 Z u empfehle: Germania- Dr Fr. Wagner Nachf. P Wäsche Olxin- Sleichhilfe Patentröste Flammsr-, Bleichsoda Obaisslonguss Thompsons- Waschblau 5 Selfenpulver Soda— Stärke ederbetten Reichsperle Creme-Stärke. Persil— I Oreme-Farben. Hafrada Waschbürsten Buligste Preise. Flammer-, Sunlicht-, Feuerio-Seife Nöbel- 1. Bettenhaus schmierseife. Christ. Berg lah. W. Höllstin. Küchen Seblafzimmer Matratzen Sehwetzingers tr. 147 Haltestelle der Linien 7, 15, 16. ogerie Teilzahlung gesfattei. Monopol-Einmachessig ohne zu kochen, jahrelange Haltbarkeit und vorzüglichen Geschmack, sowie sämtliehe Gewürze empfiehlt Georg Röser. Braves fleißige! Mädchen g ſucht. Gute Behand⸗ lung und Lohn.(b Poſtdirektor Eruſt, Ilvesheim neben der kath Kirche. Schulentlaſſenes zu einem Kind für Bauernhaus geſucht. Näheres in der Ge⸗ chäfteſtelle. n 22 Weickum's grosse Auswahl in Senkfusseinlagen * Wollt Ihr gut und billig kaufen, geht in Dort findet Ihr Empfehle auch gleichzeitig „E44* Schuhhaus Sämtl. Sehuhwaren jn allen Grössen. 1 eker okkeke sles eker rokke fer erke fe: es ker fe ke eser eker r gerte keslere fe K Fahrräder, hähmaschinen, Fohkradaumm und Zubehörteile; Ninderwagenreiien erhalten Sie immmer noch am billigsten bei A. Pfaffenhuber, Mannheim H 3, 2. Cee eſ- fe kefſsfefesſerſeslar he feslerſes herr efreſe eber sta werden Bodenanſtriche und darum ſollen ſie haltbar ſein. Wer nach den billigſten Fabrikaten greift, wirft Geld weg und ärgert ſich am Ende über die für einen unzweckmäßigen Anſtrich aufgewendete Mühe. Zuve läſſig kauft man Boden⸗ anſtriche, Parkell⸗ u. Linoleum⸗Wichſe, Oeljarben, lrockene Farben, Oele u. Pinſel aller Ait gut und billig in dem renommieſken Spezialgeſchäfte von Johannes Hleckler K 2, 3, Markts rasse, Fernspr 4598 Eigene Fabrikation, direkter Detailoerkauf. Fachmänniſcher Rat. 5 Aufmerkſame Bedienung Niederlage in Mannheim: Friedrich Becker, Michaelis⸗ Drogerie G 2, 2, am Speiſe⸗ markt, Fernſpr. 740, in Seckenheim Fr. Wagner's Nachf., * Ein Besuch meines Tanzkurs-Eröffnung. Hierdurch zur Nachricht, dall ich am Mittwoch, den 3. August mit meinem Spätfjahrs- Kursus beginne. Diejenigen Damen und Herren, die sich noch daran beteiligen wollen, bitte ich, sich Sofort bei mir anzumelden. Hochachtungs voll Tanz- u. Anstandslehrer urg Hammer Mitglied des Landesverbandes Bad. Tanzlehrer Sitz Baden-Baden. Einmächtöpfe von 3 Liter bis 150 Liter, in großer Auswahl zu verkaufen. Johann& Würtbwein Friedrichſtraße 37. Für Raucher! Cigarren von 60 Pfg. bis 1.50 Mk. Cigaretten von 256- 40 Pfg. Rauechtabake. Gross- und Rlein-UHerkanl. N Muss wi Nersil jetæt niecler Kriegt ci uns dem I hochiaq aur 22 e 8 — Persil letzt ist das Waschen wieder eine Lust; 15 n ist die Wäsche fertig, blendendweiß, wie auf 1 Rasen gebleicht. Dabei große Ersparnis an beit, Zeit, Seife und Kohlen. PERSIL. ist das beste selbstfäfige Waschmittel Uberell erhöltlich nur in Orieinal- Packung. niemoel Alleinige Hersteller: Henkel& Cie.,— ——— Danksagung. Heimgekehrt vom Grabe unserer lieben Entschlafenen sagen wir allen denen die sie zur letzten Ruhestätte geleiteten sowie für die zahlreichen Kranz- u. Blumen- spenden unsern aufrichtigsten Dank. Seckenheim, den 29. Juli 1921. Die trauernden Hinterbliebenen: Jakob Dorst August Schmidt nebst Frau u. Sohn Ludw. Meuthinger nebst Frau u Tochter. — mittags 3 Uhr Zuſammenkunft im von da gemeinſamer Abmarſch zu den W wieſen. erwünſcht falh. Jungm-Dereim Sokenbeim. (Sport⸗Ahteilung) Heute Abend 7 Uhr [Turnſtunde der Schüler, Zöglings: und Turner.„ Morgen Sonntag, den 31. Jr li, 8 örtel⸗ 5 Pünktliches und zahlreiches Gesche en an — Der Vorſta fahrt ½12 Uhr. A g beten, ſich recht zahlreich zu beteiligen D 25 müllubror- doe Hollonbeim — Wir b. 3* ta N den Wir beteiligen uns morgen Sonntag gfeſt Zuſammenkunft 11 Ühe im L Unſere Mitglieder werden er Vorſtand⸗ Inh.: W. Köllſtin, Hauptſtraße. Lagers 1 Treppe boch, lohnt sich veranſtaltet heute Hamsfag, den 30.9 nbends 8 Uhr in ſän tlichen Räumen Seck nheimer Schlößchen ein Sommernachtiest wozu wir die verehrl. Einwehnerſchaft heims freundlichſt einladen. 8 „Deutſch /r Hof“ — Atbeitergeſangverein Porwütts — Seckenheim Ali, d 6 it Konzert und Tanz n Sick n= 2 Mark. Eintrittspreis en Karten ſind im Vorverkauf bei den Frede Keppler, Werle, Wehnert, ſowie 5 Mit⸗ und bei ſämtliche 5 22 7