fimtsblatt der Bürgermeisteramter Seckenheim, dlvesheim, Ieckarhausen 4. f hm erm! te und Edingen Abonnementspreis: Monatlich 4.— Mk. mit 12.— Mk. ausſchl. Zuſtellungsgebühr.— Erſch A. Jahrg. Trägerlohn. Durch die Poſt bezogen pro e eint Freitag, 12. Auguſt 1921 Inſerationspreis: Die einſpaltige Petitzeile 80 Pfg. Reklamen 2.50 Mk. Bei öfterer Aufnah Fernſprecher 16.- Poſtſcheckkonto: Karlsruhe 19819. Schriftleiter: H. G. Haderlein, Seckenheim. — No. 186 ufnahme Rabatt. täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. TTTT0TCTCTTbTVTVTVTVTbTVTVTVTVTVTVTVTWWvTW1TWVWTWVWVVͤ1TWTV+1V1W1T1W1W1WWWW1W1W1W1W11W1W1111 Die Pariſer Konferenz. g e Paris, 11. Auguſt. 11 Die Vormittagsſitzung des Oberſten Rates begaun um Uhr im Miniſterinm des Aeußern. Briand gab bekannt, * die Sachverſtändigenkommiſſion für Oberſchleſien ihre beiten nicht vor 7 Uhr heute Abend beendet haben wird. mter dieſen Umſtänden wird der Oberſte Rat erſt morgen de oberſchleſiſche Frage beſprechen. N Oberſte Rat beſchäftigte ſich ſodann mit der Orient⸗ frage und beoſuders mit dem Problem der Neutralität ge⸗ genüber Griechen und Türken. Briand vertrat den Stand⸗ kant, daß die Neutralität keineswegs verlange, daß die An⸗ äuſe bei Privatperſonen mit dem Embargo belegt werden. 6 e Beſtellungen können angenommen und ausgeführt 980 ſolange die Regierungen in der Angelegenheit nicht ele rvenieren. Die allijerten Regie rungen haben beſchloſ⸗ * im griechiſch⸗türkiſchen Konflikt eine abſolute Neutrali⸗ 5 zu bewahren. Wir haben uns in Paris geeinigt, am duflikt nicht durch Entfendung von Hilfe in der Form von kuppen, Waffen oder durch Gewährung von Krediten teit⸗ lreehmen. ohne daß jedoch dieſe Entſchließung die Handels⸗ ſreiheit beeinträchtigen darf. ö Ferner beſchäftigte ſich der Oberſte Rat mit der Frage N 1 ö er Mediation und nahm folgende Entſchließung an: ir alliierten Regierungen reſervieren die Möglichkeit, 1 e Vermittlung anzubieten ſie ſind der Anſicht, daß der Augenblick für eine ſolche Intervention, wenn ſie Erfolg aben ſoll, noch nicht gekommen iſl.“ Schließlich beſchäftigte ſich der Oberſte Rat mit der Frage von Konſtantinopel und der Meerenge. Paris, 11. Auguſt. deren Lanke des Nachmittaas wird der Bericht der Sach⸗ zu ſtändigen vorgelegt werden, der wie anzunehmen iſt, Wren Verſtändigung zwiſchen Frankreich und England 8 ren wird. Dieſes Kompromiß wird hier ſo dargeſtellt: e deutſche Theſe von der Unteilbarkeit iſt nicht angenom⸗ g des Zuorden und die engliſche Theſe von der Unteilbarkeit Induſtriegebietes wird gleichfalls aufgegeben. Desglei⸗ 95 wird die Teilung des Induſtriegebietes nicht nach den Deng lichen Wünſchen, ſondern mehr zum Vorteil der richten erfolgen. Statt des feſten Blockes den das Indn⸗ . reieck bildet, werden mehrere wirtſchaftliche und topo⸗ phiſche Einheiten von Städten und Landgemeinden ge⸗ W en werden, über deren Zugehörigkeit noch entſchieden erden muß. 9 m Berechnung des„Echo de Paris“, deſſen Mitarbeiter ö fried nar mit dem Ergebnis der Politik Beiands nicht zn⸗ en iſt, ſollen Deutſchland 55 bis 60 Prozent des umſtrit⸗ Gebietes zufallen. Die Grenzlinie, die vorgeſchlagen 885 ſoll nach den Angaben des gut unterrichteten„Echo“ ichen ben beiden Sforza⸗Linien bilden, mit einer kleinen Begünstigung der deutſchen Intereſſen. Die Regierungsblätter, wie der„Petit Pariſien“ ſind zufrieden damit, daß die Entente nicht auseinander gegangen iſt. Es wird darauf hingewieſen, daß der genaue Wortlaut der Jide Lloyd Georges vom Auswärtigen Amt nicht ausge⸗ beben worden iſt, um die öffentliche Meinung nicht ungün⸗ ſtig zu beeinfluſſen. Paris, 11. Aug.(Drahtmeldung unſerer Berl. Red.). Die Morgenblätter zweifeln faſt durchweg nicht mehr an der Möglichkeit einer Einigung. Pertinax ſagt im„Echo de Paris“, Llond George habe in ſeiner Rede die Extravagan⸗ zen durch hiſtoriſche Theorien wieder vorgebracht, die ſeine berühmte Rede vom 13. Mai ausgezeichnet hätten. Perti⸗ nax findet die Rede des Miniſterpräſidenten Briand ſchwach und erklärt weiter, die drei in Lloyd Georges Vorſchlägen für die Arbeiten der Sachnerſtändigen enthaltenen Grund⸗ ſätze ſeien von Briand nicht reſtlos angenommen worden. In der Frage der Verſtärkung wurde von General Lerond der franzöſiſche Standpunkt aufrechterhalten. Aber was nütze dies alles, da die Deutſchen zum größten Teil Be⸗ friedigung erlangen würden.„Petit Pariſien“ ſchreibt, zum erſten Mal habe man den Weg eingeſchlagen, der raſch zu einem Abkommen führen werde. Das Dogma, das von der britiſchen Seite verteidigt wu de, habe darin beſtanden, daß das oberſchleſiſche Induſtriegebiet unteilbar ſei. Dieſes Dogma habe Lloyd George in ſeiner Rede aufgegeben, da man von dieſem künſtlichen Hindernis befreit ſei. Das In⸗ duſtriegebiet ſei die Feſtung der engliſchen Politik geweſen. Noch vor drei Tagen hätten die eugliſchen Vertreter geſagt, es ſei unteilbar. Es müſſe Deutſchland zugeſprochen wer⸗ den. Nach den Verhandlungen in öffentlicher Sitzung und nachdem Lloyd George und Briand in der Vollſitzung ihre widerſprechenden Theſen gewiſſermaßen abſolut vertreten hätten, habe man erklärt, daß ſie in einem Punkte einig ſeien, vor allem Recht und Gerechtigkeit in Betracht zu zie hen. Man habe den Grundſatz angenommen, der dazu füh⸗ ren würde, daß eine gewiſſe Anzahl von kleinen natürlichen Bezirken geſchaffen werde. die zum Teil Deutſchland, zum Teil Polen zugeſprochen werden würden. Die Löſung des Problems nähere ſich alſo der vom Grafen Sforza vertre⸗ tenen Auffaſſung. f Paris, 10. Auguſt. Die Morgenblätter berich en ausführlich über die geſtrige Tagung des Oberſten Rates. Der„Gaulois“ ſchreibt: Der zweite Tag hat mit einer Rede Lloyd Georges begonnen. Nur iſt die Rede durch eine falſche Inhaltsangabe entſtellt und wieder berichtigt worden. Die Ausführungen des eng⸗ liſchen Miniſterpräſidenten haben in franzöſiſchen Kreiſen peinlichen Eindruck hervorgerufen. Der Tag ſchloß jedoch mit einer einſtimmig angenommenen Entſchließung, die eine große Annäherung zwiſchen dem franzöſiſchen und dem engliſchen Standpunkt bedeutet. Man kann jetzt hoffen. daß der Oberſte Rat ſich auf dem Wege einer gerechten Lö⸗ ſung befindet. ——.— Das„Echo de Paris“ ſchreibt: Der zweite Tag hat ſchlecht begonnen. Lloyd George hat ſich zu Aeußerungen hinrei⸗ ßen laſſen, in denen er die Extravaganzen hiſtoriſcher Tyeo⸗ rien ſeiner berühmten Rede vom 30. Mai wiederholt har. Die„Laterne“ führt aus: Wir kennen jetzt die Anſicht Lloyd Georges und wir müſſen zugeben, daß das Deutſche Reich im Oberſten Rat einen tüchtigen Verteidiger hat; we⸗ der Simons noch Wirth hätten beſſer handeln können. London, 10. Aug. 4 Der Berichterſtatter der„Weſt Minſter Gazette“ iſt der Meinung, daß Harvey möglicherweiſe die Hauptperſönlich⸗ der Mann ſehe auf die Stellungnahme Amerikas. Frank⸗ reichs Politik gehe jetzt darauf aus, nichts zu tun, was ihm in den Augen Amerikas ſchaden könne; denn je mehr Frauk⸗ reichs Politik ſich von der engliſchen entferne, umſomehr verſuche es an Amerika zu rücken. Niemand zweifelt dar⸗ an, daß die Anſicht des Botſchafters Harvey auf der Pariſer Konferenz entſcheidend für die Haltung Amerikas ſein werde. Lloyd George habe den Vorteil auf ſeiner Seite, einen Vertreter Amerikas anweſend zu ſehen, der beſon⸗ ders Gelegenheit gehabt hat, den britiſchen Standpunkt zu bobachten. Man könne wohl ſagen, daß Lloyd George alle ſeine Kräfte für die Pariſer Konferenz mobiliſiert have. 35 London, 12. Auguſt. Allmählich wird es klar, daß die oberſchleſiſche Frage als erledigt angeſehen werden muß. Die heutige Auffaſſung iſt die: daß Frankreich in weſentlicher Hinſicht u 20 hat. Das erſte, worüber mau ſich in London wundert, die ruhige Haltung des größten Teile der Pariſer ſe, die offenbar einer von der Regierung herausgegebenen Ls. ſung gehorſam iſt. Das zweite, worüber man ſich in Lon⸗ don wundert, iſt die Frage, was Briand veranlaßt haben mag, ſeine Haltung aufzugeben und den engliſchen Stand⸗ punkt in weſentlichen Punkten als richtig anzuerkennen. Wahrſcheinlich werden die Beratungen, die geſtern in Paris über die Orieutfragen ſtattgefunden hatten, Nr Schlüſſel zu dieſem Problem geben. 55 e Paris, 11. August. Es iſt davon die Rede, daß heute vormittag keine Kon⸗ ferenzſitzung ſtattfindet, weil die Berichte der Sachverſtän⸗ digen erſt gegen Mittag fertig vorliegen werden Es iſt ſicher, daß die Sachverſtändigen geſtern abend ihre Arbeiten abgeſchloſſen haben. Aber es iſt möglich, daß der Bericht, den ſie abfaſſen werden oder ſchon abgefaßt haben, erſt hene mittag gedruckt oder vervielfältigt den einz Delega⸗ tionen der Konferenzſtaaten unterbreitet werden kann. Un⸗ ter dieſen Umſtänden würden die Konferenzteilnehmer erſt gegen 5 Uhr wieder zuſammentreten, da ſie über die t. tagszeit zum Frühſtück in Rambouillet geladen ſind. Heute abend wird ſich die Konferenz über die Vorſchläge der Sachverſtändigen auszuſprechen haben. Die Anzeichen mehren ſich, daß man offenbar die getroffene Entſcheidung ſtreng geheim halten will. Erſt wenn die drei Oberkommif⸗ ſare wieder in Oppeln ſind und erſt wenn die Entente⸗ organiſationen in Oberſchleſien entſprechend verteilt ſind, 2458 5 keit in der Konferenz des Oberſten Rates ſein werde. Je⸗ Griſeldis. 01„Noman von H. Courths⸗ Mahler. (Abdruck ohne vorherige Vereinbarung nicht gestattet.) deieed amt ſchloß das Tagebuch. Er ſchlug es zu und legte es 8 Weiter wollte er nicht in die Geheimniſſe ihrer Mäd⸗ ſich eit eindringen. Aufſchluß über ihren Tod gab ihm das Buch 0 nicht, da ſie es in der Ehe nicht weitergeführt hatte. And Fur itte das Gefühl, als ſei es beſſer, wenn es vernichtet würde. ein eine Tochter wollte er das Buch nicht verwahren. Sie ſollte Kräften f.. an ihre Mutter behalten, ſo weit es in ſeinen 8 and. vollteluch die meiſten Briefe legte er zu dem Buch. Das alles Nur 1 80 ungeleſen verbrennen. Wozu ſollte er ſie durchſehen? 0 Daten überflog er in all dieſen Briefen, ehe er ſie zur letzten lung beiſeite legte, und nur wenige Schreiben aus der eine n Zeit vor ihrem Tode ſah er durch in der Hoffnung, irgend⸗ en Anhalt oder Hinweis zu finden. ber alles war vergeblich. tötend uch kein Fläſchchen fand ſich, in dem ſie vielleicht das e Gift aufbewahrt hatte. Mittesd war all ſein Suchen umſonſt. Er erhob ſich endlich. trug nacht war längſt vorüber, alles im Schloß war ſtill. Er und die Briefe und das Tagebuch hinüber in ſein Arbeitszimmer bra verbrannte alles im Kamin. Luſtig flammte es auf und ver⸗ unte zu Aſche. chen dann ging Graf Harro nochmals leiſe zu ſeinem Töchter⸗ War binüber. Es ſchlief ruhig und ſanft, und auch die Wärterin m ihrem bequemen Lehnſtuhl eingenickt. Sie hörte ihn nicht. auf, eiſe ging er wieder hinaus und ſuchte nun auch ſein Lager Draußen war es ſtill geworden. 5 ar Als er am Morgen aufwachte, ſchien die Sonne hell und Weit Er öffnete das Fenſter. Die Luft war kühl, vielleicht nicht Fal dom Gefrierpunkt entfernt, wie es im März noch häufig der du ſein pflegt, aber von köstlicher Friſche und Reinheit. man ief atmete er ſie ein, und dann kleidete er ſich mit Groll⸗ Ans Hilfe ſchnell an. N Tür b war gerade fertig, als ein paar Kinderfäuſtchen an ſeine un klopften. e— lieber Papal“ tönte ein weiches, zättlliches Arme und drückte es an ſich, ſo ſehr er konnte, ohne ihm wehe zu tun. „Mein Sonnenſchein— ſchon wach?“ fragte er zärtlich. Die kleine Komteſſe umſchlang ihn zärtlich. „Schon lange, Papa. Ich habe ſchon gebadet und bin ganz fertig. Henriette mußte ſehr ſchnell machen. Ich will doch mit dir frühſtücken.“ f Wie erquickt ſah er in das liebe Geſichtchen. „Richtig! Da trifft es ſich gut, daß ich auch fertig bin. Nun wollen wir ſehen, ob uns Beate ſchon das Frühſtück hat anrich⸗ ten laſſen.“ e 5 58 Gilda nickte vergnügt. a 8 „Iſt ſchon alles bereit; Beate war in meinem Zimmer und hat es mir geſagt. Nun komm ſchnell. O— iſt das ſchön, wenn du zu Hauſe biſt!“ Vater und Tochter gingen nun Hand in Hand hinunter ins Frühſtückszimmer. Da war der Tiſch einladend gedeckt, ſogar Blumen hatte Komteß Beate aufgeſtellt. Sie erwartete Vater und Tochter ſchon. Graf Harro ver⸗ gaß ein Weilchen unter dem Geplauder ſeines Töchterchens, was ihn drückte. Er lachte ſogar einige Male herzlich über eine drol⸗ lige Aeußerung. Freilich wurde er immer wieder ernſt. „Iſt es wahr, Papa, daß Mademoiſelle abgereiſt iſt? Hen⸗ riette hat es mir geſagt,“ fragte Gilda nach einer Weile. „Ja, Gilda, ſie iſt fort. Tut es dir leid?“ Gilda ſchüttelte das Köpfchen. 3 „Nein, gar nicht— ich darf ja mit dir ſpazieren gehen, du haſt es mir verſprochen.“ ö „Das halte ich auch,“ erwiderte der Vater. Er hatte eigentlich allein in den Wald gehen wollen, um ſich einmal tüchtig auszulaufen und um die Sturmſchäden zu be⸗ ſichtigen. Aber Gilda hatte ſo ſüß gebettelt, ſie mitzunebmen, daß er nicht widerſtehen konnte. Schließlich konnte er ſpaͤter einen weiten Ritt unternehmen, wenn er erſt mit ſeinem Ver⸗ walter und ſeinem Rendanten konferiert hatte. Es gab da viel Geſchäftliches zu beſprechen. 5 Vergnügt plaudernd hüpfte Gilda ſpäter neben dem Vater her. Sie war glückſelig, daß ſie ihn wieder hatte, und daß ſie nicht mit Beate zu Hauſe bleiben mußte. Sehr gern mochte ſte Beate nicht. Dieſe mühte ſich zwar ſehr um ihre Gunſt und zeigte ſich ihr ſtets ſehr liebevoll und fürſorglich. Aher Kinder haben ein feines Ohr für wahre Gefühle, und Gilda merkte vielleich! Wit aa nick 1 12 mufand erſt daun ſoll die Grenzentſcheidunga über Oberſchleſſen un⸗ hauſt. Graf Harro ging mit Gilda, ſo weit ihre Kräfte relch⸗ ten. Er hatte ein Auto nachkommen laſſen, um mit ihr zurück⸗ fahren zu können, wenn ſie müde wurde. Es kam wieder ein friedliches Gefühl über ihn, als er mit ſeinem Töchterchen durch den ſonnenhellen Märzmorgen ſchritt. Ringsum ſah man die Spuren der Verwüſtung, die der Sturm in der Nacht angerichtet hatte, und jetzt war alles wieder ruhig und ſtill. 5 2 „Auf Sturm und Regen folgt Sonnenſchein.“ 2 So ſagte er leiſe vor ſich hin, wie zu ſeinem eigenen Troſt. Aber dann zuckte es doch wieder herb und ſchmerzlich um ſeinen Mund, deſſen ausdrucksvolle Linien kein Bart verdeckte, und ſeine tiefliegenden, grauen Augen ſahen düſter vor ſich hin. In ſeinem Leben würde es vielleicht nun nie mehr hellen, klaren Sonnenſchein geben. And er war doch ſo jung, ſo ſtark und geſund. Sehr lang war wohl noch der Weg, den er zu gehen hatte, aber es würde ein Weg im Dunkeln ſein, den nur ein blaſ⸗ ſer Sonnenſtrahl erleuchten würde— ſein Töchterchen. Aber dieſer Sonnenſtrahl ließ die dunkeln Schatten um ſo tiefer hervortreten. Wußte er doch, daß ſeine Tochter mit ihm würde leiden müſſen unter dem Makel, der auf ſeiner Ehre ruhte. Klein⸗Gilda war aber jetzt reſtlos glücklich. Sie zwitſcherte wie ein munteres Schwälbchen neben ihm her und machte ihn auf tauſend köſtliche Dinge aufmerkſam, die er ſonſt ſicher über⸗ ſehen hätte. Da huſchte ein Reh über den Weg, dort lief ein Käferlein und hier ſproßte ein ſchüchternes, grünes Keimchen aus der Erde. Das lenkte ihn wohltätig von ſeinen trüben Gedanken ab. Gilda paßte auch gut auf, daß er nicht zerſtreut war und richtige Antworten auf ihre Fragen gab. ö So kamen Vater und Tochter ein gutes Stück vorwärts. Es begegnete nen niemand, als ein paar Waldarbeiter, die den Grafen ſchen rilßten und an ihm vorüberhaſteten. Aber als sie dann an einem Kreuzweg ankamen, ſahen ſie einen Reiter beranfvmmen. Graf Parre dileb wie feſtgewurzelt ſtehen und ſah ihm ent⸗ gegen. Ex erlanntz ſeinen Freund, Baron Dalheim, der in ſeinem Prozeß geger der batte zeugen müſſen. Denn Beate hatte ihre Zeugenſchan verlagt, und ſo wußte nur noch der Baron, daß er das Gift belesen halte. Mit ſtarren Augen ſah Graf Harro dem Freunde entgegen. Was würde dieſer tun? Würde er ibm die Hand reſchen ober nicht? N. Dicle brennende Frage lag in ſeinen Augen.* 1 „ 58 terzeſchnet werden- Man ſpricht ſogar davon, daß um Zwecke der Unterzeichnung eine neue Konferenz einberufen werden ſoll, nach Paris oder London oder Boulogne. Dieſe Konferenz würde nur von ſehr kurzer Dauer ſein, da ſie einzig und allein zu dieſem Unterzeichnungszwecke einbe⸗ rufen ſein würde. Wenn man alſo an eine neue Konfe⸗ renz denkt, ſo kann es ſich nur um eine Konferenz im Sep⸗ tember handeln, da die Ententeregierungen wenig Luſt ha⸗ ben, die Ferien noch weiter zu derſchieben. Wenn die er⸗ wähnten Anſichten zutreffen, dürfte die Entſcheidung Über Oberſchleſien alſo erſt in einigen Wochen bekannt werden. r Paris, 12. Auguſt. Der Oberſte Rat hat in ſeiner geſtrigen Nachmittagsſitz⸗ ung techniſche Fragen geprüft betr. die Tätigkeit der Kon⸗ trollkommiſſion, beſonders betr. die äronautiſche Kontroll⸗ kommiſſion. Die internationale Militärkommiſſon iſt auſ⸗ gefordert worden, den Regierungen einen Bericht über die aufgeworfene Frage vorzulegen. Im zweiten Teil ſeiner Sitzung hat ſich der Oberſte Rat mit der durch die Hungersnot in Rußland hervorgerufenen Situation beſchäftigt. Es iſt beſchloſſen worden, die Bil⸗ dung einer internationalen Kommiſſion zu veranlaſſen, die die Möglichkeit einer Hilfsaktion für die ausgehungerte kuſſiſche Bevölkerung prüfen ſoll. Die Debatte über dieſe a Frage wird heute morgen fortgeſetzt. 5 l 3 Paris, 12. Auguſt. Ueber die geſtrige Nachmittagsſitzung, in der über die weitere Entwaffnung Deutſchlands verhandelt wurde, wer⸗ den weitere Einzelheiten bekannt. Die Sitzung wurde er⸗ öffnet mit einem Expoſé des Marſchalls Fochs, der ausein⸗ anderſetzte, wie leicht es ſei, das Zivilflugweſen in ein mili⸗ täriſches umzubilden. Dentſchland habe die Beſtimmungen des Verſailler Vertrages über das Flugweſen nicht innege⸗ 5— und die interalliierte Kontrollkommiſſion für das Flngweſen habe dieſes Verſäumnis ſeſtgeſtellt. — Hierauf erhob ſich eine erregte Debatte für und wider die Beibehaltung der Kontrollkommiſſion. Lorg Curzon ſoll Die ſofortge Abschaffung aller Kontrollkommiffionen gefor⸗ dert und der ital. Außenminiſter Della Toretta ſoll ſich dieſer Forderung angeſchioſſen haben. 8 2 Paris, 12. Auguſt. Der Pariſer Mitarbeiter der„Chicagoer Tribune“ be⸗ — daß die Sachverſtändigen geſtern abend 8 Uhr ihre iten abgeſchloſſen haben. Die neuen Grenzen ſeien be⸗ reits eingetragen. Den Franzoſen ſcheint auch dag noch zu wenig zu ſein, ſie wollen auch Hindenburg für Polen, ſodaß 9 vom ganzen Induſtriedreieck nur noch Gleiwitz bekäme. 0 . 1 8 f Paris, 12. Auguſt. Nach Schluß der Sitzung der Sachverſtändigen verbreitete ſich in Paris das Gerücht, daß innerhalb der Sachverſtän⸗ 8 2 . * 2 N digenkommiſſion ernſte Meinungsverſchiedenheiten über die . bestatigt es ſich dandererſeſts, daß die Sachwerſtändigen ſich gen in Paxis eingetroffen. Aufteitung des Induſtriegebietes hervorgetreten ſind. Nach Schluß der Sitzung des Oberſten Rates dementieret Briand das Gerücht. Es liege keine Uneinigkeit vor, erklärte der Miniſterpräſident, aber die Tätigkeit der Sachverſtänd iſt delikat und ſchwierig.. 1 5 Nach Mitteilungen einer franzöſiſchen Nachrichtenſtelle 1 auf die Demarkationslinie des Grafen Sforza zu einige icheinen. b 5 a 525 Paris, 11. Augüſt. Jaspar iſt getzern mor Der belgische Miniſterpräſtdent 1 5 Paris, 11. Aug. Ueber die Beratung des Oberſten Rates bezüglich der deutſchen Luftſchiffahrt berichtet der„Petit Pariſien“, daß nach Schluß der Debatte, an der ſich Vertreter aller Dele⸗ i 8 beteiligten, folgende Eutſchließung angenommen wurde: 535 Es wird beſchloſſen, die Frage der Interalliierten Kon⸗ trollkommiſſion zur Prüfung dem Interalliierten Militär⸗ komitee in Verſailles zu überweiſen, dem Marine⸗ und 25 Luftfahrtſachverſtändige beigegeben werden ſollen. Das N Vertrages von Verſailles gewährleiſtet Interalliierte Militärkomitee von Verſailles wird in dem den Regierungen zu erſtattenden Bericht den Stand der von dieſen Kommiſſionen erfüllten Arbeiten und der noch zu erfüllenden Arbeiten auseinanderſetzen und gleichzeitig Vor⸗ ſchläge über die Form unterzeichnen, unter der in Zukunft nom militäriſchen, marinetechniſchen und flugzengtechniſchen Standpunkt aus die Ueberwachung der Beſtimmungen des werden kann.“ Paris, 11. Aug. Millet den geſtri⸗ ähere ſich Im. Petit Pariſten bezeichnet Philipy Tag der Erwartung. Man nä gen Tag als den 85 immer mehr der Auffaſſung, daß eine Teilung des ober⸗ ſchleſiſchen Induſtriegebietes möglich ſei, doch ſei es anderer⸗ 5 ſeits nicht gewiß, daß die Sachverſtändigen dazu gelangen werden, ſich über den Verlauf der neuen deutſch⸗volniſchen eine Ehrenkompagnie Reichswehr aufgeſtellt. Grenzführung zu einigen. n 5 Llond George erwartete heute früh Briand und Lou⸗ cheur zum Frühſtück. In der optimiſtiſchen Atmoſphäre werden ſich möglicherweiſe Diskuſſionen entwickeln. Gleich⸗ zeitig rechnet man damit, daß dies die letzte Phaſe der gro⸗ ßen Angelegenheit ſei. Es wäre nicht erſtaunlich, wenn noch ziemlich lebhafte Diskuſſionen entſtehen würden. Deutſchland. Die Verfaſſungsfeier in Berlin. Berlin, 12. Aug. Zur Feier des zweiten Jahres⸗ tages der Reichsverfaſſung fand heute mittag im Opern⸗ haus eine ſchlichte Feier ſtatt. Vor dem Gebäude war Um 12 Uhr erſchien der Reichspräſident mit dem Reichskanzler, die die Ehrenkompagnie begrüßten und die Front ab⸗ ſchritten. Zur Feier hatten ſich außer den Mitgliedern der Reichsregierung Vertreter der Länder, Reichstags⸗ abgeordnete, ferner Vertreter de Wiſſenſchaft und Kunſt eingefunden. 4 2 Die Verfaſſung war eine Großtat geweſen. ſtellen. dem deutſchen Volke die Vorausſetzung zur Erfüllung Die„Freiſchütz“⸗Ouvertüre eröffnete den Feſtakt, dann verlas der Reichskanzler ſeine Rede. Er begann mit einem Hinweis auf die augenblicklichen Beratungen in Paris, die uns alle mit Sorge erfüllen. Deutſch⸗ land hat mit ihr einen Wall gegen die Ueberſchwem⸗ mungen durch die bolſchewiſtiſche Flut errichtet und ſei⸗ nen Willen zum Wiederaufbau bekundet. Der Grund⸗ gedanke des demokratiſchen Volksſtaates ſei die natio⸗ nale Einheit auf freiheitlicher Grundlage. Die ſchweren inneren Probleme nach dem Zuſammenbruch werden nur mit einer demokrotiſch⸗republikaniſchen Verfaſſun bearbeitet werden können. Der Reichskanzler forder; alle Stände auf, ſich euf den Boden der Verfaſſung zu Er ſchloß mit eiper Mahnung an die Entente, — 5 0 n parlamentariſchen Kreiſen nimmt man mit Be⸗ ſtimmtheit an, daß der Reichstag vor dem 6. September nicht einberufen wird, ſelbſt wenn die Entſcheidung des Oberſten Rutes, die in den nächſten Stunden noch nicht Oberſten Rates Stellung nehmen wird. Wie wir weiter erfahren, ſind die Ausſchußmitglieder bereits vom Reichs⸗ gen, lauten derartig verſchieden, daß ſie nicht in der „Paris, 11. Aug. Aus Beuthen wird hierher gemel⸗ ſamtkräfte gegenwärtig 46 000 Mann umfaſſen ſollen. * . Berlin, 11. Aug.(Drahtmeldung unſerer Berl. Red.) die polniſche Flagge. Die ganze Grenze iſt von polni⸗ ſchen regulären Truppen beſetzt. Die Kreiſe Rybnik und Mit dem letzten Satz der 5. Symphonie fand die Feier ihren Abſchlu ß. 4 f Der Siegesſäule⸗Attentäter. i Berlin, 11. Aug. Der wegen des Attentats auf die Siegesſäule zu 8 Jahren Zuchthaus verurteilte Kom⸗ muniſt Ferry iſt geſtern von Halle in das Zuchthaus Lichtenberg bei Torgau überbracht worden. Er war auf dem Transport ſehr zuverſichtlich und erklärte, ſpäteſtens im Oktober werde er wieder draußen ſein. Bis dahin werde der Zuſammenſchluß der Linksradikalen die poli⸗ tiſchen Machtverhältniſſe von Grund aus änder. Eine Erklärung General Hoffmanns Berlin, 11. Aug. General Hoffmann hat dem„Ber⸗ liner Lokal⸗Anzeiger“ folgende Erklärung geſandt: Durch Zeitungen erhalte ich die Nachricht, daß General Ludendorff erklärte, meine Unterhaltung mit dem So⸗ zialdemokraten Herrn Albert ſei mit den Anſichten des preußiſchen Offizierkorps als unvereinbar anzuſehen. Ich kann General Ludendorff inſofern nicht zuſtimmen, als in einer Zeit gewaltiger Umwälzung und werdender Neubildung politiſcher Gründungen meine Haltüng unmöglich nach Regeln eingeſchätzt werden kann, welche für das preußiſche Offizierkorps im Frieden maßgebend waren. Ich habe ſeit Ende des Weltkrieges die Ueber⸗ zeugung gewonnen, daß das deutſche Volk nur dann; wieder emporſteigen kann, wenn es die Gegenſätze der Parteien überwinden lernt. Dabei dürfen die deutſchen Arbeiter nicht ausgeſchloſſen werden. Das iſt der Grund, warum ich immer wieder verſucht habe, den deutſchen Arbeitern die Hände zu reichen. Wenn ich in Arbeiter⸗ verſammlungen geſprochen habe, dann war es nur, um auf große und gemeinſame Aufgaben des deutſchen Vol⸗ g kes hinzuweiſen. Ich bedauere es beſonders, daß ge⸗ rade dieſe meine Anſicht durch entſtellte Wiedergabe mei⸗ ner Aeußerungen Herrn Albert gegenüber zu einer er⸗ neuten Verſchärfung jener Gegenſätze im deutſchen Volke mißbraucht werden. 5 e N Gegen den deutſchen Ausſchuß in Oberſchleſien. Gleiwitz, 11. Aug. General de Brantes hat an den Oberbürgermeiſter ein Schreiben gerichtet, in dem dieſer aufgefordert wird, Zwangsmaßnahmen zu treffen zwecks Einſtellung der Tätigkeit des„Deutſchen Ausſchuſſes für Oberſchleſien“ in Gleiwitz. Der Oberbürgermeiſter hat daraufhin geantwortet, dazu nicht in der Lage zu ſein, weil das deutſche Geſetz keine Zwangsmaßnahmen gegen Inſtitutionen, die im Intereſſe und zum Wohle des Volkes wirken, vorſchreibt. Von einer ähnlichen Maßnahme der interalliierten Kommiſſion gegen die Polniſche Volksvertretung in Oberſchleſien“ hat die Oeffentlichkeit bisher nichts erfahren. e Mißhandlung der Deutſchen in Oberſchleſien. Koſel, 12. Aug. Franzöſiſche Patrouillen erſcheinen fortgeſetzt in den Ortſchaften der Kreiſe Koſel und Groß⸗ ſtrelitz, wo ſie maſſenhafte Verhaftungen von Deutſchen vornehmen und dieſe dann nach Gleiwitz befördern. So wurden geſtern nacht mehrere Ortſchaften von den Pa⸗ trouillen heimgeſucht und eine Anzahl Deutſcher ver⸗ ſchleppt.— Es iſt einwandfrei beobachtet worden, da bei dieſen franzöſiſchen Patrouillen polniſche Inſurgen⸗ ten mit franzöſiſchen Uniformen bekleidet waren. Die polniſch geſinnte Bevölkerung hat durch dieſe Taten Ober⸗ waſſer bekommen. Sie ergeht ſich in den wüſteſten Schimpfereien und Drohungen gegen die Deutſchen, was letztere veranlaßt, aus ihren Heimatſtätten zu fliehen, um anderwärts Unterkunft zu ſuchen. —* Generalſtreil in Braunſchweig. Braunſchweig, 12. Aug. In zwei geſtern abend und heute hier abgehaltenen Arbeiterverſammlungen, die unter kommuniſtiſcher Leitung ſtanden, wurden alle Einigungsverhandlungen mit der Metallinduſtrie abge⸗ lehnt. Die Verſammlungen beſchloſſen daher einſtin⸗ mig als Antwort auf die Ausſperrung den Eintrlit in den Generalſtreik und die Beſetzung der Betriebe. mittag zogen mehrere Hundert Verſammlungsteil 5 vor die von Streik und Ausſperrung noch nicht betroffe⸗ nen Betriebe, wo ſie von den N 8 s rä Fobrikleitern und Be- iebsräten die ſoforkige Arbeitseinſtellung verlangten, Kein Zuſammentritt des Reichstages. Berlin, 11. Aug.(Drahtmeldung unſerer Berl. Red.) zu erwarten iſt, für Deutſchland ungünſtig ausfallen ſollte. Dagegen ſteht ſchon heute feſt, daß der auswär⸗ tige Ausſchuß nach der Entſcheidung über Oberſchleſien zuſammentritt und zu dem Ergebnis der Konferenz des kan 1 informiert worden. Die Meldungen, die der Reichsregierung bisher über den Oberſten Rat vorlie⸗ Sage i die Sachlage zu überſehen. Die Meldungen dase viele Vermutungen offen, daß man den weite⸗ lauf der Tagung abwarten muß. — Ein Mürchen über Mackenſen? 1 dek: General Mackenſen hat, unterſtützt von einem Priu⸗ ö zen des Hauſes Hohenzollern, die Führung des ganzen oberſchleſiſchen Schutzbundes übernommen, deſſen Ge⸗ ö Der Beginn des neuen polniſchen Aufſtandes. Der Kreis Pleß iſt von den interalliierten Truppen voll⸗ tändig entblößt. Von allen öffentlichen Gebäuden weht Monat Juni d. J., dem teuerſten Monat d. J. 984 Grenzorgane geſcheitert. Der Monarch mußte die Ver⸗ Die ſüſtematiſche Verdrängung der Deutſchen aus Rel, polen. 5 Warſchau, 11. Aug. Die deutſchen Seim⸗Abgeord⸗ neten haben an die Regierung folgende Interpellation gerichtet:„Fortgeſetzt gehen uns Klagen zu über Ent laſſung von Arbeitern deutſcher Abſtammung aus den Arbeitsſtellen, nicht nur aus ſtaatlichen und kommuna⸗ len Betrieben, ſondern auch aus privaten Unternehmun⸗ gen, und zwar landwirtſchaftlichen und induſtriellen. In dieſen Entlaſſungen erblicken wir in Verbindung mi den vorhergegangenen Ereigniſſen ein Syſtem, das zur Verdrängung aller Deutſchen aus dem ehemaligen pre ßiſchen Teilgebiet führen ſoll. Was gedenkt die Regie rung zu tun, um dieſen willkürlichen Entlaſſungen Ein halt zu gebieten? Iſt die Regierung mit der ſyſtemati⸗ ſchen Verdrängung der Deutſchen aller Stände aus dem Teilgebiet einverſtanden? a 2 50 Die Kohlenfrage. Berlin, 11. Aug.(Drahtmeldung unſerer Berl. geb Wie wir erfahren, hat die Reichsregierung der Entente die Mitteilung gemacht, daß ſie bei Eintritt eines neu polniſchen Aufſtandes und den dadurch bedingten Fog fall der oberſchleſiſchen Kohle für das Deutſche Reich nich in der Lage iſt, den Verpflichtungen der Entente gegen“ über voll und ganz nachzukommen. Frankreich hat beim letzten polniſchen Aufſtand den hierdurch entſtandenen Verhältniſſen Rechnung getragen und ſich damit einver⸗ ſtanden erklärt, daß die Belieferung nicht ganz im a Umfang vorgenommen wird. Nach Beendigung des pol niſchen Aufftandes iſt Deutſchland ſeinen Verpflichten gen ſofort wieder nachgekommen. Bekanntlich wird die Ruhrkohle nach Frankreich, die oberſchleſiſche Kohle na Italien geſchickt. e bee Berlin, 11. Aug.(Drahtmeldung unſerer Berl. Red. Seit einiger Zeit laufen in Hamburg wieder Schiffe mi engliſchen Kohlen für Deutſchland ein. Hierzu erfahren wir, daß infolge des engliſchen Bergarbeiterſtreiks die Lieferung eingeſtellt war, England jetzt aber ſeine Ein⸗ fuhr in vollem Umfang wieder aufgenommen hat. e Rauſſiſche Aufträge für Deutſchland. Berlin, 11. Aug.(Drahtmeldung unſerer Berl. Red.) Wie uns aus Schiffahrtskreiſen mitgeteilt wird, hat die Sowjetregierung Deutſchland bedeutende Aufträge in Schiffsreparaturen überſchrieben. Wie wir hören, will die Sowjetregierung die Schiffe inſtandſetzen laſſen, um den Handel wieder in großem Umfange aufnehmen zu können. Man beabſichtigt auch, eine deutſch⸗ruſſiſche Transportgeſellſchaft zu gründen, die ihren Hauptſitz in Petersburg haben ſoll. 8 7 80 ee f ö Verteuerung des Lebensunkerhaltes. i Berlin, 11. Aug. Die Reichsindexrziffern für 1 Lebenshaltungskoſten, die vom Statiſtiſchen Reichsam auf Grund der Erhebungen über die Ausgaben der Er. nährung, Heizung, Beleuchtung und Wohnungsmiete in, Monat Juli bekanntgegeben werden, belaufen ſich 1 963 Punkte, im Vormonat betrugen ſie 896 und N Ein Brotkrieg in Stettin. 3 Stettin, 11. Aug. Ein Brotkrieg droht hier 156 brechen; von der ſtädtiſchen Ernährungsdeputation iſt Preis für ein 1300 Gramm ſchweres Mareenbra es 4.20 M. feſtgeſetzt worden, während die Bäcker erſt 4.70 M. und jetzt beim äußerſten Preis 4.30. verlangten. Die Ernährungsdeputation beſchloß an dem Preiſe von 4.20 M. feſtzuhalten. Die Bun meiſter beſchloſſen, vom Freitag ab kein Marken de mehr zu bacfen. 4 Der Buchdruckerſtreik. 8 der Mainz, 11. Aug. Der Auüsſtand der Buchdru 5 dehnt ſich auch über Mainz hinaus aus. Die Man bürgerlichen Blätter geben ſeit geſtern eine gemeinſam, Zeitung heraus und nur die ſozialdemokratiſche Zei erſcheint unverändert weiter. In Worms find geſt ten. die Buchdrucker gleichfalls in den Ausſtand getret Auch dort behelfen ſich die bürgerlichen Blätter mit I Herausgabe eines gemeinſamen Nachrichtenblattes. 5 Wiesbaden iſt der Ausſtand heute morgen ausgebrochen Die Tagesordnung der Wafſhingtoner Konferenz. Waſhington, 10. Aug. Als erſter Punkt der Ta en ordnung für die Beratungen der Abrüſtungskonfer ſollen Fragen zur Verhandlung kommen betr. den im⸗ gehen der Staaten gegen die völkerrechtlichen Beſti 15 mungen und internationalen Abmachungen, dann en men als nächſter Punkt der Tagesordnung die modern 1 Kriegsmittel zur Sprache und die Verwendung gift, Gaſe, Bombenflugzeuge, chemiſche Mittel uſw. Nach d ſen Beratungen über die techniſchen Kampfmittel ing Präſident Harding die Sibiriſche Frage zur Spran bringen, und zwar mit dem Vorſchlag, für ganz Sibir die Politik der offenen Tür international anzuerkenne um einen Krieg wegen Sibirien zu vermeiden. Ausland. „Mißglückter bulgariſcher Putſchverfuch 0 0 . Aeris, 11. Aug. Der Athener Korreſpondenk „Weſtminſter Gazette“ meldet, daß am letzten Dienste der Exkönig Ferdinand von Bulgarien den Verf macht habe, mit der Eiſenbahn nach Bulgarien guat per kehren. Der Verſuch iſt infolge der Wachſamke reiſe wieder antreten. Der Verſuch iſt auf eine ſchwörung gegen den gegenwärtigen Mg ſterpriſdene 15 Stambulinski zurückzuführen. Deer griechiſch⸗kürkiſche Krieg. Rom, 11. Aug. Dem„Berliner Tagblatt“ 5 meldes: Während in Smyrna fortgeſetzt griechiſche / a 5 1 R die Abt 5 2 haben, Die Tagesordnung der Waſhingtoner Konferenz. ardnu gehen der Staaten gegen die völkerrechtlichen Beſtim⸗ 8 als nächſter Punkt der Tagesordnung die modernen Gasessmittel zur Sprache und die Verwendung giftiger e. Bomdenflugzeuge, chemiſche Mittel uſw. Nach die⸗ gen Beratungen über die techniſchen Kampfmittel wird b 5 8 3 ie den, und zwer mit dem Vorſchlag, für ganz Sibirien 1 Politik der offenen Tür international anzuerkennen, einen Krieg wegen Sibirien zu vermeiden. Zuſpitzung der engliſch⸗iriſchen Verhältniſſe. kehren, 11. Aug. Der Beſchluß der Regierung, alle Auzafteten Mitglieder des Sinnnfeinerparlaments, mit an nahme von Mac Ceowunt, freizulaſſen, hat in Ir⸗ mend te ernſte Lage geſchaffen. Das Sinnfeinerparla⸗ 1 iſt noch am Samstag zuſammengetreten. Es wird wunts werläſſiger Quelle gemeldet, daß, falls Mae Ceo⸗ telb nicht freigelaſſen wird, der Waffenſtillſtand unmit⸗ ar gekündigt werden wird. 8 1 Die politiſche Lage in Spanien. niſte Ladrid, 11. Aug. Maura ſoll vom König zum Mi⸗ kpräſidenten ernannt werden. Er hat ſich ſeine Ant⸗ is zum Schluß der Beratungen vorbehalten. 8 Melilber die Kämpfe in Spaniſch⸗Marokko wird aus hält„ gemeldet, daß ſich General Navarra bei Arruit Es ſei gelungen, ihn dort mit Lebensmitteln zu Um Arruit ſollen ſich 1500, um Nador 4000 len befinden. 5 Soziales. den für Erhöhung der verſicherungspflichtigen Gehaltsgreu⸗ bon 9 Angeſtellte auf 30 000 Mark wird eine große Anzahl pflichttageſtellten, die vor dem Kriege nicht verſicherungs⸗ ö dewaren, weil ihr Einkommen über 5000 Mark be⸗ Jweifello. Angeſtelltenverſicherung tributpflichtig machen. Willetellos wird das in ſehr vielen Fällen gegen thren ll. 5 9 ung in geſchehen. Zwar ſieht nun das Geſetz eine Befrei⸗ de er Beitragszahlung vor, wenn der Angeſtellte vor beng Jeltpunkt der Verabſchiedung des Geſetzes eine Le⸗ lit wit ſicberung abgeſchloſſen hat. Aber dieſe Eventuali⸗ wenn— 1 doch nur dann praktiſche Bedeutung erlangen, telle 8 Betreffende genügend Zeit gehabt hätte, die Vor⸗ ſichernn ſetzes mit denen einer privaten Lebensver⸗ Prakz zu vergleichen. Das iſt nicht der Fall geweſen. Angeſtellt ch läuft die Sache alſo darauf hinaus, daß alle bang, ten bis zu 30 000 Mark Jahresgehalt von jetzt an zahlen eiſe Beiträge an die Privatangeſtelltenverſicherung lele müſſen. Abgeſehen davon, ob die rechneriſchen Vor⸗ dibbt ſich den finanziellen Laſten im Einklang ſtehen, er⸗ ten on nun die ſchwerwiegende Frage, ob dieſe Angeſtell⸗ bon ihr eiteres in der Lage ſein werden, die Beiträge Angeſt ellte-Gehalt abzuzweigen. Wie geſagt gehören zu den Kri ten mit 25 bis 30000 Mark ſolche, die vor dem erdien mehr als 5000 Mark durchſchuittlich etwa 6500 Mark, vor deten, Wenn dieſe ihre Lebenshaltung heute und Verſchlen Kriege vergleichen, ſo ergibt ſich eine weſentliche 5 das beulfterung. Am Stande der Mark gemeſſen, entſpricht Ainko—558 Einkommen in dieſen Zällen einem Vorkriegs⸗ Alo proen von 2400—2500 Mark. Ihre Lebenshaltung itt ſie eine gentual auf unter die Hälfte geſunken. Dabei ſoll Heiträ ungleich höhere Einkommenſtener und nun noch die 5 Verla ge zur Angeſtelltenverſicherung tragen. Das iſt ein ü Riderlauft⸗ das den Grundgedanken der Sozialpolitik zu⸗ duhlennet, Nehmen wir dazu die kommende Brot⸗ und neue Lorteuerung umd die Mietpreiserhöhung, ſo ſind Fümpfe u- und Gehaltskämpfe unausbleiblich. Dieſe 0 die Arürden ganz erheblich an Schärfe verlieren, wenn dige f rbeitgeber allgemein entſchließen könnten, die Bei⸗ rk— die Angeſtelltenverſicherung für ihre bis 30 000 iſ tlohnten Angeſtellten zu übernehmen. Zugleich anze Sodas Geſetz ein neuer Beweis dafür, daß unſere „ die zualvolitir Stügwerk iſt, und daß es an der Zeit ſorivatan urchgreifende Raform vorzubereiten, gie jedem Spe einde ſtallten eine Sicherung für Krankheit und Alter, lelun ine Entſchädigung für unverſchuldeten Verluſt der un be u der 55 amit die Wiederaufrichtung Deutſchlands ſteht t der geiſtigen und körperlichen Iiſtungsfähig⸗ er verſtändnisvollen Mitarbeit der Oberen Schich⸗ irtſchaftsgehilfen. 5 Badiſche Politin. 1 ben un 7 wle 10. Aug. SSA * r Vereinigung von Baden und Württemberg. Gelengtlich eines Beſuches des aud am Reg Staatspräſtdenten Dr. Hieber in Schwennin⸗ Lug vont eckar ſchnitt der Stabtvorſtand auch die Vereint⸗ 5 Fewennn Baden und Württemberg an, und betonte, daß cage babgen ein ganz beſonderes Intereſſe an dieſer ae daß e. Der wünttembergiſche Staatspräſident erklärte Acung er ſich in dieſer Frage die denkbar größte Zurück⸗ Sinun auferlegen müſſe, umſomehr, als in Baden die Staaten verbreitet ſei, Württemberg und ſpeztell er e miiaſident) habe Annexionsgelüſte gegenüber Baden. häng dene zer allerdings ſagen, nach ſorgfältiger Ueberle⸗ Alnſſe dier vorliegenden Wircſchafts⸗ und Verkehrsver⸗ wirbind ſet er nach wie vor überzeugt, daß elne engere ecafttte von Württemberg und Baden ein wirklich 8 liches finanzielles und verwaltungstechniſches Be⸗ b gaben ſei. Er könne es nicht recht verſtehen, warum in kürte, dis den Kreiſen verſchiedener Parteien, auch der Febelonter er angehre(Demokratfe) ſo ſtarker Wider zen age, als dem der gütlichen Verſtändigung dieſe Ver⸗ 0 zu erreichen, liege der württ. Benölkerung, wie egierung vollſtändig fern. 3 B 8 e 8 aden und Nachbarſtaaten. dar ein nembeim, 10. Aug. Auf merkwürdige Weiſe iſt den ledteborenes Kind verſchwunden. Bei der hier an⸗ liesbei 0 pien auf eine Zeitungsanzeige hin eine angeb⸗ Raul aus Heidelberg, die ſich bereit erklärte das e Kind der Stiefenhofer als eigen anzunehmen. age Maul erſchien dann auch in der Tat, nahm das bhalte Kind mit ſich und hat ſeitdem nichts mehr ren laſſen. Es wurde feſtgeſtellt, daß eine Frau 5 Adelberg niemals gewohnt hat. Die Kriminal⸗ i Harding die Sibiriſche Frage zur Sprache „argendwelcher Gedanke auch nur auf einen an⸗ igen Kontoriſtin Hedwig Stiefenhofer von Rü⸗ iitgr an der Hrkiſchen Frönt gemeldek Kemal ſolf 1 bei Angora eine Enkſcheidungsſchlacht Waſhington, 10. Aug. Als erſter Punkt der Tages⸗ Aullen 88 für die Beratungen der Abrüſtungskonferenz en Fragen zur Verhandlung kommen betr. den Ver⸗ mungen und internationalen Abmachungen, dann kom⸗ lelcung gewährleiſtet. Die unbedingt erforderliche Mehr⸗ [der Begünſtigung und Mithilfe bei der Flucht zu erfahre oh noch mehr Mitter mit Reſer angebrichen Frau Raul in Verbindung getreten ſind. a * Karlsruhe, 10. Aug. Eine Liebestragödie hat ſich heute früh im Hardwald abgeſpielt. Ein Liebespaar machte mit pier Schüſſen aus einem Armeerevolver ſeinem Leben ein Ende. f 1 ** Karlsruhe, 10. Aug. Das Miniſterium des Innern hat ſeine Verordnung vom 4. Auguſt 1919 über die Schrot⸗ mühlen mit ſofortiger Wirkung aufgehoben. a Forbach i. Murgtal, 10. Aug. Die erſchreckend über⸗ hand nehmenden Waldbrände erinnern an ähnliche Vor⸗ kommniſſe in früheren Zeiten. So wüteten im Murgtal im Sommer des Jahres 1800, große Waldbrände. Die an der württ. Murg bei Kloſterreichenbach heute noch vorhandenen weiten Strecken verödeten Waldes ſind die Folgen der gro⸗ ßen Waloͤbrände jenes ebenfalls ſehr heißen und trockenen Sommers. Aus alten Chroniken erfährt man, daß der Brand vom 4. bis 21. Auguſt 1800 Morgen württ. Waldes vernichtete. 5 e Kehl, 10. Aug. In der kleinen elſäſſiſchen Gemeinde Weiler brach in der Senglerſchen Sägemühle Feuer aus, das dieſe und mehrere angrenzende Gebäude zerſtörte. Der Schaden wird auf eine Million Mark geſchätzt. * Wittenweiler b. Lahr, 10. Aug. Beim Baden im Rhein iſt der Grenzaufſeher Otto Schumacher ertrunken. * Freiburg, 10. Aug. Auf der Rückreiſe von einem Sängerausflug ſtürzte Maſſeur Guſtav Hanloſer zwiſchen Säckingen und Schopfheim aus dem Zuge und wurde ſo⸗ fort getötet. e Freiburg, 10. Aug. Eine Vertreterverſammlung ſämt⸗ licher Küferinnungen des bad. Oberlandes und vom Kaiſer⸗ ſtuhl beſchloß einſtimmig, daß die Küfermeiſter bei Ver⸗ mittlung von Weinkäufen von dem Verkäufer eine Provi⸗ ſion von 2 Prozent zu beanſpruchen haben, wie das in an⸗ deren Weinbaugebieten ſchon längſt eingeführt iſt. Ferner wurde ein gemeinſamer Tarif für ſämtliche Küferarbeiten aufgeſtellt. ö Freiburg, 10. Aug. Zu der gemeldeten Flucht der Silberſchieber aus dem hieſtgen Unterſuchungsgefängnis meldet die„Freiburger Zeitung“, daß die Flucht von langer Hand auf das Sorgfältigſte vorbereitet war. Im Baderaum ließ man heißes Waſſer laufen, wodurch der Dampf ins Freie drang und den Aufſeher veranlaßte, die in Zivilklei⸗ dung befindlichen Häftlinge zu verlaſſen und nach dem Rech⸗ ten zu ſehen. Dieſen Augenblick benutzten die drei Schie⸗ ber, den Gefängnishof mit eigenem Schlüſſel zu verlaſſen. Das Schloß machten ſie dann von außen unbrauchbar und fuhren in dem bereitſtehenden Kraftwagen der Grenze zu. Ein Gefängnisaufſeher iſt unter dem dringenden Verdacht verhaftet worden. a 8 z Offenburg, 11. Auguſt. Vom Sonntag den 14. Aügtiſt an bis Ende Oktober verkehrt zwiſchen Oppenau und Offen⸗ burg ein? neuer Feiertagszug, der in Oppenau 8.42 Uhr abends abgeht, in Appenweier um 9.26 Uhr und in Offen⸗ burg um 9.45 Uhr abends ankommt. Als Gegenzug ver⸗ kehrt zwiſchen Appenweier und Oppenau der Zug Appen ⸗ weier ab 7.33 Uhr abends, Oppenau an 8.13 Uhr abends, mit Halt an den Unterwegsſtationen.. *: Grötzingen b, Durlach, 10. Aug. Vom Tode des Er⸗ trinkens im Durlacher Sonnenbad wurde ein 10⸗jähriger Knabe von dem 13jährigen Volksſchüler Max Arheit ge⸗ rettet. Der 13⸗jährige ſprang angekleidet ins Waſſer und rettete den ſchon halb bewußtloſen Knaben. i ** Achern, 10. Aug. Bei einem häuslichen Streit ſtieß die Ehefrau des 52jährigen Kaufmanns Joſef Weber in Oehnsbach ihrem Mann in Krautmeſſer in den Hals und zührte ſeinen Tod herbei. i 5 f Kork, Amt Kehl, 11. Aug. Wie die meiſten Wohl⸗ kätigkeitsanſtalten, leidet auch die hieſige Heil⸗ und Pflege anſtalt für Epileptiſche unter der andauernden Geldemwer⸗ tung, und befindet ſich in einer großen Notlage. Die 8000 8 2 nung für 1920/21 hat mit einem Fehlbetrage von 106 000 Mk. abgeſchloſſen. 4 bewilligt hat müſſen 56000 Mk. durch milde Spenden aufge⸗ bracht werden.— In neueſter Zeit wurde in der Anſtalt ein Kinderheim eingerichtet, in dem ſtädtiſche Kinder Er⸗ holung finden können. Bis jetzt ſind vier Gruppen Karls⸗ ruher Kinder hier geweſen. Bei ſechswöchentlichem Wechſel können das Jahr hindurch 400 Kinder das Ferienheim be⸗ nutzen. Die Kinder gediehen bisher gut. Pflegeeltern ſind ihnen Miſſionar Stolz und Fraum, die von fünf Kinder gärtnerinnen bei ihren Arbeiten unterſtützt werden. N zie Stuttgart, 11. Aug. Zur Bekämpfug der Staubplage im Automobilverkehr hat der württ. Automobilklub auf den öffentlichen Landſtraßen vor größeren Orten und Kur⸗ plützen Tafeln mit der Aufſchrift„Autos, bei Staub bang⸗ ſam fahren“ anbringen laſſen. 5 * München, 11. Aug. Bei Oberföhring hat ſich die 32⸗ jährige Kontoriſtin Sophie Littacher mit ihrem fünffähri⸗ gen Kind in die Iſar geſtürzt, wo beide den Tod fanden. a München, 10. Aug. Der Münchener Stadtrat hat bie Erhöhung des Brotpreiſes von 1,25 Mark auf 1,90 Mark einſtimmig abgelehnt. N 8 ** Würzburg, 10. Aug. Die Gendarmerie beſchlagnahmte 3% Zentner Butter, welche verſchoben werden ſollte. Die Butter wurde unter die Bevölkerung verteilt. 5 ke Zweibrücken, 11. Aug. Die Vergnügungsc ent und Geldverſchwendung nimmt in der Pfalz immer erſchrecken⸗ dere Formen an. Hier iſt z. B. ein ſog.„trottoir rouland“ mit Rutſchbahn erbaut, das allabendlich von Tauſenden von Menſchen geradezu geſtürmt wird. Der Fahrpreis koſtet 1 Mark und bei Hochbetrieb werden in fünf Minuten über 240 Menſchen von der Fahrbahn aufgenommen. 8 *: Fraukfurt, 10. Aug. Ein rieſiger Brand wütet am Altrhein bei Eich. Hunderte von Morgen ſtehen in Flam⸗ men, die Schilf, Streu und Torf ergriffen haben. Bis jetzt iſt die Löſchung des Brandes noch nicht gelungen. 255 ze Worms, 11. Aug. Zu dem gemeldeten Rieſenbrand auf dem Altrhein wird noch weiter berichtet: daß bereits Millionenwerte vernichtet ſind. Seit 10 Tagen kämpfen die Bewohner von Eich vergeblich gegen das Feuer, alle Verſuche, den Brand zu löſchen, ſind bisher geſcheitert. ** Wiesbaden, 11. Aug. Die Rheinlandkomiſſion weiſt darauf hin, daß es nicht nur verboten iſt, ohne Erlaubnis auf öffentlichen oder privaten Gebäuden Flaggen in irgend⸗ welchen Nationalſarben zu hiſſen, ſondern daß auch Autos, Fahrräder uſw. ſolche Flaggen oder ähnliche Abzeichen nicht mitführen dürfen. 5. a Koblenz, 11. Aug. Die Interalliierte Rheinlandkom⸗ miſſion hat fünf Kommuniſten„wegen Gefähroͤung der Sicherheit der Beſatzungsarmee“ ausgewieſen. * Mainz, 11. Aug. In den vier öffentlichen Häuſern, die für die farbigen Franzoſen in Mainz eingerichtet wur⸗ den, befinden ſich laut amtlichem Bericht 17 Mädchen, von denen jedes täglich 40 bis 50 Beſuchern zur Verfügung ſein mußte; an Samstagen und Sonntagen ſogar 70 bis 80. ** Groß⸗Gerau, 11. Aug. Das Finanzamt beſchlag⸗ mnahmte bei Einwohnern der hieſigen Umgegend in fünf Fällen insgeſamt 239 000 Mk. wegen Steuerhinterziehung. e Hartmannsweiler,(Elſ.) 10. Aug. Am Hartmanns⸗ eilerkopf iſt in den letzten Tagen abermals ein großer Waldbrand entſtanden, dem tauſende von Ster Holz zum Opfer fielen. Mehrere Hektar der ſchönſten nd nernichte Die. nielen. Grangternlaiinnen * eichmer ten. wütete und rund 7000 Da der Staat nur ein Zuſchuß von 50 000 Waldungen ore Löſcharberken ungemern“ Durch Exprondu ener. nate wurde ein Feuerwehrmann erheblich verletzt.— Bei Mommenheim iſt das ganze Mattental in Brand geraten. Die geſamte Einwohnerſchaft und Militär war an der Vbſch⸗ arbekt beteiligt. i f en Straßburg, 11. Auguſt. Wie eine Pariſer Zeitſchrift zmitteilt, ſoll man einem Plan zur Sabotage der elſaß⸗ klothringiſchen Eiſenbahnen auf die Spur gekommen ſein. Die eingeleitete Unterſuchung habe feſtgeſtellt, daß der Sa⸗ botageplan von deutſchen Beamten(natürlich) entworfen worden ſei. die in der Verwaltung belaſſen wurden. Die Straßburger Blätter ſcheinen kein großes Vertrauen zu dieſer Senſattionsmeldung zu haben, denn ſie bingen die Nachricht unter allem Vorbehalt. 5 ü 5 Lokales. i k Die Verſendung von Hen und Stroh ans Baden wird von jetzt an von der Beibringung eines abgeſtempelten Frachtbriefs, ſoweit es ſich um Bahntransport handelt und Hinſichtlich jeder anderen Art der Beförderung von der Beibringung eines Beförderungsſcheins abhängig gemacht. Zuſtändig von der Ausſtellung dieſer Papiere iſt die Bad. Tandesverſorgungsſtelle in Karlsruhe. 3* * Zur Brotpreiserhöhung wird in cruem amtlichen Ar⸗ tikel mitgeteilt, daß der Verband badiſcher Bäckereien beim Miniſterium des Innern beantragt hat, der erheblichen Steigerung der Geſchäftsunkoſten der Bäcker, insbeſondere für Kohlen, und der Erhöhung der Löhne der Gehilfen bei der bevorſtehenden Brotpreiserhöhung Rechnung zu tragen. Das Miniſterium erkannte die Berechtigung einer Steige⸗ rung des Brutoverdienſtes der Bäcker an. Nach der den Kommunalverbänden gegebenen Weiſung berechnet ſich vom 15. Auguſt ab nunmehr der Preis für das Brot aus dem Mehlpreis zuzüglich der Unkoſten des Kommunalverbandes und hinzu kommt dar Bruttoverdienſt des Bäckers. Der Bruttoverdienſt des Bäckers beträgt 99,50 M. bis 121 M. für 100 Kilogramm Mehl. Es wird gelingen, den Brot⸗ preis durchſchnittlich um nicht mehr als 40 Proz. zu erhöhen. Der neue Brotpreis für den 1500 Gramm⸗Laib wird ſich ſonach etwa innerhalb der Grenzen von 5 M. bis 5,60 M. halten. Dies bedeutet eine Erhöhung der für die Brot⸗ verſorgung erforderlichen Auſwendungen pro Kopf und Tag um 29 Pfg. Der Preis für Brötchen von 100 Gr. Gewicht aus rationiertem Mehl darf 50 Pf. nicht überſteigen. 5 Seckenheim, 12. Auguſt. Ein Winterfahrplan der Reichseiſenbahn nicht ausgegeben werden, weil der am 1. Juni in Kraft getretene Fahrplan als Jahresplan auf geſtellt worden iſt. Derſelbe bleibt, wenn nicht unvorher⸗ geſehene Umſtände eintreten, im allgemeinen unverändert bis zum Frühjahr 1922. Witterungsumſchlag. Seit geſtern iſt erfreulicher⸗ weiſe Regenwetter eingetreten, welches die vergangene Nacht über anhielt. Auch die Temperatur iſt erträglicher ge⸗ worden. Rhein, Main und Neckar waren an manchen Stellen faſt gänzlich ausgetrocknet, ſodaß kein Schiffsver⸗ kehr mehr möglich war. Die enorme Trockenheit hat auch die Landſchaft faſt zur Wüfte gemacht, ſodaß man an manchen Stellen kein grünes Plägchen Raſen mehr zu ſehen bekam. Die Annahme, daß nun die größte Size überſtanden iſt, wird nicht berechtigt ſein, da die Stetigkeit des Witterungscharakters von Juli bis September ziemlich groß iſt und ein wechſelnder Umſchlag in dieſer Zeit ge⸗ ringer iſt als in andern Monaten. 5 Handel und Verkehr. Der nächſte Feitvieh- und Pferdemarkt in Mannheim findet am 15. ds. Mts. ſtatt. Von den Börſen. Eine beſtimmte Tendenz kam infolge der unbeſtimmten Meldungen über die Pariſer Konferenz noch nicht zum Ausdruck. Jedoch beeinflußte die am vorgeſtrigen Tage zum erſten Male zu verzeichnende Beſſerung des Mark⸗ kurſes in New⸗York die Lage des Börſengeſchäftes— In Börſenkreiſen wird behauptet, der ſteigende Markkurs ſei auf eine für Deutſchland günſtige Beurteilung der Pariſer Verhandlungen in Amerika zurückzuführen. Man glaubt aber nicht an eine längere Dauer der Aufwärts⸗ bewegung. Für oberſchleſtſche Werte herrſcht nach wie vor großes Intereſſe. Sie waren zu höheren Kurſen geſucht, während in den übrigen Papieren Zurückhaltung gewahrt wurde. Kurs der Mark ö am 9. Auguſt In Amſterdam koſteten 100 Mark 3,99½ Gulden „ Kopenhagen„100% 8,10 Kronen „ Stockholm„ 0 5,95 5 „ Kriſtiania 7 100 9,85 2 „ Zürich 00 7,35 ranken 5 ien e 1351, ronen „ Prag„ 19 98,75 4 „ Paris„ 10„ 15¾ ranken „ London„ 1 Pf. Strl. 296½ ark „ New York„ 100 Mark 1.24 Dollar Ausländiſche Volkswirtſchaft. Die deutsche Einfuhr nach England. Im Unterhauſe wurde von ſeiten der Regierung mitgeteilt, daß die deutſche 8 Einfuhr nach England vom 1. Januar bis 30. Juni d. J. ſich auf 11897 491 Pfund Sterling belaufe gegenüber 11895 943 Pfund Stecling in derſelben Zeit des Vor⸗ jahres. f Wettervorausſage. Mäßige ſüdöſtliche Winde, neue Zunahme der Bewölkung, ſtrichweiſe Regen. i Mannheimer Theater. Wiener Operettenspiele im Neuen Theater. Freitag, den 12. August: N „Die lustige Witwe“. Volksvorstellung zu ermälligten Preisen. Anfang 730 Uhr. Ende 10 Uhr Druck und Verlag: Frau Gg. Zimmermann Wtwe., Seckenheim 6...—— wird in dieſem Jahre bei —.:. 2 3 28 Leiſtung zur Erfüllung der durch die Erklärung der alliierten Regierungen vom 5. Mai 1921 dem deut⸗ ſchen Reiche auferlegten Verpflichtungen beſtimmt iſt 7 ſtände der in§ 1 bezeichneten Art zu enteignen, Rückſchein. ſetzwidrigkeiten verpflichtet, über die Einrichtungen und Geſchäftsverhältniſſe, die durch ihre Tätigkeit beobachten und ſich der Mitteilun 1921 dem deutſchen Reiche auferlegten Verpflicht⸗ ungen erforderlich ſind. 1 Aumliche denunntmachungen. Nr. 8211. Verordnung über die Beſchlagnahme von Luftfohrzeuggerät. Vom 9. Juli 1921. Auf Grund der 88 2 u. 4 Abſ. 2 des Geſetzes über Beſchränkung des Luftfahrzeugbaues vom 29. Juni 1921 ae 789) wird beſtimmt Folgendes ſeit dem 10. Januar 1920 in Deutſch⸗ land hergeſtellte Luftfahrzeug wird beſchlagnahmt 15 1 8 5 jeglicher Art, flugfähige und nicht⸗ ugfähige, 2. Höhen⸗, Zeit⸗ und Geſchwindigkeitsmeſſer für Bordzwecke, Flugzeugkompaſſe, 3. Flugzeugzellen, ⸗flächen und ⸗rümpfe. 4. Spezialwagen, Flugzeugtransportwagen, Flä⸗ chentransportwagen, 5. Luftfahrzeugmotore, gebrauchsfähige oder nicht⸗ . e jeglicher Art, 6. Luftfahrzeugmotoren⸗Erſatzteile, nämlich Zy⸗ linder⸗ und Kurbelgehäuſe, Vergaſer, Zünd⸗ ungen, 7. Speziallichtbildkammern für Luftfahrzeuge mit den dazu gehörigen Kaſetten. 8. Bord, F. T. Gerät, N 9. Feſſelballone, Motorwinden für Feſſelballone mit Kabeln, 10. ehlffergesflaſchen, Die Beſchlagnahme hat die Wirkung, daß ohne Zuſtimmung des Reichsſchatzminiſteriums die Vornahme von Veränderungen insbeſondere Orts⸗ veränderungen an den von der Beſchlagnahme be⸗ troffenen. verboten iſt und daß rꝛechts⸗ geſchäftliche Verfügungen über ſie verboten und nichtig ſind. Den rechtsgeſchäftlichen Verfügungen ſtehen Verfügungen gleich, die im Wege der Zwangsvollſtreckung oder der Arreſtvollziehung er⸗ folgen. Die Beſchlagnahme endet mit dem frei⸗ händigen Erwerbe durch das Reich mit der Ent- eignung oder mit der Freigabe. Die beſchlagnahmten Gegenſtände ſind pfleg- lich zu behandeln. 8 8. Wer Lnftfahrzeuggerät ſeit dem 10. Januar 1920 hergeſtellt hat, hat bis zum 15. Auguſt 1921 der nächſten örtlichen Stelle der Reichstreuhand⸗ geſellſchaft⸗Aktiengefellſchaft unter eingehender Dar⸗ legung der Eigentumsverhältniſſe u. der Lagerorte. a) das von ihm ſeit dem 10. Januar 1920 herge⸗ ſtellte Luftfahrzeuggerät liſtenmäßig anzu⸗ melden, b) in einer beſonderen Nachweiſung anzugeben, welches von dem laut a anzumeldenden Gerät 1. nach dem Ausland ausgeführt und zwar wann, an wen und wohin, unter Angabe der Nummer und des Datums der Aus⸗ fuhrgenehmigung, 2. im Inland von dem Herſtellungsort ent⸗ fernt iſt, und zwar wann, an wen u. wohin 3. ſich noch am 18 befindet. Jeder, der Luftfahrzeuggerät in Beſitz oder Gewaährſam hat, hat dieſes, ſoweit nicht bereits für ihn gemäß 8 3 die Anmeldepflicht beſteht, bis zum 15. Auguſt 1921 der nächſten örtlichen Stelle der Reichstreuhandgeſellſchaft⸗Aktiengeſellſchaft liſtenmäßig, unter eingehender Darlegung der 3 und der Lagerorte anzu⸗ melden. 15. Jedermann iſt verpflichtet, dem Dienten miniſterium und ſeinen nachgeordneten Dienſtſtellen ſowie ſeinen Beauftragten auf Verlangen die von dieſem als erforderlich erachteten Auskünfte über das gemäß 8 1 bis 4 beſchlagnahmte oder an⸗ meldepflichtige Luftfahrzeuggerät zu erteilen. Die Auskunft kann durch öffentliche Bekanntmachung oder durch Anfrage bei den einzelnen zur Auskunft Verpflichteten erfordert werden. Die vorbezeichneten Dienſtſtellen u. Perſonen ſind befugt, zur Ermittlung wichtiger Angaben die Geſchäftsbriefe, Geſchäftsbücher und 5 Ur⸗ kunden einzuſehen, ſowie Räume zu beſichtigen und u unterſuchen, in denen Gegenſtände oder Urkunden ch befinden oder zu vermuten ſind, über welche Auskunft verlangt wird. Die Beauftragten ſind vorbehaltlich der dienſt⸗ lichen Berichterſtattung um der Anzeige von Ge⸗ zu ihrer Kenntnis kommen, Verſchwiegenheit zu oder Ver⸗ wertung der Geſchäfts⸗ und Betriebsgeheimniſſe zu enthalten. Das Ergebnis der Auskünfte oder Ermitt⸗ . darf nicht zu ſteuerlichen Zwecken verwendet werden. 8 6. Der Reichsſchatzminiſter wird ermächtigt, Leiſt⸗ ungen, insbeſondere Lieferungen u. Dienſtleiſtungen anzufordern, die zur Erfüllung der in der Er⸗ klärung der alliierten Regierungen vom 5. Mai Die Anforderung erfolgt ohne beſonderes Verfahren möglichſt nach An⸗ hörung des Betriebsinhabers durch Beſcheid an dieſen. Zur Zuſtellung Helfe die Ueberſendung mittelſt eingeſchriebenen Briefes gegen Rückſchein. Der Beſcheid hat Art und Umfang ſowie Ort und Zeit der angeforderten Leiſtung zu beſtimmen Er ſoll ausdrücklich darauf hinweiſen, daß die Der Reichsſchatzminiſter wird ermächtigt, Gegen⸗ ſoweit dies zur Erfüllung der in der Erklärung der alliierten Regierungen vom 5. Mai 1921 dem deutſchen Reiche auferlegten Verpflichtungen er⸗ forderlich iſt. Die Enteignung erfolgt ohne beſonderes Ver⸗ fahren möglichſt nach Anhörung der Beteiligten durch Beſcheid an den Eigentümer, falls dieſer nicht ermittelt werden kann, an den Beſitzer der zu enteignenden Sache. Zur Zuſtellung genügt die Ueberſendung mittelſt eingeſchriebenen Briefes gegen Die Enteignung kann auch durch öffentliche Bekanntmachung erfolgen. Das Reich erwirbt den Gegenſtand mit der Aulbidung des Enteignunngsbeſcheids, im Falle der nteignung durch öffentliche Bekanntmachung mit dem Ablauf des Tages nach Ausgade des Blattes, in welchem die öffentliche Bekanntmachung ergeht. Rechte Dritter an dem Gegenſtand erlöſchen, ſoweit die Enteignungsbehörde nicht ein anderes beſtimmt. Die enteigneten Gegenſtände ſind pfleglich zu behandeln. Die Beſitzer der enteigneten Sachen ſowie die Inhaber von Urkunden über die Eigentumsver⸗ hältniſſe an den enteigneten Sachen ſind zur 5 8 8. Mit der Nachprüfung der Anmeldung ein⸗ ſchließlich der vorläufigen Feſtſtellung des Zustandes der beſchlagnahmten, enteigneten oder angeforderten Gegenſtände wird die Reichstreuhandgeſellſchaft- Aktiengeſellſchaft N Die örtlichen Stellen der Reichstreuhandgeſell⸗ ſchaft befinden ſich in: A. Zweigſtellen: Berlin W 8, Franzöſiſche Straße 53—56 Breslau, Junkernſtraße 38—40. Bremen, Langenſtraße 23, Dresden, Bismarkplatz 1. Caſſel, Bahnhofſtraße 1. 5 5(Main) Steinweg 8. rankfurt(Oder) Ziegelſtraße 26—29. Halle(Saale) Lindenſtraße 83. Hamburg, Spaldingſtraße 160. II annover, Götheſtraße 46. arlsruhe(Baden) Stefanienſtraße 51. Königsberg(Oſtpr.) Kaiſer Wilhelm⸗Damm München, Prannerſtraße 11. Münſter(Weſtf.) Ludgeriplatz 3 b. Schwerin(Mecklb.) Wismarſcheſtr. 21. Stettin, Auguſtaſtraße 54 Stuttgart, Friedrichſtratze 21. B. Nebenſtellen: Klin Burgplatz 5. Kiel, Knooper Weg 27. Magdeburg, Regierungsſtraße 28. Weiwar, oß. Wilhelmshaven,„ 16. Mit Gefängnis bis zu 6 Monaten oder mit Geldſtrafe bis zu einhunderttauſend Mark beſtraft, wer vorſätzlich oder fahrläſſig a) den Beſtimmungen des§ 2 oder den Verpflicht⸗ ungen des§ 7 Abſatz 4, 5 zuwiderhandelt, b) die nach den 8 8 und 4 geforderte Liſte nicht oder nicht innerhalb der ihm beſtimmten Friſt oder unrichtig oder unvollſtändig einreicht, c) eine von ihm auf Grund des§ 5 Abſatz 1 ge⸗ forderte Auskunft nicht oder nicht innerhalb der ihm beſtimmten Friſt oder unrichtig oder un⸗ vollſtändig gibt, d) der Vorſchrift des§ 5 Abſatz 2 zuwider die Ein⸗ ſicht in ſeine Geſchäftsbriefe, Geſchäftsbücher oder ſonſtige Urkunden oder die Beſichtigung oder Unterſuchung ſeiner Räume verweigert, e) der Vorſchrift des 8 5 Abſatz 3 zuwider Ver⸗ ſchwiegenheit nicht beobachtet oder ſich der Mit⸗ teilnng oder Verwertung von Geſchäfts⸗ oder Betriebsgeheimniſſen nicht enthält. Neben der Strafe können die Gegenſtände, auf die ſich die ſtrafbare Handlung bezieht, eingezogen werden, ohne Unterſchied, ob ſie dem Täter gehören oder nicht. Auf die Einziehung kann ſelbſtändig erkannt werden, wenn das Strafverfahren gegen einen beſtimmten Täter nicht A. Weffhrt werden kann. Der Reichsſchatzminiſter wird ermächtigt, die Be Durchfuhrung dieſer Verordnung erforderlichen eſtimmungen zu N 8 12. Die durch die Bekanntmachungen des Reichs⸗ ſchatzminiſteriums vom 24. Juni 1920(Deutſcher Reichsanzeiger 1920 Nr. 137) und 30. Dezember 1920(R. G. Bl. 1921 S. 44) ausgeſprochenen Be⸗ ſchlagnahmen des für militäriſche Zwecke ge⸗ brauchten oder beſtimmt geweſenen Luftfahrzeug⸗- geräts werden durch dieſe Bekanntmachung nicht berührt. Berlin, den 9. Juli 1921. Die Reichsregterung: gez. Dr. Wirt. Mannheim, den 6. Auguſt 1921. Bad. Bezirksamt— Polizeidirektion. 8. Muffler, Kufeke, Serhähf⸗ Neſtle, Radolf und A tte! 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