25. Jahrgang —— danse: Für den Monat Juli 1.40 Goldmk, fret ins Retla⸗ Anzeigenpreis: Die einſpalt. Petitzeile 15 Goldpfg. Beilagen! 60 Goldpfg. Bei Wiederholung Rabatt. dagen: Illuſtriertes Unterhaltungsblatt(wöchentlich). — Tages- und Anzeig für deckenheim und Umgebung Donnerstag, 16. Juli 1925 Bote enblatt No. 163 Erſcheinungszeit: Täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und geſetzlichen Feiertage. Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle Hildaſtraße 68 oder durch unſere Träger. Fernſprecher Nr. 16.— Poſtſcheckkonto 78439 Karlsruhe Völkerbundseintritt vor oder lach der Kölner Räumung. (80 Ein Verſuchsballon? um unſerem Berliner Mitarbeiter.) der„Wieſgen diplomatiſchen Kreiſen findet ein Artikel des Einte tem in ſter Gazette“, der ſich mit der Frage diele Be kitts Deutſchlands in den Völkerbund beſchaͤftigt, deutſchl achtung. Das Blatt behauptet, daß in der Haltung tige Aennds gegenüber dem Völkerbund eine gewiſſe wich⸗ auſcheine erung eingetreten ſei, da man in Deutſchland Deuſſhland immer mehr erkenne, wie vorteilhaft es für kuktetenand wäre, möglicht raſch in den Völkerbund ein⸗ man und ſich ſo eine Plattform zu ſchaffen, von der Auzeoſer; als bisher die wichtigſten Fragen der deut⸗ ölk enpolitik vertreten könne. Deutſchland könne ſich n kbundrat beſſer bemerkbar machen als wenn es der tehe, es könne ſeine Beſchwerden in der Völker⸗ mlammlung bekannt geben und dadurch ein geeig⸗ auf die nttel erhalten, die öffentliche Meinung Europas Wbeinlanderwaltung des Saargebietes und des beſetzten er Lage is hinzuweiſen. Endlich würde„Deutſchland in erung in ſein, gegen irgendwelche unvernünftige Verzö⸗ legung deder Räumung Kölns auf Grund unfafrer Aus⸗ egen“ or n Berufung einzu⸗ deeutſchlaß deſtminſter Gazette“ glaubt ſchließlich, daß man eutſt e Ne nur„ermutigen müſſe“, dann würde die nahe gierung die Gelegenheit zum Völkerbundseintritt warten“ lich benutzen,„ohne auf die Räumung Kölns zu Sowe; gahetteeit die Grundzüge des Artikels der„Weſtminſter ſuslen 4 der, wie man in gutunterrichteten deutſchen irie rtinmt, direkt vom Foreign Office in⸗ Lag zw t iſt. Der Hauptnachdruck der Ausführungen Aterbreifelolls in den Sätzen, in denen die Frage des de in Poe mit der Frage der Räumung der Kölner and gut erbindung gebracht wird. England redet Deutſch⸗ fand zu zu, doch ja bald um ſeine Zulaſſung in den Völker⸗ 0 erſuchen und nicht erſt abzuwarten, bis die Rhein⸗ win e and fäumt iſt. Das Blatt ſtellt gewiſſermaßen an hall es d die Frage, ob es auf dieſe Vorſchläge eingehen at zum erwartet von Deutſchland alſo eine Anwort oder a mindeſten die Abſicht, die Diskussion über das intikel deoblem neu aufzurollen. Es handelt ſich bei dem 90 der Danach um ein preſſepolitiſches Manöver, das man derſuch d plomatenſprache einen„ballon d'essay“, einen ö etrachtetallon nennt. Als ſolcher wird er auch in Berlin gelen muß zun a 33 n dauß zunächſt wohl bezweifelt werden, daß die offi⸗ n er Galen Etellen 15 die Anregungen der„Weſt⸗ Nnaatte dan daten dle Frage doch nicht zu beantworten. Aller⸗ 0 die n Bli ö. 5 Ei en ck etwas Beſtechendes, und in der Tat wird 3 Fatriſliſche Auffaffung 5 1 Vorteilen eines ſofortigen Neiſtts D Fallen de eutſchl n machen ſehr ſtarke politiſche Kräfte durchaus ande areas, daß die bie These„Erst einmal eintreten, Diglichen ſich alles weitere finden“ als einen ganz un⸗ bee icht ptimismus anſehen und deshalb ablehnen. gusthaupt ung will den Völkerbundseintritt— wenn ſie Unzen ernſtlich die Abſicht hat, einzutreten— von einer d. auge ihe von Bedingungen abhängig machen, n ering don der a Kölner Zone. U in den nur an die bekannten Richtlinien der De enen es wörtlich heißt: vor der Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund iſt tionsgeh Räumung nicht nur der Ruhr⸗ und des Sank⸗ undenkies, ſondern auch der erſten Rheinlandzone deoblem dar. Er ſetzt Einigung über das Sicherheits⸗ er Pil Ausſchaltung der für Deutſchland im Artikel 16 5 beſonderen Gefahren, ſowie Feſthaltung der ore deutſchen Memorandmus über den Völ⸗ 0 us.“ N Wand alſo die Räumung Kölns, die der Artikel der bu ine 91 Gazette“ als eine beſondere Belohnung und anger f legendakerbundeſatzungen— Völkerbundsſanktionen— and verſpri Je des Eintritts Deutſchlands in den Völker⸗ ſaacht. 5 155 einer Vorausſetzung des Eintritts dei St 9 J bſtverſtändlich auch die Deutſchnationalen gr che Radpunkt der Volkspartei teilen, ſo müßte die auen P gierung ſchon mit einer Opposition von zwei Bl. dem irteien rechnen, wenn ſie die Frage, die an ſie ö ontes mweg über den Verſuchsballon des engliſchen ten woichtet wird, in zuſtimmendem Sinne beant⸗ keldelgen ute. Sie wird daher aller Vorausſicht nach wohl f 8 900 zunächſt einmal abwarten, bis die Dinge orden find als im gegenwärtigen Augenblick. Deutſchland und Polen vor dem Schiedsgerichts hof. n oo a im dag e Juli. Die parlamentariſche Lage. Reichstagsferien erſt Anfang Auguſt. Berlin, 15. Juli. Es erſcheint heute ſehr fraglich, ob ſich in den Dispoſitionen des Reichstages nicht noch manches än⸗ dern wird, und ob es überhaupt möglich iſt, die wich⸗ tigſten Geſetzesvorlagen vor den Ferien zu erledigen. Zum mindeſten wird der Ferienbeginn, der zuletzt auf den 25. Juli feſtgeſetzt war, um einige Tage verſcho⸗ ben werden. Das ergibt ſich ſchon allein aus dem Stand der Zollverhandlungen. Im Handelspolitiſchen Ausſchuß des Reichstages iſt man am Montag mit den Tarifpoſttionen der eiſenſchaffenden und eiſenveranbei⸗ tenden Induſtrie fertig geworden. Jetzt hat man mit der Beratung der Zölle für Maſchinen, Elektrizitäts⸗ erzeugniſſe und Fahrzeuge begonnen. Hierbei werden namentlich die Automobilzölle eine große Rolle ſpie⸗ len. Ende der Woche wird ſich dann der Ausſchuß dem Hauptſtreitpunkt der Vorlage, den Agrarzöllen, zuwenden. Es wird mindeſtens eine Woche vergehen, ehe dieſes Kapitel im Ausſchuß erledigt iſt. Vor dem 25. Juli dürfte die Zollvorlage alſo kaum das Ple⸗ num des Reichstages beſchäftigen. Da das Plenum aber keinesfalls damit einverſtanden ſein wird, daß hier die Zollvorlage durchgepeitſcht wird, iſt es ſehr wahrſcheinlich, daß vor dem 1. Auguſt der Reichstag ſeine diesjährige Seſſion nicht beenden wird. Die Einhaltung dieſes Programms hat natürlich zur Vorausſetzung, daß die Verhandlungen glatt und reibungslos verlaufen. Im Ausſchuß iſt dies bisher der Fall geweſen. Die Oppoſition hat ſich die größte Zurückhaltung auferlegt. Es iſt aber noch ſehr die Frage, ob ſie im Plenum oder ſogar ſchon bei der Be⸗ ratung der Agrarzälle im Ausſchuß ihre Taktit nicht ändern wird. Eine vollkommen offene Frage iſt ja auch noch die Haltung der Regierungsparteien in der Agrar⸗ frage. Darüber wird vielleicht die Beſprechung des Reichskanzlers mit den Parteiführern einigen Aufſchluß 9 5 In parlamentariſchen Kreiſen nimmt man an, aß das Zentrum in dieſer Beſprechung die Minimal⸗ zölle der Regierungsvorlage nicht billigen wird und daß auch andere Fraktionen ſich auf den Standpunkt ſtellen werden, daß innerhalb der Fraktionen ſtarke Be⸗ enken gegen die Minimalzölle für Agrarprodukte be⸗ ſtehen. Es wird auch viel davon geſprochen, daß ſich das Kompromiß, auf das auch der Reichskanzler hin⸗ arbeite, wahrſcheinlich erſt im Laufe der Verhandlun⸗ gen des Handelspolitiſchen Ausſchuſſes ergeben wird, und zwar auf Grund von freien Abſtimmungen der Fraktionen. Man nimmt an, daß ſich im Ausſchuß wahrſcheinlich eine Mehrheit gegen die Sätze in der Re⸗ gherungsvorlage ſoweit Agrarprodukte in Betracht kom⸗ men, bilden wird. Es würden dann aus der Mitte des Ausſchuſſes heraus neue Vorſchläge gemacht wer⸗ den, die vielleicht die Zuſtimmung ſämtlicher bürgerli⸗ cher Parteien finden könnte. Erſchwert wird die parlamentariſche Lage noch da⸗ durch, daß die Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen Reich, Ländern und Gemeinden in der Frage des Fi⸗ nanzausgleichgeſetzes noch in keiner Weiſe beſeitigt ſind. Die Lage hat ſich dadurch ſogar noch etwas verſchärft, daß der Steuerausſchuß am Montag einen wichtigen Beſchluß des Reichsrates verworfen hat. Am Dienstag haben zwiſchen dem Reichsfinanzminiſterium und den Vertretern der Länder Beſprechungen begonnen, die das Ziel haben, einen Ausweg aus den entſtandenen Schwierigkeiten zu finden. Vor Abſendung der deutſchen Antworinote. Berlin, 15. Juli. Wie wir erfahren, ſollen morgen die Miniſterpräſidenren der Länder über den Inhalt der deulſchen Antwort verſtändigt werden. Am Samstag ſoll der Auswärtige Ausſchuß untercichtet werden. Gleichzeitig ſoll die Antwort an Briand ab⸗ gehen, alſo noch vor der Jlenardebatte im Reichstag. In parlamentariſchen treiſen wurde geſtern be⸗ hauptet, daß die Deutſche Volkspartei wahrſcheinlich auf unmittelbare Veranlafſung des Reichsaußenminiſt⸗rs darauf dringe, daß bereits am Montag und Dienstag die große außenpolitiſche Reichstagsdebatte ſtattfinde, um eine allgemeine Klärunig der Lage herbeizuführen. Neue Rückfreigen in Paris. kb. Berlin, 15. Juli. Wie wir hören, hat die Reichsregierung im Verlauffe dieſer Woche bei der fran⸗ zöſiſchen Regierung wegen der Erörterung der Sicher⸗ heitsfrage neue Rückfragen ergehen laſſen, die bis geſtern beantwortet voerden mußten. Das Ergebnis dieſer diplomatiſchen Aktion wid ſich natürlich bei der endgültigen Feſtſtellung der de utſchen Antwortnote in weſentlichem Umfange auswirken. Nach vorläufig noch unbeſtätigten Mitteilungen ſoll die franzöſiſche Regie⸗ rung neuerdings die Anſicht geniußert haben, daß ſie ſichmit den anderen alliierten Reg ie⸗ rungen noch ins Ein vernehmen ſet⸗ zen müſſe, bevor ſie in direkte Erörte⸗ 1 mit Deutſchland eintreten önne. 5 Das Schickſal der Zollvorlage. Berlin, 15. Juli. Ueber das Schickſal der Zollvorlage wird bekannt, daß heute die Zentrumsfrak⸗ tion in einer einberufenen Sitzung ihre endgültige Stellungnahme formulieren dürfte. Eigentlich war die⸗ ſes bereits für geſtern abend angeſagt. Wie ſich die weitere Entwicklung der Zollfrage geſtalten wird, iſt alſo noch völlig offen. Der handelspolitiſche Ausſchuß wird vorausſichtlich in dieſer Woche die Induſtriezölle fertig beraten können. Dann ſoll nach Möglichkeit eine Unterbrechung der Zolltarifverhandlungen im Ausſchuß eintreten, um zunächſt noch den engliſchen und amerika⸗ niſchen Handelsvertrag zu erörtern. Die Agrarzölle könnten erſt Mitte oder Ende nüchſter Woche zur Be⸗ ratung ſtehen. In maßgebenden politiſchen Kreiſen rechnet man bereits auf eine weitere Hinausſchiebung der Reichstagsvertagung. Man ſpricht von den erſten Tagen des Auguſt. Kb. Berlin, 15. Juli. Aus pa lamentariſchen Kreiſen erfahren wir, daß es der Deutſchen Volkspar⸗ tei gelungen iſt, die Grundlage für ein Zollkompromiß unter den Regierungsparteien zu finden. Danach ſoll der weſentlichſte Teil der jetzi⸗ gen Regierungsvorlage mit ſehr geringen Abänderun⸗ gen als Proviſorium angenommen werden, während die am meiſten ſtrittigen Punkte bis zum Herbſt zurückgeſtellt werden, da bis dahin die große Zolltarifvorlage fertiggeſtellt iſt und zur Ver⸗ abſchiedung gelangt. Die Entſcheidung über das Zu⸗ ſtandekommen dieſes Kompromiſſes wird innerhalb der nächſten 24 Stunden erwartet. Die deutſch⸗franzöſiſchen Wirtſchaſts⸗ verhandlungen. Der Bericht Trendelenburgs. Berlin, 15. Juli. Staatsſekretär Trendelen⸗ burg iſt nach Berlin zurückgekehrt und hat in den Si⸗ tzung des Auswärtigen Ausſchuſſes des Reichstages Bericht über die von ihm geführten Verhandlungen er⸗ ſtattet. Die Verhandlungen die über 9 Monate— mit kurzen Unterbrechungen— dauerten, haben be⸗ kanntlich ein abſchließendes Ergebnis nicht gehabt. Sie mußten vielmehr erneut unterbrochen werden und werden vorausſichtlich wieder am 13. September auf⸗ genommen. In Kreiſen, die der Reichsregierung nahe ſtehen, bedauert man es ſehr, daß es nicht gelungen iſt, mit Frankreich wenigſtens zu einem Proviſorium zu kommen. Eine Verſtändigung war aber nicht mög⸗ lich, weil Frankreich eine Gleichheit der beider⸗ ſeitigen Ausfuhrmöglichkeiten in der Praxis nicht anerkennen wollte. Eine Fortführung der Verhandlungen wurde von beiden Seiten deshalb für unzweckmäßig gehalten. weil das franzöſiſche Par⸗ lament in die Ferien ging und eine Ratifizierung eines etwaigen Abkommens ſo wie ſo nicht möglich geweſen wäre. In maßgebenden Kreiſen der Reichs⸗ regierung legt man aber Wert auf die Feſtſtellung, daß die nunmehr erfolgte Unterbrechung der deutſch⸗fran⸗ zöſiſchen Wirtſchaftsverhandlungen keinen endgültigen Abbruch bedeutet. Die Verhandlungen wurden bis zum letzten Augenblick auf beiden Seiten in durchaus freund⸗ ſchaftlichem Geiſte geführt. Es muß ausdrücklich hervorgehoben werden, daß bis zur Wiederaufnahme der Verhandlungen im Früh⸗ herbſt auf beiden Seiten keine Kampfmaßnahmen zur Erſchwerung der Ausfuhr dieſes oder jenen Landes ergriffen werden dürſen. Ob die Verhandlungen nach dem 15. September größeren Erfolg haben werden, hängt ausſchließlich von den Entſchließungen ab, die Frankreich hinſichtlich ſeiner Zollpolitik faſſen wird. Die Eingabe der Saarpreſſe beim Völkerbund. Köln, 15. Juli. Der Verband der Saarpreſſe hat bekanntlich am 13. Juni an den Völkerbund eine Eingabe gerichtet, in der er gegen die von der Regie⸗ rungskommiſſion des Saargebietes verfügten Zeitungs⸗ verbote Einſpruch erhebt. Erkundigungen, die der Gen⸗ fer Vertreter der Kölniſchen Ze tung über das Schickſal des Einſpruches nn Genf einzog, ergaben, daß der Ein⸗ ſpruch im Völker undsſekretariat völlig unbekannt ſei. Bisher ſei eine Kundgebung der ſaarländiſchen Preſſe beim Völkerbundsſekretarigt überhaupt nicht eingetrof⸗ fen. Man nimmt an, daß auf Grund des im Völker⸗ bund herrſchenden Verfahrens alle Bittſchriften aus dem Saapzebiet, die die Eingeber an die Regierungskom⸗ miſſion zur Wel ergabe an den Rat eingereicht haben, gunächſt von der Regierungskommiſſion mit Gegenbe⸗ merkungen versehen werden, um ſie gleichzeitig an den Rat zu ſenden. Die Eingabe der Saarpreſſe dürfte demnach noch in Saarbrücken liegen. a Eigenartige Tendenzen der Saarregierung Saarbrücken, 15. Juli. Die Schulabteilung der Saarregierung verfolgt mi Hartnäcligkeit die deut⸗ ſchen Schulkinder, die aus Aniaß der Jahrtauſendſeier dem Unterricht ferngeblieben ſind. Neuerdings fordert ſie von den Schulen genzue Namensliſten dieſer Kin⸗ der und die Angabe der Vorſitzenden der Schülerver⸗ eine(Ruder⸗ und Turnvereine), die an der Feier teil⸗ genommen haben und verlangt zu wiſſen, welche Stra⸗ fen gegen dieſe Kinder verbänat worden ſind. ..— Bayern und der Finanzausgleich. kb. B erlin, 15. Juli. Wie wir hören, wird der a bayeriſche Miniſterpräſident Dr. Held anläßlich der nächſten Konferenz der Miniſterpräſidenten der Länder in Berlin eine geſonderte Zuſammenkunft mit dem Reichskanzler Dr. Luther haben, um die Beſchwerden Bayerns gegen den Finanzausgleich zwiſchen Reich und Ländern vorzubringen. Außerdem will der bayeriſche Minfſterprüſident auf die noch immer nicht geregelte Angelegenheit der Neuregelung der verfaſſungsrechtlichen Kompetenzen der Länder zuriclkommen, um den Reichs⸗ kanzler daran zu erinnern, daß Baßern nicht daran denke, auf ſe ine in der bayeriſchen Dentſchrift aufge⸗ ſtellten Forderungen zu verzichlen. Der Wirtſchaſtsfrieden im Gaarbergbau. Saarbrücken, 15. Juli. Die normalen För⸗ derungsberh lente ſind auf Anregung der Gewerkſchaf⸗ ten auf ſümtlichen Gruben des Saargebiets am Mon⸗ tag wieder hergeſtellt worden. Es wird jetzt bei der franzöſiſchen Generaldirektion der Saargruben liegen, ſobald als möglich über die Erhöhung der Löhne mit den Organiſalionen zu verhandeln. Von dem Ver⸗ handlungs ergebnis wird es abhängen, ob der Wirt⸗ ſchaftsfrieden im Saarbergbau für die kommende Zeit erhalten bleibt. Auch auf der Privatgrube Franken⸗ holz, wo die Belegſchaft mehrere Tage geſtreikt hat, iſt die Arbeit wieder aufgenommen worden. Zur Illuſtrierung der Lohnverhältniſſe im Berg⸗ bau werden heute 2 Beiſpiele mitgeteilt: In einem Teil wird dem Arbeſter von ſeinem Geſamtlohn von 671,30 Franken die Summe von 628 Franken in Ab⸗ zug gebracht, in einem anderen Falle behält der Ar⸗ beiter zum Lebensunterhalt für 10 Tage noch 75,85 Franken nach allem Abzug. Es verſteht ſich von ſelbſt, daß ein Arbeiter mit Familie bei den hohen Lebens⸗ haltungskoſten im Saargebiet bei einer ſolchen Entloh⸗ nung dem bitterſten Mangel ausgeſetzt iſt. Die Vorverhandlungen mit Spanien. kb. Berlin, 15. Juli. Die Reſchsregierung, die bekanntlich mit der Abſicht umgeht, das deutſch⸗ſpani⸗ ſche Wirtſchaftsabkommen zu kündigen und erheb⸗ liche Aenderungen in den bisherigen Abmachungen her⸗ beizuführen, ſtößt bei den gegenwärtig in Madrid ſtatt⸗ findenden Vorverhandlungen auf ſtarken Wider⸗ ſtand der ſpaniſchen Regierung. Wie wir hören, hat ſich die ſpaniſche Regierung auf den Standpunkt geſtellt, daß die deutſchen Abänderungs⸗ vorſchläge namentlich in Bezug auf die Ausfuhr ſpa⸗ niſcher Weine nach Deutſchland für Spanien unan⸗ nehmbar ſeien. Die Beſprechungen ſind daher an einem ziemlich kritiſchen Punkt angelangt, zumal die ſpaniſche Regierung behauptet, durch die deutſchen Abänderungswünſche wäre der Handelsver⸗ trag für Spanien wertlos. Die Kreistagswahlen im Memelgebiet Ein Sieg des Deutſchtums. Memel, 15. Juli. Bei den Kreistagswahlen in Memel erhalten die Großlitauer von den 20 Sitzen vor⸗ ausſichtlich nur zwei, die memellandiſche Einheitsfront 18. Von dieſen 18 Sitzen e a len 12 auf die Land⸗ wirte und die Bürgerlichen, wahrend die Sozialdemo⸗ kraten, die bisher im Kreistag nicht vertreten waren, die übrigen 6 Site erhal len. Der Kreistag des Krei⸗ ſes Memel war für die Großlitauer bisher eine Hoch⸗ burg. Sie hatten in ihm die abſolute Mehrheit. Nach dem Ergebnis der Neuwahlen beſitzen ſie jedoch nur 2 Abgeordnete, denen 12 Bürgerliche und 6 Sozialde⸗ mokraten, die zur memellandiſchen Einheitsfront rech⸗ nen, gegenüberſtehen. Revolutionäre Bewegung in Peru. London, 15. Juli. Nach einer Meldung aus Lima iſt auch in Peru eine revolutionäre Bewegung ausgebrochen. Dieſe konnte aber raſch unterdrückt wer⸗ den. Tie Führer ſind verhaftet und die Do umente be⸗ ſchlagnahmt worden, aus denen ihr Plan hervorgeht. Die Polizei hat auch Bomben beſchlagnahmt. f 55— Die Peking⸗Konſerenz. Berlin, 15. Juli. Nach einer Newyorker Mel⸗ dung aus dem Seebad Svans cott, wo ſich die amt⸗ lichen Washingtoner Kreiſe während des Hochſommers aufhalten, iſt das amerikaniſche Staatsdepartement mit neun Signatarmächten des Waſhingtoner Abkommens in Verbindung getreten, um das möglichſt baldige Zu⸗ ſammentreten einer Konferenz in Peking herbeizufüh⸗ ren. Die Konferenz ſol ſich mit der Frage der Zol'⸗ tarife, der Exterritorialität und der anderen Probleme des Waſhingtoner Abkommens befaſſen. Die Lage in Marokko. Die Friedesverhandlungen mit Abd el Krim. Paris, 15. Juli. Nach Meldungen aus Ma⸗ rokko erklärte der zu Unterhandlungen mi dem fran⸗ zöſiſchen Oberkommando in Rabat eingetroffene ſpani⸗ ſche General Riquelme gegenüber Preſſevertretern, die franzöſiſchen und ſpaniſchen Truppen hätten bereits an den Ufern des Lukkos⸗Fluſſes zuſammengearbeitet. Ter Zweck ſeines Beſuches ſei, die Poſtion der beiderſeiti⸗ gen Truppen in dieſer Gegend genau feſtzuleſen, um Abd el Krim den größtmög ichſten Schaden zuzufügen. Frieden und Krieg müßten von beiden Ländern zu⸗ gleich erwogen werden. Dann dementierte der Gene⸗ ral die Meldung von der Unterbrechung der Verbin⸗ dungs ſtraße nach Tanger. Wie aus Madrid gemeldet werd, gaubt man in dortigen mililzriſchen Kreiien, daß Fez in den letzten Tagen ſtärker bedroht ſei als bisher. Einige franzöſi⸗ ſche Abteilungen in der Gegend von Fez mußten zuräck⸗ gezogen werden, da die Mannſchaflen ſich weigerten, zu Angriſſen vorzugehen. Die Verhandlungen in Ma⸗ drid dürften noch die nachſte Woche andauern. Wie das„Journal des Debat?“ berichtet, habe Maloy er⸗ klärt, daß jede der unterhandelnden Pareien Opfer bringen müſſe und daß Abd el Krim keine militriſchen Bedingungen geſtellt werden ſol ten. Die Friedensvor⸗ ſchläge würden nicht die Form e nes Ultimatums ha⸗ ben, ſondern ſtell en lediglich eine Verhandlungsgrund⸗ lage dar. a Deutſche Fremdenlegionäre in Marokko. Berlin, 15. Juli. Nach Mitteilungen ans der ſpaniſchen Fremdenlegion entwichener deutſcher Legio⸗ näre, denen die Flucht über Ma ſei le nach Genf ge⸗ glückt iſt, ſind von 2000 Deutſchen, de an der matok⸗ kaniſchen Front gekümpft haben, bisher 9009 gefallen, andere werden vermißt oder ſind gefangen. Im Kampfe ſtänden nur noch 200 Mann. Die ſpa iſch⸗franzöſiſchen Abmachungen der letzten Tage machten der weiteren Flucht deutſcher Legionkre durch franzöſiſches Gebiet ein Ende, da beide Linder die Flüchtlinge gegenſei ig ausliefern. Franzöſiſche Verſtärkungen für Marokko. Paris, 15. Juli. Das„Echo de Paris“ t ilt mit, daß dieſer Tage Verſtärkungen nach Marokko ab⸗ gehen und zwar im Zuſammenhang mit der Komman⸗ doübernahme durch General Neulin. Insbeſondere werde die marokkaniſche Diviſion, die gegenwärtig in Landau in der Pfalz in Garniſon liege, nach Maroklo beordert werden, ferner das 27. Alpenjäger⸗Bataillon von Amnecy nach Tunis, um dort die Truppen zu er⸗ ſetzen, die nach Marokko ab kommandiert werden. Aus Rabat wird gemeldet, daß dort ein franzöſi⸗ ſches Flugzeug in die feindliche Linde geraten iſt. Es gelang aber den beiden Inſaſſen, zu entkommen und in die franzöſiſche Linie zurückzukehren. Das Flug⸗ zeug wurde dann von der franzöſiſchen Artillerie für die Verwendung unbrauchbar gemacht. General Liau⸗ they verteilte geſtern anläßlich des kationalfeſtes in Rabat eine Anzahl Orden. f Ein engliſches Panzerſchiff vor Tanger. London, 15. Juli. Das Panzerſchiff„Queen Eliſabeth“ des Admiral Roger Keyes iſt vor Tanger eingetroffen. Der Admiral ſtattete dem Vertreter des Sultans einen Beſuch ab. Die Spanier haben die in⸗ ternationale Zone von Tanger mit einer militäriſchen Poſtenkette vollkommen umzogen und dürflen ſomit in der Lage ſein, jeden Schmuggel zu verhindern. Die Eingeborenen der Tangerzone ſcheinen weder für Spa⸗ nien noch für Abd el Krim zu ſein. — Der Siebente. Roman von Elsbeth Borchart. 28. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) 1„Nein— das heißt— ich las ſoeben— ich bin mir nicht ganz klar— dieſer Satz hier. Wie wird er überſetzt?“ „Willſt du es nicht ſelbſt verſuchen?“ fragte Seeger. Eberhard begann. Seeger korrigierte und erklärte, bis er damit zuſtande kam. a „Und der zweite Satz, wie lautet er?“ fragte See⸗ ger weiter. f Eberhard las und überſetzte ihn fließend, da ihm die Regel jetzt klar war. Sehr richtig!“ lobte Seeger.„Kannſt du einige andere Ausdrücke für ubi primum nennen?“ „Ut primum— simulac.“ „Gut! Welche Zeiten folgen ihnen?“ Das Blut ſtieg Eberhard bei dieſem Frage⸗ und Antwortſpiel zu Kopf, aber er antwortete und wurde ſogar eifrig dabei, fragte ſeinerſeits und ließ ſich ihm Unverſtändliches erklären. Kurz und ſachlich waren Seegers Erläuterungen; er kehrte keinesfalls den Leh⸗ rer heraus. 5 Faſt wider Willen fühlte der Knabe ſich gepackt und intereſſiert. Erſt nach geraumer Zeit kam es ihm zum Bewußtſein, daß er hier mit ſeinem Todfeinde ſtand, deſſen Hilfe und Belehrung er früher mit aller Energie ahgewieſen hatte. Nun ſchämte er ſich ſeiner e, ſtieß ein kurzes„Danke!“ hervor und rannte hinaus. „Am nächſten Morgen hatte er einen ſchweren Kampf zu beſtehen. Sein Trotz ſiegte. Nur nicht klein beigeben, dann war er verloren! Noch hatte er einer Würde nichts vergeben, und er wollte nicht unterliegen. 8 Faſt unwillkürlich ſchlug er den Weg nach den Ställen ein. Ein bekanntes Wiehern tönte ihm entge⸗ gen. Sein Herz begann laut zu ſchlagen. Zagend be⸗ 3—— — H— mir trat ex den Stall. Da ſtanden ſie, ſeine Pferde! Ein ſcheuer Blick, ob ihn niemand hinzu und ſtreichelte und liebkoſte die Tiere. g Aber eine rechte Freude empfand er nicht; es war beobachtete, dann trat er Daß dieſer Er wußte nicht. ein bitterer Beigeſchmack dabei. Menſch ihn auch immer demütigen mußte! was er jetzt tun ſotlte. Ausreiten? Nein! Hinauf⸗ gehen, als artiges, gebeſſertes Kind? Erſt recht nicht! Beſſer, er trieb ſich noch eine Weile herum. Lange hielt er es jedoch nicht aus. Es packte ihn die Neugier, wie Seeger wohl den Unterricht mit Karl Heinz handhaben mochte. Vielleicht konnte er vom Ne⸗ benzimmer aus etwas erlauſchen. Doch die Tür war zu; er hörte nichts weiter, als ein undeutliches Mur⸗ meln. Da drückte er kurz entſchloſſen auf den Drücker, trat mit kurzem Gruß ein und ſetzte ſich abſeits auf einen Stuhl am Fenſter. Seeger beachtete ihn nicht, und ließ ſich auch nicht ſtören, ſondern fuhr fort, dem Kleinen eine Geſchichte aus der griechiſchen Mythologie zu erzählen. Nur für Ar Zeit hatte Karl Heinz ſich durch den Eintritt des ruders ablenken laſſen. Dann hörte Karl Heinz wieder mit geſpannter Aufmerkſamkeit zu, was ſein Lehrer ſo feſſelnd und verſtändnisvoll vorzutragen wußte. Schließlich ſollte er das Gehörte nacherzählen, er verſuchte es, kam aber nicht recht damit zuſtande. Seeger mußte Fragen ſtellen. Eberhard hielt es auf ſeinem neutralen Poſten nicht mehr aus. Er miſchte ſich hinein, antwortete und fragte ſeinerſeits. Seeger verwies es ihm nicht, und zeigte ſich über dieſes plötz⸗ lich erwachte Intereſſe weder verwundert, noch erfreut. „So erzähle du deinem Bruder die Geſchichte noch einmal,“ forderte er ihn zuletzt auf und Eberhard ent⸗ ledigte ſich ſeiner Aufgabe mit einem Geſchick, das nicht allein ſein aufmerkſames Zuhören vorhin, ſondern auch ſeine Begabung bekundete. Und in ſeinem Eifer merkte er es nicht, daß er überrumpelt worden war. ** m 2 eee Tages⸗Aeberſichk. —* Im Süden und Zentrum von Korea haben ſich große Ueberſchwemmungen ereignet, wobei 12 Perſo⸗ nen ertrunken ſind. Der Sachſchaden iſt bedeutend. —„Die griechiſche Regierung hat dem griechiſchen Geſandten in London ein Telegramm geſandt, wor n ſie ihn ermächtigt, das Abkommen zu unterzeichnen, das die Bezahlung der griechiſchen Kriegsſchulden an England regelt. —“ In Londoner diplomatiſchen Kreiſen erwartet man die Abſendung der Berliner Antwort auf franzöſiſche Sicherheitsnote nicht vor nächſter Woche. —* Der„Daily Telegraph“ will mier ſein, daß von Seiten der franzöſiſchen und ſpaniſchen Diplo⸗ maten Schritte unternommen wurden, um England zu einer Intervention in der Tangerfrage zu veranlaſſen. 8 Im Budgetfahr 1925, das am 30. Juni abge ſchloſſen war, belief ſich die amerikaniſche Ausfuhr aß 4854 834 344 Dollar. Es beſteht ein Ausfuhrübe ſchuß von 1 042 681 497 Dollar. f Die Interventionsarmeen in Rußland. Moskau, 15. Juli. Als Argument gegen die Schuldforderungen an Rußland hat die Sowfetreg rung die Berechnung der durch die Interventionsarme⸗ in Rußland angerichteten Schäden durch Umfragen an, gekündigt. Solche Aufſtellungen werden Blutrech 1 gen genannt. Die Rechnung des Gouvernements Odeſſe beanſprucht von den Alliierten eine Entſchädigung von 130 Millionen Goldrubel. Insgeſamt ſind im Gondeg nementslomitee 40 000 Klagen eingelaufen, die 5 1 Morde, 150 Vergewaltigungen und 4000 Ve. wund gen erwähnen, die den Interventionsarmeen zur Laß gelegt werden. Dſchaſinski beziffert die Gegenforden 0 gen Rußlands aus den Interventionsvergütungen 10 Milliarden Goldrubel. 171. f N Deutſcher Reichstag. Berlin, 15. Jus. Die Mi wochſitzung, Reichstages wurde gegen 2½ Uhr eröffnet. Gemäß im Aelteſtenrat erzielten Vereinbarung wurde die dr Leſung des Hypothekchauſwertungsgeſetzes, die erſter Stelle der Tagesordnung ſtand, auf einige Ste den zurückgeſtellt, da die Verteilung der Druckſach, noch nicht ordnungsgemäß erfolgt war. Man beſ et tigte ſich zunächſt mit der zweiten Leſung des Ges entwurfes über die Errichtung der deuiſchen Reni bankkreditanſtalt. Den Ausſchußbericht erſtatteſe Deutſchnationale Bachmann. 1 Reichsernährungsminiſter Graf Kani tz empfen die baldige Verabſchiedung der Vorlage und wies ge rauf hin, daß die Landwirtſchaft nach den Dawes ö ſetzen die Pflicht zur Einlöſung der umlaufenden, tenbankſcheine übernommen habe. Durch die Zu eie fügungſtellung von Mitteln ſoll der Landwirtſchalt Möglichkeit gegeben werden, ihre ſchwere volksw ſchaftliche Aufgabe durchzuführen. Der Miniſter ge klärte, die Landwirtſchaſt brau e zunächſt einmal triebsmittel und dann langfriſtige Realkredite. au die g der ganzen Tätigkeit der Rentenbankkreditanſtalt e Ilitenſivierung der Landwirkſchaft, die Förderung, Produktion und Astiviſterung der deutschen Hande? bilanzen. pie a Der Abg. Schmid t⸗Köpenick(S) erklärte. Landwirtſchaft erſticke geradezu in Krediten. Troß, beſtritt der Redner, daß die Sozialdemokraten N wirtſchaftfeindlich ſeien. Namens der Regierungen teien gab der Deutſchnationale Dietrich eine* rung ab, wonach die Regierungsparleien den Geſe eren wurf als ein neues Mittel zur Linderung der fes f Kreditnot der Landwirtſchaft bozrüßen. Die Au 17 auf langfriſtige Realkredite durch Hereinnahme ener chender Auslandskredite werde dadurch eröffnet. der bei allen Regierungsparteien gemeinſame Wünſch, ate, Landwirtſchaft zur Linderung ihrer Kreditnot ein Be/ ditinſtitut zu bieten, habe zur Zurückſtellung aller de denken geführt. Der Redner gab zum Schluß wil Hoffnung Ausdruck, daß das neue Inſtitut einen lichen ſamen Antrieb zur Steigerung der landwirtſchaft Gütererzeugung zum Beſten des Deutſchen Volles zur Förderung ſeiner Wirtſchaft darſtellen werde 22 Waltraut hatte ihren Krankenſtuhl zu einem b 5 men Schreibtiſch umwandeln laſſen, das heißt ch“ Platte legte ſich quer darüber, die, dank der pig eliebe J modernen Einrichtung des Stuhles, je nach Beem 3 als Leſepult, Schreibplatte und Frühſtückstiſch werden konnte. da Heute diente ſie ihr zum Schreiben. Gottlob, he g ihre Hände nicht auch bewegungslos wie e ö waren, daß ſie ſie gebrauchen konnte. Sie ſchriel „Herzensmutter!* Dit, es Es treibt mich, heute einmal wieder mit e en plaudern, ſo recht von Herzen, weißt Du, ſo ue Fe, nur Mutter und Kind zuſammen tun können. ra uach wi der iſt nur ein mangelhafter Erſatz für die A von Mund zu Mund und Auge zu Auge, aber nicht klagen. Ich weiß, daß Du jetzt ſchwerel abkömmlich biſt, und vertröſte mich auf den He 5 Bruder Felix ſeinen Abſchied vom Militär nim dem Vater bei der Bewirtſchaftung des großen. helſen will. Dann kommſt Du gewiß zu Deinen ter, die ſich brennend nach Dir ſehnt, trotz n umſtändlichen Reiſe. Ja, er hat mich recht w Euch fortgeführt, mein Günther. Wie hoffn 5 dig folgte ich ihm, und nun hat er mich verloſſſa m nein, nicht wieder traurig werden— ich habe Kinder, für die ich lebe, alſo Pflichten— abe f Sorgen. Die möchte ich ſo gerne einem mitfü mich verſtehenden Herzen anvertrauen. Barbe immer treu, gut und aufopferungsvoll, aber 1e Erſatz für ein Mutterherz. Alſo zu Dir, Liebſ en 0 Zunächſt die Nachricht, daß ſeit etwa 14 Tichitt maß neuer Hauslehrer bei uns eingezogen iſt— 0— Muttchen, es ist ſeit Weihnachten der Siebente 1 mit ihm iſt viel Unruhe und Aufregung ins kommen. Er iſt ſo ganz anders, wie ſeine 1 Schon ſein Aeußeres bildet einen Gegenſatz ſchmächtigen, blaſſen Kandidaten, die vor 1 ren. Er iſt mittelgroß, ſchlank, ſehr kräftig, 5 ſicht zeigt eine geſunde, braune Farbe, und ———ͤ—e 1 Ruſſiſche Gegenforderungen an die Alliierten. 7 Aus dem badiſchen Lande. dn neues ſtatiſtiſches Jahrbuch für Baden. 6 ahröachden ſeit Erſcheinen des leüten Statiſtiſchen das r Baden 10 Jahre verſtrichen ſind, hat Jahrga iſtiſche Landesamt in dieſen Tagen einen neuen zulſchafts ebie e des öffentlichen Lebens(Geiſtes⸗ und pſle leben, Geſundheitsweſen, Wohlfahrtspflege, beiteß eee. in den letzten Jahren erhoben und worden iſt. Der Landwirt findet darin Ma⸗ gandwirtich Anbau und Ernteerträgniſſe der wichtigſten der Viehzgatlichen Erzeugniſſe, über die Ergebniſſe ter das lung, über die Verbreitung von Tierſeuchen, Lehrer Andwirtſchaftliche Genoſſenſchaftsweſen ꝛc.; findet Angaben über die wichtigſten Schu⸗ dandes, über die Zahl der Lehrer und Schü⸗ Nate gewerbliche Arbeitgeber und Arbeitnehmer zmerial über die Verteilung der Induſtrie nach en und Branchen; der Kaufmann über Bank⸗ ſen, über den Hauſierhandel, über Han⸗ der Arzt über die Sterblichkeits verhält⸗ de den, über die Verbreitung der Tuberkuloſe, Auglingsſterblichkeit und dergl. mehr. i 5 Se ten umſaſſende Werk in ſtarkem Lei⸗ m Karls rue beim Badiſchen Statiſtiſchen Landesamt 0 reite, Akademieſtraße 1(Poſſchentkonto 22 565) tberweſſin don 3 Rentenmark bezogen werden. Der N müf auf das Roſtſcheckkonto oder der Barein⸗ 1 ſſen für Porto und Verpackung 40 Pfg. rden. i dige beim, 15. Juli.(cerichtszeitun g.) 9 20 Jahre alte Shreiner Friedrich Graner engerichn vorbeſtrafter Dieb, wurde vom hieſigen une cht wegen mehrfachen Diebſtahlts, Urkunden⸗ en Vetru Gewinnſucht und damit zuſammenhän⸗ rugs zu 1 Jahr 2 Monaten Gefängnis ab⸗ uch oche Unterſuchungshaft, verurteilt.— Ein 8 thäusler, der erſt 23jährige Arbeiter Friedr. eit ach ſeiner Entlaſſung aus der Schule die hinter Gefängnismauern, darunter ſchon im Zuchthaus, geſeſſen hat, hatte kaum aus talt en laſſen, ſofort wieder ſeine Diebe⸗ e man griff genommen und zwar in einer Fabrik, wird zen eingeſtellt hatte. Seine Abſicht zu hei⸗ adurch auf längere Zeit hinausgeſchoben, abſte jüngſten Diebſtähle erſt drei Jahre lber 1 Juli.(Amerikaniſche Wie wir hören, hat jetzt der Oberbür⸗ er Stadt den Anleihevertrag mit einer une n, Gruppe abgeſchloſſen. Es handelt ſich n Man Drittel Mittion Dollar alſo rund 6 er Zei ark. Es ſteht zu erwarten, daß in ab⸗ 1 die wichtigſten, zum Teil ſchon lange Aufgaben in Angriff genommen werden iſsbut, 18. Juli.(Schwurgericht) . ane Er wird das hieſige Schwurgericht am 18. ia, und zw chwurgerichtsſitzung außerhalb von Walds⸗ Fall ar in Schönau i. W. abhalten. Als ein⸗ een zommt die Straſſache gegen den Schuhma⸗ Ruch in Schönau wegen vorſätzlicher bas zur Verhandlung. l ch, 15. Juli.(Ein tödlicher Un⸗ deum an.) In Igelsbach ſpielten Kinder an ſealwagen abſchüſſigem Straßenrande ſtehenden leeren n Rollen wobei die Bremſe gelöſt wurde, der Wagen sebr kam und einen Abhang hinunterfuhr. Ein erunter Anabe, der ſich auf dem Wagen befand, es ſo und der Wagen ging dem Kinde über die der Tod ſchwer verletzend, daß einige Stunde nach⸗ od eintrai. Buchen, 15. Juli.(Eine ald de.) In einer der letzten Nächte Dlebaldhauſen von einer Räuberbande heimgeſucht. 1 f bine e ſtahlen aus einer Scheune zwei Fahrräder, auſe einen halben Zentner Wurſt und ver⸗ 13 ſerner einen vergeblichen Einbruch bei einem Bühl, 15. Juli.(Tödlicher Unfall.) Der 76 Jahre alte Alois Seebacher aus Obertal geriet beute früh bei dem Verſuch, auf ein in der Fahrt be⸗ findliches Auto aufzuſteigen, unter den Anhänger und erlitt einen Schädelbruch. Der Mann war ſofort tot. Bühl, 15. Juli. Durch das Eiſenbahn⸗ unglück bei Chicago, das bekanntlich durch Entgleiſung eines Zuges infolge eines Wolkenbruches entſtanden war, wurde auch die hieſige Familie La⸗ forſch in Mitleidenſchaft gezogen. Der Bruder des Herrn Laforſch wollte mit ſeiner Frau nach vielen Jah⸗ ren die Heimat wieder einmal beſuchen. Unter den Perſonen, die bei dem Unglück den Tod in den Flam⸗ men gefunden haben, befanden ſich auch der Deutſch⸗ Amerikaner Laforſch und ſeine Gattin. Emmendingen, 15. Juli.(Auf einen fah⸗ renden Zug aufgeſprungen und ge⸗ tötet.) Der in Mannheim wohnende Buchhändler P. Fleiſcher ſprang hier auf einen fahrenden Zug auf, ſtürzte dabei ab, wurde überfahren und ſofort getötet. Singen, 14. Juli.(Eine exremplariſche Strafe.) Der ledige Former Emil Joſef Harder aus Arlen, ein viel⸗ und ſchwerbeſtrafter Gewohnheits⸗ dieb, wurde von der großen Straftammer in Konſtanz wegen eines in Immendingen begangenen Einbruchs⸗ diebſtahls zu 2 Jahren Zuchthaus verurteilt. Völkersbach bei Ettlingen, 15. Juli. Unfall.) Beim Wellenholen verunglückte geſtern nachmittag ge⸗ gen 5 Uhr der Engelwirt Peter Hennhöfer von hier Der Wagen ging dem 36 Jahre alten Mann über die Bruſt. wodurch er ſchwere innere Verletzungen erlitt. Jöhtingen, 14. Jult.(Tödlicher Unfall.) Ein 18 Jahre alter Dienſtknecht aus Etzenroth fuhr mit einem Einſpännerſuhrwerk, das mit Klee beladen war, vom Felde kommend nach Jöhlingen. Unter der Unterführung, wo die Straße abſchüſſig iſt und eine ſcharfe Kurve 1 ht, verlor der Knecht die Herrſchaft über das Fuhrwert und fuhr auf den Gehweg, wo mehrere kleine Kinder miteinander ſpielten. Das drei Jahre alte Töchterchen eines in Jöhlingen wohnenden Zementeurs wurde mit dem Kopf zwiſchen linkes Vor⸗ derrad und Prellſtein gedrückt und ſo ſchwer verletzt, daß der Tod nach einer Stunde eintrat. i Freiburg, 14. Juli.(Schreck vor einem imitierten Löwen.) Einen Nervenſchock aus merkwürdiger Urſache erlitt ein bei einer hieſigen Fa⸗ milie als Stütze tätiges Mädchen, das über den Un⸗ terlindenplatz geradelt kam. Der Anblick eines als „Löwen“ geſchorenen Hundes(vorne Mähne, hinten kahl) verſetzte das Mädchen in einen ſolchen Schrecken, daß es vom Rade fiel und bewußtlos liegen blieb. Paſſanten nahmen ſich der Geſtürzten an und verbrach⸗ ten ſie in einen Hausflur, wo ſie ſich dann, über den Irrtum aufgeklärt, bald erholte. Aus der Pfalz. Ludwigshafen, 15. Juli.(Autok o n trolle.) Die franzöſiſchen Beſatzungsorgane haben in den lektz⸗ ten Tagen an den Uebergängen ins beſetzte Gebiet eine überaus ſcharfe Kontrolle der ein⸗ und ausfahren⸗ den Kraftwagen und Motorräder vorgenommen. Auch am Sonntag und Montag fand die Prüfung ſtatt. Zahlreiche Perſonen wurden dabei ermittelt, die we⸗ der im Beſitze einer Steuerkarte, eines Führerſcheins oder einer Zulaſſungsbeſcheinigung ſich befanden. Die Auto⸗ bezw. Motorradfahrer mußten ihre Nachläſſig⸗ keit durch ſofortige Erlegung einer recht beträchtlichen Geldſtrafe büßen. Auch die deutſchen Polizeſorgane üben gegenwärtig eine ſcharfe Kontrolle an den ver⸗ kehrsreichen Straßen aus. Bad Dürkheim, 15. Juli.(Amerikaniſche Reklame für die Pfalz.) Im Juniheft der von der amerikaniſchen Handelskammer in Berlin her⸗ ausgegebenen Zeitſchrift„Transatlantic Trade“(Ueber⸗ ſeeiſcher Handel) befindet ſich ein in engliſcher Sprache geſchriebener Aufſatz von Emil Heuſer in Deidesheim zur rheiniſchen Jahrtauſendfeier. Der Aufſatz beſpricht alte Schlöſſer und Burgen in der Pfalz und iſt von 7 Abbildungen nach photographiſchen Aufnahmen beglei⸗ tet. Ta die Zeitſchrift auf allen Ueberſeedampfern und in größeren Fremdenverkehrsbüros aufgelegt wird, kann der Aufſatz von guter Wirkung für den Fremden⸗ verkehr in der Pfalz ſein. Lokales und Allgemeines. L Einbeziehung der Proviſionsvertreter in die Lohn⸗ ſteuer. Der Einheitsverband der kaufmänniſchen, techniſchen Büroangeſtellten, Werkmeiſter und Apotheker iſt an das Reichsfinanzminiſterium mit der Bitte herangetreten, der ſteuerlichen Behandlung der Proviſionsvertreter dadurch ein Ende zu bereiten, daß dieſe— ſoweit ſie lediglich für ein Unternehmen tätig ſind— unter Aufrechterhaltung der Möglichkeit der Werbungskoſtenpauſchale für lohn⸗ ſteuerpflichtig erklärt und dadurch von der Umſatz⸗ und Gewerbeſteuerpflicht befreit werden. Veranlaſſung zu dem Antrag gab eine Meldung der Preſſe, wonach das Reichs⸗ finanzminiſterium dem Reichsrat den Entwurf einer Ver⸗ ordnung über die Befreiung von Angehörigen der freien Berufe von der Umſatzſteuer zugeleitet und im Intereſſe einer ſchnellen Hilfe der unterſtellten Behörden bereits angewieſen hat, ſchon jetzt nach den Beſtimmungen des Entwurfes zu verfahren. 4 — Luftpoſtverkehr. Die Deutſche Reichspoſt hat wieder ein Werbeblatt„Luftpoſt“ herausgegeben, das in knapper, mungen für Luftpoſtſendungen einſchließlich der Gebühren enthält. Das Blatt wird in den Luftpoſtorten und anderen Verkehrsorten, die gute Anſchlußverbindungen an Luft⸗ poſten haben, an Behörden, Firmen, Geſellſchaften, Ver⸗ eine und Perſonen mit lebhaftem Poſtverkehr unentgelt⸗ lich verteilt. — Sofortige Verwertung von Aufwertungshypotheken. Die Hypothekenbanken haben ſich bereit erklärt, gegen ſichere erſte Aufwértungshypotheken vierprozentige Pfand⸗ briefe zu gewähren, die aus den eingehenden Hypotheken⸗ beträgen zu pari ausgeloſt werden. Man rechne mit einem Kurs von etwa 60 Prozent, der bis 1932 auf pari ſteigen würde. Weiter haben ſich Verſicherungs⸗Geſellſchaften be⸗ reit erklärt, gegen Herreinnahme von Aufwertungshypo⸗ theken Lebensrenten zu geben. Weiter wird die Möglichkeit gewährt, die Hypothek gegen eine Lebensverſicherung ein⸗ zutauſchen deren Prämien bis 1932 durch die Hypothek als abgegolten gelten und deren Höhe der alten Hypothek in Gold erreichen würde. Von 1932 ſeien dann Prämien weiter zu zahlen oder es könne der Rückkauf ausgeübt werden. Schließlich wird im Rahmen der Fürſorge noch für bedürftige Gläubiger vorgeſorgt. Es werden Richtlinien aufgeſtellt, auf Grund deren die Fürſorgeſtellen Hypotheken ganz oder zum Teil hereinnehmen ſollen gegen Gewährung einer Leibrente oder gegen Barzuſchüſſe. — Poſtkartengröße. Auf Grund der Beſchlüſſe des Welt⸗ tung die Poſtkartengröße mit Wirkung vom 1. Oktober 1925 auf 10,5 mal 14,8 Zentimeter feſtgeſetzt. Wir weiſen darauf hin, daß es ſich hier um Feſtmaße handelt und daß ſonach von dieſem Zeitpunkt ab jedes beliebige Poſtkarten⸗ format, welches zwiſchen den Ausmaßen 7 mal 10 und 10,5 mal 14,8 Zentimeter liegt, zugelaſſen iſt. ö — Zur Einreiſe in das Saargebiet bedarf es in Zukunft keiner beſonderen Genehmigung mehr. Die Reiſenden müſſen ſich lediglich durch einen Paß oder einen ſonſtigen von ihrer zuſtändigen Heimatbehörde ausgeſtellten Per⸗ ſonalausweis ausweiſen können und ſind ferner verpflichtet, ſich inerhalb drei Tagen nach Ankunft im Saargebiet bei der zuſtändigen Polizeibehörde anzumelden. Die Anmelde⸗ beſcheinigung berechtigt die betreffenden Perſonen, ſich bis zu 2 Wochen innerhalb des Saargebiets aufzuhalten. Nur diejenigen Perſonen, die ſich länger als 2 Wochen im Saar⸗ gebiet aufhalten wollen, haben eine beſondere Aufenthalts⸗ erlaubnis, die jeweils bis zu 3 Monaten erteilt wird, bei der Regierungskommiſſion des Saargebiets, Abteilung des Innern(Paßabteilung) unter Vorlage ihres Ausweiſes au beantragen. 1 ausgeprägt, was ich als willensſtartk ve⸗ will doch nicht mehr auf ſie hören, was die Erziehung Sein Auftreten und Weſen iſt ſo ällerwandt, beinahe ſchneidig. Auch iſt er be⸗ . mals es ſonſt die Hauslehrer zu ſein iberſchriehme an, daß er die Mitte der Dreißig 5 len hat. Es wundert mich nur, daß ein ter noch nicht in Amt und Brot iſt, ſon⸗ e. Hauslehrerſtelle annimmt. Doch das iher n s au. Er erzählte mir, daß er mit Zöglingen faſt die ganze Welt umſegelt kenn, wie der Schlüſſel zu ſeinem langen Haus⸗ en ſein auch zu ſeinem weltmänniſchen, ſicheren . Einen Ex weiß, was er will, und handelt ſolchen Erzieher hatte ich mir immer er Angſs zwünſcht, und nun ſchwebe ich in be⸗ hall, einer und Aufregung vor einem neuen Zwi⸗ Hwendig Maßnahme, die bei Eberhards Charak⸗ d uttchen nei Ende herbeiführen muß. Denke Dir Eber eulich ſchickte Seeger— ſo heißt der nich agen Lieblungspferde ohne weiteres, u. rich i gers, d In A Grafen S 5 wien vieder. nene „ Melee len, d d ber beſt 5 ich ker nicht mer er, Junge ſchloß ſich darauf drei Tage 8 kat un and kam drei Tage nicht zum Vor⸗ mich ſehr betrübt und viele Tränen faſt bereute, nicht doch nachgegeben hat mich getröſtet, ſie iſt ganz Eber⸗ verwöhnt mir den Jungen ſehr. Ich der Kinder anbetrifft, davon verſteht ſie wohl nichts. Karl Heinz iſt ja ein lieber, leicht lenkbarer Junge, dem das feſte Auftreten Seegers ungemein imponiert. Er gehorcht ihm auf einen Wink. Eberhard aber ſteht auf Kriegsfuß mit ihm, und ich bin in Sorge, wie das werden ſoll. Seeger ſcheint doch wieder nicht der Rich⸗ tige zu ſein und es nicht zu verſtehen, ihn zu nehmen. Heute erſchien Eberhard wieder zum Frühſtück, aber er war finſter und ſchweigſam, wie er es ſeit Seegers Ankunft iſt. Wo iſt mein lieber, luſtiger Junge ge⸗ blieben! Ich hörte, die Pferde ſollen wieder hier ſein; doch von den näheren Umſtänden erfahre ich nichts. Seeger hat ſich jegliche Einmiſchung in die Erziehung meinerſeits verbeten.— Wie findeſt Du das? Darf ich mir das als Mutter und Herrin von Gerolſtein gefal⸗ len laſſen? Ach, wenn ich doch geſund und kräftig wäre und nicht ſo ſiech und elend, dann wollte ich meine Rechte wahren und ſie mir nicht ſo ohne weiteres über den Kopf nehmen laſſen. Aber was kann ich Arme, de Schwache anders tun, als ſchweigen und dul⸗ en— 5 Waltraut hielt hier plötzlich beim Schreiben inne und lauſchte nach dem Park hinaus. Ihr feines Ohr hatte Schritte vernommen. Und richtig, jetzt bog um die Ecke ein Mann und kam auf die Veranda zu— es war Seeger. n Schnell verſchloß ſie den Brief in der Mappe und ſah dem Näherkommenden etwas verwundert und un⸗ angenehm berührt entgegen. An der offenen Verandatür blieb Seeger mit ab⸗ gezogenem Hute ſtehen. „Geſtatten gnädigſte Gräfin, daß ich nähertrete?“ „Bitte!“ erwiderte ſie ſteif und kühl und umſchloß ihre Mappe feſt mit beiden Händen, um ihm nicht die Hand reichen zu brauchen. Ich muß Sie aber darauf aufmerkſam machen, Herr Seeger,“ fuhr ſie gleich dar⸗ auf fort,„daß der Weg zu mir vom Schloß aus führt. Wenn Sie alſo wieder ein Anliegen haben= „Werde ich mich pflichtſchuldigſt durch, den Diener melden laſſen,“ ergänzte er, ſich tief verbeugend.„Ich bitte um Verzeihung, daß ich diesmal unangemeldet von der Parkſeite kam. Ich glaubte, gnädigſte Gräfin bei dem ſchönen Wetter im Park zu finden.“ „Mein Leiden bindet mich viel an das Zimmer, da ich mich nicht ſelbſtändig bewegen kann,“ erwiderte ſie, und lenkte dann ſchnell ab:„Was wünſchen Sie alſo von mir?“ f Seeger zog ein Buch aus ſeiner Rocktaſche. „Ich wollte mir nur erlauben, gnädigſter Gräfin das Buch über Reiſen im Innern Afrikas zu bringen, über das wir neulich ſprachen, und daran Sie Inter⸗ eſſe zu nehmen ſchienen.“ „Ich danke Ihnen, Herr Seeger.“ erwiderte ie kurz, wenn auch nicht unfreundlich, und ſtreckte die Hand nach dem Buche aus. „Ferner— wollte ich gnädigſte Gräfin fragen, ob ich nicht zuweilen etwas daraus— oder aus anderen Büchern— vorleſen darfs“ Sie hob etwas verwundert den Kopf. ..„Ihre Zeit gehört meinen Knaben,“ antwortete ſie kühl und ſtolz,„und was Sie davon erübrigen, Ihrer Erholung.“ „Ich möchte den Knaben nicht das Bewußtſein ſtän⸗ digen Kontrolliertwerdens laſſen, ſondern ihnen auch perſönliche Freiheit gönnen, und was meine Erholung anbetrifft, ſo bedarf ich ihrer nicht, wenn das Leſen eines guten Buches mir nicht Erholung bedeutet.“ Waltraut fühlte ſich befangen und unſchlſſſig. Sie hatte ſich ſchon längſt jemand gewünſcht, der ihr mit Verſtändnis vorleſen könnte, da das Selbſtleſen ihre Augen und Nerven angriff; aber daß es gerade Seeger ſein ſollte, war ihr peinlich. Sie mochte dieſe Gefäl⸗ ligkeit nicht von ihm annehmen, ihm zu nichts, was ihre Perſon anbetraf, verpflichtet zu ſein. Andererſeits wollte ſie ihn durch eine energiſche Abweiſung auch nicht kränken. 5 Gortſetzung folgt.); überſichtlicher Form eine Skizze der Luftpoſtverbindungen mit eingezeichneten Flugzeiten und die wichtigſten Beſtim⸗ poſtkongreſſes in Stockholm hat die deutſche Poſtverwal⸗ 3 jJſſdddCd%S%GSVCFCAG 1A ĩͤ ECC e b FFF 5 Salson-Ausverkauft olle deraer Helder und Kostäm-toffe Weit unter Preis Mehr als 20 C000 Meter Schweizer Wäsche-Stickerelen Große Posten Große Post. zurũckges. Aurückgesetzte Weigwaren f s. 3.50 2.75 2.10 1.50 1.10 75 25 b. Damenwäsche 1 bettwäsche Feine Aachener Herren- Stoffe 2-20 em breit, das ganze Stück mit 4,60 Mtr. Scheibengar dinen, Spannskoffe mod. 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