9 N 8 Wonen, ee 1 eee geſetzt. . gieru der Bezugspreis: Für den Monat März 1.40 Goldmk., frei ins Haus. Anzeigenpreis: Die einſpalt. Petitzeile 15 Goldofg. Reklamen: 60 Goldpfg. Bei Wiederholung Rabatt Beilagen: Illuſtriertes Unterhaltungsblatt(wöchentlich). Tages- und Anzeigenblatt für Seckenheim und Umgebung Erſcheinungszeit: Täglich, mit Ausnahme det Sonn- Und g 4 geſetzlichen Feiertage. Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle Hildaſtraße 68 oder durch unſere Träger. Feraſprecher Nr. 16.— Poſtſcheckkonto 78439 Karlsruhe Die letzten Stunden. Bei der Freitag⸗Abendviſite hatten Profeſſor Bier und die anderen behandelnden Aerzte den Eindruck, daß die Beſſerung im Befinden nicht nur ſtationär iſt, ſondern ſogar Fortſchritte gemacht hat Ueber Nacht blieb einer der Aſſiſtenzärzte im Krankenzimmer. Der Reichspräſident war eingeſchlafen und ruhte bis in die erſten Morgen⸗ tunden. Gegen 4 Uhr wurde der Patient aber plötzlich ſehr unruhig. Der wachthabende Arzt, der ſich ſofort um den Kranken bemühte, ſtellte bald feſt, daß eine weſentliche Veränderung des Zuſtandes zum Schlimmeren eingetreten war. Die Temperatur ſtieg auch ſofort wieder Profeſſor Bier und die Angehörigen des Reichs⸗ präſidenten, ſowie Staatsſekretär Dr. Meißner wurden ofort von der eingetretenen Verſchlimmerung in Kenntnis e Gegen 5 Uhr erſchien Profeſſor Bier im Sana⸗ torium und kurze Zeit darauf trafen die Familienmit⸗ lieder des Reichspräſidenten und Staatsſekretär Meißner ein. Der rapide Kräfteverfall, der durch die ſich von neuem verſchlimmernde Bauchfellentzündung und durch Hie dadurch ſich verurſachte Attacke auf das Herz eintrat, ieß die drohende Gefahr, in der ſich das Leben des eichspräſidenten befindet, immer mehr erkennen. Gegen 5 iſt der Reichspräſident dann in einen unruhigen chlaf verfallen, aus dem er nicht mehr zum Bewußt ein kam. Um 10 Uhr iſt dann der Todeskampf eingetreten Mit dem Tode des Reichspräſidenten Ebert hat ſich ein Stück deutſcher Geſchichte abgerollt, das vom eginn des politiſchen Hervortretens des verblichenen on denten bs zu deſſen Henſcheiden durchweuhlt war Eri politiſchen Leidenſchaſten, von Kämpfen um die ernenz des S aates und von wieriſchaftlichen Erſchut⸗ Als gen die ohne Beiſpiel in der Geſchichte daſt hen. — der erſte Präſident des deutſchen Volkes auf Ver⸗ 1 der Volksvertreter an die Spitze der Republik 1 es kein leichtes Beginnen, die zerfahrenen en nalin je des Reiches in geordnete Bahnen zu len⸗ r wenn der beiſplelloſe Abſtieg, den das deutſche l in politiſcher und wirtſchaftlicher Hinſicht in der 5 erleben mußte, infolge der auße politiſchen Ohn⸗ 7 15 des Reiches, auch nicht aufgehalten werden konn e, 1 Reichspräſident Ebert immer bemüht, mit Elend Willen und helſender Hand die Not und das deimſuchte dien, das ſo weite Schichten des Volkes 5 ſo ſchweren Zeiten an den Verſtorbenen geſtellt en, in vielen Beziehungen deſſen Kraft, doch kann ge chte enpolkeſc ſteht Präſident Ebert als allgemein ete Perſönlichteit vor den Augen der Welt. In⸗ iſt er von ſeinen Gegnern viel angefeindet ſon 5 doch vermögen dieſe Angriffe gegen ſeine Per⸗ aufrecht Bild von ihm nicht zu trüben. Er war ein drängt er Mann, beſeelt vom beſtem Willen, ſeinem be⸗ feinduan Vaterlande zu helfen und wenn auch die An⸗ mächtige en gegen ihn beſonders in letzter Zeit allzu auch 9 chienen, ſo wird man doch ſagen können, daß nicht ein politiſch anders orientierter Reichspräſident hätte anders handeln können wie er. Die Flaggen auf Halbmaſt. hat f erlin, 28. Febr. Reichskanzler Dr. Luther leben zort nach Eintreffen der Nachricht über das Ab⸗ reichs des Reichspräſidenten die Halbmaſtbeflaggung der gung eigenen Dienſtgebäude angeordnet. Die Beflag⸗ mein war bereits in der 11. Vormittagsſtunde allge⸗ Miſſionurchge führt. Auch die Gebäude ausländischer 1 ſowie die Gebäude des Preußiſchen Staates ſofort Halbmaſt geflaggt. Ferner hat der Reichskanzler R eine Kabinettsſitzung einberufen, die zur Zeit in keiter eichskanzlei tagt.— Ueber die Begräbnisfeierlich⸗ rage it noch nichts bekannt. Die Regelung dieſer auptfzdürfte neben dem Bureau des Reichspräſidenten Nächlich dem Reichsinnenminiſter obliegen. Reichspeiaſſungs rechtlich tritt jetzt der Artikel 51 der zeiti verfaſſung in Kraft, der für den Fall einer vor⸗ das gen Erledigung der Präſidentſchaft beſtimmt, daß matiſchnt des Reichspräſidenten bis zur Neuwahl auto⸗ ch auf den jeweiligen Reichskanzler übergeht. Des Reichspräfidenten Lebenslauf. bugs ein, 28. Febr. Frig Ebert iſt am 4. Fe. 5 1871 in Heidelberg als Sohn eines einfachen f eidermeiſters geboren. Er beſuchte die Volksſchule Vaterſtadt und erlernte das Sattlergewerbe. beion als Jüngling kam er in Berührung mit der Ar⸗ ſpicebewegung, in der er bald eine bedeutende Rolle Er wandte ſich der Sozialdemokratiſchen Par⸗ in der er ſtets der gemäßigten Richtung ange⸗ In Mannheim ſchloß ſich der junge Ebert der d 8 umals aufgekommenen Fachvereinsbewegung an. Schon mit 18 für di Jahren ſetzte er ſich in der Oeffentlichkeit ſtart Arb le Hebung der Arbeits- und Lebensverhältniſſe der truge terſchaft ein. Die Herrſchaft des So zialiſtengeſetzes ihm verſchiedene Maßregelungen ſeitens der Me⸗ ng ein. Anfang der 90er Jahre gingen die Fach⸗ g Sum Tode des Reichspräſidenten. vereine in den gewerkſchaftlichen Zentralvervand über, wo Ebert ſich bald gleichfalls hervortat. Im Jahre 1891 leitete er die Lokalredaktion der ſozialdemokrati⸗ ſchen„Bremer Bürgerzeitung“. Von jetzt ab tat er ſich als Führer der Arbeitermaſſenbewegung hervor. Um dieſe Zeit tauchten innerhalb der ſozialdemokratiſchen Bewegung zum erſten Male die radikalen unabhängigen Sozialiſten auf, die jeden ſozialen Reformgedanken ver⸗ warfen und ihr Heil in der Weltrevolution erblickten. Ebert lehnte jedoch dieſe Sonderbewegung ab. Er blieb der Führer der gemäßigten Richtung. Während des Weltkrieges trat Ebert ſtets für einen Verſtändigungs⸗ frieden ein. Zwei ſeiner Söhne ſind auf dem Schlacht⸗ feld geblieben. Im Jahre 1918 wurde er mit der Leitung des Hauptausſchuſſes des Reichstags heauf⸗ tragt. Angeſichts des drohenden Zuſammenbruchs ſetzte ſich Ebert auf das dringende Geſuch des Reichskanzlers Prinz Max von Baden dafür ein, daß die Sozialdemo⸗ kratie ſich an der Regierung beteiligte. Seitdem bat die ſozialdemokratiſche Partei beſtimmenden Einfluß auf die Leitung des Staates erlangt. Ebert ſelbſt trat nicht in das Reichsmniſterium ein. Bei der Novemberrevolte der Kieler Matroſen veranlaßte er die Entſendung Nos⸗ kes nach Kiel. Am 9. November gingen die Berliner 5 7 N. 2 0 N 0 5 V N 2 A I 0 Regimenter zur Revolution über. Am Tage darauf wurden Ebert unter Zutimmung ſämtlicher Staatsſekre⸗ täre die Geſchäfte des Reichskanzlers übertragen. In einer Proklamation an das Volk verkündete er: Die neue Regierung wird eine Volksregierung ſein. Gleich nach ſeinem Amtsantritt drängte Ebert mit Anſp e innung all ſeiner Kräfte auf baldige Einberuſung einer konſti⸗ tulerenden Nationalverſammlung. Die Arbeiter⸗ und Soldat nräte wollten ihn bereits damals zum Präſi⸗ denten der Republik ausrufen. Ebert lehnte jedoch dies ab, da er über dieſe Frage nicht die Diktatur einer kleinen Gruppe, ſondern das ganze Volk entſch eden laſſen wollte. In der Sitzung der deutſchen Na ionalverſammlung am 11. Februar 1919 wurde er zum Reichspräſidenten gewählt. Am 24. Oktober 1922 wurde Ebert im Reichs⸗ tag mit 314 gegen 76 Stimmen zum verfaſſungsmäßi⸗ gen Reichspräſidenten bis zum 30. Juni d. J gew hlt. In der letzten Zeit war in der Oeffentlichkeit ein heſ⸗ tiger Kampf um die Perſon des Reichspräſidenten ent⸗ brannt. Dieſem Kampfe, der nicht immer mit lauteren Mitteln geführt wurde, hat der Tod ein Ende gemacht. Trauerfeier und Beiſetzung. Berlin, 28. Febr. Der Sarg mit der Leiche des Reichspräſidenten wurde heute aus dem Sterbezimmer im Sanatorium nach dem Reichspräſidenten⸗Palais in der Wilhelmſtraße überführt. Eine Schwadron Reichs⸗ wehr ritt als Ehrengeleite vor und hinter dem Leichen⸗ wagen. Die Aufbewahrung der Leiche wurde im Arbeits⸗ zimmer des Reichspräſidenten vorgenommen. Unteroffi⸗ ziere der Reichswehr mit gezogenem Säbel halten am Sarge die Totenwache Die Trauerfeier findet am Mittwoch ſtatt Sie wird zum Teil im Palais, zum Teil vor dem Palais im Freien abgehalten Bei der Trauerfeier im großen Saale des Palais werden die Familienangehörigen, die Mitglieder der Reichsregierung, der preußiſchen Regierung, der Parlamente und die Ab⸗ ordnungen aus den einzelnen Staaten anweſend ſein. Bei der Trauerfeier vor dem Palais wird Reichskanzler Dr. Luther namens der Reichsregierung die Gedenk— rede halten. Kapelle und Chor der Staatsoper werden bei der Trauerfeier mitwirken. Unmittelbar nach der Trauerfeier wird die Leiche nach dem Anhalter Bahnhof überführt, denn es war der Wunſch des Reichspräſidenten in ſeiner Vaterſtadt Heidelberg beigeſetzt zu werdeu. Reichswehr wird dem Reichspräſidenten das Ehrengeleit geben. Die Ueberführung der Leiche nach Heidelberg erfolgt in einem Sonderzug Die Beerdigung in Heidel⸗ berg findet am Donnerstag um 10 Uhr vormittags ſtatt und zwar auf dem ſchön gelegenen Bergfriedhof. Tages⸗Aeberſicht. — In parlamentariſchen Kreiſen erlautet, daß den preußiſche Miniſterpräſident Marx ſich entſchloſſen habe eine Neuwahl nur dann anzunehmen, wenn Gew hei 8 7585 daß diesmal das Kabinett ein Vertrauensvotum erhält. —* Das chriſtliche Gewerkſchaftskartell Solingen weiß in einer Mitteilung darauf hin daß die Komm nmiſter wieder etwas„Großes“ vorhaben und warnt die Arbei⸗ terſchaft vor den kommuniſtiſchen Plänen. — Reuter zufolge ſind die Nachrichten über ſran⸗ zöſiſch⸗engliſche Meinungsverſchi denheiten wegen der Befugniſſe des Militärkomitees in Verſailles unrichtig. „—! Meldungen aus Paris ßeſtätigen, daß die fran⸗ zöſiſche Regierung den Handel miniſter Raynaldy er⸗ mächtigt hat, das deueſch franzöſiſche Abkommer zu unterzeichnen. —“ In der franzöſiſchen Kammer wurde das Bud⸗ get für den Effektivbeſtand der Armee angenommen der für 1925 607 000 Mann beträgt. f —* Der Patriarch Konſtantin hat an den Jölker⸗ bund ein Memorandum gerichtet, in dem er das Vor⸗ gehen der griechiſchen Regierung ſcharf verurteilt und Wiedergutmachung der ihm zugefügten Unbill ſordert. Eruſte Beſorgniſſe in der Räumungsfrage. Alarmierende Preſſemeldungen. Kb. Berlin, 28. Febr. In den Berliner poli⸗ tiſchen Kreiſen ſind auf Grund engliſcher alarmieren⸗ der Preſſemeldungen, die auf eine lange Verzögerung der Räumung der nördlichen Rheinlandzone hindeu⸗ ten, wieder ernſte Beſorgniſſe entſtanden. Die engleſche „Daily News“ haben unter anderem behauptet, ſtehe die Gefahr, daß die Räumung der Kölner Zone bis zum September oder Oktober, vielleicht ſogar bis zum nächſten Jahre aufgeſchoben werde. Marſchall Foch und die franzöſiſche Delega l ion hätten eine Reihe von Forderungen aufgeſtellt, die Deutſchland nicht vor Ablauf von ſechs bis acht Monaten erfüllen könne. Dieſe engliſchen Meldungen haben in Berlin eine un⸗ geheure Nervoſität hervorgerufen und geben Veran⸗ laſſung zu lebhaften Erörterungen über eine angeb⸗ liche ernſte Verſchärfung der außenpolitiſchen Sie uat on. Nur leere Gerüchte?* In den Kreiſen des Berliner Auswärtigen Am les warnt man auf das Entſchiedenſte davor, den engli⸗ ſchen Preſſemeldungen allzu großes Gewicht beizule⸗ gen. Man hält es für auffallend, daß ein engliſches liberales Blatt über die angeblichen Forderungen Frankreichs unterrichtet ſein will, während die der engliſchen Regierung naheſtehende konſervative Preke bis jetzt mit keinem Wort auf dieſe Angelegenheit ein⸗ gegangen iſt. Es liegt daher die Vermutung nahe, daß es ſich tatſächlich nur um leere Gerüchte handelt, die einer ernſthaften Grundlage entbehren. In den deutſchen Regierungskreiſen kann man ſich nicht vor⸗ ſtellen, welchen Zweck eine derartig lange Hinauszöge⸗ rung der Räumung der nördlichen Rheinlandzone ei⸗ gentlich haben ſoll. Die Reichsregierung könne un⸗ möglich auf derartige Forderungen eingehen, die für Deutſchland untragbar ſind und nur zu erinem außer⸗ ordentlich ernſten Rückſchlag auf die ganze innenpoliti⸗ ſche Lage führen würden. Solange nicht eine offizielle Beſtätigung der betreffenden engliſchen Meldungen vor⸗ liegt, hält man es in Berlin jedenfalls für ganz aus⸗ geſchloſſen, daß die ſranzöſtſche Regierung ſich mit der⸗ artigen Proletten trägt. Die Verknüpfung der Sicherheits⸗ und Ränmungsfrage. Verſchiedene franzöſiſche Blätter, dle der Regie⸗ rung Herriot naheſtehen, bringen die Auffaſſung zum Ausdruck, daß es für Frankreich gleichgültig ſei, auf welchem Wege man über den Bericht der interalliier⸗ ten Militärkonkrollkommiſſion mit Deutſchland zu einem Einverſtändnis kommt. Die Hauptſache ſei, daß man wirklich zu einem Einverſtändnis komme und da ſei Frankreich viel mehr an der Sicherheitsfrage inter⸗ eſſiert als an der Aufrechterhaltung der Beſetzung der nördlichen Rheinlandzone. Dieſe franzöſiſchen Aus⸗ laſſungen werden in Ber in für durch us glaubhaft ge⸗ halten, zumal ſie den Eindruck verſtärken, daß Frank⸗ reich die Räumungs⸗ und En waffnungsfrage beſonders ſchroff ausſpielen will, damit ihm ſeine Sicherheit ga⸗ rantiert wird. Dieſer Umſtand weiſt viel eher darauf hin, daß die augenblicklich entſtandene Ner ſoſität hin⸗ ſichtlich der franzöſiſchen Forderungen u gebracht iſt, denn die deulſche Regierung würde lich bereit ſein, überhaupt zu verhandeln und irg“ elche poſi⸗ tiven Vorſchläge zu einer Löfung der Sicherheitsfrage zu machen, wenn ihr durch eine Verſchleppung der Räumungsfrage alle Vorausſetzungen genommen wer⸗ den ſollten, um überhaupt irgendeine Initialine zu entfalten. Da die deutſche Regierung der Meinung iſt, daß die Sicherheitsfrage. nur mit Mitwirkung Deutſchlands zu löſen ſein wird, wird ſie be. ihren diplomatiſchen Sondierungsaltionen keinen Zweifel da⸗ ran laſſen, welche Gefahren ſich aus e ner neuerlſchen Zuſpitzung des Räumungskonfliktes notwendigen weiſe ergeben müßten. es be⸗ Die Forderungen des beſetzten Gebietes. kb. Berlin, 28. Febr. Der Reichstagsausſchuß für die beſetzten Gebiete hat auf ſeiner Kölner Tagung beſchloſſen, die Reichsregierung dringend um ſofortige Hilfsmaßnahmen für die finanziell in ſchwerſter Not ſtehenden Gemeinden des Rheinlandes aufzufordern. Dem Reichsminiſter für die beſetzten Gebiete, Dr. Fren⸗ ken, iſt der Beſchluß des Reichstagsausſchuſſes bereits zur Kenntnis gebracht worden. Da jedoch das Reichs⸗ finanzminiſterium für dieſe Froge zuſtändig iſt, wer⸗ den, wie wir erfahren, Ende der nächſten Woche im Reichsfinanzminiſterium Beſprechungen ſtattfinden. In den parlamentariſchen Kreiſen hofft man, daß der Fi⸗ nanzminiſter zum Entgegenkommen bereit ſein wird, da alle Parteien einmütig für die Forderung des be⸗ ſetzten Gebietes eingetreten ſind. Kein deutſches Verhandlungserſuchen. kb. Berlin, 28. Febr. In den Kreſſen des Berliner Auswärtigen Amtes erklärt man, daß die Reichsregierung nicht beabſichtigt, an die alliierten Re⸗ gierungen ein offizielles Erſuchen um Teilnahme an den Verhandlungen über die Entwaffnungsfrage zu richten. Vielmehr erwartet Deutſchland eine Ein⸗ ladung von Seiten der alliierten Regierungen. Die Bereitwilligkeit zur Teilnahme an direkten Verhand⸗ lungen hat die deutſche Regierung bereits wiederholt ausgeſprochen. 5 Im Zuſammenhang hiermit wird mitgeteilt, daß die Reichsregierung es ablehnen wird, auf die in der Preſſe veröffentlichten Darſtellungen über den Mi itär⸗ kontrollbericht irgendwie einzugehen. Deutſche Gegen⸗ äußerungen werden erſt dann erfolgen, wenn eine offizielle Veröffentlichung über den alliier en Konttall⸗ bericht erfolgt, was bis jetzt noch immer nicht in Aus⸗ ſicht geſtellt iſt. Beratungen über das deutſch⸗franzöſiſche Wirtſchafisproviſorium. kb. Berlin, 28. Febr. Wie wir erfahren, wird Staatsſekretär Trendelenburg vorausſichtlich am Montag in Berlin eintreffen, um der Reichs regierung Bericht über die mit der franzöſiſchen Regierung ge⸗ troffenen Wirtſchaſtsvereinbarungen zu erſtatten. Im Anſchluß daran wird Trendelenburg mit den Wirt⸗ ſchaftskreiſen Fühlung nehmen. Der Auswärtige Aus⸗ ſchuß des Reichstages ſoll einberu'en werden, ſovald das Reichskabinett ſeine Bera ungen endgültig zum Ab⸗ ſchluß gebracht hat. In den politiſchen Kreiſen begrüßt man es, daß nur ein kurzfristiges Proviſorium einge⸗ gangen worden iſt, und daß die Neglerung bei allen wichtigen Fragen das Prinzip der Gegenſeitigkeit grund⸗ ſätzlich gewahrt hat. Es iſt ſelbſtver tändlich, daß auch ein proviſoriſches Abkommen mit Fran'reich vom Reichs tag ratifiziert werden muß. 22k! 22 Der Aufſtand in Kurdiſtan. Eine Niederlage der Kurden. Konſtantinopel, 28. Febr. Nach einer Meldung aus Angora mußten die aufſtändiſchen Kur⸗ den die Stadt Charput, die ſie vor einigen Tagen be⸗ ſetzt hatten, wieder räumen. 0 an verſchiedenen Punkten geſchlagen worden. Einer ihrer Führer, der Scheich Achmed, iſt gefangen genom⸗ men worden. Angora, 28. Febr. Die Agence Anato ie mel⸗ det: Bewaffnete Banden, die Karpud beſetzt hatten, wurden zurückgeworfen und aus der Stadt getrieben. Die Aufſtändiſchen weichen in voller Unordnung zurück und werden mit Nachdruck verfolgt. Einer der Rebellenführer wurde gefangen genommen. Die Bevölkerung nimmt an der Verfolgung teil. Der Tſcheka⸗Prozeß. Leipzig, 28. Febr. Im Fortgang der Ver⸗ handlung erklärt Neumann mit größter Entſchiedenheit, programmatiſch kenne die Kommuniſtiſche Partei den Verbrecher⸗Terror nicht, programmatiſch kenne ſie na⸗ türlich auch nicht die Partiſanen. d. h. Terrorgruppen. Die Aufſtänd ſchen ſeien Hier handle es ſich eben um Organiſationen, die inner⸗ halb der Partei illegal aufgezogen würden. Dieje Auslaſſungen Neum anns verſetzten die KPD Anwälte in hochgradige Erregung. Juſtizrat Fränkel erbittet ſchließlich in iron ſchem Tone vom Vorſitzenden Beleh⸗ rung darüber, ob Neumann hier als Gutachter oder als Zeuge geſprochen habe und fügt gleich darauf eine Wendung an, die in der Linie bereits früher gefalle⸗ ner Bemerkungen den Hauptangeklagten als den Kron⸗ zeugen der Anklage charakteriſiert. Dr. Niedner repli⸗ zierte entſprechend und die Spannung im Gerichtsſaale ſpitzte ſich ſo bedrohlſch zu, daß das Ausbleiben einer ſofortigen Entladung ſaſt überraſchte. Der nunmehr zur Vernehmung au'gerufene 43jäh⸗ rige Angeklagte Kuhls erklärt, für alles, was er in ſeiner Eigenſchaft als überzeugter Kommunist getan habe, wolle er volle Verantwortung übernehmen. Die Beſchuldigung jedoch, die die Anklage gegen ihn erhebe, ſei ſo ungeheuerlich, daß er gegen ſie mit Empörung proteſtieren müſſe. Als alter Gewerkſchaftler, der er ſei, empfinde er es als eine Schmach, daß er jetzt vor dem Staatsgerichtshof die Anklagebank teilen müſſe mit Ge⸗ ſindel wie dieſem Pöge, der wiſſen lich die Unwahrheit geſagt habe. Poge erklärt hierzu, er habe ja ſeine ur⸗ ſprünglichen Anſchuldigungen gegen Kuhls mittlerweile in aller Form widerruſen. Der 50jährige Emil Hallup aus Berlin, der rom Kriege bis zur Inflationszeit eine ſelbſtändige Draht⸗ warenfabrik beſcheiden ten Umfanges be rieb, hat, von literariſchem Ehrgeiz beſeelt, eine proletariſche Spiel⸗ gemeinſchaft gegründet und für dieſe u. a. auch vom Volkskommiſſar für das Volksbildungsweſen in Sow⸗ jetrußland Bühnenberechtigung zur Aufführung zu er⸗ langen verſucht. Daß ſich in ſeiner Berliner Woh⸗ nung das Bureau des Revolutionskomitees, wo Neu⸗ mann eine Zeit lang Sekretär wat, zuſammen mit einer Dienſtſtelle des kommuniſtiſchen Waffenamles befunden habe, iſt ihm völlig neu. Bei dem 56jährigen Schnei⸗ der Karl Intorf aus Berlin hat Margies unter ſal⸗ ſchem Namen mit gefälſchtem Paß gewohnt. Außerdem hat in ſeiner Wohnung„Hans“— Neumann— ver⸗ ſchiedene Beſprechungen mit„Hellmuth“ gehabt und ſchließlich habe in der der Erledigung Rauſchs ſolgen⸗ den Nacht Neumann und Pöge neben Margies bei ihm logiert. Er ſelbſt iſt als kommuniſtiſcher Kurier mehr⸗ mals von Berlin nach Frankſurt a. M. gefahren. Ob „Hellmuth“ mit dem Angeklagten Skoblewſki zuſammen⸗ kam, kann der Angeklagte ſeiner Behauptung nach nicht ſagen. Neumann verſichert, die Nichte Intorfs werde in der Lage ſein, die Identität zu beſtätigen, denn ſie habe den Beſuchern der Wohnung häufig die Türe ge⸗ öffnet, f 1 Aus dem badiſchen Lande. Mannheim, 28. Fehr.(Kor kſtauber p o⸗ ſion) In der Suberit⸗Fabrk Rheinau erfolgte geſtern mittag(vermutlich durch Kortſtaub, wie im vorigen Jahre) eine Exploſion, wodurch ein Arbeiter ſchwerverletzt im Geſicht in das Krankenhaus eingelie⸗ fert werden mußte. Zwei weitere Arbeiter konnten, da die Verletzungen leichterer Art waren, nach Anle⸗ gung von Notverbünden wieder entlaſſen wer el. Heidelberg, 27. Febr.(Der Heidelber⸗ ger Kurhaus bau.) Der außerordentſch milde Winter hat die Bautätigkeit am Neubau des Karhau⸗ ſes der Badegeſellſchaft Heidelberg ſo gefördert, daß man trotz einer über das urſprüngliche Projekt hin⸗ ausgehenden Erweiterung des Bauplanes, woducch die Rentabilität noch gehoben werden ſoll, mit der Fer⸗ tigſtellung bis Ende Auguſt d. J. rechnel. Der ge⸗ plante große Gebäudekomplex beſteht in ſeinem Kern aus einem Harptbau, an deſſen Längsſeiſ en ſich je zwei niedrigere Seitenflügel anſchließen. Die glatte Faſſade des vierſtöckigen Hauptbaues wird auf allen vier Seiten durch einen etwas vorſpringenden Met l⸗ teil unterbrochen, der von durchgehenden Pi aſtern ge⸗ gliedert iſt. Vom Neckar, alſo vom Norden her, führt eine große Freitreppe zur Terraſſe, die ſich vor der ganzen Front hinzieht und von der man einen herr⸗ lichen Blick auf die Höhen der Bergſtraße und des Neckartales hat. Zur Herbeiſchaffung der ntgen Geld⸗ mittel will die Geſellſchaft eine größere Hypo hek auf⸗ nehmen, muß aber dazu das Grundſtück von der Stadt käuflich erwerben. CCCCcCbCbbCbbbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbbbbbb Vergib. Original⸗Roman von H. Courths⸗Mahler 4. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) Deine arme Mutter, die ſich unter den fremden Menſchen, die ihre Sprache nicht redeten, nun doppelt unglücklich fühlte, kehrte nach Wien zurück. Der Be⸗ ſitzer des Geſtüts hatte ihr ein Jahresgehalt ihres Gat⸗ ten auszahlen laſſen— das war ihr ganzer Beſitz. In Wien biſt du dann, zwei Tage nach dem jähen Tode deines Vaters, zur Welt gekommen.“ Loris Augen hatten ſich mit Tränen gefüllt. Herr von Hohenſtein hielt inne. „Siehſt du, Lorchen, nun weinſt du“, ſagte er un⸗ behaglich. a Sie ſchmiegte ſich an ihn. „Erzähle weiter, Väterchen,“ bat ſie leiſe. Er räuſperte ſich. Die Zigarre war ihm ausge⸗ gangen, er warf ſie beiſeite und fuhr fort: „Alſo deine Mutter legte uns ihre Verhältniſſe klar und bat in rührenden Worten um die Stellung. Ste verſprach, ſich die größte Mühe zu geben, um un⸗ ſeren Anſprüchen gerecht zu werden; ſie wollte mit ge⸗ ringem Gehalt zufrieden ſein und bat nur um eins: daß ſie ihr Kind— ein kleines Kind von acht Mo⸗ naten— in der Nähe behalten dürfe. Sie ſei zu Ende mit ihren Mitteln und habe ſchon alles verſucht, einen Erwerb zu finden. Aber niemand wollte ſie mit ih⸗ rem Kinde aufnehmen, und ſie könne ſich doch nicht von ihm trennen. i Na, Lorchen, du kannſt dir denken, wie uns das berührte. Mütterchen guckte mich mit ihren lieben Augen an, und ich guckte ſie an— dann nickten wir uns zu und verſtanden uns. Acht Tage ſpäter zogſt du mit deiner Mutter in Hohenſtein ein. Als wir dich ſahen, da lachteſt du uns an und ſprudelteſt ein drol⸗ liges Kauderwelſch hervor. Der Hansjörg war vor Vergnügen über die drollige kleine Marjell ganz aus dem Häuschen, und Mütterchen— na, die dachte wohl Bruchſal, 27. Febr.(Gelbe Dragoner.) Am 6. und 7. Juni d. J. findet hier die Enthallung des Denkmals für die gefallenen gelben Dragoner ſtatt, verbunden mit einem Regimentstag. Le der ſind die Mittel für den Denkmalbau noch unzulänglich; ſie reichen nicht, um die Namen der 200 gefallenen Hel den auf dem Stein zu verewigen. b Peterzell, 28. Febr.(Un aufgeklärter Unglücks fall.) Auf der Bahnſtrece zweſchen Peterzell Bahnhof und der Stockburger Mühle wurde der 42jährige Mathias Fleig aus Mönchweiler von einem des Weges kommenden Bahnbeamten auf dem Bahnkörper ſchwerverletzt aufgefunden. Eine vorüber⸗ fahrende Lokomotive brachte den Verunglückten nach St. Georgen, wo er ins Krankenhaus überſührt wurde. Es wurde ein ſchwerer Sch idelbruch feſt u eſtellt. Da Geld und ſonſtige Gegenſtände ſich noch bei Fleig vor⸗ fanden und ſomit ein Verbrechen ausgeichloſſen er⸗ ſcheint, nimmt man an, daß Fleig unbefugterweiſe den Bahnkörper betreten hat und dabei von einem Zuge erfaßt worden iſt. Pforzheim, 28. Febr.(Das von der Straßenbahn., Ein Unfall, der ſich durch Ab, pringen von einem fahrenden Straßen⸗ bahnwagen ereignete, halte für den Betroſenen, den Architekt Albert Reinheimer, ſehr ſchwere Folgen. Beim Sturz kam er mit dem rechten Bein un er den Wagen. Dabei wurde ihm der Unterſchenkel georochen und gequetſcht. Die Verletzung war ſo ſchlimm, daß W oberhalb des Knies abgenommen werden mußte. Freiburg, 28. Febr.(Ein gefährlicher Ehemann.) Als erſter Fall der diesmaligen Schwurgerichtstagung kam eine Anklage wegen Mord⸗ verſuchs gegen den 37jährigen Alteiſenhändler Karl Röder aus Oos zur Verhandlung. Der von feiner Frau getrennt lebende Angeklagſe feuerte in der Nacht vom 14. auf den 15. Juli v. J. in Se nen in Wie⸗ ſental aus einem Browning ſieben ſcharſe Schüſſe in das Schlafzimmer der Frau ab, worin ſich dieſe mit ihren Kindern aufhielt. Zum Glück gingen ſämtliche Geſchoſſe fehl. Röder erklärte vor Gericht, er habe Abſpringen wütige Ehemann wurde wegen Bedrohung und er⸗ ſchwerten unerlaubten Waffenbeſitzes zu zehn Monaten Gefängnis verurteilt. 5 5 Oberſtenweiler, 28. Febr.(Brandunglück.) In Abweſenheit der Hausbewohner war die 30 Jahre alte Tochter des Polizeidieners Amann beſcchäftigt, Brot zu backen. Während ſie die glühende Aſche aus dem Ofen ſcharrte, erlitt ſie plötzlich einen epilepti⸗ ſchen Anfall und fiel auf die Glut. Der Unglücklecher wurde die eine Körperſeite derart verbrannt, daß ſie in das Krankenhaus Markdorf verbracht werden muß. e wo ihr bereits ein Arm abgenommen wurde. Aus Nah und Fern. Frankfurt, 28. Febr. in der Inflationszeit.) Der in Frank⸗ furt wohnende Mechaniker Kirchherr war in ei en vor dem Schöffengericht Hanau wegen Anfertigung von phen Velten in Hanau Auftrag gegeben zur Anferti⸗ gung von Millionenſcheinen und war wegen Anſtiftung zum Münzverbrechen verurteilt worden. Gegen ſeine Verurteilung hatte er Berufung eingelegt. Verhandlung vor der Hanauer Berufungsinſtanz gab er an, daß er dem V. nur den Auftrag zur Herſtel⸗ lung von Zweimillionenſcheinen gegeben habe, des⸗ halb aber ſchon in Frankfurt abgeurteilt worden ſei. Wie die Beweisaufnahme ergab, hat er jedoch auch Auftrag gegehen, Zehn⸗ und Zwanzigmillionenſcheine anjuier igen. Seine Berufung wurde verworfen. Straßburg i. E., 28. Febr.(Sin richtung) Der Luſtmörder Bließ, der im vergangenen Mai ein junges Mädchen ermordet hatte und von der Polizei abgeſaßt worden war, wie er die Leiche im Kanal verſenken wollte, iſt geſtern vormittag auf dem freien Platze vor dem Gefängnis an der Gießhausgaſſe öff nt lich hingerichtet worden. Die neugierige Vel smaſſe war von der Gendarmerie und Polizei weit zurückge⸗ drängt. Um 5 Uhr wurde Bließ, der in jüngſter Zeit ſich unterernährt hatte, davon verſtändigt, daß er nicht begnadigt ſei und die Hinrichtung ſogleich ſtat finde. — 7 2 r 2— am ihr totes kleines Mädchen und wollte dich garnicht von ihrem Schoße laſſen. Deine Mutter aber, mein Lorchen, erfuhr nun erſt von uns, daß wir deinen Vater kannten und— na— ſie war ganz auseinan⸗ der vor Rührung und Dankbarkeit, daß wir ſie ſamt ihrer kleinen Lori in Hohenſtein aufnahmen. Ein tap⸗ feres Frauchen war deine Mutter, Lori. Sie konnte ſich gar nicht genug tun, uns zufrieden zu ſtellen. Wir mußten immer bremſen, daß ſie ſich nicht überanſtrengte. Mütterchen hatte nun gute Zeit, ſie ließ dich kaum von ſich, und Hansjörg ſchleppte dich überall herum wie ein junges Kaninchen. Das„Baby“ war ihm bald ans Herz gewachſen. Wenn du über ſeine Späße vor Vergnügen krähteſt, da hat er gelacht. Und alles ſchleppte er herbei, womit er dir eine Freude zu ma⸗ chen glaubte; wir mußten immer aufpaſſen, daß er des Guten nicht zuviel tat. Schon damals merkten wir, welch heilſamen Einfluß deine kleine Perſon auf unſeren übermütigen Wildfang ausübte. Na, ſo iſt es auch geblieben. Du weißt, ja, wieviel Hansjörg auf ſein Schweſterchen hält. Denn als Schweſter akzep⸗ tierte er dich ſofort, als deine arme Mutter drei Jahre ſpäter an einer ſchweren Lungenentzündung ſtarb, die ſie ſich in ihrem Uebereifer durch eine Erkältung in der Erntezeit zugezogen hatte. Du warſt uns in dieſen drei Jahren ſo ans Herz gewachſen, daß wir gar nicht daran gedacht hätten, dich fortzugeben. Tante Maria erbot ſich damals, dich zu ſich zu nehmen, aber wir konnten uns nicht von dir trennen. Hansjörg proteſtierte energiſch und Mütter⸗ chen— na, du weißt ja, wie ſie an dir hing. Gleich nach dem Hansjörg kamſt du in ihrem Herzen— und in dem meinen auch, Lorchen. Du bliebſt alſo in Hohenſtein. Die Klimſch, die inzwiſchen Witwe geworden war, nahm den Haushalt in ihre Hände und war mit dir genau ſo närriſch, wie wir andern auch. Ganz Hohenſtein drehte ſich damals um deine kleine Perſon— iſt ja heute auch noch ſo, Lorchen. So— und nun laß mich zufrieden mit den alten Geſchichten, hörſt du, und gucke wieder mit blan⸗ ſagte ſie mit 1 Augen in die Welt! Das bitt' ich mir aus!“ i Tori fuhr über die Augen, dann drückte ſie ſchnell ihre Lippen auf die Hand des alten Herrn. „Väterchen, liebes Väterchen, wenn ich dir nur mal vergelten könnte, was du— was ihr alle an mir getan habt!“ Der alte Herr kämpfte mit der Rührung und zün⸗ dete ſich eine neue Zigarre an. „Vergelten? Na weißte, Mädelchen, wenn wir mit dem„Vergelten“ anfangen wollen, das wird eine verzwickte Rechnung. Du haſt uns mindeſtens ſo viel zuliebe getan, wie wir dir.“ O nein, ich bin euch ſo viel Dank ſchuldig!“ „Hör auf, du, ſonſt werde ich wild. Wer war denn für ganz Hohenſtein ein Segen, wer hat Mütter⸗ chen in den langen Jahren ihres Leidens gepflegt und immer wieder froh gemacht? Du! Wer hat ſtets wie eine treue Schweſter zu Hansjörg gehalten? Wie⸗ der du! Wer iſt uns allen ein Sonnenſchein geweſen? Wer iſt mit ſeiner jungen Kraft für Mütterchen einge⸗ ſprungen, zum Segen für ganz Hohenſtein? Du haſt mir und Hansjörg die Lücke ausgefüllt, die Mütter⸗ chen nach ihrem Tode hinterlaſſen hatte. Mit deinen weichen Händen haſt du allezeit geſorgt, daß mein Le⸗ ben nicht ohne Blüten war. Ach, Lorchen, was für ein Segen biſt du uns geweſen! Nun pflegſt du wie⸗ der mein Zipperlein, wie nur ein liebes Töchterchen es kann. Und der Hansjörg? Na, wie dem wohl wäre, wenn er nach Hauſe käme und könnte ſich wieder mit dir herumnecken und mit dir um die Wette la⸗ chen. Du— dem biſt du wirklich ans Herz gewachſen, wie eine Schweſter.“ Ein feines Rot ſtieg in Loris Geſicht, und ihre Augen ſahen verſonnen ins Weite. Ach— ihr ſeid ja alle ſo unſagbar gut zu mir. verſchleierter Stimme. Er lachte gerührt. (Fortſetzung ſolgt.) die Frau nicht töten oder verletzen wollen. Der ſchieß⸗ f (Falſchmünzer ei Papiergeld zur Aburteilung gekommenen Vorgang ver⸗ wickelt; er hatte dem Hauptangeklagten, dem Xylogra⸗ In der Zweibrücken, 28. Febr.(Notlandung eines franzöſiſchen Flieg ers.) Vorge⸗ ſtern nachmittag gegen 1 Uhr mußte auf der Höhe der Birkhauſen ein franzöſiſches Militärflugzeug(Top⸗ peldecker) notlanden. Bei der Landung auf dem gui'ge⸗ weichten Boden ging das Flugzeug kopfüber und er⸗ litt ſo ſchwere Beſchädigungen, daß es abmontiert wer⸗ den muß. Der Flugzeugführer und ſein Begleiter blie⸗ ben unverletzt Saarburg, 28. Febr.(Baueinſtur z.— 7 Tote.) Geſtern nachmittag ½ 4 Uhr ſtürzte die im Bau begriffene Glasfabrik ein. Eine Giebelmauer von 15 Meter Breite und 12 Meter Höhe kam zu Fall und begrub unter ſich die mit dem Bau der Schmelz⸗ öfen betrauten Arbeiter. Sofort wurde Militär alar⸗ miert. Die Rettungsarbeiten wurden mit aller Kraft aufgenommen. Bis 7 Uhr waren 15 Verletzte und 7 Tote geborgen. Es wird noch weiter nach Vermißten geſucht, da man nicht weiß, wie viel Arbeiter unter dem Giebel tätig waren. Man n mmt an, daß die Mauer wegen der feuchten Bauſteile, die nahe an der Saar liegt, zum Sturze kam. Es iſt jedoch auch mög⸗ lich, daß das Gebäude zuſammenfiel, weil den ganzen inter hindurch daran gebaut worden iſt und der Mörtel vielleicht nicht überall trocknen konnte. „„ Witten(Ruhr), 28. Febr.(Drahtſeil⸗ überfall auf ein Auto.) Bei Lan endreer wurde nachts auf das Auto eines Känfmanns aus Hattingen ein Raubüberfall verübt. Das Aulo wurde urch) über die Straße geſpannte Drahtſeile zum Halten gebracht; dabei erlitt der Wagen ſchwere Ve⸗ ädigungen. Die im Chauſſeegraben liegenden Rͤu⸗ er ſprangen dann mit vorgehaltenem Reooloer auf den Kaufmann und den Chauffeur zu und erzwangen ie Herausgabe ſämtlicher in dem Beſitz befindlichen egenſtände. Sie entkamen unerkannt. Meuſtadt a d. H., 28. Febr(Fund eines enſchenſtkelettes.) Bel Kanaliſationsarbei⸗ ten in Winzingen ſtießen Arbeiler auf ein bereits ver⸗ ſteinertes, noch gut erhaltenes Menſcheufkelett männ⸗ lichen Geſchlechts, das nach Feſtſtellung einer aus peyer hinzugezogenen Kommiffion des hiſtoriſchen Mu⸗ ſeums über 1000 Jahre alt ſein dürfte. Das Steleit iſt dem hiſtoriſchen Heimat⸗Muſeum überwieſen worden Wiriſchafts⸗Nückblick. Beſſerung des deutſchen Arbeitsmarktes.— Zu⸗ nahme der internationalen Arbeitsloſigkeit. Anſichere Wirtſchaſtslage.— Auslandsaufträge, Reichsbandiskontermäßigung. Die Lundes⸗Arbeitsämter alter Teile Deutſchlands konſtatieren eine anhaltende Beſſerung des Arbeitsmark⸗ tes in faſt allen Berufsgruppen. Gleichzeitig wird zus allen anderen Ländern, ſo beſonders aus Eng⸗ land Frankreich und Italien, eine Zunahme der Ar⸗ beitsloſigkeit gemeldet. Es wäre aber verfehlt, aus eſer für Deutſchland erfreulichen Tatſache etwa weit⸗ ſebende Hoffnungen auf einen Aufſtieg der Wiriſchafts⸗ onjunktur herzuleiten. Schon deshalb, weill na ur⸗ gemäß die Zunahme der Arbeitslofigkeit bei unſeren induſtriellen Konkurrenten zu verſchärf er Kenn renz gegen die deutſchen Waren auf dem Wel marlte und zu einer Ausbreitung der protektioniſtiſchen Abwehr⸗ beſtrebungen gegen die deulſchen Waren führen muß. diezeichnend für dieſe Beſtrebungen iſt es, daß jetzt de engliſchen Gewerkſchaften ein Einſuhroerbol für dusländiſche Eiſen⸗ und Stahlfabri a e verlangen, ſo 5 alſo in dem alten Freihandelslande England die derduſtrie mit ihrem Induſtrieſchutzgeſetz und de Ar⸗ eiter in der Abwehr gegen die ausländiſche Kon ur⸗ denz an einem Strange ziehen. In Wirklichkeit wird ie internationale Arbeitsloſigkeit erſt dann verſchwin⸗ 10 5 wenn die weltwirlſchaftlichen Wech en be rebungen 5 iſchen den Ländern ſich wieder normal geſtaltet ha⸗ 3 werden. Was ſpeziell England betrifft, ſo wild kerdleine gewaltige Arbeitsloſenziffer nur dann herun⸗ Krbrücken können, wenn Deutſchland, das vor dem ſumege der beſte Abnehmer Englands war, ſeine Kon⸗ umfähigkeit durch Belebung ſeiner Export⸗ und Ver⸗ gr. erungs induſtrien weſentlich ſteige n kann. Ene derſtertenglicche Zeitung hat jüngst ſestgeſtelit, daß die liſ ürkten Kaffeekäufe Deutſchlands den Abſatz eng Br er Textilfabrikate nach Zentral⸗Amerika und nach aſtlien gefördert hätten. Arb Trotz der unverkennbaren Beſſerung des deutſchen ndunrmarktes bleibt die Wirtſchaftslage unſicher und zweirechſichtig. Der Zufluß von Auslandskrediten hat nehnfellos das Wirtſchaftsgetriebe angeregt. Die Unter⸗ ormungen, die eine Kapitalergänzung im Ausland d ahmen, haben Aufträge für die Zwecke der Pro⸗ erteilt sverbeſſerung und der Produſtionsausdehnung zu lt. und dadurch wieder anderen Induſtrien Aufträge wülührt. Darauf in es wohl zurückzuführen, daß, gaſtend am Eiſenmarkte angeſichts der belsiſch⸗fran⸗ ein ſchen Unterbietungen große Zurückhaltung herrſcht, ſtrieelne Teile der Maſchinen⸗ und der Werkzeugindu⸗ zeich eine Beſſerung des Beſchäftigungsgrades zu ver⸗ n chnen haben. Das gilt beſonders für Textilm iſchi⸗ m Zuſammenhange mit den zahlreichen Neuanla⸗ der deutſchen und in der ausländiſchen Tortil⸗ nie. Aber das ſind leider in eben demſelben Grade auslz usnahmen, wie das Eintreffen einzelner großer hin ändiſcher Aufträge für die Großinduſtrie. Immer⸗ bei kann konſtatiert werden, daß die deutſchen Firmen der den großen internationalen Lieferungsausſchreiven d 8 ten Zeit relativ günſtig abgeschnitten haben. Auch landg,zäußert ſich die günſtige Rückwirkung der Aus⸗ Fi kredite, die der Großinduſtrie die Baſis für die grognzterung größerer Auslandsaufträge gaben. Im noaßen und ganzen liegt aber die Kapitalverſorgung chen mmer im argen, zumal der milde Winter in man⸗ Ain Branchen zu überbollen Lägern, die gewaltige führen ſreſſen und damit zu Zahlungsſchwierigkeiten ge⸗ 3 at. Andererſeits hat die leichte Beſſerung in Anden Induſtrien zu einer gewiſſen Zunahme des in⸗ ni iſchen Konſums geführt, wobei bezeichnend iſt, daß dest nur die billigen Artikel des Maſſenkonſums, ſon⸗ 3 Qualitätswaren verlangt werden. 5 zdie Reichsbankdiskontermäßigung, die der Zins⸗ honäßigung der Rentenbank auf dem Fuße folgte, wird aſfentlich das allgemeine Zinsniveau in Deutſchland ſä aͤßigen. Auch die Banken werden jetzt ihre Zins⸗ win herabſetzen müſſen und reichlicher Akzeptkredit ge⸗ derben. Auch die Reichsbank könnte ruhig in der Frage dum, Kreditkontingentierung ohne Geſahr für die Wäh⸗ ug der Wirtschaft Erleichterungen gewähren. 8 5 ferner die Inſpektorstochter Märie Pfſchetsrieder und k. der Kaufmann Jordan von der Firma Steinweiß in eine Brandenburg eine lange Skitour unternommen hatten . Eine Paßfälſchungswerkſtatt. Nachdem es der Auf einer 5592 Warte wurden ſie von einer gewalti⸗ Berliner Polzei gelungen war, die Zentrale der Paß⸗ gen Lawine plötzlich überraſcht und verſchüttet. Wäh⸗ fälſchungswe statt der K. P. D. auszuheben, bemihe rend ſich Jordan retten konnte, erlitten die drei ande⸗ ſich die Parl ei, ſofort eine neue Werkſtatt gleicher Art ren Teilnehmer den Tod. Die beiden weiblichen Lei⸗ einzurichten. Nunmehr iſt dieſe, die einen recht be⸗ chen wurden bereits geborgen. träcklichen Umſang anzunehmen verſprach, der Polizei. Rätſelhaftes Verſchwinden junger Mädchen. ebenfalls in die Hände gefallen. Sie war zum Teil Ju der lezten Zeit ſind 10 Sie 2 noch im Aufbau begriffen und befand ſich in Berlin⸗ Umſtänd 8 en mehrere j d Di Treptow. Auch ſie enthält wieder in großen Mengen Tochter hrere junge Mädchen verſchwunden. Die 5 5 5 8 eines Rechtsanwalts, Vilma Stettner eine amtliche Formulare, ausgefüllte amtliche Urkunden und hervorragende Schönheit, wird ſeit einigen Tagen ver⸗ Kopfbriefbogen einer großen Reihe von Firmen. In mißt. Weiter ſind die 16 5 8 5 jährige Näherin Thereſe Lan⸗ dieſer Angelegenheit ſird mehrere Verhaftungen er⸗ dau und die 17jährige Nose Hennen, ebenfalls eine falgt. N auffallende Schönheit, verſchwunden. Auch ein 12jäh⸗ Wieder ein Wohnungsſkandal. In Koburg riger Schüler, Johann Karoesky, wird vermißt. wurde durch eine Gerichtsverhandlung ein Wohnungs⸗ ſkandal aufgedeckt. Das Wohnungsamt iſt vorläufig AuUnſchuldig zum Tode verurteilt. Beim Buda⸗ auf acht Tage geſchloſſen und der Inſpektor des Woh⸗ peſter Staats gerichtshof fand eine Verhandlung ſtatt nungsamtes in Haft genommen worden. wegen des Verbrechens der falſchen Zeugenausſage. »Ein fünffacher Raubmörder. Der 20 Jahre[ Im Laufe der Verhandlung ſtellte ſich heraus, daß 175 Serre Friedrich Kraſa aus Poplozi, Be- vor stwa einem Jahre vom Militärgericht auf Grund zir“ Senftenberg, der am 1. Februar einen dreifachen der Ausſagen eines unzurechnungsfähigen Individi⸗ mord beging, bei dem ihm 3200 Kronen in die ums der Beamte des Honved⸗Miniſteriums, Emmerich L de fielen, iſt über die deutſche Grenje geflohen Klein, unſchuldig wegen Spionage zum Tode verur⸗ ung hält ſich in Berlin auf. Kraſa, der fließend böh⸗ teilt und auch hingerichtet worden iſt. m) und deutſch ſpricht, hatte am 28. Dezember v. O Schiffsunglück. Schwere Kan ſtürme haben das J einen doppelten Raubmordverſuch bei Deutſchbrod ſpauiſche Schiff„Crispana Rueda“ weflich der Inſel in Böhnen begangen. Ree zum Scheitern gebracht. Es liegt auf einem Fel⸗ ochzeit im Dollarland. John D. Ro lefe ler ſen auf, ſodaß die Beſatzung das Schiff in Rettungs⸗ 57 8 0, die Verlobung ſeiner Tochter Abby, einer booten zu verlaſſen ſuchte. Dabei kippte ein Boot um der reichſten Erbinnen Amerikas, mit David Milton, wodurch die Beſa dung von zehn Mann größtenteils einem jugendlichen Rechtsanwalt bekannt. Mi ton hat umgekommen iſt. Nur drei Mann erreichten das ſeine jetzige Braut vor einiger Zeit vor einem New⸗ Land. An Bord des Schiffes ſollen ſich noch ſech⸗ horker Gericht verteidigt. Es gelang ihm, ein frei⸗ zehn Seeleute befinden. 5 ſprechendes Urteil für ſeine Klientin zu erzielen, die A Eiſenbe ikataſtrophe. Auf einem der Außen⸗ wegen ſchnellen Fahrens angeklagt war. bahnhöfe Ne. orks, wo die elektriſchen Stadtlokomo⸗ 2 5 8 tiven gegen die Ferndampflokomotiven aus etauſcht A elbſtmord eines Isjährigen Gymnaſiaſten. werden, ſtieß hierbei ein Lokalzug mit dem vollbeſet⸗ In Wien hat ſich der 18jährige Gymnaſiaſt Hellmuth ten Süderpreß nach Palm Beach und Florida zufam⸗ Beierle durch einen Revolverſchuß entleibt. Beierle men. Zwei Eiſenbahnbeamte wurden getötet, 50 Rei⸗ verübte die Tat vor ſeinem Schreibtiſch ſitzend. Er dende erheblich verkeg 8. L 5 vor 1 Werk 1 10 j ſprach Zara⸗ 3 rletz. thuſtra“ aufgeſchlagen. In dem Buch war jene Seite 5117; 5 2 aufgeſchlagen, wo der Selbſtmord verherrlicht wird. boener) gemelner zlehe dune ag ahn Beierle war der begabteſte Schüler des Thereſianiſchen B. 1 0 Martin Weinſchenks, des Leiters der M. Weinſchenk⸗ ee fn Ein ſchweres Geſellſchaft in Danzig, Oelgemälde und Antiquitäten Lawinenunglück trug ſich bei Landeck in Tirol zu, wo⸗ im mutmaßlichen Werte von einer Million Dollar ge⸗ bin der Diblomlandwirt Mangold mit ſeiner Ehefrau. ſtohlen, als der Beſitzer für kurze Zeit verreiſt war. ve SO ff- Etage D1, 1 8 s Nco. 1 1 am Paradeplat:ñ 1 1 1 D 9 Verkauf nur eine Treppe hoch 3 2— Wir bringen* zum Frühjahr enorme Auswahl in neuarfigen Kleidersfoffen! Wir verkaufen sehr Billig: 2 8 Mouliné, Nipse, Covercoats, oitomanne, ſabardine, 3an„Nerrenstoffe, Seidenstoffe Wollmusseline, Weiss- und Zaumwollwaren Unsere Preise im März werden Sie überraschen! 0 2 Ein grosser TStreifen sehr billig, doppeltbreit 1 Posten„eee aur 48 Ein grosser N 9 Schotten lür schöne Frühjahrskleider 2 Posten 110 m breit.. Meter nur 95 2 2 bee Nein. Nleiderstokfe Posten 8 Farben 2˙95 enorm billig, 130 em breit.. 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Der Bermudasflug verſchoben. ſtatt. Im Hauptbahnhof einen Perſonenzug. Drei Perſonen wurden gelötet und vierzig verletzt. In Chorgille(Frauf ech) wurde eine Anzahl Arbeiter bei der Zerſtörung deut⸗ Sie verwand en deutſche Granaten, wußten aber nicht, daß es ſich um Gasgranaten handelte. Als ſie die Wireung der Spren⸗ gung prüfen wollten, wurden die Arbeiter bereits mehrere ander ſchweben in Lebensgefahr. Auf ei er engliſchen Chauſ⸗ ſee iſt ein Motorlaſtwagen, auf dem ſich 33 Perſonen Hochzeit zurückkehrten, Von den Fahrgäſten, unter dem ſchweren Laſtwagen lagen, ſind 23 brannt, da bei dem Unfall der Benzinbehül er Laſtwagens, der zertrümmert wurde, erplobierte und von den Flammen. die Leichtverwundeten von Panik ergriſen weggerannt Nicht kleines Verhand⸗ lungszimmer des Berliner Amtsgerichts Mitte, um ſich wegen verbotenen Glücksſpiels zu veran. Angeklagten waren von der Polizei gelegentlich einer Durchſuchung in den verſperrten Kellerlokalitäten des kam zu einer Verurteilung der Angeklagten und zwar intereſſanterweiſe auch derjenigen, die nachweiſen konn⸗ ten, daß ſie ſich nicht aktiv an dem Glücksſpiel Der Richter ſah den Tatbeſtand verbotenen Glücksſpiels ſchon als erfüllt an, wenn en intereſſiertes Zuſch zuen“ Sämtliche Angeklagten wurden zu Ge.d⸗ ſchlechten Wetters und kleinerer Reparaturen, de dem erſten Flug herrühren, findet der zwei e Bermu⸗ dasflug des„Los Angeles“ erſt Ende kommender Woche von dabei 0 a 5 dienſten zahlreich ein. von den geſtorben, Helden“ niedergelegt. im— Schutz der Natur. ver⸗ des ein weil blieb liegen, 30 Nr. 5 und 8 8 geſetzes, g ſtrafgeſetzbuches verfolgbar. bereitwilligen Mitw Unſitte zu ſteuern. — Steuerpflichtige! wen ger worten. Die Das Ger cht be⸗ des 3 117 1 e — Indexrz 2 8 des aus Infolge Ziffer für die Lebensmitte! rückzuführen. Februar berechnele Großhand ſchen Reichsamtes iſt gegen! Februar von 136,3 auf 136,7, geſtiegen. Dieſe Steigerung iſt auf die Erhöhung der für Induſtrieſtoffe Die Reichsinderziffer für die Lebenshel⸗ tungskoſten iſt gegenüber der Vorwoche unverändert ge Lokales und Allgemeines. Seckenheim, 2. März. Zum Gedächtnissonntag für ursete Gefallenen fanden ſich die Gläubigen beider Koufeſſionen zu den Gottes⸗ Um Mittag ſandten die Glocken beider Kirchen ihren Gruß zum Himmel. denkmal wurde vom Jungdeutſchen Orden, Gefolgſchaft Seckenheim ein prächtiger Kranz mit der Aufſchriſt„Zum treuen Gedenken der auf dem Felde der Ehre gefallenen Die Die Es bedarf irkung der Wevölkerung, um dieler 1. Die Meinung, März laufenden Jahres nicht nur die gemeindliche, ſon⸗ dern auch die Reichs⸗Beherbergungsſteuer ſei, iſt irtig. Denn die Reichsbeherbergungs teuer bleibt nach wie vor unverändert weiter in Kraſt, ebenſo auch die Verpflichtung 05 Führung des Steuerbuches nach , n elsindezz er dem 15 Ul ungewöhnlich die Witterung läßt eine baldige Entwilelung der Blüten⸗ kätzchen bei Weiden und Haſelſträuchern 00 8 Abſchneiden dieter Blütenkätzchen ſchödigt nicht nur das Ausſehen und das Wachstum der Bäume und Sträu⸗ cher, es entzieht auch den Bienen die guelle der erſten Frühlingspracht. 1 nahme ſolcher Blütenzweige iſt nach§ 24 Nr. 2, 8 18 flg. des Feld⸗ und Forſtpolizei⸗ gegebenenfalls ſogar nach§ 242 des Re chs⸗ — 1 5 n N Sieh dees alſo um 0,4 Am Krieger⸗ — Eine Volkszählung 1925. Im Statiſtiſchen Reichsamt wird gegenwärtig eine Geſetzesvorlage von größter Bedeutung für den Wiederaufbau vorbereitet. Sie behandelt eine Volkszählung größten Stils, ſie in Deutſchland bisher überhaupt noch nicht durchge⸗ führt wurde. Das Statiſtiſche Reichsamt hegt die Hoff⸗ nung, daß die geſetzgeberiſchen Vorarbeiten 0 5 Plan jo raſch gefördert werben können, daß die Zäh⸗ lung bis im Juni veröffentlicht werden kann. Die letz⸗ ten Zählungen aus den Jahren 1916 und 1918 ſpäter trugen mehr proviſoriſchen Charakter und konn⸗ ten in ihren Ergebniſſen ſehr ungenau ſein. wie für den und milde erwarten. Das Hauptnahrungs⸗ unbefußzte Ent⸗ vor allem der daß ab 1. ehohe 85 aufgehoben grüßten. Ort. ſſer des Staltni⸗ Stande vom 18 Prozen Sportliche Rundſchan. Die deutſchlandfahrt der Motorradfahrer des A. D. A. C. Von den zum geſtrigen Start in Köln um 8 35 Uhr erſchienenen 315 Fahrern, darunter 28 Ausländer, haben bis 9 Uhr abends 312 Fahrer die Stadt Ludwigshafen erreicht. Die Zahl hat ſich durch Nachzügler die während der Nacht und heute früh e Neuoſtheim gegen 9 Uhr auf ca 360 Maſchinen erhöht. Die Fahrer wurden Serienweiſe nach Maſchinenklaſſen geordnet abgelaſſen und paſſierte die 1. Abteilung kurz vor 9 Uhr Seckenheim. begreiflicherweiſe eine große Zahl Zuſchauer nach dr Hauptſtraße, die die einzelnen Abteilungen freudig be⸗ Gegen 10 Uhr paſſierte die letzte Serie unſeren Außer einem kleinen Unfall, den zwei Fahrer durch ſteckenbleiben im Schienengeleiſe erlitten, der aber nur einige Hautabſchürfungen verurſachte und auch die Maſchinen waren durch Lochbühler bald wieder in Takt, iſt die Durchfahrt glatt verlaufen. war muſterhaft durchgeführt. eintrafen beim Start in Dieſes ſeltene Ereignis lockte Die Abſperrung au einzureichen. N bitten wir Beſchwerden an die Expedition dieſes Blattes unter Vorzeigung der letzten Quittung Bei unregelmäßiger Zuſtellung unſerer Zeiturg „ ſtatt. Der Vorſtand. blieben. Uerlag des„neckar⸗Boten“ 1 e— 3 N 2 2— sondern schon immer und auch in der schweren Zeit der inflation 1 enen meine Preise getreu dem Sprichwort: Großer Umsatz, kleiner Nutzen“ zum Vorteil meiner Kundschaft eingestellt. N Dass ich daran auch ferner festhalte, bedarf wohl keiner besonderen Erwähnung. 0 an den Planken 2 i 8 5 3 Der ständig wachsende Kundenkreis und die angauernden Versuche der Nachahmung der Art meiner Ge- neben der Hauptpost schäftstünrung sind für mich der beste Beweis, daß ch auf dem richtigen wege bin, und zugleich 2 i Ansporn zu neuen, erhöhten Leistungen. Bekanntmachungen 8 der Gemeinde Seckenheim. Todes- 1 Die Plätze zur Aufſtellung eines Kinomato⸗ Freunden und Bekannten die traurige Mitteilung, ont hen Marktttänden amaßſſch 8 75 des unser gutér Vater, Bruder, Großvater und Onkel 19. Oktober 1925 Aire deiſeß 5 5 N rchweihfeſtes 5 werden am f 5 PA U Seeger Mittwoch, den 18. März 1925, nachm. 2 Ahr; i l am Rathaus hier öffentlich meiſtvietend verſteigert. am Samstag, den 28. Februer hach schwerem Leiden Die nächſte Mütterberatungsſtunde findet morgen im Alter von 79 Jahren sanft entschlefen ist. 1 in Schulhaus 8 5 von 2—3 Uhr m Namen der trauernden Hinterbliebenen: 5 Die Kreisfürſorgerin iſt jeden Dienst i l eee Nene 8 fl S ſorge⸗ Otto Seeger, Gemeinderat 91 angelegenheiten zu ſprechen. und Familie. U Seckenheim, den 2. März 1925. 8 f Der Bürgermeiſter: Seckenheim, 2. März 1925. 0 5 es Die Beerdigung findet am Dienstag, 3. März, nachm. 8 Uhr 5. i — Sr— vom Krankenhause in Seckenheim aus statt. 5 1 d Ab morgen Vormittag 8 Ahr„ d Verkauf von prima f o S 8. 10 Nordd. Saatkartoffeln 92 i 3 3 15. 2— 8 ö 0 0 9 3 5 37 0 Odenw. Blaue kaenlichtspiele seckendeiim b. eee fr ü a 8 8 T Infolge des geſtrigen Trauertages 5 Hühner 5 Karl Raufelder waren ſämtliche Theater geſchloſſen. 1 Art es 9.— mache nun hiermit bekannt, daß! ei de SD DD eee ne Fr. Merde⸗ lumpen, westen, Stnetdleier, an at 50 e a 8 Hane NBend 8 Uhr 8 Geflügelhandlung modernen Sachen in ihren wee d. 3 die Vorſtellung meines prächtigen; Edingen— 25 3 1 5 7 Abdi Programms ſtattfindet und zwar: 5 16 er eee eee da N Obere Neugaſſe 16. werden prachtvoll im Aussehen und ei . 5 Infolge Großbezug behalten die Form.— Man wäscht ſc . II 0 A 10 5 badete Wollsachen natürlich immer handwarm- di Iſl Holl. Molgereibuller 5 big Acher mitm. 6.. Flungonlile dn 75% men de a an de des ae Derdeverſahemungs⸗Berein eeckenhein. glb. Jungm-Vekein delkengenn. 8 N 9 oo e Einladung Deutſche Jugend⸗Kraft. ge 22 wunderbaren Aufnahmen des Karnevals;— 5 zung f §chwolzerfüſe 1.60 wi 5 von Nizza. zu der heute Abend 8 Ahr im„Engel Die Turnſtunden unſerer Abteing oz ö Pfd. J. N. 1 5 0 8 1 finden von heute ab regelmäßig wie fol“ de Fpfiſſfſi f 1 5 i 5 ASnlsral- Versammlung. ſſatt: 5 it ie Fübſlas fle 8 20 fg. i Er im Geſpenſterſchloß f Tagesordnung: 9 Montag u. Scher von ½7— 018 10. 1 6 2 Akte. N 1 1 die Salz- Und Cſsigaurnen 9 5. Menn Von 8.10 Uhr Riegen Turnen. de g f IU Jeder Herr darf eine 3. Wahlen. Hierzu ſind beſonders auch die Sport 1 r 5 4 ung Dame frei einführen. 4. Verſchiedenes. freundlichſt eingeladen. 5 * Daran anſchließend findet eine Sitzung Der Vorſtan= Wi 8 5 des Pferdezuchtvereins betr. Nennen zum Feueranmachen zu bag ſteh Druckerei des Neckar; Papier Abfäle 2