Bezugspreis: Für den Monat April 1.40 Goldmk. frei ins 1* Anzeigenpreis: Die einſpalt. Petitzeile 15 Goldpfg. 1 Betlamen: 60 Goldpfg. Bei Wiederholung Rabatt. 4 eilagen: Illustriertes Unterhaltungsblatt(wöchentlich). E * Samstag, 18. April 1925 Tages- und Anzeigenblatt für Seckenheim uno Umgebung Erſcheinungszeit: Täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und geſetzlichen Feiertage. Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle Hildaſtraße 68 oder durch unſere Träger. Fernſprecher Nr. 16.— Poſtſcheckkonto 78439 Karlsruhe 5 Die e eutſch⸗franzöſiſche Grenzregulierung ae wiſ Am 13. April ſind in Paris die Verhandlungen en einer deutſchen und einer franzöſiſchen Delega 3 ber zwei Grenzverträge, die beſonders für Bader Bedeutung ſind, zum Abſchluß gekommen. Das di brommen iſt beſtimmt, die Grenzabfertigung de; chenſtaatlichen Eiſenbahnverkehrs durch gemeinſchaft 1 nrichtung von Grenzbahnhöſen möglichſt zu er⸗ ern. Es unterſcheidet getrennte Grenzbahnhöfe, di⸗ weils auf deutſchem und franzöſiſchen Gebiet ge Bbabeten und ſogenannte„gemeinſam benutzt, 7 5 gahnböfe mit Rückſicht darauf, daß nach Artike es Verſailler Vertrages an der Rheingrenze, alſe tsſchlie dem Elſaß und Baden, die Grenzbahnhöfe Fach di auf dem rechten Rheinufer liegen. Jedoch getren die Möglichkeit einer künftigen Zuſammenlegung nutzendter Grenzbahnhöfe zu einem gemeinſam zu be⸗ 2 Bahnhof, ſei es auf deutſchem oder franzö, em Gebiet, vorgeſehen. Feri deutschland und Frankreich verpflichten ſich in dem Heddas, auf den getrennten Gren zbahnpofen alle den ueluiſſen des zwiſchenſtaatlichen Eiſenbahnverkehrs ſödechenden Einrichtungen und Aalagen zu ſchaffen, An eiterungen und Verbeſſerungen an den beſtechenden 1 dien ſollen jederzeit vorgenommen werden, wenn eise, Bedürfniſſe des Verkehrs erſordern. Beſondere bahngemungen ſind für die gemeinſam benutzten Grenz⸗ Iandse getroſſen, auf denen neben Dienſſtellen ves Juetsſtaates auch gewiſſe fremde Dienſtzweige zum e einer möglichſt glatten Abwicklung des Verkehrs beiten berufen ſind. So werden auf den Grenz⸗ öfen des rechten Rheinufers franzöſiſche Eiſenbahn⸗ 3 ollbeamte tätig ſein, und es werden franzöſiſcher⸗ 5 ie Kontrolle der Päſſe der Reiſenden und im ge⸗ enom Umfang veterinärpolizeiliche Maßnahmen vor⸗ 3 werden können. Die Befugniſſe der frem⸗ ei unſtzweige ſind im einzelnen genau abgegrenzt, dem Hoheitsrecht des Gebietsſtaates in gebühren⸗ eiſe Rechnung getragen iſt. Die gemeinſam be⸗ Grenzbahnhöfe bleiben im Eigentum des Lan⸗ Eiſengaſ deſſen Gebiet ſie liegen und werden von der der a ahnverwaltung dieſes Landes betrieben, während dutten dere Staat für die von ſeinen Dienſtzweigen be⸗ en 9a oder mitbenutzten Anlagen eine Miete zu zah⸗ Ausleal. Für die Erledigung von Streitfragen bei —— oder Anwendung des Abkommens iſt ein Medsgericht vorgeſehen. 8 as zweite Abkommen, das lediglich paragraphiert e und in längſtens drei Monaten unterzeichnet wer⸗ oll, enthält nähere Beſtimmungen über die Feſt⸗ er deutſch⸗franzöſiſchen Grenze auf Grund des Vertrages. Es gibt eine Reihe techniſcher 5 über die zur Beſtimmung des Grenzver⸗ ienenden Urkunden, die Beſchaffenheit und Auf⸗ nz der Grenzzeichen und über den Verlauf der tele im Rhein. Auf den Rheinbrücken geht die Ho⸗ grenze durch die Mitte der Brücken, die Brücken End nach Artikel 66 des Verſaller Vertrags in 5 e gentum des franzöſiſchen Staates übergegangen, en und unterhalten hat. Die Errichtung neuer Brük⸗ leſehend die Auflaſſung oder weſentliche Veränderung Vader Brücken erfolgt jeweils auf Grund vorheri⸗ chen Reainbarung zwiſchen der deutſchen und franzöſi⸗ egierung. Eine Reihe von Beſtimmungen betrifft ereinigung gewiſſer aus früheren Zeiten herrüh⸗ emeindebahngrenzen, die über die Hoheits⸗ . berſpringende Bahngebiete elſäſſiſcher Gemein⸗ f dem rechten Rheinufer und badiſcher Gemein⸗ St. dem linken Rheinufer. Franzöſiſcherſeits wird bamdpunkt vertreten, die lintsrheiniſchen Bahnge⸗ adiſcher Gemeinden ſeien auf Grund des Artikels Wöſiſchertlaüller Vererags in das eigentum ne Hinohen Staates übergegangen. Deutſcherſeits wird 5 8 auf den durch Artikel 51 Abſatz 2 des Ver⸗ 5 ertrages wieder in Kraft geſetzten badiſch⸗fran⸗ t des Amen vertrag vom Jahre 1840 die Anwendbar⸗ Die Ein rtikels 56 im vorliegenden Falle nicht erkannt. daß i 87h 4 2. 8 Rü igung über dieſe Frage iſt nicht erzielt worden, t einer Rückgabe des linksrheiniſchen Grund⸗ badiſcher Gemeinden nicht gerechnet werden Von den fi 5 e fünf elſäſſiſchen Gemeinden, die noch Ge⸗ bel dem. beſitzen, haben ſich zwei verkeklärt, diefen Grundbeſitz an den badiſchen Staat en Charakter, da nach dem Grenzabkommen egierungen anerkennen, daß auf beiden Seiten heines die Banngebiele als Gemarkungsteile er⸗ emand damit alle Rechte öffentlich rechtlichen Art, als mit dieſen Banngebieten verbunden waren, werden. Die Schlußbeſtimmungen ſehen zu 8 meter 5 a ö 8 aner wohn haßten Perſonen, die am 11. November Zone e anderen Seite der Grenze innerhalb einer ündſlüg gleicher Breite land⸗ oder forſtwirtſchaftliche nungen beſaßen, gewiſſe Verkehrs- und Zollerleich. „In für die Bewirtſchaitung dieſes Grundbeſitzes Verbindung damit hat ſich die franzöſiſche Re⸗ 8 erklärt, die in einer Zone von fünf Ki⸗ aus der Grenze auf franzöſiſchem Gebiet lie⸗ and⸗ und forſtwirtſchaftlichen Grundſtucke deut⸗ Slich leigentümer, weiche an einem näher bezeich⸗ tage noch nicht dom ftanzöſiſchen Staat liaui⸗ llexkaufen. Dieſer Grundbeſitz hat nur noch privat⸗ der längs der Grenze in einer Jone von fünf diert worden waren, aus der auf Grund des Artikels 74 des Verſailler Vertrages erfolgten Sequeſtration frei⸗ zugeben. Im übrigen iſt die Einrichtung eines ſogenannten kleinen Grenzverkehrs einem ſpäteren Abkommen vor⸗ behalten. Die in früheren Zeiten zwiſchen deutſchen Staaten und Frankreich abgeſchloſſenen Uebereintommen über die Grenzfeſtſetzung werden, ebenſo wie das im Jahre 1920 in Baden-Baden abgeſchloſſene vorläufige Rheinbrückenabkommen, aufgehoben und durch das neue Abkommen erſetzt. 8 22 0 Die Negierungsbildung in Frankreich Das neue franzöſiſche Kabinett. Paris, 17. April. Das neue Miniſterium kam kurz nach Mitternacht endgültig zuſtande: Es hat fol⸗ gende Zuſammenſetzung: Painleve, Miniſterpräſident und Kriegsminiſter; Senator Steeg, Juſtizminiſter; Briand, Außenminiſter; Caillaux, Finanzminiſter; Schramek, Innenminiſter; Borel, Marineminiſter; Laval, Miniſter für öffentliche Arbeiten; Durafour, Arbeitsminiſter; 8 Heſſe, Kolonien; de Monzie, Unterrichtsminiſter: Chaumet, Handelsminiſter; Durand, Landwirtſchaftsminiſter, Anteriou, Penſionen. Die Beſprechungen über die endgültige Miniſter⸗ aſte dauerten den ganzen Abend. Sie waren ſo chw e⸗ rig, weil vor allem Briand große Schwier gleiten machte, in das Kabinett einzutreten. Er hatte näm⸗ lich große Bedenken gegen die Ernennung Caillaux zum Finanzminiſter, da er der Anſicht war, daß ein Kabinett, das Caillaux enſchließe, im Senat keine 24 Stunden ſich halten könne, da mit der Oppo tion der Sozialiſten gerechnet werden müſſe, weil Caillaur wohl eine verſchärfte Einkommenſteuer befürworte, aber nichts von einer Vermögensabgabe im Sinne der Sozialiſten wiſſen wolle. Um die Bedenken Brlands zu zerſtreuen, wurde eine geſondere Beſprechung zwi⸗ ſchen Painleve, Briand und Caillaux einberufen, die das Schicksal des Miniſteriums endgültig entſchied. Briand ließ ſich überzeugen, daß ſeine Bedenken un⸗ begründet ſeien. Loucheur, dem das Handelsminiſte⸗ rium angeboten worden war, hat kurz nach Mitter⸗ nicht abgelehnt. Der Grund iſt vorläufig noch nich: bekannt, doch ſcheint Loucheur zu glauben, daß das Miniſterium keinen Beſtand von Dauer haben werde Er möchte ſich alſo wohl für das folgende Kabinett reſervieren. Die Kandidaten. Berlin, 17. April. Zum zweiten Wahlgang für die Reichspräſidentenwahl ſind bis zum Ablauf der Einreichungsfriſt, Mitternacht, den 16. April, drei Kandidaten nominiert worden: 1. Paul von Hindenburg, Hannover; f 2. Wilhelm Marx, Reichskanzler a. D, Berlin; 3. Ernſt Thälmann, Transportarketter und Mit⸗ glied des Reichstages, Hamburg. Der Reichswahlleiter hat dieſe drei Kandidaten zu⸗ gelaſſen. Die Genannten werden in dieſer Reihenfolge auf dem amtlichen Stimmzettel erſcheinen. Wie beim erſten Wahlgang, enthält der amtliche Smmzettel noch ein freies Feld zur Einzeichnung anderer evtl. Kandi⸗ daten.. Die ſchwierige Lage der deutſchen Wirtſchaf kb. Berlin, 17. April. Der Bericht des Reichs⸗ wirtſchaftsminiſters Dr. Neuhaus über die ſchwierige Lage der Wirtſchaſt, der am Mittwoch vor dem Haus⸗ hatsausſchuß des Reichstags vorgetragen wuede, hat auf die politiſchen Kreiſe einigermaßen beunruhigend gewirkt. Namentlich die Meldungen über das gänz⸗ liche Stocken der Kreditverhandlungen im Auslande haben dazu beigetragen, daß ernſte Gerüchte verbreitet find. Wie wir von unterrichteter Seite erfahren, triff es zu, daß infolge der durch den Präſidentenwahl⸗ kampf in Deutſchland geſchaffenen unſicheren Lage eine momentane Erſchwerung eingetrelen iſt, die ſich nach Auffaſſung der Berliner Regierungs reiſe aber nach 115 26. April in kurzer Zeit wieder beheben laſſen wird. Generalfeldmarſchall, kb. Berlin, 17. April. Wie wir erfahren, dro⸗ hen die deutſch⸗ruſſiſchen Verhandlungen nunmehr zu einem gänzlichen Stillſtand zu kommen, da Rußland in neue Verhandlungen mit England eentreten will. Infolge der Verzögerung der Entſcheidungen haben ſich die Ausſichten auf eine Einigung verſchlechtert, nachdem inzwiſchen von engliſcher Seite neue Angebote an Ruß⸗ land ergangen ſind. 5 Die deutſch⸗ruſſiſchen Wirtſchaftsverhandlungen Der neue Militärkontrolibericht. Wird der Bericht endlich veröffentlicht? Kb. Berlin, 17. April. Inmitten des Präſiden⸗ tenwahlkampfes bahnen ſich jetzt neue außenpolitiſche Ereigniſſe an, die unmittelbar nach dem 26. April in den Vordergrund treten werden. Der Bericht über die Militärkontrolle in Deutichtand iſt ſoeben der Botſchaf⸗ terkonferenz unterbreitet worden, die im Laufe der nächſten 14 Tage faſt ausſchließlich über die Entwaff⸗ nungsfrage beraten wird. In den deutſchen Regie⸗ rungskreiſen iſt man jetzt geſpannt darauf, ob ſich die alliierten Regierungen dazu entſchließen werden, den Bericht zu veröffentlichen. Urſprünglich waren auf Grund der Mitteilungen der Kontrollkommiſſion in der franzöſiſchen Preſſe ſchwere Vorwür e gegen Deutſch⸗ land erhoben worden, die damit begründet wurden, daß die Militärkontrolle angeblich ſehr ernſte Verſeh⸗ lungen deutſcherſeits feſtgeſtellt habe. Wenn dieſe Verſehlungen wirklich ſo ernſter Natur ſein ſollen, ſo wäre es nach Auffaſſung der deutſchen Regierung ein Ding der Selbſtverſtändlichkeit, daß der Bericht der Oeffentlichkeit übergeben wird, denn man könne doch unmöglich Deutſchland beſchuldigen wollen, ohne das Anklagematerial in allen Einzelheiten mitzuteilen. Weiterhin wird in den deutſchen Regierungskreiſen da⸗ ran erinnert, daß nunmehr ſchon über zwei Monate vergangen ſind, ehe die interalliierte Militärkommiſſion zur Fertigſtellung ihres Gutachtens gelangt iſt. Zurückdämmung 3 der Sicherheits⸗ und Völkerbundsfrage. Auf Grund der in Berlin vorliegenden Milteilun⸗ gen nimmt man an, daß es ſich jetzt um einen neuen gutachtlichen Bericht der interalliierten Militärtomitees handelt, die auf Grund der Mitteilungen der Kon⸗ trollkommiſſion eine gutachtliche Feſtſtellung über die Schwere der angeblichen deutſchen Verfehlungen ge⸗ troffen haben dürften. Die außenpolitiſchen Verhand⸗ lungen würden demnach durch die Entwaffnungsfrage ein gänzlich neues Geſicht eehalten. Man wird vor⸗ ausſichtlich die Diskuſſion über den Sicherheitspakt zu⸗ rückſtellen, man wird außerdem die Erörterung der Völkerbundsfrage abſchneiden und eine Zeit lang ein⸗ zig und allein die Beſchuldigungen der Militärkontroll⸗ kommiſſion gegenüber Deutſchland vorbringen. Dadurch entſteht die Gefahr, daß die Reichsregierung in eine ſchwierige Poſition gebracht wird, die namentlich auf die Geſtaltung der Verhandlungen über die Sicher⸗ heitsfrage einen außerordentlich ſtarken Einfluß aus⸗ üben würde. E Die Erſchwerung der deutſchen außenpolitiſchen Situation.. 9 8 932 Wie wir hören, ſind die diplomatiſchen Unterhand⸗ lungen über die Sicherheitsfrage ſeit mehr als drei Wochen vollſtändig unterbrochen. Der Wahlkampf um die Reichspräſidentſchaft hat die alliierten Regierungen veranlaßt, Deutſchland ſeinen eigenen inneren Ange⸗ legenheiten zu überlaſſen und jede Erörterung mit der Bemerkung abzuſtreifen, daß vor der Präſidentenw ahl in Deutſchland keine Möglichkeit beſtehe, mit einer deutſchen Regierung zu verhandeln, für deren Dauer⸗ haftigkeit keine Gewähr beſtehe. Hinzu kommt noch, daß die von deutſchnationaler Seite gegen die Politik Dr. Streſemanns erhobenen Bedenken auch in Deutſch⸗ land ſelbſt die Notwendigkeit ergeben haben, die Hal⸗ tung des Reichskabinetts zu den Sicherheitsfragen mi der Einſtellung der hinter der Regierung ſtehenden Parteien in Einklang zu bringen, damit die außen⸗ politiſchen Verhandlungen nicht infolge innerpolitiſcher Schwierigkeiten geſtört werden könnten. Der Außen⸗ miniſter Dr. Streſemann wird denn auch nach der Reichspräſidentenwahl den Verſuch machen, den Stand⸗ punkt der deutſchen Regierung endgültig ſeſtzulegen und die Zuſtimmung aller Parteien zu erreichen. Wenn dies geschehen iſt, können die Verhandlungen über den Sicherheitspakt wieder aufgenommen werden. Die in⸗ zwiſchen eingetretene Erſchwerung der außenpolitiſchen . 5. nach Ueberwindung der Sch vie⸗ 0 zntwaffnun iteres' . ffnungsfrage ohne weiteres be⸗ — 8 7 7 Das Ende des Kurdenaufflandes. Zur Geſangennahme Saids. Angora, 17. April. Ueber die Gefangennahme des Scheichs Said verbreitet die K W Ante folgenden ausführlichen Bericht: Die Regierungstrup⸗ pen haben die Ortſchaft Guendje, den Herd der Auf⸗ ſtändiſchenbewegung, ſowie alle in dem Gebiet der In⸗ ſurgenten gelegenen Amtsſitze beſetzt. In allen diefen Ort chiſten üben die regulären Behörden ihre Tätigkeit wieder aus. Der Führer der Auſſtändiſchen. Scheich Said, der ſich mit ſeinen haupflſächlichen Helfershelſern und einer bedeutenden Bande in Achion, nördlich von Guendje, befand, wurde umzingelt und mit allen ſeinen Begleitern in dem Augenblick gefangen genommen, als er die Flucht antreten wollte. Die Regierungstruppen haben zahlreiche Aktenſtücke betreffend die Organiſation des Aufſtands und eine große Summe Geldes erbeutet. Ein gewiſſer Scheich Seyfnllah, A 0 Bewaffneter in der Umgebung von Silvan, hat lich unterworfen. 1 5 3 85 2 8 1 Tages⸗KAleberſicht. —“ Wie berichtet wird, hat ſich der Geſundheits⸗ zuſtand des früheren Reichspoſtminiſters Dr. Höfle wäh⸗ rend der Unterſuchungshaft ſo bedrohlich verſchlechtert, daß ernſte Beſorgniſſe für ſein Leben beſtehen. Die Verhandlungen für den deutſch⸗italieniſchen Handelsvertrag ſind in Rom wieder aufgenommen wor⸗ den. Den Vorſitz der deutſchen Delegation führt der deutſche Botſchafter in Rom. Die Uebernahme der franzöſiſchen Kabinettsbil⸗ dung durch Painleve ruft in Polen einige Enttäuſchung hervor, da man dort mit der Rückkehr Frankreichs zur Politik Poincarees gerechnet hatte. 5 — Der Internationale Gerichtshof im Haag be⸗ ſchloß, in der Frage des Danzig⸗polniſchen Briefkaſten⸗ konfliktes die Streitfrage nur in einem ſchriftlichen Ver⸗ fahren in nichtöffentlicher Tagung zu behandeln. — Nach den Meldungen der Morgenblätter Brüſſel muß die Miniſterpräſidentſchaft Vanderyelde ſchon als geſcheitert angeſehen werden. Alle ſeine Schritte bei den Liberalen und Katholilen ſind erfolg⸗ los geblieben. i Auf einem diplomatiſchen Frühſtück der deutſch⸗ amerikaniſchen Handelskammer ſprach der Sengtor Co⸗ peland von New Pork abfällig über den Beſuch des Botſchafterrats wegen der Zerſtörung der Zeppelinwerke. — Wie der New Pork Herald von unterrichteter Seiter erfahren haben will, werden die alliierten Re⸗ gierungen in der Entwaffnungsfrage keinen Schritt vor Beginn des nächſten Monats unternehmen. f — In einem Interview bezeichnete Senator Owen von Aklohoma die Behauptung, daß Deutſchland allein die Schuld am Weltkriege trage, als eine Legende und das Ergebnis einer Rieſenpropaganda. Furchtbares Bombenattentat in Bulgarien Mehrere hundert Tote.— Agrarkommuniſt iſche Verſchwörer. ö Sofia, 17. April. Ein neues Bombenattettat wurde geſtern bei der Begräbnisfeier für den am 14. April ermordeten Abgeordneten Koſta in der Kathe⸗ drale Nedilia verübt, wodurch zahlreiche Perſonen ge⸗ tötet, bezw. verletzt wurden. Nach Belgrader Mel⸗ dungen ſollen bei dem Attentat mehrere hund rt Per⸗ ſonen getötet und verletzt worden ſein. Die Kata⸗ ſtrophe ſoll einen außerordentlich großen Umfang ha⸗ ben. Während dte Kirchenkuppel feſtſteht, ſind alle Mauern ringsum vollſtändig zerſtört worden. Außer dem Miniſterpräſidenten Zankoff und dem Kriegsmi⸗ niſter Kalkoff, die leicht verletzt ſind, ſind die übrigen Miniſter wohlbehalten. Ueber Sofia und über das Land wurde der Kriegszuſtand verhängt. Die poli⸗ zeiliche Sperrſtunde wurde auf ½ 8 Uhr angeſetzt. Man führt das grauenhafte Attentat auf agrarkommuniſti⸗ ſche Urheber zurück. Von 2000 Leidtragenden kaum 200 unverletzt. Ueber den Hergang des Attentats wird berichtet: Um 3 Uhr nachmittags begab ſich der Trauerzug mit dem Sarg des vor drei Tagen auf der Straße er⸗ aus ſchoſſenen Abgeordneten und Generals Georgieff zur Kirche. Die geſamte Regierung, Vertreter des Par⸗ laments, des Offizierkorßpßs und zahlreiche Vereine folgten dem Leichenwagen. Eine ungeheure Menſchen⸗ menge wohnte dem Trauerzuge bei. Die etwa 2000 Menſchen faſſende Kirche des heiligen Königs war vollkommen gefüllt. Um 3,45 Uhr, gerade als däs Evangelium geleſen wurde, erfolgte eine furchtbare Detonation. Selbſt die Fenſterſcheiben in den Häuſern der Umgegend wurden zertrümmert. Die mitttere von den drei Kuppeln der Kirche ſtürzte ein und begrub die Menſchenmenge. Von den 2000 ſollen kaum 200 unverletzt geblieben ſein. Bisher konnten 15 bis 200 Leichen aus den in der Kirche herumliegenden Körper⸗ teilen feſtgeſtellt werden. Die Krankenhäuſer ſind über⸗ füllt. Unter den Toten ſind folgende bekannten Per⸗ ſönlichkeiten: Der Abgeordnete Simon Giorgieff, der Abgeordnete Ratſcheff, der geiſtige Urheber der Re⸗ volution gegen Stambulinski. Auch der Bürgeemeiſter von Sofia ſoll ſich unter den Toten befinden, ferner Schwerverletzt So⸗ die Generäle Davidoff und Norozoff. wurde der General Bodoff, der Präſident der branje und der Metropolit von Sofia. »Motorbremſe rutſchte — p p,.. Kriegszuſtand im ganzen Land. Um 5½ Uhr trat gleich nach der Kataſtrophe ein außerordentlicher Kabinettsrat zuſammen, der den Kriegszuſtand für ganz Bulgarien erklärte. Beſonders ſtrenge Maßnahmen wurden in Sofia getroffen. Auf der Straße iſt niem ind zu ſehen. Jeder Verkehr iſt verboten. Nur Autos mit Soldaten beſetzt durchfahren die Straßen. Die Miliz wurde mobiliſiert. In allen Städten Bulgariens wurden zahlreiche Verhaftungen vorgenommen und verſchiedene Führer von verſchwö⸗ rergeſellſchaften nach Sofia gebracht, wo ſie vor ein Krkegsgericht geſtellt werden. Nach anderen Meldun⸗ gen iſt die ganze bulgariſche Grenze aßgeſpertt. Tele⸗ phon und Poſtverbindungen mit dem Auslande ſind unterbrochen. Weitere Einzelheiten. Zu dem Attentat in der Sofiater Kathedrale wird weiter bekannt: Die Kataſtrophe trug ſich um 4 Uhr nachmittags zu. Die Höllenmaſchine war außer⸗ halb der Kathedrale an deren Südſeite angebracht und mit einem Uhrwerk verſehen, das auf die Zeit der Ex⸗ ploſion eingeſtellt war. Die Miniſter und die übrigen offiziellen Perſönlichkeiten hielten ſich zur Zeit der Ex⸗ ploſion in der Mitte der Kathedrale auf. Dieſem Um⸗ ſtand iſt es zu verdanken, daß ſie nicht ſämtlich ums Leben gekommen ſind. Sämtliche Perſonen, die auf der Südſeite der Kirche ſtanden, wurden getötet oder le⸗ bensgefährlich verletzt. Die Zahl der Toten beträgt über hundert, die der Schwerverletzten über zweihun⸗ dert. Sofort nach der Kataſtrophe begab ſich der Kö⸗ nig zur Unglücksſtätte, wo ihm lebhafte Ovationen dar⸗ gebracht wurden. Das Kabinett trat zu einer außer⸗ ordentlichen Sitzung zuſammen. Dieſer Sitzung wohn⸗ ten der Miniſterpräſident, der Miniſter des Innern und der Kriegsminiſter bei, obgleich dieſe bei der Kataſtro⸗ phe, wenn auch leicht. verletzt worden waren. Die Stimmung in Sofia iſt ruhig. Auch aus der Provinz; wurden bisher Zwiſchenfälle nicht gemeldet. — Aus dem badiſchen Lande. Manheim, 17. Aplil.(Wenn Kinder un bewacht sind.) Bei T und U 6 wolle ein 3 ſahre altes Kind den Friedrichsring überqueren. Von er- Friedrichsbrücke her nahte ein Straßenbahnwagen er Linie 4, der Wagenfſührer gab rechtzeitig War⸗ nungsſignale und zog die Handbremſe. Das Kind, an ſcheinend durch das Warnungszeichen erſchreckt, blieb zwiſchen den Geleiſen ſtehen. Trotz Einſchaltens der noch 5 Meter weiter und warf das Kind um, ſodaß es unter die vordere Plattform zu liegen kam. Glück⸗ licherweiſe wurde es nicht verletzt. Der Polizeibeamte verbrachte es in die elterliche Wohnung. Eine Be⸗ gleitperſon war bei dem Kinde nicht. Den Wagenfüh⸗ rer dürfte keine Schuld treffen, da er alles unternom⸗ men hatte, um den Unfall zu verhüten. 5 Weinheim, 17. April.(Vorſicht Lei Bahnfahrten.) Ein aufregender Vorgang er⸗ eignete ſich auf der Main⸗Neckarbahn. Ein 18jähriges Mädchen, das auf der Fahrt von Heidelberg nach Frankfurt begriffen war, ſtand an eine Coupeetür ange⸗ lehnt, als zwiſchen Wieblingen und Friedrichsfeld, während der vollen Fahrt plötzlich die Coupeetür auf⸗ n 5 n Vero, hatte ihre Rettung lediglich der Geiſtesgegen⸗ wart eines Fahrgaſtes zu verdanken. Dieſer riß mit beiden Armen die Abgleitende zurück. Der Lorfall iſt eine ernſte Warnung, ſich nicht an Coupeetüren anzu⸗ lehnen. Karlsruhe, 17. April.(Internationale polizeitechniſche Ausſtel lung.) Auf mehrfaches Erſuchen beſonders aus Kreiſen der als⸗ ländiſchen Induſtrie hin iſt der Anmeldetermin für die Internationale polizeitechniſche Ausſteilung Karlsruhe bis zum 2. Mai verlängert worden. Dieſe Verläſage⸗ rung gilt nicht nur für die ausländiſche, ſondern auch für die deutſche Induſtrie. Wegen weitgehender Be⸗ teiligung ausländiſcher Behörden und„Induſtrien an der Ausſtellung ſind auch vom Auswärtigen Amt in Berlin ſchon vor einiger Zeit durch die deutſchen dip⸗ lomatiſchen und konſulariſchen Vertretungen im Aus⸗ land die notwendigen Schritte eingeleitet worden. der Wagen infolge des Regens Das Mädchen, das hierbei das Uebergewicht . Karlsruhe, 17. April. Der Kampf um Kürzlich hat dee Stadtrat beſchloſſen, auf dem Werderplatz in der Süd⸗ den Indianerbrunnen.) ſtadt einen neuen Brunnen zu erſtellen und mit einer Indianerfigur zu ſchmücken zum dafür, daß der Südſtadtteil als Indianerviertel dieſen Zeichen be⸗* ite wird. Gegen dieſen Beſchluß hatte ſich eine ſtarke Strömung geltend gemacht, die eine ſolche Fi⸗ gur als Verhöhnung der Bewohner bezeichnele. Um nun das Verhältnis zwiſchen Freunden und Gegnern des Indianerbrunnens feſtzuſtellen, veranſtaltete Bürgergeſellſchaft der Südſtadt eine Umfrage. Geſamtreſultat dieſer Umfrage, die ohne jede fluſſung oder Bearbeitung vor ſich ging, war überraſchend. Insgeſamt ſind 3377 Antworten geben worden. Davon 2327 mit Nein. Das ganz bge⸗ langt, daß auf Grund des Ergebniſſes die Schaffung eines bleibt. Freiburg, Freiburg.) in den ehemaligen Stallungen der Infanterie⸗ und Jägerkaſerne, in denen ſich die Vorratslager verſchie⸗ dener Freiburger Firmen befinden, Großfeuer Die Arbeiter und Angeſtellten der Firmen, die das Feuer bemerkten, konnten nur geringe Vorräte netten. 17. April.(Großfeuer die Beein⸗ lauteten 1050 mit Ja und Die Bürgergeſellſchaft der Südſtadt hat daraufhin in einer Eingabe an den Stadtrat ver? der Umfrage ſolchen Brunnenſchmuckes unter in In den frühen Morgenſtunden brach aus. N 4 Bis zum Eintreffen der Feuerwehr ſchlugen haushohe Flammengarben aus dem Gebäude, wobei ein ſcharfer Südweſtwind den Brand begünſtigte. zende Zwiſchenwände geſtalteten die ſchwierig und gefährlich. Es beſteht bei den Aus⸗ Zuſammenſtür⸗ Löſcharbeiten maßen des Brandes keine Hoffnung, den Bau zu ret 1 ten, da das Feuer an den aufgeſchichteten Lebensmit- telkiſten und Säcken reichlich Nahrung findet. Die Ur⸗ ſache des Brandes und die Höhe des Schadens laſſen ſich noch nicht überſehen. Lörrach, 17. April. (Waffenſchie bung.) Vor einem Berliner Schöffengericht wurde ein Straf- prozeß über eine Waffenſchiebung verhandelt, an den Kauſmann Wilhelm Ziegler aus Lörrach i. B. un der Kaufmann Aſprion aus der Pfalz beteiligt waren Der noch nicht vorbeſtrafte Angeklagte Aſprion, der wegen wirtſchaftlicher Spionage zugunſten 170 I Ziegler hatte der Beſatzungsmächte und wegen räuberiſcher Erpreſſun! N zu 7 Jahren Zuchthaus verurteilt war, kennen ge lernt und war von ihm verführt worden, an jremd: über angebliche Wa enbe⸗ d inn erhiels Regierungen Mitteilungen ſtände in Deutſchland zu verkaufen. mit falſchen Dokumenten gearbeitet. Sie hat en Ziegler 1 Jahr Gefängnis unter Anrechnung von 8 Monaten Unterſuchungshaft, Aſprion eine Zufatzſtrafe von Monaten Zuchthaus. Unterentersbach, 17. Apeil. gen Ser Wee h Wettfahrt zweier Motorradfahrer fuhr der elne (Schwere Fol“ Bei e ner un innigen m.. ſeinem Rad in das Fahrzeug des andern hien und schleuderte dasſelbe ein großes Stück weit wg Beide Fuhrer ** 55 l Aus Nah und Fern. Frankfurt, 17. April.(Z u m Rau b mord in Bornheim.) jährige Schneider Wilhelm Huppelsberg, der verdächti iſt, in der Nacht zum 23. Januar den Schneider lemuth in der Schleiermacherſtraße 40 ermordet beraubt zu haben, wurde bekanntlich vor einigen chen in Vorarlberg verhaftet. hauptet, bei ſeinem Einbruch in das Dillemuthſche Be⸗ ſitztum auf den Widerſtand des Schneidermeiſters ſtoßen zu ſein und darauf gegen Dillemuth ſtürzten und trugen lebensgefährliche Korfzer“ Der aus Barmen gebürtige 5 4 ö Dil-⸗ und 1 Huppelsberg, der be. 0 Gewa angewandt zu haben, iſt kurz vor Oſtern ins Unter“ ſuchungsgefängnis eingeliefert worden. Idſtein, 18. April.(Jm Schlamm m ſt i ck t.) bach hatte in der Dunkelheit auf dem Heimwege Richtung verfehlt, ſtolperte über einen Stein und in einen Straßengraben, der durch die letzten wittergüſſe mit Schlamm ſiel dem Waſſer retten, denn am nächſten Morgen ſie von Leuten, die über die Straße gingen, tot a gefunden. 5 Vergib. ODiriginal⸗Roman von H. Courths⸗Mahler 44. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) Lori war einmal aller Sorgen ledig und plau⸗ derte angeregt mit Heinz Ronneburg. Er war einige Monate nach Berlin kommandiert geweſen und erſt vor kurzer Zeit ziurückgekommen. Er war glücklich, Loris Geſellſchaft wieder genießen zu können. Er liebte ſie noch tiefer und inniger als zuvor, aber auch noch ebenſo hoffnungslos, denn ſeine Verhättniſſe hatlen ſich nicht gebeſſert. Seine Augen hingen mit inniger Verehrung Loris Geſicht. Vergeblich hatte Traute, die eine koſtbare Toilette trug und ihren guten Tag hatte, verſucht, Hein; Ron⸗ neburg an ihre Seite zu feſſeln. Er war ihr immer wieder entwiſcht, um in Loris Nähe gelangen zu kön⸗ nen. Traute hatte ſich vergeblich zu den gewagteſten Koketterien verſtiegen— Ronneburg blieb kalt, ſeine ſehnſüchtigen Augen ſuchten nur Lori. Soeben wieder hatte er ſich unter einem Vorwand von Traute entfernt und war auf Lori zugeeilt, als Hans⸗Georg zu Traute trat, um der Leute halber einige Worte mit ihr zu⸗ wechſeln. In Trautes Augen glitzerte es böſe. „Herr von Ronneburg und Lori ſcheinen ja ſehr glücklich zu ſein, ſich nach langer Zeit wieder zu ſe⸗ hen. Sie ſind wie unzertrennlich“, ſagte ſie mit ſelt⸗ ſamer Betonung. a a Hans⸗Georg war plötzlich zumute, als faſſe eine kalte Hand nach ſeinem Herzen. Mit einem unruhig forſchenden Blick ſah er zu Lori und Ronneburg hin⸗ über, die in ein Geſpräch vertieft in einer Fenſter⸗ niſche ſtanden. f „Was willſt du damit ſagen?“ fragte er. Sie blickte lauernd zu ihm auf. b aſt du noch nicht gemerkt, daß zwiſchen den beiden etwas ſpielt! Sieh doch nur, wie er ſie mit an ſeinen dunklen Augen anglüht; ſie macht ihm deutlich genug Avancen. Er iſt ja auch ein bildſchöner Menſch. Ich glaube, die beiden ſind längſt einig.“ Sie merkte wohl, daß Hans⸗Georg bei ihren Wor⸗ ten erblaßte. „Unſinn, Traute! Das hätte mir Lori geſagt. Sie hat keine Heimlichkeiten vor mir“, ſagte er haſtig. Sie lachte ſpöttiſch. „Biſt du wirklich ſo naiv, zu glauben, Lori würde dir ihre Liebesgeheimniſſe offenbaren?“ viel auf ihre Worte zu achten. Er ſah und hörte überhaupt nichts, als Lori und Ronneburg. Und als er bemerkte, wie lieb und freundlich Lori dem jungen Offizier zulächelte und wie dieſer ſeine Augen in in⸗ niger Verehrung auf ihr ruhen ließ,— da war ihm plötzlich zumute, als ſei für ihn die Sonne erloſchen, als ſei die Welt kalt und leer. Er biß die Zähne auf⸗ einander. Zugleich riß ein wilder Schmerz an ſeinem Herzen, dem er keinen Namen geben konnte. „Was iſt das mit dir?“ fragte er ſich faſſungslos. Aber ehe er eine Antwort auf dieſe Frage fand, trat ſeine Schwiegermutter zu ihm heran. Sie wech⸗ ſelte einen bedeutungsvollen Blick mit Traute und ſagte liebenswürdig: e „Lieber Hans⸗Georg, ich möchte gern etwas mit dir beſprechen. Haſt du etwas Zeit für mich?“ Er riß ſich zuſammen. a „Gewiß, Mama. Womit kann ich dienen?“ fragte er mit einer Verbeugung. „Bitte, begleite mich ins Nebenzimmer, da ſind wir ungeſtört.“ f Er bot ihr artig den Arm. Sein Blick flog aber nochmals zu Lori hinüber; ſo bemerkte er nicht, daß Mutter und Tochter abermals einen vielſagenden Blick tauſchten. Traute fah ihnen mit flimmernden Augen nach. Würde die Mutter erreichen, was ſie ſo brennend wünſchte? f Sie miſchte ſich wieder unter die Gäſte. Er fuhr ſich mit der Hand über die Stirn, ohne Die hier wohnhafte 76jährige Frau Breid gie. Ge/ und Waſſer gefüllt wa,, Offenbar konnte ſich die alte Frau nicht mehr ſelbſt au, de wie ö r 3 8 8 5 A Inzwiſchen hatte Hans⸗Georg mit ſeiner ichw 8 germutter das Nebenzimmer betreten. Er ſchob ibt 6 einen Seſſel zurecht; ſie ließ ſich, liebenswürd g dan, 90 lend, nieder. Ihre Liebenswürdigkeit fiel ihm ben b als„ungewöhnlich“ auf, aber er achtete nicht wein bl darauf, denn ſeine Gedanken weilten bei Lori un 5 Ronneburg.. 8 W Sehr aufmerkſam hörte er nicht zu, als Frau rin L Lankwitz ſagte, ſie fühle ſich in Lankwitz ſo einſan„ ſeit Traute fort ſei. Lena komme auch nur ſelten. 5 den Kindern und Leo laſſe ſich zu Hauſe überh nuf N kaum mehr ſehen. Uebrigens gehe er nächſtens auß r längere Zeit nach Berlin.— 1 5 Hans-Georg horchte erſt intereſſiert auf, als Fran it von Lankwitz nach dieſer Vorrede fortfuhr: e 000 f „Da habe ich denn gedach-, daß es eine große J b. Wohltat für mich und auch für meinen Mann wär“ aa wenn wir wieder ein junges Geſicht um uns 5 1 8 Und ich möchte dich bitten, Hans⸗Georg, daß du de, 5 nen Vater beſtimmſt, uns Lori nach Lankwitz zu s 8 ben. Nicht wahr, du legſt bei deinem Vater ein gut 1 Wort dafür ein?“ Et. 1 Hans⸗Georg richtete ſich plötzlich ſchroff auf. t wußte ſofort, wo hinaus ſeine Schwiegermutter wong 14 und daß Traute hinter dieſem Wunſch ſteckte. Serie r. Stirn rötete ſich und ſeine Augen blickten ſcharf in 1 der alten Dame.— „Dieſen Wunſch kann ich dir leider nicht erfüllegg 1 0 Mama. Mein Vater braucht Lori viel zu nölig, n, i daß ich einwilligen könnte, ſie von ihm zu entfered Er iſt, wie du weißt, ſchon längere Zeit ſehr leiden 0 und bedarf ihrer Pflege.“ d Frau von Lankwitz blieb liebenswürdig. 44 „Ach, mein lieber Hans⸗Georg, dein Vater ſieht 1 0 heule ſo friſch und munter aus! Er bedarf ſicher tea f i aufopfernden Pflege mehr. Und Traute würde ihm 0 vollſtändig erſetzen.“ Ein ironiſches Lächeln huſchte um ſeinen Mund: Cortſetzung folgt.) 2 nd 1 tonpten ſand am 16. und 17. Mai 1923 ein Senſa⸗ ver- fonsprozetz ſtatt. Auf der Anklagebank ſatz der 28⸗ age ährige Zollbetriebsaſſiſtent Johann Plank unter der ter⸗ ſeltlege, in der Nacht vom 17. auf 18. Februar 1923 einen Dienſtkollegen, den Zollaſſiſtenten Franz Sax, 11 im Grenzbezirk Niederſtaufen, BA. Lindau, erſchoſſen ach zu haben. Johann Plank hatte ſowohl mit ſeinem und otgeſetzten, wie auch mit ſeinem Kollegen mehrfache hie useinanderſetzungen, wobei er zum Teil ein ſkandalös 16 enſtwidriges Benehmen an den Tag legte. Die Folge . 3 war die Einleitung eines Diſziplinarverfahrens. n ank glaubte ſich von ſeinen Kollegen denunziert und ohe sch igte ihnen mit offenen Drohungen ſeine Feind⸗ fee 11 an. Am 17. Februar, abends nun ſollte Plank für- 1 dem erſchoſſenen Sax einen Dienſtgang antreten. ten* wollte anfangs gar nicht mitgehen, mußte ſich 18 5 g— aber davon überzeugen laſſen, daß es gar nicht rel, K ers gehe. In dieſer Nacht wurde Sax in der a he von Niederſtauffen erſchoſſen aufgefunden, und in 1 fla, benachbartes Haus gebracht, ſtarb er, ohne das ſen are Bewußtſein wieder erlangt zu haben. Plank f Aunde von allen Seiten als der Täter bezeichnet. Die 4 Geklage lautete auch auf Mord. Doch konnte das 1 richt ſich nur auf einen ſogenannten Indizienbeweis de donn Das Urteil lautete auf eine Zuchthausſtrafe d 0 Ehr acht Jahren und Aberkennung der bürgerlichen en walt rechte auf fünf Jahre, während der Staatsan⸗ * t auf. Todesſtrafe plädiert hatte. Der Spruch wurde en Nord mit vier gegen eine Stimme gefällt. Ein 0 7 durch einen Schmuggler wurde vom Gericht als 953 erteseſchloſſen gehalten. Der Angetlagte ſelbſt beteu⸗ 0 und unter Schluchzen und Tränen, unſchuldig zu ſein, be- wiſt wenn er ſterben müſſe, ſo gehe er mit reinem Ge⸗ 15 8 in die Ewigkeit. Nahezu zwei Jahre ſind ſeit⸗ ell ind verfloſſen. Am Karſamstag wurde nun, wie aus en Anz au berichtet wird, ein junger Mann namens Franz 8 dafteſler aus Luſtenau, Sticker und Taglöhner, ver⸗ 5 et, und zwar unter dem Verdacht, den Mord an . m Zollbetriebsaſſiſtenten Sax verübt zu haben. 5 0. bieße u 5 10 1 8 Koburg brüſteten ſich einige 3 5 rad tſeil geſpannt. Ein Kutſcher, der mit einem Fahr⸗ * Kleine Chronik. In der Bierlaune. In einer Wirtſchaft in junge Leute damit, Feuer freſſen und ſpucken zu können. Alſo her mit Benzin, a 3 damit die Kunſt gezeigt werden kann. Einem gelang es ziemlich, zwei anderen mißlang es aber völlig. Wahrſcheinlich brannte die Benzinflamme doch etwas um die Mundwinkel, man wollte es ſchnell mit der Hand verlöſchen, verwiſchte aber nur das brennende Benzin im Geſicht. Auch der Helfershelfer verbrannte Ergebnis: Die beiden„Feuerfreſſer“ mußten noch 8 mit Brandwunden ins Landkrankenhaus gebrach! uuſchuldig verurteilt. Vor dem Volksgerichl nöpfler, der in ſeiner Heimat als Schmuggler nicht unbekannt iſt, hat die Tat bereits een g Autobanditen. Aus Magdeburg wird gemeldet: der Landſtraße Möckern⸗Zeddenick war Montag eine Egge mit den Spitzen nach oben nieder⸗ Das Auto des Kreistierarztes fuhr in die hinein. Drei Reifen wurden zerriſſen. Am en Abend wurde über dieſelbe Landſtraße ein elegt Spitzen nd 25 let entlang kam, ein 5 ſich. Seinem Sturze iſt es zu verdanken, daß bor urz hinter ihm fahrender Kraftwagen halten und Die—— ſchweren Unfall bewahrt bleiben konnte. a bie di bc bal 8 ſind zwei 17jährige die die i atten, ve ü 5 rer aber. verunglückte i Eiſenbahnunglück in Swiriey. Wie aus Mos⸗ emeldet wird, iſt 44 Kilometer von Irkutst ein ug v erchne⸗Udinsk kommender Güter⸗ und Perſonen⸗ ple di erunglückt, dadurch, daß der Lokomolivkeſſel ex⸗ fuhr gegen das Hindernis und ver⸗ kau 9 geborerte. Bisher ſind 16 Tote und 80 Verwundele igen. Die Urſache iſt ein Schneeſturz, der 85 die Gleisſtrecke verſperrte. des Bauernkrieges. Blutige Oſtern anno 1525. Aber von Schloß Weinsberg klangen die Oſterglocken. gelltenlte kündeten nicht Frieden und Erlöſung, ſondern Vauen von Gewalttat und Mord. Die meuteriſchen Georan des Frankenlandes hatten unter ihrem Führer denomn Detler, Wirt von Ballenburg, das Schloß ein⸗ durſt men und hauſten nun in Siegesfreude und Rache⸗ blend wie es nur eine fanatiſche Maſſe kann, die ver⸗ den S5 iſt vor raſender Wut.„Fahet an und ftreitet will Streit des Herrn, es iſt hohe Zeit! Der Meiſter Laſſeten Spiel machen, die Böſewichter müſſen dran. geht„eure Schwerter nicht kalt werden vom Blut! Gott zum Au für, folgt!“ So hatte einer der Bauernführer Rottentufruhr gerufen und grauſig folgten die wilden teitz nn der Mahnung. Ein Teil der Junker war be⸗ und in Kampf um den Weinsberger Turm erſtochen en abe die Straße hinuntergeſtürzt worden, die mei⸗ ſtein ber, darunter den Burgherrn, Grafen von Fallen⸗ damt atte man zum Tod durch Spießrutenlaufen ver⸗ In langen Reihen ſtanden die höhniſchen Sie⸗ un 5 8 und peitſchen die Gefangenen in die ſtarrenden nd Hellebarden, bis ſie von Schmerz zerriſſen 5 Grafumenbrachen und den Gnadenſtoß erwarteten. Tes . luſtlen früherer Pfeifer, Melchior Nunnenmacher, blies ds len 155 Lieder zu dieſen Schreckensſzenen, als gälte es, zu frohem Tanz und heiterm Scherz aufzu⸗ ie Gräfin und ihr unmündiges Kind wurden 5 Miſtkarren geladen und unter dem triumphie⸗ ſeglich Spott der Menge nach Heilbronn gefahren. Ent⸗ lot 0 war das Ende Helfenſteins. Während er halb⸗ d im Sande wälzte, ſtieß ihm ein verhetztes Weib, ingen⸗ em Namen„Die ſchwarze Hofmännin von Bök⸗ f 8 durch dieſe Tat eine traurige Fortdauer geſchaf⸗ „ihr Meſſer in die Eingeweide und ſegnete aus Bau lut mit teuflichen Zauberſprüchen die Waffen üben für die kommenden Kämpfe. Als ſich die er dieſes ſchauerlichſte aller Oſterfeſte herab⸗ um die Schandtaten dieſes Tages zuzudecken, een 1 5 Sieger, wie bald ein gericht tauſendfache Vergeltung an Schul⸗ und Unſchuldigen nehmen ſollte. a Oe. Nacht Jur vierhundertjaͤhrigen Wiederkehr Lokales und Allgemeines. Seckenheim, 18. April Weißer Sonntag. Ein Feſt reinſter Freude ſteht für viele katholiſchen Familien bevor. Darf doch eines aus ihrer Mitte erſtmals hinzutreten zum Tiſche des Herrn und den unter Brotgeſtalt verborgenen Heiland in das ſeit Wochen durch Chriſti Stellvertreter für dieſe Gnade ſorgfältig vorbereitete Kinderherz aufnehmen. Groß iſt die Sehnſucht und heiß das Verlangen der Erſtkommunikanten nach dieſem Gnadenſchatz, aber auch herzliche Dankbarkeit werden ſie für die Seelſorger empfinden, die ihnen die Liebe zum heiligſten Altarſakra⸗ ment eingeflößt haben Möge Gottes reichſter Segen auf die Kinder herabſtrömen, damit ſie den Weg der Tugend nie verlaſſen. Weißer Sonntag in der Kirche. Am morgigen weißen Sonntag zur Feier der heil. Handlung der Erſt⸗ kommunion wird der Cäcilienverein in der kath. Kirche während des Feſtgottesdienſtes die 4ſtimm. Meſſe„Missa stella maris“ zum Vortrag bringen. Eine Schulentlassungs und Jugendlkeier veranſtalten morgen Sonntag Abend die hieſigen vereinigten Arbeiter⸗ vereine und laden hierzu vor allem die Jugend und deren Angehörigen ins Vereinshaus ein. Mannheimer Künſtler, wie Lotte Dörner, Ueberle und Hans Korſch werden durch Violinſolos und Rezitationen zur Ver⸗ ſchönerung der Feier beitragen. Muſikaliſche, geſangliche und turneriſche Darbietungen der veranſtaltenden Vereine werden das übrige für einen ſtimmungsvollen und ge⸗ nußreichen Abend tun. Die Feier beginnt um 8 Uhr. Bei freiem Eintritt ſind alle Freunde der Jugendbewegung willkommen. Maiausflug. Der ev. Männerverein und der ev. Kirchenchor unternehmen gemeinſam am Sonntag, 3 Mai einen Ausflug nach Eberbach-Katzenbuckel⸗Wolfsſchlucht⸗ Zwingenberg. Abfahrt iſt vorm. 9.24, Zurückkunft um 9.17 Abends. In Katzenbach iſt nach 3 ſtünd. Wander⸗ ung Raſt(Mittageſſen 160) u gemütliches Beiſammen⸗ ſein im„Adler“. Anmeldungen für den Männerverein bei den Vertrauensleuten, für den Kirchenchor bei der nächſten Probe. Die Eden Lichtspiele bringen in ihrem dieswöchigen Spielplan den verfilmten in exotiſchen Farben ſchillernden Roman„Die grüne Manuela“ von Clara Ratzka. Der Film zeigt uns eine von wilder Leidenſchaft durchglühte Handlung und eine ſüdlich leuchtende Welt vibriert durch das ganze Werk. Im 2. Teil ſehen wir„Chaplin hat Ausgang“, der noch nie ſeine Wirkung auf die Lach— muskeln der Zuſchauer verfehlt hat. Wahloetsammiungen. Den Reigen der Wahlver⸗ ſammlungen zum 2. Wahlgang der Reichspräſidentenwahl eröffnete geſtern abend die Zentrumspartei. Sie 19 5 ihre Freunde und die Anhänger der republikaniſchen Parteien zu einer Verſammlung in's Schloß eingeladen, zu der ſie Herrn Lantagsabgeordneter Stadtrat Kühn aus Karlscuhe als Redner gewonnen hatte. In 1½⸗ ſtündiger Rede zerpflückte Redner die gegneriſchen Argu⸗ mente und kam zu dem Schluß, daß es nur eins gebe: „Hie Republik,— hie Monarchie“. In der anſchließenden Diskuſſion beteiligten ſich mehrere Redner der Soz⸗ Partei und ein Kommuniſt Die Verſammlung, die von zirka 200 Perſonen beſucht war, verlief äußerſt ſachlich und eindrucksvoll— Für heute Samstag abend ruft die Kommuniſtiſche Partei in das Vereinshaus zur öffentlichen Volksverſammlung auf. Genoſſe Ritter aus Mannheim wird ſprechen über Marx, Hindenburg oder Thälmann. Die Erinnerung an dieſe blutige Oſterepiſode au⸗ dem Bauernkrieg 1524 bis 1525 gibt Anlaß, einmal die ſoziale Lage des deutſchen Bauernſtandes im Re⸗ fortationszeitalter zu betrachten und ſich jene Ereig⸗ niſſe zu vergegenwärtigen, bei denen zum einzigen Male in unſerer ganzen Geſchichte die Bauernſchaft ver⸗ ſuchte, mit nackter Gewalt revolutionierend in die po⸗ litiſche Entwicklung einzugreifen. Während noch unter Karl dem Großen(800) das freie Bauerntum den we⸗ ſentlichen Beſtandteil des Volkes und der Landbeſitzer ausmachte, hatten ſich ſeit den Kreuzzügen die agrari⸗ ſchen Beſitzverhältniſſe in außerordentlichem Maße zu⸗ gunſten des Klerus und des Adels verſchoben. Die Bauern waren faſt ausnahmslos zu Leibeigenen und Hörigen der Klöſter und Ritter herabgeſunken. Die Kirche allein beſaß über ein Drittel der geſamten be⸗ bauten Fläche. War nun ſchon im alten deutſchen Recht die rechtliche Stellung der Nichtfreien nicht gerade gün⸗ ſtig geweſen, ſo war jetzt— ſeit man anfing, römiſch⸗ rechtliche Begriffe auf Deutſchland zu übertragen— aus dem Bauernſtand eine ſchlecht verhüllte Sklaverei ge⸗ worden. Die perſönliche Freiheit war bis zum äußer⸗ ſten beſchränkt. Es war verboten, ohne Genehmigung des Gutsherrn zu heiraten oder auch nur den Wohnſitz zu verlaſſen; Peitſchenhiebe, folterähnliche Quälereien, ja ſogar Todesſtrafe waren bei der gutsherrlichen Ge⸗ richtsbarkeit keine Seltenheiten. Im Gegenfatz zu die⸗ ſem unwürdigen Leben ſchlemmte und praßte der Adel auf ſeinen Schlöſſern. Je reicher durch das aufblühende Gewerbe und den Handel die Städter wurden, um ſo mehr meinten auch die edlen Schloßherren, ſie müß⸗ ten Luxus und Verſchwendung nachmachen. Da ſie aber eine gewinnbringende Tätigkeit nicht ausübten, ſo wälzten ſie die Laſten des Aufwandes auf die leib⸗ eigenen Bauern. Außer dem regelmäßigen, oft über⸗ ſteigerten Zehnten mußten dieſe bei allen möglichen Ge⸗ legenheiten ordentliche und außerordentliche Abgaben entrichten, die heute undenkbar ſind und die heutigen Steuern als Kinderſpiel erſcheinen laſſen. Dazu kamen die Frondienſte. Ehe der Bauer auch nur daran den⸗ ken konnte, ſeinen oft dringenden Arbeiten nachzugehen, hatte er umſonſt die landwirtſchaftlichen und ſonſtigen Geſchäfte der Herrſchaften auszuführen. Wie dieſe „ſonſtigen Geſchäfte“ gelegentlich ausſahen, geht daraus hervor, daß eine Gräfin von Lupfen ihre Bauern trotz des drohenden Gewitters von den Erntearbeiten weg⸗ U rufen ließ, damit ſie ihr— Schneckenhäuschen ſammel⸗ E pPäckchen verkehr mit dem Saargebiet. Von jetzt ab werden im Verkehr mit dem Saargebiet Päck⸗ chen unter den Bedingungen der Poſtordnung zugelaſ⸗ ſen. Die Sendungen dürfen 25 Zentimeter Länge, 15 Zentimeter Breite und 10 Zentimeter Höhe, in Rollen⸗ form 30 Zentimeter Länge und 15 Zentimeter Höhe haben, auf der Anſchrift vermerken: Päckchen. Die Ge⸗ zühr iſt die gleiche wie im innerdeutſchen Verkehr. Die Sebühr für Päckchen aus dem Saargebiet betragt 1,50 Fr. Für Päckchen mit zollpflichtigem Inhalt nach dem Saargebiet ſind die Zollvorſchriften zu beachten. Die Abſender müſſen alſo die Einführungsgenehmigung vor der Abſendung bei der Zolldirektion in Saarbrücken ein⸗ holen und den Vermerk:„Genehmigung der Zolldirek⸗ tion in Saarbrücken Nr.... vom... auf dem Päck⸗ chen angeben. Sämtliche Päckchen müſſen auf der An⸗ ſchriftſeite einen grünen Zettel mit der Aufſchrift tra⸗ gen:„Dem Zoll vorzulegen. Durch die Poſt in Saar⸗ brücken zu verzollen“. Darunter ſind bei Päckchen mit zollpflichtigem Inhalt anzugeben: Art(nach den Be⸗ zeichnungen des franzöſiſchen Zolltarifs), Urſprung, Ge⸗ wicht und Wert der Ware. Dieſe Angaben können auch auf einer beſonderen Zollerklärung gemacht werden, die in die Sendung zu legen oder ihr haltbar beizufſigen iſt. Sämtliche Päckchen nach dem Saargebiet werden zu⸗ nächſt dem Poſtamt in Saarbrücken zugeführt; dort werden ſie durch die Poſt verzollt und nach dem Ve⸗ ſtimmungsort weitergeleitet. Für Päckchen aus dem Saargebiet gelten die Beſtimmungen der Poſtzollord⸗ nung, nach denen der Abſender ſeinen Namen und die Gattung der in dem Päckchen enthaltenen Gegenſtände nach ihrer handelsüblichen oder ſonſt ſprachgebräuchlichen Benennung auf der Sendung ſelbſt zu vermerken hat. 5 3 werden in Deutſchland den Zollſtellen vor⸗ geführt. e Baumblüte an der Bergstrasse. Die Blüte der Kirſchen⸗, Pflaumen⸗, Aprikoſen⸗ und Pfirſich bäume iſt bei der feuchtwarmen Witterung in den letzten Tagen ſoweit vorgeſchritten, daß bei anhaltend ſchönem Wetter die kommende Woche die vollſtändige Entfaltung der Blütenpracht zu erwarten iſt. Kunſt und Wiſſenſchaft. I Heimkehr der Abeſſinien⸗Expedition. Die im Jan dar nach Abeſſinien ausgeſandte Expedition des Berliner Zoo⸗ logiſchen Gartens tritt am 13. April die Rückreiſe von Djibouti in Franzöſiſch⸗Somaliland an. Zahlreiche ſeltene Formen der Tierwelt konnten gefangen werden, darunter mehr als 30 rieſige Paviane. Der von der Eſſpedition her⸗ geſtellte große Tierfagfilm iſt ſehr gut gelungen. um erſten Male ſind wahrheitsgetreue Szenen des ſchwierigen Fangbetriebes als Naturdokument, alſo nicht geſtellt, ge⸗ dreht worden. Sie ſind mit ſenſationellen Jagdbildern und ethnographiſchen Szenen geſchmückt. Dr. Lutz Heck, der Lei⸗ ter der Expedition, hat ſelbſt noch eine Reihe Kamerajagden veranſtaltet, die reiche Beute ergeben haben. Die Expedition kehrt über Marſeille zurück und wird Ende dieſes Monats Nahrſcheinlich in Berlin eintreffenn. Jolcadlenſt-Oranung in der fathol. flirche: Samstag: 2—4, 5—7 und ½8 Uhr Beicht. Weißer Sonntag: 6 Uhr Beicht.— 7 Uhr Frühmeſſe.— ½9 Uhr Hauptgottesdienſt mit feierl. Kinderkommunion.— 2 Uhr Corporis Chriſti-Bruderſchaft mit Aufnahme der Erſt⸗ kommunikanten. Pollesdlenf-Orunung in der ebangel. fürtbe: Sonntag, den 19. April 1925.. ½10 Uhr Hauptgottesdienſt. Vikar Schütz. ½1 Uhr Jugendgottesdienſt. Pfarrer Kunz. 1 Uhr Chriſtenlehre für die männliche Jugend. Pfarrer Kunz. Jugend vereinigungen. Jugendbund: Montag, den 20. April 8 Uhr im Konfirmandenſaal Aufnahme der neuen Mitglieder. 5 Mädchenbund: Mittwoch, den 24. April 8 Uhr im Konfirmanden⸗ ſaal Generalverſammlung. ten! Wenn auch derartige Extravaganzen von Seiten der Klöſter weniger leicht vorkamen, ſo waren doch dieſe wegen der drückenden Abgaben und der harten Behandlung nicht minder verhaßt als der Adel. Mitten in dieſe Wirren und Gärung hinein, ſiel das Auſtreten Luthers und deſſen Schrift Von der Freiheit eines Chriſtenmenſchen“, die, da ſie politiſch ausgelegt wurde, wie eine Fanfare wirkte. Geſtützt auf die Bibel und Luthers angebliche Lehre traten im Laufe des Jahres 1524 die ſüddeutſchen und dann die thüringiſchen Bauern mit klaren Forderungen hervor, die für damalige Zeiten zweifellos unerhört waren, heute aber im großen und ganzen mit wenigen Be⸗ ſchränkungen(bezüglich freien Waffentragens, freier Jagd u. 18 durchgeführt ſind. Trotzdem Luther nun einerſeits dieſe Forderungen unterſtützte und an⸗ dererſeits die Bauern zur Ruhe mahnte, waren die Verhältniſſe bereits zu weit gediehen, als daß ſie ſich in ihrer Entwicklung noch hätten hemmen laſſen. Die ſüddeutſchen Bauern ſchlugen los; einige verwegene Ritter, wie Florian Geyer und Götz von Berlichingen Gieſer allerdings halb wider Willen) ſchloſſen ſich ihnen an. 5 Als dieſen aber nach anfänglichen Erfol⸗ gen die Führung entglitt, wurden die Bauern immer maßloſer und ergingen ſich in wilder Grauſamkeit und Zerſtörungswut. An die 1000 Schlöſſer, Burgen, Klöſter und Pfarrhäuſer ſanken in Schutt und Aſche. Aehnlich tobten dann die Thüringer unter ihrem Füh⸗ rer Thomas Münzer. Als aber die oben erwähnten Vorgänge an Oſtern 1525 bekannt wurden, einigten ſich Kaiſer, Fürſten und Städte zur Niederkämpfung der Revolution. In vielen Einzelkämpſen wurden die ſich verzweifelt wehrenden Süddeutſchen von den Lands⸗ knechten aufgerieben, während die Thüringer in der Schlacht bei Frankenhauſen am 5. Mai 1525 bis zur Vernichtung geſchlagen wurden. Thomas Münzer wurde mit vielen Hunderten hingerichtet; Florian Geyer fiel bei Ingolſtadt im Kampfe mit dem eigenen Schwager, Götz von Berlichingen blieb lange gefangen. Hundert⸗ tauſend Bauern hatten ihr Leben für nichts verloren; denn die Sieger waren grauſam und ein hartes Los erwartete die Ueberlebenden. Der deutſche Bauern⸗ ſtand aber verfank gleichgültig in politiſche Tatenloſig⸗ keit, bis er ſeit ungefähr 150 Jahren anfing, die Rechte zu erwerben, um die er ſich vor 400 1. nutzlos verblutete. 285 7777. N 00 FTTTTTT0TTTTTTTTTCTVTCTCTCTCTCTCTCTTT— —. VVV dmlüche Soanntmachungen Maul⸗ und Klauenſeuche betr. Die am 25. März 1925 bezügl. der Viehbeſtände der Gemeinde Ilvesheim angeordneten Sperr⸗ maßnahmen werden hiermit aufgehoben. n den 14. April 1925. ad. Bezirksamt— Abt IV. Bekanntmachungen der Gemeinde Seckenheim Dahl dos Reichsprüſidenlen 2. Wahlgang. a Die Wählerliſten liegen von Sonntag, Martin Kloos Witwe, Katharina geb. Hirſch Seckenheim wird am im Rathaus daſeloſt das unten beſchriebene, Seckenheim gelegene Grundſtück durch das Notar können im Sekretariat des Notariats eingeſehen werden. ö Hofraite im Ortsetter an der Hildaſtraße. Schätzung 3200 R.⸗M. Mannheim, den 6. April 1925. Bad. Nokariak VII. teilige Grundſtäczverſeigetun Auf Antrag eines Erben der verſtorbenen Mittwoch, den 29. April 1925, vorm. 11 Uhr öffentlich verſteigert. Die Steigerungsbedingungen Mannheim VII gb. No. 464 mit 93 qm Hierauf ſteht ein einſtöckiges Wohnhaus mit Schienenkeller und Dachzimmer mit angebautem Schweineſtall. 756K in rin överſch in tat Teil Verlan neueſte Hans Fahtridet ſowie Einzelleile liefert direkt an Private, a ch Abbildungen koſtenles Eiſenach. Sparschaſt bringt Barschaft. dirt paraste Ladeabarg Filiale Seckenheim. Annahme von Spareinlagen, Eröffnung von Scheckkonten und Gewährung von Krediten in laufender Rechnung zu den günstigsten Bedingungen. „Ansführungen, zahlungen. gen Sie ſofort Pre'sliſte mit Florſchütz 1 den 19. April bis einſchl Mittwoch, den 22. Aptil 1925 jeweils vormittags von 8 bis 12 Uhr und nachmittags von 1—5 Uhr, Sonntags nur von vormittags ½11 bis ½12 Uhr auf dem Rathaus Zimmer Nr 7 Ledertafel beflenhein Heule Abend ½8 Uhr Probe. Der Vorſtand Probe. Münner⸗Geſangverein Seckenheim(gegr. 1861) Heute Abend 8 Ahr Der Vorſtand. 3 20 3 Wnpelm Seitz, Vermittelung von An- und Verkauf von Wertpapieren. Aufbewahrung und Ueberwachung der Abstempelung und Verlosung von Wertpapieren. Auskünfte werden im Kassenraum bereitwilligst erteilt. lr. lroß verkaufen. zu jedermanns Einſicht aus. eee Während dieſer Zeit können da, wo die Wählerliſten ausliegen Einſprüche gegen. deren Richtigkeit erhoben werden. Spätere Einſprüche dürfen nach geſetzlicher Vorſchrift nicht berückſichtigt werden. Die Wähler werden nicht beſonders davon ice (Sektion der Kommuniſtiſchen Internationale.) Hauptſtraße 132. Kassenstundenn „ 2 Samstag nachmittags geschlossen. 8 5 — benachrichtigt werden, daß ſie in den Wähler⸗ liſten eingetragen ſind. Wer am 29. März ſein Wahlrecht ausgeübt hat, darf auch am 26. April wählen, falls er nicht polizeilich abgemeldet wurde. Alle Zu⸗, Um⸗ und Wegzüge wurden in den Wählerliſten ge⸗ wahrt. Beſonderen Anlaß, die Wähler⸗ liſte einzuſehen, haben diejenigen, die nach dem 29. März in Seckenheim zugezogen ſind, und die in der Zeit vom 30. März bis 26. April einſchl. das 20. Lebensjahr erreicht haben. Nur wer in den Wählerliſten ein⸗ getragen iſt, darf wählen. ſpricht in eine über: Lan 53558 Die Gänſehirtin beginnt am Montag, den 20. April 1925 mit dem Austreiben der Gänſe. Hunde dürfen auf die Gänſeweide nicht mitge⸗ nommen werden. I. Einttitt frei! Wegen Ausführung von Kanalbauarbeiten iſt die Hauptſtraße von der Friedrichſtraße bis zur Schloßſtraße vom 20. bis 25. April 1925 für jeg⸗ lichen Verkehr geſperrt Zuwiderhandelnde werden beſtraft. Seckenheim, den 18. April 1925. Der Bürgermeiſter: Oder . Heute Eamstag, den 18. April, abends 8 Ahr im Vereinshaus 8 * ügentlichen Dolgs⸗Perfammiang Genoſſe Nitter⸗Mannheim(N. d. L) Jedermann iſt freundlichſt eingeladen, N. P. D., Otsgtuppe Sechenheim. Chung. Kirchenſteuer. Die evang. Kirchenſteuerpflichtigen werden nochmals zur Zahlung der fälligen Kirchen⸗ N ſteuer erinnert. In 8 Tagen erfolgt ſchrift⸗ Schal liche Mahnung auf Koſten der Steuer 5oiſe- pflichtigen. Der Erheber. „ Hberren- 8 72 eto. Wognpaus 5— E n 8 — Qualität 8 mit Einfahrt, Hof, Garten, Stallungen ete⸗ 11 2 Küchen 3⸗ und 4 Zimmer⸗Wohnungen, wovon eine 8 ſowie ſämtlich[2 ſofort gegen Tauſch frei wird, in Seckenheim, 8 Einzelmöbel ruhige Lage, ſofort zu verkaufen. 8 Möbelhaus Anzahlung ca. 3000 bis 5000 Mk 1 W M Fuchs Angebote unt Nr. 750 an die Geſchäftsſt d. Bl. — c I 52 0 Freie Ausſprache! Jus Fußball Bereinigung 98 Ceckenheim E. J. 55 8 5 Morgen Sonntag n Verbandsſpiele in Kirchheim. S Abfahrt von Station Seckenheim: a 3. Mannſchaft 92, Uhr; 2. Mannſchaft 112 Uhr; 1. Mannſchaft 1226 Uhr. Zahlreiche Beteil'gung erwünſcht Der Voſtand⸗ — Flachs. KEurzes Gastsplel nur vom 18. bis 26. April 1925 Riesen- Cireus KRONE MmannnEIm-leplatz 70“ 5770 Erster europäischer 3-Manegen-Cireus! Größte Schaustellung Europas Das gewaltigste Unternehmen seit Menschengedenken! 3 Manegen 2 Bühnen Rennbahn und Vorrichtungen für Luftgymnastik 4 Musikkapellen 5 Größte Zeltbauten Europas 10000 personen fassende Zuschauer-Zelt. darunter das Nur Sitzplätze. Heute Samstag 8 Uhr „Eröffnungs- Cor stellung. Morgen Bonnlag 2 borſtellungen: nachmitlags 1 und abends 8 Uhr. 100 gigantische Circus-Spiele 100 in 3 Manegen zu gleicher Zeit u. a. 16 tollkunne Jockeys auf einmal in 3 Manegen 22 Luftkünstler auf einmal in den Lüften 28 Akrobaten auf einmal in 3 Manegen Massen-Freiheits-Dressuren zu 6, 12, 16 und 60 Pferden. der gowalkiaſte öntelglan, den manngeim ſe goſeben! 26 Löwen 24 Elefanten 80 32 Tiger E Eisbären U. Braunbären verschied, exotische Tiere .— J A i g J f. ö Um einen kräftigen, gehaktreichen Kaffee zu bereiten, 5 vertvende man ſtets nur den bewaͤhrten Granckkaffee · E 7 3 Atz.. 3 3 1 e mit der NKaffeemühle als Schutzmarke. . 1* 45 ee err rr Freren“ 1 i 8 e 5— S S Dr Rordd. Oaatgartoffeln Odenwälder Blaue, golbfl. Juduſtrio Einladung. Sonntag, den 19. April, abends 8 Unt f im Vereinshaus und oltmann vorrätig. zu gleicher Zeit. in 3 Manegen. 20¹⁰ pllelſie Pfordo 1 Manege Eine Horde echte Sioux indianer Männer, Frauen. Kinder, Cowboys mit ihrem 105 dahre alten Häuptling „Der sehwarze Wolf“. Altrömische Wagenrennen u. Reiterspiele. Allein verkauf: Vorverkauf an den 12 Circuskassen im Kaufhaus Schmoller, Paradeplatz. ab Samstag vormittag 10 Uhr. Am Mittwoch, den 22. und Samstag, den 25. April, auch nachm, 4 Uhr Circus-Vorstellung mit vollem Programm. 1 eine seltene Sammlung 500 exotischer Tiere aus allen E 3 Seiten-Schau: ron 3 00 Weltte len. 200 edelste Pferde 1 Indianer-Dori u. Reptillenschau Täglich geöffnet von morgens 10 bis abends 7 Uhr. 5 . Fahrräder können sicher untergestellt werden. 413 J uxnerbund Jahn dectenbelm 9 b Sonntag Dachmittag 3 Abt im Kaiſerhof um. Turnſtunde. muslkalischen, rezitatorischen, so Tarnrats⸗Sitzung. turnerischen Darbietungen. mitglieder iſt dringend erforderlich. Karl Raufelder. Schulentlassungs- Sund Jugend-Feief unter Mitwirkung von Mannheimer Künstler mit Eintritt frei. Die gesamte arbeitende Seckenheimef 5 wohnerschaft ladet hierzu freundl. ein Die Anweſenheit ſämtlicher Turnrats⸗ Der Vorſtand. immer- Schüßen-Heſellſchal Der Jugendausschuß Seckenheim 1896. 2 der vereinigten Arbeiterver el, 1 il chmiede⸗ Heute Schieß⸗Abend Der Schützenmeiſter. Eine Verlängerung des Gastspiels kann anderw. Verpfl. wegen unter keinen Umständen Stattfinden. 9 tele Furnortchal C. b. Sokenbolm . Platze die 3 Mannſchaft mit Ilvesheim ſammenkunft der 3. Mannſchaft und Jugend⸗ mannſchaft im Lokal Lehrling. Kräftiger Junge kann ſofort eintreten Näheres bei Albert Gpannagel Schmiedemeiſter. Morgen Sonntag ſpielt auf hieſigem Spielbeginn /½11 Uhr. Heute Samstag abend 8 Ahr Zu⸗ t 0 zu tauſchen. W g die Geſchäftsſt 5 Die Leitung. 10 . ea ng. ee rFeee r.ſr.—. . 2 0 5. 44 ˙.—.,—,,. er e„„ /.