Henndsd ele Für den Monat Juni 1.40 Goldmk., frei ins R 58 Anzeigenpreis: Die einſpalt. Petitzeile 15 Goldpfg. 5 Beitamen: 60 Goldpfg. Bei Wiederholung Rabatt. agen: Illuſtriertes Unterhaltungsblatt(wöchentlich). . 1— dages· und Anzeigenblatt für Seckenheim und Umgebung Erſcheinungszeit: Täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und geſetzlichen Feiertage. Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle Hildaſtraße 68 oder durch unſere Träger. Fernſprecher Nr. 16.— Poſtſckecktonto 78439 Karlsruh⸗ lin, 6. Juni. Die Entwaffnungsnote der nferenz iſt vom Auswärtigen Amt der Veröffentlichung übergeben worden. Soweit Ueberblick es erlaubt, darf man feſtſtellen, on der Note ruhig und ſachlich iſt. faber nicht über den feſten po⸗ chen Willen, der hinter dem Do⸗ ſteht, hinwegtäuſchen. Hervor⸗ zu werden verdient zunächſt die Ziffer 4 der der darauf hingewieſen wird, daß„die Ge⸗ i der Verſtöße“ der deutſchen Reichsregierung zweraufſtellung eines einheitlichen Volksheeres 75 en würde. Sieht man ſich die Einzelheiten beaunien Verſtöße an, ſo verſteht han den Nach⸗ erden er auf das Wort„Geſamtheit“ gelegt le, um auch nur einigermaßen nicht n deutſchen, ſondern der Oeffentlichkeit der gan⸗ begreiflich zu machen, daß aufgrund ſolcher 5 eine ſo einſchneidende Maß⸗ j Aae wie es die Nichträum ung Kölns ſrechterhalten werden konnte. zu Punkt 6, worin auf das in Anlage 2 beigegebene an e ausdrücklich feſtgeſtellt wird, daß eine bat u Reparationsverpflichtungen erfüllt 3 ertiags daß deshalb nach Erfüllung der militäriſchen Alten zebeſtimmungen der Beſehl zur Räumung der ledaßungs zone gegeben würde. Erfreulich iſt 5 iglich, daß man damit die Theſe Poin⸗ „die Räumungsfriſten härten t zu laufen eg pugenz en d⸗ 5 egraben hat. te 8 ſchon geſagt, erſcheinen die einzeln aufgeführ⸗ f nur ſtö e recht kläglich. Die nötige Wirkung ele dadurch erreicht worden, daß möglich ſt aber Hering füg dg e Dinge immer wieder, immer anderer Beleuchtung und Geſtaltung auf⸗ n wurden, um damit eine„Geſamtheit“ zu er⸗ Men den Eindruckeines in Waffen Tabej enden Deutſchlands zu erwedlen. früher iſt in dem ganzen Schriftſtück, wie auch niemals 15 tgendwie auch die bekannte Präampel des Ar⸗ mdr des Friedensvertrages hingewieſen, worin bafnunlich ertlärt iſt, daß Deutschland ſich zu der Ent⸗ i nur verpflichtet als Einleitung einer eemeinen Abrüſtung. 8 Eb Unrichtige Zahlen. 9 einzeln enſo ſtimmen die Ablieferungszahlen in den ben üben Kategorien nicht mit den ſchon längſt bekann⸗ gözedein. Kanonen ſind nicht 33 544, ſondern 8 Aläbgeliefert oder zerſtört worden. Minenwerſer 000 8 londern 28 000, Maſchinengewehre nichl onen ern über 105 000, Handfeuerwaffen nicht 4 Role: ſondern über 6 Millionen. Und dann ſchreibt es. ganz erfüllt. Es iſt ſicher, eutſchland noch viel verborgenes Material e Want es wirklich noch bei törichten Leuten neral den geben ſollle, ſo wird doch ein Mililär Joch nicht glauben machen wollen, daß in könnte, um damit einen Krieg bekannt, beſteht die Note beſonders auf „Entmilitariſierung“ der ie verlangt eine M a nd es auf die in Boulogne zugeſtandenen Woun⸗ die lediglich eine Ordnungspolizei ſein orin der militäriſche Charakter der Polizei Ni iſt auch nur allgemein ausgedrückt. 5 die Einſicht die Verfaſſer endes beſſeren belehren wird, damit nicht nich de friedlicher Arbeit nutzlos hab Und tet werden. wers: nun die berühmte Frage des Oberbefehls⸗ 1 Die Befehlsgewalt über das Heer dleichspräſtdenten zu. Auf dem Verordnungs⸗ * ot* Reich t w der Heeresleitung übertragen. daß dies rückgängig ge⸗ ie Befehlsgewalt wieder an den mini 3 zurückgeht und der Chef der Heeres⸗ beballers zurützals Chef des Stabes des Reichswehr⸗ ar üptet die verfetzt werde. Die Heeresleitung, ſo be und 5 Note, ſtelle einen„Großen Generalſtab“ ungen zugt deshalb die Aufhebung verſchiedener ſein 35 eren Bedeutung für einen Laien ſchleier⸗ n 5 den es Heereserſatzes verlangt die Note Ge⸗ allrwaltungsmaßnahmen, deren Wortlaut von lerten Kontrollkommiſſion genehmigt wer⸗ ſogenannte Zeitfreiwillige unmöglich zu 1 dieſe Frage hat Reichswehrmin ſter Dr. och vor kurzem ſo ausführlich geäußert, f n 5 0 5 . beute gar nicht mehr daran zu zweifeln iſt, 4 Zurückführung Der Inhalt der Entwaffnungsnote. daß von deutſcher Seite die volle Erfüllung der Vertragspflichten durchgeführt iſt. Wir bedauern insbeſondere die verſchwommene allgemein gehal e Aus drucksweiſe der meiſten Punkte, denn gerade hierin liegt die Gefahr, daß die Kontrolllommiſſion neue Ent⸗ deckungen oder angebliche Verfehlungen machen un) ſo⸗ mit die Räumung der erſten Rheinlandzone wieder verzögern wir d. Eine klare offene Aufzählung der Verfehlungen hätte ſicher beſſer der endlichen Verſtän⸗ digung gedient. *. ***. Wieder hat ſich die alte Mär von dem Getös des kreiſenden Berges und der endlichen Geburt eines Lei⸗ nen harmloſen Mäusleins beſtätigt. Aber ſchließlich war es auch nicht anders zu erwarten, denn ſchon al⸗ lein der Umſtand, daß man ſich auf Seiten der allier⸗ zen Regierungen volle 5 Monate Zeit nehmen mußte, um über die Formulierung der an Deutſchland zu rich⸗ tenden Note einig zu werden, konnte als Gradmeſſer dafür dienen, daß die Ergebniſſe der unzähligen Kon⸗ trollbeſuche in Deutſchland nichts oder nur geringfügige „Verfehlungen“ feſtſtellen konnten. So kann nun Deutſchland mit dem eigentlichen Inhalt der Entwaff⸗ nungsnote in moraliſcher Hinſicht nicht anders als zufrieden ſein denn hier wird nun nach langmonatlichem Verlangen endlich von alliſerter Seite feſtgeſtellt, daß Deutſchland tatſächlich voll⸗ kommen abgerüſtet hat. Wenn auch in der Note ſelbſt von ſchweren Verſehlungen die Rede iſt und wenn auch der eigentliche Wortlaut das Gegenteil der deutſchen Entwaffnung feſtzuſtellen bemüht iſt, ſo bringt der Sinn doch nur das zum Ausdruck,, daß Deutſchland in jeder Hinſicht nicht in der Lage iſt einen Verteidigungstrieg, oder gar einen Angriffskrieg zu führen. Nur in dieſer Beleuchtung darf daher von deutſcher Seite aus die Entwaffnungsnote betrachtet werden und hierbei bleibt die Hoffnung, daß ſich auch das Ausland— und zwar nicht nur das neutrale, ſon⸗ dern auch das ehemals feindliche— dieſem Eindruck nicht verſchließen wird. Hierbei wird wohl die Tat⸗ ſache eine bedeutende Sprache reden, wie ver⸗ ſchwindend und unſcheinbar die deutſchen Verhältniſſe daſtehen im Verhältnis zu den Rüſtungen Frankreichs, Polens und einer Reihe anderer Staaten, die te lveiſe von dem Gelde beſtritten werden, wel⸗ ches die amerikaniſchen Bürger in Geſtalt von Anleihen nach Europa gegeben haben. N Wenn nun geſagt wurde, daß die Enwaffnungs⸗ note der Botſchafterkonferenz in moraliſcher Hinſicht das deutſche Volk von jeder Schuld entlaſtet, ſo iſt leider gleichzeitig zu konſtatieren, daß die Forderungen, die in nicht rein militäriſcher Hinſicht an Deutſchland geſtellt wurden und die darüber hinausgehend letzten Endes die deutſche Volkswirtſchaft treffen wollen, eine Frage darſtellen, deren Löſung wohl den denkbar größten Schwierigkeiten begegnen wird. Denn die For⸗ derungen, die ſich auf der Baſis der Zerſtörung der großen Maſchinen bei Krupp und den Deutſchen Wer⸗ ken beziehen, können, da dieſe Werke längſt auf Friedensarbeit umgeſtellt ſind, nur ſchwer von einer Verbindung getrennt werden, deren Abſicht es iſt, die deutſche Konkurrenz auf dem Weltmarkt zu untergraben. Anſchei⸗ nend ſoll hier ganze Arbeit geleiſtet wer⸗ den, doch entſteht dann die zweifelnde Frage, wovon nach einer ſo gründlichen Zerſtörung die Deutſchland auferlegten Reparationsleiſtungen bezahlt werden ſol⸗ len! Dieſe Frage kann nicht beantwortet werden und es wird wohl angenommen werden können, daß man auch auf Seiten der Alliierten hierzu keine Antwort wird finden können. Aus dieſer Unzulänglichkeit aber ergibt ſich eine Folgerung, deren Endziel eine Gefahr in ſich ſchließt, auf die ſeit der am 10. Januar er⸗ folgten Nichträumung der Kölner Zone immer wieder hingewieſen wurde und die darin beſteht, daß die ſrirte Innehaltung der Räumungs⸗ friſten in keiner Weiſe ſichergeſtellt iſt. Es enlſpricht dieſe ängſtliche Vermeidung. eines poſitiven Räumungsverſprechens, d. h. das Feh⸗ len eines beſtimmten Räumungstermins, durchaus den jahrelangen Gepflogenheiten der Alliierten und hier wieder beſonders Frankreichs, die Erfüllung ihrer Ver⸗ pflichtungen, die ſich aus dem Verſailler Vertrag er⸗ geben, nicht genau zu umreißen und ſo enthält die Ent⸗ waffnungsnote lediglich die Zuſage, daß die Zonen ge⸗ räumt werden, wenn Deutſchland ſeine Verpflichtungen erfüllt haben wird. Dementſprechend iſt dann auch der Vorbehalt der Alliierten gehalten, der das Recht für ſich in Anſpruch nimmt, auch noch ir ⸗ gend eine andere Sache zum Anlaß der Nichträumung zu nehmen. Eine beſondere und große Gefahr liegt in dieſem Satze und vieles wird noch der Klärung bedürfen, ehe eine Einigung auf dem Ver⸗ be densswege möglich erſcheint. Deutſche Preſſeſtimmen. Berlin, 6. Juni. Die deutſchnalionale„Deut ⸗ ſche Tageszeitung“ ſchreibt zu den neuen Forderungen der Entente u. a., die Regierung halte jetzt ſchwarz auf weiß den Beweis in Händen, welcher Art die Abſichten der Entente ſjeben Jahre nach Kriegs⸗ ende und ein Jahr nach Abſchluß des Londoner Pak⸗ tes ſeien. Die Forderungen ſeien bewußt ſo gehalten, daß ſie teils un erfüllbar, teils durch ihre kautſchukartige Formulierung geeig⸗ net ſeien, der franzöſiſchen Verſchleppungstaktik a uch in Zukunft den Weg frei zumachen. Es ſei kein Ruhm für England, daß es ſich nicht geſcheut habe, ein wehrloſes Land in dieſer Weiſemitzu verhöhnen. Die Entente behandle das de itſche Volk immer noch als ein Volk, das ſeine Souveränität verloren habe. Die„Voſſiſche Zeitung“ erklärt, man habe den Eindruck, daß eine ſolche Zuſammenſtellung auch in kürzerer Friſt hätte bewerkſtelligt werden kön⸗ nen. Eine große Anzahl der Beanſtandungen mache einen überaus kläglichen Eindruck. Der Aufw and von Feierlichkeit bei der Ueberreichung ſei durch Kleinlichkeitskrämerei in der Note in ein merkwürdiges Licht gerückt. Die Forde⸗ rung auf Maſchinenzerſtörung bei Krupp mute an, wie eine Forderung auf Desarmierung der deutſchen Wirt⸗ ſchafſt aus Konkurrenzgründen zugunſten der engliſchen Induſtrie. 5 In dem Kommentar der„Germania“ heißt es u. a., die Entwaffnungsnote ſei wieder einmal ein Be⸗ weis dafür, daß der Verſailler Friede keen Friede ſei, ſondern nur ein Mittel zur Erhaltung des Kriegsgeiſtes, an dem ſich eines Tages der europäiſche Funke entzünden könne. Wenn die Alliierten wirklichen Frieden wollten, ſollten ſie den Geiſt der Verſöhnung und Verſtändigung in Deutſch⸗ land fördern und nicht durch kleinliche Schikanen das Blut auch des friedlichſten Deutſchen immer wieder in Wallung bringen. Schlechter könne eine ſchlechte Sache wie die Hinnns chien e el enung Kölns nich“ be⸗ gründet werden. Wie der„Vorwärts“ bemerkt, erinnere die Note ſieben Jahre nach Kriegsende in der peinlichſten Weiſe daran, daß es ein beſiegter Staat ſei. Nur die Beſiegten müßten weiter abrüſten, wie die Sieger es ihnen nach ihrer Auslegung auferlegen wollten. Die Abſicht der Reichsregierung, die ſchwebenden Fragen durch Verhandlungen zu löſen, ſei nicht zu miß billigen. Es müſſe aber freilich bedacht werden, daß das Inter⸗ eſſe, die Verhandlungen raſch zu einem abſchlie ßenden . zu bringen, ganz auf der deutſchen Seite lege. Beſprechungen mit den Parteiführern. Noch kein Zuſammentritt des auswärtigen Ausſchuſſes des Berlin, 8. Juni. Die informatoriſche Ausſprache, die am Sonnabend zwi⸗ ſchen dem Reichskanzler und den Parteiführern über die alliierte Entwaffnungsnote ſtattfand, führte zu dem wich⸗ tigen Ergebnis, daß die Regierungsparteien von den Ent⸗ ſchlüſſen der Reichsregierung ſtändig unterrichtet werden und gleichzeitig Gelegenheit erhalten, auf die Entſcheidun⸗ gen maßgebenden Einfluß auszuüben. Wie wir erfahren, hat Reichskanzler Dr. Luther den Parteiführern er⸗ klärt, daß die Reichsregierung gegenwärtig noch nicht in der Lage ſei, eine erſchöpfende Stellung⸗ nahme zu den alliierten Forderungen bekannt u geben. Es iſt daher unter Umſtänden damit zu rechnen, daß der für Mittwoch angekündigte Zu⸗ e des Auswärtigen Ausſchuſſes des eichstages verſchoben werden muß. 5 Deutſchland antwortet. Nach langwierigen Vorberatungen. „Berlin, 8. Juni. Die Berliner Regierungskreiſe machen ſchon jetzt darauf aufmerkſam, daß die Beantwortung der alliierten Note erſt nach langwierigen Vorberatungen mit den zuſtändigen Reſſortſtellen erfolgen kann. Wie wir erfahren, werden die deutſchen Stellen nunmehr an die interalliierte Militär⸗ kontrollkommiſſion herantreten, um mit ihr über die Klar⸗ ſtellung einer Reihe von Bedingungen des alliierten Me⸗ morandums zu verhandeln. In erſter Linie handelt es ſich dabei um die künftige Organiſation der deutſchen Staats⸗ polizei, ſowie um die. Durchführung der geforderten Um⸗ ſtellung in den induſtriellen Betrieben. Auch über die zu erlaſſenden Geſetze und Verordnungen hinſichtlich des Ver⸗ botes der Einſtellung von Zeitfreiwilligen in der Reichs⸗ wehr und der angeblichen militäriſchen Ausbildung von nationalen Verbänden wird noch eingehender verhandelt werden müſſen. In der Polizeifrage müſſen die Länder⸗ regierungen gehört werden, da die Organiſation der Schutz⸗ polizei nicht Sache des Reiches iſt. 5 Man kann zurzeit noch gar nicht voraussehen, bis zu welchem Zeitpunkt die deutſche Antwortnote überreicht wer⸗ den kann. Mit großer Wahrſcheinlichkeit wird. tens Ende Juni mit der deutſchen Antwort zu rechnen ſein, denn neben den ſchwierigen techniſchen Vorarbeiten ſpielen auch die nebenher laufenden diplomatiſchen Schritte, die nun⸗ 0 von Deutſchland eingeleitet werden, eine ſehr große olle. 7 N 8 Ein wertloſes Zugeſtändnis. bes Berlin, 8. Juni. In dem alliierten Memorandum zur Entwaffnungs⸗ frage wird der deutſchen Regierung das ſcheinbare Zuge⸗ ſtändnis gemacht, daß die Reichswehr einen ge⸗ wiſſen Vorrat an Gasmasken führen dürfe, der von der interalliierten Militärkontrollkommiſſion feſt⸗ geſetzt wird. Wie wir von militäriſcher Seite erfahren, iſt dieſes Zugeſtändnis vo Ülſtändig wertlos, da die alliierten Regierungen gleichzeitig die vollſtändige Beſei⸗ tigung des Gasſchutzlagers in Hannover verlangen. Dieſes Gasſchutzlager iſt aber unbedingt notwendig, damit die Gasmasken auf ihre Brauchbarkeit geprüft werden können, da ſie uh nicht zu verwenden ſind. Die Reichsregierung würde daher Veranlaſſung nehmen müſſen, von den alliier⸗ ten Regierungen die Rückgängigmachung der verlangten Beſeitigung des Gasſchutzlagers zu fordern. f ö Rückfragen bei den Entente⸗Regierungen. Diplomatiſche Aktionen der Reichsregierung. 5 ö Berlin, 8. Junt. Wie wrr erfahren, ſind die deutſchen Botſchafter in Lon⸗ don und Paris angewieſen worden, bei der engliſchen und der franzöſiſchen Regierung eine Reihe von Exläuterungen zu der Entwaffnungsnote einzuholen und die etwa vor⸗ handenen Diskuſſionsmöglichkeiten mit den Alliierten nach⸗ zuprüfen. Dieſe diplomatiſchen Aktionen werden nament⸗ lich ne) den Genfer F zwiſchen dem engliſchen Außenminiſter Chamber lain und dem franzöſiſchen Miniſter Briand in ein entſcheidendes Stadium ein⸗ treten. Im übrigen wird die Reichsregierung die alliier⸗ ten Außenminiſter wiſſen laſſen, daß man deutſcherſeits eine ſehr genaue Nachprüfung des Memoran⸗ dums in der Entwaffnungsfrage für notwen dig hält, ehe eine endgültige Stellungnahme über Annahme oder Ablehnung der Forderungen erfolgen könne, Die franzöſiſche Sicherheitsnote. Ueberreichung in den nächſten Tagen. 2 g N f bes Berlin, 8. Juni. Von maßgebender Seite wird beſtätigt, daß der franzö⸗ ſiſche Außenminiſter Briand den deutſchen Botſchafter davon unterrichtet hat, daß die Ueberreichung der franzö⸗ ſiſchen Antwortnote auf die deutſchen Sicherheitsvorſchläge in den nächſten Tagen erfolgen wird. Die franzöſiſche Note werde ſich in ihrer neuerlichen Faſſung hauptſächlich auf den Eintritt Deutſchlands in den Völker⸗ bund ſowie auf die Frage des Durchmarſchrechtes beziehen. Ueber die Oſtgrenzen wird ſich Frankreich nur ganz kurz und nebenſächlich äußern. Die franzöſiſche Ne⸗ gierung halte ernſthafte Verhandlungen über die Sicher⸗ heitsfrage für möglich, wenn Deutſchland die wichtigſten franzöſiſchen Forderungen anerkenne und bereit ſein werde, auf dieſer Grundlage zu verhandeln. Briand und Chamberlain in Genf. Verhandlungen über die Sicherheitsfrage. London, 8. Juni. Der britiſche Außenminiſter Chamberlain traf am Sonnabend in Begleitung ſeiner Gattin und eines umfang⸗ reichen Stabes in Paris ein und war am Abend Gaſt des franzöſiſchen Außenminiſters Brian d. Am Sonntag er⸗ folgte die gemeinſame Neiſe Briands und Cham⸗ berlains nach Genf. Während der Fahrt wurden zwiſchen beiden Außenminiſtern alle Einzelheiten der Sicherheitsfrage beſprochen. Chamberlain hat von Genf aus ſofort über das Ergebnis ſeiner Verhandlun⸗ gen berichtet. Wie verlautet, werden in der nächſten engliſchen Kabi⸗ nettsſitzung Beſchlüſſe gefaßt werden, auf Grund deren Chamberlain am Donerstag dieſer Woche endgültige In⸗ ſtruktionen erhält, um die Verhandlungen mit Vriand zum Abſchluß zu bringen. In der Kabinettsſitzung ſoll auch die Entſcheidung über die Möglichkeit der Einberufung einer inter⸗ nationalen Sicherheitskonferenz fallen. 5 8 Aus dem In⸗ und Auslande. Schnelle Juſtiz in Bulgarien. Paris, 6. Juni. Aus Sofia wird gemeldet, daß man dort mitunter eine recht ſummariſche Juſtiz ausübt. Als dieſer Tage etwa 50 Perſonen in einem Dorfe von Militär⸗ behörden feſtgenommen und nach Sofia gebracht worden waren, wurden ſie am Banhhof einfach niedergemacht, weil ſie unterwegs angeblich einen Fluchtverſuch unternommen hatten. Attentatsplan gegen den König von Spanien. Paris, 6. Juni. Nach Meldungen von der ſpaniſchen Grenze ſoll in Barcelona ein Attentat gegen den König von Spanien entdeckt worden ſein, daß aus Anlaß des Beſuches des Königs durchgeführt werden ſollte. Einige Kilometer von der Stadt entfernt wurde auf der nach Madrid führenden Eiſenbahnlinie eine 80 Kilogramm ſchwere Dynamitbombe aufgefunden. Der Attentatsplan ſoll von Anhängern der kataloniſchen Bewegung ausge⸗ gangen ſein. Es wurden vierzehn junge Leute, meiſt Stu⸗ denten, verhaftet. Die amerikaniſchen Schadenanſprüche. Waſhington, 6. Juni. Die deutſch⸗amerikaniſche Scha⸗ denserſatzkommiſſion veröffentlicht Entſcheidungen, durch welche amerikaniſchen Staatsangehörigen ein Betrag von über 19 Millionen Dollars Schadenerſatz zugeſprochen wird. Das Schiffahrtsamt und die Hilfskreuzer⸗Geſellſchaft er⸗ hielten 16½ Millionen. In dieſer Summe ſind 9 Millionen enthalten, die das Schiffahrtsamt den Schiffseigentümern für Schiffsverluſte während des Krieges zahlte, als die Schiffe vom Schiffahrtsamt betrieben wurden. In der oben genannten Summe iſt ferner die Entſchädigung für vier holländiſche Schiffe enthalten, die die Regierung 1918 für Handelszwecke requirierte. Chileniſche Unruhen. New Pork, 6. Juni. Chileniſche Kommuniſten, die gegen das Verbot zweier kommuniſtiſcher Zeitungen in Iquique demonſtrierten, verſuchten einige Kaliwerke zu ſtürmen und gerieten dabei in heftige Kämpfe mit der Polizei, die zu ſchweren Unruhen ausarteten. Einzelheiten werden durch die chileniſche Zenſur unterdrückt. Ein kleiner Kreuzer landete Maſchinengewehrtruppen, die einzelne Aufrührer erſchoſſen. 8 I Der Marokkofeldzug. Franzöſiſche Front durchbrochen. Paris, 6. Juni. Abd el Krim hat eine ungewöhnlich heftige Offenſive gegen die franzöſiſche Front begonnen. Es iſt ſeinen Trup⸗ pen gelungen, in die Schlüſſelpunkte der franzöſiſchen Front, die Stellungen auf dem Maſſiv von Taunat und die auf dem von Bibane, einzudringen und ſie zu erobern. Dadurch iſt für die Franzoſen ſtrategiſch ein außerordentlicher Ver⸗ luſt geſchaffen worden, der der Durchbrechung der franzö⸗ ſiſchen Front gleichkommt. Da nunmehr Gefahr beſteht, daß die franzöſiſche Front von hier aus aufgerollt und einge⸗ ſchloſen werden kann, hat die franzöſiſche Heeresgruppe Freydenberg ſofort alle verfügbaren Reſerven in den Kampf geworfen, der zurzeit noch andauert. Gelingt es den Franzoſen nicht, die verlorenen Stellungen in Kürze zurück⸗ zugewinnen, ſo wird nach dem„Oeuvre“ die Zurücknahme eines Teils der franzöſiſchen Front auf das Südufer des Quergha⸗Fluſſes notwendig ſein. Verſchärfung der Lage in Schanghai. 150 000 Streikende. ö Paris, 6. Juni. Alle Nachrichten aus Schanghai deuten darauf hin, daß die Lage ſich erneut verſchlimmert hat. Die Zahl der Strei⸗ kenden beträgt jetzt mindeſtens 150 000. 400 chineſiſche Polizeiſoldaten, das iſt ein Fünftel der geſamten Polizei⸗ macht, haben mit den Streikenden gemeinſame Sache ge⸗ macht. Man befürchtet, daß der Streik auch auf die öffent⸗ liche Verwaltung ſich ausdehnen wird. In der Stadt ſind neue Angriffe auf Ausländer erfolgt. Ein engliſcher Kreuzer hat in der vergangenen Nacht weitere 600 Matro⸗ ſen gelandet. Ein japaniſcher Kreuzer iſt mit 200 Marine⸗ ſoldaten nach Schanghai in See gegangen. Der Streik dehnt ſich jetzt auch auf die franzöſiſche Beſitzung aus. 2 — 3 bürtig aus Meckelborg⸗Schwerin, von ihm ſelbſt erzählt. Von Fritz Reuter. 19. Fortſetzung. 5 „Gott bewahre,“ ſagt er, aber Sie müſſen ſtill ſitzen und dabei lächeln, denn wenns gut werden ſoll, müſſen Sie ſtill ſitzen, und wenn's ſchön werden ſoll, müſſen Sie lächeln.“ „Na, ich ſitz' nu alſo auch ſtill und lächel' nun alſo auch auf meine Art, ſo gut ich's gelernt habe. Sehen Sie, nu ſaßen mir aber bei dieſem Lä⸗ cheln die entfahmten Schwammproppen von wegen des Balbierens in dem Wege, und wenn ich recht ſchön lächerlich ausſehen wollte, denn ſchreinte mich das, und aus dieſem Geſichtspunkte iſt ein Bild entſtanden, welches mich— wie nachher unſ' Herr Paſter ſagte — unter Tränen lächelnd darſtellt. Knappmang war der Meſchantikus mit meiner Abbildung fertig, ſo kam der Schutzmann von geſtern angelaufen und ranzte den Kerl mit den Schlüſſeln an und ſagte:.: N„Petermüller, was machen Sie for dummes Zeug? Sie ſollen den Raubmörder von Nummer 134 poto⸗ grafieren laſſen und nu potograſtieren Sie Nummer 135, meinen Levi Joſephi aus Prenzlau!“ „Herr,“ ſagte ich falſch, denn dieſe Schinderel war mich denn doch über— erſt balbiert und nu potogra⸗ fiert—„der Deubel is Ihr Levi Joſephi, ich bün der Entſpekter Bräſig!“ „Was Sie ſünd, wird ſich ausweiſen,“ ſagt er und wendet ſich auch an Moſeſſen.„Rasch! Sie kommen gleich vor.“ f Somit ging denn Moſes vor mir auf, und ich folgte; aber als wir ſo die Treppen und die langen Coridons lang gingen, konnte ich ſehen: Moſes bä⸗ werten die Büxen. Mich war auch nicht beſonderlich zu Abendteuer des Entſpekter Bräſig, i berichte(Notierungen der Getreidebörſe, Große Hitzwelle in Amerika. 150 Todes fälle am Hitzſchlag. New Bork, 6. Juni. Die Hitze in den Vereinigten Staated nimmt immer intenſivere Formen an. In New Vork und Chi-ago wurden geſtern 96 Grad Fahrenheit 65 Grad Celſius) ſeſtgeſtellt. Im Innern Ne Horte starben geſtern 15 Perſonen an Hißſchlag. Aus dem Lande ſind bisher 160 Todesfälle an Hitzſchlag gemeldet worden. Alle Kr ankenhäuſer in den großen Städten ſind überfüllt, da über hunderttauſend Perſonen ſchwer infolge der Hitze erkrankt ſind. Die Schulen ſind überal geſchloſſen. Als Kurioſum wird aus Chicago gemeldet, da man dort auf dem Straßenpflaſler in einer Pfanne ein geſchlagene Eier ohne Feuer, nur durch die Sonnenhitze; gebraten hat. Badiſcher Landtag. Karlsruhe, 6. Juni. Die bad ſche Reg'crunz hat einen Geſetzentwurf ausgearbeitet, nach im die fämtlichen landwirtſchaftlichen Gebäude von der Ge⸗ bäudeſonderſteuer befreit werden ſollen. Dafür ſoll bei den übrigen Gebäuden der Satz von 96 auf 1,40 Mark geſteigert werden. Als Ausgleich wird die Stel gerung der Miete um 5 Prozent vorgeſchlagen. Der badiſche Landtag wird ſich ſchon in der allernächſten Zeit mit der Aenderung des Gebäudeſondeiſteuergeſetzes beſchäftigen. Aus dem badiſchen Lande. Maunheim, 6. Juni.(Elektriſcher A us; bau der Eiſenbahnſtrecke Baſel 7 Frankfurt a. M.) In der Handelskammer in Mannheim verſammelte ſich geſtern eine Anzahl Inter eſſenten von Handel, Induſtrie, Handwerk und Land wirtſchaft, des Hotelgewerbes und der Verkehrsverein aus Baden, Heſſen, Preußen und der Schweiz, um zu Elettriſterung der Eiſenbahnſtrecke Baſel— Fran fun a. M. Stellung zu nehmen. Allgemein wurde auf die große wirtſchaftliche Bedeutung des Unternehmens fi die angrenzenden Länder aufmerkſam gemacht und die baldige Verwirklichung des Unternehmens gefordert. Mannheim, 6. Juni.(Für die Stra ßen, bahn nach Schwetzingen.) Der Einzelhal, delsausſchuß der Handelskammer Mannheim, der 5 ſtern ſeine zweite Sitzung in dieſem Jahre abhielt, 0 ſchloß u. a., die Kammer weiter zu erſuchen, ſich 1 Ausbaues der Straßenbehn nach Schwetzingen mit all Nachdruck anzunehmen. 1 Juni.(Landwirt ſchahn Karlsruhe, 6. und Rundfunk.) Den Bemühungen der i ſchen und Württembergiſchen Landwirtſchaftskammer es gelungen, daß dite Landwirtſchaft den Runpfug künftig ebenfalts für ihre Wirtſchaft verwenden lang, In Zukunft ſollen täglich die landen peſchaßüreg Mech er S a und Viehböfe uſw.) von der Süddeulſchen Runde A.⸗G., Stuttgart, verbreitet werden. Die Ber ch⸗ 1 jeweils zwiſchen 6,30 und 7 Uhr abends dus geſunkt. Offenburg, 6. Juni.(Kein Viehma 94 wegen Maul⸗ und Klauenſeuche.) 1 weite Verbreitung der Maul⸗ und Klauenſeuche, 15 mentlich in den Amtsbezirken Offenburg, Kehl u Lahr geſtattet die Abhaltung des Zentral zuchtviehnee tes in Offenburg nicht, ſodaß auf denſelben in die Jahre endgültig verzichtet werden muß.. Villingen, 6. Juni.(Der Fall Ni wald.) Wie ſeinerzeit berichtet wurde, hat der en beiter Rinkwald gelegentlich eines Streites ſeine Fhen erſchlagen und wurde daraufhin, da gewiſſe Anzei 10 für eine geiſtige Störung vorlagen, zur Beoba J ge. und Unterſuchung in eine pſpychiatriſche Klinik eiche liefert. Die bisherigen Feſtſtellungen ſollen erden haben, daß R. in einem Zuſtand geiſtiger Umnach e gehandelt habe und ſomit eine Anklage auf Mord m in Frage kommen kann. ch⸗ Villingen, 6. Juni. 1 dem der hieſige Flugplatz den Vorſchriften en ſpre⸗ hergerichtet worden iſt, wird der Flughafen Villi lug jetzt bei Bedarf angeflogen werden, nachdem der verkehr auf der Schwarzwaldlinie ſeit dem 25. chae⸗ . gemeldet. wieder ſahrplanmäßia dul ührt wi rd. 77 Ä Sinn, indeſſen doch verließ mich nicht das Bewußtſein: du böſt wieder Entſpekter Bräſig. ö Als wir hereinkamen, d. h. ich allein, denn Mo⸗ ſes und der Schutzmann blieben vor der Tür, ſaß da wieder ein Herr Rewerendarius, von welcher Art ſie in Berlin mannigfaltig haben. Er ſtand auf und kuckte mir grade in das Geſicht:„Sünd Sie ein Jude oder ſünd Sie's nicht?“ „Ich hab' meinen Herrn Jeſum Chriſtum meindag noch nicht verleugnet,“ ſage ich. „Schön,“ ſagt er,„denn ſünd Sie der Entſpekter Bräſig.“ „Aufzuwarten,“ ſag' ich. Bei dieſer mir erteilten Antwort ſtand er auf und beſann ſich— ich beſann mich auch. Darauf ſetzte er ſich un ſtippte ſeine Feder in das Dintenſaß und ſchrieb was und murmelte in den Bart:„Indintiſen⸗ ziert.“ ö. Mit einmal ſtand er wieder auf und ſah mich höl⸗ liſchen an, als wenn ich männigmal in früheren Zeiten ſo einen Talps von Hofjungen ankuckte, bloß daß ich denn mehr von oben, er aber mehr von unten kuckte, indem daß er noch lürzer verpahlt(d. h. noch kleiner) war als ich ſelber. „Herr,“ ſagt er,„Sie haben ſich unter einem nach⸗ e Namen mit'ner ganzen Schwindlerbande eſaßt.“ „Das wär' nüdlich!“ ſage ich.„Ne! die Schwind⸗ lerbande hat ſich mit mir beſaßt und das gründlich! Denn ſie haben mich mein Geld, meine Uhr, meinen Hur und meinen Taſchentuch genommen.“ „Wie aber kommen Sie zu dem Judennamen? Wa⸗ rum haben Sie ſich ihn gegeben?“ fragte er. „Ich habe ihn mich nicht gegeben,“ ſage ich,„Mo⸗ ſes Löwenthal hat ihn mich gegeben und Berhbacher, und ein Mittollege von Ihnen hat ihn mir geſetzlich in den Paß geſchrieben.“ 8 „Erzählen Sie mal die ganze Geſchichte.“ ſagt er. Na, ich erzähl' nun alſo auch, und er wurde üm⸗ mer freundlicher und zuletzt ordentlich luſtig, und als ich ihm die Geschichte mit meinem Hut in dem ld garten er zähle, ſpringt er auf, läuft aus der Tü en kommt mit einem Herrn wieder, der alle himmlie i Sterne und Kreuze auf einer ſogenannten Helene trigt— wie ich mich das von anno 13 und 15 zu erinnern pflegte— und ſagt zu mich: „Der Herr Polizeipräſident!“ inen „Ich ſtehe denn in der Höhe und mache ihm e pe 9 ſage höflich:„Wohl der Oebberſte von erren?“„illi Worauf er mir zutrauungsvoll und bereut zunickte, darauf mich auf meinen Platz niederwü pie und höflich zu mir ſagte:„Erzählen Sie mir auch f e i Das tat ich denn nun auch, indem daß ich m anfing un und ſagte zu dem Herrn Rewerendarius:„Rufen mich mal Petſchten hinein!“ 0 Pe ſchte lam.„Pelſchte“, ſagte er, wer mac zue von unſern üblichen Bekannten um dieſe Jaht einen Oekonomiker vorſtellen?“ ö So'n Menſch, wie Peiſchte, weis allens; tz fh alſo ohne Beſinnung:„Herr Preſident, wenn ich wih, gen ſoll, ſo is das lein anderer nich als Kor eben müller, denn der zieht ſich ümmer zu Wullmartte fig mit Stu penſtieweln an und fängt in ihnen die ill, den Oekonomiter ein, wie ſie in Polen die! Pechſtiewel fangen.“ N „Schaffen Sie mir den Menſchen,“ ſagte er fich „In fünf Minuten,“ antwortet er und dre 6 um. a1 „Peiſchke,“ ſagt der Preſedent und kloppt ihrn an die Schuller,„Sie ſünd eine Stütze des Staats damit geht Peiſchke. Gortſebung ſolgl (Flugverkehr.) cchend von unbetannt. u Vaihingen, 6. Juni.(Schweres Auto⸗ uml ü ck.) Dem Filder Boien⸗Auto iſt ein großes Jide zugeſtoßen. Das Auto, das jeden Tag den ilder⸗Boten in nahezu alle Ortſchaften des Bezirks Körderte, hatte den Auftrag, nach Rückkehr von ſeiner 1 Hochzeitsgäſte nach Vaihingen zu befördern. An übe Eiſenzahnbrücke wollte das Auto einen Radfahrer er cholen und ſtreifte ihn mit dem Kotflügel, ſodaß 8 zur Seite geſchleudert wurde. Der Chauffeur blick'e G und im ſelben Augenblick rannte das Auto in den An den und überſchlug ſich. Eine Frau war ſofort tot, Fra Lemeindepfleger und ſeine Frau und eine andere de wurden ſchwer verletzt, ebenſo ein Kind, letzte⸗ 5 wurde ins Marienhoſpital verbracht. Die übrigen Ferwundeten wurden nach ihren Wohnungen befördert. im Chauffeur Schönleber, ein ruhiger, nüchterner leben, lief in der Verzweiflung davon. Er wurde Sroch in Mannheim von der Polizei abgeholt und der 3 datsanwaltſchaft ausgeliefert. Die große Rückſicht⸗ Ha me des Chauffeurs auf den Radfahrer trägt die Vauptſchuld an dem tiefbedauerlichen Unfall. M z eidlingen, 6. Juni.(eber fall auf ein am dhe n.) Ein hieſiges l 2iähriges Mädchen wurde Weibellen Tage auf der Landſtraße von Neidling en nach ein(heim in unſittlicher Weiſe angefallen. Der Tater, i berſunger Burſche, der aus der Umgebung ſein ſoll, . n te das Mädchen in das nahe Gebüſch zu ſchlev⸗ und wurde aber, da das Mädchen ſich heftig wehrte des zum Hißte ſchrie, verſcheucht. Ein vorüberſahrem⸗ 3 her Auto nahm das Mädchen auf und brachte es hier⸗ * Aus Nah und Fern b üuchen, 5. Juni.(Auſgellär ter Na iche ih Am 1. September 1924 werde in der auersſates Anweſens in Birkland bei Schongau die 5— Walch mit ſchweren Kopfoerletzungen und außer 50s au geſunden. Aus der Wohnung waren N Bargeld ein D i ö geraubt F Damenrad und eine Uhr nebſt Kette 2 5 Bauern am 19. Auguſt gedingten Knecht nem g wottſried nannte und beim Eintritt ſich mit ert hnalſcheir einer öſterreichiſchen Gemeinde le⸗ eſcheh halte, überfallen worden war. Was dann . u ſei, könne ſie nicht mehr angeben. Die Erhe⸗ einer Wirgaben, daß dieſer Knecht tags darauf in N Folie Got in Seefeld nächtigte und ſich dort als denbuch e rießmayer aus Maria⸗Scharr in das Frem⸗ ſetzte ſt eingetragen hatte. Die Münchener Polizei und auch mit den Polizeibehörden der Tſchechoſlowakei Dei die) mit preußiſchen Behörden in Verbindung. d Serre Forſchungen ergab ſich, daß es ein Mar a 3 Polizei 2 gibt, wohl aber ein Maria Pfarr. Die merie 1 ſich deshalb an die zuſtändige Gendar⸗ Mithllfe di Ortſchaft Maria Pfarr in Tamsweg. Unter die S ieſer Gendarmerie gelang es nun, Licht in eageſtellt zu bringen. Der räuberiſche Knecht wurde del er als der 22 Jahre alte ledige Müller Auauſt eur geſu rumäniſcher Staatsangehöriger iſt, als Deſer⸗ b— wurde und dem vor längerer Zeit verſtor⸗ und ad tried Grießmayer die Papiere gestohlen hatte 1 batte ſch m als Grießmayer herumgezogen war. Heitz land. dieſem Namen in Burbach im Burgen⸗ 5 hweiſter rember 1924 als Knecht bei einem Bäcker⸗ i 0 dubt. fand die Bäckermeiſtersfrau ermordet und be⸗ N Jahren ſch wurde wegen dieſer Tat in Wien zu 20 5 dem die Sweren Kerkers verurteilt und verbüßt ſelt⸗ kennt Sime, Im Jahre 1923 hat er, wie erſt jezt ber e in Oeſterreich einen räuberiſchen Dieb⸗ ban Genda gen. Tie Münchener Polizei erbat ſich ron us es Salzburg ein Lichtbild des im Zucht⸗ Dchongan 58 Heitz und ließ es durch die Gendarmerie cCrurch ſeſg dem Bauern Walch vorzeigen. Es wurde 5 inf die dalgeſtellt, daß Heitz bei dem Raubüberfall Betracht auersfrau in Birkland ebenfalls als Täter acht kommt. ber wied„Die Frau, die erſt am 15. Sep em⸗ einem der zu ſich kam, tonnte angeben, daß ſie von ungen und zwei Monate nach dem Raub München, 5. Juni.(Ehedramen.) In der Klenzeſtraße erſchoß ein 40 Jahre aller Oberkellner ſeine Frau und dann ſich ſelbſt. In der Iſabellaſtraße wurden ein 35jähriger Chemiker und ſeine 32jährige Frau bewußtlos in ihrer Wohnung aufgefunden. Beioe hatten verſucht, ſich mit Morphium zu vergiften. Ingolſtadt, 5. Juni.(Vier Kinder ver⸗ ſchüttet.) Ein bedaueil ches Unglück ereignete ſich geſtern abend in dem benachbarten Eſchenzell. In einer in der Ortſchaft gelezenen Sandgrube vergnügten ſich 5 Kinder im Alter von 4 bis 8 Jahren mit Häuſer⸗ bauen. Plötzlich eilte einer der Jungen nach Hauſe und erzählte, daß das Haus eingefallen ſei. Erſt nach eindringlichem Fragen kam man der Wahrheit auf den Grund und fand die Ahnung von einem ſchweren Un⸗ glück leider erfüllt. Beim Nachgraben in der einge⸗ ſtürzten Grube konnten die vier Kinder nur mehr als Leichen geborgen werden, darunter zwei Brüder. Halle, 6. Juni.(Nach neun jähriger Taubheit geheilt.) In Leimbach im Manns⸗ feldſchen wurde der Kriegsbeſchädigte Richard Heſſe, der 1916 an der Oſtfront verſchüttet wurde und da⸗ durch ſein Gehör verloren hatte, plötzlich geheilt, als er vom Schlaf nach einem ſchweren Traum auſwachte. Nach neun Jahren Taubheit hört er wieder. Dachau, 6. Juni.(Schwerer Autoun⸗ fall.) Unweit Wiedenzhauſen fuhr ein Laſtauio aus München über eine Straßenkurve; zu gleicher Zeit wollte ein nachkommendes Perſonenauio vorfahren. Auf noch unerklärli he Weiſe ſuhr dieſes mit aller Wicht in das Vorderteil des Laſtautos, ſodaß die bei⸗ den Inſaſſen, Direktor Karg und Kaufmann Haas, beide von Augsburg, herausgeſchleudert wurden und ſchwere Kopf⸗ und Geſichtsverletzungen erlitten. An dem Aufkommen der Ver etzten wird geszweifent Neunkirchen, 6. Juni.(Lom Zug über⸗ fahren.) Auf dem Bahndamm nach Schiffsweiler wurde kurz hinter der Station die gräßlich verſtüm⸗ meſte Leiche eines jungen Mannes gefunden, der wahr⸗ ſcheinlich beim nächtlichen Ueberſchreiten der Gleisanla⸗ gen tödlich überfahren wurde. Breslau, 5. Juni.(Liebestragödle.) Die 17 Jahre alte Anna Salla aus Laurahütte wurde von einem 19jährigen Burſchen, deſſen Eltern ſich dem Verkehr der beiden widerſetzten, durch einen Revolver⸗ ſchuß getötet. Der Mörder verletzte ſich dann durch einen Schuß in die Herzgegend, an deſſen Folgen er am nächſten Tage ſtarb. 8 Emmerich, 5. Juni.(Die gepfändeten Lokomotiven.) Der gewiß nicht alltägliche Fall, daß Lokomotiven gepfändet werden, ereignete ſich auf dem hieſigen Bahnhof. Wegen der Auszahlung der Gehälter in der Inflationszeit an holländiſche Eiſen⸗ bahner deutſcher Herkunft beſteht ſeit längerer Zeit ein Konflikt zwiſchen dieſen Eiſenbahnern und der hollän⸗ diſchen Bahn, die bei der Guldenumrechnung einen weit unter dem Amſterdamer Kurs liegenden Umrechnungs⸗ ſatz zugrunde legte. Dieſerhalb hatten drei Beamte den Klageweg beſchritten und erzielten dabei ein ob⸗ ſiegendes Urteil am Düſſeldorſer Oberlandesgericht. Da die holländiſche Bahn trotz wiederholter Aufforderung die Differenz bisher nicht nachgezahlt hat, erwirkten die Geſchädigten einen Arreſtbefehl, worauf das Gericht zwei auf dem Bahnhof in Emmerich ſtehende Lokomo⸗ tiven pfänden ließ. Hamburg, 6. Juni.(3 wei brecher erſchoſſen.) Bei dem Verſuch, aus dem Zuchthaus Fuhlsbüttel auszubrechen, wurden die beiden Schwerverbrecher Kroll und Eichenwald von einem Sipomann erſchoſſen. Sie hatten verſucht, mit anderen Gefangenen zuſammen zwei Wachtmeiſter zu überwältigen und durch die zum Quar iergang geöffnete Tür zu entfliehen. Schneidemühl, 6. Juni.(Das Ende.) Auf der Selgauer Chauſſee erſchoß der Arbeiter Max Ho⸗ muth die Arbeiterin Thereſe Konrad, mit der er ſeit drei Jahren verkehrt hatte. Er erwartete ſie im Walde und als ſie mit anderen Mädchen vorüberging, ver⸗ prügelte er ſie zuerſt und ſtreckte ſie dann durch einen Kopfſchuß nieder. Auf die Zuſammengebrochene gab er noch zwei Schüſſe ab. Die übrigen Mädchen rette⸗ ten ſich durch eilige Flucht. Der Mörder konnte bis jetzt noch nicht verhaftet werden. Da ſpäter noch zwei Schüſſe im Walde fielen, liegt die Vermutung nahe, daß er Selhſtmord verübt hat. Schwerver⸗ Wirtſchafts⸗Nuͤckblick. Kreditnot.— Verluſtliſte der Wirtſchaft.— Waren⸗ markt.— Betriebseinſchränkungen.— handel. l f Es muß leider feſtgeſtellt werden, daß unſer Wirt⸗ ſchaftsleben nach wie vor unter einer ſo ſchweren Ner⸗ voſität ſteht, daß der klare Blick für Dispoſitionen in Induſtrie, Handel und Konſum getrübt erſcheint. Mehr als je müſſen im Geſchäftsleben alle Entſchlüſſe von der Kreditfrage abhängig gemacht werden, da die ver⸗ ſchlechterte Geſchäftsloge die Finanzierung der ſtändi⸗ gen Unkoſten im Zuſchußwege erfordert. Die ſchein⸗ bare Flüſſigkeit des offenen Geldmarktes iſt, wie ſich Augen am letzten Monatsende deutlich gezeigt hat, nur ſehr oberflächlicher Natur, da ſie im weſentlichen durch das als tägliches Geld herumſchwimmende, für die An⸗ ſprüche des Ultimo verfügbar gehaltene Geld vorge⸗ täuſcht wird. In Wirklichteit iſt eine ſtarke Zunahme der Nachfrage nach Wirtſcha tskrediten in letzter Zeit unverkennbar, deren Befriedigungsquote ſowohl quan⸗ titativ als auch hinſichtlich der Bedingungen ungünſti⸗ ger geworden iſt. Wenn auch weſentliche Abzüge von Auslandskrediten kaum erfolgt ſein dürften, ſo iſt doch von einem nennenswerten Neuzufluß ſolcher Gelder wenig- zu beachten. Die Einſchränkungen, welche ſich ſelbſt die größten Unternehmungen man⸗ geis fluſſiger Mittel hinſichtlich ihrer Dividendenaus⸗ ſchüͤttungen auferlegen muüſſen, andererſeits auch die ſprungharte Auſwertungspolitik konnten auf die Dauer nicht verfehlen, das ausländiſche, insbeſondere das maßgebenue amerikaniſche Kapital dem deutſchen Geld⸗ und Kapitalmarkt zu entfremden. Angeſichts der letzten Zahlen über Konkurſe und Geſchäſtsaufſichten wire es eine„Vogel⸗Strauß⸗Polltik“ wenn man ſich der Einſicht entziehen wolle, daß wir vom Ende der Reinigunaskreiſe noch ein cu es Sſück entfernt ſind. Weiſt doch die neueſte Verluſtliſte der Wertſchaft für den Monat Mai mit 775 Koankurſen (April 660) und 311 Geſchäftsauſſichten(April 208) den⸗ bisher ungunſtigſten Stand des laufenden Jahres auf. Dabei iſt noch zu berückſichtigen, daß gerade die Zahlungsſchwierigteiten der ange ſeheneren Firmen von diefer Statiſtit gar nicht erfaßt werden, da unter den heutigen Verhältniſſen, wenn nur irgend möglich, ein gütlicher Vergleich von allen Gläubigern gerne akzep⸗ tiert wird. Beſonders ungentige Nachrichren über N Branchenverhältniſſe lagen in der vergange⸗ nen Woche aus der rheiniſchen Tertilinduſtrie und dem Tertilhandel vor; abgeſehen von den übrigen Faktoren wie Abſatztriſe und Kreditnot, handelt es ſich hier wohl vornehmlich um Ueberdispoſitionen ſowohl der Fabri⸗ kation als auch der Groß⸗ und Kleinhandels, welche durch den launiſchen Wechſel der Mode zu ſchweren Rückſchlägen führen mußten. Bei ſo ungünſtigen Konjunkturverhältniſſen iſt es demnach nicht als günſtiges Zeichen aufzufaſſen, daß die bisher zu konſtatierende fallende Tendenz der Großhandelsinderzifſer— 140,62 am 29. Mai gegen 142,33 am 29. April— auch in der letzten Zeit an⸗ gehalten hat. Dabei ſind die Weltwarenmärkte auch im Mai nicht von Erſchütterungen frei geblieben. Ab⸗ geſehen von den Schwankungen am Getreidemarkt ſetzte am Wollmarkt eine ſtarke Baiſſe, am Gummimarkt da⸗ gegen eine ſtarke Hauſſe ein, die erſt gegen Monats- ende zum Stillſtand kam. Die geſchwächte Kapazität unſeres Wirtſchaftsapparates kommt infolge zunehmen⸗ den Arbeiterbedarfs in den verſchiedenen Saiſongewer⸗ ben, wie bereits in unſerem letzten Bericht erwähnt, in der Arbeitsmarktſtatiſtik nicht zum Ausdruck, dagegen wird der Ernſt der Lage durch zahlreiche Meldungen über bereits durchgeführte, teils für den Juni ange⸗ kündigte Betriebseinſchränkungen im Kohlenbergbau grell beleuchtet. So iſt allein bei Thyſſen zum 15. Juni die Entlaſſung von 3000 Beamten und Arbeitern, bei den fiskaliſchen Ruhrzechen von 2000 Arbeitnehmern beabſichtigt.— Die ſoeben bekannt gewordenen Au⸗ ßenhandelsziffern zeigen bedauerlicherweiſe nicht nur eine Monat des Einfuhrüberſchuſſes im April gegen den Monat März, ſondern eine allgemeine Einſchrum⸗ pfung unſeres geſamten Außenhandels, da ſowohl Ein⸗ fuhr als auch Ausfuhr, erſtere um rund 39, letztere um etwa 40 Millionen Mark gegen den Vormonat zu⸗ rüickgesangen iſt.. 2 75 1 Schanghai. 1 batten ihren ben in der chineſiſchen Fremdenſtadt Schanghai 5 Adan retu Grund zunächſt in rein wirtſchaftlichen Aus⸗ ſteigehezungen.“ Die chineſichen Arbeiter beftreitten a d: Europ die allerdings zum größten Teil Nichtchäneſen Augnen daßer Amerikaner und Japaner. Es iſt nicht zu 15 müsbeutung dieſe Fremden ein gutes Geſchäft mit der vachten und der billigen menſchlichen Arbeitskraft in China 15 25 as zes wäre nicht mit rechten Dingen zugegangen, gebührend chineſiſche Proletariat nicht eines Tages ſeinen en geforden Anteil an dem Gewinn ſeiner Arbeitsleiſtun⸗ ordert hätte. aud in een wirtſchaftliche Streit lief aber 1 Stn weni nationale Bewegung über, wohl nicht * wardentenſchen unter dem Einfluß der nationalgeſinnten 2 erihere Futaft. Verſchärft wurde dieſe Umſtellung, als f ſchoſſen witer der Arbeiterſchaft von der Fremdenpolizei sch erun urde. Wegen dieſes Vorfalls erhob die chineſiſche In r er Fgnroteſt bei den ausländiſchen Vertretungen, in tionale Au Sühne und Entſchuldigung fordernd. Der di er Auftrieb in den ſtreikenden Maſſen iſt umſo ver⸗ 5 weil eben die Arbeitgeber faſt aus⸗ Anserſten d Fremde, Nichtchineſen ſind. Daß es bei . bes bruch eſten paſſenden Gelegenheit zu einem ſolchen jaenfalls vos Nationalbewußtſeins kommen mußte, war es Alles tcauszuſehen. Die europäiſchen Staaten hatten de nicht 1 an, um dieſes Nationalbewußtſein zu reizen, E. 91 Staat ugſam ſich entwickeln zu laſſen, bis ſich China eli 0 der neueren Ziviliſation gleichberechtigt an⸗ 10 Krie unte. Haben nicht die Ententeſtaaten China in . gehe um das Selbſtbeſtimmungsrecht aller urden nicht unter dieſer Deviſe die blühenden Chi iederlaſſungen in China zugrunde gerichtet? erkunde nicht als gleichberechtigtes Mitglied in den a eingerzaufgenommen, ihm dort ſogar mancher Ehren⸗ en 98. Allerdings überließen die großen euro⸗ 5 aaten es merkwürdig gern gerade chineſiſchen dlz A8 gegen Deutſchland gehetzt unter der Vorgabe: Vertretern im Völkerbund, ſolch unangenehme Dinge aus⸗ zuſprechen, wie die Entſcheidung über das deutſche Ober⸗ ſchleſien und die Referatsmeinungen über ſo kitzlige Dinge wie das Saargebiet. Aber ſolche Ehre geben die Ententeeuropäer den Ver⸗ tretern Chinas nur in Europa ſelbſt. In China blieben die guten Europäer in ſehr reſervierter Haltung der chine⸗ ſiſchen Staatsgemeinſchaft gegenüber. Sie beſtanden auf beſondere Privilege und Vorrechte. Europäiſche und ame⸗ niſche Staatsangehörige unterſtanden nicht der Gerichts⸗ barkeit der Manderinen. Die Fremden hatten ſogar das Recht auf eigene Polizei und Selbſtſchutz, der ſich gerade bei den augenblicklichen Unruhen ſo wirkungsvoll beſtätigt. Ausgeſchloſſen von dieſen Privilegien ſind einzig und allein von allen Europäern die Deutſchen und Nuſſen. Die Deut⸗ ſchen, weil ihre europäiſchen Raſſegenoſſen das ſo von China verlangten, um ſie als Europäer zweiten Grades zu kenn⸗ zeichnen. Die Ruſſen weil ſie freiwillig auf Privilegien verzichteten. 5 5 Gerade das Eingreifen der Fremdenpolizei hat, wie geſagt, am meiſten mit dazu beigetragen, den Streik ins nationale Fahrwaſſer zu treiben. Entſprechend ihrer Stellung haben die Deutſchen keinen Anteil an dem bewaffneten Selbſtſchutz und der Fremdenpolizei, wie ſie ſelbſtverſtändlich auch jetzt keinen Anteil an den mili⸗ täriſchen Vorkehrungen der europäiſchen Staaten, Amerikas und Japans haben. Die Deutſchen Schanghais beteiligen ſich lediglich an der Tachniſchen Nothilfe. Nicht der elemen⸗ tare Fremdenhaß des Bozeraufſtandes bewegt die chineſi⸗ ſchen Maſſen, ſondern der Wille, Herr im eigenen Haus zu ſein; China den Chineſenl heißt der 15 f ganz ent⸗ ſprechend den Verkündigungen des Selb tbeſtim⸗ mungsrechtes aller Nationen, wie ſie von der En⸗ tente ſeierlichſt erlaſſen wurden. Dieſer Ruf mußte über chineſiſche Lippen kommen, ſobald dieſe ungeheuren Volks⸗ maſſen der Kraft ihrer Geſchloſſenheit und der brutalen Ausbeutungsſucht fremder Eewalthaber ſich bewußt wur⸗ den. China will nicht mehr Objekt der Politik der anderen ſein. Wenn es ſich nicht wehren würde, wäre es ſchon längſt aufgeteilt. e die Brände des Bürgerkrieges, der darin ſeinen Urſprung hatte, daß einige hervorragende Führer des Volkes ſich zu Werkzeugen fremder Staatsin⸗ tereſſen machten. Auch jetzt ſteht der japanfreundliche Chang⸗tſoslin in der Mandſchurei bereit zum An⸗ marſch gegen die Peking⸗Regierung, von der eng iſche und amerikaniſche Meldungen behaupten, ſie ſtände mit den Sowjets in Verbindung. Allen ſolchen Meldungen ſollen gerade wir Deutſchen kritiſch gegenüberſtehen. Ganz gewiß werden die verſchiedenen Staaten die jetzigen Unruhen für Pal eigenen Intereſſen ausnutzen. Sonſt gäbe es ja keine olitiker. Sicher kämpfen auch im chineſiſchen Volke noch verſchiedene Beſtrebungen gegeneinander. Aber ganz ge⸗ wiß wird das elementare Nationalgefühl der Chineſen aus all den Wirren zu einem gemeinſamen Kampf für die ur⸗ eigenſten Intereſſen hinſtreben. Ob es jetzt ſchon zum Siege gelangen wird, iſt fraglich. Wahrſcheinlich iſt, daß die Ver⸗ künder des Selbſtbeſtimmungsrechtes dieſe Bewegung noch einmal niederkartätſchen werden. Genau wie in Indien, in Aegypten und in Marokko. Aber drohend wird in der nächſten Zukunft der nationale Wille dieſer Völkerſchaften und vor allem der des chineſiſchen Volkes am Horizont Europas ſtehen. Deutſchland iſt das Herz Europas. Mit deſſen Geſchick iſt auch das deutſche Volk auf Gedeih und Verderb verbunden. Wir ſind darum mitintereſſſiert an den Vorgängen im fernen Oſten. Wir ſind daran inter⸗ eſſiert, was geſchehen wird, wenn die ungeheure Macht des chineſiſchen Volkes einmal ihre Organiſation gefunden hat. Wehe denen, die die Zeichen der Zeit nicht verſtanden haben; die ſtatt dem friedlichen Wettbewerb gleichberech⸗ tigter Völker den Weg zu bereiten und jedem Volk die Möglichkeit zu geben, an den Segnungen der Ziviliſation und, entſprechend ſeinem Können und Vermögen, Anteil an den Gütern dieſer Erde zu laſſen und zu geben, mit roher Gewalt Vorrechte verſchollener Herren beanſpruchen. Die Maſſen Chinas in wildem Aufbegehr gegen fremde Be⸗ drücker und Ausbeuter einmal in Bewegung gebracht glaubt ein in ſich ſelbſt zerriſſenes Europa, daß es dieſem Anfturm widerſtehen könne? 3 4 1 3 3 4 15 Kleine Gbronit. AI Ein Auto vom Zug erfaßt. In Wangen an der Aare öffnete eine Barrierenwärterin, nachdem der fahrplan⸗ paſſter Nachmittags⸗Schnellzug von Zürich nach Genf eben paſſiert war, die Schranken, als ein Automobil, das in dieſem Augenblick die Geleiſe überfahren wollte, von dem Nachzug, der dem fahrplanmäßigen folgte, erfaßt und völlig zertrümmert wurde. Der Beſitzer des Autos konnte ſich durch einen Sprung retten. Seine Gattin, Frau Betzeler aus Baſel, ſowie ein Fahrgaſt Jakob Birrer und deſſen fünfjähriges Töchterchen wurden ſofort getötet, die Gattin des Jakob Birrer lebensgefährlich verletzt in das Spital von Nieder⸗Bipp gebracht. i Abſturz eines Heeresflugzeuges. Bei Krakau ſtürzte ein polniſches Heeresflugzeug aus bisher noch nicht feſt⸗ geſtellten Gründen ab. Beide Inſaſſen, der Flugzeugführer und der Beobachter, wurden getötet. a Abſturz in den Alpen. Wie der„Tiroler Anzeiger“ aus Kufſtein meldet, iſt auf der Oſtſeite des Wilden Kaiſers der Eiſenbahnbeamte Emil Wetzel aus München abgeſtürzt. A Das unſittliche Brautkleid. In einer Vorſtadt von Valencia ereignete ſich bei einer Trauung ein peinlicher Zwiſchenfall. Das Brautpaar war vor den Altar getreten, und die heilige Handlung ſollte eben beginnen, als der Geiſtliche die Braut im Hochzeitsſchmuck muſterte und ſeinen Abſcheu darüber zu erkennen gab, daß eine Braut in tief ausgeſchnittenem Kleide und mit nackten Armen vor den Altar zu treten wagte. Zum Schrecken der Anweſenden weigerte ſich der Geiſtliche, die Braut zu trauen. Es blieb der Hochzeitsgeſellſchaft nichts anderes übrig, als ſich un⸗ 9 Dinge zurückzuziehen und ohne Trauung zu eiern. At Eine Schreckenstat. Der Aufſeher des Rigaer Zen⸗ tralgefängniſſes Linik hat in einem Anfall von Geiſtes⸗ ſtörung ſeinen 13 jährigen Sohn mit einem Beil erſchlagen, ſeine Frau und ſeine 16 jährige Tochter ſchwer verletzt und dann ſich ſelbſt mit einem Raſiermeſſer die Kehle durch⸗ geſchnitten. 8 Banditenüberfall. Bei Monte Leone(Kalabrien) wurde ein Gutsbeſitzer auf der Landſtraße von fünf Wege⸗ lagerern angehalten und nach Bedrohung mit Revolvern ſeiner Barſchaft in Höhe von 9000 Lire beraubt. IA Die Verjüngung eines Achtzigers. Armand Guillau⸗ min, ein 84 Jahre alter Pariſer Maler, unterzog ſich vor einiger Zeit einer Verjüngungs⸗Operation, die der bekannte Biologe Dr. Jarowſki an ihm ausführte. Wie berichtet wird, hat der Greis ſeine phyſiſchen Kräfte wiederum voll⸗ kommen zurückerhalten. Die Methode Dr. Jarowſkis beſteht in einer Art Bluttransfuſion von dem Körper eines jungen Mannes. AI Flugzeugunfall. Ein von Schaffhauſen nach London gehendes Flugzeug iſt umgeſchlagen. 2 Paſſagiere, Schaff⸗ hauſener Kaufleute, wurden ſchwer verletzt. A Raubüberfälle in Amerika. Fünf Banditen haben in Chicago in einer Vorortbank unter Bedrohung mit dem Revolver 10 000 Dollar geraubt, mit denen ſie die Flucht ergriffen. Eine ähnliche Szene ſpielte ſich bei einem Juwe⸗ lier ab, wo die Räuber Juwelen im Werte von 20 000 Dollar an ſich reißen konnten. Ein maſſenmord. EKoburg, 7. Juni. Eine furchtbare Mordtat, die an den Maſſenmord Angerſteins in Haig erinnert, wurde heute Nacht in dem Dorfe Haſſenberg bei Koburg verübt. Der 39 Jahre alte Korbmacher Wilhelm Brückner ermordete zuerſt im nahen Lindenberg ſeine Frau. Eine Stunde ſpäter erſchlug er mit einer Axt in Haſſen⸗ berg ſeine 66 Jahre alte Mutter, ſeinen Schwager und ſeine Schweſter, ſowie deren 5 Kinder im Alter zwiſchen 2 und 18 Jahren. Hierauf erhängte ſich der Mörder am Bette ſeiner toten Mutter. Landwirtſchaftl Verein 28 Stimmen. Lokales und Allgemeines. Die Wahlen zur Landwirtſchaftskammer. Bei der geſtern ſtattgefundenen Wahl zur Landwirt⸗ ſchaftskammer wurden von 504 hieſigen Wahlberechtigten 234 Stimmen abgegeben. Davon erhielten: Bauern⸗ verein 7, Genoſſenſchaftsverband und Landbund 188, Ungültig war 1 Stimme. Das Stimmenverhältnis dürfte in den meiſten Orten das gleiche ſein wie hier. — Der erſte Fahrplan der Reichsbahngeſellſchaft. Der neue Fahrplan iſt der erſte der Reichsbahngeſellſchaft. Er bringt ſo zahlreiche Verbeſſerungen wie kaum einer ſeiner Vorgänger. Neu eingerichtet werden eine Reihe von Fernſchnellzügen. Auch andere Schnellzüge werden eingelegt und ſie faſt ſämtlich beſchleunigt. Die beliebten beſchleunig⸗ ten Perſonenzüge werden ebenfalls weiter vermehrt. Ueber⸗ all gibt es neue Anſchlüſſe, Verbindungen und durchgehende Wagen. Der Fahrplan gilt als Jahresfahrplan, wenn auch ein Neudruck zum 1. Oktober im einzelnen nicht ausgeſchloſ⸗ iſt. Der neue Fahrplan wird nicht ein volles Jahr gelten, ſondern nur bis zum 14. Mai 1926. Nach dem Beſchluſſe der Konferenz in Neapel wird der nächſte Fahrplan am 15. Mai eingeführt, ein Ausgleich zwiſchen den Gewohn⸗ heiten der nördlichen Länder zu Anfang Mai und der ſüd⸗ lichen zu Anfang Juni. — Mangelhafte Paketanſchriften. Nach den Vorſchriften der Poſtordnung ſind in der Aufſchrift der Poſtſendungen Empfänger und Beſtimmungsort deutlich und ſo beſtimmt zu bezeichnen, daß jeder ung ißheit vorgebeugt wird. Bei großen Orten ſind bei der Wohnungsangabe auch Straße und Hausnummer genau anzugeben. Bei einem großen Teil der eingehenden Pakete, beſonders bei Privatſendun⸗ gen, iſt dies nicht der Fall, weil die Auftraggeber es vielfach unterlaſſen, ihren auswärtigen Geſchäftskunden, Lieferern uſw. ihre nähere Wohnungsangabe— Straße oder Stadt⸗ viertel und Hausnummer— bekannt zu geben. Durch das zeitraubende Nachſchlagen wird aber zunächſt die rechtzeitige Zuſtellung gefährdet, weil derartige unzureichend bean⸗ ſchriftete Pakete vorläufig zurückgelegt werden müſſen, bis Zeit zum Nachſchlagen vorhanden iſt. Sodann aber können bei den vielen gleich oder ähnlich lautenden Eintragungen im Einwohnerverzeichnis leicht Irrtümer entſtehen und Fehlzuſtellungen eintreten, die ſtets zu unliebſamen Weite⸗ rungen führen. Wenn infolge ungenauer oder unzureichen⸗ der Anſchrift die Zuſtellung einer Sendung verzögert wird, ſo muß die D. Reichspoſt eine Erſatzpflicht für etwaigen Schaden ablehnen. Es liegt daher in den eigenen Belangen der Geſchäftswelt und der Allgemeinheit, dafür zu ſorgen, daß die Anſchriften und beſonders die Wohnungsangaben der ausgehenden und der ankommenden Poſtſendungen in jeder Hinſicht zweifelsfrei und vollſtändig ſind. — Rundfunkanlagen für Privatzwecke. Durch einen Nunderlaß des Preußiſchen Finanzminiſters, der zugleich im Namen des Miniſterpräſidenten und ſämtlicher Staats⸗ miniſter ergeht, wird angeordnet, daß künftig eine Aner⸗ kennungsgebühr für die Genehmigungserteilung zur Schaf⸗ fung einer Außenantennenanlage nicht mehr zu erheben iſt. Die Anbringung von Rundfunkantennen zu Privatzwecken auf gemeinſchaftlichen Hausböden(Trockenböden) iſt grund⸗ ſätzlich zu unterſagen. Die Anbringung von Innenantennen zu Privatzwecken in den im Runderlaß vom 23. Juli v. J. bezeichneten Gebäuden unterliegt nicht der Genehmigung durch die das Gebäude verwaltende Dienſtſtelle. — Die neuen ſchnellen Züge 4. Klaſſe. Beſchleunigte Perſonenzüge mit 4. Klaſſe, verhältnismäßig billig und beſonders beliebt, gehen neu nach dem Fahrplan vom 5. Juni, nach den meiſt geänderten endgültigen Entwürfen, auch bei Tag von Berlin Friedrichſtraße 10.36, Sanger⸗ hauſen 3.46, Nordhauſen 4.31 nach Frankfurt a. M., an 11.00, zurück ab 10.10, Erfurt 4.45, Sangerhauſen 6.32, an Friedrichſtraße 11.36; von Frankfurt 6.15 nm. auf neuem Wege über Hanau, Eberbach und Heilbronn nach Stutt⸗ gart an 11.56, zurück ab 6.00 vm., an Frankfurt 11.14 Uhr. Bekanntmachungen der Gemeinde Seckenheim. Bekanntmachung und Einladung. Raſſereiner Schnauzer (Pfeffer und Salz) guter Rattenfänger zu verkaufen. Wilhelmſtr. 48. — Münzprägungenl. Im Monat Mai wurden wied für eiwa 5 Millionen Mark ſilberne Ein⸗ und Dreimar ſtucke geprägt, dazu für 7 Millionen Stücke zu 1, 2. 5, und 50 Pfg. Im Umlauf befinden ich jetzt für bereit 482,7 Millionen Mark Geldmünzen von 1 Pfg. bis 3 Mark — Bauernregeln im Juni. Auch an den Monat Jun knüpfen ſich ſeit altershef eine Reihe von Bauernregel So heißt es: Bläſt der Juni in- Donnerhorn, bläſt en ins Land. liebe Korn.— Nordwind, der im Juai weht, nicht in beſtem Rufe ſteht.— Regnets am 7. Schäfertag (27.), regnets noch ſieben Wochen nach.— Regnets al Peter und Paul(29.), wird des Winzers Ernte faul. Wie am Medardustaß(§.), noch 30 Tag eine alte Sag... St. Barnabas(11.) immer die Sichel vergaß, hat den läng ſten Tag und das längſte Graz.— Regnets am St. Vitu tag(15.), fruchtbar Jahr man hoſſen mag.— Wie die Holder, ſo auch die Rebenblüte.— Stellt der Kuckuck na Johanni das Rufen nicht ein, ſollen teure Zeiten zu 9 wärtigen ſein.— Juni trocken mehr als naß, füllt m gutem Wein das Faß.„53 — Der geldliche Verkehr zwiſchen dem Saargebiet um dem übrigen Deutſchland. Der Poſt« weiſungs⸗, dostauß trags⸗ und Nachnahmeverkehr zwiſchen dem Saargebiet u dem übrigen Deutſchland wurde nach einer Bekanntm chung der Regierungskommiſſion vom 18. 3. 25. mit Wirku vom 1. 4. 25. durch eine Vereinbarung zwiſchen der deut⸗ ſchen Regierung und der Regierungskommiſſion des Sa gebiets wie folgt geregelt: Poſtanweiſungen aus de Reichsgebiet nach dem Saarrevier werden auf franzöſiſch Franken, und Poſtanweiſungen aus dem Saargebiet na dem Reichsgebiet werden auf Reichsmark ausgeſtellt. Verwaltung des Aufgabelandes ſetzt den amtlichen 9 von Berlin für den Umrechnungskurs der Rm. bezw. nun dem von Paris den des Franken feſt. Der Meiſtbetrag Reichsmark nach dem Saargebiet beträgt 200 Rm. un, für Franken nach dem Reichsgebiet 1000 Franken. Die Po gebühr paßt ſich dem Tarif für den inneren Verkehr an. aufträge aus dem Saargebiet nach dem übrigen Deutſeh land werden in Reichsmark und ſolche nach dem Saarre ni in Franken berechnet. Der Geſamtbetrag der einzulöſende Papiere darf aber für den einzelnen Auftragsbrief den n Poſtanweiſungen zugelaſſenen Meiſtbetrag von 200 Nm bezw. 1000 Franken nicht überſteigen. Nochnahmeauftel auf gewöhnliche und eingeſchriebene Briefſendungen u Wertbriefe aus dem Saargebiet nach dem Reichsgeb ſowie auf Poſtpaketen aus dem Reichsgebiet nach dem Saß gebiet haben auf Reichsmark zu lauten. Umgekehrt h die Sendungen aus dem Reichsgebiet nach dem Saarreg auf Franken zu lauten. Der Meiſtbetrag darf auch hier für Poſtanweiſungen zugelaſſenen Meiſtbetrag nicht ſteigen. Für Poſtaufträge und Briefnachnahmen wer beiderſeitig die für den inneren Verkehr feſtgeſetzten förderungsgebühren erhoben. Das gleiche gilt für den 6 ziebnnos⸗ und Vorzeigeverkehr. 2 Gieuerfragen. * Lebensverſicherungsprämie im Steuerre Das neue Einkommenſteuergeſetz beſagt, daß Ver rungsprämien, die für die Verſicherung des Sl pflichtigen und ſeine nicht ſelbſtändig veranlagten 9. haltungs angehörigen gezahlt werden, als abzugs fäl Sonderleiſtungen anzuſehen ſind. Der Abzug hie darf jedoch den Betrag von jährlich überſteigen. Dieſer Betrag erhöht ſich für die Haushaltung des Steuerpflichtigen zählende Eh ſowie für jedes zu ſeiner Haus haltung zählende nicht ſelbſtändig zu veranlagende minderjährige um je 60 Mark. Ein verheirateter Mann, der. ter von zwei Kindern iſt, kann demzufolge 540 Mag ein verheirateter Mann mit drei Kindern ſogar 9 Mark fährlich vom ſteuerpflichtigen Einkommen a hen, wenn er dieſes Geld zur Prämienzahlung an e Lebensverſicherung verwendet. Auch die ſogem a „Ausſteuer⸗ und Ausſtattungsverſicherung dürfte die vorgenannte Beſtimmung fallen. a Borgen und Schmausen endet mit Grausen. Arbeit und Sparen wird Segen erfahren. . Am Nenstag, den 9. Juni 1025, nachmittags 7) Uhr findet im Rathaus aale eine Sihung dos Bürgerausſchuſßes ſtatt. Die verehrlichen Mitglieder werden dazu mit em Erſuchen um pünktliches und vollzähliges Er⸗ ſcheinen eingeladen. Gegenſtände der Tagesordnung: Verkündung der Gemeindehaupt⸗ und Reben⸗ rechnungen vom Jahre 1922. „Erweiterung der Entwäſſerungsanlage. Gewährung eines Darlehens. Errichtung einer gewerblichen Fortbildungsſchule. Bewilligung eines weiteren Kredits zur Förderung des Wohnungsneubaues. . Gemeindevoranſchlag für das Vechnungsjahr 1925. Seckenheim, den 30. Mai 1925. Der Bürgermeiſter: Flachs. Schutt kann an den Bauplätzen der Bau⸗ genoſſenſchaft abgeladen werden. 5 Wein-Hugebot von Heinrieh Löcher, Weinhandlg. Bergzabern. 5 Empfehle prima Pfälzer Weine in jeder Preislage. Bestellungen nimmt jederzeit entgegen Gg. Stahl, Kap lieanstr. 22. 9 5 Dru chen jouler Ny. ſchnell u. preis mori Dructerei los llochtar⸗Bolon. 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