„Jahrgang Bezugspreis: Für den Monat Mai 1.40 Goldmk, frei ins 1— Anzeigenpreis: Die einſpalt. Petitzeile 15 Goldpfg. 85 lamen: 60 Goldpfg. Bei Wiederholung Rabatt. eilagen: Illuſtriertes Unterhaltungsblatt(wöchentlich). Mittwoch, 6 Mai 1925 Tages- und Anzeigenblatt für Seckenheim nd Umgebung Erſcheinungszeit: Täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und geſetzlichen Feiertage. Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle Hildaſtraße 68 oder durch unſere Träger. Fernſprecher Nr. 16.— Poſtſcheckkonto 78439 Karlsruhe Vor der 8 Berlin, 5. Mai 1925. 9 1 Nachdem das Zentrum an die Reichsregierung we⸗ 5 erpellat Standes der außenpolitiſchen Lage eine In⸗ ** gerichtet hat, fordern jetzt auch die Demo⸗ Debatt die als baldige Anſetzung einer außenpolitiſchen wird e im Reichstag. In dem demokratiſchen Antrag dle pale fordert, daß die Reichsregierung Aufſchluß über ſteht ſch ihr beabſichtigte Außenpolitik geben ſoll. Es 9— jetzt mit Sicherheit feſt, daß die Reichsregie⸗ von Sind nach dem Amtsantritt des Reichspräſidenten ag 4 enburg in der Lage ſein wied, mit dem Reichs, 8 kanzler außenpolitiſche Erörterungen einzutreten. Reichs⸗ ten eit r. Luther iſt ſogar bereit, zu einem geeigne⸗ 8 außen pe 8 eingehende Erklärungen über ſämtliche 0 Amtsantiiſchen Fragen abzugeben, da er nach dem legenheit des neuen Reichspräſidenten nochmals Ge⸗ in der 5 nehmen will, vor aller Welt feſtzuſtellen, daß rung eutſchen Außenpolitik nicht die mindeſte Aende⸗ zu erwarten ſei. ö im erlertenswert iſt übrigens die Tatſache, daß man Moögli Reit Auswärtigen Amt immer noch mit der Maf 51 eit rechnet, daß noch im Laufe des Monats f ſbeidune allſierten Regierungen Deutſchland ihre Ent⸗ de nördli in der Frage der Abrüſtungskontrolle und Wohl v ichen Rheinlandzone mitteilen werden. Ob⸗ daß on alliierter Seite nach wie vor behauptet wird, 5* Entſcheidungen auf unabſehbare Zeit hinaus werden vertagt . in glaubt man in Deutſchland nicht an Fragen. che Verſchleppung in den außenpolitiſchen Duuge kedings beurteilt man in Berlin den Stand der a ineswegs optimiſtiſch. Man weiß, daß die 8. N Anterſuchung über die Ruh entſchädigungen. 0 Berlin, 5. Mai. ſchuß hat vom Reichstag eingeſetzte Unterſuchungsaus⸗ mann 1 nunmehr den Außenminiſter Dr. Streſe⸗ ben ühend, den Reichsfinanzminiſter Dr. von E lie⸗ — die an die Ruhrinduſtriellen gezahlten Ent⸗ g dernommeen in Höhe von 715 Millionen Goldmark gen hee en. Als Dr. Streſemann ſeine Ausführun⸗ des Wade hatte, ſtand jedenfalls für die Mehrheit f ſchuſſes feſt, daß die Regierung formell und 5 Run, Recht, war, die Entſchädigungszahlungen 6 uhrinduſtrie zu zahlen, die vom Spätſahr gezwunge zur Durchführung des Londoner Abkommens 0 Frankreſen worden war, Reparationslieferungen an ße* und Belgien zu leiſten. Als nach dem Au⸗ 3 iſter Finanzminiſter in ei Arnarer Block gehörenden Reichstagsmitgliedern gehend der verhör genommen wurde, entſtand vorüber⸗ un r er Eindruck, daß Herr von Schlieben etwas weichende urde und auf die ihm geſtellten Fragen aus⸗ namentlich Antworten gab. Dabei handelt es ſich nierung um die Frage, warum nicht erſt die Sa⸗ dern 5 der Reichs finanzen abgewartet wurde, ſon⸗ word ee. Zahlungen aus ber Tuwesanleihe geleiſtet der Minſeſen. Dieſe wichtige grundſatleche Frage hat nicht beulter aus grundsätzlichen Erwägungen heraus rung daantworket, ſodaß dadurch ſur die Reichsregie⸗ dem R ie Nolwendigkeit geſchaffen wird, nachträgl ech 1 RMeichstag Aufilärung zu geben. 8 5 Nuhrinz Streſemann hat auseinandergeſetzt, daß die 9 ur riellen die Lieferung von Reparation⸗keiſtun⸗ ten, da unter der Bedingung aufrecht erhalten konn⸗ Er tons, das Reich ſpäter Bezahlung dafür leiſtet. danzlerg ſich dabei auf ein Schreiben des Reſchs⸗ dusgeſi Marx vom 10. April 1924 berufen, in dem baues 5 wird, daß die Leiſtungen des Ruhrberg⸗ 5 cationsleich dem 15. April 1924 einen Teil der Repa⸗ en leisten ngen darſtellen und das Reich die Zaheun⸗ fügung en werde, ſobald die Mittel dazu zur Ver⸗ das de ſtehen. Gegen dieſen Rechtsſtandpumt, den Winſter alige Reichstabinett eingenommen hat und den tr 25 Dr. Streſemann auf das nachdrücklichſte ver⸗ 1 urde im Unterſuchungsausſchuß von keiner Seite ſich der gewandt. Es iſt daher vorauszuſehen, daß 80— in ſeinem Gutachten in den prinzi⸗ 8 iche N ö f auſchließen 253 70 Fragen dem Regierungsſtandpunkt N 1 Ha nders verhält es ſich jedoch mit der formellen da ehen der Entſchädigungszahlungen ſelbſt. Hier Reichsta en Anſchein, als ob zwiſchen Regierung und ſeien g weitgehende Gegenſätze darüber entſtanden unte inwieweit das Reichskabinett berechtigt war, die Ent Umgehung des Reichstages 8 wärtigen chüdigungszahlungen aus den Mitteln aus⸗ rung 8 Anleihen vorzunehmen. Zwiſchen der Regie⸗ einbart d den Ruhrknduſtriellen war ausdrücklich ver⸗ d worden, daß die Zahlungen erſt ei zu leiſten ſeien, wenn die Finanzlage Talſach ches es geſtatte. Zwiſchen dieſen formellen ſt. t 155 und dem Vorgehen der Reichsregierung be⸗ Kro Auffaſſung der maßgebenden parlamentari⸗ gſt 1 1 noch ein ſtarker Widerſpruch, der ſchleu⸗ Ichtine werden muß. Es handele ſich dabei um 805 Prinzip, wie das Budgetrecht des Reichs⸗ Ang as zweifellos durch das Vorgehen der Regie⸗ Außer acht gelaſſen worden ſei. h von Schlieben von den großen politiſchen Aus ſprache. Erörterungen über die Sicherheitsfrage au ße ror⸗ dentlich ſchlecht ſtehen, und es iſt auch bekannt, daß ſich die franzöſiſche Regierung auf einen beſtimm⸗ ten Termin in der Frage der Räumung der nördlichen Rheinlandzone durchaus nicht ein laſſen will. Die in Berlin vorliegenden Berichte der deut⸗ ſchen Botſchaſter in London und in Paris haben die Reichsregierung nicht in Zweifel darüber gelaſſen, daß ſich die außenpolitiſche Lage gegenwärtig ziemlich ver⸗ ſchärft hat und daß auch für etwaige Verhandlungen zwiſchen Deutſchland und den Alliierten in der nächſten Zeit kaum irgendwelche Ausſichten beſtehen. Trotzdem iſt die Haltung der Berliner Regierungskreiſe frei von jeder Nervoſität. Man iſt der feſten Ueberzeugung, daß ſich der gegenwärtige Zuſtand des völligen Stillſtandes der Diskuſſion über die Sicher⸗ heitsfrage auch bei den alliierten Regierungen all⸗ mählich ſehr nachteilig geltend machen wird und daß dann von ſelbſt die Notwendigkeit ein⸗ treten wird, die gegenwärtige Haltung zu ändern. Für die innenpolitiſche Lage der Regierung Luther iſt es übrigens eher von günſtiger Bedeutung, wenn die außenpolitiſchen Entſcheidungen nicht ſo raſch an ſie herantreten. Bei den Rechtsparteien iſt nach Meinung der maßgebenden parlamentariſchen Kreiſe noch mancher ernſte Widerſtand gegen das deutſche Sicherheitsangebot zu überwinden, ehe von einer geſchloſſenen Front der Parteien die Rede ſein kann. Dagegen ſtellt allerdings die andauernde Unklarheit über das Schickſal der Räumungsfrage eine ge⸗ wiſſe Belaſtung für die Reichsregierung dar, die jetzt von allen Seiten aufgefordert wird, außenpolitiſch die größte Aktivilät zu entfalten. FPFPFPFPbPFFPFCPCbßbßbTß0ß0 TTT Ein Angebot an Marx? Kb. Berlin, 5. Mai. In den palrtamen a e n Kreiſen iſt. die Rede davon, daß dem früheren Reichs⸗ kanzler Dr. Marx im Fade einer ſpäteren Umbildung des Reichskabinetts ein wichtiges Miniſterium ange⸗ boten werden ſolle. Man hofft dadurch, die Weima⸗ rer Parteien enger an die Regierung Luther ſchme⸗ den zu können. Obwohl eine Beſtätigung dieſer Ver⸗ ſion an maßgebender Stelle nicht zu erlangen war, ſpricht man ſehr ernſthalt von einer ſolchen Möglich⸗ keit, die bei den Weimarer Parteien, mit Ausnahme der Sozialdemokratle, einen günſtigen Eindruck ber werde. Die Steuervorlagen geſichert. e. Berlin, 5. Mai. Wie wir aus paſilamcu⸗ tariſchen Kreiſen erfahren, iſt mit einer ſicheren An⸗ nahme des Steuerprogramms der Reichsregierung durch den Reichstag zu rechnen. Ablehnend werden ſich vdrausſichtlich nur die Sozialdemol raten und die Kommuniſten verhalten. Für den größten Teil der Steuern dürften auch die Demokraten ſtimmen, da ſie der Auffaſſung ſind, daß es ein dringendes Gebot der Stunde ſei, die Steuervorlagen ſo ſchnell wie mög⸗ lich zu verabſchieden. Die Sozialdemokraten rechnen offenſichtlich damit, daß ſich ein Teil der R htspar⸗ teien der Stimme enthalten werde, und wo ihre ablehnende Haltung die Verantwortlichteit der Rechten feſtlegen. 8 Die Zollvorlagen der Reichsregierung. kb. Berlin, 5. Mai. Von unterrichteter Seile wird mit Nachdruck betont, daß es die Reichsregie⸗ rung keineswegs eilig habe, dem Reichstag ſchon jetzt ein umfaſſendes Schutzzollprogramm vorzulegen. Die Vorarbeiten, die gemacht worden ſeien, um die Schutzzollvorlagen fertigzuſtellen, liegen nahezu ein Fahr zurück. Wenn die Keichsregierung jetzt nach Verabſchiedung des Etats mit den Zollvorlagen vor den Reichstag trete, ſo bedeute dies nicht etwa ene Ueberraſchung für das Parlament, da ſie ſeit mehr als einem Jahre von der Regierung vorbereitet wor⸗ den ſeien. Im übrigen ſei feſtzuſtellen, daß die Wirt⸗ ſchafts verhandlungen mit den verſchiedenen Staaten durch die danaben herlaufenden Vorbereitungen für einen wirtſchaftlichen Zollſchuz in Deutſchland in keiner Weiſe beeinträchtigt worden ſeien. Dies gelte allerdings ausnahmsweiſe für den deutſch⸗ſpaniſchen Handelsvertrag, der aber noch nicht als endgültig ab⸗ gelehnt zu betrachten ſei. 5 politiſche Erklärungen Hindenburg. kb. Berlin, 5. Mai. Entgegen anderslauten⸗ den Meldungen, wonach der neue Reichspräſident von Hindenburg nicht die Abſicht habe, bei ſeinem Amts⸗ antritt und bei ſeiner Vereidigung irgendwelche po⸗ litiſchen Erklärungen abzugeben, erfahren wir von un⸗ terrichteter Seite, daß Hindenburg ſlogar wiederholt Veranlaſſung nehmen werde, bei ſeinem Amtsantritt in Anſprachen hervorzutreten. Er werde nicht nur bei ſeiner Vereidigung vor dem Reichstage ſprechen, ſon⸗ dern namentlich bei dem auf Mittwoch nächſter Woche angeſetzten Empfang der diplomatiſchen Auslandsver⸗ treter eine größere politiſche Rede halten. durch Polniſch⸗iſchechiſcher Affront gegen Deutſchland. Beneſchs Erfolg in Warſchau. Zwiſchen Polen und der Tſchechoſlowakei ſind in dieſen Tagen mehrere Verträge abgeſchloſſen worden. Es ſind dies ein Handels vertrag, der die Wirtſchaftsbe⸗ ziehungen beider Länder auf Grund der Meiſtbegünſtigung regelt, dann ein Schiedsvertrag, durch den alle Streitfälle durch ein beſonderes Schiedsverfahren und eine Schlichtungskommiſſion beigelegt werden und e Liquidations vertrag, der alle in den letzten Jah⸗ ren zwiſchen den beiden Staaten entſtandenen Differenzen über Grenzfragen als endgültig erledigt betrachtet. Der Abſchluß dieſer Verträge iſt für die weitere Entwicklung der beiden Staaten von großer Bedeutung. Zum erſten Male ſeit dem Beſtehen beider Staatsgebilde haben ſich die Regierungen von Prag und Warſchau in einmütiger Haltung zur Regelung ihrer wirtſchaftlichen und nachbar⸗ lichen Beziehungen zuſammengefunden. Sie haben ſich verſprochen, alle Auseinanderſetzungen und Zwiſchen älle, die in vergangenen Jahren wiederholt zu ſcharfen ei⸗ nungsverſchiedenheiten geführt haben, in Zukunft zu ver⸗ meiden und unter ſich zu regeln. Wiewohl die Bedeutung dieſer Verträge von den leitenden Staatsmännern nicht verkannt wird, iſt ein Teil der polniſchen und tſchechiſchen Preſſe doch unzufrieden und findet ſich nicht bereit, den politiſchen Wert der tſchechiſch⸗polniſchen Annäherung an⸗ zuerkennen. Die harte Behandlung der polniſchen Minder⸗ heiten in der Tſchechoſlowakei und die ruſſenfreundlichen Aeußerungen der tſchechiſchen Nationaliſten bieten einen hinreichenden Stoff zu ihrer ſkeptiſchen Haltung. So ſchreibt das Krakauer Organ, der„Czas“, daß die Tſchechen eine egoiſtiſche, rückſichtsloſe, ſchlaue und abſolut ruſſophile Politik machen. Es ſei deshalb gefährlich, ſich mit den Tſchechen zu verbinden. Andere Blätter ſcheuen ſich nic zu erklären, daß das größte Intereſſe an der polniſch⸗ tſchechiſchen Freundſchaft lediglich die Franzoſen haben. In der Tat muß Frankreich als die Triebfeder der neuen tſchechiſch⸗polniſchen Verbrüde⸗ rung angeſehen werden. Seit dem deutſchen Garantie⸗ angebot iſt die Frage der Reviſion der Oſtgrenzen akut geworden. Frankreich erkennt die Gefahr, die mit der Aufrollung dieſer Frage verbunden iſt und ſetzt alles ein, um dieſer Schwierigkeit aus dem Wege zu gehen. Polen hat bisher recht oft und deutlich die Gunſt Frank⸗ reichs erfahren und die franzöſiſch⸗polniſche Verbrüderung iſt noch unlängſt während des Beſuches des polniſchen Außenminiſters in Paris außerordentlich beſtärkt worden. Beneſch, der zielbewußte Staatsmann der Tſchechoſlo⸗ wakei, hat nunmehr ſeine Hand ans Werk gelegt, um Frankreichs Wunſch zu erfüllen. Sein Beſuch in Warſchau, beendet wurde, bedeutet einen Wendepunkt in der Entwick⸗ ſer Politik übernommen und es iſt keine Frage, daß die rung bringen wird. Beneſch im Vordergrund der Oſtpolitik bedeutet ür Deutſchland eine Gefahr, die nicht hoch genug be⸗ wertet werden kann. Die Tſchechoſlowakei iſt fieberhaft ſierung der noch nicht dienſtpflichtigen Jugend bedeutet eine ungeheure Verſtärkung ſeiner Heereskraft. Polen iſt zwar gegenwärtig infolge ſeiner wirtſchaftlich ungünſtigen Lage nicht imſtande, ſeine Heeresrüſtungen in der gleichen Weiſe vorzunehmen. Immerhin laſſen die Aeußerungen des polniſchen Außenmimniſters bei der letzten Parlaments⸗ debatte erkennen, daß auch Polen auf die deutſche Gefahr, welche mit der Neuwahl des Reichspräſidenten für Polen Polen lebendig und findet dauernd durch die franzöſiſche Anterſtützung neue Kraft. Polen und die Tſchechoſlowakei haben durch den Ab⸗ ſchluß ihrer Verträge ſich zu einer gemeinſamen Front gegen Deutſchland zuſammengeſchloſſen, und wenn die bisher bekannten„ ſich auch nur auf wirtſchaftliche Fragen beziehen, ſo iſt kein Zweifel ſtattgefunden haben. Es iſt notwendig, dieſer neu ent⸗ ſtandenen Situation vom deutſchen Standpunkt aus volle Aufmerkſamkeit zu widmen, um die aggreſſtven Abſichten der Polen und Tſchechen mit aller Energie abzuweiſen. Bei den Verhandlungen über die Sicherheitsfrage, die na der nicht lange auf ſich warten laſſen werden, bietet ſich hier Sofia, 5. Mai. Die bulgariſche Polizei ſoll eine neue kommuniſtiſche Verſchwörung in Gebedje bei Varna entdeckt haben. Ein Munitionslager wurde be⸗ ſchlagnahmt. Zahlreiche Verhaftungen wurden vorge⸗ nommen. Nach einem Beſchluß der Regierung ſind alle Privatunternehmungen, Geſellſchaften, Banken uſw. aufgeſordert worden, die kommuniſtiſch geſinnten Ange⸗ ſtellten zu entlaſſen. g der mit der Unterzeichnung der oben genannten Verträge lung der Oſtpolitik. Beneſch hat hiermit die Führung die⸗ Konferenz der Kleinen Entente, die in den nächſten Tagen zuſammentritt, das ganze Oſtproblem zur neuen Erörte⸗ damit beſchäftigt, ſich zu rüſten und zu einem Militärſtaat zu entwickeln. Der neue Geſetzentwurf über die Militari⸗ angeblich heraufgezogen ſein ſoll, bereit iſt, mit Kriegs⸗ maßnahmen zu antworten. Derſelbe Kriegsgeiſt, der die daran, daß auch politiſche und militäriſche Abmachungen zu erwartenden Verſtändigung zwiſchen London und Paris unſerer Diplomatie ein dankbares Feld der Betätigung. Abermals Verſchwörung in Bulgarien? 2 2 8 2 2 1 2 8 Frankreichs Mangel an Produltionskräſten [Die ſchweren Menſchenverluſte im Verlauf des Weltkrieges haben in Frankreich, das ſchon immer unter dem Geburtenrückgang ſchwer litt, weite Kreiſe der in⸗ duſtriellen Produktion der zur Aufrechterhaltung des Betriebes notwendigen Arbeiterkontingente beraubt. Vor dem Kriege fehlten in Frankreich lein 400 000 land⸗ wirtſchaftliche Arbeiter, um das Land ſo bewirtſchaften zu können, daß der größtmöglichſte Durchſchnittsertrag erzielt werden konnte. Nach dem Kriege beſonders geltend, daß die ländliche Bevölkerung ver⸗ hältnismäßig mehr Tote gehabt hatte als die der Städte. Nach Abſchluß des Waffenſtillſtandes waren es naturgemäß zuerſt die Induſtrie und der Handel, die verſuchten, und zwar mit Erfolg verſuchten, land⸗ wirtſchaftliche Arbeiter in die Städte zu ziehen und dort in die Betriebe einzuſtellen. Nach der Einführung des Achtſtundentages waren es ſelbſtverſtändlich wieder die landwirtſchaftlichen Arbeiter, die zur Verbeſſerung ihrer Lebensverhältniſſe nach den Induſtriezentren zo⸗ gen, oder aber ihre Dienſte den Verkehrsunternehmun⸗ gen zur Verfügung ſtellten. So fehlen augenblicklich in Frankreich ungefähr zwei Millionen landwirtſchaftlicher Arbeiter für eine intenſive Bebauung des Ackerbodens. Naturgemäß iſt der Mangel an landwirtſchaftlichen Ar⸗ beitskräften nicht überall gleich. Es gibt Departements, die über genügendes Menſchenmaterial verfügen, ganz verſchwindend wenige haben auch noch einen Ueberſchuß zu verzeichnen. Um ſo größer iſt aber das Minus an Arbeitskräften in der Mehrzahl der Bezirke. Die franzͤſiſche Regierung hat ſeit 1918 das Problem der inneren Koloniſation, das heißt der Im⸗ portation von fremden Arbeitern und ihrer feſten An⸗ ſiedlung im Innern Frankreichs, mit allerlei ſtaatlichen Maßnahmen zu meiſtern verſucht. Vorerſt, als es noch nicht möglich ſchien, große Maſſen fremder Arbeiterkon⸗ tingente zur Einwanderung nach Frankreich zu bewegen, machte man den Verſuch, das landwirtſchaftliche Maſchi⸗ nenweſen auszubauen. Man mußte aber bald bald be⸗ merken, daß die Maſchinen ſchließlich nicht alles leiſten können, deshalb griff man zu dem Mittel der Einwan⸗ derung fremder Arbeiter. Schon vor dem Kriege konnte man in kleineren Ausmaßen die Beobachtung machen, daß Angehörige fremder Nationalitäten, die in der franzöſiſchen Landwirtſchaft als Saiſonarbeiter beſchäf⸗ tigt waren, zum Teil im Laufe der Jahre in Frank⸗ reich ſeßhaft wurden. Im Norden Frankreichs waren es Belgier, die zum Teil bis in die Normandie vor⸗ drangen, im Oſten Schweizer, deutſche Elſaß⸗Lothrin⸗ ger, im Süden und Südoſten Italiener, die beſonders in den Gegenden am Mittelländiſchen Meer beſchäftigt wurden, in den Weinbergen, in den Obſtdiſtrikten und den Blumenpflanzungen. Spaniſche Einwanderer gab es ebenfalls am Mittelmeer und im Tal der Garonne. Vereinzelt machten ſich auch polniſche Einwanderer ſeß⸗ aft Seit dem Kriege machte ſich naturgemäß eine Um⸗ ſchichtung bei den Einwanderern bemerkbar. Infolge der politiſchen Auswirkungen des Verſailler Vertrages ſind einige Nationalitäten von Frankreich bislang ganz ſern⸗ gehalten worden. Belgier findet man nur mehr ſehr ſelten, denn ihr Land bietet genügend Beſchäftigungs⸗ möglichkeiten nach ſeinen ebenfalls großen Verluſten im Kriege. Auch Italiener und Spanier finden ſich nur noch ſelten. Dagegen hat man es verſtanden, aus der Tſchechoſlowakei, Polen und Portugal die Einwanderung im großen Stil zu organiſieren. 5 Frankreich führt augenblicklich jährlich ungefähr 200 000 Arbeiter fremder Nationalitäten ein, von denen mindeſtens 50 000 auf die Landwirtſchaft entfallen. Die Einwanderung war eine Naturnotwendigkeit, wollte man die Produktion erhalten. Zwar machen ſich jetzt ſchon gegen dieſe ſtarke und regelmäßige Einwanderung lebhafte Bedenken geltend. Man fordert eine ſcharſe Kontrolle, damit die ſtaatliche Sicherheit durch den Fremdenzuſtrom nicht gefährdet wird. An dem Beiſpiel Franlreichs ſieht man, wie leicht es dazu kommen kann, daß die einheimiſche Induſtrie und Landwirtſchaft vom fremden Arbeitskräften abhän⸗ gig werden kann. Darin liegt nicht nur eine große wirtſchaftliche, ſondern auch eine große nationale Gefahr, die wir allerdings für das deutſche Reich im Augenblick nicht zu befürchten brauchen, die uns aber für alle Zu⸗ kunft eine notwendige Mahnung und Warnung ſein muß. machte ſich N Tages⸗Aeberſicht. — In Baden-Baden beginnen am 28. Mai Ver⸗ handlungen zwiſchen der Schweiz und Deutſchland über eine weitere Aufhebung der gegenſeitigen Beſchränkun⸗ gen, wie dies im deutſch⸗ſchweizeriſchen Abkommen vom November 1924 vorgeſehen iſt. — Iwan Kutisker hat in der Charitee einen Schlag⸗ anfall erlitten. Wie wir hören, hat ſich ſein Zuſtand 3 es ſoll jedoch noch immer Lebensgefahr be⸗ ehen. ö — Der offizielle„Popolo d'Italia“ erklärt, die italieniſch⸗deutſchen Handelsvertragsverhandlungen wür⸗ den in einem ſo freundſchaftlichen Geiſt fortgeſetzt, daß ein günſtiger Abſchluß zu erwarten ſei. —“ Aus Wien wird gemeldet, daß das Generalkom⸗ miſſariat des Völkerbundes ſchon im Laufe der nächſten Monate, ſpäteſtens aber im Dezember aufgelöſt und aus Wien zurückgezogen werden ſoll. ! Die Wahlergebniſſe der Gemeinderatswahlen ſind bis jetzt noch nicht in ihrer Geſamtheit bekannt, es kann aber ſchon feſtgeſtellt werden, daß das Linkskartell einen ausgeſprochenen Erfolg errunen hat. —* Nach der Ablehnung den Brocquevilles, das Ka⸗ binett zu bilden, hat der belgiſche König den früheren Arbeitsminiſter Eſchoffen berufen, der der katholiſch⸗de⸗ mokratiſchen Partei angehört. —“ In dieſem Jahre werden in England zum erſten Male ſeit dem Kriege Armeemanöver in großem Maßſtabe ſtattfinden. —* Wie gemeldet wird, will man in England eine kurze und ſachliche Note mit der Aufforderung zur „Wiedergutmachung“ an Deutſchland gerichtet haben, um dann ſofort zur Räumung Kölns und zur Uebergabe der Kontrolle an den Völkerbund zu ſchreiten. N 982 e . 22 8 Deutiſcher Reichstag. Berlin, 5. Mai. Der Reichstag ſetzte heute die geſtern begonnene erſte Beratung der neuen Steu⸗ ergeſetze fort. Der Volksparteiler Dr. Hugo wies auf die große Steigerung des Steuerbedarſes von Reich, Ländern und Gemeinden gegenüber der VPor⸗ s kriegszeit hin. Einer Geſamtſteuerbelaſtung von vund 5 Milliarden im Jahre 1913 ſtehe heute die Summe von rund 12 Milliarden gegenüber, die die neuen Steuern bringen ſollen. Gegen 10 Prozent in der Vorkriegszeit beanſpruchten heute Reich, Länder und Gemeinden 30 bis 40 Prozent des geſamten Volksein⸗ kommens für Steuern für ſich. Das ſei eine Ueber⸗ ſpannung der öffentlichen Anſprüche, die für die Wirt⸗ ſchaft verhängnisvoll werden könne. Auch der Red⸗ ner der Deutſchen Volkspartei bezeichnete den von der Sozialdemokratie geſtern angewandten Vergleich des deutſchen Steuerſyſtems mit dem engliſchen als verfehlt. In England ſeien die wirtſchaftlichen Verhältniſſe ganz anders gelagert. Es ſei unrichtig, daß der Beſitz in Deutſchland ſteuerlich geſchont werde. Der jetzige Tarif bedeute für die deutſchen Verhältniſſe ſchon eine ſehr ſtarke Inanſpruchnahme. Der Redner ſtimmte dem Kinderprivileg in der Einkommenſteuer zu und erklärte ſich auch damit einverſtanden, daß die Frei⸗ grenze beim Steuerabzug erhöht werde. In der weiteren Debatte ſprachen ſich noch Red⸗ ner verſchiedener Parteien über das gleiche Thema aus, doch iſt von dieſen Ausführungen, die ſich alle im gleichen Rahmen bewegten, nichts weſentliches zu 8 5 Schließlich vertagte ſich das Haus auf Mi t⸗ och. 5 Deulſchnationale Interpellation. Berlin, 5. Mai. Die deutſchnationale Reichs⸗ tagsfrattion hat zu der D⸗Zug⸗Kataſtrophe im polniſcher Korridor eine Interpellation eingebracht dahingehend: 1. ausreichende Entſchädigungen für die Hinterbliebener der Opfer zu verlangen, 2. durch Verhandlungen mit der polniſchen Regierung zu erreichen, daß die deut⸗ ſche Reichsbahngeſellſchaft zur verantwortlichen Inſtand⸗ ſetzung des Oberbaues und der Kunſtbauten der frühe⸗ ren deutſchen Bahn auf dem jetzigen polniſchen Terri⸗ torium mit herangezogen wird und daß die deutſchen Durchgangszüge auf polniſchem Gebiet von deutſcher Bahnbeamten begleitet werden. Original⸗Roman von H. Courths⸗Mahler 59. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) „Siehſt du, Hans⸗Georg, es iſt alles nicht ſo ſchlimm, wie es im erſten Schreck ausſieht,“ ſagie ſe in ihrer lieben, mütterlich tröſtenden Art.„Nun will ich gehen, Hans Georg. Ich will meine Sachen packen, morgen früh möchte ich reifen,“ fügte ſie leiſe hinzu. „Morgen ſchon?“ „Ja— es muß ſchnell geſchehen,“ ſagt 8 geſcheh ſagte ſie feſt und Er ſtrich ſich über die Stirn. „Wie wirſt du das Leben Hohenſtein?“ „Ich werde immer zurückdenken an ſchöne Tage— und werde beten, daß du glücklich wirſt— und dich in Frieden mit Traute zuſammenfindeſt.“ Ein finſterer Ausdruck trat in ſein Geſicht. „Nein— das wird nicht geſchehen.“ Sie hob flehend die Hände. „Hans-Georg, Traute wird anders zu dir ſein, wenn ich fort bin. Laß mich noch einmal zu ihr ge⸗ . 3 800 8 755 ſie ein anderes Leben mit ur beginnt. Ich möchte ihr ſo gern di verſtehen.“ 8 2 8 „Nein, Lori, du würdeſt dich neuen Kränkungen, neuen Demütigungen ausſetzen. Traute iſt die echte Tochter ihrer Mutter, ein hoffnungsloſer Fall für mich. Du ſollteſt ihr kein gutes Wort mehr gönnen. Ich wüßte nicht, was geſchähe, wenn ſie dir noch die ge⸗ ringſte Kränkung zufügte. Laß alles gehen, wie es will. Und ſorge dich nicht um mich— ich beiße mich ſchon durch, Lori— wenn ich nur weiß, daß du dei⸗ nen Frieden wieder findeſt.“ Seine letzten Worte ſchlugen in Weichheit um Sie ſah mutig und zuverſichtlich in ſeine Augen. tragen— fern von Frankreich in Marokko. Paris, 5. Mai. Meloungen aus Marollo laf⸗ ſen erkennen, daß ſich die Lage immer mehr zuſpitzt. Größere Kämpfe zwiſchen den Riffkabylen und den franzöſiſchen Truppen werden erwartet. Der Ober⸗ kommandierende der franzöſiſchen Truppen, Marſchall Liautey, iſt an der Front eingelroffen. Man glaubt aus verſchſedenen Umſtänden ſchließen zu können, daß die Franzoſen bei ihrem Vormarſch in die Neutrali⸗ tätszone eindringen werden. Ein Vorſtoß gegen die Riffkabylen bei Audur führte nach heftigen Kämpfen zum Erfolg. Die Flüchtenden hinterließen 50 Tote, zahlreiche Gefangene und Waffenmaterial. Eine Mel dung der„Chicago Tribune“ aus Madrid beſagt, daß die militäriſchen Vorbereitungen der Franzoſen in vol⸗ lem Gange ſind. Danach werden die Operationen Ende Mai beginnen. Abd el Krim befeſtigt zur Zet ſein nantquartier in Ajdie und die Höhen von Ahucemas. Das Eiſenbahnunglück im Korridor. 1 N Kein Attentat, ſondern Schlamperei! Königsberg, 5. Mai. Die Unterſuchung über den Grund der Eiſenbahnkataſtrophe im polni⸗ ſchen Korridor iſt zwar noch nicht abgeſchloſſen, aber ſchon jetzt läßt ſich auf Grund der bisherigen Feſt⸗ ſtellungen ein Bild der talſächlichen Vorgänge bilden. Es iſt zunächſt einmal unwahr, daß ein At entat zu Gerüchte über Verbre? che foren dies p hat. erſpuren, die in den Wald von Preußiſch⸗Stargard geführt hätten, ſind gänzlich haltlos. 5 techniſchem Wege Züge von Attentätern gelöſt ſein können. rungen haben vielmehr nachgegeben, weil die Schwellen zum größten Teil verfault Die Siche⸗ ſind. Das iſt übrigens nicht nur an dieſer Stelle der Fall, ſondern an vielen Stellen der Korridorſtrecke. Polen hat für ſein Eiſenbahnweſen ſeit der Annexion 5 ſo gut wie nichts getan, und deshalb iſt auch die Zahl der Eiſenbahnunfälle in Polen in den letzten Zeit beſonders hoch geweſen. Auch im Frei⸗ ſtaat Danzig, der bekanntlich polniſche Eiſenbahn regie nach Sachverſtändigenurteil der Schienenweg und das Signalweſen ſo vernachläſſigt, daß die un fallgefahr als recht bedeutend betrachtet werden muß. Vorſtellungen in dieſer Hinſicht wurden von den Polen hat, iſt gewöhnlich damit zurückgewieſen, daß es ſich bei die⸗ ſen Behauptungen lediglich um eine polenfeindliche Agitation handle. Aber ſolche echt polni⸗ ſchen Antworten ſchaffen die Tatſache nicht aus der Welt, daß der neue Oſtſtaat ſeinen n verkehrstechniſchen Pflichten nicht gewachſen 7 iſt. Da Polen mehrere Eiſenbahnkorridore beſitzt, ſo ſind d 1 Beſtrebungen im Gange, nötigenfalls den Völkerbund anzurufen, falls Polen die internationalen Pflichtn nicht erfüllt. f Die Erregung der oſtpreußiſchen Bevölkerung in beſonders groß. Die Korridorzüge von Oſtpreußen ſind zur Zeit gänzlich leer und eine große Anzahl un aufſchiebbarer Reiſen wird auf dem Seewege ausge“ JJ Aus dem badiſchen Lande. Mannheim, 5. Mai.(Zuchthausſtraſe für einen Manſardendie b.) Vor dem hieſigen Schöffengericht hatte ſich der Taglöhner En gel, der bereits 18 Vorſtrafen aufweiſt, wegen ver? 4 ſchiedener Manſardeneinbrüche zu verantworten. E gehört zu der verächtlichſten Diebes forte, denn er be⸗ ſtiehlt arme Dienſtmädchen. Das Gericht ſprach dem gemäß eine Zuchthausſtrafe von 2 Jahren und 6 Mo; naten aus unter Aberkennung der bürgerlichen Ehren“ rechte auf die Dauer von 3 Jahren. Maunheim, 5. Maj.(Ziele und Weg! der deutſchen Handelspolitik.) Wie die Handelskammer für den Kreis Mannheim mit eilt, findet am Montag, den 11. Mai, nachmittags 6 Uhr, im Saale der Harmonie über„Ziele und Wege deutſchen Handekspolitik“ ein Vortrag des Der tors des Inſijtuts für Seeverkehr und Weltwirtschaft. an der Univerſität Kiel, Herrn Geh. Regierungsrat Pro- feſſor Dr. Bernhard Harms, ſtalt. — — legt— ſei ruhig meinetwegen.“ Er nahm ihre Hand feſt in die ſeine. Dabei ſah er ihr tief und ernſt in die Augen. „Wenn ich nicht ohne Zeugen Abſchied nehmen kann von dir— laß es mich jetzt tun. Leb wohl, Lori— meine Lori— meine—“ Ihre Hand zitterte in der ſeinen. „Leb wohl, Hans⸗Georg!“ kam es bebend von 960 5 lötlich Er riß ſie plötzlich an ſich, nicht mehr Herr über ſich, und wollte ihren Mund küſſen. Aber ihr erſchrok⸗ kener Blick bändigte ihn. Seine Lippen berührten nur ihre Stirn und ihre Augen. g i „Leb wohl— meine Lori— leb wohl!“ „Gott mit dir, Hans⸗Georg,“ flüſterte ſie mit zut⸗ kenden Lippen. Dann riß ſie ſich los aus ſeinen Armen, die ſich nicht löſen wollten von ihr. Und ohne ſich noch ein⸗ mal umzuſehen, eilte ſie hinaus. — Er ſah ihr nach— dann fiel er ſtöhnend in einen Seſſel und ſchlug die Hände vor das zuckende Geſicht. „Tor— blinder Tor!“ preßte er in Schmerz zwiſchen den Zähnen hervor. 5 Als Hans-Georg am Abend desſelben Tages in das Speiſezimmer trat, war Traute bereits anweſend. Er begrüßte ſie des Dieners wegen wie ſonſt. Als ſie ſich dann allein am Tiſch gegenüber ſaßen, ſagte er formell. „Lori verläßt morgen früh, Hohenſtein. Ich hoſſe und wünſche, daß du dich der Dienerſchaft wegen offi⸗ ziell in höflicher Weiſe von ihr verabſchiedeſt.“ Es zuckte wie Trotz um ihren Mund. Aber die . daß Lori ihr weichen mußte, machte ſie gefügig. „Gut, es ſoll geſchehen. Wenn du es wünſcheſt, fallende vermieden wird,“ ſagte ſie. Er hatte bis jetzt auf ſeinen Teller berabgeſehen. Nun hob er den Blick. „Wir tragen beide, was das Schickſal uns auſer⸗ grimmem kann meine Mutter ſie hier abholen, damit alles Auf⸗ 3 batte hinreißen laſſen. Hätte ſie noch Geduld gehabt, „Du biſt im Irrtum. Lori geht nicht nach Lan witz.“ Sie richtete ſich überraſcht auf. 1 „Nicht nach Lankwitz? Wo ſoll ſie denn ſo ſchnel Aufnahme finden?“ „Bei Erzellenz Robbingen.“ Traute war ſehr unangenehm berührt. Es paßte ihr durchaus nicht, daß Lori im Hauſe der vornehmen alten Dame Aufnahme fand. „Iſt es denn ſicher, daß deine Tante ſie ohne wei⸗ teres aufnehmen wird? Natürlich kann ſich das doch nur um kurze Zeit handeln?“ Seine Augen leuchteten auf. „Du irrſt wieder, Lori, bleibt für immer bei Tinte Maria. Dieſe hat ſchon ſeit Loris Kindertagen ge— wünſcht, ſie bei ſich haben zu dürfen, und freut ſich ſehr, daß Lori nun zu ihr kommt. Schon ſeit meines Vaters Tode iſt es zwiſchen Lori und Tante Maria be⸗ ſchloſſene Sache, daß Lori Hohenſtein verläßt und b Tante Maria leben wird.“ f Traute nagte an ihren Lippen. Wieder ſtieg der Haß gegen Loki in ihr auf. Sollte es ihr nie gelin gen, über dieſes Geſchöpf zu triumphieren? Sie ſelbf hatte ſich ſo bemüht, ſich die Gunſt von Exzellenz Rob⸗ bingen zu erobern. Es war ihr nicht gelungen, die alte Dame war zurückhaltend geblieben. Lori a ſollte liebevolle Aufnahme finden in ihrem Hauſe Traute hatte gehofft, im Winter von Exzellenz Robbin⸗ gen auf einige Wochen eingeladen zu werden; ſie hatte damit gerechnet, daß ſich das jedes Jahr wiederholen würde. Im Geiſte hatte ſie ſchon in der eleganten Welt Triumphe gefeiert. Die Hoffnung war nun zerſtört. Lori würde Tante Maria natürlich gegen ſie beeinfluf⸗ ſen— Traute beurteilte die Menſchen nach ſich ſeloſt a und außerdem ging es doch nicht an, daß ſie mit Lor wieder unter einem Tache wohnte, nachdem ſie ihr hien die Tür gewiefen. Traute ärgerte ſich, daß ſie ſich führt hätten, 8 Es iſt auch un möglich, daß die Laſchen der Eiſenbahnſchienen auf zwiſchen dem Paſſieren der beiden S S en 2 0 SS dann wäre Lori von ſelbſt gegangen. 8 Fortſetzung folgt.) r r 155 1 sehen bvwichtigſt Ne dee ere 1 5 di fer 7 rr er N r di Manheim, 5. Maf.(Der Neckarkanal.) e Arbeiten am Neckarkanal ſild letzt ſo weit vor⸗ ſermditten, daß jetzt am Kanal die letzten Dmme ent⸗ 3 werden, die beſonders die Bauten bei Schwa⸗ nalbeim vor Hochwaſſer ſchüten ſollten. Bis Ende Dichſter Woche werden dieſe Arbeiten beendet ſein. dae Schleuſen bei Schwabenheim, das Stauwehr und 5 kleine Kraftwerk bei Heidelberg ſind fertig. In erf latichſten Tagen wird eine langſame Probeſtauung wal gen, durch die der fünf Kilometer lange Kanal abrend der folgenden 14 Tage nach und nach gefüllt werd. un wird das Waſſer nochmals abgelaſſen, um ene genaue ogelaſſen, u konnen. Unterſuchung der Anlage bewerkſte ligen zu Heidelberg, 4. Mai.(Pilologen⸗Ta⸗ guns in Heidelber 8 2. bis 6. Juni i g.) Vom 2. bis 6. Juni N Bunt in Heidelberg die Verſammlung des Deutſchen glbedelogenverbandes ſtatt, der mit rund 30 000 Mit⸗ ei ern die geſamte Philologenſchaft des Deut chen Agen einschließlich Dentſch⸗Oeſterreichs umfaßt. Der iche gichen geſchäftlichen Tagung gehen wiffenſchaſt⸗ 3 e. Vorträge mit Beſprechung voraus, in denen die Unid en Fragen der Schule von Fachmännern, von Aiberſität und höherer Schule behandelt werden. eine Heidelberg, 5. Mai.(Die G eldnot.) Ueber wird dtraſſen Fall dec Geldnot in der Landwiriſchaft der gau Mauer berichtet. In der letzten Woche wurde ſelltetachtabat verwogen. en und die Landwirte Steuer im Belrage . Reichsmark für den Zentner nicht bezahlen em zu mußte der Tabak vernichtet werden. Zu die⸗ Zweck erſchienen zwei Zollbeamte, unter deren Da ſich keine Käufer die ein⸗ er Tabak verwogen, in die Dunggrube ge⸗ worfen und mit Jauche begoſſen wurde. dal Peidelberg, 5. Mä.(Tödlicher Un⸗ Auf der ſteilen Fahrſtraße, die von Dielsbe n 5 n ße, 9 died Rainbach und Neckargemünd abwärts führt, in 0 drich 4 Jahre alte Tochter des Zimmermeiſters Fen⸗ * on hier beim Rad ahren verunglückt. Sie kam 3 Verſagens der Bremſe in raſende Fahrt, iſt.* erlitt einen Schädelbruch, dem ſie erlegen 2 E 3 8 dlüctsfalles. ihrer Freundinnen waren Zeugen des Un der Bensheim, 3. Mai. Autounfall.) Bei dutolfniort nach Lindenfes ereignete ſich auf der Poſt⸗ 1 ie innerhalb der Stadt Bensheim ein ernſter wagen„ Als das Poſtauto mit Perſonen⸗Anhänger⸗ mußte 5 Ritterplatz die Bergfahrt durchfahren woll le, Deſetz agenführer infolge der überaus ſtarken eln Lung der beiden Wagen die Geſchwindigkeit wech⸗ die Wan, die Steigung zu bewältigen. Dabei kamen berwagcgen in Rückwärtsbewegung, wobei der Anhän⸗ der Auen an den Randſtein anſtieß, was den Bruch * Folge uppelung und das Umwerſen des Anhängers zur aſon batte. Die Inſaſſen dieſes Wagens, etwa 20 Teil den, wurden arg durcheinandergeworfen und zum tach Glasſplitter und durch den Stoß erheblich = 8 . In Fauberbiſchofsheim, 5. Ma,(Großfeuer) ertſtätte barten Impfingen brach in der Schreiner- errſchend von Georg Scheidler Feuer aus. Bei dem lieg nden Winde griff es ſehr raſch auf die um⸗ Gebäude über, A., aneinander gebaut waren. Dem Feuer zum N erkſtz as Wohnhaus, die Scheuer mit Stall, Scheidle ſtütte mit Holzremiſe des Schre'nermeiſters 3 dandwir die Scheuer mit Wohnhausneubau des 5 8 Anon Kuhn und die Scheuer mit Stall pez ren wirts Joſef Kuhn. An auswärtigen Feuer⸗ Taub aren erſchienen die von Werbach, Hochhau⸗ a nuf von erbiſchofsheim und Dittigheim. Nach Ver⸗ en. 3 Stunden konnte das Feuer gelöſcht wer⸗ fielen d f auf enfanz, 5. Mai. . reg fz: 4 325 Gael n (General von Seeckt Beſichtigung.) Der Chef der Hee⸗ arne“ General von Seeckt. hat die Konſtanzer die wür beſichtigt. Er wird in den nächſten Tagen tembergiſchen Garniſonen einer 2 — die in dieſem Ortsviertel Aus Nah und Fern. Würzburg, 5. Mal.(Der in p etrole⸗ um getränkte Ehemann.) Weſſen eine Rache dürſtende Frau fähig iſt, zeigt ein Vocſall, der ſich im Fränkiſchen zutrug. Eine Eheſrau, die mit ihrem Manne in Unfrieden lebte, wollte ſich rächen. Während der Gatte auf dem Sofa ſein Seahmittags⸗ ſchläſchen hielt, begoß ſie ihn von oben bis unten mit Petroleum und hätte ihn ſicher auch angeſteckt, wenn er nicht von dem ſcharſen Geruch erwacht wre und die weitere Ausführung der ſcheußlichen Tat verhin⸗ dert hätte. Neuwied, 5. Mai.(Tödlicher Unglücks⸗ fall.) Einen ſchrecklichen Unſall erlitt der Mühl en⸗ beſitzer Wilheln Fetthauer⸗Wied. Er geriet ins Müh⸗ leurad; ſein Körper wurde gänzlich zerriſſen. Siegen, 5. Mai.(Exploſion eines Waſſerrohrkeſſels.) Bei der Eeploſion eines Waſſerrohrkeſſels auf der Grube Glanzenberg bei Silberg wurden zwei Keſſelheizer getötet und ein Ma⸗ ſchinenmeiſter ſchwer verletzt. Elberfeld, 5. Mai.(3 w eieinhalb Jahre Zuchthaus für Totſchlag. Vor dem Schwurgericht in Elberfeld hatle ſich der 21jähr ge Former Marx Müller aus Remſcheid unter der An⸗ ſchuldigung zu verantworten, wahrend der Unruhen im Anſchluß an den Kapp⸗Putſch im März 1920 einen Soldaten des Freikorps Lützow, vermutlich den Ober⸗ jäger Kurt Lahme, totgeſchlagen zu haben. Aus der Verhandlung ergab ſich, daß Müller dem von Rot⸗ gardiſten gefangenen Soldaten mit ſeinem J rabiner einen ſo heftigen Schlag auf den Kopf hieb, daß der Soldat halb bewußtlos zu Boden fiel. Dann führte er einen zweiten Schlag nach dem Kopfe ſeines Opfers. Ein anderer Rotgardiſt hat dann den am Boden lie⸗ genden Soldaten durch den Hals geſchoſſen, und ein dritter ſoll nach den Bekundungen einer Zeugin ſeinen Eßkeſſel auf dem Kopfe des Lahme breitgeſchlagen haben. Samariter konnten nur noch den Tod feſt⸗ ſtellen. Die Verteidigung beantragte Einſtellung des Verfahrens auf Grund des Amneſtieerlaſſes. Das Schwurgericht vertrat dem gegenüber den Standpunkt, daß dieſe Erlaſſe hierbei nicht in Betracht kämen, ſprach den Angeklagten im Sinne der Anklage für ſchuldig und verſagte ihm, weil er einen wehrloſen Menſchen feige niedergeſchlagen habe, mildernde Um⸗ ſtände. Das Urteil lautete auf zweieinhalb Jahre Zuchthans und auf Aberkennung der bürgerlichen Eh⸗ renrechte auf zehn Jahre. Neuſtadt, 57 Mai. Das Polniſchen Korridor hat auch die Stadtbaurats Gerach ſchwer in Mitleidenſchaft gezogen. Die Frau ſeines Bruders, eine in Oſterode wohnende bedeutende Aerztin befand ſich auf der Reiſe nach Ber⸗ lin in dem Unglückszug und zwar mit ihren zwei Kindern und einer Kinderſchweſter. Die Aerztin, das Mädchen und die Kinderſchweſter ſind tot, der Knabe ſchwer verletzt. Die Aerztin, eine geborene Sonntag, wollte zu ihrer Mutter nach Berlin reiſen, ihr Mann ſollte ſpäter nachkommen. So blieb wenigſtens er vom Tode verſchont. Frau Gerach iſt in Aerztekreiſen be⸗ kannt geweſen als eine hervorragende Frauenärztin. Pirmaſens, 5. Mai.(Ein verjährter Mord.) Von der lothringiſchen Grenze wird uns geſchrieben: Im Jahre 1897 verſtarb in Ober⸗Kontz (Lothringen) der 19 Jahre alte Michael Feller unter eigentümlichen Umſtänden. Der ſeinerzeit unterſuchende Arzt, der inzwiſchen verſtorben iſt, erklärte damals, daß der junge Mann einem Schlaganfall erlegen ſei. Nun nach 28 Jahren kam bei einem Wortſtreit Licht in die Angelegenheit. Zwei Vettern, Michael Feller und Franz Feller, gerieten ſeinerzeit bei der Heimkehr von einer Feier in Streit, wobei Michael durch Schläge der⸗ art verletzt wurde, daß er ſtarb. Um den Verdacht ab⸗ zulenken, ſchleppte Franz Feller die Leiche abſeits, wo ſie ſpäter aufgefunden wurde. Der Bruder des Ver⸗ ſtorvenen erhob nun Klage. Es kann aber gegen den Täter nichts mehr unternommen werden, nachdem be⸗ reits Verjährung eingetreten iſt. Eiſenbahnunglück im Familie des hieſigen Kleine Chronik. O An einem Scheunentor totgedrückt. Auf dem Rittergut Gieſenbrügge(Neumark) ereignete ſich dein ſchweres Unglück. Mehrere Geſpanne fuhren künſt⸗ lichen Dünger in den Düngerſchuppen. Da die Ein⸗ fahrt ziemlich niedrig iſt, konnten die Kutſcher nicht vom Fuhrwert aus lenken. Einer der Fahren wollte nuit zeigen, daß es doch möglich wäre, vom Wagen aus zu lenken. Trotz der Mahnung des Aufſehers ſtellte er ſich auf die hintere Deichſel und fuhr los. Er bückte ſich beim Durchfahren des Tores aber nicht ſchnell genug, ſtieß mit dem Kopf und Rumpf gegen den Balken und wurde ſo eingequetſcht, daß der Wa⸗ den zum Stehen kam. Der Verunglückte war ſofort ot. Ein ſchwerer Schickſalsſchlag. Von einem ſchweren Schickſalsſchlag 1 195 iſt eine Familie in Schalks⸗ mühle bei Altena betroffen worden. Die 16jährige Tochter unterhielt mit einem jungen Manne ein Lie⸗ besverhältnis, das von den Eltern nicht gutgeheißen wurde. Des Morgens verließ das Mädchen die elter⸗ liche Wohnung und hinterließ einen Brief, in dem ſie angab, in die Glörtalſperre zu ſpringen. Der Vater eilte ſofort zur Sperre und ſah ſeine Tochter auf einem Stein in der Talſperre ſtehen. Als das Mäd⸗ chen ſeinen Vater ſah, ſprang es ins Waſſer. Der 9 ſprang ihm ſofort nach und ertrank mit ſeiner ochter. Scharfrichter als Frauenberuf. In Budapeſt iſt die Stelle eines Scharfrichters zu beſetzen, nachdem der bisherige Henker in den Ruheſtand getreten iſt. Nicht weniger als 500 Perſonen meldeten ſich als Aſpiranten für den wenig ſympathiſchen Poſten. Da⸗ runter beſand ſich ein Mann, der ſich beſonders qua⸗ lifiziert für die Aufgabe fühlte. Er betonte nämlich bei ſeiner Bewerbung, daß er lange Zeit in Amerika gelebt und dort an 25 Lynchungen teilgenommen habe. Außerdem bewarben ſich zwei Frauen um die Ehre, als Scharfrichter angeſtellt zu werden. Es muß für den Delinquenten ein wunderſchönes Geſühl ſein, wenn er von zarter Hand geköp't wird. Arbeiter in einem Tunnel überfahren. Eine vorſchriftsmäßig beleuchtete Maſchine erfaßte auf der Fahrt von Smichow nach Prag im Weinberger Tun⸗ nel eine von der Arbeit zurückkommende Arbeiterko⸗ lonne von neun Mann, wobei ein Arbeiter getötet, ein weiterer ſchwer verletzt und vier verletzt wurden. HFeſtnahme einer internationalen Diebi. In Rom wurde die 30 Jahre alte Eſtländerin Anna Ki⸗ kos, die als Stubenmädchen in Paris Schmuckfachen im Werte von 1 Million Franken geſtohlen hatte, in dem Augenblick verhaftet, als ſie mit einem deutſchen Pilgerzug, in den ſie ſich eingeſchlichen hatte, den Bahnhof verlaſſen wollte. In ihrer Bluſe fand man die ganze Diebesbeute, darunter 2 wertvolle Perlen⸗ kolliers. 25 5 Beleuchtung der Kuppel von Sankt Peter. Binnen kurzem wird die Ewige Stadt mit ihren vielen Tauſenden von frommen Gäſten ein lang entbehrtes, großartiges Schauſpiel genießen: Zu Pfingſten ſoll die Kuppel von Sankt Peter wieder im Lichterglanz er⸗ ſtrahlen, wie an den hohen Kirchenfeſten zur Zeit der weltlichen Herrſchaft des Papſtes. Die festliche Be⸗ leuchtung der Peterskuppel, die zum erſten Male im Jahre 1644 bei der Krönung von Innocenz X. ein⸗ geführt wurde, fand bei den Römern ſo begeiſterten Beifall, daß ſie von da an oft wiederholt wurde, ja es wurde ſtändig an ihrer Verbeſſerung gearbeitet, bis ſie im Mai 1814 bei der Rückkehr Pius VII. nach Rom ihren Höhepunkt erreichte. Selbſt 1849, als die Franzoſen Rom belagerten und Pius IX. geflohen war, wurde trotz aller Not und Sorge zum Pe ſers⸗ und Pauls feſt den Römern das ſo ſehr belieble Schau⸗ ſpiel geboten. Es wird berichtet, daß 5000 Lichter auf der Kuppel aufflammten und daß 250 Menſchen nötig waren, um ſie zu entzünden. Seit 1870 iſt das Schauſpiel nicht mehr wiederholt worden, und nur aus Anlaß des Heiligen Jahres wird es den Beſuchern Roms vergönnt ſein, die Pelerskuppel im Lichtergſanz zu bewundern. Eport und Spiel. Turneriſche Eilbotenläufe. den der Eilbotenlauf diente in früheren Jahrtauſen⸗ 1 deb nngtaſchen Sen nämlich der ſchnellſtmöglichen 1 Ort üttelung von wichtigen Nachrichten von einem u enen ndern. In unſerer Zeit der Technik iſt er 1 Feibeslihl Erziehungs⸗ und Wettkampfmittel für die g füge ungen geworden. Er erfreut ſich großer An⸗ cha und trägt auf Turn⸗ und Sporffeſten in aße zur Erhöhung der Spannung bei. In als Mannſchaftskampf iſt er beſonders emeinſchaftsgeiſt zu wecken. Die zahlrei⸗ glichkeiten, Staffelläufe zuſammenzuſtellen, . daß der Reiz des Wechſels ſtändig er⸗ Leiner 82 ſehr die Eilbotenläufe in den letzten Jahr⸗ als olkstümlich geworden ſind, das beweiſt nichts Jadt die zahlreichen Eilbotenläufe, die von etner Judt ber anderen, durch eine Stadt oder um eine u größem veranſtaltet werden. Es gibt wohl kaum ßeren Ort in Deutſchland, der nicht alljährlich arti J 0 5 dan gentäuſe geſehen hätte. Sie erfüllen f eich ein ſie vor aller Oeffentlichkeit ſtattfinden, wichtige Werbewirkung für den Gedanken ungen. Zum anderen hat ſich der Eil⸗ n den Sei allen Turn⸗ und Sportſeſten, ja ſogar der iſt zu dallen-Turn⸗ und Sportfeſten eingebürgert und gernrtig einem der am meiſten aufregenden Exeigniſſe and er Veranſtaltungen geworden. Auch die Ju⸗ Nella das weibliche Geſchlecht freuen ſich dieſer e am je und pflegen ſie mit heller Begeiſterung, ler, zueiſten üblichen Staffeln führen über 49“100⸗ 100⸗Meter, 1054100⸗Meter, 39200 Meter, e ter, 10, 400⸗Meter, 3541000 Meter, ferner e ſogenannte olympiſche Staffel(800 Meter, 4„ 00 Meter, 400 Meter) und die Schweden⸗ eter, 300 Meter, 200 Meter, 100 Me⸗ elaufen. Bei den Schülern und Schülerin⸗ et ſich auch 55/50 ⸗Meter, 10550 Meter, Für und 10,475⸗Meter⸗Stafſeln großer Beliebt⸗ größere Vereine mit vielſeitigem Uebungs⸗ i lenden auch manchmal Staffeln ausgeſchrieben, Satufener der einzelnen im Turnvereine turnenden en zum Kampfe vereinen. Es laufen alſo Ness belenlan 5 b Frauen des Vereins. ſtufen angepaßt ſind. alte Herren, jugendliche Schüler und Läufer der höch⸗ ſten Leiſtungsfähigkeit zuſammen mit Schälerinnen und Dieſe ſogenannte„gemiſchte Staffeln“ weiſen verſchiedene Laufſtrecken auf, die dem Können der Geſchlechter und den verſchiedenen Alters⸗ Daneben gibt es natürlich noch zahlreiche andere Staffeln, ſo z. B. ſolche, die für die Zurücklegung einer beſtimmten Strecke über aupt ke ne eſten Wechſelpunkte vorſchreiben, ſondern nur die Zahl der Teilnehmer beſtimmen. Die vielſeitige Möglichkeit der Staffeſzuſammenſtellung gibt alſo den Veranſtaltern oon Wettkämpfen treffliche Gelegenheit, verſchiedenar⸗ tige Staffelzuſammenſtellungen herauszubringen. Als Beſtleiſtung für die gebräuchlichſten Staffeln gibt die Deutſche Turnerſchaft amtlich die nachſtehenden bekannt: für Männer: 4 4100⸗Meter Staffel, 43,7 Sekunden, auf⸗ geſtellt vom Männerturnverein Braunſchweig und vom Osnabrücker Turnverein; 10 100⸗Meter Staffel 1 Min. 52 Sekunden, Turn⸗ und Sportverein München 1860, 341000 Meter 8 Minuten 3,5 Sekunden, Turn⸗ und Sportverein München 1860, olyhmpiſche Staffel 3 Minu⸗ ten 40,7 Sekunden, Turn⸗ und Sportverein München 1860. Schwedenſtaffel 2 Minuten 6,4 Sekunden, Ver⸗ ein für Leibesübungen Hannover, Verliner Turner⸗ ſchaft und Turngemeinde Heilbronn. Für Frauen: 494100 ⸗Meter Staffel 52 Sekunden, Kieler Turnverein, 10 4100⸗Meter Staffel 2 Minuten 17,8 Selunden, Männerturnverein München 1879. 5 Neben dieſen Kampfſtaffeln gibt es noch eine An⸗ zahl anderer Eilbotenläufe, deren Zweck die Verherr⸗ lichung einer Feier oder einer Ehrung iſt. Derartige Staffeln ſind ſchon in den erſten Jahren der Deut⸗ ſchen Burſchenſchaft ausgetragen worden, die bezannt⸗ lich in ihren Anfängen in enger Verbindung mit der Deutſchen Turnerſchaft ſtand. In der Deutſchen Tur⸗ nerſchaft haben wiederholt derartige Eilbotenläufe ſlattgeſunden. Der bedeutungsvollſte und gewaltigſte war der Anlaß der Einweihung des Völterſchlachts⸗ benmals in Leipzig im Jahre 1913 veranſtal ee, der über 65 000 deutſche Turner auf die Beine brachte. Aus allen Teilen Deutſchlands wurden Läufe nach Leipzig geführt. Von Tauroggen, von Arkona, von Knipsberg, von Lehe, von der holländiſchen Grenze, von Aachen, vom Bodenſee, aus Bayern, aus Deutiſch⸗ Bäbmen, aus Oberſchleſien, ja ſogar in den Vereinia⸗ . deutſchen Turners ſein, großen Kundgebung, ten Staaten von Amerika wurde vön deutſchen Turnen ein Nebenlauf durchgeführt. i Dieſes gewaltige Ereignis wird in dieſem Jahre in den Tagen vom 14. bis 16. Auguſt ſeine glanz⸗ volle Erneuerung finden und den früheren Lauf an Länge und Teilnehmerzahl noch gewaltig übertreffen. Man rechnet mit einer Beteiligung von min de ſt ens 120 000 Läufern. Der Lauf wird zum Her⸗ mannsdenkmal bei Detmold geführt und deshalb als Hermannslauf der Deutſchen Turnerſchaft“ bezeichnet. Anlaß gibt das Hojährige Beſtehen des Hermanns⸗ denkmals im Teutoburger Walde. Dieſe machtvolle Kundgebung des deutſchen Turners durch den größten Eilbotenlauf aller Zeiten wird bereits jetzt in allen Teilen Deutſchlands eifrig vorbereitet. Sie ſtellt den Höhepunkt des turneriſchen Lebens in dieſem Jahre dar. 5 Durch unſere Gegend führt die von Konſtanz aus⸗ gehende Staffel, der ſich zwei Nebenſtaffeln anschließen, von denen eine in Saarbrücken ihren Anfang nimmt, die andere am Portal des alten Heidelberger Schloſſes beginnt. Die Hauptſtaffel von Konſtanz beginnt am 15, Auguſt morgens 6 Uhr; die zurückzulegende Strecke beträgt ca. 750 Kilometer bis nach Detmold. Wie ſchon erwähnt, treffen mit ihr in Mannheim an der Neckarbrücke zwei Nebenſtaffeln zuſammen, wo die Urlunden in dem Köcher des Hauptlaufes vereinigt werden. Von hier aus führt der Lauf nach Darmſtadt, um von dort aus Mitteldeutſchland durchquerend ſeinem A ein e Durch Seckenheim führt die Heidelberger Staffel und zwar Samstags 9205 um 8 Uhr,* ch Mannheim mit der Hauptſtaffel zu vereinigen, die dort um 8½ Uhr eintrifft und ſpäteſtens um 9 Uhr die beſſiſche Grenze erreichen darf. Die Strecke vom Schloß bis an die Feudenheimer Fähre(3 Kilometer) wurde dem hieſigen Turnverein 1898 zugeteilt, und dieſer wird ſeine ganze Ehre daran ſetzen, die ihm zu eteilte Aufgabe zu löſen, wie es dieſe große Sache fordert, Es kommen 15 Läufer in Frage, was für jeden Mann 200 Meter ausmacht. Es wird der Stolz eines jeden mitgewirkt zu haben an dieſer K die die Macht und das Zuſam⸗ mengehörigteits gefühl der Deutſchen Turnerſchaft, die weit über die Heimatsgrenzen hinausreichen, verkörpert, Lokales und Allgemeines. Seckenheim, 6. Mai Niederwaldfahrt des Bad. Neckarturngaues. Am 14. Juni d. J. unternimmt der Bad. Neckarturngau * einen Familienausflug nach dem Niederwald, wozu ſich bereits über 2300 Teilnehmer gemeldet haben. Die Fahrt erfolgt mit zwei Sonderzügen ab Heidelberg und Schwetzingen nach Mainz. bis Rüdesheim, woſelbſt zunächſt jedermann ſeinen eigenen Trieben nachgehen kann. Zu einem gewiſſen Zeitpunkt treffen ſich dann ſämtliche Teilnehmer am Nationaldenkmal, wobei der Vorſitzende des Gaues eine kurze Anſprache halten wird. Eine photographiſche Aufnahme dortſelbſt wird für alle Teilnehmer ein freudiges Erinnerungszeichen ſein. Die Rückreiſe am Abend erfolgt auf die gleiche Weiſe wie die Hinfahrt. Für die nötige Unterhaltung auf dem Schiffe iſt Sorge getragen. Die hieſigen Teilnehmer benützen den Sonder⸗ zug 6.30 Uhr ab Heidelberg, der in Friedrichsfeld hält. Es wird gut ſein, wenn jeder einen Perſonalausweis beſitzt. Die Eiſenbahner können zur Bahnfahrt ihren Freiſchein benützen. Den Preis für die Schiffahrtskarten werden wir denſelben noch bekannt geben. — Die neuen Zweimarkſtücke in Sicht. Mit der Ausprägung der neuen Zweimarkſtücke wird nun⸗ mehr in dieſen Tagen begonnen werden. Es gelangen zunächſt 25 Millionen Stück zur Ausgabe. Die neuen Zweimarkſtücke haben einen Durchmeſſer von 26 Milli⸗ metern und tragen auf der Schriftſeite innerhalb eines mit Perlenfreis erhobenen Randes in Antiqua die In⸗ ſchrift:„Zwei Reichsmark“, welche von einem als Verzierung dienenden Eichenkranz umgeben iſt. Unten am Rande befindet ſich oberhalb des Eichenkranzes das Münzzeichen. Die Schauſeite zeigt innerhalb des Ran⸗ des und der in Antiqua gehaltenen Umſchrift„Deutſches Reich“ den Reichsadler und unten am Rande, von der Umſchrift durch Roſetten getrennt, die Jahreszahl Der Rand des neuen Zweimarkſtückes iſt gerippt. Die Mün⸗ zen haben ein Miſchungs verhältnis von 500 Teilen Sil⸗ ber und 500 Teilen Kupfer. Bei der Ausprägung wer⸗ den aus einem Kilogramm feinem Silber 200 Stücle zu zwei Reichsmark hergeſtellt, das neue Zweimarlſtück hat demnach ein Gewicht von zehn Gramm. — Miieterſchutzfragen. In Mieterſchutz⸗ und Al⸗ tenteilſachen hat das Kammergericht Berlin eine Reihe von bemerkenswerten Rechtsentſcheiden gefällt. Neubau⸗ ten ſowie Räume, die durch Um⸗ oder Einbau neu ge⸗ ſchaffen und erſt nach dem 1 Juli 1918 fertig geworden find, können der öffentlichen Bewirtſchaftung nicht durch Vereinbarung zwiſchen der Gemeindebehörde und dem Verfügungs berechtigten unterstellt werden. Zum Vor⸗ ſitzenden eines Mieteinigungsamtes darf nur beſtellt werden, wer ſich in der vorgeſchriebenen Form drücklich verpflichtet, für Dritte überhaupt keine beruf⸗ liche oder ehrenamtliche Tätigkeit auszuüben, die ſich auf Mietverhältniſſe über Gebäude oder Gebäudeteile bezieht. Auf Rechtsbeſchwerde darf das Mieteinigungs⸗ amt ſeine angeſochtene Enſcheidung nur dann abändern, wenn dieſe Entſcheidung auf einer Geſetzes verletzung beruht, nicht aber nur auf Grund neuen tatſächlichen Vorbringens. — Freie Einreiſe ins Saargebiet. Zur En- reiſe ins Sgargebiet, die bisher an eine vorherige Ein⸗ reiſeerlaubnis der Regierungskommiſſion gebunden war, bedarf es nach einer Verordnung der Regierungskommiſ⸗ ſion fortab nur noch eines ordnungsgemäßen Paſſes oder Perſonalausweiſes. Der Einreiſende hat ſich bin⸗ nen drei Tagen bei der örtlichen Polizeibehörde zu mel⸗ den und falls er ſich länger als 14 Tage aufzuhalten Von hier mit dem Schiff aus⸗ beabſichtigk, unter Vorlage des Perſonnläusweiſes eine Aufenthaltsverlängerung bei der Abteilung des Innern zu beantragen. Dieſe Aufenthaltsgenehmigung kann bis zu drei Monaten erteilt und nach Ablauf verlängert werden. — Die Blumenkäſten auf den f und Balkonen machen ſich mitunter dadurch unlieb⸗ ſam bemerkbar, daß ſie„tropfen“ und dem Vorüber⸗ gehenden dadurch den Beweis liefern, daß durchaus nicht alle„Gaben“ gut ſind, die„von oben“ kommen. Man ſehe daher nach, ob die Käſten das Waſſer noch halten können und beſſere verfaulte Böden aus, ehe man unliebſame Auseinanderſetzungen mit„betropften“ Fußgängern hat. Fenſterſtöcken Sport und Spiel. Deutſche Jugend⸗Kraft. Vergangenen Sonntag fand anläßlich des Reichs⸗ jugendkraftwerbetages in Heidelberg die Austrag ung der Bezirks⸗Meiſterſchaften in Leichtathletik ſtatt. Zahl⸗ reiche Sportler unſerer Bezirksvereine hatten ſich ein⸗ gefunden, ſo auch die hieſige D. J. K. des Kath. Jung⸗ männervereins. Bei Siegerverkündung konnten folgende Mitglieder der hieſigen D J. K. als 1. Sieger und gleichzeitig als Bezirksmeiſter der D. J K. 1925 hervorgehen: Emil Zwingenberger: Stabhochſprung 2,90 m Weitſprung 6,10 m i. Deutſcher Dreiſprung 11,90 m Artur Hirſch: Hochſprung 1,50 m * 1 Kugelſtoßen 9,55 m Steinſtoßen 6,95 m Diskus 28,15 m Eduard Geil: D. J. K. Heil! Der Garten im Mai. Der Monat Mai iſt auch für den Gartenfreund und den Kleingärtner der Wonnemond. Er freut ſich, daß ſich die Natur in ſeinem kleinen Reiche, das ſeiner be⸗ ſonderen Pflege unterſteht, zu voller Pracht entſaltet. Bei dem maiwarmen Wetter ſieht und hört er förmlich, wie alles ſprießt und wächſt und ſich der Garten nach und nach in vollem Blütenſchmuck zeigt. Nachdem ſchon im April der größte Teil der Be⸗ ſtellungsarbeiten des Gemüſegartens erledigt iſt, bleibt aber auch für den Mai noch mancherlei zu tun. Die ſchon bepflanzten Gemüſebeete werden gewäſſert, ge⸗ jätet, gehackt oder behäufelt. Soweit man es noch nicht im April hat tun können, bringt man noch in die Erde: Erbſen, Karotten, Rote Rüben, Kürbiſſe, Boh⸗ nen, Gurken, Spinat, Kopfſalat, Mangold, Tomaten und Sellerie. Dabei wird man gut tun, die ſtark froſt⸗ empfindlichen Bohnen, Gurken und Kürbiſſe erſt dann zu legen, wenn die zerſtörende Macht der Eisheiligen nicht mehr zu fürchten iſt oder ſie wenigſtens in der Nacht mit ſchützenden Strohmatten zu belegen. Bohnen und Gurken legt man zweckmäßig in Reihen in eine Furche, und zwar jene zu le fünf in etwa 40 Zentime⸗ ter Abſtand. Die Furche darf aber namentlich bei den Bohnen nur ſehr flach ſein, da ſie nach einem alten Volkswort„die Glocken läuten hören wollen“. Anfang Mai ſetzt man auch Frühlartoffeln und behäuft ſie ſo⸗ ort nach dem Aufgehen. Um ſtets zarte und friſche Ge⸗ müſe aus dem Garten holen zu können, macht man nach der Ausſaat im April auch im Monat Mai neue Aus⸗ ſaaten von Erbſen, Karotten, Radieschen, Rettichen. Der Obſtgarten ſteht im Mai in voller Blütenpracht. Die Obſtbäume werden nach dem Abblühen mit ver⸗ lier⸗ und Zwergöbſtbäume ſchützt man noch gegen Nacht? froſt. Das Rindenpropfen wird beendet. Wo Edelrei ſer nicht angewachſen ſind, kann nachveredelt werden. Junge Schoße der Obſtſträucher und vorjährige Trag⸗ ruten bindet man auf. etwa zwanzig Zentimeter lang geworden ſind, beginnt man mit dem Ausbrechen. 1 Der Blumengarten erfreut mit ſeinem vollen Blü⸗ tenſchmuck Auge und Herz des Gartenfreundes. Tul⸗ pen, Hyazinthen, Narziſſen, Gladiolen, Tigriden, Mon⸗ bretien, ſoweit ſie nicht gar ſchon verblüht ſind, zeigen ein buntes, farbenprächtiges Bild. Begonien, Fuchſien, Pelargonien, Heliotrope werden ins Freie ausgepflanzt. Wie während des ganzen Jahres bleibt es nament⸗ lich im Monat Mai die beſondere Aufgabe des Klein⸗ gärtners, vorbeugend den Schädlingen des Gartenbaues ſchärfſten Kampf anzuſagen. Namentlich gilt es, die Raupen ſich nicht über den Kopf wachſen zu laſſen und auch auf die Maitäfer, die maſſenweiſe auftreten und den größten Schaden anrichten können, Herr zu werden. Dieſe Krabbeltiere bilden eingeſammelt einen guten Leckerbiſſen für das Geflügel. Jäten und Begießen, das am beſten Abends geſchieht, gehören zu den Tages ⸗ aufgaben.„ l. — Nachläſſiges Pflanzen— vergebliche Mühe, 4 Häufig kann man beobachten, wie Gartenbeſitzer ihre Pflanzen mit den Fingern ſetzen. Was dabei heraus- 4 kommt, ſehen wir an den Kulturen. Es genügt nicht, wie viele meinen, die Pflanzen einfach mit den Wu, zeln in den Boden zu ſetzen. Viel kommt auf das„Wie beim Pflanzen an. Dazu iſt ein Pflanzholz nötig. EL“ ein einfacher Stab, der unten abgerundet 5 Mit dem Pflanzholz machen wer eine ſenkrechte Oeſf⸗ nung in den Boden, dieſes Pflanzloch muß ſo tief ſeim daß die Wurzel des Setzlings frei in ihm hängt. Nun halten wir den Setzling in das Pflanzloch, ſtecken dann das Pflanzholz neben dem Loch in den Boden„ drücken die Erde von der Seite an die Wurzel. 4 das Seitenloch gießen wir das Waſſer zum Angießen Dadurch füllt ſich das Loch wieder mit Erde. Jeder g“ pflanzte Setzlung muß auch angegoſſen werden. 5 Volkswirtſchaft. 15 Marktberichte— vom 6. Ma i. 1 Der Aula iſt dies * Mannheimer Maimarkt. zum Mannheimer Maimarkt am 3., 4. und 5. Mat 1 trug 1178 Stück Großvieh, 2952 Stück Kleinvieh um 1214 Pferde. Davon waren im einzelnen zugefügt 321 Ochſen, 144 Bullen, 713 Kühe und Rinder, h Kälber, 61 Schafe, 2212 Schweine, 112 Wagenpfen 1047 Arbeitspferde und 55 Schlachtpferde. Geſamta trieb 5349 Stück. Bezahlt wurden pro 50 Kilogran 9 Lebendgewicht für Ochſen 32 bis 58 Mark, Bullen 25. bis 54, Kühe 10 bis 60, Kälber 50 bis 75, Schafe? bis 40, Schweine 52 bis 63. Für Pferde, von dene ſehr ſchönes Material vorhanden war, zogen die Pre an. Es wurde pro Stück bezahlt: Wagenpferde bis 2600, Arbeitspferde 800 bis 2500, Schlachtpfen. 60 bis 120 Markt. Marktverlauf: Großvieh mittel ßig, geräumt, Kälber mittelmäßig, langſam geräu eb⸗ Schweine mittelmäßig, ausverkauft, Arbeitspferde 1 haft, ausverkauft, Wagenpferde mittelmäßig. In al Schlachtviehgattungen wurden zahlreiche Spitzenn über Notiz gehandelt. 5 i * Frankfurter Getreidebörſe. der heutigen Getreidebörſe notierten bei feſter denz: Weizen, neuer, 2174 bis 2354, Roggen, 19% bis 23½, Sommergerſte 20 bis 25, Hafer, bs 17% bis 22, Mals 20 bis 22, Weizenmehl 37% 3894, Roggenmehl 31 bis 32½, Weizenkleie 5550 big J 7 75 Tel“ in, inl. 13½, Roggenkleie 14% bis 14%, alles in Go dünnter, aut vergorener Jauche gedüngt. Blühende Spa⸗ je 100 Kilogramm. Bekanntmachungen der Gemeinde Seckenheiw. Morgen Donnerstag Abend 8 Ahr 5 Wegen vorzunehmender Waſſerleitungsarbeiten 13 bleibt die Hildaſtraße von Luiſen⸗ bis Neckarauer⸗ Ve rsammlung. ſtraße morgen Donnerstag, den 7. Mai 192⁵ für den geſämten Verkehr geſperrt. Seckenheim, den 6. Mat 1925. Der Bürgermeiſter: 24 Ailg Türceagaf f. 5. enam. f (Fußballabteilung Sümtliche Spieler, Plazordner und Platz kaſſierer haben zu erſcheinen Die Leitung. Flachs. Cpangel. Rlechenchor Foltkenbelm. Donnerstag Nachm. punkt /1 Ahr ochzeils⸗ ingen. Der Vorſtand. Prieftaubenperein Luftbote Geckenhein. Heute Abend ½9 Ahr Verſammlung MWein-Hngebof von Heinrich Löcher, Weinhandlg. 5 Empfehle prima 8 Pfälzer Weine in jeder Preislage. Bestellungen nimmt jederzeit entgegen Gg. Stahl, Kapellenstr. 22. ewige Hei 5 Bergzadeln ä wige Heimat abzurufen Todes-Anzeige. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen lieben Mann, unsern guten Vater, Croſpvater und Bruder Herrn Philipp Arnold nach schwerem Leiden im Alter von 64 Jahren in die Seckenheim, den b. Mai 1925. Die trauernden Hinterbllebenen. Die Beerdigung findet morgen Donnerstag Nachm. 4 Uhr vom Trauerhause Neckarstraße 13 aus statt. ordentl., ehr! lünche nicht unter 16 dune geſucht, welche ang in der Haus 10 etwas verſte) ge⸗ Wo ſagt die ſchäftsſtelle. bleicht und bannen schwarze u. grün da Erhält die Zahn e, weiss. Verhütet??“? Erhältlich bel N Germania-Daach, Fr. Wage gel Inhaber W.— im Lokal„Zum Stern“. 7 Der Vorſtand. Fußball Vereinigung 98 Sechenheim E. B. Heute Mittwoch Abend 6 Ahr Training für ſämtliche Mannſchaften und Schüler. Oeffentliche Hraftfahrschule ingonisur O. Hunold, staatl. gepr. Fachlehrer Sorgsamste und ſachgemässe Ausbildung in allen Zweigen des Kraftfahrwesens. Anmeldung Mannheim, U 4, 4 Telefon 3412. 1. Geschäfte, wie: Sämtliche Spieler haben im Sport zu 2. 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