e ee D — 8 er e S . S N. Sr e r ee Gn men Für den Monat Juli 1.40 Goldmk. frei ins N melamelnzeigenvrets: Die einſpalt. Petitzeile 15 Goldpfg. lac en; 60 Goldpfg. Bei Wiederholung Rabatt. Agen; Ihuſtriertes Unterhaltungsblatt(wöchentlich). Tages · und Anzeigenblatt für Seckenheim und Umgebung Erſcheinunt s eit: Täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und geſetzlichen Feiertage. Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle Hildaſtraße 68 oder durch unſere Träger. Feraſprecher Nr. 16.— Poſtſcheckkonto 78439 Karlsruhe Europaische Sicherheitskonfer enz. Vor der Abſendung der deutſchen Note. lden— erlin, 13. Juli. In maßgebenden poli⸗ in Sernkeiſen iſt die Londoner Meldung, daß bereits de konptember eine große europäiſche Konferenz zuſtan⸗ lichen men werde, die ſich mit den ſchwebenden poli⸗ befafſen tagen, insbeſondere mit dem Sicherheitspakt der del, mil großem Intereſſe aufgenommen wor⸗ bunt nie deutſche Regierung hat von jeher den Stand⸗ durch dertrelen, daß die Löſung keinesfalls allein enn einen ſchriftlichen Meinungsaustauſch, wie er ſeit kann, 0 ieſes Jahres im Gange iſt, gelöſt werden Ars zendern, daß hierzu Verhandlungen in Nechztendem Rahmen notwendig find. ihne enter Dr Luther hat dieſer Anſicht in einer tritt Augden Kundgebungen nach ſeinem Regierungsan⸗ ob 8 ruck verliehen. Man zwei elt jedoch daran, Jeitpun tevlante Konferenz ſchon zu einem ſo frühen eng wir zuſtande kommen kann. Denn dieſe Konfe⸗ eit lei nur dann fruchtbringende Ar⸗ dewiſſe eiſten können, wenn bereits vorher über wundſä lundlegende Fragen des Sicherheitspaktes ein heitz ches Einvernehmen zwiſchen allen am Sicher⸗ intereſſierten Staaten erzielt worden iſt. Die lich 5— Forderung, daß Deutſchland, ehe die eigent⸗ det den erhandlungen aufgenommen werden können, ſich en erlla rund zügen der franzöſiſchen Note einverſtan⸗ dewiefe möge, muß natürlich ſcharf zurück⸗ 16. Juni en werden. Die franzöſiſche Note vom zum Teil iſt nämlich in ſehr vielen Punkten ſo unklar, db zunächſ direkt widerſpruchs voll, daß Alea h e einmal darauf ankommt, hierüber volle Aswärtian te zu erlangen. Zu dieſem Zweck hat das dcgehenden 5— alsbald die franzöſiſche Note einer 1 2 1 1 5 9 5 Prüfung üfung unterzogen, 1 ung wird ſeinen Niederſchlag finden in der in Pan 5 deutſche Regierung in allern ichſter Zeit 475 erreichen laſſen wird. uin Aber doriat ſich, im einzelnen auf die Kombinatſo⸗ — kann en Inhalt der Note einzugehen. Nur ſo⸗ . hinheßelagt werden. daß die deutſche Note da⸗ Gn, neten wird, Anregungen der deutſchen Regie⸗ nde ſie dem Memorandum vom 9. Februar zu wüten. Oelegt ſind, wieder — Jun 4 Note der franzöſiſchen Regierung vom wire Len er die deutſchen Anregungen in ſehr wird es J unkten weit hinausgeht, Nie abe der Note ſein, beſonders hier ge⸗ kungen dier a ngen zu ſchaffen. Nach den Ver⸗ ve acht ha ie Reichskanzler Luther dem Reichstag der iſt es ſelbſtverſtändlich, daß die Fraktionen alt unter bſendung der Note über ihren 5 b deratte inn 4 e der 5e 10 eichstag, die na er Abſen⸗ er Note stattfinden wird. 5. 26 5 195 Ichramzſiſches Gaarabkommen chen en Wirte 3. Juli. tun we chaftsverhandlun 1 25 dend, daß die lane, Fedente es. n fein lerange Verhandlungsperiode doch wenig⸗ gen Tell iſt ſamte Januar 1925 i f 15 don umteſchäftsleben Auer ſehr gefahr i Sa e e do erliegt me kt in en 8 aur Freulſchland plötzlich 8 11 e i mit den hießen, den Jaarländiſchen lkeber⸗ 8 ein A fuhrt, f der er auf die Dauer von 4 Monaten die Aus⸗ 9 5 de zollts b Aang zollfrete ſonders weſentlich iſt hierbei i 5 ue f ſentlich iſt hierbei anzuführen, * i bereits größter Bedeutung ſind. Das Abeom⸗ don ratiftzi von der franzöſiſchen Kammer und dem deutſcher ett und es iſt zu erwarten, daß es auch nie zur Ann Seite noch vor den parlamentariſchen Fe⸗ gef, ein nahme gelangen wird. Das Abkommen iſt 8 lgemeines i ündi 1 ies gegenſeitiges Kündigungsrecht Miner ner die deutſche Zußcherung, daß die Ver⸗ durg bare zwiſchen Deuͤtſchland und Frankreich f Aus Kampſmaßnahmen erſchwert werden ſoll. 8 . dan andiſche Spionage in Danzig. es 8 9, 13. Juli Der Danziger Krimino li⸗ en ngen, einen polniſchen Staatsangeh eigen ar gerdchtele offenſichtlich im Dienſte einer gegen 7, B eten fremden Spionageorganiſation tätig Aehl des der Verhaftung fand man einen gefülſchten ie bertonmalderre der Danziger Schutzpolizei, Weben e da in Lang e den. ungen bei Geheimorganiſationen betrie⸗ „ N und das Ergebnis in den Vordergrund zu Zet fall des franzöſiſchen Linkskartells Die verhängnisvolle Umſatzſteuer. Paris, 13. Jui. Infolge des Gegenſatzes des Seuals und der Kammer in der Budgetfrage herrſchte während der geſtrigen Kammerſitzung in den Wandel⸗ gingen der Kammer Kriſenſtimmung. Caillaux ver⸗ trat die Auffaſſung des Senats, daß der Lebensmittel⸗ handel von der Umſatzſteuer befreit ſein ſoll. Dies hatte zur Folge, daß der Vorſitzende des Finanzaus⸗ ſchuſſes ſeinen Rücktritt bekannt gab. Die Abſtimmung ſolite gegen Mitternacht erfolgen, doch war die Bud⸗ getdebatte heute morgen 5 Uhr noch nicht beendet. Das bemerkenswerteſte Ereignis der letzten Nacht iſt, daß das Kartell, wie voraus zuſehen war, en d⸗ gültig in die Brüche ging. Das Kabinett Painleve hat ſomit endgültig Farbe be⸗ kannt und iſt bereit, nicht nur mit Ausſchluß der Sozialisten, ſondern ſogar eines Teils der Radikalen, geſtützt auf eine mehr rechts⸗ orientierte Mehrheit, zu regieren. Pain⸗ leve hat zwar erklärt, daß die Abſtimmung, die den Bruch des Kartells beſiegelt hat, keinen politiſchen, ſon⸗ dern einen recht finanziellen Charakter habe. Dieſe Entſcheidung konnte allerdings über die Tatſache des Kartellbruches nicht hinwegtäuſchen. Gruppe Briand gegen Briand. Der Konflikt brach in der Kammer kurz nach Wie⸗ deraufnahme der Sitzung um ½ 11 Uhr aus, nachdem in allen Fragen, mit Ausnahme der der Umſatzſteuer, raſch eine Einigung erzielt worden war. Die Sozia⸗ liſten beantragten durch einen Zuſatzantrag des Abge⸗ ordneten Bedouce die Ablehnung des Budgetartikels über die Umſatzſteuer. Caillaux er lärte, daß er die Vertrauensfrage ſtellte und Painleve ſchloß ſich derſel ben kurz nachher im Namen dor ganzen Regierung an. Er erklärte, daß, wenn das Budget nicht im Verlauſe dieſer Nacht zu Ende beraten würde, die Kammer die Fortſetzung der Debatte einer anderen Regierung an⸗ zuvertrauen hätle. Bedouce erklärte darauf, daß, wenn ſein Zuſatzantrag abgelehnt würde, die Soziali⸗ ſten auch bei der Abſtimmung über die Geſamtheit des Budgets dagegen ſtimmen würden. Der Zu⸗ ſatzantrag wurde auch von der Mehrheit der Radikalen befürwortet, ſowie von den Kommuniſten und darauf mit 325 gegen 245 Stimmen abgelehnt. Gegen die Regierung haben geſtimmt: die Sozialiſten, die Mehr⸗ heit der Radikalen, ein Teil der republikaniſchen So zia⸗ liſten(Gruppe Briand) und alle Kommuniſten; für die Regierung: nicht ganz die Hälſte der Radikalen, die meiſten republikaniſchen Sozialiſten, faſt die geſamten Fraktionen der Linksradilalen(Gruppe Loucheur) ſo⸗ wie die Linksrepublikaner und Teile der Fraktionen der demokratiſchen Linksrepublikaner, der republikaniſch⸗de⸗ mokratiſchen Union und der Demokraten, die bisher als entſchiedene Oppoſitionsparteien gegolten hatten. Kurz vor der Abſtimmung halle Cachin erklärt, die Aus⸗ führungen der Parteiführer hätten ergeben, daß die Regierung nicht mehr auf eine Kartellmehrheit zählen könne.„Iſt die Regierung ſomit bereit, in Zukunft mit der Rechten zu regieren?“ Painleve erwiderte ziemlich ſchroff:„Weder mit der Rechten, noch mit der Linken.“ Die Sozialiſten als offizielle Oppoſition. Leon Blum hatte vorher erklärt, daß infolge der voraufgegangenen Ereigniſſe die ſozialiſtiſche Partei ihre traditionelle Haltung wieder e nnehmen und ge⸗ gen das Budget ſtimmen werde. Die Umſtände, die früher die Partei veranlaßt hätten, für die Regierung zu ſtimmen, ſeien jetzt geändert. Die Partei habe frü⸗ her die Regierung unterſtützt, weil die Regierung die Abſicht bekundet hätte, eine genügende Zahl ſozialer Reformen durchzuführen. Nach der Abſtimmung wurde die Sitzung vertagt, da das Budget an den Senat geſandt worden war. Der Senat hat um ½ 5 Uhr die Debatte zum vierten Male beendet und das Budget mit 274 gegen 6 Stimmen an⸗ genommen. Das Budget ging darauf zur fünften Le⸗ fung nochmals an die Kammer zurück. Vereinfachung der deutſchen Sachlieferungen i Paris, 13. Juli. Nach einer Erklärung des franzöſiſchen Unterſtaatsſekretärs für die befreiten Ge⸗ biete, Schmidt, werde beabſichtigt, alle bisherigen Reg⸗ lements über die deutſchen Sachlieferungen zu verein⸗ fachen. Frankreich habe, wie es in der von der„Jour⸗ nee induſtrielle“ veröffentlichten Erklärung heißt, im erſten Dawesjahre Anſpruch auf 200 Millionen Fran⸗ ken. Es habe aber nur für 68 Millionen Franken Sachlieferungen bezogen. Das neue Reglement ſoll Frankreich geſtatten, vor Abſchluß des Dawes jahres noch einen möglichſt großen Teil der ihm zuſtehenden Sachlieferungen zu erhalten. 555 Geldnot der Beſatzungstruppen. Paris, 11. Juli. In einer Beſprechung der Armeekom⸗ miſſion wurde Painlevs darauf aufmerkſam gemacht, daß die Rheinarmee mit materiellen Sor⸗ gen zu kämpfen habe. Man wies darauf hin, daß das Leben im beſetzten Gebiet ſehr teuer ſei, da von den Männſchaften die Zahlung in Goldmark verlangt werde und auch die Transporte ſeit dem Aufhören der Negie in Goldmark bezahlt werden müßten. f Die chineſiſchen Wirren. (Chineſiſcher Brief.) Pecküng, im Juni 1925. China gleicht heute einem ungeheuren ruhigen Kraterfelde, in dem von Zeit zu Zeit dampfende Feuerſtrahlen aufſteigen und ein Grollen in der Tieſe verkündet, daß zerſtörende Kräfte im Innern raſtlos tätig ſind. Scheinbar zufällig entſtehen dieſe Eruptio⸗ nen an weit entlegenen Plätzen, aber ſie haben alle einen gemeinſamen Herd aus dem ſie geſpeiſt wer⸗ den. 5 Nach der ſcheinbaren Beilegung des letzten Bürger⸗ krieges und des Bildung einer proviſoriſchen Regie⸗ rung in Peking ſchien das Land auf dem Wege zu einer Konſolidierung ſeiner inneren Zuſtände zu ſein. Aber die ausländiſchen Kapitalien und der Ehrgeiz der militäriſchen Führer blieben raſtlos tätig, das Ge⸗ wonnene auszubauen und neue Vorteile aus der Lage zu ziehen. Tſchang⸗Tſo⸗Lin, welcher durch den Krieg Herr der Lage in China geworden war, verſuchte ſei⸗ nen Nebenbuhler Feng⸗Yu⸗Siang, auch aus den Weſt⸗ provinzen zu verdrängen und die militäriſche Macht in Peking an ſich zu reißen wo noch Anhänger Fengs die entſchedende Rolle ſpielten. Große Truppenver⸗ ſchiebungen aus der Mandſchurei nach der Chilipro⸗ vinz und Scahtung wurden von Mulden aus in Szene geſetzt und allgemein ſprach man von einer neuen krie⸗ geriſchen Auseinanderſetzung zwiſchen Feng und Tſchang, den ſiegreichen Parteigenoſſen des letzten Bürgerkrie⸗ ges. Da flammte plötzlich in Schanghai eine neue un⸗ erwartete Bewegung auf. Die Erſchießung demonſtvie⸗ render chineſiſcher Studenten in den Straßen von Schanghai durch engliſche Polizei erregte eine allge⸗ meine Aufruhrbewegung, die ihre Spitze vornehmlich gegen die Hauptbeteiligten, England und Japan richtet. Der gutentwickelte Preſſe⸗ und Propagandadienſt der nationalen Studentenſchaft verbreitete die Wahrheit über die Schanghaier Vorgänge mit ungeheurer Ge⸗ ſchwindigkeit über das Land und erregte überall Kundgebungen der Teilnahme an der Fremdenfeind⸗ lichkeit. Die gedruckten Aeußerungen gehen ſoweit, die Schanghaier Ereigniſſe mit der Schande des Opium⸗ krieges und der„21 Paragraphen“ zu vergleichen und ſtellen Forderungen, die nur zur Hälfte ausgeführt, den Einfluß der fremden Mächte in China völlig, lahm⸗ legen würden. Man iſt ſich bewußt, daß dieſe nur dem Argument der Gewalt weichen würden und appelliert deshalb an die Großherzigkeit der Regierung. Da die e aber ihrerſeits in den Händen der militäriſchen Füh⸗ rer iſt, ſo liegt die eigentliche Entſcheidung bei dieſen. Die Generäle denken aber nicht daran, das ſicher Er⸗ worbene um einer heroiſchen Tat willen preis zugeben, von der ſie ſich oſſenbar keinen Erfolg verſprechen. Im⸗ merhin muß es Wunder nehmen, daß noch keiner der Generäle die Gelegenheit ergriſſen hat, ſich zum Heros der Nation zu machen und die ſo populäre Idee der Fremdenvertreibung zum Siege zu führen. Das Argu⸗ ment; daß der Ausgang einer kriegeriſchen Entſchei⸗ aung dem des Boxerkrieges gleichen würde, iſt nicht mehr ſtichhaltig. Zunächſt iſt das chineſiſche Militär in den immerwährenden Kriegen an qualitauvem Wert gewachſen, vor allem ſtellen die„Fengtientruppen“ einen durchaus modernen Kampſwert dar; ſodann iſt der Ring der Mächte ſehr bedeutſam durchbrochen wor⸗ den, ſeitdem Deuiſchland veiſeiteſteht und Rußland ſeine Bereitſchaft erklärt hat, aktio in die chineſiſchen Wirren einzugreifen. Die ruſſiſche Hilſe würde frei⸗ lich ein Danaergeſchenk bedeuten, weil ſie nur um den Preis der Bolſchewiſierung denkbar wäre, die ohnehin in vielen chineſiſchen Köpfen als Argument der Furcht vor Rußland ſpukt. Die Akitvität des ruſſiſchen Bot⸗ ſchafters Karachan, der beſtrebt iſt, das Feuer zu ſchü⸗ ren und die Gegenſätze unüberbrückbar zu machen, iſt eher geeignet, Mißtrauen als Zuneigung zu erwecken. So ſchwankt China zwiſchen den Einflüſſen offener Feinde und gefährlicher Freunde hin und her, ohne vorläufig irgend einen modus vivendi zu finden. Bei der ſo oft proklamierten Humanität der Mächte und ihrer ſo oft gezeigten rührenden Sorge für fremde Angelegenheiten ſollte man meinen, daß ihnen alles daran liegen müßte, die Wirren in China zu einem endlichen Stillſtand zu bringen. Anſtatt deſſen ſind ſie immer wieder die Urſache für neue Unruhen. Nur en ſchwaches und in ſich zerfallenes China bietet heute noch die Möglichkeit, es für egoiſtiſche Zwecke auszunutzen. Zu tief haben die fremden Ideen Wur⸗ zel gefaßt, als daß ſich ein einiges und ſtarkes China die gewohnte Uebervorteilung durch die Fremden ge⸗ fallen ließe.„Divide et impera“,„teile und herrſche“, iſt heute die Staatsweisheit der Mächte, mit der ſie das Rad der Entwicklung aufzuhalten ſuchen. Neue englandſeindliche Kundgebungen. London, 13. Juli. Wie aus Peking gemel⸗ det wird, fanden am Samstag in Kwangtung und an⸗ deren Provinzen in Südchina Maſſenkundgebungen ge⸗ gen Japan und England unter Beteiligung chineſiſcher Regierungstruppen ſtatt. Ein engliſches Miſſionsge⸗ bäude wurde von Kwangtruppen überfallen und ein Miſſionar ſchwer verletzt. 2* Die Lage in Marokko. Die Friedensverhandlungen mit Abd el Krim. Paris, 13. Juli. Wie das„Journal“ berich⸗ tet, werde die Bekanntgabe der Friedensbedingungen an Abd el Krim unverzüglich erfolgen. Ein ſpaniſcher Delegierter werde ſich nach Agedir begeben. Die Frie⸗ densbedingungen würden klar zum Ausdruck bringen, daß die Aktion der beiden Länder eng miteinander verbunden ſeien und daß nicht einem der beiden Län⸗ der Genugtuung zu geben ſei. Für den Fall der Ab⸗ lehnung würden beide Länder den Krieg energiſch fort⸗ ſetzen. Nach den offiziellen franzöſiſchen Frontberichten iſt ein Kabylenführer vor einigen Tagen in einem Hin⸗ terhalt überraſcht und getötet worden. In der Ge⸗ gend von Taza iſt die Lage ruhig. Die Geſamtlage ſoll angeblich eine Beſſerung aufweiſen. Spaniens Haltung gegenüber Abd el Krim. 5 Madrid 13. Juli. Eine offiziöſe Mitteilung befaßt ſich mit den Vorgängen in der franzöſiſchen Ma⸗ rokkozone. Es wird darin die Hoffnung ausgeſprochen, daß die Franzoſen nach Wiederherſtellung der Lage eine Strafexpedition gegen die Aufſtändigen unterneh⸗ men werde. In der ſpaniſchen Zone habe ſich nach ru⸗ higen Monaten ein erhöhter Druck geltend gemacht, der urückgeſchlagen werden mußte. Ob in Zukunft grö⸗ — Operationen nötig würden, müßten die Umſtände entſcheiden. Spanien wolle in ſeiner Zone Frieden haben und nur die unbedingt nötigen Punkte beſetzt halten. In den letzten 2 Jahren habe ſich das Ma⸗ rokkoproblem ſehr verändert, weil Abd el Krim Sul⸗ tan von Marokko und Kalif der geſamten mohamme⸗ daniſchen Welt werden wolle. Unterzeichnung des franz.⸗ſpaniſchen Abkommens. Paris, 13. Juli. Wie aus Madrid gemeldet wird, iſt in der Nacht vom Samstag zum Sonntag das ſpaniſchifranzöſiſche Abkommen über Marokko unterzeich⸗ net worden. Das„Journal“ behauptet, daß gemäß dem Abkommen eine gemeinſame milctäriſche Aktion gegen Tſchechauen geplant ſei. Die„Chicago Tribune“ meldet, daß von gemeinſamen militäriſchen Maßnahmen nichts in dem Abkommen enthalten ſei. Dies ſei auf die ſpaniſche Auffaſſung zurückzuführen, daß infolge der engliſchen Weigerung, ſich einer Aktion in der Tangerzone anzuſchließen, Abd el Krim nicht wirkungs⸗ voll bekämpft werden könne. Nun werde Abd el Krim der Frieden vorgeſchlagen werden. 8 Konferenz der Kleinen Entente. Bukareſt, 11. Juli. In der letzten Auguſtwoche wird eine Zuſammenkunft der Außenminiſter der Kleinen En⸗ tente Duca, Beneſch und Hintſchitſch, ſtattfinden. Die Kon⸗ ferenz verfolgt den Zweck, vor der Tagung des Völker⸗ bundsrates, die Anfang September beginnt, eine Aus⸗ ſprache über jene Fragen durchzuführen, die auf die Tages⸗ ordnung des Völkerbundes gelangen. 5 Or. Eclener über das Nordpol⸗Problem. ö Königsberg, 13. Juli. Auf der Königs⸗ berger Tagung des Vereins deutſcher Zeitungsverleger ergriff auch Dr. Eckener das Wort zu einer Erörterung des Nordpol⸗Problems. Dr. Eckener kennzeichnete die augenblickliche Lage der deutſchen Luftſchiffahrt. In Bezug auf die Zukunftsausſichten der Flugzeuge und der Luftſchiffe bemerkte er, daß nach ſeiner Anſicht das Flugzeug nur für Entfernungen bis zu 1500 Kilome⸗ tern in Frage komme. Das geeignete Flugzeug für weitere Strecken ſei unbedingt das Luftſchiff. Zum Nordpol⸗Problem führte er u. a. aus, es ſei von au⸗ Berordentlichem Wert, den Beweis zu erbringen, daß das Zeppelin⸗Luftſchiff ein Mittel ſei, wiſſenſchaftliche Probleme zu löſen, die auf anderem Wege nicht zu löſen ſeien. Amundſen habe erwogen, ſein Ziel mit Hilfe des Luftſchiffes zu erreichen. Die Fahrt zum Nordpol ſei für ein Zeppelin⸗Luftſchiff ohne jedes Ri⸗ ſiko. Dann verbreitete ſich Dr. Eckener über die zu er⸗ wartenden Ergebniſſe einer Nordpolfahrt. Ohne Zwei⸗ fel müſſe es die Wiſſenſchaft reizen, mit einem Luft⸗ ſchiff auf dem Nordpol eine Reihe wichtiger Feſtſtellun⸗ gen zu machen. Außer dieſen wiſſenſchaftlichen Zielen liege ihm viel daran, durch die Expedition den Be⸗ weis dafür zu erbringen, daß das Luftſchiff ein taug⸗ liches Fahrzeug ſei. Zur Herbeiſchafſung der erforder⸗ lichen Geldmittel erbitte er die Mithilfe der Preſſe. Oeutſcher Reichstag. Berlin, 13. Juli. Der Reichstag ſetzte heute nachmittag 7 2 Uhr die Einzelberatung der Aufwer⸗ tungsvorlage fort. Da die entſcheidenden Abſtimmun⸗ gen erſt nachmittags 6 Uhr ſtattfinden ſollen, war das Haus zu Beginn der Sitzung faſt leer. Man zählte zeitweilig nur etliche 20 Abgeordnete. Die Beratung ſelbſt entwickelte ſich ähnlich der am vergangenen Samstag, d. h. die Regierungsparteien verzichteten faſt gänzlich dgrauf, Stellung zu nehmen und über⸗ ließen die Diskuſſion den Sozialdemokraten, Kommuni⸗ ſten und Völkiſchen. Auf dieſe Weiſe wurden in der erſten Stunde die§§ 16 bis 25 durchberaten, ohne daß ſich weſentliche Geſichtspunkte dabei ergaben. Zu § 25 der Vorlage, die in der Kompromißfaſſung be⸗ ſtimmt, daß die Rückzahlung der Aufwertungsbeträge durch den Gläubiger nicht vor dem 1. Januar 1932 verlangt werden kann, begründeten die Sozialdemokra⸗ ten zahlreiche Abänderungsanträge, in denen u. a. ge⸗ wünſcht wird, daß der Gläubiger je ein Viertel ſeiner Geſamtforderung am 1. Januar 1927, am 1. Januar 1929, 1931 und 1933 verlanzen kann. Grundſätzlich ſollen außerdem Eigentümer und Schuldner berechtigt ſein, ſchon vor dem geſetzlich fixierten Zeitpunkt nach dreimonatlicher Kündigung ganz oder zum Teil den Aufwertungsbetrag zu zahlen. Die 8§ 26 und 27, die bei beſonders gearteten wirtſchaftlichen Verhältniſ⸗ ſen eine Rückzahlung bis 1. 1. 1938 vorſehen, ſollen nach einem weiteren ſozialdemokratiſchen Antrag voll⸗ ſtändig geſtrichen werden. Auch im weiteren Verlauf der Einzelberatung, die bis 4 Uhr nachmittags bei Kapitel 29 angelangt war, hielt ſich in dem bereits zu Beginn der Sitzung geſchilderten Rahmen. Die De⸗ batte wurde faſt ausſchließlich von der Oppoſition be⸗ ſtrtten. Bei§ 28, der u. a. beſtimmt, daß der Auf⸗ wertungsbetrag bis zum 1. Januar 1925 unverzins⸗ lich, von 1. 1. 1925 ab bis zum 1. 1. 1928 aber von 1,2 bis 5 Prozent verzinslich ſein ſoll, griff auch der bayeriſche Volksparteimer abg. Emminger in die Debalte ein. Der Redner verkleidigte die Vorlage, die immer noch Vorteile für die Gläubiger bringe, ob⸗ gleich er ſelbſt nicht gerne die Verantwortung für die⸗ ſen Paragraphen übernehmen würde. Darauf wurden die§ 8 33 bis 46 des Auſwertungsgeſetzes beſpro⸗ chen, die ſich mit der Auſwertung von Induſtrieobli⸗ gationen beſchäftigen.§ 33 beſtimmt, daß der Auf⸗ wertungsſatz 15 Prozent betragen ſoll.§ 34 ent⸗ ichn eine Härteklauſel, die dem Schuldner bei wirt⸗ ſchaftlich ſchwieriger Lage geſtatten will, eine Herab⸗ ſetzung der Aufwertung zu verlangen.§ 35 beſtimmt, daß die Aufwertung auch nicht ſtattfindet, wenn der Gläubiger ſchon eine Leiſtung angenommen und ſich ſeine Rechte vorbehalten hat. Auch zu dieſem Para⸗ graphen begründeten die Sozialdemokraten zahlreiche Abänderungsanträge, in denen u. a. die Erhöhung des Aufwertungsſatzes von 15 Prozent auf 40 Prozent ver⸗ langt wird. Im Laufe der Ausſprache nahm der Reichswirtſchaftsminiſter Neuhaus das Wort. Der Mi⸗ niſter ging davon aus, daß das Problem der Auſwer⸗ tung der Induſtrieobligationen im Ausſchuß ſehr ein⸗ gehend erörtert worden ſei. Es ſei die Anſicht ver⸗ treten worden daß die Induſtrie es verſtanden habe, in der Inflation ſich ihre Subſtanz zu erhalten. Es ſeien kaum fünf unſerer Geſellſchaften, die auch bei ſcharſer Zuſammenlegung einen Kurs von 100 Pro⸗ zent halten könnten. Es ſei weiter behauptet worden, daß die Induſtrie im Vergleich mit der Vorkriegszeit weſentlich entſchuldet ſei. Das ſei unrichtig. Nach den ſehr eingehenden Erhebungen des Wirtſchaftsminiſte⸗ riums ſei ſeſtgeſtellt worden, daß die Betriebe heute unter Berückſichtigung der Vorſchläge des Regierungs⸗ entwurfes insgeſamt noch mit 70 Prozent ihrer Vor⸗ kriegsſchulden belaſtet ſind. 8 Der Miniſter verwies auf die beſondere Belaſtung der Induſtrie durch das Dawes⸗Abkommen, durch das allein ſchon eine höhere Belaſtung durch die Auſwer⸗ tung ncht möglich ſei. 5 Die Bahntariſe. Berlin, 11. Juli. Im Lande iſt vielfach die Beſorgnis verbreitet, daß demnächſt wieder eine Erhö⸗ hung der Eiſenbahntarife geplant ſei. Wie uns von zuſtändiger Stelle mitgete lt wird, iſt eine derartige Maßregel vorläukig nicht beabſichtigt. Es fragt ſich allerdings, ob der Nachdruck nicht auf dem„vorläufig“ lieat. Tages⸗Aeberſichtl. — Der Steuerausſchuß des Reichstages hat b ſchloſſen, daß vom 1. April 1926 8 r d Friedensmiete in allen Ländern erreicht ſein ſoll. ! Die Reichsregierung hat beſchloſſen, den Verfas ſungstag auch in dieſem Jahr in derſelben Weiſe, w im vergangenen Jahre zu begehen. An die Lande regterungen wird die Bilte gerichtet, ebenfalls für ein ö entſprechende Feier Sorge zu tragen. 05 .“ Die deutſche Antwort auf die Briand'ſche Not iſt, wie wir erfahren, ſoweit fertiggeſtellt, 705 ei An erſte Beratung im Rahmen einer Miniſterbeſprechung 91 am 1 Mittwoch ſtattfinden wird. 9 erb k Eine amtliche Meldung aus Brüſſel beſtäti aue die Nachricht, wonach die belgiſchen Truppen ſpäteſten 7 am 25. Juli das Ruhrgebiet geräumt haben werden lig —“ Die Anfang dieſes Monats in Angora eingele Er teten deutſch⸗türkiſchen Verhandlungen über die Wie pr derherſtellung der gegenſeitigen Meiſtbegünſtigungel har haben zu einer Verſtändigung geführt. e aue —* Caillaux iſt in der Erſatzwahl im Departemel 1 Sarte mit 641 von 870 Stimmen zum Senator 1 ie wählt worden. Während Caillaux gewählt wurde, i 1 ger ſeine Frau das Opfer eines Autounfalles geworden. 0 — Der Reichskanzler hat den Vertretern der Be. 10 amtenverbände mitgeteilt, daß die Reichsregterung 1 Zt. nicht die Möglichkeit ſehe, eine Erhöhung der Be de amtengehälter in Ausſicht zu ſtellen. ö —* Anläßlich der Sommermanöver der ruſſiſchn Armee hielt Kriegsminiſter Frunſe eine Anſprache, in. ben welcher er darauf hinwies, daß ein Krieg men England 1 che als kurz bevorſtehend betrachtet werden müſſe. 6 — Nach einer Meldung aus Ecuador iſt die n zierung von Truppen unter dem Befehl des General 0 Comez geſtürzt worden. de a Die Regierungsgebäude wü den von den Revolutionären beſezt, 28 1 Der Angerſtein⸗Prozeß. 81 3 des Staatsanwalts 2 mburg, 13. Juli. Der S akt der% gödie von Haiger begann heute 2 u. Man hatte den Beginn der Sitzung ſo ſpät gelegt den Geſchworenen die Mglſchtel 5 e mit 1 N Frühzügen Limburg von der Heimat aus rechtzeitig erreichen. Die Verhandlung begann mit der„fen rede des Oberſtaatsanwaltes Dr. Baemeiſter: Er wan läh bc nis ſeinen Ausfuhrungen auf die Dinge becher e ie ſich vor dem Mordtage ereigneten. Das ſeien Un ten, die nicht entfernt ſo ſchwer ſeien, als die späteren, ein Sie ſeien aber von großer Wichtigkeit, da die u als Schlüſſel zu den Bluttaten brächte: Dem At lle arr ten ging es wie allen anderen Verbrechern, daß M Fluch der böſen Tat fortzeugend Böſes gebären mu Len Die Unerſchagungen konnte der Angeklagte nur die die falſche Buchungen verdecken. Das Märchen von in großen Schweigegeldern iſt von A bis Z erlogen. jetzt hat Angerſteen keine Namen genannt. Er 1. pe gute Recht zu lügen, aber zu glauben ſei ihm pet ganze Geſchichle nicht. Angerſtein war nicht aun Lage, die Unkerſchlagungen zu decken. Seine Ei U men konnten außerdem ſeinen koſtſpieligen Hau von nicht decken. Märchen ſind ferner die Erzählungen dem Lolteriegewinn und den reichen Verwandt lich Amerika. Als einziger Ausweg blieb ihm ſchlie die Tat übrig, daß er die Bücher verbrannte. 6. 91 den Ausſagen des Sachverſtändigen kommt der 1 bar nicht in Frage. Für ihn, den Richter, kam es un e auf an, zu zeigen, wes Geiſtes Kind der Angela c Staatsanwalt Dr. Hofmann führte ſodann in ann angelegter Rede folgende Gedankengänge aus: waschen 2. Dezember 1924 der Schrei von dem ränbe g ö Ueberſall die Welt durchhallte, erfaßte alle b 9 gefühl. Wir hatten zwar ſchon die Brudermor bine Separatiſten und die Taten eines Haarmann ö uns, was aber in Haiger geſchehen ſein ſollle, em noch nicht dageweſen. Eine Räuberbande zone 901 friedliche Stadt überfallen haben. Ein Aulgieg el. durch die Weit, als feſiſtand, daß Angerſtenn ſeiſe In wandlen und Angeſtellten ſeloſt umgebracht hene hh gleichen Augenblick ging aber auch ein Grauen die Bevölkerung, denn das war wohl noch nie weſen, daß in ſolch grauenhaſter Weiſe von l Der Siebente. 5 Roman von Elsbeth Borchart. 26. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) i„Seeger— befohlen?“ ſchrie Eberhard wütend. Was ſoll denn das heißen? Wer iſt hier der Herr, und wem habt ihr zu gehorchen? Laßt euch das ge⸗ ſagt ſein: wer es noch einmal wagt, anderer Leute Befehle ohne meine Zuſtimmung zu befolgen, iſt auf der Stelle entlaſſen! Und jetzt— mach, daß du fort⸗ kommſt, und hole mir die Pferde aus Stolzenau zu⸗ rück! Nun, warum zögerſt du? Willſt du mir den Gehorſam verweigern?“ In Eberhards Augen loderte es.„Noch eine Minute, und— du biſt entlaſſen!“ Der Knecht zuckte zuſammen. „Ich gehe, Junker.“ Wutbebend blickte Eberhard ihm nach. Was war denn das? Wollte ihm der Knecht etwa den Gehor⸗ ſam verſagen um Seegers willen? Das fehlte gerade noch? Wie kam es nur, daß kein einziger Bedienſt im Schloß es wagte, dieſem Menſchen offenen oder ge⸗ heimen Widerſtand entgegenzuſetzen? Früher hatten ſie doch alleſamt ſeine Abneigung gegen die Hauslehrer ge⸗ teilt und waren ſeine nur allzubereiten Helfer und Förderer in ſeinen loſen Streichen geweſen. Und nun dieſem, der ihm am meiſten verhaßt war, dem erzeigten ſie Hochachtung und Gehorſam, gegen den wagten ſie nicht aufzutreten, ſelbſt auf die Gefahr hin, es mit ihm, dem Junker zu verderben. Das war ſtark, und ſo durfte es nicht weitergehen, da mußte ein Exempel ſtatuiert werden, das des anderen Macht und Anſichten untergrub. Wenn der Franz mit den Pfer⸗ den wiederkam, war Seeger der Blamierte; dann würde ihm wohl die Luſt, noch länger hierzubleiben, ganz zernſtlich vergangen ſein. Eberhard freute ſich des Sie⸗ 56 und Triumphes. Wenn Seeger nur erſt fort 155 re! Nachher wollte er anſangen zu lernen und ernſt⸗ ſeine Pflichten zu erfüllen, denn in dem einen e dleer Siebente recht: der zukünftige Herr von Gerolſtein durfte kein Ignorant ſein, der mußte ſeine Untergebenen in Charakter und Wiſſen ein Vorbild wer⸗ den. Aber freiwillig wollte er es tun, nicht gezwun⸗ gen; das demütigte und erniedrigte nur. Mit ſolchen Gedanken, elaſtiſchen Schrittes, jeder Zoll der künftige Gebieter, ſchritt er über den Hof, dem Schloß zu, die Treppe hinauf und geradewegs in 0 e wo Seeger mit Karl Heinz beim Unter⸗ r ſaß. 5 Ein unendlich verächtlicher Blick ſtreifte den klei⸗ nen Bruder, der ihm durch Seeger entfremdet worden war, und der nun mit dem Ausdruck kindlicher Ver⸗ ehrung und Aufmerkſamkeit zu ſeinem Lehrer aufſah. Dann begegnete ſein Blick dem Seegers. 5 „Nun, Eberhard,“ fragte dieſer gleichmütig,„haſt du mir etwas zu ſagen?“ In Eberhards Adern kochte das Blut wieder auf. „Ja, ich gab bereits den Befehl, meine Pferde von Stolzenau zurückzuholen, Sie können es ſich mit⸗ hin ſparen.“ „So? Nun, ich hätte auch nicht daran gedacht, es zu tun, wenigſtens nicht eher, als bis ich mit dir über eine wichtige Sache geſprochen hatte,“ erwiderte See⸗ ger mit jener überlegenen, ſpöttiſchen Ruhe, die den Knaben bis aufs Blut reizte.„Uebrigens,“ fügte er mit verbiſſenem Lächeln hinzu,„wird Graf Stolzenau die Pferde nicht ausliefern.“ „Oho!“ rief Eberhard zitternd und erſchreckt.„Er ſollte ſich hüten!“ „Vor dir?“ Der ſonderbare Tonfall brachte den Knaben vol⸗ lends außer ſich. „Ja, vor mir! Er hat nicht darüber zu beſtim⸗ men, ſondern ich!“ ſchrie er wütend. „Bedenke, daß er dein Vormund iſt.“ 0 „Vormund? Pah, ich lache über ihn und finde es erbärmlich, ſich mit ihm gegen mich zu verbinden! Aber ich nehme es mit allen beiden auf. Ich bin hier auf Gerolſtein der Herr, der zu beſehlen hat, nicht Sie!“ und rannte hinaus, die Tür krachend hinter Junge, aber Eberhard ſoll auch einer werden, „Du irrſt dich,“ erwiderte Seeger gelaſſen, und an⸗ als vor dem ſtillen Wirken des ſchaffenden s ſcheinend von den ungezogenen Worten ſeines 3b 1 0% nicht beſonders berührt. So lange du noch ch noch lernt haſt, dich ſelbſt zu zügeln, ſolange du 105 jet ſo widerſpenſtig und unbärdig zeigſt, wie eben habe ich dir zu befehlen!“ chan „Das— das wollen wir ſehen!“ rief 125. . 3 . Schloß werfend., Seeger ſtrich über den Kopf des Kleinen dein, in ängſtigt und von der leidenſchaftlichen Unart 755 liebe“ fel ders eingeſchüchtert war.„Du biſt ein braver, erh 0 4 dich darauf.“ i eine, Eberhard ſtürmte unterdes im Vorgefühl ſſchon Triumphes dem Stall zu. Franz mußte wo 7 zurück ſein. Richtig, da ſtand er ſchon. ſind ſie da?“ rief er 1 f 3 et g e e D „Nun, Franz— Der Reitknecht würgte an den Worten, ihm ein Kloß im Halſe. „Der Herr Graf Stolzenau laſſen ſagen, die Pferde nur auf direkten Wunſch Herrn See ausgebe, und daß ich zuerſt eine Beſchein— 1. f „Wa—as?!“ unterbrach ihn Eberhard, Hableich l, Sinnen vor Schreck und Zorn. Er war wi 3 Aber dem Knecht ſeine tiefe Demütig ö b% 5 genk Nei l iter gen ein f eite! „Gut!“ ſeine Stimme klang heiſer.„Das. 3 wird inden.“ 0 Van ging er ſtolz erhobenen Kopfes davon aun in ſeinem Zimmer, das er hinter ſich abſchlob/„ er in bittere, trotzige Tränen aus.„ Fortſetzung folgt.) Gedankenperlen. rl Freude fehlt nie, wo Arbeit, Ordnung und 1 . nah, imme f Ehrfurcht vor einem vorlauten Günſtling de 3 5 Die Menſchen haben in der Regel 5 G, Genius 972 Täter ra 8 5 viele Perſonen ermordet worden ſind. Ein dlkerung Menſch hat ſein Leben verwirkt. Die Be⸗ wollte ng von Haiger, die den Angeklagten lynchen 5 ift, ebenſo wie die geſamte Bevölkerung Deutech⸗ an Ir nicht damit einverſtanden, daß Angerſtein in um 3 kenhaus gebracht wird. Auge um Auge, Zahn 5 Cab. Des Volles Mein ang iſt, daß das Blut N t wondelen mit dem Blute des Verbrechers ge⸗ erde. Sie, meine Herren Geſchworenen, ſind olksrichter, und Sie müſſen genau prüſen, wel⸗ 55 der Angeklagte begangen hat und welche Pie Wauf beruht. Ich halte die Anklage in Bezug a Tötung der acht Perſonen vollſtändig aufrecht. lein hat ſie getötet mit Vorſatz und Ueberle⸗ Der Staatsanwalt läßt ſodann den Nachweis daß er die Taten mit abſoluter Ueberlegung 5 Der Angeklagte ſei ein ganz geriſſener Ver⸗ gt, er 15 genau weiß, um was es ſich dreht. Er K* itzt ügt aber ſo plump, daß man es ſoſort mer t. ſich durch ſein Lügnen in gewaltige Wider⸗ funde, Daß der Mörder mit voller Ueberlegung auslaufe, geht daraus hervor, daß er das Waſſerbaſſin Finmerm ließ, die einzelnen Perſonan in verſchiedenen ch deinſchlachle e und mit verſchiedenen Perſonen ei em Morde zu ihm kamen, in ſehr vernünfti⸗ 8 5 redete. Für uns iſt die Frage nun die, hat . Perſonen umgebracht? Und dieſe Frage 5 her hen. Aus allen dieſen Gründen beantrage e, 5 daß Angerſtein, der ſchlimmer als ein Tier wege* ein ganz gemeiner, verſtockler Verbrecher wird achtfacher Morde achtmal zum Tode verur⸗ lungen. Außerdem bean rage ich die üblichen Ne⸗ Ehre die Ausſtoßung aus dem Heere, den übli⸗ 5 kerluſt und die Einziehung der Mordwafſen. Nach S mal zum Tode verurteilt Vertreter der Rede des Anklage ertreters plädierten die einer ar des 1 dafür, den Maſſenmörder in 1 Ugsfunnde aanſialt unterzubringen. In ſpäter Nachmit⸗ Angerſtein wurde das Urteil gefällt: Der Angeklagte Mal 5 wird wegen Mordes in acht Fällen acht . werden Tode vecurteilt, die bürgerlichen Ehrenrech e „ im auf Lebenszeit aberkannt. Angeklagte hat das Urteil angenommen. te und er fr; 5 Sic ar at under g. en und das Geld zu ſeinem luxuriöſen verwendet. Die Frau leiſtete ſich für ihre e milie den Luxus von vier Dienſtboten und * Ründens am 15. Mai 1924 auch 2130 Mark von a isſtrageldern abgehoben. Kirchner wurde zu einer lt mae von 1 Jahr 6 Monaten bei einer Bewäh⸗ 9 ach verbüßten elf Monaten verurteilt. 1 85 Aus dem badiſch en Lande. unhehein, 13. Juli.(Pockengefahr in wid dem.) Vom badischen Mir iſter um des n⸗ een aufmerſam gemacht, daß von Keel 185 in Karlsruhe eingeſck leppt worden ſind. guch Jalb dringende Ce ahr, daß die Pocken hafte Enaunheim verſchleppt werden. Sobald oder Bache nungen un laren Charakters vorkom⸗ ein Al schenbildungen beobachtet werden, ſolcte Na Arzt zu Rate gezogen werde. 5 En üben, 13. Jui.(Fran zöſſche Schi⸗ dicht, Die Mannheimer„Liederhalle“ hatte die 9 onntag eine Dampferfahrt nach Oppenheim 1 worſtanden Nun traf eine Mitleilung des Ge⸗ e, d di ndes en, daß man den Ausflug aufgeben N en wi deranzo en die Land ung des Vereins nicht Ibdelaſſenen. Nur Einzelperſonen dürften das Ma* ee Wa 13. Juli.(Betriebstech⸗ 8 en Staats s stellung.) In Gegenwart des ba⸗ en du spräſidenten Dr. Hellpach wurde geſtern Buch den Mannheimer Bezirksverein deutſcher r AA 109 gehör Blitzgefahr. 0 e de den Glückskindern, die dauernd in der ich re eutſchen Lotterie ſpielen und namentlich 5 bete mäßig ein oder mehrere Loſe der Drei⸗ nberdem habe Sie ſind billig und ſchmutzen nicht. lun einen B. ich dabei das beſeligende Gefühl, daß ich id der Fauſtein zum Himmelsdom, zur Wiederher⸗ * reden dete Hohenwolkenburg, zur Errichtung der uſes et oder auch nur eines kleinſtädtiſchen mir beitrag. Das Gewinnen in der Lotterie jedes keine Rolle. Aber ich habe auch die große en um mal mit Spannung die Gewinnliſten durch⸗ aenene Aeſtzuſtellen, was ich ſchon im voraus wußte, Unt war, trammer 187 278 369 827 wieder unter den ttungen rotzdem„jedes zweite Los gewinnt“. Meine „einen Haupttreffer zu machen, ſind alſo von Aalen Aber einigermaßen erſtaunt war ich, chkeit lich einer meiner Freunde ſagte, die Wahr⸗ 8 der Lotterie zu gewinnen, ſei ſoundſoviel⸗ die, vom Blitz erſchlagen zu werden. Dar 0 zugrunde gen gen 0 Grö 8 1 190 Sachlage hat alſo mein Freund recht, wenn lend ſtehen. Lotteriegewinn in einem gewiſſen Ver⸗ dden don Das große Los kann von den Hundert⸗ n Spielern immer nur einer gewinnen, * dann der Glückspilz. Unter den Millionen inge 0 a u erſchlagen, aber trotzdem beſteht die Blitzgefahr, Ingenteure die Wanderausſtellung für Betriebstechnik und Betriebswiſſenſchaft im Roſengarten eröffnet. Mit der Wanderausſtellung iſt eine Ausſtellung der Mann⸗ heimer Induſtrie verbunden. Mannheim, 13. Juli.(Wer haftet für die Garderobe?) Einem Abonnenten einer Parterreloge des Na ionaltheaters war während der Vorſtellung Hut und Mantel, die er vor der Loge ab⸗ gelegt hatte, abhanden gekommen. Er verklagte die Stadt Mannheim auf Erſatz, nachdem dieſe ihre Erſatz⸗ pflicht beſtritten hatte. Das Amtsgericht Mannheim hat dem Anſpruch des Klägers ſta tgegeben. In der Begründung des Urteils führte das Amtsgericht u. a. aus: Es handelt ſich bei den Beſuchern des Theaters um den Abſchluß eines Werkvertrages, bei welchem die Beſonderheit beſteht, daß jeder Beſucher aus Gründen der Ordnung, Sauberkeit und des guten Ausſehens des Zuſchauerraums genötigt wird, Hut und Mantel im Gange abzulegen, um ſich ſomit jeglicher eigenen Obhut über dieſe Gegenſtände für die Dauer der Vor⸗ ſtellung zu begeben. Dieſe Nötigung bringe es mit ſich, daß die Unternehmerin als ſchlechthin haftbar für die abgelegten Gegenſtände behandelt werden muß. Ge⸗ gen dieſes Urteil halte das Nationaltheater Berufung an das Landgericht Mannheim eingelegt, das ſich der Entſcheidung des Amtsgerichts anſchloß und die Beru⸗ fung zurückwies. Gegen dieſe Entſche dung iſt ene weitere Berufung nicht zuläſſig, weil es ſich um ein Streitobjekt unter 500 Mark Wert handelt. Heidelberg, 13. Jui.(Leichenfund bei der Molkenkur.) Geſtern früh wurde in der Nähe der Molkenkur, unmittelbar neben der ſogenann⸗ ten„Himmelsleiter“ an einer jungen Buche ſchwebend die Leiche eines jungen Mannes gefunden, welchem die Hände auf dem Rücken zuſammengebunden waren. Auf Grund der an Ort und Stelle gemachten Feſtſtellungen ergab ſich, daß ſich der junge Mann ſelbſt erhͤngt hat. Nach der Ermittelungen handelt es ſich um einen 16 jährigen Lehrling aus Karlsruhe, der ſich aus Furcht vor Strafe von zu Hauſe entfernt hatte. Karlsruhe, 13. Juli.(Anzeigen von Kraftfahrern.) In den letzten beiden Tagen mußten 123 Führer von Perſonenkraftwagen bezw. Motorradfahrer wegen Uebertretung der Beſtimmungen des Kraftfahrzeuggeſetzes zur Anzeige gebracht werden. Die Uebertretungen wurden faſt durchweg auf dem Wege nach dem Schückenhaus dadurch begangen, daß die vorgeſchriebene Höchſtfahrtgeſchwindigkeit von 30 Kilometer überſchritten wurde, die Fahrzeuge Lezw. Kennzeichen nicht genügend beleuchtet, ferner Scheinwer⸗ fer nicht abgeblendet oder Auspuffkfappen geöffnet wa⸗ ren bezw. unvorſchrifſtsmäßige Warnungszeichen abgege⸗ ben wurden. Pforzheim, 13. Juli.(Zurücknahme der Kündigung in der Schmuckwarenind u⸗ ſtrie.) Die Mitgliederverſammlung des Arbeitgeber⸗ verbandes ür Pforzheim und Umgebung hat einſtim⸗ mig die Zurücknahme der ausgeſprochenen Geſamtkün⸗ digung beſchloſſen, nachdem durch die Nichterklärung der Verbindlichkeit des Schiedsſpruches vom 22. Juni Vorausſetzung und Grund der Kündigung hinfällig ge⸗ worden waren. Die Arbeiterſchaft hat deſchloſſen, die Arbeit nicht aufzunehmen. Baden⸗Baden, 13. Juli.(Lom Pferd er⸗ ſchlagen.) Der 7jährige Sohn eines Fuhrunter⸗ nehmers in Geroldsau wurde von einem ausſchlagen⸗ den Pferd an den Kopf getroffen und ſo ſchwer ver⸗ letzt, daß er kurz darauf im Krankenhaus ſtarb. Freiburg, 11. Juli.(Ba diſcher Mieter⸗ tag.) Der vierte badiſche Mietertag wird am 18. u. 19. Juli in Freiburg abgehalten. Samstag abend mit einer Begrüßung der auswärtigen Gäſte. Am Sonntag vormittag findet in der Harms⸗ nie eine öffen liche Vertreterverſammlung ſtatt und im Anſchluß daran wird dann eine geſch oſſene Vertreter⸗ nerſammlung abgehalten werden. 5 Eſchelbronn, 11. Juli.(Meſſerſtecherei.) Ohne jede Veranlaſſung ſtach ein betrunkener Dienſt⸗ knecht einen hieſigen Bauernburſchen, der ihn nach Hauſe brachte, in den Rücken. Das Meſſer drang 10 Zentimeter tief ein. Die Klinge brach ab und blieb ſtecken. Der Verletzte wurde nach He delberg in das Spital gebracht. Der Titer, der ſofort verhaftet wurde, kam in das Amtsgerichtsge⸗ängnis Neckarbiſchofsheim. — Dem Ha ſierer Berg wurde aus einem anderen An⸗ 15 mit einer Hacke das ene Ohre vom Kopfe geſchla⸗ gen. vöft Menſchen wird ebenſo für ſelten einer vom 1 wenn nun gerade ich, der ausſichtsloſe Lotterieſpieler, dieſer eine bin. l So ſegensreich die gewaltigen Gewittererſcheinungen im Haushalt der Natur auch wirken, insbeſondere durch ihre reichlichen und im Sommer oft doppelt erwünſchten Niederſchläge, ſo unangenehm werden ſie doch meiſt von nervöſen Leuten empfunden, beſonders auch von ſolchen, die ſich während der warmen Sommertage irgendwohin ins Freie hinauslocken laſſen und plötzlich durchtpeicht werden und irgendwo einen unfreiwilligen, mehr oder weniger unangenehmen Anterſchlupf ſuchen müſſen. Wet⸗ terkundige ſind lebhaft darauf bedacht, das Herannahen von Gewittern vorher zu erkennen. Die drückende Ge⸗ witterſchwüle, die, meiſt mit Windſtille verbunden, ein⸗ tritt, hat jeder ſchon oftmals empfunden. Aber aus der Schwüle und Windſtille allein kann man noch keine ſiche⸗ ren Schlüſſe auf das Herannahen eines Gewitters ziehen. Viele Leute ſpüren es auch bekanntlich an allerlei rheu⸗ matiſchen Schmerzen und anderen Empfindungen an ihrem Körper ſchon lange vorher, wenn„ein Gewitter in der Luft liegt“. Sichere Vorzeichen für das Herannahen eines Gewitters aber gibt es ebenſo wenig wie für die Bürgſchaft, einen Haupttreffer in der Lotterie zu gewinnen.„ Mag nun die Blitzgefahr für den einzelnen nicht allzu groß ſein, ſo tut man doch gut, um ſie noch weiter zu ver⸗ kingern, einige Vorſichtsmaßregeln zu beachten. Nament⸗ lich hüte man ſich, während eines Gewitters mit ſeinem Körper eine unvollſtändige elektriſche Leitung zu vervoll⸗ ſtändigen und auf einer größeren Ebene der einzig her⸗ vorragende Gegenſtand zu ſein. Daher lege man ſich bei einem Gewitter auf freiem Felde nieder, und im Wald und in den Ortſchaften vermeide man es, ſich nahe an hohe Bäume oder Häuſer zu ſtellen, weil der menſchliche Körper als guter Elektrizitätsleiter vom Blitz bevor⸗ zugt wird.„ß‚n)⁵ ů ͤ B 2 Mord.) Er beginnt am — Aus der Pfalz. Ludwigshafen, 13. Juli.(2. Pfälziſches Kreisturnfeſt.) Ueber 10 000 Turner werden ſich am kommenden Samstag, Sonntag und Montag hier zuſammenſinden, um im edlen Wettſtreit um die Palme des Sieges ſich den ſchlichten Eichenkranz zu er⸗ werben. Was iſt da natürlicher, als daß bei einem ſolchen Feſt der Maſſen wieder erneut der Geiſt Mei⸗ ſter Jahns in den Vordergrund rückt mit dem Gelöb⸗ nis, es ihm gleich zu tun und ſein großes Lebenswerk immer mehr in den Herzen der jungen Generation zu vertiefen und zu verſtärken. Es erklang deshalb auch wie ein einmütiger und geſchloſſener Wunſch bei den beiden Banketten, die an den Feſttagen ſtattfinden, Altvater Jahn, den Schöpfer der deutſchen Turnkunſt und Verkünder des deutſchen Volkstums, durch ein Feſtſpiel beſonders zu ehren und zu feiern. Um nun auch der hieſigen Bevölkerung, der Turnerſchaft und der reiferen Jugend dieſes Feſtſpiel vor Augen zu führen, fand bereits am Samstag abend im Rahmen eines Feſtabends im Jahnſaal zu Frieſenheim die Erſtaufführung ſtatt. 5 Kaiſerslautern, 13. Juli.(Folgen der Frankeninflation.) Aus den elſaß⸗lothrin⸗ ger Werken iſt in den letzten Wochen ein großer Rück⸗ ſtrom von Hütten⸗ und Grubenarbeitern derſSüd⸗ u. Weſtpfalz zu beobachten. Die Gründe hierfür liegen hauptſächlich in der durch den derzeitigen Tiefſtand des Frankens unzureichendegewordenen Entlohnung. Die zurückgekehrten Arbeiter, die auf Grund ihrer Beſchäf⸗ tigung im Ausland von der Aufnahme in die Erwerbs⸗ loſenfürſorge ausgeſchloſſen ſind, drängen ſich in die pfälziſchen Städte und belaſten damit den ohnedies un⸗ günſtigen Arbeitsmarkt. Das Bezirksamt Kaiſerslau⸗ tern hat ſich deshalb laut„Volksbote“ mit den maß⸗ gebenden Stellen in Verbindung geſetzt um eine Aen⸗ derung der Aufnahmebedingungen für die in den ehe⸗ maligen Reichslanden Elſaß⸗Lothringen beſchäftigt ge⸗ weſenen Arbeiter in die Erwerbsloſenfürſorge herbei⸗ zuführen und dadurch den ſtädtiſchen ortsanſäſſigen Ar⸗ 8 eine zur Zeit unerträgliche Konkurrenz fernzu⸗ alten. 5 f Kaiſerslautern, 13. Juli.(Der ani e Schatzſchwindel taucht 0 e e hieſiger Einwohner erhielt dieſer Tage ein Schreiben, in welchem der aus Vorkriegszeiten bekannte„gefan⸗ gene“ Hauptmann mitteilt, daß er vor ſeiner Verhaf⸗ tung und auf der Flucht in Deutſchland in Kaiſers⸗ lautern 180 000 Schweizer Franken verborgen habe u. um eine Ueberſendung der Reiſekoſten an ſeine Toch⸗ ter und ſeinen alten vertrauten Diener bittet, damit er das Geld erheben kann. Dem Ueberſender ver⸗ ſpricht er den dritten Teil der Summe. Es kann gar⸗ nicht genug vor einer etwaigen Einlaſſung auf der⸗ orttos Argebote gewarnt werden. 1 Aus Nah und Fern. Wiesbaden, 13. Jull.(Zuchthaus für einen Briefmarder.) Der Poſtſchaffner Kör⸗ ner, der ſeit November Brie e, die ihm Geld und Wert⸗ ſachen zu enthalten ſchienen, auf dem Poſtamt entwen⸗ dete, erhielt nach 8 349 des Str. G. B. zwei Jahre Zuchthaus und 200 Mark Geldſtrafe; auch die bürger⸗ lichen Ehrenrechte wurden ihm für drei Jahre aber⸗ kannt. Er gab zu, wöchentlich zwei Mal Briefe ent⸗ wendet zu haben, die ihm Beträge bis zu 120 Mark einbrachten. 5 f Dortmund, 13. Juli.(Ein rätſelhafter In Dortmund wurde eine Untermieterin, die Witwe Kubrath, in ihrer Wohnung ermordet auf⸗ gefunden. Die ſofort benachrichtigte Mordkommiſſion iſt noch mit der Unterſuchung des Falles beſchäftigt. Bisher konnten folgende Einzelheiten in Erfahrung ge⸗ bracht werden: Wohnungsinhaber iſt der Poliziſt Zieg⸗ ler, der während der Abweſenheit ſeiner Frau die Wohnung der Frau Kubrath und deren Tochter unter⸗ vermietet hat. Als die Tochter der Frau Kubrath nach mehrtägiger Abweſenheit zurückkam, fand ſie die Tür verſchloſſen und aus dem Zimmer kam ein eigenartiger Geruch. Die Türen wurden gewaltſam geöffnet. Man fand die ſchon in Verwefſung übergegangene Leiche. Der Poliziſt iſt flüchtig. Der Grund zu der Tat iſt in völliges Dunkel gehüllt. 5 Berlin, 13. Juli.(Wider Willen be⸗ gna digt.) Der Mörder des Brieſmarkenhändlers Hamburger, der vom Schwurgericht zum Tode verur⸗ teilt worden war, iſt zu lebenslänglichem Zuchthaus begnadigt worden. Als ihm davon Mittei tung gemacht wurde, erklärte er:„Ich nehme die Begnadigung nicht an und will uner allen Umſtänden geköpft werden, ich habe über mich ſelbſt zu beſtimmen!“ Dieſer Ein⸗ ſpruch bleibt wirkungslos, da die Begnadigung einen ſtaatsrechtlichen Hoheitsakt darſtellt. 5 Krefeld, 13. Juli.(Vor den Augen der Mutter zu Tode geſtürzt.) Eine junge Frau ging zur Feier einer goldenen Hochzeit und ließ ihr lleines Söhnchen im Alter von zwei Jahren allein zu Haufe zurück. Als der Kleine die Muſik hörte, die zufällig an dem Hauſe vorüberzog, öffneſe er das Fen⸗ ſter und ſtürzte vor den Augen der Mutter auf die Straße. Der Tod trat infolge der ſchweren inneren Verletzungen ſofort ein. Elbing, 13. Juli..(Dreifaches Todes ⸗ urteil.) In dem Mordprozeß gegen den Landarbei⸗ ter Gorski, die Ehefrau Plötz ſowie deren Sohn Erich Muth, welche am 8. Februar in einem Dorfe bei Deutſch⸗Eylau vorſätzlich und mit Bedacht den Rentier Plötz ermordet haben, wurde vor dem Schwurgericht in Elbing nach 14ſtündiger Verhandlung das Todesur teil gegen alle drei Angeklaaten verkündet. f Efringen, 13. Juli.(Hundetollwut.) Hier iſt ein neuer Tollwutanfall vorgekommen. Ein in den letzten Tagen ſchon tollwutverdächtiger Hund riß plötzlich aus und biß blindlen s auf alles ein, was ſich ihm entgegenſtellte. U. a. wurden ſechs weitere Hunde von ihm gebiſſen. Sowohl der to lwütige Hund wie die von ihm gebiſſenen Hunde wurden getötet. Villigheim, 13. Juli.(Der Kirchendieb⸗ ſt ah! äufgeklärt) Wie er nnerlich, wurden aus der hieſigen katholiſchen Kirche fünf wertvolle Apoſtelfiguren entwendet. Wie ſich jetzt herausgeſtellt hat, iſt ein Maler, der ſich hier längere Zeit aufgehal⸗ ten hatte, der Täter. Er hatte die Figuren nach Günz⸗ burg verbracht, wo er auch verhaftet werden konnte. fie 0 in das Mosbacher Amtsgefänanis einge⸗ iefert. N 2 Kleine Chronik. A Eine Ausſtellung in Amſterdam. Zur Erinnerung der erſtmaligen geſchichtlichen Erwähnung der Stadt, Am⸗ ſterdam vor 650 Jahren wurde am 4. Juli eine umfaſſende hiſtoriſche Ausſtellung im Rijksmuſeum eröffnet, die unter anderem eine reiche Sammlung Rembrandtſcher Bilder Ar Grauſamer Selbſtmord. Auf eine ſchreckliche Art hat ſich ein Hoteldirektor aus Lugano namens Hugo Kirchner in Wien das Leben genommen. Er war als ſchwer rücken⸗ markleidend in einem Wiener Sanatorium in Pflege und hat ſich, als ſich die Krankenſchweſter einige Minuten ent⸗ fernte, mit dem Raſiermeſſer, anſcheinend in einem Anfall von Raſerei, nicht weniger als 23 ſchwere Schnittwunden am ganzen Körper beigebracht. Als die Schweſter zurück⸗ kehrte, fand ſie ihn bewußtlos in einer großen Blutlache liegend vor. Wenige Stunden nachher war der Unglückliche ſeinen Verletzungen erlegen. AF Der 700. Todestag des Heiligen Franziskus. Auf Antrag des italieniſchen Miniſterpräſidenten hat der Mini⸗ ſterrat einen Geſetzesvorſchlag angenommen, nach dem der 4. Oktober 1926, der 700. Jahrestag des Todes des Heiligen Franziskus von Aſſiſi, als Nationalfeiertag erklärt wird. A Das Doktordiplom für einen Verhungerten. Die Univerſität in Philadelphia hat das Doktordiplom nach⸗ träglich dem ſchwediſchen Studenten H. Oscar Ackerſtrom verliehen, der in einem Philadelphaer Krankenhauſe an Unterernährung einige Wochen vorher verſtorben war. Der junge ſchwediſche Student mußte hart arbeiten, um ſich das Geld für ſein Studium zu verdienen. Zum mindeſten be⸗ rührt es wohl etwas ſeltſam, wenn die natonalökonomiſche Fakultät dieſer Univerſität jetzt dem Studenten nachträg⸗ lich den ökonomiſchen Doktor verleiht. Ar Der Mörder auf Urlaub. Harry Thaw, der ameri⸗ kaniſche Millionär, deſſen Mordprozeß vor einigen Jahren die Oeffentlichkeit ſtark beſchäftigte, wartet noch immer auf die Entſcheidung des Oberſten Gerichtshofes, daß er den Mord an ſeinem Nebenbuhler Standford White im Zuſtand geiſtiger Verwirrung verübt hatte. In der Zwiſchenzeit iſt es ihm gelungen, von der Sanatoriumsverwaltung einen Urlaub zu bekommen, den er in Begleitung ſeiner Wärter in den Vergnügungsſtätten am Newyorker Broadway ver⸗ brachte. Er beſuchte alle die Kabaretts, in denen er früher Stammgaſt war, und wurde überall ſtürmiſch begrüßt. A Eine moderne Odyſſee. Der Dampfer„Porthos“, vom fernen Oſten nach Marſeille unterwegs, ſetzte 450 ruſſiſche Flüchtlinge in dem Hafen von Spalaka an der dalmatini⸗ ſchen Küſte ab. Dieſe Ruſſen waren früher Schüler der Kadettenanſtalt in Petersburg. Hinter ihnen liegt eine Irrfahrt von ſieben Jahren. 1917 flohen ſie vor den Bol⸗ ſchewiſten durch Rußland nach Sibirien. 1920 ergriffen ſie abermals vor den Bolſchewiſten die Flucht, verließen Wla⸗ diwoſtock und nahmen auf einer Inſel Zuflucht, die damals von den Japanern beſetzt war. Im Oktober vorigen Jah⸗ res räumten die Japaner die Inſel, und nun mußten die 450 ehemaligen Kadetten abermals den Bolſchewiſten das Feld räumen. Sie ſchlugen ſich nach Schanghai durch. An⸗ terwegs verdienten ſie ihren Lebensunterhalt durch die Veranſtaltung von Konzerten. Nach langen Verhandlun⸗ gen fand ſich ſchließlich die jugoſlawiſche Regierung bereit, den Kadetten eine Zuflucht zu gewähren, ſo daß ſie jetzt an einem ſtändigen Wohnſitz leben können. 27 Schneeballſchlachten im Seebade. In den Seebädern der mexikaniſchen Weſtküſte iſt ein neuer Sport aufgekom⸗ men, die Schneeballſchlacht am Strande. Von geſchäfts⸗ tüchtigen Unternehmern wird aus dem hohen Norden der Schnee in beſonderen Kühlwaggons nach der Weſtküſte ge⸗ bracht und dort in Blöcken verkauft. Die Liebhaber dieſes Sports, die in Badekoſtümen dieſe Schneeballſchlachten ver⸗ anſtalten, rühmen beſonders die anregende Wirkung der Schneebälle auf erholungsbedürftige Nerven. 4 Sir Ignace Jan Paoerewski. Der König von Eng⸗ lund hat den Klaviervirtuoſen Paderewski im VBuckingham⸗ palaſt empfangen und ihm dort das Großkreuz des Ordens vom britiſchen Reich überreicht. Paderewski iſt dadurch Ritter geworden und wird in England fortan Sir Ignace Jan Paderewski heißen. Die Auszeichnung iſt aus Dank⸗ barkeit für die fünf Konzerte verliehen worden, die Pade⸗ rewski kürzlich zugunſten des Fonds ausgedienter Sol⸗ daten gab. a Lokales und Allgemeines. — Fahrräder auf der Eiſenbahn. Die Abfertigung der Fahrräder auf der Eiſenbahn geſchieht, ſofern das Rad nicht als Gepäckgut aufgegeben wird, dadurch, daß dem Beſitzer eine Fahrradkarte ausgehändigt wird. Dieſe beſteht aus 2 Teilen, welche dieſelbe Nummer tragen. Die eine Hälfte wird am Nad befeſtigt, die andere behält der Beſitzer des Rades. Es iſt nun faſt allgemein die Meinung ver⸗ breitet, der Beſitzer hätte nun ſeine Pflicht getan und eine Garantie für die Rückgabe des Rades aus dem Packwagen, wenn er im Beſitz des Kartenabſchnittes ſei. Dem iſt jedoch nicht ſo, denn die Vorſchriften verlangen, daß die Abgabe des Nädes in den Packwagen vom Eiſenbahnperſonal quittiert werden muß. Erſt dann tritt die Haftung der Bahn in Kraft. Es wird auf dieſe Vorſchrift erneut hin⸗ gewieſen, da verſchiedene Prozeſſe in der jüngſten Zeit durch Außerachtlaſſen der beſtehenden Vorſchrift zu Gunſten der Bahn entſchieden worden ſind. — Schulausflüge für Dienſtgeſchäfte. Wie wir hören, iſt eine Aenderung der Neiſekoſtenverordnung vom 24. Mai 1922 dahingehend geplant, daß fortab auch Schulausflüge als Dienſtgeſchäfte zu betrachten ſind. Ausflüge von nicht mehr als drei Stunden gelten als Dienſtreiſen nach nahe⸗ gelegenen Orten; für ſolche Ausflüge ſollen Tagegelder nicht vergütet werden. Der einen ſolchen Ausflug leitende Lehrer hat lediglich Anſpruch auf Erſatz ſeiner Fahrtaus⸗ lagen. Bei Schulausflügen von mehr als drei Stunden Dauer werden Tagegelder für höchſtens einen vollen Tag gewährt; Uebernachtungsgebühren werden nicht vergütet. — Falſche Nentenbankſcheine zu 5 Rentenmark. Nach iner Mitteilung der Deutſchen Rentenbank ſind von den Rentenbankſcheinen zu 5 Rentenmark Falſchſtücke aufge⸗ aucht, deren Merkmale folgende ſind: Papier⸗ und Waſſer⸗ jeichen: Gewöhnliches, minderwertiges Papier von glänzen⸗ dem Ausſehen. Das Waſſerzeichen iſt auf der Rückſeite durch Schabung nachgeahmt. Stoffauflauf und Faſern: Der Stoffauflauf auf dem rechten Teile der Vorderſeite iſt durch Uebertünchen mit einem gelblichen Klebemittel vor⸗ zetäuſcht, worauf die Faſern eingeſtreut ſind. Vorderſeite: Ein den echten Scheinen ſehr ungenau nachgebildetes Unter⸗ grundmuſter. An Stelle der bei den echten Scheinen ſich kreuzenden Wellenlinien zeigt das Falſchſtück nur die von oben rechts nach unten links laufenden Linien deutlich; die in der entgegengeſetzten Richtung laufenden Linien ſind da⸗ gegen nur ſchwach erkennbar. Bei der Beſchriftung fallen beſonders die unregelmäßig gezeichneten Buchſtaben auf, auch die Einfaſſung und Anterſchriften ſind unklar und verſchmiert. Rückſeite: Die Rückſeite zeigt ein ſehr unſau⸗ beres und verſchwommenes Bild. Im Worte„Zuchthaus“ ſteht ſtatt des„u“ ein„n“. — Gerichtsſerien. Mit dem 15. Juli nehmen die Ge⸗ richtsferien ihren Anfang und endigen mit dem 15. Septem⸗ ber. Während dieſer Zeit werden die Geſchäfte bei Gericht unverändert weitergeführt, nur die Verhandlungen in Zivilſtreitigkeiten erleiden für dieſe Zeit eine Unter⸗ brechung. Hier bilden die Prozeſſe wegen Meſſe⸗ und Marktſachen, Miet⸗ und Lohnſtreitigkeiten, Alimentationen, Scheck⸗ und Wechſelſachen eine Ausnahme. Prozeſſe dieſer Art kommen auch während der Ferien zur Verhandlung. Weiter können auch gewöhnliche Prozeſſe dringender Natur vor den Amtsgerichten auf Antrag als Ferienſachen be⸗ zeichnet und verhandelt werden. Sitzungen in Zivilſachen finden während dieſer Zeit nur in beſchränkter Anzahl ſtatt. — Ein Aufruf an Kinderloſe. Das Deutſche Rote Kreuz erläßt einen Aufruf an kinderloſe Ehepaare, in dem es heißt:„Auch Ihr, denen die Natur das Glück eines eigenen Kindes verſagte, könnt dieſer Freude teilhaftig werden. Steht nicht entſagend beiſeite, wenn Ihr in Eurem Kreiſe Elternglück beobachtet. Befriedigt Eure unerfüllte Eltern⸗ ſehnſucht und nehmt ein heimatloſes Kind in Euer Haus, an Euer Herz! Sein Aufblühen und ſeine Entwicklung, das ſprühende Leben, daß es in Euer einſames Haus bringt, werden Euch Eure Opfer lohnen!“ Das Deutſche Rote Kreuz, Berlin W. 10, Corneliusſtraße 4 b(Adoptionsſtelle) iſt gern bereit, Kinder aus ganz Deutſchland nachzuweiſen und den Adoptiveltern auch ſpäterhin mit Rat und Tat zur Seite zu ſtehen. 5 glvesheim. Herrn Pfarrer Müller hier wurde die Pfarrei Roth übertragen. Am 23. Juli ſcheidet del ſelbe von der hieſigen kathol. Gemeinde. 1 Das Sommerfeſt des Geſangvereins„Aurel Ilvesheim nahm, begünſtigt durch das ſchöne Wetten einen glatten Verlauf. Am Sonntag Nachmittag began ein richtiges Feſttreiben, abwechſelnd mit Geſängen de verſchiedenen Geſangvereine und Muſikſtücke. Die ſchönel Preiſe gaben Anlaß zu reger Beteiligung beim Kegeln Schießen und Ballwerfen. Am Montag Nachmiten war Volksbeluſtigung und abends Feuerwerk. Die 1 anſtaltung erfreute ſich nicht nur von Seiten der Jlos heimer Bevölkerung eines regen Beſuches, ſondern 15 auch außer den teilnehmenden Vereinen von auswär ien Gäſten zahlreich beſucht. Das Feſt kann in allen Teil als wohlgelungen bezeichnet werden. — Liebesgabenſendungen. Die Beſtimmung, dab Liebesgabenpakete aus dem Auslande, die von der f. verwaltung als ſolche anerkannt und zollfrei geld ſt werden, die Verzollungspoſtgebühr nicht zu erheben i mit Wirkung vom 1. Juli an aufgehoben worden. „Spiel und Sport. * Nordlandreiſe deutſcher Schwimmer. Der Deuce Schwimmverband entſendet in der zweiten Julihälſte a Mannſchaft, beſtehend aus vier Damen und drei He nach Schweden und Dänemark. Die Deutſchen werden. 18. Juli in Malmö, am 19. Juli in Kopenhagen, 4 tel. Juli in Aarhus und am 22. Juli in Randers äntre 1 An der Expedition nehmen die Damen Murray, h (Leipzig), Lehmann(Dresden), Rehborn(Bochum) 10 die Herten Berges(Darmſtadt), Voddien Hades Luber(Berlin) unter Führung des Verbandsſchw' warts Binner(Breslau) teil. 85 Volfswirtſchaft. 4 * Mannheimer Produttenbörſe gerezgt durch die weſentlich erhöhten Kurſe von hee amerikaniſchen wie auch Liverpooler Börſen verle der Markt in feſter Hallung. Doch weren die wehe zurückhaltend. Man nannte gegen 12,30 Uhr:. inl. ohne Angebot, ausl. 2877 bis 30/½, Roggen ohne Angebot, ausl. 23 bis 23 /, Braugerſte ohne g gebot, Futtergerſte 217 bis 2175, Hater inl. ohne gebot, ausl. 200% bis 22%, Mats mi Sad 27 22, Weizenmehl Baſis 0 Auguſt 38, Auguſt⸗Sepl„ 37, Brotmehl Auguſt 29, Auguſt⸗September treber Roggenmehl 32 bis 33, Weizenkleie 127, Bier te 16% bis 164. Alles per 100 Kilogramm ba Mannheim in Reichsmark. 111 * Mannheimer Schlachtvieh mac Dem heutigen Viehmarkt waren 9 266 Sch 144 Bullen, 605 Kühe und Rinder, 593 Külben g Schafe, 1930 Schweine, 227 Arbeitspferde, 55 Schel pferde. Per 50 Kilogramm Lebendgewicht bezahlt Ochſen 24 bis 60, Bullen 39 bis 54, bis 61, Kälber 52 bis 75, Schafe 28 bes 38,. ne 70 bis 86, Arbeitspferde 800 bis 2000, pferde 60 bis 120 Mark. Marktverlauf: mit vieh ruhig, Ueberſtand, mit Kälbern ruhig, geräumt, mit Schweinen mitlelmäßig, geräumt, Pferden mittelmäßia. 5 Bekanntmachungen der Gemeinde Seckenheim. Die nächſte Mütterberatungs ſtunde findet am Dienstag, den 14. Juli, nachmittags von 2-3 Uhr im Rathaus ſtatt. Seckenheim, den 14. Juli 1925. Der Bürgermeiſter: leh empfehle mein Lager in: Zürſion, Seſon, Pinseln. öelſen, Felſonnulber. pußlͤthern. Waſchleinen, filummern. genommen. Sammel⸗Anzeiger nur für Mitglieder der Landwirtſchaftl. Ein⸗ und Verkaufs⸗Genoſſenſchaft. Im Lager vorrätig: Düngermittel, Futtermittel, Sämereien, Rübſamen, Senf, Wicken. Flachs. Zu empfehlen: Limburger⸗Käſe, Zucker. Beſtellungen auf Pfälzer 23er Haus⸗ trunk werden im Lager bis Donnerstag entgegengenommen. Eintreffend ein Waggon RNuhrnuß J. Oruſchkohlen ab Bahn p. Ztr. 1.65 Mk. Beſtellungen werden im Lager entgegen⸗ Zu verkaufen: 1 Nähmaſchine 3 Tonſtänder 1 Veilſtelle m. Rost 1 Qſch u. Verſchied. F. Brückmann Dammſttaße 5. Prima Pfälzer von Heinrieh Löcher, Weinhandlg. Empfehle prima pfälzer Weine Bestellungen nimmt jederzeit entgegen „ m a0 Bergzabern. 5 N empfte in jeder Preislage. Früh kartoffeln per Pfd. 8 Pfg. Der Vorſtand. zu verkaufen. Nlelderoügeln. Vadnanſen. Uurporlagen, Connichglonfern ua. Ludwig Gilmer, Hauptstraße 90 Il. Stock. Elgene Bürstenbinderel. Fußball⸗Vereinigung 98 Seckenheim E. B. Heute Abend 9 Ahr Dorſtaunds⸗ziung Martha Vollmer Friedrichſtraße 14. Iwlobeln Und öalat-Jurgen 2 5 im Lokal. 5 zur ner Ichmoing 5 Sache bittet um. 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