. . 8 n — 8 8 — 8 3 N . — 25 Jahrgang Venndsprets: Für den Monat Juli 1.40 Goldmk. frei ins Rel Anzeigenpreis: Die einſpalt. Petitzeile 15 Goldpfg. amen: 60 Goldpfg. Bei Wiederholung Rabatt. Beilagen: Illuſtriertes Unterhaltungsblatt(wöchentlich). Freitag, 3. Juli 1925 Tuhes- und Anzeigenblatt für Seckenheim und Umgebung No. 152 9 Erſcheinungszeit: Täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und geſetzlichen Feiertage. Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle Hildaſtraße 68 oder durch unſere Träger. Fernſprecher Nr. 16.— Poſtſcheckkonto 78439 Karlsruh⸗ Von be ſonderer Seite wird uns geſchrieben: das derch die Antwortnote der franzöſiſchen Regierung auf noch erbund itsteutſche Me dum üb f f eit Memorandum über den Abſchluß eines Sicher⸗ khaktes iſt die Frage des Eintritts Deutschlands den vor f in einer Weiſe akut geworden, wie man es deutſch urzem nicht erwarten konnte. Während in dem emorandum der Völkerbund überhaupt nicht er J Heuſſg mird geht die Note Briands von dem Eintritt aus 8 Anse für den Abſchluß des Sicherheitspaktes aus. Die 5 in den Völkerbund als der wichtigſten Vor⸗ i n, ob Deutſchland gut daran tut, in den Völkerbund en, ſind geteilt. Es beſtehen insbeſondere Beden⸗ eutſchland durch Anerkennung des Artikels 16 0 lehr leite bundsfagung, der die Bundesexekution betrifft, dationalen zum Kriegsſchauplatz bei irgendwelchen inter⸗ Konflikten werden könnte. Die Befürworter g ſchen Eintritts in den Völkerbund machen insbe⸗ kerbund geltend, daß es Deutſchland als Mitglied des Völ⸗ 1 viel leichter ſei, als Anwalt der deutſchen Be⸗ 0 es Saargebiets, des Freiſtaats Danzig und ere der deutſchen Minderheiten im Auslande ein⸗ deuiſchland ieſe Argumentation hat fraglos viel für ſich. hat augenblicklich keine Möglichkeit, ſich der ö l f betehen inderheiken anzunehmen. Es kann kein Zwei⸗ uslandsde daß das Schickſal der 30 Millionen Grenz⸗ und dn ihre Beulſchen die deutſche Regierung mit beſtimmt exeitwilligkeit zum Beitritt öffentlich kundzutun. ſo e lebankens feuchter werden die Freunde des Völkerbunds⸗ intritt e die ditt i undsrat ein, wenn jetzt bekannt wird, daß der Völker⸗ efaßt n ſeiner letzten Tagung in Genf einen Beſchluß der es Deutſchland auch nach ſeinem eventuellen ahr en Völkerbund direkt unmöglich macht, ſich für heiten der berechtigten Intereſſen der deutſchen Aten einzuſetzen. Dieſer Beſchluß, der bezeichnen⸗ isher nicht veröffentlicht worden iſt, obwohl die wech 5 Völkerbundsrates ſchon ſeit einigen Wochen nalen, Minen bisherigen Beſtimmungen Klagen von natio⸗ und ec n iſt, iſt von weittragender Bedeutung. Wäh⸗ erheiten gogen ihren Staat vor ein Dreimän⸗ m kamen, das aus dem ige, Sfr ztpei beliebigen Mitgliedern des Völkerbundsrates welche wurde, hat der Rat ein neues Statut beſchloſſen, num f von der Mitgliedſchaft an dem Dreimännerkolle⸗ U 2 li 15 onalen ene Staaten ausſchließt, die an den 0 Minderheiten intereſſiert au deer die an den Staat angrenzen, 8 5 inden en Gebiet von den nationalen en. Jerheiten die Klagen erhoben wer⸗ de Stag ausgeſchloſſen von der Mitgliedſchaft ſind aber find sztgaten, die mit dem beklagten Staate durch ein adnis verbunden ſind. 5 K Deer Beſchluß des Völkerbundsrates, der dadurch, daß * nicht veröffentlicht worden iſt, eine beſondere Note ern 5 8 in Frcbält, ſtellt, ſoweit Intereſſen deutſcher Minderheiten l de 15 kommen, eine große Unfreundlichkeit äge ſi Deutſchland dar. Durch die Friedensver⸗ Egettend nicht nur große Landesteile vom Deutſchen Reich potden ut und dem Schickſale fremder Staaten überlaſſen kel die Polen, Frankreich, Dänemark und der Iſchecho⸗ maligen ſondern es ſind namentlich die Deutſchen der ehe⸗ Min zöſterreichiſch⸗ungariſchen Monarchie als ſtarke ueteiheiten 225 en fremdnationalen Staaten lt worden. Das Los dieſer Minderheiten dat den Ein neuer Gchlag des Völkerbundes gegen eutſchland Völkerbund ſchon wiederholt beſchäftigt. Die Deutſchen in N der Tſchechoſlowakei, in Jugoſlawien und Rumänfen ſind der Willkür und Gewalt der Staatsnation preisgegeben und ihre Lage iſt trotz aller Minderheitenſchutz⸗ und Frie⸗ densvertäge rechtlos. 1 Wie wenig das in den Völkerbundsſatzungen und Ver⸗ trägen feſtgelegte Recht der Minderheiten durch die Staats⸗ nation beachtet wird, läßt die Ausſprache erkennen, die dieſer Tage im tſchechiſchen Kammerausſchuß im Anſchluß an Beneſchs Bericht über die auswärtige Lage ſtattfand. Die Redner der tſchechiſchen Nationaldemokraten, die Abgg. Dr. Hajn und der Führer der Partei Dr. Kramarſch, äußerten ſtarke Bedenken gegen Deutſchlands Eintritt in den Völkerbund, weil Deutſchland dann die Gelegenheit benutzen werde, gegen die Verletzung der deutſchen Minder⸗ heitsrechte in der Tſchechoſlowakei aufzutreten. Noch nie iſt von tſchechiſcher Seite ein offeneres Geſtändnis abgelegt worden. Kein Wunder deshalb, daß die chauviniſtiſche Preſſe ſich gegen dieſes Eingeſtändnis wendet und Dr. Beneſch ſich zu der falſchen Erklärung genötigt ſieht, daß die Tſchechoſlowakei ihren Minderheiten„tatſächlich mehr gebe, als ihr durch die Minderheitenſchutzverträge auferlegt worden ſei“. a Die tſchechiſchen Befürchtungen ſind der beſte Beweis eines ſchlechten Gewiſſens. Der tſchechiſche Staat hat da⸗ mit über ſeine Minderheitenpolitik ſein eigenes Urteil ge⸗ ſprochen und vor aller Welt bvargetan, wie der Schutz der nationalen Minderheiten iſt, ſolange er durch die Gewalt⸗ politik der Siegerſtaaten beſtimmt wird. In gleicher Weiſe hat der Völkerbundsrat durch ſeinen neuen Veßhluß 88 zeigt, daß der Minderheitenſchutz für ihn nicht Sache des Rechtes, nicht eine Forderung des nationalen Selbſtbeſtim⸗ mungsrechtes iſt, ſondern ein Mittel zur Erreichung macht⸗ politiſcher Ziele. Der Beſchluß des Völkerbundsrates in der Minder⸗ heitenfrage, der einer völligen Ausſchließung Deutſchlands von den Beratungen über Minderheitenrechte gleichkommt, hat an maßgeblicher Stelle in Berlin einen äußerſt un⸗ ſich dieſem Beſchluß gegenüber noch zurückhaltend, bis auf die von Deutſchland zu erwartenden Rückfragen eine Be⸗ ſtätigung eingegangen ſein wird. Sollten ſich die bisher darüber gemachten Mitteilungen beſtätigen, ſo iſt damit zu rechnen, daß dieſer Beſchluß des Völkerbundsrates auf die weiteren Entſchließungen Deutſchlands in der Frage ſeines Eintritts in den Völkerbund ſtarke Rückwirkungen aus⸗ üben muß. Wenn der Beſchluß in der mitgeteilten Form gefaßt ſein ſollte, müßte ſich daraus die Abſicht der an dieſer Entſcheidung beteiligten Völkerbundsſtaaten erge⸗ ben, Deutſchlands Eintritt in den Völkerbund für die künf⸗ tigen Verhandlungen und Beratungen des Völkerbundes ſo unwirkſam wie möglich zu machen. Es iſt ohne Zweifel, daß Deutſchland, durch dieſen Beſchluß gewarnt, vor ſeinem Eintritt in den Völkerbund Veranlaſſung neh⸗ men wird, feſtzuſtellen, ob ſeine Gleichberechtigung im Völ⸗ kerbundsrat auch nach jeder Richtung hin, alſo auch in Fragen der Vertretung der Intereſſen deutſcher Minder⸗ heiten geſichert iſt. Ohne eine ſolche Gleichberechtigung hätte Deutſchlands Eintritt in den Völkerbund umſo we⸗ niger Wert, als mit ihm weitgehende Verpflichtungen in politiſcher, wirtſchaftlicher und unter Umſtänden auch mili⸗ tärriſcher Art damit verbunden ſind. Der Sicherheitspackt. or einer neuen Ausſprache im Reichstag. . des Berlin, 2. Juli. tages— Sitzung des Auswärtigen Ausſchuſſes des Reichs⸗ zen die parlamentariſchen Kreiſe den Wunſch auf en ph ichſt ſofortige Debatte über die u politik ausgeſprochen, zumal die Mitteilungen enminiſters Dr. Streſemann über die Stel⸗ 0 e des Reichskabinetts geeignet waren, auch die eſanlaffeparteien ihrerſeits zu Meinungsäußerungen zu 1 agen, Es zeigt ſich, daß die Beurteilung der Sicher⸗ ich n im gegenwärtigen Augenblick nicht einheit⸗ 19 eſtl ug iſt, um den deutſchen Standpunkt endgül⸗ doch Jo Rasen zu können. Zwiſchen den Parteien beſtehen wer Aare Gegenſätze, daß das Parlament geradezu nach Aetigen Prache drängt, um über die Tragweite der gegen⸗ ba. Der 9. zituation volle Klarheit zu gewinnen. ate ü eichstag wird alſo in kürzeſter Friſt eine neue De⸗ Aal noer de auswärtige Politik einleſten, doch fteht zur kreſeh nicht feſt, bis wann der Außenminister Or. neun zu ol n in der Lage ſein wird, vor dem Reichstags⸗ 0 werb ſprechen. Wichtig iſt auch die Frage, wann es mmen udlungen zwischen Deutſchland und Frankreich urg fä rind. Dieſe Verhandlungen bedürfen auch einer d tigenparlamentariſchen Vorberei⸗ Kuß, die en vor dem Beginn einer ernſthaften Diskuſſion Dertge Reichsregierung wiſſen, wie weit ſie in ihrem der rangzden kommen gegenüber Frankreich gehen darf. ſche zööſiſche Außenminiſter Brian d der für die fran⸗ a wefeſlerung die Verhandlungen führen will, befindet aß deutſchllos in einer günſtigeren Poſition als ab chen Staatsmänner, die die denkbar größte Mühe erden, der deutſchen öffentlichen Meinung klar zu für elche Vorteile ſich aus einem Sicherheits⸗ ie d„Deutſchland ergeben würden. Für Frankreich en jetzt orteile eines Sicherheitspaktes ohne weiteres uslicſchtbar, denn die franzöſiſche Politik hat dabei sicht, ihre Unabhängigkeit gegenüber den anderen Alliierten weſentlich zu ſtärken und ihren Einfluß auf die Geſtaltung der europäiſchen Lage zu ſichern. g Eine deutſche Note an Briand. Wie verlautet, hat die Reichsregierung nunmehr eine Note ausgearbeitet, die ſich auf das deutſche Beſtreben nach direkten Erörterungen mit Frankreich be⸗ zieht und die allgemein auf die Frage der Entwa ff ⸗ nung, des Sicherheitspaktes und der Luft⸗ fahrtfragen eingeht. Die Note iſt er nicht ganz . und unterliegt noch immer der rüfung des eichskabinetts. Mit ihrer Aeberreichung kann aber innerhalb der nächſten acht bis zehn Tage gerechnet werden. dev ſion des deutſch⸗paniſchen Handels⸗ vertrages. Die Verhandlungen beginnen. Berlin, 2. Juli. Wie wir von zuſtändiger Stelle erfahren, iſt heute mittag eine deutſche Delega⸗ tion nach Madrid abgereiſt, um über eine Reviſion des deutſch⸗ſpaniſchen Wandelsvertrages zu verhandeln. Schon gleich nach der Ratifizierung des Handelsver⸗ trages am 21. Juni iſt die Reichsregierung gemäß ih⸗ rem im Reichstag ſeinerzeit gegebenen Verſprechen an die ſpaniſche Regierung herangetrelen mit dem Erſu⸗ chen, um ſofortige Aufnahme von Verhandlungen über die Abänderung der im Reichstag beanſtandeten Be⸗ ſtimmungen des Vertrages. Die ſpaniſche Regierung hat ſich inzwiſchen zu ſolchen Verhandlungen bereit erklärt. Daraufhin iſt heute mittag eßne deutſche De⸗ legation, die ſich aus Vertretern der beteiligten Mini⸗ ſterien zuſammenſetzt und unter Führung des früheren bayeriſchen Miniſterpräſidenten Graf Lerchenfeld ſteht, nach Spanien abgereiſt. Einige Vertreter des Wein⸗ baues und des Weinhandels haben ſich der Delegation angeſchloſſenſ 2 Der Kampf um EGtreſemann. (Von unſerem Berliner Mitarbeiter.) Von der Parteivorſtandsſitzung der Deutſchen Volks⸗ partei, die am Dienstag ſtattgefunden hat, erwartete man in Berliner politiſchen Kreiſen u. a. auch eine Stellung⸗ nahme der Partei zu den gegen den Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann von der äußerſten Rechten geführten Angriffen. Namentlich glaubte man, der Parteivorſtand würde der Behauptung der„Deutſchen Zeitung“ entgegen⸗ treten, daß ſich innerhalb der Volkspartei eine ſtarke Miß⸗ ſtimmung gegen Streſemann breitmache. Nun iſt weder das eine noch das andere erfolgt. Der Parteivorſtand hat ſich vielmehr nach dem offizibſen Bericht darauf beſchränkt, die bisherigen Schritte der„Regierung“ zu billigen und den Wunſch nach einer außenpolitiſchen Debatte im Reichstag auszuſprechen. Aus dem Umſtande, daß in dem offtziöſen Bericht der Volkspartei nur von einer Billigung der Aktionen der„Regierung“, alſo des Reichskabinetts in ſeiner Geſamtheit, die Rede iſt und auf eine ſpezielle Anerkennung der Politik Dr. Streſemanns verzichtet wird, könnte man vielleicht ſchließen, daß in dieſer Unterlaſſung eine gewiſſe Abſicht, d. h. ein gewiſſes Ab⸗ rücken der Volkspartei von Streſemann liegt. Dieſe An⸗ nahme iſt jedoch, wie uns aus beſtunterrichteten volkspar⸗ teilichen Kreiſen mitgeteilt wird, abwegig. In der Partei⸗ vorſtandsſitzung fahr Dr. Streſemann volle Entlaſtung und Anerkennung erfahren. Wenn man es unterlaſſen habe, ſeiner Politik ſpeziell zuzuſtimmen, ſo ſei das nur deshalb geſchehen, weil man der Anſicht war, daß nicht Dr. Streſemann allein für die letzte deutſche Außenpolitik verantwortlich ſei, ſondern das Kabinett in ſeiner Geſamtheit. Das wollte man ganz deutlich zum Ausdruck bringen, indem man von der„Regierung“ und nicht von dem Außenminiſter ſprach. Auch das Verlangen nach einer baldigen außenpolitiſchen Debatte zielt nach derſelben Richtung. Die geforderte „Klärung der poltiſchen Lage“ durch dieſe Debatte ſoll, wie wir zuverläſſig erfahren, dazu dienen, Herrn Dr. Streſe⸗ mann gegenüber den rechtsradikalen Angriffen zu entlaſten . N Saee daß 1 8 von beſtimmter Soitg dor Nachmeis ohr. 3 Streſemann für das Sſcherherksangsdör Bet Naudſcher Aer gierung die Verantwortung trage.. Dr. Streſemann hat alſo geſtern einen zweiten großen innerpolitiſchen Erfolg errungen. Der erſte Er⸗ folg war der, daß ihm die deutſchnationale Parteileitung am Ende der vergangenen Woche gewiſſermaßen das Ver⸗ trauen ausgeſprochen hat. Die Stellung Dr. Streſemanns, die noch vor einigen Wochen recht erſchüttert ſchien, kann ſomit als neu gefeſtigt gelten. Jedenfalls drohen dem Außenminiſter von Seiten der Rechten keine nennenswer⸗ ten Gefahren. Dagegen hat es den Anſchein, als ob man in den Kreiſen der Linken zu einem Vorſtoß gegen die Streſemannſche Außenpolitik rüſte. Mit Recht hat ſchon das Berliner Tageblatt verſchiedene Male darauf hinge⸗ wieſen, daß die Außenpolitik, die Herr Dr. Streſemann treibe, weit über das hinausgehe, was ſeinerzeit die frühe⸗ ren wegen ihrer„Erfüllungspolitik“ ſo heftig angefeindeten Kabinette der Linken und Mitte der Entente glaubten zu⸗ geſtehen zu können. Nun hat auch das führende Organ der rheiniſchen Sozialdemokratie, die„Rheiniſche Zeitung“ in Köln, zu dieſer Frage Stellung genommen. Das Blatt, das dem früheren Reichsminiſter Sollmann naheſteht, be⸗ merkt u. a.: „Die Sozialdemokratie hat zwar außenpolitiſch mit den Deutſchnationalen nicht das geringſte gemein. Dennoch glauben wir annehmen zu dürfen, daß auch unſere Reichs⸗ kagsfraktion die Streſemannſche Sicherheitspolitik nicht erade mit begeiſterter Zuſtimmung beurteilen wird. iche r et pt iſt nicht bedingungungs⸗ loſe Anterwerfung unter die Wünſche franzöſiſcher Militärs. Wenn von der Reichs⸗ regierung davon geredet wird, daß auf Grund des Streſe⸗ mannſchen Angebots und der Briandſchen kühlen Antwort verhandelt werden ſollte, ſo iſt dagegen natürlich nichts ein⸗ zuwenden. Nur können wir uns vom deutſchen Standpunkt aus eine„Verhandlung“ eigentlich nicht recht gut vorſtel⸗ len, nachdem das Streſemannſche Angebot buchſtäblich alle deutſchen Trümpfe aus der Hand gegeben hat. Wir wiſſen wirklich nicht, welche Kompenſationen für die außerordent⸗ lich bedeutenden Zugeſtändniſſe Deutſchlands noch auf der Gegenſeite herausgeholt werden ſollen. Streſemann müßte ſich alſo darüber klar werden, daß er für die Boxerſtöße, die ihm von rechts her verabreicht werden, von links keine Lin⸗ derung erwarten darf. Ob Herr Streſemann bleibt oder ausſcheidet, iſt uns als Sozialdemokaten vollkommen gleich⸗ gültig.“ Die Erklärungen der„Rheiniſchen Zeitung“ zeigen, daß Dr. Streſemann trotz ſeiner jetzigen neuen Erfolge noch mit allerlei Schwierigkeiten rechnen muß, Schwierigkeiten, die ſich vor ihm vielleicht unvermuteter und raſcher aufbauen werden, als es im gegenwärtigen Augenblick den An⸗ ſchein hat. 2 25 Die preupiſche Regierungsbildung. Auf der Suche nach einem Kompromiß. Berlin, 2. Juli. In einer heute vom Zen⸗ rum einberufenen gemeinſamen Sitzung der Regie⸗ kungsparteien im preußiſchen Landtag wird man ſich mit der Umbildung der preußiſchen Regierung befaſ⸗ ſen. Während die Sozialdemokraten der Frage außer⸗ ordentlich kühl gegenüberſtehen, iſt man auch bei den von verantwortlichen chineſiſchen Gerichten. Demokraten darüber erntg, daß der gegenwärtige Zeik⸗ punkt für eine Regierungsumbiloung ſchlecht gewählt ſei, es ſei denn, daß die Deutſche Volkspartei wieder in die große Koalition eintreten werde. Die Demo⸗ kraten ſind verſtimmt durch die vom Abg. Hermes, dem Vertreter des Zentrums, in der letzten interfrak⸗ tionellen Sitzung vorgeſchlagene neue Miniſterliſte, nach der der Miniſterpräſident von der Deutſchen Volktspar⸗ tei geſtellt werden ſoll. Die Sozialdemokratie ſoll ihre beiden jetzigen Miniſter Braun und Severing be⸗ halten dürfen, und zwar Severing das Innenminiſte⸗ rium, während Braun das Handelsminiſterium erhal⸗ ten ſoll. Für die Beſetzung des Unterrichts⸗ und Fi⸗ nanzminiſteriums ſollen Beamte, die den Deutſchnatio⸗ nalen naheſtehen, in Frage kommen. Das Zentrum würde ſich mit dem Wohlfahrts⸗ und Landwirtſchafts⸗ miniſterium begnügen. Das Juſtizminiſterium ſollen die Demokraten bekommen. In demokratiſchen Krei⸗ ſen, die jetzt das Handels⸗ und Finanzminiſterium be⸗ ſetzt haben, beſteht keine Neigung dafür, das im gegen⸗ wärtigen Augenblick wenig angenehme Juſtizminiſte⸗ rium zu übernehmen, weil es die Juſtizſkandale im Falle Höfle und Barmat zu bereinigen hat. 5 Der deuͤtſch⸗polniſche Zollkrieg. i— Deutſche Gegenmaßnahmen. Berlin, 2. Juli. Der Reichsrat hat ſich heute nachmittag mit den Beſchlüſſen beſchäftigt, die die Reichsregierung als Gegenmaßnahme zu dem polun⸗ ſchen Zollkrieg gefaßt hat. Von unterrichteter Seite hören wir, daß dieſe Maßnahmen ein genaues Spie⸗ gelbild der polniſchen Beſchlüſſe darſtellen, gegen die ſie nur als Abwehrmaßnahme gedacht ſind. Die deut⸗ ſche Liſte, die morgen veroffentlicht werden wird, wird ebenfalls in Abwehr der polniſchen Einfuhrverbote und Zollerhöhungen eine längere Zuſammenſtellung von Zollerhöhungen und Einfuhrverboten enthalten, die den Zweck haben, im Wege der Gegenſeitigkeit die pol⸗ niſche Einfuhr nach Deutſchland zu erſchweren. Auswirkungen in Polniſch⸗Oberſchleſien. Kattowitz, 2. Juli. In Poln.ſch⸗Oberſchle⸗ ſien beginnen ſich die erſten Wirkungen der ſeit dem 15. Juni eingetretenen Einſtellung der Kohlenausfuhr nach Deutſchland zu zeigen. Zwei der größten Ver⸗ waltungen, nämlich die Kattowitzer A.⸗G. für Bergbau und Hüttenbetrieb und die Fürſtlich Pleß'ſche General⸗ direktion kündigen die Stillegung von je drei Gruben an. Die Stillegung der ſechs Gruben, die von den beiden Verwaltungen bereits angekündigt wurde, zei⸗ gen am beiten, wie ſchwer die Folgen des Aufhören der Kohlenausfuhr nach Deutſchland ſind und weiter⸗ hin ſein werden. Die Zahl der Bergarbeiter, die ganz oder teilweiſe arbeitslos werden, iſt mit 20 000 nicht zu hoch bemeſſen. Eine internationale China⸗Konferenz 5 Amerika als Vermittler. 5 New Pork, 2. Juli. Wle es heißt, wird in Beantwortung der chineſiſchen Vorſchläge über die Re⸗ viſion der internationalen Verträge der neue amerika⸗ 5— een Nein Mae Murran Jofort noch tonalen Kommiſſion borſchlagen, die dieſe Frage zu prüfen hat. Man hofft, daß Peking eine günſtige Ant⸗ wort geben wird, ſodaß die internationale Konferenz über die Reviſion der chineſiſchen Verträge bald zu⸗ ſammentreten kann. 5 5 Die Vorſchläge der Vereinigten Staaten. Waſhington, 2. Juli. Mit Bezug auf die Konferenz in China, die die amerikaniſche Regierung einberufen will, erklärt man, daß dieſe in einer chine⸗ ſiſchen Stadt abgehalten werden würde. Es ſollen dazu eingeladen werden 1. die 9 Großmächte, die die Kon⸗ vention von Waſhington über China unterzeichnet ha⸗ ben. 2. Die vier Mächte, die in der Folge dieſer Konvention beigetreten ſind, nämlich Spanien, Peru, Dänemark und Schweden. Mit Bezug auf die Ab⸗ ſchaffung der Exterritorialität werde die amerikaniſche Regierung folgende Entwicklung vorſchlagen: 1. Ver⸗ einheitlichung des chineſiſchen Reiches. 2. Schaffung 3. Aner⸗ kennung der Zentralregierung durch die Provinzregie⸗ * Der Siebente.. Roman von Elsbeth Borchart. * Jortſetzung. 1(Nachdruck verboten.) Sie war jetzt wieder ganz die vornehme, ſtolze Herrin, in der nichts mehr von der Unſicherheit der bangenden Mutter lag. Sie machte eine kurze, ent⸗ 5 laſſende Handbewegung, inzwiſchen eingetretenen und von ihr mit wenigen Wor⸗ 1 ten unterwieſenen Diener die Terraſſe und trat in das Innere des Schloſſes. Durch einen langen Korridor führte dieſe ihn eine Treppe hinauf, öffnete eine Tür und ließ ihn eintreten. „Hier iſt Ihr Zimmer, und daneben liegen die Zimmer der jungen Grafen,“ exläuterte Franz, der Die⸗ ner, der es von den anderen Hauslehrern nicht ge⸗ wohnt war, viele Umſtände zu machen, kurz. Wie bald, und der flog auch wieder hinaus! Es lohnte ſich nicht der Mühe. f Seeger warf Hut und Stock auf den Tiſch. „Wann kann ich mein Gepäck von der Bahn holen laſſen?“ fragte er den Diener, der ſich ſchon wieder ent⸗ den die Abh „Iſt bereits die Abholung beſtellt? Ich weiß nichts davon!“ war deſſen nachläſſige er 8 „Nein, ſie iſt nicht beſtellt, aber ich bitte darum, daß es ſogleich geſchieht,“ ſagte Seeger energiſch. Franz maß den neuen Hauslehrer, der plötzlich im Schloß angekommen war, ohne Anmeldung, ohne Wa⸗ gen, mit einem erſtaunten Blick. Klang das nicht wie ein Befehl? Was dachte ſich dieſer Siebente eigent⸗ lich! Na, den würde der Junker ſchnell genug den Standpunkt klar machen! Aber es lag doch etwas in der Art dieſes Neuen, was ihn zu höflicher Zuvorkom⸗ menheit veranlaßte. „Gewiß, ich werde ſofort den Kutſcher nach der Bahn ſchicken. Wünſchen der Herr zu frühſtücken?“ „Wenn ich etwas bekommen könnte, wäre es mir ſehr lieb, ich bin weit gereiſt,“ erwiderte Seeger kurz, aber FFF — fügen, da näch Anſicht der amerikaniſchen Regierüſtg die Exterritorialität nicht abgeſchaſſt werden kann, ſo⸗ lange die Provinzregierungen beſtehen, die ſich der Zentralregierung in Peking nicht unterwerfen. N London, 2. Juli. Die Nachrichten welche über den marokkaniſchen Kriegsſchauplatz einlaufen, wider⸗ ſprechen ſich in mehr als einer Hinſicht, ganz nach der Quelle aus der ſie ſtammen. Vor allem iſt man hier geneigt, die Pariſer und Madrider Nachrichtenübermitt⸗ lung ſehr vorſichtig zu beurteilen, da in dieſen zu ſehr die offenſichtliche Tendenz in Augenſchein tritt, die Lage der Truppen Abd el Krims in ungünſtigem Lichte er⸗ ſcheinen zu laſſen, während die franzöſiſchen bezw. ſpa⸗ uſchen Erfolge auch wenn ſie noch ſo klein ſind, in einer Weiſe verbreitet werden, die zum mindeſten als ſtarke Uebertreibungen anzuſehen ſind. Andererſeits gelangen jedoch auch. Meldungen hierher, die, von neu⸗ traler Seite ſtammend, ſehr häufig das gerade Gegen⸗ teil der ſpaniſch⸗franzöſiſchen Berichte beſagen und die in demſelben Augenblick in dem über Paris und Madrid ruhige Kampfhandlungen gemeldet werden, von großen Erfolgen der Rifkabylen ſprechen. Aus allen Nachrichten iſt jedoch zur Zeit das her⸗ auszuleſen, daß die Lage in Marokko im Augenblick ſehr ernſt beurteilt werden muß und daß beſonders an der franzöſiſchen Front die Kämpfe ununterbrochen an⸗ dauern, wobei die franzöſiſchen Truppen nicht nur empfindliche Schlappen, ſondern direkte Niederlagen er⸗ litten zu haben ſcheinen. So meldet beiſpielsweiſe die „Times“, daß Abd el Krim im Begriff ſei, nach Fez vorzudringen und daß verſchiedentlich die Straße Fez —Zazza bereits überſchrit len ſei. Auch ſcheint die mo⸗ hammedaniſche Propaganda für den Heiligen Krieg merklich an Erfolg zu gewinnen, da ſich, allerdings un⸗ terſtützt durch die marokkaniſchen Erfolge, verſchiedene bisher noch neutrale Stämme der Freiheitsbewegung angeſchloſſen haben. Ein Unglücksfall Abd el Krims. London, 2. Juli. Nach einer Meldung der „United Preß“ aus Melilla iſt Abd el Krſm vom Pferde geſtürzt und hat einen Beinbruch erlitten. Der Un⸗ fall ereignete ſich dadurch, daß Abd el Krims Pferd vor dem Geräuſch eines Flugzeuges ſcheute. Deutſcher Reichstag. 5 Berlin, 2. Juli. Der Reichstag trat heute nachmittag 3 Uhr wieder zuſammen, um von heute ab bis zu Beginn der Sommerferien am 18. Juli unun⸗ terbrochen wetter zu tagen. Zunächſt wurden kleinere Vorlagen erledigt. Ein Antrag des Abg. Dr. Beſt (Völk.) auf Strafverfahren gegen die Deutſchnationa⸗ len Dr. Oberfohren und Rademacher wegen Beleidi⸗ gung wurde unter lebhafter Unruhe der Linken dem Geſchäftsausſchuß überwieſen. An die Ausſchüſſe gin⸗ gen auch ein Geſetzentwurf über die zweite Aenderung der Perſonalabbauverordnung ſowie ein Entwurf über die Anpaſſung der Zeugen⸗ und Sachverſtändigengebüh⸗ ren an die wirtſchaftlichen Verhältniſſe. Darauf wurde die Etatsberatung beim Haushalt des Finanzminiſterimnst. Jertacſekta Nhe Dfafgpad! ßung ſeiner Fraktion, in der die Reichsregierung er⸗ ſucht wird, in den Zentralbehörden den Zuſtand vor dem Krieg wiederherzuſtellen, wo die planmäßigen Be⸗ amten der höheren und die des Expeditionsdienſtes in je einer Beſoldungsklaſſe zuſammengeſchloſſen waren, 71 ihrer verantwortungsvollen Tätigkeit entſprochen at. Darauf nahm der Reichsfinanzminiſter von Schl ieben das Wort, der eine e und vorſichtige Finanzpolitik als ſeine Hauptaufgabe be⸗ zeichnete. An der Spitze aller Erwägungen müſſe zur Zeit das Ziel ſtehen den Etat für die Zukunft zu ba⸗ lancieren. Er begrüßte es deshalb, daß dſeſe Not ven⸗ digkeit von den meiſten Rednern des Hauſes anerkannt worden ſei. Um den Beamtenſtab zu verkleinern, würde es jedoch noch einer Uebergangszeit bedürfen. Nach⸗ dem der Miniſter noch für die Anerkennung gedankt hatte, welche der Reichsfinanzverwaltung von verſchie⸗ dener Seite zuteſl geworden war, wurde auf einen und Seeger verließ mit dem demokratiſchen Antrag hin die Beratung des Finanz⸗ etats abgebrochen. 5 3 5 N r Badiſcher Landtag. Karlsruhe, 2. Juli. Der Rechtspflegeant ſchuß des Badiſchen Landtages ſtattete unter Führun des Juſtizminiſters Trunk der Landesſtrafanſtalt Bruc ſal einen Beſuch ab. Bekanntlich ſind in Bruchſal ſe 1. April Landesgefängnis und Zuchthaus unter ein Verwaltung geſtellt, welcher der langjährige Dire Strobel vorſteht. Vorſchriften über die Handhabung des Strafrechts Kraft. Der Strafvollzug ſoll in drei Stufen erled werden. Die erſte Stufe bildet den ſtrengen Strafe zug, die zweite den gemilderten Strafvollzug und n. dritte die Vorbereitung zum Uebergang in die Fi heit. Aus dem badiſchen Lande. Ein Zwiſchenfall in der badiſchen Landwirtſchafts kammer. 5 Karlsruhe, 2. Juli. Die geſtrige Nach. mitiagsſitzung der neugewählten Badiſchen Laudme ſchaftskammer im Sitzungsſaal des Landtagsgebän war nur von kurzer Dauer. Bei der Beratung die Zuſammenſetzung des erſten Ausſchuſſes hatte neugewählte Präſident Douglas als erſtes Miigli Frhr. Dr. v. Stotzingen vorgeſchlagen. Dazu erllet Generaldirektor Schön für den Badiſchen Landen ſchaftlichen Hauptverband, dieſer ſei mit dieſem ſchlag nicht einverſtanden, weil der Hauptverband ſpruch auf den erſten Vorſitzenden erhebe. Bei der ke ſtimmung über den Vorſchlag des Präſidenten 1 27 dafür und 24 dagegen. Damit war der Vorſchl angenommen und ſämtliche Mitglieder des Badisch Landwirtſchaftlichen Hauptverbandes verließen 4 Saal. Die Kammer nahm noch eine Reihe von trägen zum Zollſchutz, Förderung der Landwirtſch ꝛc. an und vertagte ſich auf unbeſtimente Zeit. Mannheim, 2. Juli.(Tropentoll 1 Beim Einmarſch einer quartierbe ziehenden farbigen n fanterkeabteilung in das Dorf Oberſimten ſind der ber Wilhelm Steiner und der Arbeiter Otto Zieh von dem befehlshabenden franzöſiſchen Offizier e fta brutalſten Weiſe meißhandelt worden, weil ſie die zöſiſche Fahne nicht gegrüßt hatten. Steiner, Krüppel iſt, erhielt einen Schlag auf den Kopf ß franzöſſſhel Ziegler einen Fußtritt in den Unterleib. pflicht der Bevölkerung gegenüber der Fahne beſteht nicht. Heidelberg, 2. Juli. Heute vormittag ſtürzte im Stadtteil Wieblingen 4 Zjährige Söhnchen des Georg Zimmer beim Spi 2 eine Waſſerlache, dabei iſt das Kind an einem Brot, das es im Munde hatte, erſtickt, bevor ihm holfen werden konnte. i en Neckargemünd, 2. Juli. Aufgeſun Leiche.) Geſtern vormittag wurde von einem wel hüter im unteren Stadtwald die faſt völlig eld i Leiche eines Mannes aufgefunden, der der Kle nach zu den beſſeren Ständen gehört. Unter 1 fand man einen Revolver und in Zeitungspapie wickelte Patronen. Man. Seed en f Tot ortaoodenſtàudo fanden, u ir ditt weint Gg tadierten Namen Hans Adelm Biberach, 2. Juli.(Notzuchtverſu Jahre alter Mann namens Boſch, der viele Jah Amerika war, geboren in Hechingen(Hohenzoleſe wurde unter der Anklage des Notzuchtverſuchs in. nem letzten Aufenthaltsort im badiſchen Oberland haftet und in das Amts zefängnis in Wolfach 4 führt. Schon am Bahnhof machte er den Verſuch ter den Zug zu ſpringen, wurde aber noch recht; zurückgeriſſen. Boſch nun erhängt. Durch die Volkszählung ſein Aufenthalt ausfindig gemacht. Bräunlingen, 2. Juli.(Bodenloſe ge heut.) Iwei 25 und 26 Jahre alte hieſige We richteten in dem Fiſchwaſſer des Kaufmanns Phi Frank in Hüfingen dadurch ſchweren Schaden an ſie mit einer Sprengpatrone 1 bis 2 Zentner ur ſowie die Brut herausſprengten. Die Burſchen den wegen Verſtoßes gegen das Fiſchereigeſetz gegen das Sprengſtoffgeſetz feſtgenommen. e N 2 5 9 ſich un⸗ bewußt, aber das ließ es ihm verlockender erſcheinen. »Ich werde meine ganze Kraft und Charakterfeſtig⸗ keit nötig haben, um mein Ziel zu erreichen,“ ſagte er ſich.„Ich werde auf der Hut vor mir ſelbſt ſein müſ⸗ ſen, auf mein Denken und Handeln achten, meine Mie⸗ nen und mein Temperament in der Gewalt haben, Ge⸗ wohnheiten, Fehler, Nachläſſigkeiten bekämpfen und ab⸗ legen, fleißig ſtudieren müſſen, um auf der Höhe zu bleiben und mir keine Blöße zu geben. Kinder ſind grauſam ſcharfſichtig im Entdecken von Fehlern und Lücken, und dann iſt die Autorität untergraben. Schwie⸗ rig und verantwortungsvoll iſt das Amt, das ich über⸗ nahm, aber ich hoffe, es durchführen zu können. Zwei gewaltige Aufgaben habe ich mir da geſtellt, doch ſie lohnen ſich wenigſtens der Mühe. So ſchnell, wie ich es mir dachte, werde ich ſie nicht löſen; ich ſehe vielmehr, daß ich mich auf eine längere Zeit gefaßt machen muß. Gleichviel— ich gehe dem Kampf mutig entgegen.“ Der Eintritt des Dieners unterbrach Seegers in⸗ gerade Lnerliches Selbſtgeſpräch. Er wandte ſich ins Zimmer mußte. r 2 2 2 5 iu zurück, ſah, wie der Diener den Tisch deckte und n allerhand guten Sachen: Brot, Butter, Eiern, ſchnitt und einer Flaſche Wein beſetzte und ſich lautlos wieder entfernte. i 8 Da nickte er zufrieden. 3 ge, Auf dieſem Felde hatte er ſchnell, faſt kampfle nal ſiegt. Der Franz würde es wohl kaum ein zweites in wagen, ihn nachläſſig zu bedienen, ſelbſt wenn junger Gebieter es ihm anbefehlen ſollte. Seine ſeis gänger mußten in der Tat recht ſchlapp geweſen t ſchloß er daraus, gab ſich aber ſonſt nicht weiter und dieſer Sache ab, ſondern ſetzte ſich an den Tiſch aß mit gutem Appetit. 1 5 5 aro? Der Frühſtückstiſch war wie immer in dem 6 ßen Gartenzimmer gedeckt. 0 of⸗ Die Flügeltüren nach dem Park ſtanden weit en ſen und ließen eine köſtliche, nach allerhand Wohlge chen duftende Maienluft herein. Gräfin Gerolſtein hatte ſich in ihrem Fahrſtuh den Tiſch rollen laſſen. Ihr gegenüber ſaß der Hauslehrer und zu beiden Seiten die Knaben. ch J „Sie bemühte ſich, ſo unbefangen wie mögli nicht erſcheinen, und konnte eine gewiſſe Unruhe doch ganz unterdrücken.. dur „Seeger ſah friſch und heiter aus und verriet hätte nichts eine Verſtimmung oder einen Aerger. Faſt und Waltraut ſich dem Wahn hingegeben, daß Lehrer aten Zöglinge bisher gut miteinander ausgekommen re wei⸗ wenn nicht ein Blick auf ihren trotzig und finſter schuhe gend vor ſeiner Kaffeetaſſe ſitzenden Eberhard ſie ein lehrt hätte, daß etwas zwiſchen beiden vorgefallen“ Augenſcheinlich war der neue Hauslehrer als ug, ger hervorgegangen, die unverhohlene Bewunbe i, mit welcher der kleine Karl Heinz ſeinen Erzieher verwandt von der Seite anſtarrte, ſprach mehr der Worte. Sie ſchalt ſich in ihrem liebenden Mutter zen, daß ſie über des Sohnes Niederlage Freude finden konnte, aber es war nun einmal ſo.(§. f. Vom 1. Juli ab treten die nen. S. e e (Ein Kind erſtic f Ein bereits ein Jahr ſich hier aufhaltender ſchon 1 Im Amtsgefängnis in Wolfach 9500 4 0———— e 8 . S 2 — See 83 * 3 2 1 K . ee 8 JJVVVVVTVVFVFCFVVVVCCCCVVCCVTCCVCCCCTCTCTVTCTVTCTCCCT(TCT(TC(T(TTTT und lachte kam er 5 8 Auge ins Gehirn. 0 Schopfheim, 2. Juli.(In geiſtiger Um⸗ ſch tung in den Tod.) In Ehrsberg ſtürzte ene ſchon ſeit längerer Zeit geiſtesgeſtkrte Frau g ens Philipp aus dem Fenſter des zweiten Stock⸗ Fr es. Infolge der zugezogenen Verletzungen iſt die au am folgenden Tage geſtorben. 1 Untergrombach, 2. Juli.(Mmeſſerhelden.) Wirt utzmann Ot o Wachter erhielt in einer hieſigen ſchaft von 2 Burſchen Meſſerſtiche in den Bauch beld mußte ins Spital verbracht werden. Die Meſſer⸗ br en konnten feſtgenommen und ins Gefängnis ver⸗ acht werden. ein riedrichshafen, 2. Juli. 3 Tote bei lag 5 enzinexploſio n.) Geſtern nachmit⸗ 0 der„6 Jahre alte Apotheker Guſtav Baß im eſchättorium ſeiner Langenargener Apotheke damit löhllast, auf einem Spirituskocher Urin abzukochen. Dunch d. entzündete ſich das Benzin and explodierte. leute ie Stichflamme fingen die Kleider der Ehe⸗ i und des Dienſtmädchens Feuer. Trotzdem Hilfe ähe wae, waren die Brandwunden ſo ſchwer, Die G drei Perſonen im Krankenhaus verſtorben ſind⸗ zgeleute hinterlaſſen vier Kinder. Eppin F a i n ungen, 2. Juli.(Brand.) Auf bis fetzt ind unaufgeklärte Weiſe brach geſtern morgen ½ 2 Uhr ladt Scheune des Landwirts Georg Dörr in der Alt⸗ Holzy euer aus. Die Scheune, in der ſich Heu⸗ und Mauenträte befanden, brannte bis auf die Grund⸗ griff n nieder. Da das Feuer erſt ſpät entdeckt wurde, fer 1 auch auf das Haus des Schneid ermeiſters Pfei⸗ ſchen er, ſodaß der Dachſtock desſelben abbrannte. Men⸗ fänd und Vieh kamen nicht zu Schaden. Nach 27% Eingreifen der Feuerwehr konnte der Brand nen Herd beſchränkt werden. Kleine Chronik. . Eine Köpenickiade in London. Ein merkwür⸗ Valterte iſchenfalt ereignete ſich in London. Eine vier Of ſchwerer Artillerie in Paradeuniform, von durchzol neren geſührt und mit Muſit an der Spitze, ihr dier die Straßen der Stadt. Sie glaubte, daß dieſen Un der Befehl erleilt worden ſei, um durch Armee umzug Propaganda für den Eintritt in die Aber Offiziere und Mannſchaften aren zu machen. Opfer einer Täuſchung einer amerikan ſchen Meegeweſen. Eine Unterſuchung wurde einge⸗ wiſchenſeeſ rere Abgeordnete haben die Abſicht, die en 8 all vor das Unterhaus zu bringen. neo ical. In der Hafenſtadt Pontianak auf Bor⸗ gen eurondete eine malayiſche Wahrſagerin einem jun⸗ eren Szbiſchen Ehepaar kurz nach der Geburt des me uchens, es werde einmal durch ein Krokodil er Stunde; Die abergläubiſche Mutter lebte ſeit die⸗ dn Krotodil in ſteter Angſt, denn tatſächlich kann in der lun Ponti en reichen Deltalandſchaft des Kapoeas, an fach. zanak liegt, ein Kind jeden Augenblick von Gbr Gbängnis ereilt werden. Schließlich bewog ſobbirgs 10 alten, in einen der geſunden und ſchönen det wate auf Java überzuſtedeln. Als der Knabe fande„ um begreifen zu können, um was es ſich chr donn die Mutter ihn eindringlich vor den eren zu warnen, die man Krokodile Tage, als der Knibe in der Schule zum 3 1 eines e geſehen n jugendlicher Erregung heim und ver⸗ kiereden Eltern das friſch erworbene Wiſſen zu wußnen. 5 ein Krokodil auf ſeine Schiefertafel zu Gollte. glitt ls er dann das fertige Werk vorzeigen riffel durchs n aus und bohrte ſich im Fall ſeinen der brenn Examinator. Der Profeſſor Dr, B. Tur⸗ waſe ermatniverſttät Louisiana iſt auf geheimnisvolle ar ein Sordet aufgefunden worden. Von ſeinem Pult bevorfeiſeſtüc verſchwunden mit den Fragen, die bei tenden ſollte benden amen den Kandidaten vorgelegt halte 8 Mit ſeinem Aſſiſtenten, Prof. Markharn, das rauf neue Fragen zuſammen. Als dieſer tags lienmer Turners betrat, fand er ihn bewußtlos Prof Toend⸗ aus mehreren Kopfwunden ſtark blu⸗ gen, dz ürner erlag bald darauf ſeinen ſchweren Ver⸗ urch Beilhiebe veranlaßt worden waren. aas! daß der Mörder ein Student iſt, der die 8 entwendet hatte und der erwiſcht wurde, Rar a Büro zurückbringen wollte. Reiters She durch Typhusbazillen. Ein Rechtsanwalt er de von Penh e rt in Chicago iſt angeklagt, eine ganze ahnen 9 erſonen ums Leben gebracht zu haben, indem dan eine phusbazillen beibrachte. Vor zwanzig Jahren uud rem reiche Witwe die Bekanntſchaft Shepherts Nernſzider Fran geerbt hatte, die Bekanntſchaft Shepherts lötnögens rau gemacht und ihn zum Verwalter ihres adi In nannt. Im Jahre 1909 ſtarb die Witwe Loh Vermdge ihrem Teſtament hatte ſie die Verwaltung das des Abertres Shephert bis zur Großjährigkeit ihres Als dunderjähegen. Später ſtarb ein Arzt Dr. Olſon, der ander Sohndnge Kind von Zeit zu Zeit beſucht hatte. eine digte dei großjährig geworden war und ſeine Abſicht laſſen Tophusfnen Vormund zu verlaſſen, ſtarb auch er an nacht, in d Aeiden. Es ſtellte ſich heraus, daß Shephert vor dem 185 Es ſt er ſein Vermögen ſeinem Vormund ver⸗ dem Tode de ellte ſich nun heraus, daß Shephert kurz vor heft Sarge— Jungen Typhusbazillen gekauft hatte. In den, der Witwe wurden die Spuren von Queeckſilber „ Wj. in N 2 2 5 8 olge Hie nie Burgas—Jambol entgleiſte ein Güter⸗ inn erfan beißt, gen Nachgeben des Oberbaues in⸗ und dens der Schwellen. Der Bremſer iſt tot, Ma⸗ des diezeponder leicht verletzt. i Mees Feldbochflut in Bulgarien. In Pleven verkün⸗ Iunlat wurdegericht das Urteil gegen 2 Verſchwörer. Ver⸗ Lale aun d. Barakoff und die Flüchtlinge Mitoff und Tin rafe. ode durch den Strang und 16 Angeklagte Ju de abo wurd ie übrigen wurden freigeſprochen.— In deurteſpiral en 20 Schüler des dortigen Gymnaſiums we⸗ Kenrteiſk. Jver Tätigkeit zu mehrjährigen Kerkerſtrafen dee e In 9 irnowoer Kreis ſtehen noch 6 Prozeſſe J bdigt 5 werden raſch nacheinander mehrere Pro⸗ en. 1 0 der Baleiſung eines Güterzuges. Bei Kar nobat chule bei einem Schulausflug von einem Ein Teil der Schüler ſtellte ſich zum e e 50 Lalurgewalten. Nach einer Meldung aus n Baum, in den der Blitz einſchlug. Sechs lähmt. 2 3 Tages⸗Aeberſicht. —* Wie wir erfahren, iſt der Geſetzentwurf über die Amneſtie noch nicht abgeſchloſſen worden. Es fin⸗ den noch Verhandlungen zwiſchen der Reichsregierung und Vertretern der Reichsregierung ſtatt. — Wie wir erfahren, iſt die Unterſuchung in der Angelegenheit Kutisker ſo weit fortgeſchritten, daß eine Anklageerhebung in der nächſten Zeit zu erwarten iſt. —“ Zur Fortführung der Verhandlung über die Verteilung der Zolleinnahmen zwiſchen Danzig und Polen und weiter über die Frage der Ausfuhrzölle iſt in Danzig eine polniſche Delegation aus Warſchau ein⸗ getroffen. —“ Einer Madrider Meldung der Havasagentur zufolge werden ſämtlichen intereſſierten Ländern die Inſtruktionen mitgeteilt werden, die den franzöſiſchen und ſpaniſchen Schiffen zwecks Ueberwachung des Waf⸗ fenſchmuggels an der ſpaniſchen Küſte erteilt werden. —* Der neuernannte belgiſche Außenminiſter Van⸗ dervelde hat eine Erklärung im Parlament abgegeben, nach der Belgien genau wie Frankreich das Ruhrge⸗ biet vor dem 15. Auguſt räumen wird. „ verlautet, plant Amundſen eine neue Nord⸗ polexpedition für die zunächſt entgegen den bisherigen Meldungen große Flugzeuge des Dornier⸗Typs vorge⸗ ſehen ſind. — Die franzöſiſche Regierung wird in den näch⸗ ſten Tagen auf einen ſchon vor einigen Monaten er⸗ folgten Schritt der Vereinigten Staaten in der Schul⸗ denfrage eine Antwort erteilen. —“ Die Vollſitzung der deutſch⸗franzöſiſchen an⸗ delsvertragskonferenz iſt verſchoben worden, l ommkſſionsberatungen noch nicht beendet waren. —„Nach einer Meldung aus Tanger ſind dort 2 engliſche Zerſtörer eingetroffen. Es verlautet, daß ſie Weiſung haben, ſich an der Unterdrückung des Waffen⸗ und Munitions ſchmuggels durch die Tangerzone hin⸗ durch zu beteiligen. e — Lokales und Allgemeines. Seckenheim, 3. Juli 2. Evang. Rirehengemeinde Seckenheim. Am 30. Juni ſtarb nach langem und ſchweren Leiden in Daudenzell Vikar Philipp Linder, der 1923/4 hier als Geiſtlicher gewirkt hat Unter Beteiligung der geſamten dortigen Gemeinde wurde der ſo früh Entſchlafene zu Grabe ge⸗ tragen. Im Gotteshauſe ſprach nach dem Ortsgeiſtlichen Pfarrer Kunz und gedachte der für den Heimgegangenen ſo ſchweren letzten Zeit ſeines Wirkens im Dienſte der Landeskirche in unſerer Kirchengemeinde Seckenheim Am Grabe legte Herr Kirchengemeinderat A. Hörner namens der hieſigen Kirchengemeinde, die durch 3 Mit⸗ glieder des Kirchengemeinderats vertreten war, unter Worten des Dankes einen Kranz nieder. Die Akad. Teol. Verbindung„Wartburg“ ehrte durch eine Abordnung der Chargierten mit Fahne ihren treuen Bundesbruder, dem die Aktivitas wie der Alt Herren⸗Verhand Worte treueſten Verbundenſeins ins Grab nachriefen Alle in unſerer Kirchengemeinde, denen er dienſtlich oder perſönlich nähergetreten iſt, mögen ihm, der„des Leidens Jeſu ſo viel in ſeinem kurzen Leben gehabt hat, ein ſtilles Gedenken bewahren. Das Jugendfest der ev. Jugendoerelnigungen, das am 21 Juni im Walde hätte ſtattfinden ſollen und wegen ungünſtigen Wetters verſchoben wurde, wird nunmehr am Sonntag, den 5. Juli begangen werden. Aufſtellung zum Abmarſch ¼3 Uhr auf den Planken. Eltern und Freunde der ev. Jugendſache ſind dazu herzlich eingeladen. Radrennen. Die Radfahrer⸗-Geſellſchaft 1901 veranſtaltet nächſten Sonntag wie alljährlich radſportliche Wettkämpfe. Es kommen zum Austrag: ein Flieger⸗ Rennen(Start Waſſerturm, Ziel Eingang Friedrichſtr); eine Radſtaſette(Start Reichsadler, Ziel Reichsadler); ein Radrennen„Rund um Seckenheim“. Beginn der Rennen halb 7 Uhr morgens. Die äußerſt wertvollen Ehrenpreiſe ſind im Schaufenſter der Ja Lochbühler ausgeſtellt Während der Rennen findet am Ziel(Reichs⸗ adler) Platz⸗Konzert ſtatt Abends Preis⸗Verteilung, anſchließend Kunſtfahren und Ball. Die Leipziger Wolfram⸗Sänger. In der hieſigen Schloßwirtſchaft gaſtieren am nächſten Sonntag die überall bekannten und beliebten Leipziger Wolfram⸗ Sänger Die Geſellſchaft beſteht, wie uns mitgeteilt wird, aus erſtklaſſigen Berufskünſtlern und gaſtierte mit dem größten Erfolg in allen größeren Städten Deutſchlands und zuletzt ſechs Monate in der Schweiz Die gut⸗ geſchulten erſtklaſſigen Kräfte dürften ein wirklich gutes Plogramm verbürgen Trotz der hohen Unkoſten iſt der Eintritt frei. Wer recht herzlich lachen will, der beſuche am Sonntag die Leipziger Wo fram⸗Sänger nachmittags 4 Uhr und abends 8 Uhr in der Schloßwirtſchaft. — Der Juli. Mit dem Eintritt des Juli, der 7. Monat des Jahres, hat die erſte Jahreshälfte ihren Abſchluß ge⸗ funden. Das Jahr bewegt ſich damit wieder auf dem ab⸗ ſteigenden Aſt. Im alten Rom nahm der Juli nach dama⸗ liger Zeitrechnung, die den März als erſten Monat zählte, die 5. Stelle ein. Der Juli war der„Quintilis“. Seit 45 n. Chr. wird der Monat nach Julius Cäſar, deſſen Geburts⸗ tag in den Quintilis fiel, Julius oder kurz Juli genannt. Noch einer anderen Verſion ſteht der Juli wie das Julfeſt der nordiſchen Völker mit der Sonnenwende im Zuſammen⸗ kang. Die germaniſchen Sprachen ſprechen von ihm als den Seumonat(Heuert), weil in dieſer Zeit gewöhnlich überall die Heuernte zu Ende geht. Mit Beziehung auf den Beginn der Ernte überhaupt und unter dem Eindruck der abge⸗ ernteten Felder wird er auch als Ernte oder Brachmonat bezeichnet. Anter ſeinen 31 Tagen führt der Juli als Los⸗ tage den Maria Heimſuchung am 2., den Sieben⸗Brüdertag am 10., den St. Margaretentag am 13. und den St. Jacobs⸗ tag am 25.— Juliſonne und Juliregen bringen die Ernte zur Reife. Die Juliſonne wird zwar in dieſem Jahr kaum heißer brennen können, als die Juniſonne, aber dies genügt bollauf, um den Landleuten die ſchwere Feld⸗ und Ernte⸗ arbeit viel Schweiß koſten zu laſſen. Aus den ſteinernen, Gefängniſſen der Städte, beſonders der Großſtädte fliehen ore Menſchen ins Gebirge, Höhenkurorte, Bäder und Er⸗ holungsheime, um der drückenden Hitze zu entgehen. Auch all dieſen Stätten der Erholung läßt ſo der Juli, der mit dem Auguſt die Hauptferienzeit bildet, ihre Ernte reifen. — Zauberhaft ſchön ſind die Morgen und Abende in der Natur, beſonders aber die Juliſommernächte. Aus den gelben Kornfeldern leuchtet brennend rot der Mohn; der Duft der Kaſtanien und Lindenblüten beginnt zu verwehen und auch das liebliche Heckenröschen ſchickt ſich zum Sterben an. Der Sternenhimmel im Juli 1925. Wenn die Nacht ihre Fittiche über das Land zu breiten beginnt, ſteigen am darunter ſtehen Pegaſus, Andromeda und Perſeus. Die Milchſtraße zieht b 0 am Polſtern vorbei durch Cepheus zu der im Nordoſten ſtehenden Caſſiopeia. Den 10. in Oppoſition zur Sonne tritt.— Anſer treuer Begleiter der Mond leuchtet am 6. in vollem Glanze, am 12. iſt letztes Viertel und am 20. Neumond; hierbei tritt eine ringförmige Sonnenfinſternis ein, die aber nur auf der ſüdöſtlichen Erd⸗ hemiſphäre zu beobachten ſein wird. Am 28. tritt das erſte Mondviertel ein. Die Sonne, die am 21. Juni ihren höchſten Stand im Jahr erreicht hatte, wandert wieder ſüdwärts, dementſprechend nimmt auch die Dauer ihres Scheinens ab. Die Tagesdauer(mit Einſchluß der Morgen⸗ und Abenddämmerung) beträgt am 1. Juli 18 Stunden und ver⸗ mindert ſich bis Monatsende auf 18374 Stunden. g (unter einem Lindenbaum. Wieder ſättigt der ſchwere, würzige Duft der Linde die Sommerabendluft. Die Linde, die unzertrennlich mit Lied und Poeſie des Volkes verbun⸗ den iſt, prangt wieder im Schmuck ihres gelben Blütenge⸗ wandes. Wer, der ſeine engere oder weitere deutſche Heimat kennt, erinnert ſich nicht an irgend einen trauten Winkel zwiſchen alten Giebelhäuſern, an einen plätſchernden Brunnen, den eine in den herrlichen Sommernächten ge⸗ heimnisvoll rauſchende Linde beſchattet. Iſt die Eiche in ihrer knorrigen Stärke das Symbol deutſcher Volkskraft, ſo iſt die Linde gleichſam das Sinnbild ſeiner gefühlvollen Schwärmereien, ſeiner Weichheit und Traumſeligkeit. In faſt keinem Denkmal deutſcher heimatlicher Dorf⸗ und Stadt⸗ poeſie fehlt die Linde. unter ihr auf der Rundbank, die ihren umfangreichen Stamm umſchließt, wird beraten, er⸗ zählt, gegrübelt, geſungen, gelacht und geſcherzt, in ihrem mütterlich verhüllendem Schatten liebt und leidet das deut⸗ ſche Herz. Aber nicht nur die Träumer, Grübler, die Lieben⸗ den und die Leidenden, die Dichter und Sänger ſind ihre Schützlinge und Verehrer, die hat auch materiell und prak⸗ tiſch veranlagte Freunde, die ihre Blüten ſammeln, trock⸗ nen und aufbewahren, um daraus einen vorzüglich fieber⸗ ſtillenden Tee zu bereiten. Bei vielen iſt der Lindenblüten⸗ tee ſo eingebürgert, daß der Beutel mit dem koſtbaren Ge⸗ wächs an Wichtigkeit gleich hinter der Brotlade rangiert. So iſt die Linde jedermans Freund; freuen wir uns, daß ſie wieder blüht. — Man ſoll höflich ſein! Der Präſident des Landes⸗ finanzamts Düſſeldorf empfahl in folgender Verfügung ſeinen Beamten Höflichkeit im Verkehr mit dem Publi⸗ kum: Es wird vielfach Klage darüber geführt, daß die behördlichen Verfügungen, Zuſchriften uſw. in einem ſchroffen, ja oft drohenden Tone abgefaßt ſind und da⸗ durch den Unwillen der Betroffenen erregen. Die mir unterſtellten Beamten haben zu bedenken, daß ſie lediglich für die Oeffentlichkeit und im gegebenen Fall auch für die Perſonen ihren Dienſt verrichten, mit denen ſie aus dienſt⸗ lichem Anlaß zu verhandeln haben. Ich werde rückſichts⸗ los gegen die Beamten einſchreiten, die in Verkennung ihrer Stellung ihre Verfügungen, Erſuchungsſchreiben, Antworten uſw. auf einen Ton abſtellen, der eine Drohung, Kränkung oder ſchulmeiſterliche Behandlung gegenüber dem Publikum im allgemeinen oder einzelnen Perſonen im beſonderen erkennen laſſen kann. Volks wirtſchaft. * Mannheimer Produktenbörſe Unter dem Einfluß der weiteren Kurs rückgünge an den Ueberſee⸗ und Weſtmärkten war die Stimmung äußerſt ruhig. Im Briefverkehr verlangte man für die 100 Kilo bahnfrei Mannheim: Weizen 23 bis 23%, Rog⸗ gen 22, Futtergerſte 21 bis 21½, Hafer 19 bis 21. Mais 21 bis 21, Weizenmehl 36 bis 37%, Roggen⸗ mehl 29 bis 30, Wee zenkleie 12 bis 12, Biertreber 16 bis 16½ * Mannheimer Kleinviehb markt. Zum heutigen Kleinviehmartt waren zugeführt und wurden per 50 Kilo Lebendgewicht gehandelt, 48 Kälber 58 bis 76, 126, Schweine 66 bis 81, 634 Ferkel und Läu⸗ ſer pro Stück 18 bis 40 Mark. Marktverlauf: Mit Kälbein ruhig, langſam geräumt, mit Schweinen ru⸗ hig, Ueberſtand. Geſchäftliche Mitteilungen. In der heutigen Auflage unſerer Zeitung bringen wir ein Inſerat der Firma Dr. med. G. Campe G. m. b. 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Mannheim, den 1 Juli 1925. Bad. Bezirksamt— Abt. IV. Turnerbund Jahn Sockenheun C. 0. Heute Abend 8 Ahr Lurnſtunde mil Dereinslurnen im„Bierkeller“. 151 Nachher Hurze Beinvochung belr. Doſſenßeim im„Kaiſerhof“. Pünktliches und vollzähliges Erſcheinen erwartet Der Turnwart. Bringe in nächſter Zeit ein Waggon leere einfäper zum Verkauf. Ebenſo Prima Motos zu günſtigen Tagespreiſen. Beſtellungen erbittet Karl Raufelder. Sängerbund Ceckenheim](Diiſo, bete b Ki EIn 8 (gegr. 1865) Heute Abend 8 Uhr Ueber 3000 Behörd., Inſt. — und Krankenh. ſind 5. T. Probe 1—.— ubggaz auernkäſe, goldgel Der Vorſtand. zart, ſchnittfeſt, ca. 9 Pfd. ſchwer, 58 Pfg. p. Pfd., Fabrik Prima 9 Bd. Wielſch 3 15 4 irtſchaftskäſe Futerme Lalbe in Stantol Pfd. 72 03 J Tilſiterkäſe Pfd. 9 Edamer⸗ abzugeben. 92 50 55 3 5 g. Kennt le Gartenſtraße 17. in Paketen v. 10 Pfund, franko, einſchl. Nachnahme. Nur reelle Ware! Carl Armbruſter Altrahlſtedt 8 (Südholſtein) 62 SD DDD Wir empfehlen: Einmach⸗Töpfe von 2 bis 150 Liter. 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Sie war bis zum Jahre f e Wahl dieſes gefürchteten Nantens der unlie⸗ keine Bewunderte, und er nahm alſo eine Arme, Häß. 1913 auf 11 497 angewachſen. Trotz des Rückganges im 1 . 55 würdigen Ehehälſte des weiſen geduldigen Solra⸗ liche, Unbedeutende— ſeine Mago, die ganz unbe⸗ Krieg betrug ſie 1920 wieder 10 500. Infolge des Ver⸗ ö f schl ür dieſe oder jene Vertreterin des weiblichen Ge⸗ merkt war. Allein, ſeine kluge Vorſicht war vergebens falls der Währung ging ſie bis 1924 auf 8988 zurück. Die b er te ſagt geung, was man ſich dabei zu den en hatt[geweſen, er kam mit ſeiner unbedeu lenden Frau ſe Zahl der Zeitungsnummern, die von den Poſtanſtalten im a rn ene unglüdlich genng iſt, damit in Verbindung übel an, daß er täglich den Schritt beſeufzte, den er Reichspoſtgebiet abgeſetzt wurden, betrug 1900 1 424 966 000, 7 in kacht zu werden.„Ob nun auch der Titel nicht getan hatte. Ihm erging es wohl wie dem weiſen 1913 dagegen 2 447 979 000, 1920 war ſie, im Gegenſatz zu f dativer 1 Recht verliehen wird, vielmehr von autori⸗ Kato, der, um glücklich in der Ehe zu leben, bei den Unternehmungen auf 2 656 778 000 geſtiegen. Der eite gern anerkannt wird, daß der liebenswürdigen feiner Verhei der Ade f Reichtu fleingang durch die Geldentwertung war verhälknismäßi g but viele and, um 5 5 5. 100 dal Schönhel e dee 1 95 Ae 5 ſch 1 ed 85 gage N i lauch en de Zuntppentel ber. lägen Wahl ſich recht unglüclch fühle. Jab von Veröffentlichung 5 iet auf eins We 1 dient gemacht bat kd es ait det Umſtand verdankt, 4, Der lustige Muſiler und Dichter d Aſſouay, der o Die Modenſchau im 3 i rn ede 8 5 eine ſchon(her infolge ſeiner früheren häuslichen Erfahrungen Säheend der Reit jegr die 46 Die 41 fete ed 1 weit berühmtere Vorgängerin gehabt bat ein berühmter Weiberhaſſer wurde, erzählt einmal von haltung haben 1118 es 1 belegen. 1 u einem anſehnichen Ruf in deſer Benehung iwer ZI werden Die giobenſchauen die ic überall, * hat dien die Calden Albrecht Dürers gebracht, ihrem Manne, dem Parlamentsrat, gleichfalls daz 7 ö 5 5 a 5 8017 5 8 5 icht nur in den großen Geſchäften ſondern ſogar in Cafs Leben ſehr zu verbittern wußte. Sie war mit einem nich g N. n ſogar in Cafss ſo wunderbaren Geiſt des Widerfpruchs begabt, daß ſie und Reſtaurants eingebürgert haben, werden ſelbſt in den 8 iches, die es mit ihren limmen Vorzügen endlich 1 8 hren ſch züg 0 Eiſenbahnzug verlegt. So wurden die Paſſagiere des ahin bracht 3 12 r 2 1 „Prachte, daß ihr ſanfſer, ſtels gefälliger Gatte in 40 Jahren mit meinem Vater nie ein 0 Rürnlic in die Niederlande ging. Da ſie ſich nun wie„ i enen, Ante eie ei genen, 5. 5 7 g Morgenzuges, der von London nach Harrogate fährt, Zeu⸗ e 55 veshalb er ſich nicht unterſtand, den Mund aufzutun, 5 ö l„Ne! 85 e aber I e fl poll allen ichen, eam aus Furcht, ihre Anſichten zu beſchimpfen. Ich er⸗ Renuine der eugliſhen urpſtak zeitnahen e 1 85 Verde nun hielt ſie von allen ihren reue- imere mich gar wohl, daß eines Tages mein Valer für die Probierdamen beſondere Amkleideabtele auaten als ziſprechungen nichts, ja ſie betrug ſich ärger, bon den Geſetzen ſprechen und meine Mutter auch da⸗ ne Aanfacht me gewesen 8 1 0 91 den von reden wollte daß ſie beide zum Degen griffen e dein enen We 19 5 viel auch ftr 8 und über die Erllärung des Geſetzes Frater a Fratre Abteilen vorüber, von Damen und Herren höchli ſt be⸗ genug, wurde dete ehr die beständige Quelle ihrer einen förmlichen Zwei ampf beſtanden. Die gate Dame wundert. Dieſe neuartige Modeſchau im Eiſenbahnzuge Anerttaglichteit Dürer bar— 3 mit ihr ver- ſcheint alſo wohl noch mehr in die Kategorie der wurde kinematographiſch aufgenommen und wird jetzt un⸗ bien und man wundert ſich, daß es ihm bel feinem. 1 N zu. 8 8 5 ter dem Titel„Evas Filmrevue“ in den Kinos gezeigt. ich„„ N ür ſi te man wohl weiß, nicht ſonderli iel 0 zr al rg.(e; zan; 8 5 5 ne 5 e 0 Freunde beſſhen. Man kannte hier noch jene gelehrte, 8985, ga e 55 we Seldſtreong u. 1 1 7 5—* 90 elk, 1 2 1 3 8 r 8 0 1 0 chlimme Agnes habe den Künſtler totgemarterl. an. einen bedeutenden Mediziner in Schleſien vermählte f .„ b Geſchichtchen: Er arbeitete in einem dichten und wild 3 4% Auch Dürers berühmter Kunſt genoſſe Hans Holbein[Dame anreihen, die ſich für den Sternenhimmel weit Wal Amerifas Er wollte eine neuentvel Pflanze photo: b (ehr inurr ge Ehehälfte, die zu ihrem luſti. mehr intereſſterte, als für ihre Häuslichteit. Da ſie graphieren, ſtellte ſeinen Apparat auf und entfernte ſich 5 gen den Wein And 155 5 5 5 des—.— liebenden ihrer aſtrologiſchen Neigung nur des Nachts huldigen dann noch einmal von ſeinem knipsbereiten Objektiv, um lache gar nicht paßte. Sie zankte ſo lange, bis er Schluß 1 1 1 15 855— das Haug. die Pflanze, die auf die Platte sollte, vorkeilhafter aufzu⸗ Geld England ging; dann kam er zurück, brachte khr a 3 1 Herd ſtes dae de nan tenen. Al er 95 5. ſich umwandte, ſah er, daß ein großer Bär Eg and ſie aber noch unverändert, ging wieder nach weſen vernachläſſigt, der Herd ſtets kalt war und die auf ihn zukam. Erſchrocken flüchtet 5 e er und ließ den Apparat laſſen 5 das er dann auch nicht mehr ver⸗ den ec ber ace Anon, per esch besonders mit 5 eiue Auen e N ᷑e f,,,, dun in—. 1 1 1 1. Wahn⸗ freuliche Seen, michls geſiel ihr, e Valle beſtändig een ee eee ee. e Sede anden let , VVV es amg vor ſeinen Augen gaukelte, ſo verewigte er eine Abband das krachte den Dichter ſo auf daz ien 75 5 g 8 80 ö a Salal Muntari für 300 000 Rupi twa 450 000 Mark a i 8 berew er ſeine Abhandlung über die Eheſcheidu un Balk, für 3 üpien, etwa ö af bemalen ſeinen Gemälden, am ausgezeichnetſten nichts 1 5 1 ee e gekauft worden. Der Erwerber dieſes wertvollen Beſitzes ilde ſeiner Madonna del Sacco(in Chiſa Spä 755 75 16; war noch vor kurzem ein ganz armer Teufel, der die Steine N nunz ia 5 5 218 Später aber ließ er ſich doch durch ihre Bitten be⸗ 5 1 e 8 2 a 5 fert.—— 1 0 1 8 e wegen, nahm ſie wieder zu ſich, ertrug ihre Launen Den Listen i 0 als. für 1 ö en, aber 5 5 1 2.. 1„eren und ließ ſich quälen. Endlich ſlarb ſie; Millon aber machte 8 bad nh daß in rſiſchen Ge 70 0 0 ding na 3 15 5 3 375 5. 45 batte trotz ſeiner ſchlechten Erfahrung doch noch den Perle fand 5 15 Paris für 99000 Ru 13 15 fte 1 ſo erworbene b 9 piele Schüller er 5 e„wweite Frau zu nehmen. Er widmete ſich dann weiter dem Perlenſuchen mit Pichen 1 ie* 4 e. 9 E, 4 132 2 1 en doch keiner lange bei hm, da es nicht aus⸗ Vermiſchies fame oon 700 a hagereen Jahr Perlen für die Rieſen⸗ 5 ö ilten war, wie ſehr ſeine Frau immer alles be⸗ N 8 e 5 ſumme von 2 700 000 Rupien, mehr als 4 Millionen Mark 1 und e. Lukretia war aus niedrigen Kreiſen i e ee In a 55 100 88 verkaufen konnte.. 15 f 5 gute a hatt cb bre neue Mode auf, die ſicher auch bald in anderen Ländern f 1 77 8 8 100 Alhäbren Er 5 Ait 1 175 ihre Einkehr halten wird. Es iſt der Sonnenſcchleier.(„) Bezeichnung„Mokka“ für Kaffee. In einem Gut⸗ 0 asken, ſelb en VV'zö!n! bei la T d Hu g achten der Berliner Handelskammer heißt es: Die Frage 5 Nah ö von ſeiner Frau verlaffen, die er ſo ſehr Nachdem man bei längerem Tragen der Damenhüte ohne. 1 it dem Wort Mokka“ ekt hatte. 5 Rand und der Bubiköpſe erfahren mußte, daß der zarte der Kennzeichnung von Kaffee mit dem Wort„Mokka 5 1 5 cken keinen Schutz gegen di enſtrahlen hat, iſt ſpielt im Kaffeehandel eine bedeutende Rolle. Es hat ſich zu che recht gegen ein ſolches trauriges Eheles 5 e dez Sarnen Ae de jedoch in den beteiligten Kreiſen allgemein die Auffaſſung 3 lug ſo dachte der Geſchichtsſchreiber Aventen fer Schleier iſt ein dunkel gefärbtes Tuch in allerlei Far: durchgeſetzt, daß unter Bezeichnung„Mokka⸗Kaffee“ nur. er ſich n ind vorſichtig in ſeiner Wahl zu ſein, als ben, das an der. Rückſeite des Hutes befeſtigt wird, auf Kaffee arabischer Herkunft verkauft werden darf, und daß 13 men e wit 60, Jahren enlſchloß, eine Frau u. den Nacken herunterfällt und ſo dieſen vor den Sonnen. jede Verwendung des Wortes„Mokka“ für andere Kaffee⸗ 1 a e doch bei ſeiner Wiſſenſchaft man⸗ ſtrahlen ſchützt. ſerten als krreführend und täuſchend anzuſehen iſt. 1 19 Auf. ist ein 25 Wahre Leistungsfähigkeit liegt in Qualtät Auswahl Preise Nur Wenige Beispiele, das Ubrige zeigen unsere Fenster Damen-Wäsche Herrenartikel 8 Damen-Hemd mit Träger 95 Pf. Oberhemden schöne Seifen, 2 Klagen.. 3.75 8 Damen-Hemd Achselschluß, breite Stickerei 1.95 Oberhemden mod. Muster, 2 Kragen 4.95 Amen-Hemdhosen Windelfrm.. 2.95 Herren-Nachthemden Umiegkr. Paspoil 4. 95 Amen-Hemdhosen geschl. Fasson.. 3.90 Sportserviteur in allen Farben u. Weiten 58 Pf. namen-Nachthemd Festonbes. u. Holls. 2.85 Selbstbinder moderne Muster. 95 pf. aAmen-PrinzeBrock m. Träger, Stick. 2. 95 Herren-Jacken u. 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Die genannten Parteien ar⸗ beiten, wie man erkennen kann, von vorherein darauf hin, unter dem Vorwand einer gründlichen Unterſuchung die Beratungen möglichſt lange hin auszuziehen. Zunächſt werden tagelange Generaldebatten abgehalten. Dann ſollen umfangreiche Sachverſtändigenvernehmungen für die einzelnen Poſitionen, deren Zahl ſich auf über 700 beläuft, vorgenommen werden. Gewiß wird niemand dem Reichstage zumuten wollen, ohne eine gründliche Prüfung der Unterlagen die Entſcheidung zu fällen. Eine gründliche ſachliche Prüfung unterſcheidet ſich aber weſentlich von ufer⸗ loſen Debatten und grundloſen Erörterungen. Es beſteht nicht der geringſte Anlaß, noch einmal Sachverſtändige zu vernehmen, da der Reichswirtſchaftsrat dies bereits in er⸗ giebigſter Weiſe getan hat. Angeſichts dieſer Lage werden ſich die Regierungs⸗ parteien in dieſen Tagen nochmals über die Taktik ihres Vorgehens ſchlüſſig werden müſſen. Gegen die Verſchleppung der Beratungen im Ausſchuß und im Plenum muß aus ſach⸗ lichen, hauptſächlich handelspolitiſchen Gründen mit aller Entſchiedenheit Front gemacht werden. Ohne das not⸗ wendige Nüſtzeug eines einheitlichen und zweckmäßigen Zolltarifs können die ſeit Monaten ſchwebenden Handels⸗ vertragsverhandlungen entweder nicht mit den für Deutſch⸗ land zu fordernden Vergünſtigungen oder ſogar überhaupt nicht zum Abſchluß gebracht werden. Es beſteht außerdem die Gefahr, daß im September dieſes Jahres die deutſchen Einfuhrverbote aufgehoben werden müſſen, ohne ent⸗ ſprechenden Erſatz durch einen ausreichenden Zollſchutz. Kein vernünftiger Menſch wird verlangen, daß ein ſo wichtiges Geſetz wie die Zollvorlage übers Knie gebrochen wird, wenn man auch der Regierung den Vorwurf nicht erſparen kann, daß ſie die Zollvorlage viel zu ſpät dem Reichstage hat zu⸗ gehen laſſen. Es beſteht ein allgemeines Intereſſe daran, daß die Erledigung der Zollvorlage nicht aus irgendwelchen politischen oder parteitaktiſchen Gründen hinausgezögert oder gar ſabotiert wird. Kampf gegen die deutſche Wirtſchaft. Wie der Verein für das Deutſchtum im Ausland aus Deutſchböhmen erfährt, hat der tſchechiſche Regierungs⸗ kommiſſar verfügt, daß die deutſche Handelsſchule in der bekannten Sprachinſel Iglau am Ende dieſes Schuljahres „aufgelaſſen“ wird, was bedeutet, daß mit Beginn der Sommerferien 1926 die Anſtalt geſperrt wird. Man täuſche ſich nicht darüber: Dieſer Kampf der Tſchechen gerade gegenüber dem deutſchen Handelsſchulweſen wird ſyſtematiſch geführt in der Abſicht, der dortigen deut⸗ N ſchen Wirtſchaft beizukommen. Man weiß ganz genau, daß das Tſchechiſche nie und nimmer in der Weltwirtſchaft eine Rolle ſpielen wird, man alſo alle Veranlaſſung hätte, die deutſche Weltſprache nach Kräften zu fördern.„Wenn das nicht geſchieht, ſo zeigt dieſer Fall wie ſoundſoviel Hundert andere nur, wie fanatiſch der Haß der Tſchechen allem Deutſchtum gegenüber iſt, ungeachtet deſſen, daß man ſich mit ſolchen Vergewaltigungen wirtſchaftlicher Natur ins eigene Fleiſch ſchneidet.. Es könnte nicht ſchaden, ſo möchten wir zum Schluß bemerken, wenn man vet uns im Reich ſölchen und ähnlſchen Nachrichten eine ganz andere Bedeutung zumeſſen würde, als man es bisher vielfach getan hat. Der Verein für das Deutſchtum im Ausland hat ſchon ſeit Jahrzehnten darauf hingewieſen, daß der Handel nicht nur der Flagge, ſondern auch der Sprache folgt! Entſprechend willsobige Nachricht aus Deutſchböhmen auch von wirtſchaftlichen Kreiſen Reichs⸗ deutſchlands gewürdigt ſein. e 25 Jahre Zeppelin. 19001925. 25 Jahre ſind vergangen ſeit dem 2. Juli 1900, als das erſte Luftſchiff des Grafen Zeppelin Z. L. 1 in Friedrichs⸗ hafen am Bodenſee in die Lüfte ſtieg, um nach einer Fahrt von 17 Minuten wieder glücklich und wohlbehalten zu lan⸗ den. Angetrieben wurde dieſes Luftſchiff von zwei je 14,7 PS. ſtarken Motoren, die ihm eine Stundengeſchwin⸗ digkeit von 30 Kilometer gaben. Dieſe erſte Fahrt war ein Ereignis, ja ein außerordent⸗ licher Erfolg, der die Welt ſtaunend aufſchauen ließ. Trotz⸗ dem war es dem Grafen Zeppelin nicht gelungen, finan⸗ zielle Kreiſe zu intereſſteren, um für die Erweiterung und Verbeſſerung dieſer Erfindung ausreichende Mittel zu er⸗ ſchließen. Mit aller Kraft und Energie ſetzte er ſich trotz 5. —„ 5 5 2 3 5 e Oe, SS ue Ge Hf, ee, CCF N s . W 8 8 Des leſæsæ 8 7 45 Abies Sage ditb-C us e., vieler Anfeindungen für ſeine Ideen ein, bis es ſchließlich gelang, die Zuſicherung deutſcher Induſtriekreiſe zu erhal⸗ ten, koſtenlos das Baumaterial zum Bau zu liefern. End⸗ lich griff auch der Staat helfend ein und bewilligte 2,15 Millionen Mark. Im Auguſt 1908 unternahm Graf Zep⸗ pelin mit ſeinem Luftſchiff die erſte große Fahrt über 500 Kilometer, die allerdings ſo traurig mit der Zerſtörung des Luftſchiffes durch Sturm bei Echterdingen endigte. Trotz dieſes tragiſchen Geſchicks erkannte man die über⸗ raſchenden Fortſchritte des Luftſchiffbaues an, und dieſe brachten dem Erfinder nicht nur das Vertrauen des ganzen deutſchen Volkes, ſondern ſicherten ihm auch eine große Opferwilligkeit. Ein ſchlagender Beweis hierfür war die große Natjonalſpende im Jahre 1908. 6 Millionen Mark wurden durch Sammlungen aufgebracht. Dadurch konnte ſchon ein Jahr ſpäter, 1909, das ſechſte Luftſchiff fertig⸗ geſtellt werden. Außer ſonſtigen Vervollkommnungen waren es vor allem die Motoren, die an Zuverläſſigkeit ungeheuer gewonnen hatten. Es war eine Spezialkonſtruk⸗ tion der Maybach⸗Motoren. Unter Führung von Dr. Eckener wurde die deutſche Luftverkehrs⸗Aktiengeſellſchaft gegründet, die den Perſonen⸗ verkehr mit den Luftſchiffen aufnahm.„Schwaben“ und „Viktoria Louiſe“ waren die erſte Zeppeline, die von der genannten Geſellſchaft in Betrieb genommen wurden und die ſich glänzend bewährten. 5 Einen nie geahnten Aufſchwung nahm die Luftſchiffahrt in den Kriegsjahren; dieſe waren grundlegend und geſtal⸗ tend für den ganzen Luftſchiffbau. 1915 wurde der erſte Angriff mit Zeppelin⸗Luftſchiffen auf England unternom⸗ men, denen weitere Angriffe auf die Nordküſte Frankreichs und auf die Hauptſtadt Paris folgten. Im Jahre 1917 * Es Ge hi fs lis Ges Gebe, Segel, Er, ese, 8 Ff... trat L. 59 ſeine Afrikafahrt an und legte hierbei einen 10 von 6800 Kilometer zurück. Immer ausgedehnter wu der Bau von Schiffen und im Jahre 1919 konnte e Zeppelin⸗Geſellſchaft auf die ſtattliche Anzahl von 115 fel tiggeſtellten Luftſchiffen zurückſchauen. 900 Was die Zeppelin⸗Geſellſchaft in den Jahren von ih 4 erarbeitet, erworben und geleiſtet hat, fand den hel Niederſchlag durch den Bau des letzten Luftſchiffes 3. 1110 das ſeine Fahrt nach Amerika im vorigen Jahre at d und der amerikaniſchen Luftflotte einverleibt wurde. 95, ganze Welt zollte dieſem Schiff und ſeinen Erbauern ie teilte Anerkennung. Deutſcher Geiſt, deutſche Arbeit fee, ten Triumphe. 0 5 e,, 7 ed r— 25 4 Os Zegnoelii · Luſtscſiſs vom Sale mig Apen. Gel, Sodæectisæ e. 2 he Zeabeluin- Cusn Luft „Durch den Friedensvertrag ſind nun auch der ſchiffahrt ungeheure Feſſeln und Hemmungen auferleg ihren weiteren Aufſtieg verhindern. Noch neuerving pel⸗ die Botſchafterkonferenz durch ihre Note dieſe Feſſe„gi mehrt, anſtatt ſie zu lockern. Hoffen wir, daß beſſe g, ſicht dem Neid, denn nur aus ſolchem können dieſe mungen geboren ſein, folgt, daß der deutſchen Luft it die Freiheit zugeſprochen wird, die ihr gehört, dan in Ziel erfüllt wird, daß ſich der Erfinder Graf Zeppe n einem Aufruf im Jahre 1908 geſteckt hat: di „Schafft Mittel, um Flugzeuge zu bauen, d i el entlegenſten Punkte mit der Kult che verbinden, die Pole gefahrlos errei 6 unerforſchte Gebiete erſchließen und lei lich das ſicherſte, ſchnellſte und zug bequemſte Verkehrsmittel werden. . M. AN NIL EI an den Planken neben der Haupiposi. — —— Umfassende Preisherabsetzungen teils auf die Hälfte und unter die Hälfte des regulären Preises für gute Qualitäten bietet mein Reinwollene Gabardine 130 em breit... Zurückgesetzt auf 4.90, 3.90 Reinwollene Popeline la. Qualitat 105 em br., Zurückgesetzt von 4.35 auf 2.50 Donegal starke Qualitat, 140 em breit 1 Zurückgesetzt von 3.25 anf 95 Wasechstoffe 80 em breit ...... Zurückgesetzt von 80 auf 38 Pf. 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