Daune fimtsblatt der Bürgermeisterämter Seckenheim, Ilwesheim, PPUPFP—P—PB²̃ ²':ꝛ2ꝛ2ꝛ—ꝛ—2———˙¾ e— fe leckarhausen und Edingen Abonunementspreis: Monatlich 4.— Mk. mit ausſchl. Zuſtellungsgebühr.— AI. Jahrg. ae Durch die Poſt bezogen pro Quartal Erſcheint Mittwech, 17 Auguſt 1921 Reklamen 2.50 Mk. Bei öfterer Fernſprecher 16. Poſtſcheckkonto: Karlsruhe 19819. Schriftleiter: H. G. Haderlein, Seckenheim. Juſerationspreis: Die ger Petitzeile 80 Pfg. Aufnahme Rabatt. täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Um Oberſchleſien. f Die Bedingungen des Oberſten Nates für die Aufhebung 5 der Sanktionen. 1 Berlin, 17. Aug. i franzöſiſche Miniſterpräſident hat dem dentſchenn denteter in Paris eine Note betr. Aufhebung der Sauk⸗ es kei durch den Oberſten Rat übermitteln laſſen, in der Dentſe t: Dieſe Entſcheidung iſt von folgenden, vorher von wird ſchland anzunehmenden Beſtimmungen abhängig: Es chaft eine interalliierte Stelle geſchaffen, die in Gemein⸗ Went den zuſtändigen deutſchen Stellen zuſammenarbei⸗ Ansfuhed bei Prüfung und Ausſtellung ſolcher Ein⸗ und ger aber benwilligungen, die Waren betreffen, deren Empfän⸗ keages r Abſender Firmen des auf Grund des Verſailler Ver⸗ kennt zbeſetzten Gebietes ſind. Die deutſche Regierung er⸗ die Schuldigkeit der Handlungen, die Bedingung der 8 r der Sanktionen, die anf Grund der Verordnung vor⸗ ommfiinen worden ſind, die die interalltierte Rheinlauds⸗ im iſſion in Ausführung des auf der Londoner Konferenz interallis 1921 getroffenen Entſcheidungen erlaſſen hat. Die Mitwütterte Rheinlandskommiſſion iſt ermächligt, unter Ausführung des Beauftragten der italieniſchen Regierung und übrungs⸗ und Uebergangsbeſtimmungen zu erlaſſen ſcheidpurchauführen, die ſich auf die vorgenommenen Ent⸗ Gelder gen, ſowie auf die Verwendung der vereinnahmten Ausga und Prüfung der geleiſteten oder noch zu leiſtenden arbeſſiben beziehen. Der Oberſte Rat überträgt die Aus⸗ erwähnng der näheren Beſtimmungen über die oben⸗ Vorſchlte Stelle einem Sachverſtändigenausſchuß. der ſeine kerbteiläge vor dem 1. September ſeiner Regierung zu un⸗ eiten hat. Der Sachverſtändigenausſchuß wird möglichſt Koblenz zuſammentreten und ſich dort mit den Delegierten beraten. . Eine Note an die Reichsregierung. f . Berlin, 17. Aug. ö int 5 erliner Regierung iſt geſtern offiziell von dem Be⸗ dem die, Oberſten Nates in Kenntnis geſetzt worden, nach ſtlick im März d. J. gegen Deutſchland verhängten wirt⸗ 1021 ichen Sonktionen gegebenenfalls am 15. September egiern ßer Kraft geſetzt werden ſollen, wenn die deutſche Scha lane neben anderen nur formalen Bedingungen der deutz chens einer interalliierten Stelle zur Prüfung der d An n Ein⸗ und Ausfuhr zuſtimmt und die Gültigkeit getrolſe zuſemmendang mit den wirtſchaftlichen Sanktionen enen Verordnungen anerkennt. Zuſammentritt des Völkerbundes am 20. Auguſt. De 3 Rom, 177. Aug. Sitznn Völkerbund dürfte ſchon am 20. Auguſt ſeine erſte punkt halten. Die italieniſche Regierung hat ihren Stand⸗ krollfaun der Frage der für Deutſchland eintretengen Kon⸗ wiſſſo n miſſion dahin feſtgelegt, daß das Mandat der Kom⸗ ſicht„o in dem Augenblick erlöſchen müſſe, wo die Oberauf⸗ on dem Völkerbund übernommen werden könne. Lilo London, 17. Aug. tern 8 George erklärte im Unterhauſe, daß den Vertre⸗ geben zueitlſchlands und Polens zweifellos Gelegenheit ge⸗ Hürde, ihre Sache vor dem Oberſten Nat zu vertreten. N Oppeln, 17. Aug. ö — uus aut unterrichteter Quelle verlautet, beabſich⸗ n dentſchen * Ugt Polen dei den demnächſtigen Verhandlungen über Oberſchleſtien ſich im Völkerbund außer ſeinen ſtändigen Abgeordneten Paderewski und Askengecy noch durch Kor⸗ fauty und den Beuthener Rechtsgnwalt Dr. Vollmy, der rechten Hand Korfautys, als Sachberſtändige für Oberſchle⸗ ſien vertreten zu laſſen. 50 Oppeln, 17. Aug. In ganz Oberſchleſien ſollen ſogenaunte Kommiſſionen gebildet werden, deren Mitglieder die Aufgabe haben, ſich in die Finanzangelegenheiten einzuarbeiten. In den Krei⸗ ſen Pleß und NRybnik ſind ſolche Kommifſionen ſchon tätig. Im September eine neue Tagung des Oberſten Rates. Paris, 17. Aug. Anfangs September wird in London eine neue Tagung 8 73 de Sberſten Rates ſtattfinden. Auf dieſer Tagung wird 2 ührung der franzöſiſchen Truppen aus dem Ab⸗ ſchnitt Düßeldorf beſchloſſen werden. Ein Aufruf der Reichsregierung. Berlin, 17. Aug. Der Reichspräſident und die Reichsregierung haben fol ⸗ genden Aufruf erlaſſen: Die Eutſcheidung über Oberſchle⸗ ſien iſt wider Erwarten nicht gefallen. iſt ver⸗ tagt worden. Die Leidenszeit der ober en Vevölke⸗ 1 hat noch nicht ihr Ende gefunden aner weiter auszuharren. Oberſchleſier! Unſere Sache iſt gerecht. Die Gerechtig⸗ keit wird und muß ſiegen„wenn das Selbſtbeſtimmungs⸗ recht der Völker Geltung haben ſoll. Ihr habt Euch mit überwiegender Mehrheit für Deutſchland ansgeſprochen. Euer und des Reiches Wohlergehen hängen davon ab, daß Oberſchleſien beim Reiche verbleibt. Oberſchleſier! Ihr habt bisher trotz der ſchwerſten Hezunsforderungen muſter⸗ gültige Ruhe und Ordnung bewahrt. Die berechtigte Abe wehr der Gewalttaten der polniſchen Inſurgenaen hat Euch die Welt nicht verargt. Bewahrt Euch weiterhin die Selbſt⸗ zucht, die Euch bisher ausgezeichnet hat. Laßt die kühle Ueberlegung nicht ſchwinden, laßt Euch durch nichts zu un⸗ überlegten Handlungen verleiten, die Eurer gerechten Sache nur Schaden bringen würden. Mit Euch hofft das ganze deutſche Volk, daß der Tag nicht fern iſt, an dem die an⸗ ken zwiſchen Euch und dem Mutterlande wieder fallen und an dem das Selbſtbeſtimmungsrecht der Völker und die Wiedervereinigung Oberſchleſiens mit Deutſchland, dem es ſeit ſteben Jahrhunderten angehört hat, Anerkennung fin⸗ den, zum Beſten Oberſchleſiens, des Deutſchen Reiches, des wirtſchaftlichen Wiederaufbaus Europas und des Friedens der Welt. gez. Ebert und Dr. Wirth.. Deutſchland. Rückkehr eines Teils der Gefangenen von Avignon. Paris, 17. Auguſt. Die franzöſiſche Regierung hat angeordnet, daß von den gegenwärtig noch gefangen ge⸗ haltenen Staatsangehörigen der Zentralmächte 34 Deutſche, 3 Jugoſlawen, 1 Bulgare und 2 Türken freigelaſſen werden. Dieſe 40 Freigelaſſenen ſollen nach Mannheim transportiert werden. Es befinden ſich noch weitere 40 Gefangene in Cuers⸗Pierre⸗Jeu und Agay bei St. Raphael. Dieſe Gefangenen ſollen nunmehr mit den übrigen Gefangenen werden. 35 Eine Tannenbergfeier. 5 Berlin, 17. Auguſt. Laut„Morningpoſt“ fand in Königsberg die diesjährige Tannenbergfeier unter Teil- nahme von zehntauſend Perſonen ſtatt. Freiherr von Gayl, der frühere Abſtimmungskommiſſar von Oſt⸗ preußen, forderte in einer Anſprache ein ungeteiltes deutſches Oberſchleſien, und General Ludendorff, dem; am Abend vorher die Studenten einen Fackelzug gebracht hatten und der von der mediziniſchen Fakultät der Kö⸗ nigsberger Univerſität zum Ehrendoktor ernannt wur⸗ f de, ſprach als Vertreter Hindenburgs und als Mitkämp⸗ fer von Tannenberg, indem er zur Einigkeit ermahnte und auf die Tugenden des alten Heeres hinwies. in Köfgnoft derne Waffenſuchungen bei Polen. Beuthen, 17. Auguſt. Im Kreiſe Beuthen fand von engliſcher Seite eine Waffenſuche bei den Polen ſtatt. die ein überraſchendes Ergebnis hatte. 1 g Polen, bei denen große Waffenlager gefunden worde 1 ſind, ſind verhaftet worden. i 23 Korfanty in das Abſtimmungsgebiet.. Beuthen, 17. Auguſt. Korfanty iſt nach nur ganz kurzem Aufenthalt in Warſchau, wo er mit dem Mini⸗ ſterpräſidenten Vitos über ſeine Pariſer Miſſion konfe⸗ rierte, im polniſchen Aufſtandskommiſſariat in Sosno⸗ wice eingetroffen und hat die Führung wieder übernom⸗ men. Schon in den nächſten Tagen wird Korfanty das Abſtimmungsgebiet bereiſen und die polniſche Bevölke⸗ rung über die Verhandlungen aufklären und ſie angeb⸗ lich beruhigen. Die Einreiſe in das Abſtimmungsge⸗ biet wurde ihm bisher nur von den Franzoſen geſtattet. Die Engländer und Italiener haben abgelehnt und mit ſofortiger Ausweiſung gedroht, falls Korfanty dieſes Gebot nicht beachtet.. Lerond kehrt wieder nach Oppeln zurück. Paris, 17. Auguſt. Der„Excelſior“ demenkſer heute die nach Abſchluß der Arbeiten des Oberſten Rates verbreitete Meldung, der franzöſiſche Oberkom⸗ * 5 — —.— miſſar für Oberſchleſien, General Lerond, würde an; ſeinen Poſten nicht wieder zurückkehren und hätte ſelbt bei der franzöſiſchen Regierung um ſeine Abberufung erſucht. Das Blatt erfährt nach Erkundigungen ang gut unterrichteter Stelle, daß dieſe Nachricht jeden Grundlage entbehrt. Lerond habe niemals ran ge⸗ dacht, ſeine Abberufung zu verlangen. a f Ueberfall auf einen engliſchen Offizier. i Roſenberg, 17. Auguſt. Der wegen ſeiner unpar⸗ 1 1 GSBlriſeldis. 5 10 Roman von H. Courths⸗ Mahler. .(Abdruck ohne vorherige Vereinbarung nicht geßattet.) lich auler Augen richteten ſich auf die Gräfin, und es trat plötz⸗ 5 große Stille ein. Mund ieſe ſaß ruhig da, ein feines, gütiges Lächeln um den Nun richtete ſie ſich auf. „Ja, meine Damen, ich allein habe darüber nicht zu entſchei⸗ ung all ur möchte ich einiges bemerken. Anſere liebe Ronach iſt gab e en immer gern gefällig geweſen, wo ſie nur konnte. Da nicht s meines Wiſſens kein Krankenbett im Stift, an dem ſie bat Fobferfreudig die Pflege übernommen hätte. Manche Nacht at ſie nicht m„da gene 8. 5 ſie kenne, hat ſie ſich erſt hundertmal bedacht, ehe ſie loſes gewußt haben. Nie Will nen l habe. iegte anch, mir einen Beſuch, ſofern er weiblichen Ge⸗ Gegallen genheit ergreifen, der guten Ronach auch einmal einen ein bad. And Sie, meine Damen?“ 5 Seh gab es wieder ein Durcheinander. Mutter Anna kannte chutzbefohlenen und hatte ihre Worte gut gewählt. Da blieb ine verſtockt. ö lärten 15 ſich die Wogen der Erregung geglättet hatten, er⸗ auf drei. 5 bereit. die ſunge Freiin Griſeldis einzuladen. f 5 Die Frau Domina rechnete lächelnd aus: Achtundzwanzig age, das ſind vierundachtzig Tage. Dazu vierzehn nes p le, waren achtundneunzig Tage, und drei Tage durfte inderteion Ronach ihre Nichte einladen, das machte zuſammen derte 1 Tag, alſo reichlich drei Monate. Mutter Anna for⸗ n 5 die Damen auf. daß jede ihre Einladung niederſchrei⸗ e Einladungen age 72 8 8 Annes für ſi Amel DN 21 Nine können, daß wir einſtimmig beſchloſſen haben, Ihren Wunſch zu die Einladungen ſämtlicher Stiftsdamen, die meine mit einbegrif⸗ den, und wir freuen uns alle, der Reihe nach von Fräulein Gri⸗ ſeldis beſucht zu werden. Die Reihenfolge wird heute nachmittag durch das Los beſtimmt. genehme Stunden danken. Zimmer für die Dauer ihrer Anweſenheit, die ſich ſonach auf drei Monate erſtrecken darf, zur Verfügung. ihr in dieſer Zeit, eine gute Stellung zu finden. uns alle darum bemühen, ihr eine ſolche zu verſchaffen. kunft mit, den kann. Nichte räumten Wohnzimmer. die letzte! Stücke hina Das war ein vergnügliche und aufregender Vormittag für die Stiftsdamen von St. Marien. Sie lachten ſo viel, wie ſonſt in einem ganzen Jahr nicht, und fanden, daß man der guten Ro⸗ nach für dieſen Spaß noch dankbar ſein müſſe. Man konnte doch wieder einmal über etwas anderes ſprechen als über das tägliche Einerlei. Die Einladungen wurden zierlich und mit ſcherzhaften Wen⸗ dungen abgefaßt und beim Einſammeln erſt verleſen. And wer ſie beſonders humorvoll abgefaßt hatte, erntete beſonderen Bei⸗ fall. 5 So ſah man allſeitig dem jungen Gaſt mit recht wohlwol⸗ lenden Gefühlen entgegen. Jede fühlte ſich ein wenig als ihre Wohltäterin, und das iſt immer ein angenehmes Gefühl. Mutter Anna ſchrieb an Fräulein Agnes von Ronach: „Mein liebes Fräulein von Ronach! Es freut mich aufrichtig und herzlich, Ihnen mitteilen zu erfüllen. Beifolgend ſende ich Ihnen für Ihr Fräulein Nichte fen. Ihr origineller Gedanke hat allgemeinen Anklang gefun⸗ Das gibt gleich wieder eine vergnügte Anterhaltung. And eigentlich müſſen wir Ihnen für einige an⸗ Ich ſtelle der jungen Dame gern eins der unbewohnten Hoffentlich gelingt es Wir werden Bitte, teilen Sir mir noch den genauen Termin Ihrer An⸗ damit ich Ihnen die Stiftskutſche an den Bahnhof ſen⸗ Mit den herzlichſten Grüßen anſſßzie und Ihr Fräulein Ihre 4 N Mutter Anna.“ 25* i a 1. Griſeldis von Ronach ſtand in dem ſchon ziemlich leerge⸗ Die Möbelträger waren gerade dabei, uszutragen. Rank und ſchlank ſtand das 2 7 1 2 gbreizende Wädchen hremIchlichten ichmarzen. leide. in dem teiiſchen und tatkräftigen Haltung bei der deutſchen Be⸗ Auch dieſe waren ſchon verkauft, ſollten aber erſt abgeholt werden, wenn die beiden Damen die Wohnung verließen. Gri⸗ ſeldis atmete tief auf. Ein leiſer Schatten flog einen Augenblick über das feingeſchnittene Geſicht. Sie ſtrich ſich über das ſchim⸗ mernde goloͤblonde Haar, das in zwei dicken Flechten den feinen Kopf umgab. Die braunen Augen leuchteten, als ſeien Gold⸗ funken darin gefangen, und der ſchöngeſchnittene Mund, der beim Lächeln die einer Perlenſchnur gleichenden Zähne enthüllte, war entzückend mit ſeinen weichen, geſchwungenen Linien. Ein un⸗ vergleichlich ſchöner Teint, der von geſunder Jugend zeugte, und eine herrliche, ebenmäßige Geſtalt, das waren die Gaben, die Mutter Natur dem armen Fräulein Griſeldis von Ronach ver⸗ liehen hatte. f Sie beſaß freilich noch mehr Reichtümer, ein tapferes, un⸗ verzagtes Herz, einen frohen Sinn, eine unerſchöpfliche Lebens⸗ friſche und die beneidenswerte Gabe, ſtets mit ihrem Schickſal zu- frieden zu ſein und immer einen leuchtenden Sonnenſtrahl ein⸗ zufangen, wenn auch der Himmel noch ſo dicht voll drohender Wolken hing. a 5 e So war Griſeldis dennoch nicht arm zu nennen. 25 Sie zählte zweiundzwanzig Jahre und hatte ſich in ihrem jungen Leben ſchon hart mit allerlei Sorgen und Nöten herum⸗ geſchlagen. And jetzt zeigte ihr das Schickſal eine beſonders dro⸗ hende Geſtalt. Aber ſie ſah ihm tapfer und unverzagt ins Auge, trotzdem. Tante Agnes um ſie jammerte. 35 „Hab doch nur keine Angſt um mich, mein liebes Tantchen,“ ſagte ſie zu ihr, als dieſe vor lauter Sorge und Bedenklichkei! nicht aus noch ein wußte,„ich beiße mich ſchon durch wie die Maus durch den Speck. Geſund und kräftig bin ich gottlob, ar⸗ beiten macht mir Spaß, gleichviel, welcher Art die Arbeit iſt, und irgendwo in der Welt wird ſchon ein Plätzchen für mich ſein. Wer weiß, vielleicht hat die Zukunft ſogar ein Stückchen Glück für mich bereit. Man muß den Mut nur nicht ſinken laſſen.“ Von dem Brief, den ihre Tante an die Frau Domina des Stiftes geſchrieben, hatte Griſeldis keine Ahnung. Das hätte ſie nicht zugelaſſen, daß Tante Agnes für ſie um Aufnahme bat. Vorhin war nun das Antwortſchreiben von Mutter Anna an Agnes von Ronach eingetroffen, und dieſe hatte ſich, vor heimlicher Aufregung zitternd, ins Schlafzimmer zurückgezogen, um den Brief erſt einmal durchzuleſen. Wenn er eine abſchlä⸗ gige Antwort enthielt, ſollte Griſeldis nichts davon erfahren. In⸗ zwiſchen fertigte Griſeldis die Möbelträger vollends ab und be⸗ bölkerung ängeſehene engliſche Polizeioffſzler, Maſor Oreſſy, der bei dem Mai⸗Aufſtand in Kreutzburg ſtatio⸗ niert war und dieſer Tage als Kontrolloffizier nach Roſenberg verſetzt wurde, wurde am ſpäten Abend des 11. Auguſt ſeines Lebens bedroht. Auf der ſtark ſteigen⸗ den Straße zwiſchen Kirchplatz und Ring wurde eine Eierhandgranate gegen ſein Auto geſvorfen. Die Gra⸗ nate explodierte zwar, hat aber keinen nennenswerten Schaden verurſacht. In der deutſchen Bevölkerung herrſcht große Empörung. 8 Die Siſtierung der Leipziger Prozeſſe. 5 Bef der ſtürmiſchen„Reiſe um die Welt in. drei Stunden“, die am Samstag der Oberſte Rat nach dem beißenden Witzwort eines Pariſér Blattes vollbracht bat, iſt auch in Leipzig Station gemacht worden. Man hat nach kurzer Ausſprache, bei der übrigens der engli⸗ ſche Generalſtaatsanwalt der Rechtſprechung des Reichs⸗ gericht. im Gegenſatz zu Frankreich und Belgien in der Hauptſache Gerechtigkeit widerfahren ließ, beſchloſſen, dem Reichsgericht vorläufig keinen weiteren Fall vorzu⸗ legen und, was noch weſentlicher iſt, gegen die erfolgten Arteile keinen Proteſt zu erheben. Offenbar befürchtet man in den hochmögenden Ententekreiſen noch weitere peinliche Enthüllungen und noch mehr brandmarkende Gegenüberſtellungen, wenn die Prozeſſe fortgeſetzt werden. Vor allen Dingen hat zu dieſem Beſchluſſe aber wohl die Beſorgnis gedrängt, daß unvoreingenom⸗ mene Leute auch in den Ententeländern die gerichtliche. Beſtrafung der von deutſcher Seite namhaft gemachten engliſchen und franzöſiſchen Kriegsverbrecher verlan⸗ gien könnten. Damit würde aber natürlich der ganze Glorienſchein unerbittlich zerſtört, mit dem ſich die edlen Enkenteſtaaten ſelbſt bedeckt haben, und deshalb hat ihnen die eigene Klugheit geboten, zunächſt einmal auf die Fortſetzung dieſer Prozeſſe zu verzichten. Wie wir von zuſtändiger Stelle erfahren haben, ſtehen zurzeit beim Reichsgericht auch keine weiteren Termine gegen deutſche Kriegsbeſchuldigte mehr an. Allerdings ſchweben in einigen Fällen von den feindlichen Liſten noch Vorunterſuchungen, über deren Gang und Stand ugturgemäß nichts geſagt werden kann. Ob auf Grund dieſer Vorunterſuchungen in den einzelnen Fäl⸗ len das Hauptverfahren eröffnet wird, hängt natürlich von deren Ergebnis und von der Entſcheidung des Oberreichsanwalts ab. Jedenfalls iſt anzunehmen, daß die zurzeit im Stadium der Vorunterſuchung befindli⸗ chen Fälle noch zur Verhandlung gelangen. Neue „Fälle“, die bislang noch nicht anhängig gemacht wor⸗ den ſind, werden aber nach dem Beſchluß des Oberſten Rates dem Reichsgericht zunächſt, und hoffentlich für immer, nicht mehr überwieſen werden. 5 Die Beamtenforderungen. Berlin, 17. Auguſt. Im Lehrervereinshaus trat gheſtern der Ausſchuß des deutſchen Beamtenbundes zu einer Tagung zuſammen, um über die neuen Beamten⸗ forderungen und die Herſtellung einer Einheitsfront mit den Arbeitergewerkſchaften zu beraten. Bundes⸗ direktor Dr. Völkar kam bei ſeinem Vortrag zu dem Schluß, daß die urſprünglichen Forderungen aufrecht fekhalten und eneraiſch durchgeſetzt werden müßten. Am heutigen Tage dürfte es bei der Erörterung des geplan⸗ ten Zuſammengehens mit der Afa zu ſtürmiſchen Aus⸗ einäanderſetzungen kommen. Der denutſch⸗polniſche Verſöhnungsverſuch. Breslau, 15. Aug. Zu dem deutſch⸗polniſchen Ver⸗ flöhnungsverſuch erklärt die„Schleſiſche Zeitung“, unter dllen Umſtänden müßte von den Polen erſt die Wieder⸗ gutmachung aller den Deutſchen zugefügten Schäden ver⸗ langt werden. Außerdem müßten die Polen beſtimmte Gaxantien geben, daß ſie ihr Wort nicht wieder brechen. Die Generalverſammlung der Katholiken. Berlin, 17. Aug.(Drahtbericht unſerer Berl. Red.) Wie unſer Berliner Vertreter aus parlamentariſchen N Kreiſen erfährt, werden alle Katholiken Deutſchlands vom 27. bis 30. Auguſt in Frankfurt a. M. zuſammen⸗ kommen, um die dringenden politiſchen Fragen inner⸗ halb der. Partei zu beſprechen. Wahrſcheinlich ſoll hier der Kampf um Erzberger ausgetragen werden, deſſen Wiedereintreten in die parlamentariſche Tätigkeit ſelbſt von vielen Zentrumsanhängern als ein großes Uebel angeſehen wird. 33 Ausland. Zum Wiederaufbau Oeſterreichs. Paris, 16. Auguſt. Der Plan des finanziellen Auf⸗ baues Oeſterreichs, der durch die Finanzkommiſſion des Völkerbundes gebildet wurde, legt folgende Vorſchläge vor: . 1. Eröffnung eines Kredits für Oeſterreich im Aus⸗ 7 and; 2. Erhöhung der Einnahmen des Staates; 3. Verminderung der Verwaltungskoſten Oeſterreichs Die außerordentlich kritiſche Lage Oeſterreichs ruft große Beunruhigung in Ententekreiſen hervor, die mit Sorge die Bewegung, die ſich zu Gunſten einer Annähe⸗ rung an Deutſchland bemerkbar macht, verfolgen. Wie verſichert wird, haben die Vertreter der Eutente nach Paris, Rom und London Berichte überſandt, in denen ſie ihrer Beſorgnis Ausdruck geben. . Die ſpauiſche Regierung. Paris, 16. Auguſt. Der neue ſpaniſche Außenmini⸗ fſter Gonzales Hontoria war ſchon früher einmal Außen⸗ miniſter. Er gilt als Spezialiſt für marokkaniſche Fragen und nahm an der Konferenz von Algeſiera teil. Er war Unterſtaatsſekretär, als der franzöſiſch⸗ſpaniſche Vertrag von 1912 abgeſchloſſen wurde. Er wird von der eien Pre n ben: . Zlen begrüßt: dingung geknüpft, daß die engliſche Flotte niſterium neben dem Außenamt dſt gegenwärtig für die Lage in Spaniſch⸗Marokko das Kriegsminiſterium, das von Della Cierfa verwaltet wird. Der neue Kriegsmi⸗ niſter iſt in der Armee ſehr beliebt. Trotzdem glaubt man, daß das neue Kabinett, das ſehr zuſammengewür⸗ felt iſt, keine lange Lebensdauer haben wird. Der Miniſterpräſident Maura hat das Parlament auf Mitte September einberufen. Zur Löſung der iriſchen Frage. London, 16. Auguſt. Das britiſche Außenamt hat am Samstag abend die geſamte Korreſpondenz zwiſchen Lloyd George und De Valera veröffentlicht, und zwar das Angebot der engliſchen Regierung an die Sinnfei— ner, 2. die Antwort De Valeras vom letzten Mittwoch und 3. den Brief Lloyd Georges an De Valera vom letz⸗ ten Samstag abend. Das engliſche Angebot iſt folgendes: Irland erhäln ein Statut eines ſelbſtändigen Dominions, ähnlich Ka⸗ nada, Auſtralien und Südafrika. Irland erhält die Steuer- und Finanzhoheit. Irland muß allerdings an der nationalen Schuld des vereinigten Königreichs teil⸗ nehmen. Irland erhält weiter eine eigene Rechtſpre⸗ chung, namentlich Militär- und Polizeihoheit, d. h. eine eigene Landesarmee, immerhin mit der Einſchränkung, daß dieſe Streitkräfte der iriſchen Armee im Verhältnis zu ſeiner Bevölkerung ſtehen müſſen. Daneben wird eine eigene iriſche Poſt errichtet; auch das Erziehungsweſen und der Ackerbau, das Wegebauweſen, die Arbeiter- und Arbeitsloſenfragen, die öffentliche Geſundheitspflege uſw. ſoll als rein iriſche ausgeſtaltet werden. Alle dieſe Angebote werden engliſcherſeits an die Be⸗ die iriſchen Häfen und die iriſche Küſte beherrſchen kann. Irland darf Kriegsmarine haben. Auch für den Luftverkehr muß England der iriſchen Regierung alle Erleichterun⸗ gen gewähren. De Valera hat in ſeiner Antwort er⸗ klärt, die Bedingungen der engliſchen Regierung würden Irland in einen Zuſtand hoffnungsloſer Abhängigkeit verſetzen und können deshalb nicht akzeptiert werden. De Valera verlangt abſolut Lostrennung. Irland müſſe ſeine eigenen politiſchen Angelegenheiten ſelbſt regeln können. In der Antwort Lloyd Georges am letzten Samstag, welche nach der Miniſterratsſitzung nach Du⸗ blin abging, erklärt der engliſche Miniſterpräſident, die Sezeſſion von der Lehnpflicht zum König, d. h. Lostren⸗ nung vom vereinigten Königreich, iſt ausgeſchloſſen. In beer Antteyrt iſt noch ein außergewöhnlich findiger Punkt enthalten. De Balera hat in jeinem Brief das Recht in Anſpruch genommen, Ulſter nicht anerkennen zu wollen. Lloyd George macht nun den Iren darauf aufmerkſam, daß nicht nur für Südirland kein Sezeſ⸗ ſionsrecht anerkannt werden dürfe, ſondern daß die Süd⸗ iren auch kein Recht hätten, die anderen, d. h. die Ulſter⸗ leute, zu einer ſolchen Sezeſſion zu zwingen. Die Orga⸗ niſationsbewegung ſoll auf dem Grundſaz der Selbſtbe⸗ ſtimmung für Südirland gewährleiſtet werden. Der Ausgang des Kampfes liegt nun beim Dail Eiream. Der Streit iſt hiſtoriſch von größter Bedeutung. Politiſches Allerlei. Bankerott des Volſchewismus. Lenin beabſichtigt, laut Nachrichten aus Sowjetrußland, eine Reihe von De⸗ kreten über die Zurückgabe der Fabriken und Unter⸗ nehmungen mit weniger als 300 Arbeitern an ihre Be⸗ ſitzer zu erlaſſen. Die Einnahmen ſollen durch den Staat kontrolliert werden. Eine ſoziale Tat. Die Arbeiter und Arbeiterinnen der Kulmbacher Spinnerei Kulmbach& Mainleus ſtell⸗ ten den Ertrag einer zwölſſtündiger Ueberſchicht für die Armen, Alten und Kranken unter den Mitgliedern des Spinnereiverbandes zur Verfügung. Die Direktion ſtiftete aus Betriebsmitteln den gleichen Betrag, ſo daß insgeſamt faſt 87 000 M. zur Verteilung kamen. Der„Buche“ als Frankreichs Vorbild. Zur Einfüh⸗ rung der obligatoriſchen Alters-, Kranken⸗, Invalidi⸗ täts⸗ und Hinterbliebenenverſicherung iſt in Frankreich ein Geſetzentwurf vorbereitet, über den Dr. Mina Büt⸗ tel in der„Sozialen Praxis“ eingehend berichtet. Das Vorbild dazu haben die Franzoſen in Elſaß⸗Lothringen nicht nur angetroffen, ſondern auch benutzt. Arbeits⸗ miniſter Vincent wagte es, aus ſeiner offen eingeſtande⸗ nen Bewunderung der deutſchen Sozialverſicherung prak⸗ tiſche Folgerungen in einem Maße zu ziehen, das die „Humanite“ behaupten läßt, er habe das deutſche Geſetz einfach abgeſchrieben. Mag dieſes radikale Urteil auch übertreiben, ſo ſteht doch feſt, daß Frankreich auf einem der wichtigſten Gebiete der Geſetzgebung nicht umhin kann, den gehaßten und geſchmähten„Boche“ als Vor⸗ bild zu wählen. Eine Tatſache von ſolcher Bedeutung müßte den Franzoſen klarmachen, wie ſehr ſie ſich durch ausſchweifenden Deutſchenhaß moraliſch erniedrigen. Die Quadratur des Zirkels. Die Berliner Straßen⸗ bahn iſt infolge der Steigerung der Löhne hoffnungs⸗ los bankerott. Die Arbeiter verlangen weiter höhere Bezahlung und die Vertreter in der Stadtverwaltung fordern gleichzeitig eine Sanierung des kommunaliſier⸗ ten Unternehmens. Auf die Frage, wie man das Kunſt⸗ ſtück fertig bringen ſolle, ſind ſie freilich die Antwort ſchuldig geblieben. Der Finanzminiſter der Reichs⸗ hauptſtadt ſteht ebenſß vor einem unlösbaren Problem, wie ſein Kollege in Preußen oder im Reich. Eine ver⸗ nünftige Finanzpolitik iſt nur möglich, wenn ſie mit geht. Demagogen ſind aber weder gute Finanz⸗ noch gute Wirtſchaftspolitiker. Sie können am wenigſten die Quadratur des Zirkels löſen. 7 Religiüöſe Kindererziehung. Der Rechtsausſchuß des Reichstags nahm am 2, 6. die Beratung des Geſetzent⸗ 3 5 Angeſtellten und Arbeiter bezahlen alſo und Spanien ein Jahr ſpäter zu Madrid einen beſchäftigte ſich mit verſchiedenen Anträgen des Abg⸗ Kahl. Es wurde, vorbehaltlich der Feſtſetzung von Em zelheiten, grundſätzlich beſchloſſen, daß bei Streitigkeiten von Eltern über die Frage, in welcher Religion ein Kind zu erziehen ſei, das Vormundſchaftsgericht an der ſcheidung mitzuwirken habe. 5 5 Im U. S. P.-Elyſtum Schmalkalden haben die Links parkeien den Etat der Stadt abgelehnt. Der Magiſtras hat daher eine Bekanntmachung e in der er 5 i teilt, daß er gegenwärtig nicht imſtafde iſt, irgendwelche 3 l. Verfü⸗ Zahlungen zu leiſten, da ihm Mittel nicht zur igen i i f e, die ſtädtiſchen 65 Mech für jene, die den Etat aus Oppoſition ablehnen. Hinter den Kuliſſen der„Action trancaisee In der politiſchen Welt Frankreichs erregt nenerding ein Buch Aufſehen, das Andrs Gaucher unter dem Ti „LHonorable Lson Daudet“ in Paris hat erſchein e laſſen. Der Verfaſſer iſt diesſeits des Rheines wenig r kannt, und was ihn nach ſeiner eigenen Angabe zu ſeinn ſcharfen Streitſchriſt gegen den Allmächtigen der„Ae frangaiſe“ veranlaßt hat, iſt nicht derartig, daß es ih Sympathien werben könnte. André Gaucher gehörte na lich ſeit Begründung der„Action frangaiſe“(1908) zu ſtändigen Mitarbeitern des Blattes und nimmt noch hen In Ehrentitel eines„Soldat de l'action“ für ſich in ie ruch. Daß er ſich nun auflehnt gegen die Perſon w gegen die journaliſtiſche Methode Léon Daudets, hat ſeinen ö Grund in ſeiner Entlaſſung aus dem Stabe des Rovaſiſten blattes. Darf man deshalb einige Vorſicht bei der 6 teilung deſſen, was Gaucher gegen ſeinen bisherigen 6 vorbringt, nicht außer acht laſſen, ſo erſcheinen ſeine 110 griffe doch ſo wohl dokumentiert, daß Leon Daudet dples dies Buch zweifellos in ärgſter, ja anſcheinend irreparable Weiſe kompromittiert erſcheint.„ e Für Deutſchland hat der Name Léon Daudet eine ebene 5 häßliche wie traurige Bedeutung. Iſt doch dieſer Führe der franzöſiſchen Royaliſtenparteſ als politiſcher Leiter ire Organs, der„Action frangaiſe“, der Träger eines. gramms des Haſſes“ und eines Syſtems der Denunziaten nen, die, wie es ſich bei einem franzöſiſchen Ueberpatriot dieſer Art von ſelbſt verſteht, ihre Spitze in erſter Li 5 gegen Deutſchland und die Deutſchen richten. Nicht gegen die Deutſchen allein natürlich. In der ſelbſtgewähe⸗ Rolle eines politiſchen Detektivs und„Procureur du den hat Daudet eine große Zahl bekannter franzöfiſcher Nam 0 wie Malvy, Humbert, Caillaux u. a. m. in den Schmusen zogen und ihre Träger, ſoweit er konnte, materiell 48% moraliſch ruiniert. Eine Reihe anderer franzöſiſcher Staats männer, die Poincaré, Clemenceau, Briand, Loucheur 1 hat er mit perſönlichſter Gehäſſigkeit angegriffen und 5 kämpft, wunderbarerweiſe aber immer nur bis zu de⸗ 4 Augenblick, wo es angeſichts ihrer. Erfolge lohnender wurde ſie zu bewundern als zu bekämpfen. 1 Immerhin galt doch Léon Dauders beſonderer Haß, 225 Haß, dem er ſkrupellos ſeit Kriegsausbruch und bis in neueſte Zeit hinein unzählige Perſonen und Exiſtenzen opfert hat, den Deutſchen. Die Akten ſeiner bekannten Kampagnen gegen Max Nordau, gegen die Hande agi tur Schimmelpfennig, gegen die Liebig⸗ und die Mage, Geſellſchaft, gegen den Theaterdrektor Günsburg in Mo und viele andere, die Gaucher zum erſten Male der Leith lichkeit zugänglich macht, zeugen davon, wie durchaus oh. moraliſche und journaliſtiſche Bedenken Daudet in be „Action frangaiſe“ gegen ſeine Opfer das Verfahren we kel. 1 33 gen Spionage eröffnete und unermüblich, oft jahre durchführte, obſchon ihm, wie ſich ſpäter herausſtellte, ſem nerlei Unterlagen zu Gebote ſtanden. Es entſprach dieſen „Programm des Haſſes“, daß Daudet 1918 die Ermordur möglichſt vieler Deutſcher im Nachkriege forderte, dab ter 1019 für die deutſchen und zſtorreichiſchen Preſſevertrein in Paris kriegsgerichtliche Verfolgung beantragte. ute Frankreich fand natürlich das Syſtem des Herrn„Denige de la Seine“ ziemlich allgemeinen Beifall, und nur F Parteiblätter, wie„Oeuvre“,„Journal du peuple“ um⸗ einige ſozialiſtiſche Orgaue, wagten es, ihn einen Verlen ie der, Heuchler, Schmutzfinken und ſo weiter zu nennen. 1018 drangen ſo wenig durch, daß die„Action frangaiſe“ es ſogar wagen durfte, ein nationales Ehrengeſchenk für ig Léon Daudet, den großen Patrioten, zu beantragen. daß 5 wenigen Franzoſen fiel die merkwürdige Tatſache auf, ten die von Daudet mit ſo gewaltigem Nachdruck inſzenier zm 5 Spionage⸗ und Hochuerratsdenunziationen meiſt kläglich e⸗ Sande verlieſen„ja zuweilen zur Blamage oder gar zoſtels richtlichen Verurteilnugen des unverfrorenen Hetzapoß führten.* André Gaucher hat es in ſeinem Buche unternommgs⸗ das pſychologiſch Rätſelhafte in Leon Daudets Handlune weiſe aufzuklären und an der Hand von Einzelfällen io Motive feſtzuſtellen, die ihn bei ſeinen Verfolaungs elne nen leiteten. Er ſchildert ſeinen bisherigen Chef als. Menſchen, der mit blendenden ſchriftſtelleriſchen Gaben beſtechenden Umgangsformen einen unleidlich hohen per- von Selbſtſucht, Ehrgeiz und Geldgier liebe bindet, dabei aber auch der elementarſten Wahrheits lunch des anſtändigen Menſchen ermangele. Ja, er geht weiter, indem er Léon Daudet als Parteiführer und tion tiker zu einem„Marchand de Patriotisme“ und die Acta frangaiſe“ zur Vertreterin dieſes lediglich auf Gewinn beitenden Geſchäftspatriptismus ſtempelt. ung André Gaucher bleibt die Beweiſe für dir Berechtilſei⸗ ſeines Urteils nicht ſchuldig, und ſie ſind für den Leſen en nes Buches ſo überzeugend, daß es dem ſonſt ſo gewaß urch Herrn Daudet nicht ganz leicht werden dürfte, ſich du Gegenbeweiſe zu rehabilitieren. 3 Shanien, Frantteih und Marolle. Nachdem im Jahre 1911 Deutſchland auf ſeine A ſprüche in Marokko verzichtet hatte, ſchloſſen Franteag, er der die ſpaniſch⸗franzöſiſchen Verhältniſſe in Mar ohe regelte und die beiderſeitigen Intereſſenſphären jens grenzte. Frankreich erkannte das Protektorat Sten Lo; über die Nordzone von Marokko mit den Stbafte chat Der wichtige Hafen Tanger wurde internationaliſſſen Mit dieſem Abkommen waren aber die Schwierigke im bis auf den heutigen Tag nicht nachgelaſſen. Die 8. davon waren und ſind ununterbrochene Kämpfe, die, den Eingeborenen mit ganz außergewöhnlicher näck gkeit geführt werden, ſowohl die Spanier w. —— e. . n 3 ee zwwarſcen und dete uffgeheüre Opfer an d und Menſchen koſteten. N 23 g 8 8 8 85 u Im Oktober vorigen Jahres war es den Spaniern len er gemeinſamen Operation mit den auf den hei⸗ lun Ort Wazzan vorgehenden franzöſiſchen Truppen cuaten, im Hinterland von Tanger die Stadt Sche⸗ Adentlict beſetzen und damit einen militäriſch außer⸗ on d ich wichtigen Punkt in die Hand zu bekommen, te aus ſie die Verbindungen von Laraſch an der herr 155 Marokkos nach Ceuta, Tetuan und Melilla be⸗ ien en. Im Anſchluß daran war es in Weſtmarokko einen Detachement unter General Barrera geglückt, ful größeren Vorſtoß gegen den alten Störenfried Rai⸗ zu 1 und dieſen in eine ſchwierige Lage 0 gen. 85 Aöldebaun Gebietes mit dem berühmten Heiligtum dem g es Slang. Von zwei Seiten ſuchten die unter ſchendem mando der Generale Berenquer und Barrera zu* ſpaniſchen Truppen das unwegſame Bergmaſſiv ſten düaſſen. im Oſten von Ceuta und Tetuan, im We⸗ ſeſtaltee, Laraſch und Alcaſar aus. Die Operationen N* ſich angeſichts des gebirgigen und unwegſamen etes außerordentlich ſchwierig, zumal es von beſon⸗ noch imegeriſchen Stämmen bewohnt iſt. Während ſie ſchen 8 Gange waren, erhoben ſich im Oſten des ſpani⸗ ſeiffe Anflußgebietes bei Melilla die Rifkabylen. Sie hen a die in verſchiedenen Stellungen ſtehenden ſpani⸗ zeral Tuppen des ſpaniſchen Oberkommandierenden Ge⸗ difte dabeſtres an mit dem ſcheinbaren Ziel, ſpaniſche sch iel on Raiſuli abzuziehen, und haben den Spaniern na blich eine recht empfindliche Niederlage beigebracht, nent m die in ſpaniſchen Dienſten ſtehenden Eingebore⸗ ten Wa pen auf die Seite der Aufſtändiſchen übergetre⸗ daluftee n. Die Spanier erlitten außerordentlich ſchwere Obeſte und verloren ihr geſamtes Kriegsmaterial, der dmamndierende General Sylveſtre aber beging mit: ö Selb izieren ſeines Stabes angeſichts der Niederlage auf mord. Inzwiſchen hat der Eingeborenenaufſtand Erſolan Nordmarokko übergegriffen. Angeſichts der U 5 vor Melilla haben ſich auch die Stämme, die ihre g Melillae fung bereits angezeigt hatten, wieder erhoben. 50 ſelbſt iſt von den Aufſtändiſchen eingeſchloſſen niche und von ihnen mit Geſchützen beſchoſſen. Die ſpa⸗ wiederh eglerung verſucht, mit allen Mitteln die Lage der Hioh stellen. Sie hat ſofort nach Bekanntwerden andt ſobſtpoſt mehrere Kriegsſchiffe nach Melilla ent⸗ lchen 5 gleichzeitig mit dem Abtransport von erheb⸗ Ferſtärkungen, beſonders an Artillerie und Flug⸗ uge folge, begonnen. General Navarre wurde zum Nach⸗ W Generals Sylveſtre ernannt. 8 ganz ungeſchminkter Schadenfreude verfolgt die N 10 14 che Preſſe die Kämpfe der Spanier in 5 Die Rückſchläge, die die ſpaniſchen Truppeñ 5 aben, werden über alle Maßen aufgebauſcht, 5 Verluſte ganz übertriebene Zahlen angegeben. . den Franzoſen zweifellos darauf an, der Welt herrsche iſen, daß Spanien unfähig iſt, Marokko zu be⸗ Veld. 55 und daß nur Frankreich der allein geeignete ö daß i für Tanger iſt. Die Franzoſen vergeſſen da⸗ hoch nie ſie, ſeitdem ſie ſich damals in Marokko feſtſetzten, ruhen icht zur Ruhe gekommen ſind, noch immer mit Un⸗ eultttende kämpfen und dabei auch ſchon manche Schlappe zöſi c. Moaben. Verluſtreiche Kämpfe ſind auch in Fran⸗ ma arokko nichts Unbekanntes. Immer wieder hört nier jede franzöſiſchen Verluſten, die mit denen der Spa⸗ oſen en Vergleich aushalten. Dabei haben die Fran⸗ Gelä 8 ihrem Einflußgebiet lange nicht mit derartigen licht 3 wierigkeiten zu kämpfen, ſtehen ihnen lange Spenie kartig kriegeriſche Stämme gegenüber wie den 90 bern, und ſchließlich verfügen ſie über ein weſentlich t 8 90 Truppenkontingent. In kame d allen Dingen der Emir Abdel Malik, ein Nach- den Fr es algeriſchen Freiheitshelden Abdul Kader, der während zoſen zu ſchaffen macht. Er hat ihnen ſchon Ine daß es Krieges ſchwere Ungelegenheiten bereitet, Wahaft es den Franzoſen bisher gelungen iſt, ſeiner eine 5 werden. Abdel Malik hat ſich an die Spitze ſage de oßen Anzahl von Stämmen geſtellt, die ſich in⸗ er heilte durch franzöſiſche Truppen erfolgten Beſetzung ce gen Stadt Wazzan im Nordweſten von Franzö⸗ ene ſraulkko erhoben und Karawanen, ſowie vorgeſcho⸗ dus 0 en dische Poſtierungen angegriffen haben. Ein ſoaskaten affengattungen zuſammengeſetztes Expedi⸗ es Gabs von bedeutender Stärke iſt unter Führung gandt onerals Poeymirau in das Aufſtandsgebiet ent⸗ worden. i f N. 2 8 dae mn ihrer Schadenfreude über den ſpaniſchen Rück⸗ uhnet h; ſich die franzöſiſche Preſſe den Spaß, ausge⸗ abvortf us armſelig Deutſche wieder für dieſen ver⸗ N zu machen, die in Spaniſch⸗Marokko tätigen f 3 99 Hetze 9 0 den Fran ichen gen. Der Sinn dieſes neueſten franzöſiſchen eu big iſt klar, der deutſche Kaufmann und der ſanzoſe dandel in Spaniſch⸗Marokko iſt den Herren len f n ein Dorn im Auge, er ſoll heraus. Es wird en F ch erlich angeſichts des geſunden, klaren Sinns, banien trotz allem Haß, trotz aller Lüge und end wache Weiſe die gegen die Spanier bei Melilla fünition N Eingeborenen in den Beſitz der Geſchütze und ider gelangt ſind, über die ſie angeblich in ergie⸗ Suſie nich verfügen ſollen. Von unſerer Seite haben panzeſcht, denn wir haben kein Intereſſe daran, den 3 Marokko Ungelegenheiten zu machen. Wohl hamerokka die Franzoſen, denen die Spanier am der ein Tauiſchen Küſte gegenüber von Gibraltar von heft an in Auge geweſen ſind und die daher keine Ne drüber gelaſſen haben, um die Eingeborenen 5 panier aufzuhetzen und ſie, wie erſt kürzlich aen dieſe auszuſpielen. Sie werden alſo Ihr nächſtes Ziel war die Unterwerfung Franzöſiſch⸗ Marokko Die ſpaniſche Armee hat gerade in der letzten Zeit auf marokkaniſchem Bohen Taten und Leiſtungen voll⸗ brackt, auf die ſie und das ſpaniſche Volk ſtolz ſein kön⸗ nen. Rückſchläge, wie den, den ſie ſoeben vor Melilla erlitten hat, ſind in Kolonialkriegen unvermeidlich und dürfen nicht ſo ragiſch genommen werden. Geradezu bewundernswert aber iſt das Verhalten des(apferen ſpaniſchen Oberkommandierenden General Silveſtre, der bis zum letzten Augenblick in den bedrohten ſpaniſchen Stellungen blieb, ſich weigerte, zurückzugehen, ſolange die von ihm befehligten Mannſchaften noch nicht vom Feinde losgelöſt waren und der dann ſchließlich, als ihm der Rückzug akgeſchnitten war, mit ſeinem geſamten Stabe ich eine Kugel in den Kopf ſchoß, um nicht in Gefungen⸗ ſchaft zu allen. Fürwehr ein heldenmüt'ges Verhalten eines Führers. das einzig daſteht. Die ſpaniſche Armee, die über ein Führermaterial und ein Offizierkorps von derartigem Geiſt derfügt, wird der Schwierigkeiten in Marokko auch Herr werden Lenin und die Weltrevolution Die große Rede Lenins auf dem Weltkongreß der Kom⸗ muniſtiſchen Internationale über die Lage Rußlands und die Taktik der kommuniſtiſchen Partei war wiederum von erſtaunlicher Offenheit, wie ſie zu gewiſſen Zeiten ein cha⸗ rakteriſtiſches Merkmal des Auftretens dieſes bedeutendſten bolſchewiſtiſchen Führers iſt. Lenin erklärte unumwunden, daß die Bolſchewiſten die ihnen gewährte Atempauſe be⸗ nutzen müßten, um die Revolution in den kapitaliſtiſchen Staaten ſorgfältig zu organiſieren. Ungeachtet der verſchie⸗ denen Verträge, die die Sowjetregierung mit den kapita⸗ liſtiſchen Staaten abgeſchloſſen hat, verkündet alſo der her vorragendſte Vertreter dieſer ſelben Sowjetregiereung, daß Sowjetrußland kein größeres Ziel kenne, als die Unter⸗ höhlung und Vernichtung ſeiner Vertragspartner! erklärte, daß die einzige Stütze der Weltbourgeoſie z. Zt. noch die 2. Internationale und die 2% Internationale ſeien. Ebenſo offenherzig ſprach ſich Lenin über die trau⸗ rige Lage des ruſſiſchen Proletariats aus, indem er er⸗ klärte, daß das Proletariat den geringſten Nutzen von der Revolution gehabt habe, da die größten Entbehrungen immer diejenige ſoziale Klaſſe zu erleiden habe, die die Revolution herbeiführe. Lenin erwähnte auch den Um⸗ ſchwung in der bolſchewiſtiſchen Wirtſchaftspolitik und er⸗ klärte, die Zurückgebliebenheit Rußlands mache es not⸗ wendig, daß dem Kapitalismus gewiſſe Konzeſſionen ge⸗ macht würden, denn die ruſſiſche Großinduſtrie müſſe um jeden Preis wieder aufgebaut werden. In dieſer Beziehung hängt nach der Anſicht Lenins alles davon ab, daß der Elektrifizierungsplan auch wirklich durchgeführt wird. Obgleich Rußland zurzeit keine Kriege führe, ſo befinde ſich die Diktatur des Proletariats im Kriegssu⸗ ſtande. Der Gedanke einer Gewährung demokratiſcher Freiheiten könne daher unmöglich verwirklicht werden, vielmehr müſſe der Kampf ſowohl gegen die Bourgeoſie als auch gegen die Menſchewiſten und Sozialrevolutionäre ohne Schonung und Erbarmen durchgeführt werden. Die bolſchewiſtiſche Preſſe, der dieſe Inhaltsangaben entnom⸗ men iſt, berichtet, daß die Rede großen Beifall auslöſte und daß in der Entſchließung, die nach dieſer Rede und einer lebhaften Diskuſſion einſtimmig gefaßt wurde, die Politik der kommuniſtiſchen Partei Rußland voll und ganz ge⸗ billigt worden ſei. 5 a 8 Aus der obenſtehenden Rede kann man alſo entneh⸗ men, daß es mit der berühmten„Mauſerung nach rechts“ bei den Bolſchewiſten noch nicht ganz ſo weit iſt, wie viele Blätter und Korreſpondenzen behaupten. Trotzdem in Rußland die Hungersnot anſchwillt(die Sowjetregierung hat einen flehentlichen Brief um, Ge⸗ treide an Amerika gerichtet, der aber bei den heutigen Verhältniſſen in Rußland kaum erhört werden dürfte) und Aufſtände überall emporflackern, hat Lenin in ent⸗ ſcheidender Stunde doch die alten Leitſätze des Bolſche⸗ wismus wieder hervorgeholt. ten, ob in acht Tagen nicht wieder neue Meldungen über ſeine„Rechtsſchwenkung“ in Umlauf kommen. Eteuervergünſtigungen für kulturelle Mittel. 1 dem Reichsminiſterium des Innern wird uns mit⸗ geteilt: g Die Bereitſtellung von öffentlichen Mitteln in größerem Umfange für kulturelle Zwecke unterliegt wegen der un⸗ gemein ungünſtigen Finanzlage des Reiches für abſehbare Zeit erheblichen Bedenken und Schwierigkeiten. Anderſeits hat das Reich an der Erhaltung von privaten gemein⸗ nützigen Anſtalten, Stiftungen und ähnlichen Einrichtun⸗ gen ein lebhaftes Intereſſe. In richtiger Erkenntnis der Sachlage hat die Reichsfinanzgeſetzgebung ſolchen Einrich- tungen weſentliche Steuervergünſtigungen eingeräumt, in⸗ dem ſie ihnen einmal erhebliche Erleichterungen auf den Gebiete der Vermögensbeſteuerung gewährt und ferner die ihnen von dritter Seite gemachten Zuwendungen in gewiſſem Umfange von der Einkommenſteuer befreit hat. Gemäߧ 5 Nr. 10 des Geſetzes über das Reichsnotopfer vom 31. Dezember 1919(R. G.Bl. S. 2189) ſind Stiftungen, Anſtalten, Kaſſen oder Perſonenvereinigungen, ſoweit ſie ohne Beſchränkung auf einen engeren Perſonenkreis mild⸗ tätigen oder gemeinnützigen Zwecken dienen, vom Not⸗ opfer befreit. Für die Kapitalertrasſteuer iſt eine gleichlautende Be⸗ ſtimmung in dem§ 3 Nr. 2c des Kapitalertragſteuergeſetzes vom 29. März 1920(R. G.Bl. S. 345) aufgenommen. In dieſem Geſetz beſchränkt ſich die Steuerfreiheit jedoch auf die ä Erträge aus vor dem 1. Oktober 1919 erworbenen Kapital⸗ anlagen. Nach§8 2 Nr. 4 des Körperſchaftsſteuergeſetzes vou 30. März 1920(R. E. Bl. S. 393) ſind ferner befreit: Inländiſche Perſunenvereinigungen und Zweckvermögen, die nach der Satzung, Stiſtung oder ſonſtigen Vecfaſſung ausſchließlich gemeinnützigen oder mildtätigen Zwecken dienen. Kraft ausdrücklicher Vorſchrift iſt die Gemeinnützigkeit bei Perſonenvereinigungen nicht ausgeſchloſſen, wenn die Einlagen nach der Satzung oder ſonſtigen Verfaſſung mit höchſtens 5 Proz. verzinſt werden. Der Erlaß näherer Be⸗ ſtimmungen über die Vorausſetzungen, unter denen eine Körperſchaft als mildtätig oder gemeinnützig im Sinne des Körperſchaftsſteuergeſetzes anzuſehen iſt, iſt dem Reichs⸗ miniſter der Finanzen vorbehalten. i Was die Zuwendungen an mildtätige oder gemein⸗ nützige Einrichtungen anlangt, ſo werden ſie nach§ 13 des Einkommenſteuergeſetzes vom 29. März 1920 inſofern be⸗ günſtigt, als vom Geſamtbetrage der Einkünfte Beiträge an kulturfördernde, mildtätige, gemeinnützige und politiſche Vereinigungen abgezogen werden dürfen, ſoweit der Ge⸗ ſamtbetrag 10 Proz. des Einkommens des Einkommen⸗ ſteuerpflichtigen nicht überſchreitet. Dieſe Vorſchrift iſt trotz des Widerſpruchs der Regierung durch die Nationalver⸗ ammlung in das Geſetz aufgenommen worden. Der . Lenin ⸗ Es bleibt nun abzuwar⸗ über den Donau⸗Main⸗Kanal, Neckar, und deshalb hat auch Bayern ein Intereſſe daran, haftet worden iſt. demnächſf vorzukegenden Entwurf eines Geſetzes zur men:? derung des Einkommenſteuergeſetzes die Beſeitigung dieſer Vorſchrift zu beantragen. i a. Als gemeinnützig ſind bei der Beratung über 8 5 Nr. 10 des Geſetzes über das Reichsnotopfer von der Regierung auch ſoziale, wiſſenſchaftliche und künſtleriſche Zwecke, ſowie Unterrichtszwecke und Zwecke der körperlichen Ausbildung bezeichnet worden. Eine endgültige Entſcheidung über dieſe Fragen ſteht jedoch in jedem Falle den Finanzgeeich⸗ ten(Finanzgericht, Reichsfinanzhof) zu. 0 Neichsnotopfer und Auglundsdenlſhe. D. A. J. Der Reichsanzeiger veröffentlicht eine No⸗ velle zum Reichsnotopfergeſetz, in welcher einige Beſtim⸗ mungen enthalten ſind, die ſich beſonders auf die Auslaud⸗ deutſchen beziehen. 5 1. In S 2 Ziffer 1 des Geſetzes über das Reichsnotopfer war beſtimmt, daß Auslandsdeutſche nur dann von der Abgabepflicht zum Reichs notopfer befreit ſind, wenn ſie bereits vor dem 31. Juli 1914 ſich mindeſtens 2 Jahre un⸗ unterbrochen des Erwerbs wegen oder aus andern zwin⸗ genden Gründen im Ausland aufgehalten haben, ohne einen Wohnſitz im Inland zu haben und entweder am 31. Dezember 1919 noch im Auslande wohnen oder innerhalb eines Jahres nach Friedensſchluß des Erwerbs wegen im Ausland wieder ihren Wohnſitz nehmen. Die Novelle hat dieſe Friſt für die Abgabefreiheit dis zum 31. Dezember 1922 verlängert.* 2. Die Beſtimmung des 8 60, daß das Vermögen in der Höhe des Wertes der infolge des Krieges verloren gegan⸗ genen Kleidungsſtücke und Haushaltungsgegenſtände bis zum Höchſtbtrage von Mk. 50.000.— abgabefrei bleibt, iſt dahin geändert worden, daß die Höchſtgrenze bis auf Mk. 100 000.— hinaufgerückt worden iſt. Zun Steuerproblen der 6, 1b. b. Von Rechtsanwalt Dr. Guggenheim, Offenbach a. Main. In der Mitteilung des Herrn Aſſeſſor Dr. Goldſchmidt in Nr. 11 der Deutſchen Steuer⸗Zeitung von Mitte Februar 1921 wird bezüglich der Abgabe für das Einbringen in die Geſellſchaft das Reichsſtempelgeſetz in der Faſfung vom 26. Januar 1918 bezüglich der Tarifſtelle 1 Ad zitiert und dabei überſehen, daß dieſe Beſtimmungen, ſoweit ſie ſich auf Grundſtücke und Berechtigungen über Grundſtücke beziehen, durch dis Grunderwerbſteuergeſetz(8 37 Abſ. 2) außer Kraft. 9.. in die Geſellſchaft iſt demgemäß nicht ein Sempel von Prozent zu erheben, ſondern lediglich die Grunderwerb⸗ ſteuer mit 4 Proz. und gegebenenfalls die Zuſchläge für Land und Gemeinde mit je 1 Proz.. Baden und Nachbarſtaaten. Der innere Zuſammenhaug 15 ſüddentſchen Waſſerſtraßen⸗ projekte. Manuheim, 16. Auguſt. Noch immer wird in gewiſſen Kreiſen einer egoiſtiſchen und partikulariſtiſchen Auffaſ⸗ ſung über die Bedeutung der Waſſerſtraßen gehuldigt. Man glaubt in Bayern, daß die nichtbayeriſchen Profekte den eigenen Abbruch täten und ſucht ſie totzuſchweigen. Man glaubt umgekehrt mauchmal auch von den bayeriſchen Waſſerſtraßenprojekten, daß ſie nur als Konkurrenzprofekte des ſüdweſtdeutſchen Profekts aufgefaßt werden könnten Nun hat der Miniſterialdirektor Dr. Ing. Sy mpher bei der Tagung des Zentralvereins für deutſche Binnen ⸗ ſchiffahrt in München in einem Vortrag über„Die Zu⸗ kunft der deutſchen Waſſerſtraßen“ auch zu dieſer Frage Stellung genommen und folgendes ausgeführt: „In gewiſſer Beziehung kann man die ganzen jetzt in Angriff genommenen füddeutſchen Waſſerſtraßen als eine einzige, zuſammenhängende Aufgabe betrachten. Die Strecke Nürnberg⸗Kelheim bedingt die Kanaliſierung der Donau bis hinauf nach Ulm, wodurch auch die ganze durch⸗ floſſene Strecke, alſo hauptſächlich in dem bayeriſchen Kreiſe Schwaben⸗Neuburg, für die Großſchiffhart erſchloſ⸗ ſen wird. Erheblichen Wert hat dies für die berührte Ge⸗ gend aber nur, wenn man ihr namentlich die Kohle auf kurzem Wege vom Rhein zuführt. Das geht aber nicht ſondern nur über den daß der Neckarkanal nicht in Plochingen endet, ſondern daß er bis zur Donau bei Ulm durchgeführt wird. Denkt man ſich dies alles verwirklicht, ſo iſt die Lücke zwiſchen Rhein und Donau geſchloſſen, die als einer der Mängel 5 1185 beſte henden deutſchen Waſſerſtraßennetzes bezeich⸗ wurde. Sympher iſt die weit über Deutſchlands Grenzen hin⸗ aus anerkannte führende Autorität in der Waſſerſtraßen⸗ politik. Wenn irgend jemand, dann iſt er berufen, die einzelnen Projekte von höheren Geſichtspunkten zu beur⸗ teilen und gegeneinander abzuwägen. Wünſchenswert iſt nur, daß man dieſen großen und weitherzigen Standpunkt ſich überall anzueignen krachte, auch dort, wo der Vortrag ſelbſt gehalten worden iſt. Heidelberg, 16. Aug. In der Waggonfabrik H. Fuchs A.-G. iſt es zu Lohndiſſerenzen gekommen. Forderun⸗ gen der Arbeiterſchaft auf 1,70 M. und 2 M. Teuerungs · zuſchlag für die Stunde wurden laut„Heidelb. Neueſten Nachr.“ von der Direktion abgelehnt, die Teuerungszu⸗ ſchläge von 50 und 80 Pf. für die Stunde anbot. Die Ar⸗ beiterſchaft lehnte ihrerſeits dieſen Voeſchlaa ab und hielt während der Arbeitszeit eine Verſammlung ab, worauf die Jabrikleitung den Betrieb ſtillegen ließ. Zwiſchenfälle ba⸗ ben ſich nicht ereignet. In der Fabrik werden über 2000 Arbeiter beſchäftigt.. n 25 Kaſtatt. 17, Aug. Das Reichsſchatzamt hat der Stadt⸗ verwaltung die käufliche Ueberlaſſung der Levpoldsfeſte zu⸗ geſagt. um dieſe ſchleunigſt für gewerbliche Niederlaſſungen zu erſchließen. Damit werden verſchiedene Einebnungs⸗ arbeiten ſowie der Bau eines neuen, hinter dem Nieder⸗ bühler Bahnübergang abzweigenden Anſchlußgleiſes ver⸗ bunden ſein. a„ aun Diersheim b. Kehl, 15. Aug. Bei der geſtrigen Bär⸗ germeiſterwahl wurde anſtelle des kürzlich verſtorbenen Abg. Saenger Landwirt Karl Friedrich Hauß 1 zum Bür⸗ germeiſter gewählt. 3 „en Freiburg. 15. Aug. Zu der Fl der beiden aus⸗ ländiſchen Silberſchmuggler aus dem hieſigen Amtsgefüäng⸗ nis wird nun auch amtlich mitgetetlt, daß der Aufſeher, dem die Ueberwachung der beiden Gefangenen oblag, wegen dringenden Verdachts der Begünſtigung ihrer Flucht ver⸗ 0 1 Die Bekanntgabe von Einzelheiten über die bisher erfolgten Feſtſtellungen könne aber zur Zeit nicht ohne Geſährdung des Unterſuchungszwecks erfolgen. Mannheims Einwohnerzahl. Unſere Stadt hat nach der letzten Zählung rund 23600 0 Einwohner. Von den bei der Firma Benz& Cie., Mannheim ** ausgeſprochenen 152 Kündigungen ſind 116 zurückgenommen — 2 5 n Lokales. Seckenheim, 17. Auguſt. Herichtigung. Intereſſenten machen wir darauf auf merkſam, daß die beiden Vorträge des Heren Roeſtager, Mannheim heute und morgen Abend in der hieſigen prot. Pfarrkirche ſtattfindet. 111er Tag in Raſtatt. Wochen verſchiedene unſerer früheren Regimenter ihre kameradſchaftlichen Zuſammenkünfte abgehalten haben, fühlen auch die ehem Iller das Bedürfnis, noch in dieſem Jahre einen 11ler⸗Tag abzuhalten. Um nun über verſchiedene wichtige Fragen Klacheit zu erlangen und eine gemeinſame Beſprechung bezw. Aufſtellung der Feſtordnung zu ermöglichen hat am 31. Juli im Bahnhof⸗Hotel in Raſtatt eine Beſprechung ſtattgefunden, wozu ſämtliche 11 1ler⸗Vereine des Landes vertreten waren. Als Tagungs⸗ ort wurde unſere alte Garniſon Raſtatt beſtimmt und hat ſich auch der dortige 11 ler⸗Verein bereit erklärt, die Aus⸗ führung dieſes Feſtes zu übernehmen. Dasſelbe ſoll zwei Tage umfaſſen und käme Samstag, 1. Oktober und Sonn⸗ tag, 2. Oktober in Betracht. Es ſoll dort in erſter Linie unſern lieben gefallenen Kameraden gedacht werden und der Taten, die unſer Regiment im Felde geleiſtet hat, was durch Lichtbildervortrag gezeigt werden ſoll. Es ſoll weiter die Freund⸗ und Kameradſchaft, die im Felde geſchloſſen wurde, enger und feſter geſchweißt werden durch eine gegen⸗ ſeitige Ausſprache. Jeglicher politiſche Beweggrund ſoll ausgeſchloſſen ſein, nue reine Kameradſchaft mit dem Wohle des Vaterlandes vor Augen, das ſoll das Leitmotio Nachdem in den letzten am Samstag, den 20. Auguſt, abends 8 Uhr, in der „Kapelle“ ſtattfindenden Verſammlung freundl. eingeladen. In dieſer Veiſammlung werden Anmeldungen zum IIler⸗ Tag entgegengenommen, ſowie nähere Auskunft über ver⸗ ſchtedene Fragen erteilt werden. Diejenigen Regiments⸗ kameraden, welche verhindert ſind, an der Verſammlung teilzuneh enen, können ſich ſchon vorher oder am Sonntao, den 21. ds Mts. bei Vorſtand Tranſier, Riedſtraße melden. Später können keine Anmeldungen mehre ange⸗ nommen werden, weil die Teilnehmerzahl unverzüglich ab⸗ geſchickt werden muß. Mitgliedern des hieſigen Krieger⸗ bundes iſt Gelegenheit geboten, ſich bei ihrem Vereins vor⸗ ſtand anzumelden, wo ſte auch das Nähere erfahren können. Berechtigt zur Teilnahme an dieſem Feſte ſind alle gediente 111er, ob alt oder jung, aktiv gedient oder während des Krieges eingezogen und haup ſächlich ſind Kriegsteilnehmer ganz beſonders eingeladen. O' den und Ehrenzeichen ſind anzulegen. Der Reinerlös aus dem Feſte ſoll für die Hinterbliebenen der auf dem Felde gebliebenen Kameraden ſein und als Geundſtock dienen für ein ſpäter zu errichtendes 111er Denkmal. Es iſt Ehrenſache eines jeden Regiments⸗ kameraden ſich an dem ſchönen Feſte zu beteiligen. Alſo auf nach Raſtatt am 1. und 2. Oktober! Auf zum 11 ler- Tag! Sport und Spiel. Cußball. Der am Sonntag in Pforzheim ſtatt⸗ gefundene Kampf Süddeutſchland⸗Berlin konnte der Süden mit 2:1 gewinnen. Die beiden Tore ſchoſſen Dolland 300-500, Schweine 1100—1375 Mk. 985 Handel und Verkehr. 95 Mannheimer Schlachtviehmarkt. Zum Monteg Schlachtvieh markt waren zugeführt: 193 Ochſen, 171 Bull i 931 Kühe und Runder, 520 Kälber, 270 Schafe, 85, Schweine. Bezahlt wurden pro 50 Kilo gramm 9 gewicht für Ochſen 1 Klaſſe 660—720 Mk., 2. 1 600650, 3. Klaſſe 550—600, 4 Klaſſe 500550 5 Bullen J. Klaſſe 550— 600, 2. Klaſſe 500550, 3, Kia 450 500, für Kühe und Rinder 1. Klaſſ⸗ 650450 2. Klaſſe 600650, 3. Kloſſe 520 580, 4 Klaſſe f bis 550, 5 Klaſſe 250— 350, Kälber 700 825, 800 Tenden Handel im Großvieh in guter Ware lebhaft, in e mittelmäßig, Markt geräumt. Kälber lebhaft, ausverkauft in Schweinen mittelmäßig, Markt geräumt. — Mannheimer Theater. Wiener Operettenspiele im Neuen Theater. 4“,„ Heute Mittwoch, abends ½8 Uhr„Wiener Wetter vorausſage. Veränderlich, ſtrichweiſe Regenfälle, mäßig warn und heiter. — Druck und Verlag: Frau Gg. Zimmermann Witwe, Secken he des Feſtes ſein. Ehem. 11 ler von Seckenheim ſind zu der und Herberger.— — 4* 5 Anmache Selannmacungen. N Seen i ILS 81 DD danke se 8 en Verkehr mit Jeu und Stroß beir] aur für Milglieder der Landw. Ein un 5 zu haben 75. ee eee Verkaufsgenoſſruſchaft, 5 Fussball-Oereinigung Seckenheim. 5 Er iedeichürahe. gemeinen Kenntnis. Mannheim, den 12. Auguſt 1921. 5 Bezirksamt— Abt. I. Miniſterium des Innern. Nr. 62473. Karlsruhe, den 9. Aug, 1921. SR Den Verkehr mit Heu und Stroh betr. Im Lager vorrätig: Hafer, Kleie, Rübenſchnitzel, Biertreber, Palm kernkuchenmehl, phosphorſ. Futterkalk. Der Vo ſtand. An die Bezirksämter. Mit Rückſicht auf den infolge der Trockenheit hervorgerufenen Mangel an Futtermitteln und die Preistreiberei im Verkehr mit Heu und Stroh wird hiermit die Ausfuhr von Heu und Stroh aus dem Lande Baden nach anderen deutſchen Staaten von der Genehmigung durch die badiſche Landes⸗ verſorgungsſtelle abhänging gemacht. Die Geneh⸗ migung erfolgt in der Weiſe, daß die badiſche Landesverſorgungsſtelle, ſoweit der Verſand mit der Bahn 1 ſoll, den Frachtbrief mit einem n Gene E. U. onſtändigen Turnverein Seckenbeim Heute Abend uon /½6 577 Uhr Jurnſtunde d. Schiterinenabteiuno Die für morgen Abend angeſetzte Turnſtunde fällt infolgedeſſen aus und bitten wir die* betr ffenden Eltern ihre Kinder hiervon zu Es kommen folgende 1898 811 zum Aust ag: Schülermannſchaft Der Leiter. entſprechende e Nene verſieht und ſoweit eine andere Art der Beförderung gewählt wird, einen Beförderungsſch in erteilt. J. V. Arnold. Motorprüfungsfahrt durch den Allge⸗ meinen Deutſchen Automobilklub betr. Wir bringen zur Kenntnis, daß am Sonntag, den 21. Auguft 1921, Vormittags von 7—8 Uhr eine Prüfungsfahrt für Motorräder auf der Strecke 200 m öſtlich der Lungenheilanſtalt Stammberg bis 1,5 km öſtlich des Schriesheimerhofes(nach Zumerbund„Jahn“ Feckenheim Morgen Abend allgemeine Turnstunde. Vollzähliges Erſcheinen erwünſcht. gegr 1899 ſtehen noch nicht feſt. 1 Der Turnrat. dem langen Kirſchbaum) ſtattfindet. Mannheim, den 10. Auguſt 1921. Bad. Bezirksamt Abt. IV b. Verein Hundeſport Bekanntmachungen EWSeckenheim.„ der Gemeinde Seckenheim* e 0 e 22 Vorfeuerſchau betr. Dreſſur⸗ Abteilung. 75 Wir bringen hiermit zur öffentlichen 7 Kenntnis, daß in den nächſten Tagen mit der Vorfeuerſchau begonnen wird. Die Haus⸗ ſchauer den Einttitt in das Haus und die Beſichtigung aller Räumlichkeiten zu geſtatten. Seckenheim, den 16. Auguſt 1921. 1 Bürgermeiſteramt: fremder Hand Futter verweigern und nicht Roch vergiftet werden können Sehr wichtig für Die Förderung der Viehzucht alle Hundeheſitzer. 9 3 im Kreiſe Mannheim betr. Der Verband der oberbadiſchen(Rind⸗ vieh) Zuchtgenoſſenſchaft veranſtaltet am Monteg, den 19. und am Dienstag, Sömtliche Mitglieder des Vereins werden mit ihren Hunden auf Donnerstag, den 18. ds. Mis, abends ½7 Uhr auf dem beſitzer und Hausbewohner haben dem Feuer- Dreſſu platz im„Bierkeller“ Dreſſurabend höflichſt eingeladen. M. Hirſch wird an Hand eines Apparates auf die Hunde dahin einwirken, daß ſte aus Im Intereſſe der idealen Sache iſt es Pflicht, daß jedes Mitglied mit Hund pünkt⸗ lich zur Stelle iſt Anton Braun, J. Dieſſu leiter. ſtattfindenden Mitglied Ja der Zit vom 15. Auguſt bis 22. Auguſt 1921 veranſtalten wir auf unſerm Spo tplatze eine 9 Sport-Woche. Tußball-Wettſpiele Mittwoch, den 17. Auguſt: Donnerstag, den 18. Auguſt: 3. Maanſchaft— diejenige Germania F ie drichsfeld. Freitag, den 19. Auguſt: 2. Mnnſchaft— diej nige Germania Friedeichsfeld. Die Gegner der 1. und 4 Maanſchaft für Samstag Die Werktagsſpiel beginnen j weils abends 6 Nhr. Sonntag den 21. Auguſt von mittags 12 Uhr ab finden auf dem Spo tplo tze Poukal-Spiele s unter Beteiligung ſechs auswärtiger Vereine und zwar je Wühelmſtr 3 2 Vereine der A. B und C Klaſſe ſtatt. N Die Leitung der Spiele liegt in Händen fähiger Wir laden zu dieſen Veranſtaltungen unſere Mit⸗ glieder ſowie die Einwohnerſchaft Seckenheims u. Umgebung zu zahlreichem Beſuche freundl. ein. Wirtſchaftsbet ieb in eigener Rö gie. Nach Schluß der Spiele im Lokal Preisverteilung. Auſchließend Panz. Eintrittskarten ſind im Vorverkauf zu haben bei Friſeur Wehrle, Friſeur Keppler, Friſeur Wehnert, Bäckerei Schmich, Fried: ichſtr. 66 u in der Wirtſchaft zum Sterr. 2 Frauen 2 Tabakein nähen, defucht. Wo ſagk Geſchäftsſtolle. 4 Fiegenmilg, zu kaufen g ſucht, abgeholt werden. n 5 S ehlik Neu- Onbein Grünewaldſtraße Telefon 6691 in bens, fe Haftpflicht. enen Pferdeverſichetung Näheres durch 10 heint. Zwingenbels Vertretung Tt. 94 diejenige Fortuna Edingen. O10 a in eiche n Schlafzimmer in eum bunte duc 0540 W ö „einf, we 5 600 u, bohe 04 Mk. 390, Waſchte llt 2 türige neue 150 Küchenſchränke v. Tiſche Trümoſpiegel, illgg 50 Nachtisch S. binngel, verkaufen.* S 20 6 Maunhein- Der Vor ſtand. faanſage, Tudustrieanlag i 04 81e gleich eb Säge pol, Dre ſfur⸗Leitung: den 20. Heptember 1921, ſeinen dies- fähigen Zentral Zuchtviehmarkt in 5 f Radolſfell. Auf dieſem Markt köanen Landwirte u Gemeinden ihren Bedarf an gezuͤchtetem Jung und Großvieh(Farren, Kuhtinder, Kalbinnen und Kühe) decken. Die Kreisverwaltung wicd, wenn eine genügende Anzahl von Anmeldungen einkommt, eine Kommiſſton von Sachverſtändigen, da⸗ runter einen Bezirkstierarzt, behufs Milwirk Aulerdem: ung beim Einkauf der Tiere nach Radolfzell Feinste Tafel- Süflrahmbutter, prima ſenden. Schweizerkäse, ilsiter, Edamer, Die Kreisverwaltung wird außerdem Camenbert, IJeelkamer, Allgäuer für einige Farren und für weibliche Zucht⸗ tiere angemeſſene Kreisprämien be welligen, vorausgeſetzt, daß zum Ankauf der Tiere die Kreiskommiſſton ihre Zuſtimmung gegeben hat Die Giſenbahnftachtkoſten werden je hälftig von der Staatskaſſe und von dei Frisch eingetroffen: Neckarfische Matjes-Heringe frisch vom Fang. Weiser uuenwälder auarhääſe in altbekannter Qualität. due kur. rde Imker. Kräuterkäse Odenwäleer Handkäse. Feinster Limburger Stangenkäse. Karl Raufelder Ecke Hilda- und Friedrichstraße. Nunle, abril, Gager Wasserkraft auſiol⸗ sonstige Gebän ge neuer Lieferung. orientiert haben. Kreiskaſſe übernommen. Mannheim, den 11. Auguſt 1921. Det Kreisausschuss des Kreises mannheim Veorſtehendes bringen wir hiermit zur öffent⸗ lichen Kenntnis.. Seckenheim, den 16. Auguſt 1921. N Bürgermeiſteramt: l. Koch 2 1 Lebensmittelemt Nnhlen-Hus gabs. Morgen Donnerstag, den 18. d. Mts. erhalten bei der Kohlenhandlung Emil Seitz, Neckarſtraß⸗ 8 die Haushaltungen mit der Nr. 6011000 gegen Ab. 3 des Abſchnittes 7 des Kohlenausweiſes je Ztr. Union⸗Briketts zum Preiſe von 15 Mk. prof SGG S868 ſlell-elen puer, öchminken, Parfüm empfiehlt in groler Auswahl Germania- Drogerie Fr. Wagner Nachf. W. Höllstin. Kaufen Sie Keine Möbel bevor Sie sich über Preise und Qualitäten bei der Bad. Vöbel- u. Betten- Industrie Herm. 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