F. flu Efe Abonnementépreis: Monatli 2 tlich 4.— Mk. mit Inſerationspreis: Die einſpaltige Petitzeile 80 Pf abel ee nementspreis ona N paltig z g. gerlohn. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Rekl 2.50 Mk. 1 5 5 2 1 l. Jahrg. 12.— Mö ausſchl. Zuſtellungsgebühr.— Erſcheint Dienstag, 16 Auguſt 1921 n 8 auen en, . 1 täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Schriftleiter: H G. Haderlein, Seckenheim. F ee ee eee e FFC ͤ ͤ 8 8 ſien e ſo a g Aaken die deutſche Regierung ihverſeits, die deutſche Be⸗ Ruhe 5 lmtsblatt der Bürgermeisferamter Seckenheim, Zwesheim, leckarhuusen und Edingen dite No. 189 Die Beſchluſſe des Oberſten Rates Ein Schreiben des Obersten Rates bezüglich Oberſchleſiens. 5 Paris, 16. Aug. ö Der Oberſte Rat hat dem deutſchen Geſchäftsträger in e am 13. d. M. nachſtehendes Schreiben überſandt: ö Gre u Anbetracht der Schwierigkeit, die die Feſtſetzung der uze zwiſchen Deutſchland und Polen bietet, hat der gemzſe Rat die Entſcheldung, welche ihm in dieſer Hinſicht Der Artikel 88 des Verſailler Vertrags, obliegt, vertagt. s berſte Rat iſt ſicher, daß die Bevölkerung Oberſchle⸗ gef die Geſinnung zu würdigen wiſſen wird, die ihn dazu 3 rt hat, eine überſtürzte Löſung abzulehnen. Im Uebri⸗ wird nichts unterlaſſen werden, damit dieſer Aufſchub r wie möglich iſt. Der Oberſte Rat rechnet feſt dar⸗ un ung auffordern wird, bis zur endgültigen Eniſchei⸗ ſbren die größte Ruhe zu bewahren, und daß ſie gleichzeitig die Baumzen mittelbaren oder unmittelbaren Einfluß auf die Aunllkernng Oberſchleſieus ausüben wird, damit dieſe utorität der Interalliierten Kommiſſion achtet. der d Oberſte Rat lenkt insbeſondere die Aufmerkſamkelt die ſte aelchen Regierung auf die ſchwere Verantwortung, in 25 auf ſich laden würde, wenn ſie es unterlaſſen wollte, „ rem Gebiete, insbeſondere den Grenzen Oberſchleſiens geeigneten Maßnahmen zu treffen, um jeden Verſuch zu ern, der darauf abzielt, Unruhe im Abſtimmungs⸗ zu fördern ung wenn ſie nicht jede Zufuhr von Waf⸗ Bew n unition und jeden Uebertritt von Banden und affneten ſtreng unterbindet. gez. Briand. Halbamtlich wird dazu geſchrieben: Die Note des Ober⸗ ates ſtellt leider feſt, daß die Entſcheidung über Oder⸗ exneut verſchoben wird. Was die Meinung der demüh Regierung anlangt, ſo iſt dieſe bekauntlich ſtets digl; ch. geweſen, die Ruhe in Oberſchleſien zu wahren. Le⸗ durch polniſche Umtriebe und Gewalttaten iſt die im Oberſchleſien geſtört worden.. Ein Abkommen der Alliierten Finanzkommiſſton. Paris, 16. Aug. Sonntag früh 2 Uhr iſt die interalliierten Fiuanz⸗ 3 geſchloſſen worden, in der die Delegierten ein Wischen en unterzeichneten, das übrigens von der fran⸗ der Zutz und japaniſchen Delegation nur mit Vorbehalt Fuſtimmung ihrer Regierungen anerkannt wurde. Die⸗ bes Abkommen umfaßt ſechs Punkte: at ab Die Verteilung der erſten Milliarde Goldmark. Man und B emacht, daß dieſe erſte Milliarde unter die Engländer li elgier verteilt wird, und zwar um die Koſten ber eng⸗ ten be Beſatzung am Rhein zu decken und um die bekann⸗ lai chen Prioritäten zu bezahlen. Die deutſchen Kohlen, die über Notterdam und Ant⸗ ausgeführt werden, ſollen bis zum 31. Auguſt 1822 em deutſchen Inlandswert berechnet werden, alſo nicht dem engliſchen Exbortpreis. Frankreich gewinnt Abkommen über den Kohlenpreis 140 Millionen mehr mit di Golbma et. ber du die Bezahlung der belaiſchen Kriegsschuld. Die Höhe an Bela lung der von Frankreich, England und Amerlka 5 gien während des Krieges geleiſteten Vorſchüſſe ſoll daß Frankreich an ſeinem Anteil an den von an leiſtenden Zahlungen keine. Beeinträch⸗ Et. 4. Der Kapitalwert der Saargruben, wird dem Konto Frankreichs für die am 1. Mai 1921 geleiſteten Zahlungen belaſtet. Dieſer Kapitalswert zuzüglich der bereits von Deutſchland an Frankreich geleiſteten Beträge, überſteigt bereits den Betrag der franzöſiſchen Beſatzungskoſten im Rheinland. Frankreich erhält alſo von der erſten Milliarde Goldmark gar nichts. 8(Man zeigt ſich darüber ſehr unzu⸗ frieden.) 7 5. Man hat die Frage der im Abkommen vom 8. Sep- tember 1919 genannten Befreiungsſonds geregelt. Dieſes Abkommen vom 8. September 1919 bezieht ſich auf die⸗ jenigen Eutenteſtaaten, an welche ehemalige öſterreichiſche Gebiete gefallen ſind. 6. Haben ſich die Ententeſtaaten gegenſeitig verſprochen, alles zu tun, um Dividendenſchwankungen, wie ſie ſich dei den letzten deutſchen Zahlungen auf dem Deviſenmarkt ge⸗ zeigt haben, zu verhindern. Die Beſprechungen in der Reichsregierung. Berlin, 16. Aug.(Drahtmeldung unſ. Berl. Red.) Geſtern Nachmittag wurde die Beſprechung innerhalb der Reichsregierung über die Lage in der oberſchleſiſchen Frage fortgeſetzt. Wie wir aus beſter Quelle erfahren, de⸗ faßte man ſich zuerſt mit der am Sonntag eingelauſenen Notifikation der franzöſiſchen Regierung über die Entſchei⸗ dung des Oberſten Rates. Man bedauert im Intereſſe der oberſchleſiſchen Bevölkerung die erneute Hlinausſchlehneg der oberſchleſiſchen Frage auf mehrere Wochen in Regꝛe⸗ f rungskreiſen außerordentlich. Man wird beſtrebt ſein, alles zu tun, was zur Erleichterung für die deutſche Bevölkerung in Oberſchleſien geſchehen kaun. Im Zuſammeunhang be⸗ faßte man ſich erneut mit der Wiedereinſetzung des Ter⸗ rors in Oberſchleſien durch polniſche Banden. Ein Hinwels a auf dieſen Mißſtand an die franzöſiſche Regierung in Form einer Antwort auf die franzöſiſche Note, iſt in Ausſicht ge⸗ nommen, obgleich man ſich nach den gemachten Erfahrungen nicht viel davon verſpricht. Weiter hat man ſich mit der Einberufung des Auswärtigen Ausſchuſſes befaßt, der aller 4„Vorausſicht nach Ende dieſer Woche zuſammentreten wird. Es erſcheint dieſer Schritt notwendig, da die Reichsregte⸗ rung ohne die Hinzuziehung der maßgebenden Parlamen⸗ 5 keinen Schritt in dieſer Angelegenheit unternehmen 5 f V 2. 8 55 5 2 Genf der Tagungsort des Völkerbundes? Berlin, 16. Aug.[Drahtmeldung unſ. Berl. Reb.) „Obwohl die Tagung des Völkerbundes ſchon in aller⸗ nächſter Zeit ſtattfinden ſoll, weiß man noch nicht, wo die Tagung ſtattfinden wird. Nach den letzten Mitteilungen ſoll Genf die meiſte Aus ſicht haben, da ſich hier der Sitz des Völkerbundes befindet. Es iſt damit zu rechnen, daß die 5 des Völkerbundes mindeſtens eine Woche dauern wird. 11 8 5 5 55 Die Entenetkonferenz. Berlin, 16. Aug.(Drahtmeldung unſ. Berl. Red.) Die Ententekonferenz, die nach dem Gutachten des Völ⸗ kerbundes zuſammentreten, und die endgültige Entſcheidung über Oberſchleſien treffen ſoll, wird, wie man verſichert, ſchon in der erſten Septemberwoche und zwar in London ſtattfinden. Die Konferenz wird aber nur von kurzer Dauer ſein. Es ſollen auf ihr die übrigen Fragen, wie Leipziger Prozeſſe. Kontrollkommiſſionen. militäriſche Sank⸗ nnen uſw. endgültig eriedigt werden. Briand ſon eren haben, daß er unter gewiſſen Vorausſetzungen ſeine eee, en der Aufhebung der militäriſchen Sankti geben wird. 3 Keine dauernde Beſetzung des Ruhrgebietes. Paris, 16. Aug. Briand erklärte in der Schlußſitzung des N Rates, daß Frankreich auf einer dauernden Beſetzung Ruhrgebietes nicht beſtehen wolle. ſondern auf der Tagung des Oberſten Rates einen Antrag einbringen daß ſie aufgehoben werde. Deutſchland Die Frage der Kontrollkommiſſionen in Deutſchland. Paris, 16. Auguſt. Außer der bedingten Aufhebung * der wirtſchaftlichen Sanktionen bis zum 15. Septembe hat der Oberſte Rat am Samstag beſchloſſenn: Es wird eine Interalliierte Dienſtſtelle eröffnet, für, die Verteilung der allüerten Produkte im beſetzten Ge⸗ biet. Der Oberſte Rat hat eine Einigung in der Frage der Kontrollkommiſſionen in Deutſchland erzielt. Es iſt beſchloſen worden, daß dieſe Kommiſſionen, dem Vor ſchlag des Marſchalls Foch gemäß, aufrecht erhalten bleiben ſollen. Reduzierung iſt in Ausſicht genommen. Der Sitz der äronautiſchen Kontrollkommiſſion wird vom Interalliierten Militär⸗Kommitee in Verſailles be⸗ ſtimmt. Die Sitzung des Völkerbundes am 22. Auguſt. 8 f Paris, 16. Auguſt.(Drahtbericht unſ. Berl. Red.) ö Die Sitzung des Völkerbundes über Oberſchleſien ſoll auf 22. Auguſt angeſetzt ſein. Es iſt noch nicht beſtimmt. ob die Tagung in Paris oder in Genf ſtattfinden wird⸗ Die Morgenblätter ſprechen zum Teil von Paris, zum Teil von Genf. Polen ſoll eingeladen werden, einen Vertreter für die Sonderſitzung des Völkerbundsrateß zu ſchicken, auf der über die oberſchleſiſche Frage verhan delt wird. Deutſchland ſoll eingeladen werden, zetwvpei ges Mitglied des Völkerbundes zu werden und als ſol⸗ 7 85 einen Vertreter auf dieſe Völkerbundsſitzung zu ſchicken. Eiſenbahnerſtreik in Kaſſel. Berlin, 16. guguſt. Ein Streik der Eiſenbahnwerk⸗ ſtättenarbeiter iſt in Kaſſel ausgebrochen und hat 5 8. das Eingreifen der Kommuniſten die bedrohliche Foß gezeitigt, daß ſich alle Mitglieder des deutſchen Eiſenbah⸗ nerverbandes dem Streik anſchloſſen. Dieſe hatten vor einigen Tagen von der Eiſenbahndirektion einen höheren Lohn und auf die zu erwartende Nachzahlung größere, Vorſchüſſe verlangt. Die Kaſſeler Eiſenbahndirektion ſetzte ſich ſofort mit dem Reichsverkehrsminiſterium in —— Griſeldis. 15 Roman von H. Courths⸗ Mahler. ö(Abdruck ohne vorherige Vereinbarung nicht gestattet.) gen Im adligen Damenſtift St. Marien war an demſelben Mor⸗ gefu. man die Gräfin Alice Treuenfels tot in ihrem Bett auf⸗ Die en hatte, eine außergewöhnliche Aufregung und Anruhe. Nuts rau, Oberin, Gräfin Salig- Halm, von ihren Stittedamen peiſeſ⸗ Anna genannt, hatte beim gemeinſamen Frühſtück im Mariefaal. der früher das Refektorium der Mönche war, als St. Press noch ein Kloſter war, ein Schreiben vorgeleſen. Dieſes i 5 war von einer der Stiftsdamen, die momentan nicht tifte weilte, der Frein Agnes von Ronach. ie Stiftsdamen von St. Marien waren nur gezwungen, ihrer Jahr mindeſtens zwei Monate im Stift zu leben, wenn ſie Seit 1Stiftsſtelle nicht verluſtig gehen wollten. In der übrigen don onnten ſie ſich aufhalten, wo ſie wollten. Die Freiin Agnes länge onach lebte ſchon ſeit Jahren in St. Marien, ohne das Stift achte als auf acht Tage zur Weihnachtszeit zu verlaſſen. Weih⸗ bf hiedeterleote ſie ſtets bei ihrem verwitweten Bruder, dem ver⸗ er edeten Maſor von Nonach, der mit ſeinem einzigen Kinde, ſcheidengen Freiin Griſeldis, in einer kleinen Stadt von ſeiner be⸗ Den Penſion lebte. i 5 onſt ies Jahr war Fräulein Agnes von Ronach zeitſger als ſie gebögereiſt Ihre Nichte Griſeldis hatte ihr geſchrieben und fei— eten, ſofort zu kommen, weil ihr Vater bedenklich erkrankt auch f ſie zu ſehen wünſche. Fräulein Agnes von Ronach war der ofort dieſem Rufe gefolgt, und drei Tage ſpäter meldete ſie Brud berin und ihren Stiftsſchweſtern den Tod ihres einzigen and rs. Außer ihrer Nichte Griſeldis beſaß ſie nun keine Ver⸗ Ant mehr. ee war heute morgen ein Schreiben von ihr eingetrof⸗ Di ie Oberin. eſes Schreiben lautete: Ehe docbverehrke geliebte Mutter Annal dachten ich nach St. Marien zurückkehre, was noch vor Weih— ans He geſchehen ſoll, möchte ich Ihnen eine große, innige Bitte 6 8 legen. Mein Bruder, deſſen Ableben ich Ihnen mel⸗ don de at keinerlei Vermögen hinterlaſſen, und ſeine Penſion, . M er mit ſeiner Tochter lebte, erliſcht nun mit ſeinem Tode. ne. Nichte Griſeldis iſt augenblicklich in einer ſehr der unterrichtete, denn ſie hat das Lehrerinnenexamen gemacht. Aber davon allein kann ſie nicht leben. Die Rückſicht auf ihren kranken Vater hat ihr bisher verboten, eine feſte Stellung anzu⸗ nehmen. Jetzt will ſie das natürlich tun. Aber ſo ſchnell findet ſich nichts für ſie. g a Der Hauswirt meines Bruders hat eingewilligt, daß meine Nichte die Wohnung ſchon am erſten Januar aufgibt, da er die⸗ ſelbe anderweitig vermieten kann. Wir wollen nun den gerin- gen Nachlaß meines Bruders verkaufen, damit meine Nichte we⸗ nigſtens einen Notpfennig hat. Dadurch iſt das Kind zwar die Sorge um die Wohnung los, iſt aber zugleich vom erſten Januar völlig heimatlos, bis ſie eine Stellung gefunden hat. Griſeldis iſt nun freilich einer von den glücklichen, beneidenswerten Menſchen, die ſich durch keinen Schickſalsſchlag zu Boden werfen laſſen, wenn ſie auch die Trauer um ihren Vater ihrer Spannkraft ein wenig beraubt hat. Denn ſie hat ihren Vater ſehr geliebt, trotzdem dieſer ſeit ſeiner aller⸗ dings unverdienten Verabſchiedung ein richtiger alter Nörgel⸗ peter geworden war. Ich habe meine Nichte von Herzen lieb und bedauere ſehr, daß mir die Verhältniſſe nicht geſtatten, etwas für ſie zu tun. And eine Stellung wird ſie leider von heute auf morgen nicht fin⸗ den. Was ſoll nun in der Zwiſchenzeit aus ihr werden? In meiner Sorge um das Kind habe ich nun an unſere alle⸗ zeit gütige und hilfsbereite Mutter Anna gedacht und trage mein ſchweres Herz zu ihr. Wollen Sie meine herzliche Bitte hören, liebe, verehrte Mutter? Ich möchte Sie bitten, mir zu geſtatten daß ich meine Nichte für einige Wochen mit nach St. Marien bringe, ſobald wir alles hier geordnet haben, alſo um die Weihnachtszeit. Griſeldis kann in meinem Zimmer auf dem Diwan ſchlafen. Sie würde keinerlei Amſtände verurſachen und ſich gewiß gern nützlich machen, denn ſie iſt in allen Dingen geſchickt und anſtellig und ſcheut keine Arbeit. Ich weiß nun wohl, daß wir Stiftsdamen keine langen Be⸗ ſuche empfangen dürfen, weiß, daß nach der Hausregel keine einen Beſuch länger als drei Tage bei ſich aufnehmen darf. Aber für jedes Geſetz gibt es eine Umgehung, eine Hintertür, und durch eine ſolche möchte ich meine Nichte für einige Wochen in St. Marien einſchmuggeln. i Ich ſehe im Geiſte, wie Mutter Anna den Finger hebt und tadelnd ſagt: Aber, liebſte Ronach, was denken Sie, das geht And ſo appelliere ich kühn und zuverſichtlich an Ihr gutes Herz und die gütige Beihilfe all meiner lieben Stiftsſchweſtern. denen ich meine Bitte ans Herz legen möchte. Geht es nicht an, daß meine Nichte Griſeldis reihum alle Stiftsdamen beſucht? Jede derſelben müßte ihr ein Anrecht ge⸗ ben, drei Tage ihr Gaſt zu ſein. Natürlich bleibt ihr Lager in meinem Zimmer aufgeſchlagen, damit ſie niemand läſtig wird. Sie iſt ja ein beſcheidenes, liebes Ding, und ich habe ſie lieb. Mut⸗ ter Anna, und möchte ſie nicht jetzt ihrem Schickſal überlaſſen. Sie wird ja bald eine Stellung finden, denn ſie eignet ſich zu allem, zur Geſellſchafterin, zur Reiſebegleiterin, zur Pflegerin oder zur Erzieherin. Nur über die ſtellenloſe Zeit möchte ich ihr forthelfen. And nur um der Sorge um ſie bin ich auf den kühnen Ausweg gekommen, den ich nun Ihrer Güte unterbreite. Ich bitte um möglichſt baldige Nachricht. And wie ſie auch ausfallen möge, ich weiß, daß Mutter Anna das Ihre tun wird, 1 einem ſorgenbelaſteten Menſchen nach beſten Kräften zu hel⸗ en In dankbarer Liebe und Verehrung Ihre ergebene Agnes von Ronach.“ Als die Oberin dieſen Brief vorgeleſen hatte, erhob ſich un⸗ ter den achtundzwonzig Stiftsdamen ein aufgeregtes Hin und Her, ein Staunen, Lachen und Bedenken, ein jubelndes Zuſtim⸗ men und ein bedächtiges Abwehren. So leicht war es nicht, die ſen aufgeregten Schwarm zu beſänftigen, und die Oberin ließ ihrer kleinen Herde erſt einmal völlig freien Lauf, bis ſie ſich über dieſen Brief Luft gemacht hatte. Sie hörte nur Bruchſtücke aus der Anterhaltung. „Das geht doch nichtl“ 8 „Wie denkt ſich das die gute Ronach?“ „Ich finde, es iſt ein origineller Einfall.“ „Das wird ein Spaß.“ „Aber gewagt finde ich das.“ „Es iſt unglaublich.“ „Wenn wir nun alle unſere Verwandten ſo einladen dann würde das Stift das reine Gaſthaus.“ „Du biſt zu bedenklich; man muß der guten Ronach helfen.“ „Jawohl, das iſt Menſchenpflicht.“ „Ich bin dafür, wir hören Mutter Anna.“ „Ja, ſie wird das Richtige treffen.“ „Mutter Anna— Mutter Anna, was ſagen Sie dazu?“ So klang es durcheinander. woll- ten, 8 Ohne aber erger 1 k erklärt, der nunmehr noch auf andere ten des Direktionsbezirks Kaſſel über⸗ Die 2 i 2 den Streik erklärte Arbeitsniederlegung mn und ihn auch nicht zu unterſtützen Arbeitern abgelehnten Notſtandsarbei⸗ en, Infolgedeſſen haben Regie⸗ egierungsräte, Sekretäre und Bürobe⸗ Nacht vom Samstag zum Sonntag die Lo⸗ htiven mit Kohlen beladen und ältere Beamte en die Lokomotiven den Zügen zugefahren. ö mußten mehrere Lokalzüge und eine Anzahl Trieb⸗ n ausfallen. i Zur Aufteilung Oberſchleſiens. Paris, 16. Auguſt. Unter Führung von Cobylinski ſter eine Delegation von Vertretern der Bauern und eiter vom Kreiſe Hindenburg eingetroffen, um ver⸗ en hervorragenden politiſchen Perfönlichkeiten e Wünſche der Kreisbevölkerung Hindenburgs ausein⸗ her zu ſetzen.(Eine neue Illuſtration, mit welchen achtmitteln Warſchau arbeitet.) 5 Nene Steuerberatungen. „Berlin, 16. Auguſt.(Drahtbericht unſ. Berl. Red.) Wir erfahren von unterrichteter Stelle, daß am g und Dienstag neue Verhandlungen über die u ſtattfanden bezw. noch ſtattfinden werden. lerbei ſollen die Pläne des Reichswirtſchaftsminiſters erörtert werden, die bekanntlich eine Beſteuerung des Grundbefſitzes auf dem Wege einer Zwang hypeiheer ſehen.. 8 Deutſchland. Aufhebung der wirtſchaftlichen Sanktionen. 3 5 i Paris, 15. Auguſt. In ſeiner geſtrigen Nachmittagsſitzung hat der Oberſte Mat beſchloſſen, die über Dentſchland im März verhängten wirtſchaftlichen Sanktionen aufzuheben. Deutſchland iſt Jedoch verpflichtet, die eine Milliarde Goldmark. die am 31. Auguſt gemäß dem Londoner Ultimatum fällig iſt, zu zahlen. Dann hielt Briand eine längere Rede, in der er noch einmal die Schwierigkeiten ſtreifte, die zu überbrücken waren, die Einigkeit innerhalb der Entente aufrecht zu er⸗ halten. Es wurde eine Reſolution angenommen, in der ſe Einigkeit zum Ausdruck gebracht wird. Der eugliſche Vertreter Lord Curzon betonte, daß die Tagung die ſchwie⸗ rigen Fragen erörtert und zu wichtigen Beſchlüſſen gelaugt ſei. Als letzter Reduer erklärte Bonomi, daß innerhalb der Entente die ſchwerſte Kriſe überſtanden ſei und es ſei da⸗ durch ſeſtgeſtellt. daß die Entente alle Stürme überdauern e. Dann gina der Oberſte Nat auseinander. i TFT Paris, 15. Auguſt. ie Bedingungen, unter denen der Oberſte Rat beſchloß, wirtſchaftlichen Sanktionen vom 15. September ab auf⸗ en, ſind nach einer Meldung d avasagentur fol⸗ de: Am 31. Auguſt bezahlt Deutſchland die Milliarde völlig. Es wird ein interallii rganism zur Ueberwachung der Erteilung der Einfuhrbe chlag Marſchalls Foch wurde eine fortſchreiten derung ins Auge gefaßt. Als Sitz der Luftf niſſion wird von dem interalliierten! mili i uß Verſailles beſtimmt.— Vor Schluß der er Pöberſte Rat auf Briands Antrag und mit Zuſtimmung fämtlicher Mitglieder folgende Entſchließung an:„Bei Be⸗ digung ſeiner Arbeiten beſtätigt der Oberſte Rat aber⸗ mals ſeinen Willen ein enges Einvernehmen zwischen den Allltkerten aufrecht zu erhalten, das es mehr als je für un⸗ Aumgänglich nötig für den Weltfrieden erachtet.“ 5 5 Paris, 14. Auguſt. orgeſtern abend um halb 7 Uhr fand im Elhyfée ein Alle Miniſter waren zugegen. A3 weiter Miniſterrat ſtatt. 5 Kriegsminiſter Barthont, der telegraphiſch nach Paris rufen war, wohnte dem Miniſterrat bei, Briand berich⸗ tete über ſeine letzte Unterredung mit Lloyd George vor deſſen Abreiſe aus Paris, ſowie über die Eutſcheidung des herſten Rates. den Konflikt über Oberſchleſien dem Völ⸗ kerbund zu unterbreiten. Der Miniſterrat hat die Haltung 5 — einſtimmig gebilligt. 1288 Die Einladung an den Präſident des Völkerbundes. Fp 5 Paris, 15. Auguſt. „Die formelle Einladung an den Präſidenten des Völker ⸗ bunds rates iſt durch Briaud bereits ergangen. Dieſer hat aber bisher die Mitglieder noch nicht zuſamemuberuſen, doch ſcheint, daß der gegenwärtige Vorſitzende des Rates des Völkzibundes„der japaniſchen Botſchafter Iſhii die Abſicht hat, den Nat am 20. Auguſt einzuberufen, alſo noch vor der . Seſſion, die am 1. September in En Ne en können. N 8 0 Es iſt möglich, daß in der geſtern mitgeteilten Liſte der Milglieder des Völkerbundes die eine oder andere Nende⸗ kung eintritt, namentlich heißt es, daß nicht Fiſher, ſondern Balfour England vertreten werde. Die Erträge der Saargruben für die franzöſiſchen Be⸗ 855 s ſatzungskoſten. f 3 Paris, 15. Auguſt. gelrigen Sitzung der Finanzminiſterkonferenz ahl 19 Abreiſe der engliſchen Delegation. 7 Lord Curzon, Sir Nobert Horne und die übrie glieber der eng!! en Delegation in Pariß aten an tag laſſen und trafen abends 7 1 Uhr 30 zuper teilung Mau iſt in der Regieru: ie Riechsgewerkſchaft Deutſcher Eſſen⸗ Anwärter beſchloß, dieſe von der Ver⸗ iſch us⸗ Sitzung nahm viegterung noch kerue ofſtsdene wert⸗ Aeg hört, hat die N des zeſchluß des Oberſſen Rates erhalten. von dem vom Oberſten Nat gefaßt worden iſt und der Oberſte Rat deshalb auch die Verpflichtung hat, dieſen Beſchluß der Deutſchen Regierung zu vermitteln. Aus den Berichten, die über die T gung des Oberſten Rates vorliegen, ſchließt die Regierung, duß dem Völkerbund gewiſſe Vorſchläge vom Oeberſten Nat unterbreitet werden dieſe Vorſchläge alſo doch nur durch einen Beſchluß des Oberſten Rates zuſtande gekommen fein können. Man erwartet in der Regierung ſtündlich das Einkreſſen der offiziellen Nachricht über dieſe Kompromißbeſchluß. a. Die Stellungnahme der Regierung. Berlin, 15. Aug.(Drahtmeldung unſerer Berl. Red.) um Sonnabend Mittag war die Regierung wieder zu einer wichtigen Sitzung zuſammengetreten, in der begreif⸗ licherweiſe, wie unſerem Berliner Vertreter von unterrich⸗ licherweiſe, die oberſchleſiſche Frage und die Eut⸗ ſchließung des Oberſten Rates den Hauptgegenſtand der Beratung bildete. Die Beſprechung konnte ſich jedoch nur auf die Zeitungsmeldungen und die diplomatiſchen Jufor⸗ mationen ſtützen. Ein Beſchluß konute nicht gefaßt werden, da die Regierung ihre ug ſich vorbehält, bis vom Oberſten Rat die offiz richt über die Entſcheidung des rſten Rates eingatr Es iſt möglich, daß die offizielle Nachricht aus Paris ö Rat daran gelegen ſein könnte, daß ſeine Eutſchließung och nicht bekannt wird. In dieſem Falle hat die Regierung aber mit einer Benachrichtigung zu rechnen, inwieweit ſie für Ruhe und Ordnung in Oberſchleſien Sorge zu tragen hat. Die Eutſchüdigung für die deutſchen Handelsſchiffe. Paris, 15 Aug. Die Interalliierte Kommiſſion der interalliierten Finanzminiſter hat über die Frage der Preiſe der deutſchen Handelsſchiffe beraten. Es ſcheint, daß man dahin übereingekommen iſt, Deutſchland 20 Pfund Sterling pro Tonne gutzuſchreiben, anſtatt der ruſprünglich feſtgeſetzten zwei Pfund Sterling. Deutſch⸗holländiſche Verhandlungen. 5 Berlin, 15. Aug. Halbamtlich wird mitgeteilt, daß die holländiſche und die deutſche Regierung eine Kom⸗ miſſion eingeſetzt haben, die demnächſt in Berlin zuſam⸗ mentreten wird, um eine Regelung der Grenzfrage an der Unterems zu beraten. i Genugtuung für Irrtümer im Kriege. Berlin, 15. Aug. Genugtuung für irrtümlich von. deutſcher Seite verſenkte zwei argentiniſche Handels⸗ ſchiffe wird auf dem deutſchen Linienſchiff„Hannover“ in Kiel durch ein Flaggenſalut gegeben werden. 1 Die Debatte über die Kriegsbeſchuldigten. Paris, 14. Aug. Auf der Sitzung des Oberſten Ra⸗ tes berichtete Havas bezüglich der Debatte über die Kriegsbeſchuldigten: Der engliſche Generalſtaatsanwalt erläuterte ſeine Eindrücke über die verſchiedenen engli⸗ ſchen Fälle und über die in Leipzig gefällten Urteile. Es gebe drei Möglichkeiten: 1. man könne neue Fälle N dem Leipziger Gericht vorlegen; 2. man könne auf den Friedensvertrag zurückgreifen und die Auslieferung ver⸗ langen; 3. jeder könne in ſeinem Land die deutſchen Kriegsbeſchüldigten aburteilen laſſen. Außer einem Falle hätte England keine Klage gegen den Leipziger Gerichtshof vorzubringen. Der belgiſche Miniſter des Aeußern, Jasper, erläuterte kurz, daß der einzige Fall, der von Belgien dem Leipziger Gericht unterbreitet wurde, der Fall Ramdohr, in Belgien große Erregung hervorgerufen habe. Di gierten, die dem Urteilsſpruch beigewohnt hätten, lauten außerordentlich ungünſtig. Nach der Anklage des Staatsanwalts, wie nach der Zeugenvernehmung hätte man allgemein die Verurteilung erwarten können. Jas⸗ per kritiſierte ſcharf den Freiſpruch. Das belgiſche Par⸗ lament habe ſich mit der Angelegenheit beſchäftigt und beſchloſſen, den Fall Ramdohr dem Oberſten Rat vorzu⸗ legen. Jasper betonte, es ſei notwendig, daß die Alliter⸗ ten die Entſcheidung in dieſer Frage einſtimmig treffen. Briand ſprach über die von Frankreich dem Leipziger f Unterhreiteten Fälle und ſchlug vor, der eng⸗ tsanwalt und h ſche, belgiſche uſtizbeamte ſollten die bisher abgeur⸗ teilten Fälle prüfen und dem Oberſten Rat einen Be⸗ richt vorlegen. Der Oberſte Rat wird ſich dann darüber ausſprechen. Die betreffenden Beamten follten gleichzei⸗ tig beauftragt werden, Anordnungen über die künftig einzuſchlagende Haltung zu geben. Inzwiſchen wird, wie die„Agenee Havas“ berichtet, dem Leipziger Gerichtshof von den Alliierten kein weiterer Fall vorgelegt werden und die Alliierten werden gegen erfolgte Urteile keinen Proteſt erheben. 5 „ Politiſche Rundſchau. „Ehe er die Grenze zwiſchen Deutſchland und Polen gemäß Art. 88 des Verſajiller Vertrags beſtimmt, be⸗ ſchließt der Oberſte Rat gemäß Art. 11 Abſatz 2 des Völkerbundſtatuts, die Grenzvorſchläge dem Völker⸗ kbundsrat zu unterbreiten und ihn um ein Gutachten zu bitten. In Anbetracht der kritiſchen Lage in Ober⸗ ſchleſien wird der Völkerbundsrat gebeten, dieſe Ange⸗ legenheit als äußerſt dringend zu betrachten.“ Nach tagelangen Verhandlungen, die die Tiefe des engliſch⸗franzöſiſchen Gegenſatzes zutage treten ließen, ift die Einforderung eines Gutachtens des Völkerbunds der letzte Ausweg geweſen, um einen ſofortigen Bruch der Entente Cordial zu vermeiden. Wir haben vor einer Woche ſchon auf die großen Zuſammenhänge hingewie⸗ ſen, und ſo kann die jetzige Wendung kaum überraſchen. Man darf bei der Betrachtung der Dinge nicht vergeſſen, daß es ſich bei den Verhandlungen des Oberſten Rates nicht nur um die Entſcheidung über Oberſchleſiens Schick⸗ ſal handelt, ſondern letzten Endes um eine Auseinan⸗ derſetzung tiefgehendſter Art zwiſchen England 5 und N 5* 33 8 7 2 der Auffaſſunng, daß ein Beſchluß 8 8 ie Berichte der belgiſchen Dele⸗ 8 1 . 7 ſchtenſchen Frage eine weltpontteſche Notwen würde ein Nachgeben Frankreichs eine Umſtellung ganzen europäiſchen Politik im Gefolge haben m Wenn Lloyd George noch vor ſeiner recht plötzlichen reiſe von Paris die Anforderung eines Gutachtens Völkerbundsrates durchſetzte, ſo iſt es wiederum ein chen der ungeheueren Gewandtheit des Taktikers George. Es iſt aber nicht zu verkennen, Lloyd daß auch fü 8 1 des 8 Frankreich dieſe Löſung ihre nicht unbeträchtlichen a1 5 teile hat. Wenn auch in dem oben angeführten Beſ des Völkerbundstates gebeten wird, in Anbetracht dez kritiſchen Lage in Oberſchleſien, die Angelegenheit 1 8 äußerſt dringend zu betrachten, ſo hat man d Quai d'Orſay wiederum Zeit gewonnen, was aus a Wir ſchon mehrfach darauf hingewieſen, daß die Taktik 5 franzöſiſchen Politik ganz offenbar darauf abzielt, 1 oberſchleſiſche Entſcheidung hinauszuſchieben, da man kennt, daß die franzöſiſchen Ziele ohne ſchwerwiege als einem Grunde bedeutungsvoll erſcheint. och mehrt haben det 3 nde Differenzen mit England zur Zeit kaum reſtlos zu 5 reichen ſind, und da man hofft, bei der kommenden allt meinen Auseinanderſetzung erheblich mehr erreichen 80 können. Wenn alſo die Pariſer Verhandlungen der 10 Woche inſofern einen Erfolg Englands bedeuten, als ließen, 55 eine Iſolierung Frankreichs klar zutage treten ſo hat doch auf der anderen Seite die Verzögerungsta Briands einen neuen Erfolg erzielt. geſtollt. nicht abzuſehen. „Friedensvertrag“ von Verſailles niſſe tritt wieder einmal greifbar zutage. Ein Ende der Leidenszeit Die Ungeheuerſchkeit der durch l. geſchaffenen Verhäll 1 „ 8 0 An Deutschland 75 Nerven werden von neuem unerhörte Anforderung 5 Oberſchleſiens iſt no den 5 „ 9 755 Inzwiſchen iſt ziemlich geräuſchlos die britiſche mage,. fer 3 1 de i it konferenz in London zu Ende gegangen, die m Dom 1 damit 1 Deutlichkeit gezeigt hat, welche Bedeutung die nions innerhalb des britiſchen Imperiums, und d 5 für die Weltpolitik gewonnen haben, und aus Jaft. an ſel des Herbſtes wer kommt die Meldung, daß die Teilnahme Japans Wafhingtoner Konferenz einen Kabinettswech Folge haben könne. Die Ereigniſſe ihre Schatten voraus. i In Marokko hat die Schulung der afritaniſchen Guß 1 l Ab“ 5 3 zur 5 fen du geborenen im modernen Kriegsdienſt, insbeſonden dies 5 10 Frankreich, und ihre Verwendung gegen Europa In ſchr erſten verhängnisvollen Folgen gezeitigt. Ringen können ſich die dortigen ſpaniſchen Truppe der auf das Modernſte ausgerüſteten Kabylen erwe Aus Franzöſiſch⸗Marokko treten Frankreichs eingeben 5 Weltkriegskömpfer in Maſſen auf ſpaniſches Ge 5 über und bekämpfen nach allen Regeln der europa Taktik mit franzöſiſcher Munition die ſpaniſchen pen.„Schaze am Rhein— ein Weltproblem! der Titel einer neuerdings herausgekommenen, tungsvollen Schrift. a Aus dem Oſten kommen immer mehr Nachri die die erſchütternde Not des ruſſiſchen Volkes beleu 2 1 iſchen 2 und es erſcheint immer fraglicher, ob ſelhſt die ged. l zügigſte Hilfsaktion noch Rettung bringen können 0 Unter den hungernden Maſſen fordern Cholera un Wie ſehr trotzdem die Sowjetre zu erhaltene, fürchterliche Opfer. 6 rung darauf bedacht iſt, ſich am Ruder 5 1 0 3 weiſt eine Meldung aus Newyork, nach der die i 1 regierung den Plan Hoovers verwerfe, welcher daten der Sowjetarmee zunächſt von den Lebe lieferungen ausſchließen ſollen. Lebensmittelverteilungen müſſe die 1 nsmitte, 5 5 75 1* Die Kontrolle über die Sowfetregiern, ſelbſt ausüben. Wenn dafür auch ausländiſche Kom ſionen zugelaſſen werden ſollen, ſo muß man erkennen, daß eine 9 unter dieſen ſetzungen, lediglich den Nutznießern der Sowietregier zugute kommen würde. 1 Wenn auch dieſe, um die internationale Hiseh be 1 5 nicht von vornherein in Frage zu ſtellen, angel ausländiſchen Vertretungen angewieſen hat, ſi revolutionären Propaganda zu enthalten, ſo iſt nas do bisherigen Praxis mit Sicherheit auf ein ver Einſetzen der bolſchewiſtiſchen Propaganda im A und insbeſondere in Deutſchland zu rechnen, je ger die Lage der Sowjets in Rußland ſelbſt wird. Daß insbeſondere unſere Ernährungslage f Wirkſamkeit einer ſolchen Propaganda gewiſſe des Ultimatums, die Milliardenzahlungen in Valuten haben einen neuerlichen kataſtrophalen ion 1 Vorbe⸗ dingungen ſchafft, iſt nicht zu verkennen. Die Erle 85 fr Sturz 1 0 3 rung der deutſchen Mark und eine entſprechende Steige en der Lebensmittelpreiſe im Gefolgel gehabt; dazu wird, ſondern auch ſchwere Erſchütterungen unſere ſamten Mirtſchaftslebens in den Bereich der Mögt!. Wir werden die kommende Kriſis,„ überwinden können, wenn die Maſſe des deutſchen kes dieſe Zuſammenhänge klar erkennen lernt un gerückt werden. wir vor der unabweisbaren Notwendigkeit, den Ge aus die Folgerungen zieht, daß die Finanz⸗ und ſchaftsprobleme nur in engſter Zuſammengrbolſ le Kreiſe gelöſt werden können. Wenn heute Deu pro Kobf der Bevölkerung eine Schuldenlaſt von 57 000 M. abzutragen hat, ſo müſſen wir uns kl klar durch 1 5 d⸗ d dar⸗ 0 irt über 1 fein. „5. 0 5 5 Baden and Nachbarſtaaten. i Herdelberg. 16. Aug. Bei dem von der Königſtuhl⸗ Nacht zum Dienstag beobachteten Kome⸗ ſich wahrſcheinlich um des Geſtirn, das 55 einer Melbung aus Cambridge in Amerika an der kralſtelle für aſtronomiſchen Nachrichtendienſt in Brüſ⸗ 7. Auguſt bei Sonnenuntergang ſüdöſtlich der Sonne tet worden iſt. Nach der Heidelberger Beobachtung fl Stein Zweifel, daß das nahe der Sonne beobachtete Felle Objekt 8 inwarte in d arte in der enſchweif handelt f Die Beobachtung war nigſtuhlſternwarte deshalb möglich, weil dort wol⸗ * Himmel vorhanden war, während im größten Teil W itenropas der Himmel in jener Nacht bedeckt gewe⸗ Komet geweſen iſt. Lahr, 16. Aug. Zu dem Meteorfund ſchreibt ein Ken⸗ des Himmels der„Lahrer Zeitung“, es handle ſich ſcheinlich um ein Stück aus der Zwangsgefolgſchaft gegenwärtigen„fälligen“ Komelen, des Enkeſchen Ko⸗ oder des Winneckeſchen Komets. forzheim, 16. Aug. Die Friſeurzwangsinnung hat edienungspreiſe infolge der neuen Lohnforderungen ehilfen und den geſteigerten Koſten für Betriebs⸗ und shaltung um 50 Proz. erhöht. 5 Betriebsrat Wolpert wurde „ beurla Auch der Betrieb der Gas⸗, Waſſer⸗ ektrizitätswerke wurde ſofort wieder aufgenommen. Auf unſere Koſten. 8 loyd George hat vor dem Oberſten Rat eine Rede ten, die auch vom deutſchen Standpunkt aus ziem⸗ einwandfrei iſt; ſo einwandfrei jedenfalls, daß man teme reine Freude an ihr haben kann. dugland dem deutſchen Standpunkt in der Theorie Ge⸗ hren läßt, dann fragt man ſich mit wie wird hinterher die Praxis aus⸗ Die Theorie iſt ja recht annehmbar, nichts a et den Geiſt, der in ihr herrſcht, beſſer, als die teilung, daß Briand noch nicht weiß, ob er den Wort⸗ der Rede im„freien“ Frankreich ſoll verbreiten n, oder nur eine für das„ſouveräne“ franzöſiſche zurechtgemachte Bearbeitung. Aber auf die ſchöne rie der Rede folgt die nüchterne Praxis des Scha⸗ der„Sachverſtändigen“, und nach welchen geheimen gen da gearbeitet wird, das werden w — wenn nichts mehr zu ändern iſt. on einer Ehrlichkeit, die auch wir Deutſchn mehr erwartet hätten, war Lloyd George in der chtung des Standpunktes, daß nicht nur Oberſchle⸗ ſondern ganz Schleſien eine geſchichtliche Einheit ſei. der engliſche Staatsmann dieſe Auffaſſung mit leichen Nachdruck ſchon in Verſailles vertreten— elt wäre viel Elend erſpart und viel Blut wäre goſſen geblieben! Lloyd George war diesmal un⸗ genug, dem Uebergang Schleſiens aus öſter⸗ chen Beſitz keine entſcheidende Be⸗ chleſien nicht Denn wenn dechtigkeit widerfa ir erſt er⸗ chem in preußif ung beizulegen. In der Tat, da Ober iſch war, bevor es preußiſch wurde— was hat der echſel mit der vorliegenden Frage zu tun? Schle⸗ ſt hat die Eroberung durch den großen Friedrich ch glänzend gerechtfertigt durch ſeine Haltung in n von 1806 bis 1913. Die Provinz, die kaum preußiſch war, hat ſich damals ſchon als die eſte Stütze des wankenden Preußenſtaates erwieſen! m Lloyd George den Uebergang Schleſiens von ch zu Preußen alſo als innerdeutſche Angelegen⸗ ehandelt, erkennt er— vielleicht ohne es gewollt en— das geſchichtliche Recht aller Deutſchen an, re Staatsform und ihre ſtaatliche Zugehörigkeit eigenem Ermeſſen und Können zu ordnen. Auf wie er das anerkennt, bleibt abzuwarten. alls war Lloyd George ſogar unbefangen genug, franzöſiſchen Gaſtgeber und Verbündeten daran zu ß auch Elſaß⸗Lothringen vor 1871 nicht er franzöſiſch geweſen ſei, ja weniger lange franzö⸗ geweſen ſei, als Oberſchleſien deutſch war! che Wahrheit hätte Lloyd George mit mehr . 5 1 unern, da Naben cht en für den Weltfrieden ſchon in Verſailles vertre⸗ . rfen, und nicht nur mit mehr Nutzen für den * bill männiſchen. Ruf, den die Nachwelt ihm einmal zu⸗ gen wird. Immerhin, gut Ding, was ſich beſſert! ber die Unbefangenheit des britiſchen Staatsman⸗ erkletterte noch eine höhere Stufe. Er wagte es, g ſo ungewohnte Wahrheiten zu ſagen wie die: bei ünftigen Kriege, der um ein von ihnen künſtlich nes Elſaß⸗Lothringen an der deutſchen Oſtgrenze echen könnte, würden ſie das britiſche Weltreich ihrer Seite haben. Das Imperium, nicht nur Lloyd George wollte es den Franzoſen offen⸗ müte führen, daß er nicht nur im Namen Nowe des„Britiſh Em⸗ richt,, ſondern i 5 ſpricht, ſondern im 4 bie bers icht ohne wohlüberlegte ö f Frage, bevor er nach Paris fuhr, der Reichs⸗ der Dominions vorgelegt und ſich die einmü⸗ mmung ihrer Premierminiſter zu ſeiner Politik „Auch in den Dominions vermag man ſich nicht ö 5 1 für den Gedanken zu begeiſtern— der für Lloyd das neue Jahr umgerechnet, die gleichen Beträge ergeben, s Politik in Verſailles noch maßgebend war— reich zur erſten Kohlen⸗ und Eiſenmacht der Alten fzupäppeln. Denn daß Oberſchleſien in polni⸗ nden nur ein Pfand für die Milliarden werden Frankreich dem Kunſtſtaat geliehen h 8 emen Reuen Bergorberter⸗Nusſtand hat man dort keine Sehnſucht. nions mit dem Mutterlande einig ſind, ſondern daß 2 Lloyd Gegroe das ganze Angelſachſentum als Rücken⸗ Nur wenn er der heimlichen ſtärkung hinter ſich hat. Zuſtimmung Amerikas ſicher war, konnte er ſo ſprechen, wie er ſprach. Denn Amerika leitet aus dem Verſailler Vertrag ein Recht her, in der oberſchleſiſchen Frage mit⸗ zureden— es ſollte vertragsmäßig die erſte der vier Beſatzungsmächte ſein— und jede Löſung dieſer Frage iſt wertlos, wenn ſie den amerikaniſchen Einſpruch her⸗ 3 vorruft. Lloyd George muß ſich doch wohl vergewiſſert haben, daß ſeine Auffaſſung dieſen Einſpruch nicht zu fürchten habe. Dazu käme dann noch ein Drittes. Die engliſchen Militärs beurteilen die Lage des ſiegreichen Griechenheeres in Kleinaſien, gegenüher den Kemaliſten, ſehr günſtig— der große Patriot Foch beurteilt ſie vor⸗ ſchriftsmäßig ſchlecht— die engliſche Politik fürchtet alſo nicht, im öſtlichen Mittelmeer von der franzöſiſchen Unterſtützung allzu abhängig zu werden. Vielleicht hält ſie die Partie dort ſchon für gewonnen. 55 All aas hat, auch für uns, in der Theorie kein un⸗ günſtiges Ausſehen. Dennoch ſollen wir uns vor un⸗ zeitgemäßem Optimismus hüten! Weniger deshalb, weil die Franzoſen mit der alten Anſchuldigung bei der Hand ſein werden: wir ſpekulierten auf die Zwietracht zwiſchen England und Frankreich. Wir können weiß nicht ſchwarz nennen, wir können geſunde Auffaſſungen, die ſich kraft der Logik der Tatſachen in England durch⸗ ringen, nicht ſchelten, nur damit der franzöſiſchen Preſſe ein Vorwand genommen werde, gegen Deutſchland zu hetzen. Was nützen uns auch günſtige Auffaſſungen, be⸗ vor ſie in die Praxis umgeſetzt ſind? Und hier haperts mit der Folgerichtigkeit bei Lloyd George noch immer bedenklich. Die engliſche Politik— weit entfernt davon, ſich für die Unteilbarkeit Schleſiens einzuſetzen— denkt nicht daran, die Unteilbarkeit Oberſchleſiens zu fordern. Ja, es ſcheint, daß ſie ſelbſt über die Unteilbarkeit des Induſtriegebietes mit ſich handeln laſſen will. Wenn dem ſo iſt— und gerade die einander widerſprechenden Berichte laſſen darüber kaum einen Zweifel zu—, ſo bhürfen wir ſicher ſein, daß die Löſung auf Deutſchlands Koſten geht. Zu irgendwelchem Jubel darüber, daß Lloyd George in ſeiner Rede den„Hunnen“ ausnahms⸗ weiſe einmal theoretiſch hat Gerechtigkeit widerfahren laſſen, iſt alſo ganz und gar kein Anlaß vorhanden. War⸗ ten wir ab, wie die praktiſchen Entſcheidungen ausfal⸗ len, und ſeien wir darauf gefaßt, daß ſie einen neuen, kräftigen Schnitt in deutſches Fleiſch gutheißen werden. „Gerechtigkeit“, Herrn Briands drittes Wort, erwarten wir von der Welgeſchichte und ihren ehernen Geſetzen, nicht aber von Beſchlüſſen des Oberſten Rates der En⸗ tente. 1 die Sitonengeuer vom Arbeitslohn. (Nachdruck verboten.) Schon lange war ein ſetz verſprochen worden, dem⸗ zufolge mit der Steuereutrichlung durch Abzug die ganze Steuer beglichen ſein ſollte, ohne irgendeine weitere Anfor⸗ derung oder Nachforderung. Dieſe Verſprechung iſt jetzt durch das Geſetz über die Einkommenſteuer vom Arbeits⸗ lohn vom 11. Juli 1921(veröffentlicht im Reichsanzeiger am 16. Juli abends) eingelöſt worden, aber nicht in der Weiſe, wie man wohl hie Mtemmenteuergeſetz getrenntes Geſetz, ſondern in lie, baß die 88 40 bis 52 entſprechend abgeändert eitert werden. Beſondere, unerwartete Neuerun⸗ gen 111 die& 8 ben. OBmmerhi — 9 was eingehender beſprochen zu werden. Schon§ 45 zeigt die grundlegende Umformung: nach den Einkommenſteuergeſetzen hatte der Arbeitgeber zehn vom Hundert des Arbeitslohnes einzubehalten, war alſo die Satelle, die zur Entrichtung des nach den allgemeinen Be⸗ ſtimmungen des Geſetzes ſich ergebenden Einkommenſteuer⸗ belrages der Arbeiter mitzuwirken hatte: jetzt lautet 8 45 im erſten Satze:„Der Arbeitslohn wird in vereinfachter Form nach 8s 46 bis. 52 d beſteuert“. Der Lohnabazug iſt alſo nicht die Entrichtüng anderweitig veranlagten Einkom⸗ menſteuer, ſondern die Einkommenſteuer ſelbſt. Indem aber die diesbezügl. Beſtimmungen in das Geſetz hinein⸗ gearbeitet wurden, nicht neben dem Geſetz gelten, ergibt ſich, wie auch 8 45 Abſ. 1 ausſpricht, daß alle durch dieſes neue Geſetz nicht geregelten Beſtimmungen, z. B. betr. Hinter⸗ ziehung, Naſtzahlung von Steuern aus dem Vorjahre, Steuerbeſcheid und Fälligkeit, aus dem Einkommenſteue“ geſetz zu entnehmen ſind. Der Perſonenkreis, auf den ſich dieſer neue Teil de⸗ Einkommenſteuergeſetzes bezieht, iſt derſelbe wie früher; verglichen mit der Aufzählung des Begrifſes„Arbeitsein⸗ kommen“ nach§ 9 des Einkommenſteuergeſetzes entſpricht er den dort aufgezählten Punkten 1 und 3, zu denen wohl auch einzelne Einnahmen zu 2 und 4 treten können, aber nicht der wesentliche Inhalt der beiden letzterwähnten Ab⸗ ſätze. Das Geſetz unterſcheidet zwei Fälle, nämlich: erſtens und in der Regel ohne beſondere Veranlagung, zweitens Lohnabzug auf Grund beſonderer Veranlagung; auch letz⸗ teres iſt in zwei verſchiedenen Arten möglich, nämlich pflicht⸗ gemäß für die Fälle, daß entweder das geſamte ſteuerbare Einkommen zwar nicht den Betrag von 24000 Mark über⸗ igt, neben Arbeitseinkommen aber ſonſtiges Einkommen von über 600 Mark enthält, ferner in dem Falle, daß das geſamte ſteuerbare Einkommen einſchl. abzugsberechtigtem Arbeitseinkommen den Betrag von 24000 Mark überſteigt. Die Fälle, in denen der Steuerpflichtige Veranlagung be⸗ antragen kann, hängen zuſammen mit einer möglichen Un⸗ terbewertung der Abzüge nach§ 13 des Einkommenſteuer⸗ geſetzes, bezw. 38 46, 47 nach der Faſſung des neuen Geſetzes. Eine weſentliche Aenderung tritt inſofern ein, als ſtatt der Steuerkarte ein Steuerbuch für den Arbeiter uſw. ein⸗ geführt iſt, das er ſich vor Beginn eines jeden Kalender⸗ jahres, bezw. eines Dienſtverhältniſſes von der Gemeinde⸗ behörde ſeines Wohnortes ausſtellen laſſen muß. Die Be⸗ handlung dieſes Buches u. der Steuermarken iſt die gleiche wie zuvor der Karten und der Marken. Die Abzüge haben eine neue Faſſung erfahren, wenn ſie auch zum Teil, auf wie im Einkommenſteuergeſetze von 1921 vorgeſehen wurde; da es ſich aber um Abzug nach dem erſten April 1921 han⸗ gelt, ſo tritt natürlich ſogleich für minderjährige Kinder der Abzugsbetrag von 180 Mark pro Jahr ein. Der Abzug beträgt alſo für der Stenerpflichtigen und die zu ſeiner Haushaltung zähl; E 5 hn. Ak. ULwüg ene und bei monatzlohn dit wen, Es ſcheint aber, daß nicht nur die Domi⸗ Mk. 8,60 wöchentlich, bezw. Mk. 15.— ee Eine dieihe von di Zuſammuhange mit beſt rend andere Abzüge per tiger neben dem Arbeitseinkomme vorſſeht. wird z. B. e der Berſicherungsbeiträgen lediger Perſonen. Wenn aber recht⸗ lich Beträge vom Arbeitseinkommen abziehbar ſind, die in Summe 1800 Mk. jährlich überſteigen, i ſtändigem Nachweis, iſt nach dem Wortlaut nicht gans ſicher: r und da annahm, durch ein vom eietz nicht, wie auch im großen und ganzen ſich aus dem Geſetz vom 24. März 1921 in iſt die Art des Aufbaues, die in der nfolge der Paragraphen nicht zutage tritt, eigenartig und intereſſant genug, um zur Erktärung des Inhalts et? terung. wie wir leben ſollen bei einer Valuta von beute, v e E i 5 Stundenlohn Mk. 0,10 ne 8 zu verhelfen. Von dieſem Standpunkt aus erneuer Stunden, bei Tages⸗ wir Recht. Wir b. s ndnatlich, Far- Hausgaltung des Steuer 7 * rige Kinder, dic zur 5 zählen, ſind je nach dem abzuziehen Mk. 9.15 für je zwei gefangene oder volle Stunden, bezw. Mk. 0,0 täglich, bezw. im Alter von mehr als ſiebzehn Jahren, die Arbeitsein⸗ kommen beziehen. Vielleicht werden die Steuerbehörden in letzterem Falle auch das Arbeitseinkommen der letzte wähnten minderjährigen Kinder dem Haushaltungsvor⸗ ſtand zu rechnen; das Geſetz bietet aber hierfür keine Grundlage. Maßgebend für die etwa zu bewilligenden diesbezüglichen Abzüge iſt der Familienſtand des Steuer⸗ pflichtigen am erſten Oktober des vorangegangenen Jahres: der Neichsſinanzminiſter kann einen anderen Stichtag feſt⸗ ſetzen. a 3 Ganz beronders auffallend ſind die Abzüge vom Steuer⸗ betrag, die ſich auf 8 13 des Einkommenſteuergeſetzes ſtützen: 1 hier wird für alle zuläſſigen Abzüge ein ſeſter Betrag abge⸗ rechnet, nämlich bei Stundenlohn 0,15 Mk. für zwei 1115 3 fangen oder volle Stunden, bei Tageslohn 0,60 Mk. täglich, bei Wockenlohn 3.60 Mk. wöchentlich, bei Monatslohn 15.— Mk. rieuutlich. Sieht man ſich die möglichen Abzüge nach § 13 des Einkommenſteuergeſetzes an, ſo können bei Lohn⸗ und Gehaltsempfängern Werbungskoſten eigentlich felten vorkammen, z. B. notwendige Fahrten und Mehraufwen⸗ dungen für den Haushalt, die durch eine Erwerbstätigkeit der Ehefrau notwendig geworden ſind, alſo auch bei Tütig⸗ keit im eigenen Betriebe des Ehemannes. Ferner kommen in Betracht etwaige Schuldzinſen und ähnliche Renten und e zu den Kranken⸗, Unfall-, Ange⸗ dauernde Laſten, Beitr ſtellten⸗ und dergl. Verſicherungen ſowie zu Vai ſen⸗ und Venſſonskoſſen ferner Beiträge zu Sterhekaſſen. Lebensgerſngerüngeneant 19 ckikräge. en A. 1 Lebic Tr 8 ügen ſteht in wirtſchaftlichem en Einkommensbeträgen, wäh⸗ iche Laſten des Steuerpflichtigen reffen. Weun ein Steuerpflich⸗ n noch anderes Einkom⸗ eiligung bei einer Genof⸗ ſind oder ſeine Familie 1 men hat, z. B. aus Kapital, B 8 ſenſchaft, außergewöhnliche S titeller⸗Honorare, Lotterie⸗ gewinne uſw., ſo iſt zu unterfuchen, ob die geltend gemach⸗ ten Abzüge nicht mit dieſem anderen Einkommen in wirt⸗ ſchaftlichem Zuſammenhange ſtehen. Iſt dieſes letztere Ein⸗ kommen über 600 Mk., ſo ſind derartige Abzüge von die- ſem Einkommen 4bzuziehen und in der Verringerung dei Gelegenheit des Lohnabzuges nicht enthalten; wenn aber dieſe Abzüge das andere Einkommen außer dem Arbeits⸗ lohn überſteigen, ſo iſt der überſteigende Betrag nicht ewa 0 vom Arbeitslotzn obzuſetzen, ſondern gilt als in der Pau- ſchalſumme einbegrifſen. Legt man Monatslohn zu Grun ⸗ de, bei p.elshalber, ſo würden allo in jedem Falle, wo ir⸗ gend Al züge aus§ 13 des Einkommenſteuergeſetz' ſolgen. 1800 Mk. jährlich abgerechnet werdet, ſelbit wenn die Be. träge an ſich ſo hoch nicht ſind, da dieſes Geſetz vom 11. Jult 1921 irgendeinen diesbezüglichen anderen Nachweis ncht Das wird z. B. in der Regel eintceten bei den ſo iſt mehrfache Mög⸗ lichkeit vorhanden: erſtens kann man einen Antrag auf Er⸗ 1 i höhung diefer Veträge ſtellen, wenn der Geſamtbetrag ſich mindeſtens auf 1950 Mk. beläuft, über den das Finanzamt entſcheidet; zweitens kann man Veranlagung zur Einkom⸗ menſteuer beantragen, wenn namentlich die zuläſſigen Er⸗ mäßigungen den Betrag von 2700 Mk. jährlich 9 8 50 fl. 8 Letzteres iſt beſonders empfehlenswert, wenn nach§ 26 1 des Einkommenſteuergeſetzes beſondere wirtſchaftliche Ver: hältniſſe die Leiſtungsfähigkeit des Steuerpflichtigen we⸗ „ſentlich beeinträchtigen, beſonders alſo, wenn bei der tat⸗ fächlichen Lage volljährige Kinder oder men ee i Der über 17 Jahre mit eigenem Arbeitseinkommen daneben Doch vollſtändig von dem Steuerpflichtigen unterhalten wer⸗ den müſſen; auch letzteres kann nach 8 47 auf des Antrages beim Finanzamt ohne Veranlagung geſcheben. Ob das Finanzamt dieſen Antrag ablehnen darf bei vo die Ermäßigung„iſt auf Antrag.. zu W 155 a Schließlich, da aus den verſchiedenen Punkten des neuen Gesees doch nicht alles gebracht werden kann, ſoll noch als beſonders beachtenswert erwähnt werden, daß bei dieſer Gelegenheit in ganz unſtheinbarer Weiſe der widerſinnige Abſatz 3 des§ 26 geſtrichen worden iſt. Er i. iſt damft ein beſonderes Muſeums Kurioſum von lediglich Versie Werte geworden als erſtklaſſtger Beleg für 5 neuzeitlicher Steuerrechts⸗Schnellfabrikation. Soziales. 5 Die Not der Kleinrentner.„ Die Rentnervereinigung in Neuſtadt a. A. bat an den Reichsfinanzminiſter eine Eingabe gerichtet, aus der win im Intereſſe dieſer wirklich notleidenden Schicht folgendes entnehmen: 0 Nachdem die letzte ſogenannte Hilfsaktion— Almoſen⸗ 5 ſammlung— wirkungslos für das Elend unſeres S m4 des verpufft iſt, türmt ſich dieſes unter den neuerlichen, direkt unfaßbaren Teuerungsverhältniſſen berghoch, jeden Beſchreibung ſpottend. Wir bezweifeln, ob ſich die Staats- regierung der Wirkung der in Ausſicht genommenen Steuern auf den Rentner bewußt iſt. Jedenfalls aber er⸗ lauben wir uns, ihr zu ſagen, daß ſchon das Steuerſyſtem von heute den Untecgang des Standes beſchleunigt und ein verſchärftes ſich beiläufig in der Weiſe des feindlichen Ulti. matums äußern würde. 5 85 Das Nächſtliegendſte, Selbſtverſtändlichſte, das wir Pflicht der Regierung erachten, wäre alſo ſteue rliche Er (Notopfer und laufende Steuern.) Das b Entgegenkommen iſt vollſtändig unzureichend. E de ohne weiteres ſofort begreiflich, weun bedacht wird, wie a ders der Valutaſtand war, als das Geſetz entſtand. unterlaſſen daher fedwede Beweisführung hierüber. Frage aber wird uns die Regierung ſchon geſtatten müſſen⸗ geſetzt, daß ſie die Exiſtenzberechtigung für uns aufre halten will. Will die Regierung verantworten, daß nach und nach gänzlich zu Bettlern werden, um uns in die Erwerbsloſenkaſſe eingeſchoben zu ſehen? 3 Warum läßt man die Preiſe auf allen Gebieten wild in die Höhe wachſen, unfaßbar, märchenhft? Läßt Gewi machen, daß man ſich fragt: Iſts Wirklichkeit oder Traum Was ſollen, was müſſen wir uns dabei denken? U Nie hat man die Straßen ſo voller Autos gest heute; nie ſo fragwürdige Geſtalten darin. ie w a Sekt-, der Weinverbrauch, die Völlerei und auch die loſigkeit ſo groß, als heute. Wer von uns Alten hätte je ſe viel faulenzende Jugend müßig ſtehen ſehen, wer auch die täglich überfüllten Stätten der Luſt?. 5 Im Sinne der Steuergeſetzgebung liegt es, daß der Kriegsgewinn für den Staat herangezogen werden 1 Die Wirklichkeit ſpricht dem Hohn! Der alte ehrliche Mi telſtand aber muß herhalten mit dem letzten Reſt ſeines ſauren Arbeitsverdienſtes. Wäre es nicht ein e der einfachſten Moral, zu unterſcheiden zwiſchen den lich bezw. ſeit Kriegsausbruch entſtandenen neuen Verm gen und den ſchon vorher beſtandenen? Und beſonder die Vermögen ſchonend zu behandeln, die ſich ſchuldlos Krieg vermindert haben? 4. Nach all dem Geſagten erübrigt uns nur, doch zu ver⸗ trauen, daß ſich im Staate die Einſicht durchſetzen muß, dem Grundſatz von Recht und Billigkeit wieder zum Dur Bitte um 9 985 erwarten Witwen⸗, Wai⸗ dem Weae Menge intereſſanter Tatſachen. 5— Woher kommt das Abtragen der Kleider?„Warum tragen wir unſere Kleider ab?“ Dieſe ſo wichtige und doch noch ſo wenig beachtete Frage wirft ein Textilſachverſtän⸗ diger auf und gibt duch ihre Beantwortung zugleich wert⸗ ohlle Hinweife, wie wir unſere Sachen am beſten gegen Abnutzung ſchützen können. Die meiſten betrachten ja das Abtragn der Kleider als etwas Unvermeidliches, wogegen man doch nichts machen kaun. Aber geht man den ſich dabei abſpielenden Vorgängen auf den Grund, ſo findet man eine Alle Kleider werden da⸗ durch abgenutzt, daß man ſie dem Sonnenlicht, der Luft, dem Regen, der Tätigkeit von Bakterien und mechaniſcher Span⸗ nung ausſetzt. Der gefährlichſte aller dieſer Einflüſſe iſt das Sonnenlicht. Deshalb ſollten nicht benutzte Kleider ſtets im Dunkeln aufbewahrt werden. Aber das Licht greift nicht jeden Anzug in gleicher Weiſe an. Ein dunkler Stoff wird weniger mitgenommen als einer in leuchtenden Far⸗ ben. Deshalb halten dunkle Sachen länger als bunte. Die roten und gelben Lichtſtrahlen wirken weniger zerſtöred als die blauen, violetten und altravioletten Strahlen. Nicht alle Fabrikate werden in gleicher Weiſe durch die Sonne mitgenommen. Während Wolle und Seide der ſtarken Ein⸗ wirkung von Sonnenlicht raſch erliegen, ſind Baumwolle und Leinen viel widerſtandsfähiger. Trotzdem iſt das Tra⸗ gen baumwollener Sachen nicht ſo ſparſam, da die Farben auf Baumwolle ſehr viel raſcher verblaſſen als auf Wolle. Wenn ein gefärbter Wollſtoff dem Sonnenlicht ausgeſetzt iſt, ſo wird zuerſt der Stoff von den Strahlen angegriffen und die Farbe dadurch geſchützt. Bei der Baumwolle aber wird zunächſt der Farbſtoff mitgenommen. Von reinem Regen und reiner Luft leiden Kleider wenig, aber Säuren und alle Arten von Mikroben ſchädigen die Stoffe. Die Mikroben, die die Stoffe angreifen, gedeihen am beſten unter warmen und naſſen Beöſngungen. Mau ſoll daher Kleider möalichſt trocken bürſten, um ſie von Staub frei zu halten. Baum⸗ wolle⸗ und Wollefaſern ſind ſehr elaſtiſch und ſtark, ſie kön⸗ nen daher ein gehöriges Reiben aushalten. Darnſos Teztſament. Havas meldet: Wie di! berichten, hat Caruſo 1919 ein Teſtament zu Gunten ſeiner unehelichen Kinder gemacht. Die Witwe Caruſos hat aber die Zimmer verſiegeln laſſen, um die Intereſſen ihres recht⸗ mäßigen Kindes Glorig Caruſo zu ſichern.— Die„Chicago Tribune“ beſchäftigt ſich ausführlich mit dem Nachlaß Caru⸗ ſos. Es heißt, der Sänger habe ſeine geſchäftlichen An⸗ gelegenheiten durchaus geheim gehalten und wohl niemand kenne den wahren Wert feiner Hinterlaſſenſchaft. Weiter wird gemeldet, daß die Stimme Caruſos auf Grammophon⸗ platten noch in tauſend Jahren zu vernehmen ſein wird, da die Stahlnegative unverwüſtlich ſeien. Caruſo erhielt 10 Prozent vom Ertrag dieſer Platten, was ihm eine Jah⸗ resrente von 150 000 Dollar einbrachte. Aus Mailand wird gedrahtet, daß Frau Dorothea Caruſo Einwendungen gegen das Teſtament vom Jahre 1919 gemacht hat, da inzwiſchen ihre Tochter geboren wurde. Das Gericht in Neapel hat entſchieden, daß die Hinterlaſſenſchaft Caruſos unter Se⸗ queſter zu ſtellen iſt, bis das Urteil gefällt iſt. Die Frau Caruſos wird nach den Vereinigten Staaten zurückfahren. Erdbeben. Am Mittwoch nachmittag 3,14 Uhr regiſt⸗ rierten der Seismograph im Inſtitut der Techniſchen Hoch⸗ ſchule und die Inſtrumente der Durlacher Erdbebenwarte ein mittelſtarkes Erdbeben, deſſen Herd in einer Entfer⸗ nung von 1700 Kilometern liegt. ** Reiſeerlebniſſe. 9 Anz.“.... Um ein Haar hätte ich mich beim Einſteigen in Hirſchberg auf eine große Plaidhülle geſetzt, die quer auf der Bank lag. Ich wurde mit allen Zeichen des Eut⸗ jetzens zurückgeriſſen, Das Paket enthielt zwei oberſchle⸗ ſiſche Zwillingsflüchtlinge im Alter von 12 Tagen. Der 9 Deilküngen S Vater, eine militäriſche Erſcheinung, und die ſchöne Frau, die ſich in ihrem Mutterglück ſonnte, waren auf der Flucht nach einem mittelſchleſiſchen Städtchen, wo die Eltern des Gatten wohnten.„Wie glücklich war ich, als mein Mann geſund aus dem Felde heimkehrte. Und jetzt haben wir unſer Hab und Gut im Stich laſſen müſſen. Wir waren . als Gutsbeſitzer unſeres Lebens auf dem Lande vor den Polen nicht ſicher!“ Und dabei ein feſtes Gottvertrauen, das gläubige Hoffen auf eine beſſere Zukunft! Wie klein Max Caer erzählt im„Berl. Lok⸗ f ö 1 erſcheinen neben dieſen Vorkommniſſen die eigenen Leiden, die doch nur Verdrießlichkeiten und Unbequemlichkeiten ſind! — Im Nebenabteil ſitzen zwei bildhübſche gutgekleidete Kinder, ein Knabe und ein Mädchen im Alter von zehn und zwölf Jahren, betreut von den Mitreiſenden, die den⸗ ſelben Weg fahren.„Wo Papa und Mama jetzt ſind, das wiſſen wie nicht!“ erzählte das Mädchen.„Der Pole hat uns von unſerem Hof vierzig Pferde genommen und vielen Schaden angerichtet. Wir werden in Görlitz von unſerem Großpapa erwartet.“ Da ſteht auch ſchon der alte Groß⸗ vater auf dem Bahnhof. Er ſchwenkt ſein Jägerhütchen und breitet die Arme weit, weit aus, preßt die Kinder ans Herz.. Deutſchland, Deutſchland! Wann wird ein Retter kommen dieſem Lande!. 4012 g Lokales. Seczenheim, 16. Auguſt. ** Veränderungen in der Beamtenſchaft. Zu Profeſſoren wurden ernannt: Lehramtspraktikant Oskar Harlacher am Bruchſaler Gymnaſium und Oberlehrer Theodor Hirth an der Realſchule Eppingen. f Stadahl von der Realſchule Eppingen an die Leſſingſchule in Mannheim, Prof. Chriſtian Wurſter von der Leſſing⸗ ſchule in Mannheim an die Realſchule in Eppingen, Prof. Dr. Paul Berberich an der Likelotteſchule in Mannheim an die Realſchule in Oberkirch, Gewerbelehrer Melchlor Bertſch iu Zell i. W. an die Gewerbeſchule in Engen und Handels lehrer Karl Grupp in Offenburg an die Gewerbe⸗ und Handelsſchule Zell i. W. Zur Ruhe geſetzt wurden Prof. Emil Richter am Gymnaſium in Bruchſal und Regierungs⸗ „ Fiſcher im Miniſterium des Kultus u. Unker⸗ richts. N 5 * Die nene Bierſteuer. Nach dem Geſetzentwürf über die Neuregelung der Bierſteuer beträgt die Bierſteuer für jeden Hektoliter der innerhalb eines Rechnungslahres her⸗ geſtellten Biermenge von den erſten 2000 Hektoliter 41 Mk, von den folgenden 8000 Hektoliter 42 Mk., von den folgen⸗ den 10 000 Hektoliter 43 Mk., von den folgenden 20 000 Hek⸗ toliter 44 Mk., von den folgenden 30000 Hektoliter 46 Mk., von den folgenden 50 000 Hektolitern 48 Mk., und von dem Reſt 50 Mark. a Beſcheinigung für die Getreideablieſerung. Die An⸗ regung des Verbandes der Preußiſchen Landwirtſchafts⸗ kammern, denjenigen Erzeugern, die ihre Lieferpflicht voll Getreide.. Es wird aber bemerkt, daß das Verfütterungsverbot auch für das freie Getreide aufrecht erhalten bleibt. Heute ſind es 100 Jahre, ſeit die päpſtliche Erz⸗ B diözeſe Freiburg neu errichtet wurde. Die ſeit einigen Tagen niedergegangenen Regenfälle haben den Tabakpflanzen eine merkliche Erholung zuteil werden laſſen. Das letzte Hagelwetter in Ladenburg, Hed⸗ desheim uſw hat zwar erheblichen Schaden angerichtet, die Seckenheimer Gegend wurde j doch hievon verſchont, ſodaß noch eine ziemlich gute Ernte zu erwarten iſt. Im Herſchelbad Mannheim iſt ab heute die große Männerſchwimmhalle wieder geöffnet gayr. Mucherabwehr. Vom J. Januar bis 31. Juli 1921 ſind in Bayern auf Anzeige der Wucher abwehrſteſle Strafen in Geld in Höhe von über 5,2 Mil⸗ lionen Mark erfolgt und übermäßige Gewinne in Höhe von 1,3 Millionen Mk. eingezogen worden. Verſetzt wurden Prof. Artur höchten Marientage. Nachrichten über die Pariſer Konferenz augenſcheinli ſprochenen Kursſteigerung, die bei oberſchleſiſchen Der Abſender auf Auſichtskarten 1165 karten werden jetzt bekanntlich als Druckſache gegen die 1 9 mäßigte Gebühr vin 15 Pfg befördert, auch wenn 0 der Vorderſeite Grüße oder ähnliche Höflichkeitskorne mit höchſtens fünf Wörtern niedergeſchrieben ſind. Ein 0 Poſtämter haben nur aus dieſer Beſtimmung gelchioſe daß ſonſt nichts auf dieſer Karte geſchrieben werden 8 75 Belbſtverſtändlich dürfen außerdem der Tag der Abſenduul die Unteiſcheift, der Stand und der Wohyort mit 5 Wohnung des Abſenders handſchriftlich angegeben werde Geſtern deging die hieſige katholiſche Kirchengemen das Feft Mariä Himmelfahrt. Schon von den 50 eingeſetzt, iſt dieſer Feiertag einer der älteſten und zuglt A 1 Es ſei auch an dich Eu. Kirchengemeinde. 5 Juge a Stelle nochmals auf die beiden Vorträge des Herrn pflo'gers Reeſinger aus Mannheim hinge wi ſen. 1 Abend 8 Uhr im Mädchenbund wied die Frage behmnh d „Wie werde ich glücklich?“.— Morgen im Jugen ob lautet das Thema: Wie bewahren wir uns Jugendft 10 ſinn und Jugendkraft?“ Jedem, deim die Not ber Ja in unſerer Zeit am Herzen liegt, ſollte ſich den% dieſer in der Kirche ſtattfindenden Vorträge angelegen f la ſſen. Von den Börſen. 10 Am vergangenen Mitwoch wirkten die vorliegen, usge Welle 2. begann und ſich auch den übrigen Gebieten mitteſlie⸗ 70 geſichts der geſtern bekannt gewordenen Tatſache, da feln Regierung mit den nötigen ausländiſchen Zahlnagsmiſe zur Abdeckung der Reſte der am 30. Auguſt fälligen enn Goldmilliarde verſehen ist, wird in Böcſenkceiſen daß gerechnet, daß nunmehr der Kurs der Mark für den! des Monats ſtabil bleiben wird. f friedigend auf die Börſen ein. Es kam zu einer Kurs der Mark in ee en In Amſterdam koſteten 100 Mark 3,92 Gun „ Kopenhagen 2 7.80 Kt 2 Ketten 2 2 10 7 98 5 „ Kriſtiania 1 5 9, ke „„ ii 7.22 Neue „ Wien e 1232, 10 1 Prag* 100 7. 5 5 en „ Paris 8 15½ Fan „London„ 1 Ff. Stel 3022 Maar, „New York„ 100 Mark 1211 Mannheimer Theater. Wiener Operettenspiele im Neuen Theater.. Heute Dienstag, abends halb 8 Uhr„Wiener Blu 5 4 Wettervorausſage. Anhaltende Niederſchläge mit ſt ichweiſem Rege keine weſentlich: Witterungsänderung. n, ere : l Seckenhein Druck und Verlag: Frau Gg. Zimmermann Wtwe., Sec, — Eine Sendung gelbe 25 7 .—.— 1 7 5 7 S Lebensmittela mt. Turnerbund„Jahn“ Jeckenheim Deſchäftsübernabme ll. Cmufeblung. Huhten-Husgabe. E. gegr e ee eee aur geil Ben nw 1 8 18, 88 Am Mittwoch, den 17. ds. Mts. erhalten bei Heute Dienstag Abend nach der ich 0 9805 mein kisushsltongsgesengft in der der Kohlenhandlung Val. Heierling, Riedſtraße] Turnſtunde Hauptstraße 110 an Herrn Albert Habe dank die Haus. mit der Nr. 2721—3000 gegen Abgabe des Abſchnittes 6 und die Nr. 1—180 gegen Abgabe des Abſchnitts 7 des Kohlenaus⸗ weiſes je 2 Zentner Mitteldeutſche Braunkohlen⸗ Briketts zum Preiſe von 18.10 Mk. pro Zentner. Die Ausgabe findet in der Zeit von 1-6 Uhr nachmittags ſtatt. Morgen Mittwoch den 17. d. Mts. erhalten bei der Kohlenhandlung Emil Seitz, Neckarſtraß⸗ 8 die Haushaltungen mit der Nr. 180600 gegen Ab. abe des Abſchnittes 7 des Kohlenausweiſes je Str. Union⸗Briketts zum Preiſe von 15 Mk. pro Zentner Die Verteilung findet in der Zeit von vor⸗ mittags 7 bis 11 Uhr ſtatt. Lebensmittelamt. Fußball⸗Vereinigung Seckenheim. Heute Dienstag, abends 9 Uhr mitgliederversammlung betr. Pokalſpiele. Vollzähliges Erſcheinen er⸗ wartet der Por ſtand Seckenheim. 8 e Dreſſur⸗Abteilung. Sämtliche Mitglieder des Vereins werden mit ihren Hunden auf Donnerstag, den 18. ds. Mis, abends ½7 Uhr auf dem Dreſſurplotz im „Bierkeller“ ſtattfindenden Dreſſurabend höflichſt eingeladen. Mitglied M. Hirſch wird an Hand eines Apparates auf die Hunde dahin einwirken, daß ſie aus fremder Hand Futter verweigern und nicht vergiftet werden können. Sehr wichtig für alle Hundebeſitzer. Im Antereſſe der idealen Sache iſt es Pflicht, daß jedes Mitglied mit Hund pünkt⸗ b lich zur Stelle ist. Dreſſur⸗Leitnug: Verein Hundeſport]g Curnrats- sitzung. Vollzähliges Eiſcheinen erwartet Der Vorſtand. NB. Alle Jugendturner unter 20 Jahce, ſowie ſämtliche Schüler, die an dem am Sonntag, den 21. Auguſt ſtattfiadenden JJigendturnfet in Neulußheim teil- nehmen, wollen ſich morgen Abend während der Turnſtunde zwecks Erlangung von Fah preisermäßigung anmelden Spätere Anmeldungen B erückſichtigung mehr finden. Turnverein Seckenheim können keine Der Turnrat. . U. gegr. 1898 Hente Abend nach der Turnuſtunde Turnratssitzung Wegen Wichtigkeit der Tagesordnung iſt vollzähliges Erſcheinen dringend erforderlich. Der Vorhand. Ev. qugendvereinigungen Seckenbeim. 2 Vorträge von Herrn Jugendpfleger Roeſia⸗ er⸗Mannheim.. Mädchenbund: Mittwoch, 16. Aug. abends 8 Uhr Thema:„Wie werde ich glücklich?“ Jugendbund: Donnerstao, 17. Aug abends 8 Uhr „Wie bewahren wir 110 Jugendfroſinn u. Jugend- raft?“ (Anſchließend Beſprechung unſerer Fahrt nach Karlsruhe und Oetigheim und Verleihung der Bundesabzeichen). 8 g i Zu den Vorträgen, die in der Kirche ſtattfin⸗ den, ſind alle, die für unſere Jugendarbeit Inte⸗ reſſe haben— namentlich die Eltern unſerer Mit⸗ glieder— eingeladen. Der Vorſtand. Sammel⸗Anzeiger nur fir Mitglieder der Landw. Ein- und Verkaufsgenoſſenſchaft. Verloren 1 Leichſe mii Kapſel vom Waſſerturm bis Neckarauer feld. Abzugeben im Lager 8 abgetreten habe, der es unter der bisherigen Firma, mit der Bezeichnung Gustav Müller, Nachfolger Inhaber Alb. Habedank weiterführt. f Für das mir entgegengebrachte Vertrauen und Unterstützung danke ich bestens und wünsche ich, dass Sie meinem Nachfolger in dem gleichen Sinne entgegenkommen werden. Hochachtungsvoll ſänsiau Iller. Den werten Hausfrauen und Handwerkern Seckenheims zur gefl Kenntnis, dass ich ab heute das von Herrn Gustav Müller, Hauptstrasse 110 betriebene Haushaltungsgeschäft käuflich über- nommen habe. Als langjähriger Fachmann in der Eisenbranche bin ich bestrebt, in weitaus grösserem Masse wie bisher, meiner Kundschaft zu dienen. Neben den bisher geführten Emaillewaren etc. werde ich sämt- liche in Frage kommenden Kurz Eisenwaren ein- führen, sodass ich allen Wünschen der gesamten Einwohnerschaft in jeder Weise Rechnung tragen kann und niemand seinen Bedarf ausserhalb Secken- heims decken braucht. Mit diesem Wunsche begrüsse ich meinen neuen Wirkungskreis und empfehle mich hochachtungsvoll Hilbert Habedank. Sοοοο Oοοοοοιοο Hühneraugen E Hornhauſ, Schioiolon u. Maræon beseiligt sehnell, sieher und sehmeralos. S Hukirol G Hrhaltlieh in Sehaehteln u Mk. G.— bei Hermania- Drogerie Hr. Mag ner Maehf, H. Höllstin 27 2 — oo οοοοοοοοσ b 8 8 7 4 r—— Lrühkartoffel eingetroffen. Polly hirsch, Schlot e Prima Kelterobſt f per Zentner Mk. 75 hat abzugebe Wilhelm Sponagel Rüter und Apfelweinkelterel., Trauer- Papiere . 131te5 ind tete vorrötin in dar Exnad ds. att 5 in ae Geschäftshaus 4 Seckenheing Uht Hue Abend glelch ae 5 pfobe Branche, gutgehen f 894 Gesamt- 8 voll in Stadt oder Land Pünktliche? un geg. hohe Anzahlung zählig Erſcheir en? zu kaufen gesucht e wartet and. Angeb unter Nr. 58 Dir Ba 5 an die Geschäfts- stelle ds. Ztg. Junge und alle ühnen, zu verkanf x.. 1 5 nheimstr. 4. 3-4 Junge Hübner 6 Wochen alt fä i um Hühgerfutter umju⸗ 2 Frauen ahen tauſchen Haup ftr 193 Tabakein na Einige A a-ſuchk. 5 127 Heuptdralf 1 Eine F au zu Iullerwelſchmorn zu kaufen geſucht. Von* wem ſagt d. Geſchäfts Einnähen die ſtelle d Bl 6) Uaeſucht. Wo ſag 3 L 10 Hit 0 Geſchäftaſt l. zu kaufen geſucht, kann gausz u sb abgeholt werden. . ſtets vorrätig 5 Druckerei da Nen⸗-Odheim G ünewaldſtraße 34 al . / d