dae Feuerungswelle das Land zu durchfluten, aſpl m klmtsblatt der Bürgermeisteramter Seckenheim, Alwesheim, Rscharhausen ö 1 1 1 5 9 . 5 0 15 2 ö 9 7 und Edingen 21 1 1 ft b 4.— en 0 rägerlohn. Dur e Poſt bezogen pro Quarta 2. Jahrg... au ch dhe.. Gch ausſchl. Zuſtellungsgebühr.— Die Teuerungswelle. n ſeinen erſten Reden als preußiſcher Miniſter⸗ Paſdent hat Stegerwald, der zu den weiteſtblickenden . vlitikern der Gegenwart gehört, einmal geſagt, daß die — erſte Zeit erſt eigentlich noch kommt, dann nämlich, 5 Laſte die aus dem Friedensvertrag uns erwachſenen un tatſächlich aufgebracht werden müßten. Dieſer den punkt iſt nun gekommen, und das Schickſal des eisen Volkes, das in Verſailles beſiegelt wurde, eint ſich erfüllen zu wollen. Das neue Steuerſyſtem ben den und ſoll bald Wirklichkeit werden. Die n den ſchen Volke zugemutete Steuerlaſt überſchreitet 55 Vorſtellungen. Der Steuergeſetzgeber bürdet an Last derſchiedenſten Stellen des Wirtſchaftslebens ſeine tra en auf. Höchſtens noch darum ſtreitet man, wer ſie — 5 ſoll. Die Behauptung, daß es am Ende doch die der dg Maſſe der ſogenannten„nur Verbraucher“, d. h. kan Arbeiter, Angeſtellten und Beamten, iſt, wird be⸗ Nabe vielfach umſtritten und ſoll hier auch nicht ent⸗ 8 werden. Beſtehen bleibt jedenfalls die Tatſache, mz, auch Steuern in ihrer Verteilung den allgemeinen ftlichen Grundgeſetzen folgen und letzten Endes 8 von dem wirtſchaftlich Schwächeren getragen wer⸗ ſein o wird es natürlich immer der„nur Verbraucher“ gef dem die Laſt aufgebürdet wird, wie auch die Steuer- 5 edgebung im einzelnen ausfallen möge. deutſch, gleichen Augenblick, in dem die Regierung dem ſchen Volke das Steuerbudget überreicht, beginnt der f hinter den alle bisherigen an Größe und Umfang zurückzublei⸗ auf ſweinen. Letzten Endes iſt die Teuerung natürlich zuri te Reparationsleiſtungen der deutſchen Regierung kaufeczuführen, die überall im Auslande Deviſen an⸗ nee muß und dadurch den Stand der Mark immer die Jaterſchlechtert. Es ergibt ſich eben immer mehr, daß 8 Basten, zu deren Uebernahme das deutſche Volk ſich Höh erſailles verpflichtet hat, unertragbar ſind. Die — e der Steuerſätze, wie die Teuerung, ſind beides Fol⸗ iſt 880. Friedensdiktats, und obwohl anzuerkennen lereaß, die Regierung Wiriß bisher durch geschicktes La⸗ erzielt einige nicht unbeträchtliche politiſche Außenerfolge rie elt hat, läßt ſich doch nicht verkennen, daß ihre Theo⸗ Wirk urch Arbeit zur Freiheit“ wohl an der rauhen die ichkeit ſcheitern und daß es ihr unmöglich ſein wird, en deuen Steuern in dem notwendigen Maße einzutrei⸗ nach und ihren Verpflichtungen der Entente gegenüber notdoalkommen. Gerade in dieſem Augenblick bringt der Pirtſchdige Eintritt in die Uebergangsphaſe zur Frei⸗ uck chaft die Brotverteuerung mit ſich. Eine erhebliche erverteuerung wird bald folgen. Die Mietſteuer iſt e Welli auch nur ein Glied lanaſamen Ueberaanges immer Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. . ̃——. Dienstag, 23. Auguſt 1921 zur Freiwirtſchafk. Die Steigerung der Kohlenſteuer wird nicht nur im Hausbrand getragen, ſondern wird natürlich die Veranlaſſung neuer Preiserhöhungen für die meiſten induſtriellen Produkte bilden. Tabak, Kaffee und Tee erhalten Zollzuſchläge und werden teuerer. Ab⸗ geſehen von der Belaſtung der einzelnen Waren des Maſſenverbrauches wird auch die allgemeine Steigerung der Umſatzſteuer natürlich letzten Endes vom einzelnen Käufer getragen werden müſſen. Neben dieſen Steuern treibt, wie geſagt, der ſinkende Markkurs die Koſten unſerer notwendigen Einfuhr täglich mehr herauf. Hamſtereinkäufe, wie ſie im Kriege üblich waren und erſt in letzter Zeit etwas nachließen, machen ſich wieder im breiteſten Umfange geltend und belaſten den Markt. Es iſt nur natürlich, daß gleichzeitig in vielen tauſend Orten und Betrieben ſtarke Lohn- und Gehaltsbewe⸗ gungen einſetzen, die natürlich wieder zu neuen Preis⸗ ſteigerungen führen würden. Es iſt ſchwer zu ſagen, wo es aus dem Chaos einen Ausweg gibt. Die berüchtigte Schraube ohne Eude, wie man ſchon früher das Wettrennen zwiſchen Löhnen und Preiſen bezeichnete, iſt im Beorkff, wieder neue Um⸗ drehungen zu machen. Dabei mz man ſich darüber klar — werden, daß Ausſichten auf eine Beſſerung der Lage, wie 5 ſie in den Jahren 1919 bis 1920 doch immer wieder eintrat, heute kaum mehr gegeben ſind. Damals war es möglich, bei dem Tiefſtand unſerer Valuta der deut⸗ ſchen Induſtrie große Abſatzgebiete im Auslande zu er⸗ ſchließen, da ein außerordentlicher Warenhunger beſtand. Bei dieſer Sachlage konnte die Induſtrie unbedenklich jeden Preis fordern und Lohn und Gehaltsforderungen fielen nicht allzuſehr ins Gewicht. Heute iſt auf vielen Gebieten bereits eine Ueberſättigung mit Waren einge⸗ treten. Wir befinden uns eben nicht mehr in einer auf⸗ ſteigenden Konjunktur, ſondern in einer Weltwirt⸗ ſchaftskriſe, deren Folgen ſich zunächſt in einer für Deutſchland kataſtrophalen Weiſe bemerkbar machen werden. Auf das Syſtem der Notenpreſſe auch heute noch in dem früheren Umfang zurückzugreifen, wäre ein Verbrechen am deutſchen Volke und kann von ernſten Männern nicht befürwortet werden. Wir ſtehen alſo vor dem ſchweren Problem, woher die durch die Steuern und die Teuerung notwendig gemachten erhöhten Löhne aufgebracht werden ſollen. N Was die Notenpreſſe nicht liefern kann, kann nur auf eine Weiſe bewirkt werden, nämlich durch volks⸗ wirtſchaftliche Erſparniſſe. Die Frage dieſer volkswirtſchaftlichen Erſparniſſe iſt überhaupt heute das volkswirtſchaftliche Problem. Es iſt gewiß zunächſt von dem Steigen der Produktion in großem Maße abhängig, und gerade die letzten Jahre haben be⸗ wieſen, daß in dieſem Punkte die deutſche Arbeitnehmer⸗ Inſerationspreis: Die einſpaltige Petitzeile 80 Pfg. Reklamen 2.50 Mk. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprecher 16. Poſtſcheckkonto: Karlsruhe 19819. Schriftleiter: H. G No. 195 . Haderlein, Seckenheim. ſchaft ihre Pflichten trotz der entnervenden Kriegsjahre immer mehr erkannt hat. Falſch wäre es aber, wenn man die ſchwächſte Schicht am meiſten zur Sparſamkeit anhalten wollte. Solange die Verſchleuderung der Goldwerte in Form von Rieſendividenden und Bezugs⸗ rechten nicht aufhört, ſolange an der Börſe ein arbeits⸗ ſcheues Paraſitentum die Gelegenheit zum bequemen Verdienſt benutzt, ſolange iſt es natürlich, daß die Maſſe der ſchwerringenden Feſtbeſoldeten wenig Luſt hat, bei ſich ſelbſt mit den Sparſamkeit den Anfang zu machen. Man wird alles tun müſſen, um ſtaatliche Maßnahmen zur Belaſtung der Leiſtungsfähigſten und zur Bekämp⸗ fung der Luxusausgaben durchzuſetzen, aber eine wirk⸗ liche Löſung der Probleme iſt natürlich auch auf dieſem Wege nicht möglich, und wir werden um die ſichere Wahrheit nicht herumkommen, daß das ganze deutſche Volk in den nächſten Jahren Opfer zu tragen haben wird, gegen die ſelbſt die des Krieges klein und gering⸗ fügig erſcheinen, ja, es fragt ſich, ob dieſe Opefr über haupt getragen werden können, und man kann wohl ſchon heute ſagen, daß ſie die Kraft des deutſchen Volkes überſteigen werden. Die Erfüllung des Ultimatums bedeutet eben den Beginn eines wirtſchaftlichen Chaos in Deutſchland, und mehr und mehr wird es allen ein⸗ ſichtigen Köpfen in der ganzen Welt klar werden, daß nur der Friedensvertrag von Verſailles mit ſeiner Er⸗ droſſelung des deutſchen Volkes ſchuld an den Gefahren iſt, die aufs neue Europa bedrohen. 5 „Hindenburgs“ erſte Ausreiſe. Unter ſchwarz⸗weiß⸗roter Flagge. e „Wenn in irgend einem dunklen Punkt der Erde dern Name Hindenburg noch nicht bekannt iſt, dann wird ihn dieſes herrliche Schiff in jeden Winkel tragen.“ So hieß es in der Taufrede, als der 12000⸗Tons⸗Dampfer„Hinden⸗ burg“ vom Stapel lief. Nun iſt er von ſeiner erſten trans⸗ atlantiſchen Fahrt, auf der er die reine ſchwarz⸗weiß⸗ rote Flagge in allen Häfen der Oſtküſte Südamerikas zeigte, am Samstag wieder heimgekehrt. Die Worte der Tauf⸗ rede haben ſich bewahrheitet.„Hindenburgs“ erſte Reiſe war wirklich eine Triumphreiſe. Der Führer des Damp⸗ fers, Kapitän Richard Krützfeld, der im Kriege eine Sperr⸗ brecher⸗Flottille führte, erzählt im Hamburger„Korreſpon⸗ denten“ vom 27. 7. über die erſte Fahrt ſeines prächtigen Schiffes folgendes: 5 Die Ausreiſe ging flott, ohne jegliche Störung vonſtat⸗ ten. Der„Hindenburg“ erfüllte, trotzdem noch Kriegsmate⸗ 4 rial zum Bau verwendet war, alle nſprüche, die man an ein erſtklaſſiges Schiff ſtellen muß. Die rein deutſche Be⸗ ſatzung zeigte ſich ihres Schiffes würdig. An Ladung hatte z Hindenburg“ Zement, Eiſen, Antomobile, Papier und vor zallem eine rieſige Menge von Warenproben und Muſters an Bord. ö 5 * Bahia war der erſte Hafen, den„Hindenburg“ er⸗ reichte. Der Empfang durch Deutſche, Broſilianer und Be⸗ börden war geradezu aroßartig. Man merkte deutlich die Griſeldis. 1 Roman von H. Courths⸗ Mahler. (Abdruck ohne vorherige Vereinbarung nich ger attet.) And all die Stiftsdamen, die zum großen Teil ihr Friedens⸗ und 1 unzufriedenen oder reſignierten Blicken betrachtet hatten, 1 ſich ſehr bemitleidenswert vorkamen, machten nun erſtaunt und en weit auf, wenn Griſeldis ihnen ſagte, wie glücklich eneidenswert ſie ſich fühlen müßten. K nd in dieſer Beleuchtung ſahen ſie auch wirklich ein, daß echt hatte. Sie legten die reſignierten Mienen ab und mach— allerlerz vergnügte Geſichter. Dann ſorgte Griſeldis auch für Da el Anterhaltungen und Beſchäftigungen. Sie lehrte die wurden amüſante Spiele, und dank ihrer Anleitung und Hilfe deitwilf; alle Toilettengegenſtände in einer von Mutter Anna be⸗ aufgef igſt zur Verfügung geſtellten Nähſtube moderniſiert und Hand ſeiſcht. Auch richtete ſie den alten Damen hübſche neue las zarbeiten ein, wozu das Material ſehr billig war. And abends ber e dor, oder ſie gab ein Konzert, indem ſie am Klavier Lie⸗ und Stücke zum Vortrag brachte. und Kurzum, Griſeldis wurde zum Segen für das ganze Stift, gangen war in den grauen Mauern noch nie ſo vergnügt zuge⸗ echte; Die helle warme Sonne war hereingedrungen und Maeuchtete alles mit ihrem goldenen Schein. gens utter Anna ſah ſtaunend und bewundernd, welche Se⸗ ausftrö t von dieſem fungen Mädchen auf ihre ganze kleine Herde enn fate. Sie ſpürte es nicht zum wenigſten an ſich ſelbſt, Dr.. batte in dieſer Zeit, während welcher ſich das furchtbare gungen im Schloß Treuenfels abgeſpielt hatte, manche Aufre⸗ bedr fen gebabt, und die Sorge um des Grafen Harro Geſchick rückte ihr Herz. lo and weil ſie dieſe Laſt auf ihrer Seele nicht allein tragen dusſpr⸗ weil ſie ſich mit einer fühlenden Menſchenſeele darüber Ku dechen mußte, weihte ſie Griſeldis von Ronach in all ihren mmer ein. Ann Dieſe weilte oft zu einem Plauderſtündchen bei Mutter ſich di oder ging mit ihr ſpazieren. And in dieſen Stunden kamen See, e beiden Damen ſehr nahe. Sie fühlten, daß ſie verwandte 3 waren und einander volles Verſtändnis entgegenbrachten. en f utter Anna mit keiner ihrer Stiftsdamen hätte beſpre⸗ en, das vertraute ſie Griſeldis an. And ſo lernte die Auch die Photographien dieſer Menſchen zeigte ſie Griſel⸗ dis. And ſo ſah dieſe im Bilde Graf Harro Treuenfels, ſeine ſchöne Gemahlin, ſein kleines Töchterchen und die Mutter des Grafen. Nur von Komteß Beate beſaß Mutter Anna kein Bild, und von dieſer ſprach die alte Dame auch nur ganz flüchtig. Die Photographie des Grafen ſtammte aus der Zeit, da er Bräutigam war. In ſeinen Augen lag noch der frohe, helle Aebermut, der ihm damals eigen geweſen. And ſie blickten klar und offen, wie die Augen eines guten Menſchen. Griſeldis vertiefte ſich oft in die edeln Züge des Grafen, während Mutter Anna ihr eine Schilderung ſeines Charakters gab und einige Epiſoden erzählte die ſeine große Herzensgüte und ſeine ſtrenge Wahrhaftigkeit und Ehrenhaftigkeit illuſtrier⸗ ten. And das Herz des jungen Mädchens ſprach für den ſo ſchwerer Schuld angeklagten Mann. Nein, das konnte kein Mörder ſein. And ſie lauſchte hoch aufhorchend den Worten Mutter Annas und nahm an Graf Harros Schicksal innigen Anteil. Sie fieberte gleich der alten Dame in Erwartung der Verhandlung und las mit brennendem b jedes Wort, das über dieſe Angelegenheit in der Zeitung tand. Inzwiſchen war der größte Teil der hundert Tage vergan⸗ gen, die Griſeldis im Stift verleben durfte. And die Stifts⸗ damen und Mutter Anna ſahen dem Ende dieſer Tage mit grö⸗ ßerer Betrübnis entgegen als Griſeldis ſelbſt. Eine Stellung hatte Griſeldis trotz eifriger Bemühungen noch nicht gefunden. Dieſes und jenes Anerbieten war ihr wohl gemacht worden, und ſie hätte bedingungslos das erſte beſte er⸗ griffen, aber die Stiftsdamen proteſtierten jedesmal. Nein— Griſeldis ſollte nur eine ſehr gute Stellung annehmen, die einige Garantie bot, daß das Kind gut untergebracht war. Am lieb⸗ ſten hätte man ſie überhaupt nicht wieder fortgelaſſen, und es wurden die abenteuerlichſten Pläne erſonnen, um ihr ein Blei⸗ ben in St. Marien möglich zu machen. Sie ſorgten ſich alle wie gute Mütter um Griſeldis. And ſie hatten ſchon beſchloſſen, bei Mutter Anna anzufragen, ob ſie nun Griſeldis nicht reihum wie⸗ der von neuem einladen könnten. Aber dagegen proteſtierte Griſeldis. „Nein, meine lieben, verehrten Damen, das geht nicht. Ich werde hier im Stift von allen Seiten ſo verzärtelt und verwöhnt, daß ich einfach untauglich zum Kampf ums Daſein werde. gut habe ich es ja mein Lebtag nicht gehabt wie hier. And kurz So und gut— ich nehme die nächſte Stellung, die ſich mir bietet, ten— dann ſchreibe ich einen Jammerbrief an meine dreißig Vizemütter und bettle um eine neue Einladung. Das verſpreche ich feierlichſt. Aber erſt muß ich einmal meine Schwingen regen und den Flug ins Weite verſuchen. And mit frohem Mut und gutem Willen werde ich ſchon ein Stückchen vorwärtskommen.“ So ſagte Griſeldis beſtimmt und hatte dann ihre liebe Not, ihre Stiftsweiberchen zu tröſten und wieder aufzuheitern. So ſtanden im Stift St. Marien die Dinge an dem Tage, da Graf Harro aus Mangel an Beweiſen freigeſprochen wurde. Mutter Anna war außer ſich. Sie wußte, was dieſer be⸗ dingte Freiſpruch für eine Reihe von Demütigungen und Schmerzen für Graf Harro im Gefolge haben mußte und war troſtlos, daß ſie ihm nicht helfen konnte. So feſt und ſicher hatte ſie an ſeine völlige Freiſprechung geglaubt, weil ſie eben unbe dingt von ſeiner Anſchuld überzeugt war und weil ſie meinte, ſeine Richter müßten das auch ſein. Sie weinte herzbrechend, und Griſeldis mußte ſie tröſten.. Gleich Mutter Anna war auch Griſeldis von Harros An⸗ ſchuld überzeugt. Ihr war, als kenne ſie ihn genau, und ihr jun⸗ ges Herz hatte energiſch für ihn Partei ergriffen. Sie hätte ihm helfen und ihn tröſten mögen, wenn ſie nur ein Anrecht darauf gehabt hätte. And ſie war froh, als Mutter Anna ihre Abſicht ausſprach, ſofort an Graf Harro nach Treuenfels zu ſchreiben und ihn zu tröſten. 2 i Woher ihr der unbedingte Glaube an Graf Harros Anſchuld kam, wußte Griſeldis nicht. Sie mußte viel, ſehr viel an dieſen ihr doch ganz fremden Mann denken. der frohe, übermütige Glanz in ſeinen Augen erloſchen war, und wie ſich das ſtolze Haupt gebeugt hatte. Solche Erlebniſſe gehen nicht ſpurlos an einem Menſchen vorüber. Das wußte ſie. And dann kam zwei Tage ſpäter der Brief des Grafen Harro an, Mutter Anna mit der Bitte, ihm eine deutſche Erzieherin für ſeine Tochter zu engagieren. a 8 Als Mutter Anna den Brief geleſen hatte, ſah ſie ſinnend vor ſich hin. 5 1 Wie ſeltſam! Iſt das Zufall oder Schickſalsfügung? Ich denke, die gewünſchte Erzieherin für deine Tochter iſt ſchon ge⸗ funden, mein lieber Harro. And weiß Gott, eine vortrefflichere als unſere liebe Griſeldis könnte ich dir nicht finden, ſo lange ich auch ſuchen würde. f 5. 3 So dachte die alte Dame. 8 f 3 And mit jugendlicher Lebhaftigkeit ſprang ſie auf und ingelte. Eine Dienerin trat ein. 2 Ü 8 Im Geiſte ſah ſie, wie 4 2 4 2 25 7 , Freude, daß man nicht mehr auern von Engländern und Amerikanern abhängig war. Schon hier machte ſich der Hunger nach deutſchen Waren vom erſten Augenblick an bemerkbar. Warum? Die Schiffsladungen waren in der Zwiſchenzeit des Interregnums von Engländern und Ame⸗ rikanern arg vernachläſſigt. Die deutſchen Schiffe wurden darum geradezu herbeigeſehnt. Deutſch war während des Aufenthalts des„Hindenburg“ wieder„obenauf“.„Wir“, ſo äußerte ſich Kapitän Krützfeld wörtlich,„hatten uns auf einen ganz anderen, ſo. kalten Empfangston eingeſtellt, der natürlich ſofort bis in die tiefſten Bunker verſenkt wurde.“ War der Aufenthalt in Bahia ſchon herzerfreuend, ſo ſollte ſich die Weiterfahrt, die telegraphiſch von Hafen au Hafen gemeldet wurde, ſozuſagen zu einer Neuerobe rung Südoſt⸗Amerikas für das Deutſchtum geſtalten. Rio de Janeiro. Die Hauptſtadt des durch die Enz länder und Amerikaner in den Krieg gezwungenen Bra⸗ ſiliens, war das nächſte Ziel. Als der„Hindenburg“ in die herrliche Advent⸗Bai einzog, wimmelte es von roten Booten, Barkaſſen, kleinen Dampfern, ſo daß der Dampfer ten Begeiſterungsrufe: 2 fein, der ſeine Hand auf die Reeling legte. ſich kaum hindurchwinden konnte. n denburg am Pier angelegt und das Fallreep ausgelegt, da waren dieſe ſchon geſtürmt. Jeder Deutſche wollte der erſte * Das Fallreep brach. Ein neues wurde ausgelegt Auch dieſes knickte zuſammen. eim dritten Verſuch war die Landverbindung ſicher hergeſtellt. Im Nu war das Deck von Menſchen, deut⸗ ſchen Auslandsbrüdern, überſtrömt. Ununterbrochen ertön⸗ „Hoch Hindenburg! land!“ Und ſchon nahten andere Gäſte. Die Aboroͤnung der braſilianiſchen Regierung, an ihrer Spitze der zukünf⸗ tige neuerwählte Bundespräſident. Ihnen hatten ſich ange⸗ ſchloſſen Vertreter der braſilianiſchen Kaufmannſchaft und der Schiffahrt. Nach der Beſichtigung des Schiffes äußerte der Präſident den Wunſch, die bevorſtehende Inſpektions⸗ reiſe von Pernambuco im Norden Braſtliens bis zur Süd⸗ küſte auf dem„Hindenburg“ folgenden„Tirpitz“ machen zu dürfen. Sofort wurde„Tirpitz“ drahtlos angerufen. (Die Reiſe iſt inzwiſchen erfolgt.) 8 Weiter ging die Fahrt, um Montevideo, Urugecys Hauntſtadt, anzulaufen. Dasſelbe Schauspiel wie in Braſi⸗ — 15 7 3 5 wurde für ein Märchen gel 5 auf dampfte„Hindenburg“ Heimat entgegen, 7 1 855 Bahia rieſige Ballen feinſten Tabaks. rekt dem Heimathafen Hamburg zu. * es mit der Flagge?“ lautete eine weitere Frage. f . verdanken wir die Erfolge des 1 5 berſtrom“ hinauf ging es nach Buenos Aires, ſende von Automel en ſteßen.. unh verroſten. Scheu Feinde, deutſche gediegene dung: Wolle, Häute, Felle. ſtaltet. Alles, was deutſch war und deutſch fühlte, war zuſammen. In Santos wurde Kaffee eingenommen. Flagge. weiß⸗ roten lien ſpielte ſich auch hier ab. Nichts war zu finden von dem von der Entente hinauspoſaunten Deutſchenhaß. Im Ge⸗ genteil, der Heißhunger nach deutſchen Waren, die Sehn⸗ ſucht nach der Wiederaufnahme der Handelsverbindungen mit Deutſchland trat überall in allen Häſen, in denen der Hindenburg anlief, klar zu Tage. Den La Plata, den 4 5 5 em Hamburg Südamerikas. Vor der Quarantäneſtation lagen zehn Dampfer engliſcher oder amerkkaniſcher Nation. Stolz fuhr„Hindenburg“, die ſchwarz⸗weiß⸗rote Kontor⸗ flagge im Vortopp, die argentiniſche dahinter und die alte deutſche Staatsflagge am Heck, an ihnen vorbei bis zur Quarantänegrenze, wo ſich die Hafenarztpinaſſe vor den Bug legte. Die Beſichtigung und Unterſuchung durch den Hafenarzt dauerte nur etwas mehr als eine Stuerde. Kei⸗ nen Erkrankungsfall wies das Schiffsbuch auf, keine tote Ratte war gefunden.„Hindenburg“ war frei und ging in Buenos Aires vor Anker. Drei Tage ſpäter folgte der erſte in Quarantäne liegende fremde Dampfer, den„Hin⸗ denburg“ paſſtert hatte. Schon am folgenden Tage brachte die argentiniſche Preſſe ſpaltenlange, illuſtrierte Artikel züber Schiff, Mannſchaft und Reederei.„Hindenburg“ war das Tagesgeſpräch, trotz des gerade heftig tobenden Gene⸗ ralſtreiks. Wie in Nin, ſo würde auch in den Kaufleuten und allem Volk beſichtigt. Die Nachricht, daß ein nach dem Kriege in Deutſchland von Deutſchen neu⸗ erbauter Dampfer von 12000 Tonnen ankommen würde, (ten. Nun war das Märchen Wahrheit geworden. burg“ erntete uneingeſchränk⸗ tes Lob. Als man in den Tunneleingang kam und die rie⸗ ſige, blitzende Schraubenwelle ſah, meinte ein Regierungs⸗ vertreter:„So was können die Deutſchen ſchon wieder machen?“ a Dicht daneben log ein amerikaniſcher Dampfer ſchon drei Monate lang. Wögrend bei uns fieberhaft aus⸗ und ein⸗ geladen wurde, herrſchte auf dem Amerikaner Totenſtille. Er war von den Haſenarbeitern boykottiert, weil der Ka⸗ pitän einem argentiniſchen Arbeiter, der einen halben Sack Kaffee geſtohlen hatte, ein paar Ohrfeigen verſetzt hatte. Ein Blick in die Schuppen und Lagerhäuſer von Buends ! „Bind Aires, wie aller anderen angelaufenen Häfen, bot dasſelbe Bild. Vollgepfropft ſind ſie mit Waren engliſchen oder amerikaniſchen Urſprungs. Waren, die verderben, die kein Menſch haßen will, meil ſie zu teuer und wortlos ſind Tan⸗ rächt ſich das Verfahren unſerer Ware durch Schund verdrängen zu wollen. Den Parana hin⸗ bis Roſario, wo der letzte Reſt wurde. Dafür gab es neue La⸗ Zurück nach Buenos Aires, Mais gepumpt wurden. Der von der man nun ſchon zwei Monate fort war, wurde Santos angelaufen. Hier wurde wieder ein Höhepunkt, wenn nicht der Glanzpunkt der Reiſe er⸗ der Heimatfracht abgeſetzt wo die Bunker voll Reis und reicht. Vom Süden lief„Hindenburg“, vom Norden„Lu⸗ dendorff“ in den Hafen ein. Faſt zu gleicher Zeit legten beide feſt. In Rieſenlettern oberſte deutſche Generalſtab — beiſammen!“ war am Kai zu leſen:„Der — Hindenburg und Ludendorff .„Dre deutſche Klub hatte ein Feſt veran⸗ Die Rieſenräume und Gärten waren überfüllt. Santos⸗Kaffee Weiter nordwärts, in Rio, ver⸗ tauſende Säcke Kakaobohnen und in Darauf ging es di⸗ 11500 Tons koſtbare Ladung, Millionenwerte und 17 Paſſagiere trug„Hinden⸗ burg“ über den Ozean. Nach genau einem Vierteljahr legte das ſtolze Schiff am heimatlichen Ufer wieder an. e orauf gründet ſich dieſer beiſpielloſe Erfolg der erſten Hindenburg“⸗Fahrt?“ wurde Kapitän Krützfeld gefragt. Die Antwort lautete:„Meiner perſönlichen Anſicht nach Aterſt auf den Heißhunger nach deutſchen Waren und die Sehnſucht nach direktem Handel mit Deutſchland. Und dann auf den Namen„Hindenburg“. Der iſt für alle das Urbild deutſcher Kraft und deutſchen Könnens“.„Wie ſteht ſeligen Angedenkens. ſchluckte„Hindenburg“ ich hißte keine andere wie die reine ſchwarz⸗weiß⸗rote Der Kapitän, der mit einer unreinen ſchwarz⸗ roten Flagge einen fremden Hafen anzulaufen wagt, ſoll ſich lieber vor dieſem über Bord ſtürzen. Nur daß wir unſerem deutſchen Weſen, unſerer deutſchen Vergan⸗ genheit und uns ſelbſt in dieſem Schiffe treu geblieben ſind, „Hindenburg“. Steuer und Lohnkämpfe. Obſchon die neuen Steuer wir ſehr inigkeit über aber ſie wird für 5000 M. betragen. ich aus ſchon zugeche das Kaum hatte der„Hin⸗ Hoch Deutſch⸗ f rund 60 Milliarden Mark. Steigerung des Meſchsfag mit Vorlagen herantreten H, um me Löhne und Gehälter der Steigerung der Lebenshaltungskoſten an⸗ zupaſſen. Nun ſollen die neuen Steuern aber dazu dienen, unſere Verpflichtungen aus dem Londoner Ultimatum zu erfüllen. Die neuen Miillarden forderungen der Reichs⸗ und Staatsangeſtellten im weiteſten Sinne werden aber einep, erheblichen Teil des Ertrages der neuen Steuern wegnehmen. Bei der Millionenzahl der Reichs⸗ und Staatsangeſtellten, wozu dann noch die Angeſtellten der Gemeinden kommen, iſt bei einer Erhöhung der Gehälter und Löhne um nur 4000 Mark mit einer Geſamtbelaſtung von 16 bis 18 Milliarden Mark zu rechnen. Wie hoch der Ertrag der neuen Steuern ſein wird, weiß auch die Re⸗ gierung noch nicht. Der Reichskanzler hat in feiner allge⸗ meinen Ueber ichseinnahmen und ausgaben, die er im hstag r Begründung der neuen Steuern machte, die Forderungen der Beamten uſw. nicht berück⸗ ſichtigt. Da dieſe Forderungen mit auf den ordentlichen Haushalt übernommen werden müſſen, ſo ſteigen dadurch die Ausgaben allein für das Reich von 47 Miillarden auf Hinzu kommen ferner die Aus⸗ gaben im außerordentlichen Haushalt, von denen 50 Mil⸗ At ſind. Statt bisher auf dem An⸗ ig durch Steuererträge gedeckt wer⸗ ö das Reich 110 Milliarden Mark. Für die Erfüllun vecke hat der Reichskanzler ſelbſt mit 42 Milliarden Papiermark gerechn was aber bei dem Tiefſtand der Mark nicht ausreichen dürfte. Die 3,3 Mil⸗ liarden Goldmark, die wir aufbringen müſſen, ſtellen min⸗ deſtens einen Betrag von 40 Milliarden Papiermark dar, wenn nicht noch me 1 eſamt käme alſo eine Steuer⸗ belaſtung von 160 Milliarden Papiermark in Betracht, wäh⸗ rend der Geſamtertrag der deutſchen Volkswirtſchaft auf höchſtens 240 Milliarden Papiermark anzunehmen iſt. Auf dem mechaniſchen Wege der Steuererhebung auf der einen, des Anziehens der Lohnſchraube auf der anderen Seite werden wir nich Strecke liegen b itber die Reit — angeſtreht werden. Die Eröffnung der Kehler Börſe. Unter überaus zahlreicher Beteiligung wurde geſtern morgen der erſte Treſſtag der Kehler Vörſenvereinigung eröffnet. Es waren Vertreter des Bezirksamtes, der Stadt⸗ verwaltung und ber Verkehrsbehörden erſchienen. Der Vorſitzende der Vereinigung, Herr Direktor Kapferer be⸗ grüßte die Anweſenden mit herzlichen Worten und nahm die zahlreiche Beteiligung als gute Vorbedeutung für den weiteren Ausbau der Trefftage. Die Zeit der Vorberet⸗ tung war nur kurz und es war große Arbeit zu leiſten. Manche Wünſche werden erſt im Laufe der Zeit auftauchen und nach Möglichkeit berückſichtigt werden. Bei Eröffnung des Trefftages waren bereits 75 Mitglieder bei der Ver⸗ einigung angemeldet, und zwar aus den verſchiedenſten Be⸗ rufsgruppen und aus den verſchiedenſten Gegenden und Ländern. Bei der vor einigen Wochen ſtattgehabten Grün⸗ dungsverſammlung wurde der in den Satzungen vorge⸗ ſehene Beirat noch nicht gewählt, weil man erſt das Zu⸗ ſtandekommen des Trefftages abwarten wollte, um daun bei der Wahl des Beirats möglichſt alle Intereſſen berück⸗ ſichtigen zu können. In allernächſter Zeit ſoll nun eine fata de verſammlung ſtattfinden, die dieſen Beirat be⸗ ätigt. 5 Sodann nimmt Herr Dr. Silberſtein vom Bezirksamt Kehl das Wort:„Jedem, der die Entwicklung und die Vor⸗ bereitungen zur Kehler Börſenvereinigung beobachtet hat, dräugt ſich eine Bewunderung auf für die Männer, die dieſe Börſe geſchaffen hahen. Das Gebäude, das hier geſchaffen wurde, hatte nicht die Grunblage, die eigentlich für eine folche Einrichtung notwendig iſt; das ſind die Ungehindert⸗ heit des Geld verkehrs, die Freiheit des Handels und offene Grenzen. Noch immer ſind es die Ausgleichsämter, die mit einander beraten, Ein⸗ und Ausfuhrverbote ſprechen mit und immer noch hemmen die Zollſchranken den freien Ver⸗ kehr. Der Handel iſt etwas unentbehrliches und deshalb land man den Ausweg, den Kaufleuten eine Gelegenheit zu geben, ſich gegenſeitig auszuſprechen. In kurzer Zeit werden ſich die Kehler Börſentage im ſüdweſtdeutſchen Wirtſchaftsleben bemerkbar machen. Von Seften der Be⸗ hörde wird alles geſchehen, um dieſe Einrichtung tatkräftig zu unterſtützen.“ Darauf führt der Bürgermeiſter der Stadt Kehl aus, daß die Wege des Kaufmanns über die politiſchen Grenzen des Landes hinausgehen. Bei den Hirten völkern des Al⸗ tertums entſtand Kampf und Streit um die Weiderechte und Weidegehiete und heute dreht ſich der Kampf in der Welt⸗ wirtſchaft um den Beſitz von Eiſen, Kohlen und Kali. Es hat ſich leider immer noch nicht die Erkenntnis durchgeſetzt, daß die Weltwirtſchaft nur gedeihen kann, wenn die Be⸗ ziehungen von Volk zu Volk ungehemmt aufgenommen wer⸗ den. Es kann keinem Volke gut gehen, wenn es dem Nach⸗ barvolke ſchlecht geht. Dieſer Grundſatz der Weltwirtſchaft muß mit Flügelgewalt durch alle Länder gehen. Der Kauf⸗ mann, der 1913 lebte, kann ſich heute kaum noch zurecht⸗ finden in dem Chaos der Währungen und Wirtſchaftsſtö⸗ rungen. Faſt täglich gibt es neue Arbeitsbedingungen, faſt täglich neue Schutzzollbeſtimmungen uſw. In den Kriſen der Friedenswirtſchaft hat man Störungen in ſolchem Um⸗ fange nicht gekannt. Die Schwierigkeiten ſind heute erſt in den Anfängen überwunden, ſelbſt in den Siegerſtaaten iſt der Verkehr noch nicht wieder aufgebaut. Gehen wir von dem Weſten nach dem Oſten, ſo finden wir Verhältniſſe vor, die jeden Wirtſchaftsverkehr unmöglich machen. Gerade dort, wo das größte Warenbedürfnis beſteht, iſt ein Waren⸗ austauſch ſo gut wie ausgeſchloſſen. Die Nähe überwindet viele Schwierigkeiten im Wirtſchaftsverkehr. Das wurde von den Männern, die die Kehler Börſen vereinigung ins Leben riefen, raſch und richtig erkannt. Aus den Statiſti⸗ ken der Vorkriegszeit geht hervor, daß der Warenumſatz zwiſchen Deutſchland und Frankreich und zwiſchen Deutſch⸗ land und der Schweiz ein ſehr großer war. Das Bedürfnis des gegenſeitigen Verkehrs hat beſtanden und iſt noch nicht erloſchen, es beſteht weiter, wenn auch die politiſchen Ver⸗ änderungen Schwierigkeiten geſchaffen haben. Der Kauf⸗ mann iſt ſozuſagen der Verbindungsoffizier zwiſchen den verſchiedenen Volkswirtſchaften, die miteinander in Be⸗ ziehung treten wollen, müſſen und können. Der Kaufmann hat den ſtgatlichen Organen das voraus, daß er unabhängig iſt von Pa aphen und Verordnungen. Er kann ſich allein entſchließen, er kann allein handeln. Somit iſt der Kaufmann einer der ſtärkſten Grundpfefler des Wiederauf⸗ baus. Der heutige ſtarke Beſuch dieſes Tages erweckt die Hoffnung, daß die Kehler Börſentage in großem Maße an der Wiederbelebung von Handel und Induſtrie beitragen können. Die Stadt Kehl drückt den Wunſch aus, daß das was Kehler Kaufleute hier geſchaffen haben, von Erfolg ſein möge. 5 Als Vertreter der Hondelskammer in Lahr war Herr Dr. Kemperer anweſend, der ebenfalls die Gründung der Börſen vereinigung begrüßte und ſich davon für Handel und Induſtrie grote Erfolge verſpricht, a Zum Schluß nimmt noch der Vertreter des Poſtamts in Kehl das Wort und verſichert, daß die VBerkehrsbehörden ihr Möglichſtes tun werden. um eine glatte Abwicklung aller entſtehenden Geſchäfte zu ermöglichen. Ferr Direktor Kapferer dankt den Rednern für die herzlichen Begrüßungs⸗ worte und eröffnet dann den erſten Trefftag, an dem ſich ſofort ſehr rege Geſchäfte entwickelten. 8 — f 5 5 8 5 7 2 Wie es in Petersburg aussieht. N Eine in Persönlichkeit, die in dieſen Tagen von Pete in Berlin eingetroffen iſt, glaubt vor der kri n menſchmelzen, muß wieder der Mietzins bezahlt 1 4 ie ide, und zwar 1000 Rubel monatlich pro Fenſter. für Theater und andere Vergnügungen hat d koſtenloſe Zeit ſchließlich aufgehört. Jeder Platz, nach Rang, iſt wieder zu kaufen. Das Syſtem Koſtenloſigkeit hat verſagt, wie ſo manche andere der Dee eee. tikloſen jeder Beziehung vertrauengswürdie.. Hinnahme der Hungernachrichten aus Rußland—. 5 nen zu ſollen. Man weiß u. a. aus den eir derber 1 chen Beſchwörungen Mereſchkowskis an Ger ſer ten 1555 11 8 Naa 1 55 W ſke f er Lage durchaus n 5 feht. E Die Redaktion. fre Die Bolſchewiſten ſuchen nach Rettung vor dem 95 0 ſammenbruch und finden ſie— in Mißernten der 0 Hunger! Dieſe Ueberzeugung klang deutlich aus en f Antwort heraus, die ich von meinem hier eingetroffenen, 1 Petersburger Gewährmann auf die Frage nach, das 10 Zuſtänden in Rußland erhielt. Der Hunger iſt das N neueſte Propagandamittel der Bolſchewiſtenregier nig 0 um ſich in dem zugrunde gerichteten Lande Suma 5 0 durch Auslandshilfe zu verſchaffen.„Den Hunger 100 Gott geſandt, doch die Bolſchewiſten ſorgen für rden 2 tung!“ verkünden ſie im Volke. Freilich, ſie gehä 8 ſich ſehr rührig, wenden ſich an Freund und Feind ihre 5 verſtehen glänzend zu beſtechen. Doch alle, die üfferz der Pſychologie kennen, laſſen ſich nicht mehr verblüfſe 15 Sie wollen leben und laſſen den Zweck die Mittel i gen. Deshalb darf man nicht glauben, daß der Bo 1 wismus ſchon jetzt zu Grabe geht. Seine Prapacg ö der findet immer neue Wege. Wenn alles verſagt, ändern mi er den Kurs. Dafür gibt es Beiſpiele! In Peers nge d ſetzt man allen Nachrichten der Volſchewiſtenpreſſe übe 80 das gewaltige Hungerelend und ſeine märchenhafte 25 Folgen ſtarke Zweifel entgegen. Das Motiv iſt bo 90 kannt. Das Ausland ſoll helfen, und zwar in nie de 160 geweſenem Maße. Am Newaſtrand hat ſich das Let ge lat in letzter Zeit nicht verſchlechtert, iſt auch nicht Anruſigte ein geworden. Im Gegenteil, ſeitdem ſich in Rußland ez nic Rückkehr zum Freihandel vollzogen hat, wird e, lch offen herangebracht. was bisher nur im verborgeſ eiſe vol. Schleichhandel zu haben war. Freilich ſind die, bes märchenhaft. Doch bei der vollkommenen Entwer kin f 0 fen des Geldes nimmt das nicht weiter wunder. Die 250 lan tenpreſſe arbeitet mit Hochdruck. Täglich werden Die N wür Pud(ein Pud 36,5 Pfund) Papiergeld hergeſtellt. Ent Papierfabriken drohen zu verſagen. Auf allen Streze mil öffnen Cafés ihre Pforten. Echter Bohnenkaffee, der N keen Schokolade und Kuchen ſind wieder am Platz. Auf 13 auf Newsky⸗Perſpektive, gegenüber dem großen Kaufha 1 ref Goſtinoi Dwor, lockt das Café international, wo ſo 2 eine kleine Kapelle ihre Weiſen erklingen läßt. Da die 31 a Reſtaurants noch nicht erſchloſſen ſind, verſuchen Ein f Cafés zum Teil, warme Speiſen aufzutiſchen, je ö Glas Tee wird mit 1500 Rubel bezahlt, ein Kuchen, 5 nach Zuſammenſetzung, mit 3—4000 Rubel. pfl Die Kunſt wird ununterbrochen gepflegt. e 13 Operette. Drama, Ballet und Konzerte, alles iſt, Mu Platz. Freilich ſind die Künſtler von Ruf und das en doch ſprechende Publikum verſchwunden. Dem jungen⸗ bli⸗ pfli telmäßigen Nachwuchs applaudiert ein ärmliches Publ!“ dan kum, worin ſich die wohlgekleideten Kommiſſare 5 mag ihren aufgeputzten Damen gar ſonderbar ausnehnes, Läch Bisher war der Beſuch der Theater frei. Die Eintritts lich karten wurden dabei in den verſchiedenen Behörden,. Hau briken und Werkſtätten verteilt. Da alle halbwegs 15 getri geſunden Männer und Frauen bis zum 40. Jahre 1 ſegt, nahmslos der Arbeitsmobiliſation unterliegen chaſt und irgendwo angeſtellt ſind, hat die geſamte Bewohnerf Anſpruch auf freien Theaterbeſuch.. 1 Dasſelbe Freiſyſtem gilt auch für Eiſen⸗ und 8 Ne ßenbahn. Letztere geht nur auf wenigen Linien ſie 98 ſtellt um 6 Uhr ihren Betrieb ein. Zu benutzen ülrt 2 die nur für Perſonen mit ſtarken Fäuſten. Das Eisen, 8 Publikur trabt bei Froſt und Hitze zu Fuß. Die geo 05 bahn iſt ebenfalls koſtenlos zu benutzen, doch erhält lich 55 2 niemand eine Erlaubnis dazu, außer den dienf 0 kate reiſenden Genoſſen. Allmählich ſollte, wenn es 1 dan nach den Bolſchewiſten gegangen wäre, das Geld Ende Set abgeſchafft werden. Heute, wo ſie ziemlich am dem 0 ihrer Kraft ſind, gibt es nur einen Ausweg aus len!. 17 Dilemma: den alten bürgerlichen Modus— zah de) ehe Eine Fahrt nach Zarſkoje Selo(eine halbe Stu ine A loſtet beiſpielsweſſe 5000 Rubel, nach Gatſchino(en N Stunde) 10 000 Rubel. Fahrten ins Ausland komme. 9010 bei der lächerlichen Valuta auf Millionen zu ſtehen. oſtet Wa Reiſe von Petersburg nach Stettin per Schiff kost Sah 1000 Mark, nach ruſſiſchem Gelde 800 000 Rubel. ne ee ü Trotz aller großen Gagen in Petersburg kann 5 bei. Spekulation niemand leben. Arbeiter bringen es W Ge anſtrengender Tätigkeit bis auf 300 000 Rubel 54 4 sda Monat. Der eigentliche Lohn beträgt nur 8000 aue n Teuerungszulage 8000, dazu kommen Ueberſtun ft aus Prämien und ſonſt noch Sondervergütung. Doch 1 Hunderttauſende genügen heute noch nicht zum Le 1% wenn ein Pfund Brot allein über 4000 Rubel i 5 Die Miete für Wohnungen iſt unter der Bolſchewiſeie⸗ F. regierung faſt ausnahmslos aufgehoben, doch hat und 1 mand ein freies Verfügungsrecht über ſein Heim 5 te deſſen Einrichtung. Unverantwortliche Perſonen Be- tn ſchäftigen ſich mit dem Um⸗ und Einquartieren der kei. 8. wohnerſchaft nach größter Willkür und Zügellofi hic 1 Dadurch ſind die meiſten Wohnungen in unbeſchrei 0 verwahrloſtem Zuſtand und total verwohnt. Nur e, es gelungen iſt, eine Wohnung ungeteilt zu benn in lebt halbwegs anſtändig. Auch im Wohnungsweſen en Petersburg iſt ein Umſchwung eingetreten: Joh Von nun ab, wo die Sowjetmittel zuſehends zuf gFeiuhr zuſammen. Ob der letzte Hoffnungsanker, die ge dünepropagande einſchlagen wird, muß die nächſte . kunft lehren. Sie liegt bei der Auslandshilfe. en A. v. Aurich. 5 75 1. 1 7 5 „% Die Hausfrau nach den Ferien. s„Die erſten Wochen nach den Ferien, ſofern die Haus⸗ 5 kauen dieſe wirklich als ſolche verlebten, gehören in den d geiſten Haushaltungen zu jenen,„da das Unterſte zu 75 1 it gekehrt wird“. Vier lange Wochen wurde im 5 8 Haushalt nichts oder nur ſehr wenig getan, die Reini⸗ 75 fungsarbeiten nur auf das Aeußerſte beſchränkt, wenn 95 man daheim geblieben war. Im anderen Falle aber, n man alſo verreiſte, wurde alles zuvor eingemottet. 55 5 ß da nicht eine umfaſſende Tätigkeit der Hausfrau at 5 aſeben, um wieder ins„rechte Gleis“ zu kommen, das 15 huberwerk des Haushaltes wieder in altgewohnter und „ heelang geübter Weiſe in Tätigkeit zu ſetzen? keilich, es gab eine Zeit, eine geſegnete, wonnevolle, ſtiller Seligkeit für die Hausfrau erfüllte Ferien⸗ Es gab in dieſer lange und doch ſo kurze Wochen lischen(. 15 hen Ei bon nkehr, in der ihr nach und nach die Augen a i Jweck ihrer Tätigkeit aufgingen. Eine Zeit, in Fühen befreit von der Laſt der täglichen Haushalts- banden und Sorgen und ſoweit von ihr, wie der Maler 5 einem Studienobjekt entfernt, wieder den rechten wanddpunkt zu allen Dingen des täglichen Lebens ge⸗ budeund— auch ſo oft mit bittrer Reue und heimlichen ach würfen ſich ſelbſt gegenüber— einſah, daß ſie oft, 1 nachecl zu oft des Guten zu viel getan hatte. Wo ſie ein räglich unzählige Gelegenheiten feſtſtellte, bei denen ic geringerer Aufwand an Sorgen, Mühen und Arbeit lich aur ſich ſelbſt, ſondern auch ihrer Familie, nament⸗ dolles tem Ehegatten gegenüber ein Mehr, ein ſegens⸗ dveſen ſtillbeglückendes und freudegebendes Mehr ge⸗ fine wäre.„Aber— reſolut wie die meiſten Haus⸗ hnas z ja glücklicherweiſe ſind— hielt ſie ſich nicht ie wit bei dieſen quälenden, ſich ſelbſt peinigenden Vor⸗ 3 alfa a. 5 55 1 5 f; das künftige Leben mit und in ihrer Ja⸗ 9 N lee an ers, ganz anders zu geſtalten. Nicht mehr in 13 auf 15 und großen Sorgen für dieſe ſich aufzuopfern und ar men reiben, ſondern mehr mit und in ihr die angeneh⸗ e kenießen ne ene 55 n kee f been. Das eigene Sorgen⸗ und Pflichtenmaß ſowei 1 zug rragern, daß ihre Sinne, ihr Intereſſe jederzeit je Ehegavach und rege blieb für alle Angelegenheiten des galten, der großen und kleinen Kinder. 5. hlchten par damals, ß de eee und 3 eufreier Ferien. Und heute N 5 mußte ſteckt dieſelbe Hausfrau, dieſelbe Gattin und t. doch 1 aller guten Vorſätze, trotz beſter Abſichten 15 pf icht eder mitten drin im bewegten Auf und Nieder der 5 7 dann enreichen häuslichen Tätigkeit. Wohl huſcht ihr 1 mach und wann ein ſtiller Gedanke an die damals ge⸗ 8. äche Norſäte durch den Kopf. Aber mit reſigniertm I lich z verſucht ſie ihn raſch zu verſcheuchen. Ja frei 1 Daugte würde ſchon gern, wenn— wenn nicht eben ihr „ etrichalt der gleiche geblieben wäre, das alte Haushalts- 71 ſcgt, ee mit ſeinem Räderwerk tagtäglich in Gang ge⸗ t und 1 e N wenn nicht hier 8 e Störung eintreten ſoll. 7 Der duß denn aber“, ſo möchten wir dagegen fragen: a. Veiſe Haushalt unbedingt auf alte, kräfteverzehrende 0 Villen eitergeführt werden? Müßte nicht ein Teil jenes ie zur U„der während der Ferienzeit die guten Vorſätze ge die Ta kehr ſchuf, auch jetzt dazu vorhanden ſein, ſie in n und at umzuſetzen, um das erſehnte freiere, glücklichere iſt f 170 ückende Leben führen zu können?“ 4 kiten win 85 doch um uns, wir. Bald i kkan, ier, bald dort von einer mehr oder weniger 1 date 5 Mitſchweſter, die alähfrig 5 völlig 1 85 Shep die Segel ſtreichen“ mußte, das ſo lange geführte m* Fanter der Haushaltsführung aus den entkräfteten 1 egen legen und nicht genug damit, auch noch eigene e leber und Wartung in ihrer Krankheit, in der durch e eit ß üſtrengung zumeiſt ſelbſt verſchuldeten Leidens⸗ 8 Noche apruchen muß. Sind wir nicht vielfach auf dem il uſam ege, den ſie einſt gegangen? Mußte uns ihr l Feohnmenbruch nicht täglich, ja ſtündlich Warnung und N a onn 9 ſein, in Zukunft nur unter weitgehendſter 8 len zu 9 unſerer eigenen Kräfte unſere täglichen Pilich⸗ nutte erledigen? Eine geſunde und friſche Gattin, 1 Glück für d, Hausfrau iſt heute mehr denn je das größte l Fannund die Familie. Dieſes nicht ſelbſt durch Ueber⸗ 0 dausfra der eigenen Kröfte zu gefährden. müßten wir , atzen als unſere erſte Pflicht betrach'en. 5 4 — Erziehungsfragen. 1 8 „, Fur Die Erziehung des Kindes zur Naturliebe. d dn Feriäele Kinder hört leider mit Beendigung der gro⸗ e- 8 ſich ihn. der eigentliche Naturgenuß auf. Die Mutler, — meist den während dieſer Zeit daheim oder an fremden t. 45 i liche den ganzen Tag widmen konnte, iſt wieder durch „„— Pflichten gebunden und wenn Sonntags die Fa⸗ 9 ge sgeht, was mit ſortſchreitender Jahreszeit immer m de für eſchieht, dann bringt ſie kaum noch ſo viel Inte⸗ 15 5 das laugſame Welken und Sterben in der Natur in uren Kindern auch dafür das Herz zu erwärmen. 1 ür iſt aber zu jeder Jahreszeit ſo überaus reich an 1 eiten, daß das Intereſſe an ihr nie zu erkal⸗ ee dafür„wenn das nötige Verſtändnis in jedem Men⸗ 1 lten, 8 vorhanden wäre. Dieſes iſt in den Kindern zu 1 3 ſich 5 wenn vorhanden, ſtändig wach zu erhalten, 1 aul ſchwi jede Mutter angelegen ſein laſſen. Ein großer f ich erleeriger Erziehungsarbeit würde ihe ganz ſicher da⸗ erlez 1 Es leichtert werden. a 5 lee undd und muß ihr einleuchten, daß ungezählte Vor⸗ (wärdernahnungen, Belehrungen und Verbote über⸗ Inßen, wenn die Kinder jedem Lebeweſen, gleich⸗ Mekten, Käfer, allem Gewurm uſw wie auch den men werden und Paturc rich lein Sytem immer 1 er den wahren Sinn des Daſeins, über den eigent⸗ Verſtändüis gegenübertreten und als ſolche betrachten, werten und einſchätzen. Sie können einfach keine Roheit begehen, wenn ihnen ihre Erzieher klar machen, daß die Tiere Leid und Schmerz empfinden, wie die Menſchen, und die Pflanzen abſterben müſſen, wenn ſie entwurzelt werden. Werden ſie auf die feinen Farbenunterſchiede im Grün der Wälder und Wieſen, auf die ungemeine Farbenſkala des Blumenflors hingewieſen und aufmerkſam gemacht, dann wird ihr Schönheitsſinn geweckt, ihre Freude an der Na⸗ tur und ihren Reiz erhöht. Wird ihnen ferner Gelegen⸗ heit dazu geboten, mit eigener Hand irgend ein Pflänzchen aufzuziehen, ſein Wachſen und Gedeihen zu verfolgen, was ſelbſt in den kleinſten Verhältniſſen zu ermöglichen iſt, daun geht ihnen allmählich das Verſtändnis für die Allmacht und Größe der Natur auf, die ſich ſchützend und ſchirmend des kleinſten Lebeweſens annimmt. Ein entwickeiter Na⸗ turſinn verbürgt aber dem Kind den Genuß reinſter Freu⸗ den das ganze Jahr hindurch, vom erſten ſproſſenden Grün des Frühlings an bis zu den zierlichen Sterngebllden der Schneeflocken und die phantaſtiſchen Gebilde der Etisblumen am Fenſter. Stumpfe Gleichgültigkeit und Langeweile iſt aber jenen Kindern, in denen der Naturſinn geweckt wurde, ein fremder Begriff. Baden und Nachbarſtaaten. N zu Mannheim, 19. Aug. Der bei der Firma Heinrich Lauz tätige Ingenieur Zahler, der den Krieg als Leutnant d. R. in einem bayeriſchen Infanterieregiment mitmachte, iſt nachträglich mit dem böchſten bayeriſchen Kriegsorden, dem Max Joſef⸗Orden, ausgezeichnet worden. Mit dieſem Orden iſt das Prädikat„Ritter von Zahler“ verbunden und ſichert außerdem einen jöhrlichen Ehrenſold von 600 M. Zahler hatte ſich in der Abwehrſchlacht von Flandern am 2. Oktober 1918 weſtlich von Roulers beſonders ausgezeich⸗ net. n Mannheim, 19. Aug. Die Rheiniſche Creditbank und die Süddeutſche Diskontogeſellſchaſt A.⸗G. hier haben dem Arbeitsminiſterium zur Förderung des Wohnungsbaues den Betrag von je 100 000 M. zur Verfügung geſtellt. kn Miffingen b. Boxberg, 19. Augu. Die 70jährige Wit⸗ we Hack von hier wurde beim Abſteigen aus dem Zug, der ſchon wieder in Gang war, eine Strecke weit geſchleift und erlitt ſchwere Bein verletzungen. Ein Fuß mußte der be⸗ tagten Frau abgenommen werden. I Heidelberg, 19. Aug. In den Betrieben der Schnell⸗ preſſeſabrik, der Maquet G.m b. H. und der Schraubenfabrik, iſt die Arbeit wieder aufgenommen worden, nachdem Eini⸗ gung dahin erzielt worden iſt, daß von den aufgrund des Mannheimer Tarifs ab 1. September zu zahlenden Teue⸗ rungszulagen vorläufig die Hälfte bezahlt wird. In der Waggonfabrik Fuchs dauert die Stillegung des Betriebs noch fort. Neuerdings ſind auch die Malergehilfen in den Streik getreten, da die Malermeiſterx nur 75 Pfg. Teue⸗ rungszulage in der Stunde ſtatt 1.25 Mk der von den Ge⸗ hilfen geforderten Zulage bewilligen wollten. an Heidelberg, 19. Aug. In der vergangenen Nacht iſt es zwei Schutzleuten gelungen, zwei gefährliche Einbrecher, einen Dreher aus Hannover und einen Viehwärter aus München, die beide ſchon mit Zuchthaus vorbeſtraft find und ſich im Zuchthaus kennen gelernt hatten, zu verhaften. In ihrem Beſitz waren zwei Koffer, die zahlreiches Ein⸗ brecherwerkzeug enthielten. Ferner beſaßen die Verhaf⸗ teten 3300 M. in bar, eine goldene Uhr mit Kette, mehrere Brillantringe und anderen Schmuck. e Eppingen, 19. Aug. Der Bürgerausſchuß hat den Bau einer Badeanſtalt beſchloſſen.— Die Kraſtwagenlinie, die die Gemeinden Eppingen⸗Mühlbach, Rohrbach, Adels⸗ hofen⸗Elſenz und Waldangeloch verbindet, ſoll in etwa einem Monat in Betrieb genommen werden. ne Neudingen b. Donaueſchingen, 19. Auguſt. Beim Bahnübergang in der Nähe der hieſigen Station Furde der ungefähr 29 Jahre alte Ingenieur Bühler von Konſtanz aufgefunden. Allem Anſchein nach iſt Bühler von der Platt⸗ form eines Wagens abgeſtürzt, überfahren und getötet worden. Der Körper des Verunglückten war in zwei Teile zerſchnitten. 5 ze Donaueſchingen, 19. Auguſt. In einer der letzten Nächte wurde in das Kurhaus eingebrochen und mehrere wertvolle Bilder geſtohlen, darunter vier von dem Fürſten geſtiftete Tiroler Landſchaften. Die Diehe hatten die Bil⸗ der aus den Rahmen herausgeſchnitten. ö * St. Blaſien, 19. Auguſt. Die fünf Regentage haben im ganzen Albtal ſehr gut getan. Wieſen und Weiden haben ſich ſichtlich erholt. Auch die Kartoffeln ſind ſchön gewachſen. Die Alb, die zu Beginn der vorigen Woche ſaſt ganz aus⸗ getrocknet war, iſt wieder zu einem ſtattlichen Flüßchen ge⸗ worden. in Schönan i. 28 *., 8 19. Aug. Die Kurgäſte haben im Wieſental die Preite für Milch und Butter derart in die Höhe getrieben— für den Liter Milch bieten ſie zum Tefl 5—8 M.—, daß das Bezirksamt mit Ausmeiſung fümtlicher Kurgäſte droht, wenn dieſe Preistreiberei kein Ende nimmt. * Tengen b. Engen, 19. Aug. Bei einem Einbruch bei einem Landwirt wurden 5000 M. entwendet, worunter 700 Mark in goldenen Zehn⸗ und Zwanzig⸗Markſtücken, 30 bis 40 Mark Silber, 300 Frauken in goldenen Zehn⸗ und Zwan⸗ zig⸗Frankenſtücken und ein goldenes Fünfzig⸗Frankenſtück. e Meorsburg, 19. Aug. Ein Gegenſtück zur Heidelber⸗ ger Schlaßbeleuchtung hat die Stadt Meersburg am Boden⸗ ſee geſchafſen. Ein prächtiges Schauſpiel bot das Meers⸗ burger Geſtade. Plötzlich gegen 10 Uhr krachte ein Schuß und in leuchtender Farbpracht traten die alten Manern der Burgen und die Felſen hervor. Aus den angrenzenden Städten des Bodenſees waren über zehntauſend Perſonen erſchienen. e Miesbach, 19. Auguſt. In der Roſangruppe am Archen⸗ ſee iſt der 69iährſge Bergmann Andreas Criwit von We⸗ ſtenhofen beim Edelweißpflücken abgeſtürzt und blieb mit zerſchmeiterten Gliedern tot liegen. Darmſtadt, 20. Aug. Umfangreiche Vorarbeiten für die Abhaltung einer Ausſtellung„Deutſchland und der Friedensvertrag“ ſind hier im Gange. Die Ausſtellung iſt von der„Liga zum Schutze der deutſchen Kultur“ her⸗ ausgebracht worden und wird anläßlich“ deren Südweſt⸗ deutſcher Jahrestagung am 28. Auguſt eröffnet. Auch zahl⸗ reiche Vertreter Badens und Württembergs haben ihr Erſcheinen zugeſagt. Die Ausſtellung, die ſchon in mehre⸗ ren deutſchen Städten gezeigt wurde, bringt auf etwa 200 Tafeln in bildlicher, für jeden verſtändlicher Darſtellung, die Wirkungen des Friedensvertrages auf unſer geſamtes Leben. Wenn man bedenkt, wie wenig noch die Kenntnis dieſes unſer ganzes Daſein feſſelnden Vertrages ins Volk gedrungen iſt, iſt es außerordentlich zu begrüßen, daß die Liga ſich dieſer Aufgabe angenommen hat. 1 ** Mainz, 19. Aug. Die auf Grund der Schwierigkei⸗ ten bei der Ausübung der Zollkoutrolle zum beſetzten Ge⸗ biet vor kurzem erlaſſene Einfuhrſperre auf der Strecke Frankfurt— Biſchofsheim— Mainz iſt wieder aufgehoben worden. 5 a Höchſt a. M., 19. Auguſt. In den Uebergangsbahn⸗ höfen zum beſetzten Gebiet in Goldſtein, Höchſt und Grieß⸗ heim a. M. machte die Abfertigung des Reiſegepäcks bei der Zollkontrolle noch immer erhebliche Schwierigkeiten. Die Reiſenden müffen zu dieſem Zweck ſich an die Pack⸗ wagen begeben, um ihre Koffer zu öffnen, andernfalls dass Gepäck von der Beſatzungsbehörde zurückgehalten wird. die Rekſenden, ſodaß recht unkkedſame Verzögerungen ent ſtehen. Die Reiſenden ſollten deshalb bei Aufgabe des Gepäcks die Reiſeroute angeben. i„ Würzburg, 19. Auguſt. Der Stadtrak hat die Feſt⸗ ſetzung des neuen Brotpreiſes abgelehnt und überläßt ſie der Regierung, weil er die Verantwortung hierfür nicht übernehmen kann. Z a München, 19. Auguſt. Hier kam ein Sonderzug mit ö Heimkehrern und Zivilinternierten aus Südrußland an. Bei den Begrüßungen teilte der ehemalige Direktor des Deutſchen Lyzeums Dr. Gieſe in Odeſſa mit, daß noch Tau⸗ ſende von Deutſchen in Südrußland mit Sehnſucht auf die Heimkehr warten. Er ſchilderte das furchtbare Elend Ruß⸗ lands infolge der Hungersnot und wie die blühenden deutſchen Kolonien verlaſſen und verödet ſind. Von Mün⸗ chen ging der Zug nach dem Lager Lechfeld weiter. u Müuchen, 19. Auguſt. Wie aus Berchtesgaden gemel⸗ det wird, ſind im Steinernen Meer die beiden Schweſtern Lotte und Luiſe Demut aus Nürnberg in Nebel geraten. Sie verirrten ſich und wurden erfroren aufgefunden. ** Saargemünd, 19. Auguſt. Der Schmuggel von And nach Deutſchland wird vor allem in den Eiſenbahnzügen nach wie vor in erheblichem Umfang getrieben. Ab und zu gelingt es, Schmuggelware auszuheben. So wurde eine größere Partie Kautabak in dem Abort eines von Deutſchland kommenden Zuges aufgefunden, der nach Frankreich geſchmuggelt werden ſollte. In dem Abort eines anderen Schnellzuges entdeckte man eine Menge Röhre, die ſo geſchickt untergebracht waren, daß es den Anſchein hatte, als ſeien ſie mit dem Zug verbunden. In den Röh⸗ ren ſollte hochprozentiger Alkohol nach Deutſchland einge⸗ ſchmuggelt werden. e ei Straßburg i. E., 19. Auguſt. Im Verlauf einer Kommuniſtenverſammlung auf dem Kleberplatz kam es zu ſchweren Zuſammenſtößen zwiſchen den Verſammlungsteil⸗ nehmern und der Polizei. Da die Verſammlung unter freiem Himmel nicht angemeldet und nicht genehmigt war, ſchritt die Polizei mit Unterſtützung berittener Gendarmen und enes Zuges Huſaren ein, um den Platz zu ſäubern. Es kam zu einem Handgemenge zwiſchen den Kommuniſten, der Polizei, den Gendarmen und deu Huſaren, wobei meh⸗ rere Perſonen erheblich verletzt und den Polizeiradfahrern die Räder zertrümmert wurden. Erſt abends 11 Uhr war die Ruhe wieder hergeſtellt. Während der Zuſammenſtöße wurden nicht nur Schmähruſe auf die Soldaten, ſondern auch Rufe„Vive la Pruſſe“ ausgebracht. * Metz, 19. Aug. In einem Schnellzug Saarbrücken Metz iſt es gelungen, einen Eiſenbahnräuber auf friſcher Tat zu ertappen und zu verhaften. Der Räuber hatte ſich. als er ſich entdeckt ſah auf ein Trittbrett geſchwungen, wo ſich zwiſchen ihm und einem Reiſenden, der ihn feſthielt, ein verzweifelter Kampf abſpielte. Der Schnellzug wurde durch die Notbremſe zum Stehen gebracht und der Räuber, ein 25jähriger Bergarbeiter namens Scolardi Ricardo aus Italien. verhaftet.. 5— el Oberſtein, 19. Aug. Unter den Landbewohnern der oberen Nahegegend und Birkenfelds machte ſich eine Werbe ⸗ arbeit zugunſten eines Auſchluſſes an das Saargebiet be⸗ merkbar, wobei die dortigen hohen Preiſe fürzeland wir schaftliche Erzeugniſſe das Lockmittel ſind. 5 U 3— Sport und Spiel. Fußball am vergangenen Fountag: i Sport- u. T.-V. Waldhof— Sp Vg. Bl. Cl. 05 Düſſel⸗ dorf 4:2(3:0), M. F. Cl. Phoͤnix Mannheim— Sport⸗ Club Pirmasens 611(20), F-V. Frankenthal— V. f. R. Mannheim 0:4(0:0), L. F. Cl Pfalz Ludwigshafen— 1. F. Cl. Pforzheim 1:2(0: 1), Rapid Wien— 1. F. Cl. Nürnberg 1:0. Der deutſche Meiſter mit Erſatz fuͤr Kugler, Bark und Popp. 35 000 Zuſchauer. Spielvg. Fürth— Pfeil Nürnberg 6:0, Wacker München F. C. Pirmaſens 3:2, Kickers Stuttgart— K. F. V. 6:2. 5 Pokalspiele der Fussballvereinigung seckenhelm. i Nicht weniger als 4 Spiele brachte der Haupttag, die alle ſchön verliefen. Am Morgen ſpielte Alemanſa Ilves⸗ heim J gegen Vereinigung J. Die erſte Hälfte führte faſt durchweg Ilvesheim den Ball, konnte aber wegen des un⸗ ſicheren Schuſſes keinen Erfolg erzielen. Der Sturm arbeitete zeitweiſe gut zuſammen. Die 2. Hälfte ſah S. in Front. Das erſte Tor reſultierte aus einem Elfmeter, den Heß verwandelte, das zweite nach wunderbarem Zuſammenſpiel Meng⸗Heß durch Volz.— Ilvesheim ver⸗ fügt über eine Läuferreihe, die im Abdecken und Zuſpiel ſehr gut iſt. Hier war wieder der rechte Läufer der beſte Mann der ganzen Mannſchaft. Die Verteidigung mit Tormann gut, bei dem Sturm iſt der rechte Außenſtürmer zu nennen.— Seckenheim ging erſt in der 2. Hälfte zum Angriff über, die erſte zeigte es in völlig zuſammenhang⸗ loſes und gleichgültiges Spiel. Der Sturm war durch die Erſatzbeſetzung des rechten Außenſtürmers geſchwächt, gut war die linke Seite. Der übrige Teil der Mannſchaft zufriedenſtellend.— Die Vorausſetzung für einen Mafſfen⸗ beſuch am Nachmittag waren durch das Wetter gegeben. Und ſo mögen es ungefähr 1500 Perſonen geweſen ſein, die den von den Mitgliedern neuhergerichteten Plaz um⸗ ſäumten, als Herr Rudolf das Spiel der C⸗Klaſſe eröffnete. Sämtliche 3 Spiele waren für den Sportanhänger ein Genuß. Schon in der C-Klaſſe ein intereſſanter und in ſchnellem Tempo durchgeführter Kampf, den Altrip verbient mit 4:1 gegen Ladenburg gewann.— Zu dem Spiel Wallſtadt— F. G. Mannheim behüelt ſchließlich erſterer Verein durch ſeine Energie und Ausdauer mit 3:2 die Oberhand. Das Spiel ſtand demjenigen der A- Klaſſe wenig nach. Wallſtadt mit guten Einzelkräften, die aber oft zum Schaden der Mannſchaft arbeiteten. Mannheim zeigte gutes Zuſammenſpiel, war jedoch dem Endſpurt nicht mehr gewachſen. Neckarhauſen— Neulußheim, zwei gleich⸗ wertige Gegner. Das glücklichere Neckarhauſen gewann mit 2:0. Neulußheim zeigte ſeit vorigem Jahre ganz bedeutende Fortſchritte. Beſonders war bei dem Sturme das ſyſtematiſche Training klar zu erkennen. Hätte der Schuß nicht gefehlt, ſo hätte das Reſultat anders gelautet. Neckarhauſen führte ſeine Angriffe mit raſch wechſelndem Flügelſpiel und raſendem Laufe durch. Dann kam der entſcheidende Schuß Das erſte Tor war eine Glanzleiſtung des Halblinken Linnebach, unhaltbar für den ſehr guten Torwächter. Bei Neckarhauſen war die Läuferreihe etwas ſchwach beſetzt, der Sturm hatte zu wenig Unterſtützung. Herr Rudolf und Here Schuhmacher waren den Spielen gerechte Leiter.— Die Fußball vereinigung hat durch ihre Sportwoche den Dank der Sportsanhänger geerntet und die Veranſtaltung hat ſicherlich für unſere Sache, dm Fußballſport, der mit dazu berufen iſt unſer Vaterland Zum internationalen Arbeiterſugendtag in Bielefeld. Am 30. und 31. Juli feierte die Arbeiterjugend ihren zweiten deutſchen und den erſten internationalen Jugendtag in Bielefeld. 5 5 In unſern Adern, Brüder, pulſt das Leben, In unſerm Hirn erblüht das Wiſſen neuer Zeit! Wenn unſre Sinne ſich im Sonnendrang erheben, Wird unter unſerm Schritt der Erdball glühn und beben, Weil laut in uns ein ſtürmiſches Verlangen ſchreit. Die Sehnſucht ruft uns aus den freudearmen Tagen, Von glühem Haß durchblutet und durchweint von Leid, Ins hohe Licht, in das nur freie Berge ragen— Drum gilt es Brüder noch ein übermöglich Wagen! So ſchreitet vorwärts denn, zum letzten Kampf bereit. Wir ſind wie Sonne Macht, die jedes Dunkel ſpaltet, Im Licht der Höhe verbrennt in uns der Haß, der Neid, Wir ſind der Werdensgeiſt, der tief in Allem waltet, Der nie in uns erliſcht, eh' nicht die Welt erkaltet, In unſerm Wollen, Brüder, ringt die neue Zeit! W. Sch. Lokales. Seckenheim, 23. Auguſt. Die geſtrige Heidelberger Schloss beleuchtung hatte wiederum Maſſenbeſuch. Lange vor Abbrennen des Feuer⸗ werkes war der Neckar nebſt Umgebung von einer gewaltigen Menſchenmaſſe belagert. Der Straßenverkehr durch Secken⸗ heim war mit Autos und Radfahrern faſt die ganze Nacht belebt. Kr iegsdienſtaurechunng in der Augeſtellten⸗ verſicherung. Für die Kriegsdienſtzeiten hat die Reichs ⸗ verſicherungsanſtalt für Angeſtellte bisher etwa 127 000 Verſicherten rund 52 Millionen Mark gutgeſchrieben, ohne daß Beiträge entrichtet zu werden brauchten. Auf einen Angeſtellten entfallen durchſchnittlich etwa 409 M. Es iſt anzunehmen, daß viele die Anrechaung noch nicht beantragt haben. Einen Vordruck dafür enthalten die an die A beit⸗ geber verſandten Vordrucke für die Anträge auf Ueber⸗ ſendung eines Rontoauszuges. Bei dem am 15. Auguſt 1921 ſtattgefundenen Wett- Nug ab Hall(100 km) veranſtaltet von der Reiſevereinigung Mannheim und Umgebung errangen folgende Mitglieder des hieſigen Biieftaubenvereins„Luftbote“ Preiſe: J. Vereinspreis Ph. Gärtner 9., 2. Vereinspreis Albert Möll 17, 3. u. 4. Vereinspreis Ludw. Wolf 11. u. 29., 5. Vereinspreis Ph. Gärtner 59, 6. Vereinspreis Gg. Herrmann 69., 7. Vereinspreis K. Bühler 79, 8. Vereias⸗ eee 3 ——— 1 preis Jacob Wolf 88., 9, 10. u. 11. Vereinspreis Gg. Herrmann 111, 112. u. 118., 12. Vereinspreis K. Gruber 116, 13. Vereinspreis J. Erny 110, 14. Vereinspreis K. Bühler 121. Konkurrenzpreis. * Rauchverbot in Nichtraucherabtellungen. Um die frühere ſtraſſe Dienſthandhabung des Rauchverbots in Nichtraucherabteilen wieder zu erreichen, gewährt die Eiſen⸗ bahn verwaltung, wie die„Bayeriſche Tageszeitung“ mit⸗ teilt, ſeit kurzem ihrem Perſonal für die Entdeckung von Uebertretungen des Nauchverbots Belohnungen.(In Ba⸗ den merkt man im allgemeinen noch nicht viel davon; oder ſollte ſich dieſe Anordnung nur auf Bayern erſtrecken?) Von der Annahmeſperre für Wa⸗ zen Verkehrsſperren. genladungen nach dem giheinzollgebiet mit Leitung über Biſchofsheim ſind ausgenommen: Lebende Tiere, Lebens⸗ Tiere, Lebensmittel leinſchließlich Wein, Bier und Mine⸗ ralwaſſer), Ar z, Futtermittel, Düngemittel, Beſatzungsgut. de ut. aBuſtoffe, Umzugsgut, Grubenholz. en, Me ter für die Leipziger Meſſe, Maſchinen, M inenteile, Eiſen⸗ nd Stahlwaren. Eiſen⸗ erz, Holz aller Art, leere und geſüllte Keſſelwagen, Aus⸗ landsſendungen, Sammelgüter. Torf, Torfmull, ferner Kohlen, Kals wenn ſie in geſchloſſenen Zügen an⸗ gebracht werden. * Der amerikaniſche Bohnenkäfer. Wie wir den Mit⸗ teilungen der Deutſchen Landwirtſchaftsgeſellſchaft entneh⸗ men, iſt in Deutſchland eine Art der amerikaniſchen Boh⸗ nenkäfer beobachtet worden. Es handelt ſich um einen Sa⸗ menkäfer, der vorwiegend in trockenen Vorräten von Hül⸗ fenfrüchten eine derartige Gefräßigkeit entwickelt, daß ganze Fruchthaufen in Schutt verwandelt werden. Man tut da⸗ her gut, ſeine Vorräte an Hülſenfrüchten, die wir ja auch vielfach aus Amerika beziehen, eifrig zu beobachten. ze Poſtlagernde Sendungen. Das Reichspoſtminiſtertum weiſt darauf hin, daß zur Empfangnahme poſtlagernder Sendungen die Stellung eines beſonderen Antrags not- wendig iſt. 5 zie Die Annahmeſperre für Eil⸗ und Frachtgüter Stück⸗ gut und Wagenladungen) nach und durch den Bezirk Kaſ⸗ ſel iſt aufgehoben. 1 Waren dere der 1. rise! Nerlkei Von den Börſen. Betrachtet man oberflächlich die Bewegung an der Börſe und die Belebung in der Induſtrie, ſo könnte man faſt zu dem Ergebnis kommen, daß das Wirtſchaftsleben Deutſchlands ſich in blühender Verfaſſung befindet, daß wir eine wittſchaftliche Hochkonjunktur haben Aber es iſt „die Hochkonjunktur der Verzweiflung“. Die wilden Kur s⸗ 0 ſteigerungen ſind nur auf die ſtändig fortſchreltende 00 4 wertung der Mark zurückzuführen. An der Börſe bl ein Anſturm der Käufer, weil immer neue Kreiſe an 59 des entwerteten Papiergeldes Sachwerte in For dab! Induſtrieaktien erwerben wellen. Das Publikum, g den letzten Wochen ſchier unglaubliche Erfolge an der pe erzielt hat, verdoppelt ſeine Umſätze. Rantenpante ige, ſeit Generationen in den Famillen ſind, werden auß wei lage für das Börſenſpiel benutzt. Niemand win de Rentner ſein, jeder will Induſtriepapiere beſſtzen, ore komm'nden ſtarken Erhöhungen der Lebensführung voc 6 an der Bö'ſe zu verdienen. Alle Maßregeln zur, 1 ſchränkung des Bötſenverkehrs zerſchellen an der Rauf die 5 Spielwut des Publikums. Als in den letzten Tageg dee Mark im Auslande eine kräftige Erholung erfuhr 1 a0— Deviſenkurſe infolgedeſſen ſcharf zurückgingen, trat ane den Effektenmärkten eine Ernüchterung ein, das ut bee 2 0 eine Erſchütterung und das Hauſſefieber ließ nach.— Kurs der Mark 1 In Amſterdam koſteten 100 Mark 3,82 Gone „ Kopenhagen„ 7,40 „ Stockholm 2.„ 5,70 1 „ Kriſtianſa.„ 910 Falke „ Zürich 7 25 one n „FF 1 ra* 7. 7. 5 Pars„ 15½ Nat d „ London 5 1 Pf. Strl. 3070 Dollal „ New Pork„ 100 Mark 1.2 R lt Mannheimer Theater- 8 Wiener Operettenspiele im Neuen Theatef 81 9 Dienstag, den 23. bis Donnerstag, den 25. Aug* 2 A il geschiedene Frans 10 U 0 nfan r. nde 8 2 5 8 * Wettervorausſage. 3 Trüb, ſtrichweiſe Regen, Ti fdruck hält weiter 5 5 Druck und Verlag: Frau G. 1 ruck und Verlag: Frau Gg. Zimmermann Wtwe., 5 — S danmtlüche Bekanntmachungen. Tagesordnung zu der am Donnerstag, den 25. Auguſt, vorm. 9 Uhr ſlaktfindenden Bezirksraksſitzung Q 6 1, Zimmer 50. J. Oeffentliche Sitzung. a) Verwaltungsſtreitſachen. 1. J. S. Ortsarmenverband Emmendingen Kl., Margen Mittwoch Abend ½8 Uhr im„Deutſchen Hof“ Mitglieder- Versammlung mit Freaktionsſitzuns. — 2— findet im Rathausſaale gegen Ortsarmenverband Mannheim Bekl., wegen Uebernahme der Verpflegungskoſten für Heinrich Emil Peter. b) Verwaltungsſachen 2. Geſuch Konditor Jean Löſer in Ladenburg Sennen en dene Cafe Martiplag 20 n Erſuchen um pünktliches u vollzähliges Erſcheinen eingeladen. 8. Gau Bien 9 1 1 1 Er-] Hente Dienstag Abend 8 Ahr Erhebun ee eee 3 eee e. t t 5 dSchnanen in Sedegbeln. e n Vorstands-Sitzung. i e ragsumlage für das Jahr 4920, 4. Die Feſtſtellung von Bau⸗ und Straßenfluchten Anſchließend Seckenheim, den 19. Auguſt 1921. im Baublock zwiſchen Haupt⸗, Schwanen⸗ aſch ießen 6 ind 1 1 Blücherſtraße im Stadtteil Mitglieder- Versammlung. 8 1 7 5. Geſuch Hubert Klein hier Erlaubnis zum Be⸗ triebe der Schankwirtſchaft ohne Branntwein⸗ ſchank im Hauſe Riedfeldſtr. 44. 6. Geſuch Franz Kirſch Erlaubnis zum Betrieb einer Schankwirtſchaft ohne Branntweinſchank im Hauſe K 2, 20. 7. Geſuch Karl Sidoly hier Erlaubpis zur Ver⸗ legung ſeines perſönl. Schankwirtſchaftsrechts mit Branntweinſchank von dem Hauſe P 5, 1 nach S 2, 2. 8. Geſuch Karl Boos hier Erlaubnis zur Ver⸗ legung ſeines perſönlichen Schankwirtſchafts⸗ rechts mit Branntweinſchank von dem Hauſe Jungbuſchſtr. 36 nach dem Hauſe Verbind⸗ ungskanal linkes Ufer No. 2. 9. Geſuch Emil Bronner hier um Erlaubnis zum Ausſchank von alkoholfreien Getränken in der Fußball⸗Vereinigung 1. Abrechnung über die portwoche. a 2. Mannſchaftsaufſtell ung für die Wettſpielreiſe 3. Verſchiedenes. Die A. S 3(Allg. Sportzeitung) iſt außer im Lokal noch j derzeit bei Buchbinderei Behringer erhältlich. Neueſte Nummer jeweils Montags abend von ½d Uhr ab. Crainingsabende der Schülermannſchaften: Heute Abend 6 Uhr 1. und 2. Schüler manuſchaft. Seckenheim, ſtatt. eine Bekanntmachung und Einladung. Freitag, den 26. Auguſt d. Js., nachmittags 8 Uhr Sitzung des Bürgerausſchuſſes Die verehriichen Mitglieder werden dazu mit dem Herdt. Tagesordnung: Der Vorſtand. die billigsten Preise 20 5 Die grösste Auswahl! die schönsten Facons Beachten Sie nur meine Fenster! Hnzige neueste Fassons in den besten und elegante Streifen la. strapaz Stoffen Joppen in Loden u. Leinen für Haus u, Strasse. . bo Ecke Schienen⸗ und Oppauerſtr. e 8 8 1 aunſchaft schönsten Stoffen in all. denkb. Grössen Pelerinen 10. Geſuch Bertha Nieding hier Erlaubnis zum 8 285 staunend billig Kn.-Hosen aus Reste] Manchester-Anzüge 5 0 Die Leitung a e eee Tageskaffees R 3, 5 hier bis 5 reell! billig! ant! zur Polize unde. Reines Schweineſchmalz„Hper Pfund Mk. 14.50 5 II. Nichtöfientliche Sitzung. einſtes Salatöl. 5. per Liter„ 19.— 3 11. Die Verteilung von Preiſen aus der Pfarrer einſtes Backöl 18 Herrmann ſchen Dienſtbotenprämien⸗Stiftung Palmin 5 Pfund 7 4 12. Die Sonntagsruhe im Fleiſcherei⸗ und Wurſt⸗ Cube Tafelmargarine per Pfb. Mk. 12.— u. 15.— 1 7 ewerbe. i f 1 Süßrahmbutter ½ Pfund Mk. 16.— 7 2 ie Akten liegen während 3 Tagen zur Ein⸗ Landbutter„ 5 8 ſicht der Herren Bezirksräte auf den Sekretariaten eee, 2 per Stuck Mk. 2 N Breitestrasse der une den. Nag 1921 Schweizer⸗, Limburger⸗ und Stangenkäſe her Schwetzingerstraste IU im truneren alten Storchen Bad. Bezirksamt— Abt. 1 empfiehlt Gg. Röſer.* d woſderdünen pace auf der grössten Freilichtbühne der breit, 100 m tief, in Freiburg i. B. unter Zugrunde- legung des alten Oberammergauer Urtextes unter Leitung und Mitwirkung der berühmten bayrischen Christus- u. Judasdarsteller, Brüder Adolf u. Georg Fassnacht.— Flächeninhalt der Festspielanlage 40000 qm— Spieltage vom 16. Juli ab, jeden Mitt- woch, Samstag u. Sonntag sowie an Feiertagen bis Ende September.— Anfang 1½ Uhr, Ende 7 Uhr, 1500 Mitwirkende. Auskunft u. Prospekte kosten- los durch B. Gotthard, Freiburg i. B., Kaiserstr. 132, Fernruf 879. 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