* * n * * B—ç— * * . ee . 8 enen * 8 5 det, daß ſie in ihrer überwiegenden Mehr eit Bezugspreis: Für den Monat Febr. 1.40 Goldmk, frei ins Haus. Anzeigenpreis: Die einſpalt. Petitzeile 15 Goldpfg. Reklamen: 60 Goldpfg. Bei Wiederholung Rabatt. Beilagen: Illustriertes Unterhaltungsblatt(wöchentlich). für Seckenheim und Umgebung Jages- und Anzeigenblatt Erſcheinungszeit: Täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und geſetzlichen Feiertage. Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle Hildaſtraße 68 oder durch unſere Träger. Fernſprecher Nr. 16.— Poſtſcheckkonto 78439 Karlsruhe Die deutſche Irredenta in Litauen. & Wer aufmerkſam die deuſſche Preſſe verfolgt, ſtaunt immer wieder über das geringe In ereſſe, das die deutſche Oeffentlichkeit dem Memelland, dieſem vom Mutterlande wider Recht und Gerech ligkeit abgetrenn⸗ ten Stückchen Heimaterde entgegenbringt. Weſtlich der Elbe ſcheint man häufig kaum noch zu wiſſen, daß emel vor fünf Jahren zum deutſchen Reiche gehörte oder man verlegt Tilſit auf das rechte Ufer des Me⸗ melſtromes und ſomit auch nach Litauen. Selbſt die Reichsregierung fand ſich 1923 ſo ſchnell und ſchmerz⸗ los mit der gewaltſamen Beſetzung des Gebietes durch Litauen ab, daß hier der Eindruck entſtehen kon te, ſie ſei durchaus damit einverſtanden geweſen. Eine Trübung oder auch nur eine Beeintrach. gung der freundſchaftlichen Beziehungen zwiſchen Berlin und Kowno iſt jedenfalls weder infolge der lilau ſchen Be⸗ ſetzung des Gebietes, noch durch die underheul en Ent⸗ nationaliſierungsbeſtrebungen und die das Gebtet ru⸗ nierenden wirtſchaftlichen Maßnahmen Kownos ein⸗ getreten. Gelegentlich papierne Pro eſte vermogen an dieſer Tatſache nichts zu ändern. Aber trotz der ſcheinbaren Teilnahmsloſgkeit Deutſchlands an den ehemaligen deutſchen Gebieten, lt im Memelland ſelbſt das naliona. e Intereſſe, welches das Mutterland dem verlorenen Vorpoſten deut⸗ cher Art und deutſcher Kultur entgegenbringt, eine edeutſame Rolle und wenn dem Memelland durch den ertrag von Verſailles auch keine Möglſchleit zur Voltsabſtimmung gegeben wurde, ſo hat die Beboöcke⸗ zung doch zu wiederholten Malen unzweifelhaft belan⸗ . deueſch t und gewillt iſt, an ihrem Deutſcheum feſtzu,al⸗ 5 Die litauiſche Regierung und das ihr gefagige bandes direktorium ſetzen indes alles daran, das Ge⸗ tet in kürzeſter Friſt zu liluaniſieren. Vergewal i⸗ zung und Mißbrauch der Schule, Sabotage der Au o⸗ gomie und Zurückdrängung des Deutſchtums aus al en Gebieten ſind dabei die ſkrupellos zu dieſem we gebrauchten Mittel. Es fällt der deutſchen Vecereiung natürlich außerordentlich ſchwer, dieſen Beſtrebungen entgegenzuwirken. Unmittelbare Eingriffe, die von 8 Bevölkerung noch immer erwartet werden, verbie⸗ 25 ſich wegen der beſtehenden völlerrech lichen Vechält⸗ 95 von ſelbſt. Die Abwehr beſchränlt ſich daher auf wilde, Maßnahmen. Mit allen meg ſichen Mitt In 5 der Verſuch gemacht, die deulſchgeſinnten Me⸗ Ng länder im Gebiet feſtzuhalten, damit der We derſtand nicht 125 e labmetiongliſeerungshellrebung n 5. 5 3 aufhört eiter erlahmt und eines Tages ganz ipi 8 größte Rolle dieſer paſſiven Abwehrbewegung pielen zur Zeit die beurlaubten deutſchen Beamten. on den rund 1500 im Jahre 1920 im Memeigebiet 80 bltebenen deutſchen Beamten tun heute noch etwa a* Deutſchland auch das Recht und die Pflicht, er den. Di Lehrer, Förſter, Juſtiz» und Kommunalbeamte fün e,„Die größte Zahl dieſer Beamlen wünſcht nach ufjähriger Tätigkeit im abgetretenen Gebiet nach eutſchland zurückzukehren, wo allein ſie ihre Verſor⸗ lett= und Penſionsanſprüche gewahrt wiſſen, da die Awie Jahre mit nicht zu widerlegender Gew.ehelt L ieſen haben, daß für deutſche Beam ee im Dienſte itauens oder des Memellandes keine Möglich. eit zu einer materiell und moraliſch geſicherten Exipenz be⸗ ſteht. aus⸗ l Die deutſche Regierung vermag ſie nicht Stehend zu ſchützen, weil ſie im Dienſte eines frem den zaates ſtehen; die memelländiſchen und litaulſchen Be⸗ bis en mißtrauen ihnen und dulden ſie nur ſo lange, 89 ſie für eee Erſatz gefunden haben. ſittlie kärgliche Beſoldung bedeutet eine derartige ſtarle 5 iche Belaſtung, daß bereits eine Anzahl von ihnen die orruption erlegen iſt. Der Reſt will ſich durch 55 Rückkehr in die alten Verhältniſſe davor ſchützen wartet ungeduldig darauf, daß Beginn und Ende Optionsfriſt für Deutſchland bekannt gegeben wer⸗ Da rein paſſive Abwehrmaßnahmen zum Schußze 5 Deutſchtums im Memelgebiet kaum den gewünſch⸗ Kon rfolg haben dürften, wäre es an der Zelt, in Im e endlich einmal eine andere Tonart anzuſchlagen. 3 Oſten Eurc pas hat immer ein rauhes Klima ge⸗ ſahrſcht und mit Glacehandſchul en iſt da auf die Dauer 8 t auszukommen. Das Men ebiet iſt widerrech lich getrennt und feine Bewohner iind Deutſche, und ſo fur 2 wie Sklaven verſchacherte Bevölkerung einzutre⸗ Mi und andere Regiſter ſpielen zu laſſen, wenn zarte dolltöne nicht mehr verfangen. Auch dem wirtſchaft⸗ 8 gefeſſelten Prometheus Deu land iſt es noch ein eichtes, durch wirtſchaftliche Ma nahmen einen Saat 33 chtung deutſchen Blutes zu zwingen, der ſe ne kiſtenz dem Blut deutſcher Brüder verdankt. Deu, Politiſche Rückſichten, die zwiſchen Mme! und eulſchland am liebſten ſo lange einen eiſernen Vor⸗ gang gezogen ins ſehen möchten, bis die geſamte Oſtfrage Rollen kommt, kann nicht mehr das Wort geſpro⸗ 8 werden, wenn dadurch das Maß von Anſehen eutvächtlich geſchmälert wird, das Deutichland als eine Randäiſche Großmacht unter allen Um anden bei den andſtaaten genießen muß. ö henden geſetzlichen Neuregelung der Aufwertungsfrage Badiſcher Landtag. Karlsruhe, 5. Febr. Nach einer zwölftägigen Pauſe hielt der badiſche Landtag ge een nachmittag eine Plenarſitzung ab. Die Beratungen wurden ein⸗ geleitet durch die Beantwortung verſchiedener kurzer Anfragen. Unter den Eingängen befand ſich auch ein Antrag der Offenburger Staatsanwaltſchaft an den Landtag, die Immunität des kommuniſtiſchen Abgeord⸗ neten Ritter aufzuheben, weil gegen dieſen ein Straf⸗ verfahren wegen Nötigung, Bedrohung und groben Unfugs anhängig ſei. Der Berichlerſtatter des Ge⸗ ſchäftsordnungsausſchuſſes ſtellte im Namen des Aus⸗ ſchuſſes den Antrag auf Aufhebung der Immunität. Nach einer längeren Ausſprache nam das Rlounem eit allen gegen 14 Stimmen bei 5 Enthal ungen den Aus⸗ ſchußantrag an. Hierauf ſetzte die große landwirtſchat iche Aus⸗ ſprache ein. Die Regierung ſtellt als Darlehen an kandwirtſchaftliche Organiſationen 9,5 Millionen Mark zur Verfügung, die der Haushaltsausſchuz auf 10 Millionen Mark erhöht wiſſen will. Nach eingehender Ausſprache wurde der Geſetzentwurf in der Faſſung des Haushaltungsausſchuſſes in erſter und zweiter Le⸗ ſung angenommen. Eine Reſolution Herſurth, welche die Regierung erſucht, bei der Bürgerſchaſtsvorlage für das Gewerbe die auf Schulze⸗Delitzſcher Grundlage aufgebaute Kreditgenoſſenſchaft und die in der Landes⸗ gewerbebank A.⸗G. Karlsruhe organiſierten Landwirte mit einem verhältnismäßigen Betrage zu den gleichen Bedingungen zu berückſichtigen, wurde mit 31 Stim⸗ men gegen die Stimmen der Kommuniſten und Sozi⸗ aldemokraten angenommen. Ferner wurde von allen Parteien mit Ausnahme der Kommuniſten ein La d⸗ bundantrag angenommen, von den Zinſen für die Bürgſchaft nicht zwei, ſondern drei Prozent auf die Staatskaſſe zu übernehmen. Der Rechnung des Rech⸗ nungshofes für 1923 ſtimmte das Haus zu, worau die Anträge über die Hagelverſicherung beraten und ange⸗ nommen wurden. Karlsruhe, 5. Febr. Zu Beg'nn der heu⸗ tigen Landtagsſitzung berichtete Abgeordneter Wiitemann namens des Haushaltsausſchuſſes über die Vorlage des Miniſteriums des Innern über die Unterſtützung des Flugberkehrs durch den badiſchen Staat. Hierbei wies er darauf hin, daß einem Flugverkehr in Baden Hen⸗ derniſſe auf Grund des Friedensvertrages im Wege ſtänden, da Baden innerhalb der 50 Kilometer⸗Zone liege. Die Vorlage des Miniſteriums trage dem, was in Baden möglich und zuläſſig ſei, vollauf Rechnung. Nach der Vorlage ſoll die badiſche Regierung ermäch⸗ tigt werden, in den nächſten Nachtrag zum Staatsvor⸗ anſchlag 200 000 Mark zur Unterſtützung des Flug⸗ verkehrs einzuſtellen. Er ſtellte namens des Haus⸗ haltsausſchuſſes den Antrag, der Vorlage zuzuſtimmen. Dieſe wurde mit Ausnahme einer kommuniſtiſchen Stimme einſtimmig angenommen. Hierauf wurde über einen Landbundantrag betreffend die Poſtzuſtellung auf dem Lande beraten. In dieſem Antrag wird die ba⸗ diſche Regierung erſucht, bei der Reichsregierung da⸗ hin zu wirken, daß die Poſtverhältniſſe auf dem Lande wieder der Vorkriegszeit angepaßt und die Poſthilfs⸗ ſtellen aus Mitteln der Reichspoſt voll erhal en wer⸗ den. Nach ausgedehnter Debatte, in der auch die „Poſtkredite“ kritiſtert wurden, wurde der Antrag ein⸗ ſtimmig angenommen. Das Zentrum brachte eine förmliche Anfrage über die Einkuhr von Zuchtvieh, na⸗ mentlich Zuchtfarren, aus der Schweiz ein. Regie⸗ rungsſeitig wurde ſie dahingehend beantwortet, daß keine größere Einfuhr vorliege, ſoweit es ſich nicht um beſtes Zuchtmaterial zur Blutauffriſchung handele. Ein glattes Einfuhrverbot ſei aus wirtſchaflichen Grün den und auf Grund des deut, ch⸗ſchweizeriſchen Ab⸗ kommens vom November 1924 nicht möglich, und eine Einſchränkung der Einſuhr aus ſeuchenpolizellichen Gründen ſetze einen gewiſſen Grad der Verſeuchung der Schweizer Tiere voraus, was aber nicht zutreffe. Da zur Beſprechung der Interpellation mehrere Wort⸗ meldungen vorlagen und der Landtag um 10 Uhr die Kunſthalle beſichtigen wollte, wurde die Sitzung hier abgebrochen und auf nachmittags ½ 4 Uhr vertagt. ——0 Deutſcher Reichstag. Berlin, 5. Febr. Bevor der Reichstag heute die Etatsberatung fortſetzte, befaßte er ſich mit einem von den Deutſchnationalen und anderen bürgerlichen Parteien eingebrachten Antrag auf Ausſetzung von Aufwertungsverfahren vor Gerichten und Auſwertungs⸗ ſtellen. Der Antrag will verhindern, daß jetzt noch durch Entſchädigungen in letzter Stunde der bevorſte⸗ vorgegriffen wird. Das Gericht ſoll nach dem bean⸗ tragten Entwurf auf Antrag des Gläubigers die Ver⸗ handlungen einſtweilen ausſetzen können. Abg. Keil(S) betonte, die Haltung der Parteien der Rechten müſſe bei den Aufwertung intereſſenten große Enttäuſchung hervorruſen. Es folgte der Wirt⸗ ſchaftsparteiler Hampe, der den Geſetzentwurf be⸗ grüßte und ſich von ihm eine beruhigende Wirkung auf die kleinen Gläubiger und Sparer erhoſſte. Auch Abg. Freiherr v. Richthofen(D.) wandte ſich gegen die beantragte Ausſetzung der Auf⸗ wertunsverfahren, hauptſächlich aber deshalb, weil der gemeinen Ay wertungsfrage bemerkte der Redner, daß eine weitere Hinausſchiebung der endl chen Löſung wirtſchaftlich einfach nicht mehr tragbar ſec. Hierauf wiederholte Reichsjuſtizminiſter Franken namens der Reichsregierung die im Aus chuß bereits abgegebene Erklärung, daß die Reichsregierung binnen drei Wochen den Entwurf eines neuen Auſweetungs⸗ geſetzes den geſetzgebenden Körperſchaften zuleiten werde und daß er auch in allen Stadien der Ver⸗ handlungen beſtrebt ſein werde, die Angelegenheit nach Kräften zu fördern.(Beifall.) Dr. Steininger(In.) ſprach ſich für meg⸗ lichſt ſchnelle Annahme des vorliegenden Geſetzentwur⸗ ſes aus und wandte ſich im übrigen dann gegen die Angriffe der Sozialdemokraten auf ſeine Partei und bemerkte, es ſei für die Sparer und Gläubiger ganz gut, daß die Löſung der Auſwertungsfrage nicht ſchon im Februar vorigen Jahres erfolgt ſei, wo die Auf⸗ wertungsfreunde noch nicht ſo zahlreich waren. Der Redner erklärte ſchließlich, ſeine Partei ſehe in der Aufwertungsfrage keine Parteifrage, ſondern eine Frage der Gerechtigkeit und Billigkeit. Den ſozialdemokra⸗ tiſchen Antrag lehnte Dr. Steininger ab, dagegen ſtimmte er dem demokratiſchen Antrag auf Umwand⸗ lung der Kann-⸗Vorſchrift in eine Muß⸗Vorſchrift gerne zu. Es folgte der Abg. Höllein, der die Fragen vom kommuniſtiſchen Standpunkte aus beleuchtete. Nach dem Schlußwort eines ſozialdemokratiſchen Redners, der noch einmal gegen die Rechte polemiſierte, wurde die erſte Beratung über den Antrag auf Ausſetzung der Aufwertungsverfahren abgeſchloffen. In der 2. Beratung ſtellten die Sozialdemokraten dem vor dreiviertel Jahren von den Deutſchnationalen eingebrachten Antrag auf Aufhebung der Verordnung vom 4. 12. 24 zur namentlichen Abſtimmung. Dieſe Verordnung erklärte die dritte Steuernotverordnung mit ihren Ausführungsbeſtimmungen für rechtsgültig auf Grund des Art. 48 der Reichsverfaſſung. Der Au he⸗ bungsantrag wurde mit 235 gegen 144 Stimmen ab⸗ gelehnt. Der Geſetzentwurf über die Ausſetzung der Aufwertungsverfahren wurde ſodann angenommen mit der von den Demokraten beantragten Umwandlung der Kann⸗Vorſchrift in eine Muß⸗Vorſchrift. Das Geſetz oll bis zum 23. April ds. Is. gelten. Die Etats⸗ debatte wurde heute nicht mehr fortgeſetzt, ſondern das Haus vertagte ſich um 5 Uhr auf morgen mittag 1 Uhr. Berlin, 5. Febr. Der Haushaltsausſchuß des Reichstags ſetzte heute die Beratung des Etats des Verkehrsminiſteriums fort. Abg. Schuldt⸗Steglitz(D.) widerſprach den Angriffen gegen die Tätigkeit des Ge⸗ neraldirektors der Reichsbahngeſellſchaft. Zum Schluß wies der Redner auf die Zeitungsmeldungen hin, nach denen Bayern dem Eiſenbahngeſetz nicht zuſtimme, ſon⸗ dern ſich alle Rechte über den Staatsvertrag vorbehal⸗ ten habe. Der Abg. Leicht(Bayer. Volkspartei) be⸗ ſtätigt dies und betont, daß durch das Eiſenbahngeſetz dieſer Staatsvertrag verletzt worden ſei. f Der Bevölkerungspolitiſche Ausſchuß des Reichs⸗ tages nahm ſich heute des ſozialdemokratiſchen Antra⸗ ges an, wonach der ſ. Z. zurückgeſtellte Schankſlatten⸗ geſetzentwurf mit dem Gemeindebeſtimmungsrecht nun⸗ mehr dem Reichstag ungeſäumt vorgelegt werden ſull. Der Auswärtige Ausſchuß des Reichstages iſt für Freitagvormittag, 10 Uhr, einberuſen worden. Auf der Tagesordnung ſteht das Handelsabkommen mit Siam. Die Löſung der Aufwertungs frage. Berlin, 5. Febr. Im Aufwertungsausſchuß des Reichstags erklärte Miniſterialdirektor Brandt vom Reichsfinanzminiſterium, daß die Regierung teſtens in drei Wochen dem Reichsrat einen Geſetzentwurf vor⸗ legen werde, der die endgültige Löſung der Aufwer⸗ tungsſrage bringen ſoll. Gleichzeitig würden auch die Milglieder des Aus ſchuſſes den Geſetzentwurf zur Kennt⸗ nis erhalten, damit ihnen ſo ſchnell wie möglich Ge⸗ legenheit gegeben werde, die näheren Einzelheiten des Geſetzentwurfs zu prüfen, auch werde die Regierung noch kräftig dahin wirken, daß der Reichsrat in die Lage kommen, den Geſetzentwurf in kurzer Zeit zu ver⸗ abſchieden. Demgegenüber verharrten die Vertreter der Sozlaldemokratie darauf, daß ſofort in die Debatte über den deutſchnationalen Antrag eingetreten werden ſoll, worin verlangt wird, daß die auf Grund des Ar⸗ tikels 48 erlaſſene Verordnung des Reichspräſidenten zur Aufwertungsfrage vom 4. Dezember 1924 oufge⸗ hoben werden ſoll. Oie Präſidentſchaftsfandidatur Or. Marx. kb. Berlin, 5. Febr. Nachdem ſich der fc zial⸗ demokratiſche Parteivorſtand bereits in einer informa⸗ toriſchen Beſprechung mit der Frage der Neuwah des Reichspräſidenten beſchäftigt hat, beginnt man ſich auch in den Kreiſen der Zentrumspartei ſehr lebhaft mit einer Kandidatur des früheren Reichskanzlers Dr. Marx zu beſchäftigen. Wie wir erfahren, werden die Parteiausſchüſſe des Zentrums Anfang nichſten Mo ats offiziell zu einer Kandidatur Marx Stellung nehmen, die dann endgültig zur Tatſache werden dürfte. Entwurf nur eine Kann⸗Vorſchrift enthalte. Zur all⸗ Tages⸗Aeberſicht. —* Reichskanzler Dr. Luther wird im Anſchluß an ſeine Kölner Reiſe, die er Ende dieſer Woche antritt, den Regierungen der Länder ſeinen Antrittsbeſuch machen. —“ In einer Sitzung der ſozialdemokratiſchen Lan⸗ desinſtanzen wurden neue Vorſchläge zur Beilegung des ſächſiſchen Konfliktes beſchloſſen, die dem Parteivorſtand unterbreitet werden ſollen. — Der Kommiſſar des Völkerbundes hat jetzt im Danzig⸗polniſchen Poſtkonflikt zu Gunſten der Stadt Danzig entſchieden. — Der franzöſiſche Handelsminiſter Reynaldy hat der deutſchen Anregung, wieder zum mündlichen Mei⸗ nungsaustauſch bei den Handelsvertragsverhandlungen zurückzukehren, zugeſtimmt. —* Nach einer Mitteilung des„Echo de Paris“ wird am 14. Februar der Botſchafterkonferenz der 3 der Kontrollkommiſſion unterbreitet wer⸗ en. —“ Blättermeldungen zufolge werden ſich die bel⸗ giſchen Handelsvertragsdelegierten zwecks Weiterführ ing der Handelsvertragsverhandlungen im Laufe der näch⸗ ſten Woche nach Berlin begeben. —* In London iſt der Generalagent für die Repa⸗ rationszahlungen eingetroffen, um mit dem engliſchen Schatzamte über die 26prozentige Reparationsabgabe zu verhandeln. kriegeriſche Herausforderungen Griechenlands einzug chen. —“ Nach einer Meldung aus Waſhington ſollen zur Vorbereitung der Abrüſtungskonferenz amerikaniſche Vertrauensmänner die europäiſchen Hauptſtädte bereiſen. — Nach einer Meldung aus New Pork hat der bisherige deutſche Bo ſchafter Wiedtfeld mit dem Damp⸗ N Ballin ſeine Rückreiſe nach Deutſchland an⸗ C ooo 27 Der Kampf in Preußen. Auflöſung und Neuwahlen? kb. Berlin, 5. Febr. In den Kreiſen der Rechtsparteien des Preußiſchen Landtages erklärt man, daß eine Löſung der augenblicklichen Regierungskriſe in Preußen als höchſt unwahrſcheinlich erſcheine. In⸗ folgedeſſen wird angenommen, daß die volksparteiliche und deutſchnatlonale Fraktion nach dem Wiederzuſam⸗ mentritt des Landtiges den Antrag auf Auflöſung und Neuwahlen ſtellen wird. Da die Kommuniſten eben⸗ falls für Neuwahlen in Preußen eingetreten ſind, ſo wäre es beinahe ſicher, daß der Auflöſungsan rag eine Mehrheit findet. Selbſtverſtändlich kommt dieſes u⸗ ßerſte Mittel nur dann in Be racht, wenn die Wina⸗ rer Koalition weiterhin darauf beſteben ſellle, eine unter ſozialdemokratiſcher Führung ſte ende Miniſter⸗ präſidentſchaft zu unterſtützen oder eine Minderheitsre⸗ gierung ans Ruder zu bringen. Rückwirkungen auf die Reichsregierung. 5 Aus dieſer Zuſpitzung der preußiſchen Situation rückt die Gefahr näher, welche ſich aus einem Wahl⸗ kampf in Preußen ergeben müßte. Dieſe wäre darin zu erblicken, daß das Zentrum ſehr wahrſcheinlich aus der Reichsregierung austreten wird, um die Oppoſi ion gegen das Kabinett Luther zu unlerſtützen, da es kei⸗ neswegs ſich mit einer Stärkung der bürgerlichen Länder⸗ regierungen einberſtanden erklären können. Man wird ſich daher von vornherein über die Tragweite der gegen⸗ wärtigen Kriſe, aus der nur ſehr ſchwer ein Ausweg gefunden werden kann, klar ſein müſſen. Denn nach⸗ dem einerſeits die Deutſche Volkspartei auf Hinzuzie⸗ hung der Deutſchnationalen zur preußiſchen Regierungs⸗ koalition beſtanden hat und weiterhin die Linke mit der Führung im preußiſchen Miniſterium um ihre letzte Machtpoſition im Reichsrat kämpft, muß der Kampf hart gegen hart entbrennen. In ſein entſcheidendes Sta⸗ dium wird er dann nach dem Wiederzuſammentlritt des Landtags, Anſang nächſter Woche, eintraten, wobei wohl nach einer erfolgloſen Einigung über die Wahl eines Miniſterpräſidenen über die Auflöſung des Landtags beſchloſſen werden wird. Braun zurückgetreten. Berlin, 5. Febr. Nachdem die Landtagsfrak⸗ tion der Deutſchen Volkspartei dem Mini terpräſidenten Braun mitgeteilt hatte, daß ſie einem Minderheits⸗ kabinett gegenüber keine Neutralität bewahren werde, hat Braun in einem Schreiben an den preußiſchen Land⸗ tagspräſidenten dieſem mitgeteilt, daß er die auf ihn gefallene Wahl nicht annehme und ſein Amt wieder zur Verfügung ſtelle. Die Berliner Finanzminiſterkonferenz. Getäuſchte Erwartungen. Kb. Berlin, 5. Febr. Auf der Konferenz der Finanzminiſter der Länder, die gegenwärtig in Ber⸗ lin ſtattfſindet, hat der neue Reichsfinanzminiſter Dr. von Schlieben, über die großen Probleme der Steuer⸗ reform und des Finanzausgleiches zwiſchen dem Reich und den Ländern geſprochen. Seine Ausführungen ſcheinen jedoch die Erwartungen der Länderregierungen nicht erfüllt zu haben, denn es hat ſich herausgeſtellt, daß die Reichsregierung zur Zeit noch nicht in der Lage iſt, den Ländern diejenigen Konzeſſionen zu ma⸗ chen, die man als Vorausſetzung einer wirklichen Lö⸗ ſung der ſchwebenden Finanzkonflikte betrachtet hatte. Einiges Aufſehen hat es ſogar hervorgerufen, daß Dr. von Schlieben Länder und Gemeinden zur größten Sparſamkeit ermahnt hat, und daß er energiſch darauf beſtand, daß insbeſondere die Gemeinden den Aufwand für ihre Perſonal⸗ und Beſoldungspolitik in Einklang mit der allgeme enen Finanz⸗ und Wirtſchaftslage brin⸗ gen müßten. Der Miniſter mag darauf gefaßt ſein, welche Wirkungen ſeine Rede auf die beteiligten Kreise ausüben muß, aber trotzdem dürfte kaum zu verhin⸗ dern ſein, daß in den Kreiſen der Länderregierungen ſich zunächſt eine ziemlich erhebliche Mißſtimmung ge⸗ gen ihn geltend machen wird. Einſchränkung aller Ausgaben. Von poſitiver Bedeutung iſt allerdings die Ankün⸗ digung des Reichsfinanzminiſters, daß man den ernſt⸗ haften Verſuch unternehmen will, den Finanzausgleich ſo zu getalten, daß Reich, Länder und Gemeinden ſich für längeren Zeit darauf einſtellen können. Als Vor⸗ ausſetzung hierfür beſteht nach Auffaſſung des Mini⸗ ſters die Notwendigkeit einer gemeinſamen Einſchrän⸗ kung der Ausgaben vom Reiche, Ländern und Gemein⸗ den. Die Vorſchläge, die den einzelſtaatlichen Regie⸗ rungen vorgelegt worden ſind, ſeien im übrigen ſo gehalten, daß den Ländern und Gemeinden eine reich⸗ liche Deckung zu ihrem Geſamtbedarf gegeben wäre. Allerdings wäre dabei eine angemeſſene Beſchränkung des Bedarfes notwendig. Dem nach hätten die Länder ihre Finanzgebarung weiterhin ſo zu geſtalten, daß ſie mit denjenigen Zuſchüſſen auskommen, die ihnen das Reich gewährt. Vom Geſichtspunkt der Länderregie⸗ rungen aus ſind die Vorſchläge der Reichsregie tung nicht zufriedenſtellend, da dadurch die Abhängigkeit der Länder vom Reiche auf lange Sicht hinaus weiter be⸗ ſtehen bleiben ſoll. Infolgedeſſen werden ſich voraus⸗ ſichtlich die Länderregierungen noch einige Zeit lang gegen die Annahme des vom Reiche vorgeſchlagenen Ausgleſches ſträuben, aber es hat den Anſchein, daß das Reichs finanzminiſterium völlig unnachgiebig blei⸗ ben wird. Miniſter von Schlieben hat nämlich in ſei⸗ ner Rede ziemlich deutlich durchblicken laſſen. daß die Reichs finanzen eine grundſätzliche Aenderung des bis⸗ herigen Syſtems nicht zulaſſen und die Regierung bis zur Grenze ihres Entgegenkommens geſchritten ſei. Verſtimmung bei den Ländern. Ob die Form, in der der Miniſter den F nanzmi⸗ niſtern der Länder die Vorſchläge des Reiches unter⸗ breitet hat, ſehr geſchickt war, läßt ſich nur ſehr ſchwer beurteilen. In der Diskuſſion ſcheint jedenfalls eine gewiſſe Verſtimmung bei den einzelſtaatlichen Vertre⸗ tern zum Ausdruck gekommen zu ſein. Trotzdem hält man es in den Kreiſen des Reichsfinanzminiſteriums nach wie vor für durchaus wahrſcheinlich, daß es zu einer Einigung zwiſchen dem Reiche und den Ländern über den Finanzausgleich kommen wird. Man weiſt darauf hin, daß die Vorſchläge der Reichsregierung außerordentlich entgegenkommend gehalten ſeien und daß die nähere Nachprüfung durch die Länderregierun⸗ gen ergeben werde, wie unmöglich es ſein werde, noch weitere Zugeſtändnise zu machen. 2 Roman von Fr. Lehne. 64. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) W Werde nicht bitter, Große! Du kennſt mich ja!“ — Unvermittelt fügte ſie hinzu:„Heimrod iſt ein ſtatt⸗ licher, intereſſanter Mann!“ 5 5„Und mir ſehr ſympathiſch, dazu allgemein klug, gelehrt und tüchtig.“ Thora ſah die Schweſter durchdringend an. Die verſtand ſie, ſchüttelte aber lächelnd den Kopf, dabei wiederholend:„Ja, ſehr ſympathiſch! Was hab' ich in der kurzen Zeit, in der ich hier bin, ſchon alles gelernt! Manchmal helfe ich mit in der Sprechſtunde, bei Kindern beſonders. Ich habe einen ganz anderen dabenl vom Leben bekommen— Leben heißt Pflichten aben! 8 Thora lachte ſpöttiſch und legte die ſchmalen Hände an die Ohren.„O, wie haſſe ich ſchon das Wort Pflicht! Leben iſt Schönheit! Leben iſt— Liebe!“ ſetzte ſie leiſe hinzu, und ein heißes Leuchten ließ ihre Augen bei⸗ nahe ſchwarz erſcheinen. N Haſt du denn jetzt die Liebe?“ Da erloſch der Glanz in Thoras Augen, die Wim⸗ pern ſenkten ſich, daß ſie wie ein breiter Schatten auf den blaſſen Wangen lagen. „Thora, Harald Florſtedt geht ebenfalls nach Flo⸗ renz wie ihr,“ ſagte Giſela jetzt. ö Die Angeredete zitterte am ganzen Körper.„Er ſoll nicht— nein!“ fuhr ſie auf.„Ich wollte ihm aus dem Wege gehen— und nun kommt er— mir— 17 Giſela ſtützte die Wankende.„Thora, ſag es mir doch— iſt er dir—“ „Wir haben nie von Liebe geſprochen,“ „Aber du biſt ihm das Höchſte auf der Welt. Ganz ruhig, ganz ſelbſtverſtändlich ſprach er von ſeiner an⸗ betenden Liebe für dich—“ murmelte Die drei ſchönen Bernhauſens. 3 Mannes Hauſe „Was nützt es? Willſt du, daß ich heimlich ein Dieb in der Nacht aus meines gehe?“ rief Thora heftig. „Nein, ſo elwas tun wir Bernhauſens nicht!— Aber wir würden um unſere Liebe kämpfen!“ „Haſt du es denn getan?“ Thora bereute das raſche Wort, als ſie Giſelas totenblaſſes Geſicht ſah. Sie legte die Arme um der Schweſter Hals.„Verzeihe mir, Große! Ich habe dir wehe getan und bin taktlos geweſen!—— Warum ſollte ich um meine Liebe kämpfen? Ich liebe ihn ja gar nicht!“ ſetzte ſie trotzig hinzu, mußte aber die Augen vor dem forſchenden Blick der anderen ſenken. Ihre Lippen zuckten.„Ich liebe ihn nicht!“ wiederholte ſie. .„Thora, belüge dich doch nicht ſelbſt! Du haſt es ſchon einmal getan und dadurch ein ſchweres Kreuz auf dich genommen.“ „Das ich ja auch allein zu tragen habe!— Soll ich etwa den Herrn Kommerzienrat bitten, mich frei⸗ zugeben, mich, ſein Kronjuwel, wie er mich, um mich zu ärgern, manchmal nennt? Und wenn ich auf den Knien vor ihm läge— er würde es nicht tun!“ Dazu iſt er viel zu ſtolz auf ſeine ſchöne Frau!“ Bekümmert ſchüttelte Giſela den Kopf.„Fühlſt du es denn nicht, Thora— ſo kann es doch nicht weiter⸗ gehen!“ „Nein! Lange nicht mehr!“ Unheimlich ruhig kam es von ihren Lippen. Sie ſtreiſte die Handſchuhe über, als ſie ſah, daß Giſela ſich jetzt den Hut auf⸗ ſetzte. Sie ſchritt zur Tür. Doch auf halbem Wege hielt ſie inne.„Giſe— und haſt du keine Frage— nach Bibra? Ich traf ihn— vorgeſtern. Er ſah nicht gut aus. Man ſpricht vielerlei über die Ehe. Wie Hund und Katze leben ſie. Er trug mir einen Gruß für dich Auf. „Warum erzählſt du mir das alles?“ Giſelas Stimme zitterte.„Ihm hilft es nicht und mir auch nicht! Darum will ich nichts mehr davon wiſſen!“ . Die Ruhrkredite. Kb. Berlin, 5. Februar. Wie wir erfahren, hat das Reichskabinett zu der Frage Stel⸗ lung genommen, ob bei der Auszahlung der Entſchädigungen an die Ruhrinduſtrie ei e ſachliche oder formelle Beeinträchtigung des Budget⸗ rechtes des Reichstages vorgekommen iſt. Die Regie⸗ rung gelangte einſtimmig zu dem Beſchluß, daß eine ſolche Verletzung nicht vorliege, zumal dem Reichstag auf ordnungsmäßigem Wege vollſtändige Auskuaft über die Verwendung der Gelder gegeben werden wird. — 25—— 25 Aus dem badiſchen Lande. Mannheim, 5. Febr.(Gegen die Bier⸗ preis erhöhung.) Der Allgemeine Deutſche Ge⸗ werkſchaftsbund, Ortsausſchuß Mannheim, be aßte ſich in einer Sitzung mit der Bierpreisfrage und bekun⸗ dete einſtimmig die Pflicht der Gewerkſchaf en, gegen die neue Bierßreiserhöhung Stellung zu nehmen. Heidelberg, 5. Febr.(Prot eſt.) Im Stadt- teil Wieblingen fand eine gut beſuchte Verſammlung ſtatt, in der einſtimmig eine Entſchließung angenommen wurde, die die ſofortige Ausführung der ſeit fünf J h⸗ ren verſprochenen elektriſchen Straßenbahn noch Wiev⸗ lingen vom Stadtrat fordert. Karlsruhe, 5. Febr.(Kanzlerbeſuch) Reichskanzler Dr. Luther wird nach einer Meldung aus Berlin im Anſchluß an ſeinen Beſuch in Köln in der nächſten Woche nach Süddeutſchland kommen und der badiſchen Regierung in Karlsruhe und der württemder⸗ giſchen Regierung in Stuttgart Beſuche abſtatten. Die zuſtändigen Stellen in Karlsruhe haben bis jetzt noch keinerlei Nachricht über den Tag des Eintreffens des Reichskanzlers, ſodaß das nähere Programm für den Beſuch erſt im letzten Augenblick bekannt werden dürfe. a Pforzheim, 5. Febr.(Im Fieber wahn.) Ein ſchrecklicher Vorfall ereignete ſich geſtern nachmit⸗ tag hier in der Grenzſtraße. Ein dort bei ſeinen El⸗ tern wohnendes 18 Jahre altes Mädchen, das krank zu Bett gelegen hatte, benutzte den Augenblick, da es ſeine Mutter allein ließ, um ſich im Fieberwahn aus dem vierten Stock auf die Straße zu ſtürzen. Die Mutter konnte gerade noch im letzten Moment hinzu⸗ ſpringen und den Fuß der Unglücklichen erfaſſen. Nun ſchwebte dieſe, der auch das letzte Kleidungsſtück auf die Straße hinabgefallen war, ſchreiend zwiſchen Him⸗ 2 mel und Erde, während ſie die Mutter nur mit Mähe feſthielt. bei und konnten die Unglückliche aus ihrer entſetzlichen 1 befreien. Sie wurde nich dem Krankenhaus ge⸗ bracht. Wiesloch, 5. Febr.(Unfall.) Durch einen Hebel an der Dampfmaſchine wurde in den Leder⸗ werken Badenia hier der Heizer Joſef Gros an der linken Schulter getroffen und ſchwer verletzt. Vernehmen nach beſteht vorerſt keine Lebensgefahr. Walldorf, 5. Febr.(Schwer verwundet aufgefunden.) Wald auf einen ſchwer verwundeten, ſtöhnenden Mann. Bei näherem Zuſehen ſtellte ſich heraus, daß es der hier wohnhafte Handelsmann Wolf war. Der am Kopfe ſchwer Verwundete wurde heute nach Heidelberg Es ſteht noch nicht feſt, ob ein in die Klinik gebracht. Verbrechen oder Selbſtmordverſuch vorliegt. 3 Raſtatt, 5. Febr.(Nette Gäſt e.) Einem ſer⸗ vierenden Mädchen wurde dieſer Tage in einem hie⸗ 4 ſigen Gaſthaus die Geldtaſche mit 40 Mark Inhalt von tollenden Perſonen(Bockbierſeſt!) an der Seite abge? ſchnitten und entwendet. Die betr.„Gäſte“ hatten ein künſtliches Gedränge geſchaffen, bei dem ſie ihre ge⸗ meine Abſicht ausführten. kommen. Meersburg, 5. Febr. den Grund nieder. f angebauten Häuſer zu retten. Fahrniſſe konnten nut wenige gerettet werden. Die Brandursache iſt un de? kannt. Mit der Familie ſind 9 Kinder mitten im Winter obdachlos geworden. 755 5 Z3Zwanzigſtes Kapitel. N „Und ſo lebten ſie glücklich und zufrieden zum Se⸗ b 1 1— und wenn ſie nicht ge⸗ rben ſind, dann leben ſie heute noch,“ ſchl f r ae ſie h och,“ ſchloß Giſela Ilſe lachte. ein langes Leben! bei uns bleiben— immer!“ Tiefe Dämmerung herrſchte im Zimmer. Nur der Erker, in dem Giſela mit Ilſe ſaß, war durch das her einfallende Licht der Straßenlaterne e was erhellt. Das Kind kauerte auf einem Fußbänkchen, den Kopf an Giſelas Knie gelehnt, und hörte ihren Erzählungen zu. Auf dieſes Dämmerſtündchen freute ganzen Tag. Hilfsbereite Nachbarn kamen mit Leitern her⸗ Dem Als geſtern abend ein hieſiger Einwohner ſich auf dem Heimwege befand, ſtieß er in dem zwiſchen Sandhauſen und Walldorf gelegenen Leider ſind die Täter en ⸗ (Großfeuer.) Im be⸗ nachbarten Stetten brannten die Wohngebäude des Metzgers Adolf Horn und der Witwe Winder bis auf Den Feuerwehren gelang es, die „Oh, Fräulein, dann haben ſie aber 1 Das möchte ich auch, weun Sie ſch Ilſe den Die beiden hatten ganz das leiſe Oeffnen einer. 5 Tür überhört. . ⸗Gelt, Fräulein, Sie bleiben immer hier bei uns Ilſe legte ihre gefaltenen Hände auf Giſelas Schoß und ſah bittend zu ihr empor. Das Licht der Laterne fiel hell auf des Kindes Geſicht und das Vertrauen, das ſich darauf ausprägte, rührte Giſela ſo, daß ſie ſich niederbeugte und Ilſe küßte. 5 „Wie kommſt du denn zu der Frage?“. „Ach, ich meinte nur, weil es zu ſchön iſt. Dann denke ich aber manchmal, es kann nicht lange mehr ſo bleiben. 5 chen, verſchwunden. Sie ſind doch eine Gräfin—“ N 5 7 8 ſagt denn das?“ fragte Giſela, peinlich über⸗ „Der Herr Kommerzienrat, der Mann Ihrer Schwe⸗ 7 ſter, hat es Papa erzählt, und Kuni, die den Has noch Wein brachte, hat gehört, wie er ſagte, es ſei eigentlich ſein Wunſch geweſen, Sie wären bei Ihrer Schweſter geblieben. Seit der Zeit habe ich ſolche Angſt, Sie können uns verlaſſen!“, „Nein, Ilſekind, dieſe Angſt ſchicke ruhig fort. J bleibe bei dir— vorausgeſetzt, daß mich dein Vater (Fortſetzung folgt.) Eines Tages ſind Sie, wie die Fee im Müär⸗ e Nau ee eee . 1 1 nnn nee Wee e Nene wieder aufnehmen. tin in Brand, wobei auch der Dachſtuhl des engliſche wird nach der Auffaſſung des„Daily Telegraph“ Jtrauenhafter Mord hat rere ae Püleldorf, 5. Febr. Stowitzer in Speyer waren vom Schöffengericht 8 hen Beſtrafung ein Gebäude angezündet hat. Entſpee⸗ Alus Nah und Fern. Frankſurt, 5. Febr.(Regulierung des Mainbettes.) Das Felsbrecherſchiff vom Fluß⸗ bauamt Würzburg iſt wieder angertommen und am Sachſenhäuſer Ufer unterhalb des Eiſernen Stegs vor nker gegangen. Da man nicht mehr mit ſtarker Froſtperiode rechnet, ſo ſoll der Felsbrecher nach län⸗ gerer Winterpauſe ſeine Tätigkeit, die Bereinig ing des Flußbettes zwiſchen Eiſernem Steg und Wihelmsbeücke Beſonders die Felstklippen unter⸗ halb der Untermainbrücke bilden für die Großſchiffahrt eine ſtete Gefahr. Wiesbaden, 5. Febr.(Fabrikbrand.) Ge⸗ ſtern nachmittag geriet in der chemiſchen Fabrik Albert in Amöneburg ein Keſſel beim Einfüllen von Terpen⸗ 8 Fabrik⸗ gebäudes Feuer fing. Die Fabrikwehr konnte die Gefahr der Weiterverbreitung beheben. Wiesbaden, 5. Febr.(Das künftige 5 Hauptquartier.) Wie verlau⸗ tet, wird 3. Zt. in London beraten, wohin das eng⸗ liſche Hauptquartier nach einer Räumung von Köln verlegt werden ſoll. In Frage kämen Trier, Aachen, Koblenz oder Wiesbaden. Trier ſcheint ungeeignet. Aachen iſt bereits belgiſches Hauptquartier. Koblenz nicht in Frage kommen, weil die Unabhängigkeit, wie ſie in Köln iſt, dort infolge der Anweſenheit der franzöſiſchen kuppen kaum möglich wäre. So wird wohl, wie ſchon früher von engliſchen Kreiſen gewünſcht wurde, die Wahl auf Wiesbaden fallen. Koblenz, 5. Febr.(Gatten mord.) Ein ſich in Wilzenberg ereignet. Der Schuhmacher Butz gab an, daß ſeine Frau ſeit anigen Tagen verſchwunden ſei. Man ſchöpfte aber Verdacht und die polizeiliche Unterſuchung ergab, daß er Unhold die Leiche ſeiner ermordeten Frau in ei em Strohſack desſelben Bettes, in dem er ſchlief, ve ekt atte. Butz wurde nach Birkenfeld ins Gefängnis ab⸗ transportiert. 1 Limburg a. d. Lahn, 5. Febr.(Raſſau⸗ iche Land wirtſchaftliche Woche.) Die Landwirtſchaftskammer für den Regierungsbezirk Wies⸗ baden veranſtaltet Ende dieſes Monats hier eine Naſ⸗ lepiſche Landwirtſchaftliche Woche. Es halten bekann⸗ zeſte Vertreter der landwirtſchaftlichen Theorie und 5 Vorträge über zeitgemäße Fragen aus dem Fade der Landwirtſchaft, während gleichzeitg die behverbände des Bezirks Verſammlungen abhal en. ends ſind Unterhaltungen geplant; auch ſollen ein⸗ agige Filme gezeigt werden. Ge Kaſſel, 5. Febr. Von Zuchthaus z u tiſch angnis begnadigt.) Der ſozialdemokra⸗ 8 Stadtrat Wittrock⸗Kaſſel, der wegen Meineides zwei Jahren Zuchthaus verurteilt worden war, iſt 15 N At kterilähriger Gefängnisſtrafe begnadigt worden. Die berken 1 10 5 ſiehen. nung der bürgerlichen Ehrenrechte bleibt be⸗ (Großfeuer in Gei⸗ rach archen.) In dem benachbarten Ge.elenlirch en Opfer eee 5 5 fünf Oekonomſegebäude zum 5 ie Entſtehungsurſa 8 if och under vunt 5 5 hungsurſache des Feuers iſt en die zuſammenhängenden Häuſer legten. Bei den gan ſchenden Nordweſtwinden beſtand Gefahr für die chine Ortſchaft. Eine Menge landwirtſchaftlicher Ma⸗ Opfer und großer Viehbeſtand fielen dem Feuer zum Minden i. W̃ 5. Febr(Doppelmord 7* W., 9. 8 3 Werden bbebnerd iſt in dem Nachbardorf Hillen verübt arten Die Eheleute Siebeking hatten bei benach⸗ ſeitden Verwandten einen Beſuch gemacht und wurden in ein vermißt. Geſtern wurden die Vermißten tot 25 auf dem Hofe liegenden Jauchegrube aufge⸗ „Die ärztliche Unterſuchung ergab, daß beide 5 ſter Nähe durch Revolverſchüſſe getötet wor⸗ . Die Ermordeten hinterlaſſen zwei Söhne im er von 19 und 23 Jahren. ſa n Frankenthal, 5. Febr.(Eine lache te Entſcheidung.) Der amtliche Prüfungs⸗ Röhmffändige für Autofahrer in der Pfalz, Dipl.-Ing. miſch aus Saarbrücken, ſowie der Kraftfahrlehrer wigsh 85 tes afen wegen Uebertretung des Kraftfahrzeuggeſe⸗ 1 fahrläſſiger Körperverletzung zu 300 bzw. 150 Böh 1 verurteilt worden. Einer ihrer Prüflinge namens . aus Ludwigshafen hatte bei ſeiner Prüfungs⸗ am 14. Mai v. J. eine verheiratete Frau, die intereſ⸗ 18 dem Rade ſaß, umgefahren und verletzt, weshalb de erhoben wurde. Die Frankenthaler Strafkammer daß dane beiden Angeklagten frei mit der Begründung, fahrt er amtliche Sachverſtändige bei einer Prüfungs⸗ tun keine ſtrafrechlliche oder zivilrechtliche Verantwor⸗ 40 übernehme, ſvenn ein Fahrlehrer ſich noch im 8 Ge en d 3 1 Stowitzer konnte 1 Sagewieſen werden, üfli ngelha ausgebildet 97 aß er den Prüfling mangelhaf ra d Landau, 5. Febr.(Verurteilter Fahr⸗ Die marder.) Vom Amtsgericht Landan wurde der zeuſtenecht Julfus Pfister auf dem Dreihof wegen bobbnerer, Faßrraddiebſtähle in Queichheim und Eden⸗ und wegen eines Diebſtahlsverſuchs in Germers⸗ m verurteilt und zwar wegen Diebſtahlsrückfälle zu en eſamtſtrafe von zwei Jahren Zuchthaus und den 5 Landau, 5. Febr.(Aus dem Gerichts aal.) Vor dem Großen Jugendgericht ſtand ein deugendlicher unter Anklage, weil er am 3. v. M. in rziehungsanſtalt zu Queichheim aus Rache fur 8 der Schwere der Tat wurde der Angeklagte nich Mon Antrag des Slaatsanwaltes zu 1 Jahr und 6 engen Gefängnis verurteilt. Zufardffen bach, 5. Febr.(zuſammenſt o ß.) Ein einem menſtoß zwiſchen zwei Straßenbahnwagen und Kren uto ereignete ſich nachts gegen 1 Uhr an der geri ung der Karlſtraße und Bieberergaſſe. Das Auto gut A zwiſchen zwei Straßenbahnwagen und wurde ſo⸗ kriſchen bollſtändig zertrümmert. Auch die beiden Elel⸗ Chaufft erlitten ſelbſtverſtändlich Beſchädigungen. Der rechtzeizin des Autos konnte ſich durch Abſpringen noch chulde ig retten. Menſchen wurden nicht verletzt. Die Hüldfrage iſt noch nicht reſtlos geklärt. ö 4 1 1 1 ö Lokales und Allgemeines. Seckenheim, 6. Februar. Oeffentliche Volksverſammlung. Am letzten Mittwoch berief die ſozialdemokratiſche Partei hier eine öffentliche Verſammlung in das Vereinshaus ein, mit der Tagesordnung: Die Vergewaltigung der Secken⸗ heimer Arbeitervertretung und die Verhöhnung der Wohnungsſuchenden durch die Bürgerblockpolitik des „arbeiterfreundlichen? Zentrums. Die Verſammlung war von zirka 400 Perſonen beſucht. Nach kurzen ein leitenden Worten gab der Verſammlungsleiter H. Erny dem Referenten des Abends, Herrn Gemeinderat Vol z das Wort, der zunächſt auf die bekannten Vorgänge bei der letzten Bürgerausſchußſitzung, Ablehnung bezw. Ver⸗ weiſung der ſoz. Anträge zur nächſten Bürgerausſchuß⸗ ſitzung, die das Verlaſſen der ſoz Fraktion der Sitzung veranlaßt hätten, einging. Dieſes demonſtr. Verlaſſen ſei der Ausfluß der ſyſtematiſchen Mißachtung und Ver⸗ gewaltigung der ſoz. Anträge geweſen, die immer und immer wieder abgelehnt wurden und bei dieſen Ab⸗ lehnungen gerade das Zentrum die ausſchlaggebende Rolle geſpielt hätte Redner ſuchte nun an Hand von Beiſpielen zu beweiſen, wie ſchädigend die Ablehnung der ſoz. Anträge für die Gemeinde waren. So hätte. wenn dem ſoz Antrag ſeinerzeit zugeſtimmt worden wäre, das ſog. Waldſpitze⸗Projekt der Gemeinde einen ganz bedeutenden Gewinn und den Wohnungsſuchenden Wohnungen gebracht. So wollte Redner an Hand von derartigen Beiſpielen klarlegen, daß durch dieſes ablehnende Verhalten des Zentrums bei allen ſoz. Anträgen tatſächlich die Gemeinde geſchädigt wurde Die Verweigerung der Benutzung eines Raumes u. a. für das Reichsbanner Schwarz⸗rot⸗gold, war ebenfalls Gegenſtand einer Kritik. Zum Schluſſe appelierte Redner an die kath. Arbeiter, ſoweit ſie zentrumlich organiſiert ſeien, ihre Führer dahin⸗ gehend zu beeinfluſſen Hierauf wurde Herrn Gemeinde⸗ rat Seeger zur Wohnungsfrage ſelbſt das Wort erteilt, Er legte in draſtiſchen Beiſpielen die hieſigen zum Teil traurigen Wohnungsverhältniſſe dar und betonte, daß es abſolut unmöglich ſei mit dem jetzt genehmigten Bauprojekt die Wohnungsfrage auch nur annähernd zu regeln. Für unſere kinderreichen Familien ſei nichts getan. In der nun folgenden Diskuſſion beteiligten ſich die Herren Rheinſchmidt, Neubauer, Riegler(Soz). Herr Blümel gibt an als Privatmann zu ſprechen und verſucht verſchiedene Anſchuldigungen gegen das Zentrum zu widerlegen. Das Schlußreſume hält Herr Gemeinde⸗ rat Volz in nochmals längeren Ausführungen. Er be⸗ tonte hierbei, daß er trotz allen Vorkommniſſen bereit ſei, der Gegenpartei zu einer ehrlichen, erſprießlichen Arbeit die Hand zu bieten Zwei am Schluſſe der Ver⸗ ſammlung eingebrachten Entſchließungen haben folgen⸗ f den Wortlaut: 5 benachbarten Ortsfeuerwehren ſchen ten das Feuer ein, indem ſie eine Schneiße zwi⸗ zum Ausschank zu folgenden Preisen: Weißwein zu 35 und 40 Pfg. das Viertel aufmerkſam, daß ich ab Sonntag, 8. Februar bringe. genommen. i Frolillige Feuerwehr demenhelm. Wirtschaft zum Vereinshaus. 1. Die heutige öffentliche Volksverſammlung im Vereinshaus, welche ſich mit der Rathausfraktion der Zentrumspartei beſchäftigt, ſpricht derſelben das größte Mißtrauen aus und zwar deshalb, weil ſie reſtlos in Abweſenheit glänzt. Die Verſammlung hätte gewünſcht, daß eine Gegenäußerung ſtatt⸗ gefunden hätte. Die von ungefähr 400 Perſonen beſuchte Verſammlung fordert die Zentrumspartei auf, eine ähnliche Volksverſammmlung einzuberufen. Die ſoz. Rathausfraktion iſt bereit zu erſcheinen. Das Lokal ſtellen wir in das Er⸗ meſſen der Zentrumspartei. i Die heute im Vereinshaus von über 400 Perſonen beſuchte öffentliche Volksverſammlung ſpricht nach den von durch⸗ ſchlagender Beweiskraft erfüllten Ausführungen der Soz. Rathausfraktion dieſen für ihren mannhaften Kampf um die ſozialen, wirtſchaftlichen und kulturellen Belange der minder⸗ bemittelten Bevölkerung sſchichten aller Richtungen ihren Dank aus. Die Verſammlung beauftragt die Partei den bereits dem Bürgerausſchuß vo gelegten Antrage zur Verhinderung vollſtändiger ſittlicher und geſundheitlicher Verwahrloſung der großen, in unerträglichen, unmenſchlichen Wohnungs⸗ verhältniſſen ſchmachtenden Familien erneut den Gemeinderat 25 beſchleunigenden Behandlung und Erledigung durch den ürgerausſchuß vorzulegen. Sollte der Gemeinderat dieſen Antrag erneut ablehnen, dann erwartet die Verſammlung, daß ihr in einer weiteren Verſammlung Bericht zur Beſchluß⸗ faſſung weiterer Maßnahmen erſtattet wird. Berichtigung. Zu unſerem Berichte zur Bürger⸗ ausſchußſitzung iſt noch folgender Antrag der ſoz. Partei zu Punkt 4„Bewilligung eines Kredits zur Förderung des Wohnungsneubaues“ nachzutragen: 1. Die Gemeinde erſtellt als Bauherr 10 3⸗Zimmerwohnungen einſchließlich zweier Lehrerwohnungen. Die dazu nötigen Mittel ſollen, ſoweit die verfügbaren Beträge hierfür nicht ausreichen durch Bereit⸗ ſtellung von noch aufzunehmenden Krediten aufgebracht werden. 2. Der B.⸗A. erklärt ſich grundſätzlich bereit, die Gemeinn. Bau⸗ und Spargenoſſenſchaft in ihrem diesf. Vauvorhaben durch die Her⸗ gabe von Baudarlehen zu unterſtützen, ſofern von der Geſchäftsführung derſelben die vom Gemeinderat für notwendig gehaltenen Sicherungen geſtellt werden können. f 3. Der B.⸗A. wolle den Gem.⸗Rat ermächtigen, die Baunkredite in ſolcher Höhe aufzunehmen, daß außer dem nach Antrag 1 und 2 benötigten Geldbedarf die angefangenen Wohnungsbauten fertiggeſtellt werden können. Die Mittel zur Unterſtützung weiterer Bauvorhaben ſind erneut vom B.⸗A. anzufordern. Die Zentrumspartei Seckenhelm ladet für Samſtag abend halb 8 Uhr in den Kaiſerhofſaal zu einer öffent⸗ lichen Volksverſammlung ein. Thema: Zur Aufklärung der Verläumdungen der hieſ. Soz. Partei. Theatergemeinde Seckenheim. Karten für das Gaſtſpiel der Holtorftruppe„Komödie der Irrungen“ von Shakeſpeare zum verbilligten Preiſe kann nur erhalten, wer bis Sonntag Abend ſeine Anmeldung bei den bekannten Stellen abgegeben hat. Für Nicht⸗ mitglieder werden in beſchränktem Umfange Karten für Mk 2.50 und Mk 2.— ab Dienstag bei den angekündigten Verkaufsſtellen ausgegeben. f — Bildpoſtkarten mit Angaben. Es befinden ſich noch große Beſtände an Bi dpoſttarten im Handel, die inſofern den Beſtimmungen der Poſtordnung— 5 2, 3— nicht eniſprechen, als ſich auf der rechten Hälfte der Vorderſeite noch gedruckte Angaben und Vermerke befinden, z. B. Firmenangaben in kleinem Aufdruck, Teile von Schutzmarken uſw. Mit Rückſicht darauf, daß es ſich um Karten handelt, die ſchon vor Jahren her⸗ geſtellt ſind und bei der ungünſtigen Geſchäftslage wäh⸗ rend der Inflationszeit nicht haben abgeſetzt werden kön⸗ nen, hat die Reichspoſt angeordnet, daß ſolche Bild⸗ poſtkarten noch bis zum 31. Dezember 1925 im Poſt⸗ verkehr zugelaſſen werden, vorausgeſetzt, daß die Deut⸗ lichkeit der Anſchrift durch die Aufdrucke nicht beein⸗ trächtigt wird. Den Herſtellern der Bildpoſtkarten wird empfohlen, bei Neuanfertigungen die Vorſchriften der Poſtordnung zu beachten. 5 8 a Volkswirtſchaft, Marktberichte vom 5. Februar. 5 * Mannheimer Kleinviehmarkt. Zum heutigen Kleinviehmarkt waren zugeführt und würden die 50 Kilogramm Lebendgewicht bzw. das Stück ge⸗ handelt: 50 Kälber 50 bis 70 Mark, 129 Schw eine 56 bis 73 Mark, 687 Ferkel und Läufer 18 bis 40 Mark. * Mannheimer Produktenbörſe. Die Stimm ung war ruhig. Die Mühlen hielten ſich im Einkauf ſehr zurück. Der Abruf verkauften Mehles geht nur ſehr langſam vonſtatten. Auf dem Roggenmarkte machte ſich die Abgabe der Reichsgetreideſtelle bemerk⸗ bar, ſo daß ſich der hieſige Roggenpreis unter der Pa⸗ rität des amerikaniſchen Marktes bewegte. Man ver⸗ langte für die 100 Kilogramm bahnfrei Mannheim: Weizen, inl., 27 bis 2772, ausländiſcher 34 bis 36, Roggen, ausl., 30 bis 31, inl. 26 bis 26%, Gerſte 30 bis 34, Hafer, ausl., 21 bis 24½, inl. 19 bis 20%, Mais mit Sack 23½, Kleie 15½ bis 16, Wei⸗ zenmehl 44 bis 45%, Roggenmehl 38 bis 42. 7TTFTTF Redaktion, Druck und Verlag: 5 G. Zimmermann Ww., Inh. G. Härdle, Seckenheim a. N. 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Limburgerkäſe ½ Pfund 22 Pfg. Friſche Siedeeier St 13, 15, 17 Pfg. N Täglich friſche Holländer Butter N das Feinſte in Geſchmack und Qualität Schreiber. Zentrumspartei Fechenheim Die Vertrauensleute der Partei des Arbeitervereins bitte ich, heute punkt ½8 Uhr im Induſtrieſaal zu erſchel 283 Der Vorſtanh . Zu verhkauſen * 1 TWeispänner Rolle 120125 Ztr. Tragkraft, so gut wie nel 1 IVeispänner Bordwagen mit Aufstellbretter 1 Tweispänner Pfuhlwagen Faßinhalt 1260 Liter Näheres Feudenheim, Neckarstraße 19, Telefon 4739. — 5 und Vogelſchütz Verein Seckenheim. sVonntag, 3. Februar nachm. punkt 3 Uhr findet in der Wirt⸗ ſchaft„Zur Kapelle“ unſere diesjährige General⸗Verſammlung ſtatt. Tagesordnung: 1. Geſchäftsbericht. 2. Kaſſenbericht. 3. Neuwahl des Geſamtvorſtandes. 4. Beitragserhöhung. 5. Verſchiedenes. Wünſche und Anträge ſind ſpäteſtens bis 7. Februar 1925 beim Vorſtand einzureichen. Um zahlreiches Erſcheinen aller Mitglieder bittet Der Vorſtand. 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Anmeldungen werden jederzeit eig genommen. Muchhandlung N. a 290 Luiſenſtraße 18. Fußballclub Vittoria 1020 eech Zu dem morgen Samstag im S herzlichſt ein. Die Leitung. Im alten Storchen Flannheim Freilestrasse Das Haus“ N der grossen Auswahl der billigen Preise Bes besten Se e Koniirmanden. und Kommunikanten-Anzüge 5 2 Feueranmachen zu habe Papier⸗Abfälle Beuckerel bes Hiecar.Boten ſtattfindenden Neuer Flolſhſtünder zu verkaufen. Neckarhauſen, Hintergaſſe 67. Vereins⸗Zzall, laden wir unſere Mitglieder und Angehörige ſreundlichſt ein. Veginn ½8 Uhr. 6 Der Vorſtah ons mebüchlelt zu haben in der Papierhandlung Zimmermann Ww. AZechnungen in ſauberer Ausführung liefert Buchdruckerei des„Neckar-Bpoti Prog (Eden Lichtſpiele Seckenheim rumm vom 6. bis 3. Pobr.: ffalo Bill gegen Stroh Bla Melton-, Nummgarnm⸗- AAA Ehe- Aan lige 1 und 2 reihig 54.-, 48.—, 42.-, 36.—, 29. 25.— Si- A LCodlem- Mairtel zuverlässig wasserdicht. 58. 1 46.—, 34,, 24. 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