. 8 N * 99 ˙4 — — 2 5 5 — 2 8 —— . . . 8 — . ——— 8 — — Jages⸗ und Anzeigen Blatt f. 2 Abonnementspreis: Halb monatlich Mk. 6 000 000.— 3. Jahrg. Inſertionspreis: Die einſpalt. Petitzeile M. 600 000.— 1 Reklamen Mk. 2000000.—. Preiſe freibleiben .... 2 Tagesüberſicht. I Poincare hat in ſeiner üblichen Sonntagsrede in Dun auf Streſemauns Augebot geantwortet und wie⸗ 5 derum Aufhebung des paſſiven Widerſtands und aller esbezüglichen Negierungsverordunngen gefordert, ehe verhandelt wird. Reichsfinanzminiſter Dr. Hilferding hat im Reichs⸗ wirtſchaftsrat den Abbau der Nuhr⸗ und Nheinkredite angekündigt zur Einleitung der Napitulation. Der Reichswirtſchaftsrat nahm die Entf ießung des rungsausſchuſſes au, die Beſeitigung der Teſizitwirt t in Reich und Ländern und höhere produktive Arbeitskeiſtungen zur Wieverherſtenlung eines wert⸗ f 0 Zahlungsmittels fordert. In Spanien herrſcht Militärdikt⸗tur nach Art des iſchen Faſzismus. Die Lage if alſo eruſter als ungenommen wurde. Anlaß zum Putſch gab die Nie⸗ derlage des ſpauiſchen Heeres bei Welslla, wobei ein Tritte des ſpauiſchen Heeres aufgerieben wurde. Die üfkabilen ſiegten auf der ganzen Linie. Neue Preiserhöhungen kändigen ſich auf alben Ge⸗ ten an, nachdem die Kohleupreiſe erneut um zirka 250 Prozent erhöht wurden. Die Eiſenbahn erhöht ihre Perſonentariſe ab 18. Zeptember auf das Sechsfache. Die Schlüſſelzahl be⸗ krägt 9 Millionen, ſtatt bisher 1 500 00. Die Güter⸗ iſe werden um 100 Prozent er Tie neuen ruſprechgebsühren, die am Mo Kraft tre⸗ len, werden ſogar nocheng ks W 1 2 . 2 e ö Neues vom ans. Konferenz der Innen⸗Min der Länder. Derlin, 15. Sept. Unter dem miniſters des Innern fand eine ratsausſchuſtes für innere Ver die Angelegenheiten der innere e Innenminiſter der Länder die Fsminiſter des Innern be ie beſondere Aufgabe ſeines gen des Reiches zu den Ländern Igierung ſei feſt entſchloſſen Rader zu wahren. Gegen hein und Ruhr, wo wert ernſtlich bedroht ſeien, müſſe Rgationaler Wille aufgebra rache beteiligten ſich die In: Empfang der ausländiſchen wi ertin, 16. Sept. Reichska 1 kurdee nächſten Montag na mitte tester de ausländiſchen Preſſe zen der Reichskanzlei empfangen. 5 ug des Reichs⸗ zur Beratung tik ſtatt, zu der ſinanzminiſter über die anleihe 75 Mil nis, das ſich unmit Die Erfaffnng der wird, wird als bef Berlin, 15. Sept, ber die gemeinſame Sitzung politiſchen Ausſchuſſes deß wird außer⸗ für ſorgen, daf m Wege von beſchteunigt geführ zen verſucht werden. Der Reichsfinanz die Lage auf dem d ten Berhan eviſenmarkt z änkung des Deviſenhandeß; tag ſollen mi beſſern und durch len mit Wi e 8 Papiermark beſchloſſe einen n dem Durchſchnitt des hen Notierungen a rechnet werden. Am 0 verbsloſenve vorlage. Die ganze Erwerbsloſenfürſorge dürfte n i auferlegt werden, das nahezu zahn geworden iſt. Auch in den Ländern un eine ſchnelle Erledigung ö 1 9 1 4 kannt gegebe trägt die Erh e die Ausgabewirtſchaft nicht meh Das einzige Mittel, hier zu einer Aen g zu kommen, beſtehe darin, daß die Länder und Kommunen wieder die Verantwortung für ihre An; gene Steuerquellen haben Die wie wir über die nächſten umen und die Exiſtenz des Reiche hilferding ſieht Gefahren in einer Zu der Ernte, wenn man vielleicht auch d 1 z der Landwirt angeſicht; hrung ſeine Erzeugniſſe zurüch ikſtimmung in der Bevöltg Solange die Papiermark gen 16 bleibe, ſolange in Papiermatß en werden, ſolange ſei für die Papier Zirkulationsradius vor könne eine völlige Entwertung ſieren einer von de 7* 7 1 zum anderen Madrid iſt Ge un auch beengter 2822 Waris, 16. Sept 7 5 ſich aus Beam toriums ſein, da us d el am 5 ektoriums führen ſollen. die die Geſchäfte des Di f f Programm des Miniſteriums, ſo fügt das 5 zu, ſei, ohne das Parlament zu regieren, das auf⸗ gelöſt werde. erſt die Grundla konſequente Nach Waterloo Eine Bauerngeſchichte aus dem Taunus von Fri Ritzel. 22 „Mutter, es ſteht aach in der Bibel: Des Weib ſo un' Mutter verlaſſe un' dem Mann folgen!“ rief Har 5„Du biſt awer nit des Weib, du biſt der Mann! u hawe', daß ſich e' Fremdes zwiſche' uns ſtellt, zwiſche 195 die wir immer im Friede' gelebt hawe'? Folg' mir, mein Bub, geh' haam, in einer gute halwe' Stund komm nooch! Ich hab' hier noch was zu beſorge'!“ 1„Mutter, ich loß' nit von der. Pauline un' wenn's mei' uglück is! Denkt draa', daß ich mit meiner Fraa zuſam⸗ 5 lewe muß! Wollt' Ihr mich zwinge', ohne Lieb' zu irate'? Eher bleib' ich ledig!“ zeit ansjörg ſagte dies mit einem Anflug ſeiner alten Weich⸗ Mu durch welche es wie eine Bitte, wie ein Appell an das Ohr de erz klang. Mit Genugtuung vernahm das ſcharfe die der Bäuerin dieſes leiſe Beben— ſchien ihr dasſelbe doch Gewißheit zu geben, daß der Sohn es nicht bis zum funden kommen laſſe. Und als der junge Mann fort⸗ U.„Mutter, was habt Jyr noch zu beſorje? Ihr wollt doch unte Jimmelswille nit do enein, um der Pauline— da kerbrach ſie ſiegesgewiß ſeine Rede: ich„Doch, des will ich! Der Pauline ſamt ihr'm Vatter will on de Kopp zurechtſetze und wenn dir's Spaß macht, kannſt ſeinl“ zöre des leid ich nit, Mutter, des leid ich nit!“ rief Hans * auflodernd, indem er die Hond auf ihren Arm 5 feel lt deu mir's vielleicht wehre? Des möcht' ich doch 5 ihr Damit befreite die Bäuerin mit einem energiſchen Ruck t Arm und ging mit raſchen Schritten die Steinſtufen, 9 che nach der niederen Tür des Hauses führten, hinab, bebe von dem Sohn, der in ſprachloſer Erregung ſich mit Händen durch die krauſen Haare fuhr. zer Pauline die Eh' verſproche ö Unrecht, wenn ich do dezu Jo In der großen Wohnſtube der Mühle bot ſich ihnen ein! wenig erfreuliches Bild. Pauline den Kopf auf den auf dem groß men verborgen und weinte Vater— ein unterſetzter, grau auf ihre Schulter geleg Man ſah es dem Geſich Schmerzensausbruch ſeine wegte, denn i b ſaß auf der Bank, h ntiſch liegenden? rſchütternd, we 2 un— ſeine Hand ihr tröſtend zuſprack Ist, ob des e' Unrecht is“ wenn du dozu Hot man je ſo was gehört? wenn du duld'ſt, daß dei“ Mädche ſein“ gute denn ſoviel wärſt du dir doch am klaane le könne., daß aus einer Hochzeit zwiſche ter in aller gigkeit nix wer n meim Sohn un' deiner Toch warum dann nit?“ entgetznete der Alte erregt. line kann kaan Menſch was Unrechts nooch⸗ A verſproche—“ Euer Hansjörg hot ihr hummenn u verſpreche'?“ unterbrach ihn die Bäue⸗ . 7—2— 8 „Des glaab ich, daß es Eich recht wär, wenn Ihr Eich den Rodeberger Hof ſetze könnt'! do, wo Eich e' Riegelch e enuff, als daß ich zugeb', daß ſo n alter Kuppler—“ ich leid's nicht, daß Ihr mei nterbrach ſie Hans⸗ jo noch ſo fidel mit dem etzt uff aamol paſſiert! jörg geweſe! 2 Das Geräuf und Frau Schilling erk der nahenden ging es wie ein plötzl 5 j vorſchiebt! Kinde widerfahren war. tete er die Anrede der wie Tretenden, ohne ein 2 oder eine einladende Bewegung Wand ſtehenden Stühle zu machen. „Des muß ich ſage', do geh'n jo ſchöne Geſchichte be. vor, Andres!“ begann Frau S n Mann trat. 7 i Vatter verſchimpfiert „ a igerötetem Gef Kuppler nennt ling, indem ſie wie „Hältſt du dei“ aanzig Kind wenig in Zucht un' Ehr', daß ſich des von de junge Manns⸗ leit' erumknutſche' läßt? n des dei Wilhelmine wü — im Grab tät ſie ſich err Ein Aufflammen zog ül Wie beſchwörend hob er die Rechte und r die verwitterten Züge des alten Mannes. ſagte mit feſter Stimme: „Fraa Schilling, loßt mei Wilhelmine in Ruh'! waaß, daß ich nix Unrechts leid'!“ „So, du leidſt nix Unrechts? waaßt du alſo nit, daß die zwaa do mitenanner charmier'n, it'? Du waaßt des nit un' hiſt nur e' tut, dann Pauline, do hab' ich zu redde!“ unterbrach „Loß mich dera Fraa, die ſich ein⸗ Beſſerem gemacht, wie wir, n. Dann is' es ſo gut! als wär'n ſie Brau paar Schritt devun?“ zung folgt.) 0 Eine Dollar⸗Milliarden⸗Anleihe für b Deutſchland? Die„New York Times“ veröffentlicht einen längeren Ar⸗ Rel, in dem es heißt, aus Neuyorker finanziellen Kreiſen verlaute, daß eine Anleihe von einer Milliarde Dollar zur Rettung Deutſchlands vom wirt⸗ ſchaftlichen Zuſammenbruch einen der hauptſächlichſten Ge⸗ zenſtände der Erwägungen der internationalen Bankierwelt dude en werde, falls in der Ruhrfrage ein Abkommen zu⸗ de komme und eine Einigung mit der Verbündeten er⸗ [ge. Ein Viertel der Anleihe werde wahrſcheinlich ameri⸗ kaniſchen Bankiers zur Zeichnung angeboten werden Der induſtrielle Beſitz Deutſchlands und die von den andern euro⸗ äiſchen Nationen zu leiſtenden Garantien würden die Sicherheit für die Anleihe bilden. Ein Plan, der gegenwärtig von einer Anzahl amerikaniſcher Bankiers erwogen werde, ſehe die Einſetzung eines Generalkommiſſars des Völkerbunds vor, der die Verwendung der aufzubrin⸗ genden Mittel überwachen ſolle. Eine Reihe von Finanz⸗ häuſern hege vollkommenes Vertrauen dazu, daß es ihnen gelingen werde, die Anleiheſtücke zu begeben. 8 Die Pariſer Havasagentur meldet gleichzeitig aus Waſhington, es ſeien dort Gerüchte verbreitet, daß ſich die amerikaniſche Regierung mit gewiſſen Vorſchlägen befaßt habe, die von Frankreich oder England ausgegangen ſeien, und die den Zweck hätten, die Hilfe der Vereinigten Staaten in der Entſchädigungsfrage in Anſpruch zu nehmen. Das Weiße Haus habe allerdings in Abrede geſtellt, daß irgend⸗ eine Anregung dieſer Art eingelaufen ſe: In den hohen n eiſen habe man das Gefühl, daß ſich die Lage in Eur f a ſehr 12 6 habe. Das ſei auch die Meinung des Präſidenten Coolidge, die auf genauen Mitteilungen über die Lage beruhe. Die gleiche Auffaſſung komme auch in den Anſichten amtlicher Perſönlichkeiten und Geſchäftsleute zum Ausdruck, die in dieſen Tagen aus Europa zurückgekehrt ſeien. Die Nachricht braucht noch keine verſtiegenen Hoffnungen 5 erregen, aber ſie liegt ganz in der Linie von Meldungen, ie in der letzten Zeit hin und wieder aufgetaucht ind und ze erkennen laſſen, daß etwas im Werk iſt. Vor allem konnte man nur mit einiger Ueberraſchung leſen, was die United Preß aus Waſhington zu melden wußte, daß nämlich der dortigen Regierung von verſchiedenen europäiſchen Stgatsmännern die Verantwortung für den Ausgang der Wiederherſtellungsverhandlungen zugeſchoben worden ſei und daß die endgültige Reglung auch der Ruhrfrage von einem amerikaniſchen Schuldenerlaß abhänge. Wenn die Waſhingtoner Regierung geſtattet, daß eine ſolche Mel⸗ dung in die Welt geht, dann hat dieſe doch einigen Wert, auch wenn eine Ableugnung hinterher geſandt wird. Wel⸗ ches auch immer die treibenden Gründe für den amerikani⸗ ſchen Frontwechſel ſein mögen, ſo viel darf man als gegeben emnehmen, daß die Regierung von ihren eignen Landsleuten hart bedrängt wird, endlich aus ihrem Hämmerſchlaf zu erwachen und die Folgen abzuwägen, die für Amerika ſelber imweigerlich erwachſen müſſen, wenn das wirtſchaftliche Chaos ſich weiter auswächſt und ſchließlich auf Amerika über⸗ . 5 Die Wirtſchaftskreiſe drüben haben längſt Druck auf die Regierung geübt, ſind aber damit nicht durchgedrungen, Weil offenbar die Finanzkreiſe ihre Zeit noch nicht für ge⸗ daß ſie ihr gutes Geld verloren geben müſſen, wenn ſie Eikropa rettungslos dem Abgrund zutreiben laſſen, denn von Deutſchland allein ſich bezablt machen. das werden auch die zu reiten, das mag ſelbſt dem Amerikaner ſchwer eingehen. reden, und das iſt nach Lage der Dinge ſchon ein Fortſchritt Wird auch auf der europäiſchen Seite ernſthaft und mit gutem Willen auf allen Seiten verhandelt, dann mag am Ende doch noch etwas zutage kommen, was Hoffnung ver⸗ heißt. 0 — Der ſpaniſehe Militärputſch. Die Meldungen aus Spanien ergeben ein immer deut⸗ lücheres Bild von den Gründen und Zielen dieſes Militär⸗ butſches. Die Vermutungen werden immer mehr beſtätigt, in gewiſſen Sonderbeſtrebungen der Katalonier, in der Hauptſache jedoch in jener politiſchen Einſtellung ihren Urgrund findet, die man in Italien als 0 bezeichnet hat. Von einem Kenner Spaniens wird erklärt, daß die militäriſche Erregung gegen die Korruption der Geſchäftspolitiker und die eingewurzelte Nachläſſigkeit der Zivilverwaltung nicht unberechtigt ſei. Die Armee ſei gut diszipliniert und bilde einen geſunden Körper in einem von Krankheitserſcheinungen geplagten Lande. Die jetzige Erhebung ſei nicht mit den herkömmlichen Nötigungen zu vergleichen, die die militäriſchen„Jun⸗ len“, die Geheimbünde ſpaniſcher Militärs auf die Re⸗ gierung auszuüben pflegten. Die Bewegung ſei im Volke wie in der Armee. Es ſei nicht verwunderlich, wenn der König, der die Stimmung des Volkes kenne, ſich mit dem ſpaniſchen„Faſzismus“ ebenſo abfinden werde, wie der König von Italien ſich mit dem Faſzismus abgefunden babe. 5 05 f Es handelt ſich bei dieſem ſpaniſchen Militärputſch alſo tatſächlich um eine Erſcheinung, die dem italieni⸗ ſchen Faſzismus ſehr ähnlich iſt. In faſt allen europäiſchen Ländern war im Laufe des letzten Jahres ein gewiſſer Ruck nach rechts zu beobachten: außer in Italien auch in England nach dem Sturz Lloyd Leorges, in Frankreich nach dem Rücktritt Briands, und auch in Deutſchland iſt in der letzten Zeit eine gewiſſe Eulwicklung nach rechts zu bemerken geweſen. Dieſe auf⸗ fällige Parallele in der politiſchen Ennſtellung der euro⸗ gaiſchen Länder wird ſehr wahrſcheinlich auf eine gemein⸗ fame politiſche Grundlage zurückzuführen ſein. Man geht wohl nicht fehl, wenn man annimmt, daß die Induſtrie all dieſer Länder durch den Krieg eine ſtarke Entwicklung und damit einen Zuwachs ihres politiſchen Einfluſſes erfahren hat, der ſich nun allmählich auch in der Regie⸗ rung der Länder bemerkbar macht. 5 Der Führer der ſpaniſchen Aufruhrbewegung, Graf kommen hielten. Allmählich ſcheinen aber auch ſie einzuſehen, leute ſich aus dem Sinn geſchlagen haben. Die ameri⸗ Laniſche Regierung freilich wird eine harte Arbeit haben, Die Stimmung des Landes für eine Schuldenſtreichung reiß zu machen, nachdem ſie all die Monate über lediglich den Daumen gedreht und erklärt hat, die ganze Sache ginge ſie überhaupt nichts an. Auf der einen Seite zwölf Milliarden Dollar ſtreichen, um auf der andern Seite eine Milliarde als Anleihe an Europa zu geben und ſo die privaten Guthaben Aber man wird jetzt wenigſtens einmal ernſthaft darüber f daß es ſich um eine Bewegung handelt, die einerſeits b Faſzismus 1 Eſkelta, Generalkapitän don Bareel off, erklärte efftent Interviewer, daß ſeine Unternehmung nicht vom Beiſpiel Muſſolinis angeregt worden ſei. Sein Vorbild ſei viel⸗ mehr der Marſchall Prim. In der Tat, an Ereigniſſen, wie wir ſie jetzt beobachten, iſt die neuere ſpaniſche Ge⸗ ſchichte überreich. Marſchall Prim, der Typus des mili⸗ täriſchen Revolutionärs, hat ſeine große Rolle in den ſechziger Jahren geſpielt. Er iſt dann das Opfer eines Attentates geworden. Ob Graf Eſtella eine ſo ſtarke Per⸗ ſönlichkeit iſt wie Prim, ſteht dahin. i * 0 Madrid, 16. Sept. Generalkapitän Primo de Ri⸗ vera in Barcelona erklärte, daß er telefoniſch mit dem König geſprochen habe Dieſer habe das von ihm vorge⸗ ſchlagene Direktorium angenommen, deſſen Präſidium er, der General, übernehmen werde. König Alfons habe fer⸗ ner den Vorſchlag des Generalkapitäns, den Belage⸗ rungszuſtand über ganz Spanien auszudeh⸗ nen, angenommen. Da der König den General Primo de Rivera nach Madrid berufen habe, hat er die Reiſe dort⸗ hin angetreten. ö Faſziſtiſches Programm der Mälitärpartei. Paris, 15. Sept. Der Generalkapitän von Barec⸗ lona, Marquis d'Eſtella, hat einem Havasvertreter fol⸗ gende Erklärungen über den Sinn und die Tragweite der im Barcelona ausgebrochenen Bewegung abgegeben: Die Bewegung zielt auf die Reinigung der Politik ab. Ihr Zweck iſt, eine ſtrengere Anwendung der Geſetze durchzuſetzen, um der Verſchwendung ein Ende zu machen, den Schutz der Arbeit zu ſichern und die Verantwortlichkeit für den Zuſammenbruch in Marokko leidenſchaftslos feſtzuſtellen. Schließlich werden wir den Wechſel in der Führung des Riff⸗Feldzuges verlangen. Wenn unſere Bewegung die Oberhand behält, wird eine neue Politik ausgeführt werden, die eine ſtrenge Unter⸗ drückung der revolutionären, kommuniſtiſchen und Son⸗ derbunds⸗Machenſchaften mit ſich bringen wird, ſoweit dieſe Gruppen auf ungeſetzlichem Wege vorgehen. Gleich⸗ zeitig aber werden wir etwas durchführen, was die Poli⸗ tiker niemals zuwege gebracht haben: eine Geſetzgebung zugunſten der Arbeiter und eine Geſetzgebung, die die Landeseinheit nicht gefährdet und doch den Provinzen ihre freie Entwicklung gewährleiſtet. Die Anabhängigken der Preſſe. Berlin, 16. Sept. Der Verein Deutſcher Zeitungs⸗ 2—— jç—ñꝰ ĩ ùũ hat ſich veranlaßt geſehen, folgende Erklärung ab⸗ zugeben: 55 In der letzten Zeit iſt vielfach und von verſchiedenen Verbänden der Verſuch gemacht worden, unter Andro⸗ hung von Boykott und anderen Schädigungen bei einer Weigerung, Zeitungen zur Veröffentlichung von zum Teil umfangreichen Erklärungen und Artikeln im einſeitigen Intereſſe der betreffenden Verbände zu ubtigen. Auf die gleiche Weiſe wird verſucht, die Er⸗ örterung der Forderungen der Verbände und die freie Kritik einzuſchränken oder zu verhindern. Deshalb ſieht f die fene Vertretung der deutſchen Zeitunge zu ber Erklärung veranlaßt, daß die Preſſe nicht die Intereſſen einzelner Berufsklaſſen uud ihrer Organiſationen zu vertreten hat, vielmehr verpflichtet iſt, Fragen, wie beiſpielsweiſe auch die Beſoldungs⸗ und Steuerfragen oder irgendwelche wirtſchaftlien und poliitſchen Forderungen und Reform⸗ vorſchläge nach Maßgabe der Intereſſen des ganzen Vol⸗ kes in voller zu beſprechen. Ueber die Aufnahme irgendwelcher Einſendungen müſſen allein die zuſtändigen und verantwortlichen Leiter der Zeitungen entſcheiden, die ſich die Freiheit und die Grenze der Kritik lediglich durch ihre mebliziſtiſche Pflicht und die gegebenen Ge⸗ ſetze beſtimmen laſſen. Sie würden ihre Pflichten gröb⸗ lich verletzen, wenn ſie ſich durch Einwirkungsverſuche, wie die hier geſchilderten irgendwie beeinfluſſen laſſen. f 2 N 1 Aus Baden. N Karlsruhe, 16. Sept.(Das Verbot des Süd. Zöeitungsdienſtes aufgehoben. Der kaaniß⸗ gerichtshof zum Schutze der Republik in 1 n aß Verbot der badiſchen Regierung gegen den Süd gend ut⸗ ſchen Zeikungsdienſt aufgehoben und die osten bes Ver⸗ fahrens dem badiſchen Staat übertragen. den Sudb. Zer⸗ tungsdienſt war im Januar 1923 aufgrund des Peſotzes zum Schutze der Republik und des Vertrage oon Ver⸗ ſailles aufgelöſt worden. Die badiſche Kaßterung war; dem Zeitungsdienſt vor, daß er geheinigeh Zwe verfolge, während der Leiter des Zeitun 0 mann a. D. Damm in Heidelberg, behauplete, wismus, Kommunismus und Feindbund bekämpfen wollen. 5 sich . 1 949 8 1 2 62 9 N 6 Loſe 2 Milliarden 400 Millionen Mark erlöſt Zentner Obſt zu ſtehen. Sickingen(Die alte 42 (Amt Bretten), 16. Sept Geſchichte.) Als der 23jährige Metzger d. Banghard auf dem Dache des alterlichen Hauſes eine Reparatur ausführen wollte, kam er mit der elektriſchen Starkſtrom⸗ leitung in Berührung und wurde auf der Stelle getötet. Heidelberg 16. Sept.(Marktſtreik.) Nachdem ſchon die Mannheimer Markthändler wegen der Art der Feſtſetzung der Richtpreiſe den Markt mit chren Erzeug⸗ niſſen mieden, haben ſich jetzt auch die Markthändler in Heidelberg dieſem Streik angeſchloſſen. Die Händler ſind ſowohl von Verbraucherſeite, als auch durch das Bezirksamt darauf hingewieſen worden, daß ſie die Pflicht haben, für die Verſorgung der Bevölkerung zu ſorgen und und daß ihr Streik mit der Entziehung der Handels⸗ erlaubnis beantwortet werden könne. 5 verleger(Herausgeber der Deutſchen Tageszeitung) e. V. eee —— et eee ee 5 dem Streik angeſchloſſen. Werther, 18. Sept. Brand) J Holste ſen ſind drei gefüllte Scheunen und zwei Stallungen dergebrannt. er ber Offenburg, 16. Sept.(Ausgewieſen.) eee heiratete Eiſenbahnſekretär Rudolf Merz in Offe be wurde am 9. Sept. von den Franzoſen aus 2 Cr⸗ ſetzten Gebiet ausgewieſen. Er mußte ſofort nach N öffnung des Ausweiſungsbeſchls in Veglebung 1 dae franzöſiſchen Gendarmen das beſetzte Gebiet ver e aß r Die Familie mußte innerhalb vier Tagen folgen, tie- dense Lörrach, 16. Sept.(Teuer ungdemon 15 gig ö mla nen.) Die Bauhandwerker in Lörrach ſind am 8 5 den außer als Demonſtration gegen die furchtbare Teuerung m die reh Streik getreten. Sie zogen dann in Gruppen vo dg win Fabriken und kleineren Betriebe und zwangen 50 e die i Arbeiter, in ſämtlichen Betrieben die Arbeit nieder ug uf und in Scharen auf dem Marktplatz gegen die Teuerung zu demonrſtieren. Die Temon dan 5 nen ſind ruhig verlaufen. Die Arbeiterſchaft ging den f em über, die einzelnen Fabrikanten im Automobi Ve- Lohnverhandlungen zuſammenzuholen und nach 11 9 1 handlungsort zu transportieren, da man unbeding Die am Freitag zu einer Entſcheidung kommen wollte Arbeiterſchaft verlangt pro Stunde einen Lohm Lebus Goldpfennigen d. h. Nupaſſun an die Preiſe von haben 1 mittel und Bedarfsartikel. Stadt und Regierung eg den Forderungen zugeſtimmt. Auch in den ben 7 iter 5 Gemeinden Weil und Friedlingen haben ſich die 9„45 8 erſ heul, 4 — 10 192 000) Mk. für die teuerſte Sorte. U. d. beſtätigt zu werden ſchien. Auch der hohe Hunbel und WVerteur. Dollur⸗zland: 220 000 000. Der Dollar, der am Samstag nicht amtlich 130 wurde, ſtieg im Berliner Freiverkehr bis 580 7 Millionen Mk., das engliſche Pfund bis auf en Na Mk., angeblich im Zuſammenhang mit höher. dungen aus Neuyork und Schwierigkeiten in dung einer Goldnotenbank. t 100⸗Millionen⸗Noten. Dem„Berliner Tagen nh 6 folge werden in der nächſten Zeit Reichs ebroch, über hundert Millionen Mk. in den Verkehr t i Die Note, die aus weißem Papier beſteht,“ auf einer Seite bedruckt. 4 erde Milliardenſcheine. Wie die Blätter hören am Montag 500⸗Millionen⸗Marknoten und der nächſten Woche 1⸗Milliarde⸗Marknoten in kehr gebracht werden. 2 ä U ö 5 3 na g Die Goldauleihe wird vorausſichtlich am i nb, Mittwoch an der Berliner Börſe erſtmals ang che tiert werden und zwar dürfte die Notierung für einen Dollar lauten. f ichsbar, Reichsbankausweis. Der Ausweis der auhne 1 vom 31. Auguſt zeigt, daß die Inanſpruchn m ue Bank während der letzten Auguſtwochen 1 Junih ſtrophalen Tempo der Vorwochen fortſchritt auf 7 halb Monatsfriſt haben Anlage und Notenumuchs 1 rund verzehnfacht. Der VBanknotenumlauf ei,„ nicht weniger als 389,3 auf 663,2 Billionen 156 0 1 Goldbeſtand verminderte ſich insgeſamt un e Goch, 510,5 Millionen Goldmart, und zwar nahm 4 kaſſenbeſtans um 2,9 Millionen Goldmar ö rend das Golddepot im Auslande einen klenn. gang um 1˙8 Millionen Goldmark aufweiſt. i tswos, zen aus unedlem Metall floſſen in der Beskaff 0 1,1 Milliarden Mk. ab. Die Reichsdarlehen gz höhten ihre Ausleihungen um 1,2 auf k. Sie lieferten einen dieſer Zunahme Betrag an Darlehenskaſſenſcheinen an die 2 ab, deren Beſtände ſich infolgedeſſen auf 14, Mk. ausdehnten. a greift fle Mehlpreiſe. Am Samstag ſtiegen die Pre Weizenmehl Nr. O auf 700—800 Mill. für den zentner infolge der geſtiegenen Deviſen. hung er Ter Margarinepreis hat wieder eine Erhöh(ſeil 0(ei fahren. Er ſtellt ſich jetzt auf 14 895 00 7840 600) Mk. für die billigſte und 19 364 0 4 tier e Berliner Produktenmarkt, 14. Sept. Es sche 1 in Millionen. Weizen, märkiſcher 126. la ri ſcher 125— 134, gut behauptet; Roggen, 1027710 1 103—106— 105, preishaltend, pommeriſcher„4 1 ſchleſiſcher 102107, behauptet; Sommergerſſchle 15 130, ſehr feſt: Haber, märkiſcher 106109, 101-106, weſtpreußiſcher 101—406, ruhig! mehl 480— 510, behauptet: Roggenmehl 340 ape Weizenkleie 701 Roggenkleie 65— 70, matt: ape u 1 bis 160, feſt: Vikkorigerbfen 230.250, e 1 8085; Trockenſchnitzel 60—61; Torfmelaſſ 55; Kartoffelflocken 95100. 11 Mannheim, 14. Sept. Dem Kleinvieh mi, Kü 15d ren 16 Kälber und 440 Ferkel zugeführt. Ferkel 180 1 wurde ein Marktpreis nicht veröffentlicht. 5 4 Läufer koſteten bei mittelmäßigem Geſchäft en Mill. Mk. it wu, Rastatt, 14. Sept, Auf dem Vieh maren e bezahlt für Kühe 5 Milliarden, für Kalbinne Kü liarden, für Rinder 5—3 Milliarden und fn p 1 Milliarde. Geſchäftsgang langſam. r in Haar Tettnang, 14. Sept. Der ruhige Einkauf Mi li 1 fen wird fortgeſetzt. Bezahlt wurden bis egt 622 den. Es sollen auch noch höhere Preiſe ange!“ den ſein. 1923. 1 Gute badiſche Getreideernte im Jahre Er 7 Nach den Angaben der Saatenſtands⸗ urnteer hel, 1 berichterſtatter laſſen ſich die diesjährigen Er ßen niſſe des badiſchen Getreidebaues folgendernn anſchlagen: Haber 746 000 Dz., Winterweizen Di., Sommergerſte 667000 Tz., Winterroggen Dz., Spelz(auch im Gemenge mit Roggen, miſſe 000 zen 332 Dz. Minder wichtig ſind die Erträge ah, —— * 22— 2—— — 7 = * N 2 ————— S. . . — Die Atmosphäre des Planeten Den Man hat immer geglaubt, daß die Gas güne Venus umgibt, von ähnlicher Beſchaffenheit ſei 3 hülle der Erde, zumal da dieſe Annahme durch tungsergebniſſe berühmter Aſtronomen wie gen Praneten dertfere darauf hin, daß die Sonmen⸗ * Wolkendecke zurüß geworfen werden. Vor ribe eit iſt nun auf der Mt.-Wilſon Stkernwarke in us eine eingehende photographiſche Unterſuchung des trums vorgenommen worden, wobei man zu dem 5 ben Bachenden Ergebnis kam, daß ſelbſt unter den günſtig⸗ 5 chtungsbedingungen keine Spur von Waſſerdampf erſtoff auf dem Planeten zu entdecken war. Danach wir eine vollſtändige Aenderung der Anſchauungen nüſſen . 7 5 daß unſeren Nachbarplaneten vornehmen; wir wiſſen nur, dußer Ein 0 be 8 inein unklare dense augenblicklich faſt noch garnichts über die Zuſam⸗ ng der Venuslufthüllemaſſe ſagen können. Ganz im 18 wir auch noch über die Venusmaſſe, da dieſe chung den. Beſtandteilen der Atmoſphäre von der Um⸗ 5 5 um die eigene Axe abhängig iſt. Ueber die Ge⸗ ü gkeit dieſer Umdrehung wiſſen wir genau ſo wenig, er die Atmoſphäre, und auch die neuen Meſſungen 1 bu. beine Klar Wilſon Sternwarte können in dieſer Frage 5 heit ſchaffen. Damit ſtürzen Kuchtigkeit der Luft, Niederſchl N 0 der Organismen auf de alten Die Behauptung jedoch, daß aurückgeſtrahlt werde, läßt ſich Gehäuſebauende Schmetter! auch alle Annahmen Pflanzenwuchs und tut Venus in ſich zu⸗ s Sonnenlicht von aum widerlegen. aupen Schmetterlinge iſt 2 erkenswert; es ſind Raupe n n anzutreffen ſind. alert n Gehäu ſe, in dem kleine Pflanzenteile, ägt die Raupe ſtets e ſonderbaren Gebilde att ſich bewegen oder am Baumſtamm feſt⸗ ehen. Die ausgebt chmeklerlinge ſind nich; iſten Pſychiden ſind ehlen ihnen Augen, uind die madenförmi⸗ de. Die meiſten dei mt 15 f ein daf überhaupt nicht oder ö 51 auf ihn hinauf, während die normal ausgebilde⸗ nchen umherfliegen können. Der Käfer mit dem fremden Kopf ger Zeit wurde bekannt, daß es Wiener Gelehr⸗ n ſei, dei Waſſerkäfern die Köpfe zu entfernen und s inte 05 zu vollkommener Anheilung zu bringen. Beſon⸗ ge nb Pant waren jene Fälle, wo die Köpfe von Männ⸗ 0 dan Vor ein . gelunge 0 eibchen miteinander vertauſcht wurden. Es zeigte 90 daß ein Weibchen mit Männchenkopf ſich nun auch unkler 5 Männchen benahm. Nunmehr iſt es Dr. Walter rt ch gelungen, die Köpfe zwiſc Käfern verſchiede⸗ 0 9 untereinander auszutauſchen. ſſerküfer mit Gelb⸗ aun wie und umgekehrt benehmen ſich ald nach der Opera⸗ de normale und geſunde Tiere, freſſen mit dem artfrem⸗ Ao i 1 und verdauen ordnungsgemäß. Die Tiere zeigen Auzelne geen, Lebensfunktionen keinerlei ernſte Störungen. . die infolge der vertauſchung ein⸗ 5 95 recht bemerkenswert. So bleichen die gelben 5 Gelbrands aus, der früher glänzende Panzer chwarz, wenn ihm ein Kopf eines pechſchwarzen 5 aufgeſetzt wird. 1 Giftige Miesmuſcheln ict As entlich treten nach Genuß von Miesmuſcheln Ver⸗ die erscheinungen auf, die beſonders während des Kriegs, tel ppi tesmuſchel eine gewiſſe Rolle als Volksnahrungs⸗ 59 abel häufiger zu beobachten waren. Es hat ſich Fellen delt, daß ſolche giftige Muſchein immer von ſolchen Apfer amen, an denen das Waſſer geringe Spuren von tele alzen enthält. Die Kupferſalze werden in der zend derdrüſe der Miesmuſchel geßdeichert, ohne anſchei⸗ unn Sm Tier ſelbſt zu ſchaden. In der Muſchel bildet ſich U e giftig einfurtergrün, das auf den menſchlichen Organis⸗ ſpferſa 9 wirkt. Miesmuſcheln, deren Wohngewäſſer durch knesfa gige Abwäſſer verunreinigk werden, dürfen alſo n, da fi für die menſchliche Ernährung verwendet wer⸗ . ie leicht Vergiftungen herbeiführen können. es ist Süßwaſferſchwämme als Heilmittel ſt kaum bekannt, daß die in Deutſchland häufigen vaf erſchwämm 8 1 g 9 70 gege me das Rohmaterial eines wichtigen Han⸗ uſtandes bilden. Die getrockneten und pulverſierten 6 a 5 ergeben das Badiaga⸗Pulver, das früher aus eingeführt wurde und in der Homöopathie Ver⸗ findet. Da die Einfuhr aus Rußland längſt aufge⸗ zgeiſt der Preis für das Badiaga⸗Pulver ſehr geſtiegen. enden aſſerſchwämme bilden in ſtehenden und langſam auf Wdewäſſern einen braunen oder grünlichen Ueber⸗ ſte Geſt urzeln, Aeſten, Steinen uſc und zeigen verſchie⸗ ige Gebilde ſie bilden verzweigte Bäumchen, klumpenför ⸗ den lde bis Kindskopfgröße oder flache Ueberzüge Der ö getran ßeren Verunreinigungen geſäuberte Schwamm ocknet und dann einfach zerrieben; die beſte Zeit 0 einfachen ſind der Auguſt und der September. Das auf ah gert che Weiſe gewonnene Badiaga⸗Pulver wird dann opc tet und mit Alkohol ausgezogen und findet als u ulgten che Tinktur Anwendung gegen Muskelſchmeꝛ zen, Hen, Skrofuloſe uw. e ien te ein Er ferin un entiſ pfen J. 71005 05 4. Das macht nach dem heutigen Dollarſtand für 880 Gh r mark.! Der Käufer berechnete ſchnell, daß 000 S000 Mark 17 500 Stück Zwanzigmarkſcheine oder werhalt Zehnmarkſcheine, alſo einen ganzen Ruckſack den hen könne und empfahl ſich ohne zu kaufen, ſind bilerten:„Dann verwende ich lieber Geldſcheine— illiger 1. „ 24 lei benlebende Körperteile. Der Tod tritt in vielen ſonde t gleichzeitig für alle Teile eines Organismus u igern viele der verſchiedenen Gewebe eines Tieres des lä Tätigkeit noch fort, nachdem das Weſen als ders bf als tot zu betrachten ist. Dieſe Tatſache tritt den g ei niederen Tieren hervor. Es können Zellen ü. roſchenen einer Muſchel oder aus der Luftröhre eines data des herausgenommen werden die dem mit einem den dewaffneten Auge durch Bewegung der auf ihnen feinen Härchen noch Lebenstätigkeit verraten, enn ſolche au. Einem Körper herausgenommene Zellen mit einer nährenden Löſung verſorgt werden, ſo können ſie noch länger am Leben erhalten werden. Zellen aus dem Gehirn eines Froſches bleiben unter ſolcher Behandlung über eine Woche lebendig, was ſich durch ihre Geſtaltsände⸗ rungen unter dem Einfluß eines auf ſie ausgeübten äußeren Reizes kundgibt. Das Herz vieler Tiere fährt nach ſeiner Herausnahme aus dem Körper noch lange zu ſchlagen fort Das Froſchherz ſchlägt ſtundenlang, das einer Schildkröte oder Schlange noch mehrere Tage nach dem Tode des Tieres, 5 Beethoven pflegte dann und wann recht zerſtreut zu ſein und beſonders, wenn ihm irgendein muſikaliſcher Ge⸗ danke kam, vergaß er völlig, wo er ſich befand und bemerkte nichts von dem, was um ihn her vorging. Eines Tage⸗ betrat er gegen halb drei Ahr das Gaſthaus„Zum Schwan“ auf dem Mehlmarkt zu Wien, um ſein Mittagseſſen ein⸗ zunehmen. Ohne wie ſonſt die übrigen Gäſte zu begrüßen, ſetzte er ſich auf ſeinen gewohnten Platz; der Kellner brachte die übliche Flaſche Wein und legte die Speiſekarte daneben. Aber der geniale Tondichter achtete nicht darauf. Mechaniſch zerbröckelte er ſein Brötchen, zog dann ein kleines Heft aus der Taſche, ſtützte den Kopf ſinnend in die Hand und ver⸗ blieb etwa bis ſechs Uhr in dieſer Stellung, ab und zu einiges in das Büchlein ſchreibend. Plötzlich ſprang er empor:„Kellner, zahlen!“—„Aber Euer Gnaden haben ja gar nichts verzehrt“, entgegnete der bedienende Geiſt, Beethoven ſah den Kellner einen Augenblick erſtaunt an. „So?— Auch recht!“ meinte er dann, ergriff ſeinen Hut und— ging. 5 f * Schweizer Sprichwörter. Der Faulenz und das Lüderli, ſie ſind zwei Zwillingsbrüderli.— Die rotzigſten Jungen werden die beſten Kerle.— Kleine Kinder— kleine Sorgen; große Kinder— große Sorgen.— Iſt die Mutter noch ſo arm, gibt ſie doch dem Kinde warm. Verſchiedene Schweizer Sprichwörter ſind deutſchen Urſprungs. f 1**. 8* Wenn keine Zeitung mehr erſcheint Der Verein Bayer. Zeitungsverleger hat bekannk⸗ lich infolge der kakaſtrophalen Entwicklung im Druck⸗ gewerbe durch Papierpreis- und Lohnſteigerungen eine Schließung der Betriebe in Ausſicht genommen. Im Hinblick auf dieſen Beſchluß leſen wir folgendes in der M. A. A.“ und empfehlen die Lekküre dringend der Beachlung auch unſerer Leſer. Der geneigte Leſer ſchaue nur genau hin, denn das, was droht, geht ihn ſehr bedeutend an! Wenn keine Zeitung mehr erſcheint, gibt es auch keine Leſer mehr! Wer möchte beſtrei⸗ ten, daß heute Millionen unſerer Volksgenoſſen nichts an⸗ deres denn die Zeitung leſen? Von denen, die nur den Kurs⸗ zettel oder die Speiſekarte leſen und ſonſt nichts, von denen ſpricht man überhaupt- nicht. Um ſo mehr aber von jenen, die„nur“ die Zeitung leſen. Ihnen ſei einmal vorgeſtellt, wie es ſein mag— morgen müſſen wir vielleicht ſchon ſagen— ſein wird, wenn die Zeitungen verſchwunden ſind. Die Gefahr des alle der deutſchen Preſſe iſt, das braucht heute nicht mehr lang und breit aus⸗ inandergeſetzt zu werden, auf dem Höhepunkte. Bei dem 250 000fachen des Kilopreiſes für das Druckpapier vom Fried ziſe, bei Löhnen von 36 Millionen Mark für den 3 zen ſind fachmann Woche igen, daß war, von und n rlan, a 2 Kataſtrophe hereinbre 1 U ſchon angeme Der Leſer wird d 0 2 5 1 zeſer ſch wenn Zeitung mehr kommt? hm tun u. dem man A Stelle angekommen war„Wo bleibt denn r die Zeitung!“— Ach ſo, richtig, es iſt je daß ſie nicht mebr erſcheinen würde Tage dasſelbe. Es fehlte etwas, mar aber es kam nicht. Und bald war eine Leere entſtanden, die einfach zuwider war.„So kann das auf die Dauer nicht bleiben.“ Man geht aus, geht nachſehen, ol man nicht dach wo eine Zeitung auftreibt. Vergebens, zv ſpäft. Die Zeitungen haben ihr Erſcheinen eingeſtellt. ſen Tagen immer wie⸗ jemacht, daß die Zeitung für hens wichtig, ſondern geradezu lebens⸗ Die Zeitung, iſt heute für gafft Tag um r Weltkenntnis 57 einer ſo hübſchen nur heute wi mitgeteilt worden. Fatal. Am nä erwartete etwas, Woher ſoll 1 in geht und ihn morgen ſiche n wird, als aus der Zeitung! Und woher ſo üurmenſch heute den Stoff nehmen, ſein Weltbild zu formen und ſein eigenes Verhalten ſoweit ſein unmittelbarer Vor⸗ und Nachteil in Frage kommt, einzurichten, als aus der Zeitung l 5 Der Kulturmenſch will nicht bloß, ſondern er ſoll, er muß an der Palitik teilnehmen, ſeines Landes wie der Umwelt. i Zeitung. Für gewöhnli ein aftiyer Lehens, muß der i lich zum völlig paſſiven einer on der er ſich meiſt keine enſchaft gibt, durch die Zeitung über die Politik unter⸗ richtet wird. Wer ſoll oder kann da an die Stelle der Zeitung treten: mündliche Mitteilung, Verſammlungen? Die wür⸗ den unmßolich, denn, auch wer da die Vermittelung über⸗ nehmon mürde, hätte keinen Nachrichtenſtoff. 8 Man muß noch weiter geben und ſagen, daß Zeitungen beſtehen, iſt eine Sache des Gemeinwohls, eine Sache des Vaterlands, des deutſchen Volks. Wie könnte die Pflege des mas das Moroon bringt. In der äußeren Politik ſtehen wir vielleicht vor Wendungen— iſt es denkbar, daß man ohne * 1 1 J 5 N Hennnkts davon als Kufturmenſch dahinleben könnte! Sie gehen ja jeden von uns on, ſo unmittelbar wie es nur immer ſein kann. Sind wir doch wieder im Krieg, und der Krieg, das haben wir jetzt ſeit neun Jahren gelernt, läßt keinen un⸗ geſchoren. Das Wort:„Mich geht's nicht an, ich kümmere mich nicht drum“, kann morgen ſchon in das wehe Gegen kel gewandelt ſein. b 85 Voir ſchließen: Die Zeile els wirtſchaftliches Unter men, das ſie ſa auch iſt bat das Recht und der en zen wegen, die on ihr hängen auch die Pflicht an ſich t zu denken. Und ſie int es guch. wenn ze mit drin gen Notrufen an die Leer berantrikt. Aber die ng ie auch nicht. daß ſie eine Einrichtung der öffentlichen fahrt iſt. die einen wichtigen. unbedingt notwendigen uf zu erfüllen hat als Kulturfaktor, als Ausdruck und er der öffentlichen Meinung, als Mithelfer an der geiſti⸗ twicklung der Zeitaenoſſen, und dieſen ſich ſoſbſt zu lten, iſt nicht nur eine Sache der Annehmlichkeit für den r, nein, ſie iſt eine unbedingte Notwendigkeit. Ungehen“ er hat bisher jedes Zeitungsunternehmen von ſig ehracht, nun iſt es auch an der Gemeinde ſeiner opfern. R 0 ne S N ep— 5 1 . ö rau. — 1 * NN N e 33 Das Reich der —„525 Wie verbilligt man die Wäſche. beim Waſchen, man Im folgenden ſoll ein on von erheblicher — n Reinigungspro⸗ Gutes Einweichen daß 12 2 110 0 e WMäſche er⸗ dringliche ſchen) wi Bei den und lange mangelhaft oder. heutigen hohen Anſch 8 doppelt ins Gewicht, daß ſo mit dem guten weitgehende Schonung des Gewebes erzi ſchadet i der Wäſche mehr als zu langes Ko aufreibende Behandlung auf dem Waſchbrett. N die Wäſche zweckmäßig über Nacht vorweichen, indem man ſie abends vorher in einer ſchwachwarmen Bleichſodalöſung eingeſetzt hat.— Kriſtall⸗ oder Stückſodg. eignet ſich zur Wäſchebehandlung nicht ſo gur, wen vie Wuſtye var deren andauernde Verwendung leicht einen gelblichen Schein an⸗ 1 11 1 oda iſt gleichzeitig ein gutes Mittel, hartes, d. h. kalkhaltiges Waſſer für den Waſchprozeß geeignet zu machen; ſie hat nämlich die Fähigkeit, den übermäßigen K halt des Waſſers zu binden. Kommt nämlich Seife s ſeifenhaltige Maſchmittel mit Kalkſalzen zuſammen, ſo verbindet ſich ein Teil des Seifengehaltes mit den Kalk⸗ teilchen zu ſogenannter Kalkſeife, die damit für den Waſch⸗ prozeß verloren geht und die Wäſche leicht verſchmiert. Gramm Kalk iſt imſtande, etwa 20 Gramm mittelguter ife oder die entſprech a iegt auf der 8 5 ch beim K Bleichproz Verkürz * Die Jwiebel als Arzuei 4 So geſucht und bekannt die Zwiebel in der Küche iſt, ſo wenig bekannt iſt ſie als Heilmittel. Und doch wohnt der Zwiebel eine außerordentliche Heilkraft inne. So iſt z. B. gegen Huſten und Heiſerkeit der einfach zu bereitende Zwie⸗ belſaft ein vortreffliches Mittel, das beſonders von Kindern gern genommen wird. Zur Herſtellung des Saftes wird die Zwiebel in kleine Stücke geſchnitten und dieſe in eine weit⸗ halſige Flaſche gefüllt. Dann wird Zucker darauf geſchüttet und das Gefäß an einen mäßig warmen Ort geſtellt. Der Saft, der ſich dort nach mehreren Stunden entwickelt, wird den Kranken teelöffelweiſe eingegeben. Die gute Wirkung iſt nach kurzer Zeit ſchon zu bemerken. f Auch bei Behandlung von Geſchwüren bewährt ſich die Zwiebel außerordentlich gut. Es iſt hier nur nötig, daß man ein genügend großes Stück Zwiebel, das die ganze Ge⸗ ſchwulſt bedeckt, aufbindet, und ſchon nach Verlauf einer Nacht hat die Zwiebel das Geſchwür erweicht und alle Ab⸗ ſonderungen herausgezogen. Iſt das Geſchwür noch ſehr unreif, ſo muß das Auflegen des Zwiebelſtückes natürlich wiederholt werden. Das Mittel iſt vollkommen ſchmerzlos, beſeitigt jede Entzündung, wirkt kühlend und unterſtützt den tatürlichen Heilprozeß. Stadt und Land. Woſtverkehr mit dem Ausland ember 1923 ͤ an: für Poſt⸗ 85., nach Ungarn und Tſchecho⸗ 3 Mk.; für Briefe bis 20 Gramm de weiteren 20 Gr.(Meiſtgewicht 2 5., zach Ungarn und Tſchechoſlowakei 813 M., jede weiteren 20 Gr. 375 000 Mk.; für Den dfachen für je 50 Gr. 150 000 Mk. Neue Werbeppekung der Telegramm⸗ und Tele⸗ pugnathbsen. Am Freitag abend wurde im Reichs⸗ 8* often geſchwfen, die Telttkamm⸗ und Te lephongsbühren, die am Montag in Kraft zveten ollen infolge der weiteren Währungsverſchlech⸗ ——— der Röteft Geerkeſchartstnkernatkongte, zu den köm⸗ menden Ereigniſſen bereit ſind. Franzöſiſche Spitzelwerbung. Ein Reichswehrſoldat alte er iſſe 1000 zeit auszubitten, die er dann Donnerstag ſtießen bei Venedig Die 4 Flieger, terung nochmals zu verdoppeln. Es koſtet alſo aus Würzburg, der ſich zum Beſuch ſeiner vom Montag ab ein Telephongeſpräch bis 5 Kilo⸗ ins beſetzte Gebiet begab, wurde dort feſtgene meter 300 00 Mk. Die Telegrammgrundgebühr be⸗ Die Franzoſen boten ihm eit t. ragt 300 000 Mk. für Ferntelegramme und 400 000 100 Franken, wenn er al M. für Ortstelegramme. Die Wortgebühr beträgt ſie Spitzeldienſte machen wi 490 000 Mk. für FJerntelegramme und 200 000 Mk. für jede Angabe üb nili für Ortztelegramme. ö Franken. Nur mit großer M unte D ö„ 8 Buntes 8 ö 0 Flucht benut ir. En e Fliegertod. Am Zür Wächahmung bhlen. Ein füffger ö Flieger Ilm 2. 75 kaufte an Aen. rd 5 1 zwei Flugzeuge in einer Höhe von 700 Metern zu⸗ Semmeln und ſuchte ſich von den umſtehenden Kin⸗] ſammen und ſtürzten in die Lagune. dern die ärmſten heruus, beſchenkte jedes mit einem ö darunter 2 Offiziere, wurden getötet. Semmel und einem Ei, das er jedesmal aus ſeinem Koffer holte, wie weiland der große Zauberer die Ge⸗ —— aus ſeiner Wunderkiſte⸗ Der Bauernburſche er⸗ hlte, daß ihn ſeine Mutter, eine Bäuerin in der Nähe von Donauwörth, nach geſchickt habe mit dem Auftrag, den armen Münchener Kindern et⸗ was zu bringen. Wer machts nach? 3 5 Ein neues Berfänren der Süßmoſtbereitüng. Unter außerordentlich zahlreicher Beteiligung aus Württem⸗ berg und den benachbarten Ländern, ſelbſt aus der Schweiz und Siebenbürgen, führte bei zwet vom würt⸗ tembergiſchen Landegausſchuß für gärungsloſe Früchte⸗ verwertung veranſtalteten Landeskurſen am 1. und 3. September in der Haushaltungsſchule des Schwäb. Frauenvereins Obſtbaulehrer Baumann aus Buchen⸗ dach i. B. ſein neues in langfährigen Verſuchen er⸗ probtes Verfahren vor, wonach in jedem gut erhaltenen Holzfaß ohne große Ausgaben die wertvollen Obſt⸗ ſäfte unvergoren zu fortlaufendem Anzapfen aufbe⸗ wahrt werden können. Anſchließend zeigte Fr. Bihler⸗ Stuttgart die neueſten Weiſen der Bereitung von un⸗ dergorenen Fruchtſäften für den Haushalt. Zur Be⸗ ſchaffung der für das neue Faß⸗Verfahren nötigen Ge⸗ räte hat ſich eine Gerätevertriebsſtelle mit einer be⸗ bonderen Niederlaſſung bei der Früchteverwertungs⸗ e it in Stuttgart, Böblingerſtr. 26, gebildet. Die bahnbrechende Erfindung Baumanns kann ſomit chon in dieſem Herbſt ausgenützt werden. Wutgteiſfung des Expreßzuges der trausſibiriſchen Bahn. Einer Meldung der„D. Allg. Ztg.“ aus Paris zufolge entgleiſte in Omsk der Expreßzug der transſibi⸗ riſchen Bahn. Man zählt 82 Tote und 160 Verwundete. FJurchtbare Erploſion. Nach einer Meldung aus Neu⸗ vork ſind beim Umbegen auf Güterwagen 1000 Kiſten mit rauchloſer Munition explodiert. Vier Perſonen wurden getötet und 20 verletzt, darunter 15 ſchwer. Die Exploſion war ſo ſtark, daß fahrende Autos in der Umgegend umgeworfen wurden. 2 Ein grauenhafter Selbſtmord. Der Steindrucker Paul Schlag in Magdedurg ſprang in eine mit flüſſigem glühenden Eiſen gefüllte Gießpfanne. Die umſtehen⸗ den Arbeitskollegen ſahen nur eine mehrere Meter hohe Stichflamme und dann die verkohlten Knochen herumfliegen. Der Unglückliche ſcheint die furchtbare Tat in einem Anfalle von Geiſtesgeſtörtheit getan zu haben. Ein billiges Kirchenfundament. Die Arbeiten zur Verſtärkung des Fundaments an der Pfarrkirche in Reinſtetten, OA. Biberach, ſind durch den Verkauf des übriggebliebenen Zements und der Bauhütte zum Ab⸗ ſchluß gekommen. Es wurden dabei nicht bloß ſämt⸗ liche Baukoſten gedeckt, ſondern auch erhebliche Ueber⸗ ſchüſſe erzielt. So baut man mit Gewinn— aller⸗ dings aber nur mit einem zahlenmäßigen! Schulgeld in Naturalien. Um das Schulgeld wert⸗ beſtändiger zu machen, wird jetzt nach Goldmark oder in manchen Gegenden nach Naturalien gerechnet. So iſt das Schulgeld für die höheren Schulen in Oelde monatlich auf ein Pfund Butter, für auswärtige, ſo⸗ fern ſie Ländereien beſitzen, auf 40 Pfund Roggen feſtgeſetzt worden. Tie bolſchewiſtiſche Preſſe über die Lage Deutſch⸗ lands. In der 1 bolſchewiſtiſchen Preſſe Ruß⸗ lands finden ſich Aufſötze über die innere und äußere Lage eutſchlands, die übereinſtimmend als troſtlos bezeichnet wird. Zwiſchen den Zeilen lieſt man eine gewiſſe Schadenfreude über den kataſtrophalen Sturz der deutſchen Reichsmark. Man rechnet allgemein mit einer Kapitulation der deutſchen Regierung in der Ruhrfrage vor Frankreich. Gleichzeitig geht aus der bolſchewiſtiſchen Preſſe hervor, daß mit großen Um⸗ wälzungen in Deutſchland gerechnet wird und daß die Sowjetregierung und ihre Beauftragten, das Exe⸗ kutivkomitee der kömmunißtiſchen Internalionale und —ͥ ͤ———— — tagsvorſtellungen werden 400 000 bis 89 Ausſandsgauner. Im Juli 1922 ließ ein reicher Mann in Rußland, der wohl ſeinen eigenen Leuten nicht mehr traute durch das deutſche Konſulat in Moskau drei Pakete mil Schmuckſachen, Edelſteinen, Gold und Silber, deren Wer mit 1000 Pfund Sterling angegeben war, nach Berlin ſchaf⸗ fen und bei der Reichsbank in Verwahrung geben. Die Pakete ſollten nach dem Verwahrungsſchein nur herausge⸗ geben werden, wenn die Perſon des ſie Zurückverlangenden und die Berechtigung durch einen Notar beglaubigt war⸗ Vor einigen Tagen kam nun derjenige, der die Koſtburkeiten nach Deutſchland geſchickt hatte, nach Berlin und wollte die Pakete abholen. Auf der Reichsbank mußte ihm eröffnet werden, daß die Pakete bereits von ſeiner Frau abgehoben ſeien. Die Kriminalpolizei ſtellte feſt, daß ein aus Rußland Zugewanderter, der in Berlin⸗Steglitz wohnt, auf Grund gefälſchter Papiere ſich die nötige notarielle Beglaubigung hatte ausſtellen und durch ſeine Frau die Wertſachen ab⸗ holen laſſen. Der Gauner iſt verhaftet. Milliarden ⸗Steuerhinterziehungen. In Wien erregte es ſeit einiger Zeit Aufſehen, daß eine Reihe von Einfuhrwaren namentlich Kakao, Kaffee, Tee, Spiritus uſw. trotz der ſehr hohen Zölle zu verhältnismäßig niederen Preiſen in vielen Geſchäften käuflich waren. Auf Grund von Anzeigen wurde nun entdeckt, daß eine Reihe von Geſchäftsleuten und Händ⸗ lern die Zollwachbeamten in Bruck an der Leitha beſtochen hatten, die Waren unverzollt zu laſſen in der Weiſe, daß die Waren, die aus dem Ausland angeblich durch Oeſterreich durchgeführt und in ein anderes Auslandsgebiet befördert werden ſollten, unverzollt in Oeſterreich blieben, während die Zollbeamten die falſche Beſcheinigung ausſtellten, daß die Waren richtig das öſterreichiſche Gebiet verlaſſen haben. Bie jetzt ſind 12 Beamte und 35 Geſchäftsleute verhaftet; letztere müſſen im Ausland eine Anzahl Mitbetrüger haben, die unter einem beſtimmten Kennzeichen die Waren an erdichtete Adreſſen außerhalb Oeſterreichs als Durchfuhrgüter aufgaben. Die Betrügereien reichen mindeſtens ein Jahr zurück. Der Schaden für die Staatskaſſe iſt auf 25—30 Milliarden Kro⸗ nen zu berechnen. Ueber die Lage der Skaatsoper in Berlin machte Inten⸗ dant v. Schillings auf einem Teeabend, den der preußiſche Miniſter Voelitz den Berliner Preſſevertretern gab, Mittei⸗ lungen, die um ſo intereſſanter ſind, als ſie auch für die übri⸗ gen großen Bühnen, beſonders in Süddeutſchland, Geltung haben. Schillings wies darauf hin, daß die Deutſche Oper, eine Pflanzſtätte der Kunſt, eine Werdeſtätte der Künſtler ſei und bleiben müſſe. In ganz Europa ſei heute kein großen Wagner⸗Heldentenor und keine hervorragende Koloratur⸗ ſängerin aufzutreiben,— ſie alle folgten dem Ruf des Dol⸗ lars. Die Berliner Staatsoper ſei an jedem Abend auf eine Einnahme von 1 bis 3 Milliarden Mark angewieſen. Bei ewöhnlichen Aufführungen ſeien die Eintrittspreiſe auf 300 000(zwei Straßenbahnfahrten) bis 6 Millionen Mark feſtgeſetzt. Ausländer zahlen das Fünffache. Für Sonn⸗ 8 nen Mk. ver⸗ o⸗Gaſtſpiel) 8 9 langt. An einem ihrer größten Abende( hatte früher die königlich 45 000 Mark, nach heutiger Ausgaben der i Milliarden, f Aus der Wien viele Möbel und ſonſtige 9 Teppiche, Fenſtervorhänge, Bilde geſtohlen worden. Endlich gelang es, den Oberdieb in der Perſon des Schloß⸗ aufſehers Marek, der zugleich Obmann des Betriebsrats iſt, zu verhaften. Marek hat mit einer Bande von Stehlern und Hehlern die Gegenſtände teils verkauft, teils gegen Bezah⸗ lung an Filmfabriken vermietet. In ſeiner Wohnung wurde noch ein ganzes Lager ſolcher Möbelſtücke gefunden, dazu große Mengen von Lebensmitteln aus den Hilfsſammlun⸗ gen, die in Näumen der Hofburg untergebracht waren. b lung der Welt beſitzt das Bri⸗ h dreijähriger Arbeit iſt vor i ſtellt worden. n, darunter don zolution ſehr de, wertvolle 1 4 . 1 *. 3 ————ꝑ— je eine Mark in Gold. mel binweis. Auf die in buttge Nine Freitag, 21. Sept.: E, Reihe 4, 2. Vorſt: mittl „ A, 225 787 Schmetterlinge im AT 2rd verſchredenen 398 000 Käfer in 67 300 verſchiedenen Arten. N Die Skädtiſche Straßenbahn in Berlin wu Geſellſchaft m. b. H. umgewandelt, da der immer ſchlechter wurde. Im Auffichtsrat wel, ſtratsmitglieder und 7 Beigeordnete ſowie 110 Sachverſtändiger ſitzen. Vom Samstag bis ſoll der Betrieb ruhen und am Montag beſchrän men werden. Falſche Scheine, die echt ſind. In München! Händler aus der Pfalz feſtgenommen, die für vermeintlich falſche Millionenſcheine der Reich hatten. Die Reichsbank hat aber die in Köln an Ueberdrucke als echt erklärt. Eine„billige Woche“ hat für Berlin mit duch e 00 U00 11 tember begonnen, wo folgende Preiſe in Kraft 5 ßenbahn Einzelfahrt 350000 Mk., Omnibus 75 Hochbahn 200.000 Mk. Milch 1 260 000 Mt. 0 Brot 3 000900 Mk., ein Kubikmeter Gas 1 000 Die Sowjetregierung hat die Solowetzki⸗Inſ f 85 2. Verbannungsort für politiſche Gefangene gemilh a ſeln ſind ſchwer zugänglich und 7 Monate im en wegen der Vereiſung vom Schiffsverkehr aubg T 0 den bis jetzt dorthin verbrachten Gefangenen nk che 500 el ale il abt ttf wilden 1 4 1 D . . „ — 1 74 Kunde mehr vernommen. 90. Das Geſpenſſerſch, In der Nähe des (Algier) erhob ſich kürzlich aus den Wellen pl a e eines großen Schiffs und gleich darauf fee eta Wenige Augenblicke darauf trat eine heflige in und Tauſende von Trümmerſtücken flogen hoch dee beta! 8 Dann verſank das Schiff wieder ins Meer. Hei f den zahlreichen Fiſcherbooten bemächtigte fi 0 10 5 Schrecken. Wie ſich herausſtellte, war es jene ddt Schiff„Hivos“, das zu Ende des Jahrs 1916 al file. 0 die mit einer Ladung von 2000 Tonnen Getreide 90 b ar Das Schauſpiel erklärt man ſich nun daraus 15 ed treide im Waſſer in Gärung kam und ſich eine daf uz von Gaſen anſammelte, deren Druck die ganze rü b ſam an die Oberfläche emportrieb. Bei der n l* der Luft entzündeten ſich die Gaſe und bewirkte ür ich ſion, worauf das Schiff wieder in ein Grab zul 8 2 3 geh Heiteres. ee eis Des Münehners Klage.„Dös iſt halt a 12 N ma ſo an Bierbauch hat: Mich konnt jeh hoſ'n ſo teuer wie früher a Frackanzug. rio Berdeutſchung.„Was ſind Sie?“—„Obe dh „Immer dieſe Fremdwörter! Sagen eme. fach. Bäcker b. Le liegend a Nefales. gu des Seckeuhetm, 15. 301 6 0 Landabgabe. Der Goldumrechn ungen lungen an Landabgabe beträgt für di« 3 50 einſchlteßlich 21. Stptember: 21.800 000 Pe nende amtliche Bekanntmachung des 616% Wochenſpielplan des N tions 4. Dienstag, 18. Sept.: B, Rethe 1, 2. Vorſt.; fl. Vg. 1 wachſenen“.(Fr BB. 1270113100 19 bis 7050). Anfang 7 Uhr 150 Mittwoch, 19 Sept.: außer Miete, hohe Prei 0 VB. 181011840; BB. B. 68% c e Donnerstag, 20. Sept.: F, Reihe 4, 1. Porst r. 90 „Prinz Friedrich von Homburg, 9 bis 13820; B.⸗V.⸗B. 56015770 u. 705 ſandro Stradella“. 2 4240 Samstag, 22 Sept.: D, Reihe 2. 1. Vorſt.. und Mariamne“.(Fr. B.⸗B. 13821 65016700). Anfang 7 Uhr., Thegt Sonntag, 23. Sept.: Vorm.⸗Aufführung für die 720 der Freien Volksbühne 10921— 12700„F 0 fang 115 Uhr.— Abends: A, Reihe 35 7 l Pr.:„Das Roſengärtlein“. Anfang Neues Theater im Roſengarten,% Samstag, 22. Sept.: 101 6011000 und 2801-8160; B.⸗V.⸗B. bis 7500). Anfang 7 Uhr. 0 Sonntag, 23 Sept.:„Mohrenwäſche“. 8950 420 und 23512450; B.⸗B.⸗B. 6021 7 Uhr. Druck und Verlag: Gg. Zimmermann Ww. Nacht tritt folgende Aenderung ein: Hundert des Arbeitslohns ermäßigt ſich: ſeiner a) im Falle der ale Seaa AA mac ungen. Neuregelung des Sleuerubzugs. Mit Wirkung vom 16. September 1923 an Der einzubehaltende Steuerbetrag von 10 vom 1. für den Steuerpflichtigen und für ſeine zu aushaltung zählende Ehefrau . des Arbeitslohns für volle Monate um je 720.000 Mark monatlich 5 7 Anfang 7 Uhr: P 7 0 1 11 1 1 4 0 U N ö „Der 05 8.5, S b) im Falle der Zahlung des Arbeitslohns für volle Wochen um je 172800 Mark wöchentlich c) im Falle der Zahl rbeitslohns für volle Arbeitstage um je 28.800 Mark täglich ch im Falle der Zahlung des Arbeitslohns für kürzere Zeiträume um je 7.200 Mark für je 2 angefangene oder volle Arbeitsſtunden. 2. für jedes zur Haushaltung des Steuerpflich⸗ 12. minderjährige Kind im Sinne des à) im Falle der Zahlung des Arbeitslohns für volle Monate um je 4300.000 Mark monatlich b) im Falle der Zahlung des Arbeitslohns für volle Wochen um 1 1.152.000 Mark wöchentlich c) im Falle der Zahlung des Arbeitslohns für volle Arbeitstage um je 192.000 Mark täglich d) im Falle der Zahlung des Arbeitslohns für kürzere Zeiträume um 48.000 Mark für je zwei angefangene oder volle Arbeitsſtunden. 5 Kinder im Alter von mehr ale 17 Jahren, die Arbeitseinkommen detziehen, werden nicht gerechnet 3. zur Abgeltung der nach 8 13 Abf. 1 Nr. 1 bis 7 zuläſſigen Abzüge a) im Falle der Zahlung des Arbeitslohns für volle Monate um je 6.000.000 Mark monatlich b) im Falle der Zahlung des Arbeitslohns für volle Wochen um je 1.440.000 Mark wöchentlich 1 1 c) im Falle der Zahlung des Arbeitslohns für. volle Arbeitstage um je 240.000 Mark täglich d) im Falle der Zahlung des Arbeitslohns für kürzere Zeiträume um 60.000 Mark für je zwei angefangene oder volle Arbeitsſtunden. Auf Antrag iſt eine Erhöhung dieſer Beträge zuzulaſſen, wenn der Steuerpflichtige nachweiſt, daß die ihm zuſtehenden Abzüge im Sinne des 13 Abſ. 1 Nr. 1 bis 7 den Betrag von monat⸗ lich 60.000 000 Mark um mindeſtens 6.000.000 Mk. monatlich überſteigen. Ueber den Antrag ent⸗ ſcheidet das Finanzamt. Stehen Abzüge im wirtſchaftlichen Zuſammen⸗ hange mit anderen Einkommen als Arbeitslohn, ſo ſind ſie zunächſt von dem anderen Einkommen abzuſetzen; nur inſoweit dieſe Abzüge das andere Einkommen überſteigen, ſind ſte in die Abgeltung einbegriffen. Mannzeim, den 13. September 1923 Finanzamt Mannheim⸗Neckarſtadt. gegen Höchſtbezahlung von hie⸗ Bauplatz ſigem Einwohner zu haufen geſucht. Offerten unter No. 25 an die Geſchäfts⸗ 1317 ſtelle d, Blattes erbeten. Aurnerbund„Jahn“ Seckenheim E. B. gegr. 1899 Die Turuſtunde für Turner und Jugendturner findet am nächſten Donnerstag ſtatt. Am Soantag, den 23. September, nach mittags 3 Uhr MWitglieder- Versammlung im Tuenlokal. Der Porſtand. Die Oelmühle Rur ſnieſer in nichen ist von Montag ab auf einige Tage megen Heu- Einrichlung geſchloſſen. Lebertbran E saufel pbosppote aufe Brockmann“ Mast. u. Fressyl empfiehlt Fr. Wagner Nachf. Ih, *„„% g 5 Faul Panierabp fülle W“ Schweine, mul Full Je Dt. Buſſed? f hel Germania ⸗ bro 1 N 0. Fr,. A S S S 1 9 e