mtsblatt der Bürgermeisteramt ———— „ er Seckenheim, dlvesheim, leckurhausen und Edingen Jahrg. 1 täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Abonnementspreis: Monatlich 4.— Mk. mit Trägerlohn. Durch 12.— Mk. ausſchl. Zuſtellungsgebühr.— die Poſt bezogen pro Quartal Erſcheint Dienstag, 9. Auguſt 1921 IJunſerationspreis: Die Ker Petitzeile 80 Pfg. Reklamen 2.50 Mk. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprecher 16. Poſtſcheckkonto: Karlsruhe 19819. No. 183 Haderlein, Seckenheim. dar den 170 an. U af N wueſh Alz tel s . i 8 le erſte Tagung des Oberſten Rates. die urls, Aug., 2 Uhr morgens(Eigener Drahtbericht). zkürz nach drei Uhr hat die Tagung des Oberſten Rates Vorfſitz des franz. Miniſterpräſidenten Briand be⸗ Men Delegierte ſiud auweſend. Die belgiſche Delegation t erſchlenen, da auf der Tagesordnung nur die ober⸗ N che Frage ſteht. Rechts von Briand hat Llond George ben nommen, links von ihm der italjeniſche Miniſterprä⸗ mon e boris, Aut., 2 Uhr morgens[Eigener Drahtbericht]. 5 Havas⸗Agentur berichtet inoffiziell über die erſte g des Obersten Rates. Die Sitzung iſt um 6,05 Uhr ——— des Niove Ciornale in Florenz eine Unterredung gewährt, in der ſich der Reichskauzler über die oberſchleſiſche Frage folgendermaßen äußerte:„Ebenſo wie in Oſt⸗ und Weſt⸗ preußen haben die italieniſchen Truppen auch in Oberſchle⸗ ſien ſtetis durch ihre Zurückhaltung gegenüber der einheimi⸗ ſchen Bevölkerung ihre freundliche Geſinnung kundgetan und iich glanbe, daß dadurch manches Band wieder ange⸗ knüpft worden iſt, das der Krieg zerriſſen hatte. Ich hoffe beſtimmi, daß die Erkenntnis von der enropäiſchen Schick⸗ ſalsgemeinſchaft durch eine ſolche freundliche Geßnnung ge⸗ fördert wird und ſich zur europäiſchen Solidarität auswächſt. Die Meuſchhelt muß mit allen Kräften auf dieſe Aufgabe hinarbeiien. Man kann von uns keine Leiſtungen verlan⸗ geu, weun man uns Oberſchleſien nimmt. Die Zuteflung Oberſchleſiens iſt eine Schickſalsfrane für Deutſchland. Der Uebergang der oberſchl. Wiriſchafl an Polen würde bedeu⸗ ten, daß wir verurteilt wären. in den Zuſammenbruch der polniſchen Wirtſchaft hineingezugen zu werden. Die dent⸗ ſche Regierung hat ſich ſchon in ihrer Note an die alliierten Mächte dom April ds. Is, bereit erklärt, Polen unter vor⸗ zugsweiſen Bedingungen für ſeine Wirtſchaft ewa noch er⸗ forberliche Kohlen oder ſonſtige Erzeugniſſe zu liefern, ſo⸗ lange das an Bobenſchetzen über reiche polniſche Gebiet noch Acht entſchloſſen iſt. Wir haben aber vernehmen miſſen, daß die polniſche Negiezung ben dritten oberſchleſiſchen Aufſtaud in oberſchleſiſches Laud ruft und ſie will noch erwägen, wie der dentſche Abftimmungsſieß durch weitere Methoden ver⸗ nichlel wird. In der Preſſe iſt in den letzten Tagen wieder⸗ holt der Gedanke, einer proviſoriſchen Löſung der ober⸗ ſchleſiſchen Frage erörtert worden. Ich brauche Ihnen ge⸗ genüber nicht zu betonen, daß jede derartige Löſung von Deulſchland unaunehmbar iſt. Wir warten auf den Spruch des Oberſten Rates. Dieſer Spruch wird eutſcheidend ſeir far die Inkunft Deutſchlands, aber auch für die Zukunft Mittelenropas. Wir vertrauen feſt darauf, daß der Spruch im Sinne des Rechts ausfallen wird. welcher allein den nötigen Frieden und den Wiederaufbau Europas gewälr⸗ leiſten kann. B„„ Beginn des Poleuaufſtandes am 10. Auguſt. Berlin, 9. Aug.(Drahimeldung unſerer Berl. Red.) Wie wir aus Oberſchleſien erfahren, liegen heute wieder zahlreiche Beweiſe dafür vor, daß die Polen mit allen Mitteln einen neuen Aufſtand vorbereiten. Das iſt be⸗ ſonders aus vorgefundenen Befehlen erſichtlich, nach de⸗ nen der Aufſtand auf den 10. Auguſt angeſetzt iſt. Da⸗ nach rechnen die Polen mit einer Entſcheidung des Ober⸗ ſten Rates zu ihren Ungunſten und wollen ſo die Ent⸗ ſcheidung illuſoriſch machen. Die Pläne der Polen fin⸗ den weitgehendſte Unterſtützung der Franzoſen. Die Polen ſind mit Waffen gut verſehen und jetzt beſſer orga⸗ niſiert als bei den bisherigen Aufſtänden. Immer auf⸗ fallender iſt die Truppenbewegung regulärer Truppen an der Grenze. Nach dem neuen Plan ſollen beſonders Schriftleiter: H G ——— die Häuptorte ſofort eingeſchloſſen und genommen wer⸗ den. Man fürchtet zwar den deutſchen Selbſtſchutz, will ihn aber vor eine vollendete Tatſache ſtellen, um durch den erreichten Vorſprung die Säuberung des Landes ſchnell durchzuführen. f Zuſammentritt des Kabinetts. Berlin, 9. Aug.(Drahtmeldung unſerer Berl. Red.) Die Reichsregierung tritt heute Dienstag zu einer wich⸗ tigen Tagung zuſammen, da man als wahrſcheinlich an⸗ nimmt, daß bis zu dieſer Zeit wichtige Nachrichten aus Paris vorliegen. Wie wir erfahren, wird ſie ſofort nach der Entſcheidung über Oberſchleſien, wenn dieſe nicht den deutſchen Forderungen enkſpricht, in einer öffentlichen Kundgebung Stellung nehmen. Die Regierung denkt nicht daran, ſich den Beſchlüſſen des Oberſten Rates ohne weiteres zu fügen, falls dieſe die Herausgabe deutſchen Gebietes verlangen. Der Ausſchuß für auswärtige An⸗ gelegenheiten wird ſofort nach Bekanntgabe des Reſul⸗ tates der Besprechung in Paris zuſammentreten. Die Parteiführer weilen ſämtlich in Berlin. Zu den Steuervorlagen der Regierung. Berlin, 9. Aug.(Drahtmeldung unſerer Berl. Red.) Die Regierung ſelbſt gibt zu, daß mit dem veröffentlich⸗ ten Steuerprogramm die Steuermöglichkeiten noch nicht erſchöpft ſind. Wie wir hören, iſt zum Beiſpiel die Be⸗ ratung über die Erfaſſung der Goldwerte nur abgebro⸗ chen, weil ſich keine Uebereinſtimmung im Kabinett er⸗ gab, man auch gezwungen war, die Beratungen abzubre⸗ chen, um erſtens die Vorlage veröffentlichen zu können, zweitens aber auch, da die Tagung des Oberſten Rates das Miniſterium in Anſpruch nimmt. Man trägt ſich immer noch mit dem Gedanken der Zwangshypothek des Reiches. Die Steuerverhandlungen werden ſofort wie⸗ der aufgenommen, wenn die oberſchleſiſche Frage das Kabinett nicht mehr belaſtet. Berlin, 9. Aug.(Drahtmeldung unſeren Berl. Red.) Wie wir aus parlamentariſchen Kreiſen erfahren, halten ſich alle Parteien in ihrem Urteil über die Steuervor⸗ lagen noch zurück. Es herrſcht deshalb große Unſicher⸗ heit ſelbſt in politiſchen Kreiſen. Die Parteien wollen, ehe ſie in der Oeffentlichkeit über die Steuerpläne der Regierung ſprechen, zunächſt Partei⸗ und Fraktionsbera⸗ tungen abhalten. Die Unſicherheit in der Beurteilung der Steuerfragen läßt ſich auch daraus ſchließen, daß ſelbſt die großen Zeitungen vorläufig in keiner Weiſe Stellung hierzu nehmen. Ein Wefßbuch über die Leipziger Urteile. Berlin, 9. Aug. Dem Reichstag iſt vom Reichsmini⸗ ſter der Juſtiz ein Weißbuch mit Abdrucken der vom ng— gegangen. Sie war vollftändig von der Beſprech⸗ Velen oberſchleſiſcheu Frage ausgefüllt. Miniſterpräſident ſchen deter eröffnet die Sitzung und begrüßte die alltierten Ver⸗ miſſe N anf wurde jede Delegation aufgefordert, ein all⸗ 1 5 Expoſé in der oberſchleſiſchen Frage 38 geben. a — dee. ende des Sachverſtändigenausſchnſſes Prumagert 7 Atmen frunzöſiſchen Standpunkt dar und zeigte, wie das — due wangsgebiet getellt werden konne. Die Grenge . Teige das Ergebnis der Abſtimmung nach Gemeinden den ung b werden. Darauf gab Sir Cecil Hurt eine Darſtel s“ nen 15 010 eugliſchen Standpunktes, der auf die Unteilbarkeſt „ bas uſtriegebietes uud feines Zuſpruches an Deutſch⸗ gaben ud naus läuft. Der frauzöſiſche Sachverſtäudige, Laroche, nen un de Auſicht Ausdruck, daß das Juduſtriegebiet geteilt 3 e großen Teil, einſchließlich Königshütte, an Polen len or müſſe, wobei der Grenzverlauf ſich merklich der 5 wen inte nähern müſſe. Der italieniſche Delegierte nahm — vermittelnden Standpunkt ein. a ö 111 787725 Nom, 9. Auguſt. de 1 ölelbamliche Note erklärt, daß in der oberſchleſiſchen 5 hat, al ie ikalieniſche Delegation die Inſtruktion erhalten ö 9 Watch hn eadielen, um eine definitive Löſung der Frage g ren. 8- 5 Ut a 75 3 8 a ö — mis 0 Aug, 2 uhr morgens[Eigener Drahtbericht). — wochen. tpräßdent Briand hat geſtern vormittag zuerſt al ur empfangen, alsdann Maorſchall Foch, der von Ge⸗ eiche burſtz eigaud begleitet war. darauf General Nollet, dem 5 0¹· Wleglinden der Interalliierten Kommiſſion in Berlin, und Werte den General Lerond, den Vorſitzenden der Inter- Wand Kommiſfion in Oppeln. Miniſterpräſident „ einpfing außerdem den italieniſchen Außen niiniſten A— ö 1 5 g en Deutſchlaud. ö Der Reichskanzler über Oberſchleſien. f „De 5. Berlin, 9. Auguſt. 5 5 Reichs tun ler Dr. Wirth hat heute dem Vertreier „ Griſeldis ins i 5 1„ ienſan von H. Courihs⸗ Mahler. 85 odruck ohne vorherige Vereinbarung nich geſtulte. e l b Irgend rd 5 a 5 f ſelern wabwie mußte man doch die Rückkehr des Herrn Grafen g Maren auch keine Veranlaffung zu einer lauten Feier vor⸗ i becht ea dich each und ſagte iich, daß es hc doch in Freuen. dAnen gate Haglich 5 5 ließ. Sollte man da ſo köoͤricht ſein, a Wer en Poſten aufzugeden? a 54 0 Hewſſſen n de err Graf wirklich ſchuldig war und ein böſes 40 ühte n e mußte, was ging das ſelne Diener an. Daraus 75 9 8 wüüfieh nichts machen. And wenn dle dec 1 de„ mochte 8,„ dbugetſterte, weil ſie keine Ruhe im Grabe fand, ibo buch iht 25 ſich an den Schuldigen halten. Das würde ſſe ja 6 abt halle 55— ſo ein ungutes Weſen, wie ſie im Leben ge⸗ G0 Leſſen. das könnte ſie als böſer Geiſt auch nicht mehr über⸗ 1 pra i i 10 dee mit Frachen die Domeſtiten untereinander, während ſie den euch dhe Sie 095 und die leckeren kleinen Kuchen genoſſen. 1 e in feinen es wirklich gut— viel beſſer als ihr Herr, der gte 1 nen Znaczern ruhelos auf und ab lief. de J 5 501 0 2* 5 115 naciebet. batte, nachdem er ſich von Komteß Beale ver⸗ 1 5 holen Sie ſchmals das Schlafzimmer ſeines Töchterchens be⸗ .. 5 ſchlief ganz feſt und ruhig, trotz des heulenden Stur⸗ 50 ihr Bertele ruhig und wohlig. Still ſetzte er ſich eine Weile 15% lige. und f en, nachdem er ſtumm die Wärterin hinausgewieſen 5 5 10 1 ſchwachen, flackernden Schein des Nacht⸗ . um erſts, eizende, blonde Kinderköpfchen herab. 0 an füllen nen Male ſeit langen Monaten war wieder ein Ge⸗ 0. auf kurze dedens in ſeiner Bruſt. Zum erſten Male vergaß un Endl Veit, was ihn bedrückte und quälte. f der Marc bob er ſich und rief die Wärterin auf ihren Po. Lere . Langſam deber 2 e en Dann ging er in ſeine Zimmer hirüber. Die Zim⸗ 8 e lagen zwiſchen den ſeinen und denen, die ſeine . Langſam ſchritt er durch ſeine Räume lchritt er durch ſeine Räume, zwiſchen denen alle n freek enden. Er almete tief auf. Es tat doch wohl, m. er Mann zu ſein, nicht mehr eingeſperrt in einem in bem er chungshaft batte verbringen i eilte er biggi in den Wald— n leinen er das nicht medr batte tun dürfen. Zald. Dort wollte er ſich die Lungen reinbaden von der dump⸗ zen Gefängnislaft. Es ſchien ihm eine Ewigkeit her zu ſein, ſeit Bis er müde war, ging er auf unb nieber. Dann trat er in ſein Arbeitszimmer, an ſeinen Schreibtiſch heran. Er ſah darauf nieder. Da ſtand eine Photographie ſei⸗ ner Frau, Sie war im vorigen Winter in der Reſidenz aufge⸗ nommen worden. Ein Maler hatte das lebensgroße Porträt der Gräfin Alice für die Ahnengalerie malen ſollen, aber die Gräfin hatte ſich nicht entſchließen können, in welchem Koſtüm und in welcher Poſe ſie porträtiert werben wollte. Deshalb hatte ſie, gleichſam zur Probe, verſchiedene Photographien von ſich anfer⸗ tigen laſſen. And die Aufnahme, die hier von ihr auf dem Schreib⸗ liſch fland, hatte endlich Gnade vo ihren Augen gefunden. So wollte ſie gemalt werden, und ſie hatte dem Maler auch einige Male geſeſſen, ehe die Kataſtrophe hereinbrach. Graf Harro machte ſich eine Notz: Er wollte bei dem Maler anfragen, ob er das Bild ohne weitere Sitzungen vollenden könne, damit es ſeinen Platz in der Ahnengalerie, neben dem ſeinen erhielte. Dieſe Photographie hatte ihm ſeine Frau am vorigen Weihnachtsfeſt in einem koſtbaren Rahmen geſchenkt, in dem ſie dann auf ſeinem Schreibtiſch aufgeſtellt worden war. Graf Harro nahm das Bild empor und betrachtete es lange. Einmal hatte er dieſes reizvolle Geſchöpf geliebt, als er noch geglaubt hatte, daß in dem ſchönen Körper eine ſchöne Seeſe wohnen müſſe. Ihr Antlitz, ihr ſprühendes, lebhaftes Weſen, ihre elegante Grazie hatten ihn entzückt. Die Leidenſchaft ſeines jungen heißen Blutes war wach geworden für den glänzenden Schmetterling. l Damals ahnte er nichts von ihrem unleidlichen Weſen, von ihrer Herzenskälte und ihrer Launenhaftigkeit. Dieſe und jene kleine Kaprize ſchienen ihm zu ihrem Bilde zu gehören. Er war ſogar in dieſe Käprizen verliebt. And es lag alles ſo bedauerlich glatt und einfach zwiſchen ihnen. Es gab keine Hinderniſſe zu bewältigen. Auf beiden Seiten tat man alles, die beiden jungen Leute miteinander zu vereinen, und ſo war Alice ſehr bald ſeine Frau geworden. Zu bald, als daß es ihm möglich geweſen wäre, einen tie⸗ ſeren Einblick in ihr Weſen zu erhalten. geſchehen— als es zu ſpät geweſen. Er gedachte all der Kämpfe, der tauſend Bitterkeiten und Kränkungen, die er don ihr hatte erdulden müſſen. Wie ſchnell war ba die Leidenſchaft für ſie erloſchen, wie bald hatte er er⸗ And dann gedachte er des Abends, da er ſie in den Armen Das war erſt ſpäter kannt, daß er einen großen Irrtum begangen, als er um ſie freite. des ausländiſchen Prinzen überraſcht hatte. Wie ein Anſinniger war er auf dieſen losgeſtürzt. Ja— er hatte ihn mit der Reit⸗ peitſche gezüchtigt, weil er nicht wußte, ob ſich der Prinz ihm im Zweikampf ſtellen würde, und weil er einen Schimpf mit dem anderen vergelten mußte. And dann war er mit ſeiner Gattin abgereiſt nach Treuen fels, weil er mit ſeiner Schmach nicht unter„Renſchen weilen wollte, die ſich neugierig an ihn herandrängen würden. Was dann geſchehen ſollte, wie ſich ſein Verhältnis zu ſeiner Frau ge⸗ ſtalten ſollte, hatte er ſich noch nicht überlegt. Zorn und Schmerz hatten ihn unfähig gemacht, ſeine Lage klar zu überdenken. Nur eins ſtand bei ihm ſeſt— ſo wie bisher konnte, durfte es nicht weitergehen. e Er war nicht mehr dazu gekommen, einen entſcheidenden Entſchluß über die Zukunft zu faſſen. Nach einer ſchlaflos ver⸗ brachten Nacht rief man ihn an das Totenlager ſeiner Frau. Das 5 hatte ſelbſt den Faden zerſchnitten, der ſie aneinander and. Lange ſah er jetzt hernieder in das lächelnde, kapriziöſe Frauengeſicht, aus dem die Augen ſo klar und hell herausſchau⸗ ten, daß man nicht tauſend Teufelchen dahinter vermuten konnte. „Haſt du es ſelbſt getan, Alice? Warſt du ſchuldiger noch als ich ahnte, und ſprachſt du dir ſelbſt das Arteil? Oder war es ſo, wie Beate vermutet, triebſt du nur ein gefährliches Spfel, ohne an den vollen Ernſt zu glauben? Wie aber kamſt du in den Beſitz des Giftes?“ So fragte er das Bild. Aber es gab keine Antwort. Er ſtellte es wieder hin und beugte ſich dann über den Schreibtiſch, um das Geheimfach zu öffnen. Dann ſah er nach der Tür. Konnte jemand, wie Beate von der Gräfin angenommen hatte, ihn belauſcht haben, wenn er das Geheimfach öffnete? Ja— von der Tür aus konnte man das ſehen. Aber wenn jemand an der Für geſtanden und ihn be⸗ lauſcht hätte, dann hätte er dieſen Jemand doch erblicken müſſen. Scharf abwägend ſah er zur Tür. And dann ſchüttelte ei den Kopf. Aber da ſtutzte er plötzlich— da drüben im Neben⸗ r ſtand doch auch ein Menſch und ſchüttelte den Kopf. Et ver hin und richtete ſich betroffen auf. Das war ſa ſein a pfegelbild. Richtig— da drüben im Nebenzimmer im Spiegel, ba war er zu ſehen. And in dieſem Spiegel mußte ſich ſein Schreibliſch abſpiegeln. 2 8 Fortſetzung folgt.) riegsverbrechen und Krie Arteile vorgelegt worden. Keine Einberufung des Reichstages. Berlin, 9. Aug.(Drahtmeldung unſerer Berl. Red.) Wie uns aus parlamentariſchen Kreiſen mitgeteilt wird, treffen die Meldungen der Berliner Blätter, daß der Reichstag einberufen werden ſoll, nicht zu. In parla⸗ mentariſchen Kreiſen hat man auf ein Zuſammentreten des Reichstages verzichtet, da man der Anſicht iſt, daß der Auswärtige Ausſchuß die einzelnen Parteien hin⸗ länglich vertritt. Nur, wenn die Entſcheidung in Ober⸗ ſchleſien eine Kabinettskriſe bedingen ſollte, wird der ſo⸗ — 25 Zuſammentritt des Reichstages notwendig wer⸗ R. f Staatsſekretär Bergmaun nimmt ſeinen Abſchied. Berlin, 9. Aug.(Drahtmeldung unſerer Berl. Red.) Wie wir erfahren, wird Staatsſekretär Bergmann ſofort ſeinen Abſchied nehmen, ſobald er bei den ſchwebenden Berlin⸗ Pariſer Verhandlungen entbehrlich iſt. Man glaubt, daß das in naher Zeit der Fall ſein wird. Die Familie des Staatsſekretärs iſt bereits nach dem Haag übergeſiedelt, wo der Staatsſekretär ebenfalls Wohnung nehmen wird, da ihm dort ein Poſten von der Deutſchen Bank angeſpieſen wor en iſt. a e Zeitungsverbote im beſetzten Gebiet. Mainz, 9. Aug. Wie im hjeſigen Publikationsorgan der Rheinlandkommiſſion bekannt gegeben wird, hat dieſe die„Frankfurter Nachrichten“, die„Münchener Neueſten Nachrchten“ und die„Süddedutſchen Monats⸗ hefte“ auf je 3 Monate im beſetzten Gebiet verboten, und zwar, wie in der Verlautbarung angegeben wird, wegen ihrer fortwährenden Angriffe auf die Beſatzungstrup⸗ pen. 5 Der Landarbeiterſtreik in Mecklenburg. Schwerin, 9. Aug. Wie die„Mecklenburger Nach⸗ richten“ melden, iſt es im Landarbeiterſtreik zu einer Einigung gekommen. Am geſtrigen Tage fand eine vom Landbund und den Landarbeitern einberufene Ver⸗ ſammlung ſtatt, in der ſich die beiden Parteien über die ſtrittigen Punkte einſgten. Ein Vertreter des Land⸗ arbeiterverbandes erklärte, daß ſie alles daran ſetzen wollten, daß die wilden Streiks, die ausgebrochen waren, und bei denen es teilweiſe zu ſchweren Ausſchreitungen gekommen iſt, abgebrochen werden. Arbeitsgemeinſchaft zwiſchen S. P. d. und U. S. P. D. in Elberfeld⸗Barmen. Berlin, 9. Aug. Das Blatt der Unabhängigen be⸗ richtet: In einer Zuſammenkunft hahen die Organiſa⸗ tionsvertreter der S. P. D. und U. S. P. D. für Barmen und Elberfeld einen Arbeitsgemeinſchaftsvertrag geſchloſ⸗ ſen. Es heißt darin: Zweck der Arbeitsgemeinſchaft iſt, durch Zuſammenfaſſung aller ſozialiſtiſchen Kräfte deren Stoß- und Abwehrkraft zu erhöhen. Der Vertrag tritt am 15, September in Kraft.. Ermordung von deutſchen Gefangenen. Berlin, 3. Aug. In der„Humanité! vom 2. Auguſt ſchildert der kommuniſtiſche Abgeordnete des Departe⸗ ments Lotet⸗Garonne, Renaud, zwei eigene Erlebniſſe aus der Kriegszeit. Beim ſchlimmeren Fall handelt es ſich um die Niedermetzelung von 100 Kriegsgefangenen im September 1914 auf dem Berge Moret, 5 Kilometer von Vitry⸗le⸗Frangois entfernt. e Frankreich, ſo bemerkt der„Vorwärts“ treffend dazu, hat wirklich allen Anlaß, zu beantragen, daß die Frage der Leipziger Urteile auf die Tagesordnung des Ober⸗ ſten Rates geſetzt wird. 8 5 Der Markkurs. Berlin, 7. Aug. Der Markkurs hat wieder einmal den Marſch nach unten angetreten. In gleichem Maße find die Deviſenkurſe an den deutſchen Börſen geſtiegen. Der holländiſche Gulden wurde am 2. Auguſt an der Berliner Börſe mit über 25 Mark bezahlt. Man 155 bis in die zweite Novemberwoche des Vorjahres zurück⸗ gehen, wenn man einen gleich hohen Kurs des hollän⸗ diſchen Guldens feſtſtellen will. Damals hob ſich aber der Guldenkurs nur für wenige Tage über die 25⸗Mark⸗ Grenze. Vorher und nachher war er erheblich tiefer. Das jüngſte Sinken des Makkurſes erfolgt ohne erſicht⸗ lichen Grund. Im Gegenteil hatte die Reichsregierung erklärt, die Beſchaffung der erſten Reparations⸗Milliarde fei geſichert und der Bedarf des Reiches an Deviſen da⸗ her im Weſentlichen gedeckt. Da die Deviſenkurſe in erſter Linie durch die ausländiſche Spekulation beein⸗ flußt ſind, die Börſengewaltigen in Paris, London und Newyork aber genauer als wir ſelbſt wiſſen, was in der Konferenz des Oberſten Rates zu Paris über Oberſchle⸗ ſien und andere lebenswichtige deutſche Fragen beſchloſ⸗ ſen werden dürfte, iſt die Entwicklung des Markkurſes in den letzten Tagen kein ſehr erfreuliches Vorzeichen. Das holländiſche Bankhaus Mendelsſohn u. Co. hat dem Reich bisher Kredite in Höhe von 250 Millionen Gold⸗ marki zur Verfügung geſtellt. Die finanzielle Hilfs⸗ bereitſchaft Hollands gründet ſich in der Hauptſache auf der Einſicht, daß Deutſchland als wirtſchaftliches Hinter⸗ land Hollands für die Zukunft des kleinen Königreiches von höchſter Bedeutung iſt. Eine Stabiliſierung des Markkurſes haben die holländiſchen Kredite aber leider bisher nicht bewirkt. 5 Zu den Vorgängen im D.⸗Zug Berlin Norderney. Berlin, 8. Auguft. Zu der geſtern der Reichsregie⸗ rung wegen der bekannten Vorgänge im Schlafwagen des D.⸗Zuges Berlin Norderney übergebenen Beſchwer⸗ denote erfährt die Telegraphen⸗Union, daß die Note nicht von General Nollet, ſondern vom Vorſitzenden der iu⸗ teralliierten Luftfahrtüberwachungskommiſſion unter⸗ zeichnet worden ſei. Die Teilergebniſſe der ſofort einge⸗ ö 25 leiteten Unterſuchung ſowie die Darſtellung des Vor⸗ klalls in der deutſchen Preſſe ſprechen zu Ungunſten des L 4. . Entſchuldigung eher angebracht geweſen wäre, als eine Beſchwerdenote. . Hindenburgs Erholungsaufenthalt. Berlin, 9. Aug. Generalfeldmarſchall v. Hinde hat ſich zu ſeinem Schwiegerſohn Landrat a. D. Brock⸗ huſen nach Groß⸗Juſtin begeben. Bei ſeinem Aufenthalt in Stettin wurden ihm von der zahlreich verſammelten Menge, die von ſeiner Ankunft Kenulnis erhalten hatte, große Ovationen dargebracht. 8 Eine italieniſche Stimme für Stinnes. Berlin, 9. Aug. Die Zeitung„Il Paeſe“ ſchreibt, die Angriffe auf Stinnes gingen von den Feinden Deutſch⸗ lands aus, die ihn als eine neue Verkörperung des Kal⸗ ſers hinſtellten. Stinnes ſei tatſächlich nur ein genialer Induſtrieller, der ſich überall zu wirtſchaftlicher Betäti⸗ gung betrieben fühle.„Il Paeſe“ hebt die Vaterlands⸗ liebe Stinnes ganz beſonders hervor. Gemeinſam haben die Botſchafter Frankreichs und Englands und der Geſchäftsträger Italiens in Berlin nunmehr die ſeit einiger Zeit beſchloſſene und erwartete Note überreicht, die Deutſchland aufgibt, die nötigen Vorkehrungen zu treffen, um durch alle möglichen Mittel den Transport alliierter Truppen durch Deutſchland zu erleichtern, den die Lage in Oberſchleſien in jedem Augen⸗ blick nötig machen könnte. Es iſt eine Demonſtralion auf franzöſiſchen Wunſch geweſen, weiter nichts, denn dieſe Note verlangt etwas, was die deutſche Regierung bereits zugeſtanden hat. Sie wartete nur— und ſtützte ſich dabei auf den Verſailler Vertrag— auf die Beſtäti⸗ gung der früheren franzöſiſchen Forderung durch die übrigen Alliierten. Sie ſſt nunmehr offiziell erfolgt, alle Alliierten ſtellen an Deutſchland das Erſuchen, dem Friedensabkommen Beſatzungstruppen nach Ober⸗ ſchleſien zu laſſen. Aber zwiſchen dieſer Note und der früheren franzöſiſchen Forderung liegt doch ein auffälli⸗ ger Unterſchied. Die Franzoſen hatten damals den ſo⸗ fortigen Durchtransport der Truppen verlangt, die Note ſpricht davon, daß dieſer Truppentransport für den Au⸗ genblick gedacht ſei, da die Lage in Oberſchleſten es not⸗ wendig mache. Aus dieſer kurzen Note kann man per⸗ ſchiedene Folgerungen ziehen. Sie gibt einen Einblick, wie wenn England den franzöfiſchen Forderungen ent⸗ gegengekommen iſt, läßt erkennen, wie die Verhandlun⸗ gen in Paxis geendigt haben müſſen. England hat(wenn man von dieſer Note ausgeht) lediglich dem franzöfiſchen Premier geholfen, ſeine Ehre zu retten. Er hat ſich mit ſeiner kategoriſchen Forderung nicht nur in Berlin, vor der Welt, ſondern auch der franzöſiſchen öffentlichen Meinung gegenüber feſtgelegt“ und müßte nun konſe⸗ quenterweiſe darauf dringen, ſeine Forderung durchzu⸗ ſetzen. Notwendig war das nicht, denn die deutſche Zu⸗ ſage lag vor. Während der Tagung des Oberſten Rates wäre immer noch Gelegenheit geweſen ſeitens aller drei Alliierten, die Forderung auf Zulaſſung des Truppen⸗ kransportes zu ſtellen. Aber das franzöſiſche Preſtige verlangle eine Klärung der Angelegenheit in ſchleuniger Weiſe, Frankreich wollte und konnte nicht ſtillſchweigend darüber hinweggehen, daß es gewiſſermaßen von Deutſch⸗ land eine Abfuhr erhalten habe. Es mußte ſein Anſehen retten. Briand hätte andernfalls um ſeine Stellung bangen müſſen. 5 5 nburg gemäß Lloyd George hat alſo lediglich dem franzöſiſchen Mi⸗ i niſterpräſidenten ein ſachliches Entgegenkommen gezeigt, das alle Teile befriedigt, ohne irgend welchen Schaden zu ſtiften. Der Oberſte Rat wird ja erſt darüber zu entſchließen haben, wann die Truppen nach Oberſchleſien gefandt werden ſollen und ſo dringend war die Klärung der Frage gewiß nicht, ob Deutſchland auch im Ernſtfall ſeine Genehmigung dazu erteile. Wir können alſo ruhig feſtſtelleu, daß Lloyd George bei der Auseinanderſetzung mit Briand einen vollen Sieg davon getragen hat, denn einmal findet die Konferenz, katſächlich ſeinem Verlangen entſprechend, am 8. Auguſt, ſtatt, und Frankreich darf nicht wie es wollte, ſeine Truppen ſofort nach Oberſchle⸗ ſten ſenden. Man befürchtet zwar, daß die franzöſiſche Politik in letzter Stunde, nachdem das Preſtige gewahrt iſt, verſucht, die Tagung des Oberſten Rates am 8. Au⸗ 1 U 1 5 ———ů guſt zu verhindern. In neutralen Kreiſen iſt man näm⸗ lich der Ueberzeugung, es könnte von franzöſiſcher Seite das bewährte Mittel einer Kabinettskriſe im Augenblick angewandt werden. Schließlich hat ſich nur Briand verpflichtet, mit Lloyd George zuſammenzutref⸗ fen, ſchließlich hat er nur den Oberſten Rat einberufen, und die franzöſiſche Politik wäre alſo in der Lage, unter Hinweis darauf die Tagung des Oberſten Rates zu ver⸗ eiteln, wenn in letzter Stunde Briand ſeinen Rücktritt forderke. Es wäre immerhin ein gewagtes Mittel, aber es würde zum Ziele führen, zu dem Ziele, die Entſchei⸗ dung der oberſchleſiſchen Frage zu verſchleppen. So glaubhaft dieſe neutrale Kombination auch ſein mag, iſt wohl nicht anzunehmen, daß die franzöſiſche Politik dieſes gewagte Spiel unternimmt. Schließlich iſt die Eutſcheidung über Oberſchleſien jetzt auch für Frankreich eine Preſtige⸗Frage geworden und man hat aus der Standhaftigkeit Lloyd Georges genug gelernt, daß es nicht angebracht iſt, Gewaltmittel anzuwenden, um die engliſchen Abſichten zu durchkreuzen. Dadurch würde tatſächlich das franzöſiſche Anſehen in der Welt wenig gewinnen, zumal es den Bruch der Entente bedeu⸗ ten müßte, die letzten Endes den Rückhalt der imperiali⸗ ſtiſchen franzöſiſchen Politik gibt.„„ Eine Demonſtration iſt die Ueberreichung der Note geweſen, weiter nichts. Für Frankreich ſchon deshalb notwendig, weil die deutſche Regierung auch in dem Briefwechfel mit dem franzöſiſchen Botſchafter und in der mündlichen Unterredung des Außenminiſters mit Laurent ein auffälliges Entgegenkommen zeigte, eine Schwach: effen bree, er gegenüber Frankreich un edinat ſeiere letzten durchzudrücken. 5 Aken führen afin von den Verhandlungen hinter den Kuliffen, Briefen, deren erſter Asher nur bekannt gew und, bon einer Schärfe des franzöfiſchen Aufte⸗ tretz des Entgegenkemmens in einem Schreiben deß! zeuminiſters Dr. Roſen eine offene Demoaſtezti 15 derte. Die Demonſtration iſt geweſen. Frankreich te wieder zukrieden ſein, den kraftvollen Briand loben, ſeinen Kopf durchzuſetzen verſtände. In London abel wird man ſich eines Lächelns nicht erwehren we Arier man dort weiß, daß Briand die große Poſe nur di einen Guadenakt Lloyd Georges aufführen kom Jedenfalls haben wir eines beſonders in dieſem Vorgalt zu beachten: Frankreich will durchaus in der 2 t. un antaſtbar als Diktator gelten, als ein Land, deſſen ch derungen keinen Widerſpruch vertragen, für Fran In iſt alles eine Preſtige-Frage, zur Spitze geschraubt ein„Entweder⸗Oder“ gekleidet. Wie ſchwierig 1 muß, mit einem ſolchen Lande und deſſen Regierung. verhandeln, haben wir genug erfahren, haben wir bit 71 in allen Zuſammenkünften der Alliierten können und werden wir wahrſcheinlich wieder wah der Tagung des Oberſten Rates erkennen m ſen England und Italien haben durchaus keinen 15 Standpunkt derartigen Politikern gegenüber. 1 wenn auch anzunehmen iſt, daß beide Länder dies nicht auf das Preſtige Frnkreichs Rückſicht nehmen mn 1 den, ſo werden ſie dennoch einen ſchweren Stand geile die hochgeſchraubte franzöſiſche Politik haben. 5 Politiſche Wochenſchan Die formale Frage iſt entſchieden: Am Montag 3. Auguſt, vormittags 11 Uhr, trat der Oberſte Naß Paris zuſammen; der Pendel der Weltigeſchichte bolt, 1 einem neuen Schlage aus. a ud hel Die Differenz zwiſchen Frankreich und England unſtreitig mit einem vollen Erfolge des letzteren 60 Der Oberſte Rat tritt zuſammen, um über das Sn ſal Oberſchleſtens und der Sanktionen zu eniſceeg ohne daß der Wunſch Frankreichs, ſeine Truppen„ damit ſeine Stellung im Abſtimmungsgebiet zu rec ken, erfüllt worden wäre. t der Oberſte Rat über die Notwendigkeit etwaiger Truppenperſt in Oberſchleſien befinden, und wenn nunmehr der ſche und der a en Botſchafter in Berlin gemeine chen Kollegen die deutſche Reichs en mit ihrem franzöſiſ rung erſucht haben, für etwaigen Truppentransport 9 alltierten Mächte die notwendigen U treffen, ſo handelt es ſich bei dieſem Schritt lediglich au rum, das Geſicht zu wahren, handelt es ſich darum Frankreich den Rückzug etwas zu erleichtern. ſetl Der Oberſte Rat tritt zuſammen, Widerwillig en ſich Herr Briand an den Konferenztiſch, wo er mit u cel Mitteln verſuchen muß, eine Verſchiebung der Eniſche dung gegen den entſchloſſenen Willen ſeiner Gegen 7 7 Es iſt keine Frage, daß für Frankreichs Premier, niſter dabei innerpolitiſche Erwägungen ſtark mitſp t chen. Die Ziele der franzöſiſchen Politik ſind ſo im geſteckt, daß ihre reſtloſe Erreichung im Augenblick 50 germaßen fraglich erſcheinen muß, und andererſeits t das franzöſiſche Volk, ſeit jetzt fat 3 Jahren umme pe von ſchönen Phraſen ſeiner Führer über die Größe ſiegreichen Frankreich, ſo ſehr das politiſche Augen ing verloren, daß ein offenkundiger Fehlſchlag allerduten eine ſchwere Erſchütterung des Kabinetts beden in würde. Aber es würde durchaus verfehlt ſein, en man dieſe Erwägungen zu ſtark in Rechnung aol würde. Letzten Endes ſind es doch lediglich die wel tiſchen Zuſammenhänge, die die Haltung des! d'Orſay entſcheidend beſtimmen. 85 in Bei der ungeheuren Wichtigkeit der Entſcheid n den nächſten Tagen erſcheint es angebracht, die e tiſche Lage nochmals kurz zu ſkizzieren. 2 Das ungeheure Erſtarken der Vereinigten St 50 von Nordamerika während des Weltkrieges, der 5 die Rußlands und Deutſchlands als Großmächte bingen Schwierigkeit der Liquidation des Weltkrieges bed ug eine Umſtellung der geſamten politiſchen Gruppe und zwingen England, ſein Verhältnis zur transd“ tiſchen Tochterrepublik neu zu regeln. Die Frgerſten dieſe Neuregelung im Sinne einer allgemeinen Verf digung erfolgt, oder ob offene oder verſteckte Ri Jahr. e der beiden Weltmächte die Politik der nächſten 70 bezw. Jahrzehnte beherrſchen wird, iſt jetzt die* auf Schickſalsfrage. Daß eine Verſtändigung n 5 5 1 beiden Seiten des atlantiſchen Ozeans mindeſtens 90e wärtig ſehr exwünſcht iſt, iſt kein Geheimnis un 1900 Waſhingtoner Konferenz im Herbſt wird der Welt zeit ob die Verhandlungen, die augenblicklich gepflogen die den, den gewünſchten Erfolg zeitigen konnten. Fi fre ſe Verhandlungen will England aber den Rücken il haben und geradeſo wie man daher in London je Energie den Verſuch macht, die iriſche Frage eine ſſi ſung zuzuführen, wobei man zu weitgehenden Kong; nen bereit iſt, geradeſo will man auch die europe deutſche Frage nunmehr endlich zur Ruhe bringen „Die auf die politiſche und wirtſchaftliche Vorm il ſtellung abzielenden Pläne Frankreichs verurſa„Aus London lebhaftes Unbehagen, und da man nach der et ſchaltung des deutſchen Konkurrenten kein Intereſſe n; an ſeiner gänzlichen Vernichtung hat, umſowenige auch 7 3 8 57 e man auch in London einzuſehen beginnt, daß deengliſch N 42 die 15 höchſt unerwünſchte Folgeerſcheinungen für d el Wirtſchaft haben würde, will man es unbedingt ver viel den, den Franzosen das oberſchleſiſche Induſtrier ung in die Hand zu ſpielen. Einer neuerlichen Verf leb de, der Entſcheidung, die ſachlich doch nur dasſelbe Lon“ ten würde, iſt man daher aus dieſem Grunde nn don ſehr abgeneigt. Von beſonderem Intereſſe iſt in dieſem Zuſa ben aheend N Vorkehrungen 0, A.. ͤ—õꝗ. ꝗ. . 8 e 87* n 8 . 8 * fesordnung zu ſetzen. — 2 0 7 aten 2 en — . * 1 Gelbſtbeſtimmungsrecht der Völker“, das Herr Wilſon a die Häkkunng Italiens, das in affer Skſſte feine Außenpolitik umorientiert hat. 25 Politik des Quai d Orſay, konnte die franzöſiſch orien⸗ tiere Politik Sforzas nicht verhindern, und ſo werden durch ſie gerade die Intereſſen aufs ſchwerſte gefährdet, fAuͤrr die Italien in erſter Linie zu Felde gezogen iſt. Es it ganz offenſichtlich, daß man in Rom aus dieſer Er⸗ kenntnis jetzt die entsprechenden Folgerungen gezogen at und grundſätzlich die Anlehnung an England ſucht. Die Erklärung des italieniſchen Außenminiſters über die Haltung Italiens auf der kommenden Tagung des Ober⸗ en Rates läßt dies auch in ihrem Abrücken von den Sforzaſchen„Vermittlungsverſuchen“ mit einiger Deut⸗ lichkeit erkennen. Während alſo von engliſch⸗italieniſcher Seite ſcharf auf eine ſofortige Entſcheidung der oberſchleſiſchen Frage gedrückt werden wird, eine Entſcheidung, die den weik⸗ gehenden Forderungen Frankreichs ſicherlich nicht in vol⸗ em Umfange gerecht werden dürfte, möchte Frankreich Neſe Entſcheidung, die naturgemäß für die ganze euro⸗ bäiſche Politik der nächſten Zeit von ausſchlaggebender wedeutung iſt, hinauszögern, um bei den weltpolitiſchen üseinanderſetzungen eine ſtärkere Stellung zu haben, bobei man nicht mit Unrecht hofft, in dieſem Falle er⸗ eblich mehr für Frankreich erreichen zu können. Es iſt bei dieſer Lage offenſichtlich, daß Frankreich bei den Pariſer Verhandlungen keine ganz leichte Stel⸗ lung haben wird, da man gegen einen Bruch mit Eng⸗ and doch nicht unerhebliche Bedenken hak. Um ſeine Stellung in der Frage der Aufhebung der Sanktionen zu verbeſſern, hat man daher von Paris aus arf gedrängt, auch die Liepziger Prozeſſe auf die Ta⸗ Man will dieſe Frage, in der e Lloyd George mit einer durch die Hetzpropaganda 10 Krieges vergifteten öffentlichen Meinung innerpoli⸗ D45 zu, rechnen hat, benutzen, um eine Verfehlung 5 kelulelands zu konſtruieren, die ein zum nrindeſten fall ies Aufkechterhalten der Sanktionen rechtfertigen 1 Lebensfragen eines großen Kulturvolkes ſind nur unwichtige Figuren im politiſchen Schachſpiel, das Welt predigte, feiert neue Triumpfe! 5 K 1 Wäh renddeſſen vollzieht ſich im Oſten eine Entwick⸗ ung von ganz außerordentlichen Bedeutung. 15 Nachdem die Sokojetvegterung durch die Nationaliſie⸗ ung faſt ſämtlicher Betriebe ihr kommuniſtiſches Pro⸗ uc um derwwirklicht hatte, äußerte ſich, als man den Ver⸗ 8 machte, durch Requiſition auch die Produkte der duernſchaft ihrer Macht zu unterwerfen, der Wider⸗ ban der Bauernſchaft in dem großen Bauernaufſtande dieſes Frühlings und erreichte ſeine Höhe in dem Kron⸗ iadter Aufſtand, durch den die Kriſis des bolſchewiſti⸗ 8 5 Syſtems offen zu Tage trat. Zur Beruhigung 8 Baueraſchaft haben die bolſchewiſtiſchen Machthaber 5 die Requiſitionen aufgehoben und den Verſuch ge⸗ ſtacht, dieſe durch Naturalſteuern zu erſetzen. Das zgalliche Monopol in der Getreidewirkſchaft wurde auf⸗ en und zum Teil der Handel mit landwirtſchaftli⸗ gehob 1 25 deradukten auf den örtlichen Märkten freigegeben. 115 em gelang es aber den Sowjets nicht, den Waren⸗ Etauſch von der Stadt aufs Land und umgekehrt, in ſtänd zul bringen, weil die induſtrielle Produktion voll⸗ lane g darniederlag und weil die Mäglichkeit des Aus- 3 anch 15 der noch vorhandenen Produkte an der völligen eri tung des Transportwweſens ſcheiterte. N un die induſtrielle Produklion zu heben, wurde das ein Velten eingeführt. Im April Mai d. Is. erſchien Prins det, welches erklärt, daß es dem kommuniſtiſchen diebe nicht widerspreche, wenn die induſtriellen Be⸗ dieſer in ſtaatlichem Beſitz verbleiben, die Ausnützung gegel Betriebe aber privaten Unternehmern in Pacht den en würde. Nachdem auch dieſer Schritt noch nicht du c nſchten Erfolg zeitigt, ging man im Juli d. J. Wirt ein neues Dekret vom Pachtſyſtem zur privaten nete Haft über. Das Dekret beſtimmte nämlich, daß den Ipivate induſtrielle Unternehmungen eröffnet wer⸗ ſchäßt alten, die wenn ſie nicht mehr als 20 Arbeiter be⸗ daß Nen. der Nationaliſierung nicht unterliegen, und kein Vorräte, ſowie die Produktion ſolcher Betriebe in einem 2 II. 5. 3 f Seen 2 dieſe Falle requiriert werden dürfen. Inwieweit konnt tiefeinſchneidenden Mafmnahmen Erfolge Wen, läßt ſich bisher noch nicht überſehen. 5 c ſchen Ilataſtrophale Zusammenbruch des bolſchewiſti⸗ gege Shſtems zeigt ſich aber beſouders ſcharf in dem Die hpärtigen Zuſtande der ruſſiſchen Landwwirtſchaft. derminderkiſchaft. verbittert durch die Requiſitionen, denjenf erte immer mehr ihre Anbaufläche, beſonders in rogaigen Gebieten, die Sommerweizen und Sommer⸗ m anbauen(Wolgagebiet), alſo erſt in dieſem Früh⸗ erzielen jahr L die Aussaat bat 0 ie Reauiſtti. enen t hatten, nachdem die Requiſitionen des gemäß durchgeführt waren. Erſchwerend kam hinzu, 8 für ſich exſtenſiv arbeitende ruſſiſche g ihre Felder aus Mangel an Ackergeräten ſchon unt bter wie gewöhnlich bebauen konte. Auch die bon unter normalen Verhältniſſen geringe Verwendung gehzrt ünngemitteln in Rußland hat faſt vollſtändig auf⸗ und ſt wegen des gänzlichen Fehlens von Kunſtdünger des harten Rückgangs des natürlichen Düngers infolge maiſtedechten Viehbeſtandes, hervorgerufen durch die Re⸗ . lehbeſtan, für die rote Armee, die Verringerung des kriegeslandes der Steppengebiete während des Bürger⸗ Gebiete und die perſtärkten Requiſitionen in den übrigen ſchii 5 um die Städter vor dem Verhungern zu Dürre Bei dieſem Zuſtande der Landwirtſchaft hat die ernte es Sommers 1921 zu einer kataſtrophalen Miß⸗ N geführt, deren Wirkungen beſonders ſtark hervor⸗ müſſen, weil ſämtliche Vorräte von den Bolſche⸗ 5 bäbernneſcaftet worden ind. Die Vevblkerng ſaaßtſe chin e⸗Gebiete iſt dem Hunger ausgeliefert. Das . 8 iet begi 5 t weſentlich Hungersnotgebiet beginnt am Ural, dehn Die Stärkung der Stellung Jugoſlawiens durch die/ 9———!— von dieſem Gebirge bis über die Wolga hinaus und grenzt an die zentral⸗ricſſiſchen Gouverne⸗ digkeit auf ments. Es erſcheint ausgeſchloſſen, daß die Bevölkerung dieſes Gebietes ſich über den Winter hinweg irgendwie ernähren kann, wobei noch die Gefahr beſteht, daß aus Mangel an Saatgetreide die Felder auch im nächſten Jahre zum großen Teil unbebaut bleiben, und daß ſich alſo die dort eintretende Kataſtrophe in ihren Wirkun⸗ gen nicht nur auf ein Jahr beſchränkt. Etwas beſſer iſt die Lage in den zentral⸗xuſſiſchen Gouvernements, ob⸗ gleich auch dieſe noch als Mißernte⸗Gebiet anzuſehen ſind, da dort wegſtens für die Herbſtmonate noch die nötigen Nahrungsmittel vorhanden zu ſein ſcheinen. In Weſtrußland, der Ülkraine und Podolien ſind die Ernteergebniſſe, wenn man das Cherſongebiet aus⸗ nimmt, zufriedenſtellend, doch fehlt es an Transport⸗ mitteln, um etwaige Ueberſchüſſe in die notleidenden Gebiete Rußlands zu leiten. Es iſt nicht verwunderlich, daß bei der furchtbaren Not der Bevölkerung Skorbut, Hungertyphus und Cholera immer mehr um ſich greifen, beſonders, da es an Aerzten, Arzneien und den notwen⸗ digen ſanitären Vorkehrungen fehlt. Es iſt auch nicht erſtaunlich, daß die Bevölkerung durch Hunger, Unter⸗ ernährung und Krankheiten zur Verzweiflung getrieben nach den Schuldigen ſucht, und es iſt bei dieſer Lage die Frage berechtigt, ob die Sowjetregierung ſich auf die Dauer wird halten können, oder ob in abſehbarer Zeit ihre Herrſchaft zuſammenbrechen muß. Bei der Beur⸗ teilung dieſer politiſch ſo ungeheuer wichtigen Frage iſt Vorſicht durchaus geboten. Wenn auch im ganzen Lande] baben kann. bald hier, bald dort, Aufſtände emporflackern, ſo iſt trotz der unhaltbaren Situation augenblicklich niemand da, der die bolſchewiſtiſchen Machthaber gewaltſam ſtürzen und erſetzen könnte, und es beſteht immerhin die Mög⸗ lichkeit, daß es der Sowjetregierung gelingt, durch rück⸗ ſichtsloſe Ausſaugung der Bevölkerung einen Stamm der roten Armee gut zu kleiden und genügend mit Nah⸗ rungsmitteln zu verſorgen, und ſich mit Hilfe dieſer Kerntruppe im Meere der ſich ſtändig ſteigernden Anar⸗ chie am Ruder zu halten, wenigſtens in den ausſchlag⸗ gebenden Verkehrsknotenpunkten. Wenn in Deutſchland die Rückwirkungen der uns auf⸗ gezwungenen Leiſtungen an die Entente dem Radikalis⸗ mms den Boden bereiten, ſo muß die ſchier unausdenk⸗ bare Kataſtrophe der radikalen Heilslehren in Rußland das Wahrzeichen ſein, das uns mit zwingender Notwen⸗ den Weg der organiſchen 8 8e Politiſches Allerlei. Gelegentlich einer Beſprechung mit Verkretern von Induſtrie, Handel und Verbraucherſchaft machte Reichs⸗ ernührungsminiſter Hermes wichtige Mitteilungen über die Lage der Lebensmittelverſorgung. Vom Ausfall der Kartoffelernte würde es abhängen, ob eine Verbilligung der Kartoffeln möglich ſei. Der Beſtand an Milchkühen ſei hinreichend. Es fehle nur noch das notwendige Kraftfutter zur Hebung der Milchproduktion. Durch die ſchleunige Hebung der Milchwirtſchaft hoffe man auf eine billigere Lieferung der Butter. Man werde aber nicht verfehlen, den Städten gewiſſe Mengen billigere Milch für minderbemittelte Familien zur Verfügung zu ſtellen. Nordamerika werde Futtermittel nach Deutſch⸗ land ausführen. Es ſei feſtzuſtellen, daß augenblicklich 20 000 Tonnen Stickſtoff mehr als im Jahre 1913 dem deutſchen landwirtſchaftlich genutzten Boden zugeführt wurden. An Stelle von fertigen landwirtſchaftlichen Erzeugniſſen wie z. B. Mehl uſw. führe man in Deutſch⸗ land jetzt nur noch Rohſtoffe für die Landwirtſchaft ein. * verweiſt. Zu den geplanten neuen Steuern ſoll jetzt auch eine Beſteuerung der Verſicherungen gegen Feuer, Hagel, Ein⸗ bruch und Diebſtahl treten, ferner bei der Glas⸗, Vieh⸗, Lebens-, Transport-, Unfall⸗, Haftpflicht⸗ und Luftfahrt⸗ berſicherung. Dieſe Verſicherungsſteuer ſoll 200 Mill. * In Deutſchland herrſcht ungeheurer Kohlenmangel. Die deutſche Induſtrie muß ſich notdürftig mit Torf, Oel und Holz behelfen. Kommt der Winter, dann werden die Wohnungen des deutſchen Volkes meiſt kalt und un⸗ gaſtlich ſein. Frankreich aber iſt ſo übervoll an Kohlen, daß es nicht weiß, wo es ſie noch aufſtapeln ſoll. Trotz⸗ dem verlangt Frankreich, daß ihm auch im Auguſt wie⸗ der 2 200 000 Tonnen Kohlen von Deutſchland geliefert werden, ſo wie es im Ultimatum beſtimmt iſt. Die deutſche Reigerung muß die Bergarbeiter mit Ueber⸗ ſchichten arbeilen laſſen. Deswegen müſſen aber erſt Verhandlungen mit den Bergleuten gepflogen werden, die am 14. Auguſt beginnen ſollen. * einbringen. Dei Reichstag ſoll im September eine Novelle zum Börſengeſetz zugehen, die den Frauen den Beſuch der Bürſe erlaubt. 8* Der bekannte indiſche Reiſeprediger Rabindranath Tagore hat das Wohlgefallen der Engländer erregt und zwar wegen ſeines Verhältniſſes zu der indiſchen Selb⸗ ſtändigkeitsbewegung. Rabindranath Tagore hat in einem Brief an einen engliſchen Freund gegen dieſe Selbſtändigkeitsbeſtrebungen Stellung genommen und wird deshalb in der engliſchen Preſſe ſtark gefeiert. Baden und Machbarſtaaten. Löffingen und Sunthauſen. f 5 Ein ſchweres Brandunglück hat Ende vorriger Woche die Stadt Löffingen heimgeſucht. Sechsunddreißig Anweſen mit Nebengebäuden ſind dabel zerſtört und faſt 200 Ein⸗ wohner ihres Obdachs beraubt worden. Geld, Kleidung, Hausrat, Lebensmittel der Unglücklichen, ſelbſt das Futter für das Vieh und das landwirtſchaftliche Gerät ſind großen⸗ etils vernichtet, zumal da Trockenheit und Wind ein außer⸗ ordentlich raſches Umſichgreifen des Feuers zur Folge hatteu. Der Schaden wird auf mehe als 20 Mill. Mark geſchätzt. Das traurige Ereignis hat in ganz Baden wärm⸗ ſtes Mitgefühl mit den Geſchädigten ausgelöſt, 8 Regierung von Anſchlüſſen die an errel een dann. können, und Landtag haben dieſer Anteilnahme in herslichen Wor⸗ ten Ausdruck verliehen und ſofpet die nötigen Maßnahme zur erſten Hilfeleiſtung ergriffen bezw. gutgeheißen. Erſtere hofft, den Wiederaufbau innerhalb weniger Wochen ener giſch fördern zu können. Parallel mit der auf Antrag des Abg. Duffner vom Landtag beſchloſſenen Hilfsaktion geht eine vom Bezirt eingeleitete, nach deren Fortſchreiten ſich die Höhe der finanziellen Unterſtützung durch den Staat richten wird. Der gemeinſame Aufruf des Bezieksamts Neuſtadt, der Bürgermeiſterämter dieſes Bezirks und des Hilfsausſchuſſes für die Stadt Löffingen, in dem um Geld⸗ und ſonſtige Spenden gebeten wird, iſt von uns veröffent⸗ licht worden. Es iſt dringend zu wünſchen, daß alle, die in der Lage ſind zu helfen, den bedauernswerten Opfern der Karaftrophe nach Maßgabe ihrer Kräfte beiſpeingen. Alles Eutbhrliche, darunter beſonders auch Kleidung, Hausrat, Lebensmittel, ſind zur Linderung der ſchweren Notlage wil⸗ kommen. 1 Anläßlich der Beſprechung des Löffinger Brandunglücks im Landtag konnte von ſeiten der Regierung auch die er 0 freuliche Mitteilung gemacht werden, daß die Brandgeſchä⸗ digten in Sunthauſen bis zum Herbſt ihre neuen Wohnun⸗ gen werden beziehen können. Die Bemerkung des Minj⸗ ſters Remmele, daß noch keine Brandſtätte ſo ſchnell wieder aufgebaut worden ſei, wie Sunthauſen, erregte bei den Mitgliedern des Parlaments lebhafte Genugtuung. 5 1 Im Zuſammenhang hiermit möchten wir übrigens auch die Mahnung zur Erhöhung der Feuerverſicherung unter⸗ ſtreichen, die der Abg. Weißmann bei dieſer Gelegenheit an alle Intereſſenten richtete. In der Tat entſpricht zurzeit in zahlloſen Fällen, und zwar in der Stadt ſowohl wie auf dem Lande, die Verſicherungsſumme keineswegs dem heu⸗ tigen Geldwert der verſicherten Objekte— ein Umſtand, den ggebenenfalls den völligen wirtſchaftlichen Ruin zur Folge f* i Haltingen b. Lörrach, 7. Aug. Die Eiſenbahnerkantine utmmt ſeit einiger Zeit ihre Fleiſchſchlachtung ſelbſt vor und nerkaufte das Pfund Fleiſch zu 6,50 M. Daraufhin hat eein hieſiger Metzgermeiſter den Fleiſchprels auf 6 M. her⸗ ga bgeſetzt. 8. 5 ** Mülhanſen 6. Aug. Der Kampf in der Texttlindu⸗ trie nimmt ſchärſere Formen au. Die Arbelterſchaft von drei Wollſpinnereien hat fetzt ebenfalls die Arbeit einge⸗ 1 ſtellt und ſich den übrigen Streikenden angeſchloſſen. 1 Staufen, 5 Aug. Der geſtrige Schweinemarkt zeigte ſehr drückende Preiſe. Ferkel von vier Wochen kosteten 45 bis 65 Mk., etwas ältere 70 bis 90 Mt Läufer wurden 13 je nach Größe mit 100 bis 200 Mk. bezahlt, Der Markt wurde bei weitem nicht geräumt. i * Karlsruhe, 8. Auguſt. Das Miniſtertum des Innern hat eine Vororduung erlaſſen, wonach die Einfuhr von Rindvieh, Schafen, Ziegen uſw., ſowie auch von Gefrier⸗ 1 fletſch und getrocknetem Fleiſch aus ganz Braſilten bis auf weiteres verboten wird. Die Urſache des Verbotes it den Ausbruch der Rinderpeſt( Kraſilten⸗. 5 e Heidelberg, 8. An ust. Am Samstag und Sonntag ſaud hier der Regimen. des 4. Badiſchen Infanterie⸗ regiments 112 ſtaft, i Stamstag abend mit einem Feſtbankett eingeleitet wurden. Der frühere Regiments kommandeur, Oberſt a. D. Seiler hielt hierbet eine An⸗ ſpra in der er ausführte, der Regimentstag wolle ein enges Band knüpfen zwiſchen den 112een von 1870/1 und denen non heute. Das Regiment habe in dem letzten R ßen Kriege 6000 Mann verloren, ein Beweis, daß das i giment an vielen Gefechtshandlungen teilgenommen and ſeine Pflicht getan habe. Das Bankett wurde durch Muſik⸗ vorträge verſchönt, Am Sonntag vormittag ſand dann auf dem Schloßhof eine Gedenkfefer für die gefallenen 112er ſtatt, bet der Pfarrer Gronemeyer die Auſprache hielt. Später fand ein Feſtkonzert ſtatt und der Reſt des Tages war geſelligem Beiſammenſein gewidmet. 1 ** Friedrichshafen, 9. Auguſt. Das an Frankreich abge⸗ lieferte Zeppelinluftſchiff„Nordſtern“ war vor kurzem deim Verlaſſen der Luftſchifſhalle von St. Zyr beſchädigt worden. Es wurde deshalb an den Luftſchiffbau Zeppelin die Bitte um Eutſendung von Perſonal zur Vornahme der Ausbef⸗ ſerungsarbeiten gerichtet. Nachdem das Luftſchiff in der Zwiſchenzeit in den Beſitz einer franzöſiſchen Privatgeſell⸗“ ſchaft übergegangen iſt, die gemeinſam mit der Deutſchen Luftſchiffahrts⸗A.⸗G. die Verwirklichung eines transozegni⸗ ſchen Luftſchiſſverkehrſ zu betreiben verſucht, hat der Luft⸗ ſchiſfbau Zeppelin dem Wunſche entſprochen und einen In⸗ genieur mit einigen Monteuren nach Zyr entſandt. * Raſtatt, 8. Auguſt. Durch ein ſchweres Schadenfeuer „wurden die Stallungen der Fohlenweide zerſtört. 19 wert⸗ volle Pferde fanden den Tod in den Flammen, darunter das Rennpferd Hubertus, während 28 Pferde gerettet werden konnten. Die Gebäulichkeiten ſind Eigentum des Kreiſes Baden, die Pferde gehören der Mittelbadiſchen Pferdezucht⸗ Genoſſenſchaft, der durch den Verluſt der 19 Tiere ein gro ßer Schaden erwachſen iſt. Der Geſamtſchaden wird auf an⸗ nährend eine Million Mark geſchätzt. Auch Futtermittel u. Schweine ſind mitverbrannt. Waſſermangel u. herrſchender ſtarker Wind begüſtigten das Feuer. Lokales. 5 i Der neue Brotpreis in Baden. Vom 15. August ab dürfte uach der 40⸗prozentigen Brotpreiserhöhung in Baden der 3⸗Pfund⸗Laib, der bisher 3.80 Mark koſtete, 5.50 bis 8600 Mark koſten. Die Brotration von 260 Gramm Brot im Tag bleitb auch weiterhin beſtehen.—— * Beſſere Auskunft auf den Bahnhöfen. Eine aus⸗ reichende Erteilung von Auskunft an Reiſende auf Bahn⸗ höfen ordnet eine beſondere Verfügung des Reichsverkehrs⸗ miniſters an die Zweigſtellen des Reichsverkehrsminiſte⸗ riums, die Eiſenbahn⸗Generaldirektionen und die Eiſen⸗ bahndirektionen an. Es ſoll dafür geſorgt werden, um den ſich mehrenden Klagen über mangelhafte Zurechtweiſung der Reiſenden und über ihre ungenügende Unterrichtung bei Abweichungen vom planmäßigen Zugbetriebe zu begeg⸗ nen. Wo es die Verhältniſſe zur Entlaſtung der Aufſichts⸗ beamten nötig machen, ſind Auskunftsſchalter einzurichten oder beſondere Beamte mit der Auskunft auf den Bahn⸗ Whöfen zu betrauen. Der Platz dieſer Beamten iſt in ge⸗ eigneter Weiſe kenntlich zu machen. Die Aus kunftsſtellen ſind rechtzeit und zuverläſſig über alle Vorgänge zu un⸗ terrichten, die den Reiſeverkehr beeinfluſſen. Insbeſon⸗ dere ſollen ſie bei Verſpätungen und bei der Verſäumung auf denen n kann. Ueber das Beflaggen von Dienſtgebäuden. Ueber das Beflaggen von Dienſtgebäuden hat das Relchsſchatzmini⸗ ſterium nähere Beſtimmungen zur Verordnung des Reichs⸗ präſidenten über die deutſchen Flaggen getroffen. Die neue Reichsflagge iſt für alle Gebäude zu beſchaffen, die in Ver⸗ bindung der Reichsverwaltung ſich befinden, an einer Stra⸗ ßenfront liegen und zu dienſtlichen Zwecken verwendet werden. Die Beſchaffungen ſind zu beſchleunigen. Die noch vorhandenen alten Reichsflaggen ſollen ſoweit als möglich verwendet werden. Der weiße Streifen wird, nach der Er⸗ klärung des Reichsſchatzminiſters, unter Umſtänden gold⸗ gelb gefärbt werden können. Jedes Gebäude hat in der „Regel eine Flagge. Mehrere Flaggen erhalten nur beſon⸗ ders langgeſtreckte Gebäude oder ſolche, die an verſchiedenen Straßenfronten liegen 2 ͤĩ—]˙PLgnũ ͤ 3 man das Reiſeziel noch errei * yr nach den Vereit hen und verwickel ichtigſte entnehmen können. b r berauſchende Getränke, wecken; berauſchende Flüffi mmten ungen beſtehen, beſonders en. Pakete an verſchtedene einer Sendung Lublingti, enommen wor L. war und Verkaufsgenoſſenſchaft G. m. b. für viele Millionen bar der ländlichen Bevölkerung zuzuführen. egeben habe. eslau gekommen Manne a n rührt werden. e Meiſezeit. Eiſenbahnvern bungen und Di Benutze zum Verpacken gutes Matekigl. 925 Koffer gut. Lege die eiſerne Stange vor den Korb. und deutlich. 6. L Beachte die Leute innere Weſtentaſche. 9. ſachen mit auf die Retſe. 10 r aufgefordert, Quartiere frei zu machen. — nann Peter Schmidt aus Ladenburg. fängnis verurteilt.. 3 Sport und Spiel. Deniſch⸗ ddesheim ſtatt. hm das Feſt einen ſchönen Verlauf. bekannte H. r 25 3 r 3 nach Anterfra ſchicken darf. Die Ein⸗„ ge nigten Staaten unterliegt ſo mannig⸗ achen b ten Beſchräutungen, daß wir einer neuen amtlichen Zuſammenſtellung für Poſtpakete nur das Wichtigf Verboten ſind u. a.: a öffentlichungen, die gegen die Geſetze über literariſches Ei⸗ utumsrecht der Vereinigten Staaten verſtoßen; Lotterte⸗ e, Lotterie⸗Anzeigen und. ⸗Rundſchreiben, Anpreiſungen Gifte, Opium, außer zu Heil⸗ ö keiten, Spirituoſen, Weine, ge⸗ malte und gegoreue Stoffe, Farben und Chemikalien von hlenteerpräparaten ohne Erlaubnis in Waſhington; tote ere, Reiherbüſche, Reiherfſedern, Federn und Federſpulen reiben, Gefieder von Raubvögeln, leicht verderb⸗ ie von Gefangenen hergeſtellt ſind; unſitt⸗ Gege und Druckwerke; Kartoffeln aus Deutſch⸗ d, Oeſterreich und Ungarn; roge Baumwolle und Fe⸗ en, Tabak, Zigarren und Zigaretten dürfen nur in be⸗ Mengen und Päckchen neingeführt werden. Für eingehende Vor⸗ henſo für die Verpackung von Bienen und ande⸗ Perſonen dürfen an einen Empfänger vereinigt Millionenſchieber. In Breslau ſiud der Kaufmann Jofſef in Sohn Ernſt, der Kaufmann Iſidor Aſcher ohn Leo, der Schwiegerſogn des Joſef Lublinski in Haf N. der Direktor der Neichsfettſtelle und gründete daun die Landwirtſchaftliche Ei 5. Ju ſeiner Eigenſchaft als Diret ter dieſer Genoſſenſchaft erhielt er tilwaren zugeteilt, um ſie unmittel⸗ Es iſt ihm zur ſt gelegt, daß er dieſe Waren größtenteils mit Wucher⸗ 1 Auch iſt er der eſamtwarenluger des Ver⸗ iſt in kurzer Zeit zum reichen Steuerhinterziehung wird t. Für gie Reiſezeit erläßt g. folgende 10 Gebote. um den Be⸗ ſtählen von Neiſegepäck vorzubeugen. g 1 2. Veoſchließe 3. Verſchnüre Retſekörbe kreuzweiſe. 5 si 2 bie dei Adee e en Rreisturnfest des 10. deutschen Curnkrelses Belm f„die das Gepäck holen und bringen. 8. Stecke das Geld das du nicht unmittelbar brauchſt, in die 0 möglicht wenig Schmuck⸗ Beobachie ſtändig dein Gepäck. dber⸗Tag. Am 10, und 11. September findet in Ra⸗ ſtatt eine Zuſarrnenkanft aller ehemaligen 40er ſtatt. ölkerung wird durch ein Inſerat in der heutigen Rum 5 Jugendkraft. Am vergangenen Sonntag, den 7. Auguſt fand das 2. Gauturnfeſt der D. J K. in Von herrlichſtem Wetter begünſtigt N Eingeleitet wurde es morgens um 8 Ubdr durch einen Feſtgottesdienft, bei a Feſtprediger Hochw. Hert Pfarrer Ver⸗ zahlſpruch der Kath. Jungm. Vereine:„Tapfer u. Tren“. Nach dem Feſtgottesdienſt ging es dann zum Geräte- und Vereins turnen, die im großen ganzen gut beſetzt waren Hund daraus man ſehen konnte, daß in den Katb. Jungm.⸗ Vereinen die Leibes⸗Uebungen gut gepflegt werden. Um 12 Uhr war der erſte Teil des Feſtes vorüber, worauf es zum Mittageſſen ging. Nach demſelben wurde zur Auf⸗ ſtellung des Feſtzuges(Corſogehen) gegangen, der ſich um ½8 Uhr durch die prachtvoll geſchmückten Straßen Heddes⸗ heim in ſchönſter Ordnung bewegte. Nach Ankunft des Feſtzuges auf dem Feſtplatz wurden allgemeine Maſſen⸗ Frejübungen vorgeführt. Nach einigen Anſprachen fand um 6 Uhr die Preisverteilung ſtatt, an deſſen Ergebnis auch der hieſige Rath. Jungm.⸗Verein ſchöne Erfolge zu verzeichnen hatte. Im Corſogehen erhielt der hieſige Rath. FJungm.⸗Verein den 1. Preis mit Ehrenpreis. Im Vereinsturnen den 2. Preis. a Geräteturnen der Kriegsinvaliden u. Alterstiege: Hermann Schüßler 2., Philipp Winkler 3., Eduard Geil 5 Preis Geräteturnen der Mittelſtufe: Hermann Winkler 1., Eugen Wagner 2, Emil Zwingenberger 3., Robert Gropp 8., Max Gopp 8, Karl Görig 18. Peeis. Geröteturnen der Unterſtufe: Hermann Kreutzer 2, Karl Noe 6., Fritz Weiß 7., Albert Herdt 19. Preis. Schüͤlerturnen: Hermann Volk 6., Ernſt Gropp 6., Karl Schreck 11., Albert Zwingenberger 14., Peter Schüßler 16, Heinrich Hammer 18, Totnand Blümmel 23. Pr. Das Turnfeſt der D. J. K 8iſt vorüber, frohen Herzens zog der Kath. Jungm.⸗Verein ſeiner Heimat zu. Jung und Alt freute ſich über das ſchöne Gelingen des Feſtes, — nrç—U“—ᷓP geweſen ſein, mögen ſte ſich alle den Wahlſpruch der D. J. K. Tapfer und Treu und der K. A. V.: Hand in Hand vor Auge führen, mit einander geſchloſſen einig und ſtark zu arbeiten, dann werden wir auch zu dem Ziele ge⸗ langen, nach dem die Kath Jugend- und Arbeiterbewegung ſteebt. Zum Schluſſ 4allen denj nigen. die dazu beigetragen 4. haben, ein dreifach kräftiges„Gut Heil“. im 10. deuiſchen Kreisturnfeſt in Lahr errangen ſich folgende Seckenheimer Turnet Preiſe: i J. Zwölfkampf Oberſtufe: 21. Preis Karl Volk, Turn⸗ verein 1898 mit 167 P. n eee 2. e 20. Pieis Bruno Schmich, T.⸗B.„Jahn“ 69 0 3. Zrölfkampf Unterſtufe: 18. Pels Peter Roger, T. B. Die Bot eintger Zeit wurde in der Villa der Baronin„Jahn“ 180 P. 29 Pieis Albert Rieſenacker T.⸗B. warih von Bittenfeld in Wiesbaden eingebrochen und 5 Gemälde nebſt einem Stich ſowie Halbedelſteine ge⸗ len. Nun wurden als Täter verhaftet der 26jährige etſer Wilh. Müller aus Mannheim, der 24jährige omonteur Willy Schäfer ebendaher und ber 32jährige Von der afkammer wurden nun ſämtliche zu je 10 Monaten ahn“ 169 P.(Näheres folgt in nächſter Nummen) 5. Kreis“, Turn-, Spiel- und Hportfen am 6., 7. und 8. Augun 1921 in Durlach. Zum erſten Mole nach dem Krieg hat der X. Kreis des Arbeiter turn⸗ und Sportbundes Deutſchlands(Baden und die Pfalz) eine Kreisverar ſtaltung abgehalten. Mit einer Stärke wie nie zuvor beteiligten ſich die Vereine an der Veranſtaltung. 119 Vereine traten zum Vereinswetturnen am Sonntag früh an und zeigten durchweg gat vorbereitete Leiſtungen. Im Anſchluß an den Feſtzug, an dem ſich 167 Vereine beteiligten, gelangten auf dem großen Feſtplatz von über 2500 Turnern und 500 Turnerinnen ſchöne und ſtramm galt den Einzelwettkämpfen und Spielen, die von früh 7 Uhr bis gegen 6 Uhr abends dauerten. Eine Abordnung der Schweizer Turner turnte in den verſchiedenen Kämpfen Plankſtadt die Feſtpredigt hielt, uber den möge es allen, die dazu beigetragen haben, ein Freudentoag aufgeführte Freiübungen zur Vorführung. Der Montag mt und zeſgten im allgemeinen vorbildlſche Teſftunge beſonderer Eigenart. Ueberhaupt ſtand ſowobl d Vereins- wie das Einzelwetturnen auf einer Höhe, andere Organiſationen nicht zu erreichen vermögen. freie Turn⸗ und Sportbeweguno, die ſeit den letzten zwei Jahren einen ungeahnten Aufſchwung genommen hat, ver? 3 fügt über Kräfte, die ihr einen weiteren Aufſchwung ſichern. Der Volksgeſundheit, der allein ſich die Arbeiterturn⸗ und Spoctbewegung ſich widmet, erfährt durch die Konſequemg und Zlelſicher heit, mit der hier gearbeitet wird, die höͤchſte Forderung. Hier ſprechen die Taten und Taten waren es, die die hieſige freie Turnerſchaft, deren vorzügliche von fachmänniſcher Seite anerkannte Leiſtungen vom letzten Schauturnen der hieſigen Einwohnerſchaft noch in Er⸗ innerung ſind, vollführte. Vereine Badens und der Pfalz errang im Vereinswetturnen die hieſige freie Turnerſchaft in der 1. Klaſſe mit 99 Punkten die 5. Stelle. Die höchſte Punktzahl erreichte Durlach und zwar 103. Die Turnerinnen⸗Abteilung kam mit 68 Punkten an 10. Stelle in der 3. Abteilung. Ia Schlagballſpiel wurde der Verein Kreismeiſter. Aber auch im Einzelwetturnen erreichten die Turner unter ſchärfſter Konkurrenz Erfolge, die zur Achtung zwingen Es wurden Sieger im Zehnkampf(Gerätewetturnen) und zwar kam Fritz Gebauer mit 186 ½ Punkten an 7. Stelle Heinrich Marzenell mit 168 ½ Punkten an 22. Stelle Albert Würz mit 164 Punkten an 29. Stelle Wilhelm Erny mit 161 Punkten an 38. Stelle Peter Erny mit 160 Punkten an 35 e Alfred Klumb mit 159 Punkten an 37. Stelle Phllipp Gehr mit 156 Punkten an 43. Stelle Dieſe Ecfolge werden den Verein veranlaſſen mit neuer Kraft und neuem Wollen Zizlen und neuen Erfolgen zu“ zuſtreben. 8 5 8 Fußhallergebniſſe vom Beuntag: Wacker München— 1. F. C. Nürnberg 0: 3, V. f. R. Mannheim — Sportklub Käfertal 2:0, Sportverein Darmſtadt Sp u. T. V. Mannheim— Waldhef 1:7, Sp. V. 0 Saarbrücken— Spog. 07 Mannheim 12, A⸗ mina Rheingönnheim— Spo tverein Feudenheim 4: O, Vikioria Nickarau(B- Klaſſ)— Feudenheim(Liga) 6: 4, 1. F. C. Freiburg— 1. F. C. Baſel 111. r 10. Deniſhes Meifterſchafts Rudern in Mannheim, Die Mannheimer Vereine hielten ſich be⸗ ſcheiden im Hintergrunde; nur der Rudergeſellſchaft war es vergönnt, im Badenſla⸗ Vierer ſlegrelch zu ſein und zwar erſt nach dem es infolge eingelegten Proteſtes zum zweiten Mal ausgefahren wurde. Der Ludwigshafener Rader“ verein hielt ſich ziemlich an 2. Stelle. Die meiſten Er⸗ folge hatten die Norddeutſchen. die zum Teil prachtvolle 5 Rennen vorführten u. auserleſene Monnſchaften ins Treffen ſandten. Die Mannheimer Regattaſtrecke wurde von Fach“ leuten aufs hervorragendſte gewürdigt. Mannheimer Theater. Wiener Operettenspiele im Neuen ſheater. Dienstag, den 9. August: „Fräulein Puek“. Anfang 750 Uhr. Wettervorausſage. Warm, trocken, vorerſt keine Aenderung. 55 Druck und Verlag: Frau Gg. Zimmermann Wtwe., Seckenheim — Fiche Ucgchnamachunden. Tagesordnung zu der am Donnerstag, den l. Auguft 1921 ſtattfindenden 1 ng Gezirksanttsgebände 26, 1 Zimmer 50). i Oeffentliche Sitzung. f Verwaltungsſachen. Geſuch des Wilhelm Gehring um Erlaubnis zum Betrieb der Schankwirtſchaft mit Brannt⸗ weinſchank in dem Hauſe Jungbuſchſtr. 18. 2. Geſuch Karl Voraſt hier um Erlaubnis zur Verlegung ſeines perſönlichen Schankwirtſchafts⸗ rechts ohne Branntweinſchank von Hafenſtr. 74 nach Langſtr. 87 mit Branntweinſchank daſelbſt. Geſuch Wilhelm Strauß hier Erlaubnis zur Verlegung ſeines perſönlichen Schankwirtſchafts⸗ rechs von Seckenheimerſtr. 28 nach Ecke Jung⸗ buſchſtr. 36 und Hafenſtr. 56 mit Gaſtwirk⸗ ſchaftsbetrieb daſelbſt. B ſeines perſönlichen Schankwirtſchaftsrechts mit dem Hauſe Mittelſtr. 22 betr. 5 Geſuch Anton Rupp hier Erlaubnis zur Ver⸗ legung ſeines perſönlichen Schankwirtſchafts⸗ rechts mit Branntweinſchank vom Hauſe Lindenhofſtr 6 nach dem Hauſe Lindenhofſtr. 10. 6. Geſuch Leopold Oeſterle hier um Erlaubnis Zum Betrieb der Schankwirtſchaft ohne Brannt⸗ wpeinſchank im Hauſe Q 4, 13/14. 7. Geſuch Alfred Hafner hier Erlaubnis zum Be⸗ 5 rieb der Schankwirtſchaft mit Branntwein⸗ ſchank im Hauſe K 3, 6. 8. Geſuch Chriſtian Weller hier Erlaubnis zum e von Wein in ſeinew Cafe Dalberg⸗ raße? 9. Geſuch Fritz Brünnle hier Erlaubnis zum Aus⸗ ſchank von Limonaden, Mineralwaſſer, Kaffee und Milch, im Verkaufshäuschen am Neckarauer Uebergang.: : Geſuch Bertha Nieding hier Erlaubnis zum Offenhalten ihres Tagescafes KR 3, 5 bis zur Polizeiſtunde. II. Geſuch Fa. Metzger u. Kerner, Neubau einer 0 Blechemballagen⸗Fabrit, eing Portierhauſes und einer Einfriedigung, N 2 i—k. 2. Geſuch Spiegelmanufaktur Wldhof, Anbau an die alte Gießhalle zur Aufſtellung eines Aͤbhitzekeſſels, Sandhoferſtr. Waldhof. . Die Aufhebung und Feſtſtellung von Bau⸗ nd Straßenfluchten für das Gebiet hinter Viernheimer Weg in Sandhofen. Feſtſezung der Entſchädigung für eine wegen n getöteten Kuh des Phil ich. Fuhrer in Schriesheim. ie Akten liegen während 3 Tagen zur Einſicht Herren Bezirksräte auf den Sekretariaten der zelnen Abteilungen auf.. Mannheim, den 8. Auguſt 1921 Geſuch Karl Bit hier Erlaubnis zur Verlegung Branntweinſchank vom Hauſe Egellſtr. 9 nach em alten Friedhof zwiſchen Falkenſtr. und 1 0 Bekanntmachungen ter Gemeinde Seckenheim Die Plätze zur Aufftellung von Karuſſels und eines Kinematographen ſowie Schaubuden, Schießbuden und Marktſtäpden anläßlich des am 16. und 17. Oktober 1921 dahier ſtatt⸗ findenden Kirchweihfeſtes werden am Donnerstag, den 11. Auguſ 1921, am Rathaus dahier öffentlich meistbietend verſteigert. Seckenheim, den 26. Juli 1921. .. Lebensmittelamt.— ſtatt. vormiitags 11 Uhr Am Mittwoch, Gemeinderat: Koch. unſere ſtatt. Am Mittwoch, den 10. ds. Mts. erhalten bei der Kohlenhandlung Val. Heieggng die Haushaltungen mit der Nr. 2550— Abgabe des Abſchnittes 6 des Kohlenausweiſes je 2 Zentner Anthr.⸗Nuß lll zum Preiſe von 24 80 Mk. pro Zentner. Die Ausgabe findet in der Zeit von 7—10 Uhr vormittags ſtatt. Rahlen-Husgabe. nd pänktlf 1755 eee eee Keichsbund der Kriegsbeſchädigten, Friegsteil nehmer und Kriegshinterbliebenen. Bezirksgruppe Hecken hein. Heute Abend von 6—8 Uhr findet im Schulhaus Zimmer No. 1 eine f Beratungsstunde f Dortſelbſt können Anträge betreffend b der Verſorgung und Fürſorge geſtellt werden. Auskunft erteilt Geſchäftsführer Rauck. Das⸗ ſelbe gilt auch für Ilvesheim u. Neckarhauſen. Der Obmann. den 10. Auguſt, abends 8 Uhr, findet im Lokal zum„Lamm“ Monats-Versammlung In Anbetracht wichtiger Angelegen⸗ heiten bitte ich die Mitglieder recht zahlreich Der Obmann. . Reines ö Welschkornschrot und Reisfuttermehl eingetroffen. Karl Raufelder Ecke Hilda- u. Friedrichstrale, . Hchtung! Prima Rindfleiſch 10 Mk: junzes Kuhfleiſch 7„ Kalbfleiſch 12 Schweinefleiſch 16„ U 2720 gegen Lebensmittelamt. Nuß bal⸗Vereinigung Jeden Abend Herrichtung des Sport- platzes mit Ausnahme vom Donnerstag. onnerstag Abend 6 Uhr innen ATkhür Meier, Mannheim Uraining fünullcher Aannſchaflon unter Leitung von O. Sch Schuhwaren! Durch günstigen Einkauf aufergewöhn- lich große Vorteile für hren Schuhwarenbedarf Feuerstein u. Engelhardt. — Cüeilien⸗Verein] Gelegenheitskauf Seckenheim. Complette Betten, Wach. Heute Abend ½9 Uhr kommoden mit Marm Gesamt- Probe u Spiegel, 2tür. Geben Pünktliches und voll- Seckenheim, Wochenplan: önig. Der Vorſtand Bad. Bezirksamt,— Abt. IJ. 95 12 5 g 85 N nur für Mitglieder der Landw. Ein, und Die Anmeldungen von Winterſaatgut wie Winterweizen, Korn, Spelz und Winter. gerſte werden noch bis zum 12. d. Mis. beim Lagerhalter entgegen genommen. trägliche Beſtellungen kann keine rechtzeitige Lieferung garantierl werden. Der Vorſtand. Sammel⸗Anzeiger Verkaufsgenoſſenſchaſt, Machen Sie einen Versuch. Sie finden bei mir das, was Sie heute wünschen Qualität! Billiger Preis! 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